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Buch 10 (DAS ZWEITE BUCH SAMUEL)



1

1 (David lŠ§t den †berbringer von Sauls Krone tšten) Nach dem Tode Sauls, als David aus der Schlacht mit den Amalekitern zurŸckgekommen und zwei Tage in Ziklag geblieben war, 1. Sam 30,26)

2 siehe, da kam am dritten Tage ein Mann aus dem Heer von Saul mit zerrissenen Kleidern und mit Erde auf seinem Haupt. Und als er zu David kam, fiel er nieder zur Erde und huldigte ihm.

3 David aber sprach zu ihm: Wo kommst du her? Er sprach zu ihm: Aus dem Heer Israels bin ich entronnen.

4 David sprach zu ihm: Sage mir, wie steht es? Er sprach: Das Volk ist geflohen aus der Schlacht, und es sind viele vom Volk gefallen; dazu ist auch Saul tot und sein Sohn Jonatan.

5 David sprach zu dem jungen Mann, der ihm das sagte: Woher wei§t du, da§ Saul und sein Sohn Jonatan tot sind?

6 Der junge Mann, der ihm das sagte, sprach: Ich kam von ungefŠhr aufs Gebirge Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Spie§, und die Wagen mit ihren KŠmpfern waren hart an ihm. 1. Sam 31,1-3)

7 Und er wandte sich um und sah mich und rief mich. Und ich sprach: Hier bin ich.

8 Und er sprach zu mir: Wer bist du? Ich sprach zu ihm: Ich bin ein Amalekiter.

9 Und er sprach zu mir: Tritt her zu mir und tšte mich; denn mir wird schwarz vor den Augen, aber mein Leben ist noch ganz in mir.

10 Da trat ich zu ihm und tštete ihn, denn ich wu§te, da§ er nicht leben kšnnte nach seinem Fall; und ich nahm die Krone von seinem Haupt und das Armgeschmeide von seinem Arm und habe es hergebracht zu dir, meinem Herrn.

11 Da fa§te David seine Kleider und zerri§ sie, und ebenso taten alle MŠnner, die bei ihm waren, 1. Sam 4,12)

12 und sie hielten Totenklage und weinten und fasteten bis zum Abend um Saul und seinen Sohn Jonatan und um das Volk des HERRN und um das Haus Israel, weil sie durchs Schwert gefallen waren. 1. Sam 31,13)

13 Und David sprach zu dem jungen Mann, der es ihm angesagt hatte: Wo bist du her? Er sprach: Ich bin der Sohn eines Fremdlings, eines Amalekiters.

14 David sprach zu ihm: Wie, du hast dich nicht gefŸrchtet, deine Hand zu erheben gegen den Gesalbten des HERRN, um ihn zu tšten! 1. Sam 24,7; 26.9)

15 Und David rief einen seiner Leute und sprach: Komm her und schlag ihn nieder! Und er schlug ihn nieder, da§ er starb. Kap 4,10.12)

16 Und David sprach zu ihm: Dein Blut komme auf dein Haupt; denn dein Mund hat gegen dich selbst geredet, als du sagtest: Ich habe den Gesalbten des HERRN getštet.

17 (Davids Klagelied Ÿber Saul und Jonatan) Und David sang dies Klagelied Ÿber Saul und Jonatan, seinen Sohn,

18 und befahl, man solle die Leute von Juda das Bogenlied lehren. Siehe, es steht geschrieben im Buch des Redlichen: Vers 22, Jos 10,13)

19 Die Edelsten in Israel sind auf deinen Hšhen erschlagen. Wie sind die Helden gefallen!

20 Sagt's nicht an in Gat, verkŸndet's nicht auf den Gassen in Aschkelon, da§ sich nicht freuen die Tšchter der Philister, da§ nicht frohlocken die Tšchter der Unbeschnittenen.

21 Ihr Berge von Gilboa, es soll weder tauen noch regnen auf euch, ihr trŸgerischen Gefilde; denn daselbst ist der Helden Schild verworfen, der Schild Sauls, als sei er nicht gesalbt mit …l.

22 Der Bogen Jonatans hat nie gefehlt, und das Schwert Sauls ist nie leer zurŸckgekommen von dem Blut der Erschlagenen und vom Mark der Helden.

23 Saul und Jonatan, geliebt und einander zugetan, im Leben und im Tod nicht geschieden; schneller waren sie als die Adler und stŠrker als die Lšwen.

24 Ihr Tšchter Israel, weinet Ÿber Saul, der euch kleidete mit kostbarem Purpur und euch schmŸckte mit goldenen Kleinoden an euren Kleidern.

25 Wie sind die Helden gefallen im Streit! Jonatan ist auf deinen Hšhen erschlagen!

26 Es ist mir leid um dich, mein Bruder Jonatan, ich habe gro§e Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir wundersamer gewesen, als Frauenliebe ist.

27 Wie sind die Helden gefallen und die Streitbaren umgekommen.



2

1 (David wird Kšnig Ÿber Juda, Isch-Boschet Ÿber Israel) Bald danach befragte David den HERRN und sprach: Soll ich hinauf in eine der StŠdte Judas ziehen? Und der HERR sprach zu ihm: Zieh hinauf! David sprach: Wohin? Er sprach: Nach Hebron. 1. Sam 23,6.9; 30,7.8)

2 So zog David dorthin mit seinen beiden Frauen, Ahinoam, der Jesreeliterin, und mit Abigajil, der Frau Nabals, des Karmeliters. 1. Sam 25,42.43)

3 Auch die MŠnner, die bei ihm waren, fŸhrte David hinauf, einen jeden mit seinem Hause, und sie wohnten in den StŠdten von Hebron.

4 Und die MŠnner Judas kamen und salbten dort David zum Kšnig Ÿber das Haus Juda. Und als David angesagt wurde, da§ die MŠnner von Jabesch in Gilead Saul begraben hatten, Kap 5,3; 1. Sam 16,13, 1. Sam 31,11-13)

5 sandte er Boten zu ihnen und lie§ ihnen sagen: Gesegnet seid ihr vom HERRN, weil ihr solche Barmherzigkeit an Saul, eurem Herrn, getan und ihn begraben habt.

6 So tue nun der HERR an euch Barmherzigkeit und Treue, und auch ich will euch Gutes tun, weil ihr das getan habt.

7 Seid nun getrosten Mutes und wackere MŠnner; denn Saul, euer Herr, ist tot, und mich hat das Haus Juda Ÿber sich zum Kšnig gesalbt.

8 Abner aber, der Sohn Ners, der Sauls Feldhauptmann war, nahm Isch-Boschet*, Sauls Sohn, und fŸhrte ihn nach Mahanajim 1. Sam 14,50, 1. Mose 32,2.3) (*Der Name lautet in 1. Chr 8,33; 9,39; Eschbaal, in 1. Sam 14,49 Jischwi.)

9 und machte ihn zum Kšnig Ÿber Gilead, Asser, Jesreel, Ephraim, Benjamin und Ÿber ganz Israel.

10 Und Isch-Boschet, Sauls Sohn, war vierzig Jahre alt, als er Kšnig wurde Ÿber Israel, und regierte zwei Jahre. Doch das Haus Juda hielt es mit David.

11 Die Zeit aber, die David Kšnig war zu Hebron Ÿber das Haus Juda, war sieben Jahre und sechs Monate.

12 (Bruderkrieg zwischen Israel und Juda) Und Abner, der Sohn Ners, zog aus mit den MŠnnern Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, von Mahanajim nach Gibeon,

13 und Joab, der Sohn der Zeruja, zog aus mit den MŠnnern Davids. Und sie stie§en aufeinander am Teich von Gibeon und lagerten sich, die einen auf dieser Seite des Teiches, die andern auf jener. 1. Sam 26,6, Jos 9,3.17)

14 Und Abner sprach zu Joab: La§ die jungen MŠnner sich aufmachen zum Kampfspiel vor uns! Joab sprach: Es sei!

15 Da machten sich auf und gingen hin zwšlf an der Zahl aus Benjamin auf der Seite Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, und zwšlf von den MŠnnern Davids.

16 Und ein jeder ergriff den andern bei dem Kopf und stie§ ihm sein Schwert in die Seite, und sie fielen miteinander. Daher wird der Ort ÈHelkat-HazzurimÇ* genannt; er liegt bei Gibeon. (*d. h. ÈFeld der FelsenÇ, vermutlich verschrieben aus ÈFeld der SeitenÇ.)

17 Und es erhob sich ein sehr harter Kampf an diesem Tage. Abner aber und die MŠnner von Israel wurden geschlagen von den MŠnnern Davids.

18 Es waren aber die drei Sšhne der Zeruja dabei, Joab, Abischai und Asa‘l. Asa‘l aber war schnellfŸ§ig wie ein Reh auf dem Felde 1. Chr 2,16)

19 und jagte Abner nach und wich nicht von ihm weder zur Rechten noch zur Linken.

20 Da wandte sich Abner um und sprach: Bist du es, Asa‘l? Er sprach: Ja.

21 Abner sprach zu ihm: Wende dich zur Rechten oder zur Linken und mach dich an einen der MŠnner heran und nimm ihm seine Waffen. Aber Asa‘l wollte nicht von ihm ablassen.

22 Da sprach Abner noch einmal zu Asa‘l: La§ ab von mir! Warum willst du, da§ ich dich zu Boden schlage? Wie dŸrfte ich dann mein Antlitz aufheben vor deinem Bruder Joab?

23 Aber er weigerte sich, von ihm abzulassen. Da stie§ ihn Abner mit dem Schaft des Spie§es in den Leib, so da§ der Spie§ hinten herauskam; und er fiel hin und starb an eben der Stelle. Und wer an die Stelle kam, wo Asa‘l tot lag, der blieb stehen. Kap 3,27)

24 Aber Joab und Abischai jagten Abner nach, bis die Sonne unterging. Und als sie auf den HŸgel Amma kamen, der vor Giach liegt auf dem Wege zur Steppe von Geba,

25 versammelten sich die Benjaminiter um Abner und bildeten eine Schar und traten oben auf den HŸgel.

26 Und Abner rief Joab zu und sprach: Soll denn das Schwert ohne Ende fressen? Wei§t du nicht, da§ daraus am Ende nur Jammer kommen wird? Wie lange willst du dem Volk nicht sagen, da§ es ablassen soll von seinen BrŸdern?

27 Joab sprach: So wahr Gott lebt: wenn du das eher gesagt hŠttest, so hŠtte schon heute morgen jeder im Volk von seinem Bruder abgelassen.

28 Und Joab lie§ die Posaune blasen, und das ganze Volk stand still und jagte Israel nicht mehr nach und kŠmpfte auch nicht weiter.

29 Abner aber und seine MŠnner gingen die ganze Nacht durchs Jordantal und gingen Ÿber den Jordan und zogen durchs ganze Bitron, bis sie nach Mahanajim kamen.

30 Joab aber wandte sich von Abner ab und sammelte das ganze Volk, und es fehlten von den MŠnnern Davids neunzehn Mann und Asa‘l.

31 Aber die MŠnner Davids hatten von Benjamin und den MŠnnern Abners dreihundertundsechzig Mann erschlagen.

32 Und sie hoben Asa‘l auf und begruben ihn in seines Vaters Grab in Bethlehem. Und Joab und seine MŠnner zogen weiter die ganze Nacht, bis ihnen das Tageslicht anbrach in Hebron.



3

1 (Davids Sšhne) Und es war ein langer Kampf zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids. David aber nahm immer mehr zu an Macht, und das Haus Sauls nahm immer mehr ab. Kap 5,10)

2 Und es wurden David Sšhne geboren zu Hebron. Sein erstgeborener Sohn war Amnon, von Ahinoam, der Jesreeliterin; (2-5) 1. Chr 3,1-4; Kap 13,1)

3 der zweite: Kilab, von Abigajil, der Frau des Karmeliters Nabal; der dritte: Absalom, der Sohn der Maacha, der Tochter Talmais, des Kšnigs von Geschur; Kap 15,1)

4 der vierte: Adonija, der Sohn der Haggit; der fŸnfte: Schefatja, der Sohn der Abital; 1. Kšn 1,5)

5 der sechste: Jitream, von Egla, der Frau Davids. Diese wurden David geboren zu Hebron.

6 (Abner geht zu David Ÿber) Solange der Kampf wŠhrte zwischen dem Hause Sauls und dem Hause Davids, stŠrkte Abner das Haus Sauls. (6 und 7) Kap 21,8; 3. Mose 18,20)

7 Und Saul hatte eine Nebenfrau, die hie§ Rizpa, eine Tochter Ajjas. Und Isch-Boschet sprach zu Abner: Warum bist du zu meines Vaters Nebenfrau eingegangen?

8 Da wurde Abner sehr zornig Ÿber die Worte Isch-Boschets und sprach: Bin ich denn ein Hundskopf aus Juda? Heute erweise ich mich freundlich dem Hause Sauls, deines Vaters, und seinen BrŸdern und Freunden und habe dich nicht in Davids HŠnde gegeben, und du rechnest mir heute eine Schuld an wegen eines Weibes?

9 Gott tue Abner dies und das, wenn ich nicht tue, wie der HERR dem David geschworen hat,

10 da§ das Kšnigtum vom Hause Sauls genommen und der Thron Davids aufgerichtet werde Ÿber Israel und Juda von Dan bis Beerscheba!

11 Da konnte er Abner kein Wort mehr antworten, so fŸrchtete er sich vor ihm.

12 Und Abner sandte Boten fŸr sich zu David und lie§ ihm sagen: Wem gehšrt das Land? Schlie§e du einen Bund mit mir; siehe, meine Hand soll mit dir sein, da§ ich dir ganz Israel zufŸhre.

13 David sprach: Gut, ich will einen Bund mit dir schlie§en. Aber eins fordere ich von dir: Du sollst mein Angesicht nicht sehen, es sei denn, du bringst Michal, Sauls Tochter, zu mir, wenn du kommst, mein Angesicht zu sehen.

14 Auch sandte David Boten zu Isch-Boschet, dem Sohn Sauls, und lie§ ihm sagen: Gib mir meine Frau Michal, die ich mir gewonnen habe mit hundert VorhŠuten der Philister. 1. Sam 18,25-27)

15 Isch-Boschet sandte hin und lie§ sie wegnehmen ihrem Mann Palti‘l, dem Sohn des Lajisch. 1. Sam 25,44)

16 Und ihr Mann ging mit ihr und weinte hinter ihr her bis Bahurim. Da sprach Abner zu ihm: Kehre um und geh heim! Und er kehrte um.

17 Und Abner besprach sich mit den €ltesten in Israel und sprach: Ihr habt schon lŠngst danach verlangt, da§ David Kšnig Ÿber euch sei.

18 So tut's nun, denn der HERR hat von David gesagt: Durch die Hand meines Knechtes David will ich mein Volk Israel erretten aus der Hand der Philister und aller seiner Feinde.

19 Das tat Abner auch Benjamin kund und ging dann hin, um auch David in Hebron alles kundzutun, was Israel und das ganze Haus Benjamin fŸr gut hielten.

20 Als nun Abner nach Hebron zu David kam und mit ihm zwanzig Mann, machte ihnen David ein Mahl.

21 Und Abner sprach zu David: Ich will mich aufmachen und hingehen, um ganz Israel zu meinem Herrn, dem Kšnig, zu sammeln, damit sie einen Bund mit dir schlie§en, auf da§ du Kšnig seist, wie es dein Herz begehrt. Dann entlie§ David den Abner, so da§ er hinging mit Frieden.

22 (Abners Tod) Und siehe, die MŠnner Davids und Joab kamen von einem Streifzug zurŸck und brachten eine gro§e Beute mit. Abner aber war nicht mehr bei David in Hebron, sondern er hatte ihn entlassen, so da§ er mit Frieden weggegangen war.

23 Als aber Joab und das ganze Heer mit ihm kam, wurde ihm angesagt, da§ Abner, der Sohn Ners, zum Kšnig gekommen sei, und der habe ihn entlassen, so da§ er mit Frieden weggegangen war.

24 Da ging Joab zum Kšnig hinein und sprach: Was hast du getan? Siehe, Abner ist zu dir gekommen; warum hast du ihn fortgelassen, da§ er weggegangen ist?

25 Kennst du Abner, den Sohn Ners, nicht? Er ist gekommen, dich zu Ÿberlisten, da§ er erkunde dein Kommen und Gehen und alles erfahre, was du tust.

26 Und als Joab von David wegging, sandte er Abner Boten nach, um ihn zurŸckzuholen von Bor-Sira; aber David wu§te nichts davon.

27 Als nun Abner nach Hebron zurŸckkam, fŸhrte ihn Joab im Tor beiseite, um heimlich mit ihm zu reden, und stach ihn dort in den Leib, da§ er starb, um des Blutes seines Bruders Asa‘l willen. 1. Kšn 2,5, Kap 2,23)

28 Als David das hernach erfuhr, sprach er: Ich und mein Kšnigtum sind unschuldig vor dem HERRN ewiglich an dem Blut Abners, des Sohnes Ners;

29 es falle aber auf den Kopf Joabs und auf das ganze Haus seines Vaters, und es soll nicht aufhšren im Hause Joabs, da§ einer Eiterflu§ und Aussatz habe oder am Stabe gehe oder durchs Schwert falle oder an Brot Mangel habe!

30 Joab und sein Bruder Abischai hatten Abner nach dem Leben getrachtet, weil er ihren Bruder Asa‘l im Kampf bei Gibeon getštet hatte. Ri 8,18-21; 2. Kšn 14,5)

31 David aber sprach zu Joab und allem Volk, das bei ihm war: Zerrei§t eure Kleider und gŸrtet euch den Sack um und haltet die Totenklage um Abner! Und der Kšnig folgte der Bahre.

32 Und als sie Abner begruben in Hebron, erhob der Kšnig seine Stimme und weinte bei dem Grabe Abners, und auch alles Volk weinte.

