Read: Botschaften und Briefe 1983 - 1992


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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis 1
Botschaften und Briefe
des Jahres 1983 7
1. Februar 1983
Einzug des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
in seinen neu erbauten Amtssitz 8
April 1983
Ridv‡n-Botschaft 140 8
19. Mai 1983
Neue Aufgaben fŸr das Internationale Lehrzentrum 10
23. Juni 1983
An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt 12
4. Juli 1983
An die EuropŠische Jugendkonferenz in Innsbruck 13
1. September 1983
Voraussetzungen fŸr unsere geistige Entwicklung 15
20. Oktober 1983
Grš§ere Beteiligung an der Entwicklung
des sozialen und wirtschaftlichen Lebens der Všlker 16
Botschaften und Briefe
des Jahres 1984 21
2. Januar 1984
Neue Aufgaben und Herausforderungen 22
3. Januar 1984
An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt 23
April 1984
Ridv‡n-Botschaft 141 26
26. August 1984
HŸterbriefe sammeln und sichten 29
7. September 1984
Einweihung des Hauses der Andacht in West-Samoa 30
September 1984
20. Jahrestag der Einweihung des Muttertempels von Europa 32
18. November 1984
Hinscheiden der Hand der Sache Gottes Shu'a'u'll‡h `Al‡'’ 33
Botschaften und Briefe
des Jahres 1985 35
3. Januar 1985
Neue Siege und Herausforderungen: das Gesetz des Huqœqu'll‡h 36
23. Januar 1985
Aufgaben im Jahr des Friedens 37
April 1985
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
2
Ridv‡n-Botschaft 142 39
8. Mai 1985
An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt 41
7. August 1985
Entwicklung der šrtlichen und nationalen Bah‡'’-Fonds 42
24. Oktober 1985
Bekanntgabe der Mitglieder der Kontinentalen BeraterŠmter 45
17. November 1985
†berfŸhrung der sterblichen †berreste von M’rz‡ Mu.hammad-Qul’ 47
25. November 1985
Friedensbotschaft dem GeneralsekretŠr
der Vereinten Nationen Ÿberreicht 48
Botschaften und Briefe
des Jahres 1986 51
2. Januar 1986
Einige WesenszŸge des kommenden Sechsjahresplanes 52
25. Februar 1986
Vorbereitung auf den Sechsjahresplan 53
21. MŠrz 1986
Naw-Rœz-Botschaft an die Bah‡'’ in Deutschland 55
April 1986
Ridv‡n-Botschaft 143 56
3. Mai 1986
Fernschreiben zu den Ergebnissen
der 56. Nationaltagung in Deutschland 57
25. Mai 1986
Neue Amtsperiode und grš§ere Anzahl der Hilfsamtsmitglieder 58
7. August 1986
Besuch des Premierministers der Cook-Inseln im Weltzentrum 59
17. September 1986
Zusammenarbeit mit der Esperanto-Bewegung verstŠrken 60
6. November 1986
Ziele der deutschen Bah‡'’-Gemeinde
fŸr den Sechsjahresplan genehmigt 60
14. November 1986
Hinscheiden der Hand der Sache Gottes Zikru'll‡h Kh‡dem 61
Botschaften und Briefe
des Jahres 1987 63
7. Januar 1987
Erziehung zum Huqœqu'll‡h geht weiter 64
27. Januar 1987
Hinscheiden von Charles Wolcott, Mitglied des Universalen Hauses der Gerechtig-
keit 65
3
April 1987
Ridv‡n-Botschaft 144 65
26. Juli 1987
Wahl der šrtlichen Geistigen RŠte 68
4. August 1987
An die Teilnehmer der Jugendkonferenz in Manchester 69
31. August 1987
Planung und Finanzbedarf fŸr den Bogen am Berge Karmel 70
1. Oktober 1987
Verbreitung der Botschaft Bah‡'u'll‡hs das HerzstŸck unserer AktivitŠten 73
27. Oktober 1987
Vorbereitung der Bah‡'’ auf kŸnftige Angriffe 73
Botschaften und Briefe
des Jahres 1988 75
21. April 1988
Ridv‡n-Botschaft 145 76
Botschaften und Briefe
des Jahres 1989 81
April 1989
Ridv‡n-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 82
27. August 1989
zum Neunzehntagefest 85
19. November 1989
25-Jahr-Feier ÈDer Horizont leuchtet voll HoffnungÈ 88
Botschaften und Briefe
des Jahres 1990 91
8. Februar 1990
Bekanntgabe des Zweijahresplanes 92
23. Januar 1990
an alle NGRs - Karmel-Projekte schreiten voran 93
22. Februar 1990
Hand der Sache Jal‡l Kh‡zeh verstorben 94
12. Februar 1990
Bah‡'’-Lehrstuhl fŸr Weltfrieden errichtet 95
30. MŠrz1990
EuropŠischen Ost-Lehrkonferenz 96
April 1990
Ridv‡n-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 1990 96
27. April 90
Brief zur 60. Nationaltagung 102
17. April 1990
aus einem E-Mail an NGR Deutschland - Aufgaben im Osten 103
24. Mai 1990
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
4
Beginn der Arbeiten an Terrassen 103
19. Juni 1990
Restaurierung Haus Abdu'll‡h Pasha fertig 104
1. Oktober 1990
Hinscheiden von Hand der Sache Gottes Collis Featherstone 105
26. Juni 1990
an einen GlŠubigen - Zur Frage der Arbeitslosigkeit 105
10. Oktober 1990
Baha'u'll‡hs Aufruf an Kaiser Wilhelm I. 106
25. Oktober 1990
Berater neu ernannt 107
12. November 1990
14 neue Geistige RŠte in der Sowjetunion 109
21. November 1990
An die zur Konferenz in Moskau versammelten Freunde 110
Botschaften und Briefe
des Jahres 1991 115
3. Januar 1991
E-Mail an die Winterschule in Aurich 116
3. Januar 1991
E-Mail an die Winterschule in Gothar 116
Ridv‡n 148
An die Bah‡'’ der Welt 116
1. Mai 1991 121
E-Mail an den Nationalen Geistigen Rat von Deutschland 121
22. April 1991
E-Mail an den Nationalen Geistigen Rat von Deutschland 121
1. Juli 1991
E-Mail 122
1. August 1991
Erfolgreiche Sitzung des NGR mit Beratern 122
11. September 1991
Fortschritte der Projekte am Berge Karmel 122
8. Oktober 1991
Historische Aufgaben fŸr die deutsche Bah‡'’-Gemeinde 124
24. Oktober 1991
an die Erste Nationale Lehrkonferenz in Plovdiv, Bulgarien 124
10. Oktober 1991
Beraterin Magdalene M. Carney verstorben 125
26. November 1991
An die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in der ganzen Welt 125
26 November 1991
"Goldenes Kapitel" fŸr die deutsche Bah‡'’-Gemeinde 127
5
24. Dezember 1991
Freude Ÿber Besuch der Berater in Deutschland 127
Botschaften und Briefe
des Jahres 1992 129
7. Januar 1992
Botschaft an die Bah‡'’ der Welt 130
Ridv‡n-Botschaft 1992
An die Bah‡'’ der Welt 130
26. MŠrz 1992
Hand der Sache Gottes William Sears verstorben 139
30. MŠrz 1992
E-Mail 140
Ridv‡n 1992
Zahlreiche AktivitŠten im Winter 1992/93 141
28. Mai 1992
Feierlichkeiten in Bahj’, "Heute ist der Kšnig der Tage" 141
07. Juni 1992
An die Bah‡'’ der Welt 145
23. August 1992
"Herausragende Errungenschaften der deutschen Bah‡'’-Gemeinde..." 146
26. November 1992
An die Bah‡'’ der Welt 146
23. November 1992
An die JŸnger Bah‡'u'll‡hs beim Zweiten Bah‡'’-Weltkongre§ 152
3. Dezember 1992
An die Bah‡'’ der Welt 154
17. Dezember 1992
Dritte Phase der Projekte am Berg Karmel beginnt 155
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
6
7
Botschaften und Briefe
des Jahres 1983
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
8
1. Februar 1983
Einzug des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
in seinen neu erbauten Amtssitz
Wir beugen unser Haupt in grenzenloser Dankbarkeit vor der Gesegneten Schšnheit fŸr
ihre allumfassenden BestŠtigungen, die dem Haus der Gerechtigkeit den Einzug in seinen
neu erbauten Sitz ermšglichten. Dieses bedeutungsvolle Ereignis kŸndet einen weiteren
Abschnitt in der ErfŸllung der Verhei§ung an, da§ Gottes Arche auf den Berg des Herrn
zusteuern wird, wie im Tablet vom Karmel angekŸndigt, der machtvollen Charta fŸr das
geistige und administrative Weltzentrum des Glaubens Bah‡'u'll‡hs.
Dieser erhabene Punkt in der Geschichte eines ringenden Glaubens, der nun aus der
Verborgenheit heraustritt, diese kritische Stunde voll unerme§licher Wirkungskraft, aus-
gelšst durch die seelenerschŸtternden Opfer der geliebten BrŸder im Iran, war geprŠgt
durch einen Besuch der Mitglieder des Hauses der Gerechtigkeit in den beiden Heiligen
Schreinen und durch eine erste Zusammenkunft im Beratungszimmer gemeinsam mit den
HŠnden der Sache Amatu'l-Bah‡ Rœ.h’yyih Kh‡num, `Al’-Akbar Furœtan und den Bera-
teramtsmitgliedern des Internationalen Lehrzentrums, um demŸtige Dankgebete darzu-
bringen.
La§t uns alle frohlocken! La§t das Lob der AltehrwŸrdigen Schšnheit erklingen! Mš-
gen die unablŠssigen BemŸhungen der Freunde auf der ganzen Welt das Kommen jenes
Tages beschleunigen, an dem die im Tablet vom Karmel verwahrten wunderbaren Wirk-
krŠfte voll offenbar sein werden und, wie vom geliebten HŸter vorausgeschaut, Stršme
von Gesetzen und Verordnungen von Gottes heiligem Berg mit allbezwingender Kraft
und MajestŠt flie§en werden.
April 1983
Ridv‡n-Botschaft 140
Die in den letzten zehn Jahren zu beobachtende Beschleunigung jener zwei vom geliebten
HŸter beschriebenen Prozesse - Auflšsung der alten Ordnung einerseits, Fortschritt und
Festigung der neuen Weltordnung Bah‡'u'll‡hs andererseits - wird von kŸnftigen Ge-
schichtsschreibern vielleicht als eines der hervorstechendsten Merkmale dieses Zeitalters
betrachtet werden. Ganz besonders bemerkenswert ist, da§ diese Beschleunigung sich in
allerjŸngster Zeit noch zugenommen hat. Innerhalb wie au§erhalb der Sache Gottes ar-
beiten starke KrŠfte darauf hin, die beiden Zwillingsprozesse dieses bedeutungsvollen
Jahrhunderts zu einem Hšhepunkt zu bringen. Unter den vielen Anzeichen, die diesen
Vorgang sichtbar machen, sind einerseits das stete Ansteigen von Gesetzlosigkeit, Terro-
rismus, Verwirrung im wirtschaftlichen Bereich, Unmoral und die durch die Zunahme
von Vernichtungswaffen wachsende Gefahr zu nennen, andererseits die weltweite, gštt-
lich bewirkte Ausdehnung und Festigung des Glaubens selbst und sein rasches Heraus-
April 1983 Ridv‡n-Botschaft 140
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treten ins Rampenlicht der Weltereignisse - ein Vorgang, der gekršnt wird vom
wunderbaren AufblŸhen des Berges Karmel, des Berges Gottes, dessen gšttliche FrŸh-
lingszeit nun prachtvolle BlŸten sprie§en lŠ§t.
Im Lauf der letzten fŸnf Jahre hat sich die historische Dialektik von Triumph und Un-
heil in der Sache Gottes in gleicher Weise bemerkbar gemacht. Die Armee des Lichtes
hat den Verlust von sechs HŠnden der Sache Gottes und Wogen bitterer Verfolgung erlit-
ten, welche erneut die leidgeprŸfte Gemeinde im Iran umbrandet und zur Schleifung des
Hauses des B‡b, zur Zerstšrung des Wohnsitzes der Vorfahren Bah‡'u'll‡hs in T‡kur und
zum MŠrtyrertod einer gro§en Anzahl tapferer Seelen gefŸhrt haben. Und doch haben
diese unheilvollen Geschehnisse neue KrŠfte in den Herzen der Freunde erweckt, die tie-
fen Wurzeln der Sache gestŠrkt und eine reiche Ernte an bemerkenswerten Siegen be-
wirkt. Die bedeutendsten sind der erfolgreiche Abschlu§ des FŸnfjahresplanes und der
Beginn des Siebenjahresplanes, der sich nun im letzten Jahr seiner zweiten Phase befin-
det, sowie eine noch nie dagewesene Proklamation des Glaubens bei StaatsoberhŠuptern,
Parlamenten und Abgeordneten, Ministern und hohen Beamten, fŸhrenden Denkern und
bedeutenden Persšnlichkeiten aus verschiedensten Berufsgruppen. Dies hat auch eine
€nderung in der Haltung der Massenmedien bewirkt, die sich nun zunehmend an uns
wenden, um Informationen Ÿber die Sache zu erhalten.
Neben diesen Geschehnissen mŸssen auch die weltweiten Gedenkveranstaltungen
zur 50. Wiederkehr des Hinscheidens des Grš§ten Heiligen Blattes genannt werden, fer-
ner der Abschlu§ der Renovierung des oberen Stockwerks des Hauses von `Abdu'll‡h
P‡sh‡, das gerade jetzt den ersten Besuchern zugŠnglich gemacht wurde, der Einzug des
Universalen Hauses der Gerechtigkeit in seinen endgŸltigen Amtssitz, wodurch die be-
deutende Prophezeiung aus dem Sendschreiben vom Karmel ein StŸck weiter erfŸllt wor-
den ist, sowie der stetige Fortschritt bei der Errichtung des ersten Mashriqu'l-Adhk‡r der
Pazifischen Inseln auf Samoa und des Muttertempels des indischen Subkontinents in
Neu-Delhi.
Zu den herausragenden Zeichen im Bereich der Lehrarbeit und der Festigung gehšren
die anhaltend wirksamen Ergebnisse durch die Teilnahme von Ÿber 16 000 GlŠubigen aus
allen Teilen der Welt an den fŸnf Internationalen Konferenzen, die intensiven Lehrfeld-
zŸge, die aktiv aus allen Schichten der Gemeinde unterstŸtzt werden und die Begeiste-
rung und das Potential der Jugend nŸtzen, die Errichtung eines zweiten Rundfunksenders
in SŸdamerika, die Wiederbildung der Nationalen Geistigen RŠte von Uganda und Nepal
und die Errichtung von neun neuen Nationalen Geistigen RŠten, von denen zwei im Mai
dieses Jahres gewŠhlt werden; hierdurch erhšht sich die Gesamtzahl dieser sekundŠren
HŠuser der Gerechtigkeit auf 135.
Dies alles wird noch weit Ÿbertroffen von der Einheit im Handeln, die die Bah‡'’-Welt-
gemeinde bei ihrem BemŸhen erreicht hat, šffentliche UnterstŸtzung fŸr die innig gelieb-
ten, zutiefst bewunderten und grausam bedrŠngten iranischen GlŠubigen zu gewinnen.
Diese Einheit findet ihren Niederschlag auch in einem Strom von Spenden fŸr den Fonds,
um den Ausgleich zu schaffen fŸr die frŸher so reichlich geflossenen Spenden der irani-
schen Freunde, und in einer Welle der persšnlichen Hingabe, wie sie so weitgestreut noch
selten beobachtet wurde und zu den hšchsten Erwartungen fŸr die Zukunft berechtigt.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
10
Die wachsende Reife einer weltweiten Religionsgemeinschaft, die sich in all diesen
Entwicklungen zeigt, kommt auch darin zum Ausdruck, da§ mehrere nationale Gemein-
den auf das soziale und wirtschaftliche Leben ihrer LŠnder einzuwirken beginnen, indem
sie zum Beispiel private Grundschulen grŸnden, Radiosender einrichten, lŠndliche Ent-
wicklungsprogramme betreiben und medizinische und landwirtschaftliche Vorhaben
durchfŸhren. Neben diesen ersten AnsŠtzen mŸssen die im Gefolge der iranischen Krise
erworbenen unleugbaren FŠhigkeiten im Umgang mit internationalen Organisationen,
nationalen Regierungen und Massenmedien erwŠhnt werden - eben jenen Teilen der Ge-
sellschaft, mit denen die Bah‡'’-Gemeinde auf dem Weg zur Verwirklichung des Welt-
friedens wird verstŠrkt zusammenarbeiten mŸssen.
Vor uns eršffnet sich ein weiter Horizont, erleuchtet durch die weltweit immer stŠrker
in Erscheinung tretende Kraft des Glaubes, die Angelegenheiten der Menschheit zu ord-
nen. In diesem Licht kšnnen nicht nur die unmittelbar vor uns liegenden Aufgaben er-
kannt werden, sondern umri§haft bereits neue Vorhaben und Unternehmungen, mit denen
wir uns in KŸrze werden beschŠftigen mŸssen. Im Augenblick mŸssen wir die Ziele des
Siebenjahresplanes erfŸllen und jenen inneren geistigen Entwicklungen gro§e Aufmerk-
samkeit schenken, die ihren Ausdruck in grš§erer Einheit der Freunde finden werden und
darin, da§ die Nationalen und šrtlichen Geistigen RŠte ÈeintrŠchtig, energisch und effek-
tivÇ arbeiten, wie es der HŸter wŸnschte.
Wir zweifeln nicht, da§ die Bah‡'’-Weltgemeinde alle diese Aufgaben erfŸllen und zu
neuen Errungenschaften fortschreiten wird. Die von Bah‡'u'll‡h freigesetzten KrŠfte sind
den Anforderungen der Zeiten gewachsen. Deshalb kšnnen wir fest darauf vertrauen, da§
der neue Energiestrom, der die Sache Gottes jetzt durchpulst, sie befŠhigen wird, den
nŠchsten Herausforderungen zu begegnen, entsprechend ihrem Reifegrad, und soweit es
ihre Mittel erlauben, die Entwicklung des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens
der Všlker unterstŸtzen, mit all jenen KrŠften, die zur Errichtung von Ordnung in der
Welt fŸhren, zusammenarbeiten, auf die Nutzung und den sinnvollen Einsatz moderner
Technologien Einflu§ nehmen und durch all diese Methoden das Ansehen und den Rang
des Glaubens erhšhen und den Zustand der Menschheit insgesamt bessern.
Jetzt ist die Zeit zur Freude. Die Sonne Bah‡'u'll‡hs steigt am Himmel empor. Sie be-
leuchtet immer klarer den Kontrast zwischen der Finsternis, der Verzweiflung, den Ent-
tŠuschungen und Verwirrungen der Welt und der strahlenden Zuversicht und freudigen
Gewi§heit derer, die Ihn lieben. Erhebt Eure Herzen. Der Tag Gottes ist da.
19. Mai 1983
Neue Aufgaben fŸr das Internationale Lehrzentrum
Seit zehn Jahren leistet das Internationale Lehrzentrum unschŠtzbare Dienste im Welt-
zentrum des Glaubens, und so dŸrfen wir mit gro§er Freude jetzt einige entscheidende
Ma§nahmen zur weiteren Entwicklung dieser lebenswichtigen Institution in der Verwal-
tungsordnung Bah‡'u'll‡hs bekanntgeben.
19. Mai 1983 Neue Aufgaben fŸr das Internationale Lehrzentrum
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Seit dem tragischen Tod von Paul Haney hatten nur zwei HŠnde der Sache ihren dauern-
den Wohnsitz im Heiligen Land. Wir haben deshalb beschlossen, Herrn Dr. `Al’ Mu.hammad
Varq‡ und Herrn Collis Featherstone zu bitten, sich an der Wahrnehmung der besonderen
Pflichten der im Heiligen Land lebenden HŠnde der Sache von Fall zu Fall zu beteiligen, so
z.B. bei der Behandlung von FŠllen des BŸndnisbruchs. Diese Aufgaben werden sie entweder
schriftlich oder bei regelmŠ§igen Aufenthalten im Weltzentrum wahrnehmen.
Wir haben beschlossen, die Zahl der stŠndigen Mitglieder des Internationalen Lehr-
zentrums auf 9 zu erhšhen. Aus GesundheitsgrŸnden verlŠ§t Frau Florence Mayberry das
Weltzentrum und beendet damit ihre hochgeschŠtzten Dienste in dieser Institution. Vier
neue Berateramtsmitglieder sind daher ernannt worden: Dr. Magdalene Carney, Herr
Mas`œd Khams’, Dr. Peter Khan und Frau Isobel Sabri. Sie alle fordern wir auf, ihren
Wohnsitz ins Heilige Land zu verlegen, wo sie mit den HŠnden der Sache Amatu'l-Bah‡
Rœ.h’yyih Kh‡num und `Al’ Akbar Furœtan und mit den Beratern Anneliese Bopp, Hoo-
per Dunbar und `Az’z Yazd’ gemeinsam wirken werden.
Wir haben weiterhin beschlossen und das auch schon in frŸheren AnkŸndigungen an-
gedeutet, da§ fŸr die Berater des Internationalen Lehrzentrums ein FŸnfjahres-Zeitraum
eingefŸhrt wird. Eine solche Periode beginnt jeweils am 23. Mai unmittelbar nach der In-
ternationalen Bah‡'’-Tagung, und die gegenwŠrtige Periode endet somit am 23. Mai 1988.
Sollten die UmstŠnde das Universale Haus der Gerechtigkeit daran hindern, am Ende je-
der FŸnfjahres-Periode neue Ernennungen vorzunehmen, so bleiben die Berater so lange
im Amt, bis neue Ernennungen vorgenommen werden kšnnen.
Durch das schnelle Wachstum des Glaubens, sein Hervortreten aus der Unbekannt-
heit und die immer grš§ere Vielfalt der Aufgaben, die die GlŠubigen in vielen LŠndern
z.B. auf dem Gebiet der Erziehung, der lŠndlichen Entwicklung, des Rundfunks und der
…ffentlichkeitsarbeit wahrnehmen mŸssen - alles Dinge, die zunehmend die Aufmerk-
samkeit des Universalen Hauses der Gerechtigkeit beanspruchen - , haben wir beschlos-
sen, da§ die Zeit reif ist, dem Internationalen Lehrzentrum grš§ere Verantwortung auf
dem Gebiet des Schutzes und der Verbreitung des Glaubens zu Ÿbertragen.
Das Internationale Lehrzentrum hat von jetzt an folgende Aufgaben (Sie umfassen die
bereits frŸher bekanntgemachten und die ihm jetzt Ÿbertragenen):
¥ Es trŠgt die volle Verantwortung fŸr die Koordination, Anregung und FŸhrung der
Kontinentalen BeraterŠmter. Dabei ist es das Bindeglied zwischen ihnen und dem
Universalen Haus der Gerechtigkeit.
¥ Es soll Ÿber die Situation des Glaubens in allen Teilen der Welt voll informiert sein
und aus dieser Kenntnis heraus dem Universalen Haus der Gerechtigkeit Berichte und
Empfehlungen und den Kontinentalen BeraterŠmtern RatschlŠge geben.
¥ Es wacht Ÿber die Sicherheit des Glaubens Gottes und gewŠhrleistet dessen Schutz.
¥ Es soll alle Mšglichkeiten zur Ausdehnung der Lehrarbeit und zur Entwicklung des
wirtschaftlichen und sozialen Lebens innerhalb und au§erhalb der Bah‡'’-Gemein-
schaft erkennen und die Aufmerksamkeit des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
und der Kontinentalen BeraterŠmter auf solche Mšglichkeiten lenken, sowie entspre-
chende Ma§nahmen empfehlen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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¥ Es soll den Bedarf an Literatur, an Pionieren und Reiselehrern festlegen und im vor-
aus abschŠtzen, sowie regionale und weltweite LehrplŠne ausarbeiten, die dem Uni-
versalen Haus der Gerechtigkeit zur Genehmigung vorzulegen sind.
¥ Es steuert die Arbeit der Kontinentalen PionierausschŸsse.
¥ Es verwaltet die Ausgaben des Internationalen Hilfsfonds.
¥ Es verwaltet ein jŠhrliches Budget, das aus dem Internationalen Bah‡'’-Fonds gespeist
wird und aus dem Gelder fŸr besondere Lehrprojekte und fŸr die Subvention von Li-
teratur an die Kontinentalen BeraterŠmter flie§en, ebenso, falls erforderlich, BeitrŠge
fŸr die Kontinentalen Fonds.
Die Aufgaben und Verantwortlichkeiten, wie sie sich aus den obigen BeschlŸssen er-
geben, werden schrittweise in dem Ma§e Ÿbertragen werden, wie die neuen Mitglieder
sich im Heiligen Land niederlassen kšnnen. Die Nationalen Geistigen RŠte und Konti-
nentalen PionierausschŸsse werden von allen notwendigen €nderungen in der Verfah-
rensweise rechtzeitig unterrichtet; inzwischen sollen sie wie bisher verfahren.
In naher Zukunft wird das Internationale Lehrzentrum in seine neuen RŠume in der
NŠhe des Hauses des Meisters umziehen, und zwar in das Haus, das viele Jahrzehnte lang
als Westliches Pilgerhaus diente, spŠter den Internationalen Bah‡'’-Rat beherbergte und
in den letzten zwanzig Jahren der Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit war. Es
ist Šu§erst angemessen, da§ dieses Haus nunmehr das Internationale Lehrzentrum auf-
nehmen wird, bis das endgŸltige GebŠude fŸr diese mŠchtige Institution auf dem Berg
Karmel in unmittelbarer Nachbarschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit errich-
tet werden kann.
Es ist unser inniges Gebet, da§ die jetzt getroffenen Entscheidungen von Bah‡'u'll‡h
gesegnet sind und da§ sie es dem Weltzentrum des Glaubens ermšglichen, die aufopfern-
den, hingebungsvollen BemŸhungen der Freunde Gottes in allen Teilen der Welt wŠhrend
der vor uns liegenden herausfordernden Jahre immer wirksamer zu koordinieren und zu
lenken.
23. Juni 1983
An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt
Das Martyrium, das mutige und standhafte junge Menschen vor kurzem in Sh’r‡z erlitten
haben - jener Stadt, in der der MŠrtyrerprophet Seine Sendung erklŠrte - , ruft die helden-
haften Taten der unsterblichen Jugendlichen des Heroischen Zeitalters in Erinnerung.
Wir vertrauen darauf, da§ die Bah‡'’-Jugendlichen dieser Generation nicht zulassen
werden, da§ dieses frische Blut, das auf eben jenem Boden vergossen wurde, auf dem die
erste Welle der Verfolgung Ÿber den Glauben hinwegging, ungesŸhnt oder dieses erha-
bene Opfer vergeblich bleibt.
In dieser Stunde des Schmerzes und der Trauer und im Hinblick auf den baldigen Jah-
restag des MŠrtyrertodes des Gesegneten B‡b rufen wir die Bah‡'’-Jugend auf, sich erneut
4. Juli 1983 An die EuropŠische Jugendkonferenz in Innsbruck
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den dringenden Erfordernissen der Sache Bah‡'u'll‡hs zu weihen. Mšgen sie sich der Seg-
nungen erinnern, die Er denen versprochen hat, die sich in der BlŸte ihrer Jugend erheben,
um ihre Herzen mit Seiner Liebe zu schmŸcken, und die fest und standhaft bleiben. Mš-
gen sie sich der Erwartungen des Meisters erinnern, da§ ein jeder ein furchtloser Lšwe
sei, eine moschusduftende Brise, die Ÿber die Wiesen der Rechtschaffenheit dahinweht.
Mšgen sie Ÿber die einzigartigen QualitŠten der Jugend nachsinnen, die so plastisch in
den Schriften des HŸters dargestellt sind, der den Unternehmungsgeist und den Wagemut,
die Tatkraft, die Wachsamkeit, den Optimismus und den Eifer der Jugend sowie ihre gott-
gegebenen, heiligen und fesselnden Aufgaben pries.
Wir beten innig an der heiligen Schwelle, da§ eine Armee geistig wacher, entschlos-
sener junger Menschen sich unverzŸglich erheben wird, um den Erfordernissen der ge-
genwŠrtigen Stunde zu entsprechen, und da§ sie ihre unschŠtzbaren KrŠfte immer stŠrker
dafŸr einsetzen, die Sache ihres allsehenden, erwartungsvollen Herrn in ihren HeimatlŠn-
dern wie auch in fernen Regionen weiterzutragen.
Mšgen sie denselben Geist zum Ausdruck bringen, den die MŠrtyrer, ihre BrŸder in
der Wiege des Glaubens, gerade erst bekundet haben. Mšgen sie solche Hšhen des Be-
mŸhens erklimmen, da§ sie zum Stolz ihrer Altersgenossen und zum Trost fŸr die Herzen
der persischen GlŠubigen werden, und mšgen sie deutlich machen, da§ die Flamme, die
Seine allmŠchtige Hand entfacht hat, immer heller brennt und da§ ihre lebenspendende
WŠrme und Ausstrahlung bald den ganzen Erdball umschlie§en und durchdringen wird.
4. Juli 1983
An die EuropŠische Jugendkonferenz in Innsbruck
Mit gro§en Hoffnungen grŸ§en wir die Vertreter der Bah‡'’-Jugend Europas, die auf der
Konferenz in Innsbruck zusammengekommen sind. Diese Generation der Bah‡'’-Jugend
erfreut sich einer einzigartigen Auszeichnung. Sie werden Ihr Leben in einer Zeit verbrin-
gen, in der die KrŠfte der Geschichte einem Hšhepunkt zustreben, in der die Menschheit
die Errichtung des Geringeren Friedens erleben und die Sache Gottes eine zunehmend
fŸhrende Rolle bei der Neubildung der menschlichen Gesellschaft spielen wird. Sie sind
es, die in den kommenden Jahren aufgefordert sein werden, angesichts von ZustŠnden
und Entwicklungen, die bis jetzt kaum vorstellbar sind, am Steuer der Sache Gottes zu
stehen.
Besonders die europŠische Bah‡'’-Jugend hat in unmittelbarer Zukunft gewaltigen
und herausfordernden Aufgaben. Kann man daran zweifeln, da§ die Art, wie die Regie-
rungen der europŠischen Nationen den verfolgten Bah‡'’ im Iran zur Hilfe eilten, himm-
lische Segnungen auf diesen Kontinent herabziehen wird? Und wer unter den Menschen
Europas ist geeigneter, von dem Ruf und der Hoffnung Bah‡'u'll‡hs entflammt werden als
die Jugend? Jetzt ist Gelegenheit, das Interesse der jungen Leute jeder Nation, Klasse
oder Glaubenszugehšrigkeit dieses Kontinents zu wecken, ihre Herzen zu entflammen
und ihre tŠtige UnterstŸtzung zu gewinnen. Der SchlŸssel zum Erfolg bei diesem BemŸ-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
14
hen ist erstens, Ihr VerstŠndnis der Lehren der Sache so zu vertiefen, da§ Sie fŠhig wer-
den, sie auf die Probleme einzelner und der Gesellschaft anzuwenden und sie Ihren
Altersgenossen auf eine Art darzulegen, die sie verstehen und gerne annehmen; zweitens,
danach zu streben, Ihr Verhalten in allen Dingen nach den hohen Ma§stŠben der Recht-
schaffenheit, der VertrauenswŸrdigkeit, des Mutes, der Treue, der Nachsicht, der Rein-
heit und Geistigkeit, wie sie in den Lehren niedergelegt sind, zu formen; und schlie§lich
vor allem in dem stŠndigen Bewu§tsein der Gegenwart und alles Ÿberwindenden Macht
Bah‡'u'll‡hs zu leben, die Sie befŠhigen wird, jeder Versuchung zu widerstehen und jedes
Hindernis zu Ÿberwinden.
Eine lebensprŸhende Schar von Bah‡'’-Jugendlichen auf dem europŠischen Konti-
nent, der Fšrderung der Sache Bah‡'u'll‡hs und der Wahrung Seiner Gesetze und Grund-
sŠtze verpflichtet, entschlossen, in Harmonie und Einheit mit ihren MitglŠubigen aller
Altersgruppen und Klassen zusammenzuarbeiten, kann den Fortschritt der Sache in neue
Bahnen lenken. Durch rasches Grš§enwachstum der Bah‡'’-Gemeinden in Europa wer-
den die GlŠubigen dieses Kontinents in der Wiege westlicher Kultur umso besser in der
Lage sein, den Bah‡'’-Gemeinden der Dritten Welt als Quelle fŸr Pioniere, Reiselehrer
und finanzielle UnterstŸtzung zu dienen.
Bei der Entscheidung, welchen Ausbildungsweg sie einschlagen soll, kann die Ju-
gend erwŠgen, sich solche Fertigkeiten und Berufe anzueignen, die fŸr die Erziehung,
lŠndliche Entwicklung, fŸr Landwirtschaft, Wirtschaft, Technologie, Gesundheitswesen,
Rundfunk und viele andere BetŠtigungsfelder von Nutzen sind und so dringend in den
EntwicklungslŠndern der Welt gebraucht werden. Sie kšnnen Ihre Zeit auch mitten im
Studium oder wŠhrend anderer TŠtigkeiten zur VerfŸgung stellen, um als Reiselehrer
oder bei anderen Hilfsprojekten in der Dritten Welt zu dienen.
Eine besondere Herausforderung fŸr die Bah‡'’-Jugend von Europa ist die ausgedehn-
te šstliche HŠlfte Ihres Kontinents, die bis jetzt kaum vom Licht des Glaubens
Bah‡'u'll‡hs erreicht ist. Es ist nicht leicht, sich in solchen LŠndern niederzulassen, aber
mit Erfindungsgabe, Entschlossenheit und Vertrauen auf die BestŠtigungen Bah‡'u'll‡hs
ist es sicher mšglich, sich sowohl dort niederzulassen als auch im Dienst fŸr solche Ziele
standhaft zu bleiben, die einen Geist der Selbstaufopferung, der Loslšsung und Herzens-
reinheit erfordern, derer wŸrdig, die dem strahlenden Beispiel nacheifern wollen, das die
MŠrtyrer im Iran gaben. Diese MŠrtyrer, unter denen so viele Jugendliche sind, haben lie-
ber ihr Leben hingegeben, als auch nur ein Wort zu Šu§ern, das ein Verrat an dem von
Gott in sie gesetzten Vertrauen gewesen wŠre.
Mit Liebe und grš§ter Sehnsucht rufen wir Sie auf, sich in die gšttlichen Lehren zu
vertiefen, die Sache Gottes und Sein Gesetz zu fšrdern und sich zur Belebung der
Menschheit zu erheben.
1. September 1983 Voraussetzungen fŸr unsere geistige Entwicklung
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1. September 1983
Voraussetzungen fŸr unsere geistige Entwicklung
Ausgelšst durch religišse Uneinigkeit und Fanatismus hatte Europa in den vergangenen
Jahrhunderten so schrecklich unter Verfolgungen und Auseinandersetzungen zu leiden,
da§ es zu einer heftigen Abwehrreaktion gegen die Religion Ÿberhaupt gekommen ist.
Viele Menschen in Europa nehmen eine skeptische Haltung ein, verachten die Religions-
ausŸbung und lehnen es ab, Ÿber religišse Themen zu sprechen oder der Kraft des Glau-
bens zu vertrauen. Diese Abkehr von der Religion wurde noch besonders durch das
Anwachsen des Materialismus bestŠrkt. So ist es heute zu einem Nebeneinander von ma-
teriellem Wohlergehen und geistiger DŸrre gekommen, das in sozialer wie in seelischer
Hinsicht katastrophale Folgen fŸr die Bevšlkerung hat.
Diese verstandes- und gefŸhlsmŠ§ige GesamtatmosphŠre schafft fŸr die Bah‡'’-Ge-
meinde Probleme zweifacher Art. Sie hat sich auf einen gro§en Teil der Bevšlkerung der-
art ausgewirkt, da§ es fŸr die Bah‡'’ schwierig geworden ist, anderen die Botschaft zu
Ÿberbringen. Die Auswirkungen auf die Bah‡'’ selbst sind schwerer zu fassen, aber nicht
weniger schŠdlich. Wenn sie nicht bewu§t bekŠmpft werden, kšnnen sie dazu fŸhren, da§
die GlŠubigen jene geistigen †bungen vernachlŠssigen, die die wahre Quelle ihrer geis-
tigen Kraft und ihre seelische Nahrung sind.
Bah‡'u'll‡h hat in Seinen Schriften sehr klar die wesentlichen Voraussetzungen fŸr
unsere geistige Entwicklung dargelegt, und `Abdu'l-Bah‡ hat immer wieder in Seinen
Ansprachen und Sendschreiben mit Nachdruck auf diese Voraussetzungen hingewiesen.
Sie lassen sich kurz wie folgt zusammenfassen:
1. Das tŠgliche Sprechen eines der Pflichtgebete mit reinem, andŠchtigen Herzen.
2. Das regelmŠ§ige Lesen in den Heiligen Schriften - zumindest jeden Morgen und
Abend - mit Ehrerbietung und in aufmerksamer, nachdenklicher innerer Haltung.
3. Die meditative Besinnung Ÿber die Lehren im Geiste des Gebets, damit wir sie besser
verstehen, getreuer befolgen und genauer anderen Menschen Ÿbermitteln kšnnen.
4. Das tŠgliche BemŸhen, unser Verhalten mehr in †bereinstimmung mit den hohen
Ma§stŠben zu bringen, die in den Lehren dargelegt sind.
5. Das Lehren der Sache Gottes.
6. Selbstloser Dienst fŸr den Glauben und in der AusŸbung unseres Gewerbes oder Be-
rufes.
Diese Punkte sind den Freunden in Europa bereits in anderen Worten durch die Bera-
ter Ÿbermittelt worden, aber das Universale Haus der Gerechtigkeit mšchte sie betont he-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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rausstellen, denn sie sind der Weg, um wahre Geistigkeit zu erlangen, wie er von der
Manifestation Gottes fŸr dieses Zeitalter festgelegt worden ist.
Es mu§ auffallen, wie privat und persšnlich die grundlegendsten geistigen †bungen
des Gebets und der Meditation in unserem Glauben sind. NatŸrlich kommen die Bah‡'’
auch zum gemeinsamen Gebet zusammen, z.B. im Haus der Andacht (Mashriqu'l-Adh-
k‡r) oder zu den Neunzehntagefesten, aber die tŠglichen Pflichtgebete mŸssen in der Ab-
geschiedenheit des eigenen Zimmers gesprochen werden, und das Meditieren Ÿber die
Lehren ist ebenfalls eine private TŠtigkeit des einzelnen, keine Form von Gruppenthera-
pie. In Seinen Ansprachen bezeichnet `Abdu'l-Bah‡ das Gebet als ÈZwiesprache mit
GottÇ, und Ÿber das Meditieren sagt Er: ÈIn der Meditation sprichst du mit deinem eige-
nen Geist. In diesem inneren Zustand stellst du deinem Geist ganz bestimmte Fragen, und
der Geist gibt Antwort: das Licht bricht durch, und die Wirklichkeit wird offenbar.Ç
NatŸrlich kann man auch auf andere Art seine Geistigkeit vermehren. So hat
Bah‡'u'll‡h z.B. keine spezifischen Techniken genannt, die beim Meditieren befolgt wer-
den sollen, und dem einzelnen GlŠubigen steht es frei, auf diesem Gebiet so vorzugehen,
wie er mšchte, vorausgesetzt, er bleibt in †bereinstimmung mit den Lehren. Solche Ak-
tivitŠten sind jedoch rein persšnlich und sollten unter keinen UmstŠnden mit den Hand-
lungen verwechselt werden, die Bah‡'u'll‡h selbst als grundlegend wichtig fŸr unsere
geistige Entwicklung erachtet hat. Einige GlŠubige meinen vielleicht, da§ es fŸr sie nŸtz-
lich ist, eine bestimmte MeditationsŸbung anzuwenden, und sie kšnnen dies gewi§ tun.
Aber solche Methoden sollten nicht bei Sommerschulen gelehrt oder wŠhrend der Schule
durchgefŸhrt werden, da sie vielleicht den einen ansprechen, andere jedoch absto§en. Sie
haben nichts mit dem Glauben zu tun und sollten ganz getrennt davon gehalten werden,
um die Sucher nicht zu verwirren...
Das Universale Haus der Gerechtigkeit ist Ÿberzeugt, da§ die GlŠubigen in ganz Eur-
opa, wenn sie gewissenhaft bestrebt sind, mit Hilfe der sechs oben genannten Methoden
geistig zu wachsen, und in ihrem innersten Wesen sich bewu§t werden, da§ sie in all ihrem
Dienst nur Vermittler fŸr die bestŠtigende Macht Gottes sind, die Herzen ihrer MitbŸrger
anziehen und die ansteckende Krankheit des Materialismus Ÿberwinden werden, der den
Blick so vieler ihrer Landsleute trŸbt. Anstrengung, rege AktivitŠt, Einheit und stŠndiges
Vertrauen auf die Macht Bah‡'u'll‡hs werden gewi§ alle Hindernisse Ÿberwinden.
20. Oktober 1983
Grš§ere Beteiligung an der Entwicklung
des sozialen und wirtschaftlichen Lebens der Všlker
Die tiefbewegenden Ereignisse im Geburtsland Bah‡'u'll‡hs und der gleichzeitige Vor-
sto§ der Organe Seiner Verwaltungsordnung auf den Schauplatz der Weltgeschehnisse
haben gemeinsam bewirkt, da§ neue Mšglichkeiten der Entfaltung der Bah‡'’-Weltge-
meinschaft erkennbar werden. Unsere diesjŠhrige Ridv‡n-Botschaft fa§te diese Folge-
rungen in den Hinweis, da§ sich vor uns der Horizont weitet und neue Ziele und Aufgaben
20. Oktober 1983 Grš§ere Beteiligung an der Entwicklung des sozialen und wirtschaftlichen Le-
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erahnen lŠ§t, die wir bald angehen mŸssen. Sie kŸnden unsere grš§ere Beteiligung an der
Entwicklung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens der Všlker an.
Bah‡'u'll‡h hat seit Anbeginn Seiner gewaltigen Sendung die Všlker nachdrŸcklich
darauf aufmerksam gemacht, da§ es notwendig ist, die menschlichen VerhŠltnisse so zu
ordnen, da§ eine Welt entsteht, die in allen wesentlichen Gesichtspunkten ihres Lebens
geeint ist. In unzŠhligen Versen und Sendschreiben erklŠrte Er mannigfach wiederholt,
da§ der ÈFortschritt der WeltÇ und die ÈEntwicklung der NationenÇ zu den Verordnungen
Gottes fŸr diese Zeit zŠhlen. Die Einheit der Menschheit, gleicherma§en Antrieb wie
Endziel Seiner Offenbarung, bedingt eine dynamische †bereinstimmung der geistigen
und praktischen Erfordernisse des Lebens auf Erden. Wie unerlŠ§lich diese Beziehung
ist, zeigt deutlich Seine Bestimmung des Hauses der Andacht zum geistigen Mittelpunkt
jeder Bah‡'’-Gemeinde, um das herum NebengebŠude entstehen mŸssen, die dem sozia-
len, humanitŠren, erzieherischen und wissenschaftlichen Fortschritt der Menschheit ge-
weiht sind. Obwohl bisher die Bah‡'’-Institutionen im allgemeinen kein besonderes
Gewicht auf die Entwicklungsarbeit legen konnten, so kšnnen wir doch leicht erkennen,
da§ das Konzept sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung in den heiligen Lehren unse-
res Glaubens enthalten ist. Der geliebte Meister zeigte durch Seine erhellenden Worte und
Taten beispielhaft, wie dieses Konzept fŸr die Neuordnung der Gesellschaft anzuwenden
ist. Denken Sie etwa daran, welchen sozialen und wirtschaftlichen Fortschritt die persi-
schen GlŠubigen unter Seiner liebevollen FŸhrung und spŠter durch die stŠndige Ermuti-
gung des HŸters der Sache erreichten.
Nach all den Jahren bestŠndiger Lehrarbeit hat nun die Gemeinde des Grš§ten Na-
mens das Stadium erlangt, in dem sie diese Entwicklungsprozesse in ihre regelmŠ§ige TŠ-
tigkeit einbeziehen mu§. Besonders die Ausbreitung des Glaubens in den LŠndern der
Dritten Welt, wo die Ÿberwiegende Mehrheit Seiner AnhŠnger wohnt, drŠngt uns zum
Handeln. Die erforderlichen Schritte mŸssen notwendigerweise in der Bah‡'’-Gemeinde
selbst beginnen: die Freunde mŸssen sich bemŸhen, durch Anwendung geistiger Prinzi-
pien, aufrechtes Verhalten und die Kunst der Beratung sich selbst zu entwickeln und da-
durch unabhŠngig und selbstbewu§t zu werden. Diese BemŸhungen werden zudem dazu
beitragen, die menschliche Ehre zu bewahren, was Bah‡'u'll‡h so sehr wŸnschte. Zwei-
fellos werden die Freunde im Laufe und als Folge dieser Entwicklung den Segen ihrer
Anstrengungen auf die gesamte Gesellschaft Ÿbertragen, bis die ganze Menschheit den
Fortschritt erreicht, den der Herr des Zeitalters fŸr sie vorsieht.
Systematische Aufmerksamkeit kann diesen bedeutenden Bereich der Bah‡'’-Bestre-
bungen fšrdern. Wir freuen uns darum, die Einrichtung eines BŸros fŸr soziale und wirt-
schaftliche Entwicklung am Weltzentrum bekanntzugeben. Diese Einrichtung hat die
Aufgabe, das Universale Haus der Gerechtigkeit bei der Fšrderung und Koordination der
weltweiten TŠtigkeiten aller Freunde in diesem neuen Bereich zu unterstŸtzen.
Das Internationale Lehrzentrum und somit auch die Kontinentalen BeraterŠmter sind
gleicherma§en gerŸstet fŸr die besondere, ihnen Ÿbertragene Verpflichtung, aufmerksam
die Mšglichkeiten einer Weiterentwicklung des sozialen und wirtschaftlichen Lebens in-
nerhalb wie au§erhalb der Bah‡'’-Gemeinde zu verfolgen und die Geistigen RŠte und
Freunde bei ihren BemŸhungen zu beraten und zu ermutigen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
18
Wir rufen nun die Nationalen Geistigen RŠte auf, in ihren Gemeinden die Aspekte
und Folgerungen dieser neuen Entwicklung zu berŸcksichtigen und wohlŸberlegte Ma§-
nahmen zu ergreifen, um - jeweils im Rahmen der VerhŠltnisse und der vorhandenen Mit-
tel - †berlegungen und Handlungen von šrtlichen Geistigen RŠten und einzelnen
Freunden mit einzubeziehen, wenn PlŠne erarbeitet und durchgefŸhrt werden. Fortschrit-
te im Entwicklungsbereich hŠngen weitgehend von den natŸrlichen AntriebskrŠften auf
den unteren Ebenen ab; sie sollten daher ihren Impuls eher aus dieser Quelle erhalten als
durch die Aufpfropfung von PlŠnen und Programmen von oben her. Deshalb besteht die
Hauptaufgabe der Nationalen RŠte darin, in den šrtlichen Gemeinden das Bewu§tsein fŸr
die BedŸrfnisse und Mšglichkeiten zu schŠrfen und die daraus resultierenden BemŸhun-
gen zu leiten und zu koordinieren. In vielen Gegenden erleben die Freunde bereits die Be-
stŠtigung ihrer Initiativen in Unternehmungen wie der GrŸndung von Tutorial Schools
und anderen Schulen, der Fšrderung von Lese- und Schreibkenntnissen, im Inangriffneh-
men lŠndlicher Entwicklungsprogramme, der GrŸndung von Rundfunksendern mit Un-
terrichtsprogrammen und der DurchfŸhrung landwirtschaftlicher und medizinischer
Projekte. Indem sie ihre Anstrengungen erweitern, werden zweifellos neue Entwick-
lungsmethoden und -bereiche zum Vorschein kommen.
Diese Herausforderung weckt den Erfindergeist, die AnpassungsfŠhigkeit und den
Zusammenhalt der vielen Gemeinden, aus denen sich die Bah‡'’-Welt zusammensetzt.
Unterschiedliche Gemeinden werden natŸrlich unterschiedliche Wege gehen und Šhnlich
gelagerte Probleme auf unterschiedliche Weise lšsen. Einige kšnnen au§erhalb ihrer Ge-
meinden UnterstŸtzung anbieten, wŠhrend andere notwendigerweise zunŠchst UnterstŸt-
zung von au§en brauchen. Aber alle, ungeachtet der UmstŠnde und der Mittel, haben die
FŠhigkeit, in irgendeiner Weise zu handeln. Alle kšnnen geben und nehmen, alle kšnnen
sich an dem gemeinsamen Unternehmen beteiligen, die Prinzipien des Glaubens systema-
tischer anzuwenden, um die LebensqualitŠt zu heben. Der SchlŸssel zum Erfolg ist Ein-
heit im Denken und Handeln.
Wir schreiten voran im Vertrauen darauf, da§ die rŸckhaltlose Mitarbeit der Freunde
an diesen AktivitŠten eine tiefere Festigung der Gemeinde auf allen Ebenen sicherstellt.
Unsere BeschŠftigung mit den technischen Entwicklungsaspekten sollte jedoch nicht zu-
lassen, da§ wir die unentbehrliche Lehrarbeit verdrŠngen, die die oberste Pflicht eines je-
den JŸngers Bah‡'u'll‡hs bleibt. Unsere zunehmenden AktivitŠten auf dem Gebiet der
Entwicklung sollten eher als VerstŠrkung der Lehrarbeit angesehen werden, als deutlicher
Beweis unseres Glaubens durch die Tat. HŠlt nŠmlich die Ausweitung der Lehrarbeit nicht
an, so besteht keine Hoffnung auf Erfolg fŸr diese Erweiterung des Festigungsprozesses.
Somit richtet sich der Aufruf zur Tat an die einzelnen Freunde, an Erwachsene und
Jugendliche, langjŠhrige Bah‡'’ und NeuerklŠrte. Mšgen sie voranschreiten und ihren
Platz in der Arena des Dienstes einnehmen, in der sie ihre Begabungen und Kenntnisse,
ihre spezielle Ausbildung, ihre materiellen Mittel, ihr Opfer an Zeit und Energie und vor
allem ihre Hingabe an die Bah‡'’-Prinzipien einsetzen kšnnen, um das Los der Menschen
zu verbessern.
Mšge ein jeder immer wieder neue Begeisterung aus der folgenden Aussage schšp-
fen, die unser geliebter HŸter im Jahre 1933 mit eigener Hand niederschrieb:
20. Oktober 1983 Grš§ere Beteiligung an der Entwicklung des sozialen und wirtschaftlichen Le-
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ÈDie Probleme, denen sich die GlŠubigen zur Zeit gegenŸbersehen, seien sie so-
zialer, geistiger, wirtschaftlicher oder administrativer Art, werden schrittweise
gelšst werden in dem Ma§e, wie sich die Zahl der Freunde und ihre Hilfsmittel
vermehren und ihre FŠhigkeit zunimmt, zu dienen und die Bah‡'’-Prinzipien an-
zuwenden. Sie sollten geduldig, vertrauensvoll und aktiv sein und jede nur mšg-
liche Gelegenheit nutzen, die sich ihnen innerhalb der ihnen notwendigerweise
auferlegten Begrenzungen bietet. Mšge der AllmŠchtige ihnen beistehen, damit
sich ihre grš§ten Hoffnungen erfŸllen.Ç
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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21
Botschaften und Briefe
des Jahres 1984
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
22
2. Januar 1984
Neue Aufgaben und Herausforderungen
Die Zusammenkunft der Vertreter der Bah‡'’-Welt bei der Internationalen Tagung letztes
Ridv‡n fand in einer AtmosphŠre statt, die durchdrungen war von dem Bewu§tsein, der
Opfer, die unsere MitglŠubigen im Iran erbringen, und von der gespannten Erwartung,
welche neuen Ausblicke sich der Sache Gottes eršffnen werden angesichts des Wandels
im Zustand der Welt sowie der weitverbreiteten Beachtung, die der Glaube auf allen Kon-
tinenten gefunden hat, und auch angesichts der wachsenden Reife seiner administrativen
Institutionen.
In den seither verstrichenen acht Monaten haben wir die Einrichtungen geschaffen
und die PlŠne formuliert, die den Glauben befŠhigen sollen, die sich ihm bietenden, nie
dagewesenen Gelegenheiten zu ergreifen; aber wir stehen einem Mangel an finanziellen
Mitteln gegenŸber, der, wenn er nicht behoben wird, diese PlŠne scheitern lassen kšnnte.
In den letzten zwei Jahren ist der Umfang der Spenden an den internationalen Fonds zu-
rŸckgegangen, und wir stellen fest, da§ viele nationale Fonds ebenfalls der Gefahr eines
Defizits ausgesetzt sind.
Neben dem Fortgang der allgemeinen Arbeit fŸr die Sache gibt es vier Gebiete, auf
denen unverzŸglich gehandelt werden mu§.
Das erste ist die Fertigstellung der Mashriqu'l-Adhk‡rs in Indien und Samoa. Jede
Verzšgerung dieser Arbeit kann sie nur teurer machen und au§erdem den guten Ruf des
Glaubens in diesen beiden lebenswichtigen Gebieten ernstlich schŠdigen.
Das zweite ist die Entwicklung des Weltzentrums, des Brennpunktes der gesamten
administrativen Ordnung des Glaubens, wo nach Shoghi Effendis Worten Èder Staub sei-
ner Stifter ruht, wo die Entwicklungsstršme, die seine Ziele hervortreten lassen, sein Le-
ben mit Energie aufladen und sein Schicksal formen, alle ihren Ursprung haben.Ç
Das dritte ist die DurchfŸhrung von Programmen zur sozialen und wirtschaftlichen
Entwicklung. In vielen LŠndern haben die Bah‡'’-Gemeinden eine Grš§e und einen Ent-
wicklungsstand erreicht, die die Inangriffnahme einer Reihe von AktivitŠten fŸr ihre ge-
sellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung erfordern und auch mšglich machen.
Solche Projekte werden einerseits von unerme§lichem Wert fŸr die Festigung dieser Ge-
meinden und die Entwicklung ihres Bah‡'’-Lebens sein, andererseits aber auch den grš-
§eren Gemeinschaften, in die sie eingebettet sind, zugute kommen und somit die
segensreichen Wirkungen der Bah‡'’-Botschaft vor dem kritischen Blick der Welt heraus-
stellen. Geldmittel fŸr die Inangriffnahme und DurchfŸhrung dieser Projekte werden nur
sehr allmŠhlich und mit gro§er Sorgfalt ausgegeben werden, um nicht das natŸrliche
Wachstum dieser Gemeinden und ihren Sinn fŸr Verantwortung zu untergraben; aber das
Feld ist so ungeheuer gro§, die Gelegenheiten so weitreichend, da§ die finanziellen Re-
serven des Glaubens bis zum €u§ersten beansprucht werden.
Der vierte Bereich ist die Entwicklung und Koordination weltweiter BemŸhungen,
um noch viel weiteren Kreisen als je zuvor das gšttliche Heilmittel fŸr die Probleme, die
die Gesellschaft und alle ihre Glieder befallen haben, darzustellen, um die UniversalitŠt
3. Januar 1984 An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt
23
des Glaubens und die Tragweite seiner Lehren in den Augen der StaatsmŠnner deutlich
werden zu lassen und um sicherzustellen, da§ die fŸhrenden Denker grŸndlich mit der
Bah‡'’-Offenbarung und der Tiefe ihrer Botschaft vertraut gemacht werden.
Die Arbeit an den Tempeln ist schon gut vorangeschritten und darf nicht zum Still-
stand kommen; die Entwicklung der Einrichtungen des Weltzentrums, das in einem der
Hauptkrisengebiete der Welt liegt, kann nicht auf Dauer zurŸckgehalten werden; der Zeit-
punkt fŸr die Ausweitung der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung - ein Aspekt der
Arbeit der Sache Gottes - ist gekommen, und dieser Aspekt kann nicht vernachlŠssigt
werden, ohne schwere Folgen fŸr das Leben der Bah‡'’-Gemeinden zu zeitigen; die ganz
einmalige Gelegenheit zur Proklamation des Glaubens ist uns gegeben worden als unmit-
telbare Frucht der Verfolgungen, denen die GlŠubigen in der Wiege unseres Glaubens
ausgesetzt sind. Wenn wir der Opfer dieser tapferen Freunde wŸrdig sein wollen, und
wenn wir das Vertrauen nicht enttŠuschen wollen, das Bah‡'u'll‡h in uns fŸr die Erlšsung
der Menschheit in dieser Stunde ihrer drŠngendsten Not gesetzt hat, dŸrfen wir nicht sŠu-
men, die vor uns liegenden Gelegenheiten zu ergreifen.
Diese vierfache Herausforderung tritt uns genau zu dem Zeitpunkt entgegen, da die
Welt sich inmitten einer wirtschaftlichen Krise befindet und Ÿberschattet ist von der Be-
drohung durch Kriege und andere Katastrophen. Diese VerhŠltnisse kšnnen die AnhŠnger
Bah‡'u'll‡hs niemals entmutigen, sie kšnnen uns nur die Dringlichkeit unseres Handelns
noch stŠrker bewu§t machen.
Wir rufen deshalb jeden treu ergebenen Bah‡'’ auf, sein Leben erneut dem Dienste Got-
tes und der Besserung des Geschickes der Menschheit zu weihen, so da§ es nicht an KrŠf-
ten auf den Gebieten des Pionierens, des Lehrens und des administrativen Dienstes fehlt.
Und was ganz vordringlich ist: Mšge jeder GlŠubige opferbereit aus seinem Vermšgen fŸr
die Fonds der Sache - šrtlich, national, kontinental und international - spenden, jeder nach
seinen Mšglichkeiten, so da§ die materiellen Mittel - das Lebensblut aller AktivitŠten - fŸr
die enorme Arbeit ausreichen, die wir in den unmittelbar vor uns liegenden Monaten und
Jahren ausfŸhren mŸssen. Es erfordert eine Konzentration der BemŸhungen, eine Einheit
der Absichten und ein Ma§ an Selbstaufopferung, die den heldenhaften Anstrengungen der
Sieger frŸherer PlŠne in der Entfaltung der Sache Gottes ebenbŸrtig sind.
3. Januar 1984
An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt
Da§ die Vereinten Nationen das Jahr 1985 zum Internationalen Jahr der Jugend erklŠrt
haben, eršffnet neue Perspektiven fŸr die TŠtigkeiten, mit denen die jugendlichen Mit-
glieder unserer Gemeinde befa§t sind. Da§ die Vereinten Nationen die Jugend so in den
Brennpunkt rŸcken, geschieht in der Hoffnung, die Jugend zu verantwortungsbewu§ter
Teilnahme an den Angelegenheiten der Welt zu ermutigen, indem sie sie an internationa-
len Entwicklungsaufgaben und anderen Unternehmungen und Beziehungen beteiligen,
die zur Verwirklichung ihres Trachtens nach einer Welt ohne Krieg dienen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
24
Diese Erwartungen unterstreichen die vor uns liegenden gro§en Gelegenheiten, wel-
che unsere Aufmerksamkeit fordern. Wenn wir die jetzt an uns gestellten Herausforde-
rungen auch nur annŠhernd veranschaulichen wollen, mŸssen wir nur im Lichte unserer
heiligen Schriften darŸber nachdenken, wie durch die beschleunigte Entfaltung des Gštt-
lichen Planes Ÿber fast fŸnf Jahrzehnte hinweg, durch die unerme§lichen KrŠfte des geis-
tigen Dramas, das sich im Iran abspielt, und durch die schšpferische Energie, die aus der
VergegenwŠrtigung des herannahenden Endes des zwanzigsten Jahrhunderts frei wird,
gŸnstige UmstŠnde zusammentreffen. Ohne Zweifel steht es in Eurer Macht, wesentlich
zur Gestaltung der Gesellschaft des kommenden Jahrhunderts beizutragen: Jugend kann
die Welt bewegen.
Wie trefflich, ja wie begeisternd, da§ sich Euch, den jungen, eifrigen AnhŠngern der
Gesegneten Schšnheit, eine so wunderbare Gelegenheit bietet, das Feld Eures BemŸhens
gerade auf dem TŠtigkeitsgebiet auszuweiten, auf dem Ihr Euch so gewissenhaft auszu-
zeichnen strebt. Denn das von den Vereinten Nationen vorgeschlagene Thema: ÈTeilnah-
me, Entwicklung, FriedenÇ, kann als BestŠtigung dafŸr aufgefa§t werden, da§ die Ziele,
die Ihr als Bah‡'’ verfolgt, im Grunde genau der Gegenstand der leidenschaftlichen Suche
Eurer verzweifelten Altersgenossen sind.
Ihr seid schon damit befa§t, den Siebenjahresplan voranzutreiben, der den Rahmen
fŸr weitere Taten gibt, zu denen Ihr jetzt, durch diese neue Gelegenheit angeregt, aufbre-
chen mšgt. Das Internationale Jahr der Jugend fŠllt in die nŠchste Phase des Plans, so
mŸssen die TŠtigkeiten, die Ihr vorhabt und auf die Ihr Euch jetzt vielleicht schon vorbe-
reiten wollt, nicht nur die Ma§nahmen fŸr das Jahr der Jugend unterstŸtzen, sondern zu-
gleich Eure BeitrŠge zur ErfŸllung dieses Planes steigern. Zšgert also nicht mit Eurer
kraftvollen Antwort.
Ein Glanzlicht der gegenwŠrtigen Periode des Siebenjahresplans war die au§eror-
dentliche Proklamation, die der Glaube durch das Wiederaufleben der unablŠssigen Ver-
folgungen im Iran erfuhr; weltweit wurde neues Interesse an seinen Lehren wach.
Gleichzeitig suchen immer mehr Menschen aller Gesellschaftsschichten ungestŸm ihre
wahre IdentitŠt, oder mit anderen Worten, obwohl sie es nicht so offen zugeben werden,
den geistigen Sinn ihres Lebens; fŸhrend unter diesen Suchern sind die Jugendlichen. Das
Wissen darum eršffnet nicht nur ein weites Feld fŸr Bah‡'’-Initiative, es weist auch den
jungen Bah‡'’ eine besondere Verantwortung zu, die Sache Gottes so zu lehren und das
Leben so zu leben, da§ sie die Tugenden lebendig zum Ausdruck bringen, die die geistige
Sehnsucht ihrer Altersgenossen stillen kšnnen.
Um der Bewahrung solcher Tugenden willen ist in der Vergangenheit viel unschuldi-
ges Blut vergossen worden, und viel wird auch heute im Iran von jung und alt geopfert.
