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Buch 7 (DAS BUCH DER RICHTER)


1

1 (Israels KŠmpfe bei der Einwanderung) Nach dem Tod Josuas befragten die Israeliten den HERRN und sprachen: Wer soll unter uns zuerst hinaufziehen, Krieg zu fŸhren gegen die Kanaaniter? (1 und 2) 1. Mose 49,8, Kap 18,5; 20,18; 2. Mose 28,30; 4. Mose 27,21)

2 Der HERR sprach: Juda soll hinaufziehen. Siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben.

3 Da sprach Juda zu seinem Bruder Simeon: Zieh mit mir hinauf in mein Erbteil und la§ uns mit den Kanaanitern kŠmpfen, dann will auch ich mit dir ziehen in dein Erbteil. So zog Simeon mit ihm.

4 Als nun Juda hinaufzog, gab der HERR die Kanaaniter und Perisiter in ihre HŠnde, und sie schlugen bei Besek zehntausend Mann

5 und fanden den Adoni-Besek zu Besek und kŠmpften mit ihm und schlugen die Kanaaniter und Perisiter.

6 Aber Adoni-Besek floh, und sie jagten ihm nach. Und als sie ihn ergriffen, hieben sie ihm die Daumen ab an seinen HŠnden und FŸ§en.

7 Da sprach Adoni-Besek: Siebzig Kšnige mit abgehauenen Daumen an HŠnden und FŸ§en lasen auf unter meinem Tisch. Wie ich getan habe, so hat mir Gott vergolten. Und man brachte ihn nach Jerusalem; dort starb er.

8 Aber Juda kŠmpfte gegen Jerusalem und eroberte es und schlug es mit der SchŠrfe des Schwerts und zŸndete die Stadt an. Vers 21)

9 Danach zog Juda hinab, um gegen die Kanaaniter zu kŠmpfen, die auf dem Gebirge und im SŸdland und im HŸgelland wohnten. Jos 10,40; 11,16-20)

10 Und Juda zog gegen die Kanaaniter, die in Hebron wohnten - Hebron aber hie§ vorzeiten Kirjat-Arba -, und sie erschlugen den Scheschai und Ahiman und Talmai (10-15) Jos 15,13-19)

11 und zogen von dort gegen die Einwohner von Debir. Debir aber hie§ vorzeiten Kirjat-Sefer.

12 Und Kaleb sprach: Wer Kirjat-Sefer schlŠgt und erobert, dem will ich meine Tochter Achsa zur Frau geben. Jos 15,16)

13 Da eroberte es Otni‘l, der Sohn des Kenas, des jŸngsten Bruders von Kaleb. Und Kaleb gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau.

14 Und es begab sich, als sie zu ihm kam, beredete er sie, ein StŸck Land zu fordern von ihrem Vater. Und sie stieg vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was willst du?

15 Sie sprach: Gib mir eine Segensgabe! Denn du hast mich nach dem dŸrren SŸdland gegeben; gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die oberen und unteren Quellen.

16 Und die Nachkommen des Keniters Hobab, mit dem Mose verschwŠgert war, zogen herauf aus der Palmenstadt mit den MŠnnern von Juda in die WŸste Juda, die im SŸden von Arad liegt, und gingen hin und wohnten mitten unter dem Volk. Kap 4,11; 4. Mose 10,29, Jos 12,14)

17 Und Juda zog hin mit seinem Bruder Simeon, und sie erschlugen die Kanaaniter in Zefat und vollstreckten den Bann an ihnen und nannten die Stadt Horma. 5. Mose 20,12-18)

18 Doch eroberte Juda nicht Gaza mit seinem Gebiet und Askalon mit seinem Gebiet und Ekron mit seinem Gebiet.

19 Dennoch war der HERR mit Juda, da§ es das Gebirge einnahm; es konnte aber die Bewohner der Ebene nicht vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten.

20 Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose gesagt hatte, und er vertrieb daraus die drei Sšhne des Anak. Jos 14,6-15)

21 Aber Benjamin vertrieb die Jebusiter nicht, die in Jerusalem wohnten, sondern die Jebusiter wohnten bei denen von Benjamin in Jerusalem bis auf diesen Tag. Vers 8; Jos 15,63; 18,28)

22 Auch das Haus Josef zog hinauf nach Bethel, und der HERR war mit ihnen.

23 Und das Haus Josef lie§ Bethel auskundschaften; die Stadt hie§ vorzeiten Lus. 1. Mose 28,19; Jos 12,16)

24 Und die SpŠher sahen einen Mann aus der Stadt gehen und sprachen zu ihm: Zeige uns, wo wir in die Stadt kommen, so wollen wir Barmherzigkeit an dir tun.

25 Und als er ihnen zeigte, wo sie in die Stadt kŠmen, schlugen sie die Stadt mit der SchŠrfe des Schwerts; aber den Mann und sein ganzes Geschlecht lie§en sie gehen. Jos 6,25)

26 Da zog der Mann ins Land der Hetiter und baute eine Stadt und nannte sie Lus; die hei§t noch heutigentags so.

27 Und Manasse vertrieb nicht Bet-Schean und seine Ortschaften noch Taanach und seine Ortschaften noch die Einwohner von Dor und seinen Ortschaften noch die Einwohner von Jibleam und seinen Ortschaften noch die Einwohner von Megiddo und seinen Ortschaften. So blieben die Kanaaniter dort im Lande wohnen. Jos 17,11-13)

28 Als aber Israel mŠchtig wurde, machte es die Kanaaniter fronpflichtig, vertrieb sie jedoch nicht.

29 Auch Ephraim vertrieb die Kanaaniter nicht, die in Geser wohnten, sondern die Kanaaniter wohnten mitten unter ihnen in Geser. Jos 16,10)

30 Auch Sebulon vertrieb nicht die Einwohner von Kitron und Nahalol, sondern die Kanaaniter wohnten mitten unter ihnen und waren fronpflichtig. Jos 19,15)

31 Asser vertrieb nicht die Einwohner von Akko noch die Einwohner von Sidon, von Mahaleb, von Achsib, von Helba, von Afek und von Rehob;

32 sondern die von Asser sa§en mitten unter den Kanaanitern, die im Land wohnten, denn sie vertrieben sie nicht.

33 Naftali vertrieb die Einwohner nicht von Bet-Schemesch noch von Bet-Anat, sondern sa§ mitten unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten. Aber die von Bet-Schemesch und von Bet-Anat wurden fronpflichtig. Jos 19,38)

34 Und die Amoriter drŠngten die Daniter aufs Gebirge und lie§en nicht zu, da§ sie herunter in die Ebene kŠmen.

35 Und die Amoriter blieben wohnen auf dem Gebirge Heres, in Ajalon und in Schaalbim. Doch wurde ihnen die Hand des Hauses Josef zu schwer, und sie wurden fronpflichtig. Jos 19,42)

36 Und das Gebiet der Edomiter ging vom Skorpionensteig, von der Felsenstadt und weiter hinauf.


2

1 (Der Engel des HERRN droht Israel) Es kam aber der Engel des HERRN herauf von Gilgal nach Bochim und sprach: Ich habe euch aus €gypten heraufgefŸhrt und ins Land gebracht, das ich euren VŠtern zu geben geschworen habe, und gesprochen, ich wollte meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich.

2 Ihr aber solltet keinen Bund schlie§en mit den Bewohnern dieses Landes und ihre AltŠre zerbrechen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Warum habt ihr das getan? 5. Mose 7,2-5)

3 Da sprach ich: Ich will sie nicht vor euch vertreiben, damit sie euch zum Fangstrick werden und ihre Gštter zur Falle. Jos 23,13)

4 Und als der Engel des HERRN diese Worte zu ganz Israel geredet hatte, erhob das Volk seine Stimme und weinte.

5 Und sie nannten die StŠtte Bochim* und opferten dort dem HERRN. (*d. h. die Weinenden.)

6 (Israels Untreue gegen Gott wŠhrend der Richterzeit) Als Josua das Volk entlassen hatte und die Israeliten hingezogen waren, ein jeder in sein Erbteil, um das Land einzunehmen, (6-10) Jos 24,29-31)

7 diente das Volk dem HERRN, solange Josua lebte und die €ltesten, die noch lange nach Josua lebten und alle die gro§en Werke des HERRN gesehen hatten, die er an Israel getan hatte.

8 Da starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des HERRN, als er hundertundzehn Jahre alt war.

9 Und sie begruben ihn im Gebiet seines Erbteils in Timnat-Heres auf dem Gebirge Ephraim, nšrdlich vom Berge Gaasch.

10 Als auch alle, die zu der Zeit gelebt hatten, zu ihren VŠtern versammelt waren, kam nach ihnen ein anderes Geschlecht auf, das den HERRN nicht kannte noch die Werke, die er an Israel getan hatte.

11 Da taten die Israeliten, was dem HERRN mi§fiel, und dienten den Baalen

12 und verlie§en den HERRN, den Gott ihrer VŠter, der sie aus €gyptenland gefŸhrt hatte, und folgten andern Gšttern nach von den Gšttern der Všlker, die um sie her wohnten, und beteten sie an und erzŸrnten den HERRN.

13 Denn sie verlie§en je und je den HERRN und dienten dem Baal und den Astarten.

14 So entbrannte denn der Zorn des HERRN Ÿber Israel, und er gab sie in die Hand von RŠubern, die sie beraubten, und verkaufte sie in die HŠnde ihrer Feinde ringsumher. Und sie konnten nicht mehr ihren Feinden widerstehen,

15 sondern sooft sie auszogen, war des HERRN Hand wider sie zum Unheil, wie denn der HERR ihnen gesagt und geschworen hatte. Und sie wurden hart bedrŠngt. 3. Mose 26,17; 5. Mose 2,15; 28,20; 1. Sam 12,15)

16 Wenn dann der HERR Richter erweckte, die ihnen halfen aus der Hand der RŠuber, Apg 13,20)

17 so gehorchten sie den Richtern auch nicht, sondern liefen andern Gšttern nach und beteten sie an und wichen bald von dem Wege, auf dem ihre VŠter gegangen waren, als sie des HERRN Geboten gehorchten; sie jedoch taten nicht wie diese.

18 Wenn aber der HERR ihnen Richter erweckte, so war der HERR mit dem Richter und errettete sie aus der Hand ihrer Feinde, solange der Richter lebte. Denn es jammerte den HERRN ihr Wehklagen Ÿber die, die sie unterdrŸckten und bedrŠngten.

19 Wenn aber der Richter gestorben war, so fielen sie wieder ab und trieben es Šrger als ihre VŠter, indem sie andern Gšttern folgten, ihnen zu dienen und sie anzubeten. Sie lie§en nicht von ihrem Tun noch von ihrem halsstarrigen Wandel. 2. Mose 32,9)

20 Darum entbrannte der Zorn des HERRN Ÿber Israel, und er sprach: Weil dies Volk meinen Bund Ÿbertreten hat, den ich ihren VŠtern geboten habe, und gehorcht meiner Stimme nicht,

21 so will ich auch hinfort die Všlker nicht vertreiben, die Josua Ÿbriggelassen hat, als er starb,

22 damit ich Israel durch sie prŸfe, ob sie auf dem Wege des HERRN bleiben und darauf wandeln, wie ihre VŠter geblieben sind, oder nicht. Kap 3,1.4; 5. Mose 8,2)

23 So lie§ der HERR diese Všlker, die er nicht in Josuas Hand gegeben hatte, Ÿbrig, ohne sie sogleich zu vertreiben. Kap 1,28; Ps 106,34)


3

1 (Die in Kanaan Ÿbriggebliebenen Všlker) Dies sind die Všlker, die der HERR Ÿbrig lie§ - damit er durch sie Israel prŸfte, alle, die nichts wu§ten von den Kriegen um Kanaan, Kap 2,22)

2 und die Geschlechter Israels Krieg fŸhren lehrte, die frŸher nichts davon wu§ten-,

3 nŠmlich die fŸnf FŸrsten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und Hiwiter, die am Gebirge Libanon wohnten, vom Berg Baal-Hermon an bis dorthin, wo man nach Hamat kommt. Jos 13,3)

4 Diese blieben, um Israel durch sie zu prŸfen, damit es kund wŸrde, ob sie den Geboten des HERRN gehorchten, die er ihren VŠtern durch Mose geboten hatte.

5 Als nun die Israeliten wohnten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern,

6 nahmen sie deren Tšchter zu Frauen und gaben ihre Tšchter deren Sšhnen und dienten deren Gšttern. 5. Mose 7,3)

7 (Der Richter Otni‘l) Und die Israeliten taten, was dem HERRN mi§fiel, und verga§en den HERRN, ihren Gott, und dienten den Baalen und den Ascheren.

8 Da entbrannte der Zorn des HERRN Ÿber Israel, und er verkaufte sie in die Hand Kuschan-Rischatajims, des Kšnigs von Mesopotamien; und so diente Israel dem Kuschan-Rischatajim acht Jahre.

9 Da schrien die Israeliten zu dem HERRN, und der HERR erweckte ihnen einen Retter, der sie errettete, Otni‘l, den Sohn des Kenas, des jŸngsten Bruders von Kaleb. Kap 1,13; Jos 15,17.18)

10 Und der Geist des HERRN kam auf ihn, und er wurde Richter in Israel und zog aus zum Kampf. Und der HERR gab den Kšnig von Mesopotamien Kuschan-Rischatajim in seine Hand, so da§ seine Hand Ÿber ihn stark wurde. Kap 6,34)

11 Da hatte das Land Ruhe vierzig Jahre. Und Otni‘l, der Sohn des Kenas, starb.

12 (Die Richter Ehud und Schamgar) Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mi§fiel. Da machte der HERR den Eglon, den Kšnig der Moabiter, stark gegen Israel, weil sie taten, was dem HERRN mi§fiel.

13 Und er sammelte zu sich die Ammoniter und die Amalekiter und zog hin und schlug Israel und nahm die Palmenstadt ein. Kap 1,16)

14 Und die Israeliten dienten Eglon, dem Kšnig der Moabiter, achtzehn Jahre.

15 Da schrien sie zu dem HERRN, und der HERR erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, den Benjaminiter; der war linkshŠndig. Und als die Israeliten durch ihn Tribut sandten an Eglon, den Kšnig der Moabiter,

16 machte sich Ehud einen zweischneidigen Dolch, eine Hand lang, und gŸrtete ihn unter sein Kleid auf seine rechte HŸfte

17 und brachte Eglon, dem Kšnig der Moabiter, den Tribut. Eglon aber war ein sehr fetter Mann.

18 Und als er den Tribut Ÿbergeben hatte, entlie§ er die Leute, die den Tribut getragen hatten.

19 Er selbst aber kehrte um bei den Steinbildern zu Gilgal und lie§ sagen: Ich habe, o Kšnig, dir heimlich etwas zu sagen. Der aber gebot: Hinaus! Da gingen hinaus von ihm alle, die um ihn standen.

20 Und Ehud kam zu ihm hinein. Er aber sa§ in dem kŸhlen Obergemach, das fŸr ihn allein bestimmt war. Und Ehud sprach: Ich habe ein Wort von Gott an dich. Da stand er auf von seinem Thron.

21 Ehud aber streckte seine linke Hand aus und nahm den Dolch von seiner rechten HŸfte und stie§ ihm den in den Bauch, 2. Sam 20,9.10)

22 da§ nach der Schneide noch der Griff hineinfuhr und das Fett die Schneide umschlo§; denn er zog den Dolch nicht aus seinem Bauch.

