Lesen: 14-Die drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur


VIERZEHNTES KAPITEL
Die drei Erscheinungsweisen der
materiellen Natur

VERS 1
Der Segenspendende Herr sprach: Abermals werde Ich
dir diese erhabenste Weisheit verkünden, die Essenz
allen Wissens, durch deren Kenntnis alle Weisen die
höchste Vollkommenheit erreicht haben.
ERLÄUTERUNG
Vom Siebten Kapitel bis zum Ende des Zwölften Kapitels
offenbarte Sri Krsna die Absolute Wahrheit, die Höchste
Persönlichkeit Gottes, in allen Einzelheiten. Jetzt erleuchtet
der Herr Arjuna mit weiterem Wissen. Wenn man dieses
Kapitel durch den Vorgang philosophischer Spekulation
versteht, wird man ein Verständnis von hingebungsvollem
Dienst bekommen. Im Dreizehnten Kapitel wurde eindeutig
erklärt, dass man aus der materiellen Verstrickung befreit
werden kann, wenn man in einer demütigen Haltung
Wissen entwickelt. Es ist auch erklärt worden, dass das
Lebewesen in die materielle Welt verstrickt ist, weil es mit
den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur in
Berührung ist. In diesem Kapitel nun erklärt die Höchste
Persönlichkeit, was diese Erscheinungsweisen der Natur
sind, wie sie wirken, in welcher Weise sie binden und wie
sie Befreiung gewähren. Wie der Höchste Herr sagt, ist das
Wissen, das in diesem Kapitel erklärt wird, dem Wissen
übergeordnet, das bisher in anderen Kapiteln offenbart
wurde. Viele große Weise haben die Vollkommenheit
erreicht und sind in die spirituelle Welt erhoben worden,
weil sie dieses Wissen verstanden haben. Der Herr erklärt
nun das gleiche Wissen auf bessere Weise. Dieses Wissen
ist allen anderen Vorgängen des Wissens, die bisher erklärt
wurden, weit überlegen, und viele erreichten die
Vollkommenheit, nachdem sie es verstanden hatten. Es
wird daher erwartet, dass jemand, der dieses Vierzehnte
Kapitel versteht, die Vollkommenheit erreicht.

VERS 2
Wenn man in diesem Wissen gefestigt wird, kann man
die transzendentale Natur erreichen, die Meiner eigenen
Natur gleicht. So verankert, wird man weder zur Zeit
der Schöpfung geboren noch bei ihrer Außösung vernichtet.
ERLÄUTERUNG
Nachdem man vollkommenes transzendentales Wissen
erlangt hat, wird man der Höchsten Persönlichkeit Gottes
eigenschaftsmäßig ebenbürtig und somit frei von der
Wiederholung von Geburt und Tod. Man verliert jedoch
nicht seine Identität als individuelle Seele. Aus der
vedischen Literatur kann man verstehen, dass die befreiten
Seelen, die die transzendentalen Planeten des spirituellen
Himmels erreicht haben, immer zu den Lotosfußen des
Höchsten Herrn hinblicken, da sie in Seinem
transzendentalen liebevollen Dienst tätig sind. Die
Gottgeweihten verlieren also selbst nach der Befreiung ihre
individuellen Identitäten nicht.
Im allgemeinen ist alles Wissen, das wir in der materiellen
Welt bekommen, von den drei Erscheinungsweisen der
materiellen Natur verunreinigt. Wissen jedoch, das nicht
von den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur
verunreinigt ist, wird transzendentales Wissen genannt.
Sobald man in diesem transzendentalen Wissen verankert
ist, befindet man sich auf der gleichen Ebene wie die
Höchste Person. Diejenigen, die vom spirituellen Himmel
nichts wissen, sind der Ansicht, die spirituelle Identität
werde nach der Befreiung von den materiellen Tätigkeiten
der materiellen Form formlos, ohne jede
Verschiedenartigkeit. Doch wie es materielle
Mannigfaltigkeit in dieser Welt gibt, so gibt es in der


spirituellen Welt ebenfalls Mannigfaltigkeit. Diejenigen,
die sich hinsichtlich dieser Tatsache in Unwissenheit
befinden, denken, spirituelle Existenz sei das Gegenteil von
materieller Vielfalt. In Wirklichkeit aber nimmt man im
spirituellen Himmel eine spirituelle Form an. Es gibt dort
spirituelle Tätigkeiten, und die spirituelle Situation wird
hingebungsvolles Leben genannt. Diese Atmosphäre gilt als
unverunreinigt, und man ist dort dem Höchsten Herrn
eigenschaftsmäßig gleichgestellt. Um solches Wissen zu
bekommen, muss man alle spirituellen Eigenschaften
entwickeln. Wer solche spirituellen Eigenschaften
entwickelt, wird weder von der Erschaffung noch von der
Zerstörung der materiellen Welt beeinflusst.

VERS 3
Die gesamte materielle Substanz, Brahman genannt, ist
die Quelle der Geburt, und es ist dieses Brahman, das
Ich befruchte, so dass die Geburten aller Lebewesen
möglich werden, o Sohn Bharatas.
ERLÄUTERUNG

Das ist eine Erklärung der Welt: Alles, was geschieht, ist
auf die Verbindung von ksetra und ksetrajna, dem Körper
und der spirituellen Seele, zurückzuführen. Diese
Verbindung der materiellen Natur und des Lebewesens
wird vom Höchsten Gott Selbst ermöglicht. Das
mahat-tattva ist die gänzliche Ursache der gesamten kosmischen
Manifestation, und weil es in der gesamten Substanz
der materiellen Ursache drei Erscheinungsweisen der Natur
gibt, wird diese Substanz manchmal auch Brahman
genannt. Die Höchste Persönlichkeit befruchtet diese
gesamte Substanz, und so werden unzählige Universen
möglich. Diese gesamte materielle Substanz, das
mahat-tattva, wird in der vedischen Literatur als Brahman
beschrieben: In dieses Brahman werden die Samen der
Lebewesen von der Höchsten Person eingegeben. Die
vierundzwanzig Elemente, angefangen mit Erde, Wasser,
Feuer und Luft, bestehen alle aus materieller Energie, die
auch als maha-brahma (das große Brahman) oder
materielle Natur bezeichnet wird. Wie im Siebten Kapitel
erklärt wird, befindet sich jenseits davon eine andere,
höhere Natur - das Lebewesen. Durch den Willen der
Höchsten Persönlichkeit Gottes wird die höhere Natur mit
der materiellen Natur vermischt, und dann werden alle
Lebewesen aus dieser materiellen Natur geboren.
Der Skorpion legt seine Eier in Reishaufen, und manchmal
heißt es, der Skorpion sei aus dem Reis geboren; doch der
Reis ist nicht die Ursache des Skorpions. In Wirklichkeit
wurden die Eier von der Mutter gelegt. In ähnlicher Weise
ist die materielle Natur nicht die Ursache der Geburt der
Lebewesen. Der Same wird von der Höchsten
Persönlichkeit Gottes gegeben, und es scheint nur, als seien
die Lebewesen Produkte der materiellen Natur. Jedes
Lebewesen nimmt seinen vergangenen Tätigkeiten gemäß
einen Körper an, der von der materiellen Natur geschaffen
wird, und das Lebewesen kann je nach seinen vergangenen
Taten genießen oder muss leiden. Der Herr ist die Ursache
aller Manifestationen von Lebewesen in der materiellen
Welt.