Betrachtet zum Beispiel das Schicksal der sechs jungen Frauen von 18 bis 25 Jahren, die
ihr Leben letzten Sommer in Sh’r‡z am Galgen hingaben. Sie alle widerstanden den Ver-
suchen, sie zum Widerruf ihres Glaubens zu veranlassen; alle weigerten sich, ihren Ge-
liebten zu verleugnen. Betrachtet auch die Berichte von der erstaunlichen Tapferkeit, die
immer wieder von Kindern und Jugendlichen an den Tag gelegt wurde, welche den Ver-
hšren und Beschimpfungen von Lehrern und Mull‡hs ausgesetzt waren und der Schule
verwiesen wurden, weil sie an ihrem Glauben festhielten. DarŸberhinaus ist besonders
3. Januar 1984 An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt
25
bemerkenswert, da§ die Jugend trotz der harten BeschrŠnkungen, denen ihre Gemeinde
unterworfen ist, so au§erordentliche Dienste leistete und ihre KrŠfte den Bah‡'’-Instituti-
onen im ganzen Land zur VerfŸgung stellte. Keine Redekunst kann ihre geistige Ergeben-
heit und ihre Treue wŸrdiger bezeugen als diese reinen Taten der selbstlosen Hingabe. Im
Grunde genommen fordert der Glaube an keinem anderen Ort der Erde einen so hohen
Preis von den Bah‡'’. Nirgends finden sich willigere, strahlendere TrŠger des Opferkelchs
als die tapfere Bah‡'’-Jugend im Iran. Ist es da nicht angemessen, zu erwarten, da§ Ihr,
die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die Ihr in so au§ergewšhnlicher Zeit lebt,
Zeugen mitrei§ender Beispiele des Mutes Eurer iranischen BrŸder seid und Euch so frei
bewegen kšnnt, da§ Ihr Èunbeschwert wie der WindÇ ins Feld der Bah‡'’-Taten auf-
brecht?
Seid alle beharrlich in Eurem persšnlichen BemŸhen, den Glauben zu lehren, aber mit
vermehrtem Eifer, und die Schriften zu studieren, aber mit tieferem Ernst. Setzt Eure Er-
ziehung und Ausbildung fort, um kŸnftig der Menschheit zu dienen, und opfert Eure freie
Zeit soweit wie mšglich fŸr TŠtigkeiten in der Sache Gottes. Wer von Euch seine Lebens-
aufgabe schon auf sich genommen, wer schon Familie gegrŸndet hat, strebe danach, le-
bendige Verkšrperung der Bah‡'’-Ideale zu werden, sowohl bei der geistigen ErnŠhrung
seiner Familie als auch durch aktive Teilnahme an den BemŸhungen um die Inlandziele
oder als Pionier im Ausland. Mšgen alle den gegenwŠrtigen Forderungen an den Glauben
dadurch entsprechen, da§ sie sich in bisher unbekanntem Ma§e den anstehenden Aufga-
ben widmen.
†ber dieses Streben hinaus besteht die Notwendigkeit einer gewaltigen Mobilisie-
rung der LehrtŠtigkeit, worin sich eine Stetigkeit bei den Formen des Dienstes spiegelt,
den die jungen Bah‡'’ leisten. Der natŸrliche Drang der Jugend, umherzuziehen, verbun-
den mit reichem Glaubenseifer, zeigt, da§ Ihr als Reiselehrer zahlreicher und zielstrebiger
an diesen TŠtigkeiten teilnehmen kšnnt. Eine Form dieser Mobilisierung kšnnten Kurz-
zeitprojekte im In- oder Ausland sein, die sowohl dem Lehren des Glaubens als auch der
Besserung der Lebensbedingungen der Menschen gewidmet sind. Ein anderer Weg kšnn-
te sein, da§ Ihr, solange Ihr noch jung und frei von Verantwortung fŸr eine Familie seid,
daran dŠchtet, eine gewisse Zeit, ein oder zwei Jahre, daheim oder im Ausland, freiwillig
Bah‡'’-Dienst bei Lehr- oder Entwicklungsarbeit zu leisten. Es wŸrde die Gemeinde stŠr-
ken und festigen helfen, wenn Generationen von Jugendlichen nacheinander solche For-
men (des Dienstes) aufgriffen. UnabhŠngig aber von der Art des Dienstes mu§ sich die
Jugend dazu verstehen, sich zu allen Zeiten, Ÿberall und unter allen UmstŠnden ganz ein-
zusetzen. Seid in Euren verschiedenen TŠtigkeiten der liebevollen UnterstŸtzung und
FŸhrung der Bah‡'’-Institutionen auf allen Ebenen versichert.
Unsere innigen Gebete, unser unerschŸtterliches Vertrauen in Eure FŠhigkeit, Euer
Ziel zu erreichen, unsere unvergŠngliche Liebe begleiten Euch bei all Eurem Streben auf
dem Pfad des Dienstes fŸr die Gesegnete Vollkommenheit.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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April 1984
Ridv‡n-Botschaft 141
Das Heraustreten aus der Verborgenheit, das wŠhrend der ersten fŸnf Jahre des Sieben-
jahresplanes so kennzeichnend fŸr die Sache Gottes war, ist mit Šu§eren wie inneren Ver-
Šnderungen einhergegangen, die sich auf die Bah‡'’-Weltgemeinde auswirken. Nach
au§en hin gibt es Anzeichen, da§ sich in der noch weitgehend uninformierten …ffentlich-
keit ein immerhin freundliches Bild Ÿber die Sache herauskristallisiert; im Inneren er-
weist sich eine Zunahme an Reife und Vertrauen durch gestiegene administrative
FŠhigkeiten, durch den Wunsch, die Bah‡'’-Gemeinden mšchten fŸr die Menschheit ins-
gesamt Dienstleistungen erbringen, und durch ein tiefergehendes VerstŠndnis der Bedeu-
tung der gšttlichen Botschaft fŸr die Probleme der modernen Welt. Diese beiden Aspekte
einer Wandlung mŸssen in Betracht gezogen werden, wenn wir jetzt in die dritte und letz-
te Phase des Siebenjahresplanes eintreten.
Das gerade auslaufende Jahr war Ÿberschattet durch die andauernde Verfolgung der
Freunde im Iran. Sie wurden gezwungen, ihre Verwaltungsordnung aufzulšsen, sie wur-
den gequŠlt, enteignet, aus ihrer Arbeit entlassen, vertrieben, und ihren Kindern wurde
die Ausbildung verweigert. UngefŠhr 600 MŠnner, Frauen und Kinder befinden sich der-
zeit im GefŠngnis, einigen ist jeder Kontakt mit ihren Freunden und Verwandten verbo-
ten, einige werden gefoltert, und alle werden unter Druck gesetzt, ihrem Glauben
abzuschwšren. Ihre heroische und beispielhafte Standhaftigkeit war die Hauptursache da-
fŸr, da§ der Glaube aus dem Unbekanntsein herausgetreten ist, und ihre Herzen wurden
getršstet, weil ihre Leiden nie dagewesene Fortschritte im Lehren bewirkt haben und die
gšttliche Botschaft einer Welt verkŸndet wird, die ihre heilende Kraft so dringend nštig
hat. DafŸr nehmen sie den letzten Dienst auf sich: das MŠrtyrertum. Unsere Verpflich-
tung liegt also kristallklar auf der Hand. Wir kšnnen sie jetzt nicht enttŠuschen. Aufop-
ferndes Handeln bei der Verbreitung und beim Vorantreiben der Sache Gottes mu§ jeder
neuen Verfolgung, die bekannt wird, folgen. Dies sei unsere Botschaft der Liebe und der
geistigen Verbundenheit an sie!
Im internationalen Bereich haben die geliebten HŠnde der Sache, fŸr die unsere Liebe
und unsere Bewunderung immer stŠrker zunehmen, auch weiterhin die Freunde aufge-
richtet und ermutigt und die Einheit und das VorandrŠngen der Armee des Lebens gefšr-
dert, wo immer es ihre Gesundheit erlaubte. Das von seinem Weltsitz aus arbeitende
Internationale Lehrzentrum hat den BeraterŠmtern liebevolle und weise FŸhrung gege-
ben. Sein Dienstbereich wurde durch die †bertragung neuer Verantwortlichkeiten und
durch die Erhšhung der Anzahl seiner Berater-Mitglieder auf sieben enorm ausgedehnt.
Die hingebungsvollen Dienste der Berater auf allen Kontinenten, die durch die Hilfsamt-
smitglieder in hervorragender Weise unterstŸtzt wurden, waren fŸr die Fšrderung der
geistigen Gesundheit und Reinheit der weltweiten Gemeinde von unendlichem Wert. Um
dieses lebenswichtige Organ der Verwaltungsordnung weiter zu entwickeln, wurde der
Beschlu§ gefa§t, fŸr alle Hilfsamtsmitglieder eine Dienstzeit von fŸnf Jahren einzufŸh-
ren, beginnend mit dem 26. November 1986. Die Arbeit der Internationalen Bah‡'’-Ge-
April 1984 Ridv‡n-Botschaft 141
27
meinde bei den Vereinten Nationen erbrachte die immer steigende Anerkennung unserer
sozialen Standpunkte und Prinzipien, und in einigen FŠllen, insbesondere in den Sit-
zungsperioden Ÿber die Menschenrechte, trat das Mitwirken der Bah‡'’ wiederum durch
das Heldentum der persischen Freunde sehr eindrucksvoll zutage. Das BŸro in Genf wur-
de verstŠrkt und zusŠtzlich Personal eingestellt, um die weiter zunehmenden AktivitŠten
bewŠltigen zu kšnnen. Trotz gravierender Probleme ging der Bau der HŠuser der Andacht
in Indien und Samoa zufriedenstellend voran; das zuletzt genannte wird in der Zeit vom
30. August bis 3. September 1984 eingeweiht und fŸr šffentliche Andachten eršffnet, wo-
bei das Universale Haus der Gerechtigkeit durch die Hand der Sache Amatu'l-Bah‡
Ru.h’yyih Kh‡num vertreten sein wird. Gleich nach der Internationalen Tagung zu Rid-
v‡n vergangenen Jahres wurden zwei neue Nationale Geistige RŠte gebildet: in Santa Lu-
cia und in Dominica. Zwei neue Rundfunksender werden in diesem Jahr ihre
Eršffnungssendungen ausstrahlen: Radio Bah‡'’ in Caracollo, Bolivien und WLGI, der
Bah‡'’-Sender im Louis-Gregory-Institut in den Vereinigten Staaten. In elf LŠndern, die
alle in der Dritten Welt liegen und von denen neun Inselstaaten sind, ist der Bevšlke-
rungsanteil der Bah‡'’ inzwischen auf 1% oder mehr gestiegen.
WŠhrend der letzten Monate der zweiten Phase des Siebenjahresplanes haben die
GlŠubigen und Institutionen in gro§zŸgiger Weise auf einen Appell reagiert, der die stei-
genden BedŸrfnisse des Internationalen Fonds aufgezeigt hatte. Wir vertrauen darauf, da§
stŠndige und regelmŠ§ige Spenden wŠhrend der letzten Phase des Siebenjahresplanes er-
mšglichen werden, die Ziele und Vorhaben vollstŠndig zu erfŸllen.
Das Erscheinen der Sache Gottes auf der WeltbŸhne wurde offenkundig durch eine
Reihe šffentlicher ErklŠrungen, die uns charakterisierten als Èvorbildliche StaatsbŸrgerÇ,
als ÈliebenswŸrdigÇ, ÈgesetzestreuÇ, Ènicht schuldig an irgendwelchen politischen Unru-
hen oder VerbrechenÇ - alles vortrefflich, aber všllig unzureichend in bezug auf das wirk-
liche Wesen des Glaubens, seine Zielsetzungen und Vorhaben. Immerhin sind die Leute
bereit, etwas Ÿber den Glauben zu erfahren, und diese Gelegenheit mu§ ergriffen werden.
Mit stŠndig steigende Anstrengungen mŸssen die fŸhrenden Persšnlichkeiten der Welt in
allen Lebensbereichen mit dem wahren Wesen der Offenbarung Bah‡'u'll‡hs als einzige
Hoffnung fŸr die Befriedung und Vereinigung der Welt vertraut gemacht werden. Zu ei-
nem solchen Programm brauchen wir den unablŠssigen, tatkrŠftigen Einsatz in der Lehr-
arbeit, so da§ wir als wachsende Gemeinde erkannt werden, ferner das generelle
Einhalten der Bah‡'’-Gesetze im persšnlichen Leben aller Freunde, wodurch die ganze
FŸlle des Bah‡'’-Lebens aufgezeigt wird und das Verlangen entsteht, selbst daran teilzu-
haben. Wenn all dies zusammenwirkt, wird das Bild, das sich die …ffentlichkeit vom
Glauben macht, langsam aber stetig dessen wahrem Wesen immer Šhnlicher.
Der steigende Eifer in der Erkundung neuer Dimensionen sozialer und wirtschaftli-
cher Entwicklung in der gesamten Bah‡'’-Welt ist fŸr unsere Hoffnungen herzerwŠrmend
und erhebend. SorgfŠltig und mit Weisheit gelenkt, werden diese Energien in der Ge-
meinde ohne Zweifel in eine neue Epoche der Konsolidierung und des Wachstums mŸn-
den, die ihrerseits weitere vielfache Beachtung auf sich ziehen wird, so da§ beide Formen
des Wandels in der Bah‡'’-Weltgemeinde zusammenwirken und sich gegenseitig vor-
wŠrtstreiben werden.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
28
Ein Hauptelement in der erforderlichen behutsamen und weisen FŸhrung ist die sieg-
reiche ErfŸllung des Siebenjahresplanes, wobei der Entwicklung und StŠrkung der šrtli-
chen RŠte gro§e Beachtung zu schenken ist. Sie mŸssen unter erheblichen Anstrengungen
dazu ermutigt werden, ihren wichtigsten Aufgaben wie regelmŠ§ige Sitzungen, Abhalten
der Neunzehntagefeste und Einhalten der Heiligen Tage, Organisieren von Kinderklas-
sen, Ermutigen zum gemeinsamen Gebet in der Familie, Verpflichtung zu Ausbreitungs-
lehrprojekten, Verwaltung des Bah‡'’-Fonds und stŠndige Ermutigung und FŸhrung ihrer
Gemeinden bei allen Bah‡'’-AktivitŠten nachzukommen. Die Gleichberechtigung von
Mann und Frau ist heutzutage noch nicht allgemein verwirklicht. In den Gebieten, in de-
nen traditionsbedingte Ungleichheit noch immer die Entwicklung hemmt, mŸssen wir die
FŸhrung Ÿbernehmen und dieses Bah‡'’-Prinzip praktizieren. Bah‡'’-Frauen und -MŠd-
chen mŸssen ermutigt werden, an sozialen, geistigen und administrativen AktivitŠten ih-
rer Gemeinde teilzunehmen. Die Bah‡'’-Jugend, die an der Spitze der Armee des Lebens
so beispielhaft und ergeben ihren Dienst leistet, mu§ ermutigt werden, gerade wŠhrend
sie sich selbst auf kŸnftiges Dienen vorbereitet, ihre eigenen PlŠne fŸr die Lehrarbeit un-
ter ihren Altersgenossen auszuarbeiten und durchzufŸhren.
Jetzt, da wir in die zweijŠhrige Schlu§phase des Siebenjahresplanes eintreten, freuen
wir uns Ÿber die Bildung von neun neuen Nationalen Geistigen RŠten: drei in Afrika, drei
in Amerika, zwei in Asien und einer in Europa, womit wir eine Gesamtzahl von 143 er-
reicht haben. FŸnf weitere mŸssen bis Ridv‡n 1985 errichtet werden, und zwar Ciskei,
Mali und Mosambik in Afrika sowie Cook-Inseln und West-Karolinen in Australasien.
So wird der Plan mit mindestens 148 Nationalen Geistigen RŠten seinen Abschlu§ finden.
Dann mŸssen auch die bewilligten PlŠne fŸr die Vollendung des Bogens um die Monu-
ment-GŠrten auf dem Berg Karmel vorliegen, die die Lage und BauplŠne der Ÿbrigen drei
auf diesem Bogen zu errichtenden GebŠude enthalten.
Ohne Zweifel wird der Fortschritt der Sache von jetzt an von einer immer intensive-
ren Beziehung zu den Organisationen, AktivitŠten, Institutionen und fŸhrenden Persšn-
lichkeiten der Nicht-Bah‡'’-Welt geprŠgt sein. Wir werden grš§eres Gewicht bei den
Vereinten Nationen gewinnen, in Regierungsberatungen allmŠhlich eine Rolle spielen,
wir werden zur vertrauten Grš§e fŸr die Medien, zum Gegenstand des Interesses fŸr die
Gelehrten werden und dabei unausweichlich den Neid erfolgloser Institutionen auf uns
ziehen. Uns vorbereiten und antworten auf diese Situation mŸssen wir, indem wir uns
stŠndig im Glauben vertiefen, unerschŸtterlich festhalten an seinen Prinzipien der Enthal-
tung von Parteipolitik und des Abbaus aller Vorurteile, und vor allem, indem wir zuneh-
mend seine Grundwahrheiten und seine Bedeutung fŸr die moderne Welt begreifen.
Dieser Ridv‡n-Botschaft ist ein Aufruf fŸr 298 Pioniere beigefŸgt, die sich in 79 na-
tionalen Gemeinden niederlassen sollen, au§erdem eine gesonderte Botschaft an jede der
bestehenden 143 nationalen Gemeinden. Diese Mitteilungen stellen das Ergebnis intensi-
ven Studiums und konzentrierter Beratung des Universalen Hauses der Gerechtigkeit und
des Internationalen Lehrzentrums dar, sie setzen die Ziele und bezeichnen die Objekte,
die jede nationale Gemeinde erwerben soll, so da§ an Ridv‡n 1986 dieser hšchst bedeut-
same Plan mit einem herrlichen Sieg abgeschlossen werden kann. Dieser Plan, der in eine
Zeit beispielloser Verwirrung der WeltverhŠltnisse gefallen ist, wird fŸr die Lebenskraft,
26. August 1984 HŸterbriefe sammeln und sichten
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den unaufhaltsamen Fortschritt und die sozial schšpferische Kraft der Sache Gottes zeu-
gen, welche sich in scharfem Gegensatz von dem immer schnelleren Niedergang der Ge-
schicke der Menschheit im allgemeinen abhebt.
Geliebte Freunde, die Segnungen und der Schutz, mit denen die Gesegnete Schšnheit
den noch kindlichen Organismus Seiner neuen Weltordnung in dieser stŸrmischen Peri-
ode des †bergangs und der PrŸfungen pflegt und beschirmt, schenken reiche Zuversicht
auf neue Siege, die auf jeden Fall kommen werden, wenn wir nur dem Pfade Seiner FŸh-
rung folgen. Er belohnt unsere bescheidenen Anstrengungen mit Gnadengaben, die nicht
nur der Sache Gottes den Fortschritt, sondern auch unseren Herzen Hoffnung und GlŸck
bringen, so da§ wir wirklich mit strahlendem und leuchtendem Antlitz unseren Nachbarn
begegnen kšnnen, voll Vertrauen, da§ durch unser jetziges Dienen jene selige Zukunft
eintreten wird, die unsere Nachkommen erben werden in der Verherrlichung Bah‡'u'll‡hs,
des FriedensfŸrsten, des Erlšsers der Menschheit.
26. August 1984
HŸterbriefe sammeln und sichten
Im Dezember 1967 schrieb das Universale Haus der Gerechtigkeit an alle Nationalen
Geistigen RŠte und bat um Zusendung der Originale oder Fotokopien von Briefen, die
vom geliebten HŸter oder in seinem Auftrag an Bah‡'’-Institutionen oder einzelne GlŠu-
bige gerichtet waren. Die Reaktion auf diese und eine weitere im Mai 1975 geŠu§erte Bit-
te war ermutigend, aber es ist jetzt klar, da§ die Originale und Fotokopien, die im
Weltzentrum aufbewahrt werden, nur einen Teil aller vom HŸter verfa§ten Briefe ausma-
chen, von denen man Kenntnis hat.
Das Haus der Gerechtigkeit ist bemŸht, so schnell wie mšglich, solch ungeheuer
wichtige Dokumente ausfindig zu machen, und hat daher der Archivabteilung die drin-
gende Pflicht Ÿbertragen, Informationen zu sammeln, die auf eine VervollstŠndigung der
im Weltzentrum befindlichen Sammlung gerichtet sind.
Damit den Institutionen und GlŠubigen kein allzu gro§er, unnštiger Aufwand ent-
steht, wird die Archivabteilung Briefe mit genauen Richtlinien an bestimmte Nationale
RŠte und Einzelpersonen richten, von denen bekannt ist, da§ sie eine viele Briefe des HŸ-
ters erhalten haben; ebenso wird man eine Liste der Briefe, von denen Originale oder be-
friedigende Fotokopien im Weltzentrum vorhanden sind, verschicken. Der EmpfŠnger
kann dann ŸberprŸfen, ob er im Besitz von weiteren Briefen ist, die dem Weltzentrum
noch nicht zur VerfŸgung gestellt wurden.
Nationale RŠte, die in ihren eigenen Archiven nur wenige vom HŸter selbst oder in
dessen Auftrag verfa§te Briefe haben, kšnnten der Archivabteilung sehr helfen, indem sie
ihr sofort eine Liste dieser Briefe zusenden und in jedem Fall den Namen des Adressaten
und das Datum genau angeben.
Obwohl ein Gro§teil der Nationalen Geistigen RŠte erst nach dem Hinscheiden
Shoghi Effendis gebildet wurde, ist es gut mšglich, da§ sie in ihrem ZustŠndigkeitsbe-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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reich šrtliche Geistige RŠte und einzelne GlŠubige bzw. deren Kinder und Kindeskinder
haben, die mit dem HŸter korrespondierten und mšglicherweise noch im Besitz der Briefe
sind. Deshalb ergeht an alle Nationalen Geistigen RŠte die Bitte, in ihren Bah‡'’-Nach-
richten einen Aufruf zu veršffentlichen, der alle šrtlichen Geistigen RŠte und Einzelper-
sonen, die Originalbriefe des HŸters oder in seinem Auftrag geschriebene Briefe besitzen,
auffordert, das Weltzentrum entweder direkt oder durch ihren Nationalen Rat davon in
Kenntnis zu setzen. Sie sollen gebeten werden, die Zahl der in ihrem Besitz befindlichen
Briefe, und wenn es sich nur um wenige handelt, auch jeweils das Datum und den genau-
en Namen des EmpfŠngers anzugeben.
In dieser Bekanntmachung sollten die Nationalen RŠte den schon in frŸheren Aufru-
fen erwŠhnten Punkt betonen: da§ jeder Brief Eigentum der Person ist, an die der geliebte
HŸter geschrieben hat, und da§ diese Person vollkommen berechtigt ist, das Original zu
behalten oder in der Familie weiterzuvererben. Sie mu§ ihn nicht irgendeinem Bah‡'’-Ar-
chiv Ÿberlassen. In einem solchen Fall jedoch braucht das Archiv eine gute Fotokopie,
und fŸr deren Anfertigung kšnnen Ma§nahmen getroffen werden. WŸnscht der GlŠubige
dagegen das Originaldokument dem Archiv zur Aufbewahrung zu Ÿbergeben, und mšch-
te er nur gerne eine Fotokopie behalten, dann kann ihm diese zugesandt werden. Es sollte
ferner erwŠhnt werden, da§ in FŠllen, wo der Inhalt des Briefes als vertraulich erachtet
wird, diese Vertraulichkeit respektiert wird.
Da viele GlŠubige derartige Briefe bereits an ihre nationalen Archive geschickt ha-
ben, werden die Nationalen RŠte gebeten, dem Weltzentrum eine Liste mit den Namen
dieser Personen und anderer Institutionen, z.B. AusschŸsse, zu senden, fŸr die sie Origi-
nale und Fotokopien aufbewahren. Diese Liste wird dann hier ŸberprŸft, und die Archiv-
abteilung wird zu gegebener Zeit von Fall zu Fall weiter nachfragen.
Abschlie§end bittet uns das Haus der Gerechtigkeit, zu betonen, da§ es nicht die so-
fortige Zusendung von HŸterbriefen verlangt. Es wŸnscht lediglich Informationen zu
sammeln, damit die Archivabteilung bei der Suche nach Briefen, die in der Sammlung des
Weltzentrums fehlen, systematisch vorgehen kann.
7. September 1984
Einweihung des Hauses der Andacht in West-Samoa
(Wir sind) ŸberglŸcklich (Ÿber die) guten, erhebenden, (und) beglŸckenden Ereignisse im
Zusammenhang mit der Einweihung des Muttertempels des Pazifik (und seiner …ffnung)
fŸr šffentliche Andachten. †ber die Ankunft von Amatu'l-Bah‡ Rœ.h’yyih Kh‡num in
West-Samoa telegrafierte Berater `Al‡'’:
ÈAmatu'l-Bah‡ wurde am Flughafen vom Staatsoberhaupt, Seiner Hoheit Malietoa
Tanumafili II., in geziemender, huldvoller Weise begrŸ§t und spŠter in Begleitung
Seiner Hoheit in dessen Limousine in einer feierlichen Fahrzeugkolonne nach Apia
gebracht.Ç Am Flughafen waren auch der MinisterprŠsident von West-Samoa, To-
7. September 1984 Einweihung des Hauses der Andacht in West-Samoa
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filau Eti, Minister des Kabinetts, Regierungsbeamte und Angehšrige des diploma-
tischen Corps, dazu viele Bah‡'’ aus der ganzen Welt anwesend. ÈAmatu'l-Bah‡
war zutiefst bewegt, und die Herzen der Freunde jauchzten vor Freude und waren
erfŸllt von Dankbarkeit fŸr Bah‡'u'll‡h fŸr diese einmalige Huldigung und diesen
Respekt, der der Vertreterin des Universalen Hauses der Gerechtigkeit von Seiner
Hoheit Malietoa bezeugt wurde, welcher offen und mutig seine uneingeschrŠnkte
Ergebenheit und tiefe Liebe fŸr die hšchste Kšrperschaft in einer Weise zum Aus-
druck brachte, die in der Geschichte des Glaubens in Samoa ohne Beispiel dasteht.Ç
Am 1. September 1984 weihte Amatu'l-Bah‡ Rœ.h’yyih Kh‡num den Mashriqu'l-
Adhk‡r in Apia, West-Samoa, in Gegenwart Seiner Hoheit, von Mitgliedern der Kšnigs-
familie, des MinisterprŠsidenten und von vier Ministern seines Kabinetts, zahlreicher
Vertreter auslŠndischer Regierungen und hochgestellter WŸrdentrŠger der Kirchen von
Samoa, au§erdem von Ÿber 1 000 Bah‡'’ aus 45 LŠndern und Inseln ein.
In einem Telegramm beschrieb Rœ.h’yyih Kh‡num dieses historische Ereignis wie
folgt: ÈBis zur letzten Minute war der Muttertempel der Pazifischen Inseln der Schau-
platz, wo Hunderte von GlŠubigen jeden Alters und jeder Hautfarbe aus allen Teilen der
Welt den Boden einebneten, StrŠucher anpflanzten, SteingŠrten anlegten, das riesige Bau-
werk sŠuberten. ... Der Nationale Rat von Samoa und die Bah‡'’, die tagelang auf Ruhe
oder Schlaf verzichteten, arbeiteten rund um die Uhr an den Vorbereitungen in allen Ab-
teilungen, um fŸr eine angemessene geistige wie auch materielle Feier der historischen
Ereignisse zur Tempeleinweihung am 1. September zu sorgen. Die Damen aus Samoa
machten Hunderte von Metern lange duftende Jasmingirlanden, die die ganzen Hauptwe-
ge sŠumten, schmŸckten die Laternenpfosten in den GŠrten mit Palmen- und Blumenge-
binden, behŠngten den Balkon im Innern des Tempels mit Farnketten. ...
Der einstŸndige Gottesdienst im Tempel, der in angemessener Form und im gezie-
menden Šu§eren Rahmen stattfand, begann mit einer sehr passenden, wŸrdigen und be-
wegenden Ansprache Seiner Hoheit Malietoa Tanumafili II., die er auf samoanisch und
auf englisch hielt und in der er die Geschichte des Tempelbaus skizzierte und dem Uni-
versalen Haus der Gerechtigkeit fŸr die Errichtung dieses Tempels in West-Samoa dank-
te. Der wunderschšne Gesang des Chores, die herrlichen Textstellen aus den Bah‡'’-
Schriften und der Bibel, die auf samoanisch und auf englisch gelesen wurden, und als krš-
nender Abschlu§ das herzbewegend gesungene Gebet: all dies war vollkommen und
machte (die Andacht) zu einem einmalig herrlichen, historischen Ereignis.
Alle versammelten sich bei bestem Wetter zu dem geheiligten ersten Gottesdienst in
dem kostbaren Mashriqu'l-Adhk‡r und (anschlie§end), nach der Einweihung, zu der freu-
digen, traditionellen samoanischen Sua-Zeremonie, die im Freien stattfand und einein-
halb Stunden dauerte. ...Ç Im Rahmen dieser Zeremonie Ÿberreichte Rœ.h’yyih Kh‡num
Seiner Hoheit ein Modell des Tempels als Geschenk des Universalen Hauses der Gerech-
tigkeit, und alle anwesenden hohen WŸrdentrŠger erhielten als traditionelle Geschenke
gebratene Schweine, fein gearbeitete Matten, Tapa-Stoffe und Speisen. Mit freudigen
Ansprachen, Singen, Tanzen und einem gut besuchten Festbankett gingen die Festlich-
keiten des Eršffnungstages zu Ende.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Die geliebte Amatu'l-Bah‡ berichtet weiter: ÈAm Sonntagvormittag wurden Ÿber ein-
tausend Bah‡'’ in drei DurchgŠngen, die zusammen Ÿber fŸnf Stunden dauerten, mit Ro-
senwasser gesalbt und konnten im Tempel das Bildnis der Gesegneten Vollkommenheit
betrachten, sichtlich ŸberwŠltigt durch dieses Vorrecht und die gro§en Ereignisse, die
sich abspielten. Die Inselbewohner des Pazifik waren - dies war deutlich zu erkennen -
voller Ehrfurcht und zutiefst bewegt, sie waren sich ihres gro§en Vorrechts bewu§t. Am
Sonntagabend war der Tempel ŸberfŸllt bei einer Andacht fŸr die geliebten MŠrtyrer und
verfolgten BrŸder im Iran. ...Ç
Wir beten in den heiligen Schreinen, da§ die jetzt freigesetzten KrŠfte zu einem noch
nie dagewesenen Wachstum des Glaubens in Samoa und allen Gebieten des weiten Pazi-
fischen Ozeans fŸhren werden.
September 1984
20. Jahrestag der Einweihung des Muttertempels von Europa
Wir sind mit unseren Herzen bei Ihnen, wenn Sie den zwanzigsten Jahrestag der Einwei-
hung des Muttertempels von Europa feiern, und unsere Gedanken sind bewegt, wenn wir
Ÿber den geistigen Einflu§ nachsinnen, der von diesem vornehmen GebŠude auf die Ar-
beit in Deutschland und Europa schon ausgegangen ist.
1953, nicht lange nach den Jahren der UnterdrŸckung und des katastrophalen Krieges,
wurde die deutsche Bah‡'’-Gemeinde, die schnell neue Kraft und Zusammenhalt gewann,
vom geliebten HŸter beauftragt, dieses Haus der Andacht als eines der Ziele des Zehnjah-
res-Kreuzzuges zu errichten, eines Kreuzzugs, der die Botschaft Bah‡'u'll‡hs in die ent-
ferntesten Winkel der Erde tragen sollte.
Mit Entschlossenheit und gro§er Anstrengung, unzŠhlige Schwierigkeiten Ÿberwin-
dend, meisterte diese tapfere Gemeinde ihre Aufgabe, und etwa 1 500 Bah‡'’ aus vielen
LŠndern fanden sich in den ersten Monaten des Neunjahresplans zusammen, um mit der
Hand der Sache Gottes Amatu'l-Bah‡ Rœ.h’yyih Kh‡num, der ReprŠsentantin des Univer-
salen Hauses der Gerechtigkeit, an der Einweihung dieses geheiligten GebŠudes teilzu-
nehmen.
Die ursprŸngliche Absicht des HŸters war, wŠhrend des Zehnjahres-Kreuzzuges noch
ein anderes Haus der Andacht zu errichten, nŠmlich in Teheran, dem Geburtsort der Ge-
segneten Schšnheit. Der Kreuzzug hatte kaum begonnen, als die Angriffe der Fanatiker
auf die Sache Gottes dazu fŸhrten, da§ dieses Ziel verschoben werden mu§te. Stattdessen
wurden zwei andere Tempel errichtet: in Kampala, Uganda und in Sydney, Australien.
Zur Zeit entsteht in Neu-Delhi, Indien ein weiterer Tempel, und erst vor zwei Wochen
wurde der Muttertempel der Pazifischen Inseln in Apia, West-Samoa, in der Gegenwart
von Amatu'l-Bah‡ Rœ.h’yyih Kh‡num und Seiner Hoheit Malietoa Tanumafili II., des ers-
ten regierenden Monarchen, der dem Ruf Bah‡'u'll‡hs gefolgt ist, eingeweiht - ein Ereig-
nis von unabsehbarer Bedeutung fŸr die Ausbreitung des Glaubens in diesem weiten,
aufnahmebereiten Gebiet.
18. November 1984 Hinscheiden der Hand der Sache Gottes Shu'a'u'll‡h `Al‡'’
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Die Einweihung des Muttertempels von Europa bildete vor zwanzig Jahren den grš§-
ten Trost fŸr die Herzen der Bah‡'’, die noch nicht einmal ein Jahr zuvor hatten zur Kennt-
nis nehmen mŸssen, da§ der erste Mashriqu'l-Adhk‡r der Welt in `Ishq‡b‡d,
Turkmenistan aufgrund der schweren, durch Erdbeben und starke RegenfŠlle verursach-
ten SchŠden abgerissen werden mu§te. In den Folgejahren entwickelte sich das Haus der
Andacht in Langenhain zum Brennpunkt der Bah‡'’ in Europa, zum strahlenden Mittel-
punkt, von dem der Geist des Glaubens auf den ganzen Kontinent ausstršmt.
Im Verlauf der letzten fŸnf Jahre hat die iranische Bah‡'’-Gemeinde furchtbarere
SchlŠge und grš§ere Entbehrungen erlitten als je seit dem Heroischen Zeitalter des Glau-
bens. Die Bah‡'’-Gemeinden Europas standen im Beistand fŸr ihre verfolgten BrŸder an
erster Stelle; sie haben die Sympathie von Regierungen und Medien erlangt, deren Be-
kundungen des Abscheus zweifellos dazu beigetragen haben, die Fanatiker im Geburts-
land des Glaubens etwas zu zŸgeln.
In unmittelbarer Zukunft liegen gro§e Aufgaben vor den europŠischen Bah‡'’. Der
Siebenjahresplan nŠhert sich seinem Ende, und seine Ziele mŸssen erreicht werden - Zie-
le, die dazu bestimmt sind, die Verankerung des Glaubens in jedem Land zu stŠrken und
den Tag schnell nŠherzubringen, an dem die Všlker dieses Kontinents beginnen werden,
die Sache Gottes in Scharen anzunehmen, und an dem Siege errungen werden, die den
jetzt in der ganzen Welt erzielten Erfolgen ebenbŸrtig sein oder sie noch in den Schatten
stellen werden.
Mšge der AllmŠchtige mit Seinen himmlischen Heerscharen all denen helfen, die
sich erheben, um die Herausforderung anzunehmen und ihre Rolle in wŸrdiger Weise zu
spielen.
18. November 1984
Hinscheiden der Hand der Sache Gottes Shu'a'u'll‡h `Al‡'i?
Geben bekŸmmert Hinscheiden (von) Hand (der) Sache Shu'a'u'll‡h `Al‡'’ (am) 16. No-
vember bekannt. Damit sind 70 Jahre ununterbrochenen, hingebungsvollen Dienstes
(an der) Schwelle Bah‡'u'll‡hs zu Ende gegangen. Er war (ein) Bollwerk (der) StŠrke (in
der) Wiege (des) Glaubens, wo er von den ersten AnfŠngen an in hervorragender Weise
und mit Ergebenheit in den emporwachsenden Verwaltungseinrichtungen Dienst tat.
Seine viele Jahrzehnte wŠhrende Mitgliedschaft (im) Nationalen Rat, oft als Vorsitzen-
der, zeugt (von dem) Vertrauen, das die Bah‡'’ Irans in seine vortreffliche Persšnlich-
keit setzten. Sein beispielhafter Mut (bei der) Vertretung der Interessen (des) Glaubens
an hoher Stelle, seine Rechtschaffenheit in der AusfŸhrung offizieller Pflichten mehrten
(das) Ansehen (des) geliebten Glaubens, fŸr den er so unermŸdlich (und so) aufrecht (in
seinem) ganzen Leben eintrat. Seine vielfŠltigen Leistungen wurden (am) 29. Februar
1952 (mit der) Ehre (der) Ernennung (zur) Hand (der) Sache gekršnt. Dadurch erhielt
er die Mšglichkeit, (seine) Dienste (fŸr den) Glauben (auf) internationales Gebiet aus-
zuweiten.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Flehen (an der) Heiligen Schwelle (um) Fortschritt (seiner) strahlenden Seele (im)
Kšnigreich Abh‡. Empfehlen Abhalten (von) Gedenkversammlungen (in der) Bah‡'’-
Welt, einschlie§lich aller Mashriqu'l-Adhk‡rs.
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Botschaften und Briefe
des Jahres 1985
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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3. Januar 1985
Neue Siege und Herausforderungen: das Gesetz des Huqœqu'll‡h
Zwšlf Monate sind vergangen, seitdem wir an die ergebenen AnhŠnger der Gesegneten
Schšnheit auf der ganzen Welt eine Botschaft richteten, in der wir die Hauptaufgaben, de-
nen sich die Sache Gottes gegenŸbersieht, und die begeisternden Gelegenheiten, die sich
uns in Seinem Dienste bieten, umrissen haben.
Es erfolgte eine rasche, Ÿberaus ermutigende Antwort in Form von Angeboten zum
Dienst, von umgehend verwirklichten AktionsplŠnen und von BeitrŠgen zum Fonds.
Die AktivitŠten der Freunde nehmen noch immer zu, und Anzeichen einer reichen
Ernte werden sichtbar. Allein in Indien haben sich 150 000 neue GlŠubige der Bah‡'’-Ge-
meinde angeschlossen; in Samoa wurde der Mashriqu'l-Adhk‡r im Zeichen beispielloser
Anerkennung der Sache eingeweiht; in Kanada lšste bei der Konferenz in London, Onta-
rio, der Tatendurst unter der Bah‡'’-Jugend eine Bewegung aus, die weit und breit die Be-
geisterung der Freunde hervorrief. Was jedoch den Fonds betrifft, so haben die
SpendenbeitrŠge im zweiten Halbjahr betrŠchtlich nachgelassen, und wir meinen daher,
es sei an der Zeit, Sie darauf aufmerksam zu machen, da§ unser Brief vom 2. Januar 1984
nicht ein Aufruf zu einer einmaligen Ÿbermenschlichen Anstrengung war, sondern da§ er
die ganze Weltgemeinde auf die gegenwŠrtigen gro§en Aufgaben und Mšglichkeiten hin-
weisen sollte, die nicht nur augenblicklich von Bedeutung sind, sondern auch eine lŠnger-
fristig andauernde Steigerung der Anstrengungen und der Selbstaufopferung der Freunde
erfordern, sowohl im Dienst an der Sache als auch beim Spenden aus eigenen Mitteln fŸr
den Fortschritt des Glaubens.
Die dringenden Aufgaben, die wir damals aufzŠhlten, sind keineswegs schon erfŸllt,
und die Gelegenheiten sind noch lŠngst nicht alle genutzt. Der Mashriqu'l-Adhk‡r in In-
dien, ein sehr gro§es und schšnes Bauwerk, ist noch nicht fertiggestellt; die PlŠne fŸr die
kŸnftige Entwicklung des Weltzentrums, fŸr Entwurf und Bau der drei noch ausstehen-
den GebŠude auf dem ÈBogenÇ mŸssen ausgearbeitet werden im všlligen Vertrauen dar-
auf, da§ die Geldmittel zu ihrer Fertigstellung dann zur VerfŸgung stehen werden;
Projekte zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung, zur Errichtung von Bah‡'’-Schu-
len und Rundfunksendern, zur Verbesserung der Landwirtschaft und eine FŸlle anderer
dringend notwendiger Aufgaben vervielfacht sich; weltweit hat die Beachtung des Glau-
bens im Laufe des letzten Jahres weit schneller zugenommen denn je zuvor und erfordert
neue Ma§nahmen, um die …ffentlichkeitsarbeit und die Kontakte mit Regierungen und
fŸhrenden Denkern aufeinander abzustimmen; und schlie§lich - was uns allen sehr am
Herzen liegt - besteht die Notwendigkeit von SpendenbeitrŠgen, um den schwer bedrŠng-
ten GlŠubigen aus dem Iran zu helfen, die gezwungen wurden, oft mittellos und unter gro-
§er Gefahr ihr Land zu verlassen, und die nun versuchen, in anderen Teilen der Welt eine
neue Existenz aufzubauen.
Im April vorigen Jahres bewegte uns zutiefst die Bittschrift der Abgeordneten bei der
Nationaltagung der Bah‡'’ der Vereinigten Staaten, die darum baten, das Gesetz des Huqœ-
qu'll‡h fŸr alle GlŠubigen ihres Landes fŸr bindend zu erklŠren. Obwohl die Zeit fŸr diesen
23. Januar 1985 Aufgaben im Jahr des Friedens
37
weitreichenden Schritt noch nicht reif ist, bewog uns dies zu der Entscheidung, da§ als vor-
bereitende Ma§nahme die Textstellen Ÿber das Huqœqu'll‡h zur allgemeinen Information
ins Englische Ÿbersetzt werden, bevor das Gesetz in grš§erem Umfang angewendet wird.
Bei aller Wichtigkeit, die dem Gesetz des Huqœqu'll‡h zukommt, haben jedoch die er-
gebenen AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs ohnehin reichlich Gelegenheit, regelmŠ§ig und unter gro-
§en Opfern fŸr die Arbeit der Sache zu spenden. Zu diesem kritischen Zeitpunkt der
Weltgeschichte rufen wir Sie alle auf, sich des Vorrechts und der Verantwortung, die viel-
fŠltigen AktivitŠten unseres geliebten Glaubens mitzutragen, weit mehr bewu§t zu wer-
den, und erinnern Sie daran, da§ die UnterstŸtzung der Bah‡'’-Fonds ein wesentlicher
Bestandteil des Bah‡'’-Lebens ist. Nicht nur jetzt, sondern auch wŠhrend der kommenden
Jahre wird diese Notwendigkeit fortbestehen, bis durch unsere BemŸhungen mit Hilfe
himmlischer BestŠtigungen die gro§en Gefahren, denen sich die Menschheit heute gegen-
Ÿbersieht, Ÿberwunden sind und diese Welt in eine andere Welt verwandelt sein wird -
eine Welt, deren strahlende Schšnheit unsere grš§ten Hoffnungen und kŸhnsten TrŠume
Ÿbertreffen wird.
23. Januar 1985
Aufgaben im Jahr des Friedens
Die Vereinten Nationen haben das Jahr 1986 zum Internationalen Jahr des Friedens er-
klŠrt. In Anbetracht der Gefahren, in denen die Menschheit heute steckt, und bei der Aus-
sicht auf das Gegenmittel, den Geringeren Frieden, zu dem Bah‡'u'll‡h die Všlker
aufgerufen hat, ergreifen wir diese gottgegebene Gelegenheit, um die lebenspendenden
Prinzipien, auf denen - wie unsere Lehren nachdrŸcklich betonen - ein dauerhafter Friede
gegrŸndet sein mu§, noch umfassender und Ÿberzeugender zu verkŸnden. Wie die Pro-
klamationsaufgaben, die die Bah‡'’-Gemeinde im Jahr 1986 und danach wahrnehmen
wird, im einzelnen aussehen und wie vielfŠltig sie sein werden, das wird zu einem spŠte-
ren Zeitpunkt noch erlŠutert. FŸr den Augenblick mšchten wir Ihnen einige der Ideen mit-
teilen, mit denen wir uns beschŠftigen, damit Sie eine Vorstellung davon haben, was auf
Sie zukommt, und sich auf Ihre eigene Rolle vorbereiten kšnnen.
Au§er den Projekten im Weltzentrum enthalten diese Ideen Folgendes:
¥ Aufruf an die šrtlichen und nationalen Bah‡'’-Gemeinden, vielfŠltige AktivitŠten ein-
zuleiten und zu unterstŸtzen, mit denen Menschen aus allen Bevšlkerungsschichten
auf Themen gelenkt werden sollen, die mit dem Weltfrieden eng verbunden sind,
z.B.: die Rolle der Frau, †berwindung des Rassendenkens, Ausrottung von Vorurtei-
len, Erziehungs- und Bildungsfšrderung, Ausweitung der sozialen und wirtschaftli-
chen Entwicklung, Annahme einer Welthilfssprache sowie Einsetzung einer
Weltregierung;
¥ Eine …ffentlichkeitskampagne zu Themen wie ÈWeltfrieden durch WeltreligionÇ,
ÈWeltfrieden durch weltweite ErziehungÇ, ÈWeltfrieden durch WeltspracheÇ, ÈWelt-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
38
frieden durch WeltgesetzeÇ. Eine solche Kampagne kann zur Diskussion dieser The-
men in kleinen und gro§en Versammlungen auf šrtlicher und nationaler Ebene
fŸhren, vielleicht in Zusammenarbeit mit Organisationen, die solche Ideen fšrdern;
¥ Dringender Aufruf zur Veršffentlichung eines reichhaltigen Angebots an Literatur,
Postern und anderem graphischen Material Ÿber den Frieden - innerhalb wie au§er-
halb der Bah‡'’-Gemeinde;
¥ Aufforderung an die Bah‡'’-NachrichtenblŠtter fŸr Kinder, Jugendliche und Erwach-
sene und an die Bah‡'’-Zeitschriften, die auch fŸr Nicht-Bah‡'’-Leser bestimmt sind,
besondere Artikel Ÿber den Frieden vorzusehen;
¥ Bitte an die Bah‡'’-Sender, diesem Thema besondere Beachtung zu schenken;
¥ Bitte an die Vereinigungen fŸr Bah‡'’-Studien, Vortragsreihen Ÿber den Frieden ab-
zuhalten;
¥ Anregung an die Bah‡'’-KŸnstler und Musiker, durch ihren Beitrag allen diesen Ak-
tivitŠten mehr Nachdruck zu verleihen, indem sie die wichtigen Themen, die sich auf
den Weltfrieden beziehen, in den verschiedenen KŸnsten zum Ausdruck bringen und
auch daran denken, ihre Nicht-Bah‡'’-Kollegen zu solchen BeitrŠgen zu ermutigen.
Wir stellen uns eine Proklamationskampagne vor, zu der nicht nur gro§e šffentliche
Veranstaltungen und die Inanspruchnahme der Massenmedien gehšren, sondern die auch
die einfachen Menschen und die Angehšrigen aller Gesellschaftsschichten aktiv einbe-
zieht durch ein breites Angebot an wirklich effektiven Unternehmungen, in denen sich die
Menschen in einer anhaltenden, weltweiten Anstrengung und in engem Zusammenwir-
ken mit der Bah‡'’-Gemeinde mit den grundlegenden Aspekten des Friedens auseinander-
setzen unter Zuhilfenahme der einzigartigen Einsichten, die die Lehren Bah‡'u'll‡hs
gewŠhren.
Wenn Sie darŸber nachdenken, welche Mšglichkeiten diese und Šhnliche Ideen Ihnen
fŸr Ihre eigenen PlŠne eršffnen, raten wir Ihnen, vorbereitende Schritte zu unternehmen,
um im Jahr 1986 innerhalb Ihres Amtsbereiches šrtliche und nationale Friedenskonferen-
zen abzuhalten, zu denen Vertreter des šffentlichen Lebens und andere prominente Per-
sšnlichkeiten eingeladen werden sollten. Wo solche nationalen Konferenzen eventuell
nicht abgehalten werden kšnnen, sollten auf jeden Fall šrtliche Konferenzen stattfinden.
In manchen Gebieten werden es die Nationalen RŠte benachbarter LŠnder vielleicht
fŸr sinnvoll halten, ihre KrŠfte zu vereinen und anstelle nationaler Konferenzen Ÿberna-
tionale abzuhalten. Diese mŸssen nicht sehr gro§ ausfallen, sollten aber doch so wir-
kungsvoll sein, da§ sie in der …ffentlichkeit und bei den beteiligten nationalen Bah‡'’-
Gemeinden einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Wir Ÿberlassen es der Initiative der
Nationalen Geistigen RŠte, in Beratung mit den kontinentalen Beratern solche Konferen-
zen abzuhalten.
Wenn Sie die ersten Vorbereitungen fŸr diese Konferenzen treffen, sollten Sie auch
versuchen herauszufinden, welche PlŠne von Regierungsseite oder von seiten verschie-
dener Organisationen in Ihrem Land bestehen, damit Sie im voraus wissen, wie Sie Ihre
eigenen Programme mit denen anderer so abstimmen kšnnen, da§ es der VerkŸndigung
des Glaubens und dem Nutzen aller Beteiligten am besten dient.
April 1985 Ridv‡n-Botschaft 142
39
Wir wŸrden uns Ÿber alle Ihre Gedanken und VorschlŠge zu den AktivitŠten, die Sie
wŠhrend des Internationalen Jahres des Friedens durchfŸhren wollen, sehr freuen.
NatŸrlich dŸrfen Ihre Planungen fŸr 1986 die Arbeit des Siebenjahresplanes nicht un-
terbrechen. Im Gegenteil: Ihre Unternehmungen fŸr die wirtschaftliche und soziale Ent-
wicklung der Bah‡'’-Gemeinde, die Teilnahme am Internationalen Jahr der Jugend 1985
und die geplanten AktivitŠten fŸr die in einem Jahr beginnende Friedenskampagne verstŠr-
ken sich gegenseitig und schaffen noch viel bessere Gelegenheiten zum Lehren, die ja fŸr
den erfolgreichen Abschlu§ des Siebenjahresplanes notwendig sind. Wir vertrauen všllig
darauf, da§ Ihre fortgesetzten BemŸhungen, den neuen Herausforderungen gerecht zu
werden, welche sich durch das Hervortreten des Glaubens aus der Verborgenheit ergeben,
durch die Gesegnete Schšnheit in reichem Ma§e belohnt werden; und wir werden von neu-
em an der Heiligen Schwelle unsere demŸtigen und flehentlichen Gebete darbringen, da§
Ihre kŸhnsten Erwartungen durch einen herrlichen Sieg noch Ÿbertroffen werden.
April 1985
Ridv‡n-Botschaft 142
Da wir nun das letzte Jahr des Siebenjahresplanes beginnen, mŸssen Vertrauen auf den Sieg
und das wachsende Bewu§tsein, da§ wir uns dem Anfang eines neuen Abschnitts in der fort-
schreitenden Entwicklung des Glaubens nŠhern, GefŸhle der Dankbarkeit und der ungedul-
digen Erwartung im Herzen eines jeden Bah‡'’ wachrufen. Die siegreiche ErfŸllung des
Planes ist nun in Sicht, und bei seiner Vollendung mag die Gesamtheit all dessen, was er-
reicht wurde, uns alle in Staunen versetzen. Aber das bedeutende, das historische Merkmal
des gegenwŠrtigen Entwicklungsabschnitts ist das Hervortreten des Glaubens aus der Ver-
borgenheit, das durch das unerschŸtterliche Heldentum der ruhmreichen, unermŸdlichen, in-
niggeliebten Bah‡'’-Gemeinde im Geburtsland Bah‡'u'll‡hs und des B‡b bewirkt wurde.
Diese dramatische VerŠnderung in der Stellung des Glaubens Gottes ereignet sich zu
einem chaotischen Zeitpunkt der Weltgeschichte, da StaatsmŠnner, FŸhrer und Leiter von
Institutionen der Menschheit mit zunehmender Verzweiflung den Bankrott und die všlli-
ge Wirkungslosigkeit ihrer grš§ten Anstrengungen erkennen, den Lauf des Verfalls auf-
zuhalten. Dies zwingt uns Bah‡'’ die Verpflichtung auf, uns erneut die ErklŠrung des
geliebten HŸters vor Augen zu halten und tief darŸber nachzudenken, da§ Èdas Prinzip
der Einheit der Menschheit - der Angelpunkt, um den alle Lehren Bah‡'u'll‡hs kreisen -
... eine organische strukturelle VerŠnderung der heutigen Gesellschaft verlangt, eine Ver-
Šnderung, wie sie die Welt noch nicht erlebt hat.Ç
Die Anzeichen fŸr ein in der Nicht-Bah‡'’-Welt rasch wachsendes Bewu§tsein, da§
die Menschheit tatsŠchlich einen neuen Entwicklungsabschnitt erreicht hat, bieten uns
Bah‡'’ všllig neue Gelegenheiten, um zu demonstrieren, da§ die Bah‡'’-Weltgemeinde
Ènicht nur der Kern, sondern das eigentliche ModellÇ jener Weltgesellschaft ist, die zu
errichten Bah‡'u'll‡hs Ziel ist und auf die eine gequŠlte Menschheit - wenn auch grš§ten-
teils unbewu§t - zustrebt.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
40
Die Zeit ist gekommen, da§ die Bah‡'’-Gemeinde sich mehr am Leben der Gesell-
schaft um sie herum beteiligt, ohne dabei im geringsten die in der Welt bestehenden, tod-
geweihten, entzweienden Konzepte zu unterstŸtzen oder im mindesten in ihren direkten
Anstrengungen bei der Lehrarbeit nachzulassen. Vielmehr mu§ die Bah‡'’-Gemeinde, in-
dem sie sich mit anderen verbindet, ihren Einflu§ in Richtung Einheit geltend machen;
sie mu§ ihre FŠhigkeit, Streitigkeiten eher durch Beratung als durch Konfrontation, Ge-
walttŠtigkeit oder Spaltung zu schlichten, unter Beweis stellen und ihren Glauben an den
gšttlichen Plan fŸr das Dasein des Menschen verkŸnden.
Die Bah‡'’-Jugend nutzt die Tatsache, da§ die Vereinten Nationen das Jahr 1985 zum
Jahr der Jugend ausgerufen haben, fŸr ihren eigenen Feldzug aktiver Zusammenarbeit mit
anderen Jugendgruppen, bei dem sie ihnen die Bah‡'’-Ideale vermittelt und eine Zielvor-
stellung aufzeigt, wie sie die Welt zu gestalten beabsichtigt. Die Bah‡'’-Gemeinde wird
bei der kršnenden Abschlu§veranstaltung der Vereinten Nationen zum Jahrzehnt der
Frau, die ebenfalls in diesem Jahr stattfindet, stark vertreten sein.
1986 ist zum Jahr des Friedens bestimmt worden, und die Bah‡'’ werden zu diesem
Thema keineswegs schweigen oder sich zurŸckhalten. Schon jetzt plant das Haus der Ge-
rechtigkeit eine Aktion, um den Regierungen und FŸhrern der Welt und - durch die
Bah‡'’-Weltgemeinde - den nationalen und šrtlichen Verwaltungsinstanzen und allen
Teilen der vielgestaltigen Weltgesellschaft die Bah‡'’-Vorstellung vom Frieden zu unter-
breiten. Am besten jedoch und in der vielfŠltigsten Weise kann der Glaube in den šrtli-
chen Bah‡'’-Gemeinden dargeboten werden. Hier kann man das eigentliche Modell des
Bah‡'’-Lebens erkennen. Hier kann am deutlichsten sichtbar werden, wie die Macht
Bah‡'u'll‡hs die menschlichen Angelegenheiten auf einer Basis geistiger Einheit ordnet.
Jeder šrtliche Geistige Rat, der in Einheit darum bemŸht ist, grš§ere Reife und eine wirk-
samere Arbeitsweise zu erlangen, und der seine Gemeinde ermutigt, ihre Bestimmung als
grundlegender Baustein in der Weltordnung Bah‡'u'll‡hs zu erfŸllen, kann dazu beitra-
gen, da§ das Interesse an der Sache Gottes bei den Leuten zunimmt und da§ sie schlie§-
lich als die einzige Hoffnung fŸr die Menschheit erkannt wird.
†berlegungen von solcher Art nehmen derzeit die Aufmerksamkeit des Universalen
Hauses der Gerechtigkeit ernstlich in Anspruch. Die Einzelheiten ihrer DurchfŸhrung
werden einen gro§en Teil des nŠchsten Planes ausmachen, der sofort auf die Vollendung
des jetzigen folgen und sechs Jahre dauern wird. Indem wir den Siebenjahresplan erfŸl-
len, unsere šrtlichen Gemeinden festigen und vor allem unser VerstŠndnis vom Ziel der
Offenbarung Bah‡'u'll‡hs verstŠrken und vertiefen, bereiten wir uns stŠndig darauf vor,
unseren Teil dazu beizutragen, da§ das Leben der Menschheit auf diesem Planeten jene
notwendige Umwandlung erfŠhrt, durch die sie erst wŸrdig wird, die Gnadengaben und
Segnungen des Reiches Gottes auf Erden zu empfangen.
8. Mai 1985 An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt
41
8. Mai 1985
An die Bah‡'’-Jugend in aller Welt
Allen, die sich bei den noch bevorstehenden Jugendkonferenzen im Internationalen Jahr
der Jugend versammeln, senden wir unsere lieben GrŸ§e und besten WŸnsche. Die Ant-
wort der Bah‡'’-Jugend auf die Herausforderungen dieses besonderen Jahres ist in vielen
LŠndern so engagiert und so vielseitig ausgefallen, da§ es uns drŠngt, unserer Freude und
gro§en Zuversicht Ausdruck zu geben.
Unser Beifall gilt jenen Jugendlichen, die in diesem besonderen Jahr schon AktivitŠ-
ten in ihren nationalen und šrtlichen Gemeinden oder in Zusammenarbeit mit ihren Al-
tersgenossen in anderen LŠndern unternommen haben, und wir rufen sie auf, in ihrem
beharrlichen BemŸhen um geistige Eigenschaften und nutzbringende BefŠhigungen nicht
nachzulassen. Ihre hochherzigen Bestrebungen werden dann die Entwicklungen in der
Welt, die auf eine fruchtbare, fortschrittliche und friedliche Zukunft gerichtet sind, fšr-
dern.
Mšgen die in diesem Jahr begonnenen JugendaktivitŠten ein angemessener Auftakt
zum Internationalen Jahr des Friedens 1986 sein und als wichtiger Bestandteil auch dieses
ganze Jahr hindurch andauern.
Die derzeitigen Erfordernisse eines Glaubens, dessen Verantwortung zugleich mit
seinem Hervortreten aus dem Unbekanntsein sehr rasch wŠchst, auferlegt den Jugendli-
chen die unentrinnbare Pflicht, dafŸr zu sorgen, da§ ihr Leben deutlich die umgestaltende
Kraft der neuen Offenbarung widerspiegelt, der sie sich verschrieben haben. Nach wel-
chem Beispiel sollte wohl sonst der Anspruch Bah‡'u'll‡hs beurteilt werden? Wie sollte
eine skeptische Menschheit Seine Heilsbotschaft anerkennen, wenn sie in den jungen
Menschen, die ja in jeder Gesellschaft als die tatkrŠftigsten, flexibelsten und hoffnungs-
vollsten Elemente angesehen werden, keine sichtbare Wirkung hervorbrŠchte?
Vor einer Welt, die es versŠumt hat, den Verhei§enen, den Urquell ihrer Rettung zu
erkennen, tut sich ein dunkler Horizont auf, wodurch die Zukunftsaussichten der jŸngeren
Generation erheblich beeintrŠchtigt werden. Ihre bedrŸckende Hoffnungslosigkeit und
ihre Hinwendung zu verzweifelten, aber aussichtslosen, ja gefŠhrlichen Lšsungen rufen
unmittelbar nach der helfenden, Aufmerksamsamkeit der jugendlichen Bah‡'’, die jenen
Urquell erkannt haben und es aus der strahlenden Schau heraus, die ihnen gegeben wurde,
gar nicht abwarten kšnnen, ihren verzweifelnden Altersgenossen die wiederbelebende
Freude, die aufbauende Hoffnung und die strahlende Zuversicht der gewaltigen Offenba-
rung Bah‡'u'll‡hs mitzuteilen.
Ihre Worte und Taten, ihre Haltung, das Fehlen von Vorurteilen, der Adel des Cha-
rakters, die hohe Auffassung vom Dienst am NŠchsten - mit einem Wort: die Eigenschaf-
ten und Handlungsweisen, die einen Bah‡'’ auszeichnen, mŸssen unter allen UmstŠnden
ihr inneres Leben, ihr Šu§eres Verhalten und ihre Beziehungen zu Freund oder Feind prŠ-
gen.
In allem, was sie anstreben, sollten sie den schŠbigen nschein von MittelmŠ§igkeit
vermeiden und die hochragenden Hšhen der Vortrefflichkeit erklimmen. Es sollte ihr fes-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
42
ter Entschlu§ sein, die AtmosphŠre ihrer Umgebung zu veredeln, ob im Klassenzimmer
oder im Hšrsaal, bei der Arbeit oder in der Freizeit, bei ihren Bah‡'’-Unternehmungen
oder im sozialen Dienst.
Sie sollen in der Tat die Herausforderungen, die ihrer harren, vertrauensvoll begrŸ-
§en. Durchdrungen von diesen hohen Eigenschaften bei gleichzeitiger Demut mu§ unsere
heutige Jugend mit ZŠhigkeit und in liebevoller Dienstbarkeit in den fŸr den weiteren
Fortschritt der Menschheit wichtigen Berufen, in Handel, Kunst und Handwerk die vor-
deren PlŠtze einnehmen, um sicherzustellen, da§ der Geist der Sache Gottes all diese be-
deutenden Felder menschlichen Strebens erleuchtet. Weiter noch: sie mu§ bestrebt sein,
die einheitsfšrdernden Denkrichtungen und die rasch voranschreitenden Technologien
dieses Kommunikationszeitalters zu beherrschen; doch gleichzeitig kann, ja mu§ sie die
GewŠhr bieten, da§ Kenntnisse und Fertigkeiten, welche die wundervollen, unverzicht-
baren Errungenschaften der Vergangenheit bewahren, an die Zukunft weitergereicht wer-
den. Die Wandlung, die in den gesellschaftlichen Mechanismen eintreten mu§, hŠngt
sicher in erheblichem Ma§e davon ab, wie wirksam sich die Jugend auf die Welt vorbe-
reitet, die sie einmal erben wird.
Wir empfehlen, da§ Ihr Ÿber diese Gedanken nachdenkt und sie in Euren Beratungen
Ÿber eure Zukunft berŸcksichtigt.
Und wir versichern Euch unseres Gedenkens im Gebet, unseres Vertrauens und unse-
rer Zuversicht.
