Lesen: 70 Jesus Sirach


Buch 70 (DAS BUCH JESUS SIRACH)



0

1 (Vorrede) Vieles und Gro§es ist uns gegeben durch das Gesetz und die Propheten und die Schriften, die sich daran anschlie§en; daher mu§ man Israel wegen solcher Lehre und Weisheit mit Recht loben. Lk 24,44, 5.Mose 4,6)

2 Darum sollen, die sie haben und lesen, nicht allein selbst daraus weise werden, sondern die sich um Erkenntnis mŸhen, sollen mit Lehren und Schreiben auch denen dienen, die dazu nicht imstande sind.

3 So hat mein Gro§vater Jesus mit besonderem Flei§ das Gesetz, die Propheten und die andern BŸcher unserer VŠter gelesen, sich darin ein reiches Wissen erworben und es unternommen, auch etwas von rechtem und weisem Leben zu schreiben, Kap 39,1-3)

4 damit die, die sich um Erkenntnis mŸhen, auch dazu angehalten werden, im Lauf eines gesetzestreuen Lebens noch mehr in dieser Art zu schreiben.

5 Darum bitte ich euch, dies Buch freundlich aufzunehmen und aufmerksam zu lesen und dort Nachsicht zu Ÿben, wo wir etwa einige Worte nicht recht getroffen haben, obwohl wir uns bemŸhten, gut zu Ÿbersetzen.

6 Denn was in hebrŠischer Sprache geschrieben ist, verliert viel, wenn man's in einer andern Sprache wiedergibt.

7 Sogar das Gesetz selber und die Propheten und die Ÿbrigen BŸcher lauten oft recht anders, wenn sie in ihrer eignen Sprache gelesen werden.

8 Als ich nun im achtunddrei§igsten Jahr des Kšnigs PtolemŠus Euergetes* nach €gypten kam und dort blieb, solange er lebte, lernte ich ein Beispiel hoher Bildung kennen. (* 133/132 v. Chr.)

9 Darum hielt ich's fŸr dringend geboten, mit gro§em Eifer und viel MŸhe dies Buch zu Ÿbersetzen.

10 Und im Laufe der Zeit habe ich viel Schlaf geopfert und viele Kenntnisse daran gewendet, dies BŸchlein fertigzustellen und herauszubringen, damit auch alle, die in der Fremde aus der Schrift lernen wollen, ihr Leben nach dem Gesetz des Herrn richten kšnnen. Kap 38,25)



1

1 (Vom gšttlichen Ursprung der Weisheit) Alle Weisheit kommt von Gott dem Herrn und ist bei ihm in Ewigkeit. Spr 2,6; 8,22.23; Weish 9,4)

2 Wer kann sagen, wieviel Sand das Meer, wieviel Tropfen der Regen und wieviel Tage die Welt hat? (2 und 3) Spr 30,4; Jes 40,12-14)

3 Wer kann erforschen, wie hoch der Himmel, wie breit die Erde, wie tief das Meer ist? Wer kann Gottes Weisheit ergrŸnden, die doch allem voraufgeht?

4 Denn seine Weisheit ist vor allem geschaffen; sein Verstand und seine Einsicht sind von Ewigkeit her. Kap 24,14)

5 Das Wort Gottes in der Hšhe ist die Quelle der Weisheit, und sie verzweigt sich in die ewigen Gebote. Bar 3,12; Kap 24,34-37)

6 Wem sonst wŠre die Wurzel der Weisheit aufgedeckt, und wer kšnnte ihre geheimen Gedanken erkennen? - (6 und 7) Hiob 28,21-23)

7 Einer ist's, der Allerhšchste, der Schšpfer, allmŠchtig, ein gewaltiger Kšnig und sehr schrecklich,

8 der auf seinem Thron sitzt als Herrscher und Gott.

9 Er hat die Weisheit geschaffen durch seinen heiligen Geist; er hat sie gesehen, gezŠhlt und gemessen Hiob 28,12.23-27)

10 und hat sie ausgeschŸttet Ÿber alle seine Werke und Ÿber alle Menschen nach seinem Gefallen und gibt sie denen, die ihn lieben. Pred 2,26; Weish 1,4)

11 (Gottesfurcht als Wurzel menschlicher Weisheit) Die Furcht des Herrn ist Ehre und Ruhm, Freude und eine schšne Krone.

12 Die Furcht des Herrn macht das Herz fršhlich und gibt Freude und Wonne und langes Leben. Spr 10,27)

13 Wer den Herrn fŸrchtet, dem wird's am Ende gut gehen, und am Tage seines Todes wird er den Segen empfangen. - Ps 37,37, Kap 11,27)

14 Gott lieben, das ist die allerschšnste Weisheit,

15 und wer sie erblickt, der liebt sie; denn er sieht, welch gro§e Wunder sie tut. -

16 Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang, und seinen Getreuen ist sie ins Herz gelegt. Sie geht einher mit den auserwŠhlten Frauen, und man findet sie bei den Gerechten und GlŠubigen. Spr 1,7)

17 Die Furcht des Herrn ist der rechte Gottesdienst;

18 der behŸtet und macht das Herz fromm und gibt Freude und Wonne.

19 Wer den Herrn fŸrchtet, dem wird's gut gehen; und am Ende seines Lebens wird er gesegnet sein. -

20 Gott fŸrchten schenkt Weisheit in FŸlle, und ihre FrŸchte machen satt. (20 und 21) Weish 7,11)

21 Sie erfŸllt das ganze Haus mit ihren Gaben und die Scheunen mit ihren SchŠtzen. -

22 Die Furcht des Herrn ist eine Krone der Weisheit

23 und gibt reichen Frieden und Heil. Spr 3,2)

24 Diese Weisheit macht die Leute verstŠndig und klug; und wer an ihr festhŠlt, dem gibt sie hohe Ehren. -

25 Den Herrn fŸrchten ist die Wurzel der Weisheit, und daraus erwŠchst langes Leben.

26 Die Furcht des Herrn vertreibt die SŸnde. 1.Mose 39,9; Spr 16,6)

27 Denn wer ohne Furcht lebt, der gefŠllt Gott nicht; wenn sein Zorn aufwallt, mu§ er stŸrzen. Jak 1,19.20)

28 Aber ein LangmŸtiger kann warten; es kommt die Zeit, in der ihm Freude erwŠchst. 1.Kor 13,4)

29 Bis zur rechten Zeit unterdrŸckt er seine Worte;

30 dann aber werden viele seine Weisheit rŸhmen.

31 (Mahnung zum Gehorsam) Aus dem Schatz der Weisheit kommen treffende Worte, aber dem Gottlosen ist Gottes Wort ein Greuel.

32 Mein Sohn, willst du weise werden, so halte die Gebote, dann wird dir Gott die Weisheit geben.

33 Denn die Furcht des Herrn ist die rechte Weisheit und Zucht; und Treue und Demut gefallen Gott gut. - Spr 15,33)

34 Sei nicht ungehorsam dem Gebot der Gottesfurcht, und diene Gott nicht mit falschem Herzen.

35 Suche nicht Ruhm bei den Leuten durch Heuchelei und achte darauf, was du redest. Mt 6,1.2)

36 †berhebe dich nicht, damit du nicht fŠllst und zuschanden wirst Spr 16,18; Mt 23,12)

37 und der Herr deine geheimen Gedanken offenbart und dich šffentlich vor den Leuten stŸrzt,

38 weil du Gott nicht in rechter Furcht gedient hast und dein Herz voller Falschheit gewesen ist.



2

1 (Vom Verhalten in der Anfechtung) Mein Kind, willst du Gottes Diener sein, so bereite dich auf Anfechtung vor. Tob 12,13; Offb 2,10)

2 Mache dein Herz bereit und steh fest und wanke nicht, wenn sie Ÿber dich kommt.

3 Halt dich an Gott und weiche nicht, damit du am Ende erhšht wirst.

4 Alles, was dir widerfŠhrt, das nimm auf dich, und sei geduldig bei jeder neuen DemŸtigung.

5 Denn wie das Gold durchs Feuer, so werden auch, die Gott gefallen, durchs Feuer der TrŸbsal erprobt. - Weish 3,5.6)

6 Vertraue Gott, so wird er sich deiner annehmen; geh gerade Wege und hoffe auf ihn! Ps 37,5)

7 Die ihr den Herrn fŸrchtet, vertraut ihm, und euer Lohn wird nicht verloren gehen.

8 Die ihr den Herrn fŸrchtet, hofft das Beste von ihm, hofft auf ewige Freude und Gnade.

9 Die ihr den Herrn fŸrchtet, wartet auf seine Gnade und weicht nicht, damit ihr nicht zugrunde geht.

10 Blickt auf die frŸheren Geschlechter und besinnt euch: (10-13) Ps 22,5.6; Jdt 13,17; 1.Makk 2,50-61)

11 Wer ist jemals zuschanden geworden, der auf den Herrn gehofft hat? Hiob 4,7)

12 Wer ist jemals verlassen worden, der in der Furcht Gottes geblieben ist? Oder wer ist jemals von ihm Ÿbersehen worden, der ihn angerufen hat?

13 Denn der Herr ist gnŠdig und barmherzig und vergibt SŸnden und hilft in der Not. - 2.Mose 34,6.7)

14 Weh denen, die an Gott verzagen und nicht an ihm festhalten, und dem Gottlosen, der hin- und herschwankt!

15 Weh den Verzagten! denn sie glauben nicht; darum werden sie auch nicht beschirmt. 5.Mose 1,28.34.35; Jes 7,9)

16 Weh denen, die die Geduld verloren haben: (16 und 17) Mt 24,13)

17 wie wird es ihnen ergehen, wenn sie der Herr heimsucht? -

18 Die den Herrn fŸrchten, glauben seinem Wort; und die ihn lieb haben, bleiben auf seinen Wegen. Spr 14,2; Joh 14,21)

19 Die den Herrn fŸrchten, tun, was ihm gefŠllt;

20 und die ihn lieb haben, freuen sich an seinem Gesetz. Ps 119,47)

21 Die den Herrn fŸrchten, machen ihr Herz bereit und demŸtigen sich vor ihm und sagen:

22 Wir wollen lieber in die HŠnde des Herrn fallen als in die HŠnde der Menschen; (22 und 23) 2.Sam 24,14)

23 denn seine Barmherzigkeit ist ja so gro§, wie er selber ist. Vers 13; Weish 11,23.24)



3

1 (Vom rechten Verhalten gegen die Eltern) Liebe Kinder, gehorcht der Weisung eures Vaters (1-3) 2.Mose 20,12; Spr 1,8)

2 und lebt nach ihr, damit es euch gut geht.

3 Denn der Herr will den Vater von den Kindern geehrt haben und das Recht der Mutter von den Sšhnen geachtet wissen. Kap 7,29)

4 Wer seinen Vater ehrt, macht damit SŸnden gut,

5 und wer seine Mutter ehrt, der sammelt sich einen bleibenden Schatz.

6 Wer seinen Vater ehrt, der wird auch Freude an seinen Kindern haben; und wenn er betet, so wird er erhšrt.

7 Wer seinen Vater ehrt, der wird lŠnger leben; und wer dem Herrn gehorsam ist, an dem hat seine Mutter einen Trost.

8 Wer den Herrn fŸrchtet, der ehrt auch den Vater und dient seinen Eltern, wie man Herrschern dient.

9 Ehre Vater und Mutter mit der Tat und mit Worten und mit aller Geduld,

10 damit ihr Segen Ÿber dich kommt.

11 Denn der Segen des Vaters baut den Kindern HŠuser, aber der Fluch der Mutter rei§t sie nieder. -

12 Suche nicht Ehre auf Kosten deines Vaters, denn das ehrt dich nicht. 2.Sam 15,1-6)

13 Denn den Vater ehren bringt dir selber Ehre, und deine Mutter verachten bringt dir selber Schande. - Spr 17,6)

14 Liebes Kind, nimm dich deines Vaters im Alter an, und betrŸbe ihn ja nicht, solange er lebt; (14 und 15) Spr 23,22)

15 und habe Nachsicht mit ihm, selbst wenn er kindisch wird, und verachte ihn nicht im GefŸhl deiner Kraft.

16 Denn was du deinem Vater Gutes getan hast, das wird nie mehr vergessen werden, sondern dir fŸr deine SŸnden zugute kommen.

17 Und in der Not wird an dich gedacht werden, und deine SŸnden werden vergehen wie das Eis vor der Sonne.

18 Wer seinen Vater verlŠ§t, der ist wie einer, der Gott lŠstert; und wer seine Mutter betrŸbt, der ist verflucht vom Herrn. Spr 19,26; 30,17; Mt 15,4-6)

19 (Von der Demut) Liebes Kind, tu deine Arbeit in Demut; das ist besser als alles, wonach die Welt trachtet. Ršm 12,16)

20 Je grš§er du bist, desto mehr demŸtige dich; so wirst du beim Herrn Gnade finden. 4.Mose 12,3; 1.Kšn 21,27-29)

21 Denn gro§ ist allein die MajestŠt des Herrn, und von den DemŸtigen wird er gepriesen.

22 Strebe nicht nach dem, was zu hoch ist fŸr dich, und frage nicht nach dem, was deine Kraft Ÿbersteigt, Ps 131,1)

23 sondern was dir Gott befohlen hat, das halte dir immer vor Augen; denn es nŸtzt dir gar nichts, wenn du nach seinen vielen Werken gaffst. (23 und 24) 5.Mose 29,28)

24 Mit dem, was dich nichts angeht, gib dich nicht ab;* (*Luther Ÿbersetzte: Und was deines Amts nicht ist, da la§ deinen Vorwitz.)

25 denn dir ist schon mehr gezeigt, als Menschenverstand fassen kann;

26 schon viele hat ihr Denken irregeleitet, und gefŠhrliche Vorstellungen haben sie gestŸrzt. 1.Tim 6,20.21)

27 (Von starrkšpfigem und vernŸnftigem Verhalten) Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um,

28 und ein starrkšpfiger Mensch nimmt zuletzt ein schlimmes Ende. Spr 28,14; Ršm 2,5)

29 Ein starrkšpfiger Mensch macht es sich selber schwer, und der SŸnder hŠuft SŸnde auf SŸnde. Jes 30,1)

30 Denn Hochmut tut niemals gut, und nichts als Unheil kann daraus erwachsen. Tob 4,14)

31 Ein vernŸnftiger Mensch lernt die Weisheit,

32 und wer sie lieb hat, der hšrt aufmerksam zu.

33 Wie das Wasser ein brennendes Feuer lšscht, so tilgt das Almosen die SŸnden. Kap 29,15; Dan 4,24)

34 Wer Wohltaten erweist, dem wird's Gott vergelten, der alles lenkt, und wenn er fŠllt, wird er eine StŸtze finden. Mt 6,3.4)



4

1 (Vom rechten Verhalten gegen die Armen) Liebes Kind, la§ den Armen nicht Not leiden, und sei nicht hart gegen den BedŸrftigen. (1-6) Kap 7,36-40; 29,11-17; Tob 4,7-12)

2 Verachte den Hungrigen nicht, und betrŸbe den Menschen nicht in seiner Armut. Jes 58,7)

3 Einem betrŸbten Herzen fŸge nicht noch mehr Leid zu, und la§ den Notleidenden auf deine Gabe nicht warten. Spr 3,27.28)

4 Die Bitte des Elenden schlage nicht ab, und wende dein Angesicht nicht weg von dem Armen. Mt 5,42)

5 Wende deine Augen nicht weg von dem Bittenden, und gib ihm keinen Anla§, dir zu fluchen. Lk 16,19-21)

6 Denn der ihn gemacht hat, erhšrt sein Gebet, wenn er mit bitterem Herzen dich verflucht. 2.Mose 22,21-23)

7 Mach dich nicht unbeliebt in der Gemeinde, und vor einem Gro§en beuge dein Haupt.

8 Hšre den Armen an, und antworte ihm freundlich auf seinen Gru§.

9 Rette den, dem Gewalt geschieht, vor dem, der ihm Unrecht antut; und sei unerschrocken, wenn du ein Urteil sprechen sollst. (9 und 10) Hiob 29,12-17)

10 Sei zu den Waisen wie ein Vater, und tritt fŸr ihre Mutter ein, als wŠrst du ihr Mann, (10 und 11) Ps 68,6, Jes 1,17)

11 dann wird der Hšchste dich Sohn nennen, und er wird dich lieber haben, als dich deine Mutter hat.

12 (Vom Wert der Weisheit) Die Weisheit erhšht ihre Kinder und nimmt die auf, die sie suchen.

13 Wer sie lieb hat, der hat das Leben lieb; und wer sie eifrig sucht, wird gro§e Freude haben. Spr 3,16-18)

14 Wer fest an ihr hŠlt, der wird gro§e Ehre erlangen; und wo er einkehrt, da segnet der Herr.

15 Wer ihr dient, der dient dem heiligen Gott; und wer sie lieb hat, den hat der Herr auch lieb.

16 Wer ihr gehorcht, der wird Všlker regieren; und wer sich zu ihr hŠlt, der wird sicher wohnen. - 1.Kšn 3,9-12; Weish 6,22.23)

17 Wenn er ihr vertraut, wird er sie erlangen; und auch seine Nachkommen werden sie besitzen.

18 Und wenn sie sich auch anfangs verstellt (18 und 19) Weish 10,5)

19 und ihm angst und bange macht und ihn mit Strenge erzieht und ihn mit ihren Forderungen versucht, bis sie ihm vertrauen kann,

20 so wird sie doch dann wieder zu ihm kommen und sich nicht mehr verstellen und ihn erfreuen

21 und ihm ihre Geheimnisse offenbaren.

22 Wenn er aber abirrt, wird sie ihn verlassen und ihn dahingeben, so da§ er fallen mu§.

23 (Vom mutigen Auftreten) Liebes Kind, tu nichts zu Unzeit, und hŸte dich vor Unrecht,

24 und um deines Heiles willen schŠme dich nicht, die Wahrheit zu sagen.

25 Denn man kann sich so schŠmen, da§ man in SŸnde gerŠt, und man kann sich auch so schŠmen, da§ man Gnade und Ehre davon hat. - Kap 41,19)

26 Sieh nicht die Person an zum Schaden deiner Seele, und weiche nicht vom Recht dir zum Verderben. Jak 2,9)

27 Halt dein Wort nicht zurŸck,

28 wenn du andern damit helfen kannst;

29 denn im Wort gibt sich die Weisheit kund und Einsicht in dem, was die Zunge spricht. -

30 Widersprich nicht der Wahrheit, sondern dulde den Spott, wenn du die Sache nicht getroffen hast.

31 SchŠme dich nicht zu bekennen, wenn du gesŸndigt hast, sonst versuchst du vergeblich, den Lauf eines Stromes zu hemmen. - Spr 28,13)

32 Mach dich nicht zum Diener eines Narren und nimm auf einen MŠchtigen keine RŸcksicht,

33 sondern verteidige die Wahrheit bis in den Tod, so wird Gott der Herr fŸr dich streiten. - 2.Makk 13,14)

34 Sei nicht wie die, die gro§e Worte machen, aber trŠge und lŠssig sind in ihren Taten.

35 Sei nicht wie ein Lšwe in deinem Hause und kein WŸterich gegen deine Hausgenossen. -

36 Deine Hand soll nicht offen sein, wenn's ums Nehmen geht, aber auch nicht geschlossen, wenn's ans Geben geht. Apg 20,35)



5

1 (Warnung vor gefŠhrlicher Sicherheit) Verla§ dich nicht auf deinen Reichtum und denke nicht: Ich habe genug fŸr mich. - Ps 62,11)

2 Folge deinem Begehren nicht, auch wenn du es kšnntest, und gehorche deinen Trieben nicht, Kap 18,30; Ršm 6,12)

3 und denke nicht: Wer will mir's verwehren? Denn der Herr wird's zu strafen wissen. 5.Mose 32,35; 1.Thess 4,6)

4 Denke nicht: Ich habe schon oft gesŸndigt, und doch ist mir nichts Bšses widerfahren. Denn der Herr ist zwar geduldig, aber er wird dich nicht unbestraft lassen. (4-6) Kap 7,8.9; Ršm 2,4-6, Pred 8,11)

5 Rechne nicht so fest auf Vergebung, da§ du darum SŸnde auf SŸnde hŠufst.

6 Denke auch nicht: Gott ist sehr barmherzig; er wird sich versšhnen lassen, wenn ich auch noch so viel sŸndige.

7 Er kann sehr bald so zornig werden, wie er gnŠdig ist; und sein Zorn Ÿber die Gottlosen hšrt nicht auf. Kap 16,12)

8 Darum zšgere nicht, dich zum Herrn zu bekehren, und verschieb es nicht von einem Tag auf den andern; (8 und 9) Kap 18,22-24; Ps 95,7.8)

9 denn sein Zorn kommt plštzlich; dann wird er vergelten und dich zugrunde richten. -

10 Auf unrechtes Gut verla§ dich nicht; denn es hilft dir nichts, wenn die Anfechtungen kommen werden. Spr 10,2)

11 (Warnung vor Verfehlungen der Zunge) La§ dich nicht treiben von jedem Wind, und folge nicht jedem Weg wie die doppelzŸngigen SŸnder, Eph 4,14)

12 sondern bleibe fest bei dem, was du erkannt hast, und rede nicht bald so, bald anders. - Mt 5,37)

13 Sei schnell bereit zum Hšren und la§ dir Zeit, freundlich zu antworten. Jak 1,19)

14 Verstehst du etwas von der Sache, so erklŠre es deinem NŠchsten, wenn nicht, so halt deinen Mund.

15 Denn Reden bringt Ehre, aber Reden bringt auch Schande; und der Mensch kommt durch seine eigne Zunge zu Fall. - Spr 13,3; Mt 12,36.37)

16 Mache niemand heimlich schlecht, und rede nicht hinterhŠltig!

17 Denn Ÿber den Dieb kommt Schande, doch schlimmer Tadel Ÿber den DoppelzŸngigen. -

18 Achte nichts gering, es sei klein oder gro§;



6

1 sonst machst du dich deinem Freund zum Feind; denn wer einen schlechten Ruf hat, trŠgt Schimpf und Schande davon, und so ergeht es dem DoppelzŸngigen.

2 (Warnung vor wilder Leidenschaft) La§ dich nicht ŸberwŠltigen von deiner Leidenschaft, die deine Kraft anschwellen lŠ§t und dich fortrei§t. (2-4) Kap 18,30.31)

3 Sie wird dich zurŸcklassen wie einen verdorrten Baum; denn deine BlŠtter werden ihr zum Opfer fallen, und deine FrŸchte wird sie dir rauben.

4 So richten wilde Leidenschaften einen Menschen zugrunde und machen ihn zum Gespštt seiner Feinde.

5 (Vom Umgang mit Freunden) Wer freundlich redet, der macht sich viele Freunde; und wer wohlwollend spricht, der verbreitet GŸte um sich. - (5-17) Kap 7,13.20; 9,14.15; 12,7.8; 13,25; 14,13; 20,25; 22,25-32; 25,12; 27,17-21; 37,1-7)

6 Lebe in Frieden mit vielen, aber zum Ratgeber nimm unter tausend nur einen. Kap 37,8)

7 Willst du einen Freund finden, so erprobe zuerst seine Treue, und vertrau ihm nicht allzu rasch.

8 Denn mancher ist ein Freund, solange es ihm gefŠllt; aber in der Not hŠlt er nicht stand. Spr 17,17)

9 Und mancher Freund wird bald zum Feind und macht dir zur Schmach euren Streit bekannt.

10 Und mancher Freund ist nicht mehr als dein KostgŠnger und hŠlt in der Not nicht stand. Spr 19,4)

11 Solange dir's gut geht, tritt er auf wie du selbst und lebt in deinem Hause, als wŠre er der Hausherr;

12 geht dir's aber schlecht, so stellt er sich gegen dich und lŠ§t sich nirgends mehr finden. Hiob 19,19)

13 Halte dich fern von deinen Feinden, aber sei auch vor den Freunden auf der Hut.

14 Ein treuer Freund ist ein starker Schutz; wer den findet, der findet einen gro§en Schatz.

15 Ein treuer Freund ist nicht mit Geld oder Gut zu bezahlen, und sein Wert ist nicht hoch genug zu schŠtzen.

16 Ein treuer Freund ist ein Trost im Leben; wer Gott fŸrchtet, der bekommt solchen Freund. 1.Sam 18,3)

17 Denn wer Gott fŸrchtet, der wird auch gute Freundschaft halten; und sein NŠchster wird so werden, wie er selbst ist. 1.Sam 20,30-34)

18 (Vom Streben nach der Weisheit) Liebes Kind, la§ dich von der Weisheit erziehen von Jugend auf, so wirst du sie gewinnen bis ins hohe Alter. Kap 51,18; Spr 22,6)

19 Geh an sie heran wie einer, der ackert und sŠt, und warte auf ihre guten FrŸchte.

20 Du brauchst dich nur ein wenig um sie zu mŸhen, dann wirst du bald ihre FrŸchte genie§en. Kap 51,35)

21 UnzugŠnglich ist sie fŸr alle, die sich nicht erziehen lassen, und ein UnverstŠndiger hŠlt es bei ihr nicht aus.

22 Denn sie ist fŸr ihn ein schwerer PrŸfstein, und er wirft sie bald von sich.

23 Denn von der Weisheit, wie ihr Name sagt, wissen nur wenige.

24 Liebes Kind, gehorche meiner Lehre und weise meinen Rat nicht zurŸck.

25 La§ deine FŸ§e von der Weisheit fesseln und ihr Halseisen dir um den Hals legen.

26 Beuge deine Schultern, nimm sie auf dich und sperre dich nicht gegen ihre Bande. Kap 51,34)

27 Wende dich ihr zu von ganzer Seele, und halte ihre Wege ein mit aller deiner Kraft. 5.Mose 6,5)

28 Forsche nach ihr und suche sie, so wirst du sie finden; und wenn du sie ergriffen hast, so la§ sie nicht mehr los. Weish 6,13)

29 Denn am Ende wirst du Trost an ihr haben, und dein Leid wird in Freude verwandelt werden,

30 und ihre Fesseln werden zum starken Schutz und ihr Halseisen ein herrlicher Schmuck fŸr dich. (30-32) Kap 21,23)

31 Denn ihr Joch wird zum goldenen Stab und ihre Bande zu PurpurbŠndern.

32 Wie ein Festgewand wirst du sie anziehen und als schšne Krone sie dir aufsetzen. - Spr 4,9)

33 Liebes Kind, wenn dir daran liegt, so wirst du weise; und setzt du dein Herz daran, so wirst du klug.

34 Hšrst du gerne zu, so wirst du sie empfangen, und neigst du deine Ohren, so wirst du weise werden. Spr 19,20)

35 Lerne gern von den Alten, und wo ein weiser Mann ist, schlie§ dich ihm an. La§ dir gern von Gottes Taten erzŠhlen, und la§ dir keinen Weisheitsspruch entgehen. Kap 8,9.10; 9,21-23)

36 Wo du einen verstŠndigen Mann siehst, den suche hŠufig auf, und geh stets ein und aus bei ihm.

37 Betrachte immer Gottes Gebote und denke stets an seine Befehle; der wird dein Herz verstŠndig machen und dir Weisheit geben, wie du begehrst. 5.Mose 6,6-9; Ps 1,2, 5.Mose 4,6)



7

1 (Warnung vor Unrecht) Tu nichts Bšses, so widerfŠhrt dir nichts Bšses.

2 Halt dich fern vom Unrecht, so trifft dich kein UnglŸck.

3 SŠe nicht in die Furchen des Unrechts, so brauchst du es nicht siebenfach zu ernten. Spr 22,8; Hos 10,12; Gal 6,7.8)

4 Warnung vor Ehrgeiz

Begehre vom Herrn nicht die Herrschaft und vom Kšnig keinen Ehrenplatz. Spr 25,6.7)

5 Poche nicht auf dein Recht vor Gott und nicht auf deine Weisheit vor dem Kšnig.

6 Begehre nicht, Richter zu werden, wenn du das Unrecht nicht aus der Welt schaffen kannst; es kšnnte sonst sein, da§ du vor einem MŠchtigen zurŸckschrickst und trotz all deiner Rechtschaffenheit Ansto§ gibst. 3.Mose 19,15)

7 (Warnung vor Hochmut) Setz dich nicht ins Unrecht vor deinen MitbŸrgern, und erniedrige dich nicht vor der Menge.

