Lesen: 2003 Nov 26, An die Anhaenger Bahaullahs in der Wiege des Glaubens


Bahá’í-Nachrichten – Beilage 3 – 01/2004 – 16/160 [Vorläufige Übersetzung]

Botschaft
des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
vom 26. November 2003
– dem Tag des Bundes –


an die Bahá’í in Iran


Auf den folgenden Seiten ist die deutsche Übersetzung der Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit vom 26. November 2003 – dem Tag des Bundes – an die Bahá’í in Iran abgedruckt. Wenn einzelne Bahá’í es für angebracht halten, können sie diese Botschaft an ihre Freunde, die nicht Bahá’í sind, weitergeben; eine allgemeine Verteilung an Nicht-Bahá’í von Seiten der Bahá’í-Institutionen ist jedoch nicht vorgesehen.


Diese Botschaft bietet eine einzigartige Gelegenheit für die Freunde iranischer und deutscher Herkunft, sich dem gemeinsamen Studium des Textes zu widmen und ihre Erfahrungen, Kenntnisse und Gedanken zur Geschichte und Entwicklung des Glaubens auszutauschen.


Der Nationale Geistige Rat





Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Tag des Bundes
26. November 2003


An die Anhänger Bahá’u’lláhs in der Wiege des Glaubens

Innig geliebte Freunde,


es ist nun etwas länger als 125 Jahre her, seit ‘Abdu’l-Bahá seinen offenen Brief an die Menschen Ihres Landes richtete. Auf Grund seiner entscheidenden Rolle in einer Religionsgemeinschaft, die zur Zielscheibe massiver Vorurteile geworden war, hat der Verfasser es notgedrungen unterlassen, seinen Namen unter dieses Dokument zu setzen. Seine Botschaft könnte jedoch nicht deutlicher sein. Der Meister spricht aus einer tiefen Liebe zu seinem Heimatland heraus, das Er während der langen Jahre des Exils seit seiner Kindheit nicht mehr gesehen hatte, und Er ruft in leidenschaftlicher Sprache die Menschen dieses Landes auf, sich die Tage ins Gedächtnis zu rufen, als der Iran
„gleichsam Angelpunkt der Welt“ war, „Quelle und Mittelpunkt der Künste und Wissenschaften, Ursprung großer Erfindungen und Entdeckungen, Schatzberg menschlicher Tugenden und Vollkommenheiten“. Die Zeit war gekommen, so stellte Er nachdrücklich fest, dass die Erben einer so großen Zivilisation sich erheben könnten – und müssten –, um ihr Erbe zurückzufordern.


In prophetischer Weise erläutert der Brief die Herausforderung durch die Moderne. Heutzutage ist diese Herausforderung zur unausweichlichen Beschäftigung für Völker auf der ganzen Erde geworden, nicht zuletzt der Völker der islamischen Welt. Die Bedeutung der Moderne und die Kennzeichen der ständig steigenden Flut von kulturellen Revolutionen werden in der Botschaft des Meisters ausdrücklich genannt: Konstitutionelle und demokratische Regierung, Rechtsstaatlichkeit, allgemeine Schulbildung, Schutz der Menschenrechte, wirtschaftliche Entwicklung, religiöse Toleranz, die Förderung nützlicher Wissenschaften und Technologien sowie Maßnahmen für das Allgemeinwohl.
Indem Er die Leistungen dieses „zeitlichen, äußerlichen Apparat[s] der Zivilisation“, wie Er ihn nennt, lobt, macht der Meister deutlich, dass Er nicht nur einfach eine leichtgläubige Nachahmung des Westens vorschlägt. Im Gegenteil, in kompromissloser Sprache beschreibt Er, wie die Gesellschaft Europas in einem „Meer der Leidenschaft und Begierde“ ertrinkt und in der Falle einer materialistischen Sicht der Realität steckt, was nur ernüchternde Enttäuschung zur Folge haben kann.
„Urteilt gerecht: Kann diese Zivilisation dem Namen nach den Frieden und die Wohlfahrt des Volkes herbeiführen oder das Wohlgefallen Gottes finden, solange sie nicht von einer wahren Zivilisation des Charakters getragen wird? Zerstört sie nicht vielmehr den Wohlstand des Menschen und reißt die Pfeiler des Glücks und des Friedens nieder?“