23 Aber Ehud ging zum Nebenraum hinaus, machte die TŸr des Obergemachs hinter sich zu und verschlo§ sie.

24 Als er nun hinausgegangen war, kamen die Leute des Kšnigs und sahen, da§ die TŸr verschlossen war, und sprachen: Er ist vielleicht austreten gegangen in die Kammer am Obergemach.

25 Als sie aber allzu lange gewartet hatten und niemand die TŸr des Gemachs auftat, nahmen sie den SchlŸssel und schlossen auf. Siehe, da lag ihr Herr auf der Erde tot.

26 Ehud aber war entronnen, wŠhrend sie gewartet hatten, und ging an den Steinbildern vorŸber und entkam bis nach Se•ra.

27 Und als er hineinkam, blies er die Posaune auf dem Gebirge Ephraim. Und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge und er vor ihnen her,

28 und er sprach zu ihnen: Schnell mir nach! Denn der HERR hat die Moabiter, eure Feinde, in eure HŠnde gegeben! Und sie jagten ihm nach und besetzten die Furten am Jordan, die nach Moab gehen, und lie§en niemand hinŸber

29 und erschlugen zu jener Zeit die Moabiter, etwa zehntausend Mann, alles starke und streitbare MŠnner, so da§ auch nicht einer entrann.

30 So wurden die Moabiter zu jener Zeit unter die Hand Israels gedemŸtigt. Und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre.

31 Nach ihm kam Schamgar, der Sohn Anats. Der erschlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken, und auch er errettete Israel. Kap 5,6)


4

1 (Die Richterin Debora und Barak besiegen Sisera) Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mi§fiel, als Ehud gestorben war.

2 Und der HERR verkaufte sie in die Hand Jabins, des Kšnigs von Kanaan, der zu Hazor herrschte, und sein Feldhauptmann war Sisera; der wohnte in Haroschet der Heiden. Jos 11,1)

3 Und die Israeliten schrien zum HERRN, denn Jabin hatte neunhundert eiserne Wagen und unterdrŸckte die Israeliten mit Gewalt zwanzig Jahre.

4 Zu der Zeit war Richterin in Israel die Prophetin Debora, die Frau Lappidots.

5 Sie hatte ihren Sitz unter der Palme Deboras zwischen Rama und Bethel auf dem Gebirge Ephraim. Und die Israeliten kamen zu ihr hinauf zum Gericht. 1. Mose 35,8)

6 Und sie sandte hin und lie§ rufen Barak, den Sohn Abinoams aus Kedesch in Naftali, und lie§ ihm sagen: Hat dir nicht der HERR, der Gott Israels, geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Mann mit dir von Naftali und Sebulon? Jos 21,32)

7 Ich aber will Sisera, den Feldhauptmann Jabins, dir zufŸhren an den Bach Kischon mit seinen Wagen und mit seinem Heer und will ihn in deine HŠnde geben.

8 Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir ziehst, so will auch ich ziehen; ziehst du aber nicht mit mir, so will auch ich nicht ziehen.

9 Sie sprach: Ich will mit dir ziehen; aber der Ruhm wird nicht dein sein auf diesem Kriegszug, den du unternimmst, sondern der HERR wird Sisera in eines Weibes Hand geben. So machte sich Debora auf und zog mit Barak nach Kedesch.

10 Da rief Barak Sebulon und Naftali nach Kedesch; und es zogen hinauf ihm nach zehntausend Mann. Debora zog auch mit ihm.

11 Heber aber, der Keniter, war von den Kenitern, vom Geschlecht Hobabs, mit dem Mose verschwŠgert war, weggezogen und hatte sein Zelt aufgeschlagen bei der Eiche in Zaanannim bei Kedesch. Kap 1,16; 4. Mose 10,29)

12 Da wurde Sisera angesagt, da§ Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen wŠre.

13 Und er rief alle seine Kriegswagen zusammen, neunhundert eiserne Wagen, und das ganze Volk, das mit ihm war, aus Haroschet der Heiden an den Bach Kischon.

14 Debora aber sprach zu Barak: Auf ! Das ist der Tag, an dem dir der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat, denn der HERR ist ausgezogen vor dir her. So zog Barak von dem Berge Tabor hinab und die zehntausend Mann ihm nach.

15 Und der HERR erschreckte den Sisera samt allen seinen Wagen und dem ganzen Heer vor der SchŠrfe von Baraks Schwert, so da§ Sisera von seinem Wagen sprang und zu Fu§ floh. Kap 5,20; 1. Mose 35,5; 2. Mose 23,27; 5. Mose 2,25; Jos 2,9-11)

16 Barak aber jagte den Wagen und dem Heer nach bis Haroschet der Heiden. Und Siseras ganzes Heer fiel durch die SchŠrfe des Schwerts, so da§ auch nicht einer Ÿbrigblieb.

17 Sisera aber floh zu Fu§ in das Zelt Ja‘ls, der Frau des Keniters Heber. Denn der Kšnig Jabin von Hazor und das Haus Hebers, des Keniters, lebten miteinander im Frieden.

18 Ja‘l aber ging hinaus Sisera entgegen und sprach zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre ein bei mir und fŸrchte dich nicht! Und er kehrte bei ihr ein in ihr Zelt, und sie deckte ihn mit einer Decke zu.

19 Er aber sprach zu ihr: Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken, denn ich habe Durst. Da šffnete sie den Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken und deckte ihn wieder zu.

20 Und er sprach zu ihr: Tritt in die TŸr des Zeltes, und wenn einer kommt und fragt, ob jemand hier sei, so sprich: Niemand.

21 Da nahm Ja‘l, die Frau Hebers, einen Pflock von dem Zelt und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Pflock durch seine SchlŠfe, da§ er in die Erde drang. Er aber war ermattet in einen tiefen Schlaf gesunken. So starb er.

22 Als aber Barak Sisera nachjagte, ging ihm Ja‘l entgegen und sprach zu ihm: Komm her! Ich will dir den Mann zeigen, den du suchst. Und als er zu ihr hereinkam, lag Sisera tot da, und der Pflock steckte in seiner SchlŠfe.

23 So demŸtigte Gott zu der Zeit Jabin, den Kšnig von Kanaan, vor Israel.

24 Und die Hand der Israeliten legte sich immer hŠrter auf Jabin, den Kšnig von Kanaan, bis sie ihn vernichteten.


5

1 (Deboras Siegeslied) Da sangen Debora und Barak, der Sohn Abinoams, zu jener Zeit:

2 Lobet den HERRN, da§ man sich in Israel zum Kampf rŸstete und das Volk willig dazu gewesen ist.

3 Hšret zu, ihr Kšnige, und merket auf, ihr FŸrsten! Ich will singen, dem HERRN will ich singen, dem HERRN, dem Gott Israels, will ich spielen.

4 HERR, als du von Se•r auszogst und einhergingst vom Gefilde Edoms, da, erzitterte die Erde, der Himmel troff, und die Wolken troffen von Wasser. 5. Mose 33,2, Hab 3,3-6)

5 Die Berge wankten vor dem HERRN, der Sinai vor dem HERRN, dem Gott Israels. Ps 68,9)

6 Zu den Zeiten Schamgars, des Sohnes Anats, zu den Zeiten Ja‘ls waren verlassen die Wege, und die da auf Stra§en gehen sollten, die wanderten auf ungebahnten Wegen. Kap 3,31)

7 Still war's bei den Bauern, ja still in Israel, bis du, Debora, aufstandest, bis du aufstandest, eine Mutter in Israel.

8 Man erwŠhlte sich neue Gštter; es gab kein Brot in den Toren. Es war kein Schild noch Speer unter vierzigtausend in Israel zu sehen. 1. Sam 13,19.22)

9 Mein Herz ist mit den Gebietern Israels, mit denen, die willig waren unter dem Volk. Lobet den HERRN!

10 Die ihr auf wei§en Eselinnen reitet, die ihr auf Teppichen sitzet und die ihr auf dem Wege gehet: Singet!

11 Horch, wie sie jubeln zwischen den TrŠnkrinnen! Da sage man von der Gerechtigkeit des HERRN, von der Gerechtigkeit an seinen Bauern in Israel, als des HERRN Volk herabzog zu den Toren.

12 Auf, auf, Debora! Auf, auf und singe ein Lied! Mach dich auf, Barak, und fange, die dich fingen, du Sohn Abinoams!

13 Da zog herab, was Ÿbrig war von Herrlichen im Volk. Der HERR zog mit mir herab unter den Helden:

14 aus Ephraim zogen sie herab ins Tal, und nach ihm Benjamin mit seinem Volk. Von Machir zogen Gebieter herab und von Sebulon, die den FŸhrerstab halten, Jos 17,1)

15 und die FŸrsten in Issaschar mit Debora, wie Issachar so Barak; ins Tal folgte er ihm auf dem Fu§. An Rubens BŠchen Ÿberlegten sie lange.

16 Warum sa§est du zwischen den Sattelkšrben, zu hšren bei den Herden das Flštenspiel? An Rubens BŠchen Ÿberlegten sie lange.

17 Gilead blieb jenseits des Jordans. Und warum dient Dan auf fremden Schiffen? Asser sa§ am Ufer des Meeres und blieb ruhig an seinen Buchten.

18 Sebulons Volk aber wagte sein Leben in den Tod, Naftali auch auf der Hšhe des Gefildes.

19 Kšnige kamen und stritten; damals stritten die Kšnige Kanaans zu Taanach am Wasser Megiddos, aber Silber gewannen sie dabei nicht.

20 Vom Himmel her kŠmpften die Sterne, von ihren Bahnen stritten sie wider Sisera. 2. Mose 14,25; Jos 10,14)

21 Der Bach Kischon ri§ sie hinweg, der uralte Bach, der Bach Kischon. Tritt einher, meine Seele, mit Kraft!

22 Da stampften die Hufe der Rosse, ein Jagen ihrer mŠchtigen Renner.

23 Fluchet der Stadt Meros, sprach der Engel des HERRN, fluchet, fluchet ihren BŸrgern, da§ sie nicht kamen dem HERRN zu Hilfe, zu Hilfe dem HERRN unter den Helden!

24 Gepriesen sei unter den Frauen Ja‘l, das Weib Hebers, des Keniters; gepriesen sei sie im Zelt unter den Frauen!

25 Milch gab sie, als er Wasser forderte, Sahne reichte sie dar in einer herrlichen Schale. Kap 4,19)

26 Sie griff mit ihrer Hand den Pflock und mit ihrer Rechten den Schmiedehammer und zerschlug Siseras Haupt und zermalmte und durchbohrte seine SchlŠfe.

27 Zu ihren FŸ§en krŸmmte er sich, fiel nieder und lag da. Er krŸmmte sich, fiel nieder zu ihren FŸ§en; wie er sich krŸmmte, so lag er erschlagen da.

28 Die Mutter Siseras spŠhte zum Fenster hinaus und klagte durchs Gitter: Warum zšgert sein Wagen, da§ er nicht kommt? Warum sŠumen die Hufe seiner Rosse?

29 Die weisesten unter ihren FŸrstinnen antworten, und sie selbst wiederholt ihre Worte:

30 Sie werden wohl Beute finden und verteilen, ein Weib, zwei Weiber fŸr jeden Mann, und fŸr Sisera bunte gestickte Kleider zur Beute, gewirkte bunte TŸcher um den Hals als Beute.

31 So sollen umkommen, HERR, alle deine Feinde! Die ihn aber liebhaben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht! Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre. 5. Mose 6,5)


6

1 (Israel von den Midianitern bedrŠngt) Und als die Israeliten taten, was dem HERRN mi§fiel, gab sie der HERR in die Hand der Midianiter sieben Jahre.

2 Und als die Hand der Midianiter zu stark wurde Ÿber Israel, machten sich die Israeliten in den Bergen Schluchten zurecht und Hšhlen und Festungen.

3 Und immer, wenn Israel gesŠt hatte, kamen die Midianiter und Amalekiter und die aus dem Osten herauf Ÿber sie 5. Mose 28,33)

4 und lagerten sich gegen sie und vernichteten die Ernte im Land bis hin nach Gaza und lie§en nichts Ÿbrig an Nahrung in Israel, weder Schafe noch Rinder noch Esel.

5 Denn sie kamen herauf mit ihrem Vieh und ihren Zelten wie eine gro§e Menge Heuschrecken, so da§ weder sie noch ihre Kamele zu zŠhlen waren, und fielen ins Land, um es zu verderben.

6 So wurde Israel sehr schwach vor den Midianitern. Da schrien die Israeliten zum HERRN.

7 Als sie aber zum HERRN schrien um der Midianiter willen,

8 sandte der HERR einen Propheten zu ihnen, der sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus €gypten gefŸhrt und aus der Knechtschaft gebracht

9 und habe euch errettet aus der Hand der €gypter und aus der Hand aller, die euch bedrŠngten, und habe sie vor euch her ausgesto§en und ihr Land euch gegeben

10 und zu euch gesprochen: Ich bin der HERR, euer Gott! Ihr sollt nicht fŸrchten die Gštter der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht.

11 (Gideon zum Richter berufen) Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Eiche bei Ofra; die gehšrte Joasch, dem Abi‘sriter. Und sein Sohn Gideon drosch Weizen in der Kelter, damit er ihn berge vor den Midianitern. Jos 17,2)

12 Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR mit dir, du streitbarer Held!

13 Gideon aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr! Ist der HERR mit uns, warum ist uns dann das alles widerfahren? Und wo sind alle seine Wunder, die uns unsere VŠter erzŠhlten und sprachen: Der HERR hat uns aus €gypten gefŸhrt? Nun aber hat uns der HERR versto§en und in die HŠnde der Midianiter gegeben.

14 Der HERR aber wandte sich zu ihm und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft; du sollst Israel erretten aus den HŠnden der Midianiter. Siehe, ich habe dich gesandt! Vers 32; 1. Sam 12,11; Hebr 11,23)

15 Er aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel erretten? Siehe, mein Geschlecht ist das geringste in Manasse, und ich bin der JŸngste in meines Vaters Hause.

16 Der HERR aber sprach zu ihm: Ich will mit dir sein, da§ du die Midianiter schlagen sollst wie einenMann. 2. Mose 3,12)

17 Er aber sprach zu ihm: Hab ich Gnade vor dir gefunden, so mach mir doch ein Zeichen, da§ du es bist, der mit mir redet.

18 Geh nicht fort, bis ich wieder zu dir komme und bringe meine Gabe und lege sie vor dir hin. Er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst. Kap 13,15.16)

19 Und Gideon ging hin und richtete ein Ziegenbšcklein zu und ungesŠuerte Brote von einem Scheffel Mehl und legte das Fleisch in einen Korb und tat die BrŸhe in einen Topf und brachte es zu ihm hinaus unter die Eiche und trat hinzu. 3. Mose 4,28)

20 Aber der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die Brote und lege es hin auf den Fels hier und gie§ die BrŸhe darŸber. Und er tat es.