33 Und der Kšnig klagte um Abner und sprach: Mu§te Abner sterben, wie ein Gottloser stirbt?

34 Deine HŠnde waren nicht gebunden, deine FŸ§e waren nicht in Ketten gelegt. Und doch bist du gefallen, wie man vor Ruchlosen fŠllt. Da beweinte ihn alles Volk noch mehr.

35 Als nun alles Volk kam, wŠhrend es noch Tag war, um David zum Essen zu nštigen, schwor David und sprach: Gott tue mir dies und das, wenn ich Brot oder sonst etwas zu mir nehme, ehe die Sonne untergeht!

36 Und alles Volk nahm es wahr, und es gefiel ihnen gut, wie alles, was der Kšnig tat, dem ganzen Volke wohlgefiel.

37 Und alles Volk und ganz Israel merkten an diesem Tage, da§ es nicht vom Kšnig ausgegangen war, da§ Abner, der Sohn Ners, getštet wurde.

38 Und der Kšnig sprach zu seinen MŠnnern: Wi§t ihr nicht, da§ an diesem Tag ein FŸrst und Gro§er gefallen ist in Israel? 1. Sam 26,15)

39 Ich aber bin heute noch schwach, obwohl ich zum Kšnig gesalbt bin. Aber diese MŠnner, die Sšhne der Zeruja, sind hŠrter als ich. Der HERR vergelte dem, der Bšses tut, nach seiner Bosheit. Kap 2,18)



4

1 (Isch-Boschets Ende) Als aber der Sohn Sauls hšrte, da§ Abner in Hebron umgekommen war, entfiel ihm der Mut, und ganz Israel erschrak. Kap 3,27)

2 Es hatte aber der Sohn Sauls zwei MŠnner als Hauptleute der Streifscharen; der eine hie§ Baana, der andere Rechab, Sšhne Rimmons von Beerot aus dem Stamm Benjamin. Denn Beerot wurde auch zu Benjamin gerechnet; Jos 9,17)

3 dann aber flohen die Beerotiter nach Gittajim und wohnten dort gastweise bis auf den heutigen Tag. Neh 11,33)

4 Auch hatte Jonatan, der Sohn Sauls, einen Sohn, der war lahm an beiden FŸ§en; er war nŠmlich fŸnf Jahre alt, als die Kunde von Saul und Jonatan aus Jesreel kam, und seine Amme hatte ihn aufgehoben und war geflohen, und wŠhrend sie eilends floh, fiel er hin und war fortan lahm. Er hie§ Mefi-Boschet*. Kap 9,3) (*Der Name lautet in 1. Chr 8,34; 9,40 Merib-Baal.)

5 So gingen nun Rechab und Baana, die Sšhne Rimmons von Beerot, hin und kamen zum Hause Isch-Boschets, als der Tag am hei§esten war; und er schlief auf seinem Lager am Mittag. Kap 2,8)

6 Und die Pfšrtnerin des Hauses hatte Weizen gereinigt und war fest eingeschlafen. Da schlichen sich Rechab und sein Bruder Baana hinein

7 und kamen ins Haus. Da lag er auf seinem Bett in seiner Schlafkammer. Und sie stachen ihn tot und hieben ihm den Kopf ab und nahmen seinen Kopf und gingen durch das Jordantal die ganze Nacht

8 und brachten das Haupt Isch-Boschets zu David nach Hebron und sprachen zum Kšnig: Siehe, da ist das Haupt Isch-Boschets, des Sohnes Sauls, deines Feindes, der dir nach dem Leben getrachtet hat. Der HERR hat heute meinen Herrn, den Kšnig, gerŠcht an Saul und an seinem Geschlecht.

9 Da antwortete ihnen David: So wahr der HERR lebt, der mich aus aller BedrŠngnis erlšst hat:

10 ich habe den, der mir verkŸndete: Saul ist tot, und meinte, er sei ein guter Bote, ergriffen und getštet in Ziklag, dem ich doch Lohn fŸr eine gute Botschaft hŠtte geben sollen. Kap 1,15)

11 Und diese gottlosen Leute haben einen gerechten Mann in seinem Hause auf seinem Lager getštet - sollte ich sein Blut nicht fordern von euren HŠnden und euch von der Erde vertilgen? Kap 3,32)

12 Und David gebot seinen Leuten; die schlugen sie nieder und hieben ihnen HŠnde und FŸ§e ab und hŠngten sie auf am Teich bei Hebron. Aber das Haupt Isch-Boschets nahmen sie und begruben es in Abners Grab in Hebron. 5. Mose 21,22.23)



5

1 (David wird Kšnig Ÿber ganz Israel) (vgl. 1. Chr. 11,1-3) Und es kamen alle StŠmme Israels zu David nach Hebron und sprachen: Siehe, wir sind von deinem Gebein und deinem Fleisch. Kap 19,13)

2 Schon frŸher, als Saul Ÿber uns Kšnig war, fŸhrtest du Israel ins Feld und wieder heim. Dazu hat der HERR dir gesagt: Du sollst mein Volk Israel weiden und sollst FŸrst sein Ÿber Israel. 1. Sam 18,13.16, 1. Sam 13,14; 25,30)

3 Und es kamen alle €ltesten in Israel zum Kšnig nach Hebron. Und der Kšnig David schlo§ mit ihnen einen Bund in Hebron vor dem HERRN, und sie salbten David zum Kšnig Ÿber Israel. Kap 2,4; 1. Sam 16,13)

4 Drei§ig Jahre war David alt, als er Kšnig wurde, und regierte vierzig Jahre. (4 und 5) 1. Kšn 2,11; 1. Chr 3,4; 29,27)

5 Zu Hebron regierte er sieben Jahre und sechs Monate Ÿber Juda, und zu Jerusalem regierte er dreiunddrei§ig Jahre Ÿber ganz Israel und Juda.

6 (David erobert Jerusalem) (vgl. 1. Chr 11,4-9; 14,1-7) Und der Kšnig zog mit seinen MŠnnern vor Jerusalem gegen die Jebusiter, die im Lande wohnten. Sie aber sprachen zu David: Du wirst nicht hier hereinkommen, sondern Blinde und Lahme werden dich abwehren. Damit meinten sie, da§ David nicht dort hineinkommen kšnnte. Jos 15,63; Ri 1,21; 19,10-12)

7 David aber eroberte die Burg Zion; das ist Davids Stadt.

8 Da sprach David an diesem Tage: Wer die Jebusiter schlŠgt und durch den Schacht hinaufsteigt und die Lahmen und Blinden erschlŠgt, die David verha§t sind, der soll Hauptmann und Oberster sein. Da stieg Joab, der Sohn der Zeruja, zuerst hinauf und wurde Hauptmann.

* Daher spricht man: La§ keinen Blinden und Lahmen ins Haus! (*Der Text von Èder soll HauptmannÇ ab wurde aus 1. Chr 11,6 eingesetzt.)

9 So wohnte David auf der Burg und nannte sie ÈStadt DavidsÇ. Und David baute ringsumher, vom Millo an nach innen zu.

10 Und Davids Macht nahm immer mehr zu, und der HERR, der Gott Zebaoth, war mit ihm. Kap 3,1)

11 Und Hiram, der Kšnig von Tyrus, sandte Boten zu David mit Zedernholz, dazu Zimmerleute und Steinmetzen, da§ sie David ein Haus bauten.

12 Und David erkannte, da§ der HERR ihn zum Kšnig Ÿber Israel bestŠtigt und sein Kšnigtum erhšht hatte um seines Volkes Israel willen.

13 Und David nahm noch mehr Frauen und Nebenfrauen in Jerusalem, nachdem er von Hebron gekommen war, und es wurden ihm noch mehr Sšhne und Tšchter geboren. (13-16) Kap 3,2-5; 1. Chr 3,5-9)

14 Dies sind die Namen der Sšhne, die ihm zu Jerusalem geboren sind: Schammua, Schobab, Nathan, Salomo, Lk 3,31, Mt 1,6)

15 Jibhar, Elischua, Nefeg, Jafia,

16 Elischama, Eljada, Elifelet.

17 (Davids Sieg Ÿber die Philister) (vgl. 1. Chr 14,8-17) Als die Philister hšrten, da§ man David zum Kšnig Ÿber Israel gesalbt hatte, zogen sie alle herauf, um sich Davids zu bemŠchtigen. Sobald das David erfuhr, zog er hinab nach der Bergfeste. 1. Sam 22,1, Kap 23,14)

18 Aber die Philister kamen und breiteten sich aus in der Ebene Refa•m. Jos 15,8; 18,16)

19 Und David befragte den HERRN und sprach: Soll ich hinaufziehen gegen die Philister? Wirst du sie in meine Hand geben? Der HERR sprach zu David: Zieh hinauf, ich werde die Philister in deine Hand geben. 1. Sam 30,8)

20 Und David kam nach Baal-Perazim und schlug sie dort und sprach: Der HERR hat meine Feinde vor mir durchbrochen, wie Wasserfluten durchbrechen. Daher nannte man den Ort ÈBaal-PerazimÇ*. Jes 28,21) (*d. h. ÈHerr der DurchbrŸcheÇ.)

21 Und sie lie§en ihre Gštzenbilder dort zurŸck; David aber und seine MŠnner nahmen sie mit.

22 Die Philister aber zogen abermals herauf und breiteten sich aus in der Ebene Refa•m.

23 Und David befragte den HERRN; der sprach: Du sollst nicht hinaufziehen ihnen entgegen, sondern komm von hinten Ÿber sie, da§ du sie angreifst vom Bakawalde her.

24 Und wenn du hšrst, wie das Rauschen in den Wipfeln der BakabŠume einhergeht, so eile; denn dann ist der HERR ausgezogen vor dir her, zu schlagen das Heer der Philister.

25 David tat, wie der HERR ihm geboten hatte, und schlug die Philister von Gibeon an bis hin nach Geser. Ri 1,29)



6

1 (David holt die Bundeslade nach Jerusalem) (vgl. 1. Chr 13; 15; 16) Und David sammelte abermals die ganze junge Mannschaft in Israel, drei§igtausend Mann,

2 und machte sich auf und zog mit dem ganzen Volk, das bei ihm war, nach Baala in Juda, um die Lade Gottes von dort heraufzuholen; diese ist genannt nach dem Namen des HERRN Zebaoth, der Ÿber den Cherubim thront. Jos 15,9, 2. Mose 25,22)

3 Und sie setzten die Lade Gottes auf einen neuen Wagen und holten sie aus dem Hause Abinadabs, der auf dem HŸgel wohnte. Usa aber und Achjo, die Sšhne Abinadabs, fŸhrten den neuen Wagen. 1. Sam 7,1)

4 Und als sie ihn mit der Lade Gottes aus dem Hause Abinadabs fŸhrten, der auf dem HŸgel wohnte, und Achjo vor der Lade herging,

5 tanzten David und ganz Israel vor dem HERRN her mit aller Macht im Reigen, mit Liedern, mit Harfen und Psaltern und Pauken und Schellen und Zimbeln.

6 Und als sie zur Tenne Nachons kamen, griff Usa zu und hielt die Lade Gottes fest, denn die Rinder glitten aus.

7 Da entbrannte des HERRN Zorn Ÿber Usa, und Gott schlug ihn dort, weil er seine Hand nach der Lade ausgestreckt hatte, so da§ er dort starb bei der Lade Gottes. 1. Sam 6,19, 4. Mose 4,15)

8 Da ergrimmte David, da§ der HERR den Usa so wegri§, und man nannte die StŠtte ÈPerez-UsaÇ* bis auf diesen Tag. (*d. h. ÈWegrei§en UsasÇ.)

9 Und David fŸrchtete sich vor dem HERRN an diesem Tage und sprach: Wie soll die Lade des HERRN zu mir kommen?

10 Und er wollte sie nicht zu sich bringen lassen in die Stadt Davids, sondern lie§ sie bringen ins Haus Obed-Edoms, des Gatiters.

11 So blieb die Lade des HERRN drei Monate im Hause Obed-Edoms, des Gatiters, und der HERR segnete ihn und sein ganzes Haus.

12 Und es wurde dem Kšnig David angesagt, da§ der HERR das Haus Obed-Edoms segnete und alles, was er hatte, um der Lade Gottes willen. Da ging er hin und holte die Lade Gottes aus dem Hause Obed-Edoms herauf in die Stadt Davids mit Freuden.

13 Und als die TrŠger mit der Lade des HERRN sechs Schritte gegangen waren, opferte man einen Stier und ein fettes Kalb. 1. Kšn 8,5)

14 Und David tanzte mit aller Macht vor dem HERRN her und war umgŸrtet mit einem leinenen Priesterschurz. 2. Mose 28,6; 1. Sam 2,18; 22,18)

15 Und David mit dem ganzen Hause Israel fŸhrte die Lade des HERRN herauf mit Jauchzen und Posaunenschall.

16 Und als die Lade des HERRN in die Stadt Davids kam, guckte Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster und sah den Kšnig David springen und tanzen vor dem HERRN und verachtete ihn in ihrem Herzen.

17 Als sie die Lade des HERRN hineinbrachten, stellten sie sie an ihren Platzmitten in dem Zelt, das David fŸr sie aufgeschlagen hatte. Und David opferte Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN.

18 Und als David die Brandopfer und Dankopfer beendet hatte, segnete er das Volk in dem Namen des HERRN Zebaoth, 1. Kšn 8,55)

19 und er lie§ austeilen allem Volk, der ganzen Menge Israels, Mann und Frau, einem jeden einen Brotkuchen, ein StŸck Fleischund einen Rosinenkuchen. Danach kehrte alles Volk heim, ein jeder in sein Haus.

20 Als aber David heimkam, seinem Haus den Segensgru§ zu bringen, ging Michal, die Tochter Sauls, heraus ihm entgegen und sprach: Wie herrlich ist heute der Kšnig von Israel gewesen, als er sich vor den MŠgden seiner MŠnner entblš§t hat, wie sich die losen Leute entblš§en!

21 David aber sprach zu Michal: Ich will vor dem HERRN tanzen, der mich erwŠhlt hat vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause, um mich zum FŸrsten zu bestellen Ÿber das Volk des HERRN, Ÿber Israel, Kap 5,2)

22 und ich will noch geringer werden als jetzt und will niedrig sein in meinen Augen; aber bei den MŠgden, von denen du geredet hast, will ich zu Ehren kommen.

23 Aber Michal, Sauls Tochter, hatte kein Kind bis an den Tag ihres Todes.



7

1 (Gottes Verhei§ung fŸr David und sein Kšnigtum) (vgl. 1. Chr 17) Als nun der Kšnig in seinem Hause sa§ und der HERR ihm Ruhe gegeben hatte vor allen seinen Feinden umher,

2 sprach er zu dem Propheten Nathan: Sieh doch, ich wohne in einem Zedernhause, und die Lade Gottes wohnt unter Zeltdecken. Ps 132,3-5)

3 Nathan sprach zu dem Kšnig: Wohlan, alles, was in deinem Herzen ist, das tu, denn der HERR ist mit dir.

4 In der Nacht aber kam das Wort des HERRN zu Nathan:

5 Geh hin und sage zu meinem Knecht David: So spricht der HERR: Solltest du mir ein Haus bauen, da§ ich darin wohne? 1. Chr 22,8; 1. Kšn 5,17)

6 Habe ich doch in keinem Hause gewohnt seit dem Tag, da ich die Israeliten aus €gypten fŸhrte, bis auf diesen Tag, sondern ich bin umhergezogen in einem Zelt als Wohnung. 1. Kšn 8,16.27; Jes 66,1)

7 Habe ich die ganze Zeit, als ich mit den Israeliten umherzog, je geredet zu einem der Richter Israels, denen ich befohlen hatte, mein Volk Israel zu weiden, und gesagt: Warum baut ihr mir nicht ein Zedernhaus?

8 Darum sollst du nun so zu meinem Knechte David sagen: So spricht der HERR Zebaoth: Ich habe dich genommen von den SchafhŸrden, damit du FŸrst Ÿber mein Volk Israel sein sollst, 1. Sam 16,11-13, Kap 5,2)

9 und bin mit dir gewesen, wo du hingegangen bist, und habe alle deine Feinde vor dir ausgerottet; und ich will dir einen gro§en Namen machen gleich dem Namen der Gro§en auf Erden.

10 Und ich will meinem Volk Israel eine StŠtte geben und will es pflanzen, da§ es dort wohne und sich nicht mehr Šngstigen mŸsse und die Kinder der Bosheit es nicht mehr bedrŠngen. Und wie vormals,

11 seit der Zeit, da ich Richter Ÿber mein Volk Israel bestellt habe, will ich dir Ruhe geben vor allen deinen Feinden. Und der HERR verkŸndigt dir, da§ der HERR dir ein Haus bauen will.

12 Wenn nun deine Zeit um ist und du dich zu deinen VŠtern schlafen legst, will ich dir einen Nachkommen erwecken, der von deinem Leibe kommen wird; dem will ich sein Kšnigtum bestŠtigen. 1. Kšn 8,20)

13 Der soll meinem Namen ein Haus bauen, und ich will seinen Kšnigsthron bestŠtigen ewiglich. 1. Kšn 5,19; 6,12, Ps 89,4.5; Jes 9,6)

14 Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Wenn er sŸndigt, will ich ihn mit Menschenruten und mit menschlichen SchlŠgen strafen; Ps 2,7; 89,27; Lk 1,32; Hebr 1,5)

15 aber meine Gnade soll nicht von ihm weichen, wie ich sie habe weichen lassen von Saul, den ich vor dir weggenommen habe. 1. Sam 15,23.26)

16 Aber dein Haus und dein Kšnigtum sollen bestŠndig sein in Ewigkeit vor mir, und dein Thron soll ewiglich bestehen. Ps 72; Jes 55,3)

17 Als Nathan alle diese Worte und dies Gesicht David gesagt hatte,

18 kam der Kšnig David und setzte sich vor dem HERRN nieder und sprach: Wer bin ich, Herr HERR, und was ist mein Haus, da§ du mich bis hierher gebracht hast? 2. Mose 3,11)

19 Aber nun hast du das noch fŸr zu wenig gehalten, Herr HERR, und hast dem Hause deines Knechtes sogar fŸr die ferne Zukunft Zusagen gegeben, und das nach Menschenweise, Herr HERR!