Die Leser werden dazu ermahnt, hinter die Oberfläche der Erscheinungen zu schauen. Da eine ausführliche Darstellung der historischen Prozesse diesen dringenden Aufruf zum Denken und zum Handeln über Gebühr belastet hätte, beschränkt sich ‘Abdu’l-Bahá auf wenige herausragende Beispiele für die von Ihm angeführten Argumente. Ihr gemeinsames Thema ist die verwandelnde Kraft, die für jegliche menschliche Entwicklung über die Jahrhunderte verantwortlich ist und die später der veröffentlichten Ausgabe dieses Briefes seinen bekannten Titel Das Geheimnis göttlicher Kultur verliehen hat. Ob Er auf die Ereignisse der persischen Geschichte zurückblickt oder auf Auszüge aus dem Heiligen Qur’án Bezug nimmt, der Brief ruft seine Leser auf, tiefgründig über die einzigartige Gabe nachzudenken, die die Weiterentwicklung jeglichen Wohlergehens der Menschen fördert:

„Bedenket wohl: All die weitverzweigten Erscheinungen, die Begriffe und Erkenntnisse, die Verfahren der Technik und die Systeme der Philosophie, die Wissenschaften, Künste, Gewerbe und Erfindungen – alle sind Ausstrahlungen des menschlichen Verstandes. Jedes Volk, das sich weiter in dieses uferlose Meer hineinwagte, hat am Ende die anderen Völker überragt. Glück und Stolz einer Nation bestehen darin, dass sie wie die Sonne am Himmel des Wissens erstrahlt.“


Das Geheimnis göttlicher Kultur preist besonders die schöpferische Rolle, die die Vernunft – Gottes größtes Geschenk an die Menschheit – beim Fortschritt der Kultur spielt. Unter den Früchten des Geistes, die Er im Besonderen herausstellt, betont der Meister stark die wissenschaftliche und technische Entwicklung. Er ermutigt seine Leser, über den Vorteil nachzudenken, der der persischen Gesellschaft erwachsen würde, wenn sie angemessenen Nutzen aus dem ziehen würde, was in dieser Hinsicht von Völkern in anderen Ländern im Westen oder anderswo erreicht worden ist. Es waren die frei schweifenden Kräfte des menschlichen Geistes, so fährt Er beharrlich fort, die jeden einzelnen Nutzen, den irgendein Volk genossen hat, aufspürten und ausprobierten. Kein legitimer Einwand könnte vorgebracht werden, um dem Wirken dieses universellen Prozesses kulturelle oder nationale Schranken aufzuerlegen. Die Errungenschaften dieses Prozesses repräsentieren den gemeinschaftlichen Besitz der gesamten Menschheit; ihre Übernahme durch eine Nation oder ein Volk würdigt den Nutzer weder herab, noch sagt es etwas über die Fähigkeiten des jeweiligen Landes aus.

Auf einer viel tieferen Ebene lenkt der Meister die Aufmerksamkeit seiner Leser auf jene geistigen Kräfte, die der Arbeit des Verstandes Form und Triebkraft geben. In einem der eindringlichsten Abschnitte des Briefes stellt Er jene fundamentalen Irrtümer über das Wesen des Menschen und der Gesellschaft bloß, die in anderen Ländern bereits zu verheerenden Folgen geführt hatten und die – wenn nicht vermieden – die Fähigkeiten des iranischen Volkes untergraben könnten, seine momentane Situation objektiv zu beurteilen und die vor ihm liegenden Möglichkeiten zu ergreifen. „Manche“, bemerkt ‘Abdu’l-Bahá, „stellen sich vor, ein angeborener Sinn für seine Würde bewahre den Menschen davor, Böses zu tun und biete die Gewähr für seine geistige wie materielle Vervollkommnung.“ Im Gegenteil, so stellt Er heraus, ist es leicht zu erkennen, dass die Entwicklung des Menschen von Erziehung abhängt. Hiernach beschreibt Er die Folgerungen aus diesem Gesetz für die Fortentwicklung der Gesellschaft. Alle Belege zeigen unweigerlich, dass der Haupteinfluss bei der schrittweisen Kultivierung des menschlichen Charakters ganz und gar nicht nur eine Gabe der Natur ist, sondern dass es sich hierbei um die Auswirkungen auf die vernunftbegabte Seele handelt, die durch die Führung der fortschreitenden Manifestationen Gottes hervorgerufen wurden. Durch Ihr Eingreifen, und nur dadurch, haben die Völker der Welt jedweder Nation oder Religion die Werte und Ideale erlernt, die sie dazu befähigen, materielle und technologische Mittel in den Dienst des menschlichen Fortkommens zu stellen. Sie sind es, die in jedem Zeitalter die Bedeutung und Erfordernisse der Moderne definiert haben. Sie sind die eigentlichen Erzieher der Menschheit gewesen:

„Allumfassende Wohltaten strömen aus der Gnadenfülle der göttlichen Religionen, denn sie führen die wahren Gläubigen zu aufrichtigen Absichten, edlen Zielen, Reinheit und makelloser Ehrbarkeit, umfassender Herzensgüte, Mitempfinden, Vertragstreue, Rücksichtnahme auf die Rechte anderer, Großzügigkeit, Gerechtigkeit in allen Lebenslagen, Menschlichkeit und Nächstenliebe, zu Tapferkeit und unermüdlichem Eifer im Dienst an der Menschheit. Mit einem Wort, es ist die Religion, die alle menschlichen Tugenden hervorbringt, und diese Tugenden sind das strahlende Licht der Kultur.“ Wir haben hier kurz die Argumentation von ‘Abdu’l-Bahás bedeutender Botschaft wiedergegeben, da die heutigen Ereignisse ihre Diagnose und Therapie in einem bemerkenswerten Maße bestätigen. Die dort enthaltenen Einsichten erhellen sowohl die Situation, in der sich die iranische Bevölkerung derzeit befindet, als auch die damit verbundenen Auswirkungen auf Sie, die Sie die Anhänger Bahá’u’lláhs in jenem Land sind. Die Botschaft ist ein Aufruf – an die Führung des Landes wie an seine Bevölkerung gleichermaßen –, sich von der blinden Unterwerfung unter Dogmen zu befreien und die Notwendigkeit für eine fundamentale Veränderung des Verhaltens und der Einstellung anzuerkennen, ganz besonders der Bereitschaft, persönliche und Gruppeninteressen den dringenden Nöten der Gesellschaft als Ganzes unterzuordnen.

Wie Sie sehr wohl wissen, wurde der Aufruf des Meisters ignoriert. Gefangen im festen Griff einer antiquierten Qájár-Autokratie, die nur durch ihre eigene Inkompetenz in Schranken gehalten wurde, versank Persien immer tiefer in Stagnation. Korrupte Politiker bekämpften sich gegenseitig, um einen Teil des immer geringer werdenden Reichtums eines Landes zu ergattern, das an den Rand des Bankrotts getrieben wurde. Noch schlimmer, eine Bevölkerung, die einst einige der größten Geister der Kulturgeschichte hervorgebracht hatte – Cyrus, Darius, Rumi, Hafis, Avicenna, Ar-Razi (Rhazes) und zahllose andere –, wurde zur Beute einer ebenso ignoranten wie korrupten Klerikerkaste, die ihre lächerlichen Privilegien nur aufrecht erhalten konnte, indem sie der hilflosen Masse der Bevölkerung eine blinde Angst vor allem Fortschrittlichen einjagte.

Es wundert daher nicht, dass ein ehrgeiziger Armeeoffizier das im Gefolge des Ersten Weltkriegs entstandene Chaos dazu nutzte, um die Macht zu ergreifen und eine persönliche Diktatur zu errichten. Er, wie auch sein Sohn nach ihm, nahm an, dass die Erlösung Persiens aus seinem Ungemach in einem systematischen Programm zur „Verwestlichung“ bestehen müsse. Schulen, öffentliche Betriebe, eine geschulte Bürokratie und ein gut ausgerüstetes Militär dienten den Bedürfnissen der neuen Staatsregierung. Ausländische Investitionen wurden angeworben, um mit diesen Mitteln die beeindruckenden nationalen Ressourcen zu erschließen. Frauen wurden von den schlimmsten Restriktionen befreit, die sie an ihrer Entwicklung hinderten, und sie bekamen die Möglichkeit zu einer Ausbildung und zu sinnvollen Berufen. Obwohl vom Majlis kaum mehr als eine Fassade blieb, keimte die Hoffnung, dass hieraus mit der Zeit eine echte Institution für eine demokratische Regierung erwachsen könnte.

Durch die zielstrebige Ausbeutung der Ölressourcen des Iran entstand stattdessen Reichtum in unvorstellbarem Ausmaß. Da es keinerlei System gab, das auch nur im Entferntesten sozialer Gerechtigkeit nahe kam, war die hauptsächliche Auswirkung, dass sich eine privilegierte und eigennützige Minderheit erheblich bereicherte, während es der Masse der Bevölkerung nur wenig besser ging als zuvor. Wertgeschätzte Kultursymbole und die heldenhaften Episoden einer glorreichen Vergangenheit wurden lediglich wieder hervorgeholt, um als Dekor für die kolossale Unbildung einer Gesellschaft zu dienen, deren moralische Grundlagen auf den Treibsand des Ehrgeizes und der Gier errichtet waren. Selbst der leichteste und noch so berechtigte Protest wurde von einer Geheimpolizei unterdrückt, die von keiner konstitutionellen Aufsicht kontrolliert wurde.