7. August 1985
Entwicklung der šrtlichen und nationalen Bah‡'’-Fonds
Dieser Brief und das beigefŸgte Memorandum sind hauptsŠchlich an die Nationalen Geis-
tigen RŠte gerichtet, in deren Gemeinden viele Menschen in Šrmlichen materiellen Ver-
hŠltnissen leben; aber da die hier vorgetragenen Prinzipien - im Unterschied zu den
Vorgehensweisen - allgemein anwendbar sind, werden sie allen Nationalen RŠten zuge-
sandt.
In der Beziehung des GlŠubigen zum Fonds gibt es einen sehr grundlegenden Ge-
sichtspunkt, der immer gilt, unabhŠngig von der jeweiligen wirtschaftlichen Lage. Wenn
eine Seele Bah‡'u'll‡h als die Manifestation Gottes fŸr dieses Zeitalter annimmt und in
das gšttliche BŸndnis eintritt, sollte diese Seele nach und nach ihr ganzes Leben in Ein-
klang mit der gšttlichen Absicht bringen. Sie wird zum Mitstreiter in der Sache Gottes
und erlangt die Gnade, da§ es ihr gestattet ist, ihren materiellen Besitz, wie gering dieser
auch sei, der Arbeit des Glaubens zu weihen.
Daher ist das Spenden fŸr den Fonds ein geistiges Vorrecht, das diejenigen nicht be-
sitzen, die Bah‡'u'll‡h nicht angenommen haben, und von dem sich kein GlŠubiger aus-
schlie§en sollte. Es ist gleicherma§en eine Verantwortung und eine Quelle der Gnade.
Dieser Aspekt der Sache Gottes gehšrt, wie wir glauben, als wesentlicher Bestandteil zu
den Grundinformationen beim Lehren und Vertiefen neuer GlŠubiger. Die Bedeutung des
7. August 1985 Entwicklung der šrtlichen und nationalen Bah‡'’-Fonds
43
Spendens bemi§t sich danach, wie gro§ das Opfer fŸr den Spender war, nach dem Geist
der Ergebenheit, in dem die Spende geleistet wurde, und nach der Einigkeit der Freunde
in diesem Dienst; dies zieht die BestŠtigungen Gottes an und erhšht den Rang und die
Selbstachtung des einzelnen und der Gemeinde.
Um die geistige Bedeutung des Spendens fŸr den Glauben durch alle Mitglieder der
Bah‡'’-Gemeinde nochmals zu betonen, zitieren wir nachfolgend AuszŸge aus einem
Brief des HŸters an den Nationalen Geistigen Rat der Bah‡'’ von Zentral- und Ostafrika
vom 8. August 1957:
È... Alle mŸssen sich beteiligen. Vom Grade der Selbstaufopferung, die in diesen
persšnlichen BeitrŠgen liegt, hŠngen unmittelbar die Wirksamkeit und der geisti-
ge Einflu§ ab, den diese keimhaften administrativen Institutionen, ins Leben ge-
rufen durch die Macht Bah‡'u'll‡hs und den Geist des Planes, den der Mittelpunkt
Seines BŸndnisses ersonnen hat, ausŸben werden. Von nun an mŸssen von der
Gesamtheit aller erklŠrten Verfechter des Glaubens anhaltende, tatkrŠftige An-
strengungen unternommen werden ...Ç
Wir versichern Sie unserer Gebete an der Heiligen Schwelle fŸr Ihre FŸhrung und Be-
stŠtigung bei Ihren BemŸhungen, diesen Aspekt des Bah‡'’-Lebens in Ihrer Gemeinde zu
entwickeln.
Entwicklung der šrtlichen und nationalen Bah‡'’-Fonds:
ErlŠuterungen und Anregungen
WŠhrend bei den Freunden die heilige Verpflichtung und das Vorrecht liegt, fŸr den
Fonds zu spenden, fŠllt ebenso jedem šrtlichen und Nationalen Geistigen Rat die unaus-
weichliche Pflicht zu, sich selbst und die GlŠubigen in den geistigen Prinzipien bezŸglich
des Spendens zu erziehen, leicht handhabbare Methoden zu entwickeln, um den Spenden-
flu§ und die Entgegennahme der Spenden so einfach wie mšglich zu gestalten, und wirk-
same Verfahren auszuarbeiten, die sicherstellen, da§ die Geldmittel des Glaubens mit
Weisheit ausgegeben werden. Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat die nachstehen-
den ErlŠuterungen und Anregungen fŸr die Nationalen Geistigen RŠte zusammenstellen
lassen, um ihnen bei diesen wichtigen Aufgaben Hilfestellung zu geben.
Eine Grundvoraussetzung fŸr alle, die Verantwortung fŸr die Fonds des Glaubens tra-
gen, ist VertrauenswŸrdigkeit. Bah‡'u'll‡h hat betont, da§ dies eine der elementarsten,
entscheidenden Tugenden des Menschen ist. Wo sie geŸbt wird, hat dies eine unmittelba-
re und tiefgreifende Auswirkung auf die Bereitschaft der GlŠubigen, fŸr den Fonds zu
spenden.
In jedem Land herrschen unterschiedliche VerhŠltnisse. Daher mu§ jeder Nationale
Geistige Rat seine Ma§nahmen zur Erziehung der GlŠubigen und zur Entwicklung und
Verwaltung des Fonds den Gegebenheiten anpassen.
In vielen Teilen der Welt kšnnen die regelmŠ§igen Spenden weitgehend in Form von
Naturalien und Handarbeiten aufgebracht werden. Hierzu kann man die Freunde ermuti-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
44
gen, sobald geeignete Vorkehrungen fŸr das Sammeln und den Verkauf der Spenden so-
wie fŸr die Weiterleitung des Erlšses getroffen sind.
Feste Spendenzusagen kšnnen ein nŸtzlicher Weg sein, um zum Spenden anzuregen
und die Freunde auf die finanziellen Erfordernisse der Sache Gottes aufmerksam zu ma-
chen. Diese Methode kann sich als besonders brauchbar erweisen, wenn ein Geistiger Rat
ein grš§eres Projekt, z.B. den Bau eines .Ha.z’ratu'l-Quds oder die Einrichtung einer Fšr-
derschule, vor sich hat und im vorhinein abschŠtzen mu§, ob die Mittel fŸr das Projekt
verfŸgbar sein werden. Allerdings wŸrde es den Bah‡'’-Prinzipien všllig zuwiderlaufen,
wenn beim Aufruf zu derartigen Spendenzusagen oder beim Versuch, die Spenden ein-
zubringen, irgendwelcher Druck ausgeŸbt wŸrde. Wenn eine Spendenzusage vorliegt, ist
es gestattet, den Spender privat an seine Spendenabsicht zu erinnern und ihn hšflich zu
fragen, ob es ihm mšglich wŠre, seine Zusage einzulšsen; doch mu§ sich ein Geistiger
Rat darŸber im klaren sein, da§ solche Zusagen keine rechtlichen Verpflichtungen sind
und da§ ihre Einlšsung einzig und allein eine Gewissensangelegenheit ist. Es dŸrfen kei-
ne Listen von Freunden, die eine Zusage abgegeben haben, veršffentlicht werden.
Wie der geliebte HŸter erklŠrt hat, gehen die weltweiten und nationalen Interessen der
Sache gegenŸber den šrtlichen Interessen vor; daher sind die šrtlichen Spenden den nati-
onalen nachgeordnet. Die StabilitŠt eines Nationalen Geistigen Rates hŠngt jedoch von der
Festigkeit der šrtlichen Geistigen RŠte ab, und bei der Erziehung der Freunde im Hinblick
auf die Wichtigkeit des Fonds liegt der gangbarste und wirksamste Weg oft darin, da§ man
sich zunŠchst auf die Entwicklung der šrtlichen Fonds und das gute Funktionieren der šrt-
lichen Geistigen RŠte konzentriert. Wenn die Freunde dann das Prinzip verstanden und aus
der Erfahrung auf šrtlicher Ebene gelernt haben, werden sie die Bedeutung des nationalen
Fonds und die Arbeit des Nationalen Geistigen Rates leichter verstehen.
FŸr die šrtlichen Fonds regen wir an, da§ jeder šrtliche Geistige Rat mit einer gro§en
Gemeinde einen kleinen Ausschu§ ernennt, der den Rechner bei der Wahrnehmung sei-
ner Verantwortlichkeiten unterstŸtzt, und zwar so lange, bis die Freunde es sich zur Ge-
wohnheit gemacht haben, regelmŠ§ig und freigebig fŸr die Sache zu spenden. Vor der
Einsetzung solcher AusschŸsse kann mit dem fŸr den jeweiligen Bezirk zustŠndigen Hilf-
samtsmitglied oder mit seinem Assistenten beraten werden. Bei der Ernennung der Aus-
schu§mitglieder mu§ mit gro§er Sorgfalt vorgegangen werden; es mŸssen
vertrauenswŸrdige und gewissenhafte Freunde sein, die sich voll bewu§t sind, wie wich-
tig es ist, die Vertraulichkeit von Spenden fŸr den Fonds zu wahren.
Diese RechnungsausschŸsse kšnnten mehrere Funktionen erfŸllen:
Sie leisten dem Rechner bei Bedarf Hilfestellung. Zum Beispiel kšnnen Mitglieder
des Ausschusses dabei helfen, Quittungen auszustellen oder Konten zu fŸhren.
Sie sorgen fŸr begeisternde Kurzansprachen und Beratungen auf Neunzehntagefesten
oder eigens einberufenen ZusammenkŸnften, um die Freunde in der geistigen und prak-
tischen Bedeutung der Spenden fŸr die Fonds zu erziehen.
Sie nehmen im Namen des šrtlichen Rechners Geldspenden entgegen und leiten sie
diesem zu.
24. Oktober 1985 Bekanntgabe der Mitglieder der Kontinentalen BeraterŠmter
45
Sie nehmen Naturalien und Handarbeiten als Spenden entgegen. Der Ausschu§ wŸrde
auch den Verkauf dieser Gaben in die Wege leiten und den Erlšs dem šrtlichen Rechner
Ÿbergeben.
Sie nehmen von den Freunden schriftliche Zusagen entgegen, da§ sie hoffen oder be-
absichtigen, dem šrtlichen oder nationalen Fonds eine Geld- oder Sachspende zukommen
zu lassen. Auch leisten sie Hilfestellung beim Einziehen dieser Spenden.
Was nun den nationalen Fonds betrifft: In Gegenden, wo aufgrund eines unzureichen-
den Banksystems, eines unzuverlŠssigen Postzustelldienstes und ganz allgemein schlech-
ter Verkehrs- und Kommunikationsbedingungen Probleme auftreten, ist es sehr
empfehlenswert, da§ der Nationale Geistige Rat einen nationalen Ausschu§ ernennt, der
dem nationalen Rechner in Šhnlicher Weise zur Seite steht, wie es oben fŸr die šrtlichen
Geistigen RŠte erlŠutert wurde. DarŸber hinaus kann es sogar notwendig werden, aus
Mitteln des nationalen Fonds eine oder - je nach Grš§e des Landes - mehrere vertrauens-
wŸrdige Personen zu finanzieren, die in lŠndliche Gebiete reisen, dort mit den šrtlichen
RechnungsausschŸssen zusammentreffen, ihnen bei der AusŸbung ihrer Funktionen hel-
fen, die Erfordernisse des nationalen Fonds erlŠutern, die Spenden fŸr den nationalen
Fonds einsammeln und diese an den nationalen Rechner weiterleiten.
Jeder Nationale Geistige Rat sollte beim †berdenken der hier gemachten VorschlŠge
und bei der Frage, inwieweit diese auf die VerhŠltnisse seiner nationalen Gemeinde an-
wendbar sind, auch die folgenden Punkte berŸcksichtigen:
¥ Vielleicht wird es ihm wertvoll erscheinen, einmal die Methoden nŠher zu untersu-
chen, die schon jetzt in lŠndlichen Gegenden angewandt werden, wo die Teilnahme
der Freunde am Opfer und am Geben mit beachtlichem Erfolg erreicht worden ist.
¥ Auf den freiwilligen Dienst fŸr die Sache Gottes kšnnte nachdrŸcklich hingewiesen
werden. Dieser wirkt sich auf den Fonds aus, indem er die Kosten fŸr die Arbeit des
Glaubens verringert, und sollte von den Freunden freudigen Herzens Ÿbernommen
werden.
¥ FŸr Nationale und auch šrtliche Geistige RŠte kann es nŸtzlich und hilfreich sein, ihre
finanzielle EigenstŠndigkeit vorauszuplanen; sie kšnnen Zielvorgaben fŸr die Hšhe
der eingehenden Spenden machen und die erzielten Fortschritte in Richtung auf diese
Vorgaben den Freunden bekanntgeben.
¥ Die Geistigen RŠte sollten die Mitglieder ihrer Gemeinden ins Vertrauen ziehen. Sie
sollten ihnen regelmŠ§ig mitteilen, wie der Fonds verwendet und fŸr welche Projekte
Geld benštigt wird.
24. Oktober 1985
Bekanntgabe der Mitglieder der Kontinentalen BeraterŠmter
Es erfŸllt uns mit gro§er Freude, die Mitglieder der Kontinentalen BeraterŠmter mit Wir-
kung vom Tag des BŸndnisses, dem 26. November 1985, bekanntzugeben. Die Anzahl
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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der Berater ist von 63 auf 72 erhšht worden, und ihre geographische Verteilung wurde
der Entwicklung des Glaubens in der Welt angepa§t.
Die Kontinentalen BeraterŠmter haben nach den jetzigen Ernennungen folgende Mit-
glieder:
¥ Afrika (18 Berater): Herr Hœshang Ahdieh (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds),
Herr .Husayn Ardek‡n’, Frau Beatrice O. Asare, Herr Gila Michael Bahta, Herr Fri-
day Ekpe, Herr Oloro Epyeru, Herr Shidan Fat'he-Aazam, Herr Kassimi Fofana, Herr
Zekrollah Kazemi, Herr Mu.hammad Kebdani, Frau Thelma Khelghati, Herr Roddy
Dharma Lutchmaya, Herr Wingi Mabuku, Herr Daniel Ramoroesi, Dr. Mihd’ Saman-
dar’, Dr. Edith Senoga, Herr Peter Vuyiya, Frau Lucretia Mancho Warren.
¥ Amerika (17 Berater): Dr. Hid‡yatu'll‡h A.hmad’yyih, Herr Eloy Anello, Dr. Farzam
Arb‡b (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds), Dr. Wilma Brady, Frau Isabel P. de
Calder—n, Herr Rolf von Czekus, Herr Robert Harris, Frau Lauretta King, Dr. Peter
McLaren, Herr Shapoor Monadjem, Frau Ruth Pringle, Dr. Donald O. Rogers, Herr
Fred Schechter, Herr Arturo Serrano, Herr Alan Smith, Dr. David R. Smith, Herr Ro-
drigo Tom‡s.
¥ Asien (19 Berater): Dr. .S‡bir {'Af‡q’, Herr Burh‡ni'd-D’n Afsh’n, Dr. Iraj Ayman,
Herr Bijan Fareed, Dr. John Fozdar, Herr Zab’.hu'll‡h Gulmu.hammad’, Herr Bharat
Koirala, Herr Rœ.hu'll‡h Mumt‡z’, Herr S. Nagaratnam, Dr. Perin Olyai, Frau Rose
Ong, Herr Khud‡ra.hm Paym‡n (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds), Herr Mas’.h
Raw.h‡n’, Herr Vicente Samaniego, U Saw Tin, Herr Ilhan Sezgin, Frau Zena Sorab-
jee, Dr. Chellie J. Sundram, Herr Michitoshi Zenimoto.
¥ Australasien (9 Berater): Herr Suhayl `Al‡'’, Herr Ben Ayala, Justice Richard Benson,
Dr. Kamran Eshraghian, Frau Tinai Hancock, Herr Lisiate Maka, Frau Gayle Morri-
son, Dr. S’rœs Nar‡q’, Frau Joy Stevenson (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds).
¥ Europa (9 Berater): Dr. Agnes Ghaznavi, Herr Hartmut Grossmann, Herr Louis HŽ-
nuzet (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds), Frau Ursula MŸhlschlegel, Dr. Leo
Niederreiter, Frau Polin Rafat, Herr Adib Taherzadeh, Herr Adam Thorne, Herr Sohr-
ab Youssefian.
Die folgenden neunzehn ergebenen GlŠubigen, die nun von den beschwerlichen Ver-
pflichtungen der Mitgliedschaft in einem Berateramt entbunden werden, werden den
Freunden auch weiterhin durch ihre hervorragenden FŠhigkeiten und ihre Erfahrungen als
herausragende Diener der Sache Gottes Quellen der Anregung und Ermutigung sein:
Herr A. Owen Battrick, Herr Erik Blumenthal, Frau Shirin Boman, Frau Carmen de
Burafato, Herr Athos Costas, Herr Angus Cowan, Frau Dorothy Ferraby, Herr Aydin GŸ-
ney, Dr. Dipchand Khianra, Herr Artemus Lamb, Herr Kolonario Oule, Dr. Sarah Pereira,
Frau Betty R. Reed, Dr. Manœchihr Salm‡npœr, Frau Velma Sherrill, Herr Hideya Suzuki,
Frau Bah’yyih Winckler, Herr Donald Witzel, Herr Yan Kee Leong.
Jedem einzelnen dieser lieben Freunde drŸcken wir unsere tief empfundene Dankbar-
keit aus, und wir versichern sie unserer Gebete in den Heiligen Schreinen fŸr die BestŠ-
tigung ihrer Ÿberaus wertvollen, aufopfernden Dienste fŸr die Sache Bah‡'u'll‡hs.
17. November 1985 †berfŸhrung der sterblichen †berreste von M’rz‡ Mu.hammad-Qul’
47
Zum jetzigen Zeitpunkt, da die Bah‡'’-Welt der Herausforderung des Internationalen
Jahres des Friedens entgegensieht, da sie vor der Vollendung des Siebenjahresplanes und
an der Schwelle des neuen Sechsjahresplanes steht, hielten wir es fŸr wichtig, die Berater
aus allen Kontinenten zu einer Konferenz im Weltzentrum zusammenzurufen, um Ÿber
die Aufgaben und die Mšglichkeiten der unmittelbar vor uns liegenden Jahre zu beraten.
Diese Konferenz wird vom 27. Dezember 1985 bis 2. Januar 1986 stattfinden; sie ist ein
weiteres Zeichen fŸr den raschen Fortschritt und den Festigungsproze§ der Institutionen
der Sache Gottes.
Wir sind der Gesegneten Vollkommenheit fŸr Seine gnadenreichen BestŠtigungen
zutiefst dankbar, die Seine unermŸdlich arbeitenden Diener in jedem Teil der Welt zu
Zeugen des wachsenden Einflusses Seiner glorreichen Sache machen und sie befŠhigen,
an der lebenspendenden Entfaltung Seiner administrativen Ordnung mitzuarbeiten.
Es ist unser inniges Gebet an der Heiligen Schwelle, da§ die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs
in jedem Land sich erheben, um mit vermehrter Entschlossenheit und Selbstverleugnung
zu Spiegeln jener hohen Ideale zu werden, die Sein machtvoller Glaube vor uns hinstellt.
17. November 1985
†berfŸhrung der sterblichen †berreste von M’rz‡ Mu.hammad-Quli?
Mit GefŸhlen der Freude und Dankbarkeit unterrichten wir die Bah‡'’-Welt Ÿber die an-
gemessene Umbettung der sterblichen †berreste von M’rz‡ Mu.hammad-Qul’, dem ge-
treuen Halbbruder Bah‡'u'll‡hs, der mit Ihm in die Verbannung ging, und von elf
Mitgliedern seiner Familie auf einen neuen Bah‡'’-Friedhof, an einem Berghang mit
Blick Ÿber den See Genezareth und die Berge GalilŠas in Richtung der Qiblih des Glau-
bens. Dieses historische Ereignis, das wie zufŠllig mit der ersten formellen †berreichung
der ÈVerhei§ung des WeltfriedensÇ an ein Staatsoberhaupt zusammenfiel, ist in den An-
nalen der Sache Bah‡'u'll‡hs von besonderer Bedeutung.
Am 12. November 1952 telegrafierte der geliebte HŸter der Bah‡'’-Welt voll Freude
den Erwerb eines dringend benštigten GrundstŸcks in der Nachbarschaft des Heiligsten
Schreines und des Landhauses in Bahj’ im Austausch gegen ein GrundstŸck, das die En-
kelkinder des M’rz‡ Mu.hammad-Qul’ gestiftet hatten.
Dieses in dem Telegramm erwŠhnte GrundstŸck in Nuqayb am Ostufer des See Ge-
nezareth hatte frŸher M’rz‡ Mu.hammad-Qul’ gehšrt. Mit seiner Familie hatte er jahre-
lang dort gewohnt und das Land bewirtschaftet, und nach seinem Hinscheiden wurden
seine sterblichen †berreste auf Anweisung `Abdu'l-Bah‡s dort beigesetzt, ebenso wie
auch spŠter die seiner Familie.
1937 wurde unmittelbar nšrdlich des Anwesens der Kibbuz Ein Gev errichtet, und
die Siedler auf den beiden GrundstŸcken lebten in friedlicher Nachbarschaft nebenein-
ander, bis der Krieg von 1948 die Familie zwang, ihr Land zu verlassen, das genau an
der unruhigen Grenze des neuen Staates Israel lag und von der Regierung enteignet wur-
de. Die Enkelkinder von M’rz‡ Mu.hammad-Qul’ Ÿbertrugen die Eigentumsrechte an
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
48
diesem GrundstŸck dem Glauben, der im Austausch hierfŸr das dringend benštigte
LandstŸck in Bahj’ erhielt. So ging der kleine Friedhof den Bah‡'’ verloren. Er blieb lan-
ge unberŸhrt, bis im Jahr 1972 beschlossen wurde, an die Behšrden mit der Absicht he-
ranzutreten, das GrundstŸck zu verschšnern und als Ort historischer Bedeutung fŸr den
Glauben instandzuhalten. Inzwischen waren jedoch bereits PlŠne entstanden, die Anbau-
flŠche des Kibbuz zu erweitern und das GelŠnde so zu erschlie§en, da§ eine neuerliche
Eršffnung des Friedhofs an diesem Ort auf Dauer nicht mehr in Frage kam. In Verhand-
lungen wurde erreicht, da§ ein anderes StŸck Land in unmittelbarer Nachbarschaft, je-
doch etwas weiter vom Seeufer entfernt am Hang des Tel Susita gelegen, offiziell als
Bah‡'’-Friedhof bestimmt und der Bah‡'’-Gemeinde Ÿbergeben wurde. Daraufhin began-
nen EinzŠunungsarbeiten und die Anpflanzung passender StrŠucher und BŠume, und es
wurden Vorbereitungen getroffen fŸr die Umbettung der kostbaren sterblichen †berreste
dieser Familie.
Am Freitagmorgen, dem 18. Oktober 1985, wurden zum Abschlu§ dieses Vorgangs
die sterblichen †berreste von M’rz‡ Mu.hammad-Qul’ feierlich vom alten zum neuen
Friedhof ŸberfŸhrt und dort in Gegenwart der HŠnde der Sache Amatu'l-Bah‡ Rœ.h’yyih
Kh‡num und `Al’ Akbar Furœtan, von Mitgliedern des Universalen Hauses der Gerech-
tigkeit und des Internationalen Lehrzentrums und einer gro§en Versammlung von Freun-
den des Weltzentrums sowie von ReprŠsentanten der israelischen Behšrden und des
Kibbuz Ein Gev umgebettet. Frau .Husn’yyih Bah‡'’, die Enkelin von M’rz‡
Mu.hammad-Qul’, die heute in St. Lucia auf den Westindischen Inseln als Pionier lebt,
von Mitgliedern ihrer Familie begleitet, war speziell eingeladen worden, der Feierlichkeit
zu Ehren ihres ruhmreichen Vorfahren, dem `Abdu'l-Bah‡ in ÈVorbilder der TreueÇ in so
beredten Worten ein Denkmal gesetzt hat, beizuwohnen.
25. November 1985
Friedensbotschaft dem GeneralsekretŠr
der Vereinten Nationen Ÿberreicht
Am Vorabend des Tages des BŸndnisses verkŸnden wir mit tiefempfundener Dankbar-
keit die erfolgreiche †berreichung der an die Všlker der Welt gerichteten Friedensbot-
schaft an den GeneralsekretŠr der Vereinten Nationen. Die Anwesenheit von Amatu'l-
Bah‡ Rœ.h’yyih Kh‡num als Leiterin der Delegation der Internationalen Bah‡'’-Gemein-
de verlieh diesem Ereignis eine Bedeutung, die die Herzen kŸnftiger Generationen erfreu-
en und ihre Begeisterung und WertschŠtzung hervorrufen wird. Die †bergabe an den
GeneralsekretŠr am 22. November kŸndigt zusammen mit der weiteren †berreichung der
Botschaft an StaatsoberhŠupter in aller Welt ein neues Stadium in den Beziehungen der
Bah‡'’-Gemeinde zu den Vereinten Nationen an. Sie verleiht den AktivitŠten zum Inter-
nationalen Jahr des Friedens, die von den nationalen und šrtlichen Bah‡'’-Gemeinden mit
beispielhafter Energie und Šu§erst wirkungsvoll unternommen werden, unmittelbar einen
zusŠtzlichen Antrieb.
25. November 1985 Friedensbotschaft dem GeneralsekretŠr der Vereinten Nationen Ÿberreicht
49
Wir nehmen diese Gelegenheit wahr, den Freunden mitzuteilen, da§ bis zum jetzigen
Zeitpunkt zwei der Ÿber fŸnfzig StaatsoberhŠupter, die die Friedensbotschaft bereits er-
halten haben, uns ihre positive und nachdenkliche Antwort Ÿbermittelt haben, nŠmlich die
PrŠsidenten Kolumbiens und der Marshall-Inseln. Die Nachrichten, die im Weltzentrum
eintreffen, bezeugen, da§ die Botschaft bei Menschen aller Gesellschaftsschichten zuneh-
mend wohlwollendes Interesse hervorruft. Von Herzen schŠtzen und bewundern wir die
schšpferische Tatkraft, mit der sich die Freunde allerorts dem Studium und der Verbrei-
tung der ÈVerhei§ung des WeltfriedensÇ widmen.
Der bemerkenswerte Umfang der AktivitŠten, die bereits einen Monat nach Veršf-
fentlichung der Botschaft stattgefunden haben, erfŸllt uns mit Befriedigung und Freude.
Dankbaren Herzens erkennen wir die Segnungen, die auf die Gemeinde des Grš§ten Na-
mens herabstršmen, ausgelšst durch die weltaufrŸttelnden Opfer unserer geliebten, tap-
feren BrŸder und Schwestern, deren geistiger RŸckhalt und deren unbezwingliche
Tapferkeit nicht weniger als sieben Jahre lang den andauernden, unerbittlichen Angriffen
und beispiellosen UmwŠlzungen, die das Geburtsland Bah‡'u'll‡hs erlebt, widerstanden
haben.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
50
51
Botschaften und Briefe
des Jahres 1986
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
52
2. Januar 1986
Einige WesenszŸge des kommenden Sechsjahresplanes
Die hohen Erwartungen, mit denen wir am 27. Dezember vierundsechzig Berater aus fŸnf
Kontinenten zu einer Aussprache mit dem Internationalen Lehrzentrum Ÿber die Heraus-
forderungen und Chancen, denen die Bah‡'’-Weltgemeinde gegenŸbersteht, empfangen
haben, sind jetzt beim Abschlu§ dieser historischen Konferenz in GefŸhle tiefster Freude,
Dankbarkeit und Liebe verwandelt.
Beehrt durch die Anwesenheit der HŠnde der Sache Amatu'l-Bah‡ Rœ.h’yyih Kh‡-
num, Ugo Giachery, `Al’ Akbar Furœtan, `Al’-Mu.hammad Varq‡ und Collis Feathersto-
ne, wurde die Konferenz vom Internationalen Lehrzentrum mit bewundernswerter
TŸchtigkeit und Voraussicht organisiert und geleitet. UnermŸdlich kŸmmerten sich des-
sen Mitglieder um die BedŸrfnisse der Teilnehmer und lenkten den Fortschritt der Kon-
ferenz.
Zu einem Zeitpunkt zusammengetreten, da die Berater der Bah‡'’-Welt gerade ihre
neue fŸnfjŠhrige Amtsperiode begonnen haben und uns nur wenige Monate vom Ab-
schlu§ des Sechsjahresplanes und der Eršffnung des neuen Siebenjahresplanes trennen,
erlangte diese Konferenz im gro§en Saal am Sitz des Universalen Hauses der Gerechtig-
keit in einer AtmosphŠre, die durch die geistige Macht der Heiligen Schreine und durch
das - die ganze Bah‡'’-Welt durchdringende - euphorische VorgefŸhl eines gesegneten
Sieges enorm gesteigert war, in der Beratung solche Gipfel des GlŸcksgefŸhls, der Ver-
geistigung und der Kraft, wie sie nur die Diener der Gesegneten Schšnheit erleben kšn-
nen.
Das organische Wachstum der Sache Gottes, das sich in den jŸngsten, hochbedeutsa-
men Entwicklungen im Leben der Sache kundtut, tritt im Lichte der Hauptziele und wich-
tigsten Erwartungen des Sechsjahresplanes deutlich zutage: Die ungeheure Ausdehnung
der zahlenmŠ§igen und finanziellen Hilfsquellen der Sache; die Erhšhung ihres Ansehens
in der Welt; die weltweite Zunahme der Produktion, der Verbreitung und des Gebrauchs
der Bah‡'’-Literatur; das entschiedenere Vorleben des Bah‡'’-Seins auf der ganzen Welt,
wozu besonders die Bah‡'’-Erziehung von Kindern und Jugendlichen, die StŠrkung des
Bah‡'’-Familienlebens, die Beachtung der allgemeinen Teilnahme und die geistige Berei-
cherung des persšnlichen Lebens gehšren; eine weitere Beschleunigung im Reifungspro-
ze§ der šrtlichen und nationalen Bah‡'’-Gemeinden und eine dynamische Festigung der
Einheit der beiden Pfeiler der Verwaltungsordnung; eine vermehrte Zuwendung der
Bah‡'’-Weltgemeinde zur Umwelt und deren BedŸrfnissen; schlie§lich das Streben nach
sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung in festgegrŸndeten Bah‡'’-Gemeinden - dies
sind einige WesenszŸge des Sechsjahresplanes, der am 21. April 1986 beginnt und am 20.
April 1992 endet.
An Ridv‡n 1992 wird ein Heiliges Jahr beginnen. Auf der ganzen Welt werden dann
Gedenkfeiern zur hundertsten Wiederkehr des Hinscheidens Bah‡'u'll‡hs abgehalten, und
mit dem zweiten Bah‡'’-Weltkongre§ in der Stadt des BŸndnisses (New York) wird der
Einsetzung Seines Bundes feierlich gedacht werden.
25. Februar 1986 Vorbereitung auf den Sechsjahresplan
53
GestŠrkt und bereichert durch ihre Erfahrungen im Heiligen Land werden die gelieb-
ten Berater sich so frŸh wie mšglich mit allen Nationalen Geistigen RŠten Ÿber Ma§nah-
men fŸr den erfolgreichen Abschlu§ des laufenden Planes und die Vorbereitung des
Sechsjahresplanes beraten. Im Vorgriff auf diese Beratungen werden die Nationalen
Geistigen RŠte eine umfassende Mitteilung Ÿber die Ziele und Merkmale dieses Planes
erhalten, so da§ sie zusammen mit den Beratern die nationalen PlŠne formulieren kšnnen,
die fŸr jede Gemeinde festlegen, wie letztere die Ÿbergeordneten Ziele verfolgen wird.
Dieses neue Verfahren, bei dem die nationalen Ziele des nŠchsten Plans hauptsŠch-
lich von den Nationalen Geistigen RŠten und den BeraterŠmtern formuliert werden, kŸn-
det den Beginn einer neuen Stufe in der Entfaltung der Verwaltungsordnung an. Unser
geliebter HŸter hat eine Folge von Epochen im Ablauf des formgebenden Zeitalters des
Glaubens vorausgesehen: wir zšgern nicht festzustellen, da§ die jetzige neue Entwick-
lung im Reifungsproze§ der Bah‡'’-Institutionen den Anfang der vierten Epoche dieses
Zeitalters kennzeichnet.
Shoghi Effendi erkannte im organischen Leben der Sache Gottes eine Dialektik von
Sieg und Krise. Die beispiellosen Triumphe, hervorgerufen durch die felsenfeste Stand-
haftigkeit der iranischen Freunde, werden unvermeidlich WiderstŠnde erzeugen, um un-
sere KrŠfte zu prŸfen und zu mehren.
Jeder Bah‡'’ auf der ganzen Welt soll versichert sein, da§ alles, was diesem sich ent-
faltenden Glauben Gottes zusto§en wird, nur unbestreitbarer Beweis der liebenden FŸr-
sorge ist, mit welcher der Kšnig der Herrlichkeit und Sein gemarterter Herold durch
Vermittlung des unvergleichlichen Mittelpunkts Seines BŸndnisses und unseres geliebten
HŸters Seine demŸtigen AnhŠnger fŸr den endgŸltigen, gro§artigen Triumph vorbereiten.
Unsere Liebe und unsere Gebete begleiten Sie alle.
25. Februar 1986
Vorbereitung auf den Sechsjahresplan
Am 2. Januar 1986, dem letzten Tag der Konferenz der Berater, hat das Universale Haus
der Gerechtigkeit einige WesenszŸge des Sechsjahresplanes bekanntgegeben und die Me-
thoden genannt, mit denen die nationalen Planziele in gemeinsamer Beratung der Natio-
nalen Geistigen RŠte mit den Beratern erarbeitet werden sollen. Noch vor Ridv‡n werden
Sie eine Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit an die ganze Bah‡'’-Welt
und eine weitere Botschaft an die Bah‡'’ Ihres eigenen ZustŠndigkeitsbereiches erhalten.
In der Zwischenzeit wŸnscht das Universale Haus der Gerechtigkeit, da§ Sie damit
beginnen, Ÿber die Ziele des Sechsjahresplans fŸr Ihr Land zu beraten. Die vorbereiten-
den Schritte, Ziele zu stecken, sind schon getan: Auf Bitten des Universalen Hauses der
Gerechtigkeit haben die einzelnen Nationalen Geistigen RŠte eine Selbstbeurteilung der
StŠrken und SchwŠchen ihrer jeweiligen LŠnder vorgenommen. Diese Vorarbeit wird
ohne Zweifel fŸr jeden von Ihnen eine gro§e Hilfe sein, wenn Sie in die nŠchste Phase
dieses Prozesses eintreten.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
54
Das Haus der Gerechtigkeit hat uns gebeten, Ihnen die folgenden zusŠtzlichen Leit-
linien zu Ÿbermitteln und Ihnen beiliegende Auflistung der Hauptziele des Planes auf
nationaler Ebene mit einigen VorschlŠgen fŸr besondere Ziele als Ausgangspunkt fŸr
Ihre Beratungen zuzusenden. Sie sollten sich jedoch nicht auf diese VorschlŠge be-
schrŠnken.
Ein Wesenszug des Sechsjahresplanes ist, da§ die Ausarbeitung der nationalen Plan-
ziele im einzelnen an sich schon eines der Planziele darstellt; doch sollte dies die Aktivi-
tŠten Ihrer Gemeinden in keiner Weise aufhalten. Dieser Brief gibt Ihnen die Hauptziele
des Planes bekannt, und jeder GlŠubige, jeder šrtliche Geistige Rat und alle nationalen
AusschŸsse kšnnen ohne Verzug und mit stets wachsender Energie an vielen Projekten
zur Erreichung dieser Ziele arbeiten: an Projekten, die bereits im Gange sind, ebenso wie
an solchen, die neu entwickelt werden. Wenn dann spŠter die speziellen Ziele fŸr jede na-
tionale Gemeinde bekanntgegeben werden, steht ein geeintes Heer ergebener AnhŠnger
Bah‡'u'll‡hs bereit, die sich schon in der AktivitŠt mittendrin befinden.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hofft, da§ noch vor Ridv‡n jeder Nationale
Geistige Rat die Mšglichkeit haben wird, mit einem Mitglied des Kontinentalen Berater-
amtes zusammenzukommen, damit bei dieser ersten Beratung der Grund gelegt wird fŸr
die Beratung der Ziele auf den Nationaltagungen.
Nach Ridv‡n werden sich zweifellos weitere Beratungen anschlie§en, deren Dauer
von dem Zustand und der Grš§e der jeweiligen nationalen Gemeinde und von der †ber-
schaubarkeit ihrer VerhŠltnisse abhŠngen wird. Sobald die besonderen nationalen Ziele
ausformuliert sind und Einigkeit Ÿber sie erreicht ist, sollen sie sofort an das Weltzentrum
geschickt werden. Sie werden vom Universalen Haus der Gerechtigkeit und vom Interna-
tionalen Lehrzentrum geprŸft, und der Nationale Rat wird dann so schnell wie mšglich
Ÿber die BestŠtigung oder AbŠnderung seiner VorschlŠge in Kenntnis gesetzt. Jede Ein-
sendung wird nach ihrem Eingang bearbeitet; je frŸher sie kommt, desto besser. SpŠtester
Termin fŸr den Eingang im Weltzentrum ist der 1. November 1986.
Nicht in der Liste der Hauptziele enthalten sind die Ziele fŸr die gegenseitige interna-
tionale Hilfestellung, wozu auch Pioniervorhaben, šrtliche Lehrprojekte, Reiselehrer,
UnterstŸtzung bei Entwicklungsprojekten und beim Erwerb von Eigentum und Fahrzeu-
gen gehšren. Die Kontinentalen BeraterŠmter haben Hinweise zu diesen Teilen des Pla-
nes erhalten und werden sie den Nationalen Geistigen RŠten im Lauf der Beratungen
weitergeben. Da diese Ziele internationaler Natur sind, mŸssen sie vor einer allgemeinen
Bekanntgabe im Weltzentrum bestŠtigt und genehmigt werden.
Obwohl die Verantwortung fŸr die Zielplanung und fŸr die Leitung der AktivitŠten,
fŸr Ansporn und Ermutigung der GlŠubigen und fŸr deren UnterstŸtzung und Einigung
im Dienst der Sache bei den Institutionen des Glaubens liegt, so sind es letzten Endes
doch die geistige Entscheidung und das Handeln des einzelnen, die den Glauben auf sei-
nem Weg zum schlie§lichen Triumph voranbringen. Das Universale Haus der Gerechtig-
keit hegt die glŸhende Hoffnung, da§ jeder getreue AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs - ob Mann oder
Frau - sein Herz erforscht, mit voller Aufmerksamkeit und im Geiste liebevollen Selb-
stopfers die Ziele des Sechsjahresplanes studiert und dann entscheidet, welche Rolle er
bei der ErfŸllung dieser Ziele Ÿbernimmt.
21. MŠrz 1986 Naw-Rœz-Botschaft an die Bah‡'’ in Deutschland
55
Die Gebete des Universalen Hauses der Gerechtigkeit und des Internationalen Lehr-
zentrums an der Heiligen Schwelle werden auf jedem Erdteil und in jeder Nation mit den
Institutionen des Glaubens sein, wenn Sie jetzt an die wichtige Aufgabe herangehen, die
Ziele zu bestimmen, die die nationalen Gemeinden durch die nŠchsten sechs Jahre gelei-
ten werden.
21. MŠrz 1986
Naw-Rœz-Botschaft an die Bah‡'’ in Deutschland
An diesem schicksalhaften Ridv‡n steht die Bah‡'’-Welt am Wendepunkt zwischen
dem Siebenjahresplan und einem Sechsjahresplan, der noch grš§ere Anforderungen
stellt. Ihr Nationaler Geistiger Rat wird im Laufe dieses Jahres, wŠhrend Sie mit unver-
minderter Energie Ihre derzeitigen Vorhaben weiterverfolgen, in gemeinsamer Beratung
mit dem kontinentalen Berateramt den nationalen Plan formulieren, der das Grunddoku-
ment fŸr alle Ihre Anstrengungen in den unmittelbar folgenden Jahren darstellen wird.
Bei der Nationaltagung an diesem Ridv‡n sind Ihre Delegierten dazu aufgerufen, Anre-
gungen und BeitrŠge zu diesen Beratungen zu liefern.
Wenn auch das endgŸltige Ergebnis des Siebenjahresplanes noch nicht vorliegt, lŠ§t
sich doch schon sagen, da§ die deutsche Bah‡'’-Gemeinde ihre Zielvorgabe bei den šrtli-
chen Geistigen RŠten um vier Ÿbertroffen hat und da§ sie nur noch zehn Zentren eršffnen
mu§, um das Ziel von 610 zu erreichen. Die Zahl der erwachsenen GlŠubigen ist seit dem
Beginn des Planes um etwa 14% gestiegen. Gro§e Leistungen hat auch Ihre Arbeit im Os-
ten erbracht, wodurch der Weg fŸr eine Beschleunigung der dortigen Arbeit im Sechsjah-
resplan geebnet wurde. In Ihren Beziehungen zu den Regierungsstellen und zu fŸhrenden
Meinungsbildnern haben Sie ebenfalls Herausragendes geleistet; hiervon wird ein Ein-
flu§ ausgehen, der weit Ÿber die Grenzen des europŠischen Kontinents hinausreicht.
Wenn Sie jetzt das Erreichte Ÿberblicken, mŸssen Sie Ihre Gedanken auf die Zukunft
richten, auf die viel weiter gehende Verbreitung und die tiefer reichende Verwurzelung
der Sache Gottes in Ihrer Heimat, ein schnelleres Anwachsen der Zahl offener Verfechter
des Glaubens in Deutschland, auf den Ausbau Ihrer TŠtigkeit im Osten und auf die Zu-
sammenarbeit mit den Schwestergemeinden, die die deutsche Bah‡'’-Gemeinde aufbauen
wird. Der europŠische Kontinent, auf dem immer noch weite Gebiete kaum vom Licht der
Sache Gottes berŸhrt wurden, beherbergt viele Minderheitsgruppen. Einige trafen erst in
jŸngster Zeit dort ein; andere leben dort seit vielen Jahrhunderten, so z.B. die Friesen im
Norden Ihres eigenen Landes. Zu den Minderheiten gehšrt auch das begabte Volk der
Sinti und Roma; wenn diese den Glauben annehmen, so wird das unabsehbare Auswir-
kungen fŸr weite Gebiete des Erdballs haben. Alle diese Gruppen mŸssen in die PlŠne der
AnhŠnger des Grš§ten Namens dieses Kontinents einbezogen werden.
Unsere Gebete an der Heiligen Schwelle werden der FŸhrung und UnterstŸtzung fŸr
Sie bei all Ihren wichtigen BemŸhungen gewidmet sein.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
56
April 1986
Ridv‡n-Botschaft 143
Die Gšttliche FrŸhlingszeit naht mit Eile, und alle Atome der Erde antworten dem pulsie-
renden Einflu§ der Offenbarung Bah‡'u'll‡hs. Die Zeichen dieses neuen Lebens zeigen
sich klar und deutlich im Fortschreiten der Sache Gottes. Indem wir - wenn auch nur in
einer Momentaufnahme - das sich entfaltende Bild ihres Wachstums betrachten, kšnnen
wir nur mit Erstaunen und Dankbarkeit die unwiderstehliche Kraft jener AllmŠchtigen
Hand wahrnehmen, welche ihre Geschicke lenkt.
Dieses Voranschreiten der Sache Gottes ist in der Zeit des Siebenjahresplanes merk-
lich schneller geworden, was durch die Vollendung vieler wichtiger Unternehmungen
in der ganzen Bah‡'’-Welt und durch einschneidende Entwicklungen am Herzen der Sa-
che selbst bestŠtigt wird. Die Restaurierung des sŸdlichen FlŸgels des Hauses von `Ab-
du'll‡h P‡sh‡ und seine …ffnung fŸr die Pilger, die Vollendung und Einweihung des
Sitzes des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, die Genehmigung der detaillierten
PlŠne fŸr die verbleibenden GebŠude rund um den Bogen, die Erweiterung der Mitglie-
derzahl und der Verantwortungsbereiche des Internationalen Lehrzentrums und der
Kontinentalen BeraterŠmter, die Einsetzung des BŸros fŸr soziale und wirtschaftliche
Entwicklung und der Informationsstelle fŸr …ffentlichkeitsarbeit, die Einweihung des
Muttertempels des Pazifik und der sprunghafte Fortschritt beim Bau des Tempels in In-
dien, die Ausdehnung der Lehrarbeit Ÿberall in der Welt, die zur Bildung von dreiund-
zwanzig neuen Nationalen Geistigen RŠten und fast 8 000 neuen šrtlichen Geistigen
RŠten, zur Eršffnung von Ÿber 16 000 neuen Zentren und zur Aufnahme der Mitglieder
von 300 neuen VolksstŠmmen in die Bah‡'’-Weltgemeinde gefŸhrt hat, des weiteren die
Herausgabe von 2 196 neuen Veršffentlichungen, worunter 898 Ausgaben Heiliger
Texte sind, und die Bereicherung der Bah‡'’-Literatur durch Publikationen in 114 neuen
Sprachen, die Einleitung von 737 neuen Projekten zur wirtschaftlichen und sozialen
Entwicklung, die Eršffnung von drei neuen Rundfunksendern - drei weitere sollen in
KŸrze folgen -: dies alles sind die weithin sichtbaren Errungenschaften eines Planes, der
als das Siegel der dritten Epoche des Gestaltenden Zeitalters in die Geschichte eingehen
wird.
Die Eršffnung dieses Planes fiel zusammen mit dem Wiederaufleben der brutalen
Verfolgung der Bah‡'’-Gemeinde im Iran, einem vorsŠtzlich geplanten Versuch, die Sa-
che Gottes in ihrem Ursprungsland auszutilgen. Die heldenhafte Standfestigkeit der per-
sischen Freunde wurde zum Hauptauslšser fŸr die enorme internationale
Aufmerksamkeit, die sich auf die Sache Gottes richtete, sie schlie§lich auf die Tagesord-
nung der Vollversammlung der Vereinten Nationen brachte und bei weltweiter PublizitŠt
in allen Medien dazu fŸhrte, da§ sie aus der Verborgenheit heraustrat, welche den ersten
Abschnitt ihres Lebens bezeichnet und zugleich beschŸtzt hatte. Dieser dramatische Vor-
gang bewog das Universale Haus der Gerechtigkeit, eine FriedenserklŠrung an die Všlker
der Welt zu richten und fŸr deren †bergabe an die StaatsoberhŠupter und den grš§ten Teil
der Regierenden zu sorgen.
3. Mai 1986 Fernschreiben zu den Ergebnissen der 56. Nationaltagung in Deutschland
57
Diese herausragenden Ereignisse wurden von einer beachtlichen Entfaltung des orga-
nischen Reifeprozesses der Institutionen der Sache begleitet. Die bei ihnen zu beobach-
tende Entwicklung von LeistungsfŠhigkeit und Verantwortung und die ihnen Ÿbertragene
immer grš§ere SelbstŠndigkeit wurden durch die Ermutigung zu noch viel engerer Zu-
sammenarbeit zwischen den Zwillingsarmen der administrativen Ordnung noch weiter
gefšrdert. In diesem Entwicklungsproze§ gibt es jetzt einen gro§en Schritt vorwŠrts,
wenn die Nationalen Geistigen RŠte und die Berater zum erstenmal in gemeinsamer Be-
ratung daran gehen, die nationalen Ziele eines internationalen Lehrplanes zu entwerfen.
Gemeinsam mŸssen sie sie durchfŸhren, gemeinsam mŸssen sie die weltweiten Ziele des
Sechsjahresplanes erfŸllen, so wie sie fŸr jedes Land anzuwenden sind. Diese bedeutsame
Entwicklung ist eine angemessene Eršffnung fŸr die vierte Epoche des Gestaltenden Zeit-
alters. Sie leitet einen Proze§ ein, der zweifellos diese Epoche kennzeichnen wird, in der
die nationalen Gemeinden an Kraft und Einflu§ wachsen und fŠhig werden, in ihrem Land
den Geist der Liebe und Einheit, der das Merkmal der Sache Gottes ist, zu verbreiten.
Zu den Zielen am Weltzentrum gehšren die Veršffentlichung einer reich kommen-
tierten englischen †bersetzung des Kit‡b-i-Aqdas und zugehšriger Texte, die Erziehung
der Bah‡'’-Welt im Gesetz des Huqœqu'll‡h, die Verfolgung der PlŠne zum Bau der ver-
bleibenden GebŠude auf dem Bogen am Karmel und die Verbreiterung der Grundlage fŸr
die internationalen Verbindungen des Glaubens.
Die Hauptziele des Planes auf Weltebene wurden den Nationalen Geistigen RŠten
und den Kontinentalen BeraterŠmtern zur gemeinsamen Beratung und ErgŠnzung bereits
zugeschickt.
Liebe Freunde, wŠhrend die Welt ihre dunkelste Stunde vor der MorgendŠmmerung
durchlŠuft, drŠngt die immer heller strahlende Sache Gottes vorwŠrts zu jenem herrlichen
Tagesanbruch, an dem das gšttliche Banner entfaltet wird und die Nachtigall des Paradie-
ses ihre Melodien schmettert.
3. Mai 1986
Fernschreiben zu den Ergebnissen
der 56. Nationaltagung in Deutschland
Wir sind tief bewegt Ÿber Ihre Botschaft, die historische Ereignisse beschreibt: den erha-
benen Geist und die fruchtbaren Beratungen der Nationaltagung sowie den hervorragen-
den Erfolg der danach abgehaltenen Nationalen Konferenz. Die bewegende Andacht im
Mashriqu'l-Adhk‡r, die die Gebete und Gedanken der GlŠubigen im Herzen Europas mit
all jenen verband, welche die Leuchte der Sache Gottes in der Wiege des Glaubens hoch-
halten, stellt ein eindrucksvolles Vorzeichen fŸr die in den nŠchsten Jahren zu erringen-
den Siege dar, da das Licht des Glaubens die entferntesten Winkel der eurasischen
Landmasse erleuchten und Všlker wiederbeleben und vereinen wird, welche die Erben
uralter Kulturen sind, unter verschiedensten klimatischen Bedingungen leben und unter-
schiedlichen Lebensphilosophien anhŠngen. Wir beten inbrŸnstig an den Heiligen Schrei-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
58
nen, da§ sich die innig geliebten AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in Deutschland vereint, voller
Begeisterung und mit Entschlossenheit zu ihrem gottgegebenen Auftrag erheben, da§ sie
gro§e Scharen von Menschen anziehen werden, die die Sache Gottes in ihrem Heimatland
annehmen, und da§ sie dem Fortschritt der Sache auf dem ganzen Kontinent einen mŠch-
tigen Impuls verleihen werden.
25. Mai 1986
Neue Amtsperiode und grš§ere Anzahl der Hilfsamtsmitglieder
Der Sechsjahresplan hat begonnen, und auf der ganzen Welt sind die nationalen Gemein-
den dabei, ihre spezifischen Ziele zu formulieren. Am Tag des BŸndnisses, dem 26. No-
vember 1986, wird fŸr alle, die zu Hilfsamtsmitgliedern ernannt wurden, eine neue
Amtsperiode beginnen. In Vorbereitung auf dieses Ereignis halten wir es fŸr angebracht,
die folgenden BeschlŸsse bekanntzugeben.
Ab Ridv‡n dieses Jahres ist die TŸrkei aus dem Verantwortungsbereich des Kontinen-
talen Berateramtes von Asien in denjenigen des Kontinentalen Berateramtes von Europa
Ÿbergegangen. Berater Ilhan Sezgin ist daher jetzt Mitglied des europŠischen Berateram-
tes. Au§erdem wurde beschlossen, das EuropŠische Hilfsamt fŸr den Schutz des Glau-
bens auf 36 Mitglieder zu vergrš§ern. Diese Anzahl ist die gleiche, die gegenwŠrtig fŸr
das Hilfsamt fŸr die Verbreitung auf diesem Kontinent bewilligt ist.
Im Hinblick auf das Anwachsen der Bah‡'’-Gemeinde und ihr Hervortreten aus der
Verborgenheit haben wir au§erdem entschieden, die Anzahl der Mitglieder der HilfsŠm-
ter mit Wirkung vom 26. November 1986 wie folgt zu Šndern:
Gegenw. ZusŠtzl. Neue
Anzahl Anzahl Anzahl
Afrika Schutz 81 9 90
Verbreitung 99 9 108
Amerika Schutz 54 9 63
Verbreitung 117 0 117
Asien Schutz 99 0 99
Verbreitung 117 9 126
Australasien Schutz 27 9 36
Verbreitung 36 9 45
Europa Schutz 36 0 36
Verbreitung 36 0 36
Gesamtzahl 702 54 756
Gesamtzahl Schutz 297 27 324
Gesamtzahl Verbreitung 405 27 432
7. August 1986 Besuch des Premierministers der Cook-Inseln im Weltzentrum
59
Die Vergrš§erung der Institution der HilfsŠmter folgt aus der kŸrzlich vorgenommene
Erhšhung der Anzahl der Kontinentalen Berater von 63 auf 72. Sie spiegelt das deutliche
Anwachsen der Bah‡'’-Gemeinden, das sich, wie wir vertrauensvoll erwarten, wŠhrend des
Sechsjahresplans noch beschleunigen wird, je mehr der Glaube aus der Verborgenheit her-
vortritt und das wachsende Interesse der Menschen aller sozialer Schichten findet.
Auch fŸr das lebenswichtige Wachstum der nationalen und šrtlichen Geistigen RŠte
an Erfahrung und Reife - ein Proze§, der zeitlich mit der Weiterentwicklung des Weltzen-
trums des Glaubens und dem Fortschritt der Menschheit hin zum Geringeren Frieden zu-
sammenfallen mu§ - stellt das erweiterte Hilfsamt eine wichtige StŸtze dar. Wer vermag
zu sagen, welche Herausforderungen in den unmittelbar vor uns liegenden Jahren auf die-
se aufkeimenden gšttlichen Institutionen zukommen - in einem Zeitabschnitt, welcher
sehr wohl die Verwirklichung der schwerwiegendsten BefŸrchtungen der Menschheit
und die ErfŸllung ihrer hšchsten Hoffnungen bringen kann.
Unsere Gebete an der Heiligen Schwelle bringen wir fŸr jeden treuen AnhŠnger der
Gesegneten Schšnheit dar, der fŸr die Fšrderung Seiner Sache arbeitet.
7. August 1986
Besuch des Premierministers der Cook-Inseln im Weltzentrum
In demŸtiger Erkenntnis der unablŠssigen BestŠtigungen Bah‡'u'll‡hs teilen wir allen
Freunden den privaten Besuch des Premierministers der Cook-Inseln, Sir Thomas Davis,
und von Lady Davis am 3. und 4. August im Weltzentrum mit. Es wurde ein historisches
Ereignis, denn der Premierminister Šu§erte von sich aus den Wunsch, mit dem Universa-
len Haus der Gerechtigkeit Ÿber den Weltfrieden zu beraten. Der Besuch stellt auch die
bislang konkreteste Erwiderung eines Staatsmannes auf die FriedenserklŠrung dar, die
den Všlkern der Welt im letzten Oktober verkŸndet wurde. Bei den Beratungen, die am
ersten Tag, nachdem der Premierminister den Schrein des B‡b besucht hatte, im Sitzungs-
zimmer stattfanden und am zweiten Tag, nach seinem Besuch im Schrein Bah‡'u'll‡hs im
Landhaus in Bahj’, fortgesetzt wurden, legte uns Sir Thomas seine Gedanken zum Welt-
frieden und seinen Wunsch nach praktischem Handeln dar angesichts der Herausforde-
rungen und Mšglichkeiten, die auf den weiten pazifischen Raum zukommen.
Dieser Besuch gab auch Lady Davis, einer fŸhrenden Vertreterin des Adels auf den
Cook-Inseln und einer der ersten Bah‡'’ dieses Landes, die Gelegenheit, eine Kurzpilger-
reise zu unternehmen und dadurch der beispiellosen Erfahrung, die mit dem Besuch die-
ser beiden hervorragenden Persšnlichkeiten am Weltzentrum verbunden war, eine
zusŠtzliche geistige Dimension zu verleihen. WŠhrend sich Sir Thomas mit uns im Sit-
zungszimmer traf, wurde Lady Davis am Sitz des Internationalen Lehrzentrums empfan-
gen. Unterbrochen von einem Bankett im Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit,
ging das Programm im Weltzentrum mit einem Essen in Mazra'ih zu Ende. Danach reis-
ten Sir Thomas und Lady Davis nach Jerusalem, wo sie von Vertretern der israelischen
Regierung empfangen wurden. Sie verlie§en das Heilige Land am Morgen des 5. August.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
60
Wieder einmal ruft das Handeln eines Staatsmannes aus dem Pazifischen Raum uns
eine der nachdrŸcklichsten ErklŠrungen Bah‡'u'll‡hs Ÿber die Macht Seiner Sache ins Ge-
dŠchtnis: ÈSollten sie versuchen, ihr Licht auf dem Kontinent zu unterdrŸckenÇ, schrieb
Er, Èso wird sie zweifellos ihr Haupt im innersten Herzen des Ozeans erheben und mit
erhobener Stimme verkŸnden: ,Ich bin der Lebensspender der Welt`.Ç
17. September 1986
Zusammenarbeit mit der Esperanto-Bewegung verstŠrken
Das Weltzentrum erhielt begeisternde Berichte Ÿber den Erfolg des Esperanto-Weltkon-
gresses in Beijing, China, und Ÿber die Teilnahme der Mitglieder der Bahaa Esperanto Li-
go. Der nŠchste Kongre§ wird in Warschau stattfinden, der Hauptstadt Polens und Heimat
von Ludwig Zamenhof, dem Erfinder des Esperanto, dessen Tochter Lidia eine ergebene
AnhŠngerin Bah‡'u'll‡hs war.
Wir glauben, da§ es von Vorteil wŠre, wenn die europŠischen Bah‡'’ im Rahmen ihrer
BemŸhungen zur Fšrderung des Friedens ihre Zusammenarbeit mit der Esperanto-Bewe-
gung verstŠrken wŸrden, und wir mšchten alle jene Bah‡'’, die auf diesem Gebiet mitwir-
ken wollen, ermutigen, Esperanto zu lernen und eine aktive Rolle in dieser Bewegung zu
spielen. Wie sie wissen, hat `Abdu'l-Bah‡ die Freunde im Osten und im Westen ermutigt,
Esperanto zu lernen als praktischen Schritt, um den Gedanken der EinfŸhrung einer inter-
nationalen Hilfssprache zu fšrdern, als ein Mittel, die Schranken niederzurei§en, die der
VerstŠndigung der Všlker im Wege stehen. `Abdu'l-Bah‡ und Shoghi Effendi haben al-
lerdings auch deutlich gemacht, da§ es keineswegs sicher ist, da§ Esperanto letzten Endes
als internationale Sprache ausgewŠhlt wird.
WŠhrend also die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs mit Einzelpersonen und Gruppierungen ver-
schiedenster Art in der Fšrderung wirtschaftlicher und sozialer Projekte und in der Be-
mŸhung um den Weltfrieden zusammenarbeiten, sollten einige von ihnen gezielt die
aktive Zusammenarbeit mit den Esperantisten pflegen. Sie werden feststellen, da§ diese
viele Ideale mit ihnen teilen.
6. November 1986
Ziele der deutschen Bah‡'’-Gemeinde
fŸr den Sechsjahresplan genehmigt
(Wir) geben (den) grŸndlich durchdachten, gut ausgearbeiteten nationalen Zielen (des)
Sechsjahresplanes (unsere) wŠrmste Zustimmung. Besonders (hervorzuheben ist die)
gro§e Beachtung, (die) dem Verfolgen (der) Bestimmung (der) deutschen Bah‡'’-Ge-
meinde jenseits (der) Grenzen ihres Heimatlandes, (der) Wichtigkeit (der) Entwicklung
(von) Archiven (und) Bah‡'’-Bibliotheken, (der) Erzeugung (von) Literatur, (der) Fšrde-
14. November 1986 Hinscheiden der Hand der Sache Gottes Zikru'll‡h Kh‡dem
61
rung (der) Kindererziehung und (des) Familienlebens sowie (dem) geistigen und zahlen-
mŠ§igen Wachstum (der) Gemeinde geschenkt wird. (Der) erste Ansto§ (zum) Bau (des)
Altenheimes (ist ein) Šu§erst bedeutsamer Schritt. (Wir) begrŸ§en (den) Vorschlag (zur)
Feier (des) 75. Jahrestages (des) Besuchs (von) `Abdu'l-Bah‡.
(Wir) regen an, (da§ Sie die) Ziele in Phasen einteilen, (um die) Anstrengungen wei-
testgehend (auf das) Wichtigste zu konzentrieren. WŠhrend (die) Teilnehmer (an der) be-
vorstehenden Konferenz alle Aspekte (des) Planes durchdenken sollen, (sollten Sie sie)
auffordern, (Ÿber) gezielte Schritte nachzudenken, (die) sofort getan werden sollen, (um)
die DurchfŸhrung (des Plans) einzuleiten.
(Die) endgŸltige Genehmigung (der) Ziele (fŸr das) Pionieren, Reiselehren (und die)
Zusammenarbeit (mit) anderen nationalen Gemeinden hŠngt (noch) von (der) Abstim-
mung (mit) allen nationalen PlŠnen ab.
(Wir) versichern (Sie unserer) innigen Gebete (an den) Heiligen Schreinen, (da§ die)
reichen Segnungen (der) Gesegneten Schšnheit (die) hšchst verdienstvollen Unterneh-
mungen Seiner geliebten AnhŠnger (im) Herzen (des) europŠischen Kontinents bestŠrken
(mšgen).
14. November 1986
Hinscheiden der Hand der Sache Gottes Zikru'll‡h Kh‡dem
Traurigen Herzens geben wir das Hinscheiden des unermŸdlichen und furchtlosen Be-
schŸtzers des Glaubens, der innig geliebten Hand der Sache Zikru'll‡h Kh‡dem bekannt.
Sein unschŠtzbarer Dienst fŸr die Sache, seine všllige Hingabe an die Aufgaben, die ihm
der geliebte HŸter Ÿbertragen hatte, seine hervorragenden Leistungen als Mitglied des
Nationalen Geistigen Rates in der Wiege des Glaubens, der hochbedeutsame, erhebende
Ansporn, den er den nordamerikanischen GlŠubigen, insbesondere der Bah‡'’-Gemeinde
der Vereinigten Staaten, gegeben hat, und sein unermŸdlicher Eifer, durch seine Anspra-
chen und Schriften das BŸndnis zu schŸtzen und die WertschŠtzung und Liebe fŸr Shoghi
Effendi zu wecken, verleihen der Periode seiner gro§artigen AmtsfŸhrung in der Sache
Gottes einen unsterblichen Glanz.
