Lesen: 44 Apostelgeschichte


Buch 44 (DIE APOSTELGESCHICHTE DES LUKAS)



1

1 (Christi Himmelfahrt) Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte Lk 1,3)

2 bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwŠhlt hatte, durch den heiligen Geist Weisung gegeben hatte. Mt 28,19.20)

3 Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und lie§ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.

4 Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verhei§ung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehšrt habt; Lk 24,49; Joh 15,26)

5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. Mt 3,11)

6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich fŸr Israel? Lk 19,11; 24,21)

7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebŸhrt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; Mt 24,36)

8 aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz JudŠa und Samarien und bis an das Ende der Erde. Lk 24,48, Kap 8,1)

9 Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Mk 16,19; Lk 24,51)

10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei MŠnner in wei§en GewŠndern. Lk 24,4)

11 Die sagten: Ihr MŠnner von GalilŠa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. Lk 21,27)

12 Da kehrten sie nach Jerusalem zurŸck von dem Berg, der hei§t …lberg und liegt nahe bei Jerusalem, einen Sabbatweg entfernt.

13 Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, BartholomŠus und MatthŠus, Jakobus, der Sohn des AlphŠus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. Lk 6,13-16)

14 Diese alle waren stets beieinander einmŸtig im Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen BrŸdern. Joh 7,3)

15 (Die Nachwahl des zwšlften Apostels) Und in den Tagen trat Petrus auf unter den BrŸdern - es war aber eine Menge beisammen von etwa hundertzwanzig - und sprach: Joh 21,15-19)

16 Ihr MŠnner und BrŸder, es mu§te das Wort der Schrift erfŸllt werden, das der heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat Ÿber Judas, der denen den Weg zeigte, die Jesus gefangennahmen; Ps 41,10)

17 denn er gehšrte zu uns und hatte dieses Amt mit uns empfangen.

18 Der hat einen Acker erworben mit dem Lohn fŸr seine Ungerechtigkeit. Aber er ist vornŸber gestŸrzt und mitten entzwei geborsten, so da§ alle seine Eingeweide hervorquollen. Mt 27,3-10)

19 Und es ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, so da§ dieser Acker in ihrer Sprache genannt wird: Hakeldamach, das hei§t Blutacker.

20 Denn es steht geschrieben im Psalmbuch (Psalm 69,26; 109,8): ÈSeine Behausung soll verwŸstet werden, und niemand wohne darinÇ, und: ÈSein Amt empfange ein andrer.Ç

21 So mu§ nun einer von diesen MŠnnern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit Ÿber, als der Herr Jesus unter uns ein- und ausgegangen ist Joh 15,27)

22 - von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, an dem er von uns genommen wurde -, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.

23 Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias,

24 und beteten und sprachen: Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwŠhlt hast von diesen beiden, Kap 6,6)

25 damit er diesen Dienst und das Apostelamt empfange, das Judas verlassen hat, um an den Ort zu gehen, wohin er gehšrt.

26 Und sie warfen das Los Ÿber sie, und das Los fiel auf Matthias; und er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln. Spr 16,33, Ri 21,17)



2

1 (Das Pfingstwunder) Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. 3. Mose 23,15-21)

2 Und es geschah plštzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfŸllte das ganze Haus, in dem sie sa§en.

3 Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, Mt 3,11)

4 und sie wurden alle erfŸllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen,* wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Kap 4,31; 10,44-46) (*Wšrtlich: Èin andern ZungenÇ; vgl. Sach- und WorterklŠrungen unter ÈZungenredeÇ (siehe auch 10,46; 19,6).)

5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfŸrchtige MŠnner aus allen Všlkern unter dem Himmel. Kap 13,26)

6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestŸrzt; denn ein jeder hšrte sie in seiner eigenen Sprache reden.

7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus GalilŠa?

8 Wie hšren wir denn jeder seine eigene Muttersprache?

9 Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und JudŠa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien,

10 Phrygien und Pamphylien, €gypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom,

11 Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hšren sie in unsern Sprachen von den gro§en Taten Gottes reden.

12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?

13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von s٤em Wein.

14 (Die Pfingstpredigt des Petrus (

Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe MŠnner und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und la§t meine Worte zu euren Ohren eingehen!

15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage;

16 sondern das ist's, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5):

17 ÈUnd es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgie§en von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Sšhne und eure Tšchter sollen weissagen, und eure JŸnglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen TrŠume haben;

18 und auf meine Knechte und auf meine MŠgde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgie§en, und sie sollen weissagen.

19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf;

20 die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der gro§e Tag der Offenbarung des Herrn kommt.

21 Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.Ç

22 Ihr MŠnner von Israel, hšrt diese Worte: Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wi§t -

23 diesen Mann, der durch Gottes Ratschlu§ und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Kap 4,28)

24 Den hat Gott auferweckt und hat aufgelšst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmšglich war, da§ er vom Tode festgehalten werden konnte.

25 Denn David spricht von ihm (Psalm 16,8-11): ÈIch habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.

26 Darum ist mein Herz fršhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung.

27 Denn du wirst mich nicht dem Tod Ÿberlassen und nicht zugeben, da§ dein Heiliger die Verwesung sehe.

28 Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfŸllen mit Freude vor deinem Angesicht.Ç

29 Ihr MŠnner, liebe BrŸder, la§t mich freimŸtig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. 1. Kšn 2,10)

30 Da er nun ein Prophet war und wu§te, da§ ihm Gott verhei§en hatte mit einem Eid, da§ ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte, 2. Sam 7,12.13; Ps 89,4.5)

31 hat er's vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Tod Ÿberlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen.

32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.

33 Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhšht ist und empfangen hat den verhei§enen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hšrt. Joh 15,26)

34 Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst (Psalm 110,1): ÈDer Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,

35 bis ich deine Feinde zum Schemel deiner FŸ§e mache.Ç

36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewi§, da§ Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. Kap 5,31)

37 (Die erste Gemeinde) Als sie aber das hšrten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr MŠnner, liebe BrŸder, was sollen wir tun? Kap 16,30; Lk 3,10)

38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Bu§e, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer SŸnden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes. Kap 3,17-19; Lk 24,47)

39 Denn euch und euren Kindern gilt diese Verhei§ung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Joel 3,5)

40 Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: La§t euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Mt 17,17; Phil 2,15)

41 Die nun sein Wort annahmen, lie§en sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefŸgt etwa dreitausend Menschen.

42 Sie blieben aber bestŠndig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Kap 20,7)

43 Es kam aber Furcht Ÿber alle Seelen, und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.

44 Alle aber, die glŠubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Kap 4,32-35)

45 Sie verkauften GŸter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nach dem es einer nštig hatte.

46 Und sie waren tŠglich einmŸtig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den HŠusern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen

47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fŸgte tŠglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. Kap 4,4; 5,14; 6,7; 11,21; 14,1)



3

1 (Die Heilung des GelŠhmten) Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit.

2 Und es wurde ein Mann herbeigetragen, lahm von Mutterleibe; den setzte man tŠglich vor die TŸr des Tempels, die da hei§t die Schšne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen.

3 Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel hineingehen wollten, bat er um ein Almosen.

4 Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an!

5 Und er sah sie an und wartete darauf, da§ er etwas von ihnen empfinge.

6 Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!

7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine FŸ§e und Knšchel fest,

8 er sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.

9 Und es sah ihn alles Volk umhergehen und Gott loben.

10 Sie erkannten ihn auch, da§ er es war, der vor der Schšnen TŸr des Tempels gesessen und um Almosen gebettelt hatte; und Verwunderung und Entsetzen erfŸllte sie Ÿber das, was ihm widerfahren war.

11 Als er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk zu ihnen in die Halle, die da hei§t Salomos, und sie wunderten sich sehr. Kap 5,12; Joh 10,23)

12 Als Petrus das sah, sprach er zu dem Volk: Ihr MŠnner von Israel, was wundert ihr euch darŸber, oder was seht ihr auf uns, als hŠtten wir durch eigene Kraft oder Fršmmigkeit bewirkt, da§ dieser gehen kann?

13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer VŠter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr Ÿberantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte.

14 Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum gebeten, da§ man euch den Mšrder schenke; Mt 27,20.21)

15 aber den FŸrsten des Lebens habt ihr getštet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; dessen sind wir Zeugen.

16 Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.

17 Nun, liebe BrŸder, ich wei§, da§ ihr's aus Unwissenheit getan habt wie auch eure Oberen. Lk 23,34)

18 Gott aber hat erfŸllt, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkŸndigt hat: da§ sein Christus leiden sollte. Lk 24,44)

19 So tut nun Bu§e und bekehrt euch, da§ eure SŸnden getilgt werden, Kap 2,38)

20 damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus.

21 Ihn mu§ der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.

22 Mose hat gesagt (5. Mose 18,15.19): ÈEinen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren BrŸdern; den sollt ihr hšren in allem, was er zu euch sagen wird.

23 Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hšren wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk.Ç

24 Und alle Propheten von Samuel an, wie viele auch danach geredet haben, die haben auch diese Tage verkŸndigt.

25 Ihr seid die Sšhne der Propheten und des Bundes, den Gott geschlossen hat mit euren VŠtern, als er zu Abraham sprach (1. Mose 22,18): ÈDurch dein Geschlecht sollen gesegnet werden alle Všlker auf Erden.Ç

26 FŸr euch zuerst hat Gott seinen Knecht Jesus erweckt und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, da§ ein jeder sich bekehre von seiner Bosheit. Kap 13,46)



4

1 (Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat) WŠhrend sie zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die SadduzŠer, Lk 22,4.52)

2 die verdro§, da§ sie das Volk lehrten und verkŸndigten an Jesus die Auferstehung von den Toten. Kap 23,8)

3 Und sie legten Hand an sie und setzten sie gefangen bis zum Morgen; denn es war schon Abend.

4 Aber viele von denen, die das Wort gehšrt hatten, wurden glŠubig; und die Zahl der MŠnner stieg auf etwa fŸnftausend. Kap 2,47)

5 Als nun der Morgen kam, versammelten sich ihre Oberen und €ltesten und Schriftgelehrten in Jerusalem,

6 auch Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander und alle, die vom Hohenpriestergeschlecht waren; Lk 3,1.2)

7 und sie stellten sie vor sich und fragten sie: Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan? Mt 21,23)

8 Petrus, voll des heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Oberen des Volkes und ihr €ltesten! Mt 10,19.20)

9 Wenn wir heute verhšrt werden wegen dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch wen er gesund geworden ist,

10 so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Kap 3,6.13-16)

11 Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Mt 21,42)

12 Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden. Kap 10,43; Mt 1,21)

13 Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten sich; denn sie merkten, da§ sie ungelehrte und einfache Leute waren, und wu§ten auch von ihnen, da§ sie mit Jesus gewesen waren.

14 Sie sahen aber den Menschen, der gesund geworden war, bei ihnen stehen und wu§ten nichts dagegen zu sagen. Kap 3,8.9)

15 Da hie§en sie sie hinausgehen aus dem Hohen Rat und verhandelten miteinander und sprachen:

16 Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn da§ ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, und wir kšnnen's nicht leugnen. Joh 11,47)

17 Aber damit es nicht weiter einrei§e unter dem Volk, wollen wir ihnen drohen, da§ sie hinfort zu keinem Menschen in diesem Namen reden.

18 Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu reden oder zu lehren in dem Namen Jesu.

19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, da§ wir euch mehr gehorchen als Gott. Kap 5,28.29)

20 Wir kšnnen's ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehšrt haben.

21 Da drohten sie ihnen und lie§en sie gehen um des Volkes willen, weil sie nichts fanden, was Strafe verdient hŠtte; denn alle lobten Gott fŸr das, was geschehen war.

22 Denn der Mensch war Ÿber vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war.

23 (Das Gebet der Gemeinde) Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und berichteten, was die Hohenpriester und €ltesten zu ihnen gesagt hatten.

24 Als sie das hšrten, erhoben sie ihre Stimme einmŸtig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht,

25 du hast durch den heiligen Geist, durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt (Psalm 2,1.2): ÈWarum toben die Heiden, und die Všlker nehmen sich vor, was umsonst ist?

26 Die Kšnige der Erde treten zusammen, und die FŸrsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus.Ç

27 Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den StŠmmen Israels, Lk 23,12)

28 zu tun, was deine Hand und dein Ratschlu§ zuvor bestimmt hatten, da§ es geschehen solle. Kap 2,23)

29 Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort; Eph 6,19)

30 strecke deine Hand aus, da§ Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.

31 Und als sie gebetet hatten, erbebte die StŠtte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom heiligen Geist erfŸllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.

32 (Die GŸtergemeinschaft der ersten Christen) Die Menge der GlŠubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen GŸtern, da§ sie sein wŠren, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Kap 2,44)

33 Und mit gro§er Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und gro§e Gnade war bei ihnen allen. Kap 2,47)

34 Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen €cker oder HŠuser besa§, verkaufte sie und brachte das Geld fŸr das Verkaufte Kap 2,45)

35 und legte es den Aposteln zu FŸ§en; und man gab einem jeden, was er nštig hatte.

36 Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - das hei§t Ÿbersetzt: Sohn des Trostes -, ein Levit, aus Zypern gebŸrtig, Kap 11,22-26; 12,25; 15,2; Gal 2,1; Kol 4,10)

37 der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den Aposteln zu F٤en.



5

1 (Hananias und Saphira) Ein Mann aber mit Namen Hananias samt seiner Frau Saphira verkaufte einen Acker,

2 doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurŸck und brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu FŸ§en. Kap 4,34-37)

3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfŸllt, da§ du den heiligen Geist belogen und etwas vom Geld fŸr den Acker zurŸckbehalten hast?

4 HŠttest du den Acker nicht behalten kšnnen, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.

5 Als Hananias diese Worte hšrte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf. Und es kam eine gro§e Furcht Ÿber alle, die dies hšrten.

6 Da standen die jungen MŠnner auf und deckten ihn zu und trugen ihn hinaus und begruben ihn.

7 Es begab sich nach einer Weile, etwa nach drei Stunden, da kam seine Frau herein und wu§te nicht, was geschehen war.

8 Aber Petrus sprach zu ihr: Sag mir, habt ihr den Acker fŸr diesen Preis verkauft? Sie sprach: Ja, fŸr diesen Preis.

9 Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die FŸ§e derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der TŸr und werden auch dich hinaustragen.

10 Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die FŸ§e, und gab den Geist auf. Da kamen die jungen MŠnner und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.

11 Und es kam eine gro§e Furcht Ÿber die ganze Gemeinde und Ÿber alle, die das hšrten.

12 (Wundertaten der Apostel) Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die HŠnde der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmŸtig beieinander. Kap 3,11)

13 Von den andern aber wagte keiner, ihnen zu nahe zu kommen; doch das Volk hielt viel von ihnen.

14 Desto mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten - eine Menge MŠnner und Frauen -, Kap 2,47)

15 so da§ sie die Kranken sogar auf die Stra§en hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus kŠme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele. Kap 19,11.12)

16 Es kamen auch viele aus den StŠdten rings um Jerusalem und brachten Kranke und solche, die von unreinen Geistern geplagt waren; und alle wurden gesund.

17 (Die Apostel vor dem Hohen Rat) Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, nŠmlich die Partei der SadduzŠer, von Eifersucht erfŸllt, Kap 4,1.6)

18 und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das šffentliche GefŠngnis.

19 Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die TŸren des GefŠngnisses auf und fŸhrte sie heraus und sprach: Kap 12,7)

20 Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des Lebens.

21 Als sie das gehšrt hatten, gingen sie frŸhmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber und die mit ihm waren, kamen und riefen den Hohen Rat und alle €ltesten in Israel zusammen und sandten zum GefŠngnis, sie zu holen.

22 Die Knechte gingen hin und fanden sie nicht im GefŠngnis, kamen zurŸck und berichteten:

23 Das GefŠngnis fanden wir fest verschlossen und die WŠchter vor den TŸren stehen; aber als wir šffneten, fanden wir niemanden darin.

24 Als der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester diese Worte hšrten, wurden sie betreten und wu§ten nicht, was daraus werden sollte.

25 Da kam jemand, der berichtete ihnen: Siehe, die MŠnner, die ihr ins GefŠngnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.

26 Da ging der Hauptmann mit den Knechten hin und holte sie, doch nicht mit Gewalt; denn sie fŸrchteten sich vor dem Volk, da§ sie gesteinigt wŸrden.