Im Jahre 1979 warf das iranische Volk diesen Despotismus ab und fegte seine falschen Ansprüche an die Moderne in den Mülleimer der Geschichte. Diese Revolution war die Leistung der vereinten Kräfte vieler Gruppen, aber ihre Triebkraft waren die Ideale des Islam. Statt üppiger Genusssucht wurde den Menschen ein Leben in Würde und Anstand versprochen. Die großen Ungerechtigkeiten durch Klassen und Reichtum würden – wie von Gott verordnet – durch den Geist der Brüderlichkeit überwunden werden. Die natürlichen Ressourcen, mit denen die Vorsehung ein so glückliches Land ausgestattet hatte, wurden zum Erbe des gesamten iranischen Volkes erklärt und sollten dazu verwendet werden, Vollbeschäftigung und Bildung zu schaffen. Eine neue „Islamische Verfassung“ enthielt angeblich feierliche Versprechen, die Gleichheit aller Bürger der Republik vor dem Gesetz zu wahren. Die Regierung werde sich gewissenhaft darum bemühen, die geistigen Werte mit den Prinzipien demokratischer Wahlmöglichkeiten zu verbinden.

Wie steht es nun um diese Versprechungen im Lichte der Erfahrungen, die die große Mehrheit der iranischen Bevölkerung in den vergangenen 25 Jahren gemacht hat? Von allen Seiten hört man heute die Proteste gegen krankhafte Korruption, politische Manipulation, die Misshandlung von Frauen, die schamlose Verletzung der Menschenrechte und die Unterdrückung der Gedankenfreiheit. Welche Auswirkungen hat es auf das öffentliche Bewusstsein, so muss man weiterhin fragen, wenn sich auf die Autorität des Heiligen Qur’án berufen wird, um eine Politik zu rechtfertigen, die zu solchen Zuständen führt?

***

Die Kulturkrise des Iran lässt sich weder durch blinde Nachahmung einer offensichtlich mangelhaften westlichen Kultur noch durch den Rückzug in mittelalterliche Ignoranz lösen. Die Antwort auf dieses Dilemma wurde genau an der Schwelle zu dieser Krise in der eindeutigsten und überzeugendsten Sprache von einem edlen Sohn des Iran formuliert, der heute auf jedem Kontinent der Welt geehrt wird, bedauerlicherweise aber nicht im Land Seiner Geburt. Persiens poetischer Genius hält die Ironie fest: „Ich suchte die ganze Welt nach meinem Geliebten ab, während mein Geliebter in meinem eigenen Heim auf mich wartete.“ Die weltweite Würdigung Bahá’u’lláhs rückte vielleicht m deutlichsten am 29. Mai 1992, Seinem 100. Todestag, ins Blickfeld, als die brasilianische Abgeordnetenkammer in einer feierlichen Sitzung Ihm, Seinen Lehren und den Diensten, welche die durch Ihn gegründete Gemeinde der Menschheit leistet, Tribut zollte. Bei der Gelegenheit erhoben sich nacheinander der Präsident der Kammer und die Sprecher aller Parteien, um ihrer tiefsten Bewunderung für denjenigen Ausdruck zu verleihen, der in ihren Ansprachen beschrieben wurde als der Verfasser „der gewaltigsten religiösen Abhandlung, die je von der Feder eines einzelnen Mannes geschrieben wurde“, einer Botschaft, die „der Menschheit als Ganzes gilt, ohne kleinliche Unterschiede nach Nationalität, Rasse, Befähigung oder Glaubensüberzeugung.“

Wie war in Seinem Heimatland die Reaktion auf eine Persönlichkeit, deren Einfluss dem Iran solch eine Ehre gemacht hat? Bahá’u’lláh wurde seit Mitte des 19. Jahrhunderts, als Er die Sache Gottes zu verfechten begann und trotz des Rufes, den Er sich wegen Seiner Menschenfreundlichkeit und Seiner geistigen Fähigkeiten erworben hatte, zur Zielscheibe einer bösartigen Verfolgungskampagne. Indem sie Seine Mission anerkannten, hatten Ihre Vorväter die unvergängliche Ehre, an Seinem Leid teilzuhaben. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte haben Sie, und jede Bahá’í-Familie im Iran, die Sie Seiner Sache treu geblieben sind, die Sie Opfer für sie erbracht und ihre kultivierende Botschaft in die entlegensten Winkel der Erde getragen haben, Ihren eigenen Anteil an Beschimpfungen, Leid und Demütigungen erlebt.


Wegen seiner tragischen Folgen war eine der entsetzlichsten Heimsuchungen die Verleumdung der Sache Bahá’u’lláhs durch jene privilegierte Kaste, an die sich die Massen Persiens, wie sie es gelehrt worden waren, um Führung in geistigen Angelegenheiten wenden sollten. Seit über 150 Jahren wurde jedes Mittel zur öffentlichen Information – die Kanzel, die Presse, der Rundfunk, das Fernsehen und sogar wissenschaftliche Veröffentlichungen dazu missbraucht, ein Bild der Bahá’í-Gemeinde und ihres Glaubens zu erzeugen, das völlig verdreht ist und dessen einziges Ziel darin besteht, allgemeine Verachtung und Feindseligkeit hervorzurufen. Keine Verunglimpfung war ihnen zu abscheulich; keine Lüge zu ungeheuerlich. Zu keinem Zeitpunkt in diesen langen Jahren wurde Ihnen, den Opfern dieser Verleumdungen, auch nur die geringste Möglichkeit gegeben, sich zu verteidigen und die Fakten darzulegen, die solch eine kalkulierte Vergiftung der öffentlichen Meinung entlarvt hätten.