20 Und was soll David noch mehr reden mit dir? Du kennst ja deinen Knecht, Herr HERR!

21 Um deines Wortes willen und nach deinem Herzen hast du alle diese gro§en Dinge getan, um sie deinem Knecht kundzutun.

22 Darum bist du gro§, Herr HERR! Denn es ist keiner wie du, und ist kein Gott au§er dir nach allem, was wir mit unsern Ohren gehšrt haben.

23 Und wo ist ein Volk auf Erden wie dein Volk Israel, um dessentwillen Gott hingegangen ist, es zu erlšsen, da§ es sein Volk sei, und ihm einen Namen zu machen und so gro§e und furchtbare Dinge zu tun, damit du Všlker und ihre Gštter vertriebest vor deinem Volk, das du dir aus €gypten erlšst hast? 5. Mose 4,7)

24 Und du hast dir dein Volk Israel zubereitet, dir zum Volk fŸr ewig, und du, HERR, bist ihr Gott geworden.

25 So bekrŠftige nun, HERR, Gott, das Wort in Ewigkeit, das du Ÿber deinen Knecht und Ÿber sein Haus geredet hast, und tu, wie du geredet hast!

26 So wird dein Name gro§ werden in Ewigkeit, da§ man sagen wird: Der HERR Zebaoth ist Gott Ÿber Israel, und das Haus deines Knechtes David wird bestehen vor dir.

27 Denn du, HERR Zebaoth, du Gott Israels, hast das Ohr deines Knechts gešffnet und gesagt: Ich will dir ein Haus bauen. Darum hat dein Knecht sich ein Herz gefa§t, da§ er dies Gebet zu dir gebetet hat. Jes 50,5)

28 Nun, Herr HERR, du bist Gott, und deine Worte sind Wahrheit. Du hast all dies Gute deinem Knecht zugesagt. 1. Kšn 8,26)

29 So fange nun an, zu segnen das Haus deines Knechts, damit es ewiglich vor dir sei; denn du, Herr HERR, hast's geredet, und mit deinem Segen wird deines Knechtes Haus gesegnet sein ewiglich.



8

1 (Davids Kriege und Siege) (vgl. 1. Chr 18,1-13) Und es begab sich danach, da§ David die Philister schlug und sie unterwarf und da§ er den Dienstzaum den Philistern aus der Hand nahm.

2 Er schlug auch die Moabiter und lie§ sie sich auf den Boden legen und ma§ sie mit der Me§schnur ab; und er ma§ zwei SchnurlŠngen ab, so viele tštete er, und eine volle SchnurlŠnge, so viele lie§ er am Leben. So wurden die Moabiter David untertan, da§ sie ihm Abgaben bringen mu§ten. 1. Sam 22,3)

3 David schlug auch Hadad-Eser, den Sohn Rehobs, den Kšnig von Zoba, als er hinzog, um seine Macht wieder aufzurichten am Euphratstrom. 1. Sam 14,47)

4 Und David nahm von ihnen gefangen tausendundsiebenhundert Gespanne und zwanzigtausend Mann Fu§volk und lŠhmte alle Pferde und behielt hundert Ÿbrig. Jos 11,9)

5 Es kamen aber die AramŠer von Damaskus, um Hadad-Eser, dem Kšnig von Zoba, zu helfen. Und David schlug von den AramŠern zweiundzwanzigtausend Mann.

6 Und er setzte Statthalter ein im AramŠerreich von Damaskus. So wurde Aram David untertan, da§ sie ihm Abgaben bringen mu§ten; denn der HERR half David, wo er auch hinzog.

7 Und David nahm die goldenen Schilde, die Hadad-Esers MŠnner gehabt hatten, und brachte sie nach Jerusalem.

8 Und von Tebach und Berotai, den StŠdten Hadad-Esers, nahm der Kšnig David sehr viel Kupfer.

9 Als aber To•, der Kšnig von Hamat, hšrte, da§ David die ganze Streitmacht Hadad-Esers geschlagen hatte,

10 sandte er seinen Sohn Joram zum Kšnig David, ihm Frieden und Segen zu wŸnschen, weil er gegen Hadad-Eser gekŠmpft und ihn geschlagen hatte - denn To• fŸhrte Krieg mit Hadad-Eser -, und Joram brachte mit sich silberne, goldene und kupferne Kleinode.

11 Auch diese heiligte der Kšnig David dem HERRN samt dem Silber und Gold, das er geheiligt hatte von allen Heiden, die er unterworfen hatte,

12 von Edom, von Moab, von den Ammonitern, von den Philistern, von Amalek und von dem, was er erbeutet hatte von Hadad-Eser, dem Sohn Rehobs, dem Kšnig von Zoba.

13 So machte sich David einen Namen. Als er zurŸckkam vom Sieg Ÿber die AramŠer, schlug er die Edomiter im Salztal, achtzehntausend Mann, Ps 60,2)

14 und setzte in ganz Edom Statthalter ein, und ganz Edom wurde David untertan; denn der HERR half David; woer auch hinzog. 1. Mose 27,40; 4. Mose 24,18)

15 (Davids Beamte) (vgl. 1. Chr 18,14-17) So war David Kšnig Ÿber ganz Israel, und er schaffte Recht und Gerechtigkeit seinem ganzen Volk.

16 Joab, der Sohn der Zeruja, war Ÿber das Heer gesetzt; Joschafat aber, der Sohn Ahiluds, war Kanzler; (16-18) Kap 20,23-26)

17 Zadok, der Sohn Ahitubs, und Ahimelech, der Sohn Abjatars, waren Priester; Seraja war Schreiber; Kap 15,24, 1. Sam 22,20, 1. Kšn 2,27)

18 Benaja, der Sohn Jojadas, war Ÿber die Kreter und Pleter gesetzt; auch die Sšhne Davids sind Priester gewesen. Kap 15,18)



9

1 (David holt Mefi-Boschet an seinen Hof) Und David sprach: Ist noch jemand Ÿbriggeblieben von dem Hause Sauls, damit ich Barmherzigkeit an ihm tue um Jonatans willen?

2 Es war aber ein Knecht vom Hause Sauls, der hie§ Ziba; den riefen sie zu David. Und der Kšnig sprach zu ihm: Bist du Ziba? Er sprach: Ja, dein Knecht ist es. Kap 16,1)

3 Der Kšnig sprach: Ist da noch jemand vom Hause Sauls, damit ich Gottes Barmherzigkeit an ihm tue? Ziba sprach zum Kšnig: Es ist noch ein Sohn Jonatans da, lahm an den FŸ§en. Kap 4,4)

4 Der Kšnig sprach zu ihm: Wo ist er? Ziba sprach zum Kšnig: Siehe, er ist in Lo-Dabar im Hause Machirs, des Sohnes Ammi‘ls. Kap 17,27)

5 Da sandte der Kšnig David hin und lie§ ihn holen von Lo-Dabar aus dem Hause Machirs, des Sohnes Ammi‘ls.

6 Als nun Mefi-Boschet, der Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, zu David kam, fiel er auf sein Angesicht und huldigte ihm. David aber sprach: Mefi-Boschet! Er sprach: Hier bin ich, dein Knecht.

7 David sprach zu ihm: FŸrchte dich nicht, denn ich will Barmherzigkeit an dir tun um deines Vaters Jonatan willen und will dir den ganzen Besitz deines Vaters Saul zurŸckgeben; du aber sollst tŠglich an meinem Tisch essen.

8 Er aber fiel nieder und sprach: Wer bin ich, dein Knecht, da§ du dich wendest zu einem toten Hunde, wie ich es bin?

9 Da rief der Kšnig den Ziba, den Knecht Sauls, und sprach zu ihm: Alles, was Saul gehšrt hat und seinem ganzen Hause, hab ich dem Sohn deines Herrn gegeben. (9-11) Kap 19,29.30)

10 So bearbeite ihm nun seinen Acker, du und deine Sšhne und deine Knechte, und bring die Ernte ein, damit es das Brot sei des Sohnes deines Herrn und er sich davon nŠhre; aber Mefi-Boschet, der Sohn deines Herrn, soll tŠglich an meinem Tisch essen. Ziba aber hatte fŸnfzehn Sšhne und zwanzig Knechte.

11 Und Ziba sprach zum Kšnig: Ganz so, wie mein Herr, der Kšnig, seinem Knechte geboten hat, wird dein Knecht tun. Und Mefi-Boschet, sprach David, esse an meinem Tische wie einer der Kšnigssšhne.

12 Und Mefi-Boschet hatte einen kleinen Sohn, der hie§ Micha. Und alle, die im Hause Zibas wohnten, dienten Mefi-Boschet.

13 Mefi-Boschet aber wohnte hinfort in Jerusalem, denn er a§ tŠglich an des Kšnigs Tisch. Und er war lahm an seinen beiden FŸ§en. Vers 3)



10

1 (Davids Kampf mit den Ammonitern) (vgl. 1. Chr 19,1 - 20,3) Und es begab sich danach, da§ der Kšnig der Ammoniter starb, und sein Sohn Hanun wurde Kšnig an seiner Statt.

2 Da sprach David: Ich will Hanun, dem Sohn des Nahasch, Freundschaft erweisen, wie sein Vater mir Freundschaft erwiesen hat. Und er sandte hin und lie§ ihn durch seine Gesandten Ÿber seinen Vater tršsten. Als nun die Gesandten Davids ins Land der Ammoniter kamen, 1. Sam 11,1)

3 sprachen die Obersten der Ammoniter zu ihrem Herrn Hanun: Meinst du, da§ David deinen Vater vor deinen Augen ehren wolle, wenn er Tršster zu dir gesandt hat? Meinst du nicht, da§ er dazu seine Boten zu dir gesandt hat, damit er die Stadt erforsche und erkunde und zerstšre?

4 Da nahm Hanun die Gesandten Davids und lie§ ihnen den Bart halb abscheren und die Kleider halb abschneiden bis unter den GŸrtel und lie§ sie gehen.

5 Als das David angesagt wurde, sandte er ihnen Boten entgegen; denn die MŠnner waren sehr geschŠndet. Und der Kšnig lie§ ihnen sagen: Bleibt in Jericho, bis euer Bart gewachsen ist; dann kommt zurŸck.

6 Als aber die Ammoniter sahen, da§ sie sich bei David in Verruf gebracht hatten, sandten sie hin und warben an die AramŠer von Bet-Rehob und die AramŠer von Zoba, zwanzigtausend Mann Fu§volk, und von dem Kšnig von Maacha tausend Mann und von Tob zwšlftausend Mann.

7 Als das David hšrte, sandte er Joab mit dem ganzen Heer der Kriegsleute.

8 Und die Ammoniter zogen aus und stellten sich auf zum Kampf vor dem Eingang des Tores. Die AramŠer aber von Zoba, von Rehob, von Tob und von Maacha standen fŸr sich auf freiem Feld.

9 Als Joab nun sah, da§ der Angriff gegen ihn gerichtet war von vorn und von hinten, wŠhlte er aus der ganzen jungen Mannschaft in Israel einen Teil aus und stellte sich den AramŠern entgegen.

10 Und das Ÿbrige Kriegsvolk tat er unter die Hand seines Bruders Abischai, da§ er sie gegen die Ammoniter aufstelle,

11 und sprach: Werden mir die AramŠer Ÿberlegen sein, so komm mir zu Hilfe; werden aber die Ammoniter dir Ÿberlegen sein, so will ich dir zu Hilfe kommen.

12 Sei ganz getrost, damit wir die StŠrkeren bleiben fŸr unser Volk und die StŠdte unseres Gottes. Der HERR aber tue, was ihm gefŠllt.

13 Und Joab rŸckte an mit dem Volk, das bei ihm war, um gegen die AramŠer zu kŠmpfen, und sie flohen vor ihm.

14 Und als die Ammoniter sahen, da§ die AramŠer flohen, flohen sie auch vor Abischai in die Stadt hinein. Da lie§ Joab ab von den Ammonitern und kam nach Jerusalem.

15 Und als die AramŠer sahen, da§ sie von Israel geschlagen waren, sammelten sie sich.

16 Und Hadad-Eser sandte hin und lie§ die AramŠer jenseits des Stromes in den Kampf ziehen, und sie kamen nach Helam, und Schobach, der Feldhauptmann Hadad-Esers, an ihrer Spitze.

17 Als das David angesagt wurde, sammelte er ganz Israel und zog Ÿber den Jordan und kam nach Helam. Und die AramŠer stellten sich gegen David auf, um mit ihm zu kŠmpfen.

18 Aber die AramŠer flohen vor Israel, und David vernichtete von den AramŠern siebenhundert Wagen und vierzigtausend Mann; und Schobach, den Feldhauptmann, erschlug er, da§ er dort starb.

19 Als aber alle Kšnige, die unter Hadad-Eser waren, sahen, da§ sie von Israel geschlagen waren, machten sie Frieden mit Israel und wurden ihm untertan. Und die AramŠer fŸrchteten sich, den Ammonitern hinfort zu helfen.



11

1 (Davids Ehebruch und Blutschuld) Und als das Jahr um war, zur Zeit, da die Kšnige ins Feld zu ziehen pflegen, sandte David Joab und seine MŠnner mit ihm und ganz Israel, damit sie das Land der Ammoniter verheerten und Rabba belagerten. David aber blieb in Jerusalem. 1. Chr 20,1)

2 Und es begab sich, da§ David um den Abend aufstand von seinem Lager und sich auf dem Dach des Kšnigshauses erging; da sah er vom Dach aus eine Frau sich waschen; und die Frau war von sehr schšner Gestalt. Mt 5,28.29)

3 Und David sandte hin und lie§ nach der Frau fragen, und man sagte: Das ist doch Batseba, die Tochter Eliams, die Frau Urias, des Hetiters. Kap 23,39)

4 Und David sandte Boten hin und lie§ sie holen. Und als sie zu ihm kam, wohnte er ihr bei; sie aber hatte sich gerade gereinigt von ihrer Unreinheit. Und sie kehrte in ihr Haus zurŸck. 2. Mose 20,14; 3. Mose 20,10; 5. Mose 22,22, 3. Mose 15,19)

5 Und die Frau ward schwanger und sandte hin und lie§ David sagen: Ich bin schwanger geworden.

6 David aber sandte zu Joab: Sende zu mir Uria, den Hetiter. Und Joab sandte Uria zu David.

7 Und als Uria zu ihm kam, fragte David, ob es mit Joab und mit dem Heer und mit dem Krieg gut stŸnde.

8 Und David sprach zu Uria: Geh hinab in dein Haus und wasch deine FŸ§e. Und als Uria aus des Kšnigs Haus hinausging, wurde ihm ein Geschenk des Kšnigs nachgetragen.

9 Aber Uria legte sich schlafen vor der TŸr des Kšnigshauses, wo alle Kriegsleute seines Herrn lagen, und ging nicht hinab in sein Haus.

10 Als man aber David ansagte: Uria ist nicht hinab in sein Haus gegangen, sprach David zu ihm: Bist du nicht von weither gekommen? Warum bist du nicht hinab in dein Haus gegangen?

11 Uria aber sprach zu David: Die Lade und Israel und Juda wohnen in Zelten, und Joab, mein Herr, und meines Herrn Kriegsleute liegen auf freiem Felde, und ich sollte in mein Haus gehen, um zu essen und zu trinken und bei meinem Weibe zu liegen? So wahr der HERR lebt und so wahr du lebst: ich tue so etwas nicht.

12 David sprach zu Uria: Bleib heute hier, morgen will ich dich gehen lassen. So blieb Uria in Jerusalem an diesem Tage und auch am nŠchsten.

13 Und David lud ihn ein, so da§ er bei ihm a§ und trank, und machte ihn betrunken. Aber am Abend ging er hinaus, um sich schlafen zu legen auf sein Lager bei den MŠnnern seines Herrn, und ging nicht hinab in sein Haus.

14 Am andern Morgen schrieb David einen Brief an Joab und sandte ihn durch Uria.

15 Er schrieb aber in dem Brief: Stellt Uria vornehin, wo der Kampf am hŠrtesten ist, und zieht euch hinter ihm zurŸck, da§ er erschlagen werde und sterbe. 2. Mose 20,13)

16 Als nun Joab die Stadt belagerte, stellte er Uria dorthin, wo er wu§te, da§ streitbare MŠnner standen.

17 Und als die MŠnner der Stadt einen Ausfall machten und mit Joab kŠmpften, fielen einige vom Volk, von den MŠnnern Davids, und Uria, der Hetiter, starb auch.

18 Da sandte Joab hin und lie§ David alles sagen, was sich bei dem Kampf begeben hatte,

19 und gebot dem Boten: Wenn du dem Kšnig alles bis zu Ende gesagt hast, was sich bei dem Kampf begeben hat,

20 und siehst, da§ der Kšnig zornig wird und zu dir spricht: Warum seid ihr so nahe an die Stadt herangerŸckt im Kampf? Wi§t ihr nicht, da§ von der Mauer geschossen wird?

21 Wer erschlug Abimelech, den Sohn Jerubbaals? Warf nicht ein Weib einen MŸhlstein auf ihn von der Mauer, so da§ er in Tebez starb? Warum seid ihr so nahe an die Mauer herangerŸckt?, - so sollst du sagen: Auch dein Knecht Uria, der Hetiter, ist tot. Ri 9,53.54)

22 Der Bote ging hin und kam und sagte David alles, weswegen Joab ihn gesandt hatte.

23 Und der Bote sprach zu David: Die MŠnner waren uns ŸbermŠchtig und zogen heraus aufs Feld gegen uns; wir aber gingen gegen sie an bis an den Eingang des Tores.