Wir bringen in den heiligen Schreinen Gebete fŸr den Fortschritt seiner strahlenden
Seele im Abh‡-Kšnigreich dar. Wir bitten dringend um die Abhaltung angemessener Ge-
denkversammlungen in seinem Namen in allen HŠusern der Andacht wie auch in allen
šrtlichen Bah‡'’-Gemeinden.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
62
63
Botschaften und Briefe
des Jahres 1987
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
64
7. Januar 1987
Erziehung zum Huqœqu'll‡h geht weiter
(Wir) Ÿbermitteln allen GlŠubigen (die) freudige Nachricht (von einer) Konferenz Ÿber
(das) Huqœqu'll‡h in (den) ersten drei Januartagen (im) Heiligen Land als erster grš§erer
Schritt im Sechsjahresplan zur ErfŸllung (des) Zieles der Erziehung (der) gesamten
(Bah‡'’-) Gemeinde (in) diesem gro§en Gesetz Gottes.
(Der) TreuhŠnder des Huqœqu'll‡h, (die) Hand der Sache Gottes Dr. `Al’ Mu.hammad
Varq‡, und fŸnf seiner BevollmŠchtigten (sowie) Vertreter (des) Internationalen Lehrzen-
trums und (der) Finanzabteilung des Weltzentrums trafen sich zu einer Beratung mit
(dem) Universalen Haus der Gerechtigkeit, um alle Aspekte (der) weltweiten Anwendung
dieses Gesetzes zu prŸfen. (Es wurden) Schritte unternommen, um (diese) mŠchtige In-
stitution weiterzuentwickeln: (die) Ernennung (von) drei zusŠtzlichen BevollmŠchtigten
- zwei in Afrika (und) einer in Asien - durch den TreuhŠnder des Huqœqu'll‡h, ferner (die)
Einleitung (von) Ma§nahmen, die letztlich zur Errichtung (eines) ZentralbŸros (fŸr das)
Huqœqu'll‡h im Heiligen Land, im Herzen (des) Verwaltungszentrums (des) Glaubens,
fŸhren werden.
Entscheidungen (wurden) getroffen, (um eine) Kodifizierung vorzubereiten, (die) zu-
sammen mit anderen Materialien (an) alle Gemeinden verteilt werden (soll), (um) den
Freunden (das) Studium dieses Gesetzes, dessen Befolgung von Bah‡'u'll‡h als Èeine
Wohltat, die bei jeder Seele in jeder der Welten Gottes verbleiben wirdÇ bezeichnet wur-
de, zu erleichtern.
(Wir sind) sehr erfreut (Ÿber die) von (den) Nationalen RŠten unternommenen Schrit-
te zur Verbreitung der (am) 4. Januar 1985 herausgegebenen Textzusammenstellung.
(Die) Konferenz(teilnehmer) (waren) tief bewegt durch Berichte (Ÿber) westliche GlŠu-
bige, (die) nach dem Lesen (der) Textzusammenstellung sogleich spontan (das) Huqœ-
qu'll‡h anboten und sich (somit) (all) jenen hinzugesellten, die schon lange (das) Vorrecht
haben, dieses Gesetz (zu) befolgen. (Wir) bitten (die) Nationalen RŠte, die (die) Zusam-
menstellung noch nicht veršffentlicht haben, dringend, (die) †bersetzung (und) Veršf-
fentlichung zu beschleunigen. (Die) verkŸrzte Zusammenstellung, die in Vorbereitung
ist, (wird) (die) Aufgabe der nationalen Gemeinden, die (nur) Ÿber begrenzte †berset-
zungsmšglichkeiten verfŸgen, erleichtern.
Es ist unser glŸhendes Gebet (an der) Heiligen Schwelle, da§ Bah‡'u'll‡h (den) jetzt
in Bewegung gesetzten Proze§ reich segnen mšge.
27. Januar 1987 Hinscheiden von Charles Wolcott, Mitglied des Universalen Hauses der Gerech-
65
27. Januar 1987
Hinscheiden von Charles Wolcott, Mitglied des Universalen Hauses
der Gerechtigkeit
(Wir sind) tief betrŸbt (Ÿber das) Hinscheiden (des) hervorragenden Dieners (der) Sache
Gottes (und) ergebenen Arbeiters (in) Seinem Weinberg, Charles Wolcott. Selbstlosig-
keit, Demut, Mut, WŸrde, Aufrichtigkeit (und) Standhaftigkeit kennzeichneten seine un-
unterbrochenen Dienste im Verlauf (eines) halben Jahrhunderts, in seiner Eigenschaft als
Mitglied und spŠter SekretŠr (des) Nationalen Geistigen Rates (in der) Wiege (der) admi-
nistrativen Ordnung, als GeneralsekretŠr (des) Internationalen Bah‡'’-Rates und schlie§-
lich wŠhrend seines herausragenden Wirkens (als) Mitglied (des) Universalen Hauses
(der) Gerechtigkeit seit dessen Errichtung. (Wir) beten (an den) Schreinen (fŸr den) Fort-
schritt seiner strahlenden Seele, (sind seines) reichen, hochverdienten Lohnes (im) Kš-
nigreich Abh‡ sicher (aufgrund seines) einzigartigen Beitrages (zum) Fortschritt (und
zur) Festigung (des) Glaubens (in) Nordamerika und (im) Weltzentrum. (Wir) sprechen
seiner verehrten Witwe, die an seinem Dienst Anteil hatte (und ihn) wŠhrend (der) gesam-
ten Zeit seiner herausragenden beruflichen Laufbahn (und) seines eindrucksvollen Wir-
kens (fŸr die) Sache Gottes unterstŸtzte, sowie seinen Tšchtern und (der) Familie (unsere)
herzliche Anteilnahme aus. (Wir) legen (den) Freunden in aller Welt ans Herz, angemes-
sene Gedenkversammlungen abzuhalten, einschlie§lich Gedenkandachten zu seinen Eh-
ren (in) allen Mashriqu'l-Adhk‡rs.
April 1987
Ridv‡n-Botschaft 144
Der Beginn des Sechsjahresplanes an Ridv‡n 1986 fiel mit dem Anfang einer neuen Epo-
che - der vierten - in der organischen Entfaltung des Gestaltenden Zeitalters unseres Glau-
bens zusammen. Die Verwaltungseinrichtungen dieser wachsenden Sache Gottes, die
bereits die ersten Anzeichen einer grš§eren Reife zu erkennen gegeben hatten, verlie§en
damals die abgeschirmte Verborgenheit ihrer frŸhrn Tage und betraten den Schauplatz šf-
fentlicher Aufmerksamkeit. Diese beiden zusammengehšrigen VorgŠnge zeigten sich
zum einen an einem Entwicklungsproze§, der tiefgreifende Folgen fŸr das interne Leben
der Bah‡'’-Gemeinde hat, zum anderen an einer in der bisherigen Bah‡'’-Geschichte bei-
spiellosen, gro§ angelegten Aktion nach au§en.
Im zuerst genannten Vorgang wurde eine Verantwortung Ÿbertragen: alle nationa-
len Gemeinden wurden Ÿber ihre Nationalen Geistigen RŠte aufgerufen, in Konferenzen
mit Beratern, šrtlichen Geistigen RŠten und den GlŠubigen im allgemeinen zum ersten
Male ihre eigenen, im Laufe des neuen Planes zu erreichenden Ziele zu formulieren.
Diese Erwartung einer grš§eren Reife, die fŸr die nationalen Gemeinden eine Heraus-
forderung darstellte, hat sich erfŸllt: Es wurden nationale PlŠne formuliert, die dem
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
66
Weltzentrum zur Abstimmung auf den weltumspannenden Sechsjahresplan unterbreitet
wurden.
Der zweite Vorgang bestand darin, da§ die gesamte Bah‡'’-Weltgemeinde sich ge-
meinsam erhob, um die im Oktober 1985 herausgegebene ErklŠrung ÈDie Verhei§ung
des WeltfriedensÇ unter den Všlkern der Welt zu verteilen. StaatsoberhŠuptern, zahlrei-
chen Regierungsmitgliedern, Diplomaten, Lehrern, Gewerkschaftlern, ReligionsfŸhrern,
hervorragenden Vertretern der Justizgewalt, der Polizei, der RechtsanwŠlte, €rzte und
anderer Berufe, Mitgliedern von Gemeindeverwaltungen, Klubs und Vereinigungen so-
wie Tausenden von Einzelpersonen wurde die ErklŠrung Ÿberreicht. Nach einer SchŠt-
zung wurden bisher Ÿber eine Million Exemplare in etwa siebzig Sprachen verteilt. Allein
diese beiden Aktionen haben die Kraft und Reife der Bah‡'’-Weltgemeinde betrŠchtlich
gestŠrkt, ihrem Bild in der …ffentlichkeit deutlichere Konturen verliehen und sie dadurch
leichter erkennbar gemacht.
Weitere Faktoren haben ganz wesentlich dazu beigetragen, da§ der Bah‡'’-Glaube
jetzt sehr rasch die WeltbŸhne betritt. Es scheint tatsŠchlich, da§ jede Handlung der weit-
hin verteilten Armee des Lebens jetzt von irgendeiner Ecke der …ffentlichkeit beobachtet
oder da§ dazu Stellung genommen wird - sei es von der Vollversammlung der Vereinten
Nationen, sei es von der letzten kleinen, entlegenen Ortsgemeinde.
Die Standfestigkeit der schwer geprŸften persischen GlŠubigen ist nach wie vor die
eigentliche Ursache dieser weltweit verstŠrkten Aufmerksamkeit. Die brutalen Hin-
richtungen heldenhafter MŠrtyrer kommen jetzt zwar nicht mehr so hŠufig vor; doch
dauern die ZermŸrbung, das Ausrauben, Verleumden und PlŸndern der seit langem
verfolgten Gemeinde an - Ÿber 200 sind noch immer im GefŠngnis. Dies gibt den Ver-
tretern der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde bei den Vereinten Nationen feste Beweis-
grŸnde fŸr stŠndige, eindringliche Appelle an die Hand, welche die Besorgnis der
Vollversammlung erregten und dazu gefŸhrt haben, da§ die Menschenrechtskommis-
sion und viele einflu§reiche Staaten - darunter die Regierungen der EuropŠischen Ge-
meinschaft - bei der iranischen Regierung zugunsten der wehrlosen Bah‡'’ vorstellig
wurden.
All dies hat bewirkt, da§ unser geliebter Glaube international wahrgenommen wird,
wobei das Interesse nicht nur durch die Verbreitung der FriedenserklŠrung gestiegen ist,
sondern auch durch die sich rasch verzweigenden AktivitŠten auf dem Feld der wirt-
schaftlichen und sozialen Entwicklung, angefangen bei der Einrichtung und dem Betrieb
von Rundfunksendern - von denen inzwischen sieben ihre Programme ausstrahlen - bis
hin zu Schulen, Alphabetisierungsma§nahmen, Landwirtschaftshilfe und unzŠhligen
kleinen, aber wertvollen Projekten im dšrflichen Bereich in vielen Teilen der Welt.
Nationale Bah‡'’-Gemeinden haben interreligišse Konferenzen, Friedensseminare,
Symposien Ÿber Rassismus und andere Themen, zu denen wir einen besonderen Beitrag
leisten kšnnen, organisiert und erfolgreich durchgefŸhrt, wodurch sie hŠufig eine gro§e
…ffentlichkeitswirkung erzielten und hochrangige Persšnlichkeiten des šffentlichen Le-
bens auf sich aufmerksam machten. Die Bah‡'’-Jugend hat, inspiriert und begeistert von
der Vision und dem Ideal des Èneuen MenschengeschlechtsÇ, durch zahlreiche Treffen
ihre Altersgenossen in gro§en Scharen angezogen und die Bah‡'’-Jugendlichen selbst so
April 1987 Ridv‡n-Botschaft 144
67
beseelt, da§ sie ihr Leben auf den Dienst in den vielen Bereichen ausrichten, in denen auf
den ergebenen Bah‡'’-Arbeiter eine reiche Ernte wartet.
Au§er dieser rasch voranschreitenden Einbeziehung unserer Mitmenschen in die
Bah‡'’-AktivitŠten gab es einen herausragenden, gro§artigen Erfolg: die Vollendung und
Einweihung des herrlichen Bah‡'’-Tempels in Neu-Delhi, der schon in den ersten 30 Ta-
gen nach seiner Einweihung als AndachtsstŠtte Ÿber 120 000 Besucher zŠhlte. Dieses
Symbol der Reinheit, das in jenem Land zahlloser unterschiedlicher Glaubensrichtungen
die Einheit Gottes und Seiner Boten verkŸndet, ist ein wŸrdiges Zeichen fŸr die Kraft und
Grš§e, mit der diese erstaunlichen Tage im Leben der Heiligen Sache Gottes ausgestattet
wurden.
Die BŸhne ist frei fŸr ein weltweites, schnelles, ungeheures Anwachsen der Sache
Gottes. Die unmittelbare, grundlegende Herausforderung bilden die Ziele des Sechsjah-
resplans, dessen erste Phasen bereits in Angriff genommen wurden. Die so Ÿberaus wich-
tige Lehrarbeit mu§ mit Einfallsreichtum, ZŠhigkeit und Opferbereitschaft fortgesetzt
werden. Dadurch wird sichergestellt, da§ immer grš§ere Scharen sich dem Glauben an-
schlie§en, die die Energie, die Mittel und die geistige Kraft liefern, damit die geliebte Sa-
che ihre Rolle bei der Erlšsung der Menschheit wŸrdig spielen kann. Zur VerstŠrkung
dieses Prozesses wurden die internationalen Planziele aufgestellt. Sie verlangen die Inan-
griffnahme von Hunderten von UnterstŸtzungsprojekten der Nationalen Geistigen RŠte
untereinander, die Wiederbildung des Nationalen Geistigen Rates von Zaire zu Ridv‡n
1987 und die Bildung neuer Nationaler Geistiger RŠte im Laufe des Planes, wobei die
RŠte von Angola, Guinea, Guinea-Bissau und Macau bereits bestŠtigt wurden. Im ersten
Jahr des Sechsjahresplanes haben sich schon 338 Pioniere, die sich nach dem in den vo-
rangegangenen PlŠnen aufgezeigten Bedarf richteten, erhoben und in 119 LŠndern nie-
dergelassen. Ein neuer Aufruf ist gerade in Vorbereitung, dessen Einzelheiten in KŸrze
bekanntgegeben werden. Die GrŸndung und Fšrderung von Hilfsprojekten der Bah‡'’-Ju-
gend in den EntwicklungslŠndern der Welt ist jetzt vonnšten. Die Nationalen Geistigen
RŠte werden gebeten, in Absprache untereinander und mit UnterstŸtzung der Kontinen-
talen BeraterŠmter die besten Vorkehrungen zu treffen, um den erfolgreichen Einsatz de-
rer, die sich melden, sicherzustellen.
Die Vorbereitungen fŸr das Heilige Jahr 1992, in dem der hundertste Jahrestag des
Aufstiegs der Gesegneten Schšnheit und der Einsetzung des BŸndnisses begangen wird,
haben schon begonnen. Von daher ist es richtig, wenn das BŸndnis Bah‡'u'll‡hs, welches
in gestufter Abfolge die Vergangenheit mit der Zukunft bis hin zur ErfŸllung von Gottes
uralter Verhei§ung verknŸpft, zum wichtigsten Thema des Sechsjahresplanes gemacht
wird. Die Konzentration auf dieses Thema wird uns alle befŠhigen, ein grš§eres Ver-
stŠndnis fŸr die Bedeutung und Absicht Seiner Offenbarung zu gewinnen, Èeiner Offen-
barungÇ, die - wie der HŸter schreibt - , Èals Verhei§ung und kršnende Herrlichkeit
vergangener Zeitalter und Jahrhunderte begr٤t wird, als die Vollendung aller Sendungen
im adamitischen Zyklus, die eine €ra von mindestens eintausendjŠhriger Dauer einlŠutet
sowie einen Zyklus, dazu bestimmt, nicht weniger als fŸnftausend Jahrhunderte zu dau-
ern, die das Ende des Prophetischen Zeitalters und den Beginn des Zeitalters der ErfŸl-
lung ankŸndigt, unŸbertroffen sowohl in der Dauer des irdischen Wirkens ihres
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
68
BegrŸnders als auch in der Fruchtbarkeit und dem Glanz Seiner Sendung...Ç Zu den Fra-
gen, auf die ein derart konzentriertes Studium die Antwort liefern sollte, werden ganz
ohne Zweifel die Frage nach der Bedeutung des Bah‡'’-BŸndnisses, nach seinem Ur-
sprung und nach unserer Haltung ihm gegenŸber gehšren.
Beim Nachdenken Ÿber diese tiefgrŸndigen Fragen ist uns die faszinierende Gestalt
`Abdu'l-Bah‡s allzeit gegenwŠrtig - der Mittelpunkt des BŸndnisses, das Geheimnis Got-
tes, das vollkommene Beispiel, dessen unfehlbare Auslegung der Heiligen Texte und des-
sen erleuchtende Anwendungsbeispiele fŸr das persšnliche Verhalten ein Licht auf eine
LebensfŸhrung werfen, der wir sorgsam zu folgen bestrebt sein mŸssen. Im Laufe des
Sechsjahresplanes wird die 75-Jahr-Feier Seines Besuchs im Westen in angemessener
Weise und mit Proklamationsprogrammen begangen. Gleichzeitig wird der 50. Jahrestag
des ersten Siebenjahresplanes in Gesamt-Amerika gefeiert, der im Jahre 1937 auf Anre-
gung Shoghi Effendis ins Leben gerufen wurde und der die Eršffnung der ersten Epoche
des Gšttlichen Planes kennzeichnet, indem er die systematische AusfŸhrung von `Abdu'l-
Bah‡s gro§em Plan zur geistigen Eroberung des Planeten in Gang setzte.
Gro§e, wundervolle Aufgaben fordern uns wie nie zuvor heraus. Sie verlangen eben-
so gro§e und wundervolle Opfer, Hingabe und aufrichtige Treue von jedem unter uns.
GegenwŠrtig reicht der Internationale Bah‡'’-Fonds Ÿberhaupt nicht aus, um die gewalti-
ge, in all den vielfŠltigen TŠtigkeiten der Bah‡'’-Weltgemeinde jetzt erforderliche Erwei-
terung mittragen zu kšnnen. Der gerade abgeschlossene Bericht Ÿber den
Siebenjahresplan bestŠtigt, da§ wir fŠhig sind, den zunehmenden Anforderungen der Sa-
che Gottes nachzukommen. Der Heldenmut der geliebten Freunde im Iran, die spontane
Meldung von 3 694 ergebenen Pionieren auf unseren Aufruf zu diesem bedeutsamen
Dienst, die unermŸdliche TŠtigkeit von Lehrern, Freunden in der Administration, šrtli-
chen Gemeinden und einzelnen GlŠubigen innerhalb des gesamten Organismus der em-
bryonalen Weltordnung haben diese wachsende Armee des Lebens mit neuen KrŠften
und FŠhigkeiten ausgestattet. Indem wir der Zukunft entgegenschreiten, dŸrfen wir Sei-
ner stets gegenwŠrtigen GnadenfŸlle und des schlie§lichen Erfolges unserer harten Arbeit
zur Errichtung Seines Reiches in dieser aufgewŸhlten Welt všllig sicher sein.
26. Juli 1987
Wahl der šrtlichen Geistigen RŠte
Am 6. MŠrz 1977 richteten wir an einige Nationale Geistige RŠte einen Brief bezŸglich
des Zeitpunkts fŸr die Wahl der šrtlichen Geistigen RŠte. Hinzu kamen weitere Briefe,
die unser Sekretariat am 19. und 20. Februar 1979 in unserem Namen schrieb. Da im Zu-
sammenhang mit diesen und Šhnlichen Briefen mehrere Anfragen im Weltzentrum ein-
gegangen sind, haben wir beschlossen, alle Nationalen Geistigen RŠte anzuschreiben und
die frŸher gegebenen Anweisungen zu diesem Punkt hier zusammenzufassen.
Das normalerweise gŸltige Datum fŸr die Wahl des šrtlichen Geistigen Rates: Zum
gegenwŠrtigen Zeitpunkt sollten alle šrtlichen Geistigen RŠte, von den unten aufgefŸhr-
4. August 1987 An die Teilnehmer der Jugendkonferenz in Manchester
69
ten Ausnahmen abgesehen, am ersten Ridv‡n-Tag jeden Jahres - d.h. zwischen Sonnen-
untergang des 20. April und Sonnenuntergang des 21. April - gewŠhlt werden (bzw. durch
WillenserklŠrung gebildet werden, wenn die Anzahl der GlŠubigen in der Gemeinde ge-
nau neun betrŠgt).
Die erstmalige Bildung eines Geistigen Rates: Wenn an einem Ort zum ersten Mal
der šrtliche Geistige Rat zu bilden ist, dann kann dies geschehen, sobald neun oder mehr
erwachsene GlŠubige dort wohnen. Dies trifft nicht fŸr die Wiederbildung von RŠten zu,
die verlorengegangen waren.
Bildung eines Geistigen Rates in einem abgelegenen, nicht konsolidierten Umfeld: Es
hat uns mit Sorge erfŸllt, da§ trotz der BemŸhungen der Nationalen Geistigen RŠte, der
HilfsŠmter und aller GlŠubigen, die sich auf diesem Gebiet abmŸhen, vielerorts Gemein-
den mit neun oder mehr GlŠubigen existieren, die Ÿber Jahre hinweg ohne die Gnade der
gšttlichen Institution des šrtlichen Geistigen Rates geblieben sind. Dies ist eine Erschei-
nung der gegenwŠrtigen Stufe in der Ausbreitung des Glaubens, in der die Botschaft
Bah‡'u'll‡hs von Menschen rasch angenommen wird, die es aufgrund verschiedener Fak-
toren versŠumen, ihren Geistigen Rat am ersten Ridv‡n-Tag wiederzuwŠhlen - entweder
weil sie Analphabeten sind oder weil sie das Grundkonzept der Bah‡'’-Administration
noch nicht kennen oder aber weil sie eine ganz andere Einstellung zu Kalender und Zeit-
ablauf haben als Stadtbewohner. Die Nationalen RŠte bemŸhen sich sehr, Pioniere und
Reiselehrer auszusenden, um solche GlŠubige in ihrem VerstŠndnis der Lehren und ad-
ministrativen Prinzipien des Glaubens zu vertiefen, aber oft sind die Orte, in denen sie le-
ben, weit entfernt von den anderen Freunden oder schwierig zu erreichen, und in jedem
Fall gibt es zu wenig GlŠubige mit soliden Kenntnissen, die fŸr solche Aufgaben ausge-
sandt werden kšnnen.
Da wir nicht wŸnschen, da§ solche Gemeinden der Gnade und Erfahrung eines eige-
nen šrtlichen Geistigen Rates beraubt bleiben, haben wir beschlossen, da§ in denjenigen
FŠllen, in denen es den ansŠssigen Freunden nicht gelingt, ihren Geistigen Rat am ersten
Ridv‡n-Tag zu wŠhlen, sie dies an einem der darauffolgenden Tage des Ridv‡n-Festes
nachholen sollen. Dies ist keine generelle Erlaubnis fŸr alle šrtlichen Geistigen RŠte; sie
gilt nur fŸr diejenigen, die von UmstŠnden betroffen sind, wie sie oben genannt wurden,
und es liegt in der Entscheidung eines jeden Nationalen Geistigen Rates, die Gebiete oder
RŠte in seinem Jurisdiktionsbereich zu bestimmen, auf die diese Sonderregelung ange-
wandt werden kann. Das Ziel ist nach wie vor, alle Gemeinden so zu festigen, da§ sie ih-
ren Rat regelmŠ§ig am ersten Ridv‡ntag wŠhlen.
4. August 1987
An die Teilnehmer der Jugendkonferenz in Manchester
Liebevolle Gr٤e an die Teilnehmer dieser Konferenz, die zu einer Zeit zusammentritt,
in der die europŠischen Bah‡'’ eine bisher einmalige Gelegenheit haben, die Macht des
Glaubens darzutun, die Schranken zu internationaler Zusammenarbeit niederzurei§en
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
70
und einer Gemeinschaft, die bereits einen so gro§en, historischen Beitrag zum Fortschritt
der Menschheit geleistet hat, Dynamik und Optimismus einzuflš§en.
Die europŠische Bah‡'’-Jugend zeichnet sich durch Energie, Lebendigkeit und Be-
geisterungsfŠhigkeit aus und kann entschieden dazu beitragen, da§ der Bah‡'’-Glaube als
die bedeutendste Kraft in Erscheinung tritt, die eine Weltordnung und Weltkultur fšrdert.
Wir bitten die Konferenzteilnehmer dringend, Ÿber die Mittel und Wege nachzuden-
ken, wie Sie Ihren Altersgenossen den Einflu§ hoher ethischer und moralischer Normen
auf das Erreichen wahrer Freiheit und bleibenden GlŸcks vor Augen fŸhren und der
Menschheit die Anerkennung einer geistigen Grundlage als Zweck des menschlichen Le-
bens zurŸckgeben kšnnen.
Es kommt entscheidend darauf an, da§ die Jugend durch anhaltendes, systematisches
Studium der Schriften des geliebten HŸters ein tiefgehendes VerstŠndnis fŸr das Wirken
jener KrŠfte des Niedergangs und des Wachstums erwirbt, welche den weltweiten GŠ-
rungsproze§ in der Welt von heute hervorrufen und die Menschheit vorwŠrts- und einer
herrlichen Bestimmung entgegenfŸhren.
Die Mšglichkeiten des Lehrens, die sich jetzt Ÿberall in Europa auftun, machen es er-
forderlich, da§ die GlŠubigen sich stŠrker bemŸhen, die Lehren zu den derzeitigen Denk-
weisen und BedŸrfnissen aller Menschen in Beziehung zu setzen und damit aufzuzeigen,
da§ die Bah‡'’-Offenbarung das einzige Heilmittel fŸr die unzŠhligen Leiden ist, die die
heutige Gesellschaft heimsuchen.
Die europŠische Bah‡'’-Gemeinde hat im Formgebenden Zeitalter hervorragende
Leistungen erbracht, indem sie die StŠrke und FunktionstŸchtigkeit ihrer Verwaltungs-
einrichtungen und die Treue und Beharrlichkeit ihrer AnhŠnger unter Beweis gestellt hat.
Die Jugend kann dieses beneidenswert hohe Niveau durch volle Teilnahme am Bah‡'’-
Gemeindeleben noch weiter erhšhen. Aus dem Samen, der in jahrzehntelangen ergebe-
nen BemŸhungen, den Glauben zu lehren, ausgesŠt worden ist, kann die Jugend jetzt eine
reiche Ernte einbringen.
31. August 1987
Planung und Finanzbedarf fŸr den Bogen am Berge Karmel
Vor fast einhundert Jahren beschritt Bah‡'u'll‡h Gottes Heiligen Berg und offenbarte das
Sendschreiben des Karmel, die Charta des Weltzentrums Seines Glaubens, mit der Er die
Hauptstadt des Kšnigreiches Gottes auf Erden ins Leben rief. Seine AnhŠnger haben Ÿber
Jahrzehnte der UnterdrŸckung und Ausbreitung, der Verfolgung und Befreiung hinweg
erfolgreich daran gearbeitet, Seine Botschaft in die abgelegensten Gebiete der Erde zu
tragen, den Bau Seiner Verwaltungsordnung zu errichten und der Menschheit das gšttlich
verordnete Heilmittel fŸr all ihre Leiden zu verkŸnden. Die Pein, die von Seinen Gelieb-
ten im Iran in den vergangenen acht Jahren erduldet wurde, hat die Aufmerksamkeit einer
schlafenden Welt erregt und Seinen Glauben in den Mittelpunkt menschlicher Anteilnah-
me gestellt.
31. August 1987 Planung und Finanzbedarf fŸr den Bogen am Berge Karmel
71
Auf dem gleichen Berg Karmel hat `Abdu'l-Bah‡ mit unendlicher MŸhe das Mausole-
um des B‡b an der von Seinem Vater auserwŠhlten Stelle errichtet und in dessen Herzen
die heiligen †berreste des prophetischen Vorboten Seines Glaubens zur Ruhe gelegt, wo-
mit Er ein geistiges Zentrum von unerme§licher Bedeutung begrŸndete. In AusfŸhrung je-
nes gleichen gšttlichen Befehls schmŸckte Shoghi Effendi den Schrein mit einem Kleinod
von †berbau und begann dann - unter seinen schŸtzenden Schwingen - mit der Errichtung
des administrativen Zentrums des Glaubens, das fŸnf GebŠude in einem harmonischen Ar-
chitekturstil auf einem weit geschwungenen Bogen umfassen soll, in dessen Mittelpunkt
sich die GrabmŠler des Grš§ten Heiligen Blattes, ihrer Mutter und ihres Bruders befinden.
Das erste dieser fŸnf GebŠude, das Internationale Archiv, wurde zu Lebzeiten des geliebten
HŸters fertiggestellt. Das zweite, der Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, steht
nun im Scheitelpunkt des Bogens. Die PlŠne fŸr die verbleibenden drei wurden in ErfŸllung
eines Ziels des Siebenjahresplans entworfen und werden jetzt im Detail ausgearbeitet.
Wie in unserem Schreiben vom 30. April 1987 erwŠhnt, ist fŸr die Bah‡'’-Welt der
Weg jetzt frei, die restlichen GebŠude ihrer Verwaltungsordnung zu errichten, und wir
mŸssen auf diesem Weg unbeirrbar und ohne Zaudern voranschreiten.
FŸnf eng zusammenhŠngende Projekte nehmen unsere Aufmerksamkeit in Anspruch:
die Errichtung der drei verbleibenden GebŠude auf dem Bogen, wozu jetzt noch die An-
lage der Terrassen am Schrein des B‡b sowie eine Erweiterung des Internationalen Ar-
chivgebŠudes hinzugekommen ist. Eine kurze Beschreibung der einzelnen Projekte wird
einen Eindruck davon vermitteln, welche Bedeutung sie fŸr den Glauben haben.
Die Terrassen am Schrein des B‡b. `Abdu'l-Bah‡ hat in Seinen PlŠnen fŸr den Ausbau
des Berges Karmel neunzehn monumentale Terrassen vorgesehen, die vom Fu§ bis zum
Bergkamm hinauffŸhren: neun unterhalb der Terrasse, auf der der Schrein selbst steht,
und neun darŸber. Shoghi Effendi hat diese PlŠne oft erwŠhnt, und er hat in einer vorlŠu-
figen Form die ersten neun Terrassen angelegt, welche den Zugang zum Schrein von der
Hauptstra§e der frŸheren Kolonie der deutschen Templer aus darstellen.
Das Internationale Lehrzentrum ist der Sitz jener Institution, die besonders mit den
beiden Aufgaben des Schutzes und der VerkŸndigung der Sache Gottes betraut ist. Diese
Institution, auf die der geliebte HŸter in seinen Schriften hingewiesen hat, wurde im Juni
1973 gegrŸndet; sie kršnt die Arbeit der im Heiligen Land lebenden HŠnde der Sache
Gottes und bŸrgt dafŸr, da§ die Aufgaben, die dieser Kšrperschaft Ÿbertragen waren,
auch in die Zukunft hinein fortgefŸhrt werden.
Das Zentrum fŸr das Studium der Texte. Dieses GebŠude wird der Sitz einer Institu-
tion von Bah‡'’-Gelehrten: eine Entfaltung der derzeitigen Forschungsabteilung des
Weltzentrums, die dem Universalen Haus der Gerechtigkeit beim RŸckgriff auf die Hei-
ligen Schriften assistieren und †bersetzungen der verbindlichen Texte des Glaubens so-
wie Kommentare zu diesen Texten vorbereiten wird.
Das Internationale ArchivgebŠude. Wir haben beschlossen, das Erdgescho§ des der-
zeitigen ArchivgebŠudes auf der westlichen Seite zu erweitern, um die Hauptverwaltung
des stŠndig wachsenden Archivs des Weltzentrums dort unterzubringen. Diese Institution
ist fŸr die Erhaltung der Heiligen Schriften und Relikte und der historischen Dokumente
der Sache Gottes verantwortlich.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
72
Die Internationale Bah‡'’-Bibliothek. In dieser Bibliothek wird alles, was an Literatur
Ÿber den Glauben veršffentlicht wurde, zentral erfa§t und verwaltet; sie stellt fŸr die In-
stitutionen des Weltzentrums eine wesentliche Informationsquelle zu allen mit der Sache
Gottes und dem Zustand der Menschheit zusammenhŠngenden Themen dar. In den kom-
menden Jahrzehnten werden ihre Aufgaben und ZustŠndigkeiten weiter zunehmen: sie
wird als aktives Zentrum des Wissens auf allen Gebieten dienen, und sie wird das Kern-
stŸck bedeutender Einrichtungen der wissenschaftlichen Forschung und Entdeckung wer-
den.
Im jetzigen Stadium ist es unmšglich, eine genaue SchŠtzung der Kosten fŸr diese
Projekte abzugeben. Alles, was wir derzeit sagen kšnnen, ist, da§ in unmittelbarer Zu-
kunft zwei Ziele erreicht werden mŸssen: Es mu§ sehr schnell eine Reserve von fŸnfzig
Millionen Dollar zusammenkommen, mit der dann realistischerweise begonnen werden
kann, die PlŠne fŸr den Bau auszufŸhren, und es mu§ Sorge getragen werden, da§ der In-
ternationale Bah‡'’-Fonds in den nŠchsten zehn Jahren ein Jahreseinkommen von zwan-
zig bis fŸnfundzwanzig Millionen Dollar erreicht. Weitere Informationen folgen, sobald
die Arbeit voranschreitet, VertrŠge abgeschlossen werden und die Kosten genau be-
stimmt werden kšnnen.
Das gro§e Werk der Anlage der Terrassen, der landschaftlichen Gestaltung ihres Um-
feldes und der Errichtung der restlichen GebŠude am Bogen wird den Organismus des
Weltzentrums betrŠchtlich vergrš§ern, so da§ er den Herausforderungen der kommenden
Jahrhunderte begegnen und das ungeheure Wachstum der Bah‡'’-Gemeinde meistern
kann, das uns der geliebte HŸter angekŸndigt hat. Schon jetzt kšnnen wir die Auswirkun-
gen der geistigen KrŠfte erkennen, die durch die Fertigstellung des Sitzes des Universalen
Hauses der Gerechtigkeit freigesetzt worden sind, und ebenso den neuen Impuls, den dies
der Entwicklung des Glaubens verliehen hat. Wer kann ermessen, welche VerŠnderungen
durch die Fertigstellung jedes einzelnen Abschnitts des jetzigen gro§en Unternehmens
bewirkt werden? Der Glaube schreitet voran, nicht mit einer gleichfšrmigen Wachstums-
rate, sondern in gro§en Wellen, beschleunigt durch den Wechsel von Krise und Sieg. In
einem Text vom 18. Juli 1953 - aus den ersten Monaten des Zehnjahresplanes - spricht
Shoghi Effendi von der lebenswichtigen Notwendigkeit, durch das Lehren einen ÈstŠndi-
gen ZustromÇ von Èneuen Mitgliedern der langsam, aber stetig sich entwickelnden Ar-
mee des Herrn der HeerscharenÇ zu sichern; er sagte, dieser Zustrom werde Èdas
Kommen jenes Tages ankŸndigen und beschleunigen, der, wie von `Abdu'l-Bah‡ voraus-
gesagt, den scharenweisen Eintritt von Menschen aus verschiedenen Všlkern und Rassen
in die Bah‡'’-Welt sehen wirdÇ. Die Bah‡'’-Welt hat diesen Tag bereits in Afrika, im pa-
zifischen Raum, in Asien und in Lateinamerika gesehen, und dieser Proze§ des Eintritts
in Scharen mu§ im gegenwŠrtigen Plan verstŠrkt und in andere LŠnder getragen werden;
denn wie der HŸter im gleichen Brief erwŠhnte, wird dies Èder Auftakt zu jener lang er-
sehnten Stunde sein, in der die ErklŠrung ganzer Massen aus diesen gleichen Všlkern und
Rassen - und als unmittelbares Ergebnis einer Kette von gewaltigen, mšglicherweise ka-
tastrophalen Ereignissen, die zur Zeit noch nicht einmal schemenhaft vorstellbar sind -
die Geschicke des Glaubens plštzlich von Grund auf Šndern, das Gleichgewicht der Welt
ins Wanken bringen und die zahlenmŠ§ige StŠrke wie auch die materiellen KrŠfte und die
1. Oktober 1987 Verbreitung der Botschaft Bah‡'u'll‡hs das HerzstŸck unserer AktivitŠten
73
geistige AutoritŠt des Glaubens Bah‡'u'll‡hs tausendfach verstŠrken wird.Ç Das ist die
Zeit, auf die wir uns jetzt vorbereiten mŸssen; das ist die Stunde, deren Kommen zu be-
schleunigen unsere Pflicht ist.
Wir sind in diesem kritischen Abschnitt der menschlichen Geschichte aufgerufen, uns
in opferbereiter Anstrengung zu erheben, die Augen auf die ehrfurchtgebietende Verant-
wortung gerichtet, die derartige Entwicklungen auf die Bah‡'’-Institutionen und auf die
einzelnen GlŠubigen in jedem Land legen, die Herzen erfŸllt von unerschŸtterlicher Zu-
versicht in die fŸhrende Hand des Stifters unseres Glaubens. Es ist unser inniges Gebet
am Heiligen Schrein, da§ unser geliebter Herr Seine AnhŠnger in jedem Land zu einer
gewaltigen, vereinten Anstrengung aufrŸtteln wird.
1. Oktober 1987
Verbreitung der Botschaft Bah‡'u'll‡hs das HerzstŸck unserer Aktivi-
tŠten
an den Nationalen Geistigen Rat der Bah‡'’ in Deutschland
Das Universale Haus der Gerechtigkeit war sehr erfreut, Ihren Brief vom 10. September
1987 mit der Kopie Ihrer grundsŠtzlichen Botschaft an die šrtlichen Geistigen RŠte zum
Thema des persšnlichen Lehrens und der Heimkreise zu erhalten. Es wird in den Heiligen
Schreinen dafŸr beten, da§ die GlŠubigen in ganz Deutschland diesem Aufruf folgen wer-
den; denn die Verbreitung der Botschaft Bah‡'u'll‡hs und die Erleuchtung von unzŠhligen
weiteren Seelen mit dem Lichte des Glaubens an Seine Offenbarung ist das wichtigste all
unserer Ziele und das HerzstŸck und die Grundlage all unserer AktivitŠten.
27. Oktober 1987
Vorbereitung der Bah‡'’ auf kŸnftige Angriffe
Wir senden Ihnen hiermit ein Exemplar der Textsammlung ÈKrise und SiegÇ, die die For-
schungsabteilung in unserem Auftrag erarbeitet hat. Diese Texte sollen die GlŠubigen auf
die Ereignisse vorbereiten, die innerhalb wie au§erhalb der Bah‡'’-Weltgemeinde das
Hervortreten unseres Glaubens in der Weltšffentlichkeit begleiten werden.
Die Entfaltung des Glaubens Bah‡'u'll‡hs wird von TrŸbsalen begleitet und durch sie
weiter angefacht. Bei seiner Schilderung des rasanten, zielgerichteten Verlaufs der
Bah‡'’-Geschichte zeigte der geliebte HŸter ein Wachstumsmuster auf, das er als Èeine
Folge von PulsschlŠgen, von stŠndig abwechselnden Krisen und TriumphenÇ beschreibt,
durch die Èsie [die Bah‡'’-Religion] ihrer gšttlichen Bestimmung immer nur noch nŠher-
gebracht wurde.Ç
In dem Ma§e, wie die Sache Gottes vor den Augen der Welt festere Konturen an-
nimmt, beschleunigt sich auch ihr Heraustreten ins Rampenlicht der …ffentlichkeit - ein
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
74
Proze§, der zum gro§en Teil durch die unsŠglichen Opfer der geliebten Freunde im Iran
in Gang gesetzt wurde. Langsam, aber unausweichlich wird der Bah‡'’-Glaube in sein
nŠchstes, ihm von Gott auferlegtes Entwicklungsstadium hineingetrieben.
Unter dem Schutz ihrer bisher mehr oder weniger unbemerkten Ausbreitung konnte
die Bah‡'’-Religion ihre Fundamente legen und diese festigen, und die Bah‡'’-Weltge-
meinde hat eine gewisse StabilitŠt erreicht. Jetzt, da dieser Glaube die WeltbŸhne betritt,
rufen wir seine AnhŠnger in allen LŠndern auf, sich durch etwaige Anzeichen zunehmen-
den Widerstands gegen die Sache in keiner Weise - auch nicht fŸr einen Augenblick - be-
unruhigen zu lassen. Es ist wichtig, da§ sie ihre Einsicht in die schšpferische
Wechselwirkung von Krise und Sieg, durch die sich die Bah‡'’-Religion entfaltet, vertie-
fen und die der Sache innewohnende Kraft, alle WiderstŠnde zu Ÿberwinden, immer deut-
licher erkennen. AusgerŸstet mit diesem Wissen sollen sie neue Gelegenheiten
wahrnehmen und sich den gottgesandten Herausforderungen stellen, voller Vertrauen in
die Unbesiegbarkeit des Bah‡'’-Glaubens und in den stetigen Vormarsch seiner Instituti-
onen.
75
Botschaften und Briefe
des Jahres 1988
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
76
21. April 1988
Ridv‡n-Botschaft 145
In dieser strahlenden, festlichen Zeit gr٤en wir Sie alle im Geiste erneuerter Hoffnung.
Ein Silberstreifen in dem dunklen Bild, das den grš§ten Teil dieses Jahrhunderts
Ÿberschattet hat, macht sich jetzt am Horizont bemerkbar. Er zeigt sich in den neuen Ent-
wicklungen, die die weltweit operierenden gesellschaftlichen Prozesse vorantreiben, und
in den Anzeichen eines beschleunigten Dranges zum Weltfrieden. In der Entwicklung des
Glaubens Gottes bemerken wir die zunehmende StŠrke der Weltordnung Bah‡'u'll‡hs, de-
ren Banner sich zu immer stattlicheren Hšhen erhebt. Dadurch Ÿbt sie Anziehungskraft
aus. Die Medien schenken der Bah‡'’-Weltgemeinde verstŠrkte Aufmerksamkeit; Auto-
ren bestŠtigen ihre Existenz in immer zahlreicheren Artikeln, BŸchern und Nachschlage-
werken; eines der angesehensten dieser Werke nannte die Bah‡'’-Religion erst kŸrzlich
die - nach dem Christentum - am weitesten verbreitete Religion der Erde. In immer stŠr-
kerem Ma§e gewinnt diese Gemeinde das Interesse von Regierungen, Behšrden, heraus-
ragenden Persšnlichkeiten und humanitŠren Organisationen. Die Gesetze und Prinzipien
unserer Gemeinde, ihre Organisation und ihr Lebensstil werden einer PrŸfung unterzo-
gen, und darŸber hinaus sucht man jetzt auch ihren Rat und ihre aktive UnterstŸtzung, um
Probleme zu lšsen und humanitŠre Aktionen durchzufŸhren.
Eine erregende Folgeerscheinung dieser gŸnstigen Verbindung der Ereignisse zeigt
sich darin, da§ ganz neuartige Gelegenheiten zur weiteren Ausbreitung und Festigung der
Bah‡'’-Weltgemeinde vor uns sichtbar werden. Auf allen gesellschaftlichen Ebenen tun
sich neue Mšglichkeiten fŸr das Lehren der Sache auf. Die BestŠtigungen zeigen sich
schon sehr schnell in den FrŸchten der neuen LehraktivitŠten, die vielerorts in Angriff ge-
nommen werden: Immer mehr nationale Gemeinden erleben die AnfŠnge jenes Eintritts
in Scharen, der uns vom geliebten Meister verhei§en wurde und von dem Shoghi Effendi
sagte, da§ er zur Gewinnung der Massen fŸhren werde. Die sofortigen Mšglichkeiten, die
diese gottgegebene Situation uns eršffnet, zwingen uns zu erwarten, da§ eine Ausbrei-
tung der Gemeinde des Grš§ten Namens in einem noch nie dagewesenen Umfang unmit-
telbar bevorsteht.
Der Funke, der das wachsende Interesse an der Sache Bah‡'u'll‡hs entzŸndet hat, war
die heldenhafte Standhaftigkeit und Ausdauer der geliebten Freunde im Iran: Sie bewegte
die die Bah‡'’-Weltgemeinde dazu, anhaltende, sorgfŠltig koordinierte Appelle an das
Weltgewissen zu richten. Diese gro§e Aktion, die die gesamte Gemeinde umfa§te und in
vereintem Handeln im Rahmen der Vrwaltungsordnung erfolgte, wurde von Šhnlich en-
ergischen und sichtbaren AktivitŠten auf anderen Gebieten begleitet, die schon im einzel-
nen gewŸrdigt worden sind. Gleichwohl fŸhlen wir uns veranla§t auszusprechen, da§
dieses gro§ angelegte, angestrengte BemŸhen ein wichtiges Ergebnis erbracht hat: Wir
erkennen eine neue Phase in den Au§enbeziehungen unseres Glaubens, welche sich in ei-
ner spŸrbaren Reife der Nationalen Geistigen RŠte in ihren wachsenden Beziehungen zu
Regierungsstellen und nichtstaatlichen Organisationen wie auch zur …ffentlichkeit im
allgemeinen zeigt.
21. April 1988 Ridv‡n-Botschaft 145
77
Ausgelšst durch diese Erkenntnis kam es im vergangenen November zu einem Tref-
fen in Deutschland, zu dem sich Vertreter von nationalen Bah‡'’-Gemeinden aus Europa
und Nordamerika, die ihre Gemeinden nach au§en hin reprŠsentieren, zusammen mit lei-
tenden Vertretern der BŸros der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde versammelten, um eine
stŠrkere Abstimmung ihrer Arbeit zu erreichen. Dies war ein erster Schritt, um nach und
nach weitere Nationale Geistige RŠte in ein harmonisch funktionierendes internationales
Netzwerk zu integrieren, das befŠhigt ist, weltweite Unternehmungen in diesem sich
rasch ausbreitenden Feld auszufŸhren. Im Zusammenhang mit diesen Entwicklungen ist
auch der gro§artige Erfolg zu nennen, den die internationale Anerkennung des Glaubens
im letzten Oktober durch die formelle Aufnahme in das Netzwerk fŸr Umweltschutz und
Religion des angesehenen ÈWorld Wide Fund for NatureÇ darstellt.
In einem der dunkelsten Abschnitte in der fortwŠhrenden UnterdrŸckung der innig
geliebten, unerschŸtterlich standhaften Freunde im Iran fŸhlte sich Shoghi Effendi be-
wegt, sie in einem Brief von staunenerregender Einsicht zu tršsten. ÈIn dieser strahlenden
Epoche, diesem leuchtenden, edelsteingeschmŸckten Bah‡'’-Zeitalter,Ç so schrieb er, Èist
es das Vergie§en des geheiligten Blutes der MŠrtyrer in Persien, welches das Antlitz der
Erde in den hšchsten Himmel verwandeln und, wie in den Sendschreiben offenbart, das
Tabernakel der Einheit der Menschheit im Innersten der Welt errichten wird; es wird vor
den Augen der Menschen die Wirklichkeit der Einheit der Menschheit enthŸllen, den
Grš§ten Frieden errichten, aus diesem niederen Reich eine Widerspiegelung des Paradie-
ses Abh‡ machen und vor allen Všlkern der Welt ohne den Schatten eines Zweifels die
Wahrheit der Worte dartun: ,... der Tag, an dem die Erde in eine andere Erde verwandelt
wird`.Ç Betrachtungen wie diese, die derart wunderbare kŸnftige Auswirkungen der
grauenhaften Leiden aufzeigen, denen unsere iranischen Freunde ausgesetzt sind, erhel-
len schlaglichtartig, welche Gelegenheit uns in diesem kritischen Augenblick in den Ge-
schicken der Sache geboten wird und welcher Herausforderung wir uns alle
gegenŸbersehen.
Die gro§en, bereits begonnen Projekte mŸssen ihrer Vollendung zugefŸhrt werden.
Die unter und Ÿber dem Schrein des B‡b und dem Bogen am Berg Karmel angelegten
Terrassen mŸssen fertiggestellt werden und so die herrliche Vision des AufblŸhens von
Gottes heiligem Berg erfŸllen. Der zweite Weltkongre§ mu§ in der Stadt des BŸndnisses
abgehalten werden, um den hundertsten Jahrestag der EinfŸhrung dieses BŸndnisses zu
feiern. Die immer weiter fortschreitende Arbeit an der †bersetzung und Kommentierung
des Kit‡b-i-Aqdas, des Heiligsten Buches, mu§ zu seiner Veršffentlichung fŸhren. Die
Aufmerksamkeit, die die Freunde dem Gesetz des Huqœqu'll‡h entgegenbringen, mu§
weiter genŠhrt werden. Die Pioniere und Reiselehrer mŸssen sich auf den Weg machen.
Die Ausgaben der Sache mŸssen beglichen werden. Alle Ziele des Sechsjahresplanes
mŸssen erfŸllt werden.
Der alles Ÿberragende Zweck jeder Bah‡'’-AktivitŠt ist jedoch das Lehren. Alles, was
bisher getan wurde oder kŸnftig getan wird, dreht sich um dieses zentrale Anliegen, den
ÈGrundstein des Fundamentes selbstÇ, von dem sŠmtlicher Fortschritt der Sache abhŠngt.
Die jetzige Herausforderung verlangt ein Lehren von einem Ausma§ und einem Niveau,
einer Vielfalt und IntensitŠt, die alle gegenwŠrtigen Anstrengungen weit in den Schatten
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
78
stellen. Jetzt ist es Zeit zu handeln, sonst geht die Gelegenheit in den rasch wechselnden
Launen einer rasenden Welt verloren. Bilden wir uns aber nicht ein, da§ dieser Drang zur
Eile hauptsŠchlich auf ZweckdienlichkeitserwŠgungen beruht. Es gibt einen viel gewich-
tigeren Grund: die beklagenswerte Lage der gro§en Masse der Menschheit, die schmerz-
geplagt und in grš§ter Unruhe nach rechter LebensfŸhrung hungert, aber Èder Einsicht
beraubt (ist), Gott mit eigenen Augen zu schauen oder seine Weise mit eigenen Ohren zu
hšrenÇ. Sie mu§ gespeist werden. Wo Hoffnung verlorengegangen ist, mu§ die Zukunfts-
perspektive wiederhergestellt werden; wo Zweifel und Verwirrung herrschen, mu§ Zu-
versicht aufgebaut werden. Die Botschaft Die ÈVerhei§ung des WeltfriedensÇ soll in
dieser und anderer Hinsicht die TŸren šffnen. Ihre †berreichung an die fŸhrenden Staats-
mŠnner ist praktisch abgeschlossen; ihr Inhalt mu§ nun auf jede nur mšgliche Weise allen
Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen Ÿbermittelt werden. Dies ist ein notwen-
diger Teil der Lehrarbeit zum jetzigen Zeitpunkt, und er mu§ mit unvermindertem Nach-
druck vorangetrieben werden.
Das Lehren ist die Nahrung des Geistes, es bringt den unerweckten Seelen Leben und
errichtet den neuen Himmel und die neue Erde; es hi§t das Banner einer geeinten Welt;
es sichert den Sieg des BŸndnisses und bringt denen, die ihm ihr Leben weihen, das
himmlische GlŸck, das Wohlgefallen ihres Herrn erreicht zu haben.
Jeder einzelne GlŠubige - ob Mann, Frau, Jugendlicher oder Kind - ist zu diesem Feld
des Handelns gerufen; denn von der Initiative, von dem entschlossenen Willen des ein-
zelnen, die Sache zu lehren und ihr zu dienen, hŠngt der Erfolg der gesamten Gemeinde
ab. Fest verankert im mŠchtigen BŸndnis Bah‡'u'll‡hs, gespeist durch tŠgliches Beten und
Lesen in den heiligen Texten, gestŠrkt durch das fortgesetzte Streben nach einem tieferen
VerstŠndnis der gšttlichen Lehren, erleuchtet durch das unablŠssige BemŸhen, diese Leh-
ren zu den Themen der Zeit in Beziehung zu setzen, genŠhrt durch das Einhalten der Ge-
setze und Prinzipien Seiner wundersamen Weltordnung, kann jeder einzelne ein immer
stŠrkeres Ma§ an Lehrerfolg erreichen. Der letztliche Triumph der Sache ist, zusammen-
gefa§t, durch jenes ÈeineÇ, und Ènur eineÇ sichergestellt, das Shoghi Effendi so scharf
und deutlich herausgestellt hat, nŠmlich Èdas Ausma§, in dem unser eigenes inneres Le-
ben und unser persšnlicher Charakter in ihren vielfŠltigen AusprŠgungen den Glanz jener
ewigen, von Bah‡'u'll‡h verkŸndeten Prinzipien widerspiegeln.Ç
Geliebte Freunde - Sie, die Sie von dem Hšchst Geliebten, der Gesegneten Schšnheit,
als der ÈTrost fŸr das Auge der SchšpfungÇ, als das Èsanft flie§ende Wasser, von dem das
eigentliche Leben aller Menschen abhŠngtÇ, angesprochen sind - , wir fordern Sie mit al-
lem Ernst und aus unserer tiefsten †berzeugung heraus, da§ die Zeit jetzt reif ist, dazu auf,
jede zweitrangige †berlegung hintanzustellen und alle Ihre KrŠfte auf das Lehren Seiner
Sache zu lenken, um sie zu verkŸnden, auszubreiten und zu festigen. Sie dŸrfen Ihre Auf-
gabe in dem vollen Vertrauen angehen, da§ dieses deutlich vor Ihnen ausgebreitete Feld
des Fortschritts dem Wirken jener Èaus Gott geborenen KraftÇ entspringt, die Èim inners-
ten Sein aller erschaffenen Dinge schwingtÇ und die Èwie ein zweischneidiges Schwert vor
unseren eigenen Augen einerseits die uralten Bande zertrennt, die seit Jahrhunderten das
Gewebe der zivilisierten Gesellschaft zusammenhalten, und andererseits die Fesseln lšst,
die noch immer den jungen, noch nicht flŸggen Glauben Bah‡'u'll‡hs beschrŠnken.Ç
21. April 1988 Ridv‡n-Botschaft 145
79
Habt weder Furcht noch Zweifel. Die Macht des BŸndnisses wird euch helfen, wird
euch beleben und jedes Hindernis auf eurem Weg beseitigen. ÈEr wird wahrlich jedem
helfen, der Ihm hilft, und eines jeden gedenken, der an Ihn denkt.Ç
Wir geben Ihnen die anhaltende Zusicherung unserer stŠndigen innigen Gebete fŸr
Sie alle.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Botschaften und Briefe
des Jahres 1989
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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April 1989
Ridv‡n-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
An die Bah‡'’ der Welt
Innig geliebte Freunde,
der geistige Strom, der die Internationale Bah‡'’-Tagung wŠhrend des letzten Ridv‡n-Fes-
tes so wirkungsvoll elektrisierte, ist jetzt durch die gesamte Weltgemeinde gegangen und
hat ihre Mitglieder im Osten wie im Westen zu heldenhaften TŠtigkeiten und zu Errun-
genschaften in der Lehrarbeit wie nie zuvor in einem einzigen Jahr auferweckt. Allein das
hohe Niveau der NeuerklŠrungen bestŠtigt dies: Fast eine halbe Million neuer GlŠubiger
wurden bis jetzt gemeldet. Ins Auge springen Namen so weit auseinander liegender LŠn-
der wie Indien und Liberia, Bolivien und Bangladesch, Taiwan und Peru, die Philippinen
und Haiti, wenn wir nachdenken Ÿber die sich hŠufenden Beweise des Eintritts in Scha-
ren, zu dem unsere Botschaft im vorigen Jahr aufgerufen hatte. Diese Beweise sind hoff-
nungsvolle Vorzeichen einer kŸnftigen weiteren Beschleunigung, in die alle nationalen
Gemeinden ungeachtet des derzeitigen Standes ihrer LehrbemŸhungen letztlich einbezo-
gen sein werden.
Mit GefŸhlen demŸtiger Dankbarkeit und gehobener Erwartung schauen wir auf die
erstaunlichen Entwicklungen in einem so kurzen Zeitraum zurŸck. Eine dieser Entwick-
lungen war die Annahme des Architektenentwurfs von Fariburz Sahba fŸr die Terrassen
unter dem Schrein des B‡b ? ein neuer Schritt zur Verwirklichung der Vision des Meisters
und des HŸters fŸr den Stufenweg, auf dem die Kšnige und Herrscher den Hang des Ber-
ges Karmel emporsteigen werden, um an der Ruhestatt von Bah‡'u'll‡hs MŠrtyrer-Herold
zu huldigen. Weitere Entwicklungen umfassen: die Annahme des von einer Anzahl
Bah‡'’ aus Ishq‡b‡d unterbreiteten Antrags auf Wiedererrichtung des dortigen Geistigen
Rates durch die Moskauer Zentralbehšrden; die Einleitung von Schritten zur Eršffnung
eines Bah‡'’-Informationszentrums in Budapest als erste derartige Vertretung des Glau-
bens im Ostblock; die Errichtung einer Zweigstelle des BŸros fŸr šffentliche Information
der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde in Hongkong als Vorbereitung auf die Zeit, da der
Glaube im chinesischen Mutterland verbreitet werden kann.
Ebenfalls herausragend unter diesen Entwicklungen waren die erfolgreiche Mitwir-
kung der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde an der Patenschaft fŸr das Programm "KŸnste
fŸr die Natur" in London zugunsten der Arbeit des "World Wide Fund for Naturell; die
Genfer Unterzeichnung eines Abkommens Ÿber die Errichtung formaler Arbeitsbezie-
hungen zwischen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen
Bah‡'’-Gemeinde; die offizielle Billigung eines Bah‡'’-Lehrplans fŸr Schulen im austra-
lischen New South Wales; der unerme§liche Besucherstrom am Tempel in Neu-Delhi,
der auf etwa vier Millionen seit der Einweihung dieses GebŠudes im Dezember 1986 an-
gewachsen ist und eine ungewšhnliche Zahl hoher Regierungsbeamter und anderer pro-
minenter Persšnlichkeiten aus vielen LŠndern einschlie§t, darunter China, die
Sowjetunion und andere OstblocklŠnder. Mit den vielen anderen Glanzpunkten dieses ei-
April 1989 Ridv‡n-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
83
nen Jahres flie§en die genannten Entwicklungen zu einem Gesamtregister der bisherigen
Errungenschaften des Sechsjahresplanes zusammen, das ein dynamisches Bild beschleu-
nigter AktivitŠt in der ganzen Bah‡'’-Welt wiedergibt.
Niemand kann diesen wundersamen Fortschritt erwŠhnen, ohne den geistigen wie ge-
sellschaftlichen Impuls anzuerkennen, der durch die unseren iranischen MitglŠubigen mit
grausamen Exzessen zugefŸgte, nunmehr zehnjŠhrige Verfolgungszeit entstanden ist.
Erst in der Zukunft werden die vollen Konsequenzen ihres Opfers erkannt werden, aber
seinen Einflu§ auf die au§erordentlichen Erfolge bei der Proklamation des Glaubens und
beim Aufbau guter Beziehungen zu Staatsbehšrden und zu den wichtigsten Nicht-Regie-
rungs-Organisationen auf der ganzen Welt kšnnen wir klar erkennen. Mit hocherfreuter
Dankbarkeit verkŸnden wir deshalb die Freilassung der gro§en Mehrzahl der gefangenen
Bah‡'’ im Iran. Bei aller Freude kšnnen wir aber nicht vergessen, da§ die volle Befreiung
der iranischen Bah‡'’-Gemeinde und die umfassende Sicherung der Menschenrechte ihrer
Mitglieder noch ausstehen.
In der Freude dieses Augenblicks entbieten wir den beiden zu diesem Ridv‡n-Fest
neu gebildeten Nationalen Geistigen RŠten ein herzliches Willkommen: Der eine ist Ma-
cau in SŸdostasien, der andere Guinea-Bissau in Westafrika.
Im wirren DŸster der heutigen gesellschaftlichen Lage erkennen wir den fernen,
schwachen Schimmer einer langsamen und doch bestimmten AnnŠherung an den Hšhe-
punkt der drei parallelen Prozesse, die unser geliebter HŸter vorausgeschaut hat: das
Sichtbarwerden des Geringeren Friedens, die Errichtung der GebŠude am Bogen auf dem
Berg Karmel und die Entwicklung der nationalen und šrtlichen Geistigen RŠte. TatsŠch-
lich ist uns dieser immer noch so weit entfernte Schimmer wŠhrend des ganzen Sechsjah-
resplanes, in dieser vierten Epoche des Gestaltenden Zeitalters, vor allem aber im jŸngst
verflossenen Jahr immer naher gekommen. Wer hŠtte sich selbst zu Beginn dieses Planes
den plštzlichen Bewu§tseinswandel vorstellen kšnnen, der politische FŸhrer an beson-
ders unruhigen PlŠtzen dieses Planeten dazu bewegte, scheinbar festgemauerte Positio-
nen zu verlassen ? einen Wandel, der die Leitartikler in den letzten Monaten zu der Frage
veranla§te: "Bricht der Frieden aus?" Jeden Beobachter, der sich des gšttlichen Quells
solcher Ereignisse bewu§t ist, mu§ die Entwicklung sicherlich ermutigen, obwohl die ge-
nauen UmstŠnde fŸr die Errichtung des Geringeren Friedens uns unbekannt sind; selbst
die genaue Zeitfolge ruht verborgen in Gottes Gro§em Plan.
Die beiden anderen Prozesse sind jedoch unmittelbar von dem Ausma§ beeinflu§t, in
dem die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs ihre klar vorgezeichneten Aufgaben erfŸllen. Wir haben
allen Grund, uns ein Herz zu fassen. Sind nicht die ArchitektenentwŸrfe fŸr die verblie-
benen Bauten am Bogen angenommen worden? Sind nicht die Detailplanungen fŸr ihre
Verwirklichung als herrliche Monumente in Angriff genommen? Waren wir nicht Zeu-
gen der wachsenden Kraft nationaler wie šrtlicher Geistiger RŠte bei ihrem Geschick,
PlŠne zu entwickeln und auszufŸhren, bei ihrer FŠhigkeit, mit Staatsbehšrden und gesell-
schaftlichen Organisationen zu verkehren, šffentliche Anfragen an ihre eigenen Dienste
zu beantworten und mit anderen bei Projekten der sozialen und wirtschaftlichen Entwick-
lung zusammenzuarbeiten? Werden diese RŠte nicht bestŠrkt durch die wachsame, liebe-
volle Hilfe der kontinentalen Berater, der Hilfsamtsmitglieder und ihrer Assistenten,
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
84
deren keimende KrŠfte auf so fŠhige Weise vom Internationalen Lehrzentrum koordiniert
werden ? einer Institution, deren verstŠrkter Kreis von Mitgliedern bereits eine Begeiste-
rung, eine Vision und eine Wendigkeit an den Tag legt, die lebhafte Bewunderung her-
vorrufen?