27 Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie

28 und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfŸllt mit eurer Lehre und, wollt das Blut dieses Menschen Ÿber uns bringen. Kap 4,18, Mt 27,25)

29 Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man mu§ Gott mehr gehorchen als den Menschen. Kap 4,19; Dan 3,17.18)

30 Der Gott unsrer VŠter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehŠngt und getštet habt. Kap 3,15)

31 Den hat Gott durch seine rechte Hand erhšht zum FŸrsten und Heiland, um Israel Bu§e und Vergebung der SŸnden zu geben. Kap 2,33)

32 Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Lk 24,48, Joh 15,26.27)

33 Als sie das hšrten, ging's ihnen durchs Herz, und sie wollten sie tšten.

34 (Der Rat des Gamaliel) Da stand aber im Hohen Rat ein PharisŠer auf mit Namen Gamaliel, ein Schriftgelehrter, vom ganzen Volk in Ehren gehalten, und lie§ die MŠnner fŸr kurze Zeit hinausfŸhren. Kap 22,3)

35 Und er sprach zu ihnen: Ihr MŠnner von Israel, seht genau zu, was ihr mit diesen Menschen tun wollt.

36 Denn vor einiger Zeit stand Theudas auf und gab vor, er wŠre etwas, und ihm hing eine Anzahl MŠnner an, etwa vierhundert. Der wurde erschlagen, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut und vernichtet.

37 Danach stand Judas der GalilŠer auf in den Tagen der VolkszŠhlung und brachte eine Menge Volk hinter sich zum Aufruhr; und der ist auch umgekommen, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut.

38 Und nun sage ich euch: La§t ab von diesen Menschen und la§t sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird's untergehen; Mt 15,13)

39 ist es aber von Gott, so kšnnt ihr sie nicht vernichten - damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen. Da stimmten sie ihm zu

40 und riefen die Apostel herein, lie§en sie gei§eln und geboten ihnen, sie sollten nicht mehr im Namen Jesu reden, und lie§en sie gehen. Mt 10,17)

41 Sie gingen aber fršhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie wŸrdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden, Mt 5,10-12; 1. Petr 4,13)

42 und sie hšrten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den HŠusern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.



6

1 (Die Wahl der sieben Armenpfleger U|

In diesen Tagen aber, als die Zahl der JŸnger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebrŠischen, weil ihre Witwen Ÿbersehen wurden bei der tŠglichen Versorgung. Kap 4,35)

2 Da riefen die Zwšlf die Menge der JŸnger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, da§ wir fŸr die Mahlzeiten sorgen und darŸber das Wort Gottes vernachlŠssigen.

3 Darum, ihr lieben BrŸder, seht euch um nach sieben MŠnnern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst. 1. Tim 3,8-10)

4 Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben.

5 Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie wŠhlten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen aus Antiochia. Kap 8,5)

6 Diese MŠnner stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten die HŠnde auf sie. Kap 1,24; 13,3; 14,23

7 Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der JŸnger wurde sehr gro§ in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam. Kap 2,47; 19,20)

8 (Stephanus vor dem Hohen Rat) Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und gro§e Zeichen unter dem Volk.

9 Da standen einige auf von der Synagoge der Libertiner und der KyrenŠer und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und der Provinz Asien und stritten mit Stephanus.

10 Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, in dem er redete. Lk 21,15)

11 Da stifteten sie einige MŠnner an, die sprachen: Wir haben ihn LŠsterworte reden hšren gegen Mose und gegen Gott. Mt 26,60-66)

12 Und sie brachten das Volk und die €ltesten und die Schriftgelehrten auf, traten herzu und ergriffen ihn und fŸhrten ihn vor den Hohen Rat

13 und stellten falsche Zeugen auf, die sprachen: Dieser Mensch hšrt nicht auf, zu reden gegen diese heilige StŠtte und das Gesetz. Jer 26,9.11)

14 Denn wir haben ihn sagen hšren: Dieser Jesus von Nazareth wird diese StŠtte zerstšren und die Ordnungen Šndern, die uns Mose gegeben hat. Joh 2,19)

15 Und alle, die im Rat sa§en, blickten auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.



7

1 (Die Rede des Stephanus) Da fragte der Hohepriester: Ist das so?

2 Er aber sprach: Liebe BrŸder und VŠter, hšrt zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, (2-16) 1. Mose 11-50; Jos 24,32)

3 und sprach zu ihm (1. Mose 12,1): ÈGeh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen will.Ç

4 Da ging er aus dem Land der ChaldŠer und wohnte in Haran. Und als sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn von dort herŸber in dies Land, in dem ihr nun wohnt,

5 aber er gab ihm kein Eigentum darin, auch nicht einen Fu§ breit, und verhie§ ihm, er wolle es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz geben, obwohl er noch kein Kind hatte.

6 Denn so sprach Gott (1. Mose 15,13.14): ÈDeine Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem fremden Lande, und man wird sie knechten und mi§handeln vierhundert Jahre lang. 2. Mose 12,40)

7 Aber das Volk, dem sie als Knechte dienen mŸssen, will ich richtenÇ, sprach Gott, Èund danach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser StŠtte.Ç

8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwšlf ErzvŠter.

9 Und die ErzvŠter beneideten Josef und verkauften ihn nach €gypten. Aber Gott war mit ihm

10 und errettete ihn aus aller seiner BedrŠngnis und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem Kšnig von €gypten; der setzte ihn zum Regenten Ÿber €gypten und Ÿber sein ganzes Haus.

11 Es kam aber eine Hungersnot Ÿber ganz €gypten und Kanaan und eine gro§e BedrŠngnis, und unsre VŠter fanden keine Nahrung.

12 Jakob aber hšrte, da§ es in €gypten Getreide gŠbe, und sandte unsre VŠter aus zum ersten Mal.

13 Und beim zweiten Mal gab sich Josef seinen BrŸdern zu erkennen; so wurde dem Pharao Josefs Herkunft bekannt.

14 Josef aber sandte aus und lie§ seinen Vater Jakob holen und seine ganze Verwandtschaft, fŸnfundsiebzig Menschen.

15 Und Jakob zog hinab nach €gypten und starb, er und unsre VŠter;

16 und sie wurden nach Sichem herŸbergebracht und in das Grab gelegt, das Abraham fŸr Geld gekauft hatte von den Sšhnen Hamors in Sichem.

17 Als nun die Zeit der Verhei§ung sich nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in €gypten, (17-35) 2. Mose 1-3)

18 bis ein andrer Kšnig Ÿber €gypten aufkam, der nichts wu§te von Josef.

19 Dieser ging mit Hinterlist vor gegen unser Volk und mi§handelte unsre VŠter und lie§ ihre kleinen Kinder aussetzen, damit sie nicht am Leben blieben.

20 Zu der Zeit wurde Mose geboren, und er war ein schšnes Kind vor Gott und wurde drei Monate ernŠhrt im Hause seines Vaters.

21 Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf und zog ihn auf als ihren Sohn.

22 Und Mose wurde in aller Weisheit der €gypter gelehrt und war mŠchtig in Worten und Werken.

23 Als er aber vierzig Jahre alt wurde, gedachte er, nach seinen BrŸdern, den Israeliten, zu sehen.

24 Und sah einen Unrecht leiden; da stand er ihm bei und rŠchte den, dem Leid geschah, und erschlug den €gypter.

25 Er meinte aber, seine BrŸder sollten's verstehen, da§ Gott durch seine Hand ihnen Rettung bringe; aber sie verstanden's nicht.

26 Und am nŠchsten Tag kam er zu ihnen, als sie miteinander stritten, und ermahnte sie, Frieden zu halten, und sprach: Liebe MŠnner, ihr seid doch BrŸder; warum tut einer dem andern Unrecht?

27 Der aber seinem NŠchsten Unrecht getan hatte, stie§ ihn von sich und sprach (2. Mose 2,14): ÈWer hat dich zum Aufseher und Richter Ÿber uns gesetzt?

28 Willst du mich auch tšten, wie du gestern den €gypter getštet hast?Ç

29 Mose aber floh wegen dieser Rede und lebte als Fremdling im Lande Midian; dort zeugte er zwei Sšhne. 2. Mose 18,3.4)

30 Und nach vierzig Jahren erschien ihm in der WŸste am Berge Sinai ein Engel in einer Feuerflamme im Dornbusch.

31 Als aber Mose das sah, wunderte er sich Ÿber die Erscheinung. Als er aber hinzuging, zu schauen, geschah die Stimme des Herrn zu ihm (2. Mose 3,5-10):

32 ÈIch bin der Gott deiner VŠter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.Ç Mose aber fing an zu zittern und wagte nicht hinzuschauen.

33 Aber der Herr sprach zu ihm: ÈZieh die Schuhe aus von deinen FŸ§en; denn die StŠtte, auf der du stehst, ist heiliges Land!

34 Ich habe gesehen das Leiden meines Volkes, das in €gypten ist, und habe sein Seufzen gehšrt und bin herabgekommen, es zu erretten. Und nun komm her, ich will dich nach €gypten senden.Ç

35 Diesen Mose, den sie verleugnet hatten, als sie sprachen: ÈWer hat dich als Aufseher und Richter eingesetzt?Ç, den sandte Gott als AnfŸhrer und Retter durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen war.

36 Dieser Mose fŸhrte sie heraus und tat Wunder und Zeichen in €gypten, im Roten Meer und in der WŸste vierzig Jahre lang. 2. Mose 7,10, 2. Mose 14,21)

37 Dies ist der Mose, der zu den Israeliten gesagt hat (5. Mose 18,15): ÈEinen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren BrŸdern.Ç

38 Dieser ist's, der in der Gemeinde in der WŸste stand zwischen dem Engel, der mit ihm redete auf dem Berge Sinai, und unsern VŠtern. Dieser empfing Worte des Lebens, um sie uns weiterzugeben. 2. Mose 19, 5. Mose 9,10)

39 Ihm wollten unsre VŠter nicht gehorsam werden, sondern sie stie§en ihn von sich und wandten sich in ihrem Herzen wieder €gypten zu

40 und sprachen zu Aaron (2. Mose 32,1): ÈMache uns Gštter, die vor uns hergehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem Lande €gypten gefŸhrt hat, widerfahren ist.Ç

41 Und sie machten zu der Zeit ein Kalb und opferten dem Gštzenbild und freuten sich Ÿber das Werk ihrer HŠnde.

42 Aber Gott wandte sich ab und gab sie dahin, so da§ sie dem Heer des Himmels dienten, wie geschrieben steht im Buch der Propheten (Amos 5,25-27): ÈHabt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der WŸste mir je Opfer und Gaben dargebracht?

43 Ihr trugt die HŸtte Molochs umher und den Stern des Gottes RŠfan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch wegfŸhren bis Ÿber Babylon hinaus.Ç

44 Es hatten unsre VŠter die StiftshŸtte in der WŸste, wie der es angeordnet hatte, der zu Mose redete, da§ er sie machen sollte nach dem Vorbild, das er gesehen hatte. 2. Mose 25,9)

45 Diese Ÿbernahmen unsre VŠter und brachten sie mit Josua in das Land, das die Heiden inne hatten, die Gott vertrieb vor dem Angesicht unsrer VŠter, bis zur Zeit Davids. Jos 3,14; 18,1)

46 Der fand Gnade bei Gott und bat darum, da§ er eine StŠtte finden mšge fŸr das Haus Jakob. 2. Sam 7,1-16; Ps 132,3-5)

47 Salomo aber baute ihm ein Haus. 1. Kšn 6)

48 Aber der Allerhšchste wohnt nicht in Tempeln, die mit HŠnden gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja 66,1.2):

49 ÈDer Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner FŸ§e; was wollt ihr mir denn fŸr ein Haus bauenÇ, spricht der Herr, Èoder was ist die StŠtte meiner Ruhe?

50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?Ç

51 Ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren,* ihr widerstrebt allezeit dem heiligen Geist, wie eure VŠter, so auch ihr. 2. Mose 32,9, 3. Mose 26,41; Ršm 2,28.29) (*Luther Ÿbersetzte wšrtlich: Èunbeschnitten an Herzen und OhrenÇ.)

52 Welchen Propheten haben eure VŠter nicht verfolgt? Und sie haben getštet, die zuvor verkŸndigten das Kommen des Gerechten, dessen VerrŠter und Mšrder ihr nun geworden seid. 2. Chr 36,16; Mt 23,31)

53 Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt's nicht gehalten. 2. Mose 20,1-21, Gal 3,19; Hebr 2,2)

54 (Der Tod des Stephanus) Als sie das hšrten, ging's ihnen durchs Herz, und sie knirschten mit den ZŠhnen Ÿber ihn.

55 Er aber, voll heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes

56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Lk 22,69)

57 Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und stŸrmten einmŸtig auf ihn ein,

58 stie§en ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den FŸ§en eines jungen Mannes, der hie§ Saulus, 3. Mose 24,16, Kap 22,20)

59 und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Lk 23,46)

60 Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese SŸnde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Lk 23,34)



8

1 Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tode.

(Die Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem) Es erhob sich aber an diesem Tag eine gro§e Verfolgung Ÿber die Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle in die LŠnder JudŠa und Samarien, au§er den Aposteln. Kap 1,8; 11,19)

2 Es bestatteten aber den Stephanus gottesfŸrchtige MŠnner und hielten eine gro§e Klage Ÿber ihn.

3 Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstšren, ging von Haus zu Haus, schleppte MŠnner und Frauen fort und warf sie ins GefŠngnis. Kap 9,1; 22,4; 1. Kor 15,9)

4 (Philippus in Samaria. Der Zauberer Simon) Die nun zerstreut worden waren, zogen umher und predigten das Wort.

5 Philippus aber kam hinab in die Hauptstadt Samariens und predigte ihnen von Christus. Kap 6,5)

6 Und das Volk neigte einmŸtig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhšrten und die Zeichen sahen, die er tat.

7 Denn die unreinen Geister fuhren aus mit gro§em Geschrei aus vielen Besessenen, auch viele GelŠhmte und VerkrŸppelte wurden gesund gemacht; Mk 16,17)

8 und es entstand gro§e Freude in dieser Stadt.

9 Es war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt Zauberei trieb und das Volk von Samaria in seinen Bann zog, weil er vorgab, er wŠre etwas Gro§es.

10 Und alle hingen ihm an, klein und gro§, und sprachen: Dieser ist die Kraft Gottes, die die Gro§e genannt wird.

11 Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit seiner Zauberei in seinen Bann gezogen hatte.

12 Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi glaubten, lie§en sich taufen MŠnner und Frauen.

13 Da wurde auch Simon glŠubig und lie§ sich taufen und hielt sich zu Philippus. Und als er die Zeichen und gro§en Taten sah, die geschahen, geriet er au§er sich vor Staunen.

14 Als aber die Apostel in Jerusalem hšrten, da§ Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes.

15 Die kamen hinab und beteten fŸr sie, da§ sie den heiligen Geist empfingen.

16 Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.

17 Da legten sie die HŠnde auf sie, und sie empfingen den heiligen Geist.

18 Als aber Simon sah, da§ der Geist gegeben wurde, wenn die Apostel die HŠnde auflegten, bot er ihnen Geld an

19 und sprach: Gebt auch mir die Macht, damit jeder, dem ich die HŠnde auflege, den heiligen Geist empfange.

20 Petrus aber sprach zu ihm: Da§ du verdammt werdest mitsamt deinem Geld, weil du meinst, Gottes Gabe werde durch Geld erlangt.

21 Du hast weder Anteil noch Anrecht an dieser Sache; denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott.

22 Darum tu Bu§e fŸr diese deine Bosheit und flehe zum Herrn, ob dir das Trachten deines Herzens vergeben werden kšnne.

23 Denn ich sehe, da§ du voll bitterer Galle bist und verstrickt in Ungerechtigkeit.

24 Da antwortete Simon und sprach: Bittet ihr den Herrn fŸr mich, da§ nichts von dem Ÿber mich komme, was ihr gesagt habt.

25 Als sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie wieder um nach Jerusalem und predigten das Evangelium in vielen Dšrfern der Samariter.

26 (Der KŠmmerer aus €thiopien) Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach SŸden auf die Stra§e, die von Jerusalem nach Gaza hinabfŸhrt und šde ist.

27 Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus €thiopien, ein KŠmmerer und MŠchtiger am Hof der Kandake, der Kšnigin von €thiopien, welcher ihren ganzen Schatz verwaltete, der war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten.

28 Nun zog er wieder heim und sa§ auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.

29 Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen!

30 Da lief Philippus hin und hšrte, da§ er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest?

31 Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.

32 Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser (Jesaja 53,7.8): ÈWie ein Schaf, das zur Schlachtung gefŸhrt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf.

33 In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzŠhlen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.Ç

34 Da antwortete der KŠmmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem?

35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.

36 Und als sie auf der Stra§e dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der KŠmmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, da§ ich mich taufen lasse?* (*Vers 37 findet sich erst in der spŠteren †berlieferung: ÈPhilippus aber sprach: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen. Er aber antwortete und sprach: Ich glaube, da§ Jesus Christus Gottes Sohn ist.Ç)

38 Und er lie§ den Wagen halten, und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der KŠmmerer, und er taufte ihn.

39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrŸckte der Geist des Herrn den Philippus, und der KŠmmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Stra§e fršhlich. 1. Kšn 18,12)

40 Philippus aber fand sich in Aschdod wieder und zog umher und predigte in allen StŠdten das Evangelium, bis er nach CŠsarea kam. Kap 21,8.9)



9

1 (Die Bekehrung des Saulus) Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die JŸnger des Herrn und ging zum Hohenpriester (1-19) Kap 22,3-16; 26,9-18, Kap 8,3)

2 und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er AnhŠnger des neuen Weges, MŠnner und Frauen, wenn er sie dort fŠnde, gefesselt nach Jerusalem fŸhre.