VERS 4
O Sohn Kuntis, man sollte verstehen, dass alle Arten des
Lebens durch Geburt in der materiellen Natur
ermöglicht werden und dass Ich der samengebende
Vater bin.
ERLÄUTERUNG
In diesem Vers wird eindeutig erklärt, dass die Höchste
Persönlichkeit Gottes, Krsna, der ursprüngliche Vater aller
Lebewesen ist. Die Lebewesen sind Verbindungen der
materiellen Natur mit der spirituellen Natur. Solche
Lebewesen kann man nicht nur auf diesem Planeten finden,
sondern auf jedem anderen - sogar auf dem höchsten, wo
Brahma lebt. Überall gibt es Lebewesen; in der Erde sind
Lebewesen, sogar im Wasser und im Feuer. All diese
Erscheinungen haben ihren Ursprung in der Mutter, der
materiellen Natur, und in Krsnas Samengebung. Die
Lebewesen, die in die materielle Welt eingegeben wurden,
nehmen zur Zeit der Schöpfung entsprechend ihren
vergangenen Taten einen Körper an.

VERS 5
Die materielle Natur besteht aus den drei
Erscheinungsweisen - Tugend, Leidenschaft und
Unwissenheit. Wenn das Lebewesen mit der Natur in
Berührung kommt, wird es von diesen
Erscheinungsweisen bedingt.
ERLÄUTERUNG
Weil das Lebewesen transzendental ist, hat es mit der
materiellen Natur nichts zu tun. Doch weil es von der
materiellen Welt bedingt worden ist, handelt es im Bann
der drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur. Weil
Lebewesen verschiedene Körper haben, nämlich den
verschiedenen Aspekten der Natur gemäß, werden sie
veranlasst, in Übereinstimmung mit dieser Natur zu
handeln. Hierin liegt die Ursache ihres unterschiedlichen
Glücks und Leids.

VERS 6
O Sündloser, die Erscheinungsweise der Tugend, da
reiner als die anderen, erleuchtet und befreit einen von
allen sündhaften Reaktionen. Diejenigen, die sich in
dieser Erscheinungsweise befinden, entwickeln Wissen,
doch werden sie durch die Vorstellung, glücklich zu
sein, bedingt.
ERLÄUTERUNG
Die von der materiellen Natur bedingten Lebewesen sind
von verschiedener Art. Eines ist glücklich, ein anderes sehr
aktiv und wieder ein anderes hilflos. All diese Arten
psychologischer Manifestationen sind Ursachen für den
bedingten Zustand der Lebewesen in der materiellen Natur.
Wie sie auf unterschiedliche Weise bedingt sind, wird in
diesem Teil der Bhagavad-Gita erklärt. Als erstes wird die
Erscheinungsweise der Tugend dargestellt. Die Folge
davon, dass man in der materiellen Welt die
Erscheinungsweise der Tugend entwickelt, besteht darin,
dass man weiser wird als diejenigen, die auf andere Weise
bedingt sind. Ein Mensch in der Erscheinungsweise der
Tugend ist nicht so sehr von materiellen Leiden
heimgesucht, und er hat einen Sinn dafür, auf dem Gebiet
materiellen Wissens Fortschritte zu machen. Der typische
Vertreter ist der brahmana, von dem man annimmt, dass er
sich in der Erscheinungsweise der Tugend befindet. Dieses
Gefühl des Glücks hat seine Ursache im Verständnis, dass
man in der Erscheinungsweise der Tugend mehr oder weniger
frei von sündhaften Reaktionen ist. In der vedischen
Literatur heißt es, dass die Erscheinungsweise der Tugend
größeres Wissen und ein höheres Glücksgefühl bedeute.
Die Schwierigkeit liegt darin, dass ein Lebewesen in der
Erscheinungsweise der Tugend dadurch bedingt wird, dass
es glaubt, ein hohes Wissen zu besitzen und besser zu sein
als andere. Auf diese Weise wird es bedingt. Die besten


Beispiele sind Wissenschaftler und Philosophen: Beide sind
sehr stolz auf ihr Wissen, und weil sie im allgemeinen ihre
Lebensumstände verbessern können, empfinden sie eine An
materiellen Glücks. Dieses Gefühl fortgeschrittenen Glücks
im bedingten Leben bindet sie durch die Erscheinungsweise
der Tugend der materiellen Natur. Folglich fühlen sie sich
dazu hingezogen, in der Erscheinungsweise der Tugend zu
handeln, und solange sie eine Anziehung verspüren, in
dieser Weise tätig zu sein, müssen sie irgendeinen Körper
in den Erscheinungsweisen der Natur annehmen. Somit ist
es unwahrscheinlich, dass sie befreit werden oder in die
spirituelle Welt gelangen. Immer wieder mag man
Philosoph, Wissenschaftler oder Dichter werden und sich
somit wiederholt in die gleichen Nachteile von Geburt und
Tod verstricken, doch aufgrund der illusionierenden
Wirkung der materiellen Energie glaubt man, ein solches
Leben sei angenehm.