8 Spiel nicht mit dem Gedanken, eine SŸnde ein zweites Mal zu tun; denn schon fŸr das erste Mal bleibst du nicht unbestraft. (8 und 9) Kap 5,4-6)

9 Denke auch nicht: Gott wird dafŸr die Menge meiner Opfergaben ansehen, und wenn ich dem Allerhšchsten opfere, so wird er's annehmen. - Hos 8,13; Mi 6,6-8)

10 Wenn du betest, so tu's nicht mit halbem Herzen, (10 und 11) Apg 10,31, Jak 1,6)

11 und la§ nicht nach im Almosengeben. - Kap 29,15)

12 Einen bekŸmmerten Menschen verlache nicht; denn es gibt einen, der erniedrigen und erhšhen kann. Spr 17,5, 1.Sam 2,7)

13 Streu keine LŸgen Ÿber deinen Bruder aus und auch nicht Ÿber deinen Freund. Kap 6,5-17)

14 Gewšhne dich nicht an die LŸge; denn das ist eine Gewohnheit, die dir Schaden bringt. - Kap 20,26-28)

15 Sei nicht schwatzhaft im Kreis der Alten, und wenn du betest, so mache nicht viele Worte. - Kap 32,10.11, Mt 6,7)

16 Verachte die beschwerliche Arbeit nicht und den Ackerbau, den der Hšchste gestiftet hat. 1.Mose 3,19, Jes 28,24-26)

17 Halt dich nicht fŸr etwas Besseres unter der Masse der SŸnder,

18 sondern denke daran, da§ Gottes Zorn nicht auf sich warten lŠ§t. Kap 5,9)

19 Darum demŸtige dich von Herzen; denn Feuer und WŸrmer sind die Strafe fŸr die Gottlosen. Jes 66,24; Jdt 16,21)

20 (Von den Pflichten des Hausvaters) Gib deinen Freund um keinen Preis auf und auch deinen wahren Bruder nicht um des besten Goldes willen. Kap 6,5-17)

21 Trenne dich nicht von einer verstŠndigen und tŸchtigen Frau; denn ihre Anmut ist schšner als alles Gold. Mal 2,14-16, Kap 26,1-4.16-21)

22 Behandle einen Sklaven nicht schlecht, der treu arbeitet, und auch einen Tagelšhner nicht, der sein Bestes gibt. (22 und 23) Kap 33,30.31)

23 Einen umsichtigen Sklaven habe lieb und hindere ihn nicht, wenn er frei werden kann. 2.Mose 21,2; 1.Kor 7,21)

24 Hast du Vieh, so kŸmmere dich darum, und bringt dir's Nutzen, so behalte es. Spr 12,10; 27,23)

25 Hast du Sšhne, so erziehe sie streng, und beuge ihnen den Nacken von Jugend auf. Kap 30,1-13)

26 Hast du Tšchter, so gib gut auf sie acht, und zeige ihnen dein Wohlwollen nicht allzu sehr. Kap 26,13.14)

27 Verheirate deine Tochter, dann hast du eine schwere Arbeit hinter dir; aber gib sie einem verstŠndigen Mann. Kap 42,9.10)

28 Hast du eine Frau nach deinem Herzen, so versto§e sie nicht; aber einer ungeliebten vertrau dich nicht an.

29 (Von ganzer Hingabe) Ehre deinen Vater von ganzem Herzen und vergi§ nicht, welche Schmerzen deine Mutter um dich gelitten hat, Kap 3,3, Tob 4,3.4)

30 und denke daran, da§ du von deinen Eltern das Leben hast; womit kannst du ihnen denn vergelten, was du ihnen verdankst?

31 FŸrchte den Herrn von ganzer Seele, und halte seine Priester in allen Ehren. Liebe den, der dich geschaffen hat, mit allen KrŠften; und vergi§ seine Diener nicht. 5.Mose 6,5)

32 FŸrchte den Herrn und ehre den Priester (32-35) 5.Mose 18,1-5)

33 und gib ihm seinen Anteil, wie dir geboten ist:

34 Erstlinge und Schuldopfer

35 und Schwingopfer und alle Opfergaben und Zehnten.

36 (Von der Anteilnahme am NŠchsten) Reiche dem Armen deine Hand, damit du reich gesegnet wirst. (36-40) Kap 4,1-6, 5.Mose 14,29; Spr 19,17)

37 Erfreue jeden, der lebt, mit einer Gabe, ja, erweise auch den Toten deine Freundlichkeit. 2.Sam 2,4-6; Tob 1,20; Mt 27,57-60)

38 La§ die Weinenden nicht ohne Beistand, sondern traure mit den Trauernden. Ršm 12,15)

39 La§ dich's nicht verdrie§en, die Kranken zu besuchen; denn dafŸr wird man dich lieben. Mt 25,36)

40 Was du auch tust, so bedenke dein Ende, dann wirst du nie etwas Bšses tun. Kap 18,24; 28,6.7)



8

1 (Vom rechten Verhalten gegen die Mitmenschen) Streite nicht mit einem MŠchtigen, damit du ihm nicht in die HŠnde fŠllst.

2 Zanke nicht mit einem Reichen, damit er sein Gewicht nicht gegen dich geltend macht. Kap 13,2.3)

3 Denn viele lassen sich mit Geld bestechen, und es bewegt sogar das Herz der Kšnige.

4 Streite nicht mit einem gro§mŠuligen SchwŠtzer, damit du nicht noch Holz zu seinem Feuer trŠgst.

5 Treibe nicht deinen Scherz mit einem Ungebildeten, damit er nicht dich und deine Vorfahren beschimpft. -

6 Halte dem nicht seine SŸnde vor, der sich bessert, und denke daran, da§ wir alle auch Schuld tragen. Gal 6,1; Ps 19,13)

7 Verachte einen Menschen nicht, weil er alt ist; denn wir werden ja wohl auch alt werden. Kap 3,15; 3.Mose 19,32)

8 Freue dich nicht, wenn dein Feind stirbt; denke daran, da§ wir alle sterben mŸssen. - Spr 24,17, Kap 14,18)

9 Verachte nicht, was die Weisen vortragen, sondern richte dich nach ihren WeisheitssprŸchen. (9 und 10) Kap 6,35)

10 Denn von ihnen kannst du Bildung empfangen und lernen, wie du dich gegenŸber gro§en Leuten verhalten sollst.

11 Sag dich nicht los von der Unterweisung der Alten, denn auch sie haben von ihren VŠtern gelernt; (11 und 12) Hiob 8,8-10)

12 denn von ihnen kannst du lernen, wie du verstŠndig antworten sollst, wenn es notwendig ist. -

13 Blase nicht das Feuer des Gottlosen an, damit du nicht darin verbrennst.

14 Setze dich nicht mit einem StreitsŸchtigen auseinander, damit er dir nicht aus deinen Worten einen Strick dreht. -

15 Leihe keinem etwas, der mŠchtiger ist als du; leihst du ihm aber etwas, so schreib es gleich ab. Kap 29,6-8)

16 VerbŸrge dich nicht hšher, als du kannst; wenn du aber bŸrgst, so rechne damit, da§ du zahlen mu§t. - Kap 29,18-27)

17 Zieh einen Richter nicht vor Gericht; denn man spricht das Urteil, wie er will.

18 Mach dich nicht mit einem Waghals auf den Weg, damit er dich nicht ins UnglŸck bringt; denn er richtet sich nach seinem eignen Kopf, und du mu§t um seiner Torheit willen mit ihm Schaden erleiden.

19 Fang nicht mit einem Zornigen Streit an, und reise nicht allein mit ihm durch eine einsame Gegend; denn er scheut sich nicht, Blut zu vergie§en, und wenn du keine Hilfe hast, so bringt er dich um. - Spr 22,24.25)

20 Mit einem Narren mach keine PlŠne, denn er kann dein Geheimnis nicht wahren.

21 Vor einem Fremden tu nichts, was geheim bleiben soll; denn du wei§t nicht, was er daraus macht.

22 …ffne dein Herz nicht jedem; er kšnnte es dir schlecht danken.



9

1 (Vorsicht im Umgang mit Frauen) Wache nicht zu eifersŸchtig Ÿber die Frau in deinen Armen, sonst bringst du sie dahin, dir Bšses anzutun.

2 La§ deiner Frau keine Gewalt Ÿber dich, damit sie nicht Ÿber dich Herr wird. - 1.Kšn 21,4-24)

3 Meide die Frau, die dich verfŸhren will, damit du ihr nicht ins Netz gehst. (3-13) Kap 19,2.3; 42,12-14, Spr 7,6-23)

4 La§ dich nicht hinrei§en von der SŠngerin, damit sie dich nicht mit ihren KŸnsten fŠngt.

5 Schau nicht zu viel nach den MŠdchen, es kšnnte dich teuer zu stehen kommen. Hiob 31,1)

6 HŠnge dich nicht an die Huren, damit du nicht um dein Vermšgen kommst. Spr 29,3)

7 Gaffe nicht umher in den Stra§en der Stadt, und laufe nicht durch alle einsamen Winkel.

8 Wende den Blick weg von schšnen Frauen, und schau nicht nach Reizen, die dich nichts angehn; Spr 5,15-19)

9 denn schšne Frauen haben schon viele betšrt, 2.Sam 11,2-4; Jdt 12,17)

10 und Leidenschaft hat sie wie Feuer verzehrt.

11 Sitze nicht bei der Frau eines andern

12 und schmause nicht mit ihr

13 und scherze nicht mit ihr beim Wein, damit nicht dein Herz sich ihr zuneigt und dein Blut vergossen wird und du zur Grube fŠhrst. 3.Mose 20,10)

14 (Vorsicht im Umgang mit Menschen) Gib einen alten Freund nicht auf; denn du wei§t nicht, was du am neuen hast. (14 und 15) Kap 6,5-17, Spr 27,10)

15 Ein neuer Freund ist wie neuer Wein; la§ ihn erst alt werden, so wird er dir gut schmecken. -

16 Reg dich nicht auf, wenn der Gottlose in hohen Ehren steht; denn du wei§t nicht, welch schlimmes Ende er nehmen wird. Ps 37,1.2; 73,3, Ps 73,16-20)

17 Hab keinen Gefallen an dem, was den Gottlosen gefŠllt; bedenke, da§ sie nicht bis in den Tod unbestraft bleiben. -

18 Halt dich fern von dem, der Gewalt hat zu tšten, so brauchst du dich nicht zu fŸrchten, da§ er dich tštet. (18-20) Spr 16,14)

19 Mu§t du aber um ihn sein, so tu keinen Mi§griff, damit er dir nicht das Leben nimmt, ehe du dich's versiehst;

20 und wisse, da§ du zwischen Fu§angeln leben mu§t und dich auf hohen Zinnen bewegst. -

21 Sieh dir deinen NŠchsten genau an, und wenn du Rat brauchst, so suche ihn nur bei weisen Leuten, (21-23) Kap 6,35; 37,15)

22 und besprich dich mit den VerstŠndigen, und richte all das Deine nach Gottes Wort.

23 Lade dir rechtschaffene Leute zu Gast, und dein Ruhm sei, Gott zu fŸrchten.* Kap 10,25) (* Luther Ÿbersetzte: und sei fršhlich, doch mit Gottesfurcht (vgl. Tob 9,12).)

24 (Von weisen Regenten) Das Werk lobt den Meister, und einen weisen FŸrsten ehrt weise Rede.

25 Es ist gefŠhrlich, wenn ein SchwŠtzer regiert, und wer redet, bevor er denkt, der erntet Ha§.



10

1 Ein weiser Regent schafft seinem Volk Bestand; und wo ein VerstŠndiger am Ruder ist, da herrscht Sicherheit. Weish 6,26; Spr 28,12)

2 Wie der Regent ist, so sind auch seine Amtleute; wie der Rat ist, so sind auch die BŸrger. Spr 29,12)

3 Ein zuchtloser Kšnig richtet Land und Leute zugrunde; wenn aber die MŠchtigen klug sind, so gedeiht die Stadt. 2.Kšn 21,9-12)

4 Alle Herrschaft auf Erden liegt in Gottes HŠnden; und zur rechten Zeit schickt er den rechten Mann. Spr 8,15; Jer 27,5; Dan 2,21)

5 Es liegt in Gottes HŠnden, ob ein Mann Erfolg hat, mit dem Gesetzgeber gibt er seine WŸrde. 1.Chr 29,12, Ršm 13,4)

6 (Warnung vor †berheblichkeit) Rechne deinem NŠchsten seine Missetat nicht an, und behandle ihn niemals von oben herab! 3.Mose 19,18; Mt 18,21.22)

7 Den HoffŠrtigen sind Gott und die Welt feind; denn das Unrecht ist allen beiden verha§t. Jes 13,11)

8 Durch Gewalt, Unrecht und Habgier geht die Kšnigsherrschaft von einem Volk aufs andre Ÿber. - Weish 6,1)

9 Was Ÿberhebt sich der Mensch, der nur Schmutz und Kot ist? 1.Mose 18,27)

10 Nichts anderes scheiden ja seine Eingeweide aus, solange er lebt.

11 Eine leichte Krankheit - der Arzt scherzt;

12 und doch hei§t's: Heute Kšnig, morgen tot! 1.Makk 11,13-18)

13 Und wenn der Mensch tot ist, so fressen ihn Maden und WŸrmer. - Hiob 17,14; Jes 14,11)

14 Daher kommt aller Hochmut: wenn ein Mensch von Gott abfŠllt und sein Herz von seinem Schšpfer weicht. (14-16) Kap 3,30, 5.Mose 8,14)

15 Hochmut treibt zu allen SŸnden, und wer an ihm festhŠlt, der richtet viel Greuel an.

|P 1.Makk 1,17-26)

16 Darum hat der Herr die HochmŸtigen schrecklich heimgesucht und am Ende gestŸrzt. 1.Makk 2,7.8)

17 Gott hat die hoffŠrtigen FŸrsten vom Thron geworfen und DemŸtige darauf gesetzt. Kap 11,5; 1.Sam 2,7.8)

18 Gott hat die Ÿberheblichen Heiden mit der Wurzel ausgerottet und DemŸtige an ihre Stelle gesetzt. Ps 44,3)

19 Gott hat das Land der Heiden verheert und všllig zugrunde gerichtet.

20 Er hat viele von ihnen absterben lassen und vernichtet und ihren Namen von der Erde getilgt. Ps 9,6.7)

21 Da§ die Menschen hoffŠrtig und bšsartig sind, das ist von Gott nicht geschaffen. * Pred 7,29) (* Vers 22 lautete bei Luther: ÈDer Mensch ist nicht bšse geschaffen.Ç Mšglicherweise ist eine Randbemerkung Luthers in den Text geraten.)

23 (Vom rechten Ruhm) Wer Gott fŸrchtet, der wird mit Ehren bestehen; wer aber Gottes Gebote Ÿbertritt, der verliert seine Ehre. Dan 3,16-18)

24 Unter BrŸdern steht der Šlteste in Ehren, aber der Herr sieht die an, die ihn fŸrchten. 1.Sam 16,7)

25 Es sollen sich Reiche und Arme, Gro§e und Kleine allein dessen rŸhmen, da§ sie Gott fŸrchten. - Jer 9,22.23)

26 Es ist nicht recht, einen VerstŠndigen zu verachten, weil er arm ist, und einen Gottlosen zu ehren, weil er reich ist. Pred 9,14-16)

27 FŸrsten, Herren und Regenten stehen in hohem Ansehen; aber so gro§ sind sie doch nicht wie der, der Gott fŸrchtet. Kap 25,14)

28 Einem weisen Knecht mu§ sein Herr dienen, und wenn er vernŸnftig ist, murrt er nicht darŸber. - Spr 17,2; 1.Mose 39,8.9)

29 Spiele nicht den Klugen, wenn du nur deinem Verlangen nachgibst, und spiele nicht den Starken, wenn du nicht weiter wei§t;

30 besser arbeiten und dabei reich werden als aufschneiden und ein Bettler bleiben. - Spr 12,9)

31 Mein Kind, in aller Demut achte dich doch selbst, und halte dich nicht fŸr weniger, als du bist; 2.Kor 11,5.6)

32 wer wird dem sein Recht geben, der sich selber schlecht macht, und wer wird dem Ehre geben, der sich selbst verachtet? -

33 Der Arme wird geehrt um seiner Klugheit willen und der Reiche um seiner GŸter willen.

34 Wird aber die Klugheit schon an einem Armen gelobt, wieviel mehr erst an einem Reichen! Und was einem Reichen Ÿbel ansteht, das steht dem Armen noch viel Ÿbler an.



11

1 Die Weisheit des Geringen bringt ihn zu Ehren und setzt ihn mitten unter die FŸrsten. - 1.Mose 41,37-46; Dan 2,48)

2 Du sollst niemand rŸhmen um seiner Schšnheit willen noch jemand verachten, weil er hŠ§lich aussieht.

3 Denn die Biene ist klein unter allem, was FlŸgel hat, und bringt doch die allersŸ§este Frucht. -

4 RŸhme dich nicht wegen deiner herrlichen Kleider, und Ÿberhebe dich nicht an deinem Ehrentag; denn nur der Herr ist wunderbar in seinen Werken, und niemand wei§, was er tun wird. Apg 12,21-23)

5 Viele Tyrannen haben sich auf die Erde heruntersetzen mŸssen, und die Krone ist dem aufgesetzt worden, an den man nicht gedacht hŠtte. Kap 10,17; Pred 4,14)

6 Viele gro§e Herren sind gestŸrzt worden, und hochangesehene MŠnner sind andern in die HŠnde gefallen.

7 (Vorsicht beim Richten) Verdamme niemand, bevor du die Sache untersucht hast; wŠge erst ab und tadle dann.

8 Du sollst nicht urteilen, ehe du die Sache gehšrt hast, und la§ die Leute erst ausreden. 5.Mose 17,6)

9 Misch dich nicht in fremde HŠndel, und aus dem Streit der Gottlosen halt dich heraus.

10 (Von Wert und Unwert des Reichtums) Mein Kind, verliere dich nicht in viele GeschŠfte; denn wenn du dir zuviel vornimmst, bleibst du nicht ohne Schuld. Wenn du dich noch so sehr anstrengst, so erlangst du doch nichts; und wenn du auch davonlaufen mšchtest, so kommst du doch nicht heraus.

11 Mancher lŠ§t sich's sauer werden, mŸht sich und rennt dem Reichtum nach und fŠllt doch immer mehr zurŸck. Spr 10,22)

12 Mancher aber lŠ§t sich Zeit, der wohl Hilfe nštig hŠtte, wird immer schwŠcher und immer Šrmer:

13 den sieht Gott an in Gnaden und hilft ihm aus dem Elend und bringt ihn zu Ehren, so da§ sich viele Ÿber ihn wundern. -

14 Es kommt alles von Gott: GlŸck und UnglŸck, Leben und Tod, Armut und Reichtum. Hiob 1,21; 2,10; Spr 22,2; Klgl 3,37.38)

15 Den Frommen gibt Gott GŸter, die bleiben;

16 und was er verleiht, das gedeiht immer und ewig. -

17 Mancher kargt und spart und wird dadurch reich (17-19) Pred 2,21; Lk 12,16-21)

18 und denkt, er habe es zu etwas gebracht,

19 und sagt: Nun will ich mir ein gutes Leben machen, essen und trinken von dem, was ich habe -, doch er wei§ nicht, da§ sein StŸndlein so nahe ist und da§ er alles anderen lassen und sterben mu§. -

20 Bleibe bei dem, was dir anvertraut ist, und Ÿbe dich darin, und halt aus in deinem Beruf, und la§ dich nicht davon beirren, wie die Gottlosen zu Geld kommen, Ps 37,3, Ps 49,17)

21 sondern vertraue du Gott und bleibe in deinem Beruf; (21-23) Tob 4,22, Kap 2,6-9)

22 denn dem Herrn ist es ein leichtes, einen Armen plštzlich reich zu machen.

23 Der Segen Gottes ist der Lohn des Frommen, und in kurzer Zeit gibt er schšnstes Gedeihen. -

24 Sage nicht: Wieviel fehlt mir noch, und was werde ich kŸnftig besitzen?

25 Sage aber auch nicht: Ich habe genug, was kann mir kŸnftig zusto§en? Kap 5,1)

26 Wenn dir's gut geht, so bedenke, da§ dir's wieder schlecht gehen kann; und wenn dir's schlecht geht, so bedenke, da§ dir's wieder gut gehen kann. Kap 18,25)

27 Denn der Herr kann jedem im Tod leicht vergelten, wie er's verdient hat. Kap 17,19; Ršm 2,6)

28 Eine bšse Stunde lŠ§t alle Freude vergessen; und wenn der Mensch stirbt, tritt erst hervor, wie er gelebt hat. 1.Tim 5,24.25)

29 Darum rŸhme niemand vor seinem Ende; denn was einer fŸr ein Mensch gewesen ist, das zeigt sich in seiner Todesstunde.

30 (Vorsicht gegenŸber Fremden) Nimm nicht jeden bei dir auf; denn die Welt ist voller List und Verleumdung.

31 Wer ein falsches Herz hat, ist wie ein Lockvogel und wie ein Kundschafter, der nach einer schwachen Stelle spŠht. Lk 11,53.54)

32 Denn was er Gutes sieht, deutet er aufs Schlimmste, und den Allerbesten sagt er das SchŠndlichste nach. Jes 5,20)

33 Aus einem Funken macht er ein gro§es Feuer, und der Gottlose lauert darauf, Blut zu vergie§en.

34 HŸte dich vor solchen Buben - sie haben nichts Gutes im Sinn -, da§ sie dir nicht ewige Schande anhŠngen. Spr 1,10)

35 Nimmst du einen Fremden bei dir auf, so wird er dir Unruhe bringen und dich in deinem eignen Haus zum Fremden machen.



12

1 (Vorsicht beim Wohltun) (vgl. Mt 5,43-48) Willst du Gutes tun, so sieh zu, wem du es tust; dann verdienst du Dank damit.

2 Tu dem Frommen Gutes, so wird dir's reichlich vergolten, wenn nicht von ihm, so doch gewi§ vom Herrn. Lk 14,12-14)

3 Tu denen nichts Gutes, die beharrlich Bšses tun und die selbst nicht gern Almosen geben;

4 gib dem GottesfŸrchtigen, doch nimm dich des Gottlosen nicht an.

5 Tu Gutes dem DemŸtigen, aber dem Gottlosen gib nichts. Verweigere ihm dein Brot und gib ihm nichts, damit er dadurch nicht stŠrker wird als du: Spr 25,21.22; Ršm. 12,19-21)

6 du wirst doppelt soviel Schlechtes durch ihn empfangen, wie du ihm Gutes getan hast. Denn auch der Allerhšchste ist den SŸndern feind und wird die Gottlosen bestrafen. Lk 6,35)

7 (Vorsicht vor falschen Freunden) Wenn's einem gut geht, so lernt man keinen Freund richtig kennen; wenn's einem aber schlecht geht, so wird sich der Feind nicht verbergen. (7 und 8) Kap 6,5-17)

8 Denn wenn's einem gut geht, so macht das den Feind verdrossen; wenn's einem aber schlecht geht, so ziehen auch die Freunde sich zurŸck. - Spr 19,4)

9 Trau niemals deinem Feinde; (9-11) Spr 26,24.25)

10 denn wie das Eisen immer wieder rostet, so lŠ§t auch er nicht von seiner Niedertracht.

11 Und wenn er sich auch verneigt und verbeugt, so halte dich dennoch zurŸck und hŸte dich vor ihm. Und wenn du auch an ihm polierst wie an einem Spiegel, so bleibt er doch rostig.

12 Stelle ihn nicht neben dich, damit er dich nicht wegstš§t und an deinen Platz tritt. Setze ihn auch nicht neben dich, damit er sich nicht auf deinen Stuhl setzt und du zuletzt an meine Worte denken mu§t und es dich reuen wird, da§ du nicht auf sie gehšrt hast. - Kap 11,35)

13 Wer hat Mitleid mit einem Schlangenbeschwšrer, der gebissen wird, oder mit einem TierbŠndiger, der zerrissen wird? So geht's auch dem, der sich mit den Gottlosen einlŠ§t und sich in ihre SŸnden verwickelt.

14 Er bleibt wohl eine Weile bei dir; aber wenn du strauchelst, so hŠlt er dich nicht fest.

15 Der Feind gibt wohl gute Worte und beklagt dich sehr und stellt sich freundlich, (15 und 16) Jer 9,7; 41,6.7)

16 kann sogar dabei weinen; aber im Herzen plant er schon, dich in die Grube zu stŸrzen, und wenn er Gelegenheit findet, bekommt er nicht genug von deinem Blut.

17 Wenn dir Unheil widerfŠhrt, so ist er als erster zur Stelle

18 und tut so, als wollte er dir helfen, aber bringt dich hinterrŸcks zu Fall.

19 Mit dem Kopf nickt er Beifall und klatscht in die HŠnde; er beklagt dich hšhnisch und zeigt dir sein wahres Gesicht. Kap 13,7-9)



13

1 (Vorsicht im Umgang mit Reichen und MŠchtigen) Wer Pech angreift, der besudelt sich damit; und wer sich zum HochmŸtigen gesellt, der lernt Hochmut.

2 Geselle dich nicht zum MŠchtigen und Reichen; du lŠdst sonst eine schwere Last auf dich. (2 und 3) Kap 8,1.2)

3 Was soll der irdene Topf beim ehernen Kessel? Denn wenn sie aneinandersto§en, so zerbricht er. -

4 Der Reiche tut unrecht und brŸstet sich noch damit; aber der Arme mu§ es erleiden und sich dazu noch entschuldigen.

5 Solange du dem Reichen nŸtzlich bist, lŠ§t er dich fŸr sich arbeiten; aber wenn du nicht mehr kannst, so lŠ§t er dich fallen.

6 Solange du etwas hast, bleibt er bei dir, und es bekŸmmert ihn nicht, wenn er dir den Beutel leert.

7 Wenn er dich braucht, so tŠuscht er dich geschickt: er lŠchelt dich an, verhei§t dir viel, gibt dir die besten Worte und fragt: Brauchst du etwas?

8 und lŠdt dich gro§zŸgig ein, um dich spŠter zwei- oder dreimal auszunehmen, und verspottet dich noch zuletzt.

9 Und wenn er dann deine Not sieht, lŠ§t er dich fallen und schŸttelt den Kopf Ÿber dich. Kap 12,17-19)

10 Darum sieh zu, da§ du dich nicht tŠuschen lŠ§t

11 und deine Einfalt dich nicht ins UnglŸck bringt. -

12 Wenn dich ein MŠchtiger zu sich heranziehen will, so halte dich zurŸck, dann sucht er dich umso mehr zu sich heranzuziehen. (12 und 13) Spr 25,6.7)

13 DrŠnge dich nicht selbst zu ihm hin, damit du nicht versto§en wirst; halte dich auch nicht zu fern, damit man dich nicht vergi§t.

14 Geh nicht darauf aus, mit ihm zu reden wie mit deinesgleichen, und traue seinen vielen Worten nicht; denn er versucht dich damit, und mit freundlichem LŠcheln horcht er dich aus.

15 Unbarmherzig ist, wer unachtsam redet:

16 schwerlich entgeht er der Strafe und dem GefŠngnis.

17 Darum gib gut acht und sieh dich vor:

18 du lebst in gro§er Gefahr! -

19 Jedes Tier liebt seinesgleichen und jeder Mensch den, der ihm am nŠchsten steht. Kap 27,10)

20 Jedes Geschšpf hŠlt sich zu seiner eignen Art; so soll auch der Mensch sich gesellen zu seinesgleichen.

21 Wie wenn sich der Wolf zum Schaf gesellt, gerade so ist es, wenn ein Gottloser sich zum Frommen gesellt. Mt 10,16)

22 Wie die HyŠne mit dem Hund nicht Frieden hŠlt, so auch der Reiche nicht mit dem Armen.

23 Wie der Lšwe das Wild in der Steppe fri§t, so fressen die Reichen die Armen.

24 Wie der HochmŸtige verachtet, was gering ist, so verachtet auch der Reiche den Armen. - Spr 29,27)

25 Wenn der Reiche zu fallen droht, so stŸtzen ihn seine Freunde; wenn der Arme fŠllt, sto§en ihn selbst seine Freunde zu Boden. Spr 19,4)

26 Wenn ein Reicher den Halt verliert, so gibt es viele, die ihm beistehen; wenn er sich mit Worten vergriffen hat, so gibt man ihm noch recht.