21 Da streckte der Engel des HERRN den Stab aus, den er in der Hand hatte, und berŸhrte mit der Spitze das Fleisch und die Brote. Da fuhr Feuer aus dem Fels und verzehrte das Fleisch und die Brote. Und der Engel des HERRN entschwand seinen Augen. 3. Mose 9,24)

22 Als nun Gideon sah, da§ es der Engel des HERRN war, sprach er: Ach, Herr HERR! Habe ich wirklich den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen! (22 und 23) Kap 13,22; 2. Mose 33,20)

23 Aber der HERR sprach zu ihm: Friede sei mit dir! FŸrchte dich nicht, du wirst nicht sterben.

24 Da baute Gideon dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn ÈDer HERR ist FriedeÇ. Der steht noch bis auf den heutigen Tag in Ofra, der Stadt der Abi‘sriter.

25 (Gideons Eifer fŸr Gott) Und in derselben Nacht sprach der HERR zu ihm: Nimm einen jungen Stier von den Stieren deines Vaters und einen zweiten Stier, der siebenjŠhrig ist, und rei§e nieder den Altar Baals, der deinem Vater gehšrt, und haue um das Bild der Aschera, das dabei steht, 2. Kšn 11,18, 2. Kšn 23,12-15)

26 und baue dem HERRN, deinem Gott, oben auf der Hšhe dieses Felsens einen Altar und rŸste ihn zu und nimm den zweiten Stier und bringe ein Brandopfer dar mit dem Holz des Ascherabildes, das du umgehauen hast.

27 Da nahm Gideon zehn Mann von seinen Leuten und tat, wie ihm der HERR gesagt hatte. Aber er fŸrchtete sich vor seines Vaters Haus und vor den Leuten in der Stadt, das am Tage zu tun, und tat's in der Nacht.

28 Als nun die Leute in der Stadt frŸh am Morgen aufstanden, siehe, da war der Altar Baals niedergerissen und das Ascherabild daneben umgehauen und der zweite Stier als Brandopfer dargebracht auf dem Altar, der gebaut war.

29 Und einer sprach zum andern: Wer hat das getan? Und als sie suchten und nachfragten, wurde gesagt: Gideon, der Sohn des Joasch, hat das getan.

30 Da sprachen die Leute der Stadt zu Joasch: Gib deinen Sohn heraus; er mu§ sterben, weil er den Altar Baals niedergerissen und das Ascherabild daneben umgehauen hat.

31 Joasch aber sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr fŸr Baal streiten? Wollt ihr ihm helfen? Wer fŸr ihn streitet, der soll noch diesen Morgen sterben. Ist er Gott, so streite er fŸr sich selbst, weil sein Altar niedergerissen ist. 1. Kšn 18,21-39)

32 Von dem Tag an nannte man Gideon Jerubbaal, das hei§t ÈBaal streite mit ihmÇ, weil er seinen Altar niedergerissen hat. Kap 7,1)

33 (Gideons ZurŸstung zum Kampf) Als nun alle Midianiter und Amalekiter und die aus dem Osten sich versammelt hatten, zogen sie herŸber und lagerten sich in der Ebene Jesreel.

34 Da erfŸllte der Geist des HERRN den Gideon. Und er lie§ die Posaune blasen und rief die Abi‘sriter auf, ihm zu folgen. Kap 3,10; 11,29; 13,25)

35 Und er sandte Botschaft zu ganz Manasse und rief sie auf, da§ auch sie ihm folgten. Er sandte auch Botschaft zu Asser und Sebulon und Naftali; die kamen herauf, ihm entgegen.

36 Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand erretten, wie du zugesagt hast,

37 so will ich abgeschorene Wolle auf die Tenne legen: Wird der Tau allein auf der Wolle sein und der ganze Boden umher trocken, so will ich daran erkennen, da§ du Israel erretten wirst durch meine Hand, wie du zugesagt hast.

38 Und so geschah es. Und als er am andern Morgen frŸh aufstand, drŸckte er den Tau aus der Wolle, eine Schale voll Wasser!

39 Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich, wenn ich noch einmal rede. Ich will's nur noch einmal versuchen mit der Wolle: es sei allein auf der Wolle trocken und Tau auf dem ganzen Boden. 1. Mose 18,30)

40 Und Gott machte es so in derselben Nacht, da§ es trocken war allein auf der Wolle und Tau Ÿberall auf dem Boden.


7

1 (Gideons Sieg Ÿber Midian) Da machte sich Jerubbaal - das ist Gideon - frŸh auf und das ganze Kriegsvolk, das mit ihm war, und sie lagerten sich an der Quelle Harod, so da§ er das Heerlager der Midianiter nšrdlich von dem HŸgel More im Tal hatte. Kap 6,32)

2 Der HERR aber sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als da§ ich Midian in seine HŠnde geben sollte; Israel kšnnte sich rŸhmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet.

3 So la§ nun ausrufen vor den Ohren des Volks: Wer Šngstlich und verzagt ist, der kehre um. So sichtete sie Gideon. Da kehrten vom Kriegsvolk zweiundzwanzigtausend um, so da§ nur zehntausend Ÿbrigblieben. 5. Mose 20,8)

4 Und der HERR sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich. FŸhre sie hinab ans Wasser; dort will ich sie dir sichten. Und von wem ich dir sagen werde, da§ er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von wem ich aber sagen werde, da§ er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht mitziehen.

5 Und er fŸhrte das Volk hinab ans Wasser. Und der HERR sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; ebenso, wer niederkniet, um zu trinken.

6 Da war die Zahl derer, die geleckt hatten, dreihundert Mann. Alles Ÿbrige Volk hatte kniend getrunken aus der Hand zum Mund.

7 Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine HŠnde geben; aber alles Ÿbrige Volk la§ gehen an seinen Ort. 1. Sam 14,6)

8 Und sie nahmen die Verpflegung des Volks und ihre Posaunen an sich. Aber die Ÿbrigen Israeliten lie§ er alle gehen, jeden in sein Zelt; die dreihundert Mann aber behielt er bei sich. Und das Heer der Midianiter lag unten vor ihm in der Ebene.

9 Und der HERR sprach in derselben Nacht zu Gideon: Steh auf und geh hinab zum Lager; denn ich habe es in deine HŠnde gegeben.

10 FŸrchtest du dich aber hinabzugehen, so la§ deinen Diener Pura mit dir hinabgehen zum Lager,

11 damit du hšrst, was sie reden. Danach werden deine HŠnde stark sein, und du wirst hinabziehen zum Lager. Da ging Gideon mit seinem Diener Pura hinab bis an den Ort der Schildwache, die im Lager war.

12 Und die Midianiter und Amalekiter und alle aus dem Osten hatten sich niedergelassen in der Ebene wie eine Menge Heuschrecken, und ihre Kamele waren nicht zu zŠhlen wegen ihrer gro§en Menge, wie der Sand am Ufer des Meeres.

13 Als nun Gideon kam, siehe, da erzŠhlte einer einem andern einen Traum und sprach: Siehe, ich habe getrŠumt: ein Laib Gerstenbrot rollte zum Lager der Midianiter; und er kam an das Zelt, stie§ es um, da§ es einfiel, und kehrte es um, das Oberste zu unterst, so da§ das Zelt am Boden lag.

14 Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, des Israeliten. Gott hat die Midianiter in seine HŠnde gegeben mit dem ganzen Heerlager.

15 Als Gideon diesen Traum erzŠhlen hšrte und seine Auslegung, fiel er anbetend nieder und kam zurŸck ins Lager Israels und sprach: Macht euch auf, denn der HERR hat das Lager der Midianiter in eure HŠnde gegeben!

16 Und er teilte die dreihundert Mann in drei Heerhaufen und gab jedem eine Posaune in die Hand und leere KrŸge mit Fackeln darin

17 und sprach zu ihnen: Seht auf mich und tut ebenso; wenn ich nun an das Lager komme - wie ich tue, so tut ihr auch!

18 Wenn ich die Posaune blase und alle, die mit mir sind, so sollt ihr auch die Posaune blasen rings um das ganze Heerlager und rufen: FŸr den HERRN und fŸr Gideon!

19 So kam Gideon mit hundert Mann an das Lager zu Anfang der mittleren Nachtwache, als sie eben die Wachen aufgestellt hatten, und sie bliesen die Posaunen und zerschlugen die KrŸge in ihren HŠnden.

20 Da bliesen alle drei Heerhaufen die Posaunen und zerbrachen die KrŸge. Sie hielten aber die Fackeln in ihrer linken Hand und die Posaunen in ihrer rechten Hand, um zu blasen, und riefen: Hier Schwert des HERRN und Gideons!

21 Und sie blieben stehen, jeder an seiner Stelle, rings um das Lager her. Da fing das ganze Heer an zu laufen, und sie schrien und flohen.

22 Und wŠhrend die dreihundert Mann die Posaunen bliesen, schaffte der HERR, da§ im ganzen Heerlager eines jeden Schwert gegen den andern war. Und das Heer floh bis Bet-Schitta auf Zereda zu, bis an die Grenze von Abel-Mehola bei Tabbat. Ps 83,10; Jes 9,3; 10,26)

23 Und die MŠnner Israels von Naftali, von Asser und von ganz Manasse wurden zusammengerufen und jagten den Midianitern nach.

24 Und Gideon sandte Botschaft auf das ganze Gebirge Ephraim und lie§ sagen: Kommt herab den Midianitern entgegen und nehmt ihnen die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und auch den Jordan. Da wurden zusammengerufen alle, die von Ephraim waren, und nahmen ihnen die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und auch den Jordan.

25 Und sie fingen zwei FŸrsten der Midianiter, Oreb und Seeb, und erschlugen Oreb am Felsen Oreb* und Seeb bei der Kelter Seeb* und jagten den Midianitern nach und brachten die HŠupter Orebs und Seebs zu Gideon Ÿber den Jordan. (*Die Namen bedeuten ÈRabenfelsÇ und ÈWolfskelterÇ.)


8

1 Da sprachen die MŠnner von Ephraim zu ihm: Warum hast du uns das angetan, da§ du uns nicht riefst, als du in den Kampf zogst gegen die Midianiter? Und sie zankten heftig mit ihm. Kap 12,1)

2 Er aber sprach zu ihnen: Was hab ich jetzt getan, das eurer Tat gleich sei? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die ganze Weinernt Abi‘sers? Kap 6,11.15)

3 Gott hat die FŸrsten der Midianiter, Oreb und Seeb, in eure HŠnde gegeben. Was hab ich zu tun vermocht gegen das, was ihr getan habt? Als er das sagte, lie§ ihr Zorn von ihm ab.

4 (Weitere Taten Gideons und sein Tod) Als nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinŸber mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren; die waren mŸde und jagten den Feinden nach.

5 Da bat er die Leute von Sukkot: Gebt doch dem Volk, das mir auf dem Fu§e folgt, Brote; denn sie sind mŸde, und ich mu§ nachjagen den Kšnigen der Midianiter, Sebach und Zalmunna. 1. Mose 33,17)

6 Aber die Oberen von Sukkot sprachen: Sind die FŠuste Sebachs und Zalmunnas schon in deinen HŠnden, da§ wir deinem Heer Brot geben sollen?

7 Gideon sprach: Wohlan, wenn der HERR Sebach und Zalmunna in meine Hand gibt, will ich euer Fleisch mit Dornen aus der WŸste und mit Stacheln zerdreschen.

8 Und er zog von dort hinauf nach Pnu‘l und redete ebenso mit ihnen. Und die Leute von Pnu‘l antworteten ihm dasselbe wie die von Sukkot.

9 Und er sprach auch zu den Leuten von Pnu‘l: Komm ich heil wieder, so will ich diese Burg niederrei§en.

10 Sebach aber und Zalmunna waren in Karkor und ihr Heerlager mit ihnen, etwa fŸnfzehntausend, alle, die Ÿbriggeblieben waren vom ganzen Heer derer aus dem Osten; denn hundertundzwanzigtausend waren gefallen, die das Schwert ziehen konnten.

11 Und Gideon zog herauf auf der Stra§e derer, die in Zelten wohnen, šstlich von Nobach und Jogboha, und schlug das Heerlager, wŠhrend es ohne Sorge lagerte.

12 Und Sebach und Zalmunna flohen; aber er jagte ihnen nach und nahm gefangen die beiden Kšnige der Midianiter, Sebach und Zalmunna, und setzte das ganze Heerlager in Schrecken.

13 Als nun Gideon, der Sohn des Joasch, vom Kampf zurŸckkam, auf der Steige von Heres,

14 griff er sich einen Knaben von den Leuten von Sukkot und fragte ihn aus. Der schrieb ihm auf die Oberen von Sukkot und ihre €ltesten, siebenundsiebzig Mann.

15 Und er kam zu den Leuten von Sukkot und sprach: Siehe, hier sind Sebach und Zalmunna, um derentwillen ihr mich verspottet habt und gesprochen: Ist denn Sebachs und Zalmunnas Faust schon in deinen HŠnden, da§ wir deinen Leuten, die mŸde sind, Brot geben sollen?

16 Und er nahm die €ltesten der Stadt und holte Dornen aus der WŸste und Stacheln und lie§ es die Leute zu Sukkot fŸhlen.

17 Und die Burg von Pnu‘l ri§ er nieder und erschlug die Leute der Stadt.

18 Und Gideon sprach zu Sebach und Zalmunna: Wie waren die MŠnner, die ihr am Tabor erschlagen habt? Sie sprachen: Sie waren wie du, jeder anzusehen wie ein Kšnigssohn.

19 Er aber sprach: Es sind meine BrŸder, meiner Mutter Sšhne, gewesen. So wahr der HERR lebt: wenn ihr sie am Leben gelassen hŠttet, wŸrde ich euch nicht tšten. 4. Mose 35,31)

20 Und er sprach zu seinem erstgeborenen Sohn Jeter: Steh auf und erschlage sie. Aber der Knabe zog sein Schwert nicht; denn er fŸrchtete sich, weil er noch ein Knabe war.

21 Sebach aber und Zalmunna sprachen: Steh du auf und mache dich an uns; denn wie der Mann ist, so ist auch seine Kraft. Da stand Gideon auf und erschlug Sebach und Zalmunna und nahm die kleinen Monde, die an den HŠlsen ihrer Kamele waren.

22 Da sprachen die MŠnner von Israel zu Gideon: Sei Herrscher Ÿber uns, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn, weil du uns aus der Hand der Midianiter errettet hast.

23 Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht Herrscher Ÿber euch sein, und mein Sohn soll auch nicht Herrscher Ÿber euch sein, sondern der HERR soll Herrscher Ÿber euch sein.

24 Und Gideon sprach zu ihnen: Eins begehre ich von euch: jeder gebe mir die Ringe, die er als Beute genommen hat. Denn weil es Ismaeliter waren, hatten sie goldene Ringe.

25 Sie sprachen: Die wollen wir geben. Und sie breiteten einen Mantel aus, und ein jeder warf die Ringe darauf, die er als Beute genommen hatte.