VERS 7
Die Erscheinungsweise der Leidenschaft wird aus
grenzenlosen Wünschen und Sehnsüchten geboren, o
Sohn Kuntis, und deshalb ist man an materielle
fruchtbringende Tätigkeiten gebunden.
ERLÄUTERUNG
Die Erscheinungsweise der Leidenschaft ist durch die
Anziehung zwischen Mann und Frau gekennzeichnet. Die
Frau verspürt eine Anziehung zum Mann, und der Mann
verspürt eine Anziehung zur Frau. Das bezeichnet man als
Erscheinungsweise der Leidenschaft. Und wenn die
Erscheinungsweise der Leidenschaft zunimmt, entwickelt
man das Verlangen nach materiellem Genuss. Man möchte
die Befriedigung der Sinne genießen. Um der
Sinnenbefriedigung willen strebt ein Mann in der
Erscheinungsweise der Leidenschaft nach Ehre in der
Gesellschaft oder Nation, nach einer glücklichen Familie
mit netten Kindern, einer schönen Frau und einem eigenen
Haus. Das sind die Produkte der Erscheinungsweise der
Leidenschaft. Solange man sich nach diesen Dingen sehnt,
muss man sehr schwer arbeiten. Deshalb wird hier klar
gesagt, dass man mit den Früchten seines Tuns in
Berührung kommt und dementsprechend durch solches Tun
gebunden wird. Um seine Frau, seine Kinder und seine
Gesellschaft zu erfreuen und um sein Ansehen zu wahren,
muss man arbeiten. Deshalb steht die ganze materielle Welt
mehr oder weniger unter dem Einfluss der
Erscheinungsweise der Leidenschaft. Die moderne
Zivilisation hat in der Erscheinungsweise der Leidenschaft
großen Fortschritt gemacht. Vormals galt das Leben in der
Erscheinungsweise der Tugend als fortgeschritten. Wenn es
schon für Menschen in der Erscheinungsweise der Tugend
keine Befreiung gibt, was soll man dann von denen sagen,
die in die Erscheinungsweise der Leidenschaft verstrickt
sind?

VERS 8
O Sohn Bharatas, die Erscheinungsweise der
Unwissenheit verursacht die Täuschung aller
Lebewesen. Die Folgen dieser Erscheinungsweise sind
Irrsinn, Trägheit und Schlaf, die die bedingte Seele
binden.
ERLÄUTERUNG
In diesem Vers ist der besondere Gebrauch des Wortes tu
sehr bemerkenswert. Dies bedeutet, dass die Erscheinungsweise
der Unwissenheit eine sehr seltsame Eigenart
der verkörperten Seele ist. Diese Erscheinungsweise
ist genau das Gegenteil der Erscheinungsweise der Tugend.
In der Erscheinungsweise der Tugend kann man durch die
Entwicklung von Wissen verstehen, was was ist, doch die
Erscheinungsweise der Unwissenheit ist genau das
Gegenteil. Jeder im Bann der Unwissenheit wird verrückt,
und ein Verrückter kann nicht verstehen, was was ist.
Anstatt vorwärts zu gehen, entartet man. Die Definition der
Erscheinungsweise der Unwissenheit findet man in der
vedischen Literatur: Im Bann der Unwissenheit kann man
ein Ding nicht so verstehen, wie es ist. Zum Beispiel kann
jeder verstehen, dass sein Großvater gestorben ist und dass er
daher ebenfalls sterben wird - der Mensch ist also
sterblich. Die Kinder, die man bekommt, werden ebenfalls
sterben. Der Tod ist also sicher. Dennoch raffen die
Menschen wie verrückt Geld zusammen und arbeiten Tag
und Nacht sehr schwer, ohne sich um die ewige Seele zu
kümmern. Das ist Irrsinn. In ihrer Verrücktheit weigern sie
sich, Fortschritte im spirituellen Verständnis zu machen.
Solche Menschen sind sehr träge, und wenn sie
aufgefordert werden, in unserer Gemeinschaft spirituelles
Verständnis zu entwickeln, haben sie kein großes Interesse.
Sie sind nicht einmal aktiv wie der von der Erscheinungsweise
der Leidenschaft beherrschte Mensch. Ein weiteres
Merkmal von jemandem, der in die Erscheinungsweise der
Unwissenheit versunken ist, zeigt sich an seinem Bedürfnis,
mehr zu schlafen als notwendig ist. Sechs Stunden Schlaf
reichen aus, doch jemand in der Erscheinungsweise der
Unwissenheit schläft mindestens zehn bis zwölf Stunden
täglich. Ein solcher Mensch scheint immer
niedergeschlagen zu sein und ist Rauschmitteln und dem
Schlaf verfallen. Dies sind die Symptome eines Menschen,
der durch die Erscheinungsweise der Unwissenheit bedingt
ist.

VERS 9
In der Erscheinungsweise der Tugend wird man durch
Glück, in Leidenschaft durch die Früchte des Tuns und
in Unwissenheit durch Irrsinn bedingt.
ERLÄUTERUNG
Ein Mensch in der Erscheinungsweise da Tugend findet
durch seine Arbeit oder sein intellektuelles Streben
Befriedigung. Ein Philosoph, Wissenschaftler oder Erzieher
zum Beispiel, der sich mit einem besonderen Wissensgebiet
befasst, mag auf diese Weise Befriedigung erfahren. Ein
Mensch in der Erscheinungsweise der Leidenschaft mag
fruchtbringenden Tätigkeiten nachgehen; er besitzt so viel,
wie er kann, und spendet für gute Zwecke. Manchmal
versucht er, Krankenhäuser zu eröffnen,
Wohlfahrtseinrichtungen zu unterstützen usw. Das sind die
Kennzeichen eines Menschen in der Erscheinungsweise der
Leidenschaft. Die Erscheinungsweise der Unwissenheit
bedeckt Wissen. Was immer man in der Erscheinungsweise
der Unwissenheit tut, ist weder für einen selbst noch für
andere gut.