27 Wenn aber ein Armer den Halt verliert, so bauscht man es noch auf; und wenn er auch verstŠndig redet, so lŠ§t man's doch nicht gelten. Pred 9,16)

28 Wenn der Reiche redet, so schweigen alle, und seine Worte hebt man in den Himmel. Ps 73,9)

29 Wenn aber der Arme redet, so fragt man: Wer ist denn das? und wenn er Ansto§ erregt, so fallen sie Ÿber ihn her.

30 (Vom rechten und falschen Gebrauch des Reichtums) Reichtum ist nur dann gut, wenn keine SŸnde an ihm klebt, und allein der Gottlose nennt die Armut bšse. -

31 Was einer im Sinn hat, das sieht man ihm an den Augen an, es sei Gutes oder Bšses. Spr 15,13)

32 Hat er Gutes im Sinn, so blickt er fršhlich auf; wer aber arglistige Gedanken hegt, dem sieht man an, wie er sich damit quŠlt. -



14

1 Wohl dem, der sich nicht mit Reden vergeht und davon ein bšses Gewissen hat! Kap 25,11; Jak 3,2)

2 Wohl dem, der kein bšses Gewissen hat und der seine Zuversicht nicht verloren hat! - Weish 17,11; Apg 23,1)

3 Zu einem kleinlichen Kerl pa§t es nicht recht, wenn er reich ist; und was soll Geld und Gut einem Geizkragen?

4 Wer viel sammelt und sich selber nichts Gutes gšnnt, der sammelt's fŸr andere, und andere werden's verprassen. Pred 2,21-24)

5 Wer sich selbst nichts Gutes gšnnt, was sollte der andern Gutes tun? Er wird aber auch wenig Freude an seinem Eigentum haben.

6 Es ist nichts schlimmer, als wenn einer sich selbst nichts Gutes gšnnt; und das ist die rechte Strafe fŸr seinen Geiz.

7 Tut er etwas Gutes, so tut er's nur aus Versehen; zuletzt kommt doch wieder seine Habgier zum Vorschein.

8 Das ist ein bšser Mensch, der nicht mit ansehen kann, da§ man den Leuten Gutes tut, sondern sein Angesicht wegwendet und sich Ÿber niemand erbarmt.

9 Ein habgieriger Mensch hat nie genug an dem, was ihm beschieden ist, und kann vor lauter Geiz nicht gedeihen. Spr 27,20)

10 Ein Neidhammel mi§gšnnt den andern das Brot, und es tut ihm weh, wenn er auftischen mu§. - Spr 23,6.7)

11 Mein Kind, tu dir selbst so viel Gutes an, wie du kannst, und gib dem Herrn die Opfer, die ihm gebŸhren.

12 Bedenke, da§ der Tod nicht auf sich warten lŠ§t und da§ du keinen Vertrag mit dem Tod hast. Jes 28,15; Weish 1,16)

13 Tu dem Freund Gutes noch vor deinem Ende, und gib dem Armen nach deinen KrŠften. Spr 3,28)

14 VersŠume keinen fršhlichen Tag, und la§ dir die Freuden nicht entgehen, die dir beschieden sind. * Pred 2,24; 7,14 ) (*Luther Ÿbersetzte frei: Vergi§ der Armen nicht, wenn du den fršhlichen Tag hast, so wird dir auch Freude widerfahren, die du begehrst.)

15 Denn du mu§t doch alles, was du sauer erworben hast, andern lassen und den Ertrag deiner Arbeit den Erben geben. Ps 49,11)

16 Schenke und la§ dich beschenken, und gšnne dir, was dir zusteht;

17 denn wenn du tot bist, so hast du nichts mehr davon.

18 Alles Lebendige veraltet wie ein Kleid, denn es ist das uralte Gesetz: Du mu§t sterben! Ps 102,27; Kap 41,5)

19 Wie mit den grŸnen BlŠttern auf einem schšnen Baum - die einen fallen ab, die andern wachsen wieder -, so geht's mit dem Menschengeschlecht auch: die einen sterben, die andern werden geboren. Jes 40,6, Pred 1,4)

20 Alles vergŠngliche Werk mu§ ein Ende nehmen;

21 und die es bewirken, fahren auch mit dahin. Pred 9,6)

22 (Vom Trachten nach der Weisheit) Wohl dem, der Ÿber die Weisheit nachsinnt und sie aufnimmt in sein ganzes Denken; (22-25) Spr 8,34)

23 der ihre Wege von Herzen betrachtet und ihren Geheimnissen immer weiter nachforscht, ihr wie ein SpŠher nachschleicht und auf ihren Wegen auf sie wartet Kap 6,28)

24 und guckt zu ihrem Fenster hinein und horcht an ihrer TŸr,

25 sucht Herberge nahe bei ihrem Hause und schlŠgt seine Pflšcke bei ihren Mauern ein und richtet an ihrer Wand sein Zelt auf, so da§ er eine gute Herberge hat.

26 Er bringt auch seine Kinder unter ihr Dach und bleibt unter ihrem Schatten; (26 und 27) Jes 25,4)

27 da wird er vor der Hitze beschirmt und hat eine herrliche Wohnung. -



15

1 Das alles tut nur, wer den Herrn fŸrchtet; und wer sich an Gottes Wort hŠlt, der findet die Weisheit. Kap 19,18)

2 Und sie wird ihm begegnen wie eine Mutter und wird ihn empfangen wie eine junge Frau. Weish 8,2.9)

3 Sie reicht ihm die Speise der Einsicht und den Trank der Weisheit. Kap 24,28.29; Spr 9,5)

4 Er wird durch sie feststehen, da§ er nicht fŠllt, und wird sich an sie halten, da§ er nicht zuschanden wird.

5 Sie wird ihn erhšhen Ÿber seine NŠchsten und ihm den Mund auftun in der Gemeinde. (5 und 6) Weish 8,10-15)

6 Sie wird ihn kršnen mit Freude und Wonne und ihm einen ewigen Namen verleihen. - Kap 6,32, Kap 39,13)

7 Aber die Narren finden die Weisheit nicht, und die Gottlosen kšnnen sie nicht entdecken.

8 Sie ist weit weg von den HochmŸtigen, und die Heuchler wissen nichts von ihr. - Spr 8,13)

9 Es schickt sich nicht fŸr den Gottlosen, Gott zu loben; denn es ist ihm vom Herrn nicht gegeben. Am 5,23)

10 Denn zu rechtem Lob gehšrt die Weisheit, dann gibt Gott Gnade dazu.

11 (Von der Verantwortung des Menschen) Du darfst nicht sagen: Bin ich abtrŸnnig geworden, so hat's Gott getan -; denn was er ha§t, das solltest du nicht tun. Jak 1,13.14)

12 Du darfst nicht sagen: Er selbst hat mich verfŸhrt -; denn er braucht keinen Gottlosen.

13 Der Herr ha§t alles, was ein Greuel ist; und wer ihn fŸrchtet, der scheut sich davor. - Kap 17,24)

14 Er hat im Anfang den Menschen geschaffen und ihm die Entscheidung Ÿberlassen. 1.Mose 2,7, 1.Mose 2,16.17)

15 Wenn du willst, so kannst du die Gebote halten und in rechter Treue tun, was ihm gefŠllt.1.Joh 5,3)

16 Er hat dich vor Feuer und Wasser gestellt; ergreife das, was du willst!

17 Der Mensch hat vor sich Leben und Tod; was er davon will, das wird ihm gegeben werden. - 5.Mose 30,15-20; Jer 21,8)

18 Denn die Weisheit des Herrn ist gro§, er ist stark und mŠchtig

19 und sieht alles: Kap 17,16; 23,28; 39,24; 42,18)

20 seine Augen sehen auf die, die ihn fŸrchten, und er wei§ genau, was recht getan oder Heuchelei ist. Ps 33,18; 34,16; Kap 34,19)

21 Er hat niemand geboten, gottlos zu sein, und niemand erlaubt zu sŸndigen. Ps 5,5)



16

1 (Vom Ernst der Vergeltung Gottes) WŸnsche dir nicht viele Kinder, wenn sie dann mi§raten, und freue dich nicht Ÿber Sšhne, wenn sie dann gottlos werden, und freue dich nicht darŸber, da§ du viele Kinder hast, wenn sie nicht den Herrn fŸrchten. Spr 17,21; Weish 4,1.3)

2 Verla§ dich nicht darauf, da§ sie am Leben bleiben, und vertraue nicht auf ihre gro§e Zahl.

3 Denn besser ein frommes Kind als tausend gottlose,

4 und besser ohne Kinder sterben als gottlose Kinder haben.

5 Ein frommer Mann kann einer Stadt zur BlŸte verhelfen, aber wie zahlreich die Gottlosen auch sind, so wird ihre Stadt doch veršden. - Spr 2,21.22)

6 Das hab ich mit eignen Augen oft gesehen und mit eignen Ohren noch Schlimmeres gehšrt:

7 Feuer bricht aus im Haufen der Gottlosen, und Gottes Zorn entbrannte Ÿber das ungehorsame Volk. 4.Mose 11,1; 16,35)

8 Der Herr verschonte die Riesen der Vorzeit nicht, die auf ihre StŠrke pochten und abtrŸnnig wurden. 1.Mose 6,4-7; Bar 3,26-28)

9 Er schonte auch die nicht, bei denen Lot als Fremdling lebte, sondern verdammte sie um ihres †bermuts willen. 1.Mose 19,1-28)

10 Und er erbarmte sich nicht Ÿber das Volk, das er dem Untergang geweiht hatte, sondern trieb sie aus ihrem Land um ihrer SŸnde willen. 5.Mose 7,1.2)

11 So hat er auch die Sechshunderttausend hinweggerafft, weil sie allesamt ungehorsam waren. Wie sollte denn ein einzelner Ungehorsamer unbestraft bleiben? - 2.Mose 12,37; 4.Mose 14,21-23; 5.Mose 2,14; Kap 46,10)

12 Denn Gott ist zwar barmherzig, aber er ist auch zornig. Er lŠ§t sich versšhnen, aber er straft auch schrecklich. So gro§ wie seine Barmherzigkeit ist, so gro§ ist auch seine Strafe; und er richtet jeden, wie er's verdient. Kap 5,7, Jer 17,10)

13 Der Gottlose wird mit seinem Raub nicht entkommen, doch was der Fromme erhofft, wird nicht ausbleiben.

14 Jede Wohltat findet ihre StŠtte bei Gott, und jedem wird widerfahren, wie er's verdient hat. - Hiob 34,11)

15 (Gegen leichtsinnigen Zweifel an Gottes Vergeltung) Sage nicht: Der Herr sieht nach mir nicht; wer fragt im Himmel nach mir? (15-22) Kap 23,25.29; Ps 94,7; Jer 23,24)

16 Unter dem gro§en Haufen bemerkt er mich nicht; was bin ich gegen die ganze gro§e Welt?

17 Denn siehe, der ganze Himmel, das Meer und die Erde erbeben, wenn er sie heimsucht;

18 die Berge und die Grundfesten der Erde erzittern, wenn er sie nur anschaut.

19 Doch um mich kann er sich dabei nicht kŸmmern, und wer achtet schon auf meine Wege? Wenn ich sŸndige, sieht mich kein Auge;

20 wenn ich ganz im geheimen betrŸge, wer merkt es? Und wer macht schon bekannt, was an gerechten Taten geschieht?

21 Was soll einer da noch hoffen, wenn er sich ans Gesetz hŠlt? - Mal 3,14.16)

22 Das meinen nur Leute, denen es an Verstand fehlt, und nur ein beschrŠnkter Mensch denkt so.

23 (Von Gottes Recht, den Menschen zur Verantwortung zu ziehen) Mein Kind, hšre mir zu und lerne Weisheit und beherzige meine Worte!

24 Ich will dir eine zuverlŠssige Lehre geben und dich mit Sorgfalt unterrichten:

25 Als der Herr im Anfang seine Werke erschuf

26 und von ihrem Ursprung an ihnen ihre Bestimmung gab,

27 da hat er fŸr immer geordnet, was sie tun, und fŸr alle Zeit, wie weit ihre Herrschaft reichen sollte, da§ sie nicht mŸde noch matt werden noch ihren Dienst versŠumen (27 und 28) 1.Mose 1,16-18; Ps 19,5-7; Jes 40,26)

28 und keins das andere behindern, sondern da§ alle immer seinem Befehl gehorsam sein sollten.

29 Danach hat er auf die Erde geblickt und sie mit seinen GŸtern erfŸllt

30 und das Erdreich mit Tieren bevšlkert, die wieder zur Erde zurŸckkehren. - 1.Mose 1,20-25, Pred 3,19.20)



17

1 Gott hat die Menschen aus Erde geschaffen 1.Mose 2,7)

2 und sie wieder zur Erde zurŸckkehren lassen; 1.Mose 3,19; Kap 40,11)

3 er bestimmte ihnen die Zeit ihres Lebens und gab ihnen Macht Ÿber das, was auf Erden ist, und verlieh ihnen Kraft, wie er selber sie hat, und schuf sie nach seinem Bilde. (3 und 4) 1.Mose 1,26-28, 1.Mose 6,3; Ps 90,10; Kap 18,8)

4 Er bestimmte, da§ alle Geschšpfe sie fŸrchten mu§ten und sie herrschen sollten Ÿber Tiere und Všgel. 1.Mose 9,2; Weish 9,2)

5 Er gab ihnen Vernunft, Sprache, Augen, Ohren und Verstand zum Denken.

6 Er erfŸllte sie mit kluger Erkenntnis und zeigte ihnen Gutes und Bšses. 5.Mose 30,15)

7 Er hat sein Licht in ihre Herzen gegeben, (7 und 8) Ps 145,5; Ršm 1,19.20)

8 um ihnen die Grš§e seiner Werke zu zeigen, damit sie seinen heiligen Namen loben und seine gro§en Taten erzŠhlen sollten.

9 Er hat sie gelehrt und ihnen das Gesetz des Lebens gegeben. Kap 45,6)

10 Er hat einen ewigen Bund mit ihnen geschlossen und ihnen die Ordnungen seines Rechts offenbart. 2.Mose 19,5; Ps 111,9)

11 Sie haben mit ihren Augen seine hohe MajestŠt gesehen und mit ihren Ohren seine herrliche Stimme gehšrt. 2.Mose 24,10.11, 2.Mose 20,18)

12 Und er sprach zu ihnen: HŸtet euch vor allem Unrecht! und befahl jedem, fŸr seinen NŠchsten zu sorgen. - 3.Mose 19,18)

13 Ihre Wege hat er immer vor Augen, und nichts ist vor ihm verborgen.

14 Jedem Volk hat er einen Herrscher gegeben, (14 und 15) 5.Mose 4,20; 1.Sam 8,5.7; Ršm 13,1)

15 aber Ÿber Israel ist er selbst Herr geworden.

16 Alle ihre Werke sind ihm so wenig verborgen wie die Sonne, und seine Augen sehen ohne Unterla§ all ihre Wege. Kap 15,19)

17 Auch alle ihre Ungerechtigkeiten sind ihm nicht verborgen, und alle ihre SŸnden sind vor ihm offenbar. Ps 90,8)

18 Er hŠlt die Wohltaten eines Menschen so wert wie einen Siegelring und seine guten Werke wie einen Augapfel. Kap 49,13, 5.Mose 32,10)

19 Und zuletzt wird er aufstehen und jedem vergelten auf seinen Kopf, wie er's verdient hat. Kap 11,27)

20 Aber die reumŸtig sind, lŠ§t er wieder zu Gnaden kommen, und die mŸde werden, tršstet er,da§ sie nicht verzagen. - Jer 7,3, Jes 40,1.2.29-31)

21 So bekehre dich nun zum Herrn und la§ dein sŸndiges Leben;

22 flehe zum Herrn, und gib kein €rgernis mehr!

23 Kehre zum Hšchsten zurŸck und wende dich vom Unrecht ab

24 und hasse unversšhnlich, was ihm ein Greuel ist. Kap 15,13; 3.Mose 18,26; 5.Mose 7,25)

25 (Lob der Barmherzigkeit Gottes) Wer kann den Hšchsten loben bei den Toten? (25 und 26) Ps 6,6)

26 Denn allein die Lebendigen kšnnen loben; die Toten, die kein Leben haben, kšnnen nicht mehr loben.

27 Darum: wer lebt und gesund ist, der lobe den Herrn! -

28 Wie ist die Barmherzigkeit des Herrn so gro§! Er zeigte sich denen gnŠdig, die sich zu ihm bekehren. (28 und 29) Kap 18,8-11; Ps 103,13.14)

29 Denn der Mensch ist nicht vollkommen, da er ja nicht unsterblich ist.

30 Was ist heller als die Sonne? Und doch verfinstert sie sich. So kann erst recht nicht gut sein, was Fleisch und Blut sich ausdenkt. 1.Mose 8,21)

31 Das Heer der Himmelshšhe hŠlt der Herr in Ordnung; aber alle Menschen sind Erde und Staub. - Kap 33,10)



18

1 Der ewig lebt, der hat alles miteinander geschaffen.

2 Der Herr allein ist gerecht. Niemand kann seine Werke aufzŠhlen. Wer kann seine gro§en Taten erforschen? Kap 42,17; Ps 106,2)

3 Wer kann seine gro§e Macht ermessen?

4 Wer kann seine gro§e Barmherzigkeit genug preisen?

5 Man kann sie weder vermindern noch vermehren und kann seine gro§en Wunder nicht erforschen. Kap 42,22, Pred 8,17)

6 Selbst wenn ein Mensch dabei sein Bestes getan hat, so ist's noch kaum angefangen; und wenn er aufhšrt, merkt er erst, wieviel noch fehlt. - Ps 139,17.18)

7 Aber was ist der Mensch? Wozu taugt er? Was kann er nutzen oder schaden? Hiob 7,16.17; Ps 144,3.4)

8 Wenn er lange lebt, so lebt er hundert Jahre. Wie ein Tršpflein Wasser im Meer und wie ein Kšrnlein Sand, so gering sind seine Jahre im Vergleich mit der Ewigkeit. - Kap 17,3; Ps 90,10)

9 Darum hat Gott Geduld mit den Menschen und schŸttet seine Barmherzigkeit Ÿber sie aus. (9-11) Kap 17,28.29)

10 Er sieht und wei§, wie bitter ihr Ende ist;

11 darum erbarmt er sich um so herzlicher Ÿber sie. -

12 Die Barmherzigkeit eines Menschen gilt allein seinem NŠchsten; aber Gottes Barmherzigkeit gilt der ganzen Welt. Ps 145,9; Weish 11,23)

13 Er weist zurecht, erzieht und belehrt und fŸhrt zurŸck wie ein Hirt seine Herde. Jer 31,18; Tit 2,11.12, Jer 31,10)

14 Er erbarmt sich Ÿber alle, die sich erziehen lassen und eifrig auf sein Wort hšren.

15 (Vom Wohltun mit Worten und Werken) Mein Kind, wenn du jemand Gutes tust, so tu's nicht mit tadelnden Worten; und wenn du jemand etwas gibst, so krŠnke ihn nicht dabei. Kap 41,28)

16 Wie der Tau die Hitze kŸhlt, so ist ein gutes Wort besser als eine Gabe.

17 Ja, ein Wort ist oft wichtiger als eine gro§e Gabe, und ein freundlicher Mensch gibt sie beide.

18 Ein Narr aber macht lieblose VorwŸrfe, und eine unfreundliche Gabe fŸhrt zu TrŠnen.

19 (Mahnung zur Bereitschaft fŸr die Zukunft) Unterrichte dich, bevor du das Wort nimmst;

20 sorge fŸr deine Gesundheit, bevor du krank wirst;

21 prŸfe dich selbst, bevor das Gericht kommt, so wirst du in der Stunde der Heimsuchung Gnade finden. - Gal 6,4)

22 DemŸtige dich vor Gott, noch bevor du krank wirst, und kehre um, sobald du gesŸndigt hast. La§ dich nicht aufhalten, dein GelŸbde bald zu erfŸllen, und warte nicht bis an den Tod, um es einzulšsen. Kap 5,8.9, Pred 5,3)

23 Bevor du ein GelŸbde tust, Ÿberlege dir's gut, damit du Gott nicht versuchst. Spr 20,25)

24 Denk an den Zorn, der am Ende kommen wird, und an die Stunde der Strafe, in der er sein Antlitz abwendet. - Kap 7,40)

25 Wenn man satt ist, soll man bedenken, da§ man vielleicht wieder hungern mu§; und wenn man reich ist, soll man bedenken, da§ man wieder arm werden kann. Kap 11,26)

26 Denn es kann vor Abend ganz anders werden, als es am Morgen war; so schnell wandelt sich alles vor Gott. Hiob 1,13-22)

27 (Vom Leben des Weisen) Ein weiser Mensch ist in allem sorgsam, und wenn andre sŸndigen, hŸtet er sich vor Verfehlungen. -

28 Wer verstŠndig ist, ehrt die Weisheit und preist den, der sie gefunden hat.

29 Wer Weisheitslehren recht versteht, der ist selbst ein Weiser und kann andere mit trefflichen SprŸchen stŠrken. Kap 50,29)



30 (Warnung vor bšsen Leidenschaften) Folge deinen bšsen Leidenschaften nicht, sondern zŸgle dein Verlangen. Kap 5,2)

31 Denn wenn du deinen bšsen Leidenschaften folgst, so wirst du dich deinen Feinden selbst zum Spott machen. Kap 6,4)

32 Sei kein Prasser und gewšhne dich nicht ans Schlemmen, (32 und 33) Spr 23,20.21)

33 damit du nicht zum Bettler wirst, der andre auf Borgen bewirtet, weil er selber kein Geld mehr im Beutel hat.



19

1 Ein Arbeiter, der sich gern vollsŠuft, der wird nicht reich; und wer mit wenigem nicht haushŠlt, der kommt bald zu Fall.

2 Wein und Weiber betšren die Weisen; (2 und 3) Kap 9,3-13; 1.Kšn 11,3; Hos 4,11; Spr 5,1-13)

3 und wer sich an Huren hŠngt, der wagt zuviel; den fressen Maden und WŸrmer, und wer so verwegen lebt, der wird hinweggerafft.

4 (Vom bšsen Gerede) Wer leichtglŠubig ist, der ist leichtsinnig, und wer sŸndigt, der schadet sich selbst.

5 Wer sich Ÿber eine Bosheit freut, den wird man verachten, und wer etwas nachschwatzt, dem fehlt es an Verstand.

6 Hšrst du etwas Bšses, das schwatze nicht nach, denn solches Schweigen schadet dir nichts.

7 Du sollst es weder Freund noch Feind sagen;

8 und offenbare es nicht, wenn du es ohne bšses Gewissen verschweigen kannst. Spr 25,9)

9 Denn man hšrt dir wohl zu, aber man hŸtet sich vor dir, und zu gelegener Zeit lŠ§t man dich den Ha§ spŸren.

10 Hast du etwas gehšrt, so la§ es mit dir sterben; sei ohne Sorge, du wirst ja nicht davon platzen! Spr 11,13)

11 Aber aus einem Narren bricht es heraus wie ein Kind, das geboren werden will.

12 Wenn ein Wort im Narren steckt, dann ist's genau so, wie wenn ein Pfeil in der HŸfte steckt. -

13 Stell deinen NŠchsten zur Rede: vielleicht hat er's nicht getan; oder wenn er's getan hat, damit er's nicht wieder tut. (13-17) 3.Mose 19,17)

14 Stell deinen NŠchsten zur Rede: vielleicht hat er's nicht gesagt; wenn er's aber gesagt hat, damit er's nicht wieder sagt.

15 Stell deinen Freund zur Rede, denn man verleumdet die Leute gern; darum glaube nicht alles, was du hšrst.

16 Oft entfŠhrt einem ein Wort, das doch nicht bšse gemeint war; denn wem ist noch nie ein bšses Wort entfahren? Pred 7,21.22; Jak 3,2)

17 Stell deinen NŠchsten zur Rede, bevor du ihm drohst, und bedenke, was Gottes Gesetz fordert.

18 (GottesfŸrchtige Weisheit und arglistige Schlauheit) Alle Weisheit besteht in der Furcht Gottes, und zu aller Weisheit gehšrt das Tun des Gesetzes. Spr 1,7; Kap 15,1, Kap 21,12.13)

19 Kenntnis des Bšsen ist nicht Weisheit, und die PlŠne der Gottlosen sind nicht Klugheit zu nennen.

20 Es gibt eine Schlauheit, die man verabscheuen mu§, und ein Tor ist, dem es an Weisheit fehlt. Kap 21,15; Jak 3,15)

21 Besser ist geringe Klugheit mit Gottesfurcht als gro§e Klugheit mit †bertretung des Gesetzes. - 1.Kor 1,21)

22 Es ist mancher scharfsinnig, aber ein Bšsewicht, und kann eine Sache so drehen, da§ er recht behŠlt.

23 Es kann einer sehr ernsthaft aussehen, und sein Herz ist doch voll Arglist.

24 Er schlŠgt die Augen nieder und stellt sich taub; und wenn du nicht auf ihn achtgibst, so wird er dich Ÿbervorteilen.

25 Und wenn er auch zu schwach ist, um dir zu schaden, so wird er's doch tun, wenn er seine Zeit gekommen sieht. -

26 Man sieht's einem an, was fŸr ein Mann er ist, und einen VernŸnftigen erkennt man an seinem Auftreten. Kap 13,31)

27 Denn Kleidung, Lachen und Gang zeigen, was an ihm ist.



20

1 (Vom rechtzeitigen Reden und Schweigen) Es tadelt einer oft seinen NŠchsten zur Unzeit, doch wŠre es klŸger, wenn er schwiege. Kap 22,6)

2 Es ist besser, offen zu tadeln, als heimlich Ha§ zu tragen;

3 und wer's mit Dank annimmt, dem bringt's Nutzen.

4 Wer mit Gewalt ein Urteil erzwingen mšchte, der ist wie ein Verschnittener, der eine Jungfrau schŠnden will. Kap 30,21)

5 Der eine schweigt und wird deshalb fŸr weise gehalten; der andere macht sich unbeliebt, weil er viel redet. Spr 17,28)

6 Der eine schweigt, weil er nichts zu antworten wei§; der andere aber schweigt und wartet auf seine Zeit. (6 und 7) Pred 3,7; Am 5,13)

7 Ein weiser Mann schweigt, bis er seine Zeit gekommen sieht; aber ein Prahler und Narr achtet nicht auf die rechte Zeit.

8 Wer viele Worte macht, wird verabscheut; und wer sich zu viel anma§t, macht sich verha§t. Spr 10,19, 1.Mose 37,5-11)

9 (Von den Wendungen des Schicksals) Manches UnglŸck fŸhrt einen zum Guten, und mancher Gewinn fŸhrt zum Schaden. Mt 16,26)

10 Manche Gaben bringen keinen Gewinn; andere dagegen werden doppelt vergolten.

11 Mancher, der in hohem Ansehen steht, fŠllt tief; und mancher, der sich bŸcken mu§, kommt empor. 2.Sam 16,23; 17,23; 1.Mose 39,20, 1.Mose 41,41)

12 Mancher kauft zunŠchst viel fŸr wenig Geld; aber nachher mu§ er's siebenfach bezahlen.

13 (Eigennutz und Unbeliebtheit des Narren) Ein weiser Mann macht sich durch seine Worte beliebt, aber die freundlichen Worte der Narren haben keinen Wert.

14 Das Geschenk des Narren wird dir nicht viel nŸtzen; denn mit einem Auge gibt er, und mit sieben Augen wartet er, was er dafŸr bekommt.

15 Er gibt wenig und hŠlt es einem vielfach vor und schreit's aus wie ein Ausrufer.

16 Heute leiht er, morgen will er's wieder haben. Das sind widerwŠrtige Leute.

17 Der Narr klagt: ÈNiemand ist mein Freund; niemand dankt mir fŸr meine Wohltaten.

18 Auch die mein Brot essen, reden nichts Gutes von mir.Ç

19 Wie oft und von wie vielen wird er verspottet!

20 (Unzeitiges Reden) Besser, es kommt einer auf schlŸpfrigem Boden zu Fall als durch sein Reden; so geht's den Bšsen: plštzlich mŸssen sie fallen. Spr 12,13)

21 Ein dummer Mensch fŠllt auf durch unpassende Reden; im Munde unerzogener Leute sind sie gang und gŠbe.

22 Auch wenn ein Narr etwas Richtiges sagt, so findet es doch keinen Anklang; denn er redet's nicht zur rechten Zeit. Vers 6.7)

23 (Die Folgen von Armut und falscher Scham) Manchen hindert nur seine Armut daran, Bšses zu tun; kommt er zur Ruhe, so hater kein schlechtes Gewissen.