26 Und die goldenen Ringe, die er gefordert hatte, wogen tausendsiebenhundert Lot Gold ohne die kleinen Monde und Ohrringe und Purpurkleider, die die Kšnige der Midianiter getragen hatten, und ohne die Spangen ihrer Kamele. 4. Mose 31,50)

27 Und Gideon machte einen Efod daraus und stellte ihn in seiner Stadt Ofra auf. Und ganz Israel trieb dort mit ihm Abgštterei. Und er wurde Gideon und seinem Hause zum Fallstrick. Kap 17,5)

28 So wurden die Midianiter gedemŸtigt vor den Israeliten und hoben ihren Kopf nicht mehr empor. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre, solange Gideon lebte. Kap 3,11; 5,31)

29 Und Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging hin und wohnte in seinem Hause.

30 Und Gideon hatte siebzig leibliche Sšhne, denn er hatte viele Frauen.

31 Auch seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm einen Sohn; den nannte er Abimelech.

32 Und Gideon, der Sohn des Joasch, starb in hohem Alter und wurde begraben im Grab seines Vaters Joasch in Ofra, der Stadt der Abi‘sriter. Kap 6,11)

33 Als aber Gideon gestorben war, kehrten sich die Israeliten ab und liefen den Baalen nach und machten Baal-Berit zu ihrem Gott. Kap 2,11, Kap 9,4)

34 Und sie dachten nicht an den HERRN, ihren Gott, der sie errettet hatte aus der Hand aller ihrer Feinde ringsumher,

35 und erzeigten sich nicht dankbar dem Hause des Jerubbaal - das ist Gideon - fŸr alles Gute, das er an Israel getan hatte. Kap 9,5.19.24)


9

1 (Abimelechs Kšnigtum) Abimelech aber, der Sohn Jerubbaals, ging hin nach Sichem zu den BrŸdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit dem ganzen Geschlecht des Hauses seiner Mutter und sprach: Kap 8,31)

2 Redet doch vor den Ohren aller MŠnner von Sichem: Was ist euch besser, da§ siebzig MŠnner, alle die Sšhne Jerubbaals, Ÿber euch Herrscher seien oder da§ ein Mann Ÿber euch Herrscher sei? Denkt auch daran, da§ ich euer Gebein und Fleisch bin. Vers 18)

3 Da redeten die BrŸder seiner Mutter seinetwegen alle diese Worte vor den Ohren aller MŠnner von Sichem. Und ihr Herz neigte sich Abimelech zu; denn sie dachten: Er ist unser Bruder.

4 Und sie gaben ihm siebzig SilberstŸcke aus dem Tempel des Baal-Berit. Und Abimelech warb damit lose, verwegene MŠnner an, die ihm nachfolgten. Kap 8,33)

5 Und er kam indas Haus seines Vaters nach Ofra und tštete seine BrŸder, die Sšhne Jerubbaals, siebzig Mann, auf einem Stein. Es blieb aber Ÿbrig Jotam, der jŸngste Sohn Jerubbaals; denn er hatte sich versteckt.

6 Und es versammelten sich alle MŠnner von Sichem und alle Bewohner des Millo, gingen hin und machten Abimelech zum Kšnig bei der Eiche am Steinmal von Sichem. 1. Mose 35,4; Jos 24,26)

7 Als das dem Jotam angesagt wurde, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim, erhob seine Stimme, rief und sprach zu ihnen: Hšretmich, ihr MŠnner von Sichem, da§ euch Gott auch hšre.

8 Die BŠume gingen hin, um einen Kšnig Ÿber sich zu salben, und sprachen zum …lbaum: Sei unser Kšnig!

9 Aber der …lbaum antwortete ihnen: Soll ich meine Fettigkeit lassen, die Gštter und Menschen an mir preisen, und hingehen, Ÿber den BŠumen zu schweben?

10 Da sprachen die BŠume zum Feigenbaum: Komm du und sei unser Kšnig!

11 Aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich meine SŸ§igkeit und meine gute Frucht lassen und hingehen, Ÿber den BŠumen zu schweben?

12 Da sprachen die BŠume zum Weinstock: Komm du und sei unser Kšnig!

13 Aber der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich meinen Wein lassen, der Gštter und Menschen fršhlich macht, und hingehen, Ÿber den BŠumen zu schweben?

14 Da sprachen alle BŠume zum Dornbusch: Komm du und sei unser Kšnig! 2. Kšn 14,9)

15 Und der Dornbusch sprach zu den BŠumen: Ist's wahr, da§ ihr mich zum Kšnig Ÿber euch salben wollt, so kommt und bergt euch in meinem Schatten; wenn nicht, so gehe Feuer vom Dornbusch aus und verzehre die Zedern Libanons.

16 Habt ihr nun recht und redlich getan, da§ ihr Abimelech zum Kšnig gemacht habt? Und habt ihr wohlgetan an Jerubbaal und an seinem Hause, und habt ihr ihm getan, wie er's um euch verdient hat?

17 Denn mein Vater hat fŸr euch gekŠmpft und sein Leben gewagt, um euch aus der Hand der Midianiter zu erretten.

18 Aber ihr habt euch heute gegen meines Vaters Haus aufgelehnt und seine Sšhne getštet, siebzig Mann auf einem Stein, und habt Abimelech, seiner Magd Sohn, zum Kšnig Ÿber die MŠnner von Sichem gemacht, weil er euer Bruder ist.

19 Habt ihr nun heute recht und redlich gehandelt an Jerubbaal und an seinem Hause, so seid fršhlich Ÿber Abimelech, und er sei fršhlich Ÿber euch.

20 Wenn nicht, so gehe Feuer aus von Abimelech und verzehre die MŠnner von Sichem und die Bewohner des Millo, und gehe auch Feuer aus von den MŠnnern von Sichem und von den Bewohnern des Millo und verzehre Abimelech. Vers 57)

21 Und Jotam floh vor seinem Bruder Abimelech und entwich und ging nach Beer und wohnte dort.

22 Als nun Abimelech drei Jahre Ÿber Israel geherrscht hatte,

23 sandte Gott einen bšsen Geist zwischen Abimelech und die MŠnner von Sichem. Und die MŠnner von Sichem wurden Abimelech untreu, 1. Sam 16,14; 18,10; 19,9)

24 damit der Frevel an den siebzig Sšhnen Jerubbaals und ihr Blut kŠme auf Abimelech, ihren Bruder, der sie getštet hatte, und auf die MŠnner von Sichem, die ihm seine Hand dazu gestŠrkt hatten, da§ er seine BrŸder tštete. 1. Mose 9,6)

25 Und die MŠnner von Sichem legten einen Hinterhalt auf den Hšhen der Berge und beraubten alle, die auf der Stra§e bei ihnen vorŸberkamen. Und es wurde Abimelech angesagt.

26 Es kamen aber Gaal, der Sohn Ebeds, und seine BrŸder und zogen in Sichem ein. Und die MŠnner von Sichem verlie§en sich auf ihn

27 und zogen hinaus aufs Feld und ernteten ihre Weinberge ab und kelterten und hielten ein Freudenfest und gingen in das Haus ihres Gottes, a§en und tranken und fluchten dem Abimelech.

28 Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech, und wer ist denn dieser Sichemiter, da§ wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerubbaals Sohn und hat Sebul, seinen Vogt, hergesetzt? Dienet den Leuten Hamors, des Vaters von Sichem! Warum sollten wir jenem dienen? 1. Mose 34,2)

29 Wollte Gott, das Volk wŠre unter meiner Hand, so wŸrde ich den Abimelech vertreiben und ihm sagen: Mehre dein Heer und zieh in den Kampf!

30 Als aber Sebul, der Stadthauptmann, die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, hšrte, entbrannte sein Zorn,

31 und er sandte heimlich Botschaft zu Abimelech und lie§ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine BrŸder sind nach Sichem gekommen und machen dir die Stadt aufrŸhrerisch.

32 So mach dich nun auf bei Nacht, du und dein Volk, das bei dir ist, und lege einen Hinterhalt im Felde.

33 Und am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, mache dich auf und Ÿberfalle die Stadt. Und wenn er und das Volk, das bei ihm ist, gegen dich hinauszieht, so tu mit ihm, wie du es vermagst.

34 Abimelech machte sich auf bei Nacht und alles Volk, das bei ihm war, und sie legten einen Hinterhalt gegen Sichem mit vier Heerhaufen.

35 Und Gaal, der Sohn Ebeds, zog heraus und trat vor das Stadttor. Aber Abimelech machte sich auf aus dem Hinterhalt samt dem Volk, das mit ihm war.

36 Als nun Gaal das Volk sah, sprach er zu Sebul: Siehe, da kommt Kriegsvolk von der Hšhe des Gebirges herab. Sebul aber sprach zu ihm: Du siehst die Schatten der Berge fŸr Leute an.

37 Gaal redete noch weiter und sprach: Siehe, Kriegsvolk kommt herab vom Nabel der Erde*, und ein Heerhaufe kommt daher auf dem Wege von der Zaubereiche. Hes 38,12) (*Der Berg Garizim galt als Mitte der Erdscheibe.)

38 Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, das da sagte: Wer ist Abimelech, da§ wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Kriegsvolk, das du verachtet hast? Zieh nun hin und kŠmpfe mit ihm!

39 Gaal zog aus vor den MŠnnern von Sichem her und kŠmpfte mit Abimelech.

40 Aber Abimelech jagte ihm nach, da§ er vor ihm floh, und viele blieben erschlagen liegen bis an das Tor.

41 Und Abimelech blieb in Aruma. Sebul aber verjagte den Gaal und seine BrŸder, so da§ sie in Sichem nicht bleiben konnten.

42 Am Morgen aber ging das Volk heraus aufs Feld. Als das Abimelech angesagt wurde,

43 nahm er das Kriegsvolk, teilte es in drei Heerhaufen und legte einen Hinterhalt im Feld. Als er nun sah, da§ das Volk aus der Stadt ging, erhob er sich gegen sie und erschlug sie.

44 Abimelech und der Heerhaufe, der bei ihm war, Ÿberfielen sie und stellten sich am Stadttor auf. Die beiden andern Heerhaufen aber Ÿberfielen alle, die auf dem Felde waren, und erschlugen sie.

45 So kŠmpfte Abimelech gegen die Stadt den ganzen Tag und eroberte sie und tštete das Volk, das darin war, und zerstšrte die Stadt und streute Salz darauf.

46 Als das alle MŠnner der Burg von Sichem hšrten, gingen sie in das Gewšlbe des Tempels des Baal-Berit. Kap 8,33)

47 Und als Abimelech hšrte, da§ sich alle MŠnner der Burg von Sichem versammelt hatten,

48 ging er auf den Berg Zalmon mit seinem ganzen Kriegsvolk, das bei ihm war, und nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Ast vom Baum und hob ihn auf und legte ihn auf seine Schulter und sprach zu allem Volk, das mit ihm war: Was ihr mich tun seht, das beeilt euch, auch zu tun.

49 Da hieb jeder vom Volk einen Ast ab, und sie folgten Abimelech und legten die €ste auf das Gewšlbe und setzten Ÿber ihnen das Gewšlbe in Brand, so da§ auch alle in der Burg von Sichem starben, etwa tausend MŠnner und Frauen.

50 (Abimelechs Ende) Abimelech aber zog nach Tebez, belagerte es und eroberte es.

51 Es war aber eine starke Burg mitten in der Stadt. Dahin flohen alle MŠnner und Frauen und alle BŸrger der Stadt, schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach der Burg.

52 Da kam Abimelech zur Burg und kŠmpfte gegen sie und nŠherte sich dem Burgtor, um es mit Feuer zu verbrennen.

53 Aber eine Frau warf einen MŸhlstein Abimelech auf den Kopf und zerschmetterte ihm den SchŠdel.

54 Da rief Abimelech eilends seinen WaffentrŠger herbei und sprach zu ihm: Zieh dein Schwert und tšte mich, da§ man nicht von mir sage: Ein Weib hat ihn erschlagen. Da durchstach ihn sein WaffentrŠger, und er starb. 1. Sam 31,4, 2. Sam 11,21)

55 Als aber die Israeliten, die mit ihm waren, sahen, da§ Abimelech tot war, ging jeder heim.

56 So vergalt Gott dem Abimelech das Bšse, das er seinem Vater angetan hatte, als er seine siebzig BrŸder tštete. Vers 5)

57 Desgleichen alle bšsen Taten der MŠnner von Sichem vergalt ihnen Gott auf ihren Kopf, und es kam Ÿber sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerubbaals. Vers 20)


10

1 (Die Richter Tola und Ja•r) Nach Abimelech stand auf, Israel zu erretten, Tola, ein Mann aus Issachar, ein Sohn Puwas, des Sohnes Dodos. Er wohnte in Schamir auf dem Gebirge Ephraim 1. Mose 46,13; 4. Mose 26,23)

2 und richtete Israel dreiundzwanzig Jahre und starb und wurde begraben in Schamir.

3 Nach ihm stand auf Ja•r, ein Gileaditer, und richtete Israel zweiundzwanzig Jahre. 4. Mose 32,41)

4 Der hatte drei§ig Sšhne, die auf drei§ig Eseln ritten. Und sie hatten drei§ig StŠdte, die hei§en ÈDšrfer Ja•rsÇ bis auf diesen Tag und liegen in Gilead. 5. Mose 3,14)

5 Und Ja•r starb und wurde begraben in Kamon.

6 (Gericht Ÿber Israels Untreue) Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mi§fiel, und dienten den Baalen und den Astarten und den Gšttern von Aram und den Gšttern von Sidon und den Gšttern Moabs und den Gšttern der Ammoniter und den Gšttern der Philister und verlie§en den HERRN und dienten ihm nicht.

7 Da entbrannte der Zorn des HERRN Ÿber Israel, und er verkaufte sie unter die Hand der Philister und Ammoniter.

8 Und sie zertraten und zerschlugen Israel zu jener Zeit achtzehn Jahre lang, nŠmlich ganz Israel jenseits des Jordans im Land der Amoriter, das in Gilead liegt.

9 Dazu zogen die Ammoniter Ÿber den Jordan und kŠmpften gegen Juda, Benjamin und das Haus Ephraim, so da§ Israel sehr geŠngstigt wurde.

10 Da schrien die Israeliten zu dem HERRN und sprachen: Wir haben an dir gesŸndigt, denn wir haben unsern Gott verlassen und den Baalen gedient. 1. Sam 12,10)

11 Aber der HERR sprach zu den Israeliten: Haben euch nicht auch unterdrŸckt die €gypter, die Amoriter, die Ammoniter, die Philister,

12 die Sidonier, die Amalekiter und Maoniter? Aber ich half euch aus ihren HŠnden, als ihr zu mir schriet.

13 Dennoch habt ihr mich verlassen und andern Gšttern gedient. Darum will ich euch nicht mehr erretten.

14 Geht hin und schreit zu den Gšttern, die ihr erwŠhlt habt; la§t diese euch helfen zur Zeit eurer BedrŠngnis! 5. Mose 32,37.38; Jer 2,28)

15 Aber die Israeliten sprachen zum HERRN: Wir haben gesŸndigt, mache du es mit uns, wie dir's gefŠllt; nur errette uns heute!

