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Buch 73 (DAS ZWEITE BUCH DER MAKKAB€ER)


1

1 (Auch die Šgyptischen Juden sollen das Fest der Tempelweihe feiern) Wir Juden, eure BrŸder, die in Jerusalem und im jŸdischen Lande sind, grŸ§en und wŸnschen euch Juden, unsern BrŸdern, die in €gypten wohnen, GlŸck und Heil. Jer 43,7)

2 Gott segne euch und denke an seinen Bund, den er Abraham, Isaak und Jakob, seinen treuen Knechten, zugesagt hat, 2.Mose 2,24)

3 und gebe euch allen ein Herz, das bereit ist, ihn zu fŸrchten und seinen Weisungen gern und willig zu folgen;

4 er tue euer Herz auf durch sein Gesetz und seine Gebote und schaffe Frieden;

5 er erhšre euer Gebet und sei euch gnŠdig und verlasse euch nicht in der Not!

6 Das alles erbitten wir hier jetzt fŸr euch. Kol 1,9)

7 Zur Zeit des Kšnigs Demetrius, im 169. Jahr,* haben wir in JudŠa an euch geschrieben in unsrer hšchsten Not, die uns in jenen Jahren betroffen hatte, als Jason und sein Anhang von dem heiligen Lande und von dem Kšnigtum abtrŸnnig geworden waren, Kap 4,7-17 ) (*144/143 v. Chr.)

8 unsre Tore verbrannt und unschuldiges Blut vergossen hatten. Damals beteten wir, und der Herr erhšrte uns. Und wir brachten ihm Opfer und feinstes Mehl dar und zŸndeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf. 1.Makk 4,38; Ps 24,7, 1.Makk 4,50.51; 2.Mose 25)

9 Und nun mšchten wir, da§ ihr das Tempelweihfest* im Monat Kislew haltet wie wir. Gegeben im 188. Jahr.** 1.Makk 4,59; Joh 10,22 ) (*Wšrtlich: Èdie Tage der LaubhŸttenÇ. Gemeint ist ein Fest mit so vielen Tagen wie das LaubhŸttenfest.) (**125/124 v. Chr.)

10 (Den Šgyptischen Juden wird die bevorstehende Tempelweihe angekŸndigt) Wir in Jerusalem und in JudŠa, die €ltesten und Judas MakkabŠus wŸnschen dem Aristobulus, der ein Lehrer des Kšnigs PtolemŠus und von hohepriesterlichem Stamme ist, und den andern Juden, die in €gypten wohnen, GlŸck und Gesundheit.

11 Wir danken Gott sehr, da§ er uns, die wir uns gegen einen so mŠchtigen Kšnig wehren mu§ten, aus gro§er Not erlšst hat.

12 Denn Gott selbst hat unsere Feinde aus der heiligen Stadt weggetrieben.

13 Als nŠmlich der FŸrst mit seinem scheinbar unŸberwindlichen Heer nach Persien gekommen war, wurde er im Tempel der NanŠa durch List der Priester der NanŠa erschlagen. 1.Makk 6,1-16; Kap 9,1-29)

14 Denn Antiochus kam dorthin samt seinen Freunden, als wollte er die Gšttin freien, dachte aber nur daran, die reichen SchŠtze aus dem Tempel als Mitgift zu nehmen.

15 Als die Priester der NanŠa sie hervortrugen und er mit wenigen Freunden in das Heiligtum gegangen war, schlossen sie den Tempel zu.

16 Dann šffneten sie die geheime TŸr in der Decke und warfen den FŸrsten mit Steinen zu Tode. Danach hieben sie alle in StŸcke, schlugen ihnen die Kšpfe ab und warfen sie denen zu, die drau§en standen.

17 Unser Gott sei fŸr alles gelobt, der die Gottlosen so dahingegeben hat!

18 Weil wir nun gedenken, am 25. Tag des Monats Kislew die Reinigung des Tempels zu begehen, haben wir's fŸr unsere Pflicht gehalten, euch das mitzuteilen, damit auch ihr dies Fest so begeht, wie man das LaubhŸttenfest und den Tag begeht, an dem Nehemia das Feuer gefunden hat, als er den Tempel und den Altar baute und wieder opferte. 1.Makk 4,59, 3.Mose 23,34)

19 Denn als unsre VŠter nach Persien weggefŸhrt wurden, haben die frommen Priester jener Zeit Feuer vom Altar genommen und es heimlich in der Hšhlung eines Brunnens versteckt, der eine wasserfreie Stelle besa§; dort verwahrten sie es so, da§ niemand den Ort erfuhr. Kap 2,1)

20 Als nun nach vielen Jahren Nehemia nach dem Willen Gottes vom Kšnig von Persien heimgesandt wurde, schickte er Nachkommen der Priester, die das Feuer verborgen hatten, damit sie es wieder suchten. Aber wie sie uns berichtet haben, haben sie kein Feuer, sondern dickflŸssiges Wasser gefunden. Neh 2)

21 Das gebot er ihnen zu schšpfen und zu bringen. Als nun alles zum Opfer zugerŸstet war, hat Nehemia den Priestern befohlen, sie sollten das Wasser Ÿber das Holz und das Opfer, das auf dem Holz lag, gie§en. (21 und 22) 1.Kšn 18,34-38)

22 Als sie das getan hatten und nach einiger Zeit die Wolken vergangen waren und die Sonne aufleuchtete, da entzŸndete sich ein gro§es Feuer. DarŸber verwunderten sich alle.

23 Die Priester und das Volk aber beteten, bis das Opfer verbrannt war. Und Jonatan stimmte an, die andern aber antworteten ihm mit Nehemia. Neh 8,6)

24 Dies aber war das Gebet: Herr, Herr, Gott, der du alle Dinge geschaffen hast und furchterregend, stark und gerecht bist und barmherzig und allein der rechte Kšnig und WohltŠter,

25 der du allein alle Gaben gibst, der du allein gerecht, allmŠchtig und ewig bist, der du Israel erlšst aus allem †bel, der du unsere VŠter erwŠhlt und sie geheiligt hast;

26 nimm das Opfer an fŸr dein ganzes Volk Israel und bewahre und heilige dein Erbe.

27 Bring unsere Zerstreuten wieder zusammen, erlšse, die den Heiden dienen mŸssen, und sieh die Verachteten an, vor denen alle ein Grauen haben: damit die Heiden erfahren, da§ du unser Gott bist.

28 Bestrafe, die uns unterdrŸcken und mit gro§em †bermut uns alle Schande antun.

29 Pflanze dein Volk wieder ein an deinem heiligen Ort, wie Mose gesagt hat. 2.Mose 15,17; 5.Mose 30,3-5)

30 Die Priester aber sangen die LobgesŠnge dazu. Als aber das Opfer verzehrt war,

31 lie§ Nehemia das Ÿbrige Wasser auf gro§e Steine gie§en.

32 Auch da ging eine Flamme auf; aber sie wurde Ÿberstrahlt vom Leuchten des Feuers auf dem Altar. -

33 Dies alles ist bekannt geworden und vor den Kšnig der Perser gekommen, da§ man nŠmlich an dem Ort, wo die weggefŸhrten Priester das Feuer versteckt hatten, Wasser gefunden hŠtte, mit dem dann die Leute Nehemias die Opfer geheiligt hŠtten.

34 Da prŸfte es der Kšnig nach und lie§ den Ort einfriedigen und zum Heiligtum erklŠren;

35 und denen der Kšnig gnŠdig war, denen gab er viele kostbare Geschenke aus seinem Schatz.

36 Und die Leute Nehemias nannten dies Wasser Neftar, auf deutsch: Reinigung; die meisten aber nennen es Neftai.


2

1 Man findet auch in den Schriften, da§ der Prophet Jeremia denen, die weggefŸhrt wurden, geboten habe, sie sollten vom Feuer etwas verstecken, wie oben berichtet, Kap 1,19)

2 und da§ er ihnen das Gesetz mitgegeben und befohlen habe, sie sollten die Gebote des Herrn ja nicht vergessen und sich nicht verfŸhren lassen, wenn sie die goldenen und silbernen Gštzen und ihren Schmuck sehen wŸrden; Bar 6)

3 und er habe ihnen noch anderes dieser Art gesagt und sie ermahnt, sie sollten das Gesetz nicht aus ihrem Herzen lassen.

4 Auch stand in derselben Schrift, der Prophet habe auf gšttlichen Befehl hin geboten, die StiftshŸtte und die Bundeslade sollten mit ihm kommen,

5 als er auszog an den Berg, auf den Mose gestiegen war und von dem aus er das Erbland des Herrn gesehen hatte. Als Jeremia dorthin kam, fand er eine Hšhle; darin versteckte er die StiftshŸtte und die Lade und den RŠucheraltar und verschlo§ den Eingang. 5.Mose 34,1)

6 Aber einige MŠnner, die ihm nachgegangen waren, traten hinzu und wollten sich an dem Zugang ein Zeichen machen; sie konnten ihn aber nicht finden.

7 Als das Jeremia erfuhr, tadelte er sie und sagte: Diese StŠtte soll kein Mensch kennen, bis Gott sein Volk wieder zusammenbringen und ihm gnŠdig sein wird.

8 Dann wird der Herr dies alles wieder ans Licht bringen; und dann wird die Herrlichkeit des Herrn und die Wolke erscheinen, wie sie sich zu Moses Zeiten gezeigt hat und damals, als Salomo bat, da§ die StŠtte Ÿber die Ma§en geheiligt wŸrde. Hes 43,1-5, 2.Mose 40,34.35, 1.Kšn 8,10-13.28-30)

9 In dieser Schrift wird auch erzŠhlt, wie weise Salomo gewesen ist und, wie er zur Einweihung und Vollendung des Tempels geopfert hat. 1.Kšn 5,9-11.14, 1.Kšn 8,63)

10 Und ebenso, wie Mose den Herrn gebeten hatte und Feuer vom Himmel fiel und die Opfer verzehrte, so betete auch Salomo, und das Feuer fiel herab und verzehrte die Brandopfer. 3.Mose 9,24, 2.Chr 7,1)

11 Und Mose sagte, das SŸndopfer sei vom Feuer verzehrt worden, weil man's nicht gegessen habe. 3.Mose 10,16-20)

12 Ebenso hat auch Salomo die acht Tage gefeiert. (a) 1.Kšn 8,65.66)

13 Das alles findet man auch in den Schriften und den DenkwŸrdigkeiten, die zu Nehemias Zeiten geschrieben worden sind; ferner, wieNehemia die BŸcher Ÿber die Kšnige und Propheten, auch die von David und die Briefe der Kšnige Ÿber Weihgeschenke zusammengebracht und eine Bibliothek eingerichtet hat.

14 Ebenso hat aber auch Judas die BŸcher, die verlorengegangen waren, weil Kriege im Lande gewesen sind, alle wieder zusammengebracht;

15 und wir haben sie hier. Solltet ihr sie also brauchen, so la§t sie bei uns holen!

16 Weil wir nun die Tempelreinigung begehen wollen, schreiben wir es euch hiermit; ihr werdet also gut daran tun, die Tage auch zu begehen.

17 Wir hoffen aber zu Gott, der seinem ganzen Volk geholfen und allen das Erbe verliehen hat, nŠmlich das Kšnigtum und das Priestertum und die Heiligkeit, 2.Mose 19,5.6; 1.Petr 2,9)

18 wie er's im Gesetz verhei§en hat: er wolle sich unser bald erbarmen und uns aus der weiten Welt an den heiligen Ort wieder zusammenbringen, 5.Mose 30,3-5)

19 wie er uns ja bereits aus gro§em UnglŸck errettet und die heilige StŠtte gereinigt hat.

20 (Der Verfasser legt die Absicht seines Buches dar) Die Geschichten aber von Judas, dem MakkabŠer, und seinen BrŸdern und von der Reinigung des erhabenen Tempels und der Weihe des Altars;

21 von den Kriegen gegen Antiochus Epiphanes und seinen Sohn Eupator;

22 von den Erscheinungen vom Himmel her, die denen widerfuhren, die fŸr das Judentum redlich gekŠmpft haben, so da§ ihre kleine Schar das ganze Land wieder erobert und eine gro§e Menge der Heiden in die Flucht geschlagen und verfolgt hat;

23 und weiter davon, wie sie den Tempel, der in aller Welt berŸhmt ist, wieder gewonnen und die Stadt befreit haben und wie sie die Gesetze, die man auflšsen wollte, wieder aufgerichtet haben, weil der Herr ihnen wohlwollte und gnŠdig war:

24 dies alles, das Jason von Kyrene in fŸnf BŸchern aufgezeichnet hat, gedenken wir, hier in eins zusammenzuziehen.

25 Denn wir sehen, um wieviel Zahlen es geht und wie schwer es wegen der FŸlle des Stoffs sein wird, wenn sich jemand in die ErzŠhlungen und Berichte einarbeiten will.

26 Wir haben uns also vorgenommen, denen, die gerne lesen, Anregung zu verschaffen, denen, die ihrem GedŠchtnis etwas einprŠgen mšchten, leichtere †bersicht zu geben, allen aber, die das Buch in die Hand nehmen, Gewinn zu bringen.

27 Und wir merken wohl, da§ es uns nicht eben leicht werden wird, uns der MŸhe dieser KŸrzung zu unterziehen; denn es gehšrt viel Arbeit und gro§er Flei§ dazu,

28 wie es auch ohne Arbeit nicht zugeht, wenn man eine Mahlzeit bereiten und den GŠsten etwas zugute tun will. Dennoch wollen wir diese MŸhe gern auf uns nehmen, um vielen damit zu dienen,

29 dabei allerdings die genaue Erforschung des einzelnen dem Geschichtsschreiber Ÿberlassen, uns selbst aber darum bemŸhen, die Vorlagen fŸr unsere Zusammenfassung durchzugehen.

30 Denn wie ein Baumeister, der ein neues Haus baut, sich um den gesamten Bau zu kŸmmern hat, der aber, der es Ÿbernimmt, das Haus auszumalen, nichts weiter zu bedenken hat, als was man zur AusschmŸckung braucht, so, meine ich, steht es auch bei uns.

31 In die Dinge einzudringen und sie zu durchforschen und sich mit den Einzelheiten genau zu beschŠftigen, das kommt dem Geschichtsschreiber zu;

32 wer aber nur nacherzŠhlen will, der darf sich kŸrzer fassen und sich von der eingehenden Darstellung der Geschichte freimachen.

33 Und nun wollen wir mit der ErzŠhlung beginnen, nachdem wir so viel dem Voraufgeschickten hinzugefŸgt haben; es wŠre ja tšricht, wenn die Vorrede lŠnger wŸrde als die ganze ErzŠhlung. Kap 1,1 - 2,19)


3

1 (Der Tempelschatz wird vor Heliodor bewahrt) Als man in gutem Frieden in Jerusalem wohnte und die Gesetze aufs beste gehalten wurden, weil der Hohepriester Onias fromm war und das Bšse ha§te, Kap 15,12)

2 wurden sogar die Kšnige bewogen, die Stadt zu ehren und herrliche Geschenke in den Tempel zu schicken. Ps 68,30; Offb 21,24)

3 So gewŠhrte auch Seleukus, der Kšnig in Vorderasien, aus seinen eignen EinkŸnften alle Kosten, die der Opferdienst mit sich brachte.

4 Nun lebte damals ein Vorsteher des Tempels, der hie§ Simon und war ein Benjaminiter; der war mit dem Hohenpriester verfeindet wegen der AmtsfŸhrung des Marktvorstehers in der Stadt.

5 Weil ihm aber Onias zu mŠchtig war, zog er zu Apollonius, dem Sohn des Tharseas, der damals Befehlshaber in Zšlesyrien und Phšnizien war,

6 und meldete ihm, da§ der Tempelschatz in Jerusalem unerme§lich reich sei, so da§ man die Hšhe der Gelder nicht errechnen kšnne; man bedŸrfe ihrer auch nicht zum Opfer; es sei mšglich, da§ diese Gelder unter das VerfŸgungsrecht des Kšnigs fielen.