VERS 10
Manchmal gewinnt die Erscheinungsweise der
Leidenschaft die Oberhand und besiegt die
Erscheinungsweise der Tugend, o Nachkomme
Bharatas, manchmal besiegt die Erscheinungsweise der
Tugend die Leidenschaft, und ein anderes Mal besiegt
die Erscheinungsweise der Unwissenheit Tugend und
Leidenschaft. Auf diese Weise findet ein ständiger
Kampf um Vorherrschaft statt.
ERLÄUTERUNG
Wenn die Erscheinungsweise der Leidenschaft vorherrscht,
sind die Erscheinungsweisen der Tugend und Unwissenheit
besiegt. Wenn die Erscheinungsweise der Tugend
vorherrscht, sind Leidenschaft und Unwissenheit besiegt.
Und wenn die Erscheinungsweise der Unwissenheit
vorherrscht, sind Leidenschaft und Tugend besiegt. Dieser
Kampf findet ständig statt. Wenn man daher tatsächlich die
Absicht hat, im Krsna-Bewusstsein Fortschritte zu machen,
muss man diese drei Erscheinungsweisen transzendieren.
Die Vorherrschaft einer bestimmten Erscheinungsweise der
Natur manifestiert sich bei einem Menschen in seinem
Verhalten, in seinen Tätigkeiten, in seinen Eßgewohnheiten
usw. All das wird in späteren Kapiteln erklärt werden.
Doch wenn man gewillt ist, kann man durch Übung die
Erscheinungsweise der Tugend entwickeln und so die
Erscheinungsweisen der Unwissenheit und Leidenschaft
besiegen. In ähnlicher Weise kann man die Erscheinungsweise
der Leidenschaft entwickeln und Tugend und
Unwissenheit besiegen. Oder man kann die
Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickeln und
Tugend und Leidenschaft besiegen. Obwohl diese drei
Erscheinungsweisen der materiellen Natur da sind, kann
man, wenn man entschlossen ist, mit der
Erscheinungsweise der Tugend gesegnet werden, und
indem man die Erscheinungsweise der Tugend transzendiert,
wird man in reiner Tugend verankert, was auch
vasudeva-Zustand genannt wird, ein Zustand, in dem man
die Wissenschaft von Gott verstehen kann. An der
Manifestation bestimmter Tätigkeiten kann man erkennen,
in welcher Erscheinungsweise der Natur sich jemand
befindet.

VERS 11
Die Manifestationen der Erscheinungsweise der Tugend
können erfahren werden, wenn alle Tore des Körpers
durch Wissen erleuchtet sind.
ERLÄUTERUNG
Es gibt neun Tore im Körper: zwei Augen, zwei Ohren,
zwei Nasenlöcher, den Mund, das Geschlechtsteil und den
After. Wenn in jedem Tor das Zeichen der Tugend leuchtet,
sollte man verstehen, dass man die Erscheinungsweise der
Tugend entwickelt hat. In der Erscheinungsweise der
Tugend kann man die Dinge in der richtigen Perspektive
sehen, hören und schmecken. Man wird innerlich und
äußerlich gereinigt. In jedem Tor entwickeln sich
Symptome des Glücks - das ist der Zustand in der
Erscheinungsweise der Tugend.
VERS 12
O Oberhaupt der Bharatas, wenn die
Erscheinungsweise der Leidenschaft zunimmt,
entwickeln sich Anzeichen von großer Anhaftung,
unbeherrschtem Verlangen, Begehren und großer
Anstrengung.
ERLÄUTERUNG
Ein Mensch in der Erscheinungsweise der Leidenschaft ist
niemals mit der Position zufrieden, die er erreicht hat; er
strebt immer danach, seine Position zu verbessern. Wenn er
ein Haus bauen möchte, versucht er alles, um einen Palast
zu bekommen - als ob er in diesem Haus ewig wohnen
könnte. Und er entwickelt ein starkes Verlangen nach
Sinnenbefriedigung. Sinnenbefriedigung kennt keine
Grenzen. Er möchte für immer mit seiner Familie in seinem
Haus bleiben und seine Sinne befriedigen. Hierfür gibt es
kein Ende. All diese Symptome sollten als Kennzeichen der
Erscheinungsweise der Leidenschaft verstanden werden.

VERS 13
O Sohn Kurus, wenn die Erscheinungsweise der
Unwissenheit zunimmt, machen sich Irrsinn, Illusion,
Untätigkeit und Dunkelheit deutlich bemerkbar.
ERLÄUTERUNG
Wenn Erleuchtung fehlt, ist kein Wissen da. Ein Mensch in
der Erscheinungsweise der Unwissenheit handelt nach
keinem regulierenden Prinzip; er möchte seinen Launen
nachgeben und sinnlos handeln. Obwohl er die Fähigkeit
hat zu arbeiten, bemüht er sich nicht. Das nennt man
Illusion. Obwohl Bewusstsein da ist, verläuft das Leben in
Untätigkeit. Das sind die Symptome eines Menschen in der
Erscheinungsweise der Unwissenheit.

VERS 14
Wer in der Erscheinungsweise der Tugend stirbt,
erreicht die reinen, höheren Planeten.
ERLÄUTERUNG
Jemand in Tugend erreicht höhere Planetensysteme wie
Brahmaloka oder Janaloka und genießt dort himmlische
Freuden. Das Wort amalan ist wichtig; es bedeutet "frei
von den Erscheinungsweisen der Leidenschaft und
Unwissenheit". Die materielle Welt ist voller Unreinheiten,
doch die Erscheinungsweise der Tugend ist die reinste
Form der Existenz in der materiellen Welt. Es gibt für die
verschiedenen Arten der Lebewesen verschiedene Arten
von Planeten. Diejenigen, die in der Erscheinungsweise der
Tugend sterben, werden zu den Planeten erhoben, auf
denen große Weise und Gottgeweihte leben.

VERS 15
Wenn man in der Erscheinungsweise der Leidenschaft
stirbt, wird man unter denen geboren, die
fruchtbringenden Tätigkeiten nachgehen, und wenn
man in der Erscheinungsweise der Unwissenheit stirbt,
wird man im Königreich der Tiere geboren.

ERLÄUTERUNG
Manche Menschen haben den Eindruck, wenn die Seele
einmal die Stufe des menschlichen Lebens erreicht habe,
falle sie nie wieder herunter. Das ist nicht richtig. Nach der
Aussage dieses Verses sinkt man nach dem Tod auf die
tierische Stufe des Lebens zurück, wenn man die
Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickelt. Von dort
muss man sich durch den Evolutionsvorgang allmählich
wieder erheben, um erneut zur menschlichen Form des
Lebens zu kommen. Daher sollten diejenigen, die das
menschliche Leben ernstnehmen, die Erscheinungsweise
der Tugend entwickeln und darauf durch guten Umgang die
Erscheinungsweisen transzendieren und im
Krsna-Bewusstsein verankert werden. Das ist das Ziel des
menschlichen Lebens. Ergreift der Mensch diese
Gelegenheit nicht, ist es nicht sicher, dass er im nächsten
Leben wieder die menschliche Stufe des Lebens erreicht.