Ein Beispiel mag genügen. Unter zahllosen anderen ragt als eine bemerkenswerte Leistung der Sache Gottes besonders hervor, dass die Lehren Bahá’u’lláhs einer Generation von Gläubigen nach der anderen die höchsten Grundsätze persönlicher Moral einprägten. Diese Feststellung muss nicht weiter belegt werden. Der Ruf der Integrität, den die Bahá’í-Gemeinde weltweit erlangt hat – in der Öffentlichkeit ebenso wie bei den Regierungen und bei internationalen Behörden – spricht für sich. Tausende Ihrer Mitbürger haben ebenfalls hinreichend Veranlassung gehabt, die Wesensart der Bahá’í-Gemeinde aus erster Hand Wert zu schätzen. Und dennoch haben Ihre selbst ernannten, von zügelloser Bosheit getriebenen Feinde im Iran nicht gezögert, gegen Sie Anklagen wegen menschlicher Lasterhaftigkeit jeglicher Art vorzubringen, Anklagen, die, wenn man sie in freien Gesellschaften, in denen der Glauben gut bekannt ist, berichtet, lediglich die Verkommenheit der Köpfe bloßlegt, die solche Vorwürfe auszuhecken fähig sind. Einhergehend mit dieser moralischen Verleumdungskampagne wurden planmäßig all jene eingeschüchtert, die sich der Wahrheit der Sache bewusst waren und Ihnen gern zu Hilfe kommen wollten. Da Ihre Unterdrücker Sie in der Öffentlichkeit mit Einstellungen und Verhaltensweisen in Verbindung brachten, die eine Gefahr für die Gesellschaft sind, beschuldigten sie jeden, der sich für Sie einsetzte, ebenfalls Bahá’í und daher unglaubwürdig zu sein. Die extremen Ausmaße, die diese systematische Korrumpierung des öffentlichen Lebens erreicht hat, sieht man in der Bereitschaft der Hintermänner, sogar langjährige Gegner der Sache Gottes als ihre heimlichen Helfer darzustellen. Sind sie nicht so weit gegangen zu behaupten, ein in Misskredit geratener Premierminister – dessen Vater auf Grund seiner parteipolitischen Aktivitäten aus der Bahá’í-Gemeinde ausgeschlossen worden war, der selbst bis zu seinem letzten Atemzug hartnäckig auf seiner islamischen Identität beharrt und der Bahá’í-Gemeinde große Schwierigkeiten verursacht hatte – sei in Wirklichkeit ein heimliches Mitglied des Glaubens gewesen?

Ihre Unterdrücker gaben sich auch nicht mit Verleumdung zufrieden. Anderthalb Jahrhunderte lang sind Sie immer wieder Gewalttätigkeiten ausgesetzt gewesen. In jüngster Zeit, seit der Revolution von 1979, mussten Sie zusehen, wie einige der edelsten, von Bahá’u’lláh auf eine hohe Stufe erhobenen Männer und Frauen aufgrund von Anklagen – zu haarsträubend, als dass sie einen Kommentar verdienten – eingekerkert, schlimmsten Folterungen ausgesetzt und nach absurden Gerichtsverhandlungen ermordet wurden; ihre Besitztümer wurden von ihren Verfolgern und von Schurken, die ihnen dienen und sie beschützen, geplündert. Ihre gewählten Geistigen Räte, lange Zeit im ganzen Land das fortschrittlichste Beispiel für demokratische Körperschaften zur Entscheidungsfindung, wurden willkürlich aufgelöst und viele ihrer Mitglieder entführt und ermordet. Wie viele Kinder wurden zu Waisen. Wie viele Jugendliche mussten erleben, dass ihre Ausbildungspläne und ihre Hoffnungen, sich ihren Lebensunterhalt verdienen zu können, brutal zerstört wurden. Wie viele ältere Menschen wurden heimatlos, und ihre Pensionen, für die sie ein Leben lang gearbeitet hatten, wurden durch Fatwás konfisziert, die von Männern ausgesprochen wurden, die keinen Respekt verdienen. Wie viele Eltern wurden gezwungen, die verstümmelten Körper ihrer Söhne und Töchter irgendwo in einem trostlosen Ödland zu begraben, das ihnen für diesen Zweck zugewiesen wurde. Wie steht es schließlich um die Bahá’í-Friedhöfe mit ihren jahrelang liebevoll gepflegten Blumenbeeten und -rabatten, die böswillig von Bulldozern eingeebnet wurden, und den kostbaren Überresten von zahllosen Lieben, die man auf Schuttberge geschaufelt hat? Diejenigen, die diese Gräueltaten begangen haben, sind darauf erpicht, Zeter und Mordio zu schreien – und sie haben auch jedes Recht dazu –, wenn in irgendeinem anderen Land auch nur das geringste Vergehen gegen eine Örtlichkeit begangen wird, die mit dem Heiligen Namen des Islam in Verbindung steht. Aber was ist mit den Bahá’í-Schreinen und anderen heiligen Orten im Iran? Was ist mit dem unschätzbaren Haus des Gesegneten Báb in Shíráz, Pilgerzentrum für die gesamte Bahá’í-Welt, das von einer städtischen Abrisstruppe nach den Anweisungen der ‘Ulamá zerstört und dessen heiliges Gelände als äußerste Form der Entweihung zugepflastert wurde? Von Menschen sprechend, die so niederträchtig waren, dass sie Handlungen von solcher Boshaftigkeit begingen, erklärt Bahá’u’lláh: „Gott hat mit ihnen nichts zu schaffen, und Wir
auch nicht.“