24 Mancher setzt sein Leben aufs Spiel aus Furcht vor Schande; aber um tšrichter Leute willen verliert er es.

25 Mancher macht aus Scham seinem Freund Versprechungen, und eben dadurch bekommt er ihn zum Feinde.

26 (Warnung vor LŸgen) Die LŸge ist ein hŠ§licher Schandfleck an einem Menschen und ist im Munde unerzogener Leute gang und gŠbe. Eph 4,25)

27 Schlimmer als ein Dieb ist ein Mensch, der stŠndig lŸgt; aber zuletzt kommen sie beide an den Galgen. 3.Mose 19,11)

28 Ein verlogener Mensch ist ehrlos, und sein schŠndliches Verhalten hšrt nicht auf.

29 (Rechtes und falsches Verhalten der Weisen) Ein weiser Mann bringt sich selbst zu Ehren durch seine Worte, und ein kluger Mann gefŠllt den MŠchtigen. 1.Mose 41,37)

30 Wer einen Acker flei§ig bebaut, der macht seinen Garbenhaufen gro§; und wer dem MŠchtigen gefŠllt, kann Unrecht gutmachen. Spr 12,11)

31 Geschenke und Gaben verblenden die Weisen und legen ihnen einen Zaum ins Maul, so da§ sie niemand mehr zurechtweisen kšnnen. 2.Mose 23,8; 5.Mose 16,19)

32 Verheimlichte Weisheit und ein vergrabener Schatz, was nŸtzen sie beide? Kap 41,17; Mt 13,44)

33 Es ist besser, da§ einer seine Torheit verbirgt, als da§ einer seine Weisheit verheimlicht.



21

1 (Warnung vor mancherlei SŸnden) Mein Kind, hast du gesŸndigt, so hšre damit auf und bitte, da§ dir die bisherigen SŸnden vergeben werden. Joh 8,11)

2 Fliehe vor der SŸnde wie vor einer Schlange; denn wenn du ihr zu nahe kommst, so sticht sie dich. 1.Mose 39,7-12)

3 Ihre ZŠhne sind wie LšwenzŠhne und tšten den Menschen.

4 Jede SŸnde ist wie ein zweischneidiges Schwert und verwundet so, da§ niemand heilen kann. -

5 Wer Gewalt und Unrecht tut, mu§ zuletzt zum Bettler werden; und wer hochmŸtig ist, kommt zuletzt von Haus und Hof. Hiob 20,10)

6 Sobald der Elende ruft, so hšrt's Gott, und seine Rache wird eilends kommen. - Ps 34,7)

7 Wer sich nichts sagen lŠ§t, der ist schon auf der Bahn des Gottlosen; aber wer Gott fŸrchtet, der nimmt es zu Herzen. Jak 3,17)

8 Wer zu reden versteht, ist weithin bekannt, und ein Kluger merkt, wo er entgleist. -

9 Wer sein Haus baut mit fremdem Hab und Gut, der sammelt Steine fŸr sein Grab. - Hab 2,6.7)

10 Die Schar der Gottlosen ist wie ein Haufe Werg, das vom Feuer verzehrt wird. Jes 1,31)

11 Die Gottlosen gehen zwar auf einem gepflasterten Weg; aber an seinem Ende ist der Abgrund der Hšlle. Ps 73,3-5.16-19; Mt 7,13)

12 (Unterschiede zwischen Weisen und Narren) Wer Gottes Gebot hŠlt, der folgt seinem eignen Kopf nicht; Kap 10,29)

13 und Gott mit Ernst fŸrchten ist Weisheit. Hiob 28,28)

14 Wer nicht klug ist, der lŠ§t sich nicht erziehen; Kap 32,18; Spr 15,32)

15 es gibt aber eine Klugheit, die viel Bitterkeit schafft. - Kap 19,20-22)

16 Die Erkenntnis eines weisen Mannes wŠchst wie eine Flut, und sein Rat ist wie eine lebendige Quelle. Spr 18,4)

17 Das Herz des Narren ist wie ein Topf mit einem Sprung: es kann keine Lehre behalten.

18 Wenn ein VernŸnftiger eine gute Lehre hšrt, so lobt er sie und fŸgt noch etwas hinzu; hšrt sie aber einer, der Ÿppig lebt, so mi§fŠllt sie ihm, und er kehrt ihr den RŸcken. -

19 Die Rede des Narren drŸckt wie eine Last beim Gehen; aber wenn ein Weiser redet, da hšrt man gern zu. Kap 22,17.18)

20 In der Gemeinde gibt man auf das acht, was der Weise redet; und was er rŠt, nimmt man sich zu Herzen.

21 FŸr den Narren ist Weisheit wie ein eingefallenes Haus; und die Erkenntnis des UnverstŠndigen hŸllt sich in leere Worte.

22 Wenn man den Narren erziehen will, so stellt er sich an, als wollte man ihm Fesseln an HŠnde und FŸ§e legen;

23 aber ein Weiser hŠlt Zucht fŸr goldenen Schmuck und fŸr ein Geschmeide am rechten Arm. - Kap 6,30-32)

24 Ein Narr lŠuft einem ohne weiteres ins Haus; aber ein Besonnener scheut sich davor.

25 Ein Narr guckt einem ohne weiteres zum Fenster hinein; aber ein Guterzogener bleibt drau§en stehen.

26 Der ist unerzogen, der an der TŸr horcht; fŸr den VernŸnftigen wŠre es sogar eine gro§e Schmach. -

27 Die SchwŠtzer reden, wovon sie nichts verstehen; die Weisen aber wŠgen ihre Worte mit der Goldwaage. Kap 28,29)

28 Die Narren tragen ihr Herz auf der Zunge; aber die Weisen haben ihren Mund im Herzen. Spr 13,3)

29 Ein Narr lacht Ÿberlaut; ein Weiser lŠchelt nur ein wenig. -

30 Wenn der Gottlose seinem Widersacher flucht, so flucht er sich selber. Mt 5,22)

31 Die Verleumder bringen sich selbst in Schande, und niemand hat sie gern um sich. Kap 5,16.17)



22

1 (†ber Faulheit und ungeratene Kinder) Ein fauler Mensch ist wie ein kotbeschmutzter Stein, und jeder zischt ihn aus, weil er so ekelhaft ist.

2 Ein fauler Mensch ist wie ein Mistklumpen; wer ihn aufhebt, der mu§ sich die HŠnde abwischen. -

3 Ein ungeratener Sohn ist fŸr seinen Vater eine Schande, und eine mi§ratene Tochter bringt ihm Schaden. Spr 17,25)

4 Eine vernŸnftige Tochter kriegt einen Mann; aber eine Tochter, die sich schŠndlich auffŸhrt, bleibt sitzen, und sie macht ihrem Vater Kummer;

5 und welche frech ist, die ist fŸr den Vater wie den Mann eine Schande und wird von beiden verachtet. -

6 Eine Rede, die zur Unzeit geschieht, ist wie fršhliches Saitenspiel, wenn einer traurig ist. Strenge Erziehung aber ist zu jeder Zeit weise.

7 (Vom Verhalten gegen Narren) Wer einen Narren lehrt, der leimt Scherben zusammen oder handelt wie einer, der jemand aus tiefem Schlaf weckt.

8 Wer mit einem Narren redet, der redet mit einem Schlafenden,

9 der am Ende fragt: Was ist denn? -

10 †ber einen Toten soll man trauern, denn das Licht ist ihm erloschen; und Ÿber einen Narren soll man trauern, denn der Verstand ist ihm erloschen. (10 und 11) Kap 38,16-18)

11 Doch soll man Ÿber einen Toten nicht zu sehr trauern; denn er ist zur Ruhe gekommen;

12 aber das Leben des Narren ist schlimmer als der Tod.

13 Sieben Tage trauert man Ÿber einen Toten, aber Ÿber Narren und Gottlose ihr Leben lang. - 1.Mose 50,10)

14 Rede nicht viel mit einem Narren; und geh nicht zu einem UnverstŠndigen.

15 HŸte dich vor ihm, da§ du nicht MŸhe durch ihn hast und durch das befleckt wirst, was er ausspeit.

16 Weiche ihm aus, so bleibst du in Frieden und kommst nicht in Angst und Not durch seine Torheit.

17 Was ist schwerer als Blei? Wie kann man ihn anders nennen als ÈNarrÇ?

18 Es ist leichter, Sand, Salz und Eisen zu tragen als einen unverstŠndigen Menschen zu ertragen. Spr 27,3)

19 (Das Herz des Weisen und des Narren in der BewŠhrungsprobe) Wie ein Haus, das mit Holzbalken fest gefŸgt ist, im Sturmwind nicht zerfŠllt, so ist auch ein Herz, das seiner Sache gewi§ ist: das fŸrchtet sich vor keinem Schrecken. Mt 7,24.25)

20 Wie eine gute TŸnche an glatter Wand, so ist ein Herz, das festhŠlt an verstŠndiger Erkenntnis.

21 Wie ein Zaun auf hohem Berge dem Wind nicht standhalten kann,

22 so hŠlt ein zaghaftes Herz, das Tšrichtes vorhat, keinem Schrecken stand.

23 (Vom Verhalten gegen Freunde) Wenn man jemand ins Auge trifft, ruft man TrŠnen hervor;

24 und wenn man jemand ins Herz trifft, lšst man Kummer aus.

25 Wer einen Stein unter die Všgel wirft, der scheucht sie weg; und wer seinen Freund schmŠht, der zerstšrt die Freundschaft. -

26 Selbst wenn du ein Schwert gezŸckt hast gegen deinen Freund, so gib die Hoffnung nicht auf; denn ihr kšnnt wieder Freunde werden. (26 und 27) Kap 19,13-17; 27,17-24)

27 Hast du gegen deinen Freund den Mund aufgetan, so sei ohne Sorge; denn ihr kšnnt euch wieder versšhnen; nur SchmŠhungen, Mi§achtung, Preisgabe von Geheimnissen und hinterlistige Nachrede: das verjagt jeden Freund. -

28 Bleib deinem Freund in seiner Armut treu, damit du dich mit ihm freuen kannst, wenn's ihm wieder gut geht. (28 und 29) Kap 12,7.8; 6,7)

29 Halt zu ihm, wenn's ihm schlecht geht, damit du auch sein GlŸck mit ihm teilen kannst. -

30 Rauch und Qualm gehen voraus, ehe ein Feuer brennt; so kommt's vom SchmŠhen zum Blutvergie§en. - Kap 28,13)

31 Ich schŠme mich nicht, den Freund zu schŸtzen, und ziehe mich nicht von ihm zurŸck.

32 WiderfŠhrt mir aber etwas Bšses seinetwegen, dann wird sich jeder vor ihm hŸten, der davon hšrt.

33 (Bitte um Bewahrung vor bšsen Worten und Gedanken) Kšnnte doch ein Schlo§ an meinen Mund gelegt und ein Siegel fest auf meine Lippen gedrŸckt werden, damit ich nicht zu Fall komme und meine Zunge mich nicht verdirbt! Kap 28,28; Ps 141,3)



23

1 Herr, Vater und Herrscher Ÿber mein Leben, verla§ mich nicht, wenn sie mich verfŸhren wollen, und la§ mich durch sie nicht zu Fall kommen.

2 Kšnnte doch jemand eine Gei§el fŸr meine Gedanken beschaffen und eine Zuchtrute zur Weisheit fŸr mein Herz, da§ ich nicht geschont werde, wenn ich falsch handle, und meine SŸnden nicht unbestraft bleiben,

3 damit meine Torheiten nicht noch mehr werden und meine SŸnden nicht zunehmen, damit ich nicht zu Fall komme vor meinen Feinden und ihnen zum Spott werde! -

4 Herr, Vater und Gott meines Lebens, Ps 89,27; Weish 2,16)

5 behŸte mich vor lŸsternem Blick und wende von mir alle bšsen Begierden! Hiob 31,1, Tob 3,17)

6 La§ mich nicht in Wollust und Unkeuschheit geraten und behŸte mich vor schamlosem Sinn!

7 (Warnung vor ZungensŸnden) Liebe Kinder, lernt den Mund halten; denn wer ihn hŠlt, der wird sich mit seinen Worten nicht verfangen, (7 und 8) Spr 10,14.19)

8 wie der Gottlose sich verfŠngt und der LŠsterer und Stolze durch sie zu Fall kommen. -

9 Gewšhne deinen Mund nicht ans Schwšren und nicht daran, den Namen des Heiligen stŠndig zu nennen. Mt 5,33-37, 2.Mose 20,7)

10 Denn wie ein Knecht, der beim Verhšr oft geschlagen wird, nicht ohne Striemen ist,

11 so kann auch der nicht rein von SŸnde bleiben, der oft schwšrt und Gottes Namen stŠndig nennt.

12 Wer oft schwšrt, der sŸndigt oft, und die Plage wird seinem Hause nicht fernbleiben.

13 Schwšrt er unbedacht, so sŸndigt er dennoch; hŠlt er's nicht, so sŸndigt er zweifach; 3.Mose 5,4-6)

14 schwšrt er aber falsch, so wird er nicht gerecht gesprochen; sein Haus wird hart bestraft werden. -

15 Es gibt eine Art zu reden, die dem Tod gleicht; davor behŸte Gott das Haus Jakob!

16 Die GottesfŸrchtigen fliehen dies alles und besudeln sich nicht mit dieser SŸnde.

17 Gewšhne deinen Mund nicht an rohe und schmutzige Reden; denn dabei kommt es zur SŸnde.

18 Denk an deinen Vater und deine Mutter, wenn du unter vornehmen Leuten sitzt,

19 damit du dich nicht vor ihnen vergi§t und nicht durch dein Benehmen zum Narren wirst und schlie§lich wŸnschst, du wŠrst nie geboren, und den Tag deiner Geburt verfluchst. Jer 20,14)

20 Wer sich daran gewšhnt, schŠndlich zu reden, der nimmt sein Leben lang keine Zucht an.

21 (Warnung vor Unzucht) Zwei Arten von Menschen begehen viele SŸnden, und die dritte bringt Strafe Ÿber sich:

22 wer voll brŸnstiger Gier ist, der ist wie ein brennendes Feuer und hšrt nicht auf, bis er sich selbst verzehrt hat.

23 Ein Mann, der an sich selbst Unzucht treibt, hat keine Ruhe, bis das Feuer ausgebrannt ist.

24 Einem sittenlosen Menschen scheint alle Speise sŸ§, und er lŠ§t nicht ab, bis er ein Ende nimmt. -

25 Ein Mann, der seine Ehe bricht und denkt bei sich: Wer sieht mich schon? Hiob 24,15)

26 Es ist finster um mich, und die WŠnde verbergen mich, so da§ mich niemand sieht; was soll ich scheuen? Der Allerhšchste achtet auf meine SŸnden nicht -, St zu Dan 1,20)

27 der scheut nur die Augen der Menschen

28 und bedenkt nicht, da§ die Augen des Herrn vieltausendmal heller sind als die Sonne und alles sehen, was die Menschen tun, und auch in die verborgenen Winkel schauen; Kap 15,19; Spr 15,11; Hebr 4,13)

29 alle Dinge sind ihm bekannt, ehe sie geschaffen werden, und ebenso, wenn sie vollbracht sind.

30 Dieser Mann wird šffentlich in der Stadt bestraft werden, (30-34) 2.Mose 20,14; 5.Mose 22,22)

31 und er wird ergriffen werden, wenn er sich's am wenigsten versieht. -

32 Ebenso wird's auch einer Frau ergehen, die ihren Mann betrŸgt und einen Erben von einem andern bekommt.

33 Erstens ist sie dem Gebot des Hšchsten ungehorsam; zum andern versŸndigt sie sich an ihrem Mann; zum dritten bekommt sie durch ihren Ehebruch Kinder von einem andern.

34 Eine solche Frau wird man der Gemeinde vorfŸhren, und ihre Kinder mŸssen's bŸ§en.

35 Ihre Kinder werden nicht Wurzel schlagen, und ihre Zweige werden nicht Frucht bringen. Kap 40,15; Weish 3,16; 4,3)

36 Wenn man sich an sie erinnert, flucht man ihr, und ihre Schande wird niemals ausgetilgt. Weish 10,8)

37 Daran lernen die Nachkommen, da§ nichts besser ist als Gott zu fŸrchten und nichts sŸ§er als auf Gottes Gebote zu achten. Ps 119,103)



24

1 (Das Hohelied der Weisheit) Die Weisheit preist sich selbst, und unter dem Volk rŸhmt sie sich. (1-47) Spr 8,1-36; Hiob 28)

2 Sie tut ihren Mund auf in der Gemeinde des Hšchsten

3 und lobt sich vor seinem himmlischen Heer und spricht:

4 ÈIch ging vom Munde des Hšchsten aus Weish 7,25; 6,24; Spr 2,6)

5 und bedeckte wie Nebel die Erde.

6 Mein Zelt war in der Hšhe und mein Thron auf den Wolken. Bar 3,29)

7 Ich allein durchwanderte das Himmelsgewšlbe

8 und durchzog die Tiefen des Abgrunds.

9 Auf den Wogen im Meer, Ÿberall auf Erden,

10 unter allen Menschen und Všlkern gewann ich Besitz.

11 Bei diesen allen suchte ich Wohnung, um bei einem von ihnen einen Erbbesitz zu finden. -

12 Da gebot mir der Schšpfer aller Dinge, und der mich geschaffen hat, gab mir eine bleibende Wohnung

13 und sprach: In Jakob sollst du wohnen, und in Israel soll dein Erbbesitz sein. Bar 3,37.38)

14 Vor der Welt, im Anfang bin ich geschaffen und werde ewig bleiben. Kap 1,4)

15 Ich habe vor ihm im heiligen Zelt gedient und danach auf dem Zion eine feste StŠtte gefunden; so hat er mich in die geliebte Stadt gesetzt, da§ ich in Jerusalem regieren sollte. 2.Mose 40,2.3, 1.Kšn 8,1.9.16)

16 Ich bin eingewurzelt bei einem geehrten Volk, das Gottes Erbteil ist. 5.Mose 7,6)

17 Ich bin hoch gewachsen wie eine Zeder auf dem Libanon und wie eine Zypresse auf dem Gebirge Hermon. (17 und 18) Ps 92,13)

18 Ich bin aufgewachsen wie ein Palmbaum in En-Gedi und wie die Rosenstšcke in Jericho,

19 wie ein schšner …lbaum auf freiem Felde; ich bin aufgewachsen wie eine Platane.

20 Ich stršmte einen lieblichen Geruch aus wie Zimt und kšstliche WŸrze und duftete wie die beste Myrrhe, Kap 39,17.18)

21 wie Galbanum und Onych und Stakte und wie der Weihrauch im Tempel. 2.Mose 30,34.35)

22 Ich breitete meine Zweige aus wie eine Terebinthe, und meine Zweige waren schšn und prŠchtig.

23 Ich spro§te lieblich wie der Weinstock,

24 und meine BlŸte brachte herrliche und reiche Frucht. -

25 Kommt her zu mir, alle, die ihr nach mir verlangt, Kap 51,31; Spr 9,5; Jes 55,1; Mt 11,28; Joh 7,37)

26 und sŠttigt euch an meinen FrŸchten!

27 Denn an mich zu denken ist s٤er als Honig, und mich zu besitzen s٤er als Honigseim. Kap 23,37)

28 Wer von mir i§t, den hungert immer nach mir; (28 und 29) Joh 4,13.14; 6,35)

29 und wer von mir trinkt, den dŸrstet immer nach mir.

30 Wer mir gehorcht, der wird nicht zuschanden;

31 und wer mir dient, der wird unschuldig bleiben.Ç -

32 Dies alles ist das Buch des Bundes, den der hšchste Gott aufgerichtet hat, 2.Kšn 23,2; Bar 4,1)

33 nŠmlich das Gesetz, das uns Mose befohlen hat, das Erbe der Gemeinde Jakobs. 5.Mose 33,4)

34 Es lŠ§t Weisheit flie§en wie der Pischon (34-37) 1.Mose 2,10-14; Jos 3,15)

35 und wie der Tigris im FrŸhling;

36 es lŠ§t Verstand Ÿberstršmen wie der Euphrat und wie der Jordan in der Ernte.

37 Das Gesetz lŠ§t Belehrung hervorbrechen wie der Nil, wie der Gihon im Herbst.

38 Es hat nie einen gegeben, der mit dem Lernen der Weisheit zu Ende gekommen wŠre, und es wird nie einer kommen, der sie ergrŸnden kšnnte. (38 und 39) Ršm 11,33)

39 Denn ihr Sinn ist reicher als das Meer und ihr Rat tiefer als der gro§e Abgrund. -

40 So ging auch ich, die Weisheit, hervor wie ein Seitenarm aus dem Strom und wie ein Wassergraben, der in den Lustgarten geleitet wird.

41 Ich sprach: Ich will meinen Garten bewŠssern (41-44) Hes 47,1-12; Joh 7,38)

42 und meine Beete trŠnken.

43 Da wurde mein Wasserarm zum Strom

44 und mein Strom zum Meer.

45 Nun lasse ich meine Lehre leuchten weithin wie der lichte Morgen und lasse sie scheinen bis in die Ferne.

46 Auch schŸtte ich meine Lehre aus wie Prophetenworte und hinterlasse sie kommenden Geschlechtern.

47 Da seht ihr, da§ ich mich nicht fŸr mich allein gemŸht habe, sondern fŸr alle, die Weisheit begehren. Kap 33,18)



25

1 (Drei gute und drei bšse Dinge) Drei Dinge gefallen mir, die Gott und den Menschen wohlgefallen:

2 wenn BrŸder eins sind und die Nachbarn sich liebhaben und wenn Mann und Frau gut miteinander umgehen. - Ps 133,1, 3.Mose 19,18)

3 Drei Dinge gibt es, denen ich von Herzen feind bin, und es mi§fŠllt mir sehr, da§ es sie gibt:

4 wenn ein Armer hoffŠrtig ist und ein Reicher gern lŸgt und ein alter Narr ein Ehebrecher ist.

5 (Weisheit als Zierde des Alters) Wenn du in der Jugend nicht sammelst, wie kannst du im Alter etwas finden?

6 Wie schšn ist's, wenn die grauen HŠupter urteilen kšnnen und die Alten Rat wissen. (6 und 7) Hiob 32,7)

7 Wie schšn ist bei Greisen Weisheit und bei Angesehenen †berlegung und Rat.

8 Das ist die Krone der Alten, wenn sie viel erfahren haben; und ihre Ehre ist's, wenn sie Gott fŸrchten. Spr 16,31)

9 (Zehn gute Dinge) Neun Dinge kommen mir in den Sinn, die ich in meinem Herzen lobe, und das zehnte will ich mit meinem Munde preisen:

10 Ein Mann, der Freude an seinen Kindern hat. Wer erlebt, da§ er seine Feinde untergehen sieht. Spr 23,24, Mt 5,44)

11 Wohl dem, der eine verstŠndige Frau hat! Wer mit seinen Reden nicht entgleist. Wer denen nicht dienen mu§, die seiner nicht wert sind. Kap 26,1-4, 1.Petr 2,18)

12 Wohl dem, der einen treuen Freund hat! Wohl dem, der klug ist! Und der da lehrt, wo man's gern hšrt! Kap 6,14-17)

13 Wie gro§ ist der, der weise ist!

14 Aber wer Gott fŸrchtet, Ÿber dem ist niemand; Kap 10,27)

15 denn die Furcht Gottes geht Ÿber alles. Kap 1,11-13)

16 Wer sie festhŠlt, mit wem kann man den vergleichen?

17 (Das bšse Weib) Es ist kein Leiden so gro§ wie Herzeleid.

18 Es ist keine Bosheit so schlimm wie Frauenbosheit. Mt 14,8)

19 Es ist keine Heimsuchung so schwer wie die Heimsuchung durch Menschen, die hassen.

20 Es ist keine Rachgier so ma§los wie Rachgier von Feinden.

21 Es ist kein Gift so stark wie Schlangengift und ist kein Zorn so bitter wie Feindeszorn.

22 Ich wollte lieber bei Lšwen und Drachen wohnen als bei einem bšsen Weib. Spr 21,9.19)

23 Wenn sie bšse wird, so verzerren sich ihre ZŸge, und sie verfinstert ihr Gesicht wie ein BŠr.

24 Ihr Mann mu§ unwillkŸrlich vor Bitterkeit aufseufzen, wenn er mitten unter seinen Freunden sitzt.

25 Alle Schlechtigkeit ist gering gegen die Schlechtigkeit einer Frau; es geschehe ihr das, was den Gottlosen geschieht! 1.Kšn 21, 2.Kšn 9,30-37)

26 Ein schwatzhaftes Weib ist fŸr einen stillen Mann wie ein sandiger Weg bergauf fŸr einen alten Mann.

27 Fall nicht auf die Schšnheit einer Frau herein, und begehre sie nicht deswegen. Spr 6,25)

28 Wenn die Frau ihren Mann ernŠhrt,

29 so gibt es lauter Streit, Beschimpfung und gro§e Schande.

30 Ein bšses Weib schafft ein betrŸbtes Herz, ein trauriges Angesicht und Herzeleid.

31 Eine Frau, die ihren Mann nicht glŸcklich macht, lŠ§t seine HŠnde schlaff werden und lŠhmt seine Knie.

32 Die SŸnde nahm ihren Anfang bei einer Frau, und um ihretwillen mŸssen wir alle sterben. 1. Mose 3,6, Ršm 5,12)

33 Wie man Wasser nicht durchbrechen lassen soll, so soll man einem bšsen Weibe seinen Willen nicht lassen.

34 Will sie dir nicht folgen, so scheide dich von ihr. 5.Mose 24,1; Mt 19,3-9)



26

1 (Gute Frauen - bšse Frauen) Wohl dem, der eine gute Frau hat! Der lebt noch einmal so lange. (1-4) Kap 7,21; 25,11; Spr 19,14; 31,10-31)

2 Eine tŸchtige Frau ist fŸr ihren Mann eine Freude, und er verbringt seine Jahre in Frieden.

3 Eine gute Frau ist eine kšstliche Gabe und wird dem gegeben, der Gott fŸrchtet. 1.Mose 24,14)

4 Ob er reich oder arm ist, sein Herz ist guter Dinge, und er ist allezeit fršhlich. -

5 Vor drei Dingen scheut sich mein Herz, und vor dem vierten graut mir:

6 bšse GerŸchte in der Stadt, Volksauflauf, Verleumdung

7 - alles Šrger als der Tod -;

8 das aber ist Herzeleid und Kummer, wenn eine Frau gegen die andre eifert; doch die Gei§el der Zunge ist allen gemeinsam.

9 Ein bšses Weib gleicht einem schlecht sitzenden Joch;

10 wer sie nimmt, der fa§t einen Skorpion an. -

11 Ein betrunkenes Weib erregt €rgernis, sie wird auch ihre Scham nicht verdeckt lassen.

12 Ein lŸsternes Weib erkennt man an ihrem Blick und an ihren frechen Augen. Spr 6,25)

13 Wenn deine Tochter nicht auf sich hŠlt, so bewache sie scharf, damit sie Nachgiebigkeit nicht ausnutzt. (13 und 14) Kap 42,11)

14 Wenn du merkst, da§ sie frech um sich sieht, so pa§ gut auf; sonst wundere dich nicht, wenn sie dir Schande macht.

15 Wie ein Wanderer, der durstig ist, lechzt und vom nŠchstbesten Wasser trinkt, das er bekommen kann, so setzt sie sich vor jedem Zelt nieder und bietet sich an. -

16 Eine anmutige Frau erfreut ihren Mann, und wenn sie verstŠndig mit ihm umgeht, mehrt sie sein Wohlergehen.

17 Eine Frau, die schweigen kann, ist eine Gabe Gottes,

18 und eine wohlerzogene Frau ist nicht zu bezahlen.

19 Es gibt nichts Liebenswerteres auf Erden als eine Frau, die auf sich hŠlt, 1.Tim 2,9.10)

20 und nichts kommt einer solchen Frau gleich.

21 Wie die Sonne, wenn sie aufgeht, an dem hohen Himmel des Herrn eine Zierde ist, so ist die Schšnheit einer guten Frau eine Zierde in ihrem Hause.

22 Ein schšnes Antlitz auf hoher Gestalt ist wie die helle Lampe auf dem heiligen Leuchter. 2.Mose 25,31.37)

23 Schšne Beine auf schlanken Fesseln

24 sind wie goldene SŠulen auf silbernen FŸ§en.

