Lesen: 43 Johannes


Buch 43 (DAS EVANGELIUM NACH JOHANNES)


1

1 (Das Wort ward Fleisch) Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Kap 17,5; 1. Mose 1,1; 1. Joh 1,1.2; Offb 19,13)

2 Dasselbe war im Anfang bei Gott.

3 Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. * 1. Kor 8,6; Kol 1,16.17; Hebr 1,2) (*Mšgliche andere Satzeinteilung aufgrund alter †berlieferung: ÈWas geworden ist - in ihm war das Leben.Ç)

4 In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Kap 8,12)

5 Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat's nicht ergriffen. Kap 3,19)

6 Es war ein Mensch, von Gott gesandt, der hie§ Johannes. Mt 3,1; Mk 1,4)

7 Der kam zum Zeugnis, um von dem Licht zu zeugen, damit sie alle durch ihn glaubten. Apg 19,4)

8 Er war nicht das Licht, sondern er sollte zeugen von dem Licht.

9 Das war das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen.

10 Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht.

11 Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Ps 24,1)

12 Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, Gal 3,26)

13 die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind. Weish 7,2, Kap 3,5.6)

14 Und das Wort ward Fleisch* und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. 1. Tim 3,16, 2. Mose 33,18; Jes 60,1; 2. Petr 1,16.17) (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

15 Johannes gibt Zeugnis von ihm und ruft: Dieser war es, von dem ich gesagt habe: Nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist; denn er war eher als ich.

16 Und von seiner FŸlle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Kap 3,34; Kol 1,19)

17 Denn das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Ršm 10,4)

18 Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, der Gott ist und in des Vaters Scho§ ist,* der hat ihn uns verkŸndigt. Kap 6,46, Mt 11,27) (*Luther Ÿbersetzte aufgrund anderer Textzeugen: Èder eingeborene Sohn, der in des Vaters Scho§ istÇ.)

19 (Das Zeugnis des TŠufers Ÿber sich selbst) (Mt 3,1-12; Mk 1,1-8; Lk 3,1-18) Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden zu ihm sandten Priester und Leviten von Jerusalem, da§ sie ihn fragten: Wer bist du?

20 Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.

21 Und sie fragten ihn: Was dann? Bist du Elia? Er sprach: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein. Mal 3,23; Mt 17,10-13, 5. Mose 18,15)

22 Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du dann? da§ wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben. Was sagst du von dir selbst?

23 Er sprach: ÈIch bin eine Stimme eines Predigers in der WŸste: Ebnet den Weg des Herrn!Ç, wie der Prophet Jesaja gesagt hat (Jesaja 40,3).

24 Und sie waren von den PharisŠern abgesandt,

25 und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Warum taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist noch Elia noch der Prophet?

26 Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; aber er ist mitten unter euch getreten, den ihr nicht kennt. Lk 17,21)

27 Der wird nach mir kommen, und ich bin nicht wert, da§ ich seine Schuhriemen lšse.

28 Dies geschah in Betanien jenseits des Jordans, wo Johannes taufte.

29 (Das Zeugnis des TŠufers vom Lamm Gottes) (Mt 3,13-17; Mk 1,9-11; Lk 3,21.22) Am nŠchsten Tag sieht Johannes, da§ Jesus zu ihm kommt, und spricht: Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt SŸnde trŠgt! Jes 53,7)

30 Dieser ist's, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der vor mir gewesen ist, denn er war eher als ich.

31 Und ich kannte ihn nicht. Aber damit er Israel offenbart werde, darum bin ich gekommen, zu taufen mit Wasser.

32 Und Johannes bezeugte und sprach: Ich sah, da§ der Geist herabfuhr wie eine Taube vom Himmel und blieb auf ihm.

33 Und ich kannte ihn nicht. Aber der mich sandte, zu taufen mit Wasser, der sprach zu mir: Auf wen du siehst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, der ist's, der mit dem heiligen Geist tauft.

34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist Gottes Sohn.

35 (Die ersten JŸnger) Am nŠchsten Tag stand Johannes abermals da und zwei seiner JŸnger;

36 und als er Jesus vorŸbergehen sah, sprach er: Siehe, das ist Gottes Lamm!

37 Und die zwei JŸnger hšrten ihn reden und folgten Jesus nach.

38 Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen, und sprach zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sprachen zu ihm: Rabbi - das hei§t Ÿbersetzt: Meister -, wo ist deine Herberge?

39 Er sprach zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen und sahen's und blieben diesen Tag bei ihm. Es war aber um die zehnte Stunde.

40 Einer von den zweien, die Johannes gehšrt hatten und Jesus nachgefolgt waren, war Andreas, der Bruder des Simon Petrus. Mt 4,18-20)

41 Der findet zuerst seinen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden, das hei§t Ÿbersetzt: der Gesalbte.

42 Und er fŸhrte ihn zu Jesus. Als Jesus ihn sah, sprach er: Du bist Simon, der Sohn des Johannes; du sollst Kephas hei§en, das hei§t Ÿbersetzt: Fels. Mt 16,18)

43 Am nŠchsten Tag wollte Jesus nach GalilŠa gehen und findet Philippus und spricht zu ihm: Folge mir nach!

44 Philippus aber war aus Betsaida, der Stadt des Andreas und Petrus.

45 Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth. (45 und 46) Jes 53,2, 5. Mose 18,18; Jer 23,5; Hes 34,23)

46 Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen! Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh es! Kap 7,41)

47 Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist.

48 Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.

49 Nathanael antwortete ihm: Rabbi, du bist Gottes Sohn, du bist der Kšnig von Israel! Kap 6,69; Ps 2,7; Jer 23,5; Mt 14,33; 16,16)

50 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, da§ ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch Grš§eres als das sehen.

51 Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf- und herabfahren Ÿber dem Menschensohn. 1. Mose 28,12; Mt 4,11)


2

1 (Die Hochzeit zu Kana) Und am dritten Tage war eine Hochzeit in Kana in GalilŠa, und die Mutter Jesu war da.

2 Jesus aber und seine JŸnger waren auch zur Hochzeit geladen.

3 Und als der Wein ausging, spricht die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.

4 Jesus spricht zu ihr: Was geht's dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.

5 Seine Mutter spricht zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut.

6 Es standen aber dort sechs steinerne WasserkrŸge fŸr die Reinigung nach jŸdischer Sitte, und in jeden gingen zwei oder drei Ma§e*. Mk 7,3.4) (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

7 Jesus spricht zu ihnen: FŸllt die WasserkrŸge mit Wasser! Und sie fŸllten sie bis obenan.

8 Und er spricht zu ihnen: Schšpft nun und bringt's dem Speisemeister! Und sie brachten's ihm.

9 Als aber der Speisemeister den Wein kostete, der Wasser gewesen war, und nicht wu§te, woher er kam - die Diener aber wu§ten's, die das Wasser geschšpft hatten -, ruft der Speisemeister den BrŠutigam

10 und spricht zu ihm: Jedermann gibt zuerst den guten Wein und, wenn sie betrunken werden, den geringeren; du aber hast den guten Wein bis jetzt zurŸckbehalten.

11 Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in GalilŠa, und er offenbarte seine Herrlichkeit. Und seine JŸnger glaubten an ihn. Kap 1,14)

12 Danach ging Jesus hinab nach Kapernaum, er, seine Mutter, seine BrŸder und seine JŸnger, und sie blieben nicht lange da. Kap 7,3, Mt 13,55)

13 (Die Tempelreinigung) (Mt 21,12-17; Mk 11,15-19; Lk 19,45-48) Und das Passafest der Juden war nahe, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Kap 5,1; 7,10; Mt 20,18; Mk 11,1; Lk 19,28)

14 Und er fand im Tempel die HŠndler, die Rinder, Schafe und Tauben verkauften, und die Wechsler, die da sa§en.

15 Und er machte eine Gei§el aus Stricken und trieb sie alle zum Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern und schŸttete den Wechslern das Geld aus und stie§ die Tische um

16 und sprach zu denen, die die Tauben verkauften: Tragt das weg und macht nicht meines Vaters Haus zum Kaufhaus!

17 Seine JŸnger aber dachten daran, da§ geschrieben steht (Psalm 69,10): ÈDer Eifer um dein Haus wird mich fressen.Ç

18 Da fingen die Juden an und sprachen zu ihm: Was zeigst du uns fŸr ein Zeichen, da§ du dies tun darfst? Mt 21,23)

19 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten. Mt 26,61; 27,40)

20 Da sprachen die Juden: Dieser Tempel ist in sechsundvierzig Jahren erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten?

21 Er aber redete von dem Tempel seines Leibes. 1. Kor 6,19)

22 Als er nun auferstanden war von den Toten, dachten seine JŸnger daran, da§ er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte. Hos 6,2)

23 Als er aber am Passafest in Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat.

24 Aber Jesus vertraute sich ihnen nicht an; denn er kannte sie alle

25 und bedurfte nicht, da§ ihm jemand Zeugnis gab vom Menschen; denn er wu§te, was im Menschen war. Mk 2,8)


3

1 (Jesus und Nikodemus) Es war aber ein Mensch unter den PharisŠern mit Namen Nikodemus, einer von den Oberen der Juden. Kap 7,50; 19,39)

2 Der kam zu Jesus bei Nacht und sprach zu ihm: Meister, wir wissen, du bist ein Lehrer, von Gott gekommen; denn niemand kann die Zeichen tun, die du tust, es sei denn Gott mit ihm.

3 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, da§ jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen. 1. Petr 1,23)

4 Nikodemus spricht zu ihm: Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er denn wieder in seiner Mutter Leib gehen und geboren werden?

5 Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, da§ jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Hes 36,25-27; Mt 3,11; Tit 3,5)

6 Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist. Kap 1,13, Ršm 8,5-9)

7 Wundere dich nicht, da§ ich dir gesagt habe: Ihr mŸ§t von neuem geboren werden.

8 Der Wind blŠst, wo er will, und du hšrst sein Sausen wohl; aber du wei§t nicht, woher er kommt und wohin er fŠhrt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.

9 Nikodemus antwortete und sprach zu ihm: Wie kann dies geschehen?

10 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bist du Israels Lehrer und wei§t das nicht?

11 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben; ihr aber nehmt unser Zeugnis nicht an.

12 Glaubt ihr nicht, wenn ich euch von irdischen Dingen sage, wie werdet ihr glauben, wenn ich euch von himmlischen Dingen sage?

13 Und niemand ist gen Himmel aufgefahren au§er dem, der vom Himmel herabgekommen ist, nŠmlich der Menschensohn.

14 Und wie Mose in der WŸste die Schlange erhšht hat, so mu§ der Menschensohn erhšht werden, 4. Mose 21,8.9)

15 damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

16 Denn also hat Gott die Welt geliebt, da§ er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Ršm 5,8; 8,32; 1. Joh 4,9)

17 Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, da§ er die Welt richte, sondern da§ die Welt durch ihn gerettet werde. Lk 19,10)

18 Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes. Kap 5,24)

19 Das ist aber das Gericht, da§ das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Werke waren bšse. Kap 1,5.9-11)

20 Wer Bšses tut, der ha§t das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden. Eph 5,13)

21 Wer aber die Wahrheit tut, der kommt zu dem Licht, damit offenbar wird, da§ seine Werke in Gott getan sind. 1. Joh 1,6.7)

22 (Das letzte Zeugnis des TŠufers von Jesus) Danach kam Jesus mit seinen JŸngern in das Land JudŠa und blieb dort eine Weile mit ihnen und taufte. Kap 4,1.2)

23 Johannes aber taufte auch noch in €non, nahe bei Salim, denn es war da viel Wasser; und sie kamen und lie§en sich taufen.

24 Denn Johannes war noch nicht ins GefŠngnis geworfen. Mk 1,14)

25 Da erhob sich ein Streit zwischen den JŸngern des Johannes und einem Juden Ÿber die Reinigung.

26 Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Meister, der bei dir war jenseits des Jordans, von dem du Zeugnis gegeben hast, siehe, der tauft, und jedermann kommt zu ihm. Kap 1,26-34)

27 Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist. Hebr 5,4)

28 Ihr selbst seid meine Zeugen, da§ ich gesagt habe: Ich bin nicht der Christus, sondern vor ihm her gesandt. Kap 1,20.23.27)

29 Wer die Braut hat, der ist der BrŠutigam; der Freund des BrŠutigams aber, der dabeisteht und ihm zuhšrt, freut sich sehr Ÿber die Stimme des BrŠutigams. Diese meine Freude ist nun erfŸllt. Mt 9,15)

30 Er mu§ wachsen, ich aber mu§ abnehmen.

31 Der von oben her kommt, ist Ÿber allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde. Der vom Himmel kommt, der ist Ÿber allen Kap 8,23)

32 und bezeugt, was er gesehen und gehšrt hat; und sein Zeugnis nimmt niemand an.

33 Wer es aber annimmt, der besiegelt, da§ Gott wahrhaftig ist.

34 Denn der, den Gott gesandt hat, redet Gottes Worte; denn Gott gibt den Geist ohne Ma§. Kap 1,16)

35 Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben. Kap 5,20, Mt 11,27)

36 Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt Ÿber ihm.


4

1 (Jesus und die Samariterin U|

Als nun Jesus erfuhr, da§ den PharisŠern zu Ohren gekommen war, da§ er mehr zu JŸngern machte und taufte als Johannes Kap 3,22.26)

2 - obwohl Jesus nicht selber taufte, sondern seine JŸnger -,

3 verlie§ er JudŠa und ging wieder nach GalilŠa.

4 Er mu§te aber durch Samarien reisen.

5 Da kam er in eine Stadt Samariens, die hei§t Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Josef gab. 1. Mose 48,22; Jos 24,32)

6 Es war aber dort Jakobs Brunnen. Weil nun Jesus mŸde war von der Reise, setzte er sich am Brunnen nieder; es war um die sechste Stunde.