3 Als er aber auf dem Wege war und in die NŠhe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plštzlich ein Licht vom Himmel; (3-6) 1. Kor 15,8)

4 und er fiel auf die Erde und hšrte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?

5 Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.

6 Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.

7 Die MŠnner aber, die seine GefŠhrten waren, standen sprachlos da; denn sie hšrten zwar die Stimme, aber sahen niemanden.

8 Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen aufschlug, sah er nichts. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und fŸhrten ihn nach Damaskus;

9 und er konnte drei Tage nicht sehen und a§ nicht und trank nicht.

10 Es war aber ein JŸnger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr.

11 Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Stra§e, die die Gerade hei§t, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet

12 und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und die Hand auf ihn legte, damit er wieder sehend werde.

13 Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen gehšrt Ÿber diesen Mann, wieviel Bšses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat;

14 und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle gefangenzunehmen, die deinen Namen anrufen.

15 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwŠhltes Werkzeug, da§ er meinen Namen trage vor Heiden und vor Kšnige und vor das Volk Israel. Kap 13,46, Kap 26,2; 27,24)

16 Ich will ihm zeigen, wieviel er leiden mu§ um meines Namens willen. 2. Kor 11,23-28)

17 Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die HŠnde auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, da§ du wieder sehend und mit dem heiligen Geist erfŸllt werdest.

18 Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, lie§ sich taufen

19 und nahm Speise zu sich und stŠrkte sich.

20 (Saulus in Damaskus und Jerusalem) Saulus blieb aber einige Tage bei den JŸngern in Damaskus.

Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesus, da§ dieser Gottes Sohn sei.

21 Alle aber, die es hšrten, entsetzten sich und sprachen: Ist das nicht der, der in Jerusalem alle vernichten wollte, die diesen Namen anrufen, und ist er nicht deshalb hierhergekommen, da§ er sie gefesselt zu den Hohenpriestern fŸhre? Kap 8,1; 26,10)

22 Saulus aber gewann immer mehr an Kraft und trieb die Juden in die Enge, die in Damaskus wohnten, und bewies, da§ Jesus der Christus ist. Kap 18,28)

23 Nach mehreren Tagen aber hielten die Juden Rat und beschlossen, ihn zu tšten.

24 Aber es wurde Saulus bekannt, da§ sie ihm nachstellten. Sie bewachten Tag und Nacht auch die Tore, um ihn zu tšten.

25 Da nahmen ihn seine JŸnger bei Nacht und lie§en ihn in einem Korb die Mauer hinab. 2. Kor 11,32.33)

26 Als er aber nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den JŸngern zu halten; doch sie fŸrchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht, da§ er ein JŸnger wŠre. Gal 1,17-19)

27 Barnabas aber nahm ihn zu sich und fŸhrte ihn zu den Aposteln und erzŠhlte ihnen, wie Saulus auf dem Wege den Herrn gesehen und da§ der mit ihm geredet und wie er in Damaskus im Namen Jesu frei und offen gepredigt hŠtte.

28 Und er ging bei ihnen in Jerusalem ein und aus und predigte im Namen des Herrn frei und offen.

29 Er redete und stritt auch mit den griechischen Juden; aber sie stellten ihm nach, um ihn zu tšten.

30 Als das die BrŸder erfuhren, geleiteten sie ihn nach CŠsarea und schickten ihn weiter nach Tarsus. Gal 1,21)

31 So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz JudŠa und GalilŠa und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des heiligen Geistes.

32 (Petrus in Lydda) Es geschah aber, als Petrus Ÿberall im Land umherzog, da§ er auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.

33 Dort fand er einen Mann mit Namen €neas, seit acht Jahren ans Bett gebunden; der war gelŠhmt.

34 Und Petrus sprach zu ihm: €neas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett. Und sogleich stand er auf.

35 Da sahen ihn alle, die in Lydda und in Scharon wohnten, und bekehrten sich zu dem Herrn.

36 (Die Auferweckung der Tabita) In Joppe war eine JŸngerin mit Namen Tabita, das hei§t Ÿbersetzt: Reh. Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.

37 Es begab sich aber zu der Zeit, da§ sie krank wurde und starb. Da wuschen sie sie und legten sie in das Obergemach.

38 Weil aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die JŸnger, als sie hšrten, da§ Petrus dort war, zwei MŠnner zu ihm und baten ihn: SŠume nicht, zu uns zu kommen!

39 Petrus aber stand auf und ging mit ihnen. Und als er hingekommen war, fŸhrten sie ihn hinauf in das Obergemach, und es traten alle Witwen zu ihm, weinten und zeigten ihm die Ršcke und Kleider, die Tabita gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.

40 Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. Mk 5,41)

41 Er aber gab ihr die Hand und lie§ sie aufstehen und rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig vor sie.

42 Und das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.

43 Und es geschah, da§ Petrus lange Zeit in Joppe blieb bei einem Simon, der ein Gerber war.



10

1 (Der Hauptmann Kornelius) Es war aber ein Mann in CŠsarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann der Abteilung, die die Italische genannt wurde.

2 Der war fromm und gottesfŸrchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete immer zu Gott.

3 Der hatte eine Erscheinung um die neunte Stunde am Tage und sah deutlich einen Engel Gottes bei sich eintreten; der sprach zu ihm: Kornelius!

4 Er aber sah ihn an, erschrak und fragte: Herr, was ist? Der sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind vor Gott gekommen, und er hat ihrer gedacht. Tob 3,24.25)

5 Und nun sende MŠnner nach Joppe und la§ holen Simon mit dem Beinamen Petrus.

6 Der ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt. Kap 9,43)

7 Und als der Engel, der mit ihm redete, hinweggegangen war, rief Kornelius zwei seiner Knechte und einen frommen Soldaten von denen, die ihm dienten,

8 und erzŠhlte ihnen alles und sandte sie nach Joppe. Kap 11,5-17)

9 Am nŠchsten Tag, als diese auf dem Wege waren und in die NŠhe der Stadt kamen, stieg Petrus auf das Dach, zu beten um die sechste Stunde.

10 Und als er hungrig wurde, wollte er essen. WŠhrend sie ihm aber etwas zubereiteten, geriet er in VerzŸckung

11 und sah den Himmel aufgetan und etwas wie ein gro§es leinenes Tuch herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen aufdie Erde.

12 Darin waren allerlei vierfŸ§ige und kriechende Tiere der Erde und Všgel des Himmels.

13 Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und i§!

14 Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Verbotenes und Unreines gegessen. 3. Mose 11; Hes 4,14)

15 Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten. Ršm 14,14)

16 Und das geschah dreimal; und alsbald wurde das Tuch wieder hinaufgenommen gen Himmel.

17 Als aber Petrus noch ratlos war, was die Erscheinung bedeute, die er gesehen hatte, siehe, da fragten die MŠnner, von Kornelius gesandt, nach dem Haus Simons und standen an der TŸr,

18 riefen und fragten, ob Simon mit dem Beinamen Petrus hier zu Gast wŠre.

19 WŠhrend aber Petrus nachsann Ÿber die Erscheinung, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei MŠnner suchen dich;

20 so steh auf, steig hinab und geh mit ihnen und zweifle nicht, denn ich habe sie gesandt.

21 Da stieg Petrus hinab zu den MŠnnern und sprach: Siehe, ich bin's, den ihr sucht; warum seid ihr hier?

22 Sie aber sprachen: Der Hauptmann Kornelius, ein frommer und gottesfŸrchtiger Mann mit gutem Ruf bei dem ganzen Volk der Juden, hat Befehl empfangen von einem heiligen Engel, da§ er dich sollte holen lassen in sein Haus und hšren, was du zu sagen hast.

23 Da rief er sie herein und beherbergte sie. Am nŠchsten Tag machte er sich auf und zog mit ihnen, und einige BrŸder aus Joppe gingen mit ihm.

24 Und am folgenden Tag kam er nach CŠsarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte seine Verwandten und nŠchsten Freunde zusammengerufen.

25 Und als Petrus hereinkam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel ihm zu F٤en und betete ihn an.

26 Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch. Kap 14,15; Offb 19,10)

27 Und wŠhrend er mit ihm redete, ging er hinein und fand viele, die zusammengekommen waren.

28 Und er sprach zu ihnen: Ihr wi§t, da§ es einem jŸdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber Gott hat mir gezeigt, da§ ich keinen Menschen meiden oder unrein nennen soll.

29 Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen, als ich geholt wurde. So frage ich euch nun, warum ihr mich habt holen lassen.

30 Kornelius sprach: Vor vier Tagen um diese Zeit betete ich um die neunte Stunde in meinem Hause. Und siehe, da stand ein Mann vor mir in einem leuchtenden Gewand

31 und sprach: Kornelius, dein Gebet ist erhšrt, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott.

32 So sende nun nach Joppe und la§ herrufen Simon mit dem Beinamen Petrus, der zu Gast ist im Hause des Gerbers Simon am Meer.

33 Da sandte ich sofort zu dir; und du hast recht getan, da§ du gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott zugegen, um alles zu hšren, was dir vom Herrn befohlen ist.

34 Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, da§ Gott die Person nicht ansieht; 5. Mose 10,17; 1. Sam 16,7; Ršm 2,11)

35 sondern in jedem Volk, wer ihn fŸrchtet und recht tut, der ist ihm angenehm. Joh 10,16)

36 Er hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkŸndigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr Ÿber alle. Eph 2,17)

37 Ihr wi§t, was in ganz JudŠa geschehen ist, angefangen von GalilŠa nach der Taufe, die Johannes predigte, Mt 4,12-17)

38 wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm. Mt 3,16)

39 Und wir sind Zeugen fŸr alles, was er getan hat im jŸdischen Land und in Jerusalem. Den haben sie an das Holz gehŠngt und getštet.

40 Den hat Gott auferweckt am dritten Tag und hat ihn erscheinen lassen, 1. Kor 15,4-7)

41 nicht dem ganzen Volk, sondern uns, den von Gott vorher erwŠhlten Zeugen, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er auferstanden war von den Toten. Joh 14,19.22, Lk 24,30.43)

42 Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, da§ er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten. Joh 5,22)

43 Von diesem bezeugen alle Propheten, da§ durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der SŸnden empfangen sollen. Jes 53,5.6; Jer 31,34)

44 WŠhrend Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhšrten.

45 Und die glŠubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen wurde;

46 denn sie hšrten, da§ sie in Zungen redeten und Gott hoch priesen. Da antwortete Petrus: Kap 2,4)

47 Kann auch jemand denen das Wasser zur Taufe verwehren, die den heiligen Geist empfangen haben ebenso wie wir?

48 Und er befahl, sie zu taufen in dem Namen Jesu Christi. Da baten sie ihn, noch einige Tage dazubleiben.



11

1 (Petrus in Jerusalem) Es kam aber den Aposteln und BrŸdern in JudŠa zu Ohren, da§ auch die Heiden Gottes Wort angenommen hatten.

2 Und als Petrus hinaufkam nach Jerusalem, stritten die glŠubig gewordenen Juden mit ihm

3 und sprachen: Du bist zu MŠnnern gegangen, die nicht Juden sind, und hast mit ihnen gegessen! Gal 2,12)

4 Petrus aber fing an und erzŠhlte es ihnen der Reihe nach und sprach:

5 Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und geriet in VerzŸckung und hatte eine Erscheinung; ich sah etwas wie ein gro§es leinenes Tuch herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen vom Himmel; das kam bis zu mir. (5-17) Kap 10,9-48)

6 Als ich hineinsah, erblickte ich vierfŸ§ige Tiere der Erde und wilde Tiere und kriechende Tiere und Všgel des Himmels.

7 Ich hšrte aber auch eine Stimme, die sprach zu mir: Steh auf, Petrus, schlachte und i§!

8 Ich aber sprach: O nein, Herr; denn es ist nie etwas Verbotenes oder Unreines in meinen Mund gekommen.

9 Aber die Stimme antwortete zum zweiten Mal vom Himmel: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten.

10 Das geschah aber dreimal; und alles wurde wieder gen Himmel hinaufgezogen.

11 Und siehe, auf einmal standen drei MŠnner vor dem Hause, in dem wir waren, von CŠsarea zu mir gesandt.

12 Der Geist aber sprach zu mir, ich solle mit ihnen gehen und nicht zweifeln. Es kamen aber mit mir auch diese sechs BrŸder, und wir gingen in das Haus des Mannes.

13 Der berichtete uns, wie er den Engel in seinem Haus gesehen habe, der zu ihm sagte: Sende MŠnner nach Joppe und la§ holen Simon, mit dem Beinamen Petrus;

14 der wird dir die Botschaft sagen, durch die du selig wirst und dein ganzes Haus.

15 Als ich aber anfing zu reden, fiel der heilige Geist auf sie ebenso wie am Anfang auf uns. Kap 2,1-4)

16 Da dachte ich an das Wort des Herrn, als er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden. Kap 1,5)

17 Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die wir zum Glauben gekommen sind an den Herrn Jesus Christus: wer war ich, da§ ich Gott wehren konnte?

18 Als sie das hšrten, schwiegen sie still und lobten Gott und sprachen: So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben fŸhrt!

19 (Erste Christen in Antiochia) Die aber zerstreut waren wegen der Verfolgung, die sich wegen Stephanus erhob, gingen bis nach Phšnizien und Zypern und Antiochia und verkŸndigten das Wort niemandem als allein den Juden. Kap 8,1-4)

20 Es waren aber einige unter ihnen, MŠnner aus Zypern und Kyrene, die kamen nach Antiochia und redeten auch zu den Griechen und predigten das Evangelium vom Herrn Jesus.

21 Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine gro§e Zahl wurde glŠubig und bekehrte sich zum Herrn. Kap 2,47)

22 Es kam aber die Kunde davon der Gemeinde von Jerusalem zu Ohren; und sie sandten Barnabas, da§ er nach Antiochia ginge. Kap 4,36)

23 Als dieser dort hingekommen war und die Gnade Gottes sah, wurde er froh und ermahnte sie alle, mit festem Herzen an dem Herrn zu bleiben;

24 denn er war ein bewŠhrter Mann, voll heiligen Geistes und Glaubens. Und viel Volk wurde fŸr den Herrn gewonnen. Kap 5,14)

25 Barnabas aber zog aus nach Tarsus, Saulus zu suchen. Kap 9,30)

26 Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia. Und sie blieben ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten viele. In Antiochia wurden die JŸnger zuerst Christen genannt. Gal 2,11)

27 In diesen Tagen kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochia. Kap 13,1; 15,32)

28 Und einer von ihnen mit Namen Agabus trat auf und sagte durch den Geist eine gro§e Hungersnot voraus, die Ÿber den ganzen Erdkreis kommen sollte; dies geschah unter dem Kaiser Klaudius. Kap 21,10)

29 Aber unter den JŸngern beschlo§ ein jeder, nach seinem Vermšgen den BrŸdern, die in JudŠa wohnten, eine Gabe zu senden.

30 Das taten sie auch und schickten sie zu den €ltesten durch Barnabas und Saulus. Kap 12,25; 1. Kor 16,1-4)



12

1 (Der Tod des Jakobus und die Befreiung des Petrus) Um diese Zeit legte der Kšnig Herodes Hand an einige von der Gemeinde, sie zu mi§handeln.

2 Er tštete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Mt 20,20-23)

3 Und als er sah, da§ es den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen. Es waren aber eben die Tage der UngesŠuerten Brote.

4 Als er ihn nun ergriffen hatte, warf er ihn ins GefŠngnis und Ÿberantwortete ihn vier Wachen von je vier Soldaten, ihn zu bewachen. Denn er gedachte, ihn nach dem Fest vor das Volk zu stellen.

5 So wurde nun Petrus im GefŠngnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhšren fŸr ihn zu Gott.

6 Und in jener Nacht, als ihn Herodes vorfŸhren lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt, und die Wachen vor der TŸr bewachten das GefŠngnis.

7 Und siehe, der Engel des Herrn kam herein, und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stie§ Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen HŠnden. Kap 5,19)

8 Und der Engel sprach zu ihm: GŸrte dich und zieh deine Schuhe an! Und er tat es. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir!

9 Und er ging hinaus und folgte ihm und wu§te nicht, da§ ihm das wahrhaftig geschehe durch den Engel, sondern meinte, eine Erscheinung zu sehen.

10 Sie gingen aber durch die erste und zweite Wache und kamen zu dem eisernen Tor, das zur Stadt fŸhrt; das tat sich ihnen von selber auf. Und sie traten hinaus und gingen eine Stra§e weit, und alsbald verlie§ ihn der Engel.

11 Und als Petrus zu sich gekommen war, sprach er: Nun wei§ ich wahrhaftig, da§ der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes errettet hat und von allem, was das jŸdische Volk erwartete.