24 Und die SchŸtzen schossen von der Mauer auf deine Knechte und tšteten einige von den MŠnnern des Kšnigs, und auch Uria, dein Knecht, der Hetiter, ist tot.

25 David sprach zum Boten: So sollst du Joab sagen: ÈLa§ dir das nicht leid sein, denn das Schwert fri§t bald diesen, bald jenen. Fahre fort mit dem Kampf gegen die Stadt und zerstšre sie.Ç So sollst du ihm Mut zusprechen.

26 Und als Urias Frau hšrte, da§ ihr Mann Uria tot war, hielt sie die Totenklage um ihren Eheherrn.

27 Sobald sie aber ausgetrauert hatte, sandte David hin und lie§ sie in sein Haus holen, und sie wurde seine Frau und gebar ihm einen Sohn. Aber dem HERRN mi§fiel die Tat, die David getan hatte.



12

1 (Nathans Strafrede. David bekennt seine SŸnde und empfŠngt Vergebung) Und der HERR sandte Nathan zu David. Als der zu ihm kam, sprach er zu ihm: Es waren zwei MŠnner in einer Stadt, der eine reich, der andere arm. (1-6) 2. Mose 20,17)

2 Der Reiche hatte sehr viele Schafe und Rinder;

3 aber der Arme hatte nichts als ein einziges kleines SchŠflein, das er gekauft hatte. Und er nŠhrte es, da§ es gro§ wurde bei ihm zugleich mit seinen Kindern. Es a§ von seinem Bissen und trank aus seinem Becher und schlief in seinem Scho§, und er hielt's wie eine Tochter.

4 Als aber zu dem reichen Mann ein Gast kam, brachte er's nicht Ÿber sich, von seinen Schafen und Rindern zu nehmen, um dem Gast etwas zuzurichten, der zu ihm gekommen war, sondern er nahm das Schaf des armen Mannes und richtete es dem Mann zu, der zu ihm gekommen war.

5 Da geriet David in gro§en Zorn Ÿber den Mann und sprach zu Nathan: So wahr der HERR lebt: der Mann ist ein Kind des Todes, der das getan hat!

6 Dazu soll er das Schaf vierfach bezahlen, weil er das getan und sein eigenes geschont hat. 2. Mose 21,37)

7 Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe dich zum Kšnig gesalbt Ÿber Israel und habe dich errettet aus der Hand Sauls 1. Kšn 20,40)

8 und habe dir deines Herrn Haus gegeben, dazu seine Frauen, und habe dir das Haus Israel und Juda gegeben; und ist das zu wenig, will ich noch dies und das dazu tun.

9 Warum hast du denn das Wort des HERRN verachtet, da§ du getan hast, was ihm mi§fiel? Uria, den Hetiter, hast du erschlagen mit dem Schwert, seine Frau hast du dir zur Frau genommen, ihn aber hast du umgebracht durchs Schwert der Ammoniter. Kap 11; 1. Kšn 15,5)

10 Nun, so soll von deinem Hause das Schwert nimmermehr lassen, weil du mich verachtet und die Frau Urias, des Hetiters, genommen hast, da§ sie deine Frau sei. Kap 13,28.29; 18,14; 1. Kšn 2,24.25; 2. Kšn 25,7)

11 So spricht der HERR: Siehe, ich will Unheil Ÿber dich kommen lassen aus deinem eigenen Hause und will deine Frauen nehmen vor deinen Augen und will sie deinem NŠchsten geben, da§ er bei ihnen liegen soll an der lichten Sonne. Kap 16,22; 20,3; Hiob 31,9.10)

12 Denn du hast's heimlich getan, ich aber will dies tun vor ganz Israel und im Licht der Sonne.

13 Da sprach David zu Nathan: Ich habe gesŸndigt gegen den HERRN. Nathan sprach zu David: So hat auch der HERR deine SŸnde weggenommen; du wirst nicht sterben. Kap 24,10; Ps 51,3, Hes 18,21-23)

14 Aber weil du die Feinde des HERRN durch diese Sache zum LŠstern gebracht hast, wird der Sohn, der dir geboren ist, des Todes sterben. Kap 11,27)

15 Und Nathan ging heim. Und der HERR schlug das Kind, das Urias Frau David geboren hatte, so da§ es todkrank wurde.

16 Und David suchte Gott um des KnŠbleins willen und fastete, und wenn er heimkam, lag er Ÿber Nacht auf der Erde.

17 Da traten herzu die €ltesten seines Hauses und wollten ihn aufrichten von der Erde; er aber wollte nicht und a§ auch nicht mit ihnen.

18 Am siebenten Tage aber starb das Kind. Und die MŠnner Davids fŸrchteten sich, ihm zu sagen, da§ das Kind tot sei; denn sie dachten: Siehe, als das Kind noch am Leben war, redeten wir mit ihm, und er hšrte nicht auf uns; wie kšnnten wir ihm nun sagen: Das Kind ist tot! Er kšnnte ein Unheil anrichten.

19 Als aber David sah, da§ seine MŠnner leise redeten, merkte er, da§ das Kind tot sei, und sprach zu seinen MŠnnern: Ist das Kind tot? Sie sprachen: Ja.

20 Da stand David von der Erde auf und wusch sich und salbte sich und zog andere Kleider an und ging in das Haus des HERRN und betete an. Und als er wieder heimkam, lie§ er sich Speise auftragen und a§.

21 Da sprachen seine MŠnner zu ihm: Was soll das, was du tust? Als das Kind lebte, hast du gefastet und geweint; nun es aber gestorben ist, stehst du auf und issest?

22 Er sprach: Als das Kind noch lebte, fastete ich und weinte; denn ich dachte: Wer wei§, ob mir der HERR nicht gnŠdig wird und das Kind am Leben bleibt.

23 Nun es aber tot ist, was soll ich fasten? Kann ich es wieder zurŸckholen? Ich werde wohl zu ihm fahren; es kommt aber nicht wieder zu mir zurŸck.

24 Und als David seine Frau Batseba getršstet hatte, ging er zu ihr hinein und wohnte ihr bei. Und sie gebar einen Sohn, den nannte er Salomo. Und der HERR liebte ihn.

25 Und er tat ihn unter die Hand des Propheten Nathan; der nannte ihn Jedidja* um des HERRN willen. (*d. h. ÈGeliebter des HerrnÇ.)

26 (Eroberung der Hauptstadt der Ammoniter) (vgl. 1. Chr 20,1-3) So kŠmpfte nun Joab gegen Rabba, die Stadt der Ammoniter, und eroberte die Kšnigsstadt Kap 11,1; Jer 49,2)

27 und sandte Boten zu David und lie§ ihm sagen: Ich habe gekŠmpft gegen Rabba und schon die Wasserstadt eingenommen.

28 So bring nun das Ÿbrige Kriegsvolk zusammen und belagere die Stadt und erobere sie, damit nicht ich sie erobere und mein Name Ÿber ihr ausgerufen werde.

29 So brachte David das ganze Kriegsvolk zusammen und zog hin und kŠmpfte gegen Rabba und eroberte es

30 und nahm seinem Kšnig die Krone vom Haupt; die war an Gewicht einen Zentner Gold schwer, und an ihr war ein Edelstein; und sie wurde David aufs Haupt gesetzt. Und er fŸhrte aus der Stadt viel Beute weg.

31 Aber das Volk darin fŸhrte er heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die SŠgen, die eisernen Pickel und an die eisernen €xte und lie§ sie an den Ziegelšfen arbeiten. So tat er mit allen StŠdten der Ammoniter. Danach kehrten David und das ganze Kriegsvolk nach Jerusalem zurŸck.



13

1 (Amnons Schandtat an Absaloms Schwester) Und es begab sich danach: Absalom, der Sohn Davids, hatte eine schšne Schwester, die Tamar hie§; und Amnon, der Sohn Davids, gewann sie lieb. Kap 3,2.3)

2 Und Amnon grŠmte sich, so da§ er fast krank wurde, um seiner Schwester Tamar willen; denn sie war eine Jungfrau, und es schien Amnon unmšglich zu sein, ihr etwas anzutun.

3 Amnon aber hatte einen Freund, der hie§ Jonadab, ein Sohn von Davids Bruder Schamma, und dieser Jonadab war ein sehr erfahrener Mann. 1. Sam 17,13)

4 Der sprach zu ihm: Warum wirst du so mager von Tag zu Tag, du Kšnigssohn? Willst du mir's nicht sagen? Da sprach Amnon zu ihm: Ich habe Tamar, die Schwester meines Bruders Absalom, lieb gewonnen.

5 Jonadab sprach zu ihm: Lege dich auf dein Bett und stelle dich krank. Wenn dann dein Vater kommt, dich zu besuchen, so sprich zu ihm: La§ doch meine Schwester Tamar kommen, damit sie mir Krankenkost gebe und vor meinen Augen das Essen bereite, da§ ich zusehe und von ihrer Hand nehme und esse.

6 So legte sich Amnon hin und stellte sich krank. Als nun der Kšnig kam, ihn zu besuchen, sprach Amnon zum Kšnig: La§ doch meine Schwester Tamar kommen, da§ sie vor meinen Augen einen Kuchen oder zwei mache und ich von ihrer Hand nehme und esse.

7 Da sandte David zu Tamar ins Haus und lie§ ihr sagen: Geh hin ins Haus deines Bruders Amnon und mache ihm eine Krankenspeise.

8 Tamar ging hin ins Haus ihres Bruders Amnon; er aber lag zu Bett. Und sie nahm den Teig und knetete ihn und bereitete ihn vor seinen Augen und backte die Kuchen.

9 Und sie nahm die Pfanne und schŸttete sie vor ihm aus; aber er weigerte sich zu essen. Und Amnon sprach: La§t jedermann von mir hinausgehen. Und es ging jedermann von ihm hinaus.

10 Da sprach Amnon zu Tamar: Bringe die Krankenspeise in die Kammer, damit ich von deiner Hand nehme und esse. Da nahm Tamar die Kuchen, die sie gemacht hatte, und brachte sie zu Amnon, ihrem Bruder, in die Kammer.

11 Und als sie diese zu ihm brachte, damit er esse, ergriff er Tamar und sprach zu ihr: Komm, meine Schwester, lege dich zu mir! (11 und 12) 3. Mose 18,9)

12 Sie aber sprach zu ihm: Nicht doch, mein Bruder, schŠnde mich nicht; denn so tut man nicht in Israel. Tu nicht solch eine Schandtat!

13 Wo soll ich mit meiner Schande hin? Und du wirst in Israel sein wie ein Ruchloser. Rede aber mit dem Kšnig, der wird mich dir nicht versagen.

14 Aber er wollte nicht auf sie hšren und ergriff sie und ŸberwŠltigte sie und wohnte ihr bei.

15 Und Amnon wurde ihrer ŸberdrŸssig, so da§ sein Widerwille grš§er war als vorher seine Liebe. Und Amnon sprach zu ihr: Auf, geh deiner Wege!

16 Sie aber sprach zu ihm: Da§ du mich von dir stš§t, dies Unrecht ist grš§er als das andere, das du an mir getan hast. Aber er wollte nicht auf sie hšren,

17 sondern rief seinen Diener, der ihm aufwartete, und sprach: Treibe diese von mir hinaus und schlie§ die TŸr hinter ihr zu!

18 Und sie hatte ein €rmelkleid an; denn solche Kleider trugen des Kšnigs Tšchter, solange sie Jungfrauen waren. Und als sein Diener sie hinausgetrieben und die TŸr hinter ihr zugeschlossen hatte,

19 warf Tamar Asche auf ihr Haupt und zerri§ das €rmelkleid, das sie anhatte, und legte ihre Hand auf das Haupt und ging laut schreiend davon.

20 Und ihr Bruder Absalom sprach zu ihr: Ist dein Bruder Amnon bei dir gewesen? Nun, meine Schwester, schweig still; es ist dein Bruder, nimm dir die Sache nicht so zu Herzen. So blieb Tamar einsam im Hause ihres Bruders Absalom.

21 Und als der Kšnig David dies alles hšrte, wurde er sehr zornig. Aber er tat seinem Sohn Amnon nichts zuleide, denn er liebte ihn, weil er sein Erstgeborener war. Doch Absalom redete nicht mit Amnon, weder Bšses noch Gutes.

22 Denn Absalom ha§te Amnon, weil er seine Schwester Tamar geschŠndet hatte.

23 (Absaloms Rache an Amnon) Nach zwei Jahren aber hatte Absalom Schafschur in Baal-Hazor, das bei Ephraim liegt. Und Absalom lud alle Sšhne des Kšnigs ein

24 und kam zum Kšnig und sprach: Siehe, dein Knecht hat Schafschur; der Kšnig und seine Gro§en mšgen mit seinem Knecht hingehen.

25 Der Kšnig aber sprach zu Absalom: Nicht doch, mein Sohn, la§ uns nicht alle gehen, damit wir dich nicht beschweren. Und obgleich er ihn nštigte, wollte er doch nicht hingehen, sondern entlie§ ihn mit seinem Segen.

26 Absalom sprach: Soll dann nicht mein Bruder Amnon mit uns gehen? Der Kšnig sprach zu ihm: Warum soll er mit dir gehen?

27 Da nštigte ihn Absalom, da§ er Amnon und alle Sšhne des Kšnigs mit ihm gehen lie§. Und Absalom machte ein Mahl, wie wenn der Kšnig ein Mahl gibt.

28 Absalom aber gebot seinen Leuten: Seht darauf, wenn Amnon guter Dinge wird vom Wein und ich zu euch spreche: Schlagt Amnon nieder!, so sollt ihr ihn tšten. FŸrchtet euch nicht, denn ich hab's euch geboten; seid nur getrost und geht tapfer dran! 3. Mose 20,17)

29 So taten die Leute Absaloms mit Amnon, wie ihnen Absalom geboten hatte. Da sprangen alle Sšhne des Kšnigs auf, und jeder setzte sich auf sein Maultier, und sie flohen.

30 Und als sie noch auf dem Wege waren, kam das GerŸcht vor David, Absalom habe alle Sšhne des Kšnigs erschlagen, da§ nicht einer von ihnen Ÿbriggeblieben sei.

31 Da stand der Kšnig auf und zerri§ seine Kleider und legte sich auf die Erde, und alle seine Gro§en, die um ihn her standen, zerrissen ihre Kleider.

32 Da hob Jonadab, der Sohn Schammas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein Herr denke nicht, da§ alle jungen MŠnner, die Sšhne des Kšnigs, tot sind; sondern Amnon allein wird tot sein. Denn das hatte Absalom im Sinn von dem Tage an, da jener seine Schwester Tamar geschŠndet hatte.

33 So mšge nun mein Herr, der Kšnig, nicht meinen, da§ alle Sšhne des Kšnigs tot seien, sondern Amnon allein ist tot.

34 Absalom aber floh. Und als der Knecht auf der Warte seine Augen aufhob und ausschaute, siehe, da war viel Volk auf dem Wege nach Horonajim, am Abhang.

35 Da sprach Jonadab zum Kšnig: Siehe, die Sšhne des Kšnigs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, so ist's ergangen.

36 Und nachdem er das gesagt hatte, siehe, da kamen die Sšhne des Kšnigs und erhoben ihre Stimme und weinten. Der Kšnig und alle seine Gro§en weinten auch gar sehr.

37 Absalom aber floh und ging zu Talmai, dem Sohn Ammihuds, dem Kšnig von Geschur. David aber trug Leid um seinen Sohn alle Tage. Kap 3,3, Kap 14,23; Jos 13,11)

38 (Joab erwirbt Gnade fŸr Absalom) Als aber Absalom geflohen und nach Geschur gezogen war, blieb er dort drei Jahre.

39 Und der Kšnig David hšrte auf, Absalom zu grollen; denn er hatte sich getršstet Ÿber Amnon, da§ er tot war.



14

1 Joab aber, der Sohn der Zeruja, merkte, da§ des Kšnigs Herz an Absalom hing,

2 und sandte hin nach Tekoa und lie§ von dort eine kluge Frau holen und sprach zu ihr: Stelle dich wie eine Trauernde und zieh Trauerkleider an und salbe dich nicht mit …l, sondern stelle dich wie ein Weib, das eine lange Zeit Leid getragen hat um einen Toten.

3 Und du sollst zum Kšnig hineingehen und mit ihm reden so und so. Und Joab legte ihr die Worte in den Mund, die sie reden sollte.

4 Und als die Frau aus Tekoa zum Kšnig kam, fiel sie auf ihr Antlitz zur Erde und huldigte ihm und sprach: Hilf mir, Kšnig!

5 Der Kšnig sprach zu ihr: Was hast du? Sie sprach: Ach, ich bin eine Witwe, und mein Mann ist gestorben.

6 Und deine Magd hatte zwei Sšhne, die zankten miteinander auf dem Felde, und weil keiner da war, der zwischen ihnen schlichtete, schlug der eine seinen Bruder nieder und tštete ihn.

7 Und siehe, nun steht die ganze Sippe auf gegen deine Magd, und sie sagen: Gib den her, der seinen Bruder erschlagen hat, damit wir ihn tšten fŸr das Leben seines Bruders, den er umgebracht hat; so wollen sie auch den Erben vertilgen und den Funken auslšschen, der mir noch Ÿbriggeblieben ist, so da§ meinem Mann kein Name und kein Nachkomme bleibt auf Erden. 5. Mose 19,11-13)

8 Der Kšnig sprach zu der Frau: Geh heim, ich will die Sache fŸr dich ordnen.

9 Und die Frau aus Tekoa sprach zum Kšnig: Mein Herr und Kšnig, die Schuld wird man auf mich und meines Vaters Haus legen, den Kšnig aber und seinen Thron ohne Schuld sein lassen.