7 Da kommt eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schšpfen. Jesus spricht zu ihr: Gib mir zu trinken!

8 Denn seine JŸnger waren in die Stadt gegangen, um Essen zu kaufen.

9 Da spricht die samaritische Frau zu ihm: Wie, du bittest mich um etwas zu trinken, der du ein Jude bist und ich eine samaritische Frau? Denn die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern. - Lk 9,52.53)

10 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bŠtest ihn, und der gŠbe dir lebendiges Wasser. Kap 7,38.39)

11 Spricht zu ihm die Frau: Herr, hast du doch nichts, womit du schšpfen kšnntest, und der Brunnen ist tief; woher hast du dann lebendiges Wasser?

12 Bist du mehr als unser Vater Jakob, der uns diesen Brunnen gegeben hat? Und er hat daraus getrunken und seine Kinder und sein Vieh.

13 Jesus antwortete und sprach zu ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dŸrsten; Kap 6,58)

14 wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dŸrsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt. Kap 6,35; 7,38.39; Ps 36,10)

15 Spricht die Frau zu ihm: Herr, gib mir solches Wasser, damit mich nicht dŸrstet und ich nicht herkommen mu§, um zu schšpfen!

16 Jesus spricht zu ihr: Geh hin, ruf deinen Mann und komm wieder her!

17 Die Frau antwortete und sprach zu ihm: Ich habe keinen Mann. Jesus spricht zu ihr: Du hast recht geantwortet: Ich habe keinen Mann.

18 FŸnf MŠnner hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann; das hast du recht gesagt.

19 Die Frau spricht zu ihm: Herr, ich sehe, da§ du ein Prophet bist.

20 Unsere VŠter haben auf diesem Berge angebetet, und ihr sagt, in Jerusalem sei die StŠtte, wo man anbeten soll. 5. Mose 12,5; Ps 122)

21 Jesus spricht zu ihr: Glaube mir, Frau, es kommt die Zeit, da§ ihr weder auf diesem Berge noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.

22 Ihr wi§t nicht, was ihr anbetet; wir wissen aber, was wir anbeten; denn das Heil kommt von den Juden.

|P 2. Kšn 17,29-41, Jes 2,3)

23 Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben.

24 Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die mŸssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. 2. Kor 3,17, Ršm 12,1)

25 Spricht die Frau zu ihm: Ich wei§, da§ der Messias kommt, der da Christus hei§t. Wenn dieser kommt, wird er uns alles verkŸndigen. Kap 1,41)

26 Jesus spricht zu ihr: Ich bin's, der mit dir redet.

27 Unterdessen kamen seine JŸnger, und sie wunderten sich, da§ er mit einer Frau redete; doch sagte niemand: Was fragst du? oder: Was redest du mit ihr?

28 Da lie§ die Frau ihren Krug stehen und ging in die Stadt und spricht zu den Leuten:

29 Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe, ob er nicht der Christus sei!

30 Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm.

31 Inzwischen mahnten ihn die JŸnger und sprachen: Rabbi, i§!

32 Er aber sprach zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, von der ihr nicht wi§t.

33 Da sprachen die JŸnger untereinander: Hat ihm jemand zu essen gebracht?

34 Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist die, da§ ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Kap 6,38, Kap 17,4)

35 Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte. Mt 9,37)

36 Wer erntet, empfŠngt schon seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich miteinander freuen, der da sŠt und der da erntet.

37 Denn hier ist der Spruch wahr: Der eine sŠt, der andere erntet.

38 Ich habe euch gesandt, zu ernten, wo ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und euch ist ihre Arbeit zugute gekommen.

39 Es glaubten aber an ihn viele der Samariter aus dieser Stadt um der Rede der Frau willen, die bezeugte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.

40 Als nun die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb zwei Tage da.

41 Und noch viel mehr glaubten um seines Wortes willen

42 und sprachen zu der Frau: Von nun an glauben wir nicht mehr um deiner Rede willen; denn wir haben selber gehšrt und erkannt: Dieser ist wahrlich der Welt Heiland. Apg 8,5-8)

43 (Heilung des Sohnes eines kšniglichen Beamten) (Mt 8,5-13; Lk 7,1-10) Aber nach zwei Tagen ging er von dort weiter nach GalilŠa. Mt 4,12)

44 Denn er selber, Jesus, bezeugte, da§ ein Prophet daheim nichts gilt. Mt 13,57)

45 Als er nun nach GalilŠa kam, nahmen ihn die GalilŠer auf, die alles gesehen hatten, was er in Jerusalem auf dem Fest getan hatte; denn sie waren auch zum Fest gekommen. Kap 2,23)

46 Und Jesus kam abermals nach Kana in GalilŠa, wo er das Wasser zu Wein gemacht hatte. Und es war ein Mann im Dienst des Kšnigs; dessen Sohn lag krank in Kapernaum. Kap 2,1.9)

47 Dieser hšrte, da§ Jesus aus JudŠa nach GalilŠa kam, und ging hin zu ihm und bat ihn, herabzukommen und seinem Sohn zu helfen; denn der war todkrank.

48 Und Jesus sprach zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht. Kap 2,18; 1. Kor 1,22)

49 Der Mann sprach zu ihm: Herr, komm herab, ehe mein Kind stirbt!

50 Jesus spricht zu ihm: Geh hin, dein Sohn lebt! Der Mensch glaubte dem Wort, das Jesus zu ihm sagte, und ging hin.

51 Und wŠhrend er hinabging, begegneten ihm seine Knechte und sagten: Dein Kind lebt.

52 Da erforschte er von ihnen die Stunde, in der es besser mit ihm geworden war. Und sie antworteten ihm: Gestern um die siebente Stunde verlie§ ihn das Fieber.

53 Da merkte der Vater, da§ es die Stunde war, in der Jesus zu ihm gesagt hatte: Dein Sohn lebt. Und er glaubte mit seinem ganzen Hause.

54 Das ist nun das zweite Zeichen, das Jesus tat, als er aus JudŠa nach GalilŠa kam. Kap 2,11)


5

1 (Die Heilung eines Kranken am Teich Betesda) Danach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Kap 2,13)

2 Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, der hei§t auf hebrŠisch Betesda. Dort sind fŸnf Hallen; Neh 3,1)

3 in denen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Ausgezehrte.* (*Die Verse 3b.4 finden sich erst in der spŠteren †berlieferung: ÈSie warteten darauf, da§ sich das Wasser bewegte.)

4 Denn der Engel des Herrn fuhr von Zeit zu Zeit herab in den Teich und bewegte das Wasser. Wer nun zuerst hineinstieg, nachdem sich das Wasser bewegt hatte, der wurde gesund, an welcher Krankheit er auch litt.Ç)

5 Es war aber dort ein Mensch, der lag achtunddrei§ig Jahre krank.

6 Als Jesus den liegen sah und vernahm, da§ er schon so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden?

7 Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich bewegt; wenn ich aber hinkomme, so steigt ein anderer vor mir hinein.

8 Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin!

9 Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. Es war aber an dem Tag Sabbat.

10 Da sprachen die Juden zu dem, der gesund geworden war: Es ist heute Sabbat; du darfst dein Bett nicht tragen. 2. Mose 20,10; Jer 17,21.22)

11 Er antwortete ihnen: Der mich gesund gemacht hat, sprach zu mir: Nimm dein Bett und geh hin!

12 Da fragten sie ihn: Wer ist der Mensch, der zu dir gesagt hat: Nimm dein Bett und geh hin?

13 Der aber gesund geworden war, wu§te nicht, wer es war; denn Jesus war entwichen, da so viel Volk an dem Ort war.

14 Danach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sŸndige hinfort nicht mehr, da§ dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre. Kap 8,11)

15 Der Mensch ging hin und berichtete den Juden, es sei Jesus, der ihn gesund gemacht habe.

16 Darum verfolgten die Juden Jesus, weil er dies am Sabbat getan hatte. Mt 12,14)

17 Jesus aber antwortete ihnen: Mein Vater wirkt bis auf diesen Tag, und ich wirke auch. Kap 9,4)

18 Darum trachteten die Juden noch viel mehr danach, ihn zu tšten, weil er nicht allein den Sabbat brach, sondern auch sagte, Gott sei sein Vater, und machte sich selbst Gott gleich. Kap 7,30; 10,33)

19 (Die Vollmacht des Sohnes) Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise auch der Sohn. Kap 3,11.32)

20 Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut, und wird ihm noch grš§ere Werke zeigen, so da§ ihr euch verwundern werdet. Kap 3,35)

21 Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.

22 Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn Ÿbergeben, (22 und 23) Dan 7,13.14, Apg 10,42)

23 damit sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, der ehrt den Vater nicht, der ihn gesandt hat. Phil 2,10.11, 1. Joh 2,23)

24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hšrt und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. Kap 3,16.18)

25 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, da§ die Toten hšren werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hšren werden, die werden leben. Eph 2,5.6)

26 Denn wie der Vater das Leben hat in sich selber, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben zu haben in sich selber; Kap 1,1-4)

27 und er hat ihm Vollmacht gegeben, das Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Dan 7,13.14)

28 Wundert euch darŸber nicht. Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den GrŠbern sind, seine Stimme hšren werden,

29 und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Bšses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts. Dan 12,2; Mt 25,46; 2. Kor 5,10)

30 Ich kann nichts von mir aus tun. Wie ich hšre, so richte ich, und mein Gericht ist gerecht; denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Kap 6,38)

31 (Das Zeugnis fŸr den Sohn) Wenn ich von mir selbst zeuge, so ist mein Zeugnis nicht wahr.

32 Ein anderer ist's, der von mir zeugt; und ich wei§, da§ das Zeugnis wahr ist, das er von mir gibt.

33 Ihr habt zu Johannes geschickt, und er hat die Wahrheit bezeugt. Kap 1,19-34)

34 Ich aber nehme nicht Zeugnis von einem Menschen; sondern ich sage das, damit ihr selig werdet.

35 Er war ein brennendes und scheinendes Licht; ihr aber wolltet eine kleine Weile fršhlich sein in seinem Licht.

36 Ich aber habe ein grš§eres Zeugnis als das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, damit ich sie vollende, eben diese Werke, die ich tue, bezeugen von mir, da§ mich der Vater gesandt hat. Kap 3,2; 10,25.38)

37 Und der Vater, der mich gesandt hat, hat von mir Zeugnis gegeben. Ihr habt niemals seine Stimme gehšrt noch seine Gestalt gesehen, Mt 3,17)

38 und sein Wort habt ihr nicht in euch wohnen; denn ihr glaubt dem nicht, den er gesandt hat.

39 Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist's, die von mir zeugt; Lk 24,27.44; 2. Tim 3,15-17)

40 aber ihr wollt nicht zu mir kommen, da§ ihr das Leben hŠttet.

41 Ich nehme nicht Ehre von Menschen;

42 aber ich kenne euch, da§ ihr nicht Gottes Liebe in euch habt.

43 Ich bin gekommen in meines Vaters Namen, und ihr nehmt mich nicht an. Wenn ein anderer kommen wird in seinem eigenen Namen, den werdet ihr annehmen. Mt 24,5)

44 Wie kšnnt ihr glauben, die ihr Ehre voneinander annehmt, und die Ehre, die von dem alleinigen Gott ist, sucht ihr nicht? Kap 12,42.43; 1. Thess 2,6)

45 Ihr sollt nicht meinen, da§ ich euch vor dem Vater verklagen werde; es ist einer, der euch verklagt: Mose, auf den ihr hofft. 5. Mose 31,24-27)

46 Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben. 1. Mose 3,15; 49,10; 5. Mose 18,15)

47 Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben? Lk 16,31)


6

1 (Die Speisung der FŸnftausend) (Mt 14,13-21; Mk 6,30-44; Lk 9,10-17) Danach fuhr Jesus weg Ÿber das GalilŠische Meer, das auch See von Tiberias hei§t.

2 Und es zog ihm viel Volk nach, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.

3 Jesus aber ging auf einen Berg und setzte sich dort mit seinen JŸngern.

4 Es war aber kurz vor dem Passa, dem Fest der Juden. Kap 2,13; 11,55)

5 Da hob Jesus seine Augen auf und sieht, da§ viel Volk zu ihm kommt, und spricht zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese zu essen haben?

6 Das sagte er aber, um ihn zu prŸfen; denn er wu§te wohl, was er tun wollte.

7 Philippus antwortete ihm: FŸr zweihundert Silbergroschen Brot ist nicht genug fŸr sie, da§ jeder ein wenig bekomme.

8 Spricht zu ihm einer seiner JŸnger, Andreas, der Bruder des Simon Petrus:

9 Es ist ein Kind hier, das hat fŸnf Gerstenbrote und zwei Fische; aber was ist das fŸr so viele?

10 Jesus aber sprach: La§t die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras an dem Ort. Da lagerten sich etwa fŸnftausend MŠnner.

11 Jesus aber nahm die Brote, dankte und gab sie denen, die sich gelagert hatten; desgleichen auch von den Fischen, soviel sie wollten.

12 Als sie aber satt waren, sprach er zu seinen JŸngern: Sammelt die Ÿbrigen Brocken, damit nichts umkommt.

13 Da sammelten sie und fŸllten von den fŸnf Gerstenbroten zwšlf Kšrbe mit Brocken, die denen Ÿbrigblieben, die gespeist worden waren.

14 Als nun die Menschen das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Das ist wahrlich der Prophet, der in die Welt kommen soll. 5. Mose 18,15)

15 Als Jesus nun merkte, da§ sie kommen wŸrden und ihn ergreifen, um ihn zum Kšnig zu machen, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein. Kap 18,36)

16 (Jesus auf dem See) (Mt 14,22-33; Mk 6,45-52) Am Abend aber gingen seine JŸnger hinab an den See,

17 stiegen in ein Boot und fuhren Ÿber den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen.

18 Und der See wurde aufgewŸhlt von einem starken Wind.

19 Als sie nun etwa eine Stunde gerudert hatten, sahen sie Jesus auf dem See gehen und nahe an das Boot kommen; und sie fŸrchteten sich.