16 Und sie taten von sich die fremden Gštter und dienten dem HERRN. Da, jammerte es ihn, da§ Israel so geplagt wurde. Jos 24,23, Kap 2,18)

17 (Der Richter Jeftah) Und die Ammoniter wurden aufgeboten und lagerten sich in Gilead; aber Israel versammelte sich und lagerte sich in Mizpa. Kap 11,29)

18 Und die Oberen des Volks von Gilead sprachen untereinander: Wer ist der Mann, der anfŠngt, mit den Ammonitern zu kŠmpfen? Der soll das Haupt sein Ÿber alle, die in Gilead wohnen. Kap 11,6-11)


11

1 Jeftah, ein Gileaditer, war ein streitbarer Mann, aber der Sohn einer Hure. Gilead hatte Jeftah gezeugt.

2 Als aber die Ehefrau Gileads ihm Sšhne gebar und die Sšhne dieser Frau gro§ wurden, stie§en sie Jeftah aus und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben in unserer Familie, denn du bist der Sohn einer andern. 1. Mose 21,10)

3 Da floh er vor seinen BrŸdern und wohnte im Lande Tob. Und es sammelten sich bei ihm lose Leute und zogen mit ihm aus. Kap 9,4; 1. Sam 22,2)

4 Und einige Zeit danach kŠmpften die Ammoniter mit Israel.

5 Als nun die Ammoniter mit Israel kŠmpften, gingen die €ltesten von Gilead hin, um Jeftah aus dem Lande Tob zu holen,

6 und sprachen zu ihm: Komm und sei unser Hauptmann, damit wir gegen die Ammoniter kŠmpfen.

7 Aber Jeftah sprach zu den €ltesten von Gilead: Seid ihr es nicht, die mich hassen und aus meiner Familie ausgesto§en haben? Und nun kommt ihr zu mir, weil ihr in BedrŠngnis seid?

8 Die €ltesten von Gilead sprachen zu Jeftah: Darum kommen wir nun wieder zu dir, damit du mit uns ziehst und uns hilfst, gegen die Ammoniter zu kŠmpfen, und unser Haupt seist Ÿber alle, die in Gilead wohnen. Kap 10,18)

9 Jeftah sprach zu den €ltesten von Gilead: Wenn ihr mich wieder holt, um gegen die Ammoniter zu kŠmpfen, und der HERR sie mir in die Hand gibt, soll ich dann euer Haupt sein?

10 Die €ltesten von Gilead sprachen zu Jeftah: Der HERR sei Ohrenzeuge zwischen uns und strafe uns, wenn wir nicht tun, wie du gesagt hast.

11 So ging Jeftah mit den €ltesten von Gilead, und das Volk setzte ihn zum Haupt und Obersten Ÿber sich. Und Jeftah redete alles, was er zu sagen hatte, vor dem HERRN in Mizpa. Vers 29; Kap 10,17)

12 Dann sandte Jeftah Botschaft zum Kšnig der Ammoniter und lie§ ihm sagen: Was hast du mit mir zu schaffen, da§ du zu mir kommst, um gegen mein Land zu kŠmpfen?

13 Der Kšnig der Ammoniter antwortete den Boten Jeftahs: Weil Israel mein Land genommen hat, als sie aus €gypten zogen, vom Arnon an bis an den Jabbok und bis an den Jordan, so gib mir's nun gutwillig zurŸck.

14 Jeftah aber sandte abermals Boten zum Kšnig der Ammoniter;

15 die sprachen zu ihm: So spricht Jeftah: Israel hat kein Land genommen, weder den Moabitern noch den Ammonitern. 5. Mose 2,9.19)

16 Denn als sie aus €gypten heraufkamen, zog Israel durch die WŸste bis ans Schilfmeer und kam nach Kadesch.

17 Da sandte Israel Boten zum Kšnig der Edomiter und sprach: La§ mich durch dein Land ziehen. Aber der Kšnig der Edomiter hšrte nicht auf sie. Auch sandten sie zum Kšnig der Moabiter; der wollte auch nicht. So blieb Israel in Kadesch 4. Mose 20,14-21)

18 und zog in der WŸste umher. Und sie umgingen das Land der Edomiter und Moabiter und kamen von Sonnenaufgang her an das Land der Moabiter und lagerten sich jenseits des Arnon, aber sie kamen nicht ins Gebiet der Moabiter; denn der Arnon ist die Grenze von Moab. 4. Mose 21,13)

19 Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem Kšnig der Amoriter zu Heschbon, und lie§ ihm sagen: La§ uns durch dein Land ziehen bis an unsern Ort. 4. Mose 21,21-31)

20 Aber Sihon traute Israel nicht und lie§ es nicht durch sein Gebiet ziehen, sondern versammelte sein ganzes Kriegsvolk und lagerte sich bei Jahaz und kŠmpfte mit Israel.

21 Der HERR aber, der Gott Israels, gab Sihon mit seinem ganzen Kriegsvolk in die HŠnde Israels, und sie erschlugen sie. So nahm Israel das ganze Land der Amoriter ein, die in jenem Land wohnten.

22 Sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter ein vom Arnon bis an den Jabbok und von der WŸste bis an den Jordan.

23 So hat nun der HERR, der Gott Israels, die Amoriter vertrieben vor seinem Volk Israel, und du willst ihr Land einnehmen?

24 Du solltest das Land derer einnehmen, die dein Gott Kemosch vertreibt, uns dagegen das Land derer einnehmen lassen, die der HERR, unser Gott, vor uns vertrieben hat. 4. Mose 21,29)

25 Meinst du, da§ du ein besseres Recht hŠttest als Balak, der Sohn Zippors, der Kšnig der Moabiter? Hat dieser auch je mit Israel gerechtet oder gekŠmpft, 4. Mose 22,2; Jos 24,9)

26 obwohl Israel dreihundert Jahre gewohnt hat in Heschbon und in Aro‘r und ihren Ortschaften und in allen StŠdten, die am Arnon liegen? Warum habt ihr sie nicht mit Gewalt genommen in dieser Zeit?

27 Ich habe mich nicht an dir versŸndigt, du aber tust so Bšses an mir, da§ du mit mir kŠmpfst. Der HERR, der da Richter ist, richte heute zwischen Israel und den Ammonitern.

28 Aber der Kšnig der Ammoniter hšrte nicht auf die Worte Jeftahs, die er ihm sagen lie§.

29 Da kam der Geist des HERRN auf Jeftah, und er zog durch Gilead und Manasse und nach Mizpe, das in Gilead liegt, und von Mizpe, das in Gilead liegt, gegen die Ammoniter. Kap 6,34)

30 Und Jeftah gelobte dem HERRN ein GelŸbde und sprach: Gibst du die Ammoniter in meine Hand, 2. Sam 15,8)

31 so soll, was mir aus meiner HaustŸr entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurŸckkomme, dem HERRN gehšren, und ich will's als Brandopfer darbringen. 2. Kšn 3,27)

32 So zog Jeftah auf die Ammoniter los, um gegen sie zu kŠmpfen. Und der HERR gab sie in seine HŠnde.

33 Und er schlug sie mit gewaltigen SchlŠgen von Aro‘r an bis hin nach Minnit, zwanzig StŠdte, und bis nach Abel-Keramim. So wurden die Ammoniter gedemŸtigt vor den Israeliten.

34 Als nun Jeftah nach Mizpa zu seinem Hause kam, siehe, da geht seine Tochter heraus ihm entgegen mit Pauken und Reigen; und sie war sein einziges Kind, und er hatte sonst keinen Sohn und keine Tochter.

35 Und als er sie sah, zerri§ er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, wie beugst du mich und betrŸbst mich! Denn ich habe meinen Mund aufgetan vor dem HERRN und kann's nicht widerrufen. 4. Mose 30,3)

36 Sie aber sprach: Mein Vater, hast du deinen Mund aufgetan vor dem HERRN, so tu mit mir, wie dein Mund geredet hat, nachdem der HERR dich gerŠcht hat an deinen Feinden, den Ammonitern.

37 Und sie sprach zu ihrem Vater: Du wollest mir das gewŠhren: La§ mir zwei Monate, da§ ich hingehe auf die Berge und meine Jungfrauschaft beweine mit meinen Gespielen.

38 Er sprach: Geh hin! und lie§ sie zwei Monate gehen. Da ging sie hin mit ihren Gespielen und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen.

39 Und nach zwei Monaten kam sie zurŸck zu ihrem Vater. Und er tat ihr, wie er gelobt hatte, und sie hatte nie einen Mann erkannt. Und es ward Brauch in Israel, Vers 31; 5. Mose 12,29-31)

40 da§ die Tšchter Israel jŠhrlich hingehen, zu klagen um die Tochter Jeftahs, des Gileaditers, vier Tage im Jahr.


12

1 (Jeftahs Kampf mit Ephraim) Und die MŠnner von Ephraim wurden aufgeboten und zogen nordwŠrts und sprachen zu Jeftah: Warum bist du in den Kampf gezogen gegen die Ammoniter und hast uns nicht gerufen, damit wir mit dir ziehen? Wir wollen dein Haus samt dir mit Feuer verbrennen. Kap 8,1)

2 Jeftah sprach zu ihnen: Ich und mein Volk hatten einen harten Kampf mit den Ammonitern und ich rief euch auf, aber ihr halft mir nicht aus ihren HŠnden.

3 Als ich nun sah, da§ ihr nicht helfen wolltet, wagte ich mein Leben daran und zog gegen die Ammoniter, und der HERR gab sie in meine Hand. Warum kommt ihr nun zu mir herauf, mit mir zu kŠmpfen? Kap 5,18; 9,17)

4 Und Jeftah sammelte alle MŠnner von Gilead und kŠmpfte gegen Ephraim. Und die MŠnner von Gilead schlugen Ephraim - denn diese hatten gesagt: Ihr seid FlŸchtlinge aus Ephraim; denn Gilead liegt mitten in Ephraim und Manasse -;

5 und die Gileaditer besetzten die Furten des Jordans vor Ephraim. Wenn nun einer von den FlŸchtlingen Ephraims sprach: La§ mich hinŸbergehen!, so sprachen die MŠnner von Gilead zu ihm: Bist du ein Ephraimiter? Wenn er dann antwortete: Nein!,

6 lie§en sie ihn sprechen: Schibbolet. Sprach er aber: Sibbolet, weil er's nicht richtig aussprechen konnte, dann ergriffen sie ihn und erschlugen ihn an den Furten des Jordans, so da§ zu der Zeit von Ephraim fielen zweiundvierzigtausend.

7 Jeftah aber richtete Israel sechs Jahre. Und Jeftah, der Gileaditer, starb und wurde begraben in seiner Stadt in Gilead.

8 (Die Richter Ibzan, Elon und Abdon) Nach ihm richtete Israel Ibzan aus Bethlehem.

9 Der hatte drei§ig Sšhne. Und drei§ig Tšchter gab er nach auswŠrts, und drei§ig Tšchter nahm er von auswŠrts fŸr seine Sšhne. Er richtete Israel sieben Jahre

10 und starb und wurde begraben in Bethlehem.

11 Nach ihm richtete Israel Elon, ein Sebuloniter; er richtete Israel zehn Jahre

12 und starb und wurde begraben in Ajalon im Lande Sebulon. 4. Mose 26,26)

13 Nach ihm richtete Israel Abdon, ein Sohn Hillels aus Piraton.

14 Der hatte vierzig Sšhne und drei§ig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten. Er richtete Israel acht Jahre

15 und starb und wurde begraben in Piraton im Lande Ephraim, auf dem Gebirge der Amalekiter.


13

1 (Simsons Geburt) Und die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mi§fiel, und der HERR gab sie in die HŠnde der Philister vierzig Jahre.

2 Es war aber ein Mann in Zora von einem Geschlecht der Daniter, mit Namen Manoach, und seine Frau war unfruchtbar und hatte keine Kinder.

3 Und der Engel des HERRN erschien der Frau und sprach zu ihr: Siehe, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder, aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebŠren. 1. Mose 15,2; 25,21; 29,31)

4 So hŸte dich nun, Wein oder starkes GetrŠnk zu trinken und Unreines zu essen; (4 und 5) 4. Mose 6,2-21; 3. Mose 11; 1. Sam 1,11)

5 denn du wirst schwanger werden und einen Sohn gebŠren, dem kein Schermesser aufs Haupt kommen soll. Denn der Knabe wird ein Geweihter Gottes sein von Mutterleibe an; und er wird anfangen, Israel zu erretten aus der Hand der Philister.

6 Da kam die Frau und sagte es ihrem Mann und sprach: Es kam ein Mann Gottes zu mir, und seine Gestalt war an zusehen wie der Engel Gottes, zum Erschrecken, so da§ ich ihn nicht fragte, woher oder wohin; und er sagte mir nicht, wie er hie§.

7 Er sprach aber zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebŠren. So trinke nun keinen Wein oder starkes GetrŠnk und i§ nichts Unreines; denn der Knabe soll ein Geweihter Gottes sein von Mutterleibe an bis zum Tag seines Todes.

8 Da bat Manoach den HERRN und sprach: Ach, Herr, la§ den Mann Gottes wieder zu uns kommen, den du gesandt hast, damit er uns lehre, was wir mit dem Knaben tun sollen, der geboren werden soll.

9 Und Gott erhšrte Manoach, und der Engel Gottes kam wieder zu der Frau. Sie sa§ aber auf dem Felde, und ihr Mann Manoach war nicht bei ihr.

10 Da lief sie eilends und sagte es ihrem Mann und sprach zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der heute Nacht zu mir kam.

11 Manoach machte sich auf und ging hinter seiner Frau her und kam zu dem Mann und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der mit der Frau geredet hat? Er sprach: Ja.

12 Und Manoach sprach: Wenn nun eintrifft, was du gesagt hast: Wie sollen wir's mit dem Knaben halten und tun?

13 Der Engel des HERRN sprach zu Manoach: Vor allem, was ich der Frau gesagt habe, soll sie sich hŸten:

14 sie soll nicht essen, was vom Weinstock kommt, und soll keinen Wein oder starkes GetrŠnk trinken und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll sie halten. Vers 4)

15 Manoach sprach zum Engel des HERRN: Wir mšchten dich gern hier behalten und dir ein Ziegenbšcklein zurichten. (15 und 16) Kap 6,18)

16 Aber der Engel des HERRN antwortete Manoach: Wenn du mich auch hier hŠltst, so esse ich doch von deiner Speise nicht. Willst du aber dem HERRN ein Brandopfer bringen, so kannst du es opfern. Manoach aber wu§te nicht, da§ es der Engel des HERRN war.

17 Und Manoach sprach zum Engel des HERRN: Wie hei§t du? Denn wir wollen dich ehren, wenn nun eintrifft, was du gesagt hast. (17 und 18) 1. Mose 32,30)

18 Aber der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum fragst du nach meinem Namen, der doch geheimnisvoll ist?

19 Da nahm Manoach ein Ziegenbšcklein und Speisopfer und brachte es auf einem Felsen dem HERRN dar, der geheimnisvolle Dinge tut. Manoach aber und seine Frau sahen zu. (19 und 20) Kap 6,21)

20 Und als die Flamme aufloderte vom Altar gen Himmel, fuhr der Engel des HERRN auf in der Flamme des Altars. Als das Manoach und seine Frau sahen, fielen sie zur Erde auf ihr Angesicht.

21 Und der Engel des HERRN erschien Manoach und seiner Frau nicht mehr. Damals erkannte Manoach, da§ es der Engel des HERRN war,

22 und sprach zu seiner Frau: Wir mŸssen des Todes sterben, weil wir Gott gesehen haben. 2. Mose 33,20)

23 Aber seine Frau antwortete ihm: Wenn es dem HERRN gefallen hŠtte, uns zu tšten, so hŠtte er das Brandopfer und Speisopfer nicht angenommen von unsern HŠnden. Er hŠtte uns auch das alles weder sehen noch hšren lassen, wie jetzt geschehen ist.