10 Der Kšnig sprach: Wer gegen dich redet, den bringe zu mir; er soll dich nicht mehr antasten.

11 Sie sprach: Der Kšnig mšge doch den Namen des HERRN, seines Gottes, nennen, damit der BlutrŠcher nicht noch mehr Verderben anrichte und sie meinen Sohn nicht vertilgen. Er sprach: So wahr der HERR lebt: es soll kein Haar von deinem Sohn auf die Erde fallen. 4. Mose 35,19-21)

12 Und die Frau sprach: La§ deine Magd meinem Herrn und Kšnig etwas sagen. Er sprach: Sage an!

13 Die Frau sprach: Warum bist du so gesinnt gegen Gottes Volk? Denn da der Kšnig nun ein solches Urteil gefŠllt hat, ist er wie ein Schuldiger, wenn er den nicht zurŸckholen lŠ§t, den er versto§en hat.

14 Denn wir sterben des Todes und sind wie Wasser, das auf die Erde gegossen wird und das man nicht wieder sammeln kann; aber Gott will nicht das Leben wegnehmen, sondern er ist darauf bedacht, da§ das Versto§ene nicht auch von ihm versto§en werde. Hes 18,23)

15 So bin ich nun gekommen, mit meinem Herrn und Kšnig solches zu reden; denn das Volk macht mir angst. Deine Magd dachte: Ich will mit dem Kšnig reden; vielleicht wird er tun, was seine Magd sagt.

16 Denn der Kšnig wird seine Magd erhšren, da§ er mich errette aus der Hand aller, die mich samt meinem Sohn vertilgen wollen vom Erbe Gottes.

17 Und deine Magd dachte: Meines Herrn, des Kšnigs, Wort soll mir ein Trost sein; denn mein Herr, der Kšnig, ist wie der Engel Gottes, da§ er Gutes und Bšses unterscheiden kann. Der HERR, dein Gott, mšge mit dir sein! Kap 19,28; 1. Sam 29,9)

18 Der Kšnig antwortete und sprach zu der Frau: Verhehle mir nicht, was ich dich frage. Die Frau sprach: Mein Herr, der Kšnig, rede!

19 Der Kšnig sprach: Ist nicht die Hand Joabs mit dir in alledem? Die Frau antwortete: So wahr du lebst, mein Herr und Kšnig: man kann nicht vorŸber an dem, was mein Herr und Kšnig geredet hat, weder zur Rechten noch zur Linken. Ja, dein Knecht Joab hat mir's geboten, und er hat alle diese Worte deiner Magd in den Mund gelegt.

20 Da§ ich diese Sache so wenden sollte, das hat dein Knecht Joab gemacht. Aber mein Herr gleicht an Weisheit dem Engel Gottes, so da§ er alles wei§, was auf Erden geschieht. Vers 17)

21 Da sprach der Kšnig zu Joab: Siehe, ich will es tun; so geh hin und bringe meinen Sohn Absalom zurŸck.

22 Da fiel Joab auf sein Antlitz zur Erde, huldigte und dankte dem Kšnig und sprach: Heute erkennt dein Knecht, da§ ich Gnade gefunden habe vor deinen Augen, mein Herr und Kšnig, da der Kšnig tut, was sein Knecht sagt.

23 So machte sich Joab auf und zog nach Geschur und brachte Absalom nach Jerusalem. Kap 13,37)

24 Aber der Kšnig sprach: La§ ihn wieder in sein Haus gehen, doch mein Angesicht soll er nicht sehen. So kam Absalom wieder in sein Haus, doch des Kšnigs Angesicht sah er nicht.

25 Es war aber in ganz Israel kein Mann so schšn wie Absalom, und er hatte dieses Lob vor allen; von der Fu§sohle bis zum Scheitel war nicht ein Fehl an ihm.

26 Und wenn man sein Haupt schor - das geschah alle Jahre, denn es war ihm zu schwer, so da§ man es abscheren mu§te -, so wog sein Haupthaar zweihundert Lot nach dem kšniglichen Gewicht.

27 Und Absalom wurden drei Sšhne geboren und eine Tochter, die hie§ Tamar, und sie war ein schšnes MŠdchen. Kap 13,1)

28 Und Absalom wohnte zwei Jahre in Jerusalem, ohne des Kšnigs Angesicht zu sehen.

29 Und Absalom sandte zu Joab, um ihn zum Kšnig zu senden; aber Joab wollte nicht zu ihm kommen. Er aber sandte zum zweitenmal; aber er wollte immer noch nicht kommen.

30 Da sprach er zu seinen Knechten: Seht das StŸck Acker Joabs neben meinem; er hat Gerste darauf. So geht hin und steckt's in Brand. Da steckten die Knechte Absaloms das StŸck in Brand.

31 Da machte sich Joab auf und kam zu Absalom ins Haus und sprach zu ihm: Warum haben deine Knechte mein Feld in Brand gesteckt?

32 Absalom sprach zu Joab: Siehe, ich sandte zu dir und lie§ dir sagen: Komm her, damit ich dich zum Kšnig sende und fragen lasse: Warum bin ich von Geschur hierher gekommen? Es wŠre mir besser, da§ ich noch dort wŠre. So la§ mich nun das Angesicht des Kšnigs sehen; liegt aber eine Schuld auf mir, so soll er mich tšten.

33 Und Joab ging hinein zum Kšnig und sagte es ihm an. Und er rief Absalom, da§ er hinein zum Kšnig kam; und er fiel nieder vor dem Kšnig auf sein Antlitz zur Erde, und der Kšnig kŸ§te Absalom.



15

1 (Absaloms Aufruhr) Und es begab sich danach, da§ Absalom sich einen Wagen anschaffte und Rosse und fŸnfzig Mann, die seine Leibwache waren. 1. Kšn 1,5)

2 Auch machte sich Absalom des Morgens auf und trat an den Weg bei dem Tor. Und wenn jemand einen Rechtshandel hatte und deshalb zum Kšnig vor Gericht gehen wollte, rief ihn Absalom zu sich und sprach: Aus welcher Stadt bist du? Wenn der dann sprach: Dein Knecht ist aus dem und dem Stamm Israels,

3 so sprach Absalom zu ihm: Siehe, deine Sache ist gut und recht; aber du hast keinen beim Kšnig, der dich hšrt.

4 Und Absalom sprach: Oh, wer setzt mich zum Richter im Lande, da§ jedermann zu mir kŠme, der eine Sache und Gerichtshandel hat, damit ich ihm zum Recht hŸlfe!

5 Und wenn jemand ihm nahte und vor ihm niederfallen wollte, so streckte er seine Hand aus und ergriff ihn und k٤te ihn.

6 Auf diese Weise tat Absalom mit ganz Israel, wenn sie vor Gericht kamen zum Kšnig. So stahl Absalom das Herz der MŠnner Israels.

7 Nach vier Jahren sprach Absalom zum Kšnig: Ich will hingehen und mein GelŸbde in Hebron erfŸllen, das ich dem HERRN gelobt habe.

8 Denn dein Knecht hat ein GelŸbde getan, als ich in Geschur in Aram wohnte, und gesprochen: Wenn mich der HERR nach Jerusalem zurŸckbringt, so will ich dem HERRN einen Gottesdienst halten. 1. Mose 28,20.21, Kap 13,37.38)

9 Der Kšnig sprach zu ihm: Geh hin mit Frieden! Und er machte sich auf und ging nach Hebron.

10 Absalom aber hatte heimlich Boten ausgesandt in alle StŠmme Israels und sagen lassen: Wenn ihr den Schall der Posaune hšrt, so ruft: Absalom ist Kšnig geworden zu Hebron.

11 Es gingen aber mit Absalom zweihundert Mann von Jerusalem, die geladen waren, und sie gingen ohne Argwohn und wu§ten nichts von der Sache.

12 Als aber Absalom die Opfer darbrachte, sandte er auch zu Ahitofel, dem Giloniter, Davids Ratgeber, und lie§ ihn holen aus seiner Stadt Gilo. Und die Verschwšrung wurde stark, und es sammelte sich immer mehr Volk um Absalom. Kap 23,34, Jos 15,51)

13 (David verlŠ§t Jerusalem) Da kam einer, der sagte es David an und sprach: Jedermanns Herz in Israel hat sich Absalom zugewandt.

14 David aber sprach zu allen seinen Gro§en, die bei ihm in Jerusalem waren: Auf, la§t uns fliehen! Denn hier wird kein Entrinnen sein vor Absalom. Eilt, da§ wir gehen, damit er uns nicht einholt und uns ergreift und Unheil Ÿber uns bringt und die Stadt schlŠgt mit der SchŠrfe des Schwerts.

15 Da sprachen die Gro§en des Kšnigs zu ihm: Ganz wie unser Herr und Kšnig will; siehe, wir sind deine Knechte.

16 Und der Kšnig zog hinaus und sein ganzes Haus ihm nach. Der Kšnig aber lie§ zehn Nebenfrauen zurŸck, um das Haus zu bewahren.

17 Und als der Kšnig und alles Volk, das ihm nachfolgte, hinauskamen, blieben sie stehen beim letzten Hause.

18 Und alle seine Gro§en blieben an seiner Seite; aber alle Kreter und Pleter, auch alle Gatiter, sechshundert Mann, die von Gat ihm nachgefolgt waren, zogen an dem Kšnig vorŸber. Kap 8,18)

19 Und der Kšnig sprach zu Ittai, dem Gatiter: Warum gehst auch du mit uns? Kehre um und bleibe bei dem neuen Kšnig, denn du bist ein AuslŠnder und von deiner Heimat hierher gezogen. Kap 18,2, 1. Sam 27,2)

20 Gestern bist du gekommen, und heute sollte ich dich mit uns hin- und herziehen lassen? Denn ich mu§ gehen, wohin ich gehen kann. Kehre um und nimm deine BrŸder mit dir; dir widerfahre Barmherzigkeit und Treue.

21 Ittai antwortete dem Kšnig und sprach: So wahr der HERR lebt, und so wahr mein Herr und Kšnig lebt: wo immer mein Herr, der Kšnig, ist, es gerate zum Tod oder zum Leben, da wird dein Knecht auch sein.

22 David sprach zu Ittai: So komm und zieh vorŸber! Da zog Ittai, der Gatiter, vorŸber, und alle seine MŠnner und der ganze Haufe von Frauen und Kindern, die bei ihm waren.

23 Und das ganze Land weinte mit lauter Stimme, wŠhrend das ganze Kriegsvolk vorŸberzog. Und der Kšnig ging Ÿber den Bach Kidron, und das ganze Kriegsvolk zog weiter auf dem Wege, der zur WŸste geht.

24 Und siehe, Zadok war auch da und alle Leviten, die bei ihm waren, und sie trugen die Lade des Bundes Gottes und stellten sie nieder. Und Abjatar brachte Opfer dar, bis das ganze Kriegsvolk aus der Stadt vorŸbergezogen war.

25 Aber der Kšnig sprach zu Zadok: Bringe die Lade Gottes in die Stadt zurŸck. Werde ich Gnade finden vor dem HERRN, so wird er mich zurŸckbringen, da§ ich sie und ihre StŠtte wiedersehe.

26 Spricht er aber: Ich habe kein Wohlgefallen an dir - siehe, hier bin ich. Er mach's mit mir, wie es ihm wohlgefŠllt.

27 Und der Kšnig sprach zu dem Priester Zadok: Wohlan, du und Abjatar, kehrt zurŸck in die Stadt mit Frieden und mit euch eure beiden Sšhne, Ahimaaz, dein Sohn, und Jonatan, der Sohn Abjatars! 1. Kšn 1,42)

28 Siehe, ich will warten bei den Furten in der WŸste, bis von euch Botschaft zu mir kommt.

29 So brachten Zadok und Abjatar die Lade Gottes zurŸck nach Jerusalem und blieben dort.

30 David aber ging den …lberg hinan und weinte, und sein Haupt war verhŸllt, und er ging barfu§. Auch alle vom Volk, die bei ihm waren, hatten ihr Haupt verhŸllt und gingen hinan und weinten.

31 Und als David gesagt wurde, da§ Ahitofel im Bund mit Absalom sei, sprach er: HERR, mache den Ratschlag Ahitofels zur Torheit! Kap 17,14)

32 Und als David auf die Hšhe kam, wo man Gott anzubeten pflegte, siehe, da begegnete ihm Huschai, der Arkiter, mit zerrissenem Rock und Erde auf seinem Haupt. 1. Kšn 3,2, Jos 16,2)

33 Und David sprach zu ihm: Wenn du mit mir gehst, wirst du mir eine Last sein.

34 Wenn du aber in die Stadt zurŸckkehrst und zu Absalom sprichst: Ich will dein Knecht sein, Kšnig; wie ich zuvor deines Vaters Knecht war, will ich nun dein Knecht sein -, so kšnntest du mir zugut den Ratschlag Ahitofels zunichte machen. Kap 17,7)

35 Auch sind die Priester Zadok und Abjatar mit dir. Alles, was du hšrst aus des Kšnigs Hause, sollst du den Priestern Zadok und Abjatar sagen.

36 Siehe, es sind bei ihnen ihre beiden Sšhne: Ahimaaz, Zadoks Sohn, und Jonatan, Abjatars Sohn. Durch die kšnnt ihr mir alles zukommen lassen, was ihr hšren werdet. Kap 17,15-21)

37 So kam Huschai, der Freund Davids, in die Stadt. Und Absalom zog in Jerusalem ein. 1. Chr 27,33)



16

1 (David auf der Flucht zum Jordan) Und als David ein wenig Ÿber die Hšhe hinabgegangen war, siehe, da begegnete ihm Ziba, der Knecht Mefi-Boschets, mit einem Paar gesattelter Esel; darauf waren zweihundert Brote und hundert Rosinenkuchen und hundert frische FrŸchte und ein Schlauch Wein. Kap 9,2)

2 Da sprach der Kšnig zu Ziba: Was willst du damit machen? Ziba sprach: Die Esel sollen fŸr das Haus des Kšnigs sein, um darauf zu reiten, und die Brote und die FrŸchte sind fŸr die Leute zum Essen und der Wein zum Trinken, wenn sie mŸde werden in der WŸste.

3 Der Kšnig sprach: Wo ist der Sohn deines Herrn? Ziba sprach zum Kšnig: Siehe, er blieb in Jerusalem; denn er denkt: Heute wird mir das Haus Israel meines Vaters Kšnigtum zurŸckgeben. (3 und 4) Kap 19,25-31)

4 Der Kšnig sprach zu Ziba: Siehe, es soll dein sein alles, was Mefi-Boschet hat. Ziba sprach: Ich neige mich; la§ mich auch ferner Gnade finden vor dir, mein Herr und Kšnig.

5 Als aber der Kšnig David nach Bahurim kam, siehe, da kam ein Mann von dort heraus, vom Geschlecht des Hauses Saul, der hie§ Schimi, der Sohn Geras; der kam heraus und fluchte 1. Kšn 2,8.9, 2. Mose 22,27)

6 und warf mit Steinen nach David und allen Gro§en des Kšnigs David, obwohl das ganze Kriegsvolk und alle seine Helden zu seiner Rechten und Linken waren.

7 So aber rief Schimi, als er fluchte: Hinaus, hinaus, du Bluthund, du ruchloser Mann!

8 Der HERR hat Ÿber dich gebracht alles Blut des Hauses Sauls, an dessen Statt du Kšnig geworden bist. Jetzt hat der HERR das Kšnigtum gegeben in die Hand deines Sohnes Absalom; und siehe, nun steckst du in deinem UnglŸck, denn du bist ein Bluthund.

9 Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, sprach zu dem Kšnig: Sollte dieser tote Hund meinem Herrn, dem Kšnig, fluchen dŸrfen? Ich will hingehen und ihm den Kopf abhauen. 1. Sam 26,8)

10 Der Kšnig sprach: Ihr Sšhne der Zeruja, was hab ich mit euch zu schaffen? La§t ihn fluchen; denn der HERR hat ihm geboten: Fluche David! Wer darf dann sagen: Warum tust du das? (10-12) Kap 19,17-24)

11 Und David sprach zu Abischai und zu allen seinen Gro§en: Siehe, mein Sohn, der von meinem Leibe gekommen ist, trachtet mir nach dem Leben; warum nicht auch jetzt der Benjaminiter? La§t ihn ruhig fluchen, denn der HERR hat's ihm geboten.

12 Vielleicht wird der HERR mein Elend ansehen und mir mit Gutem vergelten sein heutiges Fluchen.

13 So ging David mit seinen Leuten des Weges; aber Schimi ging am Hang des Berges entlang, ihm gegenŸber, und fluchte und warf mit Steinen nach ihm und bewarf ihn mit Erdklumpen.

14 Und der Kšnig kam mit allem Volk, das bei ihm war, mŸde an den Jordan und ruhte dort aus.

15 (Die RatschlŠge Huschais und Ahitofels) Aber Absalom und alles Volk, die MŠnner Israels, kamen nach Jerusalem und Ahitofel mit ihm.

16 Als aber Huschai, der Arkiter, Davids Freund, zu Absalom hineinkam, rief er Absalom zu: Es lebe der Kšnig! Es lebe der Kšnig! Kap 15,37)

17 Absalom aber sprach zu Huschai: Ist das deine Liebe zu deinem Freunde? Warum bist du nicht mit deinem Freunde gezogen?

18 Huschai aber sprach zu Absalom: Nein! sondern wen der HERR erwŠhlt und dies Volk und alle MŠnner in Israel, zu dem gehšre ich und bei dem will ich bleiben.

19 Zum andern, wem diene ich? Ist es nicht sein Sohn, dem ich diene? Wie ich deinem Vater gedient habe, so will ich auch vor dir sein.