7 Als nun Apollonius zum Kšnig kam, berichtete er ihm, was ihm Ÿber die Gelder bekannt war. Da bestimmte der Kšnig seinen Kanzler Heliodor, entsandte ihn und gab ihm den Befehl, sich die erwŠhnten Gelder ausliefern zu lassen.

8 Der machte sich sogleich auf und gab an, er mŸ§te die StŠdte in Zšlesyrien und Phšnizien bereisen. Seine Absicht aber war, den Befehl des Kšnigs auszufŸhren.

9 Als Heliodor nun nach Jerusalem kam und der Hohepriester und die Stadt ihn freundlich empfangen hatten, erzŠhlte er, was seinem Herrn berichtet worden war, und teilte mit, wozu er da wŠre, und fragte, ob es in Wahrheit so wŠre oder nicht.

10 Da antwortete ihm der Hohepriester: Es ist Geld, das Witwen und Waisen gehšrt, hinterlegt zu treuer Hand. 5.Mose 27,19)

11 Anderes aber gehšrt dem Hyrkanus, dem Sohn des Tobias, einem sehr bedeutenden Mann. Und es verhŠlt sich gar nicht so, wie der VerrŠter Simon gesagt hat; denn es sind nicht mehr als vierhundert Zentner Silber und zweihundert Zentner Gold.

12 So wŸrde es ein gro§er Frevel sein, wenn man die betrŸgen wollte, die auf die Heiligkeit der StŠtte vertraut haben und auf die WŸrde des Tempels, der in aller Welt so hoch geehrt wird, und auf seine Unverletzlichkeit.

13 Aber Heliodor bestand auf dem Befehl des Kšnigs und sagte, er mŸ§te die Gelder fŸr den kšniglichen Schatz nehmen,

14 und bestimmte einen Tag und kam in den Tempel, um sie zu besichtigen. Da erhob sich gro§er Jammer in der ganzen Stadt.

15 Die Priester warfen sich in ihrem heiligen Schmuck vor den Altar und riefen Gott im Himmel an, der zum Schutz dessen, was hinterlegt worden war, geboten hat, den Leuten das Ihre unversehrt zu erhalten. 2.Mose 22,6.7)

16 Den Hohenpriester aber konnte niemand ohne gro§es Mitleid anblicken; denn sein Aussehen und seine Gesichtsfarbe lie§en erkennen, da§ er in gro§en €ngsten war.

17 Denn er war so tief erschrocken und zitterte am ganzen Leibe, da§ alle, die ihn sahen, verspŸren mu§ten, welches Leid sein Herz erfŸllte.

18 Die Leute aber liefen in Scharen aus den HŠusern und beteten miteinander, weil sie sahen, da§ die heilige StŠtte in Schmach und Schande gebracht werden sollte.

19 Und die Frauen legten SŠcke an, entblš§ten die Brust und liefen auf die Gassen; und sogar jene Jungfrauen, die sonst nicht unter die Leute gingen, liefen unter die Tore und auf die Mauern oder schauten wenigstens aus den Fenstern;

20 alle aber hoben ihre HŠnde auf zum Himmel und hielten das Bittgebet.

21 Es war zum Erbarmen, wie das Volk in einem gro§en Durcheinander niederfiel und dem Hohenpriester so angst und bange vor dem Kommenden war.

22 WŠhrend sie so den allmŠchtigen Herrn anriefen, da§ er das anvertraute Gut denen, die es hinterlegt hatten, unversehrt und sicher erhalten wollte,

23 suchte Heliodor sein Vorhaben auszufŸhren. Und als er schon mit den Kriegsleuten in der Schatzkammer stand,

24 tat der Herrscher Ÿber die Geister und alle MŠchte ein gewaltiges Zeichen, so da§ alle, die einzudringen sich erdreistet hatten, von der Macht Gottes geschlagen in lŠhmende Furcht und Verzagtheit fielen.

25 Denn es erschien ihnen ein Pferd, das mit prŠchtigem Geschirr geschmŸckt war, darauf sa§ ein furchterregender Reiter; das rannte mit aller Macht auf Heliodor zu und drang mit den VorderfŸ§en auf ihn ein. Und der Reiter zeigte sich in einer goldenen RŸstung.

26 Auch erschienen dem Heliodor zwei junge MŠnner, die stark und schšn waren und prŠchtig gekleidet; die traten auf beiden Seiten neben ihn hin und gei§elten ihn unablŠssig mit vielen SchlŠgen,

27 so da§ er im Nu zu Boden fiel und in Ohnmacht sank.

28 Da nahm man ihn, der eben noch mit gro§em Gefolge und allen seinen Kriegsleuten in die Schatzkammer gegangen war, und trug ihn in einer SŠnfte davon, weil er sich selbst nicht mehr helfen konnte,

29 so da§ man deutlich die Macht Gottes erkennen mu§te. So lag er durch Gottes Wirken stumm da und war jeder Hoffnung und Hilfe beraubt;

30 die Juden aber lobten den Herrn, der seine heilige StŠtte so geehrt hatte. Und den Tempel, der kurz zuvor voll Furcht und Schrecken gewesen war, erfŸllte Freude und Wonne nach diesem Zeichen des allmŠchtigen Herrn.

31 Aber einige Freunde des Heliodor kamen eilends und baten Onias, da§ er doch den Hšchsten anrufen und dem Heliodor, der jetzt in den letzten ZŸgen lag, das Leben gnŠdig erwirken sollte. 1.Kšn 13,6)

32 Weil aber der Hohepriester die Sorge hatte, der Kšnig kšnnte den Argwohn haben, die Juden hŠtten dem Heliodor schŠndlich mitgespielt, opferte er fŸr ihn, damit er gesund wŸrde.

33 Und als der Hohepriester das SŸhnopfer darbrachte, erschienen die beiden jungen MŠnner wieder in derselben Kleidung und sagten zu Heliodor: Dem Hohenpriester Onias hast du viel zu verdanken, denn um seinetwillen hat dir der Herr das Leben geschenkt;

34 doch weil du vom Himmel gegei§elt worden bist, so verkŸndige allen, wie gro§ die Gewalt Gottes ist. Und als sie dies gesagt hatten, entschwanden sie.

35 Heliodor aber lie§ dem Herrn opfern und tat ihm sehr gro§e GelŸbde, weil er ihm das Leben wiedergegeben hatte, und empfing den Onias und kehrte danach mit der Streitmacht zum Kšnig zurŸck

36 und bezeugte allen, wie er mit eignen Augen die Taten des hšchsten Gottes gesehen hŠtte.

37 Als ihn aber der Kšnig fragte, welchen geeigneten Mann er sonst noch einmal nach Jerusalem schicken kšnnte, antwortete ihm Heliodor:

38 Wenn du einen Feind hast oder einen, der dich zu stŸrzen gedenkt, den schicke hin! Du wirst ihn dann zurŸckbekommen, nachdem er gegei§elt worden ist, wenn er Ÿberhaupt mit dem Leben davonkommt.

39 Denn es wirkt wahrhaftig eine Kraft Gottes an jener StŠtte; der seine Wohnung im Himmel hat, wacht darŸber und hilft ihr; und alle, die ihr in bšser Absicht nahen, schlŠgt und vernichtet er. 1.Kšn 8,30.43)

40 Dies ist die Geschichte von Heliodor und der Bewahrung der Schatzkammer.


4

1 (Onias wird von Simon verleumdet und reist zum Kšnig) Jener Simon aber, der den Schatz und sein Vaterland verraten hatte, verleumdete den Onias, kein anderer als er habe dem Heliodor Ÿbel mitgespielt und sein UnglŸck angestiftet;

2 ja, er beschuldigte ihn sogar, ein Feind von Land und Leuten zu sein, obwohl er doch der Stadt alles Gute tat und es mit seinem Volk treu meinte und voll Eifer an Gottes Geboten festhielt.

3 Als nun die Feindschaft so gro§ geworden war, da§ einer von Simons Vertrauten mehrere Morde verŸbte,

4 und als Onias sah, da§ viel Unheil aus solcher Uneinigkeit kommen wŸrde, weil Apollonius, der Sohn des Menestheus, der Befehlshaber in Zšlesyrien und Phšnizien, den Simon in seiner Bosheit noch bestŠrkte, da machte Onias sich auf zum Kšnig,

5 nicht, um seine MitbŸrger zu verklagen, sondern weil er in allem auf das Wohl des ganzen Volkes bedacht war.

6 Denn er sah: wenn der Kšnig nicht Vorsorge treffen wŸrde, so wŠre es nicht mšglich, im šffentlichen Leben noch zum Frieden zu kommen und Simon von seiner Torheit abzubringen.

7 (Jason erschleicht sich das Hohepriesteramt und fŸhrt griechische Sitten ein) Als aber Seleukus gestorben und die Herrschaft an Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes* gekommen war, erschlich Jason, der Bruder des Onias, sich das Hohepriesteramt. 1.Makk 1,11 ) (*D. h. der (in gšttlichem Lichte) Strahlende.)

8 Er versprach dem Kšnig, als er mit ihm zusammentraf, dreihundertsechzig Zentner Silber und aus anderm Einkommen achtzig Zentner.

9 Und darŸber hinaus versprach er, ihm noch hundertfŸnfzig Zentner zu Ÿberschreiben, wenn man gestatten wollte, da§ er aus eigner Vollmacht eine Kampfbahn und einen †bungsplatz fŸr junge Leute herrichtete und die Jerusalemer als Antiochener einschrieb.

10 Als der Kšnig zustimmte und Jason die Macht ergriffen hatte, gewšhnte er sogleich seine MitbŸrger an die griechische Lebensart.

11 Und die Vorrechte, die der Kšnig aus Menschenfreundlichkeit den Juden durch Vermittlung des Johannes verliehen hatte, den Vater jenes Eupolemus, der als Gesandter nach Rom gegangen war, um Ÿber Freundschaft und Waffenhilfe zu verhandeln, die gab er auf, schaffte die alten gesetzmŠ§igen Einrichtungen ab und fŸhrte Sitten ein, die dem Gesetz widersprachen. 1.Makk 8,17)

12 Ganz bewu§t nŠmlich baute er unter der Burg eine Kampfbahn und brachte die besten der jungen Leute dazu, dort als WettkŠmpfer aufzutreten. 1.Makk 1,15)

13 Und das griechische Wesen und die Aneignung fremder Sitten nahmen durch die Ÿbergro§e Ruchlosigkeit des gottlosen falschen Hohenpriesters Jason so Ÿberhand,

14 da§ die Priester nicht mehr eifrig im Dienst am Altar waren, vielmehr den Tempel verachteten und die Opfer vernachlŠssigten und nach dem Aufruf zum Diskuswerfen zur Kampfbahn liefen und an den gesetzwidrigen Spielen teilnahmen;

15 und was den VŠtern eine Ehre war, galt ihnen nichts, aber die griechischen Auszeichnungen hielten sie fŸr ungemein wertvoll.

16 Das wurde ihnen freilich bšse heimgezahlt; denn Gott machte eben die, denen sie in ihren Spielen und auch sonst ganz gleich werden wollten, zu ihren Feinden, die sie bestrafen mu§ten.

17 Denn mit Gottes Wort ist nicht zu scherzen - das wird sich in der Folge zeigen. Gal 6,7)

18 Als man nun in Tyrus das Kampfspiel hielt, das alle fŸnf Jahre gefeiert wurde, und der Kšnig selbst dabei war,

19 schickte der ruchlose Jason einige Jerusalemer, die Antiochener waren, als Zuschauer und durch sie dreihundert Drachmen Silber, um dem Herakles davon zu opfern. Als sie das Ÿberbrachten, baten sie darum, es nicht zum Opfer zu verwenden, weil sich das nicht schicken wŸrde, sondern es fŸr etwas anderes zurŸckzulegen. 5.Mose 13,7-9)

20 Obgleich er also das Geld zum Opfer fŸr Herakles gesendet hatte, verwandte man es der MŠnner wegen, die es Ÿberbracht hatten, zur AusrŸstung von Kriegsschiffen.

21 Antiochus sandte Apollonius, den Sohn des Menestheus, wegen der Thronbesteigung des Kšnigs Philometor nach €gypten. So erfuhr Antiochus, da§ ihm Philometor abgeneigt geworden war, und daher war er auf seine Sicherheit bedacht; deshalb kam er nach Joppe und begab sich nach Jerusalem.

22 Er wurde von Jason und der ganzen Stadt prŠchtig empfangen und mit Fackeln in gro§em Triumph hineingeleitet. Danach zog er mit seinem Heer wieder nach Phšnizien.

23 (Menelaus verdrŠngt Jason aus dem Hohepriesteramt) Aber nach drei Jahren schickte Jason den Menelaus, den Bruder des oben genannten Simon, um dem Kšnig das Geld zu Ÿberbringen und notwendige RegierungsgeschŠfte schriftlich abzuschlie§en. Kap 3,4)

24 Und als er bei dem Kšnig zu Gnaden kam, huldigte er ihm angesichts seiner Macht und brachte das Hohepriesteramt dadurch an sich selber, da§ er dem Kšnig dreihundert Zentner Silber mehr gab als Jason. Vers 8)

25 Und nachdem er die kšnigliche Beauftragung empfangen hatte, kam er nach Jerusalem; aber er hatte nichts von einem Hohenpriester an sich, sondern die Leidenschaften eines rohen Tyrannen und die Wut eines wilden Tieres.

26 So wurde Jason, der seinen Bruder aus dem Amt gesto§en hatte, wieder durch einen andern fortgesto§en und mu§te in das Land der Ammoniter fliehen;

27 und Menelaus bemŠchtigte sich der Herrschaft. Als er aber das Geld, das er dem Kšnig versprochen hatte, nicht entrichten konnte, obwohl es Sostratus, der Burghauptmann, an den das Geld zu zahlen war, von ihm forderte,

28 lie§ der Kšnig die beiden vor sich laden.

29 Und Menelaus lie§ als seinen Stellvertreter im Hohenpriesteramt seinen Bruder Lysimachus zurŸck, Sostratus aber als seinen Stellvertreter den Krates, den Hauptmann Ÿber die Kriegsleute aus Zypern.

30 (Auf Anstiften des Menelaus wird Onias ermordet) Als die Dinge so standen, machten die Leute von Tarsus und Mallus einen Aufruhr, weil der Kšnig sie seiner Nebenfrau Antiochis geschenkt hatte.

31 Da machte sich der Kšnig eilends auf, die Angelegenheit in Ordnung zu bringen, und lie§ den Andronikus, einen seiner angesehensten WŸrdentrŠger, als Statthalter zurŸck.

32 Menelaus aber dachte, da§ er diese gute Gelegenheit nŸtzen mŸ§te: er stahl einige goldene GerŠte aus dem Tempelund schenkte sie dem Andronikus; andere konnte er nach Tyrus und in die umliegenden StŠdte verkaufen.

33 Als das Onias erfuhr, begab er sich an eine Freistatt in Daphne, das bei Antiochia liegt, und tadelte ihn scharf.

34 Daher nahm Menelaus den Andronikus beiseite und forderte ihn auf, Hand an Onias zu legen. Der ging zu Onias, beredete ihn mit List, gab ihm Handschlag und Eid, und obwohl Onias Verdacht hegte, Ÿberredete Andronikus ihn, aus der Freistatt herauszukommen. Dann aber brachte er ihn sogleich um ohne alle Scheu vor dem Recht.

35 Das fanden nicht allein die Juden entsetzlich, sondern auch viele Heiden; sie waren entrŸstet Ÿber den ruchlosen Mord an diesem Mann.

36 Als nun der Kšnig aus Zilizien wieder heimkehrte, wandten sich die Juden in allen StŠdten an ihn, und auch die Griechen zeigten sich mit ihnen darŸber empšrt, da§ Onias gewissenlos ermordet worden war.