VERS 16
Indem man in der Erscheinungsweise der Tugend
handelt, wird man gereinigt. Tätigkeiten, die in der
Erscheinungsweise der Leidenschaft verrichtet werden,
enden in Leid, und Handlungen, die in der
Erscheinungsweise der Unwissenheit ausgeführt
werden, enden in Dummheit.
ERLÄUTERUNG
Durch fromme Tätigkeiten in der Erscheinungsweise der
Tugend wird man gereinigt; deshalb sind die Weisen, die
frei von jeder Illusion sind, im Glück verankert. In
ähnlicher Weise sind Tätigkeiten in der Erscheinungsweise
der Leidenschaft nur leidvoll. Jede Handlung für
materielles Glück ist zum Scheitern verurteilt. Will man
zum Beispiel ein Hochhaus bauen, muss so viel
menschliches Leid in Kauf genommen werden, bevor ein
solches Gebäude errichtet werden kann. Der Finanzierende
muss sich sehr abmühen, um viel Geld anzuhäufen, und
diejenigen, die das Haus bauen, müssen schwere
körperliche Arbeit leisten und sich abplagen. Leiden sind
also da. Deshalb sagt die Bhagavad-Gita, dass jede
Tätigkeit, die im Bann der Erscheinungsweise der
Leidenschaft ausgeführt wird, mit Sicherheit viel Leid mit
sich bringt. Es mag ein wenig sogenanntes mentales Glück
geben - "Ich besitze dieses Haus oder Geld" -, aber das
ist kein wahres Glück. Wer in der Erscheinungsweise der
Unwissenheit handelt, verfügt über kein Wissen, und
deshalb enden alle seine Tätigkeiten in diesem Leben in
Leid, und danach wird er auf die tierische Stufe des Lebens
zurücksinken. Tierisches Leben ist immer leidvoll, obwohl
die Tiere dies im Bann der illusionierenden Energie, maya,
nicht verstehen. Das Schlachten unschuldiger Tiere hat
ebenfalls seine Ursache in der Erscheinungsweise der
Unwissenheit. Die Tiermörder wissen nicht, dass das Tier in
der Zukunft einen Körper haben wird, der geeignet ist, sie
zu töten. So lautet das Gesetz der Natur. Wenn jemand in
der menschlichen Gesellschaft einen anderen Menschen
tötet, muss er dafür gehängt werden. Das ist das Gesetz des
Staates. In ihrer Unwissenheit erkennen die Menschen
jedoch nicht, dass es einen vollkommenen Staat gibt, der
vom Höchsten Herrn regiert wird. Jedes Lebewesen ist ein
Sohn des Höchsten Herrn, und der Herr duldet nicht
einmal, dass eine Ameise getötet wird. Man muss dafür
bezahlen. Tiere zu töten, um die Zunge zu befriedigen, ist
die gröbste Form von Unwissenheit. Der Mensch braucht
keine Tiere zu töten, denn Gott hat für so viele schöne
Dinge gesorgt. Wenn man trotzdem ßeisch ißt, handelt
man in der Erscheinungsweise der Unwissenheit und baut
sich eine sehr düstere Zukunft auf. Von allen Arten des Tieret
ötens ist das Töten der Kuh am niederträchtigsten, denn
die Kuh schenkt uns so viel Freude, indem sie uns mit
Milch versorgt. Das Schlachten der Kuh ist eine Handlung
gröbster Unwissenheit. In der vedischen Literatur deuten
die Worte gobhih priniita-matsaram an, dass sich jemand in
gröbster Unwissenheit befindet, wenn er eine Kuh
schlachten will, obwohl er mit ihrer Milch völlig zufrieden
ist. In den vedischen Schriften finden wir auch folgendes
Gebet:
"Mein Herr, Du bist der wohlmeinende Freund der Kühe
und der brahmanas, und Du bist der wohlmeinende Freund
der ganzen menschlichen Gesellschaft und der Welt."
Bedeutsam ist, dass in diesem Gebet besonders der Schutz
der Kühe und der brahmanas erwähnt wird. Brahmanas
sind das Symbol spiritueller Bildung, und die Kuh ist das
Symbol der wertvollsten Nahrung; daher muss diesen
beiden Geschöpfen, den brahmanas und den Kühen, aller
Schutz gewährt werden - das ist wirklicher Fortschritt
einer Zivilisation. In der modernen menschlichen
Gesellschaft wird spirituelles Wissen vernachlässigt und
das Schlachten von Kühen gefördert.
Man kann daraus schließen, dass die menschliche
Gesellschaft in die falsche Richtung geht und sich so den
Weg zu ihrer eigenen Verdammung ebnet. Eine Zivilisation,
die die Bürger dahin führt, im nächsten Leben Tiere
zu werden, ist gewiss keine menschliche Zivilisation. Die
gegenwärtige Gesellschaft ist offensichtlich sehr stark von
den Erscheinungsweisen der Leidenschaft und
Unwissenheit irregeführt. Wir leben in einem sehr
gefährlichen Zeitalter, und daher sollten sich alle Nationen
darum bemühen, den einfachen Vorgang des
Krsna-Bewusstseins zu verbreiten, um die Menschheit vor
der größten Gefahr zu bewahren.