20 Und Absalom sprach zu Ahitofel: Gebt euren Rat, was sollen wir tun?

21 Ahitofel sprach zu Absalom: Geh ein zu den Nebenfrauen deines Vaters, die er zurŸckgelassen hat, um das Haus zu bewahren, so wird ganz Israel hšren, da§ du dich bei deinem Vater in Verruf gebracht hast; dann werden alle, die zu dir stehen, desto kŸhner werden. Kap 15,16)

22 Da machten sie Absalom ein Zelt auf dem Dach, und Absalom ging zu den Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen ganz Israels. 3. Mose 18,8, Kap 12,11)

23 Wenn damals Ahitofel einen Rat gab, dann war das, als wenn man Gott um etwas befragt hŠtte; so viel galten alle RatschlŠge Ahitofels bei David und bei Absalom.



17

1 Und Ahitofel sprach zu Absalom: Ich will zwšlftausend Mann auswŠhlen und mich aufmachen und David nachjagen in dieser Nacht

2 und will ihn Ÿberfallen, solange er matt und verzagt ist. Wenn ich ihn dann erschrecke und das ganze Kriegsvolk, das bei ihm ist, flieht, will ich den Kšnig allein erschlagen

3 und das ganze Kriegsvolk zu dir zurŸckbringen, wie die junge Frau zu ihrem Mann zurŸckkehrt. Du trachtest ja nur einem Mann nach dem Leben, aber das ganze Volk soll in Frieden bleiben.

4 Die Rede gefiel Absalom gut und allen €ltesten in Israel.

5 Aber Absalom sprach: La§t doch auch Huschai, den Arkiter, rufen und hšren, was er dazu sagt. Kap 16,16)

6 Und als Huschai hinein zu Absalom kam, sprach Absalom zu ihm: Das und das hat Ahitofel geredet; sage du, sollen wir's tun oder nicht?

7 Da sprach Huschai zu Absalom: Es ist kein guter Rat, den Ahitofel diesmal gegeben hat.

8 Und Huschai sprach weiter: Du kennst deinen Vater und seine Leute, da§ sie stark sind und zornigen GemŸts wie eine BŠrin auf dem Felde, der die Jungen geraubt sind. Dazu ist dein Vater ein Kriegsmann und wird seinen Leuten keine Nachtruhe gšnnen.

9 Siehe, er hat sich jetzt vielleicht verkrochen in irgendeiner Schlucht oder sonst einem Versteck. Wenn's dann geschŠhe, da§ gleich zu Anfang einige unter ihnen fallen, und es kŠme das GerŸcht auf: Das Heer, das Absalom nachfolgt, ist geschlagen worden,

10 so wŸrde jedermann verzagt werden, auch wenn er ein Krieger ist und ein Herz hat wie ein Lšwe. Denn es wei§ ganz Israel, da§ dein Vater ein Held ist und seine Leute tapfere Krieger sind.

11 Darum rate ich, da§ du zu dir versammelst ganz Israel von Dan bis Beerscheba, so viel wie der Sand am Meer, und da§ du selbst mit ihnen ziehst.

12 So wollen wir ihn Ÿberfallen, wo wir ihn finden, und wollen Ÿber ihn kommen, wie der Tau auf die Erde fŠllt, da§ wir von ihm und allen seinen MŠnnern nicht einen einzigen Ÿbrig lassen.

13Zieht er sich aber in eine Stadt zurŸck, so soll ganz Israel Stricke an die Stadt legen und sie ins Tal schleifen, so da§ man nicht einen Stein mehr dort finde.

14 Da sprachen Absalom und jedermann in Israel: Der Rat Huschais, des Arkiters, ist besser als Ahitofels Rat. So schickte es der HERR, da§ der kluge Rat Ahitofels verhindert wurde, damit der HERR Unheil Ÿber Absalom brŠchte. Kap 15,31.34)

15 Und Huschai sprach zu den Priestern Zadok und Abjatar: So und so hat Ahitofel Absalom und den €ltesten in Israel geraten, ich aber habe so und so geraten.

16 So sendet nun eilends hin und la§t David sagen: Bleibe nicht Ÿber Nacht an den Furten der WŸste, sondern geh gleich hinŸber, damit der Kšnig nicht vernichtet werde und das ganze Volk, das bei ihm ist.

17 Jonatan aber und Ahimaaz standen bei der Quelle Rogel; und eine Magd ging von Zeit zu Zeit hin und brachte ihnen Nachricht, die sie dem KšnigDavid weitersagten; denn sie durften sich in der Stadt nicht sehen lassen. Kap 15,36, Jos 15,7.8)

18 Es sah sie aber ein Knabe und sagte es Absalom an. Da gingen die beiden eilends fort und kamen in das Haus eines Mannes in Bahurim; der hatte einen Brunnen in seinem Hofe. Dahinein stiegen sie.

19 Und die Frau nahm eine Decke und breitete sie Ÿber das Brunnenloch und schŸttete Kšrner darŸber, so da§ man nichts merkte.

20 Als nun die Leute Absaloms zu der Frau ins Haus kamen, sprachen sie: Wo sind Ahimaaz und Jonatan? Sie sprach zu ihnen: Sie gingen weiter zum Wasser. Und als die Leute Absaloms sie suchten und nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurŸck.

21 Und als sie weg waren, stiegen jene aus dem Brunnen und gingen hin und sagten's dem Kšnig David an und sprachen zu David: Macht euch auf und geht eilends Ÿber den Flu§, denn Ahitofel hat gegen euch den und den Rat gegeben.

22 Da machte sich David auf und das ganze Volk, das bei ihm war, und sie gingen Ÿber den Jordan, und als es lichter Morgen wurde, fehlte nicht ein einziger, der nicht Ÿber den Jordan gegangen war.

23 Als aber Ahitofel sah, da§ sein Rat nicht ausgefŸhrt wurde, sattelte er seinen Esel, machte sich auf und zog heim in seine Stadt und bestellte sein Haus und erhŠngte sich und starb und wurde begraben in seines Vaters Grab. 1. Sam 31,4; 1. Kšn 16,18; Mt 27,5)

24 (David in Mahanajim) Und David kam nach Mahanajim. Aber Absalom zog Ÿber den Jordan und alle MŠnner Israels mit ihm. Kap 2,8)

25 Und Absalom hatte Amasa an Joabs Statt Ÿber das Heer gesetzt. Amasa aber war der Sohn eines Mannes mit Namen Jeter, eines Israeliters, der zu Abigal, der Tochter des Nahasch, eingegangen war; diese war eine Schwester der Zeruja, Joabs Mutter. Kap 19,14, 1. Chr 2,16.17)

26 Israel aber und Absalom lagerten sich in Gilead.

27 Als David nach Mahanajim gekommen war, da brachten Schobi, der Sohn des Nahasch von Rabba, der Stadt der Ammoniter, und Machir, der Soh Ammi‘ls von Lo-Dabar, und Barsillai, ein Gileaditer von Roglim, 1. Chr 19,1, Kap 9,4, 1. Kšn 2,7)

28 Betten, Becken, irdene GefŠ§e, Weizen, Gerste, Mehl, geršstete Kšrner, Bohnen, Linsen,

29 Honig, Butter, Kuh- und SchafkŠse, um David und das Volk, das bei ihm war, zu stŠrken. Denn sie dachten: Das Volk wird hungrig, mŸde und durstig geworden sein in der WŸste.



18

1 (Absaloms Ende) Und David ordnete das Kriegsvolk, das bei ihm war, und setzte Ÿber sie Hauptleute Ÿber tausend und Ÿber hundert

2 und stellte ein Drittel des Volks unter Joab und ein Drittel unter Abischai, den Sohn der Zeruja, Joabs Bruder, und ein Drittel unter Ittai, den Gatiter. Und der Kšnig sprach zum Kriegsvolk: Ich will auch mit euch ausziehen. Kap 15,19)

3 Aber das Kriegsvolk sprach: Du sollst nicht ausziehen, denn wenn wir fliehen oder die HŠlfte von uns stirbt, so werden sie unser nicht achten; aber du bist wie zehntausend von uns. So ist's nun besser, da§ du uns von der Stadt aus helfen kannst.

4 Der Kšnig sprach zu ihnen: Was euch gefŠllt, das will ich tun. Und der Kšnig trat ans Tor, und das ganze Kriegsvolk zog aus zu hundert und zu tausend.

5 Und der Kšnig gebot Joab und Abischai und Ittai und sprach: Verfahrt mir schonend mit meinem Sohn Absalom! Und das ganze Kriegsvolk hšrte es, als der Kšnig allen Hauptleuten Absaloms wegen diesen Befehl gab. Vers 12)

6 Und als das Heer hinauskam aufs Feld Israel entgegen, kam es zum Kampf im Walde Ephraim.

7 Und das Heer Israels wurde dort geschlagen von den MŠnnern Davids, so da§ an diesem Tag eine gro§e Schlacht geschah - zwanzigtausend Mann.

8 Und der Kampf breitete sich dort aus Ÿber die ganze Gegend, und der Wald fra§ an diesem Tage viel mehr Volk, als das Schwert fra§.

9 Und Absalom begegnete den MŠnnern Davids und ritt auf einem Maultier. Und als das Maultier unter eine gro§e Eiche mit dichten Zweigen kam, blieb sein Haupt an der Eiche hŠngen, und er schwebte zwischen Himmel und Erde; denn sein Maultier lief unter ihm weg.

10 Als das ein Mann sah, tat er's Joab kund und sprach: Siehe, ich sah Absalom an einer Eiche hŠngen.

11 Und Joab sprach zu dem Mann, der's ihm kundgetan hatte: Wenn du das gesehen hast, warum schlugst du ihn nicht gleich zu Boden? So hŠtte ich dir zehn SilberstŸcke und einen GŸrtel gegeben.

12 Der Mann sprach zu Joab: Wenn du mir tausend SilberstŸcke in meine Hand gewogen hŠttest, so hŠtte ich dennoch meine Hand nicht an des Kšnigs Sohn gelegt; denn der Kšnig gebot dir und Abischai und Ittai vor unsern Ohren: Gebt ja acht auf meinen Sohn Absalom! Vers 5)

13 Oder wenn ich etwas Falsches getan hŠtte unter Lebensgefahr, wŸrdest du selbst dich gegen mich stellen, weil dem Kšnig ja nichts verborgen bleibt.

14 Joab sprach: Ich kann nicht so lange bei dir verweilen. Da nahm Joab drei StŠbe in seine Hand und stie§ sie Absalom ins Herz, als er noch lebend an der Eiche hing.

15 Und zehn Knappen, Joabs WaffentrŠger, umringten ihn und schlugen ihn tot.

16 Da lie§ Joab die Posaune blasen, und das Volk jagte Israel nicht weiter nach; denn Joab gebot dem Volk Halt.

17 Und sie nahmen Absalom und warfen ihn im Wald in eine gro§e Grube und legten einen sehr gro§en Haufen Steine auf ihn. Und ganz Israel floh, ein jeder in sein Zelt. Jos 8,29)

18 Absalom aber hatte sich eine SŠule aufgerichtet, als er noch lebte; die steht im Kšnigsgrund. Denn er sprach: Ich habe keinen Sohn, der meinen Namen lebendig erhŠlt. Und er nannte die SŠule nach seinem Namen, und sie hei§t auch bis auf diesen Tag ÈAbsaloms MalÇ. Kap 14,27)

19 (Davids Trauer um Absalom) Ahimaaz, der Sohn Zadoks, sprach: La§ mich doch laufen und dem Kšnig die gute Botschaft bringen, da§ der HERR ihm Recht verschafft hat gegen seine Feinde. Kap 15,36; 17,17)

20 Joab aber sprach zu ihm: Du bist heute nicht der Mann fŸr eine gute Botschaft. An einem andern Tag darfst du eine Botschaft bringen, aber heute nicht; denn des Kšnigs Sohn ist tot.

21 Und Joab befahl dem Mohren: Geh hin und sage dem Kšnig an, was du gesehen hast. Und der Mohr neigte sich vor Joab und lief hin.

22 Ahimaaz aber, der Sohn Zadoks, sprach abermals zu Joab: Komme, was da will, ich mšchte auch laufen, dem Mohren nach. Joab sprach: Was willst du laufen, mein Sohn? Du hast keine gute Botschaft zu bringen.

23 Ahimaaz sprach: Komme, was da will, ich laufe. Er sprach zu ihm: So lauf! Da lief Ahimaaz auf dem Weg durchs Jordantal und kam dem Mohren zuvor.

24 David aber sa§ zwischen den beiden Toren. Und der WŠchter ging aufs Dach des Tores an der Mauer und hob seine Augen auf und sah einen Mann laufen allein

25 und rief und sagte es dem Kšnig an. Der Kšnig aber sprach: Ist er allein, so ist eine gute Botschaft in seinem Munde. Und als der Mann immer nŠher kam,

26 sah der WŠchter einen zweiten Mann laufen und rief in das Tor: Siehe, da kommt noch ein Mann allein. Der Kšnig aber sprach: Der ist auch ein guter Bote.

27 Der WŠchter sprach: Ich sehe den ersten laufen, wie Ahimaaz, der Sohn Zadoks, lŠuft. Und der Kšnig sprach: Es ist ein guter Mann und bringt eine gute Botschaft.

28 Ahimaaz aber rief und sprach zum Kšnig: Friede! Und er fiel nieder vor dem Kšnig auf sein Antlitz zur Erde und sprach: Gelobt sei der HERR, dein Gott, der die Leute dahingegeben hat, die ihre Hand gegen meinen Herrn, den Kšnig, erhoben haben.

29 Der Kšnig aber sprach: Geht es auch meinem Sohn Absalom gut? Ahimaaz sprach: Ich sah ein gro§es GetŸmmel, als Joab des Kšnigs Knecht und mich, deinen Knecht, sandte, aber ich wei§ nicht, was es war.

30 Der Kšnig sprach: Tritt zur Seite und stell dich dahin. Und er trat zur Seite und blieb stehen.

31 Siehe, da kam der Mohr und sprach: Hier gute Botschaft, mein Herr und Kšnig! Der HERR hat dir heute Recht verschafft gegen alle, die sich gegen dich auflehnten.

32 Der Kšnig aber sprach zu dem Mohren: Geht es meinem Sohn Absalom auch gut? Der Mohr sprach: Es mŸsse den Feinden meines Herrn, des Kšnigs, ergehen, wie es dem jungen Mann ergangen ist, und auch allen, die sich bšswillig gegen dich auflehnen.



19

1 *Da erbebte der Kšnig und ging hinauf in das Obergemach des Tores und weinte, und im Gehen rief er: Mein Sohn Absalom! Mein Sohn, mein Sohn Absalom! Wollte Gott, ich wŠre fŸr dich gestorben! O Absalom, mein Sohn, mein Sohn! (*Abweichende VerszŠhlung statt 19,1-44: 18,33 - 19,43.)

2 Und es wurde Joab angesagt: Siehe, der Kšnig weint und trŠgt Leid um Absalom.

3 So wurde aus dem Sieg an diesem Tag eine Trauer unter dem ganzen Kriegsvolk; denn das Volk hatte an diesem Tage gehšrt, da§ sich der Kšnig um seinen Sohn grŠme.

4 Und das Kriegsvolk stahl sich weg an diesem Tage in die Stadt, wie sich Kriegsvolk wegstiehlt, das sich schŠmen mu§, weil es im Kampf geflohen ist.

5 Der Kšnig aber hatte sein Angesicht verhŸllt und schrie laut: Ach, mein Sohn Absalom! Absalom, mein Sohn, mein Sohn!

6 Joab aber kam zum Kšnig ins Haus und sprach: Du hast heute schamrot gemacht alle deine Knechte, die dir heute das Leben gerettet haben und deinen Sšhnen, deinen Tšchtern, deinen Frauen und Nebenfrauen,

7 weil du liebhast, die dich hassen, und hassest, die dich liebhaben. Denn du lŠ§t heute merken, da§ dir nichts gelegen ist an den Obersten und Kriegsleuten. Ja, ich merke heute wohl: wenn nur Absalom lebte und wir heute alle tot wŠren, das wŠre dir recht.

8 So mache dich nun auf und komm heraus und rede mit deinen Knechten freundlich. Denn ich schwšre dir bei dem HERRN: Wirst du nicht herauskommen, so wird kein Mann bei dir bleiben diese Nacht. Das wird fŸr dich Šrger sein als alles †bel, das Ÿber dich gekommen ist von deiner Jugend auf bis hierher.

9 Da stand der Kšnig auf und setzte sich ins Tor. Und man sagte es allem Kriegsvolk: Siehe, der Kšnig sitzt im Tor. Da kam alles Volk vor den Kšnig.

10 (Davids RŸckkehr nach Jerusalem) Als Israel geflohen war, ein jeder in sein Zelt, 10 stritt sich alles Volk in allen StŠmmen Israels, und sie sprachen: Der Kšnig hat uns errettet aus der Hand unserer Feinde und uns erlšst aus der Hand der Philister und hat jetzt aus dem Lande fliehen mŸssen vor Absalom.

11 Aber Absalom, den wir Ÿber uns gesalbt hatten, ist gefallen im Kampf. Warum seid ihr nun so still und holt den Kšnig nicht wieder zurŸck?

12 Es kam aber die Rede ganz Israels vor den Kšnig. Und der Kšnig sandte zu den Priestern Zadok und Abjatar und lie§ ihnen sagen: Redet mit den €ltesten in Juda und sprecht: Warum wollt ihr die Letzten sein, den Kšnig zurŸckzuholen in sein Haus?

13 Ihr seid meine BrŸder, von meinem Gebein und Fleisch; warum wollt ihr denn die Letzten sein, den Kšnig zurŸckzuholen? Kap 5,1)

14 Und zu Amasa sprecht: Bist du nicht von meinem Gebein und Fleisch? Gott tue mir dies und das, wenn du nicht Feldhauptmann sein sollst vor mir dein Leben lang an Joabs Statt. Kap 17,25)

15 Und er wandte das Herz aller MŠnner Judas wie eines Mannes Herz, und sie sandten hin zum Kšnig: Komm zurŸck, du und alle deine Leute!