37 Und Antiochus war in tiefster Seele betrŸbt und von Mitleid ergriffen und weinte, da§ ein Mann von so edler Gesinnung und so untadeliger Haltung umgekommen war;

38 und er ergrimmte voll Zorn und lie§ dem Andronikus sogleich das Purpurkleid abnehmen und die Kleider zerrei§en, ihn so in der ganzen Stadt umherfŸhren und zuletzt den Meuchelmšrder an dem Ort aus der Welt schaffen, wo er Onias freventlich umgebracht hatte. So hat Gott ihn nach seinem Verdienst bestraft.

39 (Das Volk erhebt sich gegen Lysimachus) Als aber Lysimachus in der Stadt mit Wissen seines Bruders Menelaus viel aus dem Tempel gestohlen hatte und die Kunde davon unter die Leute gekommen war, versammelte sich die Gemeinde gegen Lysimachus, als schon viele goldene GerŠte weggebracht worden waren.

40 Als nun die Massen sich erregten und sehr zornig waren, bewaffnete Lysimachus an die dreitausend Mann und begann mit Gewalttaten; dabei war der AnfŸhrer ein gewisser Auranus, der zwar schon ein Šlterer Mann, aber keineswegs schon vernŸnftig war. Sir 25,6-8)

41 Als die BŸrger sahen, da§ Lysimachus sie angreifen lie§, nahmen die einen Steine, die andern dicke HolzstŸcke, wieder andre rafften etwas von der daliegenden Asche zusammen und warfen alles miteinander auf die Leute des Lysimachus,

42 so da§ viele von ihnen verwundet, andre zu Boden geschlagen wurden, alle aber davonliefen. Den TempelrŠuber selbst aber erschlugen sie bei der Schatzkammer.

43 (Durch Bestechung bleibt Menelaus Hoherpriester) Wegen dieser VorgŠnge wurde Menelaus vor Gericht gezogen.

44 Und sobald der Kšnig nach Tyrus gekommen war, trugen drei Gesandte des Hohen Rats ihm die Klage vor.

45 Als aber Menelaus schon unterlegen war, versprach er PtolemŠus, dem Sohn des Dorymenes, viel Geld, damit er den Kšnig bereden sollte. 1.Makk 3,38)

46 Da nahm PtolemŠus den Kšnig beiseite und ging mit ihm in einen SŠulengang, als wollte er ihm KŸhlung verschaffen, und stimmte ihn um,

47 so da§ er den Menelaus, der doch alles UnglŸck angerichtet hatte, von der Anklage freisprach, aber die armen Leute zum Tode verurteilte, die doch sogar bei den Skythen als unschuldig erkannt und freigelassen worden wŠren. Kap 7,4)

48 Sogleich mu§ten die, die fŸr die Stadt, das Volk und die heiligen GerŠte eingetreten waren, unschuldig sterben.

49 DarŸber waren sogar Leute von Tyrus empšrt, und sie bereiteten ihnen ein gro§artiges BegrŠbnis.

50 Menelaus aber blieb an der Macht dank der Habsucht der Herrschenden und trieb es je lŠnger desto Šrger und tat den BŸrgern alles Unrecht an.


5

1 (Himmelserscheinungen beunruhigen Jerusalem) Um diese Zeit zog Antiochus zum zweitenmal gegen €gypten.

2 Man sah aber in der ganzen Stadt fast vierzig Tage lang, wie Reiter in golddurchwirkten GewŠndern mit Lanzen und gezŸckten Schwertern in ZŸgen geordnet durch die LŸfte einhersprengten;

3 und man sah Reiterscharen in Schlachtordnung aufeinandertreffen und gegeneinander anrennen, eine Bewegung von Schilden, eine Menge von Speeren, das Fliegen von Geschossen, das Schimmern von goldenen RŸstungen und Harnische von vielerlei Art.

4 Da beteten alle, da§ dies doch ja nichts Bšses bedeuten sollte.

5 (Jason nimmt ein schmŠhliches Ende) Nun kam das falsche GerŸcht auf, da§ Antiochus tot sei. Da nahm Jason nicht weniger als tausend Mann und griff unversehens die Stadt an. Als aber die Verteidiger der Mauer zurŸckgetrieben worden waren und die Stadt gerade erobert wurde,

6 floh Menelaus auf die Burg. Jason aber schlachtete seine MitbŸrger schonungslos ab und bedachte nicht, da§ KriegsglŸck gegen Blutsverwandte das grš§te UnglŸck ist, sondern er meinte, er siegte gegen Feinde und nicht gegen Landsleute.

7 Er konnte aber gleichwohl die Macht nicht erlangen, sondern erntete Schande fŸr seinen Anschlag und floh wieder ins Land der Ammoniter. Kap 4,26)

8 Schlie§lich kam es mit ihm zu einem bšsen Ende. Er wurde bei Aretas, dem Kšnig der Araber, angeklagt und mu§te von einer Stadt in die andere fliehen, von allen verfolgt; er wurde geha§t, weil er von den Gesetzen abtrŸnnig war, und verabscheut als VerrŠter seines Vaterlands und Henker seiner MitbŸrger, so da§ man ihn nach €gypten verstie§.

9 Und wie er viele Leute aus ihrem Vaterland vertrieben hatte, so mu§te er auch selbst in der Fremde sterben, in LazedŠmon, wo er um der Verwandtschaft willen Sicherheit zu finden gehofft hatte. 1.Makk 12,21)

10 Und wie er viele unbegraben hatte liegen lassen, so ist er auch hingestorben, ohne da§ jemand um ihn Leid getragen hŠtte; er hat nicht nur das GlŸck entbehren mŸssen, bei seinen VŠtern begraben zu werden, sondern hat Ÿberhaupt kein ehrliches Grab gefunden. Tob 1,20.21)

11 (Antiochus IV. Epiphanes plŸndert den Tempel von Jerusalem) (vgl. 1. Makk 1,21-29) Als diese VorfŠlle dem Kšnig zu Ohren kamen, dachte er, ganz JudŠa wŸrde von ihm abfallen. Und er zog in wildem Grimm von €gypten herauf und nahm Jerusalem mit Gewalt ein

12 und befahl den Kriegsleuten, ohne Erbarmen alle zu erschlagen, die ihnen in die HŠnde fielen, und auch die abzuschlachten, die sich auf die HŠuser hinaufflŸchteten.

13 Da mordete man hin Junge und Alte, JŸnglinge, Frauen und Kinder, Jungfrauen und auch die Kinder in der Wiege,

14 so da§ in drei Tagen achtzigtausend Menschen zugrunde gingen, von denen vierzigtausend getštet und ebenso viele verkauft wurden.

15 Aber dem Antiochus genŸgte selbst das nicht, sondern er wagte sogar, in die heiligste StŠtte auf Erden einzudringen; und Menelaus, der VerrŠter der Gesetze und des Vaterlands, fŸhrte ihn hinein. Kap 4,23-25)

16 Da raubte er mit seinen unreinen HŠnden die heiligen GerŠte; und alles, was andere Kšnige zu Mehrung, Glanz und Ehre der StŠtte gegeben hatten, das raffte er mit seinen sŸndigen HŠnden hinweg 2.Kšn 25,13-17)

17 und Ÿberhob sich sehr und sah nicht, da§ der Herr um der SŸnden derer willen, die in der Stadt wohnten, fŸr kurze Zeit erzŸrnt war. Jes 54,7.8)

Das war der Grund, da§ Gott dem Schicksal der heiligen StŠtte gegenŸber so gleichgŸltig blieb.

18 WŠre das Volk nicht in so viele SŸnden verstrickt gewesen, so wŸrde es dem Antiochus ebenso ergangen sein wie dem Heliodor, der vom Kšnig Seleukus gesandt worden war, um die Schatzkammer zu besichtigen; der wurde, als er eindrang, alsbald gegei§elt, so da§ er von seinem frevelhaften Vorgehen ablassen mu§te. Kap 3,22-29)

19 Denn der Herr hat das Volk nicht auserwŠhlt um der StŠtte willen, sondern die StŠtte um des Volkes willen.

20 Darum mu§te die heilige StŠtte auch mit leiden, als das Volk im UnglŸck war, wie sie auch an den Wohltaten teilhatte, die dem Volk spŠter erwiesen wurden. Denn wie die StŠtte im Stich gelassen wurde, als der AllmŠchtige zŸrnte, so ist sie mit aller Herrlichkeit wieder zu Ehren gebracht worden, als Gott, der gro§e Herrscher, seinem Volk wieder gnŠdig wurde. Mi 3,12 - 4,2)

21 Als Antiochus nun achtzehnhundert Zentner Silber aus dem Tempel geraubt hatte, zog er eilends nach Antiochia; aus Hoffart und †berheblichkeit dachte er, er kšnnte schaffen, da§ man auf dem Land mit Schiffen fahren kšnnte wie auf dem Meer und auf dem Meer gehen wie auf dem Land.

22 Und er lie§ Všgte zurŸck, die das Volk quŠlen sollten: in Jerusalem den Philippus, einen Phrygier, der noch Šrger und wilder war als sein Herr;

23 auf dem Garizim den Andronikus; neben den beiden aber Menelaus, der noch Šrger als die andern sich Ÿber die BŸrger erhob und gegen seine jŸdischen MitbŸrger feindselig gesinnt war.

24 (Judas MakkabŠus zieht sich in die WŸste zurŸck) (vgl. 1. Makk 1,30-39) Antiochus aber schickte den Erzbšsewicht Apollonius mit zweiundzwanzigtausend Mann ins Land und gebot ihm, er sollte alle erwachsenen MŠnner erschlagen, die Frauen aber und die jungen Leute verkaufen. 1.Makk 3,10)

25 Als er nun nach Jerusalem kam, stellte er sich friedlich bis zum heiligen Sabbattag; sobald er aber sah, da§ die Juden nicht arbeiteten, befahl er seinen Leuten, sich zu rŸsten.

26 Als nun alle herauskamen, um zu sehen, was da werden wŸrde, lie§ er sie alle erstechen; dann stŸrmte er mit seinem Heer in die Stadt und erschlug eine gro§e Zahl.

27 Aber Judas, der auch MakkabŠus hei§t, machte sich mit neun andern davon in die Wildnis und ernŠhrte sich im Gebirge mit seinen GefŠhrten nach Art der Tiere von KrŠutern, um nicht unter Unreinen leben zu mŸssen. 1.Makk 2,28)


6

1 (Antiochus IV. Epiphanes zwingt die Juden, als Heiden zu leben) (vgl. 1. Makk 1,43-56) Nicht lange danach sandte der Kšnig einen alten Mann von Athen, damit er die Juden dazu bringen sollte, da§ sie von den Gesetzen ihrer VŠter abfielen und nicht mehr nach Gottes Gesetzen lebten.

2 Auch sollte er den Tempel zu Jerusalem entweihen und ihn Tempel des Zeus Olympios nennen und den auf dem Garizim Tempel des Zeus Xenios, weil gastfreie Leute dort wohnten. 1.Makk 1,57, Joh 4,20-24)

3 Aber das wŸste Treiben nahm so Ÿberhand, da§ es allen sehr weh tat.

4 Denn die Heiden schwelgten und pra§ten im Tempel, gaben sich leichtfertig mit Dirnen ab, und sogar im heiligen Bezirk wohnten sie Frauen bei; auch trugen sie viel hinein, was sich nicht gehšrte.

5 Man opferte auf dem Altar Opfer, die in den Gesetzen verboten sind; (5 und 6) 1.Makk 1,46-52; Dan 7,25)

6 es war nicht mehr mšglich, den Sabbat oder andere altgewohnte Feiertage zu halten, und niemand durfte bekennen, da§ er ein Jude wŠre;

7 vielmehr trieb man die Juden mit roher Gewalt alle Monate zum Opferschmaus, wenn der Kšnig seinen Geburtstag feierte. Wenn man aber das Fest des Dionysos beging, zwang man sie, da§ sie mit KrŠnzen von Efeu dem Dionysos zu Ehren einherziehen mu§ten.

8 Man hatte auch auf Anraten des PtolemŠus an die benachbarten griechischen StŠdte ein Gebot ausgehen lassen, sie sollten die Juden ebenso zum Opferschmaus zwingen; 1.Makk 3,38)

9 wenn aber jemand darauf bestehen wŸrde, nicht zu den griechischen Sitten Ÿberzugehen, den sollte man niedermachen. Da sah man, welch gro§er Jammer sich eingestellt hatte.

10 Zwei Frauen nŠmlich wurden vorgefŸhrt, weil sie ihre Sšhne beschnitten hatten. Denen band man die Kindlein an die Brust und fŸhrte sie šffentlich herum durch die ganze Stadt und warf sie zuletzt Ÿber die Mauer hinab. 1.Makk 1,63.64)

11 Einige MŠnner hatten sich in den nahen Hšhlen zusammengefunden, um heimlich den Sabbat zu halten. Als das Philippus angezeigt wurde, verbrannte man sie; denn sie wollten sich nicht wehren, damit sie sich nicht gegen den hochheiligen Tag vergingen. 1.Makk 2,31-38)

12 (Der Sinn der Leiden des jŸdischen Volkes) Ich mšchte aber hier den Leser ermahnen, sich durch diesen Jammer nicht entmutigen zu lassen, sondern zu bedenken, da§ unserm Volk Strafen nicht zum Verderben, sondern zur Erziehung widerfahren. (12-17) Spr 3,11.12)

13 Denn das ist ein Zeichen gro§er Gnade, wenn Gott die SŸnder nicht lange Zeit gewŠhren lŠ§t, sondern sie bald der Strafe anheimgibt.

14 Denn unser Herrscher sieht uns nicht so langmŸtig zu wie den andern Všlkern, die er hingehen lŠ§t, bis sie das Ma§ ihrer SŸnden erfŸllt haben, und sie dann bestraft; sondern er wehrt uns, da§ wir's nicht so weit treiben mit unsern SŸnden und er uns zuletzt vernichtend bestrafen mŸ§te.

15 Deshalb nimmt er seine Barmherzigkeit nie ganz von uns; und wenn er uns durch ein UnglŸck erzieht, lŠ§t er doch sein Volk nie im Stich. Kap 7,16)

16 Das sei gesagt, damit wir daran denken.

17 Nun aber wollen wir rasch wieder auf die Geschichte kommen.

18 (Der greise Eleasar gibt ein Beispiel tapferen Sterbens) Eleasar war einer der angesehensten Schriftgelehrten, ein schon betagter und sehr schšner Mann; dem sperrte man mit Gewalt den Mund auf, weil er Schweinefleisch essen sollte. 3.Mose 11,7)

19 Aber er wollte lieber in Ehren sterben als in Schande leben, und spie es aus

20 und ging freiwillig zur Marter, wie es sich ziemt fŸr die, die sich standhaft weigern, aus Liebe zum zeitlichen Leben Verbotenes zu essen. Dan 1,8)

21 Weil nun die MŠnner, die zur Aufsicht beim gesetzwidrigen Opferschmaus bestellt waren, ihn seit langer Zeit gekannt hatten, nahmen sie ihn beiseite und redeten ihm zu, er sollte sich Fleisch besorgen, das er essen dŸrfte, und es selbst zubereiten; er sollte aber so tun, als wŠre es das vom Kšnig befohlene Opferfleisch,

22 damit er so am Leben bleiben und wegen der alten Freundschaft mit ihnen Freundlichkeit erfahren kšnnte.

23 Aber er dachte so edel, wie es seinen hohen Jahren, dem Ansehen seines Greisenalters und seinem in Ehren ergrauten Haupt wohl anstand, auch seinem untadeligen Wandel von Jugend auf; und mehr noch: er folgte der heiligen Gesetzgebung Gottes und sagte sogleich gerade heraus: Schickt mich nur immer unter die Erde!

24 Denn es will meinem Alter Ÿbel anstehen, da§ ich heuchle, so da§ viele von den Jungen denken mŸssen: Eleasar, der nun neunzig Jahre alt ist, sei auch zum Heiden geworden,

25 und sie durch mich verfŸhrt werden, weil ich vor den Leuten heuchle und so mein Leben noch eine winzig kleine Zeit friste. Das wŠre fŸr mein Alter Schimpf und Schande.