***

Niemand würde behaupten wollen, dass Sie mit den Heimsuchungen, die Sie ertragen, alleine dastehen. Die Opfer von Ungerechtigkeit belaufen sich heute auf unzählige Millionen. Jedes Jahr werden die Menschenrechtsorganisationen mit Appellen von Fürsprechern unterdrückter Minderheiten jeder Art – religiöser, ethnischer, sozialer und staatlicher – überschwemmt. Mit den Worten Bahá’u’lláhs: „Gerechtigkeit beklagt an diesem Tage ihren schweren Stand, und Billigkeit stöhnt unter dem Joch der Unterdrückung.“ Was die aufmerksamen Beobachter solcher Situationen weit mehr alarmiert hat als die verursachte physische und materielle Qual, ist das den Opfern zugefügte seelische Leid. Vorsätzliche Unterdrückung zielt darauf ab, diejenigen zu entmenschlichen, die sie unterjocht, und sie als Mitglieder der Gesellschaft für vogelfrei zu erklären, ihnen weder Rechtsschutz noch Rücksichtnahme zuzugestehen. Wo solche Zustände eine gewisse Zeit lang fortbestehen, verlieren viele der Betroffenen das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung ihrer selbst. Unaufhaltsam werden sie jenes Geistes der Selbstbestimmung beraubt, der zum Wesen der menschlichen Natur gehört, und sie werden auf die Ebene von Objekten erniedrigt, mit denen dann die Herrschenden nach ihrem eigenen Gutdünken verfahren. Dies geht sogar so weit, dass Menschen, die andauernder Unterdrückung ausgesetzt sind, sich so sehr an eine Kultur der Brutalität gewöhnen können, dass sie ihrerseits bereit sind, Gewalt gegen andere anzuwenden, wenn sich ihnen die Gelegenheit dazu bietet. Was ist es also, so fragt sich die Welt mittlerweile, das Sie vor der geistigen Zersetzung dieser Art bewahrt hat? Wo haben Sie die Kraftquellen gefunden, um Ihre Herzen von Groll frei zu halten und sich denjenigen gegenüber großherzig zu zeigen, die an Ihren Misshandlungen beteiligt waren? Wie kommt es, dass Sie nach mehr als einem Jahrhundert unablässiger Verfolgungen und dem vorsätzlichem Versuch des Völkermords während der vergangenen 25 Jahre noch immer vertrauensvoll Ihre moralischen Zielsetzungen hochhalten und noch immer Ihre Liebe zu dem Land bewahren, in dem Sie so viel gelitten haben? Die unvergleichlichen Worte Bahá’u’lláhs geben die Antwort:

„Es ist bekannt, dass jedes Feuer erstickt werden kann außer dem Feuer der Liebe Gottes, das in den Herzen aufflammt und lodert. Jeder mächtige Baum wird von stürmischen Winden entwurzelt werden, außer den Bäumen des göttlichen Obstgartens, und jede Lampe wird gelöscht werden, außer der Lampe der Sache Gottes, die in den Herzen der Welt leuchtet. Winde werden ihre Leuchtkraft steigern, und sie wird nie gelöscht werden.“