12 Und als er sich besonnen hatte, ging er zum Haus Marias, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo viele beieinander waren und beteten. Vers 25; Kap 13,5.13; 15,37)

13 Als er aber an das Hoftor klopfte, kam eine Magd mit Namen Rhode, um zu hšren, wer da wŠre.

14 Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, tat sie vor Freude das Tor nicht auf, lief hinein und verkŸndete, Petrus stŸnde vor dem Tor.

15 Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Doch sie bestand darauf, es wŠre so. Da sprachen sie: Es ist sein Engel.

16 Petrus aber klopfte weiter an. Als sie nun aufmachten, sahen sie ihn und entsetzten sich.

17 Er aber winkte ihnen mit der Hand, da§ sie schweigen sollten, und erzŠhlte ihnen, wie ihn der Herr aus dem GefŠngnis gefŸhrt hatte, und sprach: VerkŸndet dies dem Jakobus und den BrŸdern. Dann ging er hinaus und zog an einen andern Ort.

18 (Das Ende des Herodes Agrippa) Als es aber Tag wurde, entstand eine nicht geringe Verwirrung unter den Soldaten, was wohl mit Petrus geschehen sei. Kap 5,21.22)

19 Als aber Herodes ihn holen lassen wollte und ihn nicht fand, verhšrte er die Wachen und lie§ sie abfŸhren. Dann zog er von JudŠa hinab nach CŠsarea und blieb dort eine Zeitlang.

20 Er war aber zornig auf die Einwohner von Tyrus und Sidon. Sie aber kamen einmŸtig zu ihm und Ÿberredeten Blastus, den KŠmmerer des Kšnigs, und baten um Frieden, weil ihr Land seine Nahrung aus dem Land des Kšnigs bekam. Hes 27,17)

21 Und an einem festgesetzten Tag legte Herodes das kšnigliche Gewand an, setzte sich auf den Thron und hielt eine Rede an sie.

22 Das Volk aber rief ihm zu: Das ist Gottes Stimme und nicht die eines Menschen! Hes 28,2)

23 Alsbald schlug ihn der Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab. Und von WŸrmern zerfressen, gab er den Geist auf. Dan 5,20, 2. Makk 9,9)

24 Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus. Kap 6,7)

25 Barnabas und Saulus aber kehrten zurŸck, nachdem sie in Jerusalem die Gabe Ÿberbracht hatten, und nahmen mit sich Johannes, der den Beinamen Markus hat. Kap 11,29.30, Kap 13,5)



13

1 (Der Beginn der ersten Missionsreise) Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nŠmlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Mana‘n, der mit dem LandesfŸrsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. Kap 11,27; 1. Kor 12,28)

2 Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe. Kap 9,15)

3 Da fasteten sie und beteten und legten die HŠnde auf sie und lie§en sie ziehen. Kap 6,6)

4 (Auf der Insel Zypern) Nachdem sie nun ausgesandt waren vom heiligen Geist, kamen sie nach Seleuzia und von da zu Schiff nach Zypern.

5 Und als sie in die Stadt Salamis kamen, verkŸndigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch Johannes als Gehilfen bei sich. Kap 12,12.25)

6 Als sie die ganze Insel bis nach Paphos durchzogen hatten, trafen sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, der hie§ Barjesus;

7 der war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verstŠndigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und begehrte, das Wort Gottes zu hšren.

8 Da widerstand ihnen der Zauberer Elymas - denn so wird sein Name Ÿbersetzt - und versuchte, den Statthalter vom Glauben abzuhalten.

9 Saulus aber, der auch Paulus hei§t, voll heiligen Geistes, sah ihn an

10 und sprach: Du Sohn des Teufels, voll aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, hšrst du nicht auf, krumm zu machen die geraden Wege des Herrn?

11 Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt Ÿber dich, und du sollst blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen! Auf der Stelle fiel Dunkelheit und Finsternis auf ihn, und er ging umher und suchte jemanden, der ihn an der Hand fŸhrte.

12 Als der Statthalter sah, was geschehen war, wurde er glŠubig und verwunderte sich Ÿber die Lehre des Herrn.

13 (In Antiochia in Pisidien) Paulus aber und die um ihn waren, fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte zurŸck nach Jerusalem. Kap 15,38)

14 Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.

15 Nach der Lesung des Gesetzes und der Propheten aber schickten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und lie§en ihnen sagen: Liebe BrŸder, wollt ihr etwas reden und das Volk ermahnen, so sagt es. Kap 15,21)

16 Da stand Paulus auf und winkte mit der Hand und sprach: Ihr MŠnner von Israel und ihr GottesfŸrchtigen*, hšrt zu! (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

17 Der Gott dieses Volkes Israel hat unsre VŠter erwŠhlt und das Volk gro§ gemacht, als sie Fremdlinge waren im Lande €gypten, und mit starkem Arm fŸhrte er sie von dort heraus. 2. Mose 12,37.40.41; 14,8)

18 Und vierzig Jahre lang ertrug er sie in der WŸste Ps 106,13-33)

19 und vernichtete sieben Všlker in dem Land Kanaan und gab ihnen deren Land zum Erbe; 5. Mose 7,1, Jos 14,2)

20 das geschah in etwa vierhundertfŸnfzig Jahren. Danach gab er ihnen Richter bis zur Zeit des Propheten Samuel. Ri 2,16, 1. Sam 3,20)

21 Und von da an baten sie um einen Kšnig; und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, fŸr vierzig Jahre. 1. Sam 8,5, 1. Sam 10,21-24)

22 Und als er diesen versto§en hatte, erhob er David zu ihrem Kšnig, von dem er bezeugte (1. Samuel 13,14): ÈIch habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der soll meinen ganzen Willen tun.Ç

23 Aus dessen Geschlecht hat Gott, wie er verhei§en hat, Jesus kommen lassen als Heiland fŸr das Volk Israel, Jes 11,1)

24 nachdem Johannes, bevor Jesus auftrat, dem ganzen Volk Israel die Taufe der Bu§e gepredigt hatte. Lk 3,3)

25 Als aber Johannes seinen Lauf vollendete, sprach er: Ich bin nicht der, fŸr den ihr mich haltet; aber siehe, er kommt nach mir, dessen Schuhriemen zu lšsen ich nicht wert bin. Joh 1,20, Mk 1,7; Lk 3,16; Joh 1,27)

26 Ihr MŠnner, liebe BrŸder, ihr Sšhne aus dem Geschlecht Abrahams und ihr GottesfŸrchtigen, uns ist das Wort dieses Heils gesandt.

27 Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Oberen haben, weil sie Jesus nicht erkannten, die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden, mit ihrem Urteilsspruch erfŸllt. Joh 16,3)

28 Und obwohl sie nichts an ihm fanden, das den Tod verdient hŠtte, baten sie doch Pilatus, ihn zu tšten. Mt 27,22.23)

29 Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab. Mt 27,59.60)

30 Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten; Kap 3,15)

31 und er ist an vielen Tagen denen erschienen, die mit ihm von GalilŠa hinauf nach Jerusalem gegangen waren; die sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk. Kap 1,3)

32 Und wir verkŸndigen euch die Verhei§ung, die an die VŠter ergangen ist,

33 da§ Gott sie uns, ihren Kindern, erfŸllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht (Psalm 2,7): ÈDu bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.Ç

34 Da§ er ihn aber von den Toten auferweckt hat und ihn nicht der Verwesung Ÿberlassen wollte, hat er so gesagt (Jesaja 55,3): ÈIch will euch die Gnade, die David verhei§en ist, treu bewahren.Ç

35 Darum sagt er auch an einer andern Stelle (Psalm 16,10): ÈDu wirst nicht zugeben, da§ dein Heiliger die Verwesung sehe.Ç Kap 2,27)

36 Denn nachdem David zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, ist er entschlafen und zu seinen VŠtern versammelt worden und hat die Verwesung gesehen.

37 Der aber, den Gott auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen.

38 So sei euch nun kundgetan, liebe BrŸder, da§ euch durch ihn Vergebung der SŸnden verkŸndigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, Ršm 8,3.4)

39 ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt. Ršm 10,4)

40 Seht nun zu, da§ nicht Ÿber euch komme, was in den Propheten gesagt ist (Habakuk 1,5):

41 ÈSeht, ihr VerŠchter, und wundert euch und werdet zunichte! Denn ich tue ein Werk zu euren Zeiten, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzŠhlt.Ç

42 Als sie aber aus der Synagoge hinausgingen, baten die Leute, da§ sie am nŠchsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten.

43 Und als die Gemeinde auseinanderging, folgten viele Juden und gottesfŸrchtige Judengenossen dem Paulus und Barnabas. Diese sprachen mit ihnen und ermahnten sie, da§ sie bleiben sollten in der Gnade Gottes.

44 Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hšren.

45 Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lŠsterten.

46 Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch mu§te das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch sto§t und haltet euch selbst nicht fŸr wŸrdig des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Kap 3,25.26; Mt 10,5.6)

47 Denn so hat uns der Herr geboten (Jesaja 49,6): ÈIch habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil seist bis an die Enden der Erde.Ç

48 Als das die Heiden hšrten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und alle wurden glŠubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Ršm 8,29.30)

49 Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der ganzen Gegend.

50 Aber die Juden hetzten die gottesfŸrchtigen vornehmen Frauen und die angesehensten MŠnner der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.

51 Sie aber schŸttelten den Staub von ihren FŸ§en zum Zeugnis gegen sie und kamen nach Ikonion. Kap 18,6; Mt 10,14)

52 Die JŸnger aber wurden erfŸllt von Freude und heiligem Geist.



14

1 (In Ikonion) Es geschah aber in Ikonion, da§ sie wieder in die Synagoge der Juden gingen und so predigten, da§ eine gro§e Menge Juden und Griechen glŠubig wurde.

2 Die Juden aber, die unglŠubig blieben, stifteten Unruhe und hetzten die Seelen der Heiden auf gegen die BrŸder.

3 Dennoch blieben sie eine lange Zeit dort und lehrten frei und offen im Vertrauen auf den Herrn, der das Wort seiner Gnade bezeugte und lie§ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre HŠnde. Kap 19,11; Hebr 2,4)

4 Die Menge in der Stadt aber spaltete sich; die einen hielten's mit den Juden und die andern mit den Aposteln.

5 Als sich aber ein Sturm erhob bei den Heiden und Juden und ihren Oberen und sie sie mi§handeln und steinigen wollten, 2. Tim 3,11)

6 merkten sie es und entflohen in die StŠdte Lykaoniens, nach Lystra und Derbe, und in deren Umgebung

7 und predigten dort das Evangelium.

8 (In Lystra) Und es war ein Mann in Lystra, der hatte schwache FŸ§e und konnte nur sitzen; er war gelŠhmt von Mutterleib an und hatte noch nie gehen kšnnen.

9 Der hšrte Paulus reden. Und als dieser ihn ansah und merkte, da§ er glaubte, ihm kšnne geholfen werden, Mt 9,28)

10 sprach er mit lauter Stimme: Stell dich aufrecht auf deine F٤e! Und er sprang auf und ging umher.

11 Als aber das Volk sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und riefen auf lykaonisch: Die Gštter sind den Menschen gleich geworden und zu uns herabgekommen. Kap 28,6)

12 Und sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes, weil er das Wort fŸhrte.

13 Und der Priester des Zeus aus dem Tempel vor ihrer Stadt brachte Stiere und KrŠnze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk.

14 Als das die Apostel Barnabas und Paulus hšrten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk und schrien:

15 Ihr MŠnner, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie ihr und predigen euch das Evangelium, da§ ihr euch bekehren sollt von diesen falschen Gšttern zu dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. Kap 10,26)

16 Zwar hat er in den vergangenen Zeiten alle Heiden ihre eigenen Wege gehen lassen; Kap 17,30)

17 und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernŠhrt und eure Herzen mit Freude erfŸllt. -

18 Und obwohl sie das sagten, konnten sie kaum das Volk davon abbringen, ihnen zu opfern.

19 Es kamen aber von Antiochia und Ikonion Juden dorthin und Ÿberredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, und meinten, er wŠre gestorben. 2. Kor 11,25; 2. Tim 3,11)

20 Als ihn aber die JŸnger umringten, stand er auf und ging in die Stadt.

(Die RŸckkehr nach Antiochia in Syrien (

Am nŠchsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe;

21 und sie predigten dieser Stadt das Evangelium und machten viele zu JŸngern. Dann kehrten sie zurŸck nach Lystra und Ikonion und Antiochia,

22 stŠrkten die Seelen der JŸnger und ermahnten sie, im Glauben zu bleiben, und sagten: Wir mŸssen durch viele BedrŠngnisse in das Reich Gottes eingehen. Ršm 5,3-5; 1. Thess 3,3)

23 Und sie setzten in jeder Gemeinde €lteste ein, beteten und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie glŠubig geworden waren. Kap 6,6)

24 Und sie zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien

25 und sagten das Wort in Perge und zogen hinab nach Attalia.

26 Und von da fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werk, das sie nun ausgerichtet hatten. Kap 13,1.2)

27 Als sie aber dort ankamen, versammelten sie die Gemeinde und verkŸndeten, wieviel Gott durch sie getan und wie er den Heiden die TŸr des Glaubens aufgetan hŠtte. 1. Kor 16,9)

28 Sie blieben aber dort eine nicht geringe Zeit bei den JŸngern.



15

1 (Die Apostelversammlung in Jerusalem) Und einige kamen herab von JudŠa und lehrten die BrŸder: Wenn ihr euch nicht beschneiden la§t nach der Ordnung des Mose, kšnnt ihr nicht selig werden. Gal 5,2)

2 Als nun Zwietracht entstand, und Paulus und Barnabas einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten, ordnete man an, da§ Paulus und Barnabas und einige andre von ihnen nach Jerusalem hinaufziehen sollten zu den Aposteln und €ltesten um dieser Frage willen. Gal 2,1)

3 Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch Phšnizien und Samarien und erzŠhlten von der Bekehrung der Heiden und machten damit allen BrŸdern gro§e Freude.

4 Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie empfangen von der Gemeinde und von den Aposteln und von den €ltesten. Und sie verkŸndeten, wieviel Gott durch sie getan hatte.

5 Da traten einige von der Partei der PharisŠer auf, die glŠubig geworden waren, und sprachen: Man mu§ sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz des Mose zu halten.

6 Da kamen die Apostel und die €ltesten zusammen, Ÿber diese Sache zu beraten.

7 Als man sich aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr MŠnner, liebe BrŸder, ihr wi§t, da§ Gott vor langer Zeit unter euch bestimmt hat, da§ durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hšrten und glaubten. Kap 10,44; 11,15)

8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat es bezeugt und ihnen den heiligen Geist gegeben wie auch uns,

9 und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen, nachdem er ihre Herzen gereinigt hatte durch den Glauben.

10 Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, da§ ihr ein Joch auf den Nacken der JŸnger legt, das weder unsre VŠter noch wir haben tragen kšnnen? Mt 23,4; Gal 5,1)

11 Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie. Gal 2,16; Eph 2,4-10)

12 Da schwieg die ganze Menge still und hšrte Paulus und Barnabas zu, die erzŠhlten, wie gro§e Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden.

13 Danach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr MŠnner, liebe BrŸder, hšrt mir zu! Kap 21,18; Gal 2,9)

14 Simon hat erzŠhlt, wie Gott zum ersten Mal die Heiden gnŠdig heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk fŸr seinen Namen zu gewinnen.

15 Und dazu stimmen die Worte der Propheten, wie geschrieben steht (Amos 9,11.12):

16 ÈDanach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene HŸtte Davids wieder bauen, und ihre TrŸmmer will ich wieder aufbauen und will sie aufrichten,

17 damit die Menschen, die Ÿbriggeblieben sind, nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, Ÿber die mein Name genannt ist, spricht der Herr,

18 der tut, was von alters her bekannt ist.Ç

19 Darum meine ich, da§ man denen von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht Unruhe mache,

20 sondern ihnen vorschreibe, da§ sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Gštzen und von Unzucht* und vom Erstickten* und vom Blut. 3. Mose 19,4, 3. Mose 19,29, 3. Mose 3,17) (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

21 Denn Mose hat von alten Zeiten her in allen StŠdten solche, die ihn predigen, und wird alle Sabbattage in den Synagogen gelesen. Kap 13,15)

22 (Die BeschlŸsse der Apostelversammlung) Und die Apostel und €ltesten beschlossen samt der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte MŠnner auszuwŠhlen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nŠmlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, angesehene MŠnner unter den BrŸdern.

23 Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend: Wir, die Apostel und €ltesten, eure BrŸder, wŸnschen Heil den BrŸdern aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Zilizien.

24 Weil wir gehšrt haben, da§ einige von den Unsern, denen wir doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irre gemacht und eure Seelen verwirrt haben,

25 so haben wir, einmŸtig versammelt, beschlossen, MŠnner auszuwŠhlen und zu euch zu senden, mit unsern geliebten BrŸdern Barnabas und Paulus,

26 MŠnner, die ihr Leben eingesetzt haben fŸr den Namen unseres Herrn Jesus Christus.

27 So haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mŸndlich dasselbe mitteilen werden.

28 Denn es gefŠllt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:

29 da§ ihr euch enthaltet vom Gštzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!