20 Er aber sprach zu ihnen: Ich bin's; fŸrchtet euch nicht!

21 Da wollten sie ihn ins Boot nehmen; und sogleich war das Boot am Land, wohin sie fahren wollten.

22 (Jesus das Brot des Lebens) Am nŠchsten Tag sah das Volk, das am andern Ufer des Sees stand, da§ kein anderes Boot da war als das eine, und da§ Jesus nicht mit seinen JŸngern in das Boot gestiegen war, sondern seine JŸnger waren allein weggefahren.

23 Es kamen aber andere Boote von Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen hatten unter der Danksagung des Herrn.

24 Als nun das Volk sah, da§ Jesus nicht da war und seine JŸnger auch nicht, stiegen sie in die Boote und fuhren nach Kapernaum und suchten Jesus.

25 Und als sie ihn fanden am andern Ufer des Sees, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hergekommen?

26 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von dem Brot gegessen habt und satt geworden seid.

27 Schafft euch Speise, die nicht vergŠnglich ist, sondern die bleibt zum ewigen Leben. Die wird euch der Menschensohn geben; denn auf dem ist das Siegel Gottes des Vaters. Kap 5,36)

28 Da fragten sie ihn: Was sollen wir tun, da§ wir Gottes Werke wirken?

29 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, da§ ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

30 Da sprachen sie zu ihm: Was tust du fŸr ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben? Was fŸr ein Werk tust du?

31 Unsre VŠter haben in der WŸste das Manna gegessen, wie geschrieben steht (Psalm 79,24): ÈEr gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.Ç 2. Mose 16,13-15)

32 Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

33 Denn Gottes Brot ist das, das vom Himmel kommt und gibt der Welt das Leben.

34 Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit solches Brot.

35 Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dŸrsten. Kap 4,14; 7,37)

36 Aber ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht.

37 Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinaussto§en. Mt 11,28)

38 Denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. Kap 4,34)

39 Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, da§ ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern da§ ich's auferwecke am JŸngsten Tage. Kap 10,28.29; 17,12)

40 Denn das ist der Wille meines Vaters, da§, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am JŸngsten Tage. Kap 5,29; 11,24)

41 Da murrten die Juden Ÿber ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das vom Himmel gekommen ist,

42 und sprachen: Ist dieser nicht Jesus, Josefs Sohn, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wieso spricht er dann: Ich bin vom Himmel gekommen? Lk 4,22)

43 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander.

44 Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am JŸngsten Tage.

45 Es steht geschrieben in den Propheten (Jesaja 54,13): ÈSie werden alle von Gott gelehrt sein.Ç Wer es vom Vater hšrt und lernt, der kommt zu mir.

46 Nicht als ob jemand den Vater gesehen hŠtte au§er dem, der von Gott gekommen ist; der hat den Vater gesehen. Kap 1,18)

47 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben. Kap 3,16)

48 Ich bin das Brot des Lebens. Vers 35)

49 Eure VŠter haben in der WŸste das Manna gegessen und sind gestorben. 1. Kor 10,3-5)

50 Dies ist das Brot, das vom Himmel kommt, damit, wer davon i§t, nicht sterbe.

51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wer von diesem Brot i§t, der wird leben in Ewigkeit. Und dieses Brot ist mein Fleisch, das ich geben werde fŸr das Leben der Welt. Mk 14,22)

52 Da stritten die Juden untereinander und sagten: Wie kann der uns sein Fleisch zu essen geben?

53 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Menschensohns e§t und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch.

54 Wer mein Fleisch i§t und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am JŸngsten Tage auferwecken. Mt 26,26-28)

55 Denn mein Fleisch ist die wahre Speise, und mein Blut ist der wahre Trank.

56 Wer mein Fleisch i§t und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Kap 15,4; 1. Joh 3,24)

57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und ich lebe um des Vaters willen, so wird auch, wer mich i§t, leben um meinetwillen.

58 Dies ist das Brot, das vom Himmel gekommen ist. Es ist nicht wie bei den VŠtern, die gegessen haben und gestorben sind. Wer dies Brot i§t, der wird leben in Ewigkeit.

59 Das sagte er in der Synagoge, als er in Kapernaum lehrte.

60 (Scheidung unter den JŸngern) Viele nun seiner JŸnger, die das hšrten, sprachen: Das ist eine harte Rede; wer kann sie hšren?

61 Da Jesus aber bei sich selbst merkte, da§ seine JŸnger darŸber murrten, sprach er zu ihnen: €rgert euch das?

62 Wie, wenn ihr nun sehen werdet den Menschensohn auffahren dahin, wo er zuvor war? Lk 24,50.51)

63 Der Geist ist's, der lebendig macht; das Fleisch* ist nichts nŸtze. Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben. Kap 3,6) (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

64 Aber es gibt einige unter euch, die glauben nicht. Denn Jesus wu§te von Anfang an, wer die waren, die nicht glaubten, und wer ihn verraten wŸrde.

65 Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben.

66 (Das Bekenntnis des Petrus) Von da an wandten sich viele seiner JŸnger ab und gingen hinfort nicht mehr mit ihm.

67 Da fragte Jesus die Zwšlf: Wollt ihr auch weggehen?

68 Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens;

69 und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes. Mt 16,16)

70 Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch Zwšlf erwŠhlt? Und einer von euch ist ein Teufel.

71 Er redete aber von Judas, dem Sohn des Simon Iskariot. Der verriet ihn hernach und war einer der Zwšlf.


7

1 (Die Reise zum LaubhŸttenfest) Danach zog Jesus umher in GalilŠa; denn er wollte nicht in JudŠa umherziehen, weil ihm die Juden nach dem Leben trachteten. Kap 4,43)

2 Es war aber nahe das LaubhŸttenfest der Juden. 3. Mose 23,34-36)

3 Da sprachen seine BrŸder zu ihm: Mach dich auf von hier und geh nach JudŠa, damit auch deine JŸnger die Werke sehen, die du tust. Kap 2,12; Mt 12,46; Apg 1,14)

4 Niemand tut etwas im Verborgenen und will doch šffentlich etwas gelten. Willst du das, so offenbare dich vor der Welt.

5 Denn auch seine BrŸder glaubten nicht an ihn.

6 Da spricht Jesus zu ihnen: Meine Zeit ist noch nicht da, eure Zeit ist allewege. Kap 2,4)

7 Die Welt kann euch nicht hassen. Mich aber ha§t sie, denn ich bezeuge von ihr, da§ ihre Werke bšse sind. Kap 15,18)

8 Geht ihr hinauf zum Fest! Ich will nicht hinaufgehen zu diesem Fest, denn meine Zeit ist noch nicht erfŸllt.

9 Das sagte er und blieb in GalilŠa.

10 Als aber seine BrŸder hinaufgegangen waren zum Fest, da ging auch er hinauf, nicht šffentlich, sondern heimlich. Kap 2,13)

11 Da suchten ihn die Juden auf dem Fest und fragten: Wo ist er?

12 Und es war ein gro§es Gemurmel Ÿber ihn im Volk. Einige sprachen: Er ist gut; andere aber sprachen: Nein, sondern er verfŸhrt das Volk.

13 Niemand aber redete offen Ÿber ihn aus Furcht vor den Juden. Kap 9,22; 12,42; 19,38)

14 (Jesus auf dem Fest) Aber mitten im Fest ging Jesus hinauf in den Tempel und lehrte.

15 Und die Juden verwunderten sich und sprachen: Wie kann dieser die Schrift verstehen, wenn er es doch nicht gelernt hat? Mt 13,56)

16 Jesus antwortete ihnen und sprach: Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von dem, der mich gesandt hat.

17 Wenn jemand dessen Willen tun will, wird er innewerden, ob diese Lehre von Gott ist oder ob ich von mir selbst aus rede.

18 Wer von sich selbst aus redet, der sucht seine eigene Ehre; wer aber die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und keine Ungerechtigkeit ist in ihm. Kap 5,41.44)

19 Hat euch nicht Mose das Gesetz gegeben? Und niemand unter euch tut das Gesetz. Warum sucht ihr mich zu tšten? Ršm 2,17-24, Kap 5,16.18)

20 Das Volk antwortete: Du bist besessen; wer sucht dich zu tšten? Kap 10,20)

21 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Ein einziges Werk habe ich getan, und es wundert euch alle. Kap 5,16)

22 Mose hat euch doch die Beschneidung gegeben - nicht da§ sie von Mose kommt, sondern von den VŠtern -, und ihr beschneidet den Menschen auch am Sabbat. 1. Mose 17,10-12; 3. Mose 12,3)

23 Wenn nun ein Mensch am Sabbat die Beschneidung empfŠngt, damit nicht das Gesetz des Mose gebrochen werde, was zŸrnt ihr dann mir, weil ich am Sabbat den ganzen Menschen gesund gemacht habe?

24 Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist, sondern richtet gerecht.

25 Da sprachen einige aus Jerusalem: Ist das nicht der, den sie zu tšten suchen?

26 Und siehe, er redet frei und offen, und sie sagen ihm nichts. Sollten unsere Oberen nun wahrhaftig erkannt haben, da§ er der Christus ist?

27 Doch wir wissen, woher dieser ist; wenn aber der Christus kommen wird, so wird niemand wissen, woher er ist. Hebr 7,3)

28 Da rief Jesus, der im Tempel lehrte: Ihr kennt mich und wi§t, woher ich bin. Aber nicht von mir selbst aus bin ich gekommen, sondern es ist ein Wahrhaftiger, der mich gesandt hat, den ihr nicht kennt.

29 Ich aber kenne ihn; denn ich bin von ihm, und er hat mich gesandt. Mt 11,27)

30 Da suchten sie ihn zu ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Kap 8,20; Lk 22,53)

31 Aber viele aus dem Volk glaubten an ihn und sprachen: Wenn der Christus kommen wird, wird er etwa mehr Zeichen tun, als dieser getan hat?

32 Und es kam den PharisŠern zu Ohren, da§ im Volk solches Gemurmel Ÿber ihn war. Da sandten die Hohenpriester und PharisŠer Knechte aus, die ihn ergreifen sollten.

33 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich bin noch eine kleine Zeit bei euch, und dann gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat. Kap 13,33)

34 Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, kšnnt ihr nicht hinkommen. Kap 8,21)

35 Da sprachen die Juden untereinander: Wo will dieser hingehen, da§ wir ihn nicht finden kšnnten? Will er zu denen gehen, die in der Zerstreuung unter den Griechen wohnen, und die Griechen lehren?

36 Was ist das fŸr ein Wort, da§ er sagt: Ihr werdet mich suchen und nicht finden; und wo ich bin, da kšnnt ihr nicht hinkommen ?

37 Aber am letzten Tag des Festes, der der hšchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dŸrstet, der komme zu mir und trinke! 3. Mose 23,36, Kap 4,10; Jes 55,1; Offb 22,17)

38 Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Stršme lebendigen Wassers flie§en. Jes 58,11)

39 Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht. Kap 16,7)

40 (Zwiespalt im Volk) Einige nun aus dem Volk, die diese Worte hšrten, sprachen: Dieser ist wahrhaftig der Prophet. Kap 6,14)

41 Andere sprachen: Er ist der Christus. Wieder andere sprachen: Soll der Christus aus GalilŠa kommen? Kap 1,46)

42 Sagt nicht die Schrift: aus dem Geschlecht Davids und aus dem Ort Bethlehem, wo David war, soll der Christus kommen? Mt 22,42, Mi 5,1; Mt 2,5.6)

43 So entstand seinetwegen Zwietracht im Volk. Kap 9,16)

44 Es wollten aber einige ihn ergreifen; aber niemand legte Hand an ihn.

45 Die Knechte kamen zu den Hohenpriestern und PharisŠern; und die fragten sie: Warum habt ihr ihn nicht gebracht?

46 Die Knechte antworteten: Noch nie hat ein Mensch so geredet wie dieser. Mt 7,28.29)

47 Da antworteten ihnen die PharisŠer: Habt ihr euch auch verfŸhren lassen?

48 Glaubt denn einer von den Oberen oder PharisŠern an ihn?

49 Nur das Volk tut's, das nichts vom Gesetz wei§; verflucht ist es.

50 Spricht zu ihnen Nikodemus, der vormals zu ihm gekommen war und der einer von ihnen war: Kap 3,1.2)

51 Richtet denn unser Gesetz einen Menschen, ehe man ihn verhšrt und erkannt hat, was er tut? 5. Mose 1,16)

52 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Bist du auch ein GalilŠer? Forsche und sieh: Aus GalilŠa steht kein Prophet auf.

53 (Jesus und die Ehebrecherin) Und jeder ging heim.* (*Der Bericht 7,53-8,11 ist in den Šltesten Textzeugen des Johannes-Evangeliums nicht enthalten.)


8

1 Jesus aber ging zum …lberg.

2 Und frŸhmorgens kam er wieder in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm, und er setzte sich und lehrte sie.

3 Aber die Schriftgelehrten und PharisŠer brachten eine Frau zu ihm, beim Ehebruch ergriffen, und stellten sie in die Mitte

4 und sprachen zu ihm: Meister, diese Frau ist auf frischer Tat beim Ehebruch ergriffen worden.

5 Mose aber hat uns im Gesetz geboten, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? 3. Mose 20,10)

6 Das sagten sie aber, ihn zu versuchen, damit sie ihn verklagen kšnnten. Aber Jesus bŸckte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde.

7 Als sie nun fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer unter euch ohne SŸnde ist, der werfe den ersten Stein auf sie. Ršm 2,1)

8 Und er bŸckte sich wieder und schrieb auf die Erde.

9 Als sie aber das hšrten, gingen sie weg, einer nach dem andern, die €ltesten zuerst; und Jesus blieb allein mit der Frau, die in der Mitte stand.