VERS 17
Aus der Erscheinungsweise der Tugend entwickelt sich
wirkliches Wissen; aus der Erscheinungsweise der
Leidenschaft entwickelt sich Leid, und aus der
Erscheinungsweise der Unwissenheit entwickeln sich
Dummheit, Irrsinn und Illusion.
ERLÄUTERUNG
Weil die gegenwärtige Zivilisation den Lebewesen nicht
sehr zuträglich ist, wird Krsna-Bewusstsein empfohlen. Mit
Hilfe des Krsna-Bewusstseins wird die Gesellschaft die
Erscheinungsweise der Tugend entwickeln. Wenn die
Erscheinungsweise der Tugend entwickelt ist, werden die
Menschen die Dinge so sehen, wie sie sind. In der
Erscheinungsweise der Unwissenheit sind die Menschen
genau wie Tiere und können die Dinge nicht klar sehen. In
der Erscheinungsweise der Unwissenheit können die
Menschen zum Beispiel nicht erkennen, dass sie beim
Schlachten von Tieren Gefahr laufen, im nächsten Leben
vom gleichen Tier getötet zu werden. Weil den Menschen
nicht wirkliches Wissen vermittelt worden ist, handeln sie
verantwortungslos. Um diese Verantwortungslosigkeit zu
beenden, muss es eine Erziehung geben, die der Menschheit
hilft, die Erscheinungsweise der Tugend zu entwickeln.
Wenn die Menschen in der Erscheinungsweise der Tugend
erzogen worden sind, werden sie besonnen werden, weil sie
genau wissen, wie sich die Dinge verhalten. Dann werden
sie glücklich sein, und es wird allgemeiner Wohlstand
herrschen. Selbst wenn die Mehrheit der Menschen nicht
glücklich und wohlhabend ist, besteht die Möglichkeit für
Frieden und Wohlstand auf der ganzen Welt, wenn ein
gewisser Prozentsatz der Bevölkerung Krsna-Bewusstsein
entwickelt und in der Erscheinungsweise der Tugend
verankert wird. Andernfalls - wenn die Welt den
Erscheinungsweisen der Leidenschaft und Unwissenheit ergeben
ist - wird es niemals Frieden oder Wohlstand geben. In
der Erscheinungsweise der Leidenschaft werden die
Menschen gierig, und ihr Begehren nach
Sinnenbefriedigung kennt keine Grenzen. Aber selbst wenn
genügend Geld und ausreichende Möglichkeiten für
Sinnenbefriedigung vorhanden sind, kann man beobachten,
dass sie weder Glück noch inneren Frieden gefunden haben.
Glück und Frieden sind nicht möglich, solange man unter
dem Einfluss der Erscheinungsweise der Leidenschaft steht.
Wenn man glücklich sein will, kann einem Geld nicht
helfen; man muss sich vielmehr zur Erscheinungsweise der
Tugend erheben, indem man Krsna-Bewusstsein praktiziert.
Wer in der Erscheinungsweise der Leidenschaft handelt, ist
nicht nur mental unglücklich, sondern auch sein Beruf und
seine Beschäftigung sind sehr mühsam. Er muss so viele
Pläne und Programme entwerfen, um genug Geld für die
Erhaltung seines Status quo zu verdienen. Das ist alles mit
Leid verbunden. In der Erscheinungsweise der
Unwissenheit werden die Menschen verrückt. Weil ihre
Lebensumstände leidvoll sind, suchen sie bei
Rauschmitteln Zuflucht und sinken daher immer tiefer in
Unwissenheit. Ihre Zukunft sieht sehr düster aus.

VERS 18
Menschen, die sich in der Erscheinungsweise der
Tugend befinden, gehen allmählich aufwärts zu den
höheren Planeten; diejenigen in der Erscheinungsweise
der Leidenschaft leben auf den irdischen Planeten, und
diejenigen in der Erscheinungsweise der Unwissenheit
fallen in die höllischen Welten hinab.
ERLÄUTERUNG
In diesem Vers werden die Ergebnisse von Handlungen in
den drei Erscheinungsweisen der Natur ausführlicher
beschrieben. Es gibt ein höheres Planetensystem, das aus
den himmlischen Planeten besteht, wo jeder auf einer
hohen Stufe steht. Je nachdem, wie weit man die
Erscheinungsweise der Tugend entwickelt hat, kann man
auf verschiedene Planeten in diesem System gelangen. Der
höchste Planet ist Satyaloka oder Brahmaloka, wo Brahma,
das Hauptlebewesen im Universum, residiert. Wir haben
bereits festgestellt, dass wir uns die wunderbaren
Lebensbedingungen auf Brahmaloka kaum vorstellen
können, doch die höchste Lebensart, die Erscheinungsweise
der Tugend, kann uns dorthin bringen.
Die Erscheinungsweise der Leidenschaft ist gemischt. Sie
liegt in der Mitte, zwischen den Erscheinungsweisen der
Tugend und der Unwissenheit. Ein Mensch befindet sich
nicht immer in einer unvermischten Erscheinungsweise,
doch selbst wenn er sich ausschließlich in der
Erscheinungsweise der Leidenschaft befände, würde er
lediglich als König oder reicher Mann auf der Erde bleiben.
Doch weil die Erscheinungsweisen gemischt auftreten,
kann man auch absinken. Menschen auf dieser Erde, die
sich in den Erscheinungsweisen der Leidenschaft oder
Unwissenheit befinden, können die höheren Planeten nicht
gewaltsam mit einer Maschine erreichen. Auch besteht in
der Erscheinungsweise der Leidenschaft die Möglichkeit,
im nächsten Leben verrückt zu werden.
Die niedrigste Eigenschaft, die Erscheinungsweise der
Unwissenheit, wird hier als verabscheuungswürdig
beschrieben. Es ist sehr gefährlich, die Erscheinungsweise
der Unwissenheit zu entwickeln. Sie ist die niedrigste
Eigenschaft der materiellen Natur. Unterhalb der


menschlichen Stufe gibt es acht Millionen Lebensformen:
Säugetiere, Vögel, Reptilien, Bäume usw., und je nachdem,
wie weit die Menschen die Erscheinungsweise der
Unwissenheit entwickelt haben, werden sie in diese
erbärmlichen Lebensbedingungen versetzt. Das Wort
tamasaÉ ist hier sehr bedeutsam. TamasaÉ bezeichnet
diejenigen, die fortgesetzt in der Erscheinungsweise der
Unwissenheit bleiben, ohne sich zu einer höheren
Erscheinungsweise zu erheben. Ihre Zukunft ist sehr düster.
Für Menschen in den Erscheinungsweisen der
Unwissenheit und Leidenschaft gibt es eine Möglichkeit,
zur Erscheinungsweise der Tugend erhoben zu werden, und
dieser Vorgang wird Krsna-Bewusstsein genannt; doch
wenn man diese Gelegenheit nicht nutzt, wird man ohne
Zweifel weiter in den niederen Erscheinungsweisen
bleiben.