26 Wenn ich auch jetzt der Strafe der Menschen entgehen wŸrde, so werde ich doch den HŠnden des AllmŠchtigen, ich sei lebendig oder tot, nicht entfliehen kšnnen. Ps 139,7-10; Hebr 10,31)

27 Darum will ich jetzt tapfer sterben, wie es mir altem Mann wohl ansteht,

28 und den Jungen ein gutes Beispiel hinterlassen, damit auch sie freudig und tapfer um der erhabenen, heiligen Gesetze willen einen guten Tod sterben. Dan 12,3)

29 Als er diese Worte gesagt hatte, ging er sogleich zur Marter. Die ihn aber fŸhrten und ihm kurz vorher freundlich gewesen waren, wurden ihm jetzt feind um solcher Worte willen; denn sie meinten, er hŠtte sie aus Trotz gesagt.

30 Als sie ihn aber geschlagen hatten und er dem Tode nahe war, seufzte er und sprach: Der Herr, der die heilige Erkenntnis hat, der wei§, da§ ich die SchlŠge und gro§en Schmerzen, die ich an meinem Leibe ertrage, und den Tod wohl hŠtte umgehen kšnnen, da§ ich sie aber der Seele nach gern erleide, weil ich Gott fŸrchte. Mt 10,28)

31 Und so ist er verschieden und hat mit seinem Tod ein Beispiel edler Gesinnung hinterlassen, das nicht allein die Jugend, sondern alle zur Tapferkeit mahnen soll.


7

1 (Sieben BrŸder und ihre Mutter sterben den MŠrtyrertod) Es wurden auch sieben BrŸder samt ihrer Mutter gefangen und mit Gei§eln und Riemen geschlagen und vom Kšnig bedrŠngt, sie sollten Schweinefleisch essen, was ihnen im Gesetz verboten war. Kap 6,18)

2 Da sagte der €lteste unter ihnen: Was willst du viel fragen und von uns wissen? Wir wollen eher sterben als etwas gegen das Gesetz der VŠter tun. Dan 3,16-18)

3 Da ergrimmte der Kšnig und gebot, man sollte Pfannen und Kessel Ÿber das Feuer setzen.

4 Als man das sogleich getan hatte, gebot er, man sollte dem, der fŸr sie das Wort gefŸhrt hatte, die Zunge ausschneiden und die Haut vom Kopf abziehen, wie das die Skythen tun, und HŠnde und FŸ§e abhauen, und die andern BrŸder und die Mutter sollten dabei zusehen.

5 Als er nun so verstŸmmelt war, lie§ er ihn noch lebend zum Feuer bringen und in der Pfanne braten. Und als der Dampf aus der Pfanne sich weithin verbreitete, ermahnten sie und die Mutter sich untereinander, unverzagt zu sterben, und sprachen:

6 Gott der Herr sieht alles und wird sich unser ganz gewi§ erbarmen, wie Mose in seinem Gesang den Feinden ins Angesicht bezeugt hat, wenn er verkŸndigt: ÈUnd Ÿber seine Knechte wird er sich erbarmen.Ç 5.Mose 32,36)

7 Als der erste so aus dem Leben geschieden war, fŸhrten sie den zweiten auch hin, um ihren Mutwillen mit ihm zu treiben; und sie zogen ihm vom Kopf Haut und Haar ab und fragten ihn, ob er Saufleisch essen wollte oder den ganzen Leib Glied fŸr Glied martern lassen.

8 Er aber antwortete in seiner Sprache und sagte: Ich will's nicht tun.

9 Daher marterten sie ihn weiter wie den ersten. Als er nun in den letzten ZŸgen lag, sprach er: Du verruchter Mensch, du nimmst uns wohl das zeitliche Leben; aber der Kšnig der Welt wird uns, die wir um seiner Gesetze willen sterben, wieder erwecken in der Auferstehung zum ewigen Leben. Dan 12,2)

10 Danach nahmen sie den dritten und trieben auch mit ihm ihren Mutwillen. Und als sie es von ihm forderten, streckte er sogleich die Zunge heraus und hielt unerschrocken die HŠnde hin und sagte tapfer:

11 Diese Glieder sind mir vom Himmel gegeben; darum will ich sie gern gering achten um seiner Gesetze willen; denn ich hoffe, er wird sie mir wiedergeben.

12 Der Kšnig aber und seine Diener wunderten sich darŸber, da§ der JŸngling so mutig war und die Marter fŸr nichts achtete.

13 Als auch dieser aus dem Leben geschieden war, peinigten sie den vierten ebenso und gei§elten ihn.

14 Als es aber mit ihm zum Sterben ging, sprach er: Das ist fŸr uns ein gro§er Trost: die Menschen kšnnen uns tšten, aber wir hoffen auf Gottes Verhei§ung, da§ er uns wieder auferwecken wird; du aber wirst nicht auferweckt werden zum Leben. Mt 16,25, Hebr 11,35)

15 Gleich danach brachten sie den fŸnften und gei§elten ihn. Der sah Antiochus an und sprach zu ihm:

16 Du bist zwar ein Mensch und mu§t sterben; weil du aber unter den Menschen Gewalt hast, tust du, was du willst. Du sollst aber nicht meinen, da§ Gott unser Volk im Stich gelassen hat. (16 und 17) Dan 5,18-30, Kap 6,15)

17 Mach nur so weiter, dann wirst du erfahren, wie mŠchtig Gott ist, der dich und dein Geschlecht plagen wird. Kap 9,5)

18 Nach diesem fŸhrten sie den sechsten auch heran. Der sagte, als er sterben sollte: Mach dir nichts vor! Wir haben ja unser Leiden sehr wohl verdient, da wir uns an unserm Gott versŸndigt haben; und er handelt schrecklich an uns. Bar 1,15)

19 Du aber bilde dir nicht ein, du wŸrdest ungestraft bleiben, nachdem du gewagt hast, so gegen Gott zu toben. Jes 10,5-7)

20 †beraus bewundernswert aber war die Mutter und wert, da§ man mit hšchstem Lobe an sie denkt. Denn sie sah, wie ihre Sšhne alle sieben nacheinander an einem einzigen Tag zu Tode gemartert wurden, und durchlitt es tapfer um der Hoffnung willen, die sie zu Gott hatte.

21 Dadurch wurde sie so hochgesinnt, da§ sie einen Sohn nach dem andern in ihrer Sprache tršstete, und fa§te sich, obwohl sie nur eine schwache Frau war, ein mŠnnliches Herz und sprach zu ihnen:

22 Ich wei§ nicht, wie ihr in meinem Scho§ entstanden seid, und den Odem und das Leben habe ich euch nicht gegeben, noch habe ich zusammengefŸgt, woraus jeder von euch besteht. Ps 139,13-15; Pred 11,5)

23 Darum wird der, der die Welt geschaffen und alle Menschen gemacht und das Werden aller Dinge erdacht hat, euch den Odem und das Leben gnŠdig zurŸckgeben, weil ihr jetzt um seiner Gesetze willen keinerlei RŸcksicht nehmt auf euch selbst.

24 Antiochus meinte voll Argwohn, sie verachtete und schmŠhte ihn in ihrer Sprache; so redete er dem jŸngsten Sohn, der noch Ÿbrig war, nicht allein mit guten Worten zu, sondern verhie§ ihm sogar mit einem Eide, wenn er sich von den Gesetzen seiner VŠter lossagen wŸrde, so wollte er ihn reich und glŸcklich machen, ihn unter seine Freunde aufnehmen und ihm €mter anvertrauen. 1.Makk 2,18)

25 Als der JŸngling sich aber nicht bereden lassen wollte, lie§ der Kšnig die Mutter vor sich kommen und ermahnte sie, sie sollte den Sohn doch zu seinem Besten beraten.

26 Als er sie mit vielen Worten ermahnt hatte, nahm sie es auf sich, ihren Sohn zu Ÿberreden.

27 Aber sie spottete nur Ÿber den rohen Tyrannen. Denn sie neigte sich zu ihrem Sohn und redete in ihrer Sprache mit ihm und sagte:

28 Mein lieber Sohn, den ich neun Monate unter meinem Herzen getragen und drei Jahre gestillt und gro§gezogen und bis zu diesem Alter geleitet und gepflegt habe, erbarme dich doch Ÿber mich! Ich bitte dich, mein Kind, sieh Himmel und Erde an und alles, was darin ist, und bedenke: dies hat Gott alles aus nichts gemacht, und wir Menschen sind auch so gemacht. Hebr 11,3)

29 Darum fŸrchte dich nicht vor diesem Henker, sondern nimm den Tod auf dich wie deine BrŸder, damit dich Gott zur Zeit des Erbarmens samt deinen BrŸdern mir wiedergebe. Mt 19,29)

30 WŠhrend sie noch redete, sprach der JŸngling: Auf wen wartet ihr noch? Ich gehorche dem Gebot des Kšnigs nicht, sondern ich hšre auf das Gebot des Gesetzes, das unsern VŠtern durch Mose gegeben ist. Apg 5,29)

31 Du kannst dir zwar gegen die HebrŠer alles Leid ausdenken, wirst aber der Hand Gottes gewi§ nicht entrinnen.

32 Wir leiden ja um unsrer SŸnden willen;

33 aber obwohl unser lebendiger Herr eine Zeitlang zornig ist und uns bestraft und zŸchtigt, so wird er doch seinen Knechten wieder gnŠdig werden. Jes 54,7.8)

34 Du Gottloser, Verruchtester unter allen Menschen, Ÿberhebe dich nicht in eitlen Hoffnungen und lege nicht in deiner Wut Hand an die Kinder Gottes!

35 Denn du bist dem Gericht des allmŠchtigen Gottes, der alle Dinge sieht, noch nicht entronnen.

36 Unsere BrŸder, die eine kurze Zeit sich haben martern lassen, die haben jetzt teil am ewigen Leben nach der Verhei§ung Gottes: du aber sollst nach dem Urteil Gottes bestraft werden, wie du es mit deinem Hochmut verdient hast. 2.Kor 4,17)

37 Ich will Leib und Leben um der Gesetze meiner VŠter willen dahingeben wie meine BrŸder und zu Gott schreien, da§ er bald seinem Volk gnŠdig werde, du aber unter gro§er Marter und Qual bekennen mu§t, da§ er allein Gott ist. Kap 9,13-17)

38 Der Zorn des AllmŠchtigen aber, der mit Recht Ÿber unser ganzes Volk ergangen ist, mšge an mir und meinen BrŸdern zum Stehen kommen.

39 Als dies der Kšnig hšrte, wurde er toll und tšricht und lie§ ihn noch schlimmer martern als die andern; denn es verdro§ ihn, da§ er so verŠchtlich von ihnen behandelt wurde.

40 So ist auch dieser, ohne unrein geworden zu sein, gestorben und hat sein ganzes Vertrauen auf den Herrn gestellt.

41 Zuletzt, nach den Sšhnen, wurde auch die Mutter hingerichtet.

42 Dies sei genug von den heidnischen OpferschmŠusen und den grausamen Martern.


8

1 (Judas MakkabŠus beginnt den Kampf) (vgl. 1. Makk 3,1-9) Aber Judas MakkabŠus und seine GefŠhrten gingen auf Schleichwegen heimlich in die Ortschaften und riefen ihre Blutsverwandten zusammen und was sonst noch bei dem Glauben der Juden geblieben war, und brachten an sechstausend Mann zusammen. Kap 5,27)

2 Und sie riefen den Herrn an, er wolle das Volk ansehen, das von allen zu Boden getreten worden war, und sich erbarmen Ÿber den Tempel, den die gottlosen Menschen entheiligt hatten,

3 und Ÿber die Stadt, die eben zugrunde ging und ganz dem Erdboden gleichgemacht werden sollte. Auch wolle er doch das unschuldige Blut, das zu ihm rief, hšren 1.Mose 4,10)

4 und an die unschuldigen Kindlein denken, die wider alles Recht umgebracht wurden, und sich an die LŠsterung seines Namens erinnern und seinen Ha§ gegen all dies Bšse erweisen. Kap 6,10; Mt 2,16)

5 Dem MakkabŠus aber mit seiner Heerschar konnten die Heiden schon nicht mehr Widerstand leisten; denn der Herr lie§ von seinem Zorn ab und war seinem Volk wieder gnŠdig.

6 Judas aber Ÿberfiel unversehens StŠdte und Dšrfer und steckte sie in Brand und brachte die gŸnstig gelegenen Orte an sich und schlug nicht wenige Feinde in die Flucht;

7 dabei nutzte er besonders die NŠchte aus. So sprach man weit und breit von seinen tapferen Taten.

8 (Judas MakkabŠus siegt Ÿber Nikanor, Timotheus und Bakchides) (vgl. 1. Makk 3,37 - 4,25) Als aber Philippus sah, da§ Judas je lŠnger destostŠrker wurde, zumal ihm oft das GlŸck beistand, schrieb er an PtolemŠus, den Befehlshaber in Zšlesyrien und Phšnizien, er solle der Sache des Kšnigs zu Hilfe kommen. Kap 5,22)

9 Der aber bestimmte alsbald den Nikanor, den Sohn des Patroklus, der zu den engsten Freunden des Kšnigs gehšrte, und schickte ihn mit nicht weniger als zwanzigtausend Mann aus den verschiedensten Všlkern, um die Juden vollstŠndig auszurotten; und er gab ihm einen Hauptmann bei, mit Namen Gorgias, der ein erfahrener Krieger war.

10 Nikanor aber hatte vor, mit den gefangenen Juden den Betrag hereinzubringen, den der Kšnig den Ršmern jŠhrlich zahlen mu§te, nŠmlich zweitausend Zentner in Silber. 1.Makk 8,7)

11 Darum schickte er alsbald in die StŠdte am Meer und forderte dazu auf, jŸdische Sklaven zu kaufen, neunzig Juden fŸr einen Zentner. Er dachte aber nicht daran, da§ ihm die Strafe des AllmŠchtigen so nahe wŠre. 3.Mose 25,42)

12 Als nun Judas hšrte, da§ Nikanor heranzog, gab er seinen Leuten bekannt, da§ ein Heer heranrŸckte.

13 Da liefen alle auseinander, die verzagt waren und nicht darauf vertrauten, da§ Gott die Feinde bestrafen wŸrde, und machten sich davon. 1.Makk 3,56)

14 Die andern aber verkauften alles, was sie noch hatten, und baten den Herrn, er wolle sie erretten, die der gottlose Nikanor schon vor dem Kampf verkauft hatte;

15 und wenn er sie schon nicht um ihretwillen erretten wolle, so mšge er es doch tun um des Bundes willen, den er mit ihren VŠtern geschlossen hatte, und um seines heiligen und herrlichen Namens willen, nach dem sie genannt sind. 3.Mose 26,42-45, 4.Mose 6,27; Dan 9,18.19)

16 Als nun MakkabŠus seine Leute versammelt hatte, sechstausend Mann, ermahnte er sie, sie sollten sich nicht entsetzen vor den Feinden noch sich fŸrchten vor der gro§en Zahl der Heiden, die ohne alles Recht gegen sie heranzogen,

17 sondern sich tapfer wehren und an die Schmach denken, die die Feinde der heiligen StŠtte freventlich angetan, und wie sie die Stadt verhšhnt und geplagt und die ererbten Ordnungen zerstšrt hatten.

18 Sie verlassen sich, sagte er, auf ihre Waffen und auf ihre KŸhnheit; aber wir verlassen uns auf den allmŠchtigen Gott, der mit einem einzigen Wink nicht allein die, die jetzt gegen uns ziehen, sondern auch die ganze Welt zu Boden schlagen kann. 1.Sam 17,45-47)

19 Er zŠhlte ihnen aber auf, wie Gott so oft ihren VŠtern geholfen hŠtte, und wie zur Zeit Sanheribs hundertfŸnfundachtzigtausend Mann umgekommen wŠren; 2.Kšn 19,35)

20 und wie Gott in Babylon bei der Schlacht gegen die Galater geholfen hŠtte, als im ganzen nur achttausend Juden und viertausend Mazedonier in die Schlacht zogen; als aber die Mazedonier in gro§e Not gekommen waren, erschlugen die achttausend Juden allein durch die Hilfe vom Himmel her hundertzwanzigtausend Mann und erlangten dadurch gro§e Beute.