Aber erliegen wir nicht der Versuchung, bei den positiven Aspekten unseres Fort-
schritts zu verharren! Wir sollten uns von unseren Errungenschaften eher anspornen las-
sen, als uns darauf auszuruhen. Lassen Sie uns deshalb weiterhin unbeirrt und
vertrauensvoll die gro§artigen Mšglichkeiten ergreifen, welche das Gemisch jener weiter
sich entwickelnden Prozesse und Ereignisse fŸr die Umsetzung der Nahziele unserer hei-
ligen Sache bereithŠlt. Diese Nahziele sind in der Tat unter den Hauptaufgaben des Sechs-
jahresplanes bezeichnet. Die zweite HŠlfte dieses Planzeitraums beginnen wir jetzt, voll
bewu§t, da§ das Heilige Jahr 1992-1993 mit seinen bedeutsamen Gedenkveranstaltungen
in nicht zu ferner Zukunft anbrechen wird.
In Verbindung mit der immer weiter ausgreifenden Lehrarbeit mŸssen wir bei Projek-
ten von entscheidender Bedeutung mit allen zur VerfŸgung stehenden Mitteln fortfahren.
Fortgesetzt werden die Vorarbeiten fŸr die englische Ausgabe des Kit‡b-i-Aqdas, des
Mutterbuches der Bah‡'’-Offenbarung. FŸr angemessene Gedenkfeiern im Heiligen Land
zum hundertsten Jahrestag des Hinscheidens Bah‡'u'll‡hs mŸssen schon heute Vorkeh-
rungen getroffen werden. Die Planungen fŸr den Weltkongre§ 1992 in New York rŸcken
im Arbeitsprogramm immer nŠher. Des weiteren mu§ der všlligen Beseitigung des An-
alphabetentums aus der Bah‡'’-Gemeinschaft systematische Aufmerksamkeit geschenkt
werden, macht diese Errungenschaft doch Ÿber alle anderen Ma§nahmen hinaus Gottes
heiliges Wort allen Freunden zugŠnglich und stŠrkt sie in ihren Anstrengungen, ein
Bah‡'’-Leben zu fŸhren. Desgleichen mu§ die UnterstŸtzung von BemŸhungen, die Um-
welt durch Verfahren im Einklang mit dem Lebensrhythmus unserer Gemeinschaft zu be-
wahren, mehr Bedeutung fŸr die Bah‡'’-TŠtigkeiten gewinnen.
FŸr die Vorhaben am Berg Karmel ist das Amt eines Projektmanagers geschaffen
worden; ein Stab von Technikern wird zur Zeit zusammengestellt. Geologische Untersu-
chungen der GelŠnde fŸr die geplanten Bauten des Bogens sind eingeleitet ? eine Voraus-
setzung fŸr die Erdarbeiten, auf deren Beginn die ganze Bah‡'’-Welt wartet. So benutzen
wir diese Gelegenheit, Sie davon in Kenntnis zu setzen, wie dringend die erforderlichen
Mittel bereitgestellt werden mŸssen, damit die Bauarbeiten begonnen und dann zŸgig
fortgesetzt werden kšnnen.
Allen diesen Anforderungen mu§ und wird sicherlich dadurch genŸgt werden, da§ je-
des gewissenhafte Mitglied der Gemeinschaft Bah‡s sich erneut dem Dienst an Seiner Sa-
che weiht und sich vor allem persšnlich fŸr die Lehrarbeit einsetzt. Die Lehrarbeit ist von
so hoher Bedeutung als sichere Erfolgsgrundlage fŸr alle Bah‡'’-Unternehmungen und fŸr
die Fšrderung des Eintritts in Scharen, da§ wir uns bewegt fŸhlen, Ihnen ein nachdrŸck-
liches Wort zur grŸndlichen ErwŠgung zu unterbreiten: Es genŸgt nicht, die Bah‡'’-Bot-
schaft zu verkŸnden, so wichtig dies auch ist. Es genŸgt nicht, die Bah‡'’-
Mitgliederzahlen in die Hšhe zu treiben, so lebensnotwendig das auch ist. Seelen mŸssen
verwandelt, Gemeinden dadurch gefestigt, neue Lebensmodelle auf diese Weise geschaf-
fen werden. Die Verwandlung ist die eigentliche Absicht der Sache Bah‡'u'll‡hs, liegt
27. August 1989 zum Neunzehntagefest
85
aber im Wollen und BemŸhen des einzelnen GlŠubigen beschlossen, der sie im Gehorsam
gegen das BŸndnis erreichen mu§. Notwendig fŸr den Fortschritt dieser alles Leben er-
fŸllenden Verwandlung ist die Erkenntnis des Willens und der Absicht Gottes durch das
regelmŠ§ige Lesen und Studieren des heiligen Wortes.
Geliebte Freunde! Die Schwungkraft aus den Errungenschaften des vergangenen Jah-
res teilt sich nicht nur durch die Gelegenheiten zur merklichen Ausweitung der Sache
Gottes mit, sondern auch durch eine FŸlle von bedeutungsschweren, eindrucksvollen,
mannigfachen Herausforderungen, die in ihrer VerknŸpfung unsere geistigen und mate-
riellen Hilfsquellen Ÿber jedes bisherige Ma§ hinaus beanspruchen. Wir mŸssen bereit
sein, ihnen zu antworten. Zur Halbzeit des Sechsjahresplanes sind wir jetzt an einem his-
torischen Wendepunkt voll Hoffnungen und Mšglichkeiten angelangt ? einem Punkt, an
dem sich bedeutsame Trends in der Welt genauer auf die GrundsŠtze und Ziele der Sache
Gottes ausrichten. Gewaltig ist darum die Notwendigkeit fŸr unsere Gemeinde, die ErfŸl-
lung ihrer weltumspannenden Mission voranzutreiben.
Unsere erste Antwort mu§ das Lehren sein ? uns selbst zu lehren und andere zu leh-
ren, auf allen Ebenen der Gesellschaft, mit allen zur VerfŸgung stehenden Mitteln und
ohne jeden Verzug. In einer Ermahnung zum Lehren sagte unser geliebter Meister: "Erst
wenn die Kerze entflammt ist, kann sie ihren Schein verbreiten. Erst wenn das Licht er-
strahlt, kann sein Glanz das Dunkel der Umgebung vertreiben. So gehet denn hinaus und
entzŸndet die kalten Kerzen!"
Unsere treue Liebe, unsere unentwegte Ermutigung, unsere stŠndigen, innigen Gebe-
te begleiten Sie, wohin Sie auch gehen und was Sie auch tun, um unserem geliebten Herrn
zu dienen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
27. August 1989
zum Neunzehntagefest
An die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs,
Liebe Bah‡'’-Freunde,
in letzter Zeit waren das Neunzehntagefest und dessen Rahmen, Zweck und Entwick-
lungsmšglichkeiten das Thema vieler Anfragen von seiten der Freunde. Bei der Sechsten
Internationalen Tagung wurde ein guter Teil der Beratung darauf verwendet, und wir mei-
nen, da§ es nun an der Zeit ist, von unserer Seite Klarstellungen zu unterbreiten.
Die Weltordnung Bah‡'u'll‡hs schlie§t alle Teile der menschlichen Gesellschaft in
sich ein. Sie fa§t die geistigen, administrativen und gesellschaftsbezogenen Entwicklun-
gen des Lebens zu einem Ganzen zusammen und schafft fŸr die vielfŠltigen Ausdrucks-
weisen der Menschen einen Kanal zum Aufbau einer neuen Zivilisation. Unmittelbar an
der Basis der Gesellschaft enthŠlt das Neunzehntagefest alle diese Gesichtspunkte. Wenn
es in Dorf, Stadt und Gro§stadt seine Aufgabe erfŸllt, bildet es eine Einrichtung, der das
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
86
ganze Volk von Bah‡ angehšrt. Es hat zum Ziel, die Einheit zu fšrdern, den Fortschritt
zu sichern und Freude zu bringen.
"Wenn dieses Fest in gebŸhrender Weise gefeiert wird", erklŠrt Abdu'l-Bah‡, "wer-
den die Freunde erkennen, da§ sie einmal in neunzehn Tagen geistig neu belebt und mit
einer Kraft ausgestattet werden, die nicht von dieser Welt ist."
Um fŸr dieses ruhmreiche Ergebnis zu sorgen, mŸssen alle Freunde den klar umris-
senen Plan des Festes hinreiche nd verstehen. Bekannt ist, da§ das Fest drei verschiedene,
jedoch in engem Zusammenhang stehende Teile hat: den geistigen, den administrativen
und den geselligen Teil. Im ersten werden Gebete gesprochen und Heilige Texte gelesen.
Der zweite ist ein allgemeines Treffen, bei dem der šrtliche Geistige Rat der Gemeinde
von seinen TŠtigkeiten, PlŠnen und Problemen berichtet, Neuigkeiten und Botschaften
aus dem Weltzentrum und vom Nationalen Rat mitteilt und im Laufe der Beratung von
den Freunden Anregungen und Empfehlungen bekommt. Im dritten nehmen alle Erfri-
schungen zu sich und beschŠftigen sich mit Dingen, die in kulturell bedingter Mannigfal-
tigkeit, bei der die GrundsŠtze des Glaubens oder der Grundcharakter des Festes nicht
verletzt werden, gegenseitige Verbundenheit pflegen sollen.
Obwohl die DurchfŸhrung des Festes striktes Festhalten an den drei Teilen in der dar-
gestellten Reihenfolge verlangt, bleibt fŸr das Erlebnis als Ganzes noch sehr viel Frei-
raum. So kann z.B. zu verschiedenen Zeitpunkten, auch im Andachtsteil, Musik eingefŸgt
werden. 'Abdu'l-Bah‡ empfiehlt geistig erhebende Referate in beredter Sprache. Die Ge-
staltung der Gastlichkeit ermšglicht originelle Vielfalt. Die QualitŠt und das Niveau der
Beratung bestimmen den Geist der Versammlung. Die Besonderheiten unterschiedlicher
Kulturen sind in all diesen Bereichen begr٤enswerte Faktoren, durch die das Fest eine
gesunde Vielseitigkeit erlangen kann, die durch die einzigartigen Merkmale der verschie-
denen Kulturkreise, in denen es abgehalten wird, zum Ausdruck kommt und zur geistigen
Erbauung und Freude seiner Teilnehmer beitrŠgt.
Beachtenswert ist, wie das Festkonzept sich im Hinblick auf die Entwicklung des
Glaubens abschnittsweise entfaltet hat. In seiner frŸhesten Phase im Iran veranstalteten
einzelne Freunde aufgrund der ausdrŸcklichen Weisung Bah‡'u'll‡hs in ihren HŠusern
ZusammenkŸnfte, um alle neunzehn Tage einmal Gastfreundschaft zu zeigen und aus
dem Lesen und Besprechen der Lehren geistige Anregung zu gewinnen. Als die Gemein-
de dann wuchs, beschrieb und betonte 'Abdu'l-Bah‡ nachdrŸcklich den andachts- und ge-
sellschaftsbezogenen Charakter des Festes. Nach der GrŸndung šrtlicher Geistiger RŠte
fŸgte Shoghi Effendi den administrativen Teil hinzu und machte die Gemeinde damit ver-
traut, da§ das Neunzehntagefest eine feste Einrichtung ist. Es war, als ob eine Sinfonie in
drei SŠtzen nun vollendet worden sei.
Wir mŸssen jedoch die Entwicklung des Neunzehntagefestes nicht nur von seiner stu-
fenweisen Entfaltung als Institution her betrachten; es gibt einen noch umfassenderen Zu-
sammenhang. Man kann das Fest mit seiner einzigartigen Kombination von BrŠuchen
sehr wohl als den Hšhepunkt eines gro§en historischen Entwicklungsprozesses ansehen,
in dem grundlegende Bestandteile des Gemeindelebens wie Andacht, Feste und andere
Formen des Beisammenseins Ÿber riesige Zeitspannen hinweg eine herrliche AnnŠherung
erreicht haben. In diesem aufgeklŠrten Zeitalter bildet das Neunzehntagefest die neue
27. August 1989 zum Neunzehntagefest
87
Stufe, zu der sich die grundlegenden Ausdrucksformen des Gemeindelebens emporent-
wickelt haben. Shoghi Effendi hat es als das Fundament der neuen Weltordnung bezeich-
net, und in einem in seinem Auftrag geschriebenen Brief wird darauf verwiesen, da§ das
Fest "ein fundamentales Mittel dazu ist, engen und andauernden Kontakt unter den GlŠu-
bigen sowie zwischen ihnen und der Kšrperschaft der von ihnen gewŠhlten Vertreter in
der šrtlichen Gemeinde zu pflegen".
DarŸber hinaus wird das Fest zum Bindeglied, das die Ortsgemeinde mit dem gesam-
ten VerwaltungsordnungsgefŸge auf dynamische Weise verbindet, weil es die Mšglich-
keit bietet, von der nationalen und internationalen Ebene der Verwaltungsordnung
Nachrichten zu Ÿbermitteln und umgekehrt Empfehlungen der Freunde dorthin weiterzu-
leiten. Auch wenn man es lediglich auf der šrtlichen Ebene betrachtet, gibt es schon vie-
les, was das Herz begeistert staunen lŠ§t. Hier verbindet es den einzelnen mit den
gemeinschaftlichen VorgŠngen, durch die eine Gesellschaft aufgebaut oder wiederherge-
stellt wird. Das Fest ist hier z.B. eine StŠtte fŸr Demokratie genau am Ausgangspunkt der
Gesellschaft, wo der šrtliche Geistige Rat und die Gemeindemitglieder sich auf einer
Ebene treffen und den einzelnen freisteht, ihre †berlegungen entweder in Form von neu-
en Ideen oder als konstruktive Kritik zugunsten der Aufbauprozesse einer sich entwi-
ckelnden Zivilisation vorzutragen. So wird deutlich, da§ diese Gemeindeeinrichtung fŸr
die Menschen neben ihrer geistigen Bedeutung gleichzeitig eine ganze Menge elementare
Gemeinschaftsschulung enthŠlt, die den Teilnehmern die wesentlichen Merkmale verant-
wortungsvollen BŸrgertums beibringt.
Wenn das Neunzehntagefest zum gebŸhrenden Erlebnis werden soll, ist au§er dem
Verstehen der Grundidee auch die Vorbereitung des Festes selbst sowie auf das Fest nštig.
Obwohl der šrtliche Geistige Rat von der Verwaltung her fŸr die DurchfŸhrung des Festes
verantwortlich ist, beauftragt er oft einen einzelnen oder eine Gruppe mit den Vorbereitun-
gen. Diese Vorgehensweise steht im Einklang mit dem fŸr diesen Anla§ so wichtigen Geist
der Gastfreundschaft. Die betreffenden Personen kšnnen Gastgeber sein, und oft suchen
sie Gebete und Texte fŸr den Andachtsteil aus; sie kšnnen sich auch um das gesellige Bei-
sammensein kŸmmern. In kleinen Gemeinden ist es einfach, persšnliche Gastfreundschaft
zu praktizieren, aber in gro§en Gemeinden kšnnen die šrtlichen Geistigen RŠte andere
Wege fŸr nštig halten, die jedoch den Grundgedanken der Gastfreundschaft bewahren.
Wichtige Teile der Festvorbereitung sind eine angemessene Textauswahl, das vor-
herige Bestimmen guter Vorleser und ein gewisses AnstandsgefŸhl bei der Darbietung
wie bei der Aufnahme des Andachtsprogramms. Die Umgebung, in der das Fest inner-
halb oder au§erhalb eines Hauses stattfinden wird, beeinflu§t das Erlebnis sehr stark
und sollte berŸcksichtigt werden. Sauberkeit, praktische und hŸbsche Raumgestaltung
spielen allesamt eine wichtige Rolle. PŸnktlichkeit gehšrt ebenfalls zur guten Vorbe-
reitung.
Die QualitŠt der Vorbereitung und Mitwirkung des einzelnen bedingen in sehr hohem
Ma§e den Erfolg des Festes. Der geliebte Meister gibt den folgenden Rat:
"Gebt den Neunzehntage-Versammlungen gro§es Gewicht, auf da§ bei diesen
Gelegenheiten die Geliebten Gottes und die Dienerinnen des Barmherzigen ihr
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Angesicht dem Kšnigreich zuwenden, die Verse Gottes singen, Gottes Beistand
suchen, sich freudig in Liebe einander zuwenden und wachsen an Reinheit, Hei-
ligkeit, Gottesfurcht und an Widerstandskraft gegen selbstische Leidenschaft. So
werden sie sich von dieser stofflichen Welt lšsen und sich in die Glut des Geistes
versenken."
Macht man sich einen solchen Rat zu eigen, wird unser Bild vom Neunzehntagefest
in dem Zusammenhang, in dem es eingesetzt wurde, wahrlich erhellt. Im Kit‡b-i-Aqdas
wurde es mit folgenden Worten verordnet:
"Euch wurde zur Pflicht gemacht, einmal im Monat Gastlichkeit anzubieten,
selbst wenn ihr nicht mehr als Wasser reichen solltet, denn Gottes Wille ist, eure
Herzen zu verbinden, und zwar durch himmliche und irdische Mittel zur selben
Zeit."
Daher ist klar, da§ das Fest fest verwurzelt ist mit Gastfreundschaft und allem, was
dazu gehšrt, wie Freundlichkeit, Hšflichkeit, Dienen, Gro§zŸgigkeit und Geselligkeit.
Gerade die Idee der Gastfreundschaft als stŠndig treibende Kraft einer so bedeutenden
Einrichtung eršffnet eine revolutionŠre Einstellung zur Handhabung menschlicher Ange-
legenheiten in allen Bereichen, eine so entscheidende Einstellung zur Welteinheit, fŸr de-
ren Entstehen die Zentralgestalten unseres Glaubens so lange wirkten und so viel
Grausamkeit erlitten. In eben diesem gšttlichen Fest wird die Grundlage fŸr die Verwirk-
lichung einer solch beispiellosen Wahrheit gelegt.
Da§ Sie alle diesen hohen, fŸr das Fest als "Freudenspender", als "Grundstein der
†bereinstimmung und Einheit", als "SchlŸssel zu Verbundenheit und Zuneigung" be-
stimmten Rang erreichen mšgen, wird weiterhin Gegenstand unserer innigen Gebete an
der Heiligen Schwelle bleiben.
Mit liebevollen Bah‡'’-GrŸ§en, Das Universale Haus der Gerechtigkeit
(Literatur: Bah‡'’-Versammlungen und Neunzehntagefest)
19. November 1989
25-Jahr-Feier ÈDer Horizont leuchtet voll HoffnungÈ
"Unsere Herzen sind Ÿber den Bericht von dem au§ergewšhnlichen Festakt am 10 No-
vember 1989 in Hofheim sehr erfreut. Die inspirierenden Worte von Herrn Rolf Felix,
dem BŸrgermeister von Hofheim, und von Herrn Teuto Rocholl, dem geschŠtzten Archi-
tekten des Tempels, wie auch die gro§e Teilnahme von Nicht-Bah‡'’ an dieser Feier deu-
ten den Grad an, zu dem der Ruhm der Sache Gottes in Deutschland im vergangenen
Vierteljahrhundert gelangt ist.
In diesen Tagen beginnen Ihr geschŠtzter Rat und alle AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in
Deutschland die Ergebnisse der unermŸdlichen und standhaften BemŸhungen zu erbli-
19. November 1989 25-Jahr-Feier ÈDer Horizont leuchtet voll HoffnungÈ
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cken, die Sie in so vielen Jahren sowohl in Ihrem Heimatland wie in den fernen šstlichen
LŠndern unternommen haben. Die Bestimmung der deutschen Bah‡'’-Gemeinde strahlt
vor Ihnen wie der Morgenstern, und der Horizont leuchtet hell voll Hoffnung. Jetzt ist die
Zeit, mit Zuversicht und gro§er Hoffnung die Gelegenheiten zu nutzen, die jeder Tag bie-
tet. Die vor Ihnen liegende Aufgabe ist noch immer lang und mŸhsam, aber unvorstellbar
herrlich.
Es ist unser inbrŸnstiges Gebet an der Heiligen Schwelle, da§ jeder Schritt, den Sie
fŸr die Fšrderung der Sache nehmen, gefŸhrt werden wird, jede BemŸhung bestŠtigt, und
da§ Sie immer stŠrker werdende Freude dem Herzen von 'Abdu'l-Bah‡ bringen, der Sie
so herzlich liebte und Ihnen eine so klare Vision Ihrer Zukunft vor Augen hielt."
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Botschaften und Briefe
des Jahres 1990
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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8. Februar 1990
Bekanntgabe des Zweijahresplanes
AN DIE ANH€NGER BAHA'U'LLAHS IN DER WELT
WEITREICHENDE EREIGNISSE (DIE) AUF DER WELTB†HNE INSBESONDERE
IN OSTEUROPA UND (DER) SOWJETUNION AN (DER) SCHWELLE (ZUM)
LETZTEN SCHICKSALSTR€CHTIGEN JAHRZEHNT (IM) JAHRHUNDERT DES
LICHTS STATTFINDEN, BIETEN WEITEREN DRAMATISCHEN BEWEIS (F†R
DAS) UNWIDERSTEHLICHE WIRKEN VON GOTTES GROSSEM PLAN ZUR
WANDLUNG DER MENSCHLICHEN GESELLSCHAFT. RASCHE UNVORHER-
SEHBARE ENTWICKLUNGEN ERFORDERN ENTSPRECHENDE GLEICHZEITI-
GE BESCHLEUNIGUNG DER LEBENSSPENDENDEN UNTERNEHMUNGEN,
(DIE) VON (DEN) ERBEN (DER) STRAHLENDEN OFFENBARUNG
BAHA'U'LLAHS DURCHGEF†HRT WERDEN.
(WIR SIND) DAHER HOCHERFREUT, DEN BEGINN EINES ZWEIJ€HRIGEN
ERG€NZENDEN PLANES ZU RIDVAN ANZUK†NDIGEN F†R DIE GROSSEN
VERBLEIBENDEN WEITEN (IN) OSTEUROPA UND ASIEN. DIESER GEWALTI-
GE SCHRITT BEINHALTET (EINE) WEITERE SYSTEMATISCHE ENTFALTUNG
(DER) BESTIMMUNGEN, (DIE IN DEN) SENDSCHREIBEN `ABDU'L-BAHAS
(ZUM) G…TTLICHEN PLAN ENTHALTEN (SIND) UND (IN) ANDEREN GEBIE-
TEN (DES) PLANETEN (BEREITS IM) FORTGESCHRITTENEN STADIUM
(SIND). (DIESE) REGIONALE UNTERNEHMUNG, (DIE) IN BERATUNG (MIT
DEM) INTERNATIONALEN LEHRZENTRUM ENTWICKELT (WURDE), (IST)
GESCHAFFEN (UM DEN) DERZEITIGEN SECHSJAHRESPLAN MASSGEBLICH
(ZU) ST€RKEN. (DIE) ZIELE SCHLIESSEN EIN (DIE) GEWINNUNG UNZ€HLI-
GER NEUER ANH€NGER (DES) GLAUBENS; (EIN) GROSSES ANWACHSEN
(DER) †BERSETZUNG, HERAUSGABE UND VERBREITUNG (DER) BAHA'I LI-
TERATUR IN (DEN) ENTSPRECHENDEN SPRACHEN (DER) GESAMTEN GE-
BIETE; UND (EINE) AUSWEITUNG (DES) SEGENSREICHEN EINFLUSSES
(DER) G…TTLICH VERORDNETEN VERWALTUNGSORDNUNG DURCH (DIE)
BILDUNG (EINES) RAHMENS (VON) …RTLICHEN (UND) NATIONALEN
BAHA'I INSTITUTIONEN IN SO VIELEN OSTEUROP€ISCHEN L€NDERN WIE
M…GLICH, BIS ZU UND W€HREND RIDVAN 1992.
(WIR) RUFEN DIEJENIGEN NATIONALEN R€TE (IN) EUROPA, ASIEN UND
AMERIKA AUF, DIE (DIE) DIREKTE VERANTWORTUNG F†R (DIE) EINZEL-
NEN BETEILIGTEN NATIONEN TRAGEN, MIT (DEN) BERATERN ZU BERATEN
UND (DIE) EINZELHEITEN (DER) BESONDEREN ZIELE (ZU) FORMULIEREN
(UND DABEI) DIEJENIGEN ZIELE EINZUBEZIEHEN UND ZU ERG€NZEN, (DIE)
IM SECHSJAHRESPLAN BEREITS ANGENOMMEN UND IN ARBEIT SIND.
(WIR) F†HLEN UNS BEWEGT, ZU DIESER STUNDE (UNSERE) HOCHACH-
TUNG ZU ZOLLEN (DEN) UNBESUNGENEN TATEN DER INSTITUTIONEN
23. Januar 1990 an alle NGRs - Karmel-Projekte schreiten voran
93
UND EINZELNEN GL€UBIGEN (DIE) DERZEIT (F†R DEN) FORTSCHRITT
(DER) SACHE IN OSTEUROPA UND (DER) SOWJETUNION WIRKEN, TATEN,
DIE (DIE) BAHN GEBROCHEN HABEN (F†R DIE) KOMMENDEN GROSS ANGE-
LEGTEN AKTIONEN. (WIR) RUFEN (DIE) BAHA'I WELT AUF (SICH ZU) ERHE-
BEN (UND DIE) AUSBREITUNG (DER) WELTERL…SENDEN BOTSCHAFT (DES)
GLAUBENS (IN DIESEN) ZIELGEBIETEN (ZU) UNTERST†TZEN DURCH (DIE)
NIEDERLASSUNG (VON) PIONIEREN UND (DIE) ENTSENDUNG (EINES) STE-
TEN FLUSSES (VON) REISELEHRERN, BESONDERS JENE MIT KENNTNIS
(DER) SPRACHEN (DER) L€NDER UND REPUBLIKEN (DES) OSTBLOCKS.
(DER) LEBENSWICHTIGE ANDAUERNDE PROZESS (DES) LEHRENS (DER)
CHINESEN ERH€LT MIT DIESEN MASSNAHMEN (EINEN) ZUS€TZLICHEN
ANTRIEB.
(DIE) GROSSEN AUSSICHTEN (DIE) JETZT VOR (DEM) GLAUBEN GOTTES
LIEGEN, VERMITTELN NOCH NIE DAGEWESENE GELEGENHEITEN, NEUE
SIEGE (ZU) ERRINGEN ALS (EIN) W†RDIGES GESCHENK (AN DER) HEILIGEN
SCHWELLE (DER) GESEGNETEN SCH…NHEIT ANL€SSLICH (DES) GEDEN-
KENS (DES) ERSTEN JAHRHUNDERTS SEINES HINSCHEIDENS (IM) BEVOR-
STEHENDEN HEILIGEN JAHR. (WIR) ERFLEHEN (EINE) REICHLICHE
AUSGIESSUNG G…TTLICHER BEST€TIGUNGEN (F†R DIE) TEILNEHMER AL-
LER BEREICHE (DER) HISTORISCHEN SECHSJAHRESKAMPAGNE.
DAS UNIVERSALE HAUS DER GERECHTIGKEIT."
23. Januar 1990
an alle NGRs - Karmel-Projekte schreiten voran
ANSCHLUSS (AN) ENERGISCHE DETAILLIERTE VERHANDLUNGEN WURDE
(DER) F†R (DEN) BEGINN (DER) BAUPROJEKTE NOTWENDIGE BEBAUUNGS-
PLAN AM 11. OKTOBER 1989 VOM STADTRAT UND DEM PLANUNGSAUS-
SCHUSS DER STADT HAIFA FORMELL ANGENOMMEN. SO WURDE (DIE)
GENERELLE ZUSTIMMUNG (ZU DEN) PROJEKTEN, (DIE) ZUR ZEIT DER IN-
TERNATIONALEN TAGUNG VOM STADTRAT KUNDGETAN WURDE, NOCH-
MALS BEST€TIGT. (DER) BEBAUUNGSPLAN LIEGT NUN (DEM)
REGIONALEN PLANUNGSAUSSCHUSS ZUR LETZTLICHEN BEST€TIGUNG
VOR. DIESER PLAN BEINHALTET (DIE) STREICHUNG (VON) ZWEI STRAS-
SEN, (DIE) ZUVOR MITTEN DURCH (DAS) BAHA'I GEL€NDE VORGESEHEN
WAREN, SOWIE (DIE) ABSENKUNG (DES) NIVEAUS (DER) HAUPTDURCH-
GANGSSTRASSE (UND) ERLAUBT AUF DIESE WEISE (EINE) ANLAGE (DER)
TERRASSEN (DURCH EINE) VERBINDUNG (DER) G€RTEN (AM) SCHREIN
(DES) BAB MIT DEN G€RTEN (AM) ARCHIVGEB€UDE.
(DIE IN DER) RIDVAN-BOTSCHAFT ANGEK†NDIGTEN GEOLOGISCHEN
UNTERSUCHUNGEN, (DIE F†R DAS) ARCHITEKTONISCHE KONZEPT (DER)
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
94
BASIS (DER) GEB€UDE (DES) BOGENS NOTWENDIG (WAREN), (SIND) NUN-
MEHR BEENDET.
(DIE) PL€NE (ZUR) BAUGENEHMIGUNG (F†R DAS) ERWEITERUNGSGE-
B€UDE (DES) ARCHIVS UND (DAS) ZENTRUM F†R DAS STUDIUM DER HEI-
LIGEN TEXTE (SIND) EINGEREICHT, (SODASS DAS) PR†FUNGSVERFAHREN
(DER) BAUGENEHMIGUNG PARALLEL (ZUR) LETZTEN INSTANZ (DES) BE-
BAUUNGSPLANES DURCHGEF†HRT WERDEN KANN.
VON DEN US-DOLLAR 50.000.000,- (ZU DENEN) ALS NOTWENDIGE RE-
SERVE (F†R DEN) BAUBEGINN (AUFGERUFEN WAR), (SIND) BIS HEUTE UN-
GEF€HR US-DOLLAR 26.000.000,- GESPENDET. (DIE) VERBLEIBENDE
SUMME (WIRD) JETZT DRINGEND BEN…TIGT.
(DIE) AUSF†HRUNG (DIESES) GEWALTIGEN GEMEINSAMEN UNTER-
NEHMENS GEWINNT AN SCHWUNGKRAFT (UND) GESCHIEHT GLEICHZEI-
TIG (MIT DEN) AUSSERGEW…HNLICHEN ENTWICKLUNGEN (IN DER) WELT,
(DER) ZUNAHME (DES) BEITRITTS (DER) V…LKER (ZUR) SACHE GOTTES,
(DER) WEITEREN AUSBREITUNG (DER) BOTSCHAFT BAHA'U'LLAHS (IN
DEN) VERBLEIBENDEN GEBIETEN (DES) GLOBUS. (WIR) ERFLEHEN (DIE)
SEGNUNGEN (DES) ALLM€CHTIGEN (ZUR) ST€RKUNG JEDER BEM†HUNG
SEINER HINGEBUNGSVOLLEN ANH€NGER (UND ZUR) ERREICHUNG (DER)
LEBENSNOTWENDIGEN ZIELE.
DAS UNIVERSALE HAUS DER GERECHTIGKEIT
22. Februar 1990
Hand der Sache Jal‡l Kh‡zeh verstorben
(Wir sind) tief berŸhrt, (das) Hinscheiden (des) standhaften, unermŸdlichen Fšrderers
(des) Glaubens, (der) Hand (der) Sache Gottes Jal‡l Kh‡zeh bekanntzugeben. Seine eif-
rigen BemŸhungen (in der) Wiege (des) Glaubens, (im) Heiligen Land, (in) Lateinameri-
ka und (wŠhrend seiner) weltweiten Reisen nach (dem) Hinscheiden (des) geliebten
HŸters gaben ein leuchtendes Beispiel von unerschŸtterlicher Hingabe und Mut, von ste-
tiger LoyalitŠt und Standfestigkeit. (Der) unvergŠngliche Ruf seiner hervorragenden
Verdienste als (ein) begabter Lehrer (und) Verteidiger (der) Sache wird niemals verblas-
sen. Sein edler Geist wird zweifellos jetzt (im) Abh‡ Kšnigreich (fŸr die) persische
Bah‡'’ Gemeinde FŸrsprache einlegen, deren lebenswichtigen Interessen er mit solch ho-
her Auszeichnung mehrere Jahrzehnte lang diente. (Wir) beten inbrŸnstig (an den) Hei-
ligen Schreinen fŸr (den) Fortschritt seiner erleuchteten Seele im geistigen Reich. (Wir)
bitten (die) Freunde allŸberall, angemessene Gedenkversammlungen zu seinen Ehren ab-
zuhalten,insbesondere (in) allen HŠusern der Andacht.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit.
12. Februar 1990 Bah‡'’-Lehrstuhl fŸr Weltfrieden errichtet
95
12. Februar 1990
Bah‡'’-Lehrstuhl fŸr Weltfrieden errichtet
An alle Bah‡'’ in der Welt
Mit den GefŸhlen von Dankbarkeit und Freude geben wir eine Errungenschaft von grš§-
ter Bedeutung fŸr den sich beschleunigenden Fortschritt der Sache Bah‡'u'llah's bekannt.
KŸrzlich unterzeichneten die University of Maryland sowie der Nationale Geistige
Rat der Bah‡'’ von Amerika eine †bereinkunft, nach der ein "Bah‡'’-Lehrstuhl fŸr Welt-
frieden" am "Center for International Development and Conflict Management" der Uni-
versitŠt Maryland eingerichtet wird. Zweck dieses Lehrstuhls sei es, "...auf den Gebieten
der Bah‡'’-Studien und des Weltfriedens zu forschen und zu veršffentlichen, sowie in ei-
nem interdisziplinŠren Rahmen Kurse und Seminare zu planen und durchzufŸhren". Wei-
terhin solle er "...šffentliche Foren organisieren, um Ÿber die Themen zu diskutieren, die
in der ErklŠrung des Universalen Hauses der Gerechtigkeit unter dem Titel 'Die Verhei-
§ung des Weltfriedens' aufgeworfen wurden sowie zu Bah‡'’-Institutionen akademische
Beziehungen aufnehmen und technische Hilfe auf den Gebieten der Friedenserziehung
und der internationalen Entwicklung anbieten..."
Die Formulierung eines solch bedeutenden Programms fŸr Bah‡'’-Studien ist die
erste Initiative einer etablierten und bedeutenden Institution der hšheren Bildung als
direkte Antwort auf die Friedensbotschaft. Dies wird auch aus einem Brief des Direk-
tors des `Center for International Development and Conflict Managements` an uns
deutlich: ÈMit diesem Schreiben antworte ich im Namen von CIDCM und der Univer-
sity of Maryland auf Ihren Aufruf: `Wenn die Erfahrungen der Bah‡'’, in welchem Aus-
ma§ auch immer, etwas dazu beitragen kšnnen, die Hoffnung auf Einheit des
Menschengesclechts zu stŠrken, schŠtzen wir uns glŸcklich, sie als Studienmodell an-
zubieten`Ç.
Wir sind uns Bah‡'u'll‡hs Lobpreis des Wissens als ÈFlŸgel des Lebens der Men-
schenÇ bewu§t und der Bedeutung, die er seiner Erringung beimi§t, des Ratschlags von
Abdu'l-Bah‡, "die Botschaft an einflu§reiche Personen weiterzugeben und eine Quelle
der FŸhrung fŸr die Gelehrten und BerŸhmten zu werden", sowie des Aufrufs von Shoghi
Effendi, mit "resoluten Anstrengungen" Ma§nahmen zu ergreifen, um einen "immer en-
geren Kontakt zu den AnfŸhrern der šffentlichen Meinung, zu Hochschulen und Univer-
sitŠten zu etablieren". Wir begrŸ§en diese zukunftstrŠchtige Entwicklung als ein Zeichen
fŸr das Heraustreten des Glaubens aus der Verborgenheit und als Herold des Tages, an
dem Scharen von Wissenschaftlern ihre Energien der Erforschung, der Darlegung und der
Verteidigung der dynamischen Prinzipien widmen werden, die die Weltordnung
Bah‡'u'll‡hs beleben. Hierdurch wird der vom geliebten HŸter beschriebene Bedarf nach
"belesenen und gebildeten Menschen" erfŸllt, "die fŠhig sind, unsere Lehren zu den ge-
genwŠrtigen Gedanken der FŸhrer der Gesellschaft in Beziehung zu setzen". An jenem
Tage werden wir Zeuge einer Ausbreitung und Festigung unserer Gemeinde werden, wie
wir sie bisher noch nicht erfahren haben.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
96
Mšge die Gesegnete Schšnheit den neuen Bah‡'’-Lehrstuhl fŸr Weltfrieden befŠhi-
gen, sein lobenswertes Ziel zu erreichen, und mšge Sie auf alle, die ihn unterstŸtzen,
Ÿberreiche BestŠtigungen herabregnen.
Haifa, den12.2.1990 Das Universale Haus der Gerechtigkeit
30. MŠrz1990
EuropŠischen Ost-Lehrkonferenz
"Wir sind hoch erfreut Ÿber Ihren Bericht von dem herausragenden Erfolg der EuropŠi-
schen Ost-Lehrkonferenz. Die gro§e ReprŠsentanz so vieler LŠnder, vor allem aus Ost-
Europa, der Geist der Einheit, die vielen BeschlŸsse, die ergriffenen Ma§nahmen, die ge-
spendeten BetrŠge - all dies trŠgt in den kommenden Monaten zum raschen und gesunden
Fortschritt der Sache Gottes auf diesem fruchtbaren Gebiet bei.
Seien Sie unserer inbrŸnstigen Gebete in den Heiligen Schreinen sicher fŸr alle, die
sich erhoben haben und erheben werden, als Pioniere, Lehrer oder in der Administration
zu dienen. Mšge der AllmŠchtige alle fŸhren und unterstŸtzen, die sich an dieser gewal-
tigen Aufgabe beteiligen, damit sie vereint, rasch und effektiv Fortschritte machen,
durchdrungen vom Geist des Glaubens, der wie ein Magnet alle Herzen anziehen wird,
die nach geistiger Nahrung dŸrsten."
Haifa, den 30.03.1990 Das Universale Haus der Gerechtigkeit
April 1990
Ridv‡n-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 1990
An die Bah‡'’ der Welt
Innig geliebte Freunde,
nachdem wir ein Jahr gro§er Leistungen vollendet haben, stehen wir an der Schwelle des
letzten Jahrzehnts dieses strahlenden zwanzigsten Jahrhunderts und sehen uns einer unmit-
telbaren Zukunft von unerhšrten Herausforderungen und blendenden Mšglichkeiten ge-
genŸber. Die Geschwindigkeit der Ereignisse wŠhrend des letzten Jahres ist ein Hinweis
auf die Beschleunigung, wŠhrend sich der hundertste Jahrestag des Aufstieges Bah‡'u'll‡hs
nŠhert, der geistigen KrŠfte, die durch die Ankunft Seiner umwŠlzenden Mission befreit
wurden. Es ist eine Beschleunigung, die in ihrer Plštzlichkeit und ihrem umfassenden um-
gestaltenden Eindruck auf das soziale Gedankengut und auf politische Einheiten Hochge-
fŸhle erweckt hat im Hinblick auf die unmittelbaren Auswirkungen sowie GefŸhle der
Verwirrung Ÿber ihre wahre Bedeutung und den vorherbestimmten Ausgang, welche die
erstaunten Herausgeber einer fŸhrenden Zeitung, die keine ErklŠrung dafŸr finden konn-
ten, veranla§ten, sie dem Wirken einer "Unsichtbaren Hand" zuzuschreiben.
April 1990 Ridv‡n-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 1990
97
FŸr die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in der ganzen Welt kann kein Zweifel Ÿber den Gštt-
lichen Ursprung noch Ÿber die klaren Zielsetzungen dieser au§erordentlichen Ereignisse
bestehen. Wir wollen uns deshalb Ÿber die wunderbaren Zeichen der WohltŠtigkeit von
Gottes Ÿberflie§ender Gnade freuen. Das am letzten Ridv‡n berichtete hohe Ma§ von
Lehrarbeit und Aufnahmen in den Glauben wurde beibehalten, und neue Gebiete des Leh-
rens wurden von Osteuropa bis an das Chinesische Meer erschlossen. Mit der Niederlas-
sung von zwei Rittern Bah‡'u'll‡hs auf der Insel Sachalin in den letzten Wochen, ist das
letzte Gebiet, das von Shoghi Effendi in seinem Zehnjahresweltplan erwŠhnt wurde, in
das Bah‡'’-Gemeinwesen eingetreten. Die Wiederbildung des šrtlichen Geistigen Rates
von 'Ishq‡b‡d, die kŸrzliche Wahl des Rates von Cluj in RumŠnien, der erste neue Rat im
"Ostblock", die Wiedererrichtung und Bildung von šrtlichen Geistigen RŠten in anderen
Teilen der Sowjetunion und in anderen LŠndern Osteuropas zu diesem Ridv‡n ?all diese
Leistungen und unmittelbaren Aussichten bestŠtigen unsere Ankunft an einem bedeu-
tungsvollen Meilenstein in der vierten Epoche des Gestaltenden Zeitalters. Die Verwal-
tungsordnung umfa§t nun eine Gemeinde von grš§erer Verschiedenheit als je zuvor. Es
sind solche ungeheuren Ereignisse, die unsere kŸrzliche AnkŸndigung eines zusŠtzlichen
Zweijahres?Lehrplanes veranla§ten, der nun offiziell begonnen hat und den wir ihrer un-
geteilten und aktiven Aufmerksamkeit empfehlen.
Wie verblŸffend, wie weitreichend waren die TŠtigkeiten, welche die Gemeinde in
der KŸrze eines Jahres bis zu diesem Stand in ihrer Entwicklung vorangetrieben haben!
Wenn wir Ÿber die Wunder von Bah‡'u'll‡hs BestŠtigungen nachdenken, wenden sich un-
sere Herzen in Liebe und Hochachtung Ÿberall den HŠnden der Sache Gottes zu, die als
BannertrŠger jener Gemeinde stets ihr helles Wahrzeichen der Dunkelheit der Zeiten ent-
gegenhielten. Mit einem unbezŠhmbaren Geist beharren sie in der ErfŸllung, unter allen
UmstŠnden und wo immer sie sein mšgen, ihrer Gott gegebenen Aufgaben, ihre weit ver-
streuten, rasch sich vermehrenden Mitglieder anzuregen, zu erleuchten und zu beraten.
Angesichts der neuen Lage in der Bah‡'’-Welt machen wir uns die Freude, einige der Ge-
legenheiten der Verbindung von HŠnden der Sache mit den Entwicklungen in Europa und
Asien im letzten Jahr zu erwŠhnen. 'Amatu'l-Bah‡ Rœh’yyih Kh‡num vertrat wŠhrend ei-
ner ausgedehnten Reise in den Fernen Osten das Universale Haus der Gerechtigkeit bei
der Bildung des Nationalen Geistigen Rats von Macau, verbrachte einige Zeit bei dem
Ritter Bah‡'u'll‡hs in der Mongolei, wo anschlie§end die erste einheimische Bewohnerin
ihren Glauben an Bah‡'u'll‡h erklŠrte, und widmete den Freunden in verschiedenen Tei-
len der Volksrepublik China viel Aufmerksamkeit, wo ihr Film "Die GrŸn-
licht?Expedition11 (11Greenlight Expedition") im Fernsehen gezeigt wurde. Herr Collis
Featherstone wandte gro§e Energie auf, die lang leidenden Freunde im kriegsverwŸsteten
Vietnam zu stŠrken. In diesem Augenblick besucht Herr 'Al’-Akbar Furœtan die UdSSR,
die er wŠhrend der Verfolgung des Glaubens dort verlassen mu§te; nun ist er in der sieg-
reichen ErfŸllung eines Wunsches dorthin zurŸckgekehrt, den unser geliebter HŸter vor
rund sechzig Jahren ihm gegenŸber zum Ausdruck brachte.
Noch sind die Berateramtsmitglieder des Internationalen Lehrzentrums langsam ge-
wesen, auf die Mšglichkeiten zu reagieren, das nun in allen Gebieten der Welt offenbar
gewordene Klima des Fortschritts zu pflegen. Durch eine einheitliche Schau des Wachs-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
98
tums, zu der sie die Kontinentalen BeraterŠmter aufgerufen haben und mit ihnen ihre fŠ-
higen, hart arbeitenden und aufopferungsvollen HilfsŠmter, kann ein neues Leben in der
Ausbreitung und Festigung des Glaubens in der ganzen Welt gespŸrt werden. Die Konti-
nentalen Berater verdienen die tiefe Dankbarkeit der gesamten Bah‡'’-Gemeinde, nach-
dem sie sich dem Ende ihrer laufenden fŸnfjŠhrigen Amtszeit nŠhern, die durch ihre
hervorragenden Dienste ausgezeichnet ist.
Genau wie die Gemeinde ihre innere Verflechtung ausgebreitet hat, hat sie auch ihre
Šu§eren Beziehungen, ihren Einflu§ und ihre Anziehungskraft auf verschiedene Weise
ausgedehnt, von denen manche in ihrer Breite und in ihren Mšglichkeiten Erstaunen her-
vorrufen. Einige Beispiele mšgen genŸgen: durch das neu geschaffene UmweltbŸro hat
die Internationale Bah‡'’-Gemeinde aus eigener Initiative und in Zusammenarbeit mit an-
deren Umweltorganisationen das jŠhrliche Welttreffen der Forstcharta wieder eingefŸhrt,
das 1945 von dem bekannten Richard St. Barbe Baker gegrŸndet wurde; seitdem wurde
das UmweltbŸro eingeladen, an wichtigen Veranstaltungen teilzunehmen, die von interna-
tionalen mit Umweltfragen befa§ten Organisationen unterstŸtzt werden. Die Internationa-
le Bah‡'’-Gemeinde ist an der Arbeit des Sonderausschusses zur Beseitigung des
Analphabetentums unter der Schirmherrschaft der UNESCO beteiligt und ihr Vertreter
wurde gebeten, an der in Thailand stattgefundenen Weltkonferenz eine Anzahl von sehr
ins Auge fallenden und wichtigen Aufgaben zu Ÿbernehmen, die der Bah‡'’-Gemeinde Be-
deutung verliehen. Mit der Ermutigung eines erfahrenen Regierungsbeamten von Fiji wur-
den Schritte unternommen, in Suva ein ZweigbŸro des BŸros der Internationalen Bah‡'’-
Gemeinde fŸr die Vereinten Nationen im pazifischen Raum zu schaffen. Die UniversitŠt
von Maryland in den Vereinigten Staaten verkŸndete ihren Beschlu§, einen "Bah‡'’-Lehr-
stuhl fŸr den Weltfrieden" an ihrem Zentrum fŸr Internationale Entwicklung und Konflikt-
bewŠltigung zu errichten, was Veranlassung geben wird fŸr ein gro§es Anwachsen der
akademischen BemŸhungen, die Sache Bah‡'u'll‡hs zu prŸfen. Beinahe zur gleichen Zeit
gab der Nationale Geistige Rat von Indien bekannt, da§ eine †bereinkunft erzielt wurde,
einen Lehrstuhl fŸr Bah‡'’-Studien an der UniversitŠt von Indore zu schaffen.
Die fortdauernden BemŸhungen, die Befreiung der Bah‡'’ in Iran zu erreichen, haben
ein neues Stadium erreicht. Zum ersten Mal war es einem Vertreter der Vereinten Natio-
nen mšglich, offiziell auf iranischem Boden mit einem Vertreter der geŠchteten Bah‡'’-
Gemeinde zusammenzutreffen. Das Ergebnis wurde in einem Bericht an die Kommission
fŸr Menschenrechte der Vereinten Nationen festgehalten, bei deren kŸrzlicher Sitzung in
Genf wieder ein Beschlu§ Ÿber Iran, der die Bah‡'’ erwŠhnt, angenommen wurde. In einer
gleichlaufenden Aktion von weitreichender Bedeutung hat das Abgeordnetenhaus der
Vereinigten Staaten einstimmig einen Beschlu§ angenommen, der zur Befreiung der ira-
nischen Bah‡'’-Gemeinde aufruft und Schritte darlegt, die zur Erreichung dieses Zieles
von der Regierung der Vereinigten Staaten unternommen werden mŸssen; ein Šhnlicher
Beschlu§ liegt dem Senat vor.
Im Heiligen Land erhielten die Vorbereitungen fŸr die AusfŸhrung der Bauprojekte
auf dem Berge Karmel einen deutlichen Auftrieb. Anla§ fŸr eine tiefe Befriedigung ist,
da§ am Vorabend von Naw-Rœz die Stadtbezirks?Planungskommission nach schwierigen
und vielseitigen Verhandlungen entschied, den vom Bah‡'’-Weltzentrum unterbreiteten
April 1990 Ridv‡n-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 1990
99
Plan zu genehmigen. Damit ist der Weg freigemacht fŸr die endgŸltige Erteilung der Bau-
genehmigungen.
Geliebte Freunde: nur zwei Jahre trennen uns vom Abschlu§ des Sechsjahresplanes
und vom Beginn des Heiligen Jahres an Ridv‡n 1992, jener besonderen Zeit, wenn wir
innehalten werden, um die ungestŸme Aufzeichnung der Ereignisse zu wŸrdigen, die uns
zur Jahrhundertfeier des Aufstieges Bah‡'u'll‡hs gebracht haben, und um mit entspre-
chender Feierlichkeit Ÿber den erlšsenden Lebenszweck des kostbarsten Wesens nachzu-
denken, das je auf diesem Planeten geatmet hat.
In Erwartung dieses Hšhepunktes in der Bah‡'’-Geschichte wurden PlŠne fŸr zwei
gro§e Weltereignisse in Angriff genommen: einer betrifft die Zusammenkunft einer mšg-
lichst breiten Vertretung von GlŠubigen im Heiligen Land vom ganzen Erdball kom-
mend, um an einer wŸrdigen Gedenkfeier dieser schmerzvollen Vollendung in der
Nachbarschaft des Heiligsten Schreines teilzunehmen. Ein Bestandteil dieser Gedenkfei-
er, symbolisch fŸr den jenseitigen und siegreichen Einflu§ von Bah‡'u'll‡hs befreitem
Geist, wird die Unterbringung eines BehŠltnisses unter dem Boden beim Eingangstor zu
Seinem Schrein sein, das die ausgeschmŸckte Ehrenrolle der Ritter Bah‡'u'll‡hs enthŠlt,
eine Aufzeichnung, die von Shoghi Effendi wŠhrend seines Zehnjahresplanes begonnen
wurde, jene beherzten Seelen betreffend, die sich erhoben, um im Namen ihres Herrn in
jenem Plan erwŠhnte jungfrŠuliche Gebiete zu erobern. Damit wird eine von Shoghi Ef-
fendi selbst ausgedrŸckte Absicht nach beinahe vier Jahrzehnten zu einem wŸrdigen Ab-
schlu§ gebracht werden. Die noch lebenden Ritter BahŠ'ulllŠhs werden eingeladen
werden, um diesem Vorgang beizuwohnen.
Das andere Ereignis wird der Bah‡'’-Weltkongre§ sein, um die Einsetzung des BŸnd-
nisses vor einem Jahrhundert zu feiern, das von Bah‡'u'll‡h der Nachwelt hinterlassen
wurde als unverrŸckbares Mittel, die Einheit und Unversehrtheit Seiner weltumfassenden
Ordnung sicherzustellen. Er wird im November 1992 in New York einberufen werden,
der Ort, der vom Ihm als Stadt des BŸndnisses bezeichnet wurde, der Sein ernannter Mit-
telpunkt ist und der voraussah, da§ "New York eine gesegnete StŠtte werden wird, von
welcher der Ruf nach Standhaftigkeit im BŸndnis und im Testament Gottes nach allen
Teilen der Welt ausgehen wird."
Entsprechende Veranstaltungen auf šrtlicher und nationaler Ebene werden mit diesen
zwei Hauptereignissen in Verbindung stehen, um den innersten GefŸhlen der Bah‡'’ Aus-
druck zu verleihen und um der …ffentlichkeit von der inhaltsschweren Tatsache der Er-
scheinung des Herrn des BŸndnisses in der Welt sowie von den Zielen und Werken Seiner
erhabenen Mission einen Eindruck zu vermitteln. TatsŠchlich sind bereits PlŠne in Bear-
beitung fŸr die DurchfŸhrung eines intensiven Feldzuges, um den ganzen Erdball mit Sei-
nem Namen zu schmŸcken.
Die Freunde mŸssen sich nun Ÿberall auf die Bedeutung dieser zwei Jahrestage ein-
stimmen. Sie mŸssen durch Gebet und Studium der Schriften geistig vorbereitet sein, um
eine tiefere WŸrdigung der Stufe und Absichten Bah‡'u'll‡hs sowie der grundlegenden
Bedeutung Seines mŠchtigen BŸndnisses zu gewinnen. Solch eine Vorbereitung steht im
innersten Kern ihrer BemŸhungen, eine Wandlung in ihrem eigenen und gemeinschaftli-
chen Leben herbeizufŸhren. La§t alle Freunde, ? jeden Mann, jede Frau und jeden Ju-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
100
gendlichen, ? durch die hohe QualitŠt ihres Innenlebens und ihres persšnlichen
Charakters den geeinten Geist ihrer Verbindung miteinander, die Rechtschaffenheit ihres
Verhaltens gegenŸber allen und die Vortrefflichkeit ihrer Taten beweisen, da§ sie zu einer
wirklich erleuchteten und beispielhaften Gemeinde gehšren; da§ ihr Ÿber alles Geliebter,
dessen Aufstieg sie gedenken, Sein Leben auf Erden nicht umsonst erlitten hat. La§t diese
AusrŸstung das Ma§ fŸr ihre BemŸhungen sein, Seine Sache zu lehren, das Merkmal ihrer
Huldigung an den Kšnig der Kšnige.
Unsere lieben und geschŠtzten Mitarbeiter: es ist eine solche Zeit der tiefsten Voraus-
ahnung fŸr uns, da§ die Weltgesellschaft sich in einem kritischen Abschnitt ihres †ber-
gangs zu dem Charakter befindet, den der Herr des Zeitalters fŸr sie vorgesehen hat. Die
Winde Gottes stŸrmen weiter und blasen alte Systeme um, womit sie der tiefen Sehnsucht
nach einer Neuordnung der menschlichen Angelegenheiten Dringlichkeit verleihen und
den Weg auftun fŸr das Hissen des Banners Bah‡'u'll‡hs in LŠndern, aus denen es bis jetzt
verbannt war. Die Geschwindigkeit der €nderungen erweckt Erwartungen, die unsere
TrŠume im letzten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts anregen. Die Situation ist
gleichzeitig ein strahlendes Vorzeichen und eine gewichtige Herausforderung.
Die grundlegende Wandlung im Aufbau der heutigen Gesellschaft ist bedeutungsvoll,
da sie die Erreichung des Geringeren Friedens beinhaltet. Wie hoffnungsvoll die Zeichen
auch sein mšgen, kšnnen wir doch nicht vergessen, da§ die dunkle Wegstrecke dieses
Zeitalters des †berganges noch nicht všllig durchquert wurde, sie ist noch immer lang,
schlŸpfrig und mŸhevoll. Denn Gottlosigkeit ist weitverbreitet, und der Materialismus
greift um sich. Nationalismus und Rassismus treiben ihren Verrat im menschlichen Her-
zen, und die Menschheit ist blind fŸr die geistigen Grundlagen der Lšsung ihrer wirt-
schaftlichen Nšte. FŸr die Bah‡'’-Gemeinde ist die Situation eine besondere
Herausforderung, denn die Zeit lŠuft ab, und wir haben schwerwiegende Verpflichtungen
einzuhalten. Davon sind die nŠchstliegenden: erstens, die Sache Gottes zu lehren und ihre
gšttlich verordneten Institutionen Ÿberall in der Welt mit Weisheit, Mut und Dringlich-
keit aufzubauen, und zweitens, auf dem Berge Karmel den Bau der Terrassen beim
Schrein des B‡b und der Ÿbrigen GebŠude am Bogen des administrativen Weltzentrums
des Glaubens fertigzustellen. Die erste verlangt entschlossenes, von allen getragenes und
zuversichtliches Handeln von seiten der einzelnen GlŠubigen. Die zweite bedarf der gro§-
zŸgigen Spende von Geldern. Beide sind innig miteinander verflochten.
WŠhrend der letzten zwei Jahre sind beinahe eine Million Seelen dem Glauben bei-
getreten. Die sich mehrenden Gelegenheiten des Gruppenbeitritts an verschiedenen orten
haben zu diesem Wachstum beigetragen, und haben damit die Aufmerksamkeit auf
Shoghi Effendis Vision gezogen, die unsere Vorstellungen von glorreichen zukŸnftigen
Mšglichkeiten auf dem Lehrgebiet formt. Denn er hat uns versichert, da§ der Vorgang
des 11Gruppenbeitrittes von Menschen verschiedener NationalitŠt und Rasse zur Bah‡'’-
Welt ... das Vorspiel sein wŸrde fŸr jene lang erwartete Stunde, wenn eine Massenbekeh-
rung von seiten jener Nationen und Rassen und als unmittelbares Ergebnis einer Kette
von Ereignissen, bedeutungsvoll und mšglicherweise katastrophal ihrer Natur nach, von
denen wir bis jetzt noch nicht einmal eine vage Vorstellung haben kšnnen, die Geschicke
des Glaubens plštzlich umwŠlzen, das Gleichgewicht der Welt stšren und die zahlenmŠ-
April 1990 Ridv‡n-Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 1990
101
§ige StŠrke sowie die materielle Kraft und geistige AutoritŠt des Glaubens Bah‡'u'll‡hs
tausendfach anwachsen lŠ§t." Wir sind voller Ermutigung zu glauben, da§ Aufnahmen in
gro§em Umfang zunehmen werden, die ein Dorf nach dem anderen, eine Stadt nach der
anderen von einem Land zum anderen betreffen. Doch es steht uns nicht zu, untŠtig die
endliche ErfŸllung von Shoghi Effendis Vision abzuwarten. Wir wenigen mŸssen, indem
wir unsere ganze Hoffnung in die Vorsehung Gottes legen und die Herausforderungen,
denen wir uns gegenŸbergestellt sehen, als gšttliches Vorrecht betrachten, zum Sieg vor-
anschreiten mit den PlŠnen in unserer Hand.
Eine Erweiterung der Gedanken und TŠtigkeiten in verschiedenen Aspekten unserer
Arbeit wŸrde unsere Erfolgsaussichten vergrš§ern, unsere frŸher erwŠhnten Verpflich-
tungen zu erfŸllen. Da VerŠnderung, eine immer schnellere VerŠnderung ein gleichblei-
bender Wesenzug des gegenwŠrtigen Lebens ist, und da unser Wachstum, unsere Grš§e
und unsere Šu§eren Beziehungen uns viel abverlangen, mu§ unsere Gemeinde bereit sein
sich anzupassen. In gewissem Sinne bedeutet dies, da§ sie geschickter werden mu§, ein
weites Gebiet von TŠtigkeiten zu betreuen, ohne da§ sie dabei die Konzentration auf die
Hauptziele der Lehrarbeit, nŠmlich Verbreitung und Festigung, verliert. Eine Einheit in
der Mannigfaltigkeit der TŠtigkeiten wird benštigt, ein Zustand, bei dem sich verschiede-
ne Menschen auf verschiedene Aufgaben konzentrieren und die heilsame Auswirkung im
ganzen auf das Wachstum und die Entwicklung des Glaubens zu wŸrdigen wissen, denn
eine Person kann nicht alles tun und alle Personen kšnnen nicht das gleiche tun. Dies Ver-
stŠndnis ist wichtig fŸr die Reife, welche die Gemeinde aufgrund der vielfŠltigen Anfor-
derungen, die an sie gestellt werden gezwungen ist zu erreichen.
Die von Bah‡'u'll‡h gebrachte Ordnung ist dazu bestimmt, den Fortschritt der Gesell-
schaft anzuleiten und ihre Probleme zu lšsen. Unsere Zahl ist noch zu klein, als da§ sie
ein angemessenes Bild der Mšglichkeiten bieten kšnnte, welche dem administrativen
System innewohnen, das wir aufbauen, und die Wirksamkeit dieses Systems wird nicht
ohne eine gro§e Ausdehnung unserer Mitgliedschaft geschŠtzt werden kšnnen. Bei der
jetzt vorherrschenden Lage in der Welt wird die Notwendigkeit einer solchen Demonst-
ration immer dringender. Es ist nur zu offensichtlich, da§ selbst diejenigen, die gegen die
MŠngel der alten Ordnung aufbegehren und sie am liebsten niederrei§en wŸrden, selbst
irgendeiner gŸltigen Alternative beraubt sind, die sie an ihre Stelle setzen kšnnten. Da die
administrative Ordnung dazu bestimmt ist, ein Modell fŸr die zukŸnftige Gesellschaft zu
sein, wird das Sichtbarwerden eines solchen Modells ein Hoffnungszeichen fŸr diejeni-
gen sein, die am Verzweifeln sind.
So weit ist es uns gelungen, eine beachtliche Mannigfaltigkeit in der gro§en Anzahl
von ethnischen Gruppen, die im Glauben vertreten sind, zu erzielen, und es sollte alles
getan werden, um dies durch vermehrte Beitritte aus bereits vertretenen Gruppen zu stŠr-
ken und durch die Anziehung von Mitgliedern solcher Gruppen, die bis jetzt noch nicht
erreicht werden konnten. Es gibt jedoch noch eine andere Kategorie der Mannigfaltigkeit,
die wir aufbauen mŸssen, und ohne die der Glaube nicht imstande sein wird, den Ver-
pflichtungen angemessen zu entsprechen, die ihm auferlegt wurden. Seine Mitgliedschaft
mu§ nun, unbeachtet der ethnischen Verschiedenartigkeit, eine wachsende Zahl von
Menschen mit BefŠhigung umfassen, einschlie§lich solcher Personen, die Leistung und
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
102
Bedeutung auf den verschiedenen Gebieten menschlichen BemŸhens vorweisen kšnnen.
Eine beachtliche Anzahl solcher Personen aufzunehmen ist ein unerlŠ§licher Aspekt der
Lehrarbeit in der Breite, ein Aspekt, der nicht lŠnger mehr vernachlŠssigt werden darf und
der bewu§t und wohlŸberlegt in unsere Lehrarbeit einbezogen werden mu§, um ihre
Grundlage zu verbreitern und den Vorgang des Gruppenbeitrittes zu beschleunigen. So
wichtig und an der Zeit ist die Notwendigkeit des TŠtigwerdens in dieser Angelegenheit,
da§ wir uns veranla§t sehen, die Kontinentalen Berater und Nationalen Geistigen RŠte
aufzurufen, ihr bei ihren Beratungen und PlŠnen ernsthafte Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Angelegenheiten der Menschheit haben ein Stadium erreicht, in dem immer mehr
Anfragen an unsere Gemeinde gerichtet werden um Hilfe durch Rat und praktische Ma§-
nahmen, um kritische soziale Probleme zu lšsen. Dies ist ein Dienst, den wir gerne leis-
ten, aber es bedeutet, da§ unsere šrtlichen und Nationalen Geistigen RŠte sich
gewissenhafter an die Grundregeln halten mŸssen. Mit der wachsenden šffentlichen Auf-
merksamkeit, die sich auf die Sache Gottes richtet, wird es fŸr Bah‡'’-Institutionen eine
zwingende Notwendigkeit, ihr Verhalten und Vorgehen zu verbessern durch eine engere
Anbindung an die grundlegenden Wahrheiten des Glaubens, durch grš§ere †bereinstim-
mung mit dem Geist und der Form der Bah‡'’-Administration und durch ein geschŠrftes
Vertrauen in die wohltuende Wirkung richtiger Beratung, damit die von ihnen gefŸhrten
Gemeinden ein Lebensmodell widerspiegeln, das den enttŠuschten Mitgliedern der Ge-
sellschaft Hoffnung bietet.