24 Und die Frau gebar einen Sohn und nannte ihn Simson. Und der Knabe wuchs heran, und der HERR segnete ihn. 1. Mose 24,1; 35,9; 4. Mose 22,6)

25 Und der Geist des HERRN fing an, ihn umzutreiben im Lager Dans zwischen Zora und Eschtaol. Kap 3,9.10; 6,34; 14,6.19; 15,14; 4. Mose 24,2.4; 1. Sam 10,6.10; 16,13; Hes 11,5)


14

1 (Simsons Hochzeit) Simson ging hinab nach Timna und sah ein MŠdchen in Timna unter den Tšchtern der Philister.

|P Jos 19,43)

2 Und als er heraufkam, sagte er's seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich hab ein MŠdchen gesehen in Timna unter den Tšchtern der Philister; nehmt mir nun diese zur Frau.

3 Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist denn nun kein MŠdchen unter den Tšchtern deiner BrŸder und in deinem ganzen Volk, da§ du hingehst und willst eine Frau nehmen von den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Nimm mir diese, denn sie gefŠllt meinen Augen. 1. Mose 34,14; 2. Mose 34,16)

4 Aber sein Vater und seine Mutter wu§ten nicht, da§ es von dem HERRN kam; denn er suchte einen Anla§ gegen die Philister. Die Philister aber herrschten zu der Zeit Ÿber Israel.

5 So ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna. Und als sie kamen an die Weinberge von Timna, siehe, da kam ein junger Lšwe brŸllend ihm entgegen.

6 Und der Geist des HERRN geriet Ÿber ihn, und er zerri§ ihn, wie man ein Bšcklein zerrei§t, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Er sagte aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. Kap 13,25)

7 Als er nun hinkam, redete er mit dem MŠdchen, und Simson hatte Gefallen an ihr.

8 Und nach einigen Tagen kam er wieder, um sie zu holen, und bog vom Wege ab, um nach dem Aas des Lšwen zu sehen. Siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Leibe des Lšwen und Honig.

9 Und er nahm davon in seine Hand und a§ unterwegs und ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, da§ sie auch a§en. Er sagte ihnen aber nicht, da§ er den Honig aus dem Leibe des Lšwen genommen hatte.

10 Und als sein Vater hinkam zu dem MŠdchen, machte Simson dort ein Hochzeitsgelage, wie es die jungen Leute zu tun pflegen.

11 Und als sie ihn sahen, gaben sie ihm drei§ig Gesellen, die bei ihm sein sollten.

12 Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein RŠtsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft in diesen sieben Tagen des Gelages, so will ich euch drei§ig GewŠnder geben und drei§ig Feierkleider.

13 Kšnnt ihr's aber nicht erraten, so sollt ihr mir drei§ig GewŠnder und drei§ig Feierkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein RŠtsel auf, la§ uns hšren!

14 Er sprach zu ihnen: Speise ging aus vom Fresser und SŸ§igkeit vom Starken. Und sie konnten in drei Tagen das RŠtsel nicht erraten.

15 Am vierten Tage sprachen sie zu Simsons Frau: †berrede deinen Mann, da§ er uns des RŠtsels Lšsung sagt, oder wir werden dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen. Habt ihr uns hierher geladen, um uns arm zu machen?

16 Da weinte Simsons Frau vor ihm und sprach: Du bist meiner ŸberdrŸssig und hast mich nicht lieb. Du hast den Sšhnen meines Volks ein RŠtsel aufgegeben und hast mir's nicht gesagt. Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich hab's meinem Vater und meiner Mutter nicht gesagt und sollte dir's sagen?

17 Und sie weinte vor ihm die sieben Tage, die sie feierten; aber am siebenten Tage sagte er es ihr, denn sie drang in ihn. Sie aber sagte des RŠtsels Lšsung den Sšhnen ihres Volks. Kap 16,16.17)

18 Da sprachen die MŠnner der Stadt zu ihm am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist sŸ§er als Honig? Was ist stŠrker als der Lšwe? Aber er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflŸgt hŠttet, so hŠttet ihr mein RŠtsel nicht getroffen.

19 Und der Geist des HERRN geriet Ÿber ihn, und er ging hinab nach Askalon und erschlug drei§ig Mann unter ihnen und nahm ihre GewŠnder und gab Feierkleider denen, die das RŠtsel erraten hatten. Und sein Zorn entbrannte, und er ging hinauf in seines Vaters Haus.

20 Aber Simsons Frau wurde seinem Gesellen gegeben, der sein BrautfŸhrer gewesen war. Kap 15,2)


15

1 (Simsons Streit mit den Philistern (

Es begab sich aber nach einigen Tagen, um die Weizenernte, da§ Simson seine Frau besuchte mit einem Ziegenbšcklein. Und als er dachte: Ich will zu meiner Frau in die Kammer gehen, da wollte ihn ihr Vater nicht hinein lassen

2 und sprach: Ich meinte, du bist ihrer ganz ŸberdrŸssig geworden, und ich habe sie deinem Gesellen gegeben. Sie hat aber eine jŸngere Schwester, die ist schšner als sie; die nimm statt ihrer. Kap 14,20)

3 Da sprach Simson zu ihnen: Diesmal bin ich frei von Schuld, wenn ich den Philistern Bšses tue.

4 Und Simson ging hin und fing dreihundert FŸchse, nahm Fackeln und kehrte je einen Schwanz zum andern und tat eine Fackel je zwischen zwei SchwŠnze

5 und zŸndete die Fackeln an und lie§ die FŸchse in das Korn der Philister laufen und zŸndete so die Garben samt dem stehenden Korn an und Weinberge und …lbŠume.

6 Da sprachen die Philister: Wer hat das getan? Da sagte man: Simson, der Schwiegersohn des Timna•ters, weil er ihm seine Frau genommen und seinem Gesellen gegeben hat. Da zogen die Philister hin und verbrannten sie samt ihrer Familie mit Feuer.

7 Simson aber sprach zu ihnen: Wenn ihr das tut, so will ich nicht ruhen, bis ich mich an euch gerŠcht habe.

8 Und er schlug sie zusammen mit mŠchtigen SchlŠgen und zog hinab und wohnte in der Felsenkluft von Etam.

9 Da zogen die Philister hinauf und lagerten sich in Juda und breiteten sich aus bei Lehi.

10 Aber die von Juda sprachen: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufgekommen, Simson zu binden, da§ wir ihm tun, wie er uns getan hat.

11 Da zogen dreitausend Mann von Juda hinab in die Felsenkluft zu Etam und sprachen zu Simson: Wei§t du nicht, da§ die Philister Ÿber uns herrschen? Warum hast du uns denn das angetan? Er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan haben, so hab ich ihnen wieder getan.

12 Sie sprachen zu ihm: Wir sind herabgekommen, dich zu binden und in die HŠnde der Philister zu geben. Simson sprach zu ihnen: So schwšrt mir, da§ ihr selber mir nichts antun wollt.

13 Sie antworteten ihm: Nein, sondern wir wollen dich nur binden und in ihre HŠnde geben und wollen dich nicht tšten. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und fŸhrten ihn aus der Felsenkluft hinauf.

14 Und als er nach Lehi kam, jauchzten die Philister ihm entgegen. Aber der Geist des HERRN geriet Ÿber ihn, und die Stricke an seinen Armen wurden wie FŠden, die das Feuer versengt hat, so da§ die Fesseln an seinen HŠnden zerschmolzen. Kap 13,25)

15 Und er fand einen frischen Eselskinnbacken. Da streckte er seine Hand aus und nahm ihn und erschlug damit tausend Mann.

16 Und Simson sprach: Mit eines Esels Kinnbacken hab ich sie geschunden; mit eines Esels Kinnbacken hab ich tausend Mann erschlagen.

17 Und als er das gesagt hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand, und man nannte die StŠtte Ramat-Lehi*. (*d. h. Kinnbackenhšhe.)

18 Als ihn aber sehr dŸrstete, rief er den HERRN an und sprach: Du hast solch gro§es Heil gegeben durch die Hand deines Knechts; nun aber mu§ ich vor Durst sterben und in die HŠnde der Unbeschnittenen fallen.

19 Da spaltete Gott die Hšhlung im Kinnbacken, da§ Wasser herausflo§. Und als er trank, kehrte sein Geist zurŸck, und er lebte wieder auf. Darum hei§t der Ort ÈQuelle des RufendenÇ; die ist in Lehi bis auf den heutigen Tag.

20 Und er richtete Israel zu den Zeiten der Philister zwanzig Jahre.


16

1 Simson ging nach Gaza und sah dort eine Hure und ging zu ihr.

2 Da wurde den Gazatitern gesagt: Simson ist hierhergekommen! Und sie umstellten ihn und lie§en auf ihn lauern am Stadttor; aber die ganze Nacht verhielten sie sich still und dachten: Morgen, wenn's licht wird, wollen wir ihn umbringen.

3 Simson aber lag bis Mitternacht. Da stand er auf um Mitternacht und ergriff beide TorflŸgel am Stadttor samt den beiden Pfosten, hob sie aus mit den Riegeln und legte sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf die Hšhe des Berges vor Hebron.

4 (Simsons Fall und Rache) Danach gewann er ein MŠdchen lieb im Tal Sorek, die hie§ Delila.

5 Zu der kamen die FŸrsten der Philister und sprachen zu ihr: †berrede ihn und sieh, wodurch er so gro§e Kraft hat und womit wir ihn ŸberwŠltigen kšnnen, da§ wir ihn binden und bezwingen, so wollen wir dir ein jeder tausendeinhundert SilberstŸcke geben.

6 Und Delila sprach zu Simson: Sage mir doch, worin deine gro§e Kraft liegt und womit man dich binden mu§, um dich zu bezwingen?

7 Simson sprach zu ihr: Wenn man mich bŠnde mit sieben Seilen von frischem Bast, die noch nicht getrocknet sind, so wŸrde ich schwach und wŠre wie ein anderer Mensch.

8 Da brachten die FŸrsten der Philister ihr sieben Seile von frischem Bast, die noch nicht getrocknet waren, und sie band ihn damit.

9 Man lauerte ihm aber auf bei ihr in der Kammer. Da sprach sie zu ihm: Philister Ÿber dir, Simson! Er aber zerri§ die Seile, wie eine Flachsschnur zerrei§t, wenn sie ans Feuer kommt. Und so wurde nicht kund, worin seine Kraft lag.

10 Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getŠuscht und mich belogen. So sage mir nun doch, womit kann man dich binden?

11 Erantwortete ihr: Wenn sie mich bŠnden mit neuen Stricken, mit denen noch nie eine Arbeit getan worden ist, so wŸrde ich schwach und wie ein anderer Mensch.

12 Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit und sprach: Philister Ÿber dir, Simson! - man lauerte ihm aber auf in der Kammer -, und er ri§ sie von seinen Armen herunter wie einen Faden.

13 Da sprach Delila zu ihm: Bisher hast du mich getŠuscht und mich belogen. Sage mir doch, womit kann man dich binden? Er antwortete ihr: Wenn du die sieben Locken meines Hauptes zusammenflšchtest mit dem Aufzug deines Webstuhls und heftetest sie mit dem Pflock an, so wŸrde ich schwach und wie ein anderer Mensch.

14 Da lie§ sie ihn einschlafen und flocht die sieben Locken seines Hauptes zusammen mit dem Gewebe und heftete sie mit dem Pflock an und sprach zu ihm: Philister Ÿber dir, Simson! Er aber wachte auf von seinem Schlaf und ri§ die geflochtenen Locken mitPflock und Gewebe heraus.

15 Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen, du habest mich lieb, wenn doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich getŠuscht und mir nicht gesagt, worin deine gro§e Kraft liegt.

16 Als sie aber mir ihren Worten alle Tage in ihn drang und ihm zusetzte, wurde seine Seele sterbensmatt, Kap 14,17)

17 und er tat ihr sein ganzes Herz auf und sprach zu ihr: Es ist nie ein Schermesser auf mein Haupt gekommen; denn ich bin ein Geweihter Gottes von Mutterleib an. Wenn ich geschoren wŸrde, so wiche meine Kraft von mir, so da§ ich schwach wŸrde und wie alle andern Menschen. Kap 13,5)

18 Als nun Delila sah, da§ er ihr sein ganzes Herz aufgetan hatte, sandte sie hin und lie§ die FŸrsten der Philister rufen und sagen: Kommt noch einmal her, denn er hat mir sein ganzes Herz aufgetan. Da kamen die FŸrsten der Philister zu ihr und brachten das Geld in ihrer Hand mit.

19 Und sie lie§ ihn einschlafen in ihrem Scho§ und rief einen, der ihm die sieben Locken seines Hauptes abschnitt. Und sie fing an, ihn zu bezwingen - da war seine Kraft von ihm gewichen.

20 Und sie sprach zu ihm: Philister Ÿber dir, Simson! Als er nun von seinem Schlaf erwachte, dachte er: Ich will frei ausgehen, wie ich frŸher getan habe, und will mich losrei§en. Aber er wu§te nicht, da§ der HERR von ihm gewichen war. 1. Sam 16,14)

21 Da ergriffen ihn die Philister und stachen ihm die Augen aus, fŸhrten ihn hinab nach Gaza und legten ihn in Ketten; und er mu§te die MŸhle drehen im GefŠngnis.

22 Aber das Haar seines Hauptes fing wieder an zu wachsen, nachdem es geschoren war.

23 Als aber die FŸrsten der Philister sich versammelten, um ihrem Gott Dagon ein gro§es Opfer darzubringen und ein Freudenfest zu feiern, sprachen sie: Unser Gott hat uns unsern Feind Simson in unsere HŠnde gegeben. 1. Sam 5,2)

25 Als nun ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie: La§t Simson holen, da§ er vor uns seine SpŠ§e treibe. Da holten sie Simson aus dem GefŠngnis, und er trieb seine SpŠ§e vor ihnen, und sie stellten ihn zwischen die SŠulen.

24 *Als das Volk ihn sah, lobten sie ihren Gott, denn sie sprachen: Unser Gott hat uns unsern Feind in unsere HŠnde gegeben, der unser Land verwŸstete und viele von uns erschlug. (*Der Zusammenhang erfordert die hier vorgenommene Umstellung der Verse.)

26 Simson aber sprach zu dem Knaben, der ihn an der Hand fŸhrte: La§ mich los, da§ ich nach den SŠulen taste, auf denen das Haus steht, damit ich mich daran lehne.

27 Das Haus aber war voller MŠnner und Frauen. Es waren auch alle FŸrsten der Philister da, und auf dem Dach waren etwa dreitausend MŠnner und Frauen, die zusahen, wie Simson seine SpŠ§e trieb.

28 Simson aber rief den HERRN an und sprach: Herr HERR, denke an mich und gib mir Kraft, Gott, noch dies eine Mal, damit ich mich fŸr meine beiden Augen einmal rŠche an den Philistern!

29 Und er umfa§te die zwei MittelsŠulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand, und stemmte sich gegen sie

30 und sprach: Ich will sterben mit den Philistern! Und er neigte sich mit aller Kraft. Da fiel das Haus auf die FŸrsten und auf alles Volk, das darin war, so da§ es mehr Tote waren, die er durch seinen Tod tštete, als die er zu seinen Lebzeiten getštet hatte. Hebr 11,32-34)

31 Da kamen seine BrŸder herab und das ganze Haus seines Vaters, und sie hoben ihn auf und brachten ihn hinauf und begruben ihn im Grab seines Vaters Manoach zwischen Zora und Eschtaol. Er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet. Kap 13,25, Kap 15,20)


17

1 (Michas Gottesbild und sein Priester) Es war ein Mann auf dem Gebirge Ephraim mit Namen Micha.