VERS 19
Wenn du erkennst, dass es in allen Tätigkeiten nichts
außer diesen Erscheinungsweisen der Natur gibt und
dass der Höchste Herr zu all diesen Erscheinungsweisen
in transzendentaler Stellung steht, kannst du Meine
spirituelle Natur verstehen.
ERLÄUTERUNG
Man kann alle Tätigkeiten der Erscheinungsweisen der
materiellen Natur transzendieren, indem man sie einfach
von den geeigneten Seelen richtig verstehen lernt. Der
wahre spirituelle Meister ist Krsna, und Er offenbart dieses
spirituelle Wissen Arjuna. In ähnlicher Weise muss man die
Wissenschaft der Tatigkeiten in Beziehung zu den
Erscheinungsweisen der Natur von vollkommen
Krsna-bewussten Menschen erlernen. Sonst wird man sein
Leben in die falsche Richtung lenken. Durch die
Unterweisung eines echten spirituellen Meisters kann ein
Lebewesen etwas über seine spirituelle Stellung, seinen
materiellen Körper und seine Sinne erfahren und verstehen,
wie es gefangen ist und wie es im Bann der materiellen
Erscheinungsweisen der Natur steht. Es ist hilflos, da es sich
in der Gewalt dieser Erscheinungsweisen befindet, doch
wenn es seine wirkliche Position erkennt, kann es die
transzendentale Ebene erreichen, da es eine Vorstellung
von spirituellem Leben bekommen hat. In Wirklichkeit ist
es nicht das Lebewesen, das die verschiedenen Tätigkeiten
ausführt. Es ist gezwungen zu handeln, weil es sich in
einem bestimmten Körper befindet, der von einer
bestimmten Erscheinungsweise der materiellen Natur
dirigiert wird. Solange dem Lebewesen nicht von einer
spirituellen Autorität geholfen wird, kann es nicht
verstehen, in welcher Position es sich eigentlich befindet.
Durch das Zusammensein mit einem echten spirituellen
Meister kann es seine wirkliche Stellung erkennen, und
durch dieses Verständnis kann es in völligem
Krsna-Bewusstsein verankert werden. Ein Krsna-bewusster
Mensch steht nicht im Bann der materiellen
Erscheinungsweisen der Natur. Es wurde bereits im Siebten
Kapitel erklärt, dass jemand, der sich Krsna ergeben hat,
von den Tätigkeiten der materiellen Natur befreit ist.
Folglich lässt für den, der die Dinge so sehen kann, wie sie
wirklich sind, der Einfluss der materiellen Natur allmählich
nach.

VERS 20
Wenn das verkörperte Wesen fähig ist, diese drei
Erscheinungsweisen zu transzendieren, kann es von
Geburt, Tod, Alter und den damit verbundenen Leiden
frei werden und schon in diesem Leben Nektar
genießen.
ERLÄUTERUNG
In diesem Vers wird erklärt, wie man sogar im
gegenwärtigen Körper völlig Krsna-bewusst in der
transzendentalen Stellung verankert bleiben kann. Das
Sanskritwort dehÖ bedeutet "verkörpert". Obwohl man sich
in einem materiellen Körper befindet, kann man durch
Fortschritt im spirituellen Wissen vom Einfluss der
Erscheinungsweisen der Natur befreit werden. Man kann das
Glück spirituellen Lebens sogar schon im gegenwärtigen
Körper genießen, da man nach Verlassen des Körpers mit
Sicherheit zum spirituellen Himmel zurückkehren wird.
Aber schon in diesem Körper kann man spirituelles Glück
genießen. Mit anderen Worten: Hingebungsvoller Dienst
im Krsna-Bewusstsein ist das Zeichen von Befreiung aus
der materiellen Verstrickung. Das wird im Achtzehnten
Kapitel erklärt werden. Wenn man vom Einfluss der
Erscheinungsweisen der materiellen Natur frei geworden
ist, beginnt man mit hingebungsvollem Dienst.

VERS 21
Arjuna fragte: O mein lieber Herr, an welchen
Symptomen erkennt man jemanden, der zu diesen
Erscheinungsweisen in transzendentaler Stellung steht,


wie verhält er sich, und wie transzendiert er die
Erscheinungsweisen der Natur?
ERLÄUTERUNG
Arjunas Fragen in diesem Vers sind sehr aufschlussreich. Er
möchte wissen, welche Symptome ein Mensch zeigt, der
die materiellen Erscheinungsweisen bereits transzendiert
hat. Er fragt zunächst nach den Merkmalen einer solchen
transzendentalen Person. Wie kann man erkennen, dass
jemand den Einfluss der Erscheinungsweisen der
materiellen Natur bereits transzendiert hat? Als zweites
fragt er, wie ein solcher Mensch lebt und welchen
Tätigkeiten er nachgeht. Sind diese reguliert oder
unreguliert? Dann fragt Arjuna nach den Mitteln, mit denen
man die transzendentale Natur erreichen kann. Dies ist sehr
wichtig, denn solange man nicht die direkten Mittel kennt,
mit deren Hilfe man immer in der Transzendenz verankert
sein kann, ist es nicht möglich, solche Merkmale zu zeigen.
All diese Fragen Arjunas sind also sehr wichtig und werden
daher vom Herrn ausführlich beantwortet.

VERS 22-25
Der Segenspendende Herr sprach: Wer Erleuchtung,
Anhaftung und Täuschung weder Hasst, wenn sie
gegenwärtig sind, noch nach ihnen verlangt, wenn sie
verschwinden; wer dasitzt, als sei er unbeteiligt, weil er
sich jenseits der materiellen Reaktionen der
Erscheinungsweisen der Natur befindet; wer fest bleibt,
da er weiß, dass allein die Erscheinungsweisen aktiv
sind; wer Freude und Schmerz mit Gleichmut
betrachtet und einen Erdklumpen, einen Stein und ein
Goldstück mit gleichen Augen sieht; wer weise ist und
Ruhm und Schmach als gleich ansieht; wer in Ehre und
Unehre unverändert bleibt; wer Freund und Feind
gleich behandelt und wer alle fruchtbringenden
Unternehmungen aufgegeben hat - von einem solchen
Menschen sagt man, er habe die Erscheinungsweisen
der Natur transzendiert.
ERLÄUTERUNG
Arjuna stellte drei Fragen, und der Herr beantwortet sie
eine nach der anderen. Krsna erklärt als erstes, dass ein in
der Transzendenz verankerter Mensch niemanden beneidet
und nichts begehrt. Wenn ein Lebewesen in einen
materiellen Körper eingeschlossen in der materiellen Welt
bleibt, kann man davon ausgehen, dass es von einer der drei
Erscheinungsweisen der materiellen Natur beherrscht wird.
Wenn es den materiellen Körper tatsächlich verlassen hat,
ist es nicht mehr in der Gewalt der materiellen
Erscheinungsweisen der Natur. Solange es aber den Körper
nicht verlassen hat, sollte es unbeteiligt sein. Es sollte sich
im hingebungsvollen Dienst des Herrn betätigen, so dass es
seine Identifizierung mit dem materiellen Körper von selbst
vergißt. Wenn man ein körperliches Bewusstsein hat,
handelt man nur, um die Sinne zu befriedigen, doch wenn
man sein Bewusstsein auf Krsna lenkt, hört das Verlangen
nach Sinnenbefriedigung von allein auf. Man braucht den
materiellen Körper nicht, und man braucht auch nicht den
Forderungen des materiellen Körpers nachzugeben. Die
Eigenschaften der materiellen Erscheinungsweisen im
Körper werden wirken, doch als spirituelle Seele ist das
Selbst solchen Tätigkeiten fern. Wie kann es so losgelöst
werden? Es hat nicht mehr den Wunsch, den Körper zu genießen;
noch möchte es aus ihm herausgelangen. So in
transzendentaler Stellung verankert, wird der Gottgeweihte
von selbst frei. Er braucht nicht auf andere Weise zu
versuchen, vom Einfluss der Erscheinungsweisen der
materiellen Natur frei zu werden.
Die nächste Frage betrifft das Verhalten einer in der
Transzendenz verankerten Person. Der Mensch mit
materiellem Bewusstsein ist von sogenannter Ehre und
Schmach, die den Körper betreffen, berührt: doch der in der
Transzendenz verankerte Mensch ist weder von falscher
Ehre noch von falscher Schmach beeinflusst. Er erfüllt seine
Pflichten im Krsna-Bewusstsein und kümmert sich nicht, ob
er geehrt oder beleidigt wird. Er nimmt Dinge an, die für
die Ausübung seiner Pflicht im Krsna-Bewusstsein nützlich
sind; ansonsten braucht er nichts Materielles - ganz
gleich, ob es sich dabei um Steine oder Gold handelt. Er
sieht in jedem einen guten Freund, der ihm hilft, im
Krsna-Bewusstsein zu handeln, und er Hasst seinen sogenannten
Feind nicht. Er ist jedem gleichgesinnt und sieht
alles auf gleicher Ebene, denn er weiß sehr wohl, dass er
nichts mit der materiellen Existenz zu tun hat. Soziale und
politische Probleme berühren ihn nicht, denn er kennt das
Wesen zeitweiliger Umwälzungen und Störungen. Er
versucht nicht, etwas für sich selbst zu erlangen. Er kann
alles für Krsna versuchen, doch für sich selbst erstrebt er
nichts. Durch solches Verhalten wird man tatsächlich in der
Transzendenz verankert.