21 Als er sie so wieder mutig und sogar bereit gemacht hatte, um der Gesetze und des Vaterlands willen zu sterben,

22 teilte er das Heer in vier Abteilungen ein und stellte seine BrŸder an ihre Spitze, nŠmlich Simon, Josef und Jonatan, und unterstellte einem jeden tausendfŸnfhundert Mann (22 und 23) 1.Makk 2,2-5)

23 und auch dem Eleasar. Danach las er das heilige Buch vor, gab ihnen die Losung: Gott unsre Hilfe!, zog selbst der ersten Schar voran und griff Nikanor an. Kap 13,15; Ps 46,2)

24 Aber der allmŠchtige Gott stand ihnen bei, so da§ sie Nikanors ganzes Heer in die Flucht schlugen, nachdem sie den grš§eren Teil verwundet und verstŸmmelt und Ÿber neuntausend erschlagen hatten.

25 Denen aber, die gekommen waren, um die Juden zu kaufen, nahmen sie das Geld ab.

26 Und nachdem sie den Feinden lange nachgejagt hatten, mu§ten sie wieder umkehren; denn es war der Abend vor dem Sabbat. Darum hšrten sie auf, jenen nachzueilen.

27 Sie sammelten die Waffen der Feinde und nahmen ihnen die RŸstungen ab; dann hielten sie den Sabbat und lobten und priesen Gott aus vollem Herzen, da§ er ihnen bis zu diesem Tage durchgeholfen und wieder angefangen hatte, ihnen seine Gnade zu erweisen. Kap 6,6)

28 Nach dem Sabbat teilten sie von der Beute aus unter die BedrŠngten, Witwen und Waisen; und das Ÿbrige behielten sie fŸr sich und ihre Kinder. 4.Mose 31,27; 5.Mose 24,19-21)

29 Als sie dies alles vollbracht hatten, hielten sie ein gemeinsames Gebet und riefen den barmherzigen Herrn an, da§ er seinen Knechten bis ans Ende gnŠdig bleiben wolle.

30 Danach hatten sie viele KŠmpfe mit den Leuten des Timotheus und Bakchides, erschlugen Ÿber zwanzigtausend Mann und eroberten starke Festungen; sie teilten die gro§e Beute gleichmŠ§ig unter sich und unter die BedrŠngten, Waisen, Witwen, aber auch die Alten. 1.Makk 5,6, 1.Makk 7,8)

31 Und als sie sich mit Waffen versorgt hatten, lagerten sie diese alle sorgfŠltig an gŸnstig gelegenen Orten und brachten den Rest der RŸstungen nach Jerusalem.

32 Sie tšteten den Befehlshaber der Leute des Timotheus, einen Ÿberaus gottlosen Mann, der die Juden sehr geplagt hatte.

33 Sie feierten aber ihren Sieg daheim in Jerusalem. Dabei verbrannten sie die MŠnner, die die heiligen Tore angezŸndet hatten, und Kallisthenes, der in ein kleines Haus geflohen war; so empfing er den verdienten Lohn fŸr seine Gottlosigkeit. Kap 1,8; Ps 100,4)

34 Der Erzfrevler Nikanor aber, der die tausend Kaufleute mitgebracht hatte, da§ sie die Juden kaufen sollten,

35 wurde durch die Hilfe des Herrn von denen gedemŸtigt, die er fŸr die Allergeringsten gehalten hatte. Und nachdem er sein prŠchtiges Gewand abgelegt hatte, kam er ganz allein wie ein entlaufener Knecht mitten durchs Land nach Antiochia und konnte darŸber noch froh sein, da doch sein Heer vernichtet war.

36 Und er, der den Ršmern versprochen hatte, er werde von dem Erlšs fŸr die Gefangenen Jerusalems den Tribut bezahlen, mu§te jetzt verkŸnden, da§ ein andrer fŸr die Juden streite und da§ die Juden unverwundbar seien, weil sie in den Geboten wandelten, die jener ihnen gegeben habe. 2.Mose 23,22)


9

1 (Antiochus IV. Epiphanes stirbt trotz spŠter Reue eines schrecklichen Todes) (vgl. 1. Makk 6,1-16) Um dieselbe Zeit mu§te Antiochus mit Schanden aus Persien abziehen.

2 Denn als er in Persepolis eingerŸckt war und den Tempel zu plŸndern und die Stadt fest in die Hand zu bekommen versuchte, machten sich die Einwohner in Scharen auf und suchten Hilfe bei den Waffen; so kam es, da§ Antiochus von ihnen zurŸckgeschlagen wurde und mit Schimpf und Schande abziehen mu§te.

3 Als er nun in Ekbatana war, kam ihm zu Ohren, wie es Nikanor und den Leuten des Timotheus ergangen war. Jdt 1,1)

4 Zornentbrannt nahm er sich vor, die Schmach, die ihm von denen widerfahren war, die ihn in die Flucht geschlagen hatten, nunmehr an den Juden zu rŠchen. Darum gebot er dem Wagenlenker, Tag und Nacht zu fahren, um die Reise rasch hinter sich zu bringen. Doch das Gericht vom Himmel her schwebte schon Ÿber ihm. Denn in seiner †berheblichkeit hatte er gesagt: Sobald ich nach Jerusalem komme, mache ich aus der Stadt einen Totenacker fŸr die Juden. Spr 16,18)

5 Darum bestrafte ihn der Herr, der alles sieht, der Gott Israels, mit einem inneren Leiden, das niemand heilen konnte. Denn sobald er das gesagt hatte, kam ihn ein solches Rei§en im Leib an und ein so gro§es Grimmen in den DŠrmen, da§ man ihm nicht helfen konnte. Ps 33,13-16, Kap 7,17)

6 So geschah ihm eben recht, weil er andere Leute mit so vielen und bisher unerhšrten Martern geplagt hatte.

7 Dennoch lie§ er von seinem wilden Trotz nicht ab, sondern wurde noch Ÿberheblicher und schnaubte Feuer und Flammen gegen die Juden und befahl, noch schneller zu fahren. Da stŸrzte er von dem dahinsausenden Wagen und tat einen so unglŸcklichen Fall, da§ ihm alle Glieder seines Leibes verrenkt wurden.

8 Da mu§te er, der soeben noch in Ÿbermenschlicher Prahlerei meinte, er kšnnte den Wogen des Meeres gebieten und die hohen Berge auf die Waagschale legen, nach einem einzigen Fall sich auf einer SŠnfte tragen lassen, so da§ alle an ihm die Gewalt Gottes erkannten. Kap 5,21, Jes 40,12)

9 Es kam soweit, da§ auch unzŠhlige WŸrmer aus dem Leibe des Gottlosen hervorkrochen und da§ ihm noch bei lebendigem Leibe unter gro§en Schmerzen und Qualen ganze StŸcke seines Fleisches abfielen und da§ er so scheu§lich stank, da§ das ganze Heer darunter litt. Apg 12,23)

10 Und ihn, der kurz zuvor noch gemeint hatte, er kšnnte nach den Sternen am Himmel greifen, den konnte niemand mehr tragen wegen des Gestanks, der nicht auszuhalten war. Jes 14,13-17)

11 Da begann er, schwer getroffen, von seiner †berheblichkeit abzulassen und zur Erkenntnis zu kommen, weil er von Gott so gegei§elt wurde und die Schmerzen jeden Augenblick grš§er wurden.

12 Und als er zuletzt den Gestank selbst nicht mehr ertragen konnte, da sagte er: Es ist recht, da§ man sich Gott unterwirft und da§ ein sterblicher Mensch nicht so vermessen ist, zu meinen, er sei Gott gleich. Dan 4,27-34)

13 Und der Verruchte hob an und betete zu dem Herrscher, der sich nun freilich nicht mehr Ÿber ihn erbarmen wollte, Kap 6,14)

14 und versprach, da§ er die heilige Stadt, auf die er eilends zugefahren war, um sie dem Erdboden gleichzumachen und sie in einen Totenacker zu verwandeln, fŸr frei erklŠren wollte.

15 Und die Juden, die er zuvor nicht wert geachtet hatte, da§ sie begraben wŸrden, sondern samt ihren Kindern den Všgeln und wilden Tieren zu fressen geben wollte, die wollte er alle den BŸrgern von Athen gleichstellen.

16 Und den heiligen Tempel, den er zuvor beraubt hatte, wollte er mit den schšnsten Weihgeschenken schmŸcken und viel mehr heilige GerŠte dahin erstatten, als zuvor da gewesen wŠren; und alle Zuwendungen, die man fŸr Opfer nštig hatte, wollte er von seinen eignen EinkŸnften gewŠhren. Kap 3,2.3)

17 DarŸber hinaus wollte er selber ein Jude werden und an allen Orten die Gewalt Gottes verkŸnden. Kap 7,37)

18 Als aber die Qualen nicht nachlassen wollten - denn es war Gottes gerechtes Gericht Ÿber ihn gekommen -, verzweifelte er an seinem Leben und schrieb an die Juden wie in einer Bittschrift:

19 Antiochus, Kšnig und Feldherr, entbietet seinen BŸrgern, den redlichen Juden, seinen Gru§ und wŸnscht ihnen Gesundheit und Wohlergehen.

20 Wenn ihr samt euren Kindern frisch und gesund seid und es euch nach Wunsch geht, will ich dafŸr Gott danken. Ich aber setze meine Hoffnung auf den Himmel

21 und denke in Liebe an eure Ehrerbietung und Freundlichkeit. Weil ich bei der RŸckkehr aus Persien schwer krank geworden bin, habe ich es fŸr nštig gehalten, fŸr die gemeinsame Sicherheit aller zu sorgen,

22 wiewohl ich an meinem Aufkommen nicht verzweifle, sondern fest hoffe, da§ es besser mit mir werden wird.

23 Aber wie mein Vater, als er mit einem Heer in die oberen LŠnder zog, seinen kŸnftigen Nachfolger bestimmte,

24 damit man wŸ§te, falls sich etwas Unerwartetes ereignete oder etwas Schlimmes gemeldet wŸrde, wer Herr sein sollte, und das Reich nicht in Verwirrung geriete;

25 so auch ich: weil ich Ÿberdies sehe, wie die angrenzenden FŸrsten und die Nachbarn des Reiches auf die Gelegenheit lauern und darauf warten, wie es ausgehen wird, habe ich meinen Sohn Antiochus zum Kšnig bestimmt, den ich den meisten von euch schon oft anvertraut und anbefohlen habe, wenn ich in die oberen Provinzen gezogen bin. Im gleichen Sinn habe ich auch an ihn geschrieben. 1.Makk 3,32-37)

26 Deshalb ermahne und bitte ich euch, an all die Wohltaten euch zu erinnern, die ich allen gemeinsam wie auch jedem einzelnen erwiesen habe, und mir und meinem Sohn fortan wie bisher freundlich und treu zu sein.

27 Denn ich habe das Vertrauen zu ihm, er werde meine Milde und Menschenfreundlichkeit fortsetzen und so mit euch gut auskommen.

28 So litt denn der Mšrder und GotteslŠsterer so gro§e Schmerzen, wie er sie andern angetan hatte, und starb eines jŠmmerlichen Todes in fremdem Lande in der Wildnis.

29 Philippus aber, der mit ihm erzogen worden war, besorgte seine Bestattung. Das ist der Philippus, der spŠter, weil er sich vor dem Sohn des Antiochus fŸrchtete, nach €gypten zu PtolemŠus Philometor geflohen ist. 1.Makk 6,14.15, Kap 4,21)


10

1 (Die Juden gewinnen den Tempel zurŸck und setzen das Fest der Tempelweihe ein) (vgl. 1. Makk 4,36-59) Gott aber trieb MakkabŠus und seine Leute dazu an, den Tempel und die Stadt wieder einzunehmen.

2 Und sie zerstšrten die AltŠre, die die Heiden auf dem Marktplatz errichtet hatten, und die Gštzenhaine. (2 und 3) 5.Mose 12,1-6)

3 Und nachdem sie den Tempel gereinigt hatten, bauten sie einen neuen Altar und nahmen Feuersteine, schlugen Feuer und brachten wieder Opfer dar - das war zwei Jahre lang nicht geschehen -, opferten RŠucherwerk, zŸndeten die Lampen an und legten die Schaubrote auf. 1.Makk 21-23)

4 Als nun das alles geschehen war, warfen sie sich mit dem ganzen Kšrper auf die Erde nieder und baten den Herrn: er wolle sie ja nicht wieder in solchen Jammer kommen lassen, sondern, wenn sie sich auch einmal versŸndigen wŸrden, sie in Milde zŸchtigen und nicht in die HŠnde der GotteslŠsterer, der grausamen Heiden, geben. Jer 10,24)

5 Und Gott schickte es so, da§ an dem gleichen Tage, an dem die Fremden den Tempel unrein gemacht hatten, nŠmlich am fŸnfundzwanzigsten Tage des Monats Kislew, der Tempel gereinigt wurde.

6 Und sie feierten mit Freuden acht Tage lang, wie beim LaubhŸttenfest, und dachten daran, da§ sie noch vor kurzer Zeit ihr LaubhŸttenfest in der Wildnis und in den Hšhlen wie wilde Tiere gehalten hatten. Kap 1,18, Hebr 11,37.38)

7 Sie trugen laubumwundene StŠbe und schšne Zweige und Palmwedel und priesen mit LobgesŠngen den, der es gefŸgt hatte, da§ seine heilige StŠtte wieder gereinigt wurde.

8 Dann stimmten sie in der Gemeinde ab, fa§ten den Beschlu§ und lie§en als Gebot fŸr das ganze Volk der Juden ausgehen, da§ man diese Tage jŠhrlich feiern sollte.

9 (Die Feindschaft der Syrer gegen die Juden hŠlt an) So ging es zu, als Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes starb. Kap 4,7)

10 Nun kommen wir zu Antiochus Eupator, dem Sohn des gottlosen Antiochus, und erzŠhlen so kurz wie mšglich die wichtigsten Kriegsnšte. 1.Makk 6,17)

11 Als Eupator Kšnig wurde, setzte er Lysias, den obersten Befehlshaber in Zšlesyrien und Phšnizien, zum Kanzler ein. 1.Makk 3,32)

12 PtolemŠus Makron nŠmlich, der die Juden gern in ihrem Recht geschŸtzt hŠtte, weil sie bisher so viel Unrecht erlitten hatten, arbeitete darauf hin, sie in Frieden leben zu lassen. Kap 9,29; 1.Makk 1,19)

13 Deshalb verklagten ihn die Freunde des Kšnigs bei Eupator; auch nannte man ihn bei jeder Gelegenheit einen VerrŠter, weil er die Insel Zypern, die ihm Philometor anvertraut hatte, verlassen und zu Antiochus Epiphanes Ÿbergegangen war; und da er nicht mehr mit Ehren sein Amt fŸhren konnte, nahm er sich mit Gift das Leben.

14 Als nun Gorgias in diesen Gebieten Befehlshaber wurde, nahm er Kriegsleute in Sold und hielt den Krieg mit den Juden bestŠndig in Gang. Kap 8,9; 1.Makk 5,59)

15 (Judas MakkabŠus erobert idumŠische Festungen) Gemeinsame Sache mit Gorgias machten auch die IdumŠer: da sie gŸnstig gelegene Festungen innehatten, lie§en sie die Juden nicht zur Ruhe kommen; auch nahmen sie die bei sich auf, die aus Jerusalem verjagt worden waren, und lie§en den Krieg immer wieder aufflammen. Am 1,11.12)

16 Da kamen MakkabŠus und seine Leute zusammen und hielten ein Bittgebet, da§ ihnen Gott beistehen mšchte;

17 dann brachen sie gegen die Festungen der IdumŠer auf, griffen krŠftig an und eroberten sie; alle, die sich auf den Mauern zur Gegenwehr stellten, vertrieben sie; wer ihnen sonst in die HŠnde fiel, den machten sie nieder und tšteten nicht weniger als zwanzigtausend Menschen. 1.Makk 5,3)

18 Es entrannen ihnen aber an die neuntausend in zwei Ÿberaus starke Burgen, die gegen eine Belagerung mit allem ausgerŸstet waren.