Da§ es Andeutungen gibt, da§ der Geringere Friede nicht allzu weit entfernt sein
kann, da§ die šrtlichen und nationalen Institutionen der administrativen Ordnung stŠndig
an Erfahrung und Einflu§ gewinnen und da§ sich die PlŠne fŸr die Errichtung der noch
verbleibenden administrativen GebŠude am Bogen in einem fortgeschrittenen Zustand
befinden, ? da§ diese hoffnungsvollen Bedingungen die Gestaltung jener dynamischen,
von Shoghi Effendi vorausgeschauten gleichzeitigen AblŠufe sichtbar werden lassen,
kann kein ehrlicher Beobachter in Abrede stellen.
Als eine Gemeinde, die eindeutig bei der Vorhut der sich auf diesem Planeten am
Werk befindlichen aufbauenden KrŠfte steht, und als eine, die Zugang zu erwiesenem
Wissen hat, soll man uns bei unseres Vaters Arbeit finden. Er wird auf Seinem glorrei-
chen Zufluchtsort in der Hšhe gro§zŸgige Ausgie§ungen Seiner Gnade auf unsere be-
scheidenen BemŸhungen herabsenden und uns mit den unerme§lichen Siegen Seiner
erobernden Kraft erstaunen. Um die unaufhšrlichen Segensgaben eines solchen Vaters
werden wir weiterhin fŸr jeden einzelnen von Ihnen an der Heiligen Schwelle flehen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
27. April 90
Brief zur 60. Nationaltagung
Wir waren sehr erfreut Ÿber das e-mail vom 23.4.90 von Ihrer Nationaltagung und Šu§erst
ermutigt durch die rasche Reaktion auf unsere Botschaft, wie die Beratung der Delegier-
17. April 1990 aus einem E-Mail an NGR Deutschland - Aufgaben im Osten
103
ten bezeugte, sowie durch die gegebenen und versprochenen Spenden fŸr die dringlichen
und hšchst wichtigen Projekte auf dem Berge Karmel.
Die deutsche Bah‡'’-Gemeinde - in der Bundesrepublik und in der Deutschen Demokra-
tischen Republik - beginnt, Zeuge zu werden der ersten FrŸchte ihrer begeisterten und aner-
kennenswerten BemŸhungen, dem Ruf des Meisters und des HŸters zu folgen. Mšgen diese
(FrŸchte) keimen und zu einer mŠchtigen Ernte fŸhren, um den AnhŠngern Bah‡'u'll‡h's im
Herzen Europas die Grš§e und Ehre des Schicksals vor Augen zu fŸhren, zu welchem sie
aufgerufen sind. Es ist unser glŸhendes Gebet, da§ die Scharen der gšttlichen BestŠtigung
auf sie herniedersteigen und sie befŠhigen, jedes Hindernis auf ihrem Weg zu Ÿberwinden,
wŠhrend sie fortschreiten, mit vereinten Herzen und Seelen Seine Botschaft zu verbreiten.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
17. April 1990
aus einem E-Mail an NGR Deutschland - Aufgaben im Osten
Aus einem E-Mail des Universalen Hauses der Gerechtigkeit vom
"Die Findigkeit und die ergebenen Dienste, die die deutsche Bah‡'’-Gemeinde als Reak-
tion auf die Herausforderungen und Gelegenheiten im Osten an den Tag gelegt hat, haben
unsere herzliche Bewunderung gefunden, und wir sind davon Ÿberzeugt, da§ Ihre StŠrke
wachsen wird, indem Sie einen kraftvollen Einflu§ auf die Geschicke des Glaubens auf
dem gesamten europŠischen Kontinent ausŸben werden. Die Aufgabe ist gewaltig und
verlangt nach einem nie dagewesenen Ma§ an Einheit, rŸckhaltloser Zusammenarbeit,
Selbstaufopferung und Ausdauer von seiten aller AnhŠnger des Glaubens in den weitge-
streckten Gebieten, die der FŸrsorge Ihres Rates anvertraut wurden, sowie besonders an
der Heimatfront in Deutschland selbst, damit Sie die hohen Hoffnungen voll und ganz
rechtfertigen mšgen, die der Meister und der HŸter in die deutschen AnhŠnger
Bah‡'u'll‡hs gesetzt, und die Liebe, die sie auf Sie ausgegossen haben."
24. Mai 1990
Beginn der Arbeiten an Terrassen
Mit dem GefŸhl tiefer Freude verkŸnden (wir) den AnhŠngern Bah‡'u'll‡h's in allen LŠn-
dern, da§ am Morgen des 23. Mai, 146 Jahre nach der ErklŠrung des B‡b, die Arbeiten an
(der) Erweiterung (der) Terrassen begonnen haben. Dieses historische Ereignis (wurde)
hervorgehoben durch (den) Besuch seines Schreines und (des) Schreines von `Abdu'l-
Bah‡ durch die HŠnde der Sache Gottes Amatu'l-Bah‡ Rœh’yyih Kh‡num und Ali Akbar
Furutan, die Mitglieder des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, die Berateramtsmit-
glieder des Internationalen Lehrzentrums und Fariburz Sahba, (des) Architekten der Ter-
rassen und Manager des Bogenprojektes, um fŸr gšttliche UnterstŸtzung zu beten, um die
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
104
ununterbrochene DurchfŸhrung dieses majestŠtischen Unternehmens (zu) ermšglichen.
Danach wurden detaillierte PlŠne betrachtet, um den OstflŸgel der Hauptterrasse des
Schreines so zu verlŠngern, da§ er dem existierenden WestflŸgel gleicht.
Dieses glorreiche Unternehmen, die Schaffung einer angemessenen RuhestŠtte des
MŠrtyrer-Heroldes (des) Glaubens, hat Bah‡'u'll‡h selbst ins Auge gefa§t. (Es) wurde fei-
erlich von `Abdu'l-Bah‡ begonnen, der unter unsŠglichen Schmerzen das OriginalgebŠude
erstellte und in ihm die heiligen †berreste des B‡b zur Ruhe bettete. Es wurde dann von
Shoghi Effendi fortgefŸhrt, der das ZentralgebŠude vervollstŠndigte, mit einem wunder-
schšnen †berbau schmŸckte und durch die Konstruktion der ersten neun Terrassen mit der
Hauptstra§e der Templerkolonie verband. (Dieses Unternehmen) erreicht nun den Hšhe-
punkt seiner Entwicklung durch die weiterfŸhrende Verschšnerung der neun bestehenden
Terrassen und die Errichtung von neun weiteren Terrassen, um das monumentale Konzept
zu verwirklichen, das sich vom Fu§e bis zum Gipfel des Berges Karmel erstreckt.
Wir rufen die Freunde in allen LŠndern auf, ihre UnterstŸtzung fŸr dieses geheiligte
Unternehmen aufzubieten, das nun untrennbar mit dem Bogenprojekt verbunden ist (und)
ihrem Bewu§tsein der Grš§e der Gnade, die der Menschheit durch die Sendung und das
Opfer des gesegneten B‡b zuteil wurde, angemessen Ausdruck zu verleihen. (Wir rufen
die Freunde weiterhin auf), ihre Verpflichtung zu Bah‡'u'll‡hs Ruf im Tablet Karmel, auf
diesem Berg den Thron Gottes zu errichten, unter Beweis zu stellen, und durch ihre gro§-
zŸgigen Spenden `Abdu'l-Bah‡s und Shoghi Effendis Vision vom AufblŸhen mŠchtiger
Institutionen des Glaubens auf dem Berg des Herrn zu erfŸllen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
19. Juni 1990
Restaurierung Haus Abdu'll‡h Pasha fertig
Wir freuen uns, die Beendigung der Restaurierungsarbeiten am NordflŸgel des Hauses
von `Abdu'll‡h Pasha in `Akk‡ bekanntzugeben, was einer Pilgergruppe am 17. Juni erst-
mals erlaubte, das zusŠtzliche Gebiet an diesem heiligen Platz zu besuchen. Dieser FlŸgel
enthŠlt eine Halle, in der `Abdu'l-Bah‡' Feste und andere ZusammenkŸnfte abhielt, und
einen Raum, den Shoghi Effendi in seiner Jugend bewohnte, beide RŠume wurden durch
Amatu'l-Bah‡' Rœh’yyih Kh‡num angemessen mšbliert.
Dieses freudige Ereignis trifft zusammen mit dem Abschlu§ des Vertrages Ÿber die
Hauptarbeiten an der Erweiterung der Terrassen am Schrein des B‡b. Diese Anfangspha-
se der Terrassenkonstruktion, die rund 550.000 Dollar kosten wird, soll in ungefŠhr vier
Monaten beendet sein.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
1. Oktober 1990 Hinscheiden von Hand der Sache Gottes Collis Featherstone
105
1. Oktober 1990
Hinscheiden von Hand der Sache Gottes Collis Featherstone
Tief betrŸbt verkŸnden wir das Hinscheiden der tapferen Hand der Sache Gottes Collis
Featherstone wŠhrend eines Besuches in Kathmandu (Nepal) im Verlaufe einer ausge-
dehnten Asien-Reise.
Seine bemerkenswerten Leistungen als standhafter und furchtloser Verteidiger des
BŸndnisses; seine pausenlose Verpflichtung, die Sache in allen Teilen der Welt, speziell
im Pazifik, zu verbreiten; seine fortwŠhrende Ausdauer, mit der er die Errichtung lokaler
und nationaler Institutionen der Administrativen Ordnung fšrderte; seine beispielhafte
Ergebenheit in die Schriften des Glaubens; seine herausragenden persšnlichen QualitŠten
wie unerschŸtterliche LoyalitŠt, Enthusiasmus, Begeisterung und Ergebenheit; all dies
zeichnen seine vielfŠltigen Dienste Ÿber viele Jahrzehnte aus.Wir beten in den Heiligen
Schreinen fŸr reiche Belohnung dieser strahlenden Seele im Abha-Kšnigreich. Wir emp-
fehlen den Freunden, in Anerkennung seiner gro§artigen Errungenschaften Ÿberall ange-
messene Gedenkveranstaltungen abzuhalten, speziell in den Mashriqu'l-Adhk‡r.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
26. Juni 1990
an einen GlŠubigen - Zur Frage der Arbeitslosigkeit
Lieber Bah‡'’-Freund,
das Universale Haus der Gerechtigkeit hat uns gebeten, Ihnen zu schreiben und seine Be-
sorgnis darŸber zum Ausdruck zu bringen, da§ Sie in den letzten zwei Jahren nicht in der
Lage waren, eine eintrŠgliche BeschŠftigung zu finden. Das Haus der Gerechtigkeit kann
Ihre spezielle Situation nachempfinden, in der Sie fortgesetzt hoffen, eine Arbeit zu fin-
den, die Ihrer beruflichen Ausbildung und kŸnstlerichen Neigung entspricht, ungeachtet
der Tatsache, da§ nicht viel Hoffnung vorhanden ist, eine solche Arbeit in ... zu finden.
Unter diesen UmstŠnden wird Ihnen dringend empfohlen, Ihre ausgeprŠgte Neigung, nur
solch eine Arbeit anzunehmen, die Sie als am besten geeignet ansehen, zu Ÿberdenken,
und sich bewu§t zu bemŸhen, eine andere Art BeschŠftigung zu finden, die Ihnen ein Ein-
kommen gewŠhrt.
Vom geistigen Gesichtspunkt her gesehen ist es fŸr einen GlŠubigen sehr wichtig, ab-
gesehen vom materiellen Gewinn einer Arbeit nachzugehen, die, sofern sie im Geiste des
Dienens getan wird, von Bah‡'u'll‡h als Gottesdienst angesehen wird.
Der geliebte HŸter stellte hierzu in einem Brief vom 22. MŠrz 1937, der in seinem
Auftrag an einen Nationalen Geistigen Rat geschrieben wurde, fest:
"Mit Bezug auf Bah‡'u'll‡hs Gebot bezŸglich der BeschŠftigung der GlŠubigen in ei-
ner Art beruflichen TŠtigkeit: die Lehren sind sehr eindringlich in dieser Angelegenheit,
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
106
insbesondere die ErklŠrung im "Aqdas" geht so weit, da§ ganz klar ist, da§ arbeitsscheue
Menschen, die den Wunsch zur Arbeit vermissen lassen, keinen Platz in der neuen Welt-
ordnung haben kšnnen ... Jeder einzelne, ungeachtet dessen, wie behindert oder einge-
schrŠnkt er sein mag, untersteht der Verpflichtung, einer Arbeit oder einem Beruf
nachzugehen, denn Arbeit, insbesondere wenn sie im Geiste des Dienens ausgefŸhrt wird,
ist gemŠ§ Bah‡'u'll‡h eine Art Gottesdienst. Sie hat nicht nur einen NŸtzlichkeitsgrund,
sondern hat einen Wert in sich selbst, denn sie fŸhrt uns nŠher zu Gott und befŠhigt uns,
Seine Absicht fŸr uns in dieser Welt besser zu erfassen ..."
Aus GrŸnden Ihres geistigen Wachstums legt Ihnen das Haus der Gerechtigkeit daher
nahe, nach einer anderen Art Arbeit Ausschau zu halten, wenn Sie nicht erfolgreich sind,
eine Stelle auf Ihrem Fachgebiet zu finden ...
Wir wurden gebeten Ihnen zu versichern, da§ an den Heiligen Schreinen inbrŸnstige
Gebete dargebracht werden, damit Sie durch Ihre eigenen BemŸhungen und Ihre Beharr-
lichkeit erfolgreich sein werden, Ihre Schwierigkeiten zu Ÿberwinden.
Mit liebevollen Bah‡'’-GrŸ§en Sekretariatsabteilung
10. Oktober 1990
Baha'u'll‡hs Aufruf an Kaiser Wilhelm I.
Memorandum der Forschungsabteilung des Bah‡'’-Weltzentrums
An alle Nationalen Geistigen RŠte
Die Forschungsabteilung ist der vom Nationalen Geistigen Rat Deutschland in dessen Brief
vom 24. September 1990 an das Universale Haus der Gerechtigkeit vorgetragenen Frage
nachgegangen. Der Nationale Rat hatte damals eine Reihe von Anfragen erhalten Ÿber das
"von Bah‡'u'll‡h an Kaiser Wilhelm I. gerichtete Sendschreiben, das im Kit‡b-i-Aqdas of-
fenbart ist". Der Rat wies darauf hin, da§ aufgrund der verfŸgbaren Bah‡'’-Literatur offen-
sichtlich "das Sendschreiben nie an den Kaiser" gesandt wurde und bat um BestŠtigung der
Tatsache, da§ kein Versuch unternommen worden war, "das Sendschreiben zu Ÿberreichen".
Folgende Antwort kam aus Haifa:
Sendschreiben an Kaiser Wilhelm I
Wie vom Nationalen Geistigen Rat angefŸhrt ist Kaiser Wilhelm I. im "Kit‡b-i-Aqdas"
angesprochen worden. In "Gott geht vorŸber" (Bah‡'’-Verlag 1974, Seite 237) beschreibt
Shoghi Effendi den Ruf Bah‡'u'll‡hs an den deutschen Kaiser mit folgenden Worten:
"In einem berŸhmten Abschnitt wendet Er sich an Wilhelm I., den Kšnig von Preus-
sen und neu ausgerufenen Kaiser des geeinten Deutschlands. Er fordert in Seinem Kit‡b-
i-Aqdas den Herrscher dazu auf, auf Seine Stimme, welche die Stimme von Gott Selbst
sei, zu hšren. Er ermahnt ihn, achtzugeben, da§ sein Stolz ihn nicht davon abhalte, "den
Urquell der gšttlichen Offenbarung" zu erkennen, und hŠlt ihm als warnendes Beispiel
25. Oktober 1990 Berater neu ernannt
107
"den einen" (Napoleon III.) vor Augen, "dessen Macht noch die seine Ÿberstieg" und der
"in gro§em Elend zum Staube zurŸckkehrte". Weiterhin spricht Er im selben Buch von
den "Ufern des Rheins" und prophezeit, da§ "die Schwerter der Vergeltung" gegen sie ge-
zŸckt wŸrden und da§ sich "in Berlin gro§es Wehklagen" erheben werde, obgleich es au-
genblicklich "in offensichtlichem Ruhme" erstrahle."
Bah‡'u'll‡h hat kein separates Sendschreiben an den Kaiser gerichtet.
Kein Hinweis auf †bergabe des Sendschreibens
Es gibt in den derzeit verfŸgbaren Geschichtsquellen keinen Hinweis darauf, da§ Kai-
ser Wilhelm I. ein Exemplar des "Kit‡b-i-Aqdas" oder der relevanten Stelle aus diesem
Buch zugestellt wurde. Ebenso konnte die Forschungsabteilung keine Information darŸ-
ber finden, ob Versuche unternommen wurden, ihm eine Kopie des Heiligsten Buches zu
Ÿberreichen. 1890 hat jedoch Bah‡'u'll‡h fŸr die Veršffentlichung des "Kit‡b-i-Aqdas" in
Bombay, Indien, gesorgt.
Interessant ist die Beobachtung, da§ eine ganz kleine Anzahl "besonderer Herrscher"
zu wirklichen EmpfŠngern von Bah‡'u'll‡hs Sendschreiben wurden. Dessen ungeachtet
erklŠrte Shoghi Effendi im Hinblick auf das Ausma§ der VerkŸndigung Bah‡'u'll‡hs in
"Der Verhei§ene Tag ist gekommen" (Bah‡'’-Verlag, Seite 44,45), da§ in der Sœriy-i-
Mulœk "Alle Kšnige der Erde" von der "Feder" Bah‡'u'll‡hs "gemeinsam angeredet, auf-
gerufen und gewarnt" wurden.
Des weiteren zitiert der HŸter in "Gott geht vorŸber" (Seite 242) Bah‡'u'll‡hs Zeugnis
in Bezug auf die gro§e Reichweite und Einzigartigkeit Seiner denkwŸrdigen Aufrufe an
die FŸhrer der Menschheit: "Niemals seit Anbeginn der Welt ist die Botschaft so šffent-
lich verkŸndet worden."
Au§erdem ist beachtenswert, da§ Bah‡'u'll‡h in Seinen Sendschreiben auf die Tatsa-
che hinweist, da§ Er sich auf geistigem Wege mit Napoleon III. und Zar Alexander II. in
Verbindung gesetzt habe. Siehe "Die VerkŸndigung Bah‡'u'll‡hs an die Kšnige und Herr-
scher der Welt" (Bah‡'’-Verlag 1967, Seite 33 und 39). Weitere Auskunft Ÿber die Ver-
bindung mit dem Zaren geben die Seiten 152-158 in "Die Offenbarung Bah‡'u'll‡hs",
Band 3 (`Akk‡, die ersten Jahre 1868-77, Bah‡'’-Verlag 1992) von Adib Taherzadeh.
25. Oktober 1990
Berater neu ernannt
An die Bah‡'’ der Welt.
Liebe Bah‡'’-Freunde,
es ist uns eine gro§e Freude, die am Tag des BŸndnisses, dem 26. November 1990, be-
ginnende Mitgliedschaft der Kontinentalen BeraterŠmter bekanntzugeben. Die Zahl der
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
108
kontinentalen Berater ist bei 72 geblieben, aber in †bereinstimmung mit der Entwicklung
des Glaubens in aller Welt wurden einige Anpassungen in ihrer geographischen Vertei-
lung vorgenommen.
Die jetzt ernannten Mitglieder der Kontinentalen BeraterŠmter sind:
¥ Afrika (18 Berater): Dr. Hushang Ahdieh (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds),
George Allen, Beatrice O. Asare, Gila Michael Bahta, Kiser Barnes, Parvin Djoneidi,
Mehraz Ehsani, Friday Ekpe, Shidan Fat'he-Aazam, Kassimi Fofana, Hizzaya Hissa-
ni, Zekrollah Kazemi, Muhammad Kebdani, Daniel Ramoroesi, Gilbert Robert, Edith
Senoga, Lucretia M. Warren, Wingi Mabuku.
¥ Nord-, Mittel- und SŸdamerika (17 Berater): Eloy Anello, Gustavo Correa, Rolf von
CzŽkus, Jacqueline Delahunt, Dr. Wilma M. Ellis, Dr. Peter McLaren (TreuhŠnder
des Kontinentalen Fonds), Shapoor Monadjem, Linda Neufeld, Ruth Pringle, Dr.
William Roberts, Isabel de Sanchez, Fred Schechter, Errol Sealy, Dr. Arturo Serrano,
Alan Smith, Dr. David R. Smith, Rodrigo Tom‡s.
¥ Asien (17 Berater): Dr. Sabir Afaqi, Burh‡ni'd-D’n Afsh’n, Fadil Ardik‡n’, Jabbar Ei-
delkhani, Bijan Farid, Dr. John Fozdar, David Huang, Abbas Katirai, Dr. Kim Myung
Jung, Lee Lee Ludher, S. Nagaratnam, Dr. Perin Olyai, Rose Ong, Vicente Samanie-
go, Kimiko Schwerin, Zena Sorabjee, Shantha Sundram (TreuhŠnder des Kontinen-
talen Fonds).
¥ Australasien (10 Berater): Ben Ayala, Beatrice Benson, Afemata Moli Chang, Dr.
Kamran Eshraghian (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds), Violette Haake, Tinai
Hancock, Betra Majmeto, Gayle Morrison, Dr. S’rœs Nar‡q’, Bruce Saunders.
¥ Europa (10 Berater): Louis HŽnuzet, Foad Kazemzadeh, Elisabeth MŸhlschlegel, Pa-
trick O'Mara (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds), Nabil Perdu, Polin Rafat, Dr.
Shapour Rassekh, Paul Semenoff, Dr. Ilhan Sezgin, Sohrab Yousse-fian.
Die folgenden achtzehn ergebenen GlŠubigen, die jetzt von ihren beschwerlichen
Pflichten als Mitglied des Berateramtes entbunden sind, werden auch weiterhin durch
ihre herausragende BefŠhigung und Erfahrung eine Quelle der Anregung und Ermutigung
fŸr die Freunde sein:
Suhayl Ala'i, Husayn Ardekani, Richard Benson, Isabel de Calder—n, Oloro Epyeru,
Dr. Agns Ghaznavi, Zab’hu'll‡h Gulmuhammad’, Robert Harris, Bharat Koirala, Lisiate
Maka, Rouhollah Momtazi, Ursula MŸhlschlegel, Dr. Leo Niederreiter, Khud‡rahm Pa-
ym‡n, Mas’h Rawh‡n’, Dr. Mihdi Samandari, U Soe Tin, Michitoshi Zenimoto.
Wir Ÿbermitteln jedem dieser lieben Freunde unseren wŠrmsten Dank und versichern
sie unserer Gebete an den Heiligen Schreinen fŸr die BestŠtigung ihrer hšchst verdienst-
vollen und selbstaufopfernden Dienste fŸr die Sache Bah‡'u'll‡hs.
Die einflu§reichen und kraftvollen Dienste der Berater in allen Kontinenten haben die
fortschreitende Entwicklung ihres wichtigen Wirkungsbereiches veranschaulicht. Die ef-
fektive Art, in der sie sowohl die GlŠubigen wie auch die Institutionen mit einem stŠrke-
ren Sinn fŸr Vision und FŸhrung inspirieren; die ausgedehnten Beratungen, die sie mit
12. November 1990 14 neue Geistige RŠte in der Sowjetunion
109
den Nationalen Geistigen RŠten zur DurchfŸhrung der Ziele des Sechsjahresplanes abhal-
ten; die Rolle, die sie in der vordersten Reihe der GlŠubigen spielen in der Antwort auf
die Notwendigkeiten des ergŠnzenden Zweijahresplanes fŸr Osteuropa, die Sowjetunion,
die Mongolei und China; die umfassende UnterstŸtzung, die sie den BemŸhungen zur
Festigung des Wurzelgeflechts gewŠhren durch die hingebungsvollen, unermŸdlichen
Anstrengungen ihrer Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten; die stŠndige Ermuti-
gung, die sie bei der Aufnahme und Vertiefung von Jugendlichen und Kindern vermitteln;
die gro§zŸgige UnterstŸtzung, die sie der Lehrarbeit leisten durch die GewŠhrung von Fi-
nanzmitteln fŸr besondere Projekte und die Veršffentlichung und Verbreitung von
Bah‡'’-Literatur und audio-visuellem Material - in all diesen AktivitŠten erkennen wir die
vielfŠltigen Beweise fŸr die entscheidende Aufgabe, die von diesen hochrangigen Amts-
trŠgern des Glaubens fŸr den Schutz und die Verbreitung der Sache Gottes wahrgenom-
men wird.
Wir rufen die Berater aus allen Kontinenten zu einer Versammlung im Weltzentrum
vom 28. Dezember 1990 bis zum 3. Januar 1991, um Ÿber die Aufgaben und Gelegenhei-
ten der unmittelbar vor uns liegenden Jahre zu beraten, da wir uns dem Ende dem Sechs-
jahresplanes und der Feier des Heiligen Jahres nŠhern, das den hundertsten Jahrestag des
Hinscheidens Bah‡'u'll‡hs und des Einsetzens Seines BŸndnisses markiert.
Wir hoffen inbrŸnstig, da§ ein Strom der FŸhrung und Inspiration von dieser Konfe-
renz zu den AnhŠngern Bah‡'u'll‡hs in jedem Land flie§en wird, deren BemŸhungen, den
Triumph der Sache Gottes zu erreichen, hundertfach verstŠrkend.
Mit herzlichen Bah‡'’-GrŸ§en, Das Universale Haus der Gerechtigkeit.
12. November 1990
14 neue Geistige RŠte in der Sowjetunion
An die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in aller Welt
Sieben Monate nach (dem) Beginn (des) ErgŠnzenden Zwei-Jahres-Planes (sind wir)
hocherfreut, vierzehn šrtliche Geistige RŠte in der Sowjetunion sowie sechs in RumŠnien,
wo jetzt Ÿber 600 GlŠubige (leben), und je einen šrtlichen Geistigen Rat in (der) Tsche-
choslowakei, (in) Ungarn und Jugoslawien bekanntzugeben. (Die) Entwicklung (des)
Glaubens in all diesen LŠndern sowie in Albanien, Bulgarien, (in der) Mongolei und (in)
Polen schreitet in au§ergewšhnlicher Schnelle voran, (und die) Bildung zusŠtzlicher
Geistiger RŠte (ist) in Arbeit oder (wird) unmittelbar erwartet.
Im Heiligen Land macht (die) Arbeit an (den) Terrassen am Schrein des B‡b Fortschrit-
te. (Die) Mindestreserve, (die) fŸr (den) Beginn (der) Arbeiten am Bogen erforderlich ist,
(hat) jetzt 45 Millionen Dollar erreicht, (davon sind) 29 Millionen Dollar zweckgebundene
Spenden (und) 16 Millionen Dollar aus †berweisungen, (die) von (den) BeitrŠgen zu Hu-
qœqu'll‡h und zum Internationalen Bah‡'’-Fonds getŠtigt wurden. (Es ist) unumgŠnglich,
(da§ das) ursprŸngliche Ziel (von) 50 Millionen Dollar umgehend erfŸllt (wird) und (die)
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
110
jŠhrlichen Spenden (von) 20 Millionen Dollar fŸr (die) Projekte (am) Berge Karmel sicher-
zustellen, damit (die) Arbeit ohne Unterbrechung fortgesetzt werden kann.
(Wir sind) zuversichtlich, (da§ der) unbesiegbare Geist Bah‡'u'll‡hs Seine AnhŠnger
(in) jedem Land befŠhigen wird, (der) Herausforderung (der) weltweiten Ausbreitung (der)
Sache und (der) internationalen Erfordernisse des Glaubens im Weltzentrum zu begegnen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
21. November 1990
An die zur Konferenz in Moskau versammelten Freunde
Liebe Bah‡'’-Freunde,
es ist ein GefŸhl der Freude und des Erstaunens, mit dem wir uns Ihnen zuwenden, den
Vertretern der Bah‡'’-Gemeinden aus der ganzen UdSSR sowie der Nationalen Geistigen
RŠte, denen die ehrfŸrchtige, Scheu einflš§ende Pflicht Ÿbertragen worden ist, die Sache
Bah‡'u'll‡hs in jenen unerme§lichen Weiten aufzubauen. Die Weltereignisse haben mit
ihrem Aufmarsch Ihren Arbeitsbereich všllig verwandelt. Sie stellen Sie vor gewaltige
Probleme, aber auch vor Heldentaten und Mšglichkeiten, die Ihnen vor Freude wohl das
Herz im Leibe LobgesŠnge fŸr den AllmŠchtigen anstimmen lassen.
Im heroischen Zeitalter verbanden unseren Glauben viele Ereignisse mit den Všlkern
Ru§lands. Wir brauchen nur das Asylangebot der russischen Regierung an Bah‡'u'll‡h vor
Dessen Verbannung in den `Ir‡q zu erwŠhnen, Sein Sendschreiben an den Zaren Alexan-
der II., das starke Interesse, das die Sache Gottes bei russischen Gelehrten und bei fŸh-
renden Literaten erregte, die Herrlichkeit der Bah‡'’-Gemeinde, die sich in Aschkhabad
entwickelte, das beispielhafte Verhalten der Mitglieder dieser Gemeinde, als sie fŸr ihre
Verfolger um Milde baten sowie den Bau des ersten Mashriqu'l-Adhk‡rs in dieser Stadt.
Die BeschrŠnkungen nach dem Ersten Weltkrieg verfinsterten zwar den verhei§ungsvol-
len Anbeginn; aber selbst in jenen dunklen Tagen sah unser geliebter HŸter klar, da§ das
Licht der neuen Offenbarung nur vorŸbergehend verschleiert war. In einem persischen
Brief, den er unter dem 11. Januar 1923 an die GlŠubigen in Aschkhabad richtete, finden
wir flgende scharfsichtige Worte:
"Ohne jeden Zweifel wird der Tag kommen, da dieselben Leute, die jetzt darauf
aus sind, die Grundlagen des Gottesglaubens zu zerstšren und diese grundlose
Doktrin des Materialismus voranzubringen, sich erheben und mit eigener Hand
die Flamme dieses Aufruhrs ersticken werden. Den ganzen Bau ihrer ungezŸgel-
ten Gottlosigkeit werden sie hinwegfegen, sich mit Herz und Seele und mit noch
nie dagewesener Kraft erheben, um fŸr ihr frŸheres Fehlverhalten Bu§e zu tun.
Sie werden in die Reihen der AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs eintreten und sich aufma-
chen, Seine Sache zu fšrdern... Wenn die Freunde standhaft bleiben, wenn sie ihre
Pflicht treu und klug erfŸllen, dann lŸftet Gottes unerforschliche Weisheit den
21. November 1990 An die zur Konferenz in Moskau versammelten Freunde
111
Schleier, und au§erordentliche Ereignisse treten ein. Die Heerscharen gšttlicher
BestŠtigung, gerŸstet mit der Macht des Geistes, werden auf unvorstellbare Weise
und aus unerwarteten Richtungen die Mittel fŸr den Triumph des selbstbestehen-
den Herrn und Seiner Sache schaffen und dadurch die Augen der GlŠubigen in al-
ler Welt zum Leuchten bringen."
Und wiederum am 2. Januar 1930:
"Ru§land wird in der Zukunft ein kšstliches Paradies werden; die Lehrarbeit
wird dortzulande auf einer noch nie dagewesenen Stufe stattfinden. Das mitten
im Herzen dieses Landes errichtete Haus der Andacht wird in blendendem
Glanz erstrahlen; der Ruf des Grš§ten Namens wird in Ru§lands Tempeln, Kir-
chen und AndachtsstŠtten widerhallen. Wir mŸssen Geduld und Nachsicht zei-
gen. In diesen folgenschweren ErschŸtterungen liegen mŠchtige, vollkommene
Geheimnisse verborgen; kŸnftige Tage werden sie den Augen der Menschen
enthŸllen."
Wir sind gesegnet mit dem Anblick der beginnenden Entfaltung dieser Geheimnisse.
Unserem Geschlecht ist die Aufgabe anvertraut, Bah‡'u'll‡hs Botschaft den vielen Rassen
und Všlkern Ru§lands zu Ÿberbringen und in seinen StŠdten, MŠrkten und Dšrfern
Bah‡'’-Gemeinden aufzubauen.
Die Gesellschaft, in deren Mitte Sie zur Arbeit berufen sind, erlebt unter jedem Ge-
sichtspunkt ihres Lebens radikale VerŠnderungen, die aber nur eine Verdichtung derjeni-
gen Probleme sind, mit denen jedes Land, ja die Weltgesellschaft als Ganzes, zu ringen
hat. Grundursache dieser Umwandlung ist, da§ wir im Zeitalter der Einheit der Mensch-
heit leben und deshalb jedes Volk, ob in der UdSSR oder in anderen Teilen der Welt, sei-
nen Weg zur Einheit in der Vielfalt, zum Einklang von vormals widerstreitenden
Elementen, finden mu§. Shoghi Effendi zeigt diese Einheit als das Ziel auf, dem die
Menschheit zustrebt. Am 11. MŠrz 1936 schrieb er Ÿber dieses Thema an die sich entwi-
ckelnden Bah‡'’-Gemeinden des Westens und lenkte deren Aufmerksamkeit auf die her-
ausfordernden ErklŠrungen, die der Stifter unseres Glaubens dazu abgab:
ÈNeues Leben,Ç verkŸndet Bah‡'u'll‡h, Èregt sich in diesem Zeitalter bei allen
Všlkern der Erde, und doch hat niemand seine Ursache entdeckt oder seinen An-
trieb wahrgenommen.Ç ÈO ihr Menschenkinder,Ç redet Er Seine Zeitgenossen an,
Èdie Grundabsicht, die den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, das
Wohl des Menschengeschlechts zu sichern und seine Einheit zu fšrdern ... Dies
ist der gerade Pfad, die feste, unverrŸckbare Grundlage. Was immer auf diese
Grundlage gebaut wird, dessen StŠrke kšnnen Wandel und Wechsel der Welt nie
beeintrŠchtigen, noch wird der Ablauf zahlloser Jahrhunderte seinen Bau unter-
graben.Ç ÈDie Wohlfahrt der Menschheit,Ç erklŠrt Er, Èihr Frieden und ihre Si-
cherheit sind unerreichbar, wenn und bevor nicht ihre Einheit fest begrŸndet ist.Ç
ÈSo mŠchtig ist das Licht der Einheit,Ç so lautet Sein weiteres Zeugnis, Èda§ es
die ganze Erde zu erleuchten vermag. Der eine wahre Gott, der alle Dinge kennt,
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
112
bezeugt die Wahrheit dieser Worte ... Dieses Ziel Ÿberragt jedes andere Ziel, und
dieses Streben ist der FŸrst allen Strebens.Ç ÈEr, der euer Herr ist, der Allerbar-
mer,Ç so hat Er ferner geschrieben, Èhegt in Seinem Herzen den Wunsch, die gan-
ze Menschheit als eine Seele und einen Kšrper zu sehen. Eilt, euren Anteil an
Gottes Huld und Barmherzigkeit zu erlangen an diesem Tage, der alle anderen er-
schaffenen Tage in den Schatten stellt.Ç
(WOB S.296)
Die Folgerungen aus diesen bedeutungsschweren Worten kommentiert Shoghi
Effendi so:
Die Einheit des Menschengeschlechts, wie sie Bah‡'u'll‡h vorausschaut, um-
schlie§t die BegrŸndung eines Weltgemeinwesens, in welchem alle Nationen,
Rassen, Glaubensbekenntnisse und Klassen eng und dauerhaft vereint, ferner die
Autonomie seiner nationalstaatlichen Glieder sowie die persšnliche Freiheit und
SelbstŠndigkeit der einzelnen Menschen, aus denen es gebildet ist, ausdrŸcklich
und všllig gesichert sind ... (WOB S.296)
Ein Weltbundsystem, das die ganze Erde beherrscht und unanfechtbare Amtsge-
walt Ÿber ihre unvorstellbar gro§en Hilfsquellen hat, das die Ideale des Ostens
wie des Westens verkšrpert und in Einklang bringt, vom Fluch und Elend des
Krieges befreit und auf die AusnŸtzung aller verfŸgbaren Kraftquellen der Erdo-
berflŠche bedacht ist, ein System, in dem die Gewalt zur Dienerin der Gerechtig-
keit gemacht ist, dessen Leben von der allumfassenden Anerkennung eines Gottes
und vom Gehorsam gegen eine gemeinsame Offenbarung getragen ist - dies ist
das Ziel, dem die Menschheit, durch die vereinenden LebenskrŠfte angetrieben,
zustrebt.
(WOB S.299)
Niemand, der Ÿber die gegenwŠrtigen ZustŠnde in der Welt oder gar in der UdSSR
nachdenkt, kšnnte erwarten, da§ eine derartige Vollendung ohne gro§e Anstrengungen,
ohne die †berwindung vielfŠltiger Schwierigkeiten zustandekomme. Die treibende Kraft
dieser Vollendung aber ist die Erweckung immer weiterer Menschenseelen fŸr die Wahr-
heit von Bah‡'u'll‡hs Botschaft, ihre Gefolgschaft fŸr Seine Sache und Sein BŸndnis, die
Erleuchtung ihres geistig-sittlichen Lebens durch das Licht Seiner Lehren sowie die Ver-
einigung ihrer BemŸhungen durch Seine Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung. Durch
ihre persšnliche Verwandlung und durch ihre vereinten BemŸhungen werden sie die Zu-
stŠnde in der Welt verwandeln und eine neue, weltweite Kultur ins Leben rufen.
Der Hšhepunkt dieses Prozesses liegt noch jahrhunderteweit voraus, aber Freude
macht nicht nur das letzte Ziel. Das wahre Wesen der Menschenseele ist geistig; die Be-
ziehung jeder Seele zu Gott und ihre Verwandtschaft mit jeder anderen Seele bringen
wahres GlŸck und wahre ErfŸllung. Noch sind unsere Bah‡'’-Gemeinden weit entfernt
von der Vollkommenheit, die Bah‡'u'll‡h fŸr uns wŸnscht; aber bereits jetzt erreichen wir
die ErfŸllung unseres Lebens durch unsere liebevolle Hilfe fŸreinander, unsere Nachsicht
21. November 1990 An die zur Konferenz in Moskau versammelten Freunde
113
mit den SchwŠchen der anderen, unsere Entschlossenheit, die von Bah‡'u'll‡h eingesetz-
ten Institutionen zu entwickeln und zu unterstŸtzen, unseren Geist der Liebe und der
Duldsamkeit fŸr alle Menschen, aber auch durch unseren Mut und unsere Ausdauer in al-
len Schwierigkeiten.
Hier und jetzt bei dieser Konferenz haben Sie die VerhŠltnisse der Sache Gottes in
Ihrem Land zu bedenken, die vor Ihnen liegenden Mšglichkeiten zu prŸfen und die als
bestmšglich erachteten Vorgehensweisen wŠhrend der nŠchsten Monate vorzuschlagen.
Das sind Aufgaben, die Sie jetzt anpacken mŸssen, um die Errungenschaften von morgen
vorzubereiten. Lassen Sie sich durch die Probleme auf Ihrem Weg nicht entmutigen oder
von Ihren Zielen abbringen; die Bah‡'’-Gemeinde ist dazu ins Leben gerufen, da§ sie die
Probleme der Menschheit lšst. Ihre eigene Hauptaufgabe ist, sich in das Studium der Leh-
ren Bah‡'u'll‡hs zu versenken, Ihr geistiges Leben reich zu machen und dadurch selbstŠn-
dig die beste Richtung fŸr Ihre BemŸhungen zu entdecken, die Lehren durch Ihre Taten
zum Ausdruck zu bringen und sie an diejenigen weiterzugeben, die nach FŸhrung dŸrs-
ten. Sie sind die Werkzeuge fŸr Gottes Absicht, die KanŠle fŸr Seine Gnade, die TrŠger
Seiner Botschaft. Sie halten den SchlŸssel zu den Herausforderungen des Zeitalters in
HŠnden. Folgen Sie Seiner FŸhrung, und Ihr Erfolg wird eine Inspiration fŸr Ihre Mit-
glŠubigen werden, eine tragende Hoffnung in den Herzen des Volkes.
Seien Sie versichert, da§ Bah‡'u'll‡h Sie mit Seiner BestŠtigung umgeben wird in dem
Ma§e, wie Sie sich fŸr die Fšrderung Seiner Sache erheben, und da§ Sie die Wahrheit
Seiner erhabenen Worte aus Seinem Grš§ten GefŠngnis erleben werden:
Wahrlich, von Unserem Reiche der Herrlichkeit aus schauen Wir auf euch und
werden jedem, der sich fŸr den Sieg Unserer Sache erhebt, mit den himmlischen
Heerscharen und einer Schar Unserer begŸnstigten Engel beistehen.
(€L 72/1 Aqdas)
Wir beten an den heiligen Schreinen inbrŸnstig fŸr Sie und erwarten mit Spannung
die Nachrichten Ÿber die Ergebnisse Ihrer Beratungen.
Mit liebenden Bah‡'’-GrŸ§en, Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
114
115
Botschaften und Briefe
des Jahres 1991
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
116
3. Januar 1991
E-Mail an die Winterschule in Aurich
Hšchst erfreut Ÿber die Nachrichten vom Erfolg der Winterschule in Aurich. SchŠtzen zu-
tiefst die Gebete fŸr das Weltzentrum. Sichern Gebete an den Heiligen Schreinen zu fŸr
BestŠtigung der ergebenen Freunde fŸr die Verbreitung des Glaubens.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
3. Januar 1991
E-Mail an die Winterschule in Gothar
Sehr erfreut Ÿber die erfolgreiche Abhaltung der Winterschule in Gotha sowie durch vier
neue ErklŠrungen. Sichern inbrŸnstige Gebete an den Heiligen Schreinen zu fŸr den be-
schleunigten Fortschritt des Glaubens in Deutschland.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridv‡n 148
An die Bah‡'’ der Welt
Innig geliebte Freunde,
keine irdische Zunge kann unseren Dank ausdrŸcken fŸr die au§erordentlichen Segnun-
gen, welche Er, die Gesegnete Schšnheit, Seiner weltweiten Gemeinde und dem Welt-
zentrum Seines Glaubens wŠhrend des soeben beendeten Jahres gewŠhrt hat. In Demut
neigen wir das Haupt vor den schlagenden Beweisen Seiner stŸtzenden Gnade und Seiner
allbezwingenden Macht.
Die ŸberwŠltigende Gefahr aus dem Aufruhr im Mittleren Osten umklammerte das
Heilige Land gegen Ende des Jahres; aber sie wich wieder, ohne die Arbeit der Bah‡'’-
Administration zum Stillstand gebracht oder auch nur ernsthaft behindert zu haben. Grell
fŸhrte diese Lage den Kontrast zwischen dem unaufdringlichen, stetig sich entwickeln-
den, ausgeprŠgt vereinigenden System Bah‡'u'll‡hs und dem wirren Charakter unserer
Zeit des †bergangs vor Augen, "deren TrŸbsale", wie Shoghi Effendi versichert, "Vorbo-
ten sind fŸr jene €ra der Wonne und der GlŸckseligkeit, die Gottes letztes Ziel fŸr die
ganze Menschheit verkšrpert". Es war ein weiteres der "vorbedeutungsvollen Zeichen,...
die zugleich die Todesqualen einer in Auflšsung begriffenen Zivilisation und die Ge-
burtswehen jener Weltordnung, jener Arche menschlichen Heils, verkŸnden, die sich not-
wendigerweise auf ihren TrŸmmern erheben mu§".1
Ridv‡n 148 An die Bah‡'’ der Welt
117
Da§ so viele Nationen auf die plštzliche Krise in dieser Weltgegend mit vereinten
KrŠften einen heilsamen Gegenschlag fŸhrten, zeigte unbezweifelbar die Notwendigkeit
des Prinzips der kollektiven Sicherheit, wie es Bah‡'u'll‡h schon vor Ÿber hundert Jahren
als Mittel der Konfliktlšsung verordnet hat. Wenngleich die Herrscher der Menschheit
noch weit davon entfernt sind, das von Bah‡'u'll‡h fŸr die volle Anwendung dieses
Prinzips vorausgeschaute internationale †bereinkommen zu treffen, ist doch ein gro§er
Schritt in Richtung auf diejenigen Verhaltensweisen getan, die der Herr des Zeitalters fŸr
die Nationen umrissen hat. Wie bildhaft sind doch die Worte, mit denen Bah‡'u'll‡h die
kŸnftige Neuausrichtung der Nationen erahnen lŠ§t, wenn Er schreibt: "Seid einig, o
Schar der Herrscher dieser Welt, denn dadurch wird der Sturm des Haders unter euch ge-
stillt, und eure Všlker finden Ruhe. Sollte einer von euch gegen einen anderen die Waffen
ergreifen, so erhebt euch alle gegen ihn, denn dies ist nichts als offenbare Gerechtigkeit."1
Und in der Tat: Aus welchem Blickwinkel wir auch schauen, Ÿberall in der Welt ist
die Macht der Offenbarung Bah‡'u'll‡hs sichtbar am Werk. In dem Ruf nach einer neuen
Weltordnung, den politische FŸhrer und einflu§reiche Vordenker wie einen Kehrreim in
ihren ErklŠrungen wiederholen - selbst wenn sie au§erstande sind zu umrei§en, was sie
selbst darunter verstehen -, ist das langsame Erwachen der Menschheit fŸr den
Hauptzweck Seiner Offenbarung zu erkennen. Da§ dieser Ruf so beharrlich vom Ober-
haupt derjenigen Republik ausgeht, die nach Abdu'l-Bah‡ dazu bestimmt ist, als "erste
Nation die Grundlage internationaler †bereinkunft zu legen" und "alle Nationen geistig
zu fŸhren",2 ist ein Hinweis darauf, wie die Zwillingsprozesse innerhalb und au§erhalb
der Sache Gottes wirken und sich beschleunigen - die beiden Prozesse, die Shoghi Effendi
zufolge "in einer einzigen hochherrlichen Vollendung gipfeln" sollen.
Innerhalb der Sache Gottes ist es eine FŸlle von Zeichen fŸr ŸberwŠltigende Errun-
genschaften im Sechsjahresplan, wenngleich nicht unbedingt so, wie zu Planbeginn vor-
gesehen. Eindrucksvolle Beispiele zeigen sich im Gefolge der erstaunlichen
VerŠnderungen in der Sowjetunion und ihren frŸheren Satellitenstaaten. Nur ein Jahr
nach der Wiedererrichtung des šrtlichen Geistigen Rates von Moskau wird jetzt ein Na-
tionaler Geistiger Rat der Sowjetunion gebildet. €hnlich hat in RumŠnien die Regierung
kaum mehr als ein Jahr nach dem revolutionŠren politischen Wandel die Bah‡'’-Gemein-
de als Religionsgemeinschaft anerkannt mit dem Recht, die Lehren Bah‡'u'll‡hs zu ver-
breiten; auch hier wird zu diesem Ridv‡n-Fest ein Nationaler Geistiger Rat gebildet. Die
rasche Ausdehnung des Glaubens in der Tschechoslowakei zwang zu der erst vor weni-
gen Wochen getroffenen Entscheidung, auch dort einen Nationalen Geistigen Rat zu er-
richten. Gleichzeitig wird in der Karibik die Gruppe der Inseln Ÿber dem Wind in zwei
regionale Verwaltungseinheiten geteilt und der Nationale Geistige Rat der Westlichen In-
seln Ÿber dem Wind gebildet. Mit diesen vier hochwillkommenen Ratsbildungen steigt
die Zahl der Nationalen Geistigen RŠte auf 155.
Wir sind glŸcklich mitzuteilen, da§ drei HŠnde der Sache Gottes das Universale Haus
der Gerechtigkeit bei diesen historischen Ereignissen vertreten werden: Amatu'l-Bah‡
1. WOB S.245 , S.224
1. WOB S.278f
2. Shoghi Effendi, Citadel of Faith, p.355. dgl. p.32
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
118
Rœh’yyih Kh‡num in RumŠnien, `Al’ Akbar Furœtan in der Sowjetunion und Dr. `Al’-
Muhammad Varq‡ in der Tschechoslowakei. Beraterin Ruth Pringle wird die Vertreterin
fŸr die Westlichen Inseln Ÿber dem Wind sein.
Eine weitere Veranschaulichung der wachsenden AutoritŠt der Sache Bah‡'u'll‡hs im
šffentlichen Bewu§tsein geht von Deutschland aus, wo das Bundesverfassungsgericht
als oberste Rechtsinstanz des Landes eine Entscheidung von hšchster Bedeutung fŸr die
Anerkennung des Glaubens getroffen hat. Eine Reihe von unteren Gerichtsinstanzen hatte
sich geweigert, die Satzung eines šrtlichen Geistigen Rates einzutragen, und zwar mit der
BegrŸndung, die in dieser Urkunde dem Nationalen Geistigen Rat eingerŠumte Amtsge-
walt verletze das Rechtsprinzip der Autonomie aller gesetzlich eingetragenen Vereine.
Die damit berŸhrten Rechtsfragen sind komplex und kšnnen hier nicht ausfŸhrlich behan-
delt werden. Kurz, das Bundesverfassungsgericht gab in einem langen, eingehend be-
grŸndeten Urteil der Berufung des šrtlichen Geistigen Rates statt; unter anderem
bekrŠftigte es das Recht der Bah‡'’-Gemeinde, in genau der von den Schriften des Bah‡'’-
Glaubens vorgezeichneten Form RechtsfŠhigkeit zu erlangen, und erklŠrte, ihr Wesen als
anerkannte Religionsgemeinschaft sei nach ihrem eigenen Charakter, allgemeinem Ver-
stŠndnis sowie durch Zeugnisse von Gelehrten der vergleichenden Religionswissenschaft
eindeutig bestŠtigt. So bedeutsam war das Urteil in der eigenen EinschŠtzung des Ge-
richts, da§ es seine Entscheidung in einer PresseerklŠrung erlŠuterte, was es sonst nur sel-
ten tut. Dieser herausragende Entscheid wird weit Ÿber die Grenzen des
wiedervereinigten Deutschlands hinaus Auswirkungen auf die Bah‡'’-Gemeinde haben.
Ein weiteres Beispiel der wachsenden šffentlichen Anerkennung fŸr die bahnbre-
chenden Perspektiven der Sache Gottes liefert die Republik SŸdafrika, wo der Nationale
Geistige Rat beschlo§, die Initiativen der Regierung zur Lšsung des jahrzehntelangen
Problems der Apartheid zu nutzen, um zum Entwurf einer neuen Landesverfassung seine
Ansichten zu unterbreiten. Als der PrŠsident der SŸdafrikanischen Rechtskommission,
ein im Auftrag der Regierung handelnder Richter, die Vorlage des Nationalen Geistigen
Rates von dessen Delegation entgegennahm, bemerkte er, die Bah‡'’ seien bislang die ein-
zige Gruppe, deren Ideen geistige und moralische Grundlagen fŸr eine Verfassung bieten.
Wie sich jede einzelne der genannten Entwicklungen auch auswirken mag - neben an-
deren Entwicklungen wie dem Auftritt eines Vertreters der Bah‡'’-Weltgemeinschaft als
einzigem geladenen nichtbuddhistischen Redner in einer šffentlichen Versammlung aus
Anla§ der Asiatisch-buddhistischen Friedenskonferenz in der Mongolei, der besonderen
ErwŠhnung der Bah‡'’ durch Papst Johannes Paul II. unlŠngst bei einem Empfang wŠh-
rend seines Besuches in Burundi, der offiziellen Auflistung des Bah‡'’-Glaubens als eine
der vertretenen Religionen in Tuvalu, der Internationalen Ausstellung Ÿber Friedenserzie-
hung unter der Schirmherrschaft des brasilianischen Nationalen Geistigen Rates sowie
unter Mitwirkung von 23 Botschaften und Erziehungseinrichtungen - eines ist unzweifel-
haft klar: Die sich steigernde weltweite Wirkung bestŠtigt, da§ der Bah‡'’-Glaube aus der
Verborgenheit hervortritt. Solche Kennzeichen einer wachsenden šffentlichen Anerken-
nung der Bah‡'’-Gemeinde in ihrem wahren Charakter und ihren reichen Mšglichkeiten
sind ein herausragender Wesenszug des Fortschritts des Glaubens in der vierten Epoche
des Gestaltenden Zeitalters.
Ridv‡n 148 An die Bah‡'’ der Welt
119
Wenn wir Ÿber diese wundersamen, vorbedeutungsvollen Zeichen nachdenken, kšn-
nen wir dem Impuls nicht widerstehen, unsere tiefe Liebe und WertschŠtzung fŸr die
Kontinentalen Berater und ihre HilfsŠmter zum Ausdruck zu bringen. Sie treiben und
stŸtzen die BemŸhungen, die solche erstaunlichen Entwicklungen wie die aufgezeigten
mšglich machen. Ihr betreuender Dienst im besonderen bringt den dynamischen Schub
der Lehrarbeit, die ihrerseits den Grund fŸr alle Erfolge der Gemeinde legt. †ber alle Ma-
§en erfreut und ermutigt uns der tatkrŠftige Neubeginn der BeraterŠmter beim Einstieg in
die neue Amtszeit ihres unabdingbaren, hochgeschŠtzten Dienstes fŸr die Bah‡'’-Welt.
Der frische Unternehmungsgeist, zu dem sie jetzt mit der aufrichtigen Ermutigung und
der gro§artigen UnterstŸtzung des Internationalen Lehrzentrums ihre KrŠfte bŸndeln, lŠ§t
eine erfreuliche Vollendung des Sechsjahresplanes vorausahnen. Mšge die Anhebung der
Zahl der Hilfsamtsmitglieder auf 846 - 90 mehr als gegenwŠrtig - am diesjŠhrigen Tag
des BŸndnisses ihre Anstrengungen kraftvoll unterstŸtzen. Sicherlich wird es die welt-
weite Gemeinde begrŸ§en, wenn mit dieser Aktion Umfang und QualitŠt der geistigen
Pflichten der Hilfsamtsmitglieder und ihrer Assistenten gestŠrkt werden, bietet doch de-
ren TŠtigkeit an den Graswurzeln die GewŠhr fŸr die fortgesetzte Ausweitung und Festi-
gung unseres ruhmreichen Glaubens.
Der gro§artige Fortschritt des Sechsjahresplanes erhellt unsere Lebensgeister und
hebt unsere Hoffnungen empor. Nur ein Jahr verbleibt von diesem Plan, auf die sieben
Hauptziele hin ist ein machtvoller Vormarsch erfolgt. Unsere Gemeinde hat sich gegen-
Ÿber ihrem Zustand bei Planbeginn 1986 dramatisch verŠndert. Sie hat sich mŠchtig aus-
gebreitet und entwickelt. Sie ist jetzt vielfŠltiger, dynamischer, ausgeprŠgter. Wenn wir
nun in das letzte Jahr des Sechsjahresplanes eintreten, steht vor uns allen ein Himmelsbo-
gen an begeisternden Ausblicken:
Die Vorbereitung der langerwarteten, mit Anmerkungen versehenen englischen
†bersetzung des Kit‡b-i-Aqdas, des Buches der Gesetze, des Heiligsten Buches und Mut-
terbuches der Offenbarung Bah‡'u'll‡hs wird abgeschlossen - eine gewaltige Errungen-
schaft, die an und fŸr sich schon eine neue Entwicklungsstufe der Bah‡'’-Welt einleiten
und somit die Leistungen des Sechsjahresplanes kršnen wird.
Die Erdarbeiten an den unteren Terrassen beim Schrein des B‡b und die Ausschach-
tungen fŸr das Zentrum zum Studium der heiligen Texte sowie fŸr den Anbau zum Inter-
nationalen ArchivgebŠude werden in Angriff genommen; sie leiten bei den mŠchtigen,
unschŠtzbar bedeutsamen Vorhaben an Gottes heiligem Berg einen neuen Abschnitt ein.
Das Planende markiert den Beginn des heiligen Jahres 1992-1993, ein bewu§t ganz-
jŠhriges Innehalten, das die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in die Lage versetzen soll, die hundert-
jŠhrige Wiederkehr Seines Aufstiegs und der Einsetzung Seines weltvereinenden
BŸndnisses angemessen zu wŸrdigen. Wie bereits angekŸndigt, sind grš§ere Feierlich-
keiten vorgesehen, welche den einzigartigen Charakter und die weltbewegende Bedeu-
tung dieser beiden AnlŠsse widerspiegeln:
Als erstes die Versammlung von Vertretern der Bah‡'’-Welt mit den Rittern
Bah‡'u'll‡hs in der Umgebung des Landhauses von Bahj’, von wo Bah‡'u'll‡hs befreiter
Geist auf den Thron Seiner himmlischen SouverŠnitŠt zurŸckkehrte, unmittelbar beim al-
lerheiligsten Schrein, in dem die Ehrenrolle der Ritter Bah‡'u'll‡hs niedergelegt werden
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
120
wird, als Geste einer Antwort der Ihn Liebenden auf Seinen Aufruf, Seine Lehren auf der
ganzen Erde zu verbreiten. Dort in Bahj’ wird diese Versammlung eine feierliche An-
dacht abhalten; die dabei zu lesenden heiligen Schriften werden den Bah‡'’-Gemeinden
allŸberall bald mitgeteilt, damit diese sie bei ihren eigenen Gedenkandachten verwenden
und so das hingebungsvolle Erlebnis der ganzen Bah‡'’-Welt wŠhrend dieser Jahrhundert-
feiern zusammenfŸhren kšnnen.
Als weiteres der Weltkongre§, der von 23. bis 26. November 1992 in New York statt-
findet. In dieser Stadt offenbarte der geliebte Meister den tieferen Sinn Seiner Stufe als
ernannter Mittelpunkt des BŸndnisses Bah‡'u'll‡hs, und diese Stadt bestimmte Er zur
Stadt des BŸndnisses. In der ganzen Welt werden die Bah‡'’-Gemeinden geeignete ErgŠn-
zungstreffen abhalten, um den Zweck des Kongresses zu vertiefen, nŠmlich den hunderts-
ten Jahrestag der Einsetzung des BŸndnisses Bah‡'u'll‡hs zu feiern sowie dessen Ziele
und vereinende Kraft zu verkŸnden. ZusŠtzlich zu diesen TŠtigkeiten wird eine ErklŠrung
Ÿber Bah‡'u'll‡h breitgestreut verteilt, die das BŸro fŸr šffentliche Information auf unser
Ersuchen hin vorbereitet; sie wird den Bah‡'’ als Quelle des Studiums und der Inspiration
sowie als informative Veršffentlichung zur PrŠsentation in der …ffentlichkeit dienen. Auf
diese und andere Weise wird die Gemeinde des Grš§ten Namens sich mŸhen, den Namen
Bah‡'u'll‡hs auf dem ganzen Erdball zu rŸhmen, um ihm im Bewu§tsein der Všlker all-
Ÿberall hšchstes Ansehen zu verschaffen.
Solch ein einzigartiger Zusammenflu§ bevorstehender Errungenschaften - die Veršf-
fentlichung des Kit‡b-i-Aqdas, der Fortschritt der Bauvorhaben am Berg Karmel, der Ab-
schlu§ des Sechsjahresplanes, die Eršffnung des heiligen Jahres - beseelt die Erwartungen
der Bah‡'’-Welt, schlŠgt die BŸhne auf fŸr noch machtvollere BemŸhungen als die bereits
in Angriff genommenen und zeigt uns allen den Beginn eines neuen Abschnitts der Ge-
schichte. Somit scheint es angebracht, da§ das heilige Gesetz, das jeden befŠhigt, sein oder
ihr persšnliches GefŸhl der Hingabe an Gott in einem zutiefst vertraulichen, das Gemein-
wohl fšrdernden, den einzelnen GlŠubigen unmittelbar mit der zentralen Institution des
Glaubens verbindenden Gewissensakt auszudrŸcken - in einem Gewissensakt, der Ÿber-
dies den Gehorsamen und Aufrichtigen der unbeschreiblichen Gnade und des Ÿberreichen
Segens der Vorsehung versichert - da§ dieses heilige Gesetz in diesem gŸnstigen Augen-
blick von allen angenommen wird, die ihren Glauben an die hšchste Manifestation Gottes
bekennen. In Demut vor unserem souverŠnen Herrn kŸndigen wir an, da§ ab Ridv‡n 1992,
dem Beginn des heiligen Jahres, das Gesetz des Huqœqu'll‡h, des Rechtes Gottes, weltweit
anwendbar wird. Alle sind in Liebe aufgefordert, es zu beachten.
Innig geliebte BrŸder und Schwestern! Seien Sie Zeuge, wie der Geliebte unsere fle-
henden Bitten beantwortet. Sehen Sie, wie er unser Leben mit neuen BrŸdern und mit
neuen Institutionen bereichert in LŠndern, die bislang Seinem heilenden Wort verschlos-
sen waren. Bedenken Sie, mit welcher Wirkkraft sich Seine gšttlichen Verordnungen als
Leitlinien fŸr das Verhalten gro§er und kleiner Nationen bestŠtigen. Sicherlich durch-
trŠnkt Sie die FŸlle dieses Segens mit dem unbezŠhmbaren Mut und der Zuversicht, einer
herausfordernden, aber strahlenden Zukunft ins Auge zu blicken. So gehen Sie fŸrwahr
an Bord dieses vielverhei§enden Jahres, Kurs auf den schlie§lichen Triumph des Sechs-
jahresplanes.
1. Mai 1991
121
Mšgen Sie durch Ihre selbstlosen Werke in Seinem Dienst weiterhin Segen aus den
unerschšpflichen Schatzkammern Seiner Liebe und FŸrsorge empfangen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
1. Mai 1991
E-Mail an den Nationalen Geistigen Rat von Deutschland
Wir waren hšchst ermutigt durch die aufregenden Nachrichten von Ihrer 61. Nationalta-
gung. Die Berichte von erstaunlichen Siegen im Osten, die zur Bildung dreier Nationaler
Geistiger RŠte fŸhrten, mu§ fŸr die Delegierten ein ergreifender Beweis fŸr die Entfal-
tung des Schicksales der deutschen Bah‡'’-Gemeinde sein und ein Ansporn fŸr noch grš-
§ere Anstrengungen sowohl an der Heimatfront als auch jenseits der Grenzen ihres nun
vereinten Landes.