25 (Drei schlimme Dinge) Zwei Dinge sind's, die mich verdrie§en, und das dritte erregt meinen Zorn:

26 wenn man einen tŸchtigen Mann schlie§lich Armut leiden lŠ§t und wenn man einsichtsvolle MŠnner am Ende verachtet 1.Kšn 12,8)

27 und wenn sich einer von der Gerechtigkeit zur SŸnde wendet - den hat Gott zum Schwert verurteilt. Ps 78,56.62.64)

28 (Vom Betrug beim Handel) Ein Kaufmann kann sich schwer hŸten vor Unrecht und ein HŠndler frei bleiben von SŸnden. Kap 37,12; 42,4)



27

1 Wegen eines Vorteils tun viele Unrecht; und die reich werden wollen, nehmen es nicht immer genau. Kap 31,5; Spr 28,20; 1.Tim 6,9.10)

2 Wie ein Nagel in der Mauer zwischen zwei Steinen steckt,

3 so steckt auch SŸnde zwischen Kauf und Verkauf.

4 HŠlt einer sich nicht in der Furcht des Herrn, so wird sein Haus sehr bald zerstšrt werden. Spr 15,25.27)

5 (Von der Gesinnung des Menschen beim Reden) Wenn man siebt, so bleibt Unrat zurŸck; ebenso haftet dem Nachdenken des Menschen etwas Unreines an.

6 Wie der Ofen die neuen Tšpfe erprobt, so kann man den Menschen erproben an seiner Rede. (6 und 7) Mt 12,33-37; 15,11.18.19)

7 An den FrŸchten merkt man, wie der Baum gepflegt ist; ebenso merkt man an der Rede, was das Herz denkt.

8 Du sollst niemand loben, bevor du ihn gehšrt hast; denn an der Rede erkennt man den Menschen. -

9 Folgst du der Gerechtigkeit nach, so wirst du sie erlangen und anziehen wie einen schšnen Rock. Jes 61,10)

10 Die Všgel gesellen sich zu ihresgleichen; ebenso hŠlt sich die Wahrheit zu denen, die sie tun. Kap 13,19, Joh 7,17)

11 Wie der Lšwe auf den Raub lauert, so lauert die SŸnde auf die, die Unrecht tun. - 1.Mose 4,7; 1.Petr 5,8)

12 Ein GottesfŸrchtiger redet allezeit, was weise ist; ein Narr aber ist wandelbar wie der Mond.

13 Wenn du unter UnverstŠndigen bist, so geize mit deiner Zeit; aber unter Weisen kannst du jederzeit bleiben.

14 Die Rede der Narren ist unertrŠglich, und sie lachen, wenn sie in SŸnden schwelgen.

15 Wo man viel schwšren hšrt, da stehen einem die Haare zu Berge; und wo es Streit gibt, mu§ man sich die Ohren zuhalten. Kap 23,9-16)

16 Wenn die HoffŠrtigen miteinander streiten, so gibt's Blutvergie§en, und es ist widerlich zu hšren, wenn sie sich so beschimpfen. Kap 22,30)

17 (Von der Preisgabe anvertrauter Geheimnisse) Wer ein Geheimnis preisgibt, der verliert das Vertrauen und wird nie mehr einen treuen Freund finden. Kap 22,27; Spr 25,9)

18 Liebe deinen Freund und halt ihm die Treue.

19 Wenn du aber preisgibst, was er dir anvertraut hat, so wirst du ihm vergeblich nachlaufen.

20 Denn wie einer seinen Feind vernichtet, so hast du die Freundschaft mit deinem NŠchsten zerstšrt.

21 Wie wenn du einen Vogel aus der Hand lŠ§t, so hast du deinen Freund verlassen

22 und wirst ihn nicht wieder zurŸckholen. Lauf ihm nicht nach! Er ist zu weit weg, er ist entsprungen wie ein Reh aus der Schlinge.

23 Wunden kann man verbinden, Scheltworte kann man sŸhnen;

24 aber wenn man ein Geheimnis preisgibt, ist's ganz aus.

25 (Falschheit und Hinterlist) Wer mit den Augenwinkt, der hat Bšses im Sinn, und niemand bringt ihn davon ab. Spr 6,12.13)

26 Vor dir versteht er, sŸ§ zu reden, und lobt sehr, was du redest; aber hinter deinem RŸcken redet er anders und verdreht dir deine Worte. (26 und 27) Sach 8,16.17)

27 Vieles hasse ich, aber nichts so wie ihn, und der Herr ha§t ihn auch. -

28 Wer einen Stein in die Hšhe wirft, dem fŠllt er auf den Kopf; wer hinterhŠltig sticht, der verwundet sich selbst. (28 und 29) Ps 7,17.16)

29 Wer eine Grube grŠbt, der fŠllt selbst hinein; wer eine Falle stellt, der fŠngt sich selbst.

30 Wer dem andern Schaden tun will, dem kommt's selbst Ÿber den Hals, ohne da§ er wei§, woher es kommt. -

31 Die HoffŠrtigen hšhnen und spotten; aber die Strafe lauert auf sie wie ein Lšwe.

32 Die sich freuen, wenn's dem Frommen schlecht geht, werden mit der Schlinge gefangen; Schmerz wird sie verzehren, ehe sie sterben.



33 (Warnung vor Rachsucht, Streit und Verleumdung) Zorn und WŸten sind Greuel, und der Gottlose hŠlt an ihnen fest.



28

1 Wer sich rŠcht, an dem wird sich der Herr wieder rŠchen und wird ihm seine SŸnden auch anrechnen. (1 und 2) Mt 6,12.14.15)

2 Vergib deinem NŠchsten, was er dir zuleide getan hat, so werden auch dir deine SŸnden vergeben, wenn du darum betest.

3 Ein Mensch hŠlt gegen den andern am Zorn fest - und will bei dem Herrn Gnade suchen? (3-5) Mt 5,23.24; 18,21-35)

4 Er ist unbarmherzig gegen seinesgleichen - und will fŸr seine SŸnden bitten?

5 Er ist nur Fleisch und Blut und hŠlt am Zorn fest - wer will denn ihm seine SŸnden vergeben?

6 Denk an das Ende und la§ die Feindschaft fahren. (6 und 7) Kap 7,40; Mt 5,25)

7 Denk an das Verderben und an den Tod und bleibe bei den Geboten.

8 Denk an die Gebote und la§ deinen Groll gegen deinen NŠchsten.

9 Denk an den Bund des Hšchsten und vergib, was dein NŠchster gefehlt hat, ohne es zu wissen.

10 Halte dich fern vom Streit, so wirst du weniger sŸndigen. (10 und 11) Spr 29,22)

11 Denn ein zorniger Mensch entfacht Streit, und der Gottlose bringt gute Freunde auseinander und hetzt gegeneinander, die in Frieden leben.

12 Wenn viel Holz da ist, wird das Feuer umso grš§er, und wenn der Streit hart ist, entbrennt er umso heftiger; wenn einer Macht hat, wird sein Zorn umso grš§er, und wenn einer reich ist, wird sein Zorn umso heftiger. Spr 26,20)

13 Schnell sein zum Zank zŸndet ein Feuer an, und schnell sein zum Streit fŸhrt zu Blutvergie§en. Kap 22,30; Spr 26,21; Jak 1,19.20)

14 BlŠst du in einen Funken, so wird ein Feuer daraus; speist du aber darauf, so verlšscht er; und beides kann aus deinem Munde kommen.

15 Den Verleumder und DoppelzŸngigen soll man verfluchen; denn er richtet viele zugrunde, die in Frieden leben. Spr 16,28)

16 Ein Schandmaul* bringt viele Leute zu Fall und vertreibt sie aus einem Land ins andre. (* Verse 16 und 18: Schandmaul wšrtlich: dritte Zunge.)

17 Es rei§t feste StŠdte ein und zerstšrt die PalŠste der FŸrsten.

18 Ein Schandmaul verstš§t redliche Frauen

19 und raubt ihnen, was sie sauer erwarben.

20 Wer darauf hšrt, hat keine Ruhe mehr und kann nicht in Frieden leben.

21 Die Gei§el macht Striemen; aber die Zunge zerschmettert die Knochen.

22 Viele sind gefallen durch die SchŠrfe des Schwerts, aber nirgends so viele wie durch die Zunge. Jak 3,5-8)

23 Wohl dem, der vor ihr bewahrt bleibt und von ihrem Zorn verschont wird und ihr Joch nicht tragen mu§ und mit ihren Fesseln nicht gebunden ist!

24 Denn ihr Joch ist eisern und ihre Fesseln ehern;

25 der Tod durch sie ist ein bitterer Tod, doch immer noch besser, als mit ihr zu leben;

26 aber den GottesfŸrchtigen wird sie nicht unterdrŸcken, und er wird in ihrem Feuer nicht verbrennen.

27 Wer aber den Herrn verlŠ§t, der wird hineinfallen und darin verbrennen, und es wird nicht ausgelšscht werden; es wird ihn Ÿberfallen wie ein Lšwe und ihn zerfleischen wie ein Panther. -

28 Du umzŠunst dein Hab und Gut mit Dornen; warum machst du nicht vielmehr vor deinen Mund TŸr und Riegel? Kap 22,33)

29 Du wŠgst dein Silber und Gold, bevor du es aufbewahrst; warum wŠgst du nicht auch deine Worte auf der Goldwaage? Kap 21,27)

30 HŸte dich, da§ du nicht dadurch ausgleitest und hinfŠllst vor denen, die auf dich lauern.



29

1 (Von Darlehen und ihrer RŸckgabe) Der Barmherzige leiht seinem NŠchsten, und wer ihm aufhilft, der hŠlt die Gebote. Ps 37,21.26; Tob 1,17)

2 Leihe deinem NŠchsten, wenn er's nštig hat, und gib's auch dem NŠchsten wiederum zurŸck zur bestimmten Zeit. Mt 5,42)

3 Halte, was du zugesagt hast, und handle ehrlich mit ihm, so findest du allezeit, was du brauchst.

4 Mancher meint, er habe gefunden, was er doch geborgt hat, und macht dem €rger, der ihm geholfen hat.

5 Er kŸ§t einem die Hand, bis er's empfŠngt, und redet unterwŸrfig, weil der NŠchste Geld hat;

6 aber wenn er's zurŸckgeben soll, so verzšgert er's und klagt sehr, es sei schwere Zeit.

7 Und wenn er's auch kann, gibt er kaum die HŠlfte zurŸck und rechnet's jenem als Gewinn an.

8 Kann er's aber nicht, so bringt er jenen um sein Geld und macht ihn schlie§lich sich zum Feind nicht ohne Schuld;

9 denn er bezahlt ihn mit Fluchen und Schelten und gibt ihm SchmŠhworte statt Dank.

10 Mancher leiht ungern, nicht aus Bosheit, sondern weil er fŸrchtet, schuldlos um das Seine zu kommen. Kap 8,15)

11 Doch habe Geduld mit deinem NŠchsten in der Not, und la§ ihm aus Barmherzigkeit Zeit. (11-17) Kap 4,1-6; 7,36-40, Mt 18,29)

12 Hilf dem Armen um des Gebots willen, und la§ ihn in der Not nicht leer von dir weggehen. 5.Mose 15,7-11)

13 Verlier lieber dein Geld um deines Bruders und Freundes willen, und, vergrabe es nicht unter einen Stein, wo es doch verrostet. Lk 6,30.35, Mt 25,18)

14 Sammle dir einen Schatz nach dem Gebot des Allerhšchsten; der wird fŸr dich besser sein als Gold. Mt 6,20, Jak 5,2.3)

15 Lege dir einen Schatz von Wohltaten an; der wird dich erretten aus allem UnglŸck Kap 3,33; Ps 41,2; Tob 4,11; 12,9.10; Lk 16,9)

16 und fŸr dich streiten gegen deinen Feind

17 besser als ein starker Schild oder ein schwerer Spie§.

18 (Vom BŸrgschaftleisten) Ein rechtschaffener Mann wird BŸrge fŸr seinen NŠchsten;

19 aber ein Schamloser lŠ§t ihn im Stich.

20 Vergi§ nicht, was dein BŸrge fŸr dich getan hat;

21 denn er hat sich mit seinem Leben fŸr dich eingesetzt.

22 Der Gottlose bringt seinen BŸrgen um Hab und Gut,

23 und ein Undankbarer lŠ§t seinen Retter im Stich.

24 BŸrge werden hat viele reiche Leute zugrunde gerichtet und hin und her geworfen wie die Wellen im Meer. Spr 6,1.2)

25 Es hat mŠchtige Leute von Haus und Hof vertrieben, so da§ sie in fremden LŠndern umherirren mu§ten.

26 Ein Gottloser, der sich zur BŸrgschaft drŠngt und Gewinn davon haben will, der wird der Strafe nicht entgehen.

27 Hilf deinem NŠchsten aus, soviel du kannst; doch sieh dich vor, da§ du nicht selbst darŸber zu Schaden kommst. Kap 8,16)

28 (Vom Elend in der Fremde) Das Erste zum Leben sind Wasser und Brot, Kleider und Haus - das braucht man am nštigsten. Kap 39,31; 1.Tim 6,8)

29 Besser ein armes Leben in der eignen HŸtte als ein kšstlich gedeckter Tisch in fremden HŠusern.

30 La§ dir genŸgen, ob du wenig oder viel hast; dann wirst du nicht die SchmŠhung hšren, da§ du ein Fremder bist; denn es ist ein schlimmes Leben, von Haus zu Haus zu ziehen. Kap 40,29)

31 Und wo du fremd bist, darfst du deinen Mund nicht auftun.

32 Ein Fremdling wirst du bleiben und SchmŠhworte herunterschlucken mŸssen;

33 dazu mu§t du bittere Worte hšren, nŠmlich: Du Fremder, geh hin und bereite den Tisch und la§ mich essen, was du hast!

34 oder: Zieh aus, du Fremder, ich habe einen besseren Gast gekriegt; mein Bruder zieht zu mir, ich mu§ das Haus haben.

35 Das ist schwer fŸr einen vernŸnftigen Menschen, da§ er um der Bleibe willen gescholten und als GlŠubiger gekrŠnkt wird.



30

1 (Empfehlung strenger Erziehung) Wer seinen Sohn liebhat, der hŠlt fŸr ihn die Rute bereit, damit er spŠter Freude an ihm erlebt. (1-13) Kap 7,25; Spr 22,15; Eph 6,4)

2 Wer seinen Sohn in Zucht hŠlt, der wird sich an ihm freuen und braucht sich bei den Bekannten seinetwegen nicht zu schŠmen.

3 Wer seinen Sohn gut erzieht, der macht seinen Feind neidisch, aber vor seinen Freunden kann er Ÿber ihn frohlocken;

4 denn wenn sein Vater stirbt, so ist's, als wŠre er nicht gestorben; denn er hat sein Ebenbild hinterlassen.

5 Als er noch lebte, sah er ihn mit Freuden an; als er starb, brauchte er sich nicht zu sorgen;

6 denn er hat einen Sohn hinterlassen, der an seinen Feinden Rache Ÿbt, aber den Freunden wieder Gutes tut. - 1.Kšn 2,5-9; Ršm 12,19)

7 Wer aber zu weich ist gegen seinen Sohn, der verbindet ihm die Wunden und erschrickt, wenn dieser weint.

8 Ein ungebŠndigtes Pferd wird stšrrisch, und ein zŸgelloser Sohn wird ungebŠrdig.

9 VerhŠtschelst du dein Kind, so mu§t du dich vor ihm fŸrchten; spielst du mit ihm, so wird es dich betrŸben. 1.Kšn 1,5.6)

10 Spotte nicht gemeinsam mit ihm, damit du nicht mit ihm trauern und zuletzt die ZŠhne zusammenbei§en mu§t.

11 La§ ihm seinen Willen nicht in der Jugend und entschuldige seine Verfehlungen nicht.

12 Beuge ihm den Nacken, solange es noch jung ist; blŠue ihm den RŸcken, solange es noch klein ist, damit es nicht halsstarrig und dir ungehorsam wird und dir Herzeleid bereitet.

13 Erzieh deinen Sohn und la§ ihn nicht mŸ§ig gehen, damit du nicht Ÿber seiner Torheit zuschanden wirst. Kap 33,29)

14 (Wert der Gesundheit) Es ist besser, arm zu sein und dabei frisch und gesund als reich und nicht gesund.

15 Gesund und frisch sein ist besser als alles Gold, und ein gesunder Kšrper ist besser als gro§es Gut. Apg 3,6)

16 Kein Reichtum ist zu vergleichen mit einem gesunden Kšrper, und kein Gut gleicht der Freude des Herzens. -

17 Der Tod ist besser als ein bitteres Leben und ewige Ruhe besser als stete Krankheit. Kap 41,3.4; Hiob 3,20-22, 2.Kor 12,9)

18 Ein gutes Gericht vor einem Mund, der nicht essen kann, ist wie die Speise, die man einem Toten aufs Grab stellt.

19 Was nŸtzt einem Gštzen das Opfermahl, das er doch weder essen noch riechen kann? St zu Dan 2,6)

20 So ist's mit dem, der vom Herrn heimgesucht wird.

21 Er sieht es zwar mit den Augen und seufzt, aber ist wie ein Verschnittener, der eine Jungfrau in den Armen hŠlt und seufzt. Kap 20,4)

22 (Lob eines fršhlichen Herzens) Gib dich nicht der Traurigkeit hin, und plage dich nicht selbst mit deinen eignen Gedanken.

23 Denn ein fršhliches Herz ist des Menschen Leben, und seine Freude verlŠngert sein Leben. Spr 17,22)

24 Ermuntere dich und tršste dein Herz, und vertreibe die Traurigkeit von dir. Phil 4,4)

25 Denn die Traurigkeit tštet viele Leute und dient doch zu nichts. Kap 38,19; 2.Kor 7,10)

26 Eifer und Zorn verkŸrzen das Leben, und Sorge macht alt vor der Zeit.

27 Ein Herz, das heiter und beim Mahl fršhlich ist, sorgt fŸr gutes Essen. Pred 2,24.25)



31

1 (Gefahren des Reichtums) Wachen um des Reichtums willen verzehrt den Leib, und sich darum sorgen lŠ§t nicht schlafen. (1-11) Lk 12,15-31)

2 Wenn einer wach liegt und sich sorgt, so kann er nicht einschlafen, und schwere Krankheit verscheucht den Schlaf. -

3 Der Reiche arbeitet und kommt dabei zu Geld, und wenn er ausruht, kann er's auch genie§en.

4 Der Arme arbeitet und lebt doch kŠrglich, und wenn er ausruht, wird er zum Bettler. -

5 Wer Geld liebhat, der bleibt nicht ohne SŸnde; und wer Gewinn sucht, der wird damit zugrunde gehen. Kap 27,1; Spr 28,20)

6 Viele kommen zu Fall um Geldes willen, und ihr Verderben steht ihnen vor Augen; Kap 8,3, 1.Tim 6,9)

7 die danach trachten, stŸrzen darŸber, und die UnverstŠndigen verfangen sich darin. -

8 Wohl dem Reichen, der untadelig geblieben ist und nicht das Geld sucht!

9 Wo ist der? so wollen wir ihn loben; denn er tut gro§e Dinge unter seinem Volk. 2.Sam 19,33; Mt 27,57-60; 19,24)

10 Wer bewŠhrt sich darin bis ans Ende? Der soll gelobt werden. Wer konnte das Gesetz Ÿbertreten und tat's doch nicht, konnte Bšses tun und tat's auch nicht?

11 Seine GŸter werden bleiben, und die Gemeinde wird seine Almosen preisen.

12 (Warnung vor UnmŠ§igkeit im Essen und Trinken) Wenn du am Tisch eines reichen Mannes sitzt, so sperr deinen Mund nicht auf (12-21) Spr 23,1-3.6-8)

13 und denke nicht: Hier gibt's viel zu fressen!,

14 sondern bedenke, da§ ein neidisches Auge schlimm ist;

15 denn was ist neidischer als das Auge? Darum weint es schon beim geringsten Anla§.

16 Greif nicht nach dem, wohin der andre sieht

17 damit du nicht mit ihm in der SchŸssel zusammenstš§t.

18 †berlege dir, was dein NŠchster gern oder ungern hat, und bedenke alles, was du tust. Tob 4,16; Mt 7,12)

19 I§, was dir vorgesetzt wird, wie ein Mensch, und greif nicht gierig zu, damit man dich nicht mi§achtet.

20 Um des Anstandes willen hšre du zuerst auf, und sei kein unersŠttlicher Vielfra§, damit du keinen Ansto§ erregst.

21 Wenn du mit vielen zu Tisch sitzt, so greif nicht zuerst zu.

22 Ein wohlerzogener Mensch ist mit wenig zufrieden; darum braucht er in seinem Bett nicht so zu stšhnen.

23 Und wenn der Magen mŠ§ig gehalten wird, so schlŠft man gut und kann frŸh am Morgen aufstehen und fŸhlt sich wohl.

24 Aber ein unersŠttlicher Vielfra§ schlŠft unruhig und hat Leibschmerzen und Bauchweh. (24 und 25) Kap 37,33.34)

25 Wenn du genštigt worden bist, viel zu essen, so steh auf, erbrich dich und geh weg, dann wirst du Ruhe haben. -

26 Mein Kind, gehorche mir und verachte mich nicht, so wirst du zuletzt meine Worte wahr finden.

27 Bei allem, was du tust, sei eifrig, so wirst du auch nicht krank werden. -

28 Einen gastfreien Mann loben die Leute und sagen, er sei ein trefflicher Mann; und das stimmt; Hebr 13,2)

29 aber von einem Geizhals redet die ganze Stadt schlecht, und man spricht mit Recht so von ihm.

30 Sei kein Held beim Weinsaufen; denn der Wein bringt viele Leute um. Jes 5,22)

31 Das Feuer prŸft den Stahl, wenn er in Wasser getaucht ist; so prŸft der Wein die Mutwilligen, wenn sie in Streit geraten.

32 Der Wein erquickt die Menschen, wenn man ihn mŠ§ig trinkt. 1.Tim 5,23)

33 Und was ist das Leben ohne Wein?

34 Denn er ist geschaffen, da§ er die Menschen fršhlich machen soll. Ri 9,13; Ps 104,15; Spr 31,6.7)

35 Der Wein, zu rechter Zeit und in rechtem Ma§ getrunken, erfreut Herz und Seele.

36 Aber wenn man zuviel davon trinkt, bringt er Herzeleid, weil man sich gegenseitig reizt und miteinander streitet. 1.Mose 9,20.21, Spr 23,29-35)

37 Die Trunkenheit macht einen Narren noch toller, Spr 20,1)

38 bis er strauchelt und kraftlos hinfŠllt und sich verletzt. -

39 Schilt deinen NŠchsten nicht beim Wein und verachte ihn nicht, wenn er lustig wird.

40 Gib ihm keine bšsen Worte und drŠnge ihn nicht, wenn er dir etwas zurŸckzuzahlen hat.



32

1 (Bescheidenheit beim Gastmahl) Hat man dich zum TischŠltesten eingesetzt, so Ÿberhebe dich nicht Ÿber die andern, sondern stelle dich ihnen gleich. Sorge erst fŸr sie, dann magst du dich setzen. (1 und 2) Mt 23,6.11.12; Lk 12,37; 17,7-10)

2 Und wenn du alles getan hast, was notwendig war, dann setz dich zu ihnen,

3 damit du dich Ÿber ihre Ehrung freuen kannst und einen Kranz erhŠltst, weil du alles so gut geordnet hast. -

4 Du, der du zu den €lteren zŠhlst, kannst reden, weil es dir zukommt

5 und du Erfahrung hast; aber hindere die Spielleute nicht.

6 Und wenn man lauscht, so schwatz nicht dazwischen und spare dir deine Weisheit fŸr andere Zeiten.

7 Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert Musik das Festmahl.

8 Wie ein Smaragd auf schšnem Golde,

9 so wirken Lieder beim guten Wein. -

10 Auch du, JŸngling, darfst reden, wenn's nštig ist, aber hšchstens zweimal, (10 und 11) Kap 7,15; Hiob 32,6.7)

11 wenn man dich fragt. Mach es kurz, und sage mit wenigen Worten viel;

12 und mach es wie einer, der zwar Bescheid wei§, aber doch schweigt.

13 Stell dich nicht den Vornehmen gleich, und wo Alte sind, schwatz nicht viel.

14 Vor dem Donner leuchtet der Blitz; und dem Bescheidenen geht gro§e Gunst voraus. - Spr 18,12)

15 Steh beizeiten auf und sei nicht der Letzte;

16 sondern geh eilends heim und sei nicht leichtsinnig. Dort freue dich nach Herzenslust, doch sŸndige nicht im †bermut;

17 sondern danke fŸr das alles dem, der dich geschaffen und mit seinen GŸtern gesŠttigt hat. 5.Mose 8,10; 1.Kor 10,31; 1.Tim 4,4)

18 (Bereitschaft zum Vertrauen auf das Gesetz) Wer den Herrn fŸrchtet, der nimmt Belehrung an, und wer frŸhzeitig danach trachtet, der wird Gnade finden. Kap 21,12-14, 1.Sam 2,26)

19 Wer nach dem Gesetz fragt, der wird's reichlich empfangen; wer's aber nicht mit Ernst meint, der wird daran zu Fall kommen. Spr 2,3-5; Lk 8,18)

20 Wer den Herrn fŸrchtet, der findet das Recht, und seine Urteile leuchten wie ein Licht. 1.Kšn 3,10-12.16-28)

21 Ein Gottloser lŠ§t sich nicht zurechtweisen und findet eine BegrŸndung, wie er sie gerade braucht. - 2.Tim 4,3)

22 Ein vernŸnftiger Mann verachtet nicht guten Rat;

23 aber ein ŸbermŸtiger fŸrchtet sich vor nichts.

24 Tu nichts ohne Rat, so gereut's dich nicht nach der Tat. - Tob 4,19)

25 Geh nicht den Weg, auf dem du fallen oder dich an Steinen sto§en kšnntest.

26 Verla§ dich nicht darauf, da§ der Weg eben ist; ja, hŸte dich auch vor deinen eignen Kindern. 2.Sam 15,1-6)

27 Bei allem, was du tust, hab acht auf dich selbst; denn auch so hŠlt man die Gebote. - 1.Tim 4,16)

28 Wer dem Gesetz vertraut, der achtet auf die Gebote; und wer dem Herrn vertraut, dem wird nichts fehlen. Ps 23,1)



33

1 Wer den Herrn fŸrchtet, dem widerfŠhrt nichts Bšses; sondern wenn er angefochten ist, wird er wieder erlšst werden. 1.Kor 10,13)

2 Ein Weiser lŠ§t sich das Gesetz nicht verleiden; aber ein Heuchler treibt umher wie ein Schiff im Sturm.

3 Ein verstŠndiger Mensch vertraut dem Gesetz, und das Gesetz gibt ihm zuverlŠssige Weisung wie eine Losentscheidung durch Gott.* - 1.Sam 14,41) (*Gemeint sind die Lose ÈLicht und RechtÇ (vgl. Sach- und WorterklŠrungen).)

4 †berlege zuvor, was du sagen willst, dann wird man dich anhšren; la§ dich zuvor belehren, dann kannst du recht antworten.

5 Des Narren Herz ist wie ein Rad am Wagen, und seine Gedanken drehen sich wie die Nabe. -

6 Wie ein Hengst, der unter jedem Reiter wiehert, so ist ein Freund, der Lust zum Spott hat.

7 (Die unterschiedlichen Ordnungen in Gottes Welt) Warum mu§ ein Tag heiliger sein als der andre, obwohl doch alle Tage im Jahre gleicherma§en von der Sonne herkommen? (7-9) 1.Mose 2,3; 3.Mose 23)

8 Die Weisheit des Herrn hat sie so unterschieden, und er hat die Zeiten des Jahres und die Feiertage so geordnet:

9 Er hat einige ausgezeichnet und geheiligt, und andere hat er in die Reihe der Ÿbrigen Tage gestellt.

10 Wie alle Menschen aus der Erde und Adam aus dem Staube geschaffen sind, Kap 17,31; 40,11; 1.Mose 2,7)

11 so hat sie doch der Herr unterschieden in seiner gro§en Weisheit und ihre Wege verschieden bestimmt.