10 Jesus aber richtete sich auf und fragte sie: Wo sind sie, Frau? Hat dich niemand verdammt?

11 Sie antwortete: Niemand, Herr. Und Jesus sprach: So verdamme ich dich auch nicht; geh hin und sŸndige hinfort nicht mehr. Kap 5,14)

12 (Jesus das Licht der Welt) Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Kap 1,5.9; Jes 49,6; 60,20; Mt 5,14-16)

13 Da sprachen die PharisŠer zu ihm: Du gibst Zeugnis von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr.

14 Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr; denn ich wei§, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wi§t nicht, woher ich komme oder wohin ich gehe. Kap 5,31, Kap 7,28)

15 Ihr richtet nach dem Fleisch*, ich richte niemand. Kap 3,17) (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

16 Wenn ich aber richte, so ist mein Richten gerecht; denn ich bin's nicht allein, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat.

17 Auch steht in eurem Gesetz geschrieben, da§ zweier Menschen Zeugnis wahr sei. 5. Mose 19,15)

18 Ich bin's, der von sich selbst zeugt; und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt auch von mir.

19 Da fragten sie ihn: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich kenntet, so kenntet ihr auch meinen Vater. Kap 14,7)

20 Diese Worte redete Jesus an dem Gotteskasten, als er lehrte im Tempel; und niemand ergriff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen. Kap 7,30)

21 (Jesu Weg zur Erhšhung) Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Ich gehe hinweg, und ihr werdet mich suchen und in eurer SŸnde sterben. Wo ich hingehe, da kšnnt ihr nicht hinkommen. (21 und 22) Kap 7,34.35; 13,33)

22 Da sprachen die Juden: Will er sich denn selbst tšten, da§ er sagt: Wohin ich gehe, da kšnnt ihr nicht hinkommen?

23 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von unten her, ich bin von oben her; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt. Kap 3,31)

24 Darum habe ich euch gesagt, da§ ihr sterben werdet in euren SŸnden; denn wenn ihr nicht glaubt, da§ ich es bin, werdet ihr sterben in euren SŸnden. Jes 43,10)

25 Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Und Jesus sprach zu ihnen: Zuerst das, was ich euch auch sage.

26 Ich habe viel von euch zu reden und zu richten. Aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, und was ich von ihm gehšrt habe, das rede ich zu der Welt.

27 Sie verstanden aber nicht, da§ er zu ihnen vom Vater sprach.

28 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhšhen werdet, dann werdet ihr erkennen, da§ ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich. Kap 3,14; 12,32)

29 Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Er lŠ§t mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefŠllt.

30 (Die wahre Freiheit) Als er das sagte, glaubten viele an ihn.

31 Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine JŸnger Kap 15,7)

32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.

33 Da antworteten sie ihm: Wir sind Abrahams Kinder und sind niemals jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst du dann: Ihr sollt frei werden? Mt 3,9)

34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer SŸnde tut, der ist der SŸnde Knecht.

35 Der Knecht bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.

36 Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei. Ršm 6,16.18.22)

37 (Abrahamskinder und Teufelskinder) Ich wei§ wohl, da§ ihr Abrahams Kinder seid; aber ihr sucht mich zu tšten, denn mein Wort findet bei euch keinen Raum.

38 Ich rede, was ich von meinem Vater gesehen habe; und ihr tut, was ihr von eurem Vater gehšrt habt.

39 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Spricht Jesus zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wŠrt, so tŠtet ihr Abrahams Werke.

40 Nun aber sucht ihr mich zu tšten, einen Menschen, der euch die Wahrheit gesagt hat, wie ich sie von Gott gehšrt habe. Das hat Abraham nicht getan.

41 Ihr tut die Werke eures Vaters. Da sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht unehelich geboren; wir haben einen Vater: Gott.

42 Jesus sprach zu ihnen: WŠre Gott euer Vater, so liebtet ihr mich; denn ich bin von Gott ausgegangen und komme von ihm; denn ich bin nicht von selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.

43 Warum versteht ihr denn meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hšren kšnnt! 1. Kor 2,14)

44 Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters GelŸste wollt ihr tun. Der ist ein Mšrder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er LŸgen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein LŸgner und der Vater der LŸge. 1. Joh 3,8-10, 1. Mose 3,4.19)

45 Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.

46 (Der Streit um Jesu Ehre) Wer von euch kann mich einer SŸnde zeihen? Wenn ich aber die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht? 2. Kor 5,21; 1. Petr 2,22; 1. Joh 3,5; Hebr 4,15)

47 Wer von Gott ist, der hšrt Gottes Worte; ihr hšrt darum nicht, weil ihr nicht von Gott seid.

|P Kap 18,37)

48 Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, da§ du ein Samariter bist und einen bšsen Geist hast? Kap 7,20)

49 Jesus antwortete: Ich habe keinen bšsen Geist, sondern ich ehre meinen Vater, aber ihr nehmt mir die Ehre.

50 Ich suche nicht meine Ehre; es ist aber einer, der sie sucht, und er richtet.

51 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hŠlt, der wird den Tod nicht sehen in Ewigkeit. Kap 6,40.47)

52 Da sprachen die Juden zu ihm: Nun erkennen wir, da§ du einen bšsen Geist hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sprichst: Wer mein Wort hŠlt, der wird den Tod nicht schmecken in Ewigkeit.

53 Bist du mehr als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst?

54 Jesus antwortete: Wenn ich mich selber ehre, so ist meine Ehre nichts. Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott; Jes 63,16)

55 und ihr kennt ihn nicht; ich aber kenne ihn. Und wenn ich sagen wollte: Ich kenne ihn nicht, so wŸrde ich ein LŸgner, wie ihr seid. Aber ich kenne ihn und halte sein Wort. Kap 7,28.29)

56 Abraham, euer Vater, wurde froh, da§ er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.

57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fŸnfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?

58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich. Kap 1,1.2)

59 Da hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen. Aber Jesus verbarg sich und ging zum Tempel hinaus. Kap 10,31)


9

1 (Die Heilung eines Blindgeborenen) Und Jesus ging vorŸber und sah einen Menschen, der blind geboren war.

2 Und seine JŸnger fragten ihn und sprachen: Meister, wer hat gesŸndigt, dieser oder seine Eltern, da§ er blind geboren ist? Lk 13,2)

3 Jesus antwortete: Es hat weder dieser gesŸndigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm. Kap 11,4)

4 Wir mŸssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. Kap 5,17, Jer 13,16)

5 Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Kap 8,12; 12,35)

6 Als er das gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, machte daraus einen Brei und strich den Brei auf die Augen des Blinden. Mk 8,23)

7 Und er sprach zu ihm: Geh zum Teich Siloah - das hei§t Ÿbersetzt: gesandt - und wasche dich! Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.

8 Die Nachbarn nun und die, die ihn frŸher als Bettler gesehen hatten, sprachen: Ist das nicht der Mann, der dasa§ und bettelte?

9 Einige sprachen: Er ist's; andere: Nein, aber er ist ihm Šhnlich. Er selbst aber sprach: Ich bin's.

10 Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen aufgetan worden?

11 Er antwortete: Der Mensch, der Jesus hei§t, machte einen Brei und strich ihn auf meine Augen und sprach: Geh zum Teich Siloah und wasche dich! Ich ging hin und wusch mich und wurde sehend.

12 Da fragten sie ihn: Wo ist er? Er antwortete: Ich wei§ es nicht.

13 Da fŸhrten sie ihn, der vorher blind gewesen war, zu den PharisŠern.

14 Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Brei machte und seine Augen šffnete.

15 Da fragten ihn auch die PharisŠer, wie er sehend geworden wŠre. Er aber sprach zu ihnen: Einen Brei legte er mir auf die Augen, und ich wusch mich und bin nun sehend.

16 Da sprachen einige der PharisŠer: Dieser Mensch ist nicht von Gott, weil er den Sabbat nicht hŠlt. Andere aber sprachen: Wie kann ein sŸndiger Mensch solche Zeichen tun? Und es entstand Zwietracht unter ihnen.

17 Da sprachen sie wieder zu dem Blinden: Was sagst du von ihm, da§ er deine Augen aufgetan hat? Er aber sprach: Er ist ein Prophet.

18 Nun glaubten die Juden nicht von ihm, da§ er blind gewesen und sehend geworden war, bis sie die Eltern dessen riefen, der sehend geworden war,

19 und sie fragten sie und sprachen: Ist das euer Sohn, von dem ihr sagt, er sei blind geboren? Wieso ist er nun sehend?

20 Seine Eltern antworteten ihnen und sprachen: Wir wissen, da§ dieser unser Sohn ist und da§ er blind geboren ist.

21 Aber wieso er nun sehend ist, wissen wir nicht, und wer ihm seine Augen aufgetan hat, wissen wir auch nicht. Fragt ihn, er ist alt genug; la§t ihn fŸr sich selbst reden.

22 Das sagten seine Eltern, denn sie fŸrchteten sich vor den Juden. Denn die Juden hatten sich schon geeinigt: wenn jemand ihn als den Christus bekenne, der solle aus der Synagoge ausgesto§en werden. Kap 7,13, Kap 12,42)

23 Darum sprachen seine Eltern: Er ist alt genug, fragt ihn selbst.

24 Da riefen sie noch einmal den Menschen, der blind gewesen war, und sprachen zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, da§ dieser Mensch ein SŸnder ist.

25 Er antwortete: Ist er ein SŸnder? Das wei§ ich nicht; eins aber wei§ ich: da§ ich blind war und bin nun sehend.

26 Da fragten sie ihn: Was hat er mit dir getan? Wie hat er deine Augen aufgetan?

27 Er antwortete ihnen: Ich habe es euch schon gesagt, und ihr habt's nicht gehšrt! Was wollt ihr's abermals hšren? Wollt ihr auch seine JŸnger werden?

28 Da schmŠhten sie ihn und sprachen: Du bist sein JŸnger; wir aber sind Moses JŸnger.

29 Wir wissen, da§ Gott mit Mose geredet hat; woher aber dieser ist, wissen wir nicht.

30 Der Mensch antwortete und sprach zu ihnen: Das ist verwunderlich, da§ ihr nicht wi§t, woher er ist, und er hat meine Augen aufgetan.

31 Wir wissen, da§ Gott die SŸnder nicht erhšrt; sondern den, der gottesfŸrchtig ist und seinen Willen tut, den erhšrt er. Ps 66,18; Jes 1,15, Spr 15,29)

32 Von Anbeginn der Welt an hat man nicht gehšrt, da§ jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan habe.

33 WŠre dieser nicht von Gott, er kšnnte nichts tun.

34 Sie antworteten und sprachen zu ihm: Du bist ganz in SŸnden geboren und lehrst uns? Und sie stie§en ihn hinaus.

35 Es kam vor Jesus, da§ sie ihn ausgesto§en hatten. Und als er ihn fand, fragte er: Glaubst du an den Menschensohn?

36 Er antwortete und sprach: Herr, wer ist's? da§ ich an ihn glaube.

37 Jesus sprach zu ihm: Du hast ihn gesehen, und der mit dir redet, der ist's. Kap 4,26)

38 Er aber sprach: Herr, ich glaube, und betete ihn an.

39 Und Jesus sprach: Ich bin zum Gericht in diese Welt gekommen, damit, die nicht sehen, sehend werden, und die sehen, blind werden. Mt 13,11-15)

40 Das hšrten einige der PharisŠer, die bei ihm waren, und fragten ihn: Sind wir denn auch blind?

41 Jesus sprach zu ihnen: WŠrt ihr blind, so hŠttet ihr keine SŸnde; weil ihr aber sagt: Wir sind sehend, bleibt eure SŸnde. Kap 15,22)


10

1 (Der gute Hirte) Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer nicht zur TŸr hineingeht in den Schafstall, sondern steigt anderswo hinein, der ist ein Dieb und ein RŠuber.

2 Der aber zur TŸr hineingeht, der ist der Hirte der Schafe.

3 Dem macht der TŸrhŸter auf, und die Schafe hšren seine Stimme; und er ruft seine Schafe mit Namen und fŸhrt sie hinaus.

4 Und wenn er alle seine Schafe hinausgelassen hat, geht er vor ihnen her, und die Schafe folgen ihm nach; denn sie kennen seine Stimme.

5 Einem Fremden aber folgen sie nicht nach, sondern fliehen vor ihm; denn sie kennen die Stimme der Fremden nicht.

6 Dies Gleichnis sagte Jesus zu ihnen; sie verstanden aber nicht, was er ihnen damit sagte.

7 Da sprach Jesus wieder: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ich bin die TŸr zu den Schafen.

8 Alle, die vor mir gekommen sind, die sind Diebe und RŠuber; aber die Schafe haben ihnen nicht gehorcht.

9 Ich bin die TŸr; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein-und ausgehen und Weide finden. Kap 14,6)

10 Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle GenŸge haben sollen.

11 Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lŠ§t sein Leben fŸr die Schafe. Ps 23; Jes 40,11; Hes 34,11-23, Kap 15,13; Hebr 13,20)

12 Der Mietling aber, der nicht Hirte ist, dem die Schafe nicht gehšren, sieht den Wolf kommen und verlŠ§t die Schafe und flieht - und der Wolf stŸrzt sich auf die Schafe und zerstreut sie -,

13 denn er ist ein Mietling und kŸmmert sich nicht um die Schafe.

14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich, 2. Tim 2,19)

15 wie mich mein Vater kennt, und ich kenne den Vater. Und ich lasse mein Leben fŸr die Schafe.

16 Und ich habe noch andere Schafe, die sind nicht aus diesem Stall; auch sie mu§ ich herfŸhren, und sie werden meine Stimme hšren, und es wird eine Herde und ein Hirte werden. Kap 11,52; Apg 10,34.35)

17 Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, da§ ich's wiedernehme.