Diese Antwort wird die Geschichte denen geben, die nach Ihrem Geheimnis fragen. Ihre Lebensgeschichten sind die Früchte dieses göttlichen Obstgartens, das Werk des Schöpferischen Wortes, dem Sie Ihre Herzen hingaben. „O ihr Vielgeliebten! Das Heiligtum der Einheit ist errichtet; betrachtet einander nicht als Fremde. Ihr seid die Früchte eines Baumes, die Blätter eines Zweiges.“ „... Liebe ist Licht, wo immer sie wohnt, und Hass ist Finsternis, wo immer er nistet.“ „Wollte der Mensch nur die Herrlichkeit seiner Stufe und die Erhabenheit seiner Bestimmung würdigen, er würde stets einen edlen Charakter, reine Taten und ein schickliches, rühmliches Verhalten an den Tag legen.“ „An diesem Tage müssen sich alle an das halten, was die Ursache zur Verbesserung der Welt und zur Förderung des Wissens unter ihren Völkern bildet.“ „Die Zunge ist dazu da, vom Guten zu sprechen; befleckt sie nicht mit übler Rede.“ „Im Angesicht Gottes waren Frauen und Männer von jeher gleich und werden es immer sein.“ „Ein Quäntchen Keuschheit ist bedeutender als hunderttausend Jahre frommer Andacht und ein Weltmeer an Wissen.“ „Wir haben es allen zur Pflicht gemacht, sich mit einem Handwerk und Gewerbe zu befassen und erachten dies als Gottesdienst.“ „Vertrauenswürdigkeit ist eines der größten Tore, die zur Ruhe und Sicherheit der Völker der Welt führen.“ „Wissen ist die Ursache der Freude und des Fortschritts. Es ermöglicht dem Menschen, aus der Welt des Staubes in die höheren Reiche zu gelangen und führt ihn aus der Dunkelheit ins Licht. Es ist der Erlöser und der Lebensspender. Es verleiht die lebendigen Wasser der Unsterblichkeit und schenkt himmlische Nahrung.“ Jeder von Ihnen ist seit seiner Kindheit mit der Ermahnung ‘Abdu’l-Bahás vertraut, die diese Ideale auf so wunderbare Weise zusammenfasst: „Ein Bahá’í zu sein bedeutet, alle menschlichen Vollkommenheiten zu verkörpern.“ Der Einfallsreichtum und die Sachlichkeit, die Sie zeigen, geben den von Schmerz geplagten Herzen Ihrer Mitgläubigen in anderen Ländern großen Trost. Als Ihre Kinder aufgrund ihres Glaubens der Schule verwiesen wurden, haben Sie bei sich zu Hause Klassen eingerichtet. Absolventen der Institutionen, die Sie gegründet haben, um den Bedürfnissen der Universitätsstudenten gerecht zu werden, denen auf ähnliche Weise die Ausbildung verweigert wurde, zeichnen sich heute an angesehenen Universitäten in anderen Ländern aus, wo ihre Zeugnisse bereitwillig akzeptiert worden sind. So Gott will, ist der Tag nicht mehr fern, an dem die Möglichkeiten zur Entwicklung ihrer Fähigkeiten sich für Tausende anderer Bahá’í-Jugendliche öffnen, denen sie noch immer grausam vorenthalten werden. Das mit Opfern verbundene Zusammenlegen bescheidener Einkünfte erweist sich nicht nur als ausreichend, um sicherzustellen, dass Mitglieder der Gemeinde in der Not nicht allein gelassen werden, sondern auch, um Geldmittel für allgemeine Aktivitäten bereit zu stellen. Unter den beschwerlichsten Umständen geht ein lebhaftes Gemeindeleben weiter und zwar mit jener viel größeren Intensität, die nur Prüfungen hervorbringen kann.