30 (Die Benachrichtigung der Gemeinde in Antiochia) Als man sie hatte gehen lassen, kamen sie nach Antiochia und versammelten die Gemeinde und Ÿbergaben den Brief.

31 Als sie ihn lasen, wurden sie Ÿber den Zuspruch froh.

32 Judas aber und Silas, die selbst Propheten waren, ermahnten die BrŸder mit vielen Reden und stŠrkten sie. Kap 11,27; 13,1)

33 Und als sie eine Zeitlang dort verweilt hatten, lie§en die BrŸder sie mit Frieden gehen zu denen, die sie gesandt hatten.* (*Vers 34 findet sich erst in der spŠteren †berlieferung: ÈEs gefiel aber Silas, dort zu bleiben.Ç)

35 Paulus und Barnabas aber blieben in Antiochia, lehrten und predigten mit vielen andern das Wort des Herrn.

36 (Der Beginn der zweiten Missionsreise) Nach einigen Tagen sprach Paulus zu Barnabas: La§ uns wieder aufbrechen und nach unsern BrŸdern sehen in allen StŠdten, in denen wir das Wort des Herrn verkŸndigt haben, wie es um sie steht.

37 Barnabas aber wollte, da§ sie auch Johannes mit dem Beinamen Markus mitnŠhmen. Kap 12,12.25)

38 Paulus aber hielt es nicht fŸr richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien verlassen hatte und nicht mit ihnen ans Werk gegangen war. Kap 13,13)

39 Und sie kamen scharf aneinander, so da§ sie sich trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr nach Zypern.

40 Paulus aber wŠhlte Silas und zog fort, von den BrŸdern der Gnade Gottes befohlen.

41 Er zog aber durch Syrien und Zilizien und stŠrkte die Gemeinden.



16

1 (In Kleinasien) Er kam auch nach Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein JŸnger mit Namen Timotheus, der Sohn einer jŸdischen Frau, die glŠubig war, und eines griechischen Vaters. Kap 17,14; 19,22; 20,4; Phil 2,19-22; 1. Thess 3,2.6, 2. Tim 1,5)

2 Der hatte einen guten Ruf bei den BrŸdern in Lystra und Ikonion.

3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen, und er nahm ihn und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren; denn sie wu§ten alle, da§ sein Vater ein Grieche war. Gal 2,3)

4 Als sie aber durch die StŠdte zogen, Ÿbergaben sie ihnen die BeschlŸsse, die von den Aposteln und €ltesten in Jerusalem gefa§t worden waren, damit sie sich daran hielten. Kap 15,23-29)

5 Da wurden die Gemeinden im Glauben gefestigt und nahmen tŠglich zu an Zahl.

6 Sie zogen aber durch Phrygien und das Land Galatien, da ihnen vom heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort zu predigen in der Provinz Asien. Kap 18,23)

7 Als sie aber bis nach Mysien gekommen waren, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen; doch der Geist Jesu lie§ es ihnen nicht zu.

8 Da zogen sie durch Mysien und kamen hinab nach Troas.

9 (Der Ruf nach Mazedonien) Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herŸber nach Mazedonien und hilf uns!

10 Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Mazedonien zu reisen, gewi§, da§ uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen.

11 (In Philippi) Da fuhren wir von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am nŠchsten Tag nach Neapolis

12 und von da nach Philippi, das ist eine Stadt des ersten Bezirks von Mazedonien, eine ršmische Kolonie. Wir blieben aber einige Tage in dieser Stadt.

13 Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an den Flu§, wo wir dachten, da§ man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen.

14 (Die Bekehrung der Lydia) Und eine gottesfŸrchtige Frau mit Namen Lydia, eine PurpurhŠndlerin aus der Stadt Thyatira, hšrte zu; der tat der Herr das Herz auf, so da§ sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde.

15 Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, da§ ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie nštigte uns.

16 (Die Magd mit dem Wahrsagegeist) Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen.

17 Die folgte Paulus und uns Ÿberall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte des allerhšchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkŸndigen. Mk 1,24.34)

18 Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darŸber so aufgebracht, da§ er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, da§ du von ihr ausfŠhrst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde. Mk 16,17)

19 Als aber ihre Herren sahen, da§ damit ihre Hoffnung auf Gewinn ausgefahren war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf den Markt vor die Oberen

20 und fŸhrten sie den Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden Kap 17,6)

21 und verkŸnden Ordnungen, die wir weder annehmen noch einhalten dŸrfen, weil wir Ršmer sind.

22 Und das Volk wandte sich gegen sie; und die Stadtrichter lie§en ihnen die Kleider herunterrei§en und befahlen, sie mit Stšcken zu schlagen. 2. Kor 11,25; Phil 1,30; 1. Thess 2,2)

23 (Paulus und Silas im GefŠngnis) Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins GefŠngnis und befahl dem Aufseher, sie gut zu bewachen.

24 Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste GefŠngnis und legte ihre FŸ§e in den Block.

25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hšrten sie.

26 Plštzlich aber geschah ein gro§es Erdbeben, so da§ die Grundmauern des GefŠngnisses wankten. Und sogleich šffneten sich alle TŸren, und von allen fielen die Fesseln ab.

27 Als aber der Aufseher aus dem Schlaf auffuhr und sah die TŸren des GefŠngnisses offenstehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst tšten; denn er meinte, die Gefangenen wŠren entflohen.

28 Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!

29 Da forderte der Aufseher ein Licht und stŸrzte hinein und fiel zitternd Paulus und Silas zu FŸ§en.

30 Und er fŸhrte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was mu§ ich tun, da§ ich gerettet werde? Kap 2,37)

31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!

32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren.

33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen. Und er lie§ sich und alle die Seinen sogleich taufen

34 und fŸhrte sie in sein Haus und deckte ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, da§ er zum Glauben an Gott gekommen war.

35 Als es aber Tag geworden war, sandten die Stadtrichter die Amtsdiener und lie§en sagen: La§ diese MŠnner frei!

36 Und der Aufseher Ÿberbrachte Paulus diese Botschaft: Die Stadtrichter haben hergesandt, da§ ihr frei sein sollt. Nun kommt heraus und geht hin in Frieden!

37 Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil šffentlich geschlagen, die wir doch ršmische BŸrger sind, und in das GefŠngnis geworfen, und sollten uns nun heimlich fortschicken? Nein! Sie sollen selbst kommen und uns hinausfŸhren! Kap 22,25)

38 Die Amtsdiener berichteten diese Worte den Stadtrichtern. Da fŸrchteten sie sich, als sie hšrten, da§ sie ršmische BŸrger seien,

39 und kamen und redeten ihnen zu, fŸhrten sie heraus und baten sie, die Stadt zu verlassen.

40 Da gingen sie aus dem GefŠngnis und gingen zu der Lydia. Und als sie die BrŸder gesehen und sie getršstet hatten, zogen sie fort.



17

1 (In Thessalonich (

Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. 1. Thess 2,2)

2 Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten von der Schrift,

3 tat sie ihnen auf und legte ihnen dar, da§ Christus leiden mu§te und von den Toten auferstehen und da§ dieser Jesus, den ich - so sprach er - euch verkŸndige, der Christus ist. Lk 24,26.27.45.46)

4 Einige von ihnen lie§en sich Ÿberzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine gro§e Menge von gottesfŸrchtigen Griechen, dazu nicht wenige von den angesehensten Frauen. 1. Thess 1,1; 2. Thess 1,1)

5 Aber die Juden ereiferten sich und holten sich einige Ÿble MŠnner aus dem Pšbel, rotteten sich zusammen und richteten einen Aufruhr in der Stadt an und zogen vor das Haus Jasons und suchten sie, um sie vor das Volk zu fŸhren.

6 Sie fanden sie aber nicht. Da schleiften sie Jason und einige BrŸder vor die Oberen der Stadt und schrien: Diese, die den ganzen Weltkreis erregen, sind jetzt auch hierher gekommen; Kap 16,20)

7 die beherbergt Jason. Und diese alle handeln gegen des Kaisers Gebote und sagen, ein anderer sei Kšnig, nŠmlich Jesus. Lk 23,2)

8 So brachten sie das Volk auf und die Oberen der Stadt, die das hšrten.

9 Und erst nachdem ihnen von Jason und den andern BŸrgschaft geleistet war, lie§en sie sie frei.

10 (In Berša) Die BrŸder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Berša. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden.

11 Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten tŠglich in der Schrift, ob sich's so verhielte. Joh 5,39)

12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und MŠnnern.

13 Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, da§ auch in Berša das Wort Gottes von Paulus verkŸndigt wurde, kamen sie und erregten Unruhe und verwirrten auch dort das Volk.

14 Da schickten die BrŸder Paulus sogleich weiter bis an das Meer; Silas und Timotheus aber blieben zurŸck. Kap 16,1)

15 Die aber Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen. Und nachdem sie den Auftrag empfangen hatten, da§ Silas und Timotheus so schnell wie mšglich zu ihm kommen sollten, kehrten sie zurŸck.

16 (In Athen) Als aber Paulus in Athen auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, als er die Stadt voller Gštzenbilder sah.

17 Und er redete zu den Juden und den GottesfŸrchtigen in der Synagoge und tŠglich auf dem Markt zu denen, die sich einfanden.

18 Einige Philosophen aber, Epikureer und Stoiker, stritten mit ihm. Und einige von ihnen sprachen: Was will dieser SchwŠtzer sagen? Andere aber: Es sieht so aus, als wolle er fremde Gštter verkŸndigen. Er hatte ihnen nŠmlich das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung verkŸndigt. 1. Kor 4,12)

19 Sie nahmen ihn aber mit und fŸhrten ihn auf den Areopag* und sprachen: Kšnnen wir erfahren, was das fŸr eine neue Lehre ist, die du lehrst? (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

20 Denn du bringst etwas Neues vor unsere Ohren; nun wollen wir gerne wissen, was das ist.

21 Alle Athener nŠmlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu hšren.

22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr MŠnner von Athen, ich sehe, da§ ihr die Gštter in allen StŸcken sehr verehrt.

23 Ich bin umhergegangen und habe eure HeiligtŸmer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkŸndige ich euch, was ihr unwissend verehrt.

24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit HŠnden gemacht sind. 1. Kšn 8,27)

25 Auch lŠ§t er sich nicht von MenschenhŠnden dienen, wie einer, der etwas nštig hŠtte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. Ps 50,9-12)

26 Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, 5. Mose 32,8)

27 damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fŸhlen und finden kšnnten; und fŸrwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Jes 55,6)

28 Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts.

29 Da wir nun gšttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht. 1. Mose 1,27, Jes 40,18)

30 Zwar hat Gott Ÿber die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber, gebietet er den Menschen, da§ alle an allen Enden Bu§e tun. Kap 14,16, Lk 24,47)

31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat. Kap 10,42; Mt 25,31-33)

32 Als sie von der Auferstehung der Toten hšrten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darŸber ein andermal weiter hšren.

33 So ging Paulus von ihnen.

34 Einige MŠnner schlossen sich ihm an und wurden glŠubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.



18

1 (In Korinth) Danach verlie§ Paulus Athen und kam nach Korinth

2 und fand einen Juden mit Namen Aquila, aus Pontus gebŸrtig; der war mit seiner Frau Priszilla kŸrzlich aus Italien gekommen, weil Kaiser Klaudius allen Juden geboten hatte, Rom zu verlassen. Zu denen ging Paulus. Ršm 16,3)

3 Und weil er das gleiche Handwerk hatte, blieb er bei ihnen und arbeitete mit ihnen; sie waren nŠmlich von Beruf Zeltmacher. Kap 20,34; 1. Kor 4,12)

4 Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und Ÿberzeugte Juden und Griechen.

5 Als aber Silas und Timotheus aus Mazedonien kamen, richtete sich Paulus ganz auf die VerkŸndigung des Wortes und bezeugte den Juden, da§ Jesus der Christus ist. Kap 17,14.15; 2. Kor 1,19)

6 Als sie aber widerstrebten und lŠsterten, schŸttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme Ÿber euer Haupt; ohne Schuldgehe ich von nun an zu den Heiden. Kap 13,51; Neh 5,15, Kap 20,26)

7 Und er machte sich auf von dort und kam in das Haus eines Mannes mit Namen Titius Justus, eines GottesfŸrchtigen; dessen Haus war neben der Synagoge.

8 Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, kam zum Glauben an den Herrn mit seinem ganzen Hause, und auch viele Korinther, die zuhšrten, wurden glŠubig und lie§en sich taufen. 1. Kor 1,14)

9 Es sprach aber der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: FŸrchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! (9 und 10) Jer 1,8, 1. Kor 2,3)

10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein gro§es Volk in dieser Stadt. Joh 10,16)

11 Er blieb aber dort ein Jahr und sechs Monate und lehrte unter ihnen das Wort Gottes.

12 Als aber Gallio Statthalter in Achaja war, empšrten sich die Juden einmŸtig gegen Paulus und fŸhrten ihn vor den Richterstuhl

13 und sprachen: Dieser Mensch Ÿberredet die Leute, Gott zu dienen dem Gesetz zuwider.

14 Als aber Paulus den Mund auftun wollte, sprach Gallio zu den Juden: Wenn es um einen Frevel oder ein Vergehen ginge, ihr Juden, so wŸrde ich euch anhšren, wie es recht ist; (14 und 15) Kap 25,18-20)

15 weil es aber Fragen sind Ÿber Lehre und Namen und das Gesetz bei euch, so seht ihr selber zu; ich gedenke, darŸber nicht Richter zu sein. Joh 18,31)

16 Und er trieb sie weg von dem Richterstuhl.

17 Da ergriffen sie alle Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, und schlugen ihn vor dem Richterstuhl, und Gallio kŸmmerte sich nicht darum.

18 (Die RŸckkehr nach Antiochia) Paulus aber blieb noch eine Zeitlang dort. Danach nahm er Abschied von den BrŸdern und wollte nach Syrien fahren und mit ihm Priszilla und Aquila. Zuvor lie§ er sich in KenchreŠ sein Haupt scheren, denn er hatte ein GelŸbde getan. Kap 21,24.26)

19 Und sie kamen nach Ephesus, und er lie§ die beiden dort zurŸck; er aber ging in die Synagoge und redete mit den Juden.

20 Sie baten ihn aber, da§ er lŠngere Zeit bei ihnen bleibe. Doch er willigte nicht ein,

21 sondern nahm Abschied von ihnen und sprach: Will's Gott, so will ich wieder zu euch kommen. Und er fuhr weg von Ephesus Jak 4,15)

22 und kam nach CŠsarea und ging hinauf nach Jerusalem und grŸ§te die Gemeinde und zog hinab nach Antiochia. Kap 21,15)

23 (Der Beginn der dritten Missionsreise) Und nachdem er einige Zeit geblieben war, brach er wieder auf und durchzog nacheinander das galatische Land und Phrygien und stŠrkte alle JŸnger.

24 (Apollos in Ephesus) Es kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria gebŸrtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift. 1. Kor 3,5.6)

25 Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und redete brennend im Geist und lehrte richtig von Jesus, wu§te aber nur von der Taufe des Johannes. Kap 19,3)

26 Er fing an, frei und offen zu predigen in der Synagoge. Als ihn Aquila und Priszilla hšrten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus.

27 Als er aber nach Achaja reisen wollte, schrieben die BrŸder an die JŸnger dort und empfahlen ihnen, ihn aufzunehmen. Und als er dahin gekommen war, half er denen viel, die glŠubig geworden waren durch die Gnade.

28 Denn er widerlegte die Juden krŠftig und erwies šffentlich durch die Schrift, da§ Jesus der Christus ist. Kap 9,22; 17,3)



19

1 (Paulus in Ephesus) Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, da§ Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige JŸnger fand.

2 Zu denen sprach er: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr glŠubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehšrt, da§ es einen heiligen Geist gibt. Kap 2,38)

3 Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes.

4 Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Bu§e und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nŠmlich an Jesus. Mt 3,11)

5 Als sie das hšrten, lie§en sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus.

6 Und als Paulus die HŠnde auf sie legte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten. Kap 8,17; 10,44.46)

7 Es waren aber zusammen etwa zwšlf MŠnner.

8 Er ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang, lehrte und Ÿberzeugte sie von dem Reich Gottes.

9 Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge Ÿbel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die JŸnger ab und redete tŠglich in der Schule des Tyrannus.

10 Und das geschah zwei Jahre lang, so da§ alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hšrten, Juden und Griechen.

11 Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die HŠnde des Paulus. Kap 14,3; 2. Kor 12,12)

12 So hielten sie auch die Schwei§tŸcher und andere TŸcher, die er auf seiner Haut getragen hatte, Ÿber die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen, und die bšsen Geister fuhren aus. Kap 5,15)

13 Es unterstanden sich aber einige von den Juden, die als Beschwšrer umherzogen, den Namen des Herrn Jesus zu nennen Ÿber denen, die bšse Geister hatten, und sprachen: Ich beschwšre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt. Lk 9,49)

14 Es waren aber sieben Sšhne eines jŸdischen Hohenpriesters mit Namen Skevas, die dies taten.

15 Aber der bšse Geist antwortete und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich wohl, und von Paulus wei§ ich wohl; aber wer seid ihr?