12 Einige hat er gesegnet, erhšht und geheiligt und zu seinem Dienst bestellt; andere aber hat er verflucht und erniedrigt und aus ihrer Stellung gestŸrzt. 1.Mose 4,4.5; 1.Sam 2,6-8)

13 Denn sie sind in seiner Hand wie Ton in des Tšpfers Hand; er macht alle seine Werke, wie es ihm gefŠllt. Ršm 9,21)

14 So sind auch die Menschen in der Hand dessen, der sie gemacht hat, er gibt einem jeden, wie er es fŸr recht hŠlt.

15 Wie das Gute dem Bšsen und das Leben dem Tod gegenŸbergestellt ist, so der GottesfŸrchtige dem Gottlosen. (15 und 16) Kap 42,25; Pred 3,1-8)

16 So schau alle Werke des Hšchsten an: es sind immer jeweils zwei, und dabei eins dem andern gegenŸbergestellt.

17 (Vom Verhalten gegenŸber Familie und Gesinde) Als letzter bin auch ich am Werk gewesen wie einer, der im Herbst Nachlese hŠlt; und Gott hat mir den Segen dazu gegeben, da§ auch ich meine Kelter fŸllen konnte wie bei der Hauptlese. 3.Mose 19,9.10)

18 Schaut, wie ich nicht fŸr mich allein gearbeitet habe, sondern fŸr alle, die gern lernen wollen! Kap 24,47)

19 Gehorcht mir, ihr Vornehmen im Volk, und ihr Vorsteher in der Gemeinde, vernehmt es!

20 La§ den Sohn, die Frau, den Bruder, den Freund nicht Ÿber dich verfŸgen, solange du lebst; und Ÿbergib niemand dein Hab und Gut, damit es dich nicht reut und du sie darum bitten mu§t. Kap 32,26)

21 Solange du lebst und atmen kannst, Ÿberla§ deinen Platz keinem andern Menschen.

22 Es ist besser, da§ deine Kinder dich brauchen, als da§ du aus ihren HŠnden nehmen mu§t.

23 Bei allem, was du tust, behalte die Entscheidung in der Hand, und la§ dir deine Ehre nicht nehmen.

24 Wenn dein Ende kommt, da§ du davon mu§t, dann teile dein Erbe aus. -

25 Der Esel braucht Futter, den Stock und seine Last und der Sklave Brot, Strafe und Arbeit.

26 Halte den Sklaven zur Arbeit an, so hast du Ruhe vor ihm; lŠ§t du ihn mŸ§ig gehen, so will er frei sein.

27 Joch und Riemen beugen den Nacken; ein bšser Sklave gehšrt in den Block und verdient SchlŠge! Spr 29,19)

28 Treibe ihn zur Arbeit an, da§ er nicht mŸ§ig geht;

29 denn MŸ§iggang lehrt viel Bšses.

30 Lege ihm Arbeiten auf, die einem Sklaven gebŸhren; gehorcht er dann nicht, so fe§le seine FŸ§e. Doch lege keinem zu viel auf und tu nichts, ohne ein Recht darauf zu haben. (30 und 31) 2.Mose 21,20.21; Kap 7,22.23; Phm 16)

31 Hast du einen Sklaven, so halt's mit ihm wie mit dir selbst; denn du hast ihn teuer erworben. Hast du einen Sklaven, so behandle ihn wie einen Bruder; denn du hast ihn nštig wie dein eignes Leben.

32 Behandelst du ihn aber schlecht, so da§ er sich aufmacht und davonlŠuft: wo willst du ihn dann suchen?



34

1 (Nichtigkeit der TrŠume) Unweise Leute betrŸgen sich selbst mit tšrichten Hoffnungen, und Narren verlassen sich auf TrŠume. (1-7) Jer 23,25-32; Pred 5,6)

2 Wer auf TrŠume hŠlt, der greift nach dem Schatten und will den Wind haschen.

3 TrŠume sind nichts anderes als Bilder ohne Wirklichkeit.

4 Was unrein ist, wie kann das rein sein? und was falsch ist, wie kann das wahr sein?

5 Eigne Weissagung und Zeichendeutung und TrŠume sind nichts, und man sieht dabei Wahnbilder wie eine GebŠrende; Jer 14,14)

6 und wenn es nicht kommt durch Eingebung des Hšchsten, so halt nichts davon. 4.Mose 12,6; Hiob 33,15-18)

7 Denn TrŠume betrŸgen viele Leute, und es schlŠgt denen fehl, die darauf bauen.

8 Aber das Gesetz trŸgt nicht und erfŸllt sich, und was die Weisheit spricht mit wahrhaftigem Mund, das geschieht auch.

9 (Erfahrung des Weisen und Vertrauen des Frommen) Ein Mann, der viel herumgekommen ist, versteht viel, und einer mit viel Erfahrung kann Weisheit lehren. Apg 27,9.10)

10 Wer nicht erfahren ist, der versteht wenig;

11 wer aber weit herumgekommen ist, der ist voll Klugheit.

12 Weil ich weit herumgekommen bin, konnte ich viel lernen, und ich wei§ mehr, als ich sage.

13 Oft bin ich in Todesgefahr gekommen, doch durch mein Wissen daraus errettet worden.

14 Der Geist der GottesfŸrchtigen wird am Leben bleiben;

15 denn ihre Hoffnung richtet sich auf den, der ihnen helfen kann.

16 Wer den Herrn fŸrchtet, der braucht vor nichts zu erschrecken noch zu verzagen; denn er ist seine Zuversicht. (16 und 17) Ps 27,1; 112,1.7)

17 Wohl dem, der den Herrn fŸrchtet!

18 Worauf verlŠ§t er sich? Wer ist sein Halt?

19 Die Augen des Herrn sehen auf die, die ihn liebhaben. Er ist ein gewaltiger Schild, eine starke StŸtze, ein Schutz gegen die Hitze, ein schŸtzendes Dach am hei§en Mittag, er bewahrt vor dem Straucheln, er hilft vor dem Fall; Kap 15,20, Jes 4,5.6)

20 er erfreut das Herz und macht das Angesicht fršhlich und gibt Gesundheit, Leben und Segen. Ps 103,3-5)

21 (Von unrechten und rechten Opfern) Wer von unrechtem Gut opfert, dessen Opfer ist eine LŠsterung; (21-23) Spr 15,8; 1.Sam 15,22)

22 und solche Gaben der Gottlosen sind nicht wohlgefŠllig.

23 Die Gaben der Gottlosen gefallen dem Hšchsten gar nicht, auch vergibt er SŸnden nicht, selbst wenn man viel opfert. -

24 Wer vom Besitz der Armen opfert, der ist wie einer, der den Sohn vor den Augen des Vaters schlachtet.

25 Der Arme hat nichts zum Leben als ein wenig Brot; wer ihn auch noch darum bringt, der ist ein Mšrder. 2.Sam 12,1-5)

26 Wer seinem NŠchsten die Nahrung nimmt, der tštet ihn.

|P (26 und 27) 3.Mose 19,13; Tob 4,15)

27 Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibt, der ist ein Bluthund. -

28 Wenn einer baut und der andre einrei§t: was haben sie davon anderes als MŸhe?

29 Wenn einer betet und der andre flucht: wessen Stimme soll der Herr erhšren?

30 Wer sich wŠscht, wenn er einen Toten angerŸhrt hat, und rŸhrt ihn wieder an: was hilft ihm sein Waschen? 4.Mose 19,11.12)

31 So ist der Mensch, der fŸr seine SŸnden fastet und sŸndigt immer wieder: wer soll sein Gebet erhšren, und was hilft ihm sein Fasten? Jes 58,3-5)



35

1 Gottes Gebote halten, das ist ein reiches Opfer. (1 und 2) 1.Sam 15,22)

2 Gottes Gebote ehren, das ist das rechte Dankopfer.

3 Gott danken, das ist das rechte Speisopfer. Ps 50,14.23)

4 Barmherzigkeit Ÿben, das ist das rechte Lobopfer. Hebr 13,16)

5 Von SŸnden lassen, das ist ein Gottesdienst, der dem Herrn gefŠllt; und aufhšren, Unrecht zu tun, das ist ein rechtes SŸhnopfer. Spr 21,3)

6 Im Haus des Herrn aber sollst du nicht mit leeren HŠnden erscheinen; 5.Mose 16,16.17)

7 denn das alles mu§ man tun um des Gebotes willen. Mt 23,23)

8 Des Gerechten Opfer macht den Altar reich, und Opfergeruch ist dem Hšchsten wohlgefŠllig. 1.Mose 8,21)

9 Des Gerechten Opfer ist angenehm und wird nicht mehr vergessen.

10 Ehre Gott mit deinen Opfern gern und reichlich, und gib deine Erstlingsgaben, ohne zu geizen. 2.Mose 23,19)

11 Was du gibst, das gib gern, und bringe den Zehnten fršhlich dar. 3.Mose 27,30; Mal 3,10)

12 Gib dem Hšchsten, wie er dir gegeben hat, und gib gern und reichlich nach deinem Vermšgen. 2.Kor 9,7)

13 Denn der Herr, der vergilt, wird dir's siebenfach vergelten. 1.Sam 26,23, Ps 79,12)

14 Bring deine Gabe nicht, um Gott zu bestechen; denn eine solche wird er nicht annehmen. (14 und 15) Mal 1,8; 2.Chr 19,7)

15 Verla§ dich nicht auf ein ungerechtes Opfer; denn der Herr ist ein Richter, und vor ihm gilt kein Ansehen der Person.

16 (Das Gebet der Rechtlosen und seine Erhšrung) Er hilft dem Armen ohne Ansehen der Person und erhšrt das Gebet des UnterdrŸckten. (16-19) 5.Mose 10,17.18; 2.Mose 22,21.22; Lk 18,7)

17 Er verachtet das Gebet der Waisen nicht noch die Witwe, wenn sie klagt.

18 Die TrŠnen der Witwen flie§en die Backen herab

19 und schreien gegen den, der sie hervorgerufen hat.

20 Wer Gott dient, wie es ihm gefŠllt, der ist ihm angenehm, und sein Gebet reicht bis in die Wolken. Spr 15,29)

21 Das Gebet der Elenden dringt durch die Wolken und lŠ§t nicht ab, bis es vor Gott kommt, und hšrt nicht auf, bis der Hšchste darauf achtet. -

22 Und der Herr wird recht richten und bestrafen und nicht sŠumen noch Langmut zeigen, bis er den Unbarmherzigen die Lenden zerschmettert

23 und an solchen Leuten Vergeltung Ÿbt und alle GewalttŠtigen vernichtet und die Macht der Ungerechten zerschlŠgt.

24 Er wird den Menschen nach ihren Taten vergelten und wird an ihnen handeln nach ihren PlŠnen, Jer 17,10)

25 er wird seinem Volk Recht schaffen und es erfreuen mit seiner Barmherzigkeit.

26 Wie der Regen erquickt, wenn es lange trocken gewesen ist, so lieblich ist seine Barmherzigkeit in der Zeit der Not. Hos 6,3)



36

1 (Gebet des Gottesvolkes um Hilfe gegen seine Feinde) Herr, allmŠchtiger Gott, erbarme dich unser,

2 sieh hin und versetze alle Všlker in Schrecken! Ps 80,15, 2.Mose 23,27)

3 Erhebe deine Hand gegen die fremden Všlker, da§ sie deine Macht sehen.

4 Wie du vor ihren Augen dich heilig erwiesen hast an uns, so zeige dich mŠchtig an ihnen vor unsern Augen, Hes 28,22.23)

5 damit sie dich erkennen, wie wir erkannt haben, da§ es keinen andern Gott gibt als dich, Herr. 5.Mose 4,35; Jdt 9,15)

6 Tu neue Zeichen und neue Wunder. Mi 7,15.16)

7 Verherrliche deine Hand und deinen rechten Arm.

8 Errege Grimm und schŸtte Zorn aus. Ps 79,6)

9 Wirf den Widersacher nieder und vertilge den Feind;

10 fŸhre bald die Zeit herbei und denke an deinen Eid, damit man deine Wundertaten preist. 5.Mose 32,35, 5.Mose 32,40.41)

11 Der Zorn des Feuers soll die verzehren, die sich so sicher fŸhlen; und die deinem Volk Leid antun, sollen umkommen.

12 Zerschmettre die Kšpfe der FŸrsten, die uns feind sind und sagen: Au§er uns gibt es niemand! - Vers 5; Hab 1,11)

13 Versammle alle StŠmme Jakobs und la§ sie dein Erbe sein wie am Anfang. 5.Mose 30,3)

14 Herr, erbarme dich Ÿber dein Volk, das von dir den Namen hat, und Ÿber Israel, das du einen Erstgeborenen genannt hast. Jes 43,1, 2.Mose 4,22)

15 Erbarme dich Ÿber die Stadt Jerusalem, wo dein Heiligtum ist und wo du wohnst.

16 ErfŸlle Zion mit deiner MajestŠt und dein Volk mit deiner Herrlichkeit.

17 Bekenne dich zu denen, die von Anfang an dein Eigentum gewesen sind; und erfŸlle die Verhei§ungen, die in deinem Namen verkŸndigt worden sind. Ršm 15,8)

18 Lohne es denen, die auf dich warten, damit das Wort deiner Propheten bestŠtigt wird. 2.Petr 1,19)

19 Nach dem Segen Aarons Ÿber dein Volk erhšre, Herr, das Gebet derer, die dich anrufen, damit alle, die auf Erden wohnen, erkennen, da§ du der Herr bist, der ewige Gott. 4.Mose 6,23-26)

20 (RatschlŠge fŸr die Wahl der Frau, der Freunde und der Ratgeber) Der Bauch nimmt verschiedene Speisen zu sich; doch ist die eine Speise besser als die andre.

21 Wie die Zunge das Wildbret schmeckt, so merkt ein verstŠndiges Herz die falschen Worte.

22 Ein tŸckischer Mensch kann einen ins UnglŸck bringen; aber ein erfahrner wei§ es ihm zu vergelten. -

23 Eine Frau wird jeden zum Manne nehmen; aber unter den Tšchtern nimmt man die eine lieber als die andre. 1.Mose 29,16-18)

24 Eine schšne Frau erfreut den Mann, und er sieht nichts lieber;

25 wenn sie dazu freundliche und liebliche Worte spricht, so ist ihr Mann nicht zu vergleichen mit andern. - Kap 26,16)

26 Wer eine Frau erwirbt, erwirbt damit noch mehr: eine Gehilfin, die zu ihm pa§t, und eine SŠule, an die er sich lehnt. 1.Mose 2,18, Spr 31,10.11)

27 Wo kein Zaun ist, wird Hab und Gut geraubt; und wo keine Frau ist, da irrt der Mann seufzend umher. Kap 26,2)

28 Wie man einem bewaffneten RŠuber nicht traut, der von einer Stadt in die andre schleicht, so traut man auch nicht einem Mann, der kein Heim hat und dort bleiben mu§, wo er am Abend hinkommt. Kap 29,30)



37

1 Jeder Freund sagt zwar: Ich bin auch dein Freund -; aber einige sind nur dem Namen nach Freunde.

2 Wenn ein GefŠhrte und Freund einem feind wird, so bleibt der Gram darŸber bis in den Tod.

3 Ach wo kommt doch das †bel her, da§ alle Welt so voll Falschheit ist? 2.Kor 11,3)

4 Wenn's dem Freund gut geht, so freuen sie sich mit ihm; wenn's ihm aber schlecht geht, werden sie seine Feinde. Kap 6,8)

5 Sie stehen ihm bei, wenn es um den Bauch geht; aber wenn es Kampf gibt, verstecken sie sich hinter dem Schild.

6 Vergi§ den Freund nicht in deinem Herzen,

7 und denke an ihn, wenn du reich wirst.

8 Jeder Ratgeber will raten, aber einige raten zu ihrem eignen Nutzen. Kap 6,6)

9 Darum hŸte dich vor dem Ratgeber: Ÿberlege zuvor, was ihm nŸtzlich sein kann, denn er denkt vielleicht daran, zu seinem Vorteil zu raten; la§ ihn nicht Ÿber dich bestimmen,

10 damit er nicht sagt: Du bist auf dem rechten Weg -, selbst aber beiseite steht und achtgibt, wie es dir ergehen wird.

11 Berate dich nicht mit dem, der dich mi§gŸnstig betrachtet, und vor denen, die dich beneiden, verbirg deinen Plan.

12 Man fragt ja auch nicht eine Frau um Rat, wie man ihre Nebenbuhlerin freundlich behandeln soll, oder einen €ngstlichen, wie man Krieg fŸhren soll, oder einen Kaufmann, wie hoch er deine und seine Ware schŠtzt, oder einen KŠufer, wie teuer du etwas verkaufen sollst, Spr 20,14)

13 oder einen Mi§gŸnstigen, wie man denken, oder einen Unbarmherzigen, wie man barmherzig sein soll, oder einen Faulen, wie man viel arbeiten kann,

14 oder einen fŸr ein Jahr angeworbenen Tagelšhner, ob seine Arbeit schon zu Ende ist, oder einen trŠgen Hausknecht, wieviel man leisten kann. Alle diese Leute frag nicht um Rat,

15 sondern halte dich stets zu gottesfŸrchtigen Leuten, von denen du wei§t, da§ sie Gottes Gebote halten; Kap 9,21-23)

16 die gesinnt sind, wie du bist, die Mitleid mit dir haben, wenn du strauchelst.

17 Und bleibe bei dem, was dir dein Herz rŠt; denn du wirst keinen treueren Ratgeber finden. Dan 1,8)

18 Denn mit seinem Herzen kann ein Mann oft mehr erkennen als sieben WŠchter, die oben auf der Warte sitzen.

19 Doch bei alledem rufe den Allerhšchsten an, da§ er dein Tun gelingen und nicht fehlschlagen lŠ§t. Tob 4,20)

20 Ehe du etwas anfŠngst, Ÿberleg dir's zuvor; und ehe du etwas tust, geh mit dir zu Rate.

21 Denn wenn man etwas Neues vorhat, so treten vier Dinge auf: Gutes und Bšses, Leben und Tod; und darŸber regiert allezeit die Zunge. - Spr 18,21; Jak 3,5)

22 Mancher ist zwar fŠhig, vielen andern zu raten, aber sich selbst kann er nicht helfen.

23 Mancher mšchte klug raten und wird doch nicht gern gehšrt, und so bleibt er ein Bettler;

24 denn er hat nicht vom Herrn die Gnade dazu, und es ist keine Weisheit in ihm. -

25Mancher ist weise nur fŸr sich selbst; der schafft mit seinem Rat nur fŸr sich selbst Nutzen.

26 Ein weiser Mann lehrt sein Volk und schafft mit seinem Rat bleibenden Nutzen.

27 Ein weiser Mann wird sehr gelobt, und alle, die ihn sehen, preisen ihn.

28 Jeder hat eine bestimmte Zeit zu leben; aber Israels Tage sind nicht zu zŠhlen. Hiob 14,5, 5.Mose 11,21)

29 Ein Weiser hat in seinem Volk gro§es Ansehen, und sein Name bleibt ewig.

30 (Warnung vor UnmŠ§igkeit) Mein Kind, prŸfe, was fŸr deinen Leib gesund ist; und sieh, was fŸr ihn ungesund ist, das gib ihm nicht.

31 Denn nicht alles ist jedem nŸtzlich, auch mag nicht jeder alles.

32 †berfri§ dich nicht, wenn es dir schmeckt, und sei nicht gierig bei leckeren Speisen.

33 Denn viel Fressen macht krank, und ein unersŠttlicher Vielfra§ wird sich erbrechen. (33 und 34) Kap 31,24.25; Ršm 13,13.14)

34 Viele haben sich zu Tode gefressen; wer aber mŠ§ig i§t, der lebt desto lŠnger.



38

1 (Lob des Arztes) Ehre den Arzt mit gebŸhrender Verehrung, damit du ihn hast, wenn du ihn brauchst; Kol 4,14)

2 denn der Herr hat ihn geschaffen, und die Heilung kommt von dem Hšchsten, und Kšnige ehren ihn mit Geschenken. 2.Mose 15,26)

3 Die Kunst des Arztes erhšht ihn und macht ihn gro§ bei FŸrsten und Herren.

4 Der Herr lŠ§t die Arznei aus der Erde wachsen, und ein VernŸnftiger verachtet sie nicht. Hes 47,12)

5 Wurde nicht das bittere Wasser s٤ durch Holz, damit man seine Kraft erkennen sollte? 2.Mose 15,23-25)

6 Und er hat solche Kunst den Menschen gegeben, um sich herrlich zu erweisen durch seine wunderbaren Mittel.

7 Damit heilt er und vertreibt die Schmerzen, und der Apotheker macht Arznei daraus,

8 damit Gottes Werke kein Ende nehmen und es Heilung durch ihn auf Erden gibt. Joh 5,17, Mt 4,23.24)

9 Mein Kind, wenn du krank bist, so mi§achte dies nicht; sondern bitte den Herrn, dann wird er dich gesund machen. (9 und 10) Jes 38,1-5.16.17; Jak 5,14-16)

10 La§ ab von der SŸnde und handle rechtschaffen und reinige dein Herz von aller Missetat.

11 Opfre lieblichen Geruch und feinstes Mehl zum Gedenkopfer, und gib ein fettes Opfer, als m٤test du sterben. 3.Mose 2,1.2)

12 Danach la§ den Arzt zu dir, denn der Herr hat ihn geschaffen; und weise ihn nicht von dir, denn du brauchst auch ihn.

13 Es kann die Stunde kommen, in der dem Kranken allein durch die Hand der €rzte geholfen wird;

14 denn auch sie werden den Herrn bitten, da§ er's ihnen gelingen lŠ§t, damit es sich mit ihm bessert und er gesund wird und wieder fŸr sich sorgen kann.

15 Wer vor seinem Schšpfer sŸndigt, der soll dem Arzt in die HŠnde fallen! Ps 107,17.18; Joh 5,14)

16 (Von der Trauer um einen Toten) Mein Kind, wenn einer stirbt, so beweine ihn und klage wie einer, dem gro§es Leid geschehen ist, und verhŸlle seinen Leib, wie es ihm zukommt, und bestatte ihn mit Ehren. Tob 2,2-9)

17 Du sollst bitterlich weinen und von Herzen betrŸbt sein und Leid tragen, wie er es verdient hat, (17 und 18) Kap 22,11.13)

18 etwa einen Tag oder zwei, damit man nicht schlecht von dir redet; und tršste dich auch wieder, damit du nicht allzu traurig wirst.

19 Denn vom Trauern kommt der Tod, und die Traurigkeit des Herzens schwŠcht die KrŠfte.

20 In der Anfechtung bleibt die Traurigkeit, und ein Leben in Armut tut dem Herzen weh.

21 La§ die Traurigkeit nicht in dein Herz, sondern weise sie ab und denk ans Ende und vergi§ es nicht; (21 und 22) 1.Thess 4,13.14)

22 denn es gibt kein Wiederkommen. Du hilfst ihm nicht, und dir tust du Schaden.

23 Denke daran: wie er gestorben, so mu§t du auch sterben. Gestern war's an mir, heute ist's an dir.

24 Weil der Tote nun seine Ruhe hat, so hšre auch du auf, ihn zu beklagen, und tršste dich wieder, weil sein Geist von ihm geschieden ist. 2.Sam 12,19-23)

25 (Vom Erlernen der Weisheit) Wer Weisheit lernt, braucht viel Zeit, und nur wer sonst nichts zu tun hat, wird Weisheit gewinnen.

26 Wie kann der Weisheit erlernen, der den Pflug fŸhrt und stolz die Ochsen mit dem Stecken antreibt und nur mit solchen Arbeiten umgeht und mit nichts anderm als mit Ochsen zu reden wei§?

27 Er mu§ daran denken, wie er ackern soll, und mu§ spŠt und frŸh den KŸhen Futter geben. -

28 Ebenso geht es den Zimmerleuten und Baumeistern, die Tag und Nacht arbeiten, oder denen, die Siegel stechen und flei§ig Bilder malen; die mŸssen daran denken, da§ das Bild Šhnlich wird, und frŸh und spŠt darauf bedacht sein, da§ sie es vollenden. -

29 Ebenso geht es dem Schmied bei seinem Ambo§, der auf das Schmiedewerk achtet und vom Feuer versengt wird und sich in der Hitze des Ofens mŸde arbeitet.

30 Das HŠmmern dršhnt ihm in die Ohren, und er sieht darauf, wie er das Werk richtig macht,

31 und mu§ daran denken, wie er's fertigbringt, und frŸh und spŠt darauf bedacht sein, da§ es schšn aussieht.

32 Ebenso geht es dem Tšpfer; der mu§ bei seiner Arbeit sitzen und die Scheibe mit seinen FŸ§en drehen und mu§ immer um sein Werk besorgt sein und sein bestimmtes Ma§ an Arbeit tun. Jer 18,3.4)

33 Er mu§ mit seinen Armen aus dem Ton sein GefŠ§ formen und mu§ sich mit seinen FŸ§en abmŸhen.

34 Er mu§ daran denken, wie er's fein glasiert, und frŸh und spŠt den Ofen fegen. -

35 Diese alle vertrauen auf ihre HŠnde, und jeder versteht sich auf sein Handwerk.

36 Man kann sie beim Bau der Stadt nicht entbehren,

37 sie sind weder Beisassen noch brauchen sie umherzuziehen - doch zur Beratung des Volks werden sie nicht herangezogen, und in der Gemeinde treten sie nicht hervor;

38 auf dem Stuhl des Richters sitzen sie nicht, auf Bund und Gesetz verstehen sie sich nicht; sie kšnnen Recht und Gerechtigkeit nicht lehren, Joh 7,49)

39 und weise SprŸche werden bei ihnen nicht gefunden: doch sie stŸtzen den Bestand der Welt und denken daran, wie sie ihre Arbeit verrichten kšnnen. Spr 18,9)



39

1 Wer sich aber vorgenommen hat, Ÿber das Gesetz des Hšchsten nachzusinnen, der mu§ die Weisheit aller Alten erforschen und in den Propheten studieren. (1-3) Ps 1,2; 78,2.3)

2 Er mu§ die Geschichten berŸhmter Leute kennen und Ÿber die SprŸche nachdenken, was sie bedeuten und lehren.

3 Er mu§ den verborgenen Sinn der Gleichnisse erforschen und mit RŠtselsprŸchen vertraut sein.

4 Der kann den FŸrsten dienen und vor den Herren erscheinen.

5 Er durchzieht fremde LŠnder; denn er sucht zu erfahren, was bei den Menschen gut und bšse ist. Kap 34,9)

6 Er denkt daran, in der FrŸhe den Herrn zu suchen, der ihn geschaffen hat, und betet vor dem Hšchsten. Weish 16,28)

7 Er tut seinen Mund getrost auf und betet fŸr seine SŸnden.

8 Und wenn es dem gro§en Gott gefŠllt, so gibt er ihm den Geist der Weisheit reichlich. Jak 1,5; Joh 3,34)

9 Er kann weisen Rat und Lehre geben in FŸlle, dafŸr dankt er dem Herrn in seinem Gebet.

10 Er richtet sein Wollen und sein Wissen darauf, die Geheimnisse des Herrn zu verstehen. Kol 2,2.3)

11 Danach gibt er seine Belehrung und rŸhmt sich des Gesetzes des Herrn.

12 Und viele preisen seine Weisheit, und sie wird niemals untergehen.

13 Er wird niemals mehr vergessen werden, und noch nach seinem Tode bleibt ihm dieser Name. Kap 37,29; 41,15.16; Weish 8,13)

14 Was er gelehrt hat, wird man in aller Welt verkŸnden, und die Gemeinde wird ihn rŸhmen.

15 Solange er lebt, hat er einen grš§ern Namen als tausend andre; und noch nach seinem Tode bleibt er ihm.

16 (Lobpreis der Werke Gottes) Ich habe mir noch mehr Ÿberlegt und will es sagen; denn rund wie der Vollmond bin ich voll von Gedanken. Hiob 32,18)

17 Gehorcht mir, ihr frommen Sšhne, und ihr werdet wachsen wie die Rosen, an den BŠchen gepflanzt, Ps 1,3)

18 und werdet lieblichen Duft geben wie Weihrauch und blŸhen wie die Lilien. Verbreitet Wohlgeruch Kap 24,20)

19 und singt ein Loblied! Lobt den Herrn fŸr alle seine Werke, preist seinen Namen herrlich!

