Lesen: 1980 Apr 22, 50 Nationaltagung


144 22. April 1980 - Botschaft zur 50. Nationaltagung

Mit Herzen voll Freude und Dankbarkeit grüßen wir die Anhänger Bahá'u'lláhs in Deutschland, bezeugen die Errungenschaften dieser mutigen Gemeinde und haben die glorreiche Bestimmung, auf die sie unaufhaltsam zustrebt, vor Augen.

Die tapferen Diener des Größten Namens im Herzen des europäischen Kontinents, die in den frühen Jahren des Bestehens ihrer Gemeinde durch den Besuch unseres geliebten Meisters gesegnet wurden, welcher, mit den Worten des Hüters, »über sie wacht, sie hoch gelobt hat, sie innig liebt« und »bereit ist, ihre Arbeit zu segnen und ihre Anstrengungen zu stärken«, erduldeten dann in rascher Folge die Härte des Ersten Weltkrieges, den darauf folgenden wirtschaftlichen Zusammenbruch ihres Landes und die heftigen Prüfungen während der Nazi-Unterdrückung, durch die ihre administrativen Einrichtungen aufgelöst, ihre Archive größtenteils zerstört und sie selbst gepeinigt und verfolgt wurden. Von der Not und den Entbehrungen des Zweiten Weltkrieges gezeichnet, haben diese Helden der Sache Bahá'u'lláhs sich dennoch eifrigen Herzens erhoben, um das Banner Seines Glaubens wieder hoch aufzurichten und die Institutionen Seiner weltvereinenden Ordnung wieder herzustellen.

Die Errungenschaften Ihrer Gemeinde stehen klar und deutlich vor den Augen der Welt. Aus den Reihen der deutschen Bahá'í kamen der erste Märtyrer Europas, dessen leuchtendes Grab die Erde Bulgariens segnet, zwei hervorragende Hände der Sache Gottes, vier Ritter Bahá'u'lláhs, die das Licht des Glaubens zu den Inseln der Nordsee und des Mittelmeeres und vor kurzem nach Weißrußland getragen haben, und Pioniere in so weit entfernte Länder wie Südafrika, Südamerika und den Fernen Osten. Auf Ihrem Territorium haben Sie nicht nur die erste Bahá'í-Sommerschule Europas gegründet, von der der geliebte Hüter hoffte, daß sie sich zu einer der hervorragendsten Bahá'í-Universitäten des Westens entwickeln wird, sondern auch den Muttertempel des Kontinents erbaut, in dessen Schatten Ihr Nationales .Ha.zíratu'l-Quds in gebührender Weise errichtet worden ist.

An Ihrer Heimatfront war der Fortschritt im Lehren langsam und schwierig; doch allein in den letzten neun Jahren, seit Januar 1971, hat die Zahl der erwachsenen Bahá'í in Deutschland um mehr als 70 % zugenommen, und die Zahl der Bahá'í-Jugendlichen hat sich mehr als vervierfacht. Die Zahl der örtlichen Geistigen Räte und der Zentren, die für den Glauben erschlossen wurden, hat sich mehr als verdoppelt.

Über Ihre Grenzen hinaus sind die »Zwillingsgemeinden« von Deutschland und Österreich, wie der Hüter bezeugte, »dazu bestimmt, durch ihre gemeinsame Sprache, ethnischen Merkmale und Traditionen eine bemerkenswerte und hervorragende Rolle in der weltweiten Fortentwicklung des Glaubens auf den beiden Kontinenten Europa und Asien zu spielen. ...« Sie haben bereits zwei Tochtergemeinden fest begründet: Österreich, Ihren »Zwilling« bei dieser Arbeit, und Griechenland, die eigentliche Wiege der westlichen Kultur, und Sie arbeiten mit stetig wachsendem Eifer und Erfolg in den Ländern des Ostens.

Nun, genau in der Mitte der Eröffnungsphase des Siebensjahresplanes, da die dunklen Wolken des Verfalls ihre Schatten auf die Menschheit werfen, rufen wir Sie mit innigster Sehnsucht und hohen Erwartungen auf, jede nur mögliche Gelegenheit zur Förderung des Glaubens zu ergreifen und sich wie nie zuvor zu bemühen, Herz und Sinn Ihrer Landsleute und der Massen jenseits Ihrer Grenzen für das Licht der Sache Gottes zu öffnen. Wer anders als die deutschen Bahá'í, die angesichts überwältigender Not solche Siege zu verzeichnen hatten, kann mit festem Vertrauen die Wahrheit dieser Worte Bahá'u'lláhs bezeugen:

»Bewaffnet mit der Macht Deines Namens kann mich nichts verletzen, und mit der Liebe zu Dir in meinem Herzen können mich alle Leiden der Welt nicht schrecken.«

Jetzt gilt es, Ausdauer, Kühnheit, Selbstaufgabe und diamantharten Glauben zu zeigen. Daß die geliebten Anhänger Bahá'u'lláhs in Deutschland dem hohen Rang entsprechen werden, der dem Heldentum ihrer Ahnen und der erhabenen Größe ihrer Berufung gebührt - dafür beten wir inbrünstig an der Heiligen Schwelle.

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