Herr Hofman hat uns anschaulich den Ÿberragenden Geist und die wŠhrend der Ta-
gung sichtbar werdende Reife in der Beratung und den Handlungen geschildert. Wir ver-
sichern Sie alle unserer dankbaren und glŸhenden Gebete in den Heiligen Schreinen,
damit die Gnadengaben Bah‡'u'll‡hs Seine geliebten AnhŠnger in Deutschland befŠhige,
zu noch grš§eren Hšhen in den Errungenschaften der letzten Monate des Sechsjahrespla-
nes aufzusteigen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
22. April 1991
E-Mail an den Nationalen Geistigen Rat von Deutschland
Das Universale Haus der Gerechtigkeit war hšchst befriedigt von der Botschaft der Teil-
nehmer am Ost-West-Lehrseminar, das vom 28. MŠrz bis 1. April unter der Schirmherr-
schaft der Ost- und West-LehrausschŸsse abgehalten wurde. Es vertraut darauf, da§ die
zunehmende Zusammenarbeit zwischen den Freunden im Westen und denen im Osten
von Deutschland dem Erfolg der Lehrarbeit in beiden Teilen Auftrieb geben wird. Die
Nachricht von der Annahme des Glaubens durch drei neue GlŠubige in Ostdeutschland
ist besonders ermutigend und die praktischen Schritte, die durch die Planung und Durch-
fŸhrung von Lehrprojekten in Ostdeutschland, Polen und der Tschechoslowakei ergriffen
wurden, geben einen Hinweis auf zukŸnftige Erfolge.
Bitte Ÿbermitteln Sie den Teilnehmern die Zusicherung der Gebete des Universalen
Hauses der Gerechtigkeit an der Heiligen Schwelle fŸr gšttliche FŸhrung und BestŠtigung
ihrer ergebenen Anstrengungen.
Die Sekretariatsabteilung im Bah‡'’-Weltzentrum
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
122
1. Juli 1991
E-Mail
Wir waren hšchst erfreut, durch Ihr e-mail vom 26. Juni 1991 von der Klassifikation
des Mashriqu'l-Adhk‡r in Langenhain als Kulturelles Monument durch die hessische
Landesregierung zu erfahren. Dies zeugt von dem Ansehen, das das Haus der Andacht
in Deutschland bereits erworben hat und von der guten Beziehung, die Ihr Rat mit den
Behšrden dieses Landes gepflegt hat. Seien Sie versichert, da§ wir an der Heiligen
Schwelle dafŸr beten werden, da§ sich die gesamte deutsche Bah‡'’-Gemeinde der He-
rausforderung stellen wird, die durch diesen Akt der WertschŠtzung hervorgerufen
wurde.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
1. August 1991
Erfolgreiche Sitzung des NGR mit Beratern
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat sich sehr Ÿber Ihr e-mail vom 29. Juli 1991
gefreut, in dem Ÿber die fruchtbaren Beratungen berichtet wurde, die vom 27.-28. Juli
1991 mit den beiden Beratern (Elisabeth MŸhlschlegel und Foad Kazemzadeh (d.Red.))
stattgefunden haben. Es ist sehr dankbar fŸr das direkte Interesse, das Ihr Rat fŸr die Ent-
wicklung der Arbeit in Polen und Bulgarien hat, wo es ein gro§es Wachstumspotential
gibt und wo es gespannt darauf wartet, Zeuge der Errichtung von Nationalen Geistigen
RŠten zu werden. Albanien bietet gute Aussichten, den Gipfel der Fortschritte zu erklim-
men, die in anderen Teilen des Ostblockes erreicht wurden; dies mu§ fŸr Ihren Rat und
fŸr die Freunde in ganz Deutschland eine gro§e Freude sein.
Die deutsche Bah‡'’-Gemeinde und Deutschland stehen vor einer Periode gro§er He-
rausforderungen und ungeheurer Mšglichkeiten. Das Universale Haus der Gerechtigkeit
versichert Ihrem Rat seine inbrŸnstigen Gebete an den Heiligen Schreinen fŸr gšttlichen
Beistand und BestŠtigung, um den verdienstvollen BemŸhungen jedes AnhŠngers des
Glaubens in Deutschland beizustehen."
Sekretariatsabteilung Haifa
11. September 1991
Fortschritte der Projekte am Berge Karmel
Die historischen Projekte am Bogen und der Terrasse schreiten mit voller Kraft voran...
Die Arbeiten sind in verschiedene Abschnitte aufgeteilt. Der erste Abschnitt umfa§t die
VerstŠrkung und Einfassung einer zweihundert Meter langen StŸtzmauer, die die Haupt-
11. September 1991 Fortschritte der Projekte am Berge Karmel
123
terrasse am Schrein des B‡b trŠgt. Die Arbeiten hieran wurden trotz zahlreicher Probleme
wŠhrend des Golfkriegs fortgesetzt und sind nunmehr abgeschlossen.
Wie bereits bekanntgegeben, wurde der Vertrag fŸr den zweiten Abschnitt am 17.
Juni 1991 unterzeichnet; diese zweite Phase umfa§t die Ausschachtungsarbeiten fŸr das
Zentrum fŸr das Studium der Schriften und die Erweiterung des Internationalen Archivs
sowie die šstlichen Erweiterungen der Hauptterrasse des Schreins des B‡b und die Voll-
endung der acht unterhalb des Schreines gelegenen Terrassen. Die Arbeit hieran macht
derzeit in den drei unten beschriebenen Bereichen Fortschritte.
Am GelŠnde des Zentrums fŸr das Studium der Schriften und der Erweiterung des Ar-
chivs wurde ein Sicherheitszaun um das BaugelŠnde angelegt, um eine Abgrenzung vom
ArchivgebŠude und den unterhalb des Weges am Bogen gelegenen GŠrten zu schaffen.
Neue Zugangswege wurden geschaffen, um das Aushubmaterial abtransportieren zu kšn-
nen. Die ersten Ausschachtungsarbeiten haben begonnen, Bolzen wurden in den Felsen
getrieben, so da§ die erste StŸtzmauer eingerichtet werden kann.
In der šstlichen Erweiterung der Hauptterrasse des Schreins des B‡b, durch die ein
Gleichma§ mit der westlichen Terrasse erreicht wird, ist eine gro§e unterirdische Lager-
halle vorgesehen, die von erheblichem Nutzen fŸr die Betreuung der GŠrten sein wird.
Der Aushub fŸr diese Erweiterung ist jetzt beendet, das Fundament wird angelegt.
Auf den unterhalb des Schreins des B‡b gelegenen Terrassen bis hinunter zur 'Abb‡s-
Stra§e wurden Ÿber 200 wertvolle BŠume sorgfŠltig ausgegraben und auf dem GelŠnde
des kŸnftigen Hauses der Andacht vorŸbergehend eingepflanzt; nach Abschlu§ der Ar-
beiten an den Terrassen werden sie wieder dorthin zurŸckgebracht. Restliche BŠume,
GestrŸpp, Erdreich und anderes Material wurde weggeschafft. Der bei den Ausschach-
tungen oben auf dem GelŠnde des Bogens anfallende Aushub wird jetzt hierhin gebracht
und dient zum AuffŸllen der Terrassen.
Im dritten Abschnitt werden das Zentrum fŸr das Studium der Schriften sowie die Er-
weiterung des Internationalen Archivs errichtet; der Baubeginn ist fŸr Juli 1992 vorge-
sehen. Dem werden zahlreiche weitere Phasen zur Fertigstellung der Projekte folgen,
nŠhere Angaben hierzu werden in KŸrze bekanntgegeben.
All dies zeigt, da§ die Arbeiten in vollem Gange sind. Der Strom an Geldmitteln zur
Finanzierung dieser Projekte mu§ gleichfalls ohne Unterbrechung flie§en. Das Univer-
sale Haus der Gerechtigkeit ist zuversichtlich, da§ die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs ihre ganze
Kraft darauf verwenden werden, um diesen Abschnitt rasch zu vollenden, der auf die Er-
fŸllung der Vision des geliebten HŸters zur GrŸndung des administrativen Weltzentrums
der Sache Gottes gerichtet ist. Das Haus der Gerechtigkeit versichert die Freunde in je-
dem Land seiner inbrŸnstigen Gebete in den Heiligen Schreinen fŸr die erfolgreiche Voll-
endung der gro§en Unternehmungen, die in einem der kritischsten Zeitabschnitte der
menschlichen Geschichte vor der Bah‡'’-Welt liegen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
124
8. Oktober 1991
Historische Aufgaben fŸr die deutsche Bah‡'’-Gemeinde
... Das Haus der Gerechtigkeit hofft, da§ die au§erordentlichen Fortschritte der Sache
in Albanien und RumŠnien, wo die Siege fŸr den Glauben beachtlich sind und hauptsŠch-
lich durch die Hingabe und Begeisterung von Pionieren und Reiselehrern wie auch von
Bah‡'’-Institutionen hervorgebracht wurden, eine Quelle der Ermutigung fŸr die geliebten
deutschen GlŠubigen werden mšgen, um ihre BemŸhungen im Lehren des Glaubens in
Ostdeutschland, Bulgarien und Polen zu verstŠrken, im Vertrauen darauf, da§ sie auch in
diesen Gebieten beachtliche Siege fŸr die Sache erlangen kšnnen, wenn sie sich mit einer
erneuerten Vision der gestaltenden Kraft des Wortes Gottes erheben.
Da das Ende des Sechsjahresplanes naht, sind ergebene und unverminderte BemŸ-
hungen notwendig, um den in diesen LŠndern vor uns liegenden Herausforderungen zu
begegnen, LŠnder, die so sehr der belebenden KrŠfte bedŸrfen, die durch die Offenbarung
Bah‡'u'll‡hs fŸr die gesamte Menschheit freigesetzt wurden.
Das Haus der Gerechtigkeit wŸnscht Ihnen allen Erfolg in Ihrem BemŸhen, die deut-
schen GlŠubigen, die vom Meister und HŸter so sehr geliebt und bewundert wurden, zu
erwecken, um ihre gottgegebenen Segnungen zu erkennen, sich mit ungeteilter Ent-
schlossenheit zu erheben, ihr ganzes Vertrauen in ihren Herrn zu setzen, die sich ihnen
nun bietenden Gelegenheiten zu ergreifen und, solange noch Zeit ist, den Namen
Bah‡'u'll‡hs in diesen LŠndern zu verkŸnden.
Das Haus der Gerechtigkeit wird fŸr Sie beten, damit Ihnen in all Ihren verdienstvol-
len BemŸhungen in Seiner Sache von der Hšhe beigestanden werden mšge.
24. Oktober 1991
an die Erste Nationale Lehrkonferenz in Plovdiv, Bulgarien
Mit gro§er Freude und Bewunderung grŸ§en wir die Teilnehmer der Lehrkonferenz in
Bulgarien. Viele Siege konnten in einer kurzen Zeitspanne durch die hingebungsvollen
BemŸhungen der im Lande lebenden GlŠubigen errungen werden, unter ihnen die dyna-
mischen, neu aufgenommenen Jugendlichen, und mit der Hilfe der Pioniere und Reise-
lehrer aus dem Ausland. Obwohl Sie bereits eine lange Strecke hinter sich haben, sollten
Sie sich in den unmittelbar vor uns liegenden Monaten noch stŠrker bemŸhen, die Bot-
schaft Gottes fŸr diesen Tag zu den zahlreichen Seelen zu bringen, die von den sie umge-
benden plštzlichen VerŠnderungen verwirrt sind, die nach einer FŸhrung dŸrsten und
neue Werte suchen. Die Botschaft Bah‡'u'll‡hs ist das grš§te Geschenk, das wir ihnen ge-
ben kšnnen. Nur durch das Ausma§, mit dem die Bah‡'’ ihr geistiges Leben durch die
Lehren Bah‡'u'll‡hs bereichern lassen und ihre †berzeugungen im tŠglichen Handeln
zum Ausdruck bringen, kšnnen sie hoffen, andere zu beeindrucken und sie von der Wahr-
heit und Kraft ihres neu gefundenen Glaubens zu Ÿberzeugen.
10. Oktober 1991 Beraterin Magdalene M. Carney verstorben
125
In dieser Konferenz sind Sie aufgerufen, die Lage des Glaubens in Ihrem Lande zu
eršrtern, die vor Ihnen liegenden Mšglichkeiten zu prŸfen und jene Aktionen vorzuschla-
gen, von denen Sie Ÿberzeugt sind, da§ sie in den kommenden Monaten fŸr den Fort-
schritt des Glaubens am vorteilhaftesten sein werden. Mutige PlŠne, die die šrtlichen
GlŠubigen, die Pioniere und Reiselehrer einbeziehen, werden benštigt, um dynamische
LehraktivitŠten durchzufŸhren, die die bereits bestehenden Gemeinden stŠrken und die
Grundlage fŸr den Nationalen Geistigen Rat erweitern werden, der in Ihrem Land gebil-
det werden wird.
Wir versichern Ihnen unsere inbrŸnstigen Gebete am Heiligen Schrein fŸr eine har-
monische und fruchtbare Konferenz. Wir erwarten sehnlichst die Nachrichten vom Er-
gebnis Ihrer Beratungen. (gez.) Das Universale Haus der Gerechtigkeit.
10. Oktober 1991
Beraterin Magdalene M. Carney verstorben
(Wir sind) tief erschŸttert Ÿber (das) plštzliche Hinscheiden (der) treuen Dienerin
Bah‡'u'll‡hs, (dem) Mitglied (des) Internationalen Lehrzentrums Magdalene M. Carney.
Ihre nahezu drei Jahrzehnte ununterbrochenen Dienstes (an der) Sache Gottes Ÿbten (ei-
nen) gewaltigen Einflu§ (auf die) Lehrarbeit (in den) sŸdlichen Gebieten (der) Vereinig-
ten Staaten aus (und) zeichneten sich durch (eine) dreizehnjŠhrige Mitgliedschaft (im)
Nationalen Geistigen Rat jenes Landes aus, bis sie im Jahre 1983 zum Internationalen
Lehrzentrum ernannt wurde. Unter (den) QualitŠten, die fŸr immer mit (der) goldenen
Erinnerung an ihr aktives Leben verbunden sein werden, sind unbezwingbarer Glauben,
unerschŸtterliche Hingabe (zum) BŸndnis, selbstloser Geist, offene Vorurteilslosigkeit
(und) všllige Aufopferung (fŸr die) Erziehung von Kindern und Jugendlichen. (Wir) be-
ten inbrŸnstig (am) Heiligen Schrein (fŸr) den Fortschritt ihrer feinen Seele in (den) gštt-
lichen Welten.
(Wir) erbitten (die) Abhaltung (von) Gedenkandachten (zu) ihren Ehren (in) allen
HŠusern (der) Andacht und den Bah‡'’-Gemeinden in aller Welt.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
26. November 1991
An die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in der ganzen Welt
Liebe Bah‡'’-Freunde,
Aus Anla§ des Tages des Bundes, inmitten dramatischer Ereignisse innerhalb und au§er-
halb des Glaubens, die einen verstŠrkten Schwung in den abschlie§enden Monaten des
Sechsjahresplanes bekunden, und weniger als ein halbes Jahr vor dem Beginn des lange
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
126
ersehnten Heiligen Jahres sind wir hocherfreut, der gesamten Bah‡'’-Welt folgende drei-
fache AnkŸndigung zu Ÿbermitteln.
Zu Ridv‡n 1992 werden sieben neue Nationale Geistige RŠte gebildet werden: in An-
gola (fŸr Afrika), in Gršnland (fŸr Nord- und SŸdamerika), und in Albanien, den Balti-
schen Staaten, Bulgarien, Ungarn und Polen (fŸr Europa). Das Auftreten der fŸnf
letztgenannten besiegelt in angemessener Weise den erfolgreichen, zu Ridv‡n 1990 be-
gonnenen ergŠnzenden Zweijahresplan. ZusŠtzlich wird nach einer durch politische Um-
stŠnde begrŸndeten Unterbrechung von mehr als zehn Jahren der Nationale Geistige Rat
der Republik Kongo wiedergebildet.
In Erwartung der weltweiten Anwendung des Gesetzes des Huququ'll‡h zu nŠchstem
Ridv‡n wurde ein BŸro fŸr Huququ'll‡h im Heiligen Land unter der Leitung des Haupt-
treuhŠnders fŸr Huququ'll‡h, der Hand der Sache Gottes 'Al’ Muhammad Varq‡, gegrŸn-
det. Diese Entwicklung wird von Ma§nahmen begleitet, die Dr. Varq‡ ergiff, um auf
regionaler und nationaler Ebene das Treuhandamt fŸr Huququ'll‡h zu grŸnden, Šhnlich
wie es bereits in den Vereinigten Staaten der Fall ist.
Ein Dreijahresplan wird zu Ridv‡n 1993 unmittelbar im Anschlu§ an das Heilige Jahr
eršffnet werden, in einem Zeitraum, der Zeuge der Siebten Internationalen Tagung am
Weltzentrum sein wird. Die nationalen Ziele dieses weltweiten Planes werden in gemein-
samer Beratung durch die Kontinentalen BeraterŠmter und die Nationalen Geistigen RŠte
festgelegt. Der au§ergewšhnliche Charakter und die Geschwindigkeit der Entwicklungen
innerhalb und au§erhalb des Glaubens erfordern einen kurzen, flexiblen Plan, der dyna-
mischen Eigenart dieser Zeiten angepa§t.
Diese weitreichende Bekanntmachung, die bedeutsamerweise mit dem Beginn der neu-
en Amtsperiode der Hilfsamtsmitglieder in aller Welt zusammenfŠllt, deutet auf eine neue
Flut gšttlicher BestŠtigungen, die die derzeitigen BemŸhungen der Gemeinde des Grš§ten
Namens in allen Gebieten des Planeten umstršmt. Dieses Zusammentreffen beweist erneut
die Existenz grš§ter Herausforderungen und Gelegenheiten, die ausgenutzt werden mŸs-
sen, und es lenkt die Aufmerksamkeit auf die lebenswichtige Rolle, die von diesen hervor-
ragenden Dienern des Glaubens Ÿbernommen wurde, um die GlŠubigen Ÿberall anzuleiten,
grš§ere Hšhen in der sich entfaltenden Herrlichkeit unserer gro§en Sache zu erklimmen.
Wir fŸhlen uns zu dieser fŸr das Schicksal der Sache und der Menschheit kritischen
Stunde dazu bewegt, alle AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in jedem Land aufzurufen, eine Šu§erste
Anstrengung zu unternehmen, die noch nicht geernteten Siege in den schnell vergehen-
den, noch verbleibenden Tagen des Sechsjahresplanes einzubringen. La§t sie dies tun, da-
mit sie mit dem geziemenden GefŸhl des Triumphes in das nahe bevorstehende Heilige
Jahr einziehen - einer Zeit ungekannter Bedeutung, einer Zeit reich an Gelegenheiten fŸr
zentrale Fortschritte des Glaubens Bah‡'u'll‡hs, und nun, da die Jahrhundertfeier Seines
Hinscheidens nŠherrŸckt, in ihren Ausma§en kaum vorstellbar.
Unsere innigen Hoffnungen fŸr Sie alle sind mit unseren demŸtigen Gebeten an der
Heiligen Schwelle verbunden, da§ die Gesegnete Schšnheit in noch nie dagewesenem
Ausma§ Seine belebenden, den Sieg herbeifŸhrenden BestŠtigungen auf Seine Geliebten
herniedersenden mšge.
Mit herzlichen Bah‡'’-GrŸ§en, (gez.) Das Universale Haus der Gerechtigkeit
26 November 1991 "Goldenes Kapitel" fŸr die deutsche Bah‡'’-Gemeinde
127
26 November 1991
"Goldenes Kapitel" fŸr die deutsche Bah‡'’-Gemeinde
Liebe Bah‡'’-Freunde,
wir waren hocherfreut, die in Ihrem E-mail vom 10. November 1991 Ÿbermittelten Nach-
richten zu erhalten. Die Tatsache, da§ die Gedenkandacht fŸr Beraterin Magdalene Car-
ney der Nationalen Bah‡'’-Konferenz in Langenhain unmittelbar voranging und da§
GlŠubige aus RumŠnien und der Ukraine an der Konferenz teilnehmen konnten, hat den
Teilnehmern zweifellos die geistige Bedeutung dieser Zeit eindringlich klargemacht und
geholfen, ihnen eine Vision von der Grš§e der Bestimmung der deutschen Bah‡'’-Ge-
meinde zu geben. Die durch die Ansprachen von Beraterin Polin Rafat vermittelte Inspi-
ration hat dies sicher verstŠrkt.
Die au§ergewšhnlichen Siege, die im Osten errungen wurden, stellen ein goldenes
Kapitel in den Annalen der deutschen Bah‡'’-Gemeinde dar und haben ihr neue geistige
FŠhigkeiten verliehen, um den Herausforderungen der nŠchsten Stufe der Entfaltung ihrer
Bestimmung zu begegnen. Jene LŠnder, in denen unabhŠngige Nationale Geistige RŠte
bereits gebildet sind oder noch errichtet werden, benštigen dringend die andauernde Un-
terstŸtzung der Bah‡'’ aus Deutschland, wŠhrend die wachsende StŠrke genau jener Ge-
meinde in ihrem Heimatland, ihre BeitrŠge zur Literatur des Glaubens und ihre
Mitwirkung an seinen auswŠrtigen Angelegenheiten das Licht des Glaubens immer stŠr-
ker Ÿber den gesamten europŠischen Kontinent und Ÿber dessen Grenzen hinaus werfen.
Wir beten an den Heiligen Schreinen, da§ die Feiern zum Heiligen Jahr in Deutsch-
land einen mŠchtigen Einflu§ sowohl auf die Bah‡'’-Gemeinde wie auch auf die gesam-
te Bevšlkerung haben und Aussichten auf Errungenschaften eršffnen werden, die sich
selbst die optimistischsten AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in jenem Land noch nicht ertrŠumt
haben.
Mit herzlichen Bah‡'’-GrŸ§en, (gez.) Das Universale Haus der Gerechtigkeit
24. Dezember 1991
Freude Ÿber Besuch der Berater in Deutschland
Die in Ihrem E-mail vom 25. November 1991 Ÿbermittelten guten Nachrichten Ÿber den
erfolgreichen Besuch der Berater Elisabeth MŸhlschlegel und Patrick O'Mara in Deutsch-
land haben das Universale Haus der Gerechtigkeit aufs Šu§erste erfreut. Es war im be-
sonderen ermutigt durch die Antwort der bei den fŸnf regionalen Treffen anwesenden
Freunde auf die von den Beratern hervorgerufene Begeisterung. ZusŠtzliche ermutigende
Zeichen sind der erneuerte Geist des Dienstes und die Meldungen fŸr Lehrreisen nach Po-
len und Bulgarien.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit spricht Gebete, da§ die Bah‡'’ in Deutschland
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
128
dazu inspiriert werden, den Herausforderungen der Ziele des Sechsjahresplanes und des
ergŠnzenden Zweijahresplanes mit Hinwendung und Vertrauen auf die FŸhrung und Hil-
fe Bah‡'u'll‡hs zu begegnen.
129
Botschaften und Briefe
des Jahres 1992
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
130
7. Januar 1992
Botschaft an die Bah‡'’ der Welt
Liebe Bah‡'’-Freunde,
es ist uns eine gro§e Freude bekanntzugeben, da§ in Folge der verŠnderten Lage in der
ehemaligen UdSSR und in ErgŠnzung zu unserer Botschaft vom 26. November 1991 drei
weitere Geistige RŠte in jenem weiten Gebiet gebildet werden:
¥ Der Regionale Geistige Rat von Ukraine, Wei§ru§land und Moldova mit seinem Sitz
in Kiew;
¥ Der Regionale Geistige Rat von Zentralasien mit seinem Sitz in Ashkhabad, fŸr die
Republiken Kasachstan, Kirgisien, Tadschikistan, Turkmenien und Usbekistan;
¥ Der Nationale Geistige Rat von Aserbaidschan mit seinem Sitz in Baku.
¥ Der frŸhere Geistige Rat fŸr die UdSSR mit Sitz in Moskau wird im Zuge dieser €n-
derungen in den Regionalen Geistigen Rat von Ru§land, Georgien und Armenien um-
gewandelt.
ZusŠtzlich wird durch die jŸngste offizielle Anerkennung des Glaubens in Niger der
Nationale Geistige Rat in diesem Land mit Sitz in Niamey wiedergebildet.
Die Gesamtzahl Regionaler und Nationaler Geistiger RŠte, die zu Ridv‡n 1992 neu-
oder wiedergebildet werden, betrŠgt zusammen mit den bereits frŸher bekanntgebenen
RŠten nunmehr 12.
Wir sind von diesen Zeichen der Ausweitung der Institutionen der administrativen
Ordnung Bah‡'u'll‡hs in dieser kritischen, abschlie§enden Phase des Sechsjahresplanes
sehr bewegt. Mšgen die Freunde in der ganzen Welt, besonders in den direkt betroffenen
LŠndern, durch diese Entwicklung einen neuen Schwung erhalten, mit der Zuversicht,
da§ jede Anstrengung zur StŠrkung der Grundlagen, die den Bau dieser kŸnftigen Insti-
tutionen tragen, unvorhergesehene Erfolge in diesem schicksalstrŠchtigen Abschnitt im
Leben der Bah‡'’-Weltgemeinde hervorrufen wird.
Mit herzlichen Bah‡'’-GrŸ§en, Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridv‡n-Botschaft 1992
An die Bah‡'’ der Welt
Innig geliebte Freunde,
in dieser Ridv‡n-Zeit mit all ihrem Glanz als Anbruch au§ergewšhnlicher, ereignisrei-
cher Tage sind unsere Herzen tief bewegt, und andŠchtig knien wir vor dem Herrn der
Herrlichkeit, durch dessen Gnade wir an einem glŸckverhei§enden Kreuzweg in der Ge-
schichte Seiner Sache angelangt sind.
Ridv‡n-Botschaft 1992 An die Bah‡'’ der Welt
131
Vom Gipfel des zu Ende gegangenen Sechsjahresplanes gelangen wir jetzt an die
Schwelle des Heiligen Jahres, ehrfŸrchtig erschauernd beim blo§en Gedanken an die
einzigartige Bedeutung dieser geheiligten Zeit der RŸckbesinnung, da vor hundert Jah-
ren Bah‡'u'll‡h, der Verhei§ene aller Zeitalter, vom Erdenleben Abschied nahm. Die
Sonne der Wahrheit jedoch ging nur unter, um fŸr immer und ewig vom "Reich unver-
gŠnglicher Herrlichkeit"1 zu scheinen und hinfort den Strahlenglanz ihrer erneuernden
Macht auf die ganze Welt zu ergie§en. Hinweggegangen aus diesem Dasein ist der Ur-
heber einer Offenbarung von "unfa§barer Grš§e", in der "alle Sendungen der Vergan-
genheit ihre hšchste, letzte Vollendung erreicht" haben,2 der BegrŸnder eines neuen
Menschheitszyklus, "der sich Ÿber einen Zeitraum von mindestens fŸnfhunderttausend
Jahren erstrecken mu§",3 der Stifter einer Weltordnung, eines "Systems, desgleichen
kein sterbliches Auge je gesehen hat".4 Ja, mehr noch, Er war der DŠmmerort des Tages
Gottes, des Tages, da Gottes vortrefflichste Gunstbezeigungen Ÿber die Menschen aus-
geschŸttet wurden".5 Das ist die alles Ÿberragende Wirklichkeit, auf die unsere Betrach-
tungen zu dieser besonderen Jahresfeier an einem so kritischen Zeitpunkt in den
Geschicken der Menschheit gerichtet sind.
So erfŸllt sind wir von den geweihten Erinnerungen dieses Heiligen Jahres, da§ wir
Sie alle einladen mšchten innezuhalten, wenn Sie in diese Periode der Besinnung eintre-
ten, diese Zeit erneuter Hinwendung, diese Etappe der Vorbereitung auf noch zu leistende
Aufgaben, auf noch zu erklimmende Gipfel, auf noch zu entschleiernde Pracht. Denn
wenn wir nun zurŸckschauen auf hundert Jahre einer beispiellosen Geschichte unaufhšr-
lichen Fortschritts, dann blicken wir zugleich voraus auf viele Jahrhunderte einer sich ent-
faltenden ErfŸllung der Gšttlichen Absicht, und wie die Erfahrung zeigt, wird diese
ErfŸllung immer stŠrker bewirkt durch systematisch fortschreitende PlŠne, aber auch
durch immer neue Epochen wundersamer SprŸnge und SchŸbe.
Was uns in der Tat mitten in dieses verhei§ungsvolle Heilige Jahr hineinfŸhrt, ist die
Schau neuer Horizonte, wie sie der triumphale Abschlu§ des Sechsjahresplanes eršffnet,
der mit der Eršffnungsphase der vierten Epoche im Gestaltenden Zeitalter unseres Glau-
bens zusammenfiel. Triumphal ist alles in allem nicht so sehr der Zuwachs in Zahlen,
wenngleich sich die Gemeinde an vielen Orten zu bestimmten Zeiten ungewšhnlich stark
ausweitete. Der Triumph offenbart sich in einer neuen Vielfalt von Siegen, in neuen An-
fŠngen, frischen Initiativen und ausgereiften institutionellen Entwicklungen, die dem Er-
folg bei den sieben Hauptzielen des Planes gleichsam den Stempel aufdrŸcken. So
unmšglich es auch ist, auf diesen wenigen Seiten die Ergebnisse des Planes aufzulisten,
verdienen doch die wichtigsten Entwicklungstrends wŠhrend dieser bemerkenswert dy-
namischen Zeit hervorgehoben zu werden. Die Bah‡'’-Gemeinde hat sich in den letzten
sechs Jahren auffallend verŠndert. Die wichtigsten Anzeichen dafŸr sind zweifellos fŸr
die Freunde allŸberall wahrnehmbar und kšnnen wie folgt zusammengefa§t werden:
1. SELAB 5/1
2. KGG S.120f
3. WOB S.155
4. CODEX.QDAS Nr.21
5. KGG S.121
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
132
Erstens: Bah‡'u'll‡hs Glaube ist in jedem Land der Erde vertreten. Der plštzliche Wandel
des politischen Klimas, ohne Zweifel durch Gottes Gro§en Plan bewirkt, hat riesige
Gebiete fŸr die Durchdringung mit den gšttlichen Lehren eršffnet, vor allem in der
vormaligen Sowjetunion und den frŸheren OstblocklŠndern. Die durch diesen Wan-
del geschaffenen Mšglichkeiten fŸhrten dazu, da§ Ritter Bah‡'u'll‡hs die letzten aus
Shoghi Effendis Zehnjahres-Weltkreuzzug verbliebenen unberŸhrten Gebiete besetz-
ten. Diese Mšglichkeiten veranla§ten auch dazu, an Ridv‡n 1990 den Zweijahres-Er-
gŠnzungsplan fŸr diese Gebiete zu beginnen, was zu einem aufsehenerregenden
Erfolg fŸhrte, nicht nur bei der Ausbreitung in den vielen betroffenen LŠndern, son-
dern auch bei der Vielgestalt der von den neuen GlŠubigen dieser LŠnder vertretenen
Gesellschaftsschichten, beim Umfang und der Vielschichtigkeit des Bah‡'’-Schrift-
tums sowie bei der Zahl der in dieser kurzen Zeit errichteten Bah‡'’-Institutionen. Die
Bah‡'’-Welt sah sich durch diese Entwicklungen stark angeregt; auch anderswo ver-
zeichneten einige LŠnder bedeutende Erfolge in der Lehrarbeit. Die bis jetzt im Welt-
zentrum verfŸgbaren Zahlen vermelden, da§ wŠhrend des Sechsjahresplanes mehr als
anderthalb Millionen Seelen der Sache Gottes beigetreten sind. †beraus interessant
ist das besondere dreijŠhrige Lehrprojekt in Guyana, das zu einem Wachstum der
Bah‡'’-Gemeinde bis auf sechs Prozent der Bevšlkerung fŸhrte.
Zweitens: Auf der ganzen Welt erreichte die Proklamation des Glaubens eine všllig neue
Stufe. Inspiriert durch die Jahrhundertfeier der VerkŸndigung Bah‡'u'll‡hs an die Kš-
nige und Herrscher der Menschheit, war 1967 ein Proklamationsfeldzug eingeleitet
worden, der 1979 mit der Woge von Verfolgungen der iranischen Bah‡'’-Gemeinde
an Schwungkraft gewann und neuerdings mit der Verteilung der "Verhei§ung des
Weltfriedens" stark ausgeweitet wurde. Kšnige und Kšniginnen, PrŠsidenten und
Premierminister, Gesetzgeber, Juristen, Akademiker, verschiedenartigste Institutio-
nen und Organisationen wurden der Botschaft Bah‡'u'll‡hs gewahr. Die KreativitŠt,
mit der sich Ÿberall die Gemeinden in die offene Verbreitung der Sache Gottes einŸb-
ten, wurde zu einer Triebkraft fŸr den Plan und erregte in betrŠchtlichem Ausma§ bei
Organisationen, MeinungstrŠgern und Medien das Interesse an den Problemlšsungen,
die unser Glaube einer seltsam verwirrten Welt zu bieten hat. Begeistert von der Sto§-
wirkung der fŸr die Glaubensproklamation getroffenen Ma§nahmen sowie der fort-
gesetzten BemŸhungen zur Verteidigung der schwer verfolgten iranischen Bah‡'’-
Gemeinde haben nationale wie šrtliche Geistige RŠte im Umgang mit der …ffentlich-
keit eine eindrucksvolle KŸhnheit und OriginalitŠt entfaltet, und sie tun es weiterhin.
Dies zeigt sich in ihren unzŠhligen Kontakten zu Beamten auf allen staatlichen Ebe-
nen, in ihren Verbindungen zu einem sich ausweitenden Spektrum von Organisatio-
nen und in ihrem immer gewandteren Umgang mit den Medien.
Drittens: Im Dezember 1986 brachte die Einweihung des Muttertempels fŸr den indi-
schen Subkontinent der Lehr- und Proklamationsarbeit des Glaubens einen neuen
KrŠfteschub. Als ein Bauwerk von seltener Schšnheit und Vollkommenheit gewann
der "Lotostempel" breite Zustimmung und fand gleichzeitig bei gro§en Besucherzah-
len ungewšhnlichen Anklang. Sein Ruhm als architektonisches Wunderwerk verbrei-
tete sich wie ein Lauffeuer, ebenso sein geistiger Einflu§. Es ist keine †bertreibung,
Ridv‡n-Botschaft 1992 An die Bah‡'’ der Welt
133
wenn man feststellt, da§ unter allen Bah‡'’-HŠusern der Andacht dieser Tempel heut-
zutage der wirksamste stumme Lehrer ist; Jahr fŸr Jahr zieht er mit durchschnittlich
20.000 Besuchern pro Tag mehr Menschen an als alle anderen Bah‡'’-Tempel zusam-
mengenommen. Zu den Besuchern aus vielen LŠndern gehšren einige der prominen-
testen Persšnlichkeiten der Welt. Als Gegenstand von gro§em Medieninteresse
wurde der Tempel selbst in russischen und chinesischen Fernsehprogrammen darge-
stellt. Sein Erfolg in dieser Hinsicht hat unerme§lich zu der starken šffentlichen Auf-
merksamkeit fŸr den Glauben beigetragen.
Viertens: Das weitere Hervortreten des Glaubens aus der Verborgenheit spiegelt sich auf
verschiedenartige Weise. In gebildeten Kreisen, in Nachschlagewerken und in den
Medien wird der Glaube Bah‡'u'll‡hs mehr und mehr als eine der "wichtigen" oder
"Haupt"-Religionen in der Welt bezeichnet. Durch die verstŠrkte Proklamation der
Freunde werden die GlaubenstŠtigkeiten in den Medien immer ausgiebiger behandelt;
aber noch wichtiger ist die Tatsache, da§ die Medien von sich aus Interesse an der
Bah‡'’-Gemeinde zeigen und in weiten Teilen der Welt Kontakt zu ihr suchen. Ein-
flu§reiche Segmente der …ffentlichkeit auf Gebieten wie Friedensarbeit, Umwelt,
Stellung der Frau, Erziehungswesen und Alphabetisierung sind in wachsendem Ma§e
den Bah‡'’-Ideen ausgesetzt; deren Reaktion bewirkte, da§ die Bah‡'’ mehr und mehr
zur Teilnahme an weitverzweigten Projekten im Verbund mit staatlichen und nicht-
staatlichen Organisationen aufgerufen sind.
†berdies wŠchst dadurch, da§ das šffentliche Bewu§tsein den Bah‡'’-Ideen ausge-
setzt ist, die Erkenntnis, da§ der Glaube Bah‡'u'll‡hs Antworten auf die Weltproble-
me hat, aber auch die Erwartung, da§ die Bah‡'’-Gemeinde in den šffentlichen
Dingen eine immer aktivere Rolle spielt. Der beachtliche Erfolg des UmweltbŸros der
Bah‡'’-Weltgemeinschaft, das wŠhrend des Planes errichtet wurde, verdeutlicht das
Wesen dieser Entwicklung. Auch die formellen Beziehungen, welche die Bah‡'’-
Weltgemeinschaft mit dem Netzwerk fŸr Religion und Bewahrung der Schšpfung
beim Weltweiten Fonds fŸr die Natur (WWF) sowie mit der Weltkonferenz fŸr Reli-
gion und Frieden geknŸpft hat, spiegeln in Verbindung mit den zahlreichen gleichar-
tigen Beziehungen der nationalen und šrtlichen Geistigen RŠte in ihrem jeweiligen
ZustŠndigkeitsbereich einen Trend im Hervortreten des Glaubens als ein Gebilde, mit
dem man rechnen mu§. Insgesamt fŸhrt die Sto§kraft des weitverzweigten Proklama-
tionsfeldzuges zu einem šffentlichen Echo auf den Glauben Bah‡'u'll‡hs; man kann
jetzt sagen, da§ Bah‡'u'll‡hs Glaube den wichtigsten šffentlichen Institutionen und
den prominentesten Persšnlichkeiten auf Erden bekannt ist.
FŸnftens: Die Bah‡'’-Projekte der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung haben sich
vervielfacht und mit ihren an zahlreichen Orten gegebenen Beispielen fŸr die Macht
der Gruppeninitiative sowie der freiwillig-beratenden TŠtigkeit der Gemeinde einen
guten Ruf gebracht. Es handelt sich um mehr als tausend Projekte auf den Gebieten
des Erziehungswesens, der Landwirtschaft, der GesundheitsfŸrsorge, der Alphabeti-
sierung, der Umwelt und der verbesserten Stellung der Frauen. In etlichen FŠllen kam
diesen Projekten die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und internationalen
nichtstaatlichen Organisationen zugute, so zum Beispiel bei dem Projekt fŸr die ver-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
134
besserte Stellung der Frauen, das fŸnf nationale Geistige RŠte mit der finanziellen
UnterstŸtzung des Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen fŸr die Frauen (UNI-
FEM) eingeleitet haben; Projekte auf anderen Gebieten wurden durch die kanadische,
die indische, die deutsche und die norwegische Regierung unterstŸtzt. Einige Projekte
brachten so ausgezeichnete Ergebnisse, da§ sie durch lobende ErwŠhnung sowie
Preisverleihungen seitens Regierungen und internationaler nichtstaatlicher Organisa-
tionen šffentliche Aufmerksamkeit erregten.
Sechstens: Die Jugendarbeit nahm durch die Idee eines Jahrs des Dienstes fŸr die Jugend
einen besonderen Charakter an. Der Einbezug der Jugend in den Sechsjahresplan als
Kurzzeit-Pioniere, Reiselehrer und Projektbeteiligte wirkte sich grŸndlich auf die
Lehrarbeit allŸberall aus und federte die BemŸhungen einer wachsenden Zahl von na-
tionalen wie šrtlichen Gemeinden um soziale und wirtschaftliche Entwicklung ab. An
den vielen Siegen in den ehemals kommunistischen LŠndern waren die Jugendlichen
stark beteiligt. Ihre Mitarbeit bei Projekten der sozialen und wirtschaftlichen Ent-
wicklung zog in mehreren FŠllen die Aufmerksamkeit von Regierungen und Ent-
wicklungsorganisationen auf sich. Die Bildung des EuropŠischen Bah‡'’-Jugendrates
spornte dort die AktivitŠten der Jugend an, was wiederum den Schub der Lehrarbeit
in diesem Erdteil wŠhrend der letzten Jahre des Planes machtvoll unterstŸtzte. Ein be-
deutsamer Wesenszug der Jugendarbeit ist der Beitrag von Kurzzeit-Freiwilligen aus
allen Teilen des Planeten zur Arbeit des Weltzentrums, wo ihre Dienste von unschŠtz-
barem Wert waren.
Siebtens: Die Fortschritte bei der Festigung des Bah‡'’-Verwaltungssystems treten mit
der deutlichen Verbesserung der inneren Entwicklung und mit den BemŸhungen sei-
ner beiden Arme um enge Zusammenarbeit klar zutage. Die hei§ geliebten, uner-
schrockenen HŠnde der Sache Gottes verfolgen, getreu ihrer Bindung an ihren
geliebten HŸter, weiterhin ihre einzigartigen Dienste und Ÿberraschen die Gemeinde
mit ihrer nie versiegenden Kraft. Wachsende Kraft und Zuversicht bei den Berater-
Šmtern und ihren HilfsŠmtern, unterstŸtzt von einem verstŠrkten, tatkrŠftigen Interna-
tionalen Lehrzentrum, verschafft den Geistigen RŠten, die anzuregen und zu beraten
ihre Aufgabe ist, eine Untermauerung, die fŸr die Wohlfahrt des ganzen Systems un-
abdingbar ist, wŠhrend die erweiterten TŠtigkeiten der nationalen und šrtlichen Geis-
tigen RŠte, die ihrerseits die Geschicke ihrer Gemeinden zu leiten haben, die Basis
des Systems betrŠchtlich in die Breite wachsen lie§. Seite an Seite haben diese Insti-
tutionen mit ihrer Arbeit die Entwicklung der Verwaltungs- und Gesellschaftsord-
nung erleichtert und angekurbelt. Mehr noch: Sie zeigen eine schšpferische Kraft, die
fŸr ihren weiteren Reifungsproze§ Gutes verspricht.
Achtens: Die gro§en Bauvorhaben am Berg Gottes, von Bah‡'u'll‡h im Tablet vom Kar-
mel vorausgeschaut, von `Abdu'l-Bah‡ mit dem Bau des Schreins des B‡b begonnen
und nach den PlŠnen Shoghi Effendis fortgesetzt, haben jetzt eine neue Stufe erreicht.
Die Arbeit begann im Mai 1990 mit der VerstŠrkung und Erweiterung der Hauptter-
rasse um den Schrein des B‡b als erstem Schritt zur Verwirklichung des architekto-
nischen Konzepts fŸr die ErfŸllung der Vision `Abdu'l-Bah‡s mit Terrassen vom Fu§
bis zum Kamm des Berges. Im September des folgenden Jahres wurden die Erdarbei-
Ridv‡n-Botschaft 1992 An die Bah‡'’ der Welt
135
ten am Bau des Zentrums fŸr das Studium der heiligen Texte und an der Erweiterung
des Internationalen ArchivgebŠudes in Angriff genommen. Diesen Bauten folgt die
Errichtung der anderen GebŠude am Bogen: der Sitz des Internationalen Lehrzent-
rums sowie zu gegebener Zeit die Internationale Bah‡'’-Bibliothek.
Alle diese Entwicklungen machen offenkundig, da§ das fŸr den weiteren Fortschritt
der Bah‡'’-Gemeinde zusammenkommende Potential kaum abzuschŠtzen ist. Die verŠn-
derte Lage innerhalb und zwischen den Nationen und die vielen gesellschaftlichen Pro-
bleme vergrš§ern dieses Potential zusŠtzlich. Dieser ganze Wandel vermittelt den
Eindruck, da§ der Geringere Friede nahegekommen ist. Aber gleichzeitig flackern Ge-
genkrŠfte wieder auf. Die neue Flutwelle politischer Freiheit, ausgelšst durch den Zusam-
menbruch der Bollwerke des Kommunismus, fŸhrte zu einer Explosion des
Nationalismus. Der damit wieder einhergehende Rassismus in vielen Gebieten ist zum
Gegenstand ernster globaler Sorge geworden. Vermischt werden diese beiden Elemente
in einem aufwallenden religišsen Fundamentalismus, der die Brunnen der Toleranz ver-
giftet. Der Terrorismus grassiert. Weitverbreitete Unsicherheit Ÿber die wirtschaftlichen
ZustŠnde weisen auf eine tiefgreifende Unordnung bei der Steuerung der materiellen An-
gelegenheiten des Planeten, was das GefŸhl der Frustration und der Zwecklosigkeit im
politischen Bereich nur verschlimmern kann. Alarmierend ist der verschlechterte Zustand
der Umwelt sowie der Gesundheit weiter Bevšlkerungskreise. Und doch gehšren zu den
Elementen des Wandels auch erstaunliche Fortschritte der Kommunikationstechnik, wel-
che die rasche †bermittlung von Informationen und Ideen von einem Teil der Welt zum
anderen ermšglichen. Diese "gleichzeitigen VorgŠnge des Aufstiegs und des Untergangs,
des Zusammenschlusses und des Auseinanderfallens, der Ordnung und des Chaos mit ih-
ren fortgesetzten, wechselseitigen Auswirkungen aufeinander"1 sind der Hintergrund,
vor dem sich eine Myriade neuer Mšglichkeiten fŸr die nŠchste Stufe in der Entfaltung
des Gšttlichen Planes unseres geliebten Meisters anbietet.
Die mit Bah‡'u'll‡hs Offenbarung erwachten linden LŸfte schienen mit dem NŠherrŸ-
cken des Heiligen Jahres den Charakter eines Sturms anzunehmen, der durch die Ÿberleb-
ten Strukturen der alten Ordnung fegt, mŠchtige StŸtzen umlegt und den Baugrund fŸr
neue EntwŸrfe gesellschaftlicher Organisation freimacht. Der Ruf nach Einheit, nach ei-
ner neuen Weltordnung, ist aus vielen Richtungen zu hšren. Der Wandel der Weltgesell-
schaft zeichnet sich durch eine unglaubliche Geschwindigkeit aus. Ein Wesenszug dieses
Wandels ist seine Plštzlichkeit, ja †berstŸrzung, offensichtlich als die Wirkung einer wil-
den, verborgenen Kraft. Positiv an diesem Wandel sind die noch ungewohnte Offenheit
fŸr weltumspannende Konzepte, die Tendenz zu internationaler und regionaler Zusam-
menarbeit, die Neigung kŠmpfender Parteien, sich fŸr friedliche Lšsungen zu entschei-
den, die Suche nach geistigen Werten. Selbst die Gemeinschaft des Grš§ten Namens
erlebt derart unerbittliche Wirkungen, weil dieser belebende Sturm unser aller Denkweise
durchlŸftet, aber auch unsere Gesamtschau fŸr den Zweck der auf die Leiden und den
Aufruhr der Menschheit folgenden Ordnung Bah‡'u'll‡hs erneuert, klŠrt und erweitert.
1. KGG S.114
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
136
WŠhrend uns die Weltlage vor eine gro§e Herausforderung von hšchster Dringlich-
keit stellt, fŸhrt sie uns zugleich die ermutigende Gesamtschau Shoghi Effendis vor Au-
gen. †ber die Aussichten der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung im zweiten
Jahrhundert der Bah‡'’-Zeitrechnung, dessen Scheitelpunkt wir uns mit Riesenschritten
nŠhern, schrieb er 1946: ÈDem zweiten Jahrhundert ist bestimmt, Zeuge eines gewaltigen
Aufmarsches sowie einer bemerkenswerten Festigung derjenigen KrŠfte zu werden, die
an der weltweiten Entwicklung jener Ordnung arbeiten, ebenso Zeuge der ersten Regun-
gen jener Weltordnung, fŸr die das gegenwŠrtige Verwaltungssystem zugleich VorlŠufer,
Kern und Muster ist. In dem Ma§e, wie diese Ordnung kristallisiert und ihren wohltŠtigen
Einflu§ Ÿber den ganzen Planeten ausstrahlt, kŸndet sie einerseits das Erwachsenwerden
der ganzen Gattung Mensch, andererseits die Reife des Glaubens, ihres Ahnherrn.Ç1
Wenn wir uns der besonderen Gelegenheiten des Heiligen Jahres bewu§t werden,
empfangen wir sicherlich die nštige geistige AusrŸstung, um die drŠngenden Aufgaben
der nŠchsten Entwicklungsstufe des Gšttlichen Planes in Angriff nehmen zu kšnnen. Die-
se Zeit des Gedenkens zieht die richtige Trennlinie zwischen den herrlichen Triumphen
der letzten hundert Jahre und den glŠnzenden TrophŠen, die wir noch einsammeln mŸs-
sen. Zu Beginn hei§en wir freudigen und dankbaren Herzens die weitere Ausdehnung und
Festigung der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung willkommen, die daraus erwŠchst,
da§ zu dieser Ridv‡n-Zeit zwšlf Nationale und Regionale Geistige RŠte neu gebildet wer-
den. Wie eindrucksvoll ist es doch, da§ die Anzahl dieser RŠte der Zahl nationaler Geis-
tiger RŠte entspricht, die es 1953, zu Beginn des Zehnjahres-Weltkreuzzuges, insgesamt
gab - ein erfreulicher Beweis fŸr die rasche Ausdehnung der Verwaltungs- und Gesell-
schaftsordnung in knapp vierzig Jahren. Mit diesen neuen RŠten wird die Zahl der Nati-
onalen Geistigen RŠte, die an der siebten Internationalen Bah‡'’-Tagung nŠchstes Ridv‡n
teilnehmen, 165 betragen, unter BerŸcksichtigung des Einbezugs von Sikkim nach Indien
sowie der Unterbrechung der Bah‡'’-VerwaltungstŠtigkeit durch die unsicheren VerhŠlt-
nisse in Liberia.
Freudig kŸndigen wir an, da§ die folgenden HŠnde der Sache Gottes als unsere Ver-
treter sechs der GrŸndungstagungen beiwohnen werden: Amatu'l-Bah‡ Rœh’yyih Kh‡-
num wird bei den Tagungen in Bulgarien und Polen zugegen sein, Al’ Akbar Furœtan bei
denjenigen der baltischen Staaten sowie Ungarns, und Dr. `Al’-Muhammad Varq‡ bei
den Tagungen in Gršnland, Wei§ru§land und Moldawien. Bei den Ÿbrigen GrŸndungsta-
gungen werden Berater unsere Vertreter sein: George Allen in der Republik Kongo, Dr.
Farzam Arbab in Zentralasien, Rolf von CzŽkus in Angola, Frau Parvin Djoneidi in Ni-
ger, Hartmut Grossmann in Albanien und Mas`œd Khams’ in Aserbeidschan.
In nur wenigen Wochen wird in der geheiligten Umfriedung des Schreins Bah‡'u'll‡hs
eine Versammlung erhabenen Zweckes stattfinden und den hundertsten Jahrestag des Hin-
scheidens des Verlangens aller Všlker begehen. Die Ehrenrolle mit den Namen der Ritter
Bah‡'u'll‡hs wird, wie von unserem geliebten HŸter angekŸndigt, am Morgen zuvor, dem
28. Mai, unter der EingangstŸr zum innersten Heiligtum des Allheiligen Schreines nieder-
1. Brief vom 15. Juni 1946 in Messages to America. Selected Letters and Cablegrams Addressed
to the Bah‡'’s of North America 1932 - 1946, Wilmette, Ill. 1947, p.96f
Ridv‡n-Botschaft 1992 An die Bah‡'’ der Welt
137
gelegt worden sein; sie soll dort verbleiben, Symbol fŸr den historischen Sieg, als Lohn
der unerschŸtterlichen Entschlossenheit seitens der Liebenden der Gesegneten Schšnheit,
derer, die dem Ruf zum mŠchtigen Zehnjahres-Kreuzzug geantwortet und das Banner Sei-
nes Glaubens in den unberŸhrten Gebieten der ganzen Welt aufgepflanzt haben.
SpŠter, im November, werden sich die Heerscharen Bah‡'u'll‡hs in New York zu Tau-
senden versammeln, um mit einer hochsymbolischen Geste namens ihrer BrŸder auf der
ganzen Welt ihre Hochachtung fŸr den von Bah‡'u'll‡h vermachten Bund zu bezeugen,
um das Gedenken Dessen wachzurufen, den Er zum Mittelpunkt dieses Bundes ernannt
hatte und der den Rang dieser Metropole erhšhte, indem Er ihr den Ehrennamen "Stadt
des Bundes"1 verlieh. Dort werden sie auch die Macht der Einheit beweisen, die der Got-
tesbund allen Všlkern der Welt sichern soll. Es wird ein Moment Ÿberragender Bedeu-
tung fŸr die Bah‡'’-Gemeinde in den Augen der Weltšffentlichkeit werden.
Diese beiden internationalen Ereignisse sind Angelpunkte fŸr Treffen mit gleicher
Absicht, an denen die Freunde in allen Winkeln der Welt teilnehmen. Der geistige Cha-
rakter und die wŸrdige Art ihrer Teilnahme werden sicherlich die BestŠtigungen aus der
Hšhe anziehen und so zutiefst die aufbauenden KrŠfte beeinflussen, die auf der ganzen
Erde am Werk sind.
Ein weiterer Quell des Segens, auf den wir seit langem unsere Hoffnung richten, wird
gleichfalls offenbar. Bah‡'u'll‡h schreibt: "Als Wir im GefŠngnis waren, haben Wir ein
Buch offenbart, das Wir "Das Heiligste Buch" benannten. Darin haben Wir Gesetze ge-
geben und es geschmŸckt mit den Geboten deines Herrn, der die Amtsgewalt Ÿbt Ÿber alle
in den Himmeln und auf Erden."2 In voller Erkenntnis der welterschŸtternden Bedeutung
dieses Schrittes kŸndigen wir Ihnen daher die Veršffentlichung der mit Anmerkungen
versehenen englischen †bersetzung des Kit‡b-i-Aqdas wŠhrend dieses Jahres an - des
von Bah‡'u'll‡h vor etwa vier Menschenaltern im Haus Ud’ Khamm‡r zu Akk‡ offenbar-
ten Grundgesetzes der kŸnftigen Weltkultur.
Inmitten des durch die beiden gro§en Gedenkfeiern wie auch die bevorstehende Ver-
šffentlichung des Mutterbuches der Bah‡'’-Offenbarung verursachten ungeduldigen Vor-
gefŸhls tritt nun das Gesetz des Huqœqu'll‡h als Teil der feststehenden Lebenspraxis bei
allen Gliedern der ganzen Weltgemeinschaft in Kraft. Mšgen die verhei§enen Gnadenga-
ben, die mit der Inkraftsetzung dieses heiligen Gesetzes verbunden sind, auf die Geliebten
des Herrn in jedem Land herniederstršmen.
Ein Jahr - beladen mit Ereignissen von so geheiligter Tragweite - mu§ zu Folgerungen
von unvorstellbarer Wirkkraft hinfŸhren. Was sich daraus unmittelbar ergibt, lŠ§t sich un-
mšglich voraussagen; es ist mŸ§ig, darŸber zu spekulieren. Stattdessen sollten wir lieber
unsere Gedanken auf die Bedeutung der weihevollen Ereignisse richten, an die uns dieses
Jahr erinnern soll, ist doch der Zweck des Heiligen Jahres keineswegs mit šffentlichen
Gedenkfeiern erfŸllt, so angemessen sie auch gestaltet sein mšgen. Wesentlich ist die Ge-
legenheit zu innerer Neubesinnung, die dieses Jahr jedem einzelnen Bah‡'’ bietet. Es ist
fŸrwahr die besondere Zeit fŸr ein Rendezvous der Seele mit dem Quell ihres Lichts und
1. GGV S.327
2. AKKA 17/109
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
138
ihrer FŸhrung, eine Zeit der Hinwendung zu Bah‡'u'll‡h, der Suche nach einem vertieften
Werturteil Ÿber Seine Absicht, der Erneuerung der Ergebenheit fŸr Ihn. Es ist eine Zeit
des RŸckzugs auf den eigenen Wesenskern, hin zur Wohnstatt des Geistes Bah‡s, hinein
in jenen Innenraum, in den Er uns einlŠdt mit den Worten: "Schaue in dich, da§ du Mich
in dir findest, mŠchtig, stark und selbstbestehend."1 Ja, es ist eine Zeit der erneuerten Hin-
wendung zum Bund Gottes, des erneuerten Pflichtbewu§tseins, der erneuerten Kraft zum
Lehren, zur "verdienstvollsten aller Taten".2
Die wichtigste Hilfe fŸr Ihre Neubesinnung und Ihre Taten wird Ihnen sicherlich die
Einsicht und die Begeisterung aus Seinen Worten bieten, so etwa den folgenden: "Ich bin
die Sonne der Weisheit, das Meer der Erkenntnis. Ich ermutige die Schwachen und belebe
die Toten. Ich bin das Licht der FŸhrung, das den Weg erhellt."3 "Bei Meinem Leben!
Nicht aus eigenem Antrieb habe Ich von Mir gekŸndet, sondern Gott hat Mich nach Sei-
nem ureigenen Ratschlu§ offenbart."4 "Ich bin im Schatten der Wolken der Herrlichkeit
gekommen und von Gott mit unŸberwindlicher SouverŠnitŠt bekleidet."5 "Wer Mich
nicht hat, ist aller Dinge verlustig. Wendet euch ab von allem, was auf Erden ist, und su-
chet nur Mich."6 "Liebe Mich, damit Ich dich liebe. Wenn du Mich nicht liebst, kann Mei-
ne Liebe dich niemals erreichen. Erkenne dies, o Diener!"7 "Die AltehrwŸrdige Schšnheit
hat eingewilligt, in Ketten gelegt zu werden, damit die Menschheit aus ihrer Knechtschaft
erlšst werde, und hat es hingenommen, zum Gefangenen in dieser mŠchtigsten Festung
zu werden, damit die ganze Welt wahre Freiheit gewinne. Er hat den Kelch des Leidens
bis zur Neige geleert, damit alle Všlker der Welt immerwŠhrende Freude erlangen und
von Fršhlichkeit erfŸllt werden."8
Wohin uns die persšnliche Neubesinnung oder unser erneuertes Pflichtbewu§tsein
auch fŸhren, einer Sache mŸssen wir gewi§ sein: Der Name des Lebensspenders der Welt
wird nunmehr auf der ganzen Erde bekannt, unter hoch und niedrig gleicherma§en. Wenn
wir uns bewu§t machen, da§ seit dem Hinscheiden der Gesegneten Schšnheit bereits ein
volles Jahrhundert verstrichen ist, wenn wir beobachten, wie immer lauter aus den Herzen
derer, die sich nach Hoffnung auf Trost sehnen, wahrhafte Angstschreie dringen, dann
kšnnen wir, Seine bekennenden Diener, vor dieser hšchsten, drŠngendsten Pflicht weder
schwanken noch ermatten. Denn Er, Bah‡'u'll‡h, ist die Hšchste Manifestation, der Eini-
ger und Erlšser der ganzen Menschheit, der Springquell der Gerechtigkeit, der unsterbli-
che Geliebte. Nach Seiner unfehlbaren VerkŸndigung ist "Er, der Unbedingte, in den
Wolken des Lichts gekommen, um alles Erschaffene mit dem Odem Seines Namens, der
Allbarmherzige, zu beleben, um die Welt zu vereinen und alle Menschen zu versammeln
an dieser Tafel, die vom Himmel herabgesandt ist."9 La§t uns Seinen Namen mit WŸrde
1. VW ar.13
2. €L 128/10
3. AKKA 11/20
4. WOLF S.26
5. €L Kap.47
6. AKKA 11/20
7. VW ar.5
8. €L Kap.45 vgl.TAHEZ I S.186
26. MŠrz 1992 Hand der Sache Gottes William Sears verstorben
139
tragen, hin zu denen, die ihn hšren mŸssen, la§t uns ihn darbieten als einen Schatz fŸr die,
welche ihn empfangen mŸssen, la§t uns ihn voll Liebe aussprechen gegenŸber denen, die
ihn sich zu eigen machen mŸssen.
Wie lobenswert wŠre es doch, wenn jeder von uns, erfŸllt von dem Verlangen,
Bah‡'u'll‡hs Namen laut auszurufen, und als Demonstration seiner besonderen Liebe fŸr
die Schšnheit Abh‡, seinen persšnlichen Lehrfeldzug dergestalt in Gang brŠchte, da§ die
gemeinsame Kraft und die Ergebnisse dieser FeldzŸge in der ganzen Welt die weihevol-
len †bungen dieses Heiligen Jahres zu einem weithin hallenden Schlu§akkord fŸhrten
und somit die BŸhne aufschlŸgen fŸr den Start des bevorstehenden Dreijahresplanes zu
Ridv‡n 1993!
Zum Schlu§ scheint es uns zu dieser Stunde besonders angemessen, Bah‡'u'll‡hs Er-
klŠrung im Heiligsten Buche in Erinnerung zu rufen, mit der Er zu unserer Betroffenheit
bei Seinem Hinscheiden Seinen Willen zum Ausdruck bringt: "Seid nicht verzagt, o Všl-
ker der Welt, wenn die Sonne Meiner Schšnheit untergegangen und der Himmel Meines
Heiligtums vor eueren Augen verhŸllt sein wird. Erhebt euch, um Meine Sache weiterzu-
tragen und Mein Wort unter den Menschen zu erhšhen. Wir sind immer mit euch und
werden euch durch die Macht der Wahrheit stŠrken. Wir sind wahrhaft allmŠchtig. Wer
Mich erkennt, wird aufstehen und Mir mit solcher Entschlossenheit dienen, da§ die
MŠchte von Erde und Himmel seine Absicht nicht vereiteln kšnnen."1
Geliebte Freunde, wir werden nicht versŠumen, an der Heiligen Schwelle darum zu
bitten, da§ Er, die Gesegnete Schšnheit, von Seiner Wohnstatt unsterblichen Glanzes her
Ihrer aller Seelen mit dem neubelebenden Odem Seiner himmlischen Macht erfŸlle.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
26. MŠrz 1992
Hand der Sache Gottes William Sears verstorben
Unsere Herzen sind tief betrŸbt (und die) Bah‡'’-Welt (hat einen) gro§en Verlust erlitten
durch (das) Hinscheiden (der) Hand (der) Sache Gottes William Sears, (der) pulsierende,
gesegnete, mutige BannertrŠger (des) Glaubens Bah‡'u'll‡hs. Sein Ÿber mehr als (ein) hal-
bes Jahrhundert ungebrochener Dienst (ist) gekennzeichnet durch unerschŸtterliche Hin-
gabe zum geliebten HŸter, ansteckenden Enthusiasmus fŸr (das) Lehren, anspornenden
Sinn fŸr das Dramatische, entwaffnenden Humor, besondere Liebe zu Kindern, unent-
wegte Entschlossenheit angesichts von Schwierigkeiten. Er wird fŸr immer in Erinnerung
bleiben wegen (der) vollen Hingabe seiner kreativen und kraftvollen FŠhigkeiten als Au-
tor, Herausgeber, Redner, Programmdirektor in Funk und Fernsehen, wegen der vielfŠl-
tigen Dienste als Reiselehrer in unzŠhligen LŠndern, insbesondere in Nord- und
SŸdamerika, und als Pionier nach Afrika, wo er Mitglied des Hilfsamtes und (des) Nati-
9. WOLF S.54
1. CODEX.AQDAS Nr.6
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
140
onalen Geistigen Rates (von) SŸd- und Westafrika war, als (er) im Jahre 1957 in (den)
Rang (einer) Hand (der) Sache erhoben wurde. SpŠter diente er (den) HŠnden (der) Sache
(im) Heiligen Land. Sein Verlust wird in Nordamerika schmerzlich gefŸhlt, wo er (das)
letzte Ma§ seiner verebbenden KrŠfte (der) Fšrderung (der) LehraktivitŠten widmete.