16 So kam der Kšnig zurŸck. Und als er an den Jordan kam, waren die MŠnner Judas nach Gilgal gekommen, um dem Kšnig entgegenzuziehen und den Kšnig Ÿber den Jordan zu fŸhren.

17 Und Schimi, der Sohn Geras, der Benjaminiter, der in Bahurim wohnte, zog eilends mit den MŠnnern von Juda hinab dem Kšnig David entgegen Kap 16,5-14; 1. Kšn 2,8)

18 und mit ihm tausend Mann von Benjamin, dazu auch Ziba, der Knecht des Hauses Saul, mit seinen fŸnfzehn Sšhnen und zwanzig Knechten, und sie gingen durch den Jordan, bevor der Kšnig kam, Kap 9,2.10; 16,1-4)

19 und machten eine Furt durch den Jordan, damit sie das Haus des Kšnigs hinŸberfŸhrten und tŠten, was ihm gefiele. Schimi aber, der Sohn Geras, fiel vor dem Kšnig nieder, als dieser Ÿber den Jordan gehen wollte,

20 und sprach zum Kšnig: Mein Herr rechne es mir nicht als Schuld an und denke nicht mehr daran, da§ dein Knecht sich an dir vergangen hat an dem Tage, da mein Herr, der Kšnig, aus Jerusalem ging, und der Kšnig nehme es nicht zu Herzen.

21 Denn dein Knecht erkennt, da§ ich gesŸndigt habe. Und siehe, ich bin heute als erster vom ganzen Hause Josef gekommen, da§ ich meinem Herrn, dem Kšnig, entgegenzšge.

22 Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, hob an und sprach: Sollte Schimi nicht sterben, da er doch dem Gesalbten des HERRN geflucht hat?

23 David aber sprach: Was hab ich mit euch zu schaffen, ihr Sšhne der Zeruja, da§ ihr mir heute zum Satan werden wollt? Sollte heute jemand sterben in Israel? Meinst du, ich wisse nicht, da§ ich heute wieder Kšnig Ÿber Israel geworden bin? Kap 16,10)

24 Und der Kšnig sprach zu Schimi: Du sollst nicht sterben. Und der Kšnig schwor es ihm. 1. Kšn 2,8.9)

25 Mefi-Boschet, der Enkel Sauls, kam auch herab, dem Kšnig entgegen. Und er hatte seine FŸ§e und seinen Bart nicht gereinigt und seine Kleider nicht gewaschen von dem Tage an, da der Kšnig weggegangen war, bis zu dem Tag, da er wohlbehalten zurŸckkŠme. Kap 9,6)

26 Als er nun von Jerusalem kam, dem Kšnig zu begegnen, sprach der Kšnig zu ihm: Warum bist du nicht mit mir gezogen, Mefi-Boschet?

27 Und er sprach: Mein Herr und Kšnig, mein Knecht hat mich betrogen. Dein Knecht dachte: Ich will einen Esel satteln und darauf reiten und zum Kšnig ziehen, denn dein Knecht ist lahm.

28 Dazu hat er deinen Knecht verleumdet vor meinem Herrn, dem Kšnig. Aber mein Herr, der Kšnig, ist wie der Engel Gottes; tu, was dir wohlgefŠllt. Kap 16,3, Kap 14,17)

29 Meines Vaters ganzes Haus hŠtte ja den Tod erleiden mŸssen von meinem Herrn, dem Kšnig; du aber hast deinen Knecht gesetzt unter die, die an deinem Tisch essen. Was hab ich weiter fŸr Recht oder Anspruch, zum Kšnig um Hilfe zu schreien? Kap 9,7)

30 Der Kšnig sprach zu ihm: Was redest du noch weiter? Nun bestimme ich: Du und Ziba, teilt den Besitz miteinander. Kap 9,9.10; 16,3.4)

31 Mefi-Boschet sprach zum Kšnig: Er nehme ihn auch ganz, nachdem mein Herr und Kšnig wohlbehalten heimgekommen ist.

32 Und Barsillai, der Gileaditer, kam herab von Roglim und zog mit dem Kšnig an den Jordan, um ihn Ÿber den Jordan zu geleiten. (32 und 33) Kap 17,27; 1. Kšn 2,7)

33 Und Barsillai war sehr alt, wohl achtzig Jahre. Er hatte den Kšnig versorgt, als er in Mahanajim war; denn er war ein Mann von gro§em Vermšgen.

34 Und der Kšnig sprach zu Barsillai: Du sollst mit mir ziehen, ich will dich versorgen bei mir in Jerusalem.

35 Aber Barsillai sprach zum Kšnig: Was ist's noch, das ich zu leben habe, da§ ich mit dem Kšnig hinaufziehen sollte nach Jerusalem?

36 Ich bin heute achtzig Jahre alt. Wie kann ich noch unterscheiden, was gut und schlecht ist, oder schmecken, was ich esse und trinke, oder hšren, was die SŠnger und SŠngerinnen singen? Warum sollte dein Knecht meinen Herrn, den Kšnig, noch beschweren?

37 Dein Knecht wird ein kleines StŸck mit dem Kšnig Ÿber den Jordan gehen. Warum will mir der Kšnig so reichlich vergelten?

38 La§ deinen Knecht umkehren, da§ ich sterbe in meiner Stadt bei meines Vaters und meiner Mutter Grab. Siehe, da ist dein Knecht Kimham, den la§ mit meinem Herrn, dem Kšnig, ziehen und tu ihm, was dir wohlgefŠllt. Jer 41,17)

39 Der Kšnig sprach: Kimham soll mit mir ziehen, und ich will ihm tun, was dir wohlgefŠllt; auch alles, was du von mir begehrst, will ich dir tun.

40 Und als das ganze Volk Ÿber den Jordan gegangen war und der Kšnig auch, kŸ§te der Kšnig den Barsillai und segnete ihn. Und er kehrte zurŸck in seine Heimat.

41 Und der Kšnig zog weiter nach Gilgal, und Kimham zog mit ihm. Und das ganze Volk von Juda hatte den KšnighinŸbergefŸhrt und auch die HŠlfte des Volks von Israel.

42 (Streit zwischen Juda und Israel um den Kšnig) Und siehe, da kamen alle MŠnner von Israel zum Kšnig und sprachen zu ihm: Warum haben dich unsere BrŸder, die MŠnner von Juda, gestohlen und haben den Kšnig und sein Haus Ÿber den Jordan gebracht und alle MŠnner Davids mit ihm?

43 Da antworteten alle MŠnner von Juda denen von Israel: Der Kšnig steht uns doch nŠher; warum zŸrnt ihr darŸber? Meint ihr, da§ wir etwa ein StŸck vom Kšnig aufgegessen oder ihn fŸr uns weggeschleppt hŠtten? Vers 12.13)

44 Aber es antworteten die von Israel denen von Juda: Wir haben zehnfachen Anteil am Kšnig und sind auch die Erstgeborenen vor euch. Warum habt ihr uns denn so gering geachtet? Und haben wir nicht zuerst davon geredet, uns unsern Kšnig zurŸckzuholen? Aber die von Juda redeten noch heftiger als die von Israel. Vers 10.11)



20

1 (Schebas Aufstand) Es traf sich aber, da§ dort ein ruchloser Mann war, der hie§ Scheba, ein Sohn Bichris, ein Benjaminiter. Der blies die Posaune und sprach: Wir haben kein Teil an David noch Erbeam Sohn Isais. Ein jeder gehe in sein Zelt, Israel! 1. Kšn 12,16)

2 Da fiel jedermann in Israel von David ab, und sie folgten Scheba, dem Sohn Bichris. Aber die MŠnner von Juda hingen ihrem Kšnig an und geleiteten ihn vom Jordan bis Jerusalem.

3 Als aber der Kšnig David heimkam nach Jerusalem, nahm er die zehn Nebenfrauen, die er zurŸckgelassen hatte, um das Haus zu bewahren, und tat sie in ein besonderes Haus und versorgte sie; aber er ging nicht ein zu ihnen. Und so waren sie eingeschlossen bis an ihren Tod und lebten wie Witwen. Kap 16,21)

4 Und der Kšnig sprach zu Amasa: Ruf mir alle MŠnner von Juda auf den dritten Tag zusammen, und du sollst dann auch hier stehen.

5 Und Amasa ging hin, um Juda zusammenzurufen; aber er blieb Ÿber die Zeit hinaus, die ihm bestimmt war.

6 Da sprach David zu Abischai: Nun wird uns Scheba, der Sohn Bichris, mehr Schaden tun als Absalom. Nimm du die MŠnner deines Herrn und jage ihm nach, damit er nicht etwa fŸr sich feste StŠdte gewinne und entrei§e sie vor unsern Augen.

7 Da zogen die MŠnner Joabs aus und folgten Abischai, dazu die Kreter und Pleter und alle Helden. Sie zogen aber aus von Jerusalem, um Scheba, dem Sohn Bichris, nachzujagen. Kap 8,18)

8 Als sie aber bei dem gro§en Stein bei Gibeon waren, war Amasa vor ihnen angekommen. Joab aber trug einen Waffenrock und darŸber einen GŸrtel mit einem Dolch; der war befestigt an seiner HŸfte in der Scheide, und wenn diese heraustrat, entfiel ihr der Dolch.

9 Und Joab sprach zu Amasa: Friede mit dir, mein Bruder! Und Joab fa§te mit seiner rechten Hand Amasa bei dem Bart, um ihn zu kŸssen. Mt 26,48-50)

10 Und Amasa hatte nicht acht auf den Dolch in der linken Hand Joabs. Der stach ihn damit in den Bauch, so da§ seine Eingeweide auf die Erde fielen, und gab ihm keinen Stich mehr, und er starb. Joab aber und sein Bruder Abischai jagten Scheba, dem Sohn Bichris, nach. 1. Kšn 2,5)

11 Und es trat ein Mann von den Leuten Joabs neben ihn und rief: Wer's mit Joab hŠlt und fŸr David ist, der folge Joab nach!

12 Amasa aber lag in seinem Blut mitten auf der Stra§e. Als aber der Mann sah, da§ alles Volk da stehen blieb, wŠlzte er Amasa von der Stra§e auf den Acker und warf Kleider auf ihn, weil er sah, da§ jeder stehen blieb, der an ihm vorbeikam.

13 Als er nun von der Stra§e weggeschafft war, folgte jedermann Joab nach, um Scheba, dem Sohn Bichris, nachzujagen.

14 Und der zog durch alle StŠmme Israels bis Abel-Bet-Maacha, und es versammelten sich alle Bichriter und folgten ihm nach.

15 Aber die Leute Joabs kamen und belagerten ihn in Abel-Bet-Maacha und schŸtteten einen Wall gegen die Stadt auf, da§ er bis an die Vormauer reichte, und stŸrmten und wollten die Mauer niederwerfen.

16 Da rief eine kluge Frau aus der Stadt: Hšrt her! Hšrt her! Sprecht zu Joab: Komm hierher, ich will mit dir reden.

17 Und als er zu ihr kam, sprach die Frau: Bist du Joab? Er sprach: Ja. Sie sprach zu ihm: Hšre die Rede deiner Magd. Er sprach: Ich hšre.

18 Sie sprach: Vorzeiten sagte man: Man frage doch nach in Abel und in Dan, so geht es gut aus;

19 ich bin eine von den friedsamen und treuen StŠdten in Israel, und du willst eine Stadt und Mutter in Israel zugrunde richten? Warum willst du das Erbteil des HERRN verderben? 5. Mose 32,9)

20 Joab antwortete: Das sei ferne, das sei ferne von mir, da§ ich verderben und vernichten will! So steht es nicht!

21 Sondern ein Mann vom Gebirge Ephraim mit Namen Scheba, der Sohn Bichris, hat sich empšrt gegen den Kšnig David. Gebt ihn allein heraus, so will ich von der Stadt abziehen. Die Frau sprach zu Joab: Siehe, sein Kopf soll zu dir Ÿber die Mauer geworfen werden.

22 Und die Frau beredete das ganze Volk mit ihrer Klugheit. Und sie hieben Scheba, dem Sohn Bichris, den Kopf ab und warfen ihn zu Joab hinaus. Da blies er die Posaune, und sie zogen ab von der Stadt und zerstreuten sich, ein jeder in sein Zelt. Joab aber kam zurŸck nach Jerusalem zum Kšnig.

23 (Beamte in Davids Reich) Joab aber war Ÿber das ganze Heer Israels gesetzt, Benaja, der Sohn Jojadas, Ÿber die Kreter und Pleter. (23-26) Kap 8,16-18; 1. Kšn 4,4.6)

24 Hadoram war Ÿber die Fronarbeiter gesetzt. Joschafat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler.

25 Schewa war Schreiber, Zadok und Abjatar waren Priester.

26 Auch Ira, der Ja•riter, war Davids Priester.



21

1 (Die Vollendung des Gerichts am Hause Sauls) Es war eine Hungersnot zu Davids Zeiten drei Jahre nacheinander. Und David suchte das Angesicht des HERRN, und der HERR sprach: Auf Saul und auf seinem Hause liegt eine Blutschuld, weil er die Gibeoniter getštet hat.

2 Da lie§ der Kšnig die Gibeoniter rufen und sprach mit ihnen. Die Gibeoniter aber gehšrten nicht zu den Israeliten, sondern waren Ÿbriggeblieben von den Amoritern. Und die Israeliten hatten einen Bund mit ihnen geschlossen; jedoch suchte Saul sie auszurotten in seinem Eifer fŸr Israel und Juda. Jos 9,3.15.19)

3 Da sprach David zu den Gibeonitern: Was soll ich fŸr euch tun? Und womit soll ich SŸhne schaffen, da§ ihr das Erbteil des HERRN segnet? 5. Mose 32,9)

4 Die Gibeoniter sprachen zu ihm: Es ist uns nicht um Gold noch Silber zu tun bei Saul und seinem Hause, auch steht es uns nicht zu, jemand zu tšten in Israel. Er sprach: Was wollt ihr dann, da§ ich fŸr euch tun soll?

5 Sie sprachen zum Kšnig: Von dem Mann, der uns zunichte gemacht hat und der uns vertilgen wollte, da§ uns nichts bleibe in allen Landen Israels -

6 aus seinem Hause gebt uns sieben MŠnner, damit wir sie aufhŠngen vor dem HERRN in Gibeon, auf dem Berge des HERRN. Der Kšnig sprach: Ich will sie euch herausgeben. 5. Mose 21,22.23)

7 Aber der Kšnig verschonte Mefi-Boschet*, den Sohn Jonatans, des Sohnes Sauls, um des Eides willen, den David und Jonatan, der Sohn Sauls, einander vor dem HERRN geschworen hatten. 1. Sam 20,15-17) (*Der Name lautet in 1. Chr 8,34; 9,40 Merib-Baal.)

8 Aber die beiden Sšhne der Rizpa, der Tochter Ajjas, die sie Saul geboren hatte, Armoni und Mefi-Boschet, dazu die fŸnf Sšhne der Merab, der Tochter Sauls, die sie dem Adri‘l geboren hatte, dem Sohn Barsillais aus Mehola, nahm der Kšnig Kap 3,7, 1. Sam 18,19)

9 und gab sie in die Hand der Gibeoniter. Die hŠngten sie auf dem Berge vor dem HERRN auf. So kamen diese sieben auf einmal um und starben in den ersten Tagen der Ernte, wenn die Gerstenernte anfŠngt.

10 (David lŠ§t die Gebeine Sauls und seiner Nachkommen bestatten) Da nahm Rizpa, die Tochter Ajjas, ein Sackgewand und breitete es fŸr sich aus auf dem Fels am Anfang der Ernte, bis Regen vom Himmel auf die Toten troff, und lie§ am Tage die Všgel des Himmels nicht an sie kommen noch des Nachts die Tiere des Feldes.

11 Und es wurde David angesagt, was Rizpa, die Tochter Ajjas, Sauls Nebenfrau, getan hatte.

12 Und David ging hin und nahm die Gebeine Sauls und die Gebeine seines Sohnes Jonatan von den BŸrgern von Jabesch in Gilead. Die hatten sie vom Platz am Tor Bet-Scheans heimlich weggenommen, wohin die Philister sie gehŠngt hatten zu der Zeit, da die Philister Saul schlugen auf dem Berge Gilboa. 1. Sam 31,12)

13 Und David brachte sie von dort herauf, und sie sammelten die Gebeine der GehŠngten

14 und begruben sie mit den Gebeinen Sauls und seines Sohnes Jonatan im Lande Benjamin in Zela im Grabe seines Vaters Kisch und taten alles, wie der Kšnig geboten hatte. Danach wurde Gott dem Lande wieder gnŠdig. Kap 24,25)

15 (Heldentaten der Krieger Davids) (vgl. 1. Chr 20,4-8) Es erhob sich aber wieder ein Krieg der Philister mit Israel. Und David zog hinab und seine MŠnner mit ihm, und sie blieben in Gob, um mit den Philistern zu kŠmpfen. Und David wurde mŸde.

16 Aber da war einer der Riesensšhne, und das Gewicht seines Speers war dreihundert Lot Kupfer, dazu hatte er eine neue RŸstung. Der wollte David erschlagen.

17 Aber Abischai, der Sohn der Zeruja, half David und schlug den Philister tot. Da beschworen David seine MŠnner und sprachen: Du sollst nicht mehr mit uns ausziehen in den Kampf, damit nicht die Leuchte in Israel verlischt. Kap 23,18, Kap 22,29)

18 Danach erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Sibbechai, der Huschatiter, den Saf, der auch einer vom Geschlecht der Riesen war.

19 Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gob mit den Philistern. Da erschlug Elhanan, der Sohn Ja•rs aus Bethlehem, den Goliat, den Gatiter; der hatte einen Spie§, dessen Schaft war wie ein Weberbaum. 1. Sam 17,7)

20 Und es erhob sich noch ein Krieg bei Gat. Da war ein langer Mann, der hatte sechs Finger an seinen HŠnden und sechs Zehen an seinen FŸ§en, das sind vierundzwanzig an der Zahl, und auch er war vom Geschlecht der Riesen.