16 Und der Mensch, in dem der bšse Geist war, stŸrzte sich auf sie und ŸberwŠltigte sie alle und richtete sie so zu, da§ sie nackt und verwundet aus dem Haus flohen.

17 Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, Juden und Griechen; und Furcht befiel sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde hoch gelobt.

18 Es kamen auch viele von denen, die glŠubig geworden waren, und bekannten und verkŸndeten, was sie getan hatten.

19 Viele aber, die Zauberei getrieben hatten, brachten die BŸcher zusammen und verbrannten sie šffentlich und berechneten, was sie wert waren, und kamen auf fŸnfzigtausend Silbergroschen.

20 So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mŠchtig. Kap 12,24)

21 Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich dort gewesen bin, mu§ ich auch Rom sehen. Kap 23,11)

22 Und er sandte zwei, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien; er aber blieb noch eine Weile in der Provinz Asien. 2. Tim 4,20)

23 (Der Aufruhr des Demetrius) Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht geringe Unruhe Ÿber den neuen Weg. 2. Kor 1,8.9)

24 Denn einer mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, machte silberne Tempel der Diana* und verschaffte denen vom Handwerk nicht geringen Gewinn. (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

25 Diese und die Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach: Liebe MŠnner, ihr wi§t, da§ wir gro§en Gewinn von diesem Gewerbe haben;

26 und ihr seht und hšrt, da§ nicht allein in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz Asien dieser Paulus viel Volk abspenstig macht, Ÿberredet und spricht: Was mit HŠnden gemacht ist, das sind keine Gštter.

27 Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern auch der Tempel der gro§en Gšttin Diana wird fŸr nichts geachtet werden, und zudem wird ihre gšttliche MajestŠt untergehen, der doch die ganze Provinz Asien und der Weltkreis Verehrung erweist.

28 Als sie das hšrten, wurden sie von Zorn erfŸllt und schrien: Gro§ ist die Diana der Epheser!

29 Und die ganze Stadt wurde voll GetŸmmel; sie stŸrmten einmŸtig zum Theater und ergriffen Gajus und Aristarch aus Mazedonien, die GefŠhrten des Paulus. Kap 20,4)

30 Als aber Paulus unter das Volk gehen wollte, lie§en's ihm die JŸnger nicht zu.

31 Auch einige der Oberen der Provinz Asien, die ihm freundlich gesinnt waren, sandten zu ihm und ermahnten ihn, sich nicht zum Theater zu begeben.

32 Dort schrien die einen dies, die andern das, und die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wu§ten nicht, warum sie zusammengekommen waren.

33 Einige aber aus der Menge unterrichteten den Alexander, den die Juden vorschickten. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten.

34 Als sie aber innewurden, da§ er ein Jude war, schrie alles wie aus einem Munde fast zwei Stunden lang: Gro§ ist die Diana der Epheser!

35 Als aber der Kanzler das Volk beruhigt hatte, sprach er: Ihr MŠnner von Ephesus, wo ist ein Mensch, der nicht wei§, da§ die Stadt Ephesus eine HŸterin der gro§en Diana ist und ihres Bildes, das vom Himmel gefallen ist?

36 Weil das nun unwidersprechlich ist, sollt ihr euch ruhig verhalten und nichts Unbedachtes tun.

37 Ihr habt diese Menschen hergefŸhrt, die weder TempelrŠuber noch LŠsterer unserer Gšttin sind.

38 Haben aber Demetrius und die mit ihm vom Handwerk sind einen Anspruch an jemanden, so gibt es Gerichte und Statthalter; da la§t sie sich untereinander verklagen.

39 Wollt ihr aber darŸber hinaus noch etwas, so kann man es in einer ordentlichen Versammlung entscheiden.

40 Denn wir stehen in Gefahr, wegen der heutigen Empšrung verklagt zu werden, ohne da§ ein Grund vorhanden ist, mit dem wir diesen Aufruhr entschuldigen kšnnten. Und als er dies gesagt hatte, lie§ er die Versammlung gehen.



20

1 (Paulus in Mazedonien und Griechenland) Als nun das GetŸmmel aufgehšrt hatte, rief Paulus die JŸnger zu sich und tršstete sie, nahm Abschied und brach auf, um nach Mazedonien zu reisen. 2. Kor 2,13)

2 Und als er diese Gegenden durchzogen und die Gemeinden mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland

3 und blieb dort drei Monate. Da ihm aber die Juden nachstellten, als er zu Schiff nach Syrien fahren wollte, beschlo§ er, durch Mazedonien zurŸckzukehren.

4 Es zogen aber mit ihm Sopater aus Berša, der Sohn des Pyrrhus, aus Thessalonich aber Aristarch und Sekundus und Gajus aus Derbe und Timotheus, aus der Provinz Asien aber Tychikus und (e) Trophimus. Kap 17,10, Kap 19,29, Kap 16,1, Eph 6,21, (e) Kap 21,29)

5 Diese reisten voraus und warteten auf uns in Troas.

6 (In Troas) Wir aber fuhren nach den Tagen der UngesŠuerten Brote mit dem Schiff von Philippi ab und kamen am fŸnften Tag zu ihnen nach Troas und blieben dort sieben Tage.

7 Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nŠchsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht. Mt 28,1, Kap 2,42.46)

8 Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren.

9 Es sa§ aber ein junger Mann mit Namen Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete; und vom Schlaf ŸberwŠltigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot aufgehoben.

10 Paulus aber ging hinab und warf sich Ÿber ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein GetŸmmel; denn es ist Leben in ihm. 1. Kšn 17,21)

11 Dann ging er hinauf und brach das Brot und a§ und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und so zog er hinweg.

12 Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getršstet.

13 (Die Reise nach Milet) Wir aber zogen voraus zum Schiff und fuhren nach Assos und wollten dort Paulus zu uns nehmen; denn er hatte es so befohlen, weil er selbst zu Fu§ gehen wollte.

14 Als er uns nun traf in Assos, nahmen wir ihn zu uns und kamen nach Mitylene.

15 Und von dort fuhren wir weiter und kamen am nŠchsten Tag auf die Hšhe von Chios; am folgenden Tag gelangten wir nach Samos und am nŠchsten Tag kamen wir nach Milet.

16 Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorŸberzufahren, um in der Provinz Asien keine Zeit zu verlieren; denn er eilte, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm mšglich wŠre. Kap 18,21)

17 (Die Abschiedsrede des Paulus an die €ltesten von Ephesus) Aber von Milet sandte er nach Ephesus und lie§ die €ltesten der Gemeinde rufen.

18 Als aber die zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr wi§t, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich in die Provinz Asien gekommen bin, die ganze Zeit bei euch verhalten habe, Kap 18,19; 19,10)

19 wie ich dem Herrn gedient habe in aller Demut und mit TrŠnen und unter Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfahren sind.

20 Ich habe euch nichts vorenthalten, was nŸtzlich ist, da§ ich's euch nicht verkŸndigt und gelehrt hŠtte, šffentlich und in den HŠusern,

21 und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.

22 Und nun siehe, durch den Geist gebunden, fahre ich nach Jerusalem und wei§ nicht, was mir dort begegnen wird, Kap 19,21)

23 nur da§ der heilige Geist in allen StŠdten mir bezeugt, da§ Fesseln und BedrŠngnisse auf mich warten. Kap 9,16; 21,4.11)

24 Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes. Kap 21,13, 2. Tim 4,7)

25 Und nun siehe, ich wei§, da§ ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, zu denen ich hingekommen bin und das Reich gepredigt habe.

26 Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, da§ ich rein bin vom Blut aller; (26 und 27) Hes 3,17-19, Kap 18,6)

27 denn ich habe nicht unterlassen, euch den ganzen Ratschlu§ Gottes zu verkŸndigen.

28 So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der heilige Geist eingesetzt hat zu Bischšfen*, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat. 1. Tim 4,16, 1. Petr 5,2-4) (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

29 Denn das wei§ ich, da§ nach meinem Abschied rei§ende Wšlfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden. Mt 7,15)

30 Auch aus eurer Mitte werden MŠnner aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die JŸnger an sich zu ziehen. 1. Joh 2,18.19)

31 Darum seid wachsam und denkt daran, da§ ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter TrŠnen zu ermahnen.

32 Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mŠchtig ist, euch zu erbauen und euch das Erbe zu geben mit allen, die geheiligt sind.

33 Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.

34 Denn ihr wi§t selber, da§ mir diese HŠnde zum Unterhalt gedient haben fŸr mich und die, die mit mir gewesen sind. Kap 18,3; 1. Kor 4,12; 1. Thess 2,9)

35 Ich habe euch in allem gezeigt, da§ man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen mu§ im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.

36 Und als er das gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Kap 21,5)

37 Da begannen alle laut zu weinen, und sie fielen Paulus um den Hals und k٤ten ihn,

38 am allermeisten betrŸbt Ÿber das Wort, das er gesagt hatte, sie wŸrden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf das Schiff.



21

1 (Von Milet nach CŠsarea (

Als wir uns nun von ihnen losgerissen hatten und abgefahren waren, kamen wir geradewegs nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodos und von da nach Patara.

2 Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phšnizien fuhr, stiegen wir ein und fuhren ab.

3 Als aber Zypern in Sicht kam, lie§en wir es linker Hand liegen und fuhren nach Syrien und kamen in Tyrus an, denn dort sollte das Schiff die Ware ausladen.

4 Als wir nun die JŸnger fanden, blieben wir sieben Tage dort. Die sagten Paulus durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem hinaufziehen. Kap 20,23)

5 Und es geschah, als wir die Tage zugebracht hatten, da machten wir uns auf und reisten weiter. Und sie geleiteten uns alle mit Frauen und Kindern bis hinaus vor die Stadt, und wir knieten nieder am Ufer und beteten. Kap 20,36)

6 Und als wir voneinander Abschied genommen hatten, stiegen wir ins Schiff; jene aber wandten sich wieder heimwŠrts.

7 Wir beendeten die Seefahrt und kamen von Tyrus nach Ptolema•s, begrŸ§ten die BrŸder und blieben einen Tag bei ihnen.

8 Am nŠchsten Tag zogen wir weiter und kamen nach CŠsarea und gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. Kap 6,5; 8,40)

9 Der hatte vier Tšchter, die waren Jungfrauen und weissagten.

10 Und als wir mehrere Tage dablieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus aus JudŠa herab. Kap 11,28)

11 Und als er zu uns kam, nahm er den GŸrtel des Paulus und band sich die FŸ§e und HŠnde und sprach: Das sagt der heilige Geist: Den Mann, dem dieser GŸrtel gehšrt, werden die Juden in Jerusalem so binden und Ÿberantworten in die HŠnde der Heiden. Kap 20,23)

12 Als wir aber das hšrten, baten wir und die aus dem Ort, da§ er nicht hinauf nach Jerusalem zšge. Mt 16,22)

13 Paulus aber antwortete: Was macht ihr, da§ ihr weint und brecht mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem fŸr den Namen des Herrn Jesus. Kap 20,24)

14 Da er sich aber nicht Ÿberreden lie§, schwiegen wir und sprachen: Des Herrn Wille geschehe. Lk 22,42)

15 (Die Ankunft in Jerusalem) Und nach diesen Tagen machten wir uns fertig und zogen hinauf nach Jerusalem.

16 Es kamen aber mit uns auch einige JŸnger aus CŠsarea und fŸhrten uns zu einem alten JŸnger mit Namen Mnason aus Zypern, bei dem wir zu Gast sein sollten.

17 Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die BrŸder gerne auf.

18 Am nŠchsten Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und es kamen die €ltesten alle dorthin. Kap 15,13)

19 Und als er sie begrŸ§t hatte, erzŠhlte er eins nach dem andern, was Gott unter den Heiden durch seinen Dienst getan hatte.

20 Als sie aber das hšrten, lobten sie Gott und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wieviel tausend Juden glŠubig geworden sind, und alle sind Eiferer fŸr das Gesetz. Kap 15,1)

21 Ihnen ist aber berichtet worden Ÿber dich, da§ du alle Juden, die unter den Heiden wohnen, den Abfall von Mose lehrst und sagst, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und auch nicht nach den Ordnungen leben. Kap 16,3)

22 Was nun? Auf jeden Fall werden sie hšren, da§ du gekommen bist.

23 So tu nun das, was wir dir sagen. Wir haben vier MŠnner, die haben ein GelŸbde auf sich genommen; Kap 18,18)

24 die nimm zu dir und la§ dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten fŸr sie, da§ sie ihr Haupt scheren kšnnen;* so werden alle erkennen, da§ es nicht so ist, wie man ihnen Ÿber dich berichtet hat, sondern da§ du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hŠltst. (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen zu ÈGottgeweihterÇ.)

25 Wegen der glŠubig gewordenen Heiden aber haben wir beschlossen und geschrieben, da§ sie sich hŸten sollen vor dem Gštzenopfer, vor Blut, vor Ersticktem und vor Unzucht. Kap 15,20.29)

26 Da nahm Paulus die MŠnner zu sich und reinigte sich am nŠchsten Tag mit ihnen und ging in den Tempel und zeigte an, da§ die Tage der Reinigung beendet sein sollten, sobald fŸr jeden von ihnen das Opfer dargebracht wŠre. 4. Mose 6,13-21; 1. Kor 9,20)

27 (Die Verhaftung des Paulus) Als aber die sieben Tage zu Ende gingen, sahen ihn die Juden aus der Provinz Asien im Tempel und erregten das ganze Volk, legten die HŠnde an ihn

28 und schrien: Ihr MŠnner von Israel, helft! Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden lehrt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diese StŠtte; dazu hat er auch Griechen in den Tempel gefŸhrt und diese heilige StŠtte entweiht. Kap 6,13, Hes 44,7)

29 Denn sie hatten Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen; den, meinten sie, hŠtte Paulus in den Tempel gefŸhrt. Kap 20,4; 2. Tim 4,20)

30 Und die ganze Stadt wurde erregt, und es entstand ein Auflauf des Volkes. Sie ergriffen aber Paulus und zogen ihn zum Tempel hinaus. Und sogleich wurden die Tore zugeschlossen.

31 Als sie ihn aber tšten wollten, kam die Nachricht hinauf vor den Oberst der Abteilung, da§ ganz Jerusalem in Aufruhr sei.

32 Der nahm sogleich Soldaten und Hauptleute und lief hinunter zu ihnen. Als sie aber den Oberst und die Soldaten sahen, hšrten sie auf, Paulus zu schlagen.

33 Als nun der Oberst herangekommen war, nahm er ihn fest und lie§ ihn fesseln mit zwei Ketten und fragte, wer er wŠre und was er getan hŠtte. Kap 20,23)

34 Einer aber rief dies, der andre das im Volk. Da er aber nichts Gewisses erfahren konnte wegen des GetŸmmels, lie§ er ihn in die Burg fŸhren.

35 Und als er an die Stufen kam, mu§ten ihn die Soldaten tragen wegen des UngestŸms des Volkes;

36 denn die Menge folgte und schrie: Weg mit ihm! Kap 22,22; Lk 23,18)

37 Als nun Paulus in die Burg gefŸhrt werden sollte, fragte er den Oberst: Darf ich mit dir reden? Er aber sprach: Kannst du Griechisch?

38 Bist du nicht der €gypter, der vor diesen Tagen einen Aufruhr gemacht und viertausend von den AufrŸhrern in die WŸste hinausgefŸhrt hat?

39 Paulus aber sprach: Ich bin ein jŸdischer Mann aus Tarsus in Zilizien, BŸrger einer namhaften Stadt. Ich bitte dich, erlaube mir, zu dem Volk zu reden.

40 Als er es ihm aber erlaubte, trat Paulus auf die Stufen und winkte dem Volk mit der Hand. Da entstand eine gro§e Stille, und er redete zu ihnen auf hebrŠisch und sprach:



22

1 (Die Verteidigungsrede des Paulus) Ihr MŠnner, liebe BrŸder und VŠter, hšrt mir zu, wenn ich mich jetzt vor euch verantworte.

2 Als sie aber hšrten, da§ er auf hebrŠisch zu ihnen redete, wurden sie noch stiller. Und er sprach: Kap 21,40)

3 Ich bin ein jŸdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien, aufgewachsen aber in dieser Stadt und mit aller Sorgfalt unterwiesen im vŠterlichen Gesetz zu FŸ§en Gamaliels, und war ein Eiferer fŸr Gott, wie ihr es heute alle seid. (3-21) Kap 9,1-29; 26,9-20, Kap 5,34)

4 Ich habe die neue Lehre verfolgt bis auf den Tod; ich band MŠnner und Frauen und warf sie ins GefŠngnis, Kap 8,3)

5 wie mir auch der Hohepriester und alle €ltesten bezeugen. Von ihnen empfing ich auch Briefe an die BrŸder und reiste nach Damaskus, um auch die, die dort waren, gefesselt nach Jerusalem zu fŸhren, damit sie bestraft wŸrden.