18 Niemand nimmt es von mir, sondern ich selber lasse es. Ich habe Macht, es zu lassen, und habe Macht, es wiederzunehmen. Dies Gebot habe ich empfangen von meinem Vater. Kap 5,26)

19 Da entstand abermals Zwietracht unter den Juden wegen dieser Worte. Kap 7,43; 9,16)

20 Viele unter ihnen sprachen: Er hat einen bšsen Geist und ist von Sinnen; was hšrt ihr ihm zu? Kap 7,20; Mk 3,21)

21 Andere sprachen: Das sind nicht Worte eines Besessenen; kann denn ein bšser Geist die Augen der Blinden auftun?

22 Es war damals das Fest der Tempelweihe in Jerusalem, und es war Winter.

23 Und Jesus ging umher im Tempel in der Halle Salomos. Apg 3,11)

24 Da umringten ihn die Juden und sprachen zu ihm: Wie lange hŠltst du uns im Ungewissen? Bist du der Christus, so sage es frei heraus.

25 Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubt nicht. Die Werke, die ich tue in meines Vaters Namen, die zeugen ~von mir. Kap 5,36)

26 Aber ihr glaubt nicht, denn ihr seid nicht von meinen Schafen. Kap 8,45.47)

27 Meine Schafe hšren meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; (27 und 28) Ps 95,7)

28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand rei§en.

29 Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist grš§er als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand rei§en.

30 Ich und der Vater sind eins.

31 (Der Vorwurf der GotteslŠsterung) Da hoben die Juden abermals Steine auf, um ihn zu steinigen. Kap 8,59)

32 Jesus sprach zu ihnen: Viele gute Werke habe ich euch erzeigt vom Vater; um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen?

33 Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der GotteslŠsterung willen, denn du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Mt 9,3; 26,65, Kap 5,18)

34 Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82,6): ÈIch habe gesagt: Ihr seid GštterÇ?

35 Wenn er die Gštter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah, - und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden -, Mt 5,17)

36 wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lŠsterst Gott -, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn? Kap 5,17-20)

37 Tue ich nicht die Werke meines Vaters, so glaubt mir nicht;

38 tue ich sie aber, so glaubt doch den Werken, wenn ihr mir nicht glauben wollt, damit ihr erkennt und wi§t, da§ der Vater in mir ist und ich in ihm.

39 Da suchten sie abermals, ihn zu ergreifen. Aber er entging ihren HŠnden. Kap 8,59, Lk 4,30)

40 Dann ging er wieder fort auf die andere Seite des Jordans an den Ort, wo Johannes zuvor getauft hatte, und blieb dort. Kap 1,28)

41 Und viele kamen zu ihm und sprachen: Johannes hat kein Zeichen getan; aber alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr.

42 Und es glaubten dort viele an ihn.


11

1 (Die Auferweckung des Lazarus) Es lag aber einer krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf Marias und ihrer Schwester Marta. Lk 10,38.39)

2 Maria aber war es, die den Herrn mit Salbšl gesalbt und seine FŸ§e mit ihrem Haar getrocknet hatte. Deren Bruder Lazarus war krank. Kap 12,3)

3 Da sandten die Schwestern zu Jesus und lie§en ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb hast, liegt krank.

4 Als Jesus das hšrte, sprach er: Diese Krankheit ist nicht zum Tode, sondern zur Verherrlichung Gottes, damit der Sohn Gottes dadurch verherrlicht werde. Kap 9,3)

5 Jesus aber hatte Marta lieb und ihre Schwester und Lazarus.

6 Als er nun hšrte, da§ er krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er war;

7 danach spricht er zu seinen JŸngern: La§t uns wieder nach JudŠa ziehen!

8 Seine JŸnger aber sprachen zu ihm: Meister, eben noch wollten die Juden dich steinigen, und du willst wieder dorthin ziehen? Kap 10,31)

9 Jesus antwortete: Hat nicht der Tag zwšlf Stunden? Wer bei Tag umhergeht, der stš§t sich nicht; denn er sieht das Licht dieser Welt. Kap 9,4.5)

10 Wer aber bei Nacht umhergeht, der stš§t sich; denn es ist kein Licht in ihm. Kap 12,35)

11 Das sagte er, und danach spricht er zu ihnen: Lazarus, unser Freund, schlŠft, aber ich gehe hin, ihn aufzuwecken. Mt 9,24)

12 Da sprachen seine JŸnger: Herr, wenn er schlŠft, wird's besser mit ihm.

13 Jesus aber sprach von seinem Tode; sie meinten aber, er rede vom leiblichen Schlaf.

14 Da sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus ist gestorben;

15 und ich bin froh um euretwillen, da§ ich nicht dagewesen bin, damit ihr glaubt. Aber la§t uns zu ihm gehen!

16 Da sprach Thomas, der Zwilling genannt wird, zu den JŸngern: La§t uns mit ihm gehen, da§ wir mit ihm sterben! Kap 20,24-28)

17 Als Jesus kam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen.

18 Betanien aber war nahe bei Jerusalem, etwa eine halbe Stunde entfernt.

19 Und viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, sie zu tršsten wegen ihres Bruders.

20 Als Marta nun hšrte, da§ Jesus kommt, geht sie ihm entgegen; Maria aber blieb daheim sitzen.

21 Da sprach Marta zu Jesus: Herr, wŠrst du hier gewesen, mein Bruder wŠre nicht gestorben.

22 Aber auch jetzt wei§ ich: Was du bittest von Gott, das wird dir Gott geben.

23 Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

24 Marta spricht zu ihm: Ich wei§ wohl, da§ er auferstehen wird - bei der Auferstehung am JŸngsten Tage. Kap 5,28.29; 6,40; Mt 22,23-33)

25 Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt;

26 und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Glaubst du das? Kap 8,51)

27 Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, da§ du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt gekommen ist. Mt 16,16)

28 Und als sie das gesagt hatte, ging sie hin und rief ihre Schwester Maria heimlich und sprach zu ihr: Der Meister ist da und ruft dich.

29 Als Maria das hšrte, stand sie eilend auf und kam zu ihm.

30 Jesus aber war noch nicht in das Dorf gekommen, sondern war noch dort, wo ihm Marta begegnet war.

31 Als die Juden, die bei ihr im Hause waren und sie tršsteten, sahen, da§ Maria eilend aufstand und hinausging, folgten sie ihr, weil sie dachten: Sie geht zum Grab, um dort zu weinen.

32 Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und sah ihn, fiel sie ihm zu FŸ§en und sprach zu ihm: Herr, wŠrst du hier gewesen, mein Bruder wŠre nicht gestorben.

33 Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, ergrimmte er im Geist und wurde sehr betrŸbt Kap 13,21)

34 und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt? Sie antworteten ihm: Herr, komm und sieh es!

35 Und Jesus gingen die Augen Ÿber.

36 Da sprachen die Juden: Siehe, wie hat er ihn lieb gehabt!

37 Einige aber unter ihnen sprachen: Er hat dem Blinden die Augen aufgetan; konnte er nicht auch machen, da§ dieser nicht sterben mu§te? Kap 9,7)

38 Da ergrimmte Jesus abermals und kam zum Grab. Es war aber eine Hšhle, und ein Stein lag davor. Mt 27,60)

39 Jesus sprach: Hebt den Stein weg! Spricht zu ihm Marta, die Schwester des Verstorbenen: Herr, er stinkt schon; denn er liegt seit vier Tagen.

40 Jesus spricht zu ihr: Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?

41 Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, da§ du mich erhšrt hast.

42 Ich wei§, da§ du mich allezeit hšrst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, da§ du mich gesandt hast. Kap 12,30)

43 Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

44 Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit GrabtŸchern an FŸ§en und HŠnden, und sein Gesicht war verhŸllt mit einem Schwei§tuch. Jesus spricht zu ihnen: Lšst die Binden und la§t ihn gehen!

45 Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.

46 (Der Entschlu§ zur Tštung Jesu) Einige aber von ihnen gingen hin zu den PharisŠern und sagten ihnen, was Jesus getan hatte.

47 Da versammelten die Hohenpriester und die PharisŠer den Hohen Rat und sprachen: Was tun wir? Dieser Mensch tut viele Zeichen. Mt 26,3.4)

48 Lassen wir ihn so, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kommen die Ršmer und nehmen uns Land und Leute.

49 Einer aber von ihnen, Kaiphas, der in dem Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wi§t nichts;

50 ihr bedenkt auch nicht: Es ist besser fŸr euch, ein Mensch sterbe fŸr das Volk, als da§ das ganze Volk verderbe. Kap 18,14)

51 Das sagte er aber nicht von sich aus, sondern weil er in dem Jahr Hoherpriester war, weissagte er. Denn Jesus sollte sterben fŸr das Volk,

52 und nicht fŸr das Volk allein, sondern auch, um die verstreuten Kinder Gottes zusammenzubringen. Kap 7,35, Kap 10,16; 1. Joh 2,2)

53 Von dem Tage an war es fŸr sie beschlossen, da§ sie ihn tšteten.

54 Jesus aber ging nicht mehr frei umher unter den Juden, sondern ging von dort weg in eine Gegend nahe der WŸste, in eine Stadt mit Namen Ephraim, und blieb dort mit den JŸngern. 2. Sam 13,23; 1. Makk 11,34)

55 Es war aber nahe das Passafest der Juden; und viele aus der Gegend gingen hinauf nach Jerusalem vor dem Fest, da§ sie sich reinigten. 2. Chr 30,17.18)

56 Da fragten sie nach Jesus und redeten miteinander, als sie im Tempel standen: Was meint ihr? Er wird doch nicht zum Fest kommen?

57 Die Hohenpriester und PharisŠer aber hatten Befehl gegeben: Wenn jemand wei§, wo er ist, soll er's anzeigen, damit sie ihn ergreifen kšnnten.


12

1 (Die Salbung in Betanien) (Mt 26,6-13; Mk 14,3-9) Sechs Tage vor dem Passafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den Jesus auferweckt hatte von den Toten. Kap 11,1.43)

2 Dort machten sie ihm ein Mahl, und Marta diente ihm; Lazarus aber war einer von denen, die mit ihm zu Tisch sa§en.

3 Da nahm Maria ein Pfund Salbšl von unverfŠlschter, kostbarer Narde und salbte die FŸ§e Jesu und trocknete mit ihrem Haar seine FŸ§e; das Haus aber wurde erfŸllt vom Duft des …ls. Lk 7,38)

4 Da sprach einer seiner JŸnger, Judas Iskariot, der ihn hernach verriet:

5 Warum ist dieses …l nicht fŸr dreihundert Silbergroschen verkauft worden und den Armen gegeben?

6 Das sagte er aber nicht, weil er nach den Armen fragte, sondern er war ein Dieb, denn er hatte den Geldbeutel und nahm an sich, was gegeben war. Kap 13,29)

7 Da sprach Jesus: La§ sie in Frieden! Es soll gelten fŸr den Tag meines BegrŠbnisses.

8 Denn Arme habt ihr allezeit bei euch; mich aber habt ihr nicht allezeit. 5. Mose 15,11)

9 Da erfuhr eine gro§e Menge der Juden, da§ er dort war, und sie kamen nicht allein um Jesu willen, sondern um auch Lazarus zu sehen, den er von den Toten erweckt hatte.

10 Aber die Hohenpriester beschlossen, auch Lazarus zu tšten;

11 denn um seinetwillen gingen viele Juden hin und glaubten an Jesus.

12 (Der Einzug in Jerusalem) (Mt 21,1-11; Mk 11,1-10; Lk 19,29-40) Als am nŠchsten Tag die gro§e Menge, die aufs Fest gekommen war, hšrte, da§ Jesus nach Jerusalem kŠme,

13 nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und riefen: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt in dem Namen des Herrn, der Kšnig von Israel! Ps 118,25.26)

14 Jesus aber fand einen jungen Esel und ritt darauf, wie geschrieben steht (Sacharja 9,9):

15 ÈFŸrchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein Kšnig kommt und reitet auf einem EselsfŸllen.Ç

16 Das verstanden seine JŸnger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, da§ dies von ihm geschrieben stand und man so mit ihm getan hatte.

17 Das Volk aber, das bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, rŸhmte die Tat.

18 Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hšrte, er habe dieses Zeichen getan.

19 Die PharisŠer aber sprachen untereinander: Ihr seht, da§ ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt lŠuft ihm nach. Kap 11,48)

20 (Die AnkŸndigung der Verherrlichung) Es waren aber einige Griechen unter denen, die heraufgekommen waren, um anzubeten auf dem Fest.

21 Die traten zu Philippus, der von Betsaida aus GalilŠa war, und baten ihn und sprachen: Herr, wir wollten Jesus gerne sehen. Kap 1,44)

22 Philippus kommt und sagt es Andreas, und Philippus und Andreas sagen's Jesus weiter.

23 Jesus aber antwortete ihnen und sprach: Die Zeit ist gekommen, da§ der Menschensohn verherrlicht werde.

24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fŠllt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht. Ršm 14,9; 1. Kor 15,36)

25 Wer sein Leben lieb hat, der wird's verlieren; und wer sein Leben auf dieser Welt ha§t, der wird's erhalten zum ewigen Leben. Mt 10,39; 16,25; Lk 17,33)

26 Wer mir dienen will, der folge mir nach; und wo ich bin, da soll mein Diener auch sein. Und wer mir dienen wird, den wird mein Vater ehren. Kap 17,24)

27 Jetzt ist meine Seele betrŸbt. Und was soll ich sagen? Vater, hilf mir aus dieser Stunde? Doch darum bin ich in diese Stunde gekommen. Mt 26,38)

28 Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen. Kap 13,31; Mt 3,17; 17,5)

29 Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhšrte: Es hat gedonnert. Die andern sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet.