19 Da lie§ MakkabŠus den Simon und Josef, dazu ZachŠus und seine Leute zurŸck, die zur Belagerung stark genug waren; er selbst aber zog fort vor andere StŠdte, wo man ihn notwendig brauchte.

20 Gewisse Leute um Simon aber lie§en sich, geldgierig wie sie waren, durch einige von den Belagerten bestechen und nahmen siebzigtausend Drachmen von ihnen und lie§en sie entkommen.

21 Als das nun MakkabŠus erfuhr, rief er die Hauptleute zusammen und klagte jene an, sie hŠtten ihre BrŸder fŸr schnšdes Geld verkauft, indem sie die Feinde hatten entkommen lassen. 5.Mose 24,7)

22 Er lie§ sie als VerrŠter tšten und stŸrmte alsbald die beiden Burgen.

23 Und weil ihm alles glŸckte, was er mit den Waffen unternahm, brachte er in den beiden Festungen mehr als zwanzigtausend Menschen ums Leben.

24 (Timotheus wird bei der Eroberung der Festung Geser getštet) Timotheus aber, den die Juden einst geschlagen hatten, rŸstete sich mit einer Menge fremden Kriegsvolks und sammelte viel Reiterei aus Asien und trat mit der Absicht auf, JudŠa mit Gewalt einzunehmen. Kap 8,30)

25 Und als er sich dem Lande nŠherte, streuten MakkabŠus und seine Leute zum gemeinsamen Gebet vor Gott

26 Erde auf ihr Haupt und legten SŠcke an und fielen am Fu§e des Altars nieder und baten, da§ Gott ihnen gnŠdig und ihren Feinden ungnŠdig sein wolle und Widersacher ihrer Widersacher, wie es im Gesetz verkŸndet ist. Jdt 4,14, 2.Mose 23,22)

27 Als sie nun gebetet hatten, nahmen sie ihre Waffen auf und zogen ein gutes StŸck vor die Stadt hinaus, bis sie in die NŠhe der Feinde kamen; da machten sie halt.

28 Und sobald die Sonne aufging, stie§en die beiden Heere aufeinander; und die einen hatten neben ihrer Tapferkeit als BŸrgschaft fŸr KriegsglŸck und Sieg die Zuflucht, die sie zum Herrn genommen hatten; die andern aber lie§en sich im Kampf allein von ihrer menschlichen Leidenschaft fŸhren.

29 Als nun die Schlacht am heftigsten war, erschienen den Feinden vom Himmel her fŸnf strahlende Gestalten auf Pferden mit goldenen ZŠumen; die zogen vor den Juden her, Kap 3,25)

30 und zwei von ihnen hielten sich zu beiden Seiten neben MakkabŠus und beschŸtzten ihn mit ihren Waffen, so da§ ihn niemand verwunden konnte, und schossen blitzende Pfeile auf die Feinde, so da§ sie geblendet, verwirrt und niedergeschlagen wurden.

31 Und es wurden erschlagen zwanzigtausendfŸnfhundert Mann zu Fu§ und sechshundert Reiter.

32 Timotheus selbst aber entfloh nach Geser, einem stark befestigten Platz; dort fŸhrte der Hauptmann ChŠreas den Befehl.

33 Da belagerten MakkabŠus und seine Leute den festen Platz mit freudigem Mut vier Tage lang.

34 Aber die Besatzung verlie§ sich auf die StŠrke des Orts und stie§ ungeheuerliche LŠsterungen und SchmŠhungen aus.

35 Aber am fŸnften Tage wurden zwanzig junge MŠnner von den Leuten des MakkabŠus sehr zornig Ÿber die dauernde SchmŠhung und liefen mannhaft Sturm gegen die Mauer und erschlugen in wilder Wut jeden, der ihnen in den Weg kam.

36 Ebenso erstiegen andere den Ort auf einer andern Seite, legten Feuer an die TŸrme und verbrannten die GotteslŠsterer bei lebendigem Leibe.

37 Wieder andere hieben die Tore auf, lie§en das Ÿbrige Heer hinein und eroberten so die Stadt. Sie erschlugen Timotheus, der sich in einer Zisterne versteckt hatte, und seinen Bruder ChŠreas und Apollophanes.

38 Als sie das alles vollbracht hatten, priesen sie mit LobgesŠngen und Dankliedern den Herrn, der Israel eine so gro§e Wohltat erwiesen und ihnen den Sieg gegeben hatte.


11

1 (Judas MakkabŠus besiegt Lysias) (vgl. 1. Makk 4,26-35) Als nun Lysias, der Vormund und Vetter und Kanzler des Kšnigs, dies alles erfuhr, ging es ihm sehr nahe. Kap 10,11)

2 Und er zog in ganz kurzer Zeit achtzigtausend Mann und die ganze Reiterei zusammen und wandte sich gegen die Juden in der Absicht, Griechen in der Stadt Jerusalem anzusiedeln,

3 den Tempel nach Art der andern Heidentempel abgabepflichtig zu machen und das Hohepriesteramt jŠhrlich fŸr Geld zu vergeben.

4 Er bedachte aber nicht die Macht Gottes, sondern pochte auf die Zehntausende zu Fu§ und die Tausende zu Ro§ und auf die achtzig Elefanten. Ps 147,10.11)

5 Als er nun nach JudŠa kam, lagerte er sich vor einen festen Ort, Bet-Zur genannt, der etwa fŸnf Stunden von Jerusalem entfernt lag, und setzte ihm hart zu.

6 Als aber MakkabŠus und seine Leute hšrten, da§ er die Festungen belagerte, baten sie mit dem ganzen Volk unter Wehklagen und TrŠnen den Herrn, einen guten Engel zu senden, der Israel helfen sollte. 2.Mose 23,20)

7 Und MakkabŠus war der erste, der die Waffen aufnahm, und er mahnte die andern, es mit ihm zusammen zu wagen und ihren BrŸdern Hilfe zu bringen.

8 So zogen sie mutig miteinander aus. Sobald sie aber hinaus aus der Stadt Jerusalem kamen, erschien ihnen einer hoch zu Ro§ in einem wei§en Gewand und goldene Waffen schwingend und zog vor ihnen her.

9 Da lobten sie alle den barmherzigen Gott und wurden in ihrer Zuversicht so gestŠrkt, da§ sie bereit waren, nicht nur gegen Menschen, sondern auch gegen die wildesten Tiere und eiserne Mauern anzugehen.

10 Sie rŸckten in bester Ordnung vor; denn sie hatten den Helfer, den ihnen der barmherzige Gott vom Himmel her gesandt hatte.

11 Und sie griffen ihre Feinde an wie Lšwen und erschlugen von ihnen elftausend zu Fu§ und sechzehnhundert zu Ro§

12 und trieben die andern alle in die Flucht. Der grš§te Teil warf die Waffen fort und kam verwundet davon; Lysias selbst floh auch schimpflich und entkam.

13 (Vertrag des Lysias mit den Juden) (vgl. 1. Makk 6,58-60) Lysias aber war kein uneinsichtiger Mann. Als er nun Ÿber die Schlacht nachdachte, die er verloren hatte, sah er ein, da§ die HebrŠer unŸberwindlich waren, weil ihnen Gott der AllmŠchtige beistand. Deshalb sandte er zu ihnen und bot ihnen Frieden unter gerechten Bedingungen an

14 und versprach ihnen, den Kšnig dahin zu bringen, da§ er ihr guter Freund wŸrde.

15 MakkabŠus ging auf alles ein, was Lysias anbot; denn er erkannte, da§ es das beste war. Und der Kšnig bewilligte alles, was MakkabŠus dem Lysias wegen der Juden schriftlich vorgetragen hatte.

16 Denn das Schreiben des Lysias an die Juden lautete: ÈLysias entbietet dem Volk der Juden seinen Gru§.

17 Johannes und Abschalom, eure Gesandten, haben das von euch unterzeichnete SchriftstŸck Ÿberbracht und um Antwort auf die darin gemachten VorschlŠge gebeten.

18 Was nun auch dem Kšnig vorzulegen gewesen ist, habe ich ihm berichtet, und er hat alles bewilligt, was sich annehmen lie§.

19 Werdet ihr nun der Regierung Treue und Glauben halten, so will ich auch weiterhin bemŸht sein, zu eurem Besten mitzuwirken.

20 †ber dies alles und Ÿber einzelnes haben eure und meine Gesandten Befehl, sich mit euch zu besprechen. Gehabt euch wohl!

21 Gegeben im 148. Jahr, am vierundzwanzigsten Tage des Monats Dioskorus.Ç* (*MŠrz 164 v. Chr.)

22 (Lysias vermittelt Frieden zwischen Antiochus V. Eupator und den Juden) (vgl. 1. Makk 6,60) Das Schreiben des Kšnigs lautete: ÈKšnig Antiochus entbietet seinem Bruder Lysias seinen Gru§.

23 Nachdem unser Vater von hinnen geschieden und ein Gott geworden ist, ist uns nichts lieber, als da§ Friede in unserm Reich herrscht, damit alle sich um das Ihre kŸmmern kšnnen. Weish 14,15-20)

24 Nun hšren wir, da§ die Juden in den †bergang zu griechischen Sitten, wie ihn mein Vater forderte, nicht einwilligen, sondern bei ihrer Lebensweise bleiben wollen und deshalb bitten, da§ man ihnen ihre Gesetze lŠ§t. 1.Makk 1,46-52)

25 Weil wir es nun fŸr gut ansehen, da§ auch dies Volk in aller Ruhe lebt, so ist das unsre Meinung, da§ man ihnen ihren Tempel wiedergibt und sie ihr Gemeinwesen fŸhren lŠ§t, wie es ihre Vorfahren gehalten haben.

26 Du wirst also gut daran tun, wenn du Gesandte zu ihnen schickst und einen Vertrag mit ihnen schlie§t, damit sie unsere Entscheidung erfahren, guten Mutes werden und sich ihrer Angelegenheiten ohne alle Sorge annehmen kšnnen.Ç

27 Das Schreiben des Kšnigs an die Juden lautete: ÈKšnig Antiochus entbietet dem Rat und der Gemeinde der Juden seinen Gru§.

28 Wenn es euch allen gut ginge, so wŠre uns das lieb; uns geht es auch gut.

29 Menelaus hat uns berichtet, da§ ihr gern nach Haus und Hof zurŸckkehren und wieder euer Gewerbe betreiben mšchtet. Kap 5,15)

30 Darum soll fŸr alle, die zwischen heute und dem drei§igsten Tag des Xanthikus zurŸckkehren werden, die Zusicherung gelten,

31 da§ die Juden unter dem Schutz der Straflosigkeit ihren eignen Tempeldienst und ihre eignen Gesetze ganz wie frŸher halten dŸrfen und da§ niemand unter ihnen irgendwie fŸr Ungesetzlichkeiten belangt werden soll, die er aus Unkenntnis begangen hat.

32 Auch sende ich Menelaus, um euch gut zuzureden.

33 Gehabt euch wohl! Im 148. Jahr, am fŸnfzehnten Tage des Xanthikus.Ç* (*April 164 v. Chr.)

34 (Die Ršmer bieten ebenfalls ihre Vermittlung an) Es schrieben aber auch die Ršmer den Juden wie folgt: ÈQuintus Memmius und Titus Manius, die Botschafter der Ršmer, entbieten dem Volk der Juden ihren Gru§.

35 Allem, was euch Lysias, des Kšnigs Vetter, zugestanden hat, stimmen auch wir zu.

36 †ber die Fragen aber, die er dem Kšnig vorlegen will, beratet euch untereinander und sendet sogleich jemand zu uns, damit wir sie darlegen, wie es fŸr euch gŸnstig ist; wir sind nŠmlich unterwegs nach Antiochia.

37 Darum sendet eilends einige Leute, damit auch wir erfahren, was eure Meinung ist.

38 Gehabt euch wohl! Im 148. Jahr, am fŸnfzehnten Tage des Xanthikus.Ç* (*Vgl. Vers 33.)


12

1 (Die Juden werden weiterhin beunruhigt) Nachdem diese VertrŠge abgeschlossen waren, begab sich Lysias zum Kšnig; die Juden aber wandten sich wieder dem Ackerbau zu.

2 Aber von den Unterbefehlshabern lie§en Timotheus und Apollonius, der Sohn des GennŠus, ferner Hieronymus und Demophon, dazu Nikanor, der Hauptmann Ÿber die Kriegsleute aus Zypern, sie nicht zu Ruhe und friedlicher Arbeit kommen.

3 (Judas MakkabŠus bestraft die StŠdte Joppe und Jamnia) Leute von Joppe aber verŸbten eine himmelschreiende Tat: sie beredeten die Juden, die bei ihnen wohnten, mit ihren Frauen und Kindern in bereitgestellte Boote zu steigen, als wŠren sie gut Freund mit ihnen.

4 Das geschah aber auf allgemeinen Beschlu§ der Stadt. Als nun die Juden das annahmen, weil sie mšglichst Frieden halten wollten und keinerlei Verdacht hegten, fŸhrte man sie auf die hohe See und ertrŠnkte sie, nicht weniger als zweihundert Personen.

5 Als nun Judas hšrte, wie greulich man an seinen Landsleuten gehandelt hatte, bot er seine MŠnner auf

6 und rief zu Gott, dem gerechten Richter, und zog gegen die aus, die seine BrŸder ermordet hatten, und zŸndete bei Nacht den Hafen an und verbrannte die Boote; und alle, die dahin geflohen waren, tštete er mit dem Schwert.

7 Weil aber die Stadt selbst verschlossen war, zog er ab in der Absicht, bald wiederzukommen und die gesamte BŸrgerschaft von Joppe auszurotten.

8 Es wurde ihm aber mitgeteilt, da§ die Leute von Jamnia das gleiche mit den Juden vorhatten, die bei ihnen wohnten.

9 Darum Ÿberfiel er auch sie bei Nacht und verbrannte den Hafen und alle Schiffe, so da§ man das Feuer in Jerusalem sah, das doch zweihundertvierzig Stadien davon entfernt lag.

10 (Judas MakkabŠus bekŠmpft arabische Nomaden und den Timotheus) Als Judas von dort neun Stadien weitergezogen war, weil er sich gegen Timotheus wenden wollte, warfen sich ihm Araber entgegen, nicht weniger als fŸnftausend Mann und fŸnfhundert Reiter.

11 Es kam zu einem heftigen Kampf; doch Judas mit seinen Leuten behielt durch Gottes Hilfe den Sieg. Und da die Araber unterlegen waren, baten sie ihn um Frieden und versprachen, sie wollten ihm Vieh liefern und auch sonst Hilfe leisten.

12 Judas bedachte, wie sie ihm in der Tat in vielem nŸtzlich sein kšnnten, und sagte ihnen Frieden zu. Und als er ihnen das durch Handschlag besiegelt hatte, kehrten sie zu ihren Zelten zurŸck.

13 Auch griff Judas eine Stadt an, die mit WŠllen gut gesichert und mit einer Mauer umschlossen war und in der ein bunt gemischtes Volk wohnte; die hie§ Kaspin. 1.Makk 5,26.36)

14 Ihre Einwohner verlie§en sich auf ihre festen Mauern und den gro§en Vorrat an Nahrung und benahmen sich unverschŠmt gegen Judas und seine Leute: sie schmŠhten sie, ja, sie lŠsterten und fŸhrten frevelhafte Reden.