2 Der sprach zu seiner Mutter: Die tausendeinhundert SilberstŸcke, die dir genommen worden sind und derenthalben du den Fluch gesprochen und ihn auch vor meinen eigenen Ohren gesagt hast - siehe, dies Geld ist bei mir; ich selbst hab's genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet seist du, mein Sohn, vom HERRN! 3. Mose 5,1; Spr 29,24)

3 So gab er seiner Mutter die tausendeinhundert SilberstŸcke zurŸck. Und seine Mutter sprach: Ich weihe nun das Geld dem HERRN; es kommt aus meiner Hand fŸr meinen Sohn, damit man ein geschnitztes und gegossenes Bild davon machen soll. Darum gebe ich's dir nun wieder.

4 Aber er gab seiner Mutter das Geld zurŸck. Da nahm seine Mutter zweihundert SilberstŸcke und gab sie dem Goldschmied; der machte ein geschnitztes und gegossenes Bild daraus; das kam danach in das Haus Michas.

5 Der Mann Micha hatte nŠmlich ein Gotteshaus und machte einen Efod und, Hausgštzen und fŸllte einem seiner Sšhne die Hand, so da§ er sein Priester wurde. Kap 8,27, 1. Mose 31,19, 2. Mose 28,41)

6 Zu der Zeit war kein Kšnig in Israel, und jeder tat, was ihn recht dŸnkte. Kap 18,1; 19,1; 21,25)

7 Es war aber ein junger Mann von Bethlehem in Juda aus dem Geschlecht Judas; der war ein Levit und war dort fremd. Kap 18,3; 5. Mose 18,6-8)

8 Er zog aber aus der Stadt Bethlehem in Juda, um einen Ort zu finden, wo er bleiben konnte. Als er so seines Weges zog, kam er aufs Gebirge Ephraim zum Hause Michas.

9 Da fragte ihn Micha: Wo kommst du her? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und wandere, um einen Ort zu finden, wo ich bleiben kann.

10 Micha sprach zu ihm: Bleibe bei mir, du sollst mir Vater und Priester sein. Ich will dir jŠhrlich zehn SilberstŸcke und deine Kleidung und Nahrung geben.

11 Der Levit willigte ein, bei dem Mann zu bleiben; und der hielt ihn wie einen Sohn.

12 Und Micha fŸllte dem Leviten die Hand, da§ er sein Priester wurde, und so war er im Haus Michas. 2. Mose 28,41)

13 Und Micha sprach: Nun wei§ ich, da§ mir der HERR wohltun wird, weil ich einen Leviten zum Priester habe.


18

1 (Der Stamm Dan gewinnt Wohnsitz und Heiligtum) Zu der Zeit war kein Kšnig in Israel. Und der Stamm der Daniter suchte sich zu der Zeit ein Erbteil, wo sie wohnen kšnnten; denn es war ihm bis auf den Tag noch kein Erbe zuteil geworden unter den StŠmmen Israels. Kap 1,34; Jos 19,40-48)

2 Und die Daniter sandten von ihrem Geschlecht aus ihrem Gebiet, aus Zora und Eschtaol, fŸnf tŸchtige MŠnner aus, um das Land zu erkunden und zu erforschen, und sprachen zu ihnen: Zieht hin und erforscht das Land! Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim zum Haus Michas und blieben dort Ÿber Nacht. Kap 13,25)

3 Und wŠhrend sie dort bei Michas Leuten waren, fiel ihnen die Stimme des jungen Leviten auf, und sie gingen dorthin und sprachen zu ihm: Wer hat dich hierhergebracht? Was machst du hier? Und was hast du hier vor? Kap 17,7)

4 Er antwortete ihnen: So und so hat Micha an mir getan und hat mich in Dienst genommen, da§ ich sein Priester sei.

5 Sie sprachen zu ihm: Befrage doch Gott, da§ wir erfahren, ob unser Weg, den wir gehen, auch zum Ziel fŸhrt.

6 Der Priester antwortete ihnen: Ziehet hin mit Frieden; euer Weg, den ihr geht, ist dem HERRN vor Augen.

7 Da gingen die fŸnf MŠnner hin und kamen nach Lajisch und sahen das Volk, das darin war, sicher wohnen in der Weise der Sidonier, ruhig und sicher. Sie waren reich an Besitz, und es fehlte ihnen nichts an alledem, was es auf Erden gibt. Und sie waren ferne von den Sidoniern und hatten mit AramŠern nichts zu tun.

8 Und sie kamen zu ihren BrŸdern nach Zora und Eschtaol, und ihre BrŸder sprachen zu ihnen: Wie steht's mit euch?

9 Sie sprachen: Auf, la§t uns gegen sie hinaufziehen! Denn wir haben das Land angesehen, und siehe, es ist sehr gut. Und ihr sitzt noch untŠtig da? Seid doch nicht faul hinzuziehen, da§ ihr kommt und das Land einnehmt.

10 Wenn ihr hinzieht, werdet ihr zu einem Volk kommen, das sicher wohnt, und das Land ist weit nach allen Seiten; denn Gott hat's in eure HŠnde gegeben, einen Ort, an dem nichts von alledem fehlt, was es auf Erden gibt.

11 Da zogen von dort aus dem Geschlecht Dan, aus Zora und Eschtaol, sechshundert Mann, gerŸstet mit ihren Waffen zum Kampf, (11 und 12) Kap 13,2.25)

12 und sie zogen hinauf und lagerten sich bei Kirjat-Jearim in Juda. Daher hei§t die StŠtte ÈLager DansÇ bis auf diesen Tag; es liegt hinter Kirjat-Jearim.

13 Und von dort gingen sie auf das Gebirge Ephraim und kamen zum Hause Michas.

14 Da hoben die fŸnf MŠnner an, die ausgezogen waren, um das Land bei Lajisch zu erkunden, und sprachen zu ihren BrŸdern: Wi§t ihr auch, da§ es in diesen HŠusern einen Efod und einen Hausgštzen und ein geschnitztes und gegossenes Bild gibt? Bedenkt nun, was ihr zu tun habt.

15 Da gingen sie dorthin und kamen an das Haus des jungen Leviten in Michas Hause und gr٤ten ihn freundlich.

16 WŠhrend die sechshundert zum Krieg gerŸsteten MŠnner, die von den Danitern waren, vor dem Tor standen,

17 gingen die fŸnf MŠnner, die das Land zu erkunden ausgezogen waren, hinauf, drangen dort ein und nahmen das geschnitzte und gegossene Bild, den Efod und den Hausgštzen; unterdessen stand der Priester vor dem Tor bei den sechshundert zum Krieg gerŸsteten MŠnnern. Kap 17,5)

18 Als nun jene in das Haus Michas gekommen waren und das geschnitzte und gegossene Bild, den Efod und den Hausgštzen nahmen, sprach der Priester zu ihnen: Was macht ihr?

19 Sie antworteten ihm: Schweig und halt den Mund und zieh mit uns, da§ du uns Vater und Priester seist. Ist es fŸr dich besser, Priester in eines Mannes Haus zu sein oder unter einem ganzen Stamm und Geschlecht in Israel?

20 Das gefiel dem Priester gut, und er nahm den Efod, den Hausgštzen und das geschnitzte Bild und schlo§ sich dem Volk an.

21 Und sie wandten sich und zogen hin und schickten die Frauen und die Kinder und das Vieh, und was sie an wertvollem Gut hatten, vor sich her.

22 Als sie sich nun von Michas Haus entfernt hatten, wurden die MŠnner in den HŠusern, die bei Michas Haus waren, zusammengerufen, und sie jagten den Danitern nach

23 und riefen hinter ihnen her. Sie aber wandten sich um und sprachen zu Micha: Was hast du, da§ du die Leute zusammengerufen hast?

24 Er antwortete: Ihr habt meine Gštter genommen, die ich gemacht hatte, und den Priester und seid fortgezogen. Was hab ich nun noch? Und da fragt ihr, was mir fehlt?

25 Aber die Daniter sprachen zu ihm: La§ deine Stimme nicht weiter bei uns hšren, damit nicht etwa zornige Leute Ÿber euch herfallen und dein Leben und das Leben deiner Leute hingerafft werde.

26 So gingen die Daniter ihres Weges. Und als Micha sah, da§ sie ihm zu stark waren, wandte er sich um und kehrte zurŸck zu seinem Hause.

27 Sie aber nahmen, was Micha gemacht hatte, und den Priester, den er hatte, und fielen Ÿber Lajisch her, Ÿber ein Volk, das ruhig und sicher wohnte, und schlugen es mit der SchŠrfe des Schwerts und verbrannten die Stadt mit Feuer.

28 Und es war niemand, der sie errettet hŠtte; denn die Stadt lag fern von Sidon, und sie hatten mit den AramŠern nichts zu schaffen; und die Stadt lag in der Ebene bei Bet-Rehob. Dann bauten sie die Stadt wieder auf und wohnten darin

29 und nannten sie Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan, der dem Israel geboren war. Vorzeiten aber hie§ die Stadt Lajisch. Jos 19,47)

30 Und die Daniter richteten fŸr sich das Schnitzbild auf. Und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose*, und seine Sšhne waren Priester im Stamm der Daniter bis auf die Zeit, da sie aus dem Lande gefangen weggefŸhrt wurden. 1. Kšn 12,29; Am 8,14, 2. Mose 18,3, 2. Kšn 15,29) (*Andere †berlieferung: Èdes Sohnes ManassesÇ.)

31 So stellten sie das Schnitzbild, das Micha gemacht hatte, bei sich auf, solange das Haus Gottes zu Silo stand. Jos 18,1; Jer 7,12)


19

1 (Die Schandtat von Gibea in Benjamin) Zu der Zeit war kein Kšnig in Israel. Und ein Levit wohnte als Fremdling weit hinten im Gebirge Ephraim und hatte sich eine Nebenfrau genommen aus Bethlehem in Juda. Kap 17,6)

2 Und als sie Ÿber ihn erzŸrnt war, lief sie von ihm fort zu ihres Vaters Hause nach Bethlehem in Juda und war dort vier Monate lang.

3 Da machte sich ihr Mann auf und zog ihr nach, um freundlich mit ihr zu reden und sie zu sich zurŸckzuholen; und er hatte seinen Knecht und ein Paar Esel bei sich. Und sie fŸhrte ihn in ihres Vaters Haus. Als ihn aber der Vater der jungen Frau sah, wurde er froh und ging ihm entgegen.

4 Und sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, hielt ihn fest, da§ er drei Tage bei ihm blieb. Sie a§en und tranken und blieben dort Ÿber Nacht.

5 Am vierten Tag erhoben sie sich frŸh am Morgen, und er machte sich auf und wollte fortziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Labe dich zuvor mit einem Bissen Brot, danach kšnnt ihr ziehen.

6 Und sie setzten sich und a§en beide miteinander und tranken. Da sprach der Vater der jungen Frau zu dem Mann: Bleib doch Ÿber Nacht und la§ dein Herz guter Dinge sein.

7 Als aber der Mann aufstand und ziehen wollte, nštigte ihn sein Schwiegervater, da§ er noch einmal Ÿber Nacht dablieb.

8 Am Morgen des fŸnften Tages machte er sich frŸh auf und wollte ziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau: Labe dich doch und la§ uns warten, bis sich der Tag neigt. Und so a§en die beiden miteinander.

9 Da machte sich der Mann auf und wollte mit seiner Nebenfrau und mit seinem Knecht fortziehen. Aber sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, sprach zu ihm: Siehe, der Tag hat sich geneigt, und es will Abend werden; bleib Ÿber Nacht und la§ dein Herz guter Dinge sein. Morgen mšgt ihr frŸh aufstehen und eures Weges ziehen zu deinem Zelt.

10 Aber der Mann wollte nicht mehr Ÿber Nacht bleiben, sondern machte sich auf und zog hin und kam bis gegenŸber von Jebus - das ist Jerusalem - und hatte ein Paar beladene Esel bei sich und seine Nebenfrau und seinen Knecht. Kap 1,21; 1. Chr 11,4)

11 Als sie nun nahe bei Jebus waren, dunkelte es schnell; da sprach der Knecht zu seinem Herrn: Komm doch und la§ uns in diese Stadt der Jebusiter einkehren und Ÿber Nacht dort bleiben.

12 Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht in die Stadt der Fremden einkehren, die nicht von den Israeliten sind, sondern wollen hinŸber auf Gibea zu.

13 Und er sprach zu seinem Knecht: Geh weiter, damit wir an einen andern Ort kommen und Ÿber Nacht in Gibea oder in Rama bleiben.

14 Und sie zogen weiter ihres Weges, und die Sonne ging unter, als sie nahe bei Gibea waren, das in Benjamin liegt. Jos 18,28)

15 Und sie bogen ab vom Wege, um nach Gibea zu kommen und dort Ÿber Nacht zu bleiben. Als er aber hineinkam, blieb er auf dem Platze der Stadt; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause beherbergen wollte.

16 Und siehe, da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Felde am Abend; der war auch vom Gebirge Ephraim und ein Fremdling in Gibea, aber die Leute des Orts waren Benjaminiter.

17 Und als er seine Augen aufhob, sah er den Wanderer auf dem Platze und sprach zu ihm: Wo willst du hin? Und wo kommst du her?

18 Er aber antwortete ihm: Wir reisen von Bethlehem in Juda weit ins Gebirge Ephraim hinein, wo ich her bin. Ich bin nach Bethlehem in Juda gezogen und kehre jetzt nach Hause zurŸck, doch niemand will mich beherbergen.

19 Wir haben Stroh und Futter fŸr unsere Esel und Brot und Wein fŸr mich, deinen Knecht, und fŸr deine Magd und den Knecht, der bei mir ist, so da§ uns nichts fehlt.

20 Der alte Mann sprach: Friede sei mit dir! Alles, was dir mangelt, findest du bei mir; bleib nur nicht Ÿber Nacht auf dem Platze.

21 Und er fŸhrte ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter, und sie wuschen ihre FŸ§e und a§en und tranken.

22 Und als ihr Herz nun guter Dinge war, siehe, da kamen die Leute der Stadt, ruchlose MŠnner, und umstellten das Haus und pochten an die TŸr und sprachen zu dem alten Mann, dem Hauswirt: Gib den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist, da§ wir uns Ÿber ihn hermachen. (22-24) 1. Mose 19,5-8)

23 Aber der Mann, der Hauswirt, ging zu ihnen hinaus und sprach zu ihnen: Nicht, meine BrŸder, tut doch nicht solch ein Unrecht! Nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, tut nicht solch eine Schandtat!

24 Siehe, ich habe eine Tochter, noch eine Jungfrau, und dieser hat eine Nebenfrau; die will ich euch herausbringen. Die kšnnt ihr schŠnden und mit ihnen tun, was euch gefŠllt, aber an diesem Mann tut nicht solch eine Schandtat!

25 Aber die Leute wollten nicht auf ihn hšren. Da fa§te der Mann seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen hinaus. Die machten sich Ÿber sie her und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht bis an den Morgen. Und als die Morgenršte anbrach, lie§en sie sie gehen.