30 Jesus antwortete und sprach: Diese Stimme ist nicht um meinetwillen geschehen, sondern um euretwillen. Kap 11,42)

31 Jetzt ergeht das Gericht Ÿber diese Welt; nun wird der FŸrst dieser Welt ausgesto§en werden. Kap 14,30; 16,11; Lk 10,18)

32 Und ich, wenn ich erhšht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. Kap 8,28)

33 Das sagte er aber, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben wŸrde.

34 Da antwortete ihm das Volk: Wir haben aus dem Gesetz gehšrt, da§ der Christus in Ewigkeit bleibt; wieso sagst du dann: Der Menschensohn mu§ erhšht werden? Wer ist dieser Menschensohn? Ps 110,4; Dan 7,14)

35 Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, solange ihr das Licht habt, damit euch die Finsternis nicht Ÿberfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der wei§ nicht, wo er hingeht. Kap 11,10)

36 Glaubt an das Licht, solange ihr's habt, damit ihr Kinder des Lichtes werdet. Das redete Jesus und ging weg und verbarg sich vor ihnen. Eph 5,9)

37 (Der Unglaube des Volkes) Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen tat, glaubten sie doch nicht an ihn,

38 damit erfŸllt werde der Spruch des Propheten Jesaja, den er sagte (Jesaja 53,1): ÈHerr, wer glaubt unserm Predigen? Und wem ist der Arm des Herrn offenbart?Ç

39 Darum konnten sie nicht glauben, denn Jesaja hat wiederum gesagt (Jesaja 6,9.10):

40 ÈEr hat ihre Augen verblendet und ihr Herz verstockt, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.Ç Mt 13,14.15)

41 Das hat Jesaja gesagt, weil er seine Herrlichkeit sah und redete von ihm. Jes 6,1)

42 Doch auch von den Oberen glaubten viele an ihn; aber um der PharisŠer willen bekannten sie es nicht, um nicht aus der Synagoge ausgesto§en zu werden. Kap 9,22)

43 Denn sie hatten lieber Ehre bei den Menschen als Ehre bei Gott. Kap 5,44)

44 Jesus aber rief: Wer an mich glaubt, der glaubt nicht an mich, sondern an den, der mich gesandt hat.

45 Und wer mich sieht, der sieht den, der mich gesandt hat. Kap 14,9)

46 Ich bin in die Welt gekommen als ein Licht, damit, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe. Kap 8,12)

47 Und wer meine Worte hšrt und bewahrt sie nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, da§ ich die Welt richte, sondern da§ ich die Welt rette. Kap 3,17; Lk 9,56)

48 Wer mich verachtet und nimmt meine Worte nicht an, der hat schon seinen Richter: Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am JŸngsten Tage.

49 Denn ich habe nicht aus mir selbst geredet, sondern der Vater, der mich gesandt hat, der hat mir ein Gebot gegeben, was ich tun und reden soll.

50 Und ich wei§: sein Gebot ist das ewige Leben. Darum: was ich rede, das rede ich so, wie es mir der Vater gesagt hat.


13

1 (Die Fu§waschung) Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, da§ seine Stunde gekommen war, da§ er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. Kap 7,30; 17,1)

2 Und beim Abendessen, als schon der Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten, Lk 22,3)

3 Jesus aber wu§te, da§ ihm der Vater alles in seine HŠnde gegeben hatte und da§ er von Gott gekommen war und zu Gott ging, Kap 3,35, Kap 16,28)

4 da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgŸrtete sich.

5 Danach go§ er Wasser in ein Becken, fing an, den JŸngern die FŸ§e zu waschen, und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgŸrtet war.

6 Da kam er zu Simon Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die F٤e waschen?

7 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber hernach erfahren.

8 Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die F٤e waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil an mir.

9 Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die FŸ§e allein, sondern auch die HŠnde und das Haupt!

10 Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als da§ ihm die FŸ§e gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber nicht alle. Kap 15,3)

11 Denn er kannte seinen VerrŠter; darum sprach er: Ihr seid nicht alle rein.

12 Als er nun ihre FŸ§e gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wi§t ihr, was ich euch getan habe?

13 Ihr nennt mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch. Mt 23,8.10)

14 Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die F٤e gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die F٤e waschen. Lk 22,27)

15 Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut, wie ich euch getan habe. Phil 2,5; 1. Petr 2,21)

16 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht grš§er als sein Herr und der Apostel nicht grš§er als der, der ihn gesandt hat. Mt 10,24)

17 Wenn ihr dies wi§t - selig seid ihr, wenn ihr's tut. Mt 7,24)

18 Das sage ich nicht von euch allen; ich wei§, welche ich erwŠhlt habe. Aber es mu§ die Schrift erfŸllt werden (Psalm 41,10): ÈDer mein Brot i§t, tritt mich mit FŸ§en.Ç

19 Jetzt sage ich's euch, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt, da§ ich es bin.

20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer jemanden aufnimmt, den ich senden werde, der nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Mt 10,40)

21 (Jesus und der VerrŠter) (Mt 26,21-25; Mk 14,18-21; Lk 22,21-23) Als Jesus das gesagt hatte, wurde er betrŸbt im Geist und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer unter euch wird mich verraten. Kap 12,27)

22 Da sahen sich die JŸnger untereinander an, und ihnen wurde bange, von wem er wohl redete.

23 Es war aber einer unter seinen JŸngern, den Jesus lieb hatte, der lag bei Tisch an der Brust Jesu. Kap 19,26; 20,2; 21,20)

24 Dem winkte Simon Petrus, da§ er fragen sollte, wer es wŠre, von dem er redete.

25 Da lehnte der sich an die Brust Jesu und fragte ihn: Herr, wer ist's?

26 Jesus antwortete: Der ist's, dem ich den Bissen eintauche und gebe. Und er nahm den Bissen, tauchte ihn ein und gab ihn Judas, dem Sohn des Simon Iskariot.

27 Und als der den Bissen nahm, fuhr der Satan in ihn. Da sprach Jesus zu ihm: Was du tust, das tue bald!

28 Aber niemand am Tisch wu§te, wozu er ihm das sagte.

29 Einige meinten, weil Judas den Beutel hatte, sprŠche Jesus zu ihm: Kaufe, was wir zum Fest nštig haben!, oder da§ er den Armen etwas geben sollte.

30 Als er nun den Bissen genommen hatte, ging er alsbald hinaus. Und es war Nacht.

31 (JESU ABSCHIEDSREDEN) (Kapitel 13,31-16,33) (Die Verherrlichung und das neue Gebot) Als Judas nun hinausgegangen war, spricht Jesus: Jetzt ist der Menschensohn verherrlicht, und Gott ist verherrlicht in ihm. Kap 12,23.28)

32 Ist Gott verherrlicht in ihm, so wird Gott ihn auch verherrlichen in sich und wird ihn bald verherrlichen. Kap 17,1-5)

33 Liebe Kinder, ich bin noch eine kleine Weile bei euch. Ihr werdet mich suchen. Und wie ich zu den Juden sagte, sage ich jetzt auch zu euch: Wo ich hingehe, da kšnnt ihr nicht hinkommen. Kap 8,21)

34 Ein neues Gebot gebe ich euch, da§ ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. Kap 15,12.13.17)

35 Daran wird jedermann erkennen, da§ ihr meine JŸnger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.

36 (Die AnkŸndigung der Verleugnung des Petrus) (Mt 26,33-35; Mk 14,29-31; Lk 22,31-34) Spricht Simon Petrus zu ihm: Herr, wo gehst du hin? Jesus antwortete ihm: Wo ich hingehe, kannst du mir diesmal nicht folgen; aber du wirst mir spŠter folgen. Kap 21,18.19)

37 Petrus spricht zu ihm: Herr, warum kann ich dir diesmal nicht folgen? Ich will mein Leben fŸr dich lassen.

38 Jesus antwortete ihm: Du willst dein Leben fŸr mich lassen? Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Der Hahn wird nicht krŠhen, bis du mich dreimal verleugnet hast.


14

1 (Jesus der Weg zum Vater) Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich!

2 In meines Vaters Hause sind viele Wohnungen. Wenn's nicht so wŠre, hŠtte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die StŠtte zu bereiten?

3 Und wenn ich hingehe, euch die StŠtte zu bereiten, will ich wieder kommen und euch zu mir nehmen, damit ihr seid, wo ich bin. Kap 12,26; 17,24)

4 Und wo ich hingehe, den Weg wi§t ihr.

5 Spricht zu ihm Thomas: Herr, wir wissen nicht, wo du hingehst; wie kšnnen wir den Weg wissen?

6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Kap 10,9; Mt 11,27; Ršm 5,1.2; Hebr 10,20)

7 Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

8 Spricht zu ihm Philippus: Herr, zeige uns den Vater, und es genŸgt uns.

9 Jesus spricht zu ihm: So lange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht, Philippus? Wer mich sieht, der sieht den Vater! Wie sprichst du dann: Zeige uns den Vater? Kap 12,45; Hebr 1,3)

10 Glaubst du nicht, da§ ich im Vater bin und der Vater in mir? Die Worte, die ich zu euch rede, die rede ich nicht von mir selbst aus. Und der Vater, der in mir wohnt, der tut seine Werke. Kap 12,49)

11 Glaubt mir, da§ ich im Vater bin und der Vater in mir; wenn nicht, so glaubt mir doch um der Werke willen. Kap 10,25.38)

12 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch grš§ere als diese tun; denn ich gehe zum Vater. Mt 28,19)

13 Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht werde im Sohn. (13 und 14) Kap 15,7; 16,24; Mk 11,24; 1. Joh 5,14.15)

14 Was ihr mich bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun.

15 (Die Verhei§ung des heiligen Geistes) Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Kap 15,10; 1. Joh 5,3)

16 Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tršster* geben, da§ er bei euch sei in Ewigkeit: Kap 15,26; 16,7) (*Andere †bersetzungen: ÈFŸrsprecherÇ, ÈBeistandÇ (vgl. 15,26; 16,7).)

17 den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Kap 16,13)

18 Ich will euch nicht als Waisen zurŸcklassen; ich komme zu euch.

19 Es ist noch eine kleine Zeit, dann wird mich die Welt nicht mehr sehen. Ihr aber sollt mich sehen, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. Kap 20,20)

20 An jenem Tage werdet ihr erkennen, da§ ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch.

21 Wer meine Gebote hat und hŠlt sie, der ist's, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren. 1. Joh 5,3, Kap 16,27)

22 Spricht zu ihm Judas, nicht der Iskariot: Herr, was bedeutet es, da§ du dich uns offenbaren willst und nicht der Welt?

23 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen. Spr 8,17; Eph 3,17)

24 Wer aber mich nicht liebt, der hŠlt meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hšrt, ist nicht mein Wort, sondern das des Vaters, der mich gesandt hat. Kap 7,16.17)

25 Das habe ich zu euch geredet, solange ich bei euch gewesen bin.

26 Aber der Tršster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

27 (Der Friede Christi) Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fŸrchte sich nicht. Kap 16,33; Phil 4,7)

28 Ihr habt gehšrt, da§ ich euch gesagt habe: Ich gehe hin und komme wieder zu euch. HŠttet ihr mich lieb, so wŸrdet ihr euch freuen, da§ ich zum Vater gehe; denn der Vater ist grš§er als ich.

29 Und jetzt habe ich's euch gesagt, ehe es geschieht, damit ihr glaubt, wenn es nun geschehen wird.

30 Ich werde nicht mehr viel mit euch reden, denn es kommt der FŸrst dieser Welt. Er hat keine Macht Ÿber mich; Kap 12,31; Eph 2,2)

31 aber die Welt soll erkennen, da§ ich den Vater liebe und tue, wie mir der Vater geboten hat. Steht auf und la§t uns von hier weggehen. Kap 10,18)


15

1 (Der wahre Weinstock) Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater der WeingŠrtner. (1-6) Ps 80,9-12; Jes 5,1-7; Jer 2,21)

2 Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, da§ sie mehr Frucht bringe.

3 Ihr seid schon rein um des Wortes willen, das ich zu euch geredet habe. Kap 13,10; 1. Petr 1,23)

4 Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt.

5 Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich kšnnt ihr nichts tun. 2. Kor 3,5.6)

6 Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie mŸssen brennen.

7 Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch widerfahren. Mk 11,24)

8 Darin wird mein Vater verherrlicht, da§ ihr viel Frucht bringt und werdet meine JŸnger. Mt 5,16)

9 (Das Gebot der Liebe) Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe!

10 Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters Gebote halte und bleibe in seiner Liebe.

11 Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude vollkommen werde. Kap 17,13)

12 Das ist mein Gebot, da§ ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Kap 13,34)

13 Niemand hat grš§ere Liebe als die, da§ er sein Leben lŠ§t fŸr seine Freunde. Kap 10,11; 1. Joh 3,16)

14 Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Kap 8,31; Mt 12,50)

15 Ich sage hinfort nicht, da§ ihr Knechte seid; denn ein Knecht wei§ nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich gesagt, da§ ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehšrt habe, habe ich euch kundgetan.

16 Nicht ihr habt mich erwŠhlt, sondern ich habe euch erwŠhlt und bestimmt, da§ ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in meinem Namen, er's euch gebe.

17 Das gebiete ich euch, da§ ihr euch untereinander liebt.

18 (Der Ha§ der Welt) Wenn euch die Welt ha§t, so wi§t, da§ sie mich vor euch geha§t hat. Kap 7,7)

19 WŠret ihr von der Welt, so hŠtte die Welt das Ihre lieb. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwŠhlt habe, darum ha§t euch die Welt. Kap 17,14; 1. Joh 4,4.5)

20 Gedenkt an das Wort, das ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht grš§er als sein Herr. Haben sie mich verfolgt, so werden sie euch auch verfolgen; haben sie mein Wort gehalten, so werden sie eures auch halten. Kap 13,16; Mt 10,24.25)

21 Aber das alles werden sie euch tun um meines Namens willen; denn sie kennen den nicht, der mich gesandt hat. Kap 16,3)

22 Wenn ich nicht gekommen wŠre und hŠtte es ihnen gesagt, so hŠtten sie keine SŸnde; nun aber kšnnen sie nichts vorwenden, um ihre SŸnde zu entschuldigen. Kap 9,41)

23 Wer mich ha§t, der ha§t auch meinen Vater. Lk 10,16)

24 HŠtte ich nicht die Werke getan unter ihnen, die kein anderer getan hat, so hŠtten sie keine SŸnde. Nun aber haben sie es gesehen, und doch hassen sie mich und meinen Vater.

25 Aber es mu§ das Wort erfŸllt werden, das in ihrem Gesetz geschrieben steht: ÈSie hassen mich ohne GrundÇ (Psalm 69,5).