21 Und als er Israel hohnsprach, erschlug ihn Jonatan, der Sohn Schammas, der ein Bruder Davids war. 1. Sam 17,10)

22 Diese vier stammten vom Geschlecht der Riesen in Gat und fielen durch die Hand Davids und seiner Kriegsleute.



22

1 (Davids Danklied) (Ps 18) Und David redete vor dem HERRN die Worte dieses Liedes zur Zeit, als ihn der HERR errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls, und sprach:

2 Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter.

3 Gott ist mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heils, mein Schutz und meine Zuflucht, mein Heiland, der du mir hilfst vor Gewalt.

4 Ich rufe an den HERRN, den Hochgelobten, so werde ich vor meinen Feinden errettet.

5 Es hatten mich umfangen die Wogen des Todes, und die Fluten des Unheils erschreckten mich.

6 Des Totenreichs Bande umfingen mich, und des Todes Stricke ŸberwŠltigten mich.

7 Als mir angst war, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott. Da erhšrte er meine Stimme von seinem Tempel, und mein Schreien kam vor ihn zu seinen Ohren.

8 Die Erde bebte und wankte, die Grundfesten des Himmels bewegten sich und bebten, da er zornig war.

9 Rauch stieg auf von seiner Nase und verzehrend Feuer aus seinem Munde, Flammen sprŸhten von ihm aus.

10 Er neigte den Himmel und fuhr herab, und Dunkel war unter seinen F٤en.

11 Und er fuhr auf dem Cherub und flog daher, und er schwebte auf den Fittichen des Windes.

12 Er machte Finsternis ringsum zu seinem Zelt und schwarze, dicke Wolken.

13 Aus dem Glanz vor ihm brach hervor flammendes Feuer.

14 Der HERR donnerte vom Himmel, und der Hšchste lie§ seine Stimme erschallen.

15 Er scho§ seine Pfeile und streute sie aus, er sandte Blitze und jagte sie dahin.

16 Da sah man das Bett des Meeres, und des Erdbodens Grund ward aufgedeckt bei dem Schelten des HERRN, vor dem Odem und Schnauben seines Zornes.

17 Er streckte seine Hand aus von der Hšhe und fa§te mich und zog mich aus gro§en Wassern.

18 Er errettete mich von meinen starken Feinden, von meinen Hassern, die mir zu mŠchtig waren;

19 sie ŸberwŠltigten mich zur Zeit meines UnglŸcks, aber der HERR ward mein Halt.

20 Er fŸhrte mich hinaus ins Weite, er ri§ mich heraus; denn er hatte Lust zu mir.

21 Der HERR tut wohl an mir nach meiner Gerechtigkeit; er vergilt mir nach der Reinheit meiner HŠnde.

22 Denn ich halte die Wege des HERRN und bin nicht gottlos wider meinen Gott.

23 Denn alle seine Rechte hab ich vor Augen, und seine Gebote werfe ich nicht von mir,

24 sondern ich bin ohne Tadel vor ihm und hŸte mich vor Schuld.

25 Darum vergilt mir der HERR nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner HŠnde vor seinen Augen.

26 Gegen die Heiligen bist du heilig, gegen die Treuen bist du treu,

27 gegen die Reinen bist du rein, und gegen die Verkehrten bist du verkehrt.

28 Denn du hilfst dem elenden Volk, und die Augen aller Stolzen erniedrigest du.

29 Ja, du, HERR, bist meine Leuchte; der HERR macht meine Finsternis licht.

30 Denn mit dir kann ich Kriegsvolk zerschlagen und mit meinem Gott Ÿber Mauern springen.

31 Gottes Wege sind vollkommen, des HERRN Worte sind durchlŠutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.

32 Denn wer ist Gott, wenn nicht der HERR? Und wer ist ein Fels, wenn nicht unser Gott?

33 Gott stŠrkt mich mit Kraft und weist mir den rechten Weg.

34 Er macht meine FŸ§e gleich den Hirschen und stellt mich auf meine Hšhen.

35 Er lehrt meine HŠnde streiten und meinen Arm den ehernen Bogen spannen.

36 Du gibst mir den Schild deines Heils, und deine Huld macht mich gro§.

37 Du gibst meinen Schritten weiten Raum, da§ meine Knšchel nicht wanken.

38 Meinen Feinden jagte ich nach und vertilgte sie, und ich kehre nicht um, bis ich sie umgebracht habe.

39 Ich brachte sie um und hab sie zerschmettert, da§ sie nicht mehr aufstehen kšnnen; sie sind unter meine FŸ§e gefallen.

40 Du hast mich gerŸstet mit StŠrke zum Streit; du kannst mir unterwerfen, die sich gegen mich erheben.

41 Du hast meine Feinde zur Flucht gewandt, da§ ich vernichte, die mich hassen.

42 Sie sehen sich um - aber da ist kein Helfer - nach dem HERRN, aber er antwortet ihnen nicht.

43 Ich will sie zersto§en zu Staub der Erde, wie Dreck auf der Gasse will ich sie zerstŠuben und zertreten.

44 Du hast mir aus dem Aufruhr meines Volkes geholfen und machst mich zum Haupt Ÿber Heiden; ein Volk, das ich nicht kannte, dient mir.

45 Die Sšhne der Fremde huldigen mir und gehorchen mir mit gehorsamen Ohren.

46 Die Sšhne der Fremde verschmachten und kommen mit Zittern aus ihren Burgen.

47 Der HERR lebt, und gelobt sei mein Fels, und Gott, der Fels meines Heils, sei hoch erhoben,

48 der Gott, der mir Vergeltung schafft und mir die Všlker unterwirft.

49 Er hilft mir aus von meinen Feinden. Du erhšhst mich Ÿber die, die sich gegen mich erheben, vor dem Mann der Gewalttat rettest du mich.

50 Darum will ich dir danken, HERR, unter den Heiden und deinem Namen lobsingen,

51 der seinem Kšnige gro§es Heil gibt und Gnade erweist seinem Gesalbten, David und seinem Hause ewiglich.



23

1 (Davids letzte Worte) Dies sind die letzten Worte Davids. Es spricht David, der Sohn Isais, es spricht der Mann, der hoch erhoben ist, der Gesalbte des Gottes Jakobs, der Liebling der Lieder Israels: 1. Sam 16,13)

2 Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und sein Wort ist auf meiner Zunge.

3 Es hat der Gott Israels zu mir gesprochen, der Fels Israels hat geredet: Wer gerecht herrscht unter den Menschen, wer herrscht in der Furcht Gottes,

4 der ist wie das Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, am Morgen ohne Wolken. Und wie das Gras nach dem Regen aus der Erde bricht, Ri 5,31)

5 so ist mein Haus fest bei Gott; denn er hat mir einen ewigen Bund gesetzt, in allem wohl geordnet und gesichert. All mein Heil und all mein Begehren wird er gedeihen lassen. Kap 7,16)

6 Aber die nichtswŸrdigen Leute sind allesamt wie verwehte Disteln, die man nicht mit der Hand fassen kann;

7 sondern wer sie angreifen will, mu§ Eisen und Spie§ in der Hand haben; sie werden mit Feuer verbrannt an ihrer StŠtte.

8 (Die Helden Davids) (vgl. 1. Chr 11,10-47) Dies sind die Namen der Helden Davids: Jischbaal, der Hachmoniter, der Erste unter den Dreien; der schwang seinen Spie§ Ÿber achthundert, die auf einmal erschlagen waren.

9 Nach ihm war unter den drei Helden Eleasar, der Sohn Dodos, der Ahoachiter. Er war mit David in Pas-Dammim, als die Philister dort versammelt waren zum Kampf und die MŠnner Israels sich zurŸckzogen;

10 er aber hielt stand und schlug die Philister, bis seine Hand mŸde war und am Schwert erstarrte. Und der HERR gab gro§es Heil an jenem Tage, so da§ das Volk sich wieder umwandte hinter ihm her, um zu plŸndern.

11 Nach ihm war Schamma, der Sohn Ages aus Harar. Als die Philister sich sammelten in Lehi - es war dort ein StŸck Acker mit Linsen - und das Volk vor den Philistern floh,

12 da trat er mitten auf das StŸck und entri§ es den Philistern und schlug sie, und Gott gab gro§es Heil.

13 Und drei von den drei§ig Helden kamen zu Beginn der Ernte hinab zu David, zu der Hšhle Adullam, und das Lager der Philister lag in der Ebene Refa•m. 1. Sam 22,1)

14 David aber war damals in der Bergfeste, und die Wache der Philister lag in Bethlehem.

15 Und David gelŸstete es, und er sprach: Wer will mir Wasser zu trinken holen aus dem Brunnen am Tor in Bethlehem?

16 Da brachen die drei Helden in das Lager der Philister ein und schšpften Wasser aus dem Brunnen am Tor in Bethlehem und trugen's und brachten's zu David. Aber er wollte es nicht trinken, sondern go§ es aus fŸr den HERRN 1. Sam 7,6)

17 und sprach: Das lasse der HERR fern von mir sein, da§ ich das tue! Ist's nicht das Blut der MŠnner, die ihr Leben gewagt haben und hingegangen sind? Und er wollte es nicht trinken. Das taten die drei Helden.

18 Abischai, Joabs Bruder, der Sohn der Zeruja, war der Ersteder Drei§ig. Er schwang seinen Spie§ Ÿber dreihundert Erschlagenen und war berŸhmt unter den Drei§ig. Kap 21,17)

19 Er war hochgeehrt unter den Drei§ig und war ihr Oberster, aber er kam nicht an jene Drei heran.

20 Und Benaja, der Sohn Jojadas, ein streitbarer Mann von gro§en Taten, war aus Kabzeel; der erschlug die beiden ÈGotteslšwenÇ der Moabiter. Er stieg hinab und erschlug einen Lšwen in einem Brunnen, als Schnee gefallen war. Kap 8,18, Jos 15,21)

21 Er erschlug auch einen Šgyptischen Mann, einen Riesen, der hatte einen Spie§ in seiner Hand. Er aber ging zu ihm hinab mit einem Stecken und ri§ dem €gypter den Spie§ aus der Hand und durchbohrte ihn mit dessen eigenem Spie§.

22 Das tat Benaja, der Sohn Jojadas. Er war berŸhmt unter den drei§ig Helden

23 und war hochgeehrt unter den Drei§ig, aber er kam nicht an jene Drei heran. Und David setzte ihn Ÿber seine Leibwache.

24 Asa‘l, der Bruder Joabs, war unter den Drei§ig; auch Elhanan, der Sohn Dodos aus Bethlehem; Kap 2,18)

25 Schamma, der Haroditer; Elika, der Haroditer;

26 Helez, der Peletiter; Ira, der Sohn des Ikkesch, aus Tekoa; 1. Chr 27,10, 1. Chr 27,9)

27 Abi‘ser, der Anatotiter; Sibbechai, der Huschatiter;

28 Zalmon, der Ahoachiter; Mahrai, der Netofatiter;

29 Heled, der Sohn Baanas, der Netofatiter; Ittai, der Sohn Ribais, aus Gibea in Benjamin;

30 Benaja, der Piratoniter; Hiddai, aus Nahale-Gaasch;

31 Abialbon, der Arbatiter; Asmawet, der Bahurimiter;

32 Eljachba, der Schaalboniter; Jaschen, der Guniter, und Jonatan,

33 der Sohn des Schamma, der Harariter; Ahiam, der Sohn Scharars, der Harariter;

34 Elifelet, der Sohn Ahasbais, der Maachatiter; Eliam, der Sohn Ahitofels, der Giloniter; Kap 15,12)

35 Hezro, der Karmeliter; Paarai, der Arabiter;

36 Jigal, der Sohn Nathans, aus Zoba; Bani, der Gaditer;

37 Zelek, der Ammoniter; Nachrai, der Beerotiter, ein WaffentrŠger Joabs, des Sohnes der Zeruja;

38 Ira, der Jattiriter; Gareb, der Jattiriter;

39 Uria, der Hetiter. Das sind zusammen siebenunddrei§ig. Kap 11,3)



24

1 (Gott lŠ§t David den Tempelplatz finden) (vgl. 1. Chr 21) Und der Zorn des HERRN entbrannte abermals gegen Israel, und er reizte David gegen das Volk und sprach: Geh hin, zŠhle Israel und Juda!

2 Und der Kšnig sprach zu Joab und zu den Hauptleuten, die bei ihm waren: Geht umher in allen StŠmmen Israels von Dan bis Beerscheba und zŠhlt das Kriegsvolk, damit ich wei§, wieviel ihrer sind. (2 und 3) 2. Mose 30,12)

3 Joab sprach zu dem Kšnig: Der HERR, dein Gott, tue zu diesem Volk, wie es jetzt ist, noch hundertmal soviel hinzu, da§ mein Herr, der Kšnig, seiner Augen Lust daran habe; aber warum verlangt es meinen Herrn, den Kšnig, solches zu tun?

4 Aber des Kšnigs Wort stand fest gegen Joab und die Hauptleute des Heeres. So zog Joab mit den Hauptleuten des Heeres aus von dem Kšnig, um das Volk Israel zu zŠhlen.

5 Und sie gingen Ÿber den Jordan und fingen an bei Aro‘r und bei der Stadt, die mitten im Bachtal liegt, nach Gad und nach Jaser zu 5. Mose 2,36)

6 und kamen nach Gilead und zum Land der Hetiter nach Kadesch zu und darauf nach Dan, und von Dan wandten sie sich nach Sidon zu.

7 Dann kamen sie zu der festen Stadt Tyrus und allen StŠdten der Hiwiter und Kanaaniter und in das SŸdland Judas nach Beerscheba.

8 So durchzogen sie das ganze Land und kamen nach neun Monaten und zwanzig Tagen nach Jerusalem zurŸck.

9 Und Joab gab dem Kšnig die Summe des Volks an, das gezŠhlt war. Und es waren in Israel achthunderttausend streitbare MŠnner, die das Schwert trugen, und in Juda fŸnfhunderttausend Mann.

10 Aber das Herz schlug David, nachdem das Volk gezŠhlt war. Und David sprach zum HERRN: Ich habe schwer gesŸndigt, da§ ich das getan habe. Und nun, HERR, nimm weg die Schuld deines Knechts; denn ich hab sehr tšricht getan. Kap 12,13)

11 Und als David am Morgen aufstand, kam des HERRN Wort zu Gad, dem Propheten, Davids Seher: 1. Sam 22,5; 1. Chr 29,29; 2. Chr 29,25)

12 Geh hin und rede mit David: So spricht der HERR: Dreierlei lege ich dir vor; erwŠhle dir eins davon, da§ ich es dir tue.

13 Gad kam zu David und sagte es ihm an und sprach zu ihm: Willst du, da§ drei Jahre lang Hungersnot in dein Land kommt oder da§ du drei Monate vor deinen Widersachern fliehen mu§t und sie dich verfolgen oder da§ drei Tage Pest in deinem Lande ist? So bedenke nun wohl, was ich antworten soll dem, der mich gesandt hat. Jer 24,10; Hes 6,11.12)

14 David sprach zu Gad: Es ist mir sehr angst, aber la§ uns in die Hand des HERRN fallen, denn seine Barmherzigkeit ist gro§; ich will nicht in der Menschen Hand fallen.

15 Da lie§ der HERR die Pest Ÿber Israel kommen vom Morgen an bis zur bestimmten Zeit, so da§ von dem Volk starben von Dan bis Beerscheba siebzigtausend Mann.

16 Als aber der Engel seine Hand ausstreckte Ÿber Jerusalem, um es zu verderben, reute den HERRN das †bel, und er sprach zum Engel, der das Verderben anrichtete im Volk: Es ist genug; la§ nun deine Hand ab! Der Engel des HERRN aber war bei der Tenne Araunas, des Jebusiters. 1. Mose 19,13; 2. Mose 12,23; Jes 54,16)

17 Als aber David den Engel sah, der das Volk schlug, sprach er zum HERRN: Siehe, ich habe gesŸndigt, ich habe die Missetat getan; was haben diese Schafe getan? La§ deine Hand gegen mich und meines Vaters Haus sein! 4. Mose 16,22)

18 Und Gad kam zu David an jenem Tage und sprach zu ihm: Geh hinauf und errichte dem HERRN einen Altar auf der Tenne Araunas, des Jebusiters.

19 Da ging David hinauf, wie Gad nach des HERRN Gebot gesagt hatte.

20 Und als Arauna aufschaute, sah er den Kšnig mit seinen Gro§en zu ihm herŸberkommen und fiel nieder vor dem Kšnig auf sein Angesicht zur Erde

21 und sprach: Warum kommt mein Herr, der Kšnig, zu seinem Knecht? David sprach: Um von dir die Tenne zu kaufen und dem HERRN einen Altar zu bauen, damit die Plage vom Volk weiche.

22 Aber Arauna sprach zu David: Mein Herr, der Kšnig, nehme und opfere, wie es ihm gefŠllt. Siehe, da sind die Rinder zum Brandopfer und auch die Dreschschlitten und das Geschirr der Rinder als Brennholz;

23 das alles gibt Arauna dem Kšnig. Und Arauna sprach zum Kšnig: Der HERR, dein Gott, sei dir gnŠdig.

24 Aber der Kšnig sprach zu Arauna: Nicht doch, sondern ich will dir's abkaufen fŸr seinen Preis; denn ich will dem HERRN, meinem Gott, nicht Brandopfer darbringen, die ich umsonst habe. So kaufte David die Tenne und die Rinder fŸr fŸnfzig Lot Silber.

25 Und David baute dort dem HERRN einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und der HERR wurde dem Land wieder gnŠdig, und die Plage wich von dem Volk Israel. Kap 21,14)



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