(Die) dynamischen Auswirkungen seines Wirkens werden in seinen vielen BŸchern und
Aufnahmen fortleben. KŸnftige Generationen werden sich an (dem) ihnen Ÿberlassenen
reichen historischen VermŠchtnis erfreuen. (Wir) beten inbrŸnstig (an den) Heiligen
Schreinen (fŸr den) Fortschritt seiner herausragenden Seele (im) Abh‡-Kšnigreich.
(Wir) weisen (die) Freunde (in der) ganzen Welt an, seines Hinscheidens (zu) geden-
ken. (Wir) erbitten angemessene Gedenkandachten zu seinen Ehren (in) allen HŠusern
(der) Andacht.
30. MŠrz 1992
E-Mail
Ermutigende Anzeichen (des) wachsenden šffentlichen Interesses mit Ereignissen in ra-
scher Folge zum Heiligen Jahr (werden) deutlich verstŠrkt durch Nachrichten aus Brasi-
lien Ÿber (einen) Tribut an den Stifter (des) Glaubens durch (die) Brasilianische Bundes-
Abgeordnetenkammer des Parlamentes, die, der Bitte einer Gruppe ihrer Mitglieder fol-
gend, beschlossen hat, am 29. Mai eine feierliche Sitzung ihres Gremiums abzuhalten, um
die Hunderjahrfeier des Hinscheidens von Bah‡'u'll‡h auszuzeichnen.
Es wurde offiziell um Teilnahme eines ReprŠsentanten des Nationalen Geistigen Ra-
tes gebeten. Alle Senatoren und auslŠndischen Botschafter werden durch die Kammer
eingeladen. Beobachter verschiedener šrtlicher Bah‡'’-Gemeinden werden ebenfalls an-
wesend sein. (Dies stellt eine) weitreichende Entscheidung und einen signifikanten
Schritt in einem gšttlich vorangetriebenen Prozess (dar), der schlie§lich zur weltweiten
Anerkennung (und) Zustimmung zum Glauben Gottes fŸr diesen Tag fŸhren wird.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridv‡n 1992 Zahlreiche AktivitŠten im Winter 1992/93
141
Ridv‡n 1992
Zahlreiche AktivitŠten im Winter 1992/93
Die Verbreitung des in Glaubens Bulgarien mu§ mit unverminderter Kraft in den be-
vorstehenden Monaten vorangetrieben werden, ebenso mŸssen die BemŸhungen im Be-
reich des Lehrens wŠhrend des Heiligen Jahres verstŠrkt werden, um den Namen
Bah‡'u'll‡hs allen ungeachtet ihrer gesellschaftlichen Stellung zu verkŸnden. Wir sind da-
von Ÿberzeugt, da§ die in diesem Jahr freigewordenen Energien und Segnungen in Ver-
bindung mit den effektiven LehrplŠnen des kŸrzlich gewŠhlten Nationalen Rates auf
UnterstŸtzung bei jedem Ÿberzeugten GlŠubigen treffen, um das Licht des Glaubens auf
alle Gebiete Bulgariens scheinen zu lassen.
Universales Haus der Gerechtigkeit
28. Mai 1992
Feierlichkeiten in Bahj’, "Heute ist der Kšnig der Tage"
Tiefbewegt und beseligt versammeln wir uns in der geheiligten Umfriedung von
Bah‡'u'll‡hs RuhestŠtte, um aus dem erhabenen, historischen Anla§ des hundertsten Jah-
restages Seines Hinscheidens der hšchsten Manifestation Gottes ehrenvoll zu gedenken.
Unsere Herzenssehnsucht treibt uns, die Stimme zum Lobpreis eines Lebens zu erhe-
ben, das unendlich hoch Ÿber jedem Vergleich steht. Wie aber sollen wir solche Sehnsucht
in die Tat umsetzen, wenn offenkundig kein Verstand ein Begriffsvermšgen und eine Wort-
wahl entwickeln kann, die Seines himmlischen Hofes wŸrdig wŠren? Wahrlich, unsere
Zungen stammeln nur vor UnfŠhigkeit, die Wunder einer Prophetenlaufbahn aus lauter Su-
perlativen zu beschreiben, geschweige denn zu verherrlichen. Der hier in Bahji vor hundert
Jahren seinen letzten Atemzug auf Erden tat, war das grš§te Licht der Welt, der Stifter einer
religišsen Sendung, welche die sechstausend Jahre des Zyklus von Adam zum kršnenden
Abschlu§ fŸhrt und die fŸnftausend Jahrhunderte des Bah‡'’-Zyklus einleitet. Er, die Grš§te
Manifestation Gottes, erschien im Grš§ten Namen und trug die grš§ten Leiden als Stifter
der Grš§ten Offenbarung, die ihrerseits der Brunnquell des Grš§ten Friedens ist. Bei unse-
rem Versuch, diese beispiellosen Gnadengaben zu wŸrdigen, nennen wir die juwelenglei-
chen Namen des Angebeteten, wie Perlen herausgefischt aus dem wahren Weltmeer Seiner
Offenbarung. Wir streuen sie aus Ÿber unser Wort der Huldigung, damit sie unserem Aus-
druck Seiner Herrlichkeit und MajestŠt den angemessenen Glanz verleihen:
Kšnig der Kšnige, Herr der Herren, Hšchster Mittler, AltehrwŸrdige Schšnheit. Er
ist der Vielgeliebte aller Welten. Wir begrŸ§en in Ihm den langersehnten Verhei§enen,
Ziel der Anbetung der ganzen Welt. Und wir rufen: "Geheiligt sei der Herr, der den Quell
der Herrschaft in HŠnden hŠlt!"
Wie schwer hatte Bah‡'u'll‡h zu leiden, um die Welt neu zu beleben! Zu Unrecht an-
geklagt, eingekerkert, ausgepeitscht, angekettet, verbannt von Land zu Land, verraten,
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
142
vergiftet, Seines materiellen Besitzes beraubt und "in jedem Augenblick gequŠlt mit einer
neuen Qual": Das war der grausame Empfang fŸr den Ewigvater, den Besitzer aller Na-
men und Eigenschaften. Fast anderthalb Menschenalter hindurch, bis ans Ende Seines Er-
denlebens, war Er ein Gefangener und Verbannter - unablŠssig verfolgt von den
Herrschern des Persischen und des Osmanischen Reiches, erbarmungslos bekŠmpft von
einer tŸckische RŠnke schmiedenden Geistlichkeit, verworfen und verachtet von den an-
deren SouverŠnen, denen Er in machtvollen Botschaften zur Kenntnis gab, was nach Sei-
nen Worten der Wahrheit "Wohlfahrt, Einheit, Eintracht sowie Wiederaufbau in der Welt
bewirkt und die Ruhe der Všlker sichert". "Mein Leid," klagte Er einmal, "Ÿbersteigt al-
les Elend, das Jakob bejammerte, und alle Heimsuchungen Hiobs sind nur ein Teil Meiner
Schmerzen."
Die Stimme stockt vor Scham, wenn sie noch mehr solche traurigen Worte wiederge-
ben soll; das Herz bricht entzwei beim blo§en Gedanken an die gottgesandte Zielscheibe
dieser Schmerzen - Schmerzen, wie sie kein normaler Sterblicher ertragen kšnnte. Aber
um nicht in dŸstere, trŸbselige GefŸhle zu versinken, sollten wir unsere Zuflucht nehmen
zu der heiteren Ruhe, die Er mit so bedeutungsvollen Worten wie den folgenden bewirkt:
"Wir haben dies alles hšchst bereitwillig und ergeben auf Uns genommen, damit die
Menschenseelen erbaut werden und Gottes Wort gepriesen sei." So wahrte der Unter-
drŸckte mit unerme§licher Geduld eine majestŠtische Haltung, so enthŸllte Er Sein wah-
res Selbst als das des barmherzigen, des liebenden, des unvergleichlichen Freundes. Alle
Kraft konzentrierte Er auf den Zweck Seiner Offenbarung, um den sich alles drehte; Er
verwandelte Seine Drangsale in Werkzeuge der Erlšsung und rief alle Všlker unter das
Banner der Einheit.
Keine irdische Macht konnte die Absicht der Erhabensten Feder durchkreuzen. Mit der
FŸlle Seiner Schriften ergo§ Er die heilenden Wasser des erneuerten Gotteswortes Ÿber
den Planeten. Wie FrŸhlingsregen stršmte Seine Offenbarung auf Ihn nieder und sammelte
sich in rund hundert BŠnden - "BŠnden voll ungezŠhlter Ermahnungen, umwŠlzender
GrundsŠtze, weltgestaltender Gesetze und Gebote, unheilverkŸndender Warnungen und
erstaunlicher Verhei§ungen, verbunden mit seelenerhebenden Gebeten und Andachten,
erleuchtenden Kommentaren und Auslegungen, leidenschaftlichen Reden und Predigten,
alles vermischt mit Ansprachen an Kšnige, Kaiser und Minister des Ostens wie des Wes-
tens, an Geistliche der verschiedensten Bekenntnisse und an die FŸhrer auf dem intellek-
tuellen, dem politischen, dem literarischen, dem mystischen, dem kaufmŠnnischen und
dem humanitŠren Gebiet menschlicher TŠtigkeit oder aber mit Verweisen auf diese Gestal-
ten." An oberster Stelle unter Seinen BŸchern steht Sein Kit‡b-i-Aqdas, die Charta der
kŸnftigen Weltkultur, in der Er die Gesetze Gottes fŸr unser Zeitalter verkŸndet. Freudig
erbeben unsere Herzen vor der Aussicht, da§ im Verlauf dieses heiligen Jahres die mit An-
merkungen versehene englische †bersetzung dieses Mutterbuches der Offenbarung
Bah‡'u'll‡hs veršffentlicht wird. Mit erstaunter Freude erkennen wir das reiche VermŠcht-
nis dieser gšttlichen Ausgie§ung und rufen: "Preis sei Dir, Du Sehnsucht der Welt, und
Dank sei Dir, Du Vielgeliebter der Herzen derer, die Dir ergeben sind!"
Heute sind wir Zeugen der noch viel grš§eren GabenfŸlle eines unvergleichlichen Er-
bes. Mit dem Untergang der Sonne Bah‡s erhob sich der Mond Seines Bundes in spie-
28. Mai 1992 Feierlichkeiten in Bahj’, "Heute ist der Kšnig der Tage"
143
gelnder Herrlichkeit, vertrieb das nŠchtliche Dunkel der Verzweiflung und erleuchtete
den Pfad zur Einheit des ganzen Menschengeschlechts. In seiner StrahlenfŸlle steht die
anziehende Gestalt `Abdu'l-Bah‡s, des geliebten Sohnes, den Bah‡'u'll‡h zum Ausleger
Seines Wortes, zum Lenker Seiner Amtsgewalt bestimmte, den Er zum Mittelpunkt Sei-
nes Bundes ernannte, zu einem Amt ohnegleichen in der gesamten Religionsgeschichte.
Wir erkennen die geheimnisvolle Macht Seiner Weisheit, die Leuchtkraft Seiner
Worte, das unsterbliche Beispiel und die vereinende Kraft Seiner Taten. Seine unermŸd-
lichen BemŸhungen verbreiteten den Ruhm der jugendlichen Sache Gottes weit und breit,
das Weltzentrum des Glaubens trat klar in Erscheinung, der Glanz des Berges Gottes, auf
den Bah‡'u'll‡h in Seinem Tablet vom Karmel anspielt, offenbarte sich Schritt fŸr Schritt.
Mit tiefer Dankbarkeit fŸr diesen offenkundigen Segen erneuern wir unser Treuegelšbnis
zum Bund Bah‡'u'll‡hs und rufen: "Verherrlicht sei der Allbarmherzige, der Herr Ÿber-
stršmender Gnade!"
Unter den erstaunlichen Wirkungen Seines Bundes erhob sich eine Weltgemeinschaft
auf "unangreifbarer Grundlage". Das Gesamtsystem der Verwaltungs- und Gesell-
schaftsordnung, die Bah‡'u'll‡h in Seinem Heiligsten Buche begrŸndet hat, ist errichtet.
TatkrŠftig arbeitet ein Netzwerk šrtlicher, nationaler, kontinentaler und internationaler
Institutionen auf dem ganzen Planeten in beispielhafter EinmŸtigkeit zusammen. GenŠhrt
und belebt von Seiner verblŸffenden Offenbarung, getrŠnkt vom kostbaren Blut unzŠhli-
ger MŠrtyrer, gehegt von der liebenden FŸrsorge zahlloser ergebener Diener und Diene-
rinnen, ist der Baum der Sache Gottes in diesen hundert Jahren mŠchtig
emporgewachsen, hat seine €ste und Zweige weithin ausgestreckt und Ÿppig die erste
Frucht getragen.
Bah‡'u'll‡h traf die Welt in einem "seltsamen Schlaf". Aber welchen Aufruhr hat Sein
Kommen ausgelšst! Die Všlker der Welt wurden voneinander getrennt, weite Teile der
Menschheit sind gesellschaftlich und geistig isoliert. Aber die Menschenwelt von heute
ist všllig anders als diejenige, die Bah‡'u'll‡h vor hundert Jahren verlie§. Der gro§en
Mehrheit unbekannt, hat Er doch mit Seinem Einflu§ alles Erschaffene durchdrungen.
TatsŠchlich bleibt kein Lebensgebiet unberŸhrt. In den aufbrechenden KrŠften, in den
verbreiterten Ausblicken, in dem wachsenden Weltbewu§tsein, in den sozialen und poli-
tischen Wirrnissen, im Niedergang der Kšnigsherrschaft, in der Emanzipation der Všl-
ker, in der Entstehung von Mischkulturen, im Schrei nach Entwicklung, in der Aufregung
Ÿber die Extreme von Reichtum und Armut, in der zugespitzten Sorge um den Mi§brauch
der Umwelt, im Bewu§tseinssprung bei den Rechten der Frau, im verstŠrkten Drang zur
…kumene, in den immer lauteren Rufen nach einer neuen Weltordnung, in den verblŸf-
fenden Fortschritten der Wissenschaft, der Technik, der Kunst und der Literatur - in die-
sem ganzen Tumult mit seinen widersprŸchlichen Ausdrucksweisen von Chaos und
Ordnung, Vereinigung und Trennung, liegen die Zeichen fŸr Bah‡'u'll‡hs Macht als Welt-
reformer, die Beweise fŸr Seinen Anspruch als der Gšttliche Arzt, die Wahrheit Seiner
Worte als der Allwissende Ratgeber beschlossen.
Bah‡'u'll‡h schrieb ausfŸhrlich Ÿber diese geheimnisvolle Kraftentfaltung, ihr Ziel
und ihre verwandelnde Wirkung, aber das Wesentliche ist den folgenden klaren Worten
zu entnehmen: "Durch die Bewegung Unserer Feder der Herrlichkeit haben Wir auf Be-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
144
fehl des allmŠchtigen Gesetzgebers neues Leben in jede menschliche HŸlle gehaucht und
frische Kraft in jedes Wort geflš§t. Alles Erschaffene verkŸndet die Beweise dieser welt-
weiten Erneuerung." Und an anderer Stelle: "Neues Leben durchpulst in dieser Zeit alle
Všlker der Erde, und doch hat keiner seine Ursache entdeckt und seinen Grund erkannt."
Und wiederum: "Er, der Unbedingte, ist in den Wolken des Lichtes gekommen, alles Er-
schaffene mit dem Odem Seines Namens, der Allbarmherzige, zu beleben, die Welt zu
vereinen und alle Menschen zu versammeln um diese Tafel, die vom Himmel herabge-
sandt ist."
La§t die Erdenbewohner beim Widerhall Seines Namens aufwachen aus ihrem
Schlummer, sich erheben aus ihren wirren TrŠumen und die Klarheit des neuen Tages
aufnehmen; denn "heute ist der Kšnig der Tage, der Tag, der das Kommen des Meistge-
liebten schaut, Dessen, der seit aller Ewigkeit als die Sehnsucht der Welt gepriesen wird."
Unsere Gedanken wenden sich zurŸck zu der Trauerzeit von 1892, als gro§e Scharen
von Bewohnern der Umgegend herbeieilten, um sich mit Bah‡'u'll‡hs AnhŠngern in der
Wehklage Ÿber den Abschied des unsterblichen Geliebten zu vereinen. Es waren keine
AnhŠnger Seiner Sache; sie hatten kein wirkliches VerstŠndnis Seiner Stufe, aber Seine
Gegenwart wirkte unter ihnen in solcher Weise, da§ sie von einem lastenden GefŸhl des
Verlustes erfŸllt waren. Heute, ein Jahrhundert spŠter, kommen wir als die Vertreter Sei-
ner Gemeinde aus den entlegensten Winkeln der Erde, in Scharen aufgereiht, um dem
Herrn der Herrlichkeit zu huldigen. Mit uns im Geist vereint sind die Millionen Seiner
Liebenden, verstreut Ÿber Zehntausende von Dšrfern, MŠrkten und StŠdten, die zuhause
in ihren Orten diesen erhabenen Jahrhunderttag feiern, die Herzen hergewandt zum Mit-
telpunkt hier in Bahj’.
Mit uns an diesem Ort der Anbetung ist eine Anzahl heldenhafter Seelen aus der ge-
feierten Schar, der Shoghi Effendi, der HŸter der Sache Gottes, den verdienten Ehrenna-
men Ritter Bah‡'u'll‡hs verliehen hat, um ihre Taten tapferer Hingabe als Lehrer des
Glaubens zu kennzeichnen. Sie bildeten die Vorhut des siegreichen Zehnjahres-Kreuzzu-
ges. Ihre Taten, aufbauend auf den dramatischen Leistungen des Heroischen Zeitalters so-
wie den Opfern zahlloser MŠrtyrer und Helden der Vergangenheit, haben im Verfolg des
von frŸheren Glaubenslehrern gebahnten Pfades der Sache Bah‡'u'll‡hs die Anerkennung
als eine Weltreligion gebracht.
Nunmehr wird in unserer Feierstunde die Ehrenrolle mit den Namen der Ritter unter
der EingangstŸr zum Heiligsten Schrein an dem von unserem geliebten HŸter bezeichne-
ten Ort niedergelegt. Dies ist ein Symbol und ein Versprechen: ein Symbol, das eine klare
Antwort wirksam festschreibt, die in kritischer Zeit auf die uns vom Herrn der Heerscha-
ren Ÿbertragene Pflicht, Seine Lehren unter allen Všlkern zu verbreiten, gegeben worden
ist; ein Versprechen, da§ die von jenen unerschrockenen Pionieren so glanzvoll eingelšs-
te Verpflichtung von den nachfolgenden Geschlechtern erneuert wird, damit das Licht der
Offenbarung Bah‡'u'll‡hs, "strahlend in all seiner Macht und Herrlichkeit, den ganzen
Planeten Ÿberzieht und umfŠngt".
Es ist auch ein Zeichen der Anerkennung fŸr die Macht, mit der die Hand der All-
macht MŸcken in Adler verwandelt. Seine Gaben ermutigen uns. Všgel mit gebrochenen
FlŸgeln sind wir; aber wenn Seine Zusicherungen in unseren Seelen widerhallen, dann
07. Juni 1992 An die Bah‡'’ der Welt
145
schwingen wir uns in Seinem Dienst zu immer grš§eren Hšhen auf. "Ich bin der kšnigli-
che Falke auf dem Arm des AllmŠchtigen!" erklŠrt Er und fŸgt voll GŸte hinzu: "Ich ent-
falte die matten FlŸgel jedes verzagten Vogels und helfe ihm, sich aufzuschwingen." Wie
kšnnten wir da fehlgehen?
Wir geloben: Eine bewegte Geschichte gšttlichen Beistands hinter uns, eine klare
Schau der sich entfaltenden Geschicke vor uns, so schreiten wir voran, neu geboren, neu
gesegnet, neu entschlossen, bis das Bewu§tsein jedes menschlichen Wesens vom Wissen
um Gottes siegreichen Glauben berŸhrt worden ist. Und mit den erwartungsvollen Wor-
ten Seines MŠrtyrer-Heroldes rufen wir: "Gepriesen sei Seine Herrlichkeit, verherrlicht
Seine Macht, geheiligt Seine Heiligkeit, gerŸhmt Seine Grš§e, und gelobt sei Er auf allen
Seinen Wegen!"
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
07. Juni 1992
An die Bah‡'’ der Welt
Haifa
Wenn wir auf die Ereignisse zurŸckblicken, die vor einigen Tagen im Zusammenhang mit
den Gedenkfeiern im Heiligen Land aus Anla§ des 100. Jahrestages des Hinscheidens
Bah‡'u'll‡hs stattfanden, fŸhlen wir uns dazu gedrŠngt, der Bah‡'’-Welt unseren Eindruck
des Erstaunens Ÿber den herausgehobenen Charakter der Geschehnisse auszudrŸcken.
Die Natur des Jahrestages selbst war schon ehrfurchtgebietend und rief tiefste GefŸhle
hervor. Doch die Versammlung von rund 3.000 Bah‡'’ einschlie§lich 113 Ritter
Bah‡'u'll‡hs, nicht aus weniger als 200 LŠndern und Gebieten und damit die bisher grš§te
Verschiedenheit von Menschen bei einer Bah‡'’-Tagung reprŠsentierend - dies erfŸllte die
Augen mit der Vision des Gartens der Menschheit, ŸberwŠltigte die Sinne und erweckte
einen Geist der Schšnheit, Freude und Pracht. Bahj’ war nie glanzvoller. Und wir bieten
unserem geliebten Herrn Dankgebete dar, da§ eine derart angemessene Zusammenkunft
an diesem besonderen Jahrestag verwirklicht werden konnte - das erstaunliche Ausma§
kennzeichnend, mit dem die durchdringende Macht Seines Einflusses die Welt bereits er-
obert hat.
Mšgen die offenkundigen Segnungen, die durch diese himmlische Erfahrung strš-
men, die lieben Freunde mit neuer Kraft und Ermutigung ausstatten, ihre BemŸhungen
stŠrken und ihre FŠhigkeiten vergrš§ern, Seinen Namen zu verkŸnden und die Sache
Bah‡'u'll‡hs im Verlauf des so glŸcklich begonnenen Heiligen Jahres zu fšrdern.
Haifa, den 7. Juni 1992, Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
146
23. August 1992
"Herausragende Errungenschaften der deutschen Bah‡'’-Gemeinde..."
Die Errungenschaften der innig geliebten AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in Deutschland inner-
halb des Sechsjahresplanes waren in fŸnf Bereichen herausragend: die erstaunliche Ge-
schwindigkeit und Breite, mit der der Glauben in allen Ihnen Ÿbertragenen Gebieten des
Ostens Wurzeln schlug und mit der die gšttlichen Institutionen der Sache in jenen LŠn-
dern errichtet wurden; die zahlenmŠ§ige und inhaltliche Erweiterung der Bah‡'’-Literatur
in der deutschen und in anderen Sprachen; die historischen, epochalen rechtlichen Erfol-
ge fŸr den Glauben in Ihrem Land, die die Grundlagen seiner Institutionen und die Ar-
beitsweise seiner Verwaltungsordnung enorm stŠrkten; das grš§ere Ansehen des
Glaubens in Regierungskreisen und in den Augen fŸhrender Denker, das sowohl ein Er-
gebnis wie eine StŸtze in der hingebungsvollen Arbeit Ihres Rates zugunsten der bedrŠng-
ten Bah‡'’-Gemeinde im Iran war; und nicht zuletzt die StŠrkung der Einheit und
IntegritŠt der deutschen Bah‡'’-Gemeinde selbst.
Diese Errungenschaften vermitteln Ihrer Gemeinde eine starke Grundlage und eine
weit grš§ere KapazitŠt, wenn Sie die fŸr den Dreijahresplan anzunehmenden Ziele be-
denken. WŠhrend dieses Planes werden alle bereits in Gang gebrachten Entwicklungen
fortgefŸhrt, um den Herausforderungen dieses kritischen Abschnitts in der Geschichte der
Menschheit gerecht zu werden. Dies schlie§t eine drastische StŠrkung der Bah‡'’-Ge-
meinde innerhalb Deutschlands wie auch die fortgesetzte Entwicklung ihrer Bestimmung
mit ein, den Fortschritt des Glaubens in all jenen LŠndern, die im Osten liegen, zu fšrdern.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat uns gebeten, Ihnen seine Bewunderung
fŸr Ihre Errungenschaften zu Ÿbermitteln, wie auch die Zusicherung seiner Gebete fŸr die
BestŠtigung Ihrer kŸnftigen Unternehmungen.
26. November 1992
An die Bah‡'’ der Welt
Ein volles Jahrhundert ist verflossen, seitdem Bah‡'u'll‡hs Bund errichtet und in Gang ge-
setzt wurde. Wir Ÿbermitteln unsere liebevollen GrŸ§e den Mitgliedern Seiner Gemeinde,
die heute beim Weltkongre§ in New York und den Nebenkonferenzen in allen Erdteilen
versammelt sind oder anderweitig der Feier dieses Jahrhundert-Ereignisses beiwohnen.
Besonders freut es uns, da§ wir eine einzigartige Gelegenheit erhalten, einen Augen-
blick innezuhalten, um gemeinsam mit unseren GlaubensbrŸdern und -schwestern unsere
Gedanken zu sammeln und zu Ÿberlegen, wie es uns seit 1892 ergangen ist und was vor
uns liegt. Das versetzt uns in die Lage, einen symbolischen Akt zu vollziehen, der seinem
Wesen nach die Absicht des Gottesbundes verdeutlicht - eines Bundes, den sein gšttlicher
Urheber zur Vereinigung der Rassen und Nationen dieser Erde bestimmt hat.
26. November 1992 An die Bah‡'’ der Welt
147
Hehre GefŸhle wogen in unseren Herzen, wenn wir die dramatische Geschichte und den
erstaunlichen Fortschritt dieser hundert Jahre vor unserem geistigen Auge vorŸberziehen
lassen. Als Bah‡'u'll‡h hinschied, erstreckte sich die Bah‡'’-Gemeinde auf lediglich fŸnf-
zehn LŠnder; die gro§e Mehrheit ihrer Mitglieder lebte in Bah‡'u'll‡hs Heimat Iran. Heute
umspannt die Gemeinde den ganzen Planeten. Wir sind beglŸckt Ÿber den Geist der Einheit,
bewiesen durch die stetige Festigung dieser Gemeinde in der Arbeit der Verwaltungs- und
Gesellschaftsordnung, die aus dem Bunde Gottes geboren ist. Die so bewirkte echte Einheit
bestŠrkt unsere Erwartung, da§ die ganze Menschheit vereint werden kann und wird.
Wir mŸhen uns um den Aufbau einer Gemeinschaft zu einer Zeit, da die Welt Zeuge
bestŸrzender VerŠnderungen ist, die die Gesellschaft in ihrem Charakter von Grund auf
verŠndern und sie in einen noch nie dagewesenen Zustand der Qual und der Verwirrung
versenken. In der Tat hat die Welt in diesem Zustand ihre Orientierung verloren, und zwar
durch KrŠfte, die sie weder versteht noch beherrscht. Es ist ein Geschichtsabschnitt, in
dem gro§e Reiche und Herrschergeschlechter in rascher Folge zusammenbrachen, in dem
mŠchtige Ideologien die Herzen von Millionen gefangenhielten, nur um sang- und klang-
los zu verlšschen, in dem zwei Weltkriege das kultivierte Leben, wie es das beginnende
zwanzigste Jahrhundert kannte, všllig verwŸsteten.
Im Verlauf solcher furchtbarer UmbrŸche gab es in den Bereichen der Wissenschaft,
der Technik und der gesellschaftlichen Organisation beispiellose Fortschritte, eine wahre
Explosion des Wissens. Noch bemerkenswerter ist die Art und Weise, wie die bislang als
schlafend empfundenen Massen der Menschheit erwachen und sich erheben, um nun-
mehr den ihnen zustehenden Platz im stark erweiterten Kreis der Nationen einzufordern.
Gleichzeitig entwickelte sich die Kommunikation mit Lichtgeschwindigkeit, der Verkehr
mit Schallgeschwindigkeit, und so ist die Welt zu einer Nachbarschaft zusammenge-
schrumpft, in der die Menschen sofort erfahren, was bei anderen vorgeht, und unmittel-
baren Zugang zueinander haben. Und doch, trotz solcher wunderbarer Errungenschaften,
trotz der Entfaltung internationaler Organisationen, trotz tapferer Versuche und strahlen-
der Erfolge bei der internationalen Zusammenarbeit streiten die Nationen auf jŠmmerli-
che Weise miteinander, werden die Všlker von wirtschaftlichen UmbrŸchen erschŸttert,
fŸhlen sich die Rassen schlimmer entfremdet als je zuvor und sind alle erfŸllt von Mi§-
trauen, Niedergeschlagenheit und Angst.
Einher ging mit diesen VerŠnderungen ein Zusammenbruch der religišsen und poli-
tischen Institutionen, die seit alters Wegweiser fŸr eine stabile Gesellschaft waren. Selbst
Institutionen, die nicht unterzukriegen scheinen, verlieren ihre GlaubwŸrdigkeit in dem
Ma§e, wie sie mit ihrer inneren Unordnung befa§t sind. Das wirft ein Schlaglicht auf die
Leere der moralischen Landschaft und auf ein GefŸhl der Sinnlosigkeit, welches das per-
sšnliche Leben aus dem Gleichgewicht wirft. Nachdenkliche Beobachter schreiben be-
sorgt Ÿber den Niedergang der Kultur, Ÿber den daraus folgenden Werteverlust, Ÿber die
verlorene FŸlle des Innenlebens, Ÿber eine technische Zivilisation, die in einer immer
schwereren Krise steckt. Sie schreiben weiter Ÿber die Gattung Mensch, die mit ihrer
Weisheit am Ende ist, unfŠhig zur Selbstkontrolle, Ÿber die Notwendigkeit gšttlicher
Weisheit und FŸrsorge und Ÿber die Verlorenheit der Menschenseele, die weit davon ent-
fernt ist, derartige Notwendigkeiten zu erkennen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
148
Solche schicksalsschweren Zeugnisse spiegeln die allgemeinen Folgen des Unver-
stŠndnisses fŸr Gottes Absicht mit der Menschheit. Genau in dieser Hinsicht aber verbrei-
tet Bah‡'u'll‡h mit Seiner Offenbarung neues Licht, erfrischt unser Denken, klŠrt und
erweitert unsere Vorstellung. Seine Lehren erfŸllen uns mit Gottes reicher Liebe fŸr Seine
Geschšpfe, prŠgen uns die Gerechtigkeit in den menschlichen Beziehungen als etwas Un-
ausweichliches ein und betonen, wie wichtig es ist, in allen Dingen diesem Prinzip zu fol-
gen. Sie lassen uns wissen, da§ "alle Menschen erschaffen wurden, eine stŠndig
fortschreitende Kultur voranzutragen", und da§ "die Tugenden, die der WŸrde" des Men-
schen "anstehen, Geduld, Erbarmen, Mitleid und GŸte fŸr alle Všlker und Geschlechter
der Erde" sind.1
In dem Ma§e, wie die Mitglieder unserer Gemeinde ihre LehrplŠne fŸr den Glauben
Bah‡'u'll‡hs verfolgen, verstehen sie immer genauer den Sinn hinter den vielfŠltigen
Wandlungsprozessen, die auf den Verlauf dieses Jahrhunderts einwirken. "Diese gleich-
zeitigen Prozesse des Aufstiegs und des Untergangs, des Zusammenschlusses und des
Auseinanderfallens, der Ordnung und des Chaos mit ihren stŠndigen wechselseitigen
Auswirkungen aufeinander sind,"2 so versichern uns die Bah‡'’-Lehren, "nur Aspekte ei-
nes grš§eren, einzigen, unteilbaren Planes, dessen Quell Gott und dessen Verfasser
Bah‡'u'll‡h ist, eines Planes, der sich auf dem ganzen Planeten als Schauplatz verwirklicht
und dessen letztes Ziel die Einheit und der Frieden der gesamten Menschheit ist."
Uneinigkeit ist das GrundŸbel fŸr die Probleme, die unseren Planeten so hart bedrŠn-
gen. Uneinigkeit durchdringt die menschliche Haltung in allen Lebensbereichen. Sie ist
der Kern aller grš§eren Konflikte zwischen Všlkern und Nationen. Und was noch schlim-
mer ist: Uneinigkeit ist allgegenwŠrtig in den Beziehungen zwischen den Religionen und
innerhalb der Religionen; sie verdirbt den geistig-moralischen Einflu§, den auszuŸben ihr
hšchster Zweck ist. "WŸrde die Lampe der Religion verdunkelt," versichert Bah‡'u'll‡h,
"so wŠren Chaos und Verwirrung die Folge, und die Lichter der Redlichkeit und Gerech-
tigkeit, der Ruhe und des Friedens wŸrden nicht lŠnger scheinen."3
In einer Ausarbeitung Ÿber solche furchtbaren Folgen stellen unsere Lehren fest:
"...wenn als Ergebnis menschlicher Verderbtheit das Licht der Religion in den Menschen-
herzen erlischt,... setzt ein beklagenswerter Niedergang sofort ein und... zieht alle †bel
nach sich, die eine widerspenstige Seele zu enthŸllen vermag. Die Verderbnis der
menschlichen Natur, die Erniedrigung des menschlichen Verhaltens, die Entartung und
Auflšsung menschlicher Institutionen offenbaren sich unter solchen UmstŠnden in ihren
schlimmsten, absto§endsten Bildern. Der menschliche Charakter wird entwŸrdigt, jedes
Vertrauen wird erschŸttert, die NervenstrŠnge der Zucht und Ordnung erschlaffen, die
Stimme des menschlichen Gewissens wird zum Schweigen gebracht, der Sinn fŸr Scham
und Anstand wird verdunkelt, die Vorstellungen von Pflicht, Zusammenhalt, Gegensei-
tigkeit und Treue werden verdreht, das Empfinden fŸr Friedfertigkeit, Freude und Hoff-
nung wird nach und nach ausgelšscht."4
1. €L 109/2
2. KGG S.114
3. AKKA aus Kap.8 WOB S.270f
4. WOB S.270
26. November 1992 An die Bah‡'’ der Welt
149
Das ist unglŸckseligerweise der Zustand, zu dem die Menschen und die Institutionen
in unserer Zeit abgesunken sind. Vor diesem Hintergrund erlangen die Erfordernisse des
Gottesbundes eine noch entscheidendere Bedeutung als je zuvor. Ohne jeden Zweifel
mu§ unsere Gemeinde, wenn sie mit dieser Situation fertig werden will, rasch zur nŠchs-
ten Stufe ihrer Entwicklung fortschreiten. Das wird eine Phase sein, in der Bah‡'u'll‡hs
Glaube sich unausweichlich auf eine tiefgreifende Begegnung mit denjenigen KrŠften
einstellen mu§, die mit derart bestŸrzendem UngestŸm in der ganzen Welt am Werk sind.
Lassen Sie uns deshalb heute die gŸnstige Gelegenheit nutzen, die Vorkehrungen zu be-
trachten, mit der Gottes Bund unsere TŠtigkeiten hervorbringt und abstŸtzt.
Unser Glaube ist gegrŸndet auf die Anerkennung der SouverŠnitŠt Gottes, der uner-
kennbaren Wesenheit, des hšchsten Schšpfers, und auf unsere Unterwerfung unter Seinen
Willen, wie ihn Bah‡'u'll‡h fŸr unser Zeitalter offenbart hat. Den Boten Gottes an Seinem
Tag anzunehmen und sich Seinem Gebot zu fŸgen, sind zwei wesentliche, untrennbare
Pflichten; jede Seele ist dazu erschaffen, diese Pflichten zu erfŸllen. Der Mensch erfŸllt
diese doppelte Pflicht nach eigener Wahl; wenn er dies tut, vollbringt er einen Akt, der als
hšchster Ausdruck des freien Willens, mit dem der alliebende Schšpfer jedes menschliche
Wesen ausgestattet hat, betrachtet werden kann. In diesem leuchtenden Zeitalter ist
Bah‡'u'll‡hs Bund das Fahrzeug fŸr die praktische ErfŸllung der beiden Pflichten, das
Werkzeug fŸr die Umsetzung des Glaubens an Bah‡'u'll‡h in schšpferische Taten.
Die Einheit der Menschheit ist das Angelprinzip und hšchste Ziel der Sendung
Bah‡'u'll‡hs. Dieses Prinzip bedeutet weit mehr, als den Geist der BrŸderlichkeit und des
guten Willens unter den Menschen wiederzuerwecken: Es "verlangt eine organische, struk-
turelle VerŠnderung der heutigen Gesellschaft, eine VerŠnderung, wie sie die Welt noch
nicht erlebt hat".1 Bah‡'u'll‡hs Bund verkšrpert Geist, Mittel und Methode zur Erreichung
dieses Zieles. †ber die in Seinem Buch der Gesetze niedergelegten Grundlagen einer neuen
Weltordnung hinaus hat Bah‡'u'll‡h im Buch Seines Bundes die Ernennung Seines Sohnes
`Abdu'l-Bah‡ zum Ausleger Seiner Worte und zum Mittelpunkt Seines Bundes bestŠtigt.
Als Ausleger wurde `Abdu'l-Bah‡ der lebendige Mund des Buches Gottes, der ErklŠrer des
Wortes Gottes; als Mittelpunkt des Bundes wurde Er der unbestechliche Mittler fŸr die An-
wendung des Wortes auf praktische Ma§nahmen zum Aufbau einer neuen Weltkultur. Got-
tes Bund ist deshalb eine einmalige Erscheinung des Gšttlichen: Bah‡'u'll‡h hat `Abdu'l-
Bah‡ nicht nur die nštige Amtsgewalt fŸr die ErfŸllung der Anforderungen Seiner einzig-
artigen Aufgabe Ÿbertragen, Er hat Ihm auch die Tugenden eines vollkommenen persšnli-
chen wie gesellschaftlichen Verhaltens verliehen, damit die Menschheit ein dauerhaftes
Modell habe, dem sie nacheifern kann. In keinen Annalen der Vergangenheit findet sich
eine derartige Vorsehung, die Absicht der Manifestation Gottes abzusichern.
Dieser Bund Gottes ist die GewŠhr gegen Spaltungen, der Grund, warum alle, die hie
und da versucht haben, einen Keil in die Gemeinde zu treiben, auf lange Sicht gescheitert
sind. Auch die unablŠssige Verfolgung der Gemeinde im Geburtsland Bah‡'u'll‡hs war
au§erstande, ihre IdentitŠt zu zerstšren oder ihre organische Einheit zu untergraben. Letz-
te ruhmreiche Wirkung dieser Vorsehung wird die sichere Errichtung des Reiches Gottes
1. WOB S.70
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
150
auf Erden sein, wie sie in den alten heiligen BŸchern verhei§en und von Bah‡'u'll‡h ver-
kŸndet ist.
"Der Tag der Verhei§ung ist gekommen," erklŠrt Er in aller Deutlichkeit, "und Er, der
Verhei§ene, verkŸndet laut vor allen im Himmel und auf Erden: Wahrlich, es gibt keinen
Gott au§er Ihm, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden! Ich schwšre bei Gott!
Was seit Ewigkeit in der Weisheit Gottes, des Kenners des Sichtbaren wie des Unsicht-
baren, verwahrt war, ist offenbart. GlŸcklich das Auge, das Gottes Antlitz sieht, und das
Angesicht, das sich Ihm, dem Herrn allen Seins, zuwendet!"1
In der Tat fŸhrte Bah‡'u'll‡hs Kommen die Welt in ein neues Zeitalter und ermšglich-
te eine všllig neue Beziehung zwischen der Menschheit und ihrem allhšchsten Schšpfer.
Die Wesensmerkmale dieser Beziehung sind in dem Bunde zusammengefa§t, der mit Sei-
nem Hinscheiden vor einem Jahrhundert begann. Seine geistige Dynamik, seine Binde-
kraft, seine vereinenden GrundsŠtze und praktisch-institutionellen Vorkehrungen sind ein
Muster fŸr die Heilung der Krankheiten unserer zertrŸmmerten Gesellschaften und unse-
rer mangelhaften Sozialsysteme. Bah‡'u'll‡hs Bund gibt der wechselvollen Menschheits-
geschichte neuen Sinn; er verleiht dem menschlichen Streben frischen Antrieb. "Wie eine
Schlagader" sagt Abdu'l-Bah‡, "bebt und pulsiert er im Leibe der Welt."2 Sein durchdrin-
gender Einflu§ trifft das Durcheinander der menschlichen Angelegenheiten mitten ins
Herz und treibt den immer schnelleren †bergang von der alten Ordnung zu der von
Bah‡'u'll‡h geschauten neuen Weltordnung voran. "Bald," schreibt Er, "wird die heutige
Ordnung aufgerollt und eine neue an ihrer Statt entfaltet werden."3 Und Er erlŠutert dazu:
"Die Welt ist aus dem Gleichgewicht geraten durch die Schwungkraft dieser grš§ten, die-
ser neuen Weltordnung. Das geregelte Leben der Menschheit ist aufgewŸhlt durch das
Wirken dieses einzigartigen, dieses wundersamen Systems, desgleichen kein sterbliches
Auge je gesehen hat."4
Mšgen alle, die sich um den Zustand und das Schicksal der Welt Sorgen machen, den
AnsprŸchen Bah‡'u'll‡hs die nštige Beachtung schenken. Mšgen sie erkennen, da§ die
gegen die Grundmauern der Gesellschaft anrennenden StŸrme nicht zur Ruhe kommen
werden, sofern und ehe nicht bei der Suche nach Lšsungen fŸr gesellschaftliche Probleme
geistige GrundsŠtze aktiv eingesetzt werden. Lassen Sie uns als AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs
unsere BemŸhungen verdoppeln, um unsere heilige Pflicht zu erfŸllen und die ganze
Menschheit mit der belebenden Absicht von Bah‡'u'll‡hs "weltweitem Gesetz" vertraut-
zumachen. Lassen Sie alle entdecken, da§ es, "weit davon entfernt, auf den Umsturz der
bestehenden Gesellschaftsordnung abzuzielen, ihre Grundlagen zu erweitern (und) ihre
Institutionen in einer Weise umzugestalten sucht, die mit den BedŸrfnissen einer stets
sich wandelnden Welt in Einklang steht."5 Lassen Sie uns in Geduld und Demut antwor-
ten auf herausfordernde oder skeptische Fragen, wŠhrend wir die Absichten dieses Geset-
zes darlegen. Lassen Sie alle wissen, da§ es "mit keiner rechtmŠ§igen Untertanenpflicht
1. KGG S.122
2. Star of the West Vol. 10 No.12 (16.Okt.1919) p.233
3. €L 4/2
4. €L 70/1
5. WOB S.67
26. November 1992 An die Bah‡'’ der Welt
151
in Widerspruch sein und wirkliche Treue untergraben" kann. Seine Absicht ist weder, die
Flamme einer vernŸnftigen Vaterlandsliebe in den Herzen der Menschen zu ersticken,
noch das System nationaler SelbstŠndigkeit abzuschaffen, das so wesentlich ist, wenn die
†bel Ÿbertriebener Zentralisation vermieden werden sollen."
Lassen Sie uns durch Wort und Beispiel zeigen, da§ dieses Gesetz "weder die Ver-
schiedenheiten der všlkischen Herkunft, des Klimas, der Geschichte, Sprache und †ber-
lieferung, des Denkens und der Gewohnheit Ÿbersieht, die die Všlker und LŠnder der
Welt unterschiedlich gestalten, noch sie auszumerzen versucht." Und lassen Sie schlie§-
lich alle wŸrdigen, da§ es "nach grš§erer Treue ruft, nach stŠrkerem BemŸhen als ir-
gendein anderes, das je die Menschenwelt beseelt hat", da§ es "auf der Unterordnung
nationaler Regungen und Belange unter die zwingenden AnsprŸche einer geeinten Welt
besteht", da§ es "einerseits die Ÿbersteigerte Zentralisation verwirft und zum anderen al-
len Versuchen der Gleichmacherei entsagt", - da§ mit einem Wort "seine Losung Einheit
in der Mannigfaltigkeit" ist.1
Es ist besonders bemerkenswert, da§ das heilige Bah‡'’-Jahr mit Gedenkfeiern zu an-
deren welterschŸtternden Ereignissen zusammenfŠllt, Ereignissen, die vor vielen Jahr-
hunderten Prozesse in Gang setzten, die ihre ruhmreiche Vollendung am verhei§enen Tag
Gottes finden sollen. Die letztendliche Lšsung der tiefgreifenden Fragen, welche von die-
sen Ereignissen aufgeworfen wurden und im Laufe der Zeit herangereift sind, ist in der
schlie§lichen Verwirklichung des weltumspannenden Systems Bah‡'u'll‡hs erkennbar.
Unsere Gedanken wenden sich der Geschichte von `Abdu'l-Bah‡s heldenhafter Reise
in den Westen zu, besonders nach Nordamerika, wo er in New York Seinen westlichen
JŸngern die Tragweite des Bundes Bah‡'u'll‡hs enthŸllte. Das war in gewissem Sinn ein
Akt der Erneuerung, eine Vorschau auf die gefestigte Einheit der Alten mit der Neuen
Welt in einer weltweiten Gestaltung. Von `Abdu'l-Bah‡ "Stadt des Bundes" benannt, hallt
New York wider von den Wirkungen dieser Erfahrung vor achtzig Jahren. Damals war
die Stadt das wichtigste Tor zum "Land der Verhei§ung" fŸr Millionen Menschen, die
neue Horizonte suchten. Heute ist sie ein anerkannter Treffpunkt fŸr die FŸhrer der Nati-
onen, ein internationaler Schauplatz fŸr BemŸhungen um die Einheit im politischen Be-
reich. Ihre Luft vibriert von den Hoffnungen einer Welt, die ihre Angelegenheiten zu
ordnen sucht. Die Herzen aller Bah‡'’ rund um die Erde sind heute auf diese Stadt des
Bundes gerichtet, wo sich viele tausend ihrer GlaubensbrŸder und -schwestern aus allen
Teilen des Planeten zum zweiten Bah‡'’-Weltkongre§ versammelt haben. Da§ dort die
Menschheit in so gro§er Mannigfaltigkeit vertreten ist, bekrŠftigt die einende Macht des
Gottesbundes, den zu feiern dieser Kongre§ einberufen wurde.
In dieser Jahreszeit des Neubeginns und des Gedenkens an neue AnfŠnge setzen wir
Bah‡'’ uns einen neue Ma§stab des BemŸhens, wagemutiger und beharrlicher als je zu-
vor. Mšgen unsere Worte verkŸnden und unsere Taten beweisen, da§ es nur einen Gott
gibt, nur eine Religion, nur eine Menschenrasse. So wenig wir auch sind, mšgen wir auf
diese Weise unsere Pflicht vor Bah‡'u'll‡h, Seinem Bund und fŸrwahr der ganzen
Menschheit erfŸllen.
1. WOB S.68
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
152
23. November 1992
An die JŸnger Bah‡'u'll‡hs beim Zweiten Bah‡'’-Weltkongre§
Innig geliebte Freunde,
voll gro§er Hoffnung und dankbaren Herzens begrŸ§en wir es, da§ nach New York der
Zweite Bah‡'’-Weltkongre§ aus Anla§ der weltweiten Feiern zur hundertsten Wiederkehr
des Tages, an dem Bah‡'u'll‡hs Bund in Kraft getreten ist, zusammengerufen wurde. Da§
sich eine so breite Vielfalt der Menschheit wie Sie zu diesen Gedenkfeierlichkeiten ver-
sammelt, ist an sich schon historisch, fŸrwahr eine eindrucksvolle Demonstration fŸr die
Macht und Mšglichkeit des Gottesbundes, des vom Herrn des Zeitalters entworfenen
Werkzeugs zur Vereinigung und Befriedung der Nationen und Všlker auf Erden. Wir
frohlocken in gro§er Freude, denn Ihr Zusammenkommen in derart buntgefŠrbten Reihen
bestŠtigt die Wirksamkeit dieses heiligen Erbes und beweist erneut, da§ seine welterlš-
sende, weltumwŠlzende Absicht trotz immer wiederkehrender PrŸfungen und Unruhen
letztendlich voll und ganz verwirklicht werden wird.
Unsere GefŸhle sind tief bewegt, wenn wir Ÿber die bemerkenswerten UmstŠnde der
Geburt von Bah‡'u'll‡hs Bund nachdenken. Schwermut und hoffnungsfrohe Bilder
leuchten da vor unserem geistigen Auge auf: die tragische Maiennacht vor hundert Jah-
ren, in der Bah‡'u'll‡h, die hšchste Manifestation Gottes, dahinschied; die seelenzer-
marternden Szenen in der leidgeprŸften Menge, die nach Bahj’ zusammenstršmte, um
Seinem Gedenken Ehre zu erweisen; die Stimmung tiefster Niedergeschlagenheit durch
den Verlust Dessen, der allen ein Vater und ein unvergleichlicher Freund gewesen war.
Aber der Untergang der Sonne Bah‡s fŸhrte dazu, da§ das Gestirn des Gottesbundes
aufging. So prŠgte sich die hoheitliche Gestalt `Abdu'l-Bah‡s dem Bewu§tsein der
GlŠubigen unauslšschlich ein, tršstete ihre GemŸter und erhellte ihren Blick in die Zu-
kunft, hatte doch Bah‡'u'll‡h diesen geliebten Sohn in Seinem Buch des Bundes, dem
Kit‡b-i-`Ahd, zu Seinem Nachfolger und zum Mittelpunkt des Bundes ernannt. Bereits
am Morgen nach Bah‡'u'll‡hs Hinscheiden war somit der gšttliche Proze§ in Gang ge-
setzt, der die Garantie dafŸr sein wird, da§ Seine Hauptabsicht fŸr die Menschheit im
Verlauf des Bah‡'’-Zeitalters in ErfŸllung geht und die Einheit der Menschheit verwirk-
licht wird.
Der Ansto§ zu diesem Proze§ erhielt besonderen Schwung im Westen, wo sich `Ab-
du'l-Bah‡s Werke dramatisch entfalteten. WŠhrend Seiner heroischen Reise nach Norda-
merika prŠgte `Abdu'l-Bah‡, erst kurz zuvor aus der Gefangenschaft entlassen, den frŸhen
GlŠubigen im Westen den neuen Gottesbund als den Angelpunkt ein, um den sich alles
dreht; Er erwŠhlte die Stadt New York, um Seinen JŸngern die besonderen Merkmale die-
ses Bundes und Seine wahre Stufe als ernannter Mittelpunkt dieses Bundes zu enthŸllen.
Aus diesem Anla§ erhielt die fŸhrende Stadt der westlichen ErdhŠlfte den Ehrennamen
"Stadt des Bundes". Welche andere als diese so au§ergewšhnlich gesegnete Metropole
kšnnte demnach als passender Versammlungsort fŸr die Gedenkfeier dienen, die Sie so
wundersam zusammengefŸhrt hat?
23. November 1992 An die JŸnger Bah‡'u'll‡hs beim Zweiten Bah‡'’-Weltkongre§
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Im Verlauf des Heiligen Jahres ist dieser Kongre§ die wichtigste Gelegenheit, sich ein
Geschehen in Erinnerung zu rufen, das uns allen die richtige WertschŠtzung dafŸr vermit-
telt, wie der Mittelpunkt des Bundes mit Seiner dynamischen Persšnlichkeit und Seiner
unvergleichlichen AmtsfŸhrung den Willen der Schšnheit Abh‡ und ihres VorlŠufers in
gangbare Wege zur Verwirklichung der Einheit der Menschheit und zum Aufbau einer
Weltkultur umgesetzt hat. Bedenken Sie zum Beispiel, wie der B‡b schon an dem Abend
im Mai 1844, an dem Er Seinen prophetischen Auftrag erklŠrte, die Všlker des Westens
aufrief, aus ihren StŠdten hervorzutreten und die Sache Gottes zu lehren. Ist dieser Aufruf
nicht gŠnzlich verschmolzen mit der weltumspannenden Absicht Bah‡'u'll‡hs, ist er nicht
im Rahmenwerk der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung als Kind des Gottesbundes
leuchtende Wirklichkeit geworden - in einer Ordnung, die der B‡b vorwegnahm und in
Seinen Schriften pries? Sie sind nach New York gekommen, um feierlich und voll geis-
tiger Freude Ÿber solch triumphale Wirklichkeiten nachzudenken
Wie beachtenswert, wie erhebend ist es doch, da§ der Ablauf dieser denkwŸrdigen
Versammlung durch die Anwesenheit von drei HŠnden der Sache Gottes bereichert wird:
drei geprŸfte, wahre StŸtzen des Gottesbundes, erwŠhlt von Shoghi Effendi kraft seines
Amtes als der im Testament `Abdu'l-Bah‡s ernannte HŸter des Glaubens! Es bleibt uns
unverge§lich, da§ die HŠnde der Sache durch ihre selbstlose Pflichttreue in der Zeit ihrer
Sachwalterschaft nach dem plštzlichen Hinscheiden Shoghi Effendis die Gemeinde
Bah‡'u'll‡hs in ihrer unverletzten Ganzheit bewahrten und gleichzeitig die Mitglieder die-
ser sich ausdehnenden Gemeinde zum siegreichen Abschlu§ des weltumspannenden
Zehnjahresplans des HŸters fŸhrten. Auch werden wir immer ihren fortgesetzten, uner-
mŸdlichen Dienst fŸr die Verbreitung und den Schutz unseres ruhmreichen Glaubens
wŸrdigen. Wir sind besonders erfreut, da§ unsere ReprŠsentantin beim Kongre§ unter
diesen ranghohen AmtstrŠgern ist: die Gemahlin und Helferin unseres geliebten HŸters,
die selbst in `Abdu'l-Bah‡s Gegenwart gelangt war.
Den ersten Weltkongre§, der den hundertsten Jahrestag der ErklŠrung Seiner gšttli-
chen Sendung durch Bah‡'u'll‡h jubelnd kennzeichnete, hat Shoghi Effendi selbst einbe-
rufen. Die HŠnde der Sache planten ihn und fŸhrten ihn mit bewundernswerter
Wendigkeit durch. Diese unverge§liche Veranstaltung in London vor fast drei Jahrzehn-
ten fiel mit dem Ende des Zehnjahres-Kreuzzuges zusammen und versicherte die Bah‡'’
der Tatsache, da§ der Glaube Bah‡'u'll‡hs wahrhaft als eine Weltreligion mit einer Welt-
gemeinde ans Licht der …ffentlichkeit getreten ist. Heute, in diesem Augenblick, sind wir
in der ganzen Bah‡'’-Welt mit einer weiteren Jahrhundertfeier befa§t: Wir feiern nicht nur
die einzigartige Geschichte des Gottesbundes, wir verkŸnden auch weit und breit seine
Ziele und seine vereinende Macht. Der heute zusammengetretene zweite Weltkongre§ ist
die treibende Kraft beim Start weltweiter GedenkaktivitŠten, den Bund Gottes als Achse
der Einheit fŸr die ganze Menschheit zu verkŸnden und seine Tauglichkeit fŸr die Ver-
wandlung der menschlichen Gesellschaft bekannt zu machen. DarŸber hinaus wird die
Gemeinde auf allen Ebenen - šrtlich, national, kontinental und international - durch diese
TŠtigkeiten und andere umfassende Ma§nahmen gewaltige Anstrengungen unternehmen,
um den Namen des Welterneuerers Bah‡'u'll‡h Ÿber den ganzen Planeten zu verbreiten,
die Herzen zu gewinnen und die Geister zu erleuchten.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Aber wir sprechen von einer VerkŸndigung, die weniger mit Worten als vielmehr mit
Taten zu tun hat. In dieser Hinsicht mŸssen wir Ÿberall in unserer Weltgemeinde ein neu-
es Bewu§tsein fŸr die drŠngende Zeit und fŸr unsere heilige Pflicht vor dem Verhei§enen
aller Zeitalter gewinnen. In Sie, die Sie in der Stadt des Bundes an dieser im Rampenlicht
stehenden Veranstaltung teilnehmen, ist deshalb eine besondere Erwartung gesetzt. Mš-
gen Sie in diesen vier einzigartigen Tagen des Gedenkens sich wie nie zuvor bemŸhen,
die lebensverwandelnden Eigenschaften und den einzigartigen Geist des Gottesbundes
noch hšher zu schŠtzen und diese gesteigerte WertschŠtzung unmittelbar in Ihrer geisti-
gen Haltung untereinander zum Ausdruck zu bringen. Mšgen Sie dies tun voll der Ent-
schlossenheit, die in diesen wenigen Tagen untereinander Gelebten Ihren Beziehungen zu
allen anderen sonstwo in der Welt zugrundezulegen. Solche aktive Entschlossenheit wird
den zweiten Weltkongre§ mit einer strahlenden Kraft ausstatten, die der …ffentlichkeit
die unbestreitbare Tatsache einprŠgt, da§ der Bah‡'’-Glaube eine Weltreligion ist, die ih-
res Anspruchs und mithin auch der šffentlichen Anerkennung wŸrdig ist.
In einem Sendschreiben an die Bah‡'’ von New York drŸckt `Abdu'l-Bah‡ eine Hoff-
nung aus, die wir uns bei dieser gŸnstigen Gelegenheit in Erinnerung rufen sollten: "Ich
warte sehnsŸchtig auf den Tag," schrieb Er, "da New York ein seliger Ort wird, von dem
der Ruf zur Standhaftigkeit im Bund und Testament Gottes in alle Teile der Welt aus-
geht..." Sicherlich werden Sie versuchen, durch die gŸnstigen UmstŠnde, die dieser Kon-
gre§ bietet, `Abdu'l-Bah‡s Geist im Reich Abh‡ zufriedenzustellen, so da§ Sie aus Seiner
Wohnstatt in der Hšhe den Segen Seines bleibenden Wohlgefallens und Seiner stŠrken-
den Gnade empfangen.
In unseren Bittgebeten an Seinem gesegneten Schrein werden wir zu Ihm flehen, Er
mšge der ganzen Gemeinde Seiner ergebenen Geliebten die Gunst und BestŠtigung des
Herrn des Bundes sichern und in ganzer GabenfŸlle gewŠhren.
Das Universale Hausder Gerechtigkeit
3. Dezember 1992
An die Bah‡'’ der Welt
Der in New York abgehaltene Bah‡'’-Weltkongre§, das zweite Hauptereignis im Heiligen
Jahr, wurde am Tag des Bundes in einem Feuer himmlischer Herrlichkeit beendet. Die
hšchsten Erwartungen, die man hegen konnte, bei weitem Ÿbertreffend, war er ein Sieg
des Geistes, mit dem die Freunde in ihrer wunderbaren Vielfalt eine zuvor noch nie ge-
kannte SolidaritŠt der Bah‡'’-Weltgemeinde auf allen Kontinenten erlebten. Unsere Her-
zen haben kein Fassungsvermšgen, unserem Verstand fehlt die Sprache, um unserer
Freude und Dankbarkeit Ÿber das bemerkenswerte Ausstršmen gšttlicher BestŠtigungen
Ausdruck zu verleihen, die ein solch spektakulŠres Fest, eine derart beeindruckende Ver-
kŸndigung von Bah‡'u'll‡hs Bund ermšglichten.
Die unter den 27.000 mannigfaltigen Teilnehmern aus beinahe 180 LŠndern hervor-
gerufene Einheit bekundete eine neue Dynamik, die ein neues, zuvor noch nicht offen-
17. Dezember 1992 Dritte Phase der Projekte am Berg Karmel beginnt
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kundiges Entwicklungsstadium des Glaubens zeigt. Mit grš§ter Befriedigung nahmen
wir die anziehenden und verwandelnden Auswirkungen dieser Demonstration der Einheit
zur Kenntnis, die von einem Niveau persšnlichen Verhaltens ausging, das, nimmt man
eine solch gewaltige, gro§e Menge wie beim Weltkongre§, unserer Gemeinde gewi§ ein
neues Format verleiht. In den Wahrheiten und Werten der Offenbarung Bah‡'u'll‡hs sind
wir gereift, und hierin erblicken wir eines der dauerhaften Geschenke des Heiligen Jahres.
Keine Grenzen kennt unsere Bewunderung und liebende Anerkennung fŸr die, die
ihre speziellen Talente und FŠhigkeiten den inhaltlichen und organisatorischen Heraus-
forderungen dieses bunt zusammengewŸrfelten Ereignisses geweiht hatten, und den tau-
senden von eifrigen Helfern, die an der Tagung mitwirkten.
Mšgen die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs, wo immer sie leben, welcher Art ihre persšnlichen
VerhŠltnisse auch sein mšgen, belebt durch derartige Beweise der Kraft des Bundes, wie
sie wŠhrend des Kongresses aufleuchteten, neuen Mut schšpfen und neue Hinwendung
an den Tag legen, um den Schwung fortzufŸhren, der durch die erstaunlichen Erfolge der
Proklamation in der Stadt des Bundes so wunderbar erreicht wurde.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
17. Dezember 1992
Dritte Phase der Projekte am Berg Karmel beginnt
An die Bah‡'’ der Welt.
(Sind) hocherfreut (den) Beginn (der) dritten Phase (der) Projekte (am) Berge Karmel be-
kanntzugeben. Nach langwierigen Verhandlungen mit (den) StŠdtischen Behšrden (von)
Haifa (wurden die) erforderlichen Genehmigungen fŸr (die) Ausschachtungsarbeiten
(fŸr) den Sitz (des) Internationalen Lehrzentrums und fŸr (den) Beginn (der) oberen Ter-
rassen im September 1992 erteilt. (Die) neuen VertrŠge, (die sich) auf fŸnfeinhalb Mil-
lionen Dollar belaufen, wurden unterzeichnet. (Die) Erdarbeiten an beiden PlŠtzen
begannen am 9. Dezember 1992.
(Wir sind) zuversichtlich, da§ (die) AnhŠnger (der) Gesegneten Schšnheit in der gan-
zen Welt ihre gro§zŸgige UnterstŸtzung dieser historischen Projekte fortsetzen (und) so
(den) ununterbrochenen Fortschritt (im) Bau sicherstellen.
(Wir) beten inbrŸnstig (am) Heiligen Schrein (fŸr die) BestŠtigung (der) raschen Aus-
fŸhrung (dieser) Hauptunternehmung (zur) Errichtung (der) Sitze (der) Internationalen
Institutionen (des) Glaubens auf Gottes Heiligem Berge.
(Gez.) Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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