26 Wenn aber der Tršster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir. Kap 14,16.26, Lk 24,49)

27 Und auch ihr seid meine Zeugen, denn ihr seid von Anfang an bei mir gewesen. Apg 1,8.21.22; 5,32)


16

1 Das habe ich zu euch geredet, damit ihr nicht abfallt.

2 Sie werden euch aus der Synagoge aussto§en. Es kommt aber die Zeit, da§, wer euch tštet, meinen wird, er tue Gott einen Dienst damit. Mt 10,17.22, Mt 24,9)

3 Und das werden sie darum tun, weil sie weder meinen Vater noch mich erkennen. Kap 15,21)

4 Aber dies habe ich zu euch geredet, damit, wenn ihre Stunde kommen wird, ihr daran denkt, da§ ich's euch gesagt habe. Zu Anfang aber habe ich es euch nicht gesagt, denn ich war bei euch.

5 (Das Werk des heiligen Geistes) Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand von euch fragt mich: Wo gehst du hin?

6 Doch weil ich das zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Trauer.

7 Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut fŸr euch, da§ ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tršster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden. Kap 14,16.26)

8 Und wenn er kommt, wird er der Welt die Augen auftun Ÿber die SŸnde und Ÿber die Gerechtigkeit und Ÿber das Gericht;

9 Ÿber die SŸnde: da§ sie nicht an mich glauben; Kap 15,22.24)

10 Ÿber die Gerechtigkeit: da§ ich zum Vater gehe und ihr mich hinfort nicht seht; Apg 5,31; Ršm 4,25)

11 Ÿber das Gericht: da§ der FŸrst dieser Welt gerichtet ist. Kap 12,31)

12 Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr kšnnt es jetzt nicht ertragen. 1. Kor 3,1)

13 Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hšren wird, das wird er reden, und was zukŸnftig ist, wird er euch verkŸndigen. Kap 14,26; 1. Joh 2,27)

14 Er wird mich verherrlichen; denn von dem Meinen wird er's nehmen und euch verkŸndigen.

15 Alles, was der Vater hat, das ist mein. Darum habe ich gesagt: Er wird's von dem Meinen nehmen und euch verkŸndigen. Kap 3,35; 17,10)

16 (Trauer und Hoffnung bei Jesu Abschied) Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen. Kap 14,19)

17 Da sprachen einige seiner JŸnger untereinander: Was bedeutet das, was er zu uns sagt: Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen; und: Ich gehe zum Vater?

18 Da sprachen sie: Was bedeutet das, was er sagt: Noch eine kleine Weile? Wir wissen nicht, was er redet.

19 Da merkte Jesus, da§ sie ihn fragen wollten, und sprach zu ihnen: Danach fragt ihr euch untereinander, da§ ich gesagt habe: Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht sehen; und abermals eine kleine Weile, dann werdet ihr mich sehen?

20 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Mk 16,10)

21 Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, da§ ein Mensch zur Welt gekommen ist. Jes 26,17)

22 Und auch ihr habt nun Traurigkeit; aber ich will euch wiedersehen, und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen.

23 An dem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben. Kap 14,13.14)

24 Bisher habt ihr um nichts gebeten in meinem Namen. Bittet, so werdet ihr nehmen, da§ eure Freude vollkommen sei. Kap 15,11)

25 Das habe ich euch in Bildern gesagt. Es kommt die Zeit, da§ ich nicht mehr in Bildern mit euch reden werde, sondern euch frei heraus verkŸndigen von meinem Vater.

26 An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, da§ ich den Vater fŸr euch bitten will;

27 denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, da§ ich von Gott ausgegangen bin. Kap 14,21)

28 Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater.

29 Sprechen zu ihm seine JŸnger: Siehe, nun redest du frei heraus und nicht mehr in Bildern.

30 Nun wissen wir, da§ du alle Dinge wei§t und bedarfst dessen nicht, da§ dich jemand fragt. Darum glauben wir, da§ du von Gott ausgegangen bist.

31 Jesus antwortete ihnen: Jetzt glaubt ihr?

32 Siehe, es kommt die Stunde und ist schon gekommen, da§ ihr zerstreut werdet, ein jeder in das Seine, und mich allein la§t. Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir. Sach 13,7; Mt 26,31)

33 Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt Ÿberwunden. Kap 14,27; Ršm 5,1, 1. Joh 5,4)


17

1 (Das hohepriesterliche Gebet) So redete Jesus, und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da: verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrliche;

2 denn du hastihm Macht gegeben Ÿber alle Menschen, damit er das ewige Leben gebe allen, die du ihm gegeben hast. Mt 11,27)

3 Das ist aber das ewige Leben, da§ sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. 1. Joh 5,20)

4 Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue.

5 Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Kap 1,1; Phil 2,6)

6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt.

7 Nun wissen sie, da§ alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt.

8 Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, da§ ich von dir ausgegangen bin, und sie glauben, da§ du mich gesandt hast. Kap 16,30)

9 Ich bitte fŸr sie und bitte nicht fŸr die Welt, sondern fŸr die, die du mir gegeben hast; denn sie sind dein. Kap 6,37.44)

10 Und alles, was mein ist, das ist dein, und was dein ist, das ist mein; und ich bin in ihnen verherrlicht. Kap 16,15)

11 Ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt, und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, da§ sie eins seien wie wir.

12 Solange ich bei ihnen war, erhielt ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, und ich habe sie bewahrt, und keiner von ihnen ist verloren au§er dem Sohn des Verderbens, damit die Schrift erfŸllt werde. Kap 6,39, Ps 41,10)

13 Nun aber komme ich zu dir und rede dies in der Welt, damit meine Freude in ihnen vollkommen sei. Kap 15,11)

14 Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie geha§t; denn sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Kap 15,19)

15 Ich bitte dich nicht, da§ du sie aus der Welt nimmst, sondern da§ du sie bewahrst vor dem Bšsen. Mt 6,13; 2. Thess 3,3)

16 Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.

17 Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit. Ps 119,160)

18 Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt. Kap 20,21)

19 Ich heilige mich selbst fŸr sie, damit auch sie geheiligt seien in der Wahrheit. Hebr 10,10)

20 Ich bitte aber nicht allein fŸr sie, sondern auch fŸr die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, Ršm 10,17)

21 damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaube, da§ du mich gesandt hast. Gal 3,28)

22 Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast, damit sie eins seien, wie wir eins sind, Apg 4,32)

23 ich in ihnen und du in mir, damit sie vollkommen eins seien und die Welt erkenne, da§ du mich gesandt hast und sie liebst, wie du mich liebst. 1. Kor 6,17)

24 Vater, ich will, da§, wo ich bin, auch die bei mir seien, die du mir gegeben hast, damit sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast; denn du hast mich geliebt, ehe der Grund der Welt gelegt war.

|P Kap 12,26, Spr 8,22-31)

25 Gerechter Vater, die Welt kennt dich nicht; ich aber kenne dich, und diese haben erkannt, da§ du mich gesandt hast.

26 Und ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich liebst, in ihnen sei und ich in ihnen.


18

1 (LEIDEN, STERBEN UND AUFERSTEHUNG JESU) (Kapitel 18-21) (Mt 26-28; Mk 14-16; Lk 22-24) (Jesu Gefangennahme) Als Jesus das geredet hatte, ging er hinaus mit seinen JŸngern Ÿber den Bach Kidron; da war ein Garten, in den gingen Jesus und seine JŸnger.

2 Judas aber, der ihn verriet, kannte den Ort auch, denn Jesus versammelte sich oft dort mit seinen JŸngern. Lk 21,37)

3 Als nun Judas die Schar der Soldaten mit sich genommen hatte und Knechte von den Hohenpriestern und PharisŠern, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen.

4 Da nun Jesus alles wu§te, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Wen sucht ihr?

5 Sie antworteten ihm: Jesus von Nazareth. Er spricht zu ihnen: Ich bin's! Judas aber, der ihn verriet, stand auch bei ihnen.

6 Als nun Jesus zu ihnen sagte: Ich bin's!, wichen sie zurŸck und fielen zu Boden.

7 Da fragte er sie abermals: Wen sucht ihr? Sie aber sprachen: Jesus von Nazareth.

8 Jesus antwortete: Ich habe euch gesagt, da§ ich es bin. Sucht ihr mich, so la§t diese gehen!

9 Damit sollte das Wort erfŸllt werden, das er gesagt hatte: Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast. Kap 17,12)

10 Simon Petrus aber hatte ein Schwert und zog es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab. Und der Knecht hie§ Malchus.

11 Da sprach Jesus zu Petrus: Steck dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat?

12 (Jesu Verhšr vor Hannas und Kaiphas und die Verleugnung des Petrus) Die Schar aber und ihr AnfŸhrer und die Knechte der Juden nahmen Jesus und banden ihn

13 und fŸhrten ihn zuerst zu Hannas; der war der Schwiegervater des Kaiphas, der in jenem Jahr Hoherpriester war.

14 Kaiphas aber war es, der den Juden geraten hatte, es wŠre gut, ein Mensch stŸrbe fŸr das ganze Volk. Lk 3,1.2, Kap 11,49.50)

15 Simon Petrus aber folgte Jesus nach und ein anderer JŸnger. Dieser JŸnger war dem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesus hinein in den Palast des Hohenpriesters.

16 Petrus aber stand drau§en vor der TŸr. Da kam der andere JŸnger, der dem Hohenpriester bekannt war, heraus und redete mit der TŸrhŸterin und fŸhrte Petrus hinein.

17 Da sprach die Magd, die TŸrhŸterin, zu Petrus: Bist du nicht auch einer von den JŸngern dieses Menschen? Er sprach: Ich bin's nicht.

18 Es standen aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlenfeuer gemacht, denn es war kalt, und sie wŠrmten sich. Aber auch Petrus stand bei ihnen und wŠrmte sich.

19 Der Hohepriester befragte nun Jesus Ÿber seine JŸnger und Ÿber seine Lehre.

20 Jesus antwortete ihm: Ich habe frei und offen vor aller Welt geredet. Ich habe allezeit gelehrt in der Synagoge und im Tempel, wo alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredet. Kap 7,14.26)

21 Was fragst du mich? Frage die, die gehšrt haben, was ich zu ihnen geredet habe. Siehe, sie wissen, was ich gesagt habe.

22 Als er so redete, schlug einer von den Knechten, die dabeistanden, Jesus ins Gesicht und sprach: Sollst du dem Hohenpriester so antworten?

23 Jesus antwortete: Habe ich Ÿbel geredet, so beweise, da§ es bšse ist; habe ich aber recht geredet, was schlŠgst du mich?

24 Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas.

25 Simon Petrus aber stand da und wŠrmte sich. Da sprachen sie zu ihm: Bist du nicht einer seiner JŸnger? Er leugnete und sprach: Ich bin's nicht.

26 Spricht einer von den Knechten des Hohenpriesters, ein Verwandter dessen, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte: Sah ich dich nicht im Garten bei ihm?

27 Da leugnete Petrus abermals, und alsbald krŠhte der Hahn.

28 (Jesu Verhšr vor Pilatus) Da fŸhrten sie Jesus von Kaiphas zum PrŠtorium; es war frŸh am Morgen. Und sie gingen nicht hinein, damit sie nicht unrein wŸrden, sondern das Passamahl essen kšnnten.

29 Da kam Pilatus zu ihnen heraus und fragte: Was fŸr eine Klage bringt ihr gegen diesen Menschen vor?

30 Sie antworteten und sprachen zu ihm: WŠre dieser nicht ein †beltŠter, wir hŠtten ihn dir nicht Ÿberantwortet.

31 Da sprach Pilatus zu ihnen: So nehmt ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetz. Da sprachen die Juden zu ihm: Wir dŸrfen niemand tšten. Kap 19,6.7)

32 So sollte das Wort Jesu erfŸllt werden, das er gesagt hatte, um anzuzeigen, welchen Todes er sterben wŸrde. Kap 12,32.33; Mt 20,19)

33 Da ging Pilatus wieder hinein ins PrŠtorium und rief Jesus und fragte ihn: Bist du der Kšnig der Juden?

34 Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus, oder haben dir's andere Ÿber mich gesagt?

35 Pilatus antwortete: Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir Ÿberantwortet. Was hast du getan?

36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt. WŠre mein Reich von dieser Welt, meine Diener wŸrden darum kŠmpfen, da§ ich den Juden nicht Ÿberantwortet wŸrde; nun aber ist mein Reich nicht von dieser Welt.

37 Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein Kšnig? Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein Kšnig. Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, da§ ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hšrt meine Stimme. 1. Tim 6,13)

38 Spricht Pilatus zu ihm: Was ist Wahrheit? Und als er das gesagt hatte, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen: Ich finde keine Schuld an ihm.

39 Es besteht aber die Gewohnheit bei euch, da§ ich euch einen zum Passafest losgebe; wollt ihr nun, da§ ich euch den Kšnig der Juden losgebe?

40 Da schrien sie wiederum: Nicht diesen, sondern Barabbas! Barabbas aber war ein RŠuber.


19

1 (Jesu Gei§elung und Verspottung) Da nahm Pilatus Jesus und lie§ ihn gei§eln.

2 Und die Soldaten flochten eine Krone aus Dornen und setzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurgewand an

3 und traten zu ihm und sprachen: Sei gegrŸ§t, Kšnig der Juden! und schlugen ihm ins Gesicht.

4 Da ging Pilatus wieder hinaus und sprach zu ihnen: Seht, ich fŸhre ihn heraus zu euch, damit ihr erkennt, da§ ich keine Schuld an ihm finde.

5 Und Jesus kam heraus und trug die Dornenkrone und das Purpurgewand. Und Pilatus spricht zu ihnen: Seht, welch ein Mensch!

6 (Jesu Verurteilung) Als ihn die Hohenpriester und die Knechte sahen, schrien sie: Kreuzige! kreuzige! Pilatus spricht zu ihnen: Nehmt ihr ihn hin und kreuzigt ihn, denn ich finde keine Schuld an ihm.