20 Dankt ihm und lobt ihn mit Singen und Klingen und stimmt dies Danklied an:

21 Alle Werke des Herrn sind sehr gut; und was er gebietet, das geschieht zur rechten Zeit. 1.Mose 1,31; Ps 104,24, Ps 104,27)

22 Und man darf nicht sagen: Was ist das? Was soll das? Denn zur rechten Zeit trifft alles ein, wie damals, als durch sein Gebot das Wasser stand wie eine Mauer und durch sein Wort die Wasser standen, wie in ein GefŠ§ gefa§t. Pred 3,11, 2.Mose 14,21.22;Jos 3,14-16; 1.Mose 1,9)

23 Durch sein Gebot schafft er alles, was er will, und wenn er hilft, kann's niemand hindern. Ps 33,9, Dan 4,32)

24 Die Werke aller Menschen sind vor ihm, und vor seinen Augen ist nichts verborgen. Kap 15,19; Ps 33,13-15)

25 Er sieht alles vom Anfang der Welt bis ans Ende der Welt, und vor ihm ist kein Ding zu wunderbar.

26 Man darf nicht sagen: Was ist das? was soll das? Denn er hat alles geschaffen, damit es zu etwas dienen soll.

27 Denn sein Segen flie§t daher wie ein Strom und trŠnkt die Erde wie eine gro§e Flut. Ps 65,10)

28 Ebenso trifft sein Zorn die Heiden, wie damals, als er ein wasserreiches Land in ein Salzmeer verwandelte. 1.Mose 14,3; 19,24-26)

29 Sein Tun ist bei den Heiligen recht; aber die Gottlosen sto§en sich daran. Ps 18,27)

30 Von Anfang an ist das Gute fŸr die Frommen geschaffen und ebenso das Bšse fŸr die Gottlosen. (30-32) Weish 16,24; 1.Tim 4,4)

31 Der Mensch bedarf zu seinem Leben vor allem Wasser, Feuer, Eisen, Salz, Mehl, Milch, Honig, Wein, …l und Kleider.

32 Das alles kommt den Frommen zugut, aber fŸr die Gottlosen wandelt es sich zum Bšsen.

33 Es gibt Winde, die sind zur Strafe geschaffen, und durch ihr StŸrmen richten sie schweren Schaden an; (33 und 34) Ps 104,4; Jes 2,12-17)

34 und wenn die Strafe kommen soll, so toben sie und besŠnftigen dadurch den Zorn dessen, der sie geschaffen hat.

35 Feuer, Hagel, Hunger, Tod, das alles ist zur Strafe geschaffen. 2.Mose 9,22-25; Weish 5,21-23)

36 Wilde Tiere, Skorpione, Schlangen und das Schwert sind auch zur Strafe geschaffen, um die Gottlosen zugrunde zu richten.

|P Kap 40,8-10)

37 Mit Freuden erfŸllen sie seinen Befehl und sind bereit, wenn er sie auf Erden braucht; und wenn ihre Zeit kommt, widersetzen sie sich ihm nicht. Ps 148,8)

38 Darum war ich von Anfang an meiner Sache gewi§ und bedachte es und schrieb's nieder,

39 da§ alle Werke des Herrn gut sind und jedes zu seiner Zeit einen Zweck erfŸllt Vers 21.26)

40 und da§ man nicht sagen darf: Es ist nicht alles gut; denn alles ist zu seiner Zeit sinnvoll.

41 Darum soll man den Namen des Herrn loben und danken mit Herz und Mund.



40

1 (Vom Elend des Menschen) Gro§es Elend ist jedem Menschen zugeteilt, und ein schweres Joch liegt auf den Menschenkindern von Mutterleib an, bis sie zur Erde zurŸckkehren, die unser aller Mutter ist. Hiob 7,1-4; Ps 90,10)

2 Da sind immer Sorge, Furcht, Hoffnung und zuletzt der Tod Hebr 2,15)

3 sowohl bei dem, der in hohen Ehren sitzt, wie bei dem, der im Staube liegt; (3 und 4) Weish 7,1-6)

4 sowohl bei dem, der Purpur und Krone trŠgt, wie bei dem, der einen groben Kittel anhat. Da sind immer Zorn, Eifersucht, Kummer, Unfriede und Todesfurcht, Ha§ und Streit.

5 Und wenn einer des Nachts auf seinem Bett ruhen und schlafen soll, beunruhigen ihn allerlei Gedanken. Pred 2,23; 1.Mose 41,8)

6 Wenn er schon ein wenig ruht, so ist's doch nichts damit; denn bald ist ihm im Schlaf, als wŠre es Tag und er sŠhe die Feinde kommen, und er erschrickt im Traum, als fliehe er aus der Schlacht;

7 und im Augenblick der Not wacht er auf und ist heilfroh, da§ die Furcht umsonst war.

8 Dies widerfŠhrt allem Fleisch, sowohl Menschen wie Vieh, aber den Gottlosen siebenmal mehr: (8-10) Kap 39,35.36)

9 Mord, Blutvergie§en, Streit, Schwert, UnglŸck, Hunger, Verderben und Plage:

10 Das alles ist den Gottlosen zugeteilt; denn auch die Sintflut mu§te um ihretwillen kommen. 1.Mose 6,13)

11 Alles, was aus der Erde kommt, mu§ wieder zu Erde werden, wie alle Wasser wieder ins Meer flie§en. 1.Mose 3,19; Pred 3,20, Pred 1,7)

12 (Unrecht Gut gedeihet nicht) Alle Geschenke und unrechten Zuwendungen werden untergehen; aber die Redlichkeit bleibt ewig. 1.Chron 29,17)

13 Die GŸter der Gottlosen versiegen wie ein Bach, wie ein starker Donner im Regen verhallt.

14 Sie sind fršhlich, solange sie Geschenke nehmen; aber zuletzt gehen sie doch zugrunde.

15 Die Nachkommen der Gottlosen bringen keine Zweige hervor, und die Wurzel der Ungerechten steht auf einem nackten Felsen. Kap 23,35)

16 Und selbst wenn sie wie das Riedgras sehr feucht und am Wasser stŠnden, werden sie doch ausgerottet eher als alles Gras. - Hiob 8,11-13)

17 Wohltun aber ist wie ein gesegneter Garten, und Barmherzigkeit bleibt ewig. Vers 28; Jes 58,10.11)

18 (Vom Guten und vom Besseren im Leben des Menschen) Wer von seiner Arbeit lebt und wer bescheiden ist, der hat ein gutes Leben; aber besser als beide hat es der, der einen Schatz findet. 1.Tim 6,6-8, Mt 6,19-21; 13,44)

19 Kinder zeugen und StŠdte grŸnden machen einen bleibenden Namen; aber eine untadelige Frau wird mehr geschŠtzt als beides. Kap 36,26)

20 Wein und Saitenspiel erfreuen das Herz; aber die Weisheit ist liebenswerter als sie beide.

21 Flšte und Harfe klingen schšn; aber eine freundliche Rede ist besser als sie beide. Spr 16,24)

22 Anmut und Schšnheit sieht das Auge gern, aber eine grŸne Saat lieber als beides.

23 Einem Freund und einem GefŠhrten begegnet man gern, aber lieber hat man die Frau, mit der man lebt.

24 BrŸder und Helfer sind gut in der Not, aber mehr als beide rettet Almosengeben. Kap 29,15)

25 Gold und Silber lassen einen Mann sicher stehen, aber mehr als beides ein guter Rat.

26 Reichtum und Macht erhšhen den Mut, aber mehr als beides die Furcht des Herrn. Ps 33,16-18; Jdt 9,11)

27 In der Furcht des Herrn fehlt einem nichts, und man braucht keine Hilfe. Ps 34,11)

28 Die Furcht des Herrn ist wie ein gesegneter Garten, und nichts ist so schšn wie sie. Vers 17)

29 (Warnung vor dem Betteln) Mein Kind, verleg dich nicht aufs Betteln; es ist besser, zu sterben als zu betteln. Kap 29,30; 1.Thess 4,11.12)

30 Wer sich nach fremden Tischen umsieht, dessen Leben kann nicht als rechtes Leben gelten; denn er macht sich unrein mit fremden Speisen; Dan 1,8; 1.Makk 1,65)

31 aber gerade davor hŸtet sich ein vernŸnftiger, wohlerzogener Mann.

32 Betteln schmeckt dem unverschŠmten Maul gut; aber im Bauch wird es wie Feuer brennen.



41

1 (Vom Tod) O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich ein Mensch denkt, der gute Tage und genug hat und ohne Sorgen lebt Jes 38,10)

2 und dem es wohl geht in allen Dingen und der noch gut essen kann!

3 O Tod, wie wohl tust du dem Armen, (3 und 4) Kap 30,17; Hiob 3,20-22; Lk 16,22)

4 der schwach und alt ist, der in allen Sorgen steckt und nichts Besseres zu hoffen noch zu erwarten hat!

5 FŸrchte den Tod nicht! Denke an die, die vor dir gewesen sind und nach dir kommen werden. So ist es vom Herrn verordnet Ÿber alle Menschen. Kap 14,18; Hebr 9,27.28)

6 Und was wehrst du dich gegen den Willen des Hšchsten? Ob du zehn oder hundert oder tausend Jahre lebst,

7 im Tod fragt man nicht, wie lange einer gelebt hat.

8 (Das Schicksal der Gottlosen) Die Kinder der Gottlosen und die sich zu den Gottlosen gesellen, die werden verworfen. Kap 23,35)

9 Das Erbteil der Kinder von Gottlosen geht verloren; und ihre Nachkommen werden immer verachtet sein.

10 Die Kinder werden den gottlosen Vater anklagen; denn um seinetwillen sind sie verachtet.

11 Weh euch, ihr Gottlosen, die ihr des Hšchsten Gesetz verla§t! (11 und 12) 5.Mose 27,26)

12 Werdet ihr geboren, so werdet ihr zum Fluch geboren; und sterbt ihr, so fallt ihr dem Fluch zum Opfer.

13 Wie alles, was aus der Erde kommt, wieder zu Erde wird, so kommen die Gottlosen aus dem Fluch zur Verdammnis. Kap 40,11, Phil 3,19)

14 (Der gute Name) Die Menschen trauern zwar um ihren Leib, aber bei den Gottlosen wird auch der Name vertilgt, denn er taugt nichts. Kap 10,20; Spr 10,7)

15 Sieh zu, da§ du einen guten Namen behŠltst; der bleibt dir gewisser als tausend gro§e SchŠtze Gold. Spr 22,1)

16 Ein Leben, es sei so gut, wie es wolle, wŠhrt nur eine kurze Zeit; aber ein guter Name bleibt ewig. Kap 39,13-15; 46,15; Mt 26,13; Lk 10,20)

17 (Rechte und falsche Scham) Meine Kinder, bewahrt willig, was man euch gelehrt hat. Eine Weisheit, die man verbirgt, und ein Schatz, der vergraben ist - was hat man von beiden? Besser ist ein Mensch, der seine Torheit verbirgt, als einer, der seine Weisheit verbirgt. Kap 20,32.33; Mt 5,14-16)

18 So schŠmt euch nun der Dinge, die ich jetzt aufzŠhle. -

19 Man schŠmt sich oft, wo man sich nicht zu schŠmen brauchte, und billigt oft, was man nicht billigen sollte. - Kap 4,25)

20 SchŠmt euch vor Vater und Mutter der Unzucht; vor dem FŸrsten und Herrn der LŸge;

21 vor dem Richter und Rat des Unrechts; vor Gemeinde und Volk, das Gesetz zu Ÿbertreten;

22 vor dem NŠchsten und Freund, treulos zu sein; vor den Nachbarn, zu stehlen. -

23 SchŠme dich, Eid und Vertrag zu Šndern und dich beim Essen mit deinem Arm aufzustŸtzen.

24 SchŠme dich, da§ du schlecht bestehst, wenn du abrechnen sollst, und nicht dankst, wenn man dich grŸ§t.

25 SchŠme dich, nach den Huren zu sehen und dein Angesicht von deinen Blutsfreunden abzuwenden.

26 SchŠme dich, Erbteil und Morgengabe an dich zu bringen und nach einer verheirateten Frau zu blicken. Kap 9,11-13)

27 SchŠme dich, die Magd eines andern zu begehren und an ihr Bett zu treten.

28 SchŠme dich, deinen Freund zu schmŠhen, und wenn du ihm etwas gegeben hast, so wirf es ihm nicht vor. Kap 18,15.18; 20,15)

29 SchŠme dich, alles weiterzusagen, was du gehšrt hast, und auszuplaudern, was dir anvertraut wurde. So schŠmst du dich mit Recht und wirst allen Leuten lieb und wert sein. Kap 27,17)



42

1 Aber Ÿber folgendes schŠme dich nicht, und nimm keine falsche RŸcksicht, durch die du sŸndigen kšnntest: SchŠme dich nicht, Gesetz und Bund des Hšchsten zu halten,

2 den Gottlosen, wenn er recht hat, gerecht zu sprechen;

3 mit dem NŠchsten und GefŠhrten genau abzurechnen; das Erbteil der Freunde gerecht zu verteilen; Lk 16,10.11)

4 rechtes Ma§ und Gewicht zu halten; zufrieden zu sein, ob du viel oder wenig gewinnst; Kap 26,28)

5 Gewinn zu erzielen beim Handeln mit Kaufleuten; die Kinder streng zu erziehen; den bšsen Sklaven krŠftig zu zŸchtigen; Spr 20,14, Kap 30,1-13, Kap 33,25-30)

6 auf eine schlechte Frau gut aufzupassen; alles gut zu verschlie§en, wo viele zugreifen kšnnen;

7 alles zu zŠhlen und abzuwiegen, was du herausgibst; jede Ausgabe und Einnahme aufzuschreiben;

8 die UnverstŠndigen und Toren zurechtzuweisen, auch die alten Leute, da§ sie nicht mit den jungen zanken. So wirst du ein aufrechter Mann sein und bei allen Leuten geachtet. Tit 2,2)

9 (Von Tšchtern und Frauen) Eine Tochter bereitet dem Vater viele unruhige NŠchte, von denen niemand wei§, und die Sorge um sie nimmt ihm den Schlaf: solange sie jung ist, da§ sie verblŸhen kšnnte, oder wenn sie einen Mann hat, da§ er ihrer ŸberdrŸssig wird, Kap 7,27, 5.Mose 24,1-3)

10 oder solange sie noch unberŸhrt ist, da§ sie verfŸhrt und im Haus ihres Vaters schwanger werden kšnnte; oder wenn sie bei ihrem Mann ist, da§ sie sich nicht ordentlich hŠlt oder er kein Kind von ihr haben kann.

11 Wenn deine Tochter nicht auf sich hŠlt, so bewache sie scharf, da§ sie dich nicht vor deinen Feinden zum Spott macht und die ganze Stadt von dir redet und du in aller Munde bist und dich vor allen Leuten schŠmen mu§t. - Kap 26,13.14)

12 Sieh dich nicht um nach schšnen Menschen, und suche nicht die Gesellschaft von Frauen! Kap 9,3-13)

13 Denn wie aus den Kleidern Motten kommen, so kommt von Frauen viel Schlechtigkeit.

14 Es ist besser, bei einem groben Mann zu sein als bei einer freundlichen Frau, die einen zu Hohn und Spott macht. Pred 7,26)

15 (Gottes Herrlichkeit in der Natur) Ich will nun preisen des Herrn Werke und verkŸnden, was ich gesehen habe. Durch das Wort des Herrn sind seine Werke geworden. Kap 39,23; 1.Mose 1,3)

16 Die Sonne blickt auf alle Welt herab und gibt ihr Licht, und des Herrn Werk ist seiner Herrlichkeit voll.

17 Es ist selbst den Engeln des Herrn nicht gegeben, alle seine Wunderwerke zu verkŸnden, die der allmŠchtige Herr geschaffen hat, damit das All durch seine Herrlichkeit besteht. Kap 18,2)

18 Er allein erforscht den Abgrund und das Herz der Menschen und durchschaut, was sie vorhaben. Spr 15,11, Joh 2,25)

19 Denn der Hšchste wei§ alle Dinge und sieht voraus, was geschehen wird.

20 Er verkŸndet, was vergangen und was zukŸnftig ist, und offenbart, was verborgen ist; es entgeht ihm kein Gedanke, und nichts ist ihm verborgen.

21 Er hat die Werke seiner Weisheit fest gegrŸndet, wie er selber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Spr 3,19, Jes 48,12.13)

22 Man kann sie weder grš§er noch geringer machen, und er hat keinen Ratgeber nštig. Kap 18,5; Pred 3,14, Jes 40,13)

23 Wie herrlich sind alle seine Werke, obwohl man kaum einen Funken davon erkennen kann. Hiob 37,5.23)

24 Dies alles lebt und bleibt fŸr immer, und wenn er sie braucht, sind sie alle gehorsam. Kap 39,37)

25 Es sind immer zwei; eins steht dem andern gegenŸber, und dem, was er gemacht hat, fehlt nichts. Kap 33,15.16)

26 Er hat es so geordnet, da§ eins dem andern nŸtzt.



43

1 Und wer kann sich an seiner Herrlichkeit satt sehen? Die Schšnheit der Hšhe ist das helle Firmament, das Bild des Himmels ist herrlich anzusehen. Ps 104,1.2)

2 Wenn die Sonne aufgeht, verkŸndet sie den Tag; sie ist ein Wunderwerk des Hšchsten.

3 Am Mittag trocknet sie das Land aus, und wer kann ihre Hitze ertragen?

4 Ein Ofen erhitzt WerkstŸcke, bis sie glŸhen, aber dreimal mehr erhitzt die Sonne die Berge; sie verbreitet Gluthauch und gibt so hellen Glanz von sich, da§ sie die Augen blendet. Ps 19,7)

5 Gro§ ist der Herr, der sie gemacht und ihr befohlen hat, ihre Bahn zu durcheilen. Ps 74,16)

6 Und der Mond mu§ Ÿberall scheinen zu seiner Zeit und die Zeiten anzeigen und ein Zeichen fŸr immer sein. 1.Mose 1,14)

7 Nach dem Mond rechnet man die Feste; er ist ein Licht, das abnimmt und wieder zunimmt. (7 und 8) 3.Mose 23,5; Ps 104,19)

8 Er gibt dem Monat seinen Namen; er wŠchst und verŠndert sich wunderbar

9 und ist ein Feldzeichen fŸr das himmlische Heer, wenn er aufstrahlt am Firmament des Himmels. (9-11) Bar 3,34.35)

Die hellen Sterne zieren den Himmel,

10 ein leuchtender Schmuck an der Himmelshšhe des Herrn.

11 Durch Gottes Wort halten sie ihre Ordnung ein und werden nicht mŸde, wenn sie Wache halten. Jes 40,26; Hiob 38,31-33)

12 Sieh den Regenbogen an und lobe den, der ihn gemacht hat! denn er hat sehr schšne Farben. 1.Mose 9,13; Hes 1,28)

13 Er zieht am Himmel einen glŠnzenden Bogen; die Hand des Hšchsten hat ihn gespannt.

14 Auf sein Wort hin fŠllt viel Schnee, und er lŠ§t Blitze herabfahren, mit denen er richtet. Darum tut sich der Himmel auf, (14-22) Hiob 38,22-30; Ps 147,16-18)

15 und die Wolken ziehen, wie die Všgel fliegen.

16 Er drŸckt durch seine Kraft die Wolken zusammen, da§ Hagelkšrner herausfallen.

17 Sein Donner erschreckt die Erde, und Berge zittern vor ihm. Ps 29,3.6)

18 Durch seinen Willen wehen der SŸdwind und der Nordwind und der Wirbelsturm.

19 Und wie die Všgel fliegen, so streut er den Schnee; der fŠllt herab, wie Heuschrecken sich niederlassen.

20 Er ist so wei§, da§ er die Augen blendet, und das Herz mu§ sich wundern Ÿber solch seltsamen Regen.

21 Er schŸttet den Reif auf die Erde wie Salz; und wenn es friert, so wird er spitz wie Dornen.

22 Und wenn der kalte Nordwind weht, so wird das Wasser zu Eis; wo Wasser ist, da weht er darŸber hin und zieht dem Wasser einen Harnisch an.

23 Was auf den Bergen steht, verbrennt er wie Gluthauch, und alles, was grŸn ist, versengt er wie Feuer. Am 1,2)

24 Dagegen hilft der feuchte Nebel; und der Tau nach der Hitze erquickt alles wieder. 1.Mose 27,28.39)

25 Durch sein Wort brachte der Herr das Meer zur Ruhe und sŠte Inseln darein. Hiob 38,8-11, Jes 40,15)

26 Die auf dem Meer fahren, erzŠhlen von seinen Gefahren, und wir, die es hšren, verwundern uns. Ps 107,23-32)

27 Dort gibt es erstaunliche Dinge, mancherlei Tiere und gro§e Fische. Durch den Herrn findet jeder Weg sein Ziel, Ps 104,25.26)

28 und durch sein Wort besteht alles. Kap 39,23; Kol 1,17)

29 Wenn wir auch viel sagen, so reicht es doch nicht aus; mit einem Wort: Er ist alles. Ps 106,2, 1.Kor 15,28)

30 Wenn wir auch alles hoch rŸhmen - was ist das? Er ist doch noch viel hšher als alle seine Werke. Weish 13,3)

31 Der Herr ist zu fŸrchten und unaussprechlich gro§, und seine Macht ist wunderbar.

32 Lobt und preist den Herrn, so hoch ihr kšnnt; er ist doch noch hšher.

33 Preist ihn aus allen KrŠften und la§t nicht ab;

34 dennoch reicht es nicht aus!

35 Wer hat ihn gesehen, da§ er von ihm erzŠhlen kšnnte? Wer kann ihn so hoch preisen, wie er ist? Joh 1,18)

36 Wir sehen von seinen Werken nur das wenigste; denn viele noch grš§ere sind uns verborgen. Hiob 26,14)

37 Denn alles, was da ist, das hat der Herr gemacht, und den GottesfŸrchtigen gibt er Weisheit. Kap 1,16)



44

1 (DAS LOB DER V€TER) (Kapitel 44 - 49) (Einleitung) La§t uns loben die berŸhmten MŠnner und unsre VŠter, einen nach dem andern!

2 Viel Herrliches hat der Herr an ihnen getan von Anfang an durch seine gro§e Macht.

3 Es gab solche, die in ihren Kšnigreichen gut regiert haben, und MŠnner, die wegen ihrer Macht gerŸhmt wurden, die durch ihre Einsicht Rat erteilt und Weissagungen verkŸndet haben,

4 die Land und Leute regiert haben mit Klugheit und Scharfsinn, die weise Lehren gegeben haben in ihren Schriften und kluge SprŸche in ihren Anordnungen,

5 die Lieder und Weisen ersonnen und Gedichte geschrieben haben,

6 MŠnner, die reich und mŠchtig gewesen sind und in Frieden an ihrem Ort gelebt haben.

7 Sie alle sind zu ihren Zeiten gepriesen und zu ihren Lebzeiten gerŸhmt worden.

8 Sie haben einen solchen Namen hinterlassen, da§ man noch heute von ihnen erzŠhlt und sie lobt.

9 Aber andere haben keinen Ruhm und sind umgekommen, als wŠren sie nie gewesen. Und als sie noch lebten, war es, als lebten sie nicht, und ebenso ihre Kinder nach ihnen.

10 Aber jene waren begnadete Leute, deren Gerechtigkeit nicht vergessen wird; bei ihren Nachkommen bleibt ihr GlŸck und ihr Erbe bei ihren Kindeskindern.

11 Ihre Nachkommen sind im Bunde Gottes geblieben und um ihretwillen auch ihre Kinder; fŸr immer bleibt ihr Geschlecht,

12 und ihr Lob wird nicht untergehen.

13 Sie sind in Frieden begraben; aber ihr Name bleibt ewig. Kap 41,16)

14 Die Leute reden von ihrer Weisheit,

15 und die Gemeinde verkŸndet ihr Lob.

16 (Henoch, Noah, Abraham, Isaak und Jakob) Henoch gefiel dem Herrn und wurde hinweggenommen, um fŸr die Welt ein Beispiel der Bu§e zu sein. - 1.Mose 5,24)

17 Noah wurde als vollkommen gerecht befunden, und zur Zeit des Zorns hat er Gnade gefunden; 1.Mose 6,8.9; 7,1)

18 seinetwegen ist ein Rest Ÿbriggeblieben auf Erden, als die Sintflut kam.

19 Ein ewiger Bund wurde mit ihm geschlossen, da§ nicht mehr alles Leben durch eine Sintflut vertilgt werden sollte. 1.Mose 9,8-11)

20 Abraham war der hochberŸhmte Vater vieler Všlker und wurde geehrt wie kein andrer. 1.Mose 17,4.5)

21 Er hielt das Gesetz des Hšchsten, und Gott schlo§ mit ihm einen Bund und bestŠtigte diesen Bund an seinem Fleisch; und er wurde fŸr treu befunden, als er versucht wurde. 1.Mose 17,10.13, 1.Mose 22,12)

22 Darum verhie§ ihm Gott mit einem Eid, da§ durch sein Geschlecht die Všlker gesegnet werden sollten und er zahlreich werden sollte wie der Staub der Erde 1.Mose 22,15-18)

23 und seine Nachkommen wie die Sterne erhšht und Erben werden sollten von einem Meer bis ans andre und vom Euphrat bis an die Enden der Erde. 1.Mose 15,18; Ps 72,8; 2,8)

24 Er hat diesen Segen fŸr alle Menschen und ebenso den Bund dem Isaak bestŠtigt um seines Vaters Abraham willen 1.Mose 26,3-5)

25 und hat ihn auf Jakob kommen lassen. 1.Mose 28,13.14)

26 Ihn hat er gnŠdig gesegnet und ihm das Erbe gegeben und seine Anteile bestimmt und in zwšlf StŠmme aufgeteilt. Jos 14,1-5)



45

1 (Mose) Er hat aus ihm kommen lassen Mose, den begnadeten Mann, der aller Welt lieb und wert war und dem Gott und Menschen zugetan waren, dessen Name hoch gepriesen wird. 2.Mose 11,3)

2 Er hat ihm Glanz und Herrlichkeit wie den Engeln gegeben und ihn hoch erhoben, so da§ die Feinde ihn fŸrchtenmu§ten, und lie§ ihn mit Worten viele Zeichen tun. 2.Mose 34,29-35, 2.Mose 7,2.3; Apg 7,22)

3 Er machte ihn herrlich vor Kšnigen und gab ihm Befehle an sein Volk und zeigte ihm seine Herrlichkeit. 2.Mose 33,18 - 34,8)

4 Er hat ihn auserkoren um seiner Treue und Demut willen und aus allen Menschen erwŠhlt. 4.Mose 12,3.6-8)

5 Er lie§ ihn seine Stimme hšren und fŸhrte ihn in die dunkle Wolke. 2.Mose 24,15-18)

6 Er hat ihm die Gebote gegeben von Angesicht zu Angesicht, das Gesetz des Lebens und der Weisheit, damit er Jakob den Bund lehren sollte und Israel seine Satzungen. 2.Mose 31,18, Kap 17,9; 5.Mose 30,19, 5.Mose 4,6)

7 Aaron und Pinhaser hat Aaron, den Bruder des Mose, aus dem Stamm Levi, gleich ihm auserkoren und erhšrt. 2.Mose 4,14.15)

8 Er schlo§ einen ewigen Bund mit ihm und gab ihm das Priestertum im Volk. (8-16) 2.Mose 28)

9 Er hat ihn prŠchtig und schšn gekleidet und zog ihm ein herrliches Gewand an und legte ihm prachtvollen Schmuck an.

10 Er zierte ihn mit kostbarem Geschmeide und legte ihm die Beinkleider an, das Untergewand und das Obergewand

11 und hŠngte ringsum viele GranatŠpfel und goldne Schellen daran, damit es klingen sollte, wenn er aus- und einging, und der Klang im Heiligtum gehšrt und so seines Volkes vor Gott gedacht wŸrde;

12 die heiligen GewŠnder, mit Gold, blauem und rotem Purpur bestickt;

13 die Brusttasche fŸr die Losentscheidungen, aus ScharlachfŠden kunstvoll gewirkt, mit den edlen Steinen, in Gold gefa§t durch die Arbeit eines Steinschneiders, in die die Namen der zwšlf StŠmme Israels eingegraben waren, damit ihrer gedacht wŸrde vor Gott;

14 das goldne Stirnblatt an dem Kopfbund, in das eingegraben war: ÈHeilig dem Herrn.Ç Das alles war herrlich und kostbar, schšn und vollkommen.