15 Da riefen Judas und seine Leute zu dem mŠchtigen Herrscher aller Welt, der zu Josuas Zeiten ohne Mauerbrecher und SturmgerŠt Jericho zum Einsturz gebracht hatte. Jos 6,20)

16 Sie stŸrmten in wilder Wut gegen die Mauer an und eroberten nach Gottes Willen die Stadt und tšteten unsagbar viele Menschen, so da§ der Teich, der dabei lag und wohl zwei Stadien breit war, aussah wie lauter Blut.

17 Danach zogen sie siebenhundertfŸnfzig Stadien weiter und kamen nach Charax zu den Juden, die man Tubianer nennt.

18 Aber sie fanden Timotheus dort nicht; denn er hatte die Gegend verlassen, nachdem er dort nichts ausgerichtet, sondern nur eine Ortschaft stark besetzt hatte.

19 Da machten sich zwei Hauptleute aus der Schar des MakkabŠus auf, nŠmlich Dositheus und Sosipater, und brachten alle um, die Timotheus in der Festung zurŸckgelassen hatte, mehr als zehntausend Mann.

20 MakkabŠus aber stellte sein Kriegsvolk in mehreren Abteilungen auf und setzte jene beiden an ihre Spitze und zog gegen Timotheus, der hundertzwanzigtausend Mann zu Fu§ und zweitausendfŸnfhundert Reiter bei sich hatte. 1. Makk 5,37)

21 Als nun Timotheus erfuhr, da§ Judas gegen ihn heranzog, schickte er Frauen und Kinder und den Ÿbrigen Tro§ fort nach Karnajim, einem Ort, der so tief im Gebirge lag, da§ man ihn nicht belagern und nur schwer erreichen konnte.

22 Als aber die Feinde die erste Abteilung des Judas sahen, Ÿberfiel sie Furcht und Schrecken, weil zugleich der vor ihnen erschien, der alle Dinge sieht; und sie wandten sich zur Flucht, der eine dahin, der andere dorthin, so da§ sie sich selbst oft untereinander verwundeten und mit der Spitze des Schwerts durchbohrten.

23 Judas aber drŸckte ungestŸm nach und schlug die Gottlosen zusammen und brachte an die drei§igtausend von ihnen um.

24 Timotheus selbst aber geriet den Leuten des Dositheus und Sosipater in die HŠnde und bat sie um Leben und Freiheit; denn er hŠtte viele ihrer VŠter und BrŸder in seiner Gewalt, und diese mŸ§ten sterben, wie er mit gro§er †bertreibung vorgab, wenn er getštet wŸrde.

25 Nachdem er sich nun feierlich verbŸrgt hatte, da§ er sie bis zu einem bestimmten Tag wohlbehalten ihnen Ÿbergeben wollte, lie§en sie ihn frei, um ihre BrŸder zu retten.

26 Danach zog MakkabŠus gegen Karnajim und den Tempel der Atargatis und machte fŸnfundzwanzigtausend Menschen nieder. 1.Makk 5,43.44)

27 (Judas MakkabŠus erobert Efron und verschont Skythopolis) (vgl. 1. Makk 5,45-54) Nachdem sie besiegt und vernichtet waren, brach Judas gegen die feste Stadt Efron auf, in der Lysias und eine Bevšlkerung aus mancherlei StŠmmen wohnte. Die krŠftige junge Mannschaft aber, die vor der Stadt stand, wehrte sich tapfer, und drinnen hatten sie GeschŸtze und Geschosse genug.

28 Da riefen die Juden zu dem Herrscher, der mit Gewalt die StŠrke der Feinde zerbricht, und eroberten die Stadt und erschlugen von denen, die darin waren, an fŸnfundzwanzigtausend Menschen.

29 Von dort brachen sie auf und zogen gegen Skythopolis, das sechshundert Stadien von Jerusalem entfernt liegt.

30 Weil aber die Juden, die dort wohnten, den BŸrgern von Skythopolis bezeugten, da§ sie ihnen wohlgesinnt gewesen wŠren und ihnen in den schweren Zeiten alle Freundschaft bewiesen hŠtten,

31 so dankten sie den BŸrgern dafŸr und legten ihnen ans Herz, auch weiterhin gegen ihr Volk guten Willens zu sein. Dann zogen sie wieder nach Jerusalem, als das Wochenfest nahe bevorstand.

32 (Judas MakkabŠus siegt Ÿber Gorgias) (vgl. 1. Makk 5,65.66) Nach dem Fest, das auch Pfingsten genannt wird, zogen sie gegen Gorgias, den Befehlshaber von IdumŠa.

33 Der begegnete ihnen mit dreitausend Mann zu Fu§ und vierhundert Reitern.

34 Als man nun handgemein wurde, fielen einige Juden.

35 Und Dositheus, ein Reiter aus der Schar des Bakenor, ein mutiger Mann, packte Gorgias und hielt ihn am Mantel und zog ihn mit Gewalt fort und wollte den Verfluchten lebendig gefangennehmen. Aber ein Reiter aus Thrazien sprengte auf ihn zu und hieb ihm den Arm ab. So entkam Gorgias nach Marescha.

36 Als nun Esri und seine Schar vom allzu langen Kampf mŸde wurden, rief Judas zum Herrn, er mšge ihnen als Helfer erscheinen und an ihrer Spitze kŠmpfen,

37 stimmte in der Sprache der VŠter unter LobgesŠngen das Kriegsgeschrei an und stŸrmte auf die Leute des Gorgias unerwartet los und jagte sie in die Flucht. Kap 7,8.27)

38 Und Judas zog mit dem Heer in die Stadt Adullam; und weil der siebente Tag herbeigekommen war, reinigten sie sich nach dem Gesetz und hielten dort den Sabbat.

39 (SŸhnopfer fŸr Gefallene, die Schuld auf sich geladen hatten) Am Tage danach zogen die Leute des Judas aus, weil es schon hšchste Zeit geworden war, um die Toten zu holen und in den GrŠbern der VŠter bei ihren Verwandten zu bestatten.

40 Da fanden sie bei jedem der Erschlagenen unter dem Hemd Abbilder der Gštzen von Jamnia, die den Juden im Gesetz verboten sind. Da wurde es allen deutlich, da§ sie um dieser Schuld willen gefallen waren. 2.Mose 20,4.5)

41 Da priesen alle den Herrn, den gerechten Richter, der das Verborgene an den Tag bringt.

42 Dann wandten sie sich zum gemeinsamen Gebet und flehten, da§ diese SŸnde gŠnzlich getilgt werden mšchte. Und der edle Judas ermahnte die Menge, sich fortan vor SŸnden zu hŸten, weil sie nun mit eignen Augen sehen kšnnten, da§ diese um ihrer SŸnde willen gefallen wŠren.

43 Danach brachte er durch eine Sammlung an die zweitausend Drachmen in Silber zusammen; die schickte er nach Jerusalem zum SŸndopfer. Und er tat gut und lšblich daran, weil er an die Auferstehung dachte. (43-46) Kap 7,9)

44 Wenn er nicht erwartet hŠtte, da§ die Gefallenen auferstehen wŸrden, so wŠre es ŸberflŸssig, ja tšricht gewesen, fŸr Tote zu bitten. 1.Kor 15,29)

45 Sodann aber bedachte er auch, da§ denen, die als fromme Leute entschlafen, die herrlichste Gnadengabe bereitet ist; das ist ein frommer und heiliger Gedanke.

46 Darum hat er auch fŸr diese Toten ein SŸhnopfer dargebracht, damit sie von ihrer SŸnde erlšst wŸrden.


13

1 (Menelaus findet verdient einen schmŠhlichen Tod) Im 149. Jahr* kam es Judas und seinen Leuten zu Ohren, da§ Antiochus Eupator mit einer gro§en Heeresmacht gegen JudŠa heranzšge (1 und 2) 1.Makk 6,17) (*164/163 v. Chr.)

2 und Lysias, sein Vormund und Kanzler, mit ihm, und zwar jeder mit einem griechischen Heer von hundertzehntausend Mann zu Fu§ und fŸnftausenddreihundert zu Ro§ und zweiundzwanzig Elefanten und dreihundert Sichelwagen.

3 Und Menelaus schlug sich auch auf ihre Seite und redete auf Antiochus ein zum Verderben seines Vaterlands und verschwieg seine Hoffnung, dadurch das Hohepriesteramt wieder zu erlangen. Kap 4,23.24)

4 Aber der Kšnig aller Kšnige erweckte den Zorn des Antiochus gegen diesen Frevler. Denn Lysias legte ihm dar, da§ Menelaus die Ursache aller dieser Unruhen wŠre; darum lie§ der Kšnig ihn nach Berša fŸhren und so, wie es dort der Brauch ist, tšten. 1.Tim 6,15)

5 Denn es war ein Turm da, fŸnfzig Ellen hoch, voll glŸhender Asche; und Ÿber der Asche war eine umlaufende Rampe, die Ÿberall zur Asche hin steil abfiel.

6 Dorthin trieb die Volksmenge jeden, der des Tempelraubs schuldig war oder andere gro§e Verbrechen begangen hatte, so da§ er umkam.

7 Eines solchen Todes mu§te auch der abtrŸnnige Menelaus sterben und ohne Grab bleiben.

8 Und es geschah ihm recht. Denn weil er sich so oft an dem Altar, dessen Feuer und Asche heilig sind, versŸndigt hatte, mu§te er auch in der Asche den Tod finden. Weish 11,16)

9 (Judas MakkabŠus siegt bei Mode•n durch einen †berfall) (vgl. 1. Makk 6,28.32-46) Der Kšnig aber wurde so zornig wie ein Wilder, zog heran und wollte den Juden noch Schrecklicheres antun, als unter seinem Vater geschehen war.

10 Das erfuhr Judas und gebot dem ganzen Volk, sie sollten Tag und Nacht den Herrn anrufen, damit er ihnen jetzt, wie schon oft, gegen die helfen mšchte, die ihnen das Gesetz, das Vaterland und den heiligen Tempel rauben wollten,

11 und da§ er das Volk, das sich kaum ein wenig erholt hatte, nicht in die HŠnde der ruchlosen Heiden geben mšchte.

12 Als sie das nun einhellig miteinander taten und den barmherzigen Gott unter Weinen und Fasten baten und drei Tage unaufhšrlich auf der Erde lagen, ermunterte sie Judas und befahl ihnen, sich bereit zu halten.

13 Und als er und die €ltesten beisammen waren, beschlo§ er mit ihnen, er wollte, ehe der Kšnig mit seinem Heer nach JudŠa kommen und die Stadt einnehmen kšnnte, ihm entgegenziehen und die Sache mit Gottes Hilfe enden.

14 Und er vertraute sich dem Schšpfer der Welt an und ermahnte seine Leute, sie sollten tapfer bis in den Tod kŠmpfen, um die Gesetze, den Tempel, die Stadt, das Vaterland und ihre eigne Ordnung zu erhalten. Kap 7,23)

15 Und er lagerte sich bei Mode•n und gab ihnen diese Worte zur Losung: Gott gibt Sieg! Danach machte er sich bei Nacht auf mit den besten und auserlesensten jungen Kriegsleuten und Ÿberfiel die kšnigliche Befestigung und erschlug im Lager an die zweitausend Mann und den Leitelefanten und den, der mit ihm im Stall war.

16 Damit brachten sie zum Schlu§ gro§en Schrecken und Verwirrung in das ganze Lager und zogen glŸcklich davon

17 am Morgen, als der Tag anbrach; denn Gott war ihr Helfer gewesen.

18 (Antiochus V. Eupator belagert Bet-Zur) (vgl. 1. Makk 6,29-31.47-50) Als aber der Kšnig verspŸrt hatte, da§ die Juden so wagemutig waren, suchte er die Orte mit List in seine Gewalt zu bringen

19 und zog vor die Festung der Juden Bet-Zur. Aber er wurde in die Flucht geschlagen, griff wieder an und richtete nichts aus;

20 denn Judas hatte alles Nštige in die Festung geschickt.

21 Es war aber einer unter den Juden, Rhodokus, der verriet den Feinden alles Geheime. Man suchte nach ihm, nahm ihn fest und warf ihn ins GefŠngnis.

22 Danach verhandelte der Kšnig wieder und schlo§ Frieden mit der Besatzung von Bet-Zur und zog davon; dann griff er Judas und seine Leute an und verlor die Schlacht.

23 (Antiochus V. Eupator schlie§t Frieden mit den Juden) (vgl. 1. Makk 6,55-63) Und als Antiochus erfahren hatte, da§ Philippus, den er in Antiochia als Statthalter zurŸckgelassen hatte, abgefallen war, wurde er unsicher und sandte den Juden eine freundliche Botschaft, unterhandelte und schwor einen Eid und einigte sich mit ihnen zu gerechten Bedingungen. Er opferte und ehrte den Tempel und behandelte die Stadt freundlich. 1.Makk 6,14)

24 Er empfing auch MakkabŠus und machte den Hegemonides zum Befehlshaber Ÿber das Land von Ptolemais bis zum Gebiet der Gerrener.

25 Als aber der Kšnig nach Ptolemais kam, sahen die Ptolemaier den Vertrag nicht gern; denn sie fanden ihn unertrŠglich und wollten deswegen die Abmachungen aufheben.

26 Da trat Lysias šffentlich auf und entschuldigte den Kšnig soviel als mšglich und beredete sie, da§ sie zufrieden waren, und beruhigte sie; danach kehrte er wieder nach Antiochia zurŸck. So gingen Anmarsch und Abzug des Kšnigs vor sich.


14

1 (Demetrius I. Soter schickt Nikanor gegen die Juden) (vgl. 1. Makk 7,1-7.26) Drei Jahre danach vernahmen Judas und seine Leute, da§ Demetrius, der Sohn des Seleukus, im Hafen von Tripolis mit starker Heeresmacht und vielen Schiffen angekommen war

2 und das Land eingenommen und Antiochus samt seinem Vormund Lysias erschlagen hatte.

3 Alkimus aber, der vorher Hoherpriester gewesen war und zur Zeit des Widerstandes schmŠhlich nachgegeben hatte, dachte nun, da§ ihm sonst nichts helfen, er auch nicht wieder zum Hohenpriesteramt kommen kšnnte.

4 So zog er im 151. Jahr* zu Kšnig Demetrius, brachte ihm einen goldenen Kranz und einen Palmwedel und dazu …lzweige, die im Tempel gebrŠuchlich waren; (*162/161 v. Chr.)

5 und an diesem Tag verhielt er sich ruhig. Er fand eine gŸnstige Gelegenheit fŸr seine Ruchlosigkeit, als ihn Demetrius vor den Kronrat fordern und fragen lie§, wie es bei den Juden stŸnde und was sie vorhŠtten.

6 Da antwortete er: Die unter den Juden, die sich HasidŠer nennen und die Judas MakkabŠus anfŸhrt, halten Krieg und Aufruhr immer in Gang und lassen dein Reich nicht gedeihen, (6-10) St zu Est 1,3.4)

7 haben auch mir meine ererbte WŸrde, nŠmlich das Hohepriesteramt, geraubt. Darum bin ich hierher gekommen:

8 zum ersten, weil ich mich dem Kšnig aufrichtig verpflichtet wei§; zum andern, weil ich auch um meine Landsleute Sorge habe; denn durch ihre Unvernunft wird unser ganzes Volk ins UnglŸck stŸrzen.

9 Darum wolle der Kšnig, weil er dies alles erkannt hat, nach seiner entgegenkommenden Freundlichkeit zu jedermann unserm Lande und unserm bedrŠngten Volk in dieser Sache raten und helfen.

10 Denn solange Judas lebt, ist es nicht mšglich, da§ Friede im Lande wird.

11 Als er das gesagt hatte, hetzten auch die andern Freunde des Kšnigs, die dem Judas feindlich gesinnt waren, Demetrius gegen ihn auf.