26 Da kam die Frau, als der Morgen anbrach, und fiel hin vor der TŸr des Hauses, in dem ihr Herr war, und lag da, bis es licht wurde.

27 Als nun ihr Herr am Morgen aufstand und die TŸr des Hauses auftat und herausging, um seines Weges zu ziehen, siehe, da lag seine Nebenfrau vor der TŸr des Hauses, die HŠnde auf der Schwelle.

28 Er sprach zu ihr: Steh auf, la§ uns ziehen! Aber sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel, machte sich auf und zog an seinen Ort.

29 Als er nun heimkam, nahm er ein Messer, fa§te seine Nebenfrau und zerstŸckelte sie Glied fŸr Glied in zwšlf StŸcke und sandte sie in das ganze Gebiet Israels. 1. Sam 11,7)

30 Wer das sah, der sprach: Solches ist nicht geschehen noch gesehen, seitdem Israel aus €gyptenland gezogen ist, bis auf diesen Tag. Nun denkt darŸber nach, beratet und sprecht! Hos 10,9)


20

1 (Strafgericht am Stamm Benjamin) Da zogen die Israeliten aus, und die Gemeinde versammelte sich wie ein Mann - von Dan bis nach Beerscheba und vom Lande Gilead - vor dem HERRN in Mizpa. Jos 18,26; 1. Sam 7,5)

2 Und es traten zusammen die Obersten des ganzen Volks aller StŠmme Israels in der Versammlung des Volkes Gottes, vierhunderttausend Mann zu Fu§, die das Schwert fŸhrten.

3 Aber die Benjaminiter hšrten, da§ ganz Israel hinauf nach Mizpa gezogen war. Und die Israeliten sprachen: Sagt, wie ist die Schandtat zugegangen?

4 Da antwortete der Levit, der Mann der Frau, die getštet worden war, und sprach: Ich kam nach Gibea in Benjamin mit meiner Nebenfrau, um da Ÿber Nacht zu bleiben. Kap 19,14; Jos 18,28)

5 Da machten sich gegen mich auf die BŸrger von Gibea und umstellten meinetwegen das Haus des Nachts. Mich wollten sie tšten, und meine Nebenfrau haben sie geschŠndet, so da§ sie gestorben ist.

6 Da nahm ich meine Nebenfrau und zerstŸckelte sie und sandte die StŸcke in das ganze Gebiet des Erbbesitzes von Israel; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat getan in Israel. 1. Mose 34,7)

7 Siehe, da seid ihr Israeliten alle. So sprecht und beratet hier!

8 Da erhob sich alles Volk wie ein Mann und sprach: Es soll niemand in sein Zelt gehen und in sein Haus heimkehren,

9 sondern das wollen wir jetzt mit Gibea tun: Auf, la§t uns gegen die Stadt hinaufziehen nach dem Los!

10 La§t uns nehmen zehn Mann von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend aus allen StŠmmen Israels, damit sie Speise holen fŸr das Volk, das gekommen ist, um Gibea in Benjamin seine gro§e Schandtat zu vergelten, die es in Israel getan hat.

11 So versammelten sich gegen die Stadt alle MŠnner Israels, geschlossen wie ein Mann.

12 Und die StŠmme Israels sandten MŠnner zu allen Geschlechtern Benjamins und lie§en ihnen sagen: Was ist das fŸr eine Untat, die bei euch geschehen ist?

13 So gebt nun heraus die MŠnner, die ruchlosen Leute von Gibea, da§ wir sie tšten und das Bšse aus Israel austilgen. Aber die Benjaminiter wollten nicht hšren auf die Stimme ihrer BrŸder, der Israeliten, 2. Mose 21,12; 4. Mose 35,33.34)

14 sondern sie versammelten sich aus den StŠdten nach Gibea, um in den Kampf gegen die Israeliten auszuziehen.

15 Und es wurden an jenem Tage gezŠhlt von Benjamin aus den StŠdten sechsundzwanzigtausend Mann, die das Schwert fŸhrten, au§er den BŸrgern von Gibea; von ihnen wurden siebenhundert gezŠhlt, auserlesene MŠnner.

16 Und unter diesem ganzen Volk waren siebenhundert auserlesene MŠnner, die linkshŠndig waren und mit der Schleuder ein Haar treffen konnten, ohne zu fehlen.

17 Aber von Israel - au§er denen von Benjamin - wurden gezŠhlt vierhunderttausend Mann, die das Schwert fŸhrten, lauter streitbare MŠnner.

18 Die machten sich auf und zogen hinauf nach Bethel und befragten Gott und sprachen: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen in den Kampf gegen Benjamin? Der HERR sprach: Juda soll anfangen. Kap 1,1.2; 4. Mose 27,21)

19 So machten sich die Israeliten am Morgen auf und lagerten sich vor Gibea.

20 Und die MŠnner von Israel zogen heraus, um gegen Benjamin zu kŠmpfen, und stellten sich auf zum Kampf gegen Gibea.

21 Da fielen die Benjaminiter aus Gibea aus und schlugen an dem Tage von Israel zweiundzwanzigtausend zu Boden.

23 Da zogen die Israeliten hinauf und hielten Klage vor dem HERRN bis zum Abend und befragten den HERRN und sprachen: Sollen wir wieder in den Kampf ziehen gegen die Benjaminiter, unsere BrŸder? Der HERR sprach: Zieht hin gegen sie!

22 *Da ermannte sich das Kriegsvolk von Israel und stellte sich abermals auf, um am selben Ort noch weiter zu kŠmpfen, an dem sie sich am vorigen Tag aufgestellt hatten. (*Der Zusammenhang erfordert die hier vorgenommene Umstellung der Verse.)

24 Und als die Israeliten am andern Tage nahe herankamen an die Benjaminiter,

25 machten die Benjaminiter auch am zweiten Tag einen Ausfall aus Gibea und schlugen von Israel noch achtzehntausend zu Boden, die alle das Schwert fŸhrten. 1. Mose 49,27)

26 Da zogen alle Israeliten, das ganze Kriegsvolk, hinauf und kamen nach Bethel und hielten Klage und blieben dort vor dem HERRN und fasteten an diesem Tag bis zum Abend und opferten Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN. Vers 18; Jos 18,21.22)

27 Und die Israeliten befragten den HERRN. - Es war aber zu jener Zeit die Lade des Bundes Gottes dort,

28 und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, versah den Dienst vor ihm in jener Zeit. - Und sie sprachen: Sollen wir abermals ausziehen, um gegen die Benjaminiter, unsere BrŸder, zu kŠmpfen, oder sollen wir es lassen? Der HERR sprach: Zieht hinauf; morgen will ich sie in eure HŠnde geben. 4. Mose 25,7, Jos 24,33)

29 Und Israel legte einen Hinterhalt rings um Gibea her. Jos 8,12.14)

30 So zog Israel hinauf am dritten Tage gegen die Benjaminiter und stellte sich auf gegen Gibea wie schon zweimal vorher.

31 Da machten die Benjaminiter einen Ausfall, dem Kriegsvolk entgegen, und wurden weggezogen von der Stadt und erschlugen anfangs einige vom Kriegsvolk - wie schon zweimal vorher - auf den Stra§en, von denen die eine nach Bethel und die andere nach Gibeon fŸhrt, auf offenem Feld etwa drei§ig Mann von Israel.

32 Da dachten die Benjaminiter: Sie sind geschlagen vor uns wie vorher. Aber die Israeliten hatten verabredet: La§t uns fliehen, damit wir sie von der Stadt wegziehen auf die beiden Stra§en!

33 Da machten sich alle MŠnner von Israel auf von ihrem Ort und stellten sich bei Baal-Tamar auf. Und der Hinterhalt Israels brach hervor aus seinem Versteck westlich von Geba.

34 Und sie rŸckten gegen Gibea an, zehntausend Mann, auserlesen aus ganz Israel, so da§ der Kampf hart wurde; jene aber wu§ten nicht, da§ sie das UnglŸck treffen wŸrde.

35 So schlug der HERR die Benjaminiter vor den MŠnnern von Israel, da§ die Israeliten an dem Tag umbrachten fŸnfundzwanzigtausendeinhundert Mann von Benjamin, die alle das Schwert fŸhrten.

36 Denn als die Benjaminiter sahen, da§ sie geschlagen waren, gaben ihnen die MŠnner Israels Raum; denn sie verlie§en sich auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea angelegt hatten.

37 Und der Hinterhalt brach eilends hervor auf Gibea zu und zog hin und schlug die ganze Stadt mit der SchŠrfe des Schwerts.

38 Sie hatten aber verabredet miteinander, die MŠnner von Israel und der Hinterhalt, sie sollten eine RauchsŠule von der Stadt aufsteigen lassen.

39 Als nun die MŠnner von Israel sich im Kampf abgewandt hatten und die Benjaminiter anfangs etwa drei§ig Mann von Israel erschlagen hatten, so da§ sie dachten: sie sind vor uns geschlagen wie im vorigen Kampf,

40 da begann eine RauchsŠule von der Stadt gerade empor aufzusteigen. Und die Benjaminiter wandten sich um, und siehe, da ging die Stadt ganz in Flammen auf zum Himmel.

41 Und die MŠnner von Israel machten kehrt; da erschraken die MŠnner von Benjamin, denn sie sahen, da§ das UnglŸck sie getroffen hatte,

42 und wandten sich weg von den MŠnnern Israels auf den Weg zur Steppe. Aber der Kampf folgte ihnen auch dorthin, und die von der Stadt her kamen, vernichteten in ihrer Mitte die Benjaminiter.

43 Sie umringten diese und jagten ihnen nach, ohne ihnen Ruhe zu lassen, und zertraten sie bis šstlich von Gibea, gegen Sonnenaufgang.

44 Und es fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, lauter streitbare MŠnner.

45 Da wandten sie sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon; aber die MŠnner von Israel hielten auf den Stra§en eine Nachlese von fŸnftausend Mann und verfolgten sie weiter bis Gidom und erschlugen von ihnen noch zweitausend.

46 So fielen an diesem Tage von Benjamin fŸnfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert fŸhrten, lauter streitbare MŠnner.

47 Nur sechshundert Mann wandten sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon und blieben auf dem Fels Rimmon vier Monate. Kap 21,13)

48 Und die MŠnner Israels kehrten um zu den Benjaminitern und schlugen in der Stadt mit der SchŠrfe des Schwerts Leute und Vieh und alles, was man fand. Und alle StŠdte, die man fand, verbrannte man mit Feuer. 1. Mose 34,25-29; 4. Mose 35,30-34; 5. Mose 13,13-19)


21

1 (Israel verhilft Benjamin zu Frauen) Die MŠnner Israels aber hatten in Mizpa geschworen und gesagt: Niemand soll seine Tochter den Benjaminitern zur Frau geben. Kap 20,1)

2 Und das Volk kam nach Bethel und sa§ da bis zum Abend vor Gott, und sie erhoben ihre Stimme und weinten sehr Kap 20,18.23.26)

3 und sprachen: O HERR, Gott Israels, warum ist das geschehen in Israel, da§ heute Israel um einen Stamm weniger geworden ist?

4 Am andern Morgen machte sich das Volk frŸh auf und baute dort einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer.

5 Und die Israeliten sprachen: Wer von allen StŠmmen Israels ist nicht mit der Gemeinde heraufgekommen zum HERRN? Denn es war ein gro§er Schwur getan worden, da§, wer nicht hinaufkŠme zum HERRN nach Mizpa, der sollte des Todes sterben.

6 Und es tat den Israeliten leid um ihren Bruder Benjamin, und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgeschlagen.

7 Wie kšnnen wir ihnen helfen, da§ die Ÿbriggebliebenen Benjaminiter zu Frauen kommen? Denn wir haben geschworen bei dem HERRN, da§ wir ihnen von unsern Tšchtern keine zu Frauen geben.

8 Und sie sprachen: Ist einer von den StŠmmen Israels nicht heraufgekommen zum HERRN nach Mizpa? Und siehe, da war ins Lager der Gemeinde niemand gekommen von Jabesch in Gilead.

9 Denn sie zŠhlten das Volk, und siehe, da war kein BŸrger da von Jabesch in Gilead.

10 Da sandte die Gemeinde zwšlftausend streitbare MŠnner dorthin und gebot ihnen: Geht hin und schlagt mit der SchŠrfe des Schwerts die BŸrger von Jabesch in Gilead mit Weib und Kind.

11 Doch so sollt ihr tun: An allem, was mŠnnlich ist, und an allen Frauen, die einem Mann angehšrt haben, sollt ihr den Bann vollstrecken! (11 und 12) 4. Mose 31,17.18)

12 Und sie fanden bei den BŸrgern von Jabesch in Gilead vierhundert MŠdchen, die Jungfrauen waren und keinem Mann angehšrt hatten. Die brachten sie ins Lager nach Silo, das da liegt im Lande Kanaan.

13 Da sandte die ganze Gemeinde hin und verhandelte mit den Benjaminitern, die auf dem Fels Rimmon waren, und sagten ihnen Frieden zu. Kap 20,47)

14 So kamen die Benjaminiter zurŸck zu jener Zeit. Und sie gaben ihnen die MŠdchen, die sie am Leben gelassen hatten von den Frauen aus Jabesch in Gilead; aber diese waren noch nicht genug fŸr sie.

15 Da tat es dem Volk leid um Benjamin, da§ der HERR einen Ri§ gemacht hatte zwischen den StŠmmen Israels.

16 Und die €ltesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, da§ die Ÿbriggebliebenen Benjaminiter zu Frauen kommen? Denn die Frauen in Benjamin sind ausgerottet.

17 Und sie sprachen: Die Entronnenen von Benjamin mŸssen doch ihr Erbe behalten, damit nicht ein Stamm ausgetilgt werde von Israel.

18 Wir aber kšnnen ihnen unsere Tšchter nicht zu Frauen geben; denn die Israeliten haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer den Benjaminitern Frauen gibt!

19 Und sie sprachen: Siehe, jedes Jahr findet ein Fest des HERRN statt zu Silo, das nšrdlich von Bethel liegt, šstlich von der Stra§e, die hinauffŸhrt von Bethel nach Sichem, und sŸdlich von Lebona. Jos 18,1)

20 Und sie geboten den Benjaminitern und sprachen: Geht hin und legt euch auf die Lauer in den Weinbergen.

21 Wenn ihr dann seht, da§ die Tšchter Silos zum Reigentanz herausgehen, so brecht hervor aus den Weinbergen und raubt euch jeder eine Frau von den Tšchtern Silos und geht heim ins Land Benjamin. 2. Mose 21,16; 5. Mose 24,7)

22 Wenn aber ihre VŠter oder ihre BrŸder kommen, um mit uns zu rechten, wollen wir zu ihnen sagen: Gšnnt sie uns, denn wir haben nicht fŸr jeden eine Frau gewonnen im Kampf; auch habt nicht ihr sie ihnen gegeben, sonst wŠret ihr jetzt schuldig.

23 Die Benjaminiter taten das und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den MŠdchen, die im Reigen tanzten und die sie geraubt hatten, und zogen heim in ihr Erbteil, bauten die StŠdte wieder auf und wohnten darin.

24 Auch die Israeliten gingen zu der Zeit von dort auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und zogen von dort weg, jeder zu seinem Erbteil.

25 Zu der Zeit war kein Kšnig in Israel; jeder tat, was ihn recht dŸnkte. Kap 17,6)

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