7 Die Juden antworteten ihm: Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz mu§ er sterben, denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht. Kap 10,33; 3. Mose 24,16)

8 Als Pilatus dies Wort hšrte, fŸrchtete er sich noch mehr

9 und ging wieder hinein in das PrŠtorium und spricht zu Jesus: Woher bist du? Aber Jesus gab ihm keine Antwort.

10 Da sprach Pilatus zu ihm: Redest du nicht mit mir? Wei§t du nicht, da§ ich Macht habe, dich loszugeben, und Macht habe, dich zu kreuzigen?

11 Jesus antwortete: Du hŠttest keine Macht Ÿber mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wŠre. Darum: der mich dir Ÿberantwortet hat, der hat grš§ere SŸnde.

12 Von da an trachtete Pilatus danach, ihn freizulassen. Die Juden aber schrien: LŠ§t du diesen frei, so bist du des Kaisers Freund nicht; denn, wer sich zum Kšnig macht, der ist gegen den Kaiser. St zu Dan 2,1, Apg 17,7)

13 Als Pilatus diese Worte hšrte, fŸhrte er Jesus heraus und setzte sich auf den Richterstuhl an der StŠtte, die da hei§t Steinpflaster, auf hebrŠisch Gabbata.

14 Es war aber am RŸsttag fŸr das Passafest um die sechste Stunde. Und er spricht zu den Juden: Seht, das ist euer Kšnig!

15 Sie schrien aber: Weg, weg mit dem! Kreuzige ihn! Spricht Pilatus zu ihnen: Soll ich euren Kšnig kreuzigen? Die Hohenpriester antworteten: Wir haben keinen Kšnig als den Kaiser. Kap 18,37)

16 Da Ÿberantwortete er ihnen Jesus, da§ er gekreuzigt wŸrde.

17 (Jesu Kreuzigung und Tod Sie nahmen ihn aber,) und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur StŠtte, die da hei§t SchŠdelstŠtte, auf hebrŠisch Golgatha.

18 Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere zu beiden Seiten, Jesus aber in der Mitte.

19 Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: Jesus von Nazareth, der Kšnig der Juden.

20 Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die StŠtte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebrŠischer, lateinischer und griechischer Sprache.

21 Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilatus: Schreib nicht: Der Kšnig der Juden, sondern, da§ er gesagt hat: Ich bin der Kšnig der Juden.

22 Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben.

23 Als aber die Soldaten Jesus gekreuzigt hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile, fŸr jeden Soldaten einen Teil, dazu auch das Gewand. Das war aber ungenŠht, von oben an gewebt in einem StŸck.

24 Da sprachen sie untereinander: La§t uns das nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehšren soll. So sollte die Schrift erfŸllt werden, die sagt (Psalm 22,19): ÈSie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben Ÿber mein Gewand das Los geworfen.Ç Das taten die Soldaten.

25 Es standen aber bei dem Kreuz Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.

26 Als nun Jesus seine Mutter sah und bei ihr den JŸnger, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: Frau, siehe, das ist dein Sohn! Kap 13,23)

27 Danach spricht er zu dem JŸnger: Siehe, das ist deine Mutter! Und von der Stunde an nahm sie der JŸnger zu sich.

28 Danach, als Jesus wu§te, da§ schon alles vollbracht war, spricht er, damit die Schrift erfŸllt wŸrde: Mich dŸrstet. Ps 22,16)

29 Da stand ein GefŠ§ voll Essig. Sie aber fŸllten einen Schwamm mit Essig und steckten ihn auf ein Ysoprohr und hielten es ihm an den Mund. Ps 69,22)

30 Als nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! und neigte das Haupt und verschied.

31 Weil es aber RŸsttag war und die Leichname nicht am Kreuz bleiben sollten den Sabbat Ÿber - denn dieser Sabbat war ein hoher Festtag -, baten die Juden Pilatus, da§ ihnen die Beine gebrochen und sie abgenommen wŸrden. 5. Mose 21,23)

32 Da kamen die Soldaten und brachen dem ersten die Beine und auch dem andern, der mit ihm gekreuzigt war.

33 Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, da§ er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht;

34 sondern einer der Soldaten stie§ mit dem Speer in seine Seite, und sogleich kam Blut und Wasser heraus.

35 Und der das gesehen hat, der hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr, und er wei§, da§ er die Wahrheit sagt, damit auch ihr glaubt.

36 Denn das ist geschehen, damit die Schrift erfŸllt wŸrde (2. Mose 12,46): ÈIhr sollt ihm kein Bein zerbrechen.Ç Offb 1,7)

37 Und wiederum sagt die Schrift an einer andern Stelle (Sacharja 12,10): ÈSie werden den sehen, den sie durchbohrt haben.Ç

38 (Jesu Grablegung) Danach bat Josef von ArimathŠa, der ein JŸnger Jesu war, doch heimlich, aus Furcht vor den Juden, den Pilatus, da§ er den Leichnam Jesu abnehmen dŸrfe. Und Pilatus erlaubte es. Da kam er und nahm den Leichnam Jesu ab. Kap 7,13)

39 Es kam aber auch Nikodemus, der vormals in der Nacht zu Jesus gekommen war, und brachte Myrrhe gemischt mit Aloe, etwa hundert Pfund. Kap 3,2)

40 Da nahmen sie den Leichnam Jesu und banden ihn in LeinentŸcher mit wohlriechenden …len, wie die Juden zu begraben pflegen.

41 Es war aber an der StŠtte, wo er gekreuzigt wurde, ein Garten und im Garten ein neues Grab, in das noch nie jemand gelegt worden war.

42 Dahin legten sie Jesus wegen des RŸsttags der Juden, weil das Grab nahe war.


20

1 (Der Ostermorgen) (Mt 28,1-10; Mk 16,1-8; Lk 24,1-12) Am ersten Tag der Woche kommt Maria von Magdala frŸh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, da§ der Stein vom Grab weg war.

2 Da lŠuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern JŸnger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. Kap 13,23)

3 Da ging Petrus und der andere JŸnger hinaus, und sie kamen zum Grab.

4 Es liefen aber die zwei miteinander, und der andere JŸnger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zum Grab,

5 schaut hinein und sieht die LeinentŸcher liegen; er ging aber nicht hinein.

6 Da kam Simon Petrus ihm nach und ging in das Grab hinein und sieht die LeinentŸcher liegen,

7 aber das Schwei§tuch, das Jesus um das Haupt gebunden war, nicht bei den LeinentŸchern liegen, sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen Ort. Kap 11,44)

8 Da ging auch der andere JŸnger hinein, der zuerst zum Grab gekommen war, und sah und glaubte.

9 Denn sie verstanden die Schrift noch nicht, da§ er von den Toten auferstehen mŸ§te. Lk 24,25-27; Apg 2,24-32; 1. Kor 15,4)

10 Da gingen die JŸnger wieder heim.

11 (Maria von Magdala) Maria aber stand drau§en vor dem Grab und weinte. Als sie nun weinte, schaute sie in das Grab

12 und sieht zwei Engel in wei§en GewŠndern sitzen, einen zu HŠupten und den andern zu den FŸ§en, wo sie den Leichnam Jesu hingelegt hatten.

13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich wei§ nicht, wo sie ihn hingelegt haben.

14 Und als sie das sagte, wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und wei§ nicht, da§ es Jesus ist.

15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie meint, es sei der GŠrtner, und spricht zu ihm: Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast; dann will ich ihn holen.

16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und spricht zu ihm auf hebrŠisch: Rabbuni!, das hei§t: Meister!

17 Spricht Jesus zu ihr: RŸhre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu meinen BrŸdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Hebr 2,11.12)

18 Maria von Magdala geht und verkŸndigt den JŸngern: Ich habe den Herrn gesehen, und das hat er zu mir gesagt.

19 (Die Vollmacht der JŸnger) (Mk 16,14-18; Lk 24,36-49) Am Abend aber dieses ersten Tages der Woche, als die JŸnger versammelt und die TŸren verschlossen waren aus Furcht vor den Juden, kam Jesus und trat mitten unter sie und spricht zu ihnen: Friede sei mit euch!

20 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die HŠnde und seine Seite. Da wurden die JŸnger froh, da§ sie den Herrn sahen. 1. Joh 1,1)

21 Da sprach Jesus abermals zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Kap 17,18)

22 Und als er das gesagt hatte, blies er sie an und spricht zu ihnen: Nehmt hin den heiligen Geist!

23 Welchen ihr die SŸnden erla§t, denen sind sie erlassen; und welchen ihr sie behaltet, denen sind sie behalten. Mt 18,18)

24 (Thomas) Thomas aber, der Zwilling genannt wird, einer der Zwšlf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam. Kap 11,16; 14,5; 21,2)

25 Da sagten die andern JŸnger zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht in seinen HŠnden die NŠgelmale sehe und meinen Finger in die NŠgelmale lege und meine Hand in seine Seite lege, kann ich's nicht glauben. Kap 19,34)

26 Und nach acht Tagen waren seine JŸnger abermals drinnen versammelt, und Thomas war bei ihnen. Kommt Jesus, als die TŸren verschlossen waren, und tritt mitten unter sie und spricht: Friede sei mit euch!

27 Danach spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine HŠnde und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht unglŠubig, sondern glŠubig!

28 Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott! Kap 1,1)

29 Spricht Jesus zu ihm: Weil du mich gesehen hast, Thomas, darum glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben! 1. Petr 1,8; Hebr 11,1)

30 Noch viele andere Zeichen tat Jesus vor seinen JŸngern, die nicht geschrieben sind in diesem Buch. Kap 21,24.25)

31 Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, da§ Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen. 1. Joh 5,13)


21

1 (Der Auferstandene am See Tiberias) Danach offenbarte sich Jesus abermals den JŸngern am See Tiberias. Er offenbarte sich aber so:

2 Es waren beieinander Simon Petrus und Thomas, der Zwilling genannt wird, und Nathanael aus Kana in GalilŠa und die Sšhne des ZebedŠus und zwei andere seiner JŸnger. Kap 1,45)

3 Spricht Simon Petrus zu ihnen: Ich will fischen gehen. Sie sprechen zu ihm: So wollen wir mit dir gehen. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot, und in dieser Nacht fingen sie nichts.

4 Als es aber schon Morgen war, stand Jesus am Ufer, aber die JŸnger wu§ten nicht, da§ es Jesus war. Kap 20,14; Lk 24,16)

5 Spricht Jesus zu ihnen: Kinder, habt ihr nichts zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. Lk 24,41)

6 Er aber sprach zu ihnen: Werft das Netz aus zur Rechten des Bootes, so werdet ihr finden. Da warfen sie es aus und konnten's nicht mehr ziehen wegen der Menge der Fische. Lk 5,4-7)

7 Da spricht der JŸnger, den Jesus lieb hatte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hšrte, da§ es der Herr war, gŸrtete er sich das Obergewand um, denn er war nackt, und warf sich ins Wasser. Kap 13,23)

8 Die andern JŸnger aber kamen mit dem Boot, denn sie waren nicht fern vom Land, nur etwa zweihundert Ellen, und zogen das Netz mit den Fischen.

9 Als sie nun ans Land stiegen, sahen sie ein Kohlenfeuer und Fische darauf und Brot.

10 Spricht Jesus zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr jetzt gefangen habt!

11 Simon Petrus stieg hinein und zog das Netz an Land, voll gro§er Fische, hundertdreiundfŸnfzig. Und obwohl es so viele waren, zerri§ doch das Netz nicht.

12 Spricht Jesus zu ihnen: Kommt und haltet das Mahl! Niemand aber unter den JŸngern wagte, ihn zu fragen: Wer bist du? Denn sie wu§ten, da§ es der Herr war.

13 Da kommt Jesus und nimmt das Brot und gibt's ihnen, desgleichen auch die Fische. Kap 6,11)

14 Das ist nun das dritte Mal, da§ Jesus den JŸngern offenbart wurde, nachdem er von den Toten auferstanden war.

15 (Petrus und Johannes) Als sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieber, als mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du wei§t, da§ ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine LŠmmer! Kap 1,42)

16 Spricht er zum zweiten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, Herr, du wei§t, da§ ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! 1. Petr 5,2.4)

17 Spricht er zum dritten Mal zu ihm: Simon, Sohn des Johannes, hast du mich lieb? Petrus wurde traurig, weil er zum dritten Mal zu ihm sagte: Hast du mich lieb?, und sprach zu ihm: Herr, du wei§t alle Dinge, du wei§t, da§ ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! Kap 13,38, Kap 16,30)

18 Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Als du jŸnger warst, gŸrtetest du dich selbst und gingst, wo du hin wolltest; wenn du aber alt wirst, wirst du deine HŠnde ausstrecken, und ein anderer wird dich gŸrten und fŸhren, wo du nicht hin willst.

19 Das sagte er aber, um anzuzeigen, mit welchem Tod er Gott preisen wŸrde. Und als er das gesagt hatte, spricht er zu ihm: Folge mir nach! Kap 13,36)

20 Petrus aber wandte sich um und sah den JŸnger folgen, den Jesus lieb hatte, der auch beim Abendessen an seiner Brust gelegen und gesagt hatte: Herr, wer ist's, der dich verrŠt? Kap 13,23.25)

21 Als Petrus diesen sah, spricht er zu Jesus: Herr, was wird aber mit diesem?

22 Jesus spricht zu ihm: Wenn ich will, da§ er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an? Folge du mir nach!

23 Da kam unter den BrŸdern die Rede auf: Dieser JŸnger stirbt nicht. Aber Jesus hatte nicht zu ihm gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, da§ er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?

24 Dies ist der JŸnger, der dies alles bezeugt und aufgeschrieben hat, und wir wissen, da§ sein Zeugnis wahr ist. Kap 15,27)

25 Es sind noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben werden sollte, so wŸrde, meine ich, die Welt die BŸcher nicht fassen, die zu schreiben wŠren. Kap 20,30; Ps 106,2)



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