6 Es geschah aber, als ich dorthin zog und in die NŠhe von Damaskus kam, da umleuchtete mich plštzlich um die Mittagszeit ein gro§es Licht vom Himmel.

7 Und ich fiel zu Boden und hšrte eine Stimme, die sprach zu mir: Saul, Saul, was verfolgst du mich?

8 Ich antwortete aber: Herr, wer bist du? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.

9 Die aber mit mir waren, sahen zwar das Licht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete, hšrten sie nicht.

10 Ich fragte aber: Herr, was soll ich tun? Und der Herr sprach zu mir: Steh auf und geh nach Damaskus. Dort wird man dir alles sagen, was dir zu tun aufgetragen ist.

11 Als ich aber, geblendet von der Klarheit dieses Lichtes, nicht sehen konnte, wurde ich an der Hand geleitet von denen, die bei mir waren, und kam nach Damaskus.

12 Da war aber ein gottesfŸrchtiger Mann, der sich an das Gesetz hielt, mit Namen Hananias, der einen guten Ruf bei allen Juden hatte, die dort wohnten.

13 Der kam zu mir, trat vor mich hin und sprach zu mir: Saul, lieber Bruder, sei sehend. Und zur selben Stunde konnte ich ihn sehen.

14 Er aber sprach: Der Gott unserer VŠter hat dich erwŠhlt, da§ du seinen Willen erkennen sollst und den Gerechten sehen und die Stimme aus seinem Munde hšren;

15 denn du wirst fŸr ihn vor allen Menschen Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehšrt hast.

16 Und nun, was zšgerst du? Steh auf und rufe seinen Namen an und la§ dich taufen und deine SŸnden abwaschen.

17 Es geschah aber, als ich wieder nach Jerusalem kam und im Tempel betete, da§ ich in VerzŸckung geriet

18 und ihn sah. Da sprach er zu mir: Eile und mach dich schnell auf aus Jerusalem; denn dein Zeugnis von mir werden sie nicht annehmen.

19 Und ich sprach: Herr, sie wissen doch, da§ ich die, die an dich glaubten, gefangennahm und in den Synagogen gei§eln lie§.

20 Und als das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen wurde, stand ich auch dabei und hatte Gefallen daran und bewachte denen die Kleider, die ihn tšteten. Kap 7,57; 8,1)

21 Und er sprach zu mir: Geh hin; denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden. Kap 13,2)

22 (Paulus vor dem ršmischen Oberst) Sie hšrten ihm aber zu bis zu diesem Wort; dann erhoben sie ihre Stimme und riefen: Hinweg mit diesem von der Erde! Denn er darf nicht mehr leben. Kap 21,36)

23 Als sie aber schrien und ihre Kleider abwarfen und Staub in die Luft wirbelten,

24 befahl der Oberst, ihn in die Burg zu fŸhren, und sagte, da§ man ihn gei§eln und verhšren sollte, um zu erfahren, aus welchem Grund sie so gegen ihn schrien.

25 Als man ihn aber zum Gei§eln festband, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dabeistand: Ist es erlaubt bei euch, einen Menschen, der ršmischer BŸrger ist, ohne Urteil zu gei§eln? Kap 16,37; 23,27)

26 Als das der Hauptmann hšrte, ging er zu dem Oberst und berichtete ihm und sprach: Was willst du tun? Dieser Mensch ist ršmischer BŸrger.

27 Da kam der Oberst zu ihm und fragte ihn: Sage mir, bist du ršmischer BŸrger? Er aber sprach: Ja.

28 Da sagte der Oberst: Ich habe dies BŸrgerrecht fŸr viel Geld erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin schon als ršmischer BŸrger geboren.

29 Da lie§en sogleich von ihm ab, die ihn verhšren sollten. Und der Oberst fŸrchtete sich, als er vernahm, da§ es ein ršmischer BŸrger war, den er hatte festbinden lassen.

30 Am nŠchsten Tag wollte er genau erkunden, warum Paulus von den Juden verklagt wurde. Er lie§ ihn von den Ketten lšsen und befahl den Hohenpriestern und dem ganzen Hohen Rat zusammenzukommen, und fŸhrte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.



23

1 (Paulus vor dem Hohen Rat) Paulus aber sah den Hohen Rat an und sprach: Ihr MŠnner, liebe BrŸder, ich habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott gefŸhrt, bis auf diesen Tag. Kap 24,16)

2 Der Hohepriester Hananias aber befahl denen, die um ihn standen, ihn auf den Mund zu schlagen.

3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getŸnchte Wand! Sitzt du da und richtest mich nach dem Gesetz und lŠ§t mich schlagen gegen das Gesetz? Mt 23,27)

4 Aber die dabeistanden, sprachen: SchmŠhst du den Hohenpriester Gottes?

5 Und Paulus sprach: Liebe BrŸder, ich wu§te es nicht, da§ er der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben (2. Mose 22,27): ÈDem Obersten deines Volkes sollst du nicht fluchen.Ç

6 Als aber Paulus erkannte, da§ ein Teil SadduzŠer war und der andere Teil PharisŠer, rief er im Rat: Ihr MŠnner, liebe BrŸder, ich bin ein PharisŠer und ein Sohn von PharisŠern. Ich werde angeklagt um der Hoffnung und um der Auferstehung der Toten willen. Kap 22,3; 26,5; Gal 1,14)

7 Als er aber das sagte, entstand Zwietracht zwischen PharisŠern und SadduzŠern, und die Versammlung spaltete sich.

8 Denn die SadduzŠer sagen, es gebe keine Auferstehung noch Engel und Geister; die PharisŠer aber lehren beides. Mt 22,23)

9 Es entstand aber ein gro§es Geschrei; und einige Schriftgelehrte von der Partei der PharisŠer standen auf, stritten und sprachen: Wir finden nichts Bšses an diesem Menschen; vielleicht hat ein Geist oder ein Engel mit ihm geredet. Kap 25,25)

10 Als aber die Zwietracht gro§ wurde, befŸrchtete der Oberst, sie kšnnten Paulus zerrei§en, und lie§ Soldaten hinabgehen und Paulus ihnen entrei§en und in die Burg fŸhren.

11 In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost! denn wie du fŸr mich in Jerusalem Zeuge warst, so mu§t du auch in Rom Zeuge sein. Kap 1,8; 25,11.12; 27,23.24)

12 (Der Mordanschlag gegen Paulus) Als es aber Tag wurde, rotteten sich einige Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getštet hŠtten.

13 Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwšrung machten.

14 Die gingen zu den Hohenpriestern und €ltesten und sprachen: Wir haben uns durch einen Eid gebunden, nichts zu essen, bis wir Paulus getštet haben.

15 So wirkt nun ihr mit dem Hohen Rat bei dem Oberst darauf hin, da§ er ihn zu euch herunterfŸhren lŠ§t, als wolltet ihr ihn genauer verhšren; wir aber sind bereit, ihn zu tšten, ehe er vor euch kommt.

16 Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von dem Anschlag hšrte, ging er und kam in die Burg und berichtete es Paulus.

17 Paulus aber rief einen von den Hauptleuten zu sich und sprach: FŸhre diesen jungen Mann zu dem Oberst, denn er hat ihm etwas zu sagen.

18 Der nahm ihn und fŸhrte ihn zum Oberst und sprach: Der Gefangene Paulus hat mich zu sich rufen lassen und mich gebeten, diesen jungen Mann zu dir zu fŸhren, der dir etwas zu sagen hat.

19 Da nahm ihn der Oberst bei der Hand und fŸhrte ihn beiseite und fragte ihn: Was ist's, das du mir zu sagen hast?

20 Er aber sprach: Die Juden sind Ÿbereingekommen, dich zu bitten, da§ du Paulus morgen vor den Hohen Rat hinunterbringen lŠ§t, so als wollten sie ihn genauer verhšren.

21 Du aber traue ihnen nicht; denn mehr als vierzig MŠnner von ihnen lauern ihm auf; die haben sich verschworen, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn getštet hŠtten; und jetzt sind sie bereit und warten auf deine Zusage.

22 Da lie§ der Oberst den jungen Mann gehen und gebot ihm, niemandem zu sagen, da§ er ihm das eršffnet hŠtte.

23 (Die †berfŸhrung des Paulus nach CŠsarea) Und der Oberst rief zwei Hauptleute zu sich und sprach: RŸstet zweihundert Soldaten, da§ sie nach CŠsarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert SchŸtzen fŸr die dritte Stunde der Nacht;

24 und haltet Tiere bereit, Paulus draufzusetzen und wohlverwahrt zu bringen zum Statthalter Felix.

25 Und er schrieb einen Brief, der lautete:

26 Klaudius Lysias dem edlen Statthalter Felix: Gru§ zuvor!

27 Diesen Mann hatten die Juden ergriffen und wollten ihn tšten. Da kam ich mit Soldaten dazu und entri§ ihnen den und erfuhr, da§ er ein ršmischer BŸrger ist. Kap 21,33, Kap 22,25)

28 Da ich aber erkunden wollte, weshalb sie ihn anklagten, fŸhrte ich ihn hinunter vor ihren Hohen Rat. Kap 22,30)

29 Da fand ich, da§ er beschuldigt wird wegen Fragen ihres Gesetzes, aber keine Anklage gegen sich hatte, auf die Tod oder GefŠngnis steht. Kap 18,14.15)

30 Und als vor mich kam, da§ ein Anschlag gegen den Mann geplant sei, sandte ich ihn sogleich zu dir und wies auch die KlŠger an, vor dir zu sagen, was sie gegen ihn hŠtten. Kap 24,8)

31 Die Soldaten nahmen Paulus, wie ihnen befohlen war, und fŸhrten ihn in der Nacht nach Antipatris.

32 Am nŠchsten Tag aber lie§en sie die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Burg zurŸck.

33 Als aber jene nach CŠsarea kamen, Ÿbergaben sie den Brief dem Statthalter und fŸhrten ihm auch Paulus vor.

34 Als der Statthalter den Brief gelesen hatte, fragte er, aus welchem Land er sei. Und als er erfuhr, da§ er aus Zilizien sei, sprach er: Kap 22,3)

35 Ich will dich verhšren, wenn deine AnklŠger auch da sind. Und er lie§ ihn in Gewahrsam halten im Palast des Herodes.



24

1 (Vor dem Statthalter Felix) Nach fŸnf Tagen kam der Hohepriester Hananias mit einigen €ltesten und dem Anwalt Tertullus herab; die erschienen vor dem Statthalter gegen Paulus.

2 Als der aber herbeigerufen worden war, fing Tertullus an, ihn anzuklagen, und sprach: Da§ wir in gro§em Frieden leben unter dir und da§ diesem Volk viele Wohltaten widerfahren sind durch deine FŸrsorge, edelster Felix,

3 das erkennen wir allezeit und Ÿberall mit aller Dankbarkeit an.

4 Damit ich dich aber nicht zu lange aufhalte, bitte ich dich, du wollest uns kurz anhšren in deiner GŸte.

5 Wir haben erkannt, da§ dieser Mann schŠdlich ist und da§ er Aufruhr erregt unter allen Juden auf dem ganzen Erdkreis und da§ er ein AnfŸhrer der Sekte der Nazarener ist. Kap 17,6)

6 Er hat auch versucht, den Tempel zu entweihen. Ihn haben wir ergriffen.* Kap 21,28.29) (*Die Verse 6b-8a finden sich erst in der spŠteren †berlieferung: Èund wollten ihn richten nach unserm Gesetz. Aber der Oberst Lysias kam dazu und ri§ ihn mit gro§er Gewalt aus unsern HŠnden und wies seine AnklŠger an dich.Ç)

8 Wenn du ihn verhšrst, kannst du selbst das alles von ihm erkunden, dessentwegen wir ihn verklagen.

9 Auch die Juden bekrŠftigten das und sagten, es verhielte sich so.

10 Paulus aber antwortete, als ihm der Statthalter winkte zu reden: Weil ich wei§, da§ du in diesem Volk nun viele Jahre Richter bist, will ich meine Sache unerschrocken verteidigen.

11 Du kannst feststellen, da§ es nicht mehr als zwšlf Tage sind, seit ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten. Kap 21,17)

12 Und sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in der Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten oder einen Aufruhr im Volk gemacht hŠtte.

13 Sie kšnnen dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen.

14 Das bekenne ich dir aber, da§ ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner VŠter so diene, da§ ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten.

15 Ich habe die Hoffnung zu Gott, die auch sie selbst haben, nŠmlich da§ es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben wird. Dan 12,2; Joh 5,28.29)

16 Darin Ÿbe ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen. Kap 23,1)

17 Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, um Almosen fŸr mein Volk zu Ÿberbringen und zu opfern. Ršm 15,25.26; Gal 2,10)

18 Als ich mich im Tempel reinigte, ohne Auflauf und GetŸmmel, fanden mich dabei (18 und 19) Kap 21,27)

19 einige Juden aus der Provinz Asien. Die sollten jetzt hier sein vor dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich hŠtten.

20 Oder la§ diese hier selbst sagen, was fŸr ein Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand;

21 es sei denn dies eine Wort, das ich rief, als ich unter ihnen stand: Um der Auferstehung der Toten willen werde ich von euch heute angeklagt. Kap 23,6)

22 (Die Verschleppung des Prozesses) Felix aber zog die Sache hin, denn er wu§te recht gut um diese Lehre und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. Kap 23,26)

23 Er befahl aber dem Hauptmann, Paulus gefangen zu halten, doch in leichtem Gewahrsam, und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen. Kap 27,3)

24 Nach einigen Tagen aber kam Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine JŸdin war, und lie§ Paulus kommen und hšrte ihn Ÿber den Glauben an Christus Jesus.

25 Als aber Paulus von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und von dem zukŸnftigen Gericht redete, erschrak Felix und antwortete: FŸr diesmal geh! Zu gelegener Zeit will ich dich wieder rufen lassen.

26 Er hoffte aber nebenbei, da§ ihm von Paulus Geld gegeben werde; darum lie§ er ihn auch oft kommen und besprach sich mit ihm.

27 Als aber zwei Jahre um waren, kam Porzius Festus als Nachfolger des Felix. Felix aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und lie§ Paulus gefangen zurŸck.



25

1 (Die Verhandlung vor Festus) Als nun Festus ins Land gekommen war, zog er nach drei Tagen von CŠsarea hinauf nach Jerusalem.

2 Da erschienen die Hohenpriester und die Angesehensten der Juden vor ihm gegen Paulus und drangen in ihn Kap 24,1)

3 und baten ihn um die Gunst, da§ er Paulus nach Jerusalem kommen lie§e; denn sie wollten ihm einen Hinterhalt legen, um ihn unterwegs umzubringen. Kap 23,15)

4 Da antwortete Festus, Paulus werde weiter in Gewahrsam gehalten in CŠsarea; er selber aber werde in KŸrze wieder dahin ziehen.

5 Die nun unter euch ermŠchtigt sind, sprach er, die la§t mit hinabziehen und den Mann verklagen, wenn etwas Unrechtes an ihm ist.

6 Nachdem aber Festus bei ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage gewesen war, zog er hinab nach CŠsarea. Und am nŠchsten Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und lie§ Paulus holen.

7 Als der aber vor ihn kam, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Klagen gegen ihn vor, die sie aber nicht beweisen konnten.

8 Paulus aber verteidigte sich: Ich habe mich weder am Gesetz der Juden noch am Tempel noch am Kaiser versŸndigt.

9 (Die Berufung an den Kaiser) Festus aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und antwortete Paulus und sprach: Willst du hinauf nach Jerusalem und dich dort in dieser Sache von mir richten lassen?

10 Paulus aber sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht; da mu§ ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl wei§t.

11 Habe ich aber Unrecht getan und todeswŸrdig gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, dessentwegen sie mich verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser! Kap 23,11; 28,19)

12 Da besprach sich Festus mit seinen Ratgebern und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.

13 (Kšnig Agrippa beim Statthalter Festus) Nach einigen Tagen kamen Kšnig Agrippa und Berenike nach CŠsarea, Festus zu begrŸ§en.

14 Und als sie mehrere Tage dort waren, legte Festus dem Kšnig die Sache des Paulus vor und sprach: Da ist ein Mann von Felix als Gefangener zurŸckgelassen worden; Kap 24,27)

15 um dessentwillen erschienen die Hohenpriester und €ltesten der Juden vor mir, als ich in Jerusalem war, und baten, ich solle ihn richten lassen.

16 Denen antwortete ich: Es ist der Ršmer Art nicht, einen Angeklagten preiszugeben, bevor er seinen KlŠgern gegenŸberstand und Gelegenheit hatte, sich gegen die Anklage zu verteidigen. Kap 22,25)

17 Als sie aber hier zusammenkamen, duldete ich keinen Aufschub, sondern hielt am nŠchsten Tag Gericht und lie§ den Mann vorfŸhren.