15 Man hat so Schšnes nie zuvor gesehen.

16 Es durfte sie niemals ein andrer anziehen, au§er allein seine Sšhne und Nachkommen.

17 Seine Opfer sollten tŠglich zweimal dargebracht werden. 2.Mose 29,38-42)

18 Mose fŸllte ihm die HŠnde und salbte ihn mit dem heiligen …l. 2.Mose 28,41)

19 Es wurde ein ewiger Bund mit ihm und seinen Sšhnen geschlossen, da§ sie Gott dienen und Priester sein und sein Volk in seinem Namen segnen sollten, solange der Himmel besteht. 2.Mose 40,15, 4.Mose 6,23-27)

20 Der Herr hat ihn erwŠhlt aus allen Lebenden, damit er ihm Speisopfer und wohlriechende RŠucheropfer zum GedŠchtnis opfern sollte, um fŸr das Volk SŸhne zu schaffen. 3.Mose 16,34)

21 Er Ÿbertrug ihm in seinen Geboten das Amt des Gesetzes und Rechts, da§ er Jakob seine Satzungen lehren und Israel mit seinem Gesetz erleuchten sollte. 5.Mose 33,10)

22 Es rotteten sich zwar andere gegen ihn zusammen und waren neidisch auf ihn in der WŸste: die Leute um Dathan und Abiram und die wŸtende Rotte Korach. (22-24) 4.Mose 16)

23 Aber der Herr sah es, und es gefiel ihm nicht; und sie wurden verschlungen im grimmigen Zorn.

24 Er tat ein schreckliches Zeichen an ihnen und verschlang sie mit seinem Feuer.

25 Aaron aber verlieh er noch mehr Herrlichkeit und gab ihm ein Erbteil: nŠmlich alle Erstlinge teilte er ihm zu; vor allem sicherte er ihm reichlich Nahrung. (25-27) 4.Mose 18,8-20)

26 Denn sie sollten die Opfer des Herrn essen, die er ihm und seinen Nachkommen gab.

27 Aber sie durften keinen Anteil am Landbesitz haben noch ein Erbe gemeinsam mit dem Volk, sondern der Herr selbst war ihr Erbteil.

28 Pinhas, der Sohn Eleasars, kam als Dritter zu solcher Herrlichkeit, weil er sich aus Gottesfurcht voller Eifer fŸr den Herrn eingesetzt hatte. (28-30) 4.Mose 25,6-13)

29 Denn als das Volk abfiel, stand er treu und entschlossen und schaffte SŸhne fŸr Israel.

30 Darum wurde ihm der Bund des Friedens gegeben, dem Heiligtum und dem Volk vorzustehen, damit er und seine Nachkommen das Hohepriestertum fŸr immer haben sollten.

31 Wie mit David, dem Sohn Isais aus dem Stamm Juda, der Bund geschlossen wurde, da§ allein aus seinen Sšhnen einer Kšnig sein soll: 2.Sam 7,12)

32 so soll auch das Erbe Aarons seinen Sšhnen gehšren. Er gebe euch Weisheit in euer Herz, sein Volk zu regieren mit Gerechtigkeit, damit euer GlŸck und eure Herrlichkeit nicht untergehe, sondern fŸr immer bei euch bleibe.



46

1 (Josua und Kaleb) Josua, der Sohn Nuns, war ein gewaltiger Kriegsheld und der Nachfolger des Mose im Prophetenamt, 4.Mose 27,12-23)

2 der Gro§es tat zur Rettung der AuserwŠhlten Gottes, wie sein Name sagt,* und sie rŠchte an den Feinden, von denen sie angegriffen wurden, damit Israel sein Erbe bekŠme. Mt 1,21, Jos 1,6) (* Josua hei§t: Der Herr ist die Rettung.)

3 Wie herrlich stand er da, als er die Hand ausreckte und das Schwert zŸckte gegen die StŠdte. Jos 8,18.19.26)

4 Wer konnte ihm standhalten? Denn er fŸhrte die Kriege des Herrn. Jos 10,42; 1.Sam 18,17)

5 Auf seinen Befehl hin stand die Sonne still, und ein Tag wurde so lang wie zwei. Jos 10,12-14)

6 Er rief den Hšchsten und MŠchtigen an, als ihn seine Feinde ringsum bedrŠngten; und der Hšchste erhšrte ihn und lie§ Hagel wie Steine auf die Feinde fallen Jos 10,11)

7 und schlug die Widersacher tot, als sie herunterzogen. Und die Heiden erkannten, was fŸr Waffen er hatte

8 und da§ der Herr selbst gegenwŠrtig war im Kampf, weil er dem AllmŠchtigen treu nachgefolgt war.

9 Und zur Zeit des Mose handelten er und Kaleb, der Sohn Jefunnes, recht: sie stellten sich der Gemeinde entgegen, um das Volk von der SŸnde abzuhalten und das bšse Murren zu unterdrŸcken. (9 und 10) 4.Mose 14,6-9.28-30)

10 Darum sind allein sie beide am Leben geblieben unter sechshunderttausend Mann und haben das Volk in sein Erbteil gebracht in ein Land, darin Milch und Honig flie§t. Kap 16,11)

11 Und der Herr erhielt den Kaleb in voller Kraft bis in sein Alter, so da§ er hinaufzog aufs Gebirge im Lande; und seine Nachkommen besa§en das Erbe, (11 und 12) Jos 14,10-14)

12 damit alle Israeliten sehen konnten, wie gut es ist, dem Herrn zu gehorchen.

13 (Die Richter und Samuel) Und die Richter, jeder nach seinem Namen, die nicht Abgštterei trieben noch vom Herrn abfielen - auch ihr GedŠchtnis bleibe im Segen! Ri 2,6-18)

14 Ihre Gebeine mšgen grŸnen, wo sie liegen; Kap 49,12)

15 und ihr Name, auf ihre Kinder vererbt, werde gepriesen! - Kap 41,16)

16 Und Samuel, der Prophet des Herrn, von seinem Gott geliebt, richtete ein Kšnigreich auf und salbte FŸrsten Ÿber sein Volk. 1.Sam 3,20, 1.Sam 10,1; 16,13)

17 Er richtete die Gemeinde nach dem Gesetz des Herrn, und der Herr sah Jakob wieder gnŠdig an. 1.Sam 7,3-6.15-17)

18 Und der Prophet erwies sich als treu und gewissenhaft, und man erkannte, da§ seine Weissagungen wahr wurden. 1.Sam 3,19; 9,6)

19 Er rief den Herrn, den MŠchtigen, an, als seine Feinde ihn ringsum bedrŠngten, und opferte ein Milchlamm. (19-21) 1.Sam 7,9.10)

20 Und der Herr donnerte vom Himmel herab und lie§ seine Stimme hšren im Gewitter

21 und zerschlug die AnfŸhrer der Feinde und alle FŸrsten der Philister.

22 Und vor seinem Ende, ehe er starb, bezeugte er vor dem Herrn und seinem Gesalbten, da§ er von keinem Menschen Geld, auch nicht einen Schuh genommen hŠtte; und kein Mensch konnte ihn anklagen. 1.Sam 12,3-5)

23 Und nachdem er entschlafen war, weissagte er und verkŸndete dem Kšnig sein Ende; er lie§ seine Stimme hšren aus der Erde, als er weissagte, da§ die gottlosen Leute umkommen wŸrden. 1.Sam 28,11-19)



47

1 (David) Danach, zur Zeit Davids, weissagte Nathan. 2.Sam 7,4; 12,1)

2 Und David war unter den Israeliten auserkoren, wie das Fett vom Opfer fŸr Gott bestimmt ist. 1.Sam 13,14)

3 Er spielte mit Lšwen wie mit jungen Bšcken und mit BŠren wie mit LŠmmern. 1.Sam 17,34.35)

4 In seiner Jugend schlug er den Riesen tot und nahm die Schmach von seinem Volk weg. (4-6) 1.Sam 17,45-51)

5 Er hob seine Hand mit der Steinschleuder und zerbrach den Hochmut des Goliat.

6 Denn er rief den Herrn, den Hšchsten, an; der stŠrkte ihm seine Hand, da§ er den erfahrenen Kriegsmann tštete und seinem Volk den Sieg gab.

7 Deshalb rŸhmte man ihn als Sieger Ÿber zehntausend und ehrte ihn mit Lobliedern auf den Herrn, als er die kšnigliche Krone empfing. 1.Sam 18,7)

8 Er schlug die Feinde ringsumher und vernichtete die Philister, seine Widersacher, und zerbrach ihre Macht bis zum heutigen Tag. 2.Sam 8,1)

9 Bei jeder Tat dankte er dem Heiligen, dem Hšchsten, mit einem Lobpreis. (9-12) 1.Chr 16)

10 Von ganzem Herzen rŸhmte er und liebte den, der ihn geschaffen hatte.

11 Er lie§ SŠnger vor den Altar treten und Psalmen singen

12 und ordnete an, da§ man die Feiertage wŸrdig begehen und die Jahresfeste prŠchtig feiern sollte, damit der heilige Name des Herrn gelobt und vom frŸhen Morgen an das Heiligtum davon erfŸllt wŸrde.

13 Der Herr vergab ihm seine SŸnden und erhšhte seine Macht fŸr alle Zeit und schlo§ einen Bund mit ihm, da§ das Kšnigtum und der kšnigliche Thron in Israel bei ihm bleiben sollten. 2.Sam 12,13, 2.Sam 7,16)

14 (Salomo) Nach ihm wurde Kšnig sein kluger Sohn Salomo, dem der Vater ein gesichertes Reich hinterlassen hatte, so da§ er im Frieden regieren konnte. (14 und 15) 1.Kšn 2,12; 5,17-19)

15 Denn Gott hatte ihm ringsumher Ruhe verschafft, damit er seinem Namen ein Haus baute und ein Heiligtum aufrichtete fŸr alle Zeit.

16 Wie weise warst du in deiner Jugend und voller Einsicht, wie der Strom das Land bewŠssert! (16-18) 1.Kšn 3,7-9; 5,9-14; 10,1-9)

17 So hast du alles mit WeisheitssprŸchen erfŸllt. Und dein Name drang bis zu den fernsten Inseln, und wegen deiner Friedensherrschaft wurdest du geliebt.

18 Alle Lande bewunderten deine Lieder, SprŸche, Gleichnisse und Auslegungen.

19 Du wurdest genannt mit dem Namen des Herrn, der da hei§t der Gott Israels. 2.Sam 12,25)

20 Du brachtest so viel Gold zusammen wie Zinn und so viel Silber wie Blei. 1.Kšn 10,14-29)

21 Dein Herz hŠngte sich an die Frauen, und du lie§est dich durch sie beherrschen und beflecktest deine Ehre (21-25) 1.Kšn 11,1-13; Jes 11,1; Offb 22,16)

22 und vergeudetest deine Kraft, so da§ der Zorn Ÿber deine Nachkommen erging und sie klagen mu§ten wegen deiner Torheit,

23 als das Kšnigreich geteilt wurde und in Ephraim ein abgšttisches Kšnigreich entstand.

24 Aber der Herr lie§ nicht ab von seiner Barmherzigkeit und hob seine Verhei§ungen nicht auf und rottete die Nachkommen seines AuserwŠhlten nicht všllig aus und raffte die Sšhne dessen nicht weg, der ihn geliebt hatte,

25 sondern behielt einen Rest Ÿbrig aus Jakob und eine Wurzel von David.

26 (Rehabeam und Jerobeam) Und Salomo wurde bestattet bei seinen VŠtern (26-28) 1.Kšn 11,43; 12,1-19)

27 und hinterlie§ als Nachfolger Rehabeam, einen seiner Sšhne, einen Mann ohne Weisheit

28 und Verstand, der das Volk durch seinen Eigensinn zum Abfall brachte,

29 und Jerobeam, den Sohn Nebats, der Israel zur Abgštterei verleitete und Ephraim auf den Weg der SŸnde fŸhrte. 1.Kšn 12,26-30)

30 Und ihre SŸnden wurden so zahlreich, da§ sie zuletzt aus ihrem Lande vertrieben wurden. (30 und 31) 2.Kšn 17,6-23)

31 Denn sie versuchten es mit jeder Art von Abgštterei, bis die Strafe Ÿber sie kam.



48

1 (Elia und Elisa) Und der Prophet Elia brach hervor wie ein Feuer, und sein Wort brannte wie eine Fackel;

2 er brachte eine Hungersnot Ÿber sie und verringerte ihre Anzahl durch seinen Eifer.

3 Denn durch das Wort des Herrn schlo§ er den Himmel zu; dreimal brachte er Feuer herab. (1-3) 1.Kšn 17,1; 18,38; 2.Kšn 1,10.12)

4 Wie herrlich bist du gewesen, Elia, mit deinen Wunderzeichen! Wer kann sich rŸhmen, dir gleich zu sein?

5 Durch das Wort des Hšchsten hast du einen Toten auferweckt und aus dem Totenreich zurŸckgebracht. 1.Kšn 17,17-24)

6 Du hast Kšnige und Hochangesehene von ihrem Lager gestŸrzt und umgebracht. 1.Kšn 21,17-21; 2.Kšn 1,2-4.15-17)

7 Du hast auf dem Sinai die kŸnftige Strafe gehšrt und auf dem Horeb die Gerichtsurteile. 1.Kšn 19,8.15-17)

8 Du hast Kšnige, die die Strafe vollziehen sollten, gesalbt und Propheten als Nachfolger.

9 Du bist hinweggenommen worden in einem Wetter auf einem Wagen mit feurigen Rossen. 2.Kšn 2,11)

10 Du bist bestimmt worden, zur gegebenen Zeit die Strafe zu vollziehen, den Zorn zu stillen, ehe der Grimm kommt, das Herz der VŠter den Kindern wieder zuzuwenden und die StŠmme Jakobs wieder aufzurichten. Mal 3,23.24)

11 Wohl denen, die dich gesehen haben und in Liebe zu dir entschlafen sind!

12 Da werden auch wir das rechte Leben haben.

13 Als Elia im Wetter hinweggenommen worden war, kam sein Geist auf Elisa. Zu seiner Zeit erschrak er vor keinem Herrscher, und niemand hatte Gewalt Ÿber ihn. 2.Kšn 2,9.15, 2.Kšn 6,16)

14 Nichts war ihm zu schwer, und als er tot war, wirkte noch sein Leichnam prophetische Taten. 2.Kšn 13,20.21)

15 Als er lebte, tat er Zeichen, und als er tot war, tat er Wunder.

16 Trotzdem besserte sich das Volk nicht und lie§ von seinen SŸnden nicht ab, bis es aus seinem Lande vertrieben und in alle LŠnder zerstreut wurde 2.Kšn 18,9-12)

17 und nur ein kleines HŠuflein Ÿbrigblieb und ein FŸrst im Hause David.

18 Unter ihnen taten die einen, was Gott gefiel; die andern aber sŸndigten schwer.

19 (Hiskia und Jesaja) Hiskia befestigte seine Stadt und leitete Wasser hinein; er lie§ mit Eisen eine Leitung in den Fels hauen und Brunnen machen.

|P 2.Kšn 20,20)

20 Zu seiner Zeit zog Sanherib herauf und sandte den Rabschake; der erhob seine Hand gegen Zion und prahlte lŠsterlich in seinem Hochmut. 2.Kšn 18,13.17.28-35)

21 Da zitterten ihre Herzen und HŠnde, und es wurde ihnen bange wie einer Frau in Geburtswehen.

22 Und sie riefen den barmherzigen Herrn an und hoben ihre HŠnde zu ihm auf.

23 Und der Heilige erhšrte sie sogleich vom Himmel her und erlšste sie durch Jesaja. 2.Kšn 19,5-7)

24 Er schlug das Heer der Assyrer, und sein Engel vernichtete sie. 2.Kšn 19,35)

25 Denn Hiskia tat, was dem Herrn wohlgefiel, und blieb bestŠndig auf dem Wege Davids, seines Vaters, wie ihn Jesaja lehrte, der ein gro§er Prophet war und in seiner Botschaft wahrhaftig. 2.Kšn 18,3)

26 Zu dessen Zeit ging die Sonne wieder zurŸck, und so verlŠngerte er dem Kšnig das Leben. 2.Kšn 20,8-11)

27 Er schaute geisterfŸllt, was zuletzt geschehen sollte, und gab den BetrŸbten in Zion Trost. (27 und 28) Jes 40,1; 46,10; 48,5)

28 FŸr alle Zeiten verkŸndete er, was geschehen sollte, und das Verborgene, ehe es kam.



49

1 (Josia und Jeremia) Der Name des Josia ist wie ein edles RŠucherwerk aus der Apotheke; (1 und 2) 2.Kšn 22,1.2)

2 er ist s٤ wie Honig im Munde und wie ein Saitenspiel beim Wein.

3 Er war dazu ausersehen, das Volk zu bekehren und die Greuel der Abgštterei zu beseitigen. (3 und 4) 2.Kšn 23,1-25)

4 Er richtete sein Herz auf den Herrn und stellte den rechten Gottesdienst wieder her, als das Land voll Abgštterei war.

5 Alle Kšnige, ausgenommen David, Hiskia und Josia, sind schuldig geworden;

6 denn sie verlie§en das Gesetz des Hšchsten.

7 Danach war es aus mit den Kšnigen von Juda; denn sie mu§ten ihr Kšnigreich andern Ÿberlassen und ihre Hoheit einem fremden Volk.

8 Die verbrannten die auserwŠhlte Stadt des Heiligtums und machten ihre Stra§en šde, wie Jeremia geweissagt hatte. Jer 21,10)

9 Den mi§handelten sie schwer, der doch schon im Mutterleib zum Propheten auserkoren war, da§ er ausrotten, zerbrechen und zerstšren und wiederum auch bauen und pflanzen sollte. Jer 20,1.2; 37,15, Jer 1,5.10)

10 (Hesekiel und die zwšlf kleinen Propheten) Heskiel schaute die Herrlichkeit des Herrn, die er ihm zeigte auf dem Wagen der Cherubim. Hes 1)

11 Er hat auch den Hiob genannt, der auf den Wegen der Gerechtigkeit ging.

12 Und die Gebeine der zwšlf Propheten mšgen grŸnen, wo sie liegen. Denn sie haben Jakob getršstet und Erlšsung verhei§en, auf die er zuversichtlich hoffen sollte. Kap 46,14)

13 (Serubbabel, Jeschua und Nehemia) Wie wollen wir Serubbabel preisen, der wie ein Siegelring an der rechten Hand war, Hagg 2,23)

14 und Jeschua, den Sohn Jozadaks, die zu ihrer Zeit den Tempel bauten und das heilige Haus dem Herrn wieder aufrichteten, das bestimmt war zu ewiger Herrlichkeit! Esra 3,2.8)

15 Und Nehemia ist allezeit zu loben, der uns die zerstšrten Mauern wieder aufgerichtet und mit Toren und Riegeln versehen und unsre HŠuser wieder gebaut hat. Neh 2,17; 7,1)

16 (RŸckblick auf die Urzeit) Niemand ist auf Erden geschaffen, der Henoch gleich wŠre; denn er ist von der Erde hinweggenommen worden. Kap 44,16)

17 Auch dem Josef war keiner gleich, der seine BrŸder gefŸhrt und sein Volk erhalten hat. 1.Mose 42,6; 50,20)

18 Seine Gebeine wurden wieder mit heimgebracht. Jos 24,32)

19 Set und Sem standen bei den Menschen in gro§en Ehren, 1.Mose 4,25.26, 1.Mose 9,26)

20 Ÿber allem aber, was lebt in der Schšpfung, steht Adam. 1.Mose 1,26-28; Ršm 5,18; Kol 1,15-18)



50

1 (Lob des Hohenpriesters Simon) Simon, der Sohn des Onias, der Hohepriester, besserte zu seiner Zeit das Haus des Herrn aus und befestigte den Tempel;

2 er errichtete ihn in doppelter Hšhe und baute die hochragende Ringmauer des Heiligtums;

3 zu seiner Zeit wurde fŸr das Wasser ein Teich ausgehauen, ein Becken fast so gro§ wie ein Meer;

4 er bewahrte sein Volk vor Schaden und befestigte die Stadt gegen eine Belagerung.

5 Wie herrlich war er, wenn das Volk einherzog!

6 Wenn er hinter dem Vorhang hervortrat, so leuchtete er wie der Morgenstern durch die Wolken wie der volle Mond an den Festtagen, 2.Mose 26,33; 3.Mose 16,11-17)

7 wie die Sonne scheint auf den Tempel des Hšchsten, wie der Regenbogen glŠnzt mit seinen schšnen Farben, Kap 43,12)

8 wie eine RosenblŸte im Lenz, wie die Lilien am Wasser, wie das GrŸn des Libanon im Sommer,

9 wie angezŸndeter Weihrauch im RŠuchergefŠ§,

10 wie ein Kelch von getriebenem Gold, mit vielerlei Edelsteinen verziert,

11 wie ein fruchtbarer …lbaum und wie ein hochragender Zypressenbaum.

12 Wenn er das herrliche Gewand anzog und den prachtvollen Schmuck anlegte und zum heiligen Altar hinaufschritt, so verlieh er dem Heiligtum herrlichen Glanz. Kap 45,8-16)

13 Wenn er aber aus den HŠnden der Priester die OpferstŸcke nahm und bei dem Feuer stand, das auf dem Altar brannte,

14 so standen seine BrŸder rings um ihn her wie die Zedern auf dem Libanon, und wie Palmzweige umringten ihn

15 alle Sšhne Aaron in ihrem Schmuck, mit dem Opfer fŸr den Herrn in ihren HŠnden vor der ganzen Gemeinde Israel.

16 Und wenn er seinen Dienst am Altar verrichtet und dem Hšchsten, dem AllmŠchtigen, ein Opfer dargebracht hatte,

17 dann streckte er seine Hand aus nach dem Trankopfer und opferte roten Wein und go§ ihn an den Fu§ des Altars zum lieblichen Geruch dem Hšchsten, der Ÿber alles Kšnig ist. 2.Mose 29,40)

18 Dann lie§en sich die Sšhne Aaron vernehmen und bliesen schallend mit silbernen Trompeten, damit der Hšchste an das Volk denken sollte. (18-21) 2.Chr 7,3.6, 4.Mose 10,10)

19 Da fielen sogleich alle miteinander zur Erde auf ihr Angesicht und beteten zu ihrem Herrn, dem allmŠchtigen, hšchsten Gott.

20 Und die SŠnger lobten ihn mit Psalmen, und das ganze Haus hallte wider von wunderschšnen Liedern.

21 Und das Volk betete zum Herrn, dem Hšchsten, dem Barmherzigen, bis der Gottesdienst beendet war und sie ihre priesterlichen Pflichten vollbracht hatten.

22 Wenn er nun wieder herabschritt, so hob er seine Hand auf Ÿber die ganze Gemeinde Israel und rief Ÿber sie den Segen des Herrn aus, und sein Ruhm war es, den Namen des Herrn auszusprechen. 4.Mose 6,23-27)

23 Da beteten sie abermals und nahmen den Segen vom Hšchsten an.

24 (Nachwort zum Lob der VŠter) Nun danket alle Gott,* der gro§e Dinge tut an allen Enden, der uns von Mutterleib an lebendig erhŠlt und uns alles Gute tut. (*Wšrtlich: Nun dankt dem Gott des Alls.)

25 Er gebe uns ein fršhliches Herz und verleihe immerdar Frieden zu unsrer Zeit in Israel,

26 und da§ seine Gnade stets bei uns bleibe und uns erlšse, solange wir leben.

27 (Drei schlimme Všlker) Zwei Všlker sind mir zuwider, das dritte aber ist fŸr mich Ÿberhaupt kein Volk:

28 das Volk, das auf dem Gebirge Se•r wohnt, die Philister und die tšrichten Leute von Sichem. 1.Mose 36,8.9; Obd, Kap 46,21; 47,8, 2.Kšn 17,24-41; Joh 4,9)

29 (Schlu§ des Buches) Lehre zur Weisheit und zur Erkenntnis hat in dies Buch geschrieben Jesus, der Sohn Eleasars, des Sohnes Sirachs, aus Jerusalem, und hat aus seinem Herzen Weisheit stršmen lassen.

30 Wohl dem, der sich darin Ÿbt! und wer's zu Herzen nimmt, der wird weise werden.

31 Denn wenn er das tut, so wird er zu allen Dingen tŸchtig sein; denn des Herrn Licht leitet ihn.



51

1 (Dankgebet) Ich danke dir, Herr, mein Kšnig, und lobe dich, Gott, meinen Heiland. Weish 16,7)

2 Ich danke deinem Namen, da§ du mein Schutz und meine Hilfe bist

3 und meinen Leib aus dem Verderben, vom Strick der falschen Zunge und den LŸgenmŠulern erlšst hast; Ps 120,2)

4 und du hast mir geholfen gegen die Feinde und mich errettet nach deiner gro§en und hochgerŸhmten Barmherzigkeit aus den ZŠhnen derer, die mich fressen wollten; Ps 124,6)

5 aus der Hand derer, die mir nach dem Leben trachteten; aus vielen TrŸbsalen, in die ich geriet;

6 aus der erstickenden Hitze, die mich umgab, mitten aus dem Feuer, das ich nicht angezŸndet hatte, aus dem tiefen Rachen des Todes; (6 und 7) Ps 5,10)

7 von den Verleumdern und LŸgnern, von den Pfeilen der falschen Zunge.

8 Ich war dem Tod nahe, undmein Leben war fast ins Grab gesunken;

9 ich war umringt, und niemand half mir;

10 ich suchte Hilfe bei den Menschen, und fand keine.

11 Da dachte ich, Herr, an deine Barmherzigkeit und wie du allezeit geholfen hast; Ps 25,6; Jona 2,8)

12 denn du errettest alle, die auf dich warten, und erlšst sie aus den HŠnden der Heiden.

13 Ich erhob von der Erde her mein Flehen und bat um Erlšsung vom Tod

14 und rief den Herrn an, meinen Vater und Herrscher, da§ er mich nicht verlassen sollte in der Not, wenn ich den †berheblichen gegenŸber hilflos bin.

15 Ich lobe deinen Namen ohne Unterla§, und preise dich und danke dir; denn mein Gebet ist erhšrt,

16 und du hast mich errettet aus dem Verderben am Tage der Not.

17 Darum will ich dir danken, Herr, und dich loben und deinen Namen preisen.

18 (Schlu§vermahnung) Schon als ich jung und noch nicht weit herumgekommen war, suchte ich offen und ehrlich die Weisheit; Kap 6,18, Kap 34,9)

19 in meinem Gebet am Tempel bat ich darum und will sie bis an mein Ende suchen.

20 Mein Herz freute sich Ÿber sie von ihrer BlŸte an, bis ihre Trauben reiften.

21 Ich ging geradewegs zu ihr und forschte von Jugend auf nach ihr; ich hšrte auf sie und nahm sie an.

22 Da lernte ich viel und hatte reichen Gewinn.

23 Darum danke ich dem, der mir Weisheit gab.

24 Ich nahm mir vor, danach zu tun und dem Guten nachzueifern; und ich wurde dabei nicht zuschanden. Kap 24,30; Ps 119,6)

25 Ich rang von Herzen nach ihr und achtete genau darauf, danach zu leben.

26 Ich hob meine HŠnde auf zum Himmel

27 und klagte, da§ ich sie nicht oft genug erkannt hatte.

28 Ich richtete aber meinen Sinn auf sie und fand sie in Reinheit. Mit ihr gewann ich von Anfang an Einsicht; darum werde ich nicht verworfen werden.

29 Mein Herz verlangte nach ihr, und ich erwarb sie als einen guten Schatz.

30 Der Herr hat mir als Lohn eine neue Zunge gegeben; damit will ich ihn loben. Jes 50,4)

31 Kommt her zu mir, ihr Unerfahrenen, und geht bei mir in die Schule! Kap 24,25)

32 Warum sagt ihr, da§ es euch daran fehlt und da§ ihr sehr durstig seid?

33 Ich habe meinen Mund aufgetan und gelehrt. Kauft euch nun Weisheit, weil ihr sie ohne Geld haben kšnnt. Jes 55,1)

34 Beugt euren Nacken unter ihr Joch und la§t euch erziehen; sie ist nahe und leicht zu finden. Mt 11,29)

35 Seht mich an: ich habe eine kurze Zeit MŸhe und Arbeit gehabt und habe gro§en Trost gefunden. Kap 6,20)

36 Nehmt die Lehre an, auch wenn sie euch viel Silber kostet, und ihr gewinnt viel Gold durch sie. Spr 4,7; 16,16)

37 Freut euch an der Barmherzigkeit Gottes und schŠmt euch nicht, ihn zu loben.

38 Tut, was euch geboten ist, solange ihr noch Zeit habt, so wird er euch belohnen zu seiner Zeit. Gal 6,9.10)



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