12 Sogleich rief er Nikanor, den Hauptmann Ÿber die Elefanten, zu sich und machte ihn zum Befehlshaber Ÿber JudŠa und sandte ihn aus

13 mit dem Auftrag, Judas unschŠdlich zu machen und seine Leute zu zerstreuen und Alkimus zum Hohenpriester des erhabenen Tempels einzusetzen.

14 Da schlugen sich alle die scharenweise auf Nikanors Seite, die als Heiden vor Judas aus JudŠa geflŸchtet waren, und hofften, das UnglŸck der Juden sollte ihr GlŸck sein.

15 (Nikanor einigt sich mit Judas MakkabŠus) (vgl. 1. Makk 7,27-29) A|

Als nun die Juden hšrten, da§ Nikanor heranzšge und die Heiden ihn unterstŸtzten, bestreuten sie sich mit Erde und riefen Gott an, der sein Volk seit ewigen Zeiten beschŸtzt hat und den Seinen immer offenkundig hilft. Kap 10,26)

16 Als nun der AnfŸhrer Befehl gab, machten sie sich sogleich auf und stie§en auf die Feinde beim Dorf Dessau.

17 Simon aber, der Bruder des Judas, war schon auf Nikanor getroffen und wŠre fast geschlagen worden, als ihn die Feinde so plštzlich Ÿberraschten.

18 Doch als Nikanor hšrte, da§ Judas so kŸhne Leute bei sich hatte, die Leib und Gut getrost fŸr ihr Vaterland wagten, fŸrchtete er sich und wollte keine Schlacht mit ihnen schlagen,

19 sondern sandte Posidonius, Theodotus und Mattatias zu ihm, um Frieden zu schlie§en.

20 Als man nun lange darŸber beraten und der AnfŸhrer dem Kriegsvolk die Sache vorgetragen hatte und sie in der Sache einig wurden, willigten sie in den Vertrag

21 und bestimmten einen Tag, an dem die beiden allein zusammenkommen sollten. Als nun der Tag kam, stellte man fŸr jeden einen Stuhl auf.

22 Und Judas verteilte einige Bewaffnete auf gŸnstige PlŠtze, falls die Feinde doch unerwartet eine Falle stellen wŸrden. Doch kamen sie zu voller †bereinstimmung.

23 Nikanor blieb eine Zeitlang in Jerusalem und unternahm nichts Unrechtes gegen sie und entlie§ die zusammengestršmten Scharen.

24 Und er hatte den Judas allezeit bei sich und behandelte ihn freundlich,

25 ermahnte ihn auch, da§ er eine Frau nehmen und Kinder zeugen sollte. So nahm denn Judas eine Frau und hatte guten Frieden und geno§ das Leben. Pred 9,9)

26 (Nikanor mu§ gegen Judas MakkabŠus feindlich vorgehen) (vgl. 1. Makk 7,29-38) Als nun Alkimus sah, da§ diese beiden miteinander eins waren, nahm er den Vertrag, ging zu Demetrius und verklagte den Nikanor, er wŠre untreu geworden; denn er hŠtte den Judas, einen Feind des Reiches, zu seinem Nachfolger als Hohenpriester eingesetzt.

27 Da wurde der Kšnig durch die LŸge des Verleumders sehr erregt und zornig und schrieb an Nikanor, es gefiele ihm gar nicht, da§ er Frieden mit den Juden geschlossen hŠtte, und gebot ihm, er sollte eilends MakkabŠus gefangennehmen und nach Antiochia schicken.

28 Als nun dieser Befehl Nikanor erreichte, wurde er bestŸrzt und unwillig, da§ er den Vertrag brechen sollte, obwohl doch Judas nichts verschuldet hatte.

29 Aber weil er nicht gegen den Kšnig zu handeln wagte, wartete er auf eine Gelegenheit, ihn mit List zu fangen.

30 Aber MakkabŠus merkte, da§ er sich unfreundlicher gegen ihn verhielt und ihm nicht mehr so herzlich begegnete, und erkannte, da§ sein abweisendes Wesen nichts Gutes bedeutete, und nahm einige von seinen Leuten zu sich und verbarg sich vor Nikanor.

31 Als nun Nikanor sah, da§ ihn MakkabŠus geschickt Ÿberlistet hatte, ging er hinauf zu dem erhabenen und heiligen Tempel und befahl den Priestern, die die gebotenen Opfer darbrachten, sie sollten ihm den Mann herausgeben.

32 Als sie aber hoch und heilig schworen, sie wŸ§ten nicht, wo er wŠre, streckte er seine rechte Hand gegen den Tempel aus

33 und schwor: Werdet ihr mir den Judas nicht gebunden Ÿbergeben, so will ich dies Gotteshaus dem Erdboden gleichmachen und den Altar umrei§en und dem Dionysos einen prŠchtigen Tempel hinstellen. Kap 6,7)

34 Und als er das gesagt hatte, ging er davon. Die Priester aber hoben ihre HŠnde empor zum Himmel und riefen den an, der allezeit unser Volk beschŸtzt hat,

35 und sprachen: Herr, du brauchst kein irdisches Haus; dennoch hat es dir wohlgefallen, da§ dein Tempel, in dem du wohnst, unter uns ist. (35 und 36) 1.Kšn 8,27-30)

36 Darum, du heiliger Gott, der du allein heilig machst, bewahre fortan dein Haus, das wir vor kurzem neu geweiht haben, damit es nicht wieder unrein wird.

37 (Rasi gibt ein Beispiel opfermŸtigen Sterbens) Es wurde aber Nikanor angezeigt, da§ ein €ltester von Jerusalem mit Namen Rasi ein Mann sei, der seine MitbŸrger liebte, in hohem Ansehen stand und wegen seiner aufrechten Gesinnung ein Vater der Juden genannt wurde.

38 Auch war er frŸher in der Zeit des Widerstandes wegen seines jŸdischen Glaubens verklagt worden und hatte Leib und Leben dafŸr beharrlich gewagt.

39 Als nun Nikanor zeigen wollte, wie bitter feind er den Juden war, sandte er Ÿber fŸnfhundert Kriegsleute, die Rasi gefangennehmen sollten.

40 Denn er meinte, wenn er ihn gefangen hŠtte, wŸrde er den Juden dadurch gro§en Schaden zufŸgen.

41 Als sie aber den Turm, in dem er wohnte, erobern und das Hoftor stŸrmen wollten, lie§en sie Feuer bringen und das Tor anzŸnden. Da merkte er, da§ er gefangen war, und wollte sich selbst erstechen.

42 Denn er wollte lieber ehrenhaft sterben als den Gottlosen in die HŠnde fallen und von ihnen erniedrigt und verhšhnt werden. Aber in der Hast traf er sich nicht recht. 1.Sam 31,4)

43 Als nun die Menge in die TŸren eindrang, zog er sich entschlossen auf die Mauer zurŸck und stŸrzte sich mutig hinab unter die Leute.

44 Sie wichen ihm aber schnell aus, so da§ ein freier Raum entstand; und er fiel mitten auf den leeren Platz.

45 Er lebte aber gleichwohl noch und stand in glŸhendem Opfermut auf, obwohl er sehr blutete und die Wunden ihn schmerzten, lief durch das Volk hindurch und trat auf einen hohen Felsen.

46 Und obwohl er schon fast verblutet war, ri§ er sich noch die DŠrme aus dem Leibe, fa§te sie mit beiden HŠnden und warf sie unter die Kriegsleute und rief zu Gott, der Ÿber Leben und Geist Herr ist, dies alles mšge er ihm wiedergeben, und starb so. Kap 7,11)


15

1 (Judas MakkabŠus siegt Ÿber Nikanor) (vgl. 1. Makk 7,39-46) Als aber Nikanor hšrte, da§ Judas sich mit seinen Leuten in Samarien aufhielt, dachte er, er kšnnte sie am Sabbat ohne jede Gefahr angreifen.

2 Und als ihn die Juden, die er gezwungen hatte mitzuziehen, baten, er mšchte sie nicht so grausam und unmenschlich umbringen, sondern den heiligen Tag achten, den Gott selbst geehrt und geheiligt hŠtte,

3 fragte sie der Erzfrevler: Gibt es im Himmel den Herrscher, der den Sabbat geboten hat?

4 Und als sie ihm antworteten: Ja, es gibt den lebendigen Herrn; er ist im Himmel der Herrscher, der den siebenten Tag zu feiern geboten hat -, 2.Mose 20,8)

5 sagte er darauf: So bin ich der Herrscher auf Erden und gebiete euch, ihr sollt die Waffen ergreifen und den Befehl des Kšnigs ausfŸhren. Dan 7,25)

6 Aber er konnte sein ruchloses Vorhaben trotzdem nicht vollbringen. Und Nikanor prahlte vermessen und hatte sich schon vorgenommen, fŸr seinen Sieg Ÿber Judas ein Denkmal šffentlich aufzustellen.

7 Aber MakkabŠus hatte unablŠssig die Zuversicht und Hoffnung, der Herr wŸrde ihm beistehen,

8 und ermunterte seine MŠnner, sie sollten sich vor den anrŸckenden Heiden nicht fŸrchten, sondern an die Hilfe denken, die ihnen frŸher oft vom Himmel gesandt worden war, und jetzt auch auf den Sieg hoffen, den der AllmŠchtige ihnen schicken wŸrde.

9 Er sagte ihnen ermutigende Worte aus dem Gesetz und den Propheten und erinnerte sie an die Schlachten, die sie frŸher gewonnen hatten, und machte ihnen so Mut. 1.Makk 12,9; 2.Mose 14,13.14)

10 Als er sie so angefeuert hatte, erzŠhlte er ihnen auch, wie die Heiden ihre Zusagen nicht gehalten und ihre Eide gebrochen hŠtten.

11 Dadurch rŸstete er sie aus, da§ sie nicht durch Spie§ oder Schild sicher waren, sondern durch Gottes Wort Vertrauen gewannen. Er sagte ihnen auch von einer Erscheinung, die glaubwŸrdig war; davon bekamen alle Mut.

12 Und das war die Erscheinung: Onias, der frŸhere Hohepriester, ein trefflicher, im Umgang bescheidener, gŸtiger, beredter Mann, der von Jugend auf allem Guten nachgestrebt hatte, der streckte seine HŠnde aus und betete fŸr die ganze Gemeinde der Juden. (a) Kap 3,1)

13 Danach erschien ihm ein wŸrdiger, alter Mann, und um ihn war ein wunderbarer, herrlicher Glanz.

14 Und Onias sagte zu Judas: Dies ist Jeremia, der Prophet Gottes, der deine BrŸder sehr liebhat und stets fŸr das Volk und die heilige Stadt betet. Jer 37,3)

15 Danach gab Jeremia mit der Rechten dem Judas ein goldenes Schwert (15 und 16) Jer 47,6.7; Hes 30,24.25)

16 und sagte zu ihm: Nimm hin das heilige Schwert, das dir Gott schenkt; damit sollst du die Feinde schlagen!

17 Als sie nun Judas mit solchen guten Worten, die zur Tapferkeit anfeuern und den Jungen mŠnnlichen Mut geben konnten, aufgerufen hatte, beschlossen sie, kein Lager mehr aufzuschlagen, sondern mutig gegen die Feinde zu ziehen und sie mŠnnlich anzugreifen und die Sache zur Entscheidung zu bringen; denn die Stadt, der Gottesdienst und der Tempel waren in Gefahr. Kap 4,13-15; 14,3-13)

18 Denn sie bangten nicht so sehr um ihre Frauen und Kinder, BrŸder und Freunde, sondern sie sorgten sich vor allem um den heiligen Tempel.

19 Und die in der Stadt blieben, waren in gro§er Sorge um ihr Kriegsvolk drau§en im Felde.

20 Als es nun zum Treffen kommen sollte und die Feinde zusammengezogen und in Schlachtordnung angetreten und die Elefanten an einem gŸnstigen Ort aufgestellt und die Reiter auf beide FlŸgel verteilt worden waren

21 und als MakkabŠus die Feinde sah und ihre vielfŠltige RŸstung und die schrecklichen Tiere, streckte er seine HŠnde zum Himmel empor und betete zum Herrn, der Wunder tut; denn er wu§te wohl, da§ der Sieg nicht durch Waffen kommt, sondern Gott ihn denen gibt, die er wŸrdig findet. Kap 12,22)

22 Und er betete so: Herr, zur Zeit Hiskias, des Kšnigs von Juda, hast du deinen Engel gesandt; der erschlug in Sanheribs Lager hundertfŸnfundachtzigtausend Mann. 2.Kšn 19,35; Kap 8,19)

23 So schicke nun auch, du Herrscher im Himmel, einen guten Engel vor uns her, die Feinde zu erschrecken.

24 La§ die erschrecken vor deinem starken Arm, die mit GotteslŠsterung gegen dein heiliges Volk ziehen. Und damit hšrte Judas auf.

25 So zogen Nikanor und sein Heer heran mit Trompeten und Kriegsgeschrei.

26 Judas aber und seine Leute griffen die Feinde an mit Gebet und Flehen. Und mit den HŠnden fŸhrten sie das Schwert,

27 mit dem Herzen aber schrien sie zu Gott und erschlugen nicht weniger als fŸnfunddrei§igtausend Mann; und sie freuten sich sehr, da§ Gott sich so mŠchtig gezeigt hatte.

28 Als nun die Schlacht beendet war und sie mit Freuden wieder abzogen, sahen sie, wie Nikanor in seinem Harnisch gefallen dalag.

29 Da erhob sich ein Freudengeschrei und Jauchzen, und sie lobten Gott in ihrer Sprache.

30 (Die Siegesfeier Ÿber Nikanor veranla§t die EinfŸhrung eines jŠhrlichen Gedenktages) (vgl. 1. Makk 7,47-49) Judas, der Leib und Leben fŸr sein Volk eingesetzt und von Jugend auf sich zu seinen Landsleuten gehalten hatte, gebot, man sollte dem Nikanor den Kopf und die Hand samt der Schulter abhauen und mit nach Jerusalem bringen. 1.Sam 17,54)

31 Als er nun dorthin kam, rief er seine Landsleute zusammen und stellte die Priester vor den Altar und schickte zu den Feinden auf der Burg

32 und zeigte den Kopf des verruchten Nikanor und die Hand des LŠsterers, die er gegen das heilige Haus des AllmŠchtigen ausgestreckt und dabei LŠsterworte ausgesto§en hatte.

33 Er schnitt auch dem gottlosen Nikanor die Zunge aus und lie§ sie in StŸcken den Všgeln vorwerfen und die Hand, mit der er so unsinnig gehandelt hatte, gegenŸber dem Tempel aufhŠngen. Kap 7,4)

34 Und das ganze Volk lobte den Herrn, der sichtbar geholfen hatte, und sprach: Gelobt sei, der seine StŠtte bewahrt hat, da§ sie nicht unrein geworden ist!

35 Und er steckte Nikanors Kopf auf, so da§ ihn alle aus der Burg sehen konnten, zu einem šffentlichen Zeichen dafŸr, da§ ihnen der Herr geholfen hatte.

36 Es wurde auch eintrŠchtig von allen beschlossen, man sollte diesen Tag niemals vergessen, (36 und 37) Est 9,17-19)

37 sondern ihn feiern am dreizehnten Tag des zwšlften Monats, der auf syrisch Adar* hei§t, einen Tag vor dem Mordechai-Fest. (* Adar = MŠrz / April.)

38 (Schlu§wort des Verfassers) So will ich nun hiermit dies Buch beschlie§en, nachdem Nikanor umgekommen ist und die HebrŠer die Stadt seit jener Zeit wieder in Besitz haben.

39 Und wenn es gut gelungen und geschickt geordnet ist, so war das meine Absicht. Ist's aber zu einfach geraten, so habe ich doch getan, soviel ich vermochte.

40 Denn immer nur Wein oder nur Wasser trinken wird einem zuwider; wenn aber Wein mit Wasser vermischt erst wirklich Freude macht, so erfreut die Art, wie man die Worte setzt, die Ohren derer, die die Geschichte hšren. Damit bin ich am Ende angelangt.

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