18 Als seine AnklŠger auftraten, brachten sie keine Anklage vor wegen Vergehen, wie ich sie erwartet hatte.

19 Sie hatten aber Streit mit ihm Ÿber einige Fragen ihres Glaubens und Ÿber einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. Kap 18,15)

20 Da ich aber von diesem Streit nichts verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem reisen und sich dort deswegen richten lassen wolle.

21 Als aber Paulus sich auf sein Recht berief, bis zur Entscheidung des Kaisers in Gewahrsam zu bleiben, lie§ ich ihn gefangen halten, bis ich ihn zum Kaiser senden kšnnte.

22 Agrippa sprach zu Festus: Ich mšchte den Menschen auch gerne hšren. Er aber sprach: Morgen sollst du ihn hšren. Lk 23,8)

23 Und am nŠchsten Tag kamen Agrippa und Berenike mit gro§em GeprŠnge und gingen in den Palast mit den Hauptleuten und vornehmsten MŠnnern der Stadt. Und als Festus es befahl, wurde Paulus gebracht.

24 Und Festus sprach: Kšnig Agrippa und all ihr MŠnner, die ihr mit uns hier seid, da seht ihr den, um dessentwillen die ganze Menge der Juden in Jerusalem und auch hier in mich drang und schrie, er dŸrfe nicht lŠnger leben. Kap 22,22)

25 Als ich aber erkannte, da§ er nichts getan hatte, das des Todes wŸrdig war, und er auch selber sich auf den Kaiser berief, beschlo§ ich, ihn dorthin zu senden.

26 Etwas Sicheres Ÿber ihn aber habe ich nicht, das ich meinem Herrn schreiben kšnnte. Darum habe ich ihn vor euch bringen lassen, vor allem aber vor dich, Kšnig Agrippa, damit ich nach geschehenem Verhšr etwas hŠtte, was ich schreiben kšnnte.

27 Denn es erscheint mir unsinnig, einen Gefangenen zu schicken und keine Beschuldigung gegen ihn anzugeben.



26

1 (Paulus vor Agrippa und Festus) Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, fŸr dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verantwortete sich:

2 Es ist mir sehr lieb, Kšnig Agrippa, da§ ich mich heute vor dir verantworten soll wegen all der Dinge, deren ich von den Juden beschuldigt werde,

3 vor allem weil du alle Ordnungen und Streitfragen der Juden kennst. Darum bitte ich dich, mich geduldig anzuhšren.

4 Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt,

5 die mich von frŸher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach der allerstrengsten Richtung unsres Glaubens habe ich gelebt als PharisŠer. Kap 23,6; Phil 3,5)

6 Und nun stehe ich hier und werde angeklagt wegen der Hoffnung auf die Verhei§ung, die unsern VŠtern von Gott gegeben ist. Kap 28,20)

7 Auf ihre ErfŸllung hoffen die zwšlf StŠmme unsres Volkes, wenn sie Gott bei Tag und Nacht beharrlich dienen. Wegen dieser Hoffnung werde ich, o Kšnig, von den Juden beschuldigt. Kap 24,15)

8 Warum wird das bei euch fŸr unglaublich gehalten, da§ Gott Tote auferweckt? Kap 23,8)

9 Zwar meinte auch ich selbst, ich m٤te viel gegen den Namen Jesu von Nazareth tun. (9-20) Kap 9,1-29; 22,3-21)

10 Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte ich viele Heilige ins GefŠngnis, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte. Und wenn sie getštet werden sollten, gab ich meine Stimme dazu.

11 Und in allen Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur LŠsterung, und ich wŸtete ma§los gegen sie, verfolgte sie auch bis in die fremden StŠdte.

12 Als ich nun nach Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester,

13 sah ich mitten am Tage, o Kšnig, auf dem Weg ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete.

14 Als wir aber alle zu Boden stŸrzten, hšrte ich eine Stimme zu mir reden, die sprach auf hebrŠisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu lšcken.* (*Dahinter steht das Bild widerspenstiger Zugtiere, die gegen den Treiber ausschlagen.)

15 Ich aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst;

16 steh nun auf und stell dich auf deine FŸ§e. Denn dazubin ich dir erschienen, um dich zu erwŠhlen zum Diener und zum Zeugen fŸr das, was du von mir gesehen hast und was ich dir noch zeigen will.

17 Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende,

18 um ihnen die Augen aufzutun, da§ sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der SŸnden empfangen und das Erbteil samt denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich. Kap 20,32)

19 Daher, Kšnig Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, Gal 1,16)

20 sondern verkŸndigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und im ganzen jŸdischen Land und dann auch den Heiden, sie sollten Bu§e tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Bu§e tun.

21 Deswegen haben mich die Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich zu tšten. Kap 21,30.31)

22 Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei gro§ und klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben: Lk 24,44-47)

23 da§ Christus mŸsse leiden und als erster auferstehen von den Toten und verkŸndigen das Licht seinem Volk und den Heiden. 1. Kor 15,20)

24 Als er aber dies zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du bist von Sinnen! Das gro§e Wissen macht dich wahnsinnig.

25 Paulus aber sprach: Edler Festus, ich bin nicht von Sinnen, sondern ich rede wahre und vernŸnftige Worte.

26 Der Kšnig, zu dem ich frei und offen rede, versteht sich auf diese Dinge. Denn ich bin gewi§, da§ ihm nichts davon verborgen ist; denn dies ist nicht im Winkel geschehen. Joh 18,20)

27 Glaubst du, Kšnig Agrippa, den Propheten? Ich wei§, da§ du glaubst.

28 Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch Ÿberreden und einen Christen aus mir machen.

29 Paulus aber sprach: Ich wŸnschte vor Gott, da§ Ÿber kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hšren, das wŸrden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.

30 Da stand der Kšnig auf und der Statthalter und Berenike und die bei ihnen sa§en.

31 Und als sie sich zurŸckzogen, redeten sie miteinander und sprachen: Dieser Mensch hat nichts getan, was Tod oder GefŠngnis verdient hŠtte.

32 Agrippa aber sagte zu Festus: Dieser Mensch kšnnte freigelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hŠtte. Kap 25,11)



27

1 (Paulus auf der Fahrt nach Rom) Als es aber beschlossen war, da§ wir nach Italien fahren sollten, Ÿbergaben sie Paulus und einige andre Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von einer kaiserlichen Abteilung. Kap 25,12)

2 Wir bestiegen aber ein Schiff aus Adramyttion, das die KŸstenstŠdte der Provinz Asien anlaufen sollte, und fuhren ab; mit uns war auch Aristarch, ein Mazedonier aus Thessalonich. Kap 20,4)

3 Und am nŠchsten Tag kamen wir in Sidon an; und Julius verhielt sich freundlich gegen Paulus und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich pflegen zu lassen. Kap 24,23; 28,16)

4 Und von da stie§en wir ab und fuhren im Schutz von Zypern hin, weil uns die Winde entgegen waren,

5 und fuhren Ÿber das Meer lŠngs der KŸste von Zilizien und Pamphylien und kamen nach Myra in Lyzien.

6 Und dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien ging, und lie§ uns darauf Ÿbersteigen.

7 Wir kamen aber viele Tage nur langsam vorwŠrts und gelangten mit MŸhe bis auf die Hšhe von Knidos, denn der Wind hinderte uns; und wir fuhren im Schutz von Kreta hin, bis auf die Hšhe von Salmone,

8 und gelangten kaum daran vorbei und kamen an einen Ort, der ÈGuthafenÇ hei§t; nahe dabei lag die Stadt LasŠa.

9 Da nun viel Zeit vergangen war und die Schiffahrt bereits gefŠhrlich wurde, weil auch die Fastenzeit schon vorŸber war, ermahnte sie Paulus 2. Kor 11,25.26, 3. Mose 16,29)

10 und sprach zu ihnen: Liebe MŠnner, ich sehe, da§ diese Fahrt nur mit Leid und gro§em Schaden vor sich gehen wird, nicht allein fŸr die Ladung und das Schiff, sondern auch fŸr unser Leben.

11 Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.

12 Und da der Hafen zum †berwintern ungeeignet war, bestanden die meisten von ihnen auf dem Plan, von dort weiterzufahren und zu versuchen, ob sie zum †berwintern bis nach Phšnix kommen kšnnten, einem Hafen auf Kreta, der gegen SŸdwest und Nordwest offen ist.

13 (Seesturm und Schiffbruch) Als aber der SŸdwind wehte, meinten sie, ihr Vorhaben ausfŸhren zu kšnnen, lichteten die Anker und fuhren nahe an Kreta entlang.

14 Nicht lange danach aber brach von der Insel her ein Sturmwind los, den man Nordost nennt.

15 Und da das Schiff ergriffen wurde und nicht mehr gegen den Wind gerichtet werden konnte, gaben wir auf und lie§en uns treiben.

16 Wir fuhren aber vorbei an einer Insel, die Kauda hei§t, da konnten wir mit MŸhe das Beiboot in unsre Gewalt bekommen.

17 Sie zogen es herauf und umspannten zum Schutz das Schiff mit Seilen. Da sie aber fŸrchteten, in die Syrte zu geraten, lie§en sie den Treibanker herunter und trieben so dahin.

18 Und da wir gro§es Ungewitter erlitten, warfen sie am nŠchsten Tag Ladung ins Meer.

19 Und am dritten Tag warfen sie mit eigenen HŠnden das SchiffsgerŠt hinaus.

20 Da aber viele Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein gewaltiges Ungewitter uns bedrŠngte, war all unsre Hoffnung auf Rettung dahin.

21 Und als man lange nichts gegessen hatte, trat Paulus mitten unter sie und sprach: Liebe MŠnner, man hŠtte auf mich hšren sollen und nicht von Kreta aufbrechen, dann wŠre uns Leid und Schaden erspart geblieben.

22 Doch nun ermahne ich euch: seid unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff.

23 Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehšre und dem ich diene,

24 und sprach: FŸrchte dich nicht, Paulus, du mu§t vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren. Kap 23,11)

25 Darum, liebe MŠnner, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird so geschehen, wie mir gesagt ist.

26 Wir werden aber auf eine Insel auflaufen. Kap 28,1)

27 Als aber die vierzehnte Nacht kam, seit wir in der Adria trieben, wŠhnten die Schiffsleute um Mitternacht, sie kŠmen an ein Land.

28 Und sie warfen das Senkblei aus und fanden es zwanzig Faden tief; und ein wenig weiter loteten sie abermals und fanden es fŸnfzehn Faden tief.

29 Da fŸrchteten sie, wir wŸrden auf Klippen geraten, und warfen hinten vom Schiff vier Anker aus und wŸnschten, da§ es Tag wŸrde.

30 Als aber die Schiffsleute vom Schiff zu fliehen suchten und das Beiboot ins Meer herablie§en und vorgaben, sie wollten auch vorne die Anker herunterlassen,

31 sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn diese nicht auf dem Schiff bleiben, kšnnt ihr nicht gerettet werden.

32 Da hieben die Soldaten die Taue ab und lie§en das Beiboot ins Meer fallen.

33 Und als es anfing hell zu werden, ermahnte Paulus sie alle, Nahrung zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, da§ ihr wartet und ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt.

34 Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen. Mt 10,30)

35 Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach's und fing an zu essen. Joh 6,11)

36 Da wurden sie alle guten Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich.

37 Wir waren aber alle zusammen im Schiff zweihundertsechsundsiebzig.

38 Und nachdem sie satt geworden waren, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer.

39 Als es aber Tag wurde, kannten sie das Land nicht; eine Bucht aber wurden sie gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dahin wollten sie das Schiff treiben lassen, wenn es mšglich wŠre.

40 Und sie hieben die Anker ab und lie§en sie im Meer, banden die Steuerruder los und richteten das Segel nach dem Wind und hielten auf das Ufer zu.

41 Und als sie auf eine Sandbank gerieten, lie§en sie das Schiff auflaufen, und das Vorderschiff bohrte sich ein und sa§ fest, aber das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen.

42 Die Soldaten aber hatten vor, die Gefangenen zu tšten, damit niemand fortschwimmen und entfliehen kšnne.

43 Aber der Hauptmann wollte Paulus am Leben erhalten und wehrte ihrem Vorhaben und lie§ die, die schwimmen konnten, als erste ins Meer springen und sich ans Land retten,

44 die andern aber einige auf Brettern, einige auf dem, was noch vom Schiff da war. Und so geschah es, da§ sie alle gerettet ans Land kamen. Vers 22-25)



28

1 (Auf der Insel Malta) Und als wir gerettet waren, erfuhren wir, da§ die Insel Malta hie§.

2 Die Leute aber erwiesen uns nicht geringe Freundlichkeit, zŸndeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf wegen des Regens, der Ÿber uns gekommen war, und wegen der KŠlte. 2. Kor 11,27)

3 Als nun Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und aufs Feuer legte, fuhr wegen der Hitze eine Schlange heraus und bi§ sich an seiner Hand fest.

4 Als aber die Leute das Tier an seiner Hand hŠngen sahen, sprachen sie untereinander: Dieser Mensch mu§ ein Mšrder sein, den die Gšttin der Rache nicht leben lŠ§t, obgleich er dem Meer entkommen ist.

5 Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und es widerfuhr ihm nichts †bles. Mk 16,18)

6 Sie aber warteten, da§ er anschwellen oder plštzlich tot umfallen wŸrde. Als sie nun lange gewartet hatten und sahen, da§ ihm nichts Schlimmes widerfuhr, Šnderten sie ihre Meinung und sprachen: Er ist ein Gott. Kap 14,11)

7 In dieser Gegend hatte der angesehenste Mann der Insel, mit Namen Publius, LandgŸter; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage lang freundlich.

8 Es geschah aber, da§ der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr darnieder lag. Zu dem ging Paulus hinein und betete und legte die HŠnde auf ihn und machte ihn gesund.

9 Als das geschehen war, kamen auch die andern Kranken der Insel herbei und lie§en sich gesund machen.

10 Und sie erwiesen uns gro§e Ehre; und als wir abfuhren, gaben sie uns mit, was wir nštig hatten.

11 (Von Malta nach Rom) Nach drei Monaten aber fuhren wir ab mit einem Schiff aus Alexandria, das bei der Insel Ÿberwintert hatte und das Zeichen der Zwillinge fŸhrte.

12 Und als wir nach Syrakus kamen, blieben wir drei Tage da.

13 Von da fuhren wir die KŸste entlang und kamen nach Rhegion; und da am nŠchsten Tag der SŸdwind sich erhob, kamen wir in zwei Tagen nach Puteoli.

14 Dort fanden wir BrŸder und wurden von ihnen gebeten, sieben Tage da zu bleiben. Und so kamen wir nach Rom.

15 Dort hatten die BrŸder von uns gehšrt und kamen uns entgegen bis Forum Appii und Tres-Tabernae. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und gewann Zuversicht.

16 Als wir nun nach Rom hineinkamen,* wurde dem Paulus erlaubt, fŸr sich allein zu wohnen mit dem Soldaten, der ihn bewachte. Kap 27,3) (*In der spŠteren †berlieferung finden sich zusŠtzlich die Worte: ȟbergab der Hauptmann die Gefangenen dem Oberst; aber es (wurde)Ç.)

17 (Paulus in Rom) Es geschah aber nach drei Tagen, da§ Paulus die Angesehensten der Juden bei sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr MŠnner, liebe BrŸder, ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der VŠter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem Ÿberantwortet in die HŠnde der Ršmer. Kap 23,1)

18 Diese wollten mich losgeben, nachdem sie mich verhšrt hatten, weil nichts gegen mich vorlag, das den Tod verdient hŠtte.

19 Da aber die Juden widersprachen, war ich genštigt, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als hŠtte ich mein Volk wegen etwas zu verklagen. Kap 25,11)

20 Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, da§ ich euch sehen und zu euch sprechen kšnnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten. Kap 26,6.7)

21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus JudŠa empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der Ÿber dich etwas Schlechtes berichtet oder gesagt hŠtte.

22 Doch wollen wir von dir hšren, was du denkst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, da§ ihr an allen Enden widersprochen wird. Kap 24,14, Lk 2,34)

23 Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklŠrte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frŸhen Morgen bis zum Abend.

24 Die einen stimmten dem zu, was er sagte, die andern aber glaubten nicht.

25 Sie waren aber untereinander uneins und gingen weg, als Paulus dies eine Wort gesagt hatte: Mit Recht hat der heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren VŠtern gesprochen (Jesaja 6,9.10):

26 ÈGeh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr's hšren und nicht verstehen; und mit den Augen werdet ihr's sehen und nicht erkennen.

27 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und ihre Ohren hšren schwer, und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hšren und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.Ç

28 So sei es euch kundgetan, da§ den Heiden dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden es hšren.*

|P Kap 13,46) (*Vers 29 findet sich erst in der spŠteren †berlieferung: ÈUnd als er das gesagt hatte, gingen die Juden weg und stritten heftig untereinander.Ç)

30 Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen,

31 predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert. Eph 6,20)

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