Seit mehr als einem Jahrhundert hat dieser Geist sowohl im Iran als auch in der ganzen Welt Früchte getragen. Es gibt heute kein Gebiet mehr auf der Erde, wo die Fähigkeiten der iranischen Bahá’í bei der Ausweitung der Lehrarbeit und der Bildung und Festigung von Institutionen des Glaubens nicht einen mächtigen Impuls verliehen haben. Außerdem sind die Auswirkungen nicht auf das geistige Leben des Glaubens beschränkt geblieben. Man könnte kaum an irgendeinen Beruf, irgendeinen Bereich von Wissenschaft oder Kunst denken, in dem die iranischen Bahá’í, besonders die Jugendlichen, nicht auf beeindruckende Weise die hohen Ideale vorzüglicher Leistung, von denen ‘Abdu’l-Bahá so häufig gesprochen hat, umgesetzt haben. Solche Qualitäten brechen nicht über Nacht aus einem Volk hervor, sie sind auch nicht nur das Ergebnis des menschlichen Willens. Im Leben und Arbeiten der persischen Pioniere auf der ganzen Welt kann man heute die Früchte einer Lernkultur und Selbstdisziplin erkennen, in der sie und ihre Eltern im Land ihrer Geburt liebevoll aufgezogen worden sind. Für jeden vorurteilslosen Beobachter sind Sie der lebende Beweis, dass der Glaube an Gott und das Vertrauen in den gesellschaftlichen Fortschritt in jeder Hinsicht miteinander vereinbar sind; dass Wissenschaft und Religion die beiden untrennbaren, untereinander in Beziehung stehenden Wissenssysteme sind, die den Fortschritt der Kultur bewirken. Sie erkennen bereits jetzt, wie dies vielen Muslimen in Ihrem Bekanntenkreis langsam bewusst wird. Diese Freunde und Bekannten, die wahrhaft beanspruchen können, „ein Volk, das zur Tugend aufruft“ zu sein, haben mit Entrüstung beobachtet, wie diejenigen, die ihnen als völlig unschuldige Menschen bekannt sind, verleumdet und ohne Möglichkeiten des Rechtsschutzes, angegriffen wurden. Sie spüren vielleicht noch mehr als Sie selbst den Geist des Mutes und der Anständigkeit, den Sie während dieser Heimsuchungen an den Tag gelegt haben und noch legen. Und sie beginnen, den wahren Charakter derjenigen zu erkennen, die Sie beschimpfen und so die Ehre des Islam beschmutzen, in dessen Namen solche Verbrechen verübt werden. Wenn Sie auch noch nicht physisch frei sind, so werden Sie doch endlich mehr und mehr als respektierte und geschätzte Mitglieder des iranischen Volkes anerkannt. Der Tag wird kommen, an dem Ihre Mitbürger den Beitrag erkennen und zu schätzen wissen werden, den Sie für die Wiedererlangung von Irans rechtmäßiger Stellung unter den Nationen der Welt zu leisten bestimmt sind.

***

Regierende Schichten können keinen schwereren Fehler begehen, als zu meinen, dass die Macht, die sich anzueignen ihnen gelungen ist, ein dauerhaftes Bollwerk gegen den unnachgiebigen Lauf des historischen Wandels sein wird. Heutzutage rollen diese Flutwellen mit beharrlichem Druck und stürmischer Kraft wie überall sonst auf der Welt auch in den Iran hinein. Sie befinden sich nicht nur an der Türschwelle des Hauses, sondern dringen unaufhaltsam durch den Boden hinein. Sie können nicht umgelenkt werden. Man wird sie nicht abweisen können.

Dies ist der wahre Grund, weshalb Bahá’u’lláh vom Klerus und den Regierenden so verzweifelt bekämpft wurde. Sie erkannten in Ihm richtigerweise, wenn auch nur vage, die Stimme einer neuen Gesellschaft der Gerechtigkeit und Erleuchtung, in der für sie kein Platz mehr sein wird. Sie sollten auch nicht daran zweifeln, dass genau diese Angst die aufeinanderfolgenden Verfolgungswellen, die Sie so lange ertrugen, ausgelöst haben. Diejenigen, die sich ernsthaft mit der Sache Bahá’u’lláhs beschäftigen, verstehen sehr schnell, dass die Bahá’í-Gemeinde eine kreative Minderheit ist, welche die Zukunftsvision ihres Stifters verkörpert und Seinen unerschütterlichen Willen verwirklicht. Durch Ihre Liebe, Ihr Opfer, Ihren Dienst und Ihr Leben haben Sie bewiesen, dass Sie die wahren Förderer des Fortschritts Ihres Heimatlandes sind, über das ‘Abdu’l-Bahá geschrieben hat: „Der Horizont Persiens wurde vom Licht des himmlischen Gestirns erleuchtet. Binnen kurzem wird das Tagesgestirn des Reiches der Höhe so strahlend scheinen, dass esjenes Land in die höchsten Höhen heben und dazu bringen wird, seinen Strahlenglanz über die ganze Erde zu verbreiten. Der unvergängliche Ruhm früherer Generationen wird erneut in solcher Weise offenbar werden, dass es die Augen blenden und verwirren wird. ... Iran wird zum Brennpunkt göttlichen Glanzes werden. Sein finsterer Boden wird leuchten, und sein Land wird glänzend strahlen. Wenn es ihm jetzt auch an Ruf und Ruhm mangelt, es wird in der ganzen Welt berühmt werden; wenn jetzt auch benachteiligt, es werden sich seine großen Hoffnungen und Erwartungen erfüllen; wenn jetzt auch arm und niedergeschlagen, es wird ein Übermaß an Gnade erhalten, Auszeichnungen erlangen und ihm wird unvergängliche Ehre erwiesen werden.“ Jedes Mal, wenn wir die Heiligen Schreine besuchen, gedenken wir zuerst Ihrer in unseren Herzen und Gebeten. Ihre lange Nacht wird enden, und Sie werden die Freude haben, mit Ihren eigenen Augen Zeugen des machtvollen Gebäudes zu werden, das Ihre Opfer errichtet haben.

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