VERS 26
Wer sich völlig in hingebungsvollem Dienst betätigt und
unter keinen Umständen zu Fall kommt, transzendiert
augenblicklich die Erscheinungsweisen der materiellen
Natur und erreicht so die Ebene des Brahman.
ERLÄUTERUNG
Dieser Vers ist die Antwort auf Arjunas dritte Frage: Was
ist das Mittel, die transzendentale Stellung zu erreichen?
Wie zuvor erklärt wurde, spielt sich das Geschehen in der
materiellen Welt im Bann der Erscheinungsweisen der
materiellen Natur ab. Man sollte sich jedoch von den
Tätigkeiten der Erscheinungsweisen der Natur nicht
verwirren lassen: anstatt sein Bewusstsein mit solchen
Tätigkeiten zu beschäftigen, sollte man sein Bewusstsein auf
Krsna-bewusste Tätigkeiten übertragen. Krsna-bewusste
Tätigkeiten sind als bhakti-yoga bekannt - immer für
Krsna zu handeln. Das bezieht sich nicht nur auf Krsna,
sondern auch auf Seine verschiedenen vollständigen
Erweiterungen wie Rama und Narayaäa. Er hat unzählige
Erweiterungen. Wer sich im Dienste einer der Formen
Krsnas beschäftigt, gilt als in der Transzendenz verankert.
Man sollte auch verstehen; dass alle Formen Krsnas völlig
transzendental, voll Glückseligkeit, voll Wissen und ewig
sind. Solche Persönlichkeiten Gottes sind allmächtig und
allwissend, und sie besitzen alle transzendentalen
Eigenschaften. Wenn man sich also mit unerschütterlicher
Entschlossenheit im Dienste Krsnas oder Seiner
vollständigen Erweiterungen beschäftigt, kann man diese
Erscheinungsweisen der materiellen Natur, die sehr schwer
zu überwinden sind, leicht überwinden. Dies wurde bereits
im Siebten Kapitel erklärt. Wer sich Krsna ergibt,
übersteigt sogleich den Einfluss der Erscheinungsweisen der
materiellen Natur. Im Krsna-Bewusstsein oder
hingebungsvollen Dienst tätig zu sein bedeutet, auf die
gleiche Ebene wie Krsna zu kommen. Der Herr sagt, dass
Sein Wesen ewig, glückselig und voll Wissen ist, und die
Lebewesen sind winzige Bestandteile des Höchsten, ebenso
wie Goldkörner Teile einer Goldmine sind.
Dementsprechend ist die spirituelle Stellung des
Lebewesens qualitativ eins mit Krsna. Der Unterschied in
der Individualität besteht fort, denn sonst könnte von
bhakti-yoga keine Rede sein. Bhakti-yoga bedeutet, dass es
den Herrn und den Gottgeweihten gibt und dass zwischen
dem Herrn und dem Gottgeweihten ein liebevoller
Austausch besteht. Deshalb sind sowohl die Höchste
Persönlichkeit Gottes als auch die individuelle Seele zwei
verschiedene Individuen; andernfalls könnte es keinen
bhakti-yoga geben. Solange man sich nicht in der gleichen
transzendentalen Stellung wie der Herr befindet, kann man
Ihm nicht dienen. Um der persönliche Ratgeber eines
Königs zu sein, muss man sich qualifizieren. Qualifiziert zu
sein bedeutet Brahman zu werden, das heißt frei von jeder
materiellen Verunreinigung. In der vedischen Literatur
heißt es: "Man kann das
Höchste Brahman erreichen, wenn man selbst Brahman
wird." Das bedeutet, dass man eigenschaftsmäßig mit dem
Brahman eins werden muss. Wenn man das Brahman
erreicht, verliert man jedoch nicht seine ewige
Brahman-Identität als individuelle Seele.

VERS 27
Ich bin die Grundlage des unpersönlichen Brahman, das
die wesensgemäße Stellung endgültigen Glücks und das
unsterblich, unvergänglich und ewig ist.
ERLÄUTERUNG
Das Brahman besteht aus Unsterblichkeit,
Unvergänglichkeit, Ewigkeit und Glück. Das Brahman ist
der Anfang transzendentaler Erkenntnis. Der Paramatma,
die Überseele, ist die mittlere, die zweite Stufe in der
transzendentalen Erkenntnis, und die Höchste
Persönlichkeit Gottes ist die endgültige Erkenntnis der
Absoluten Wahrheit. Daher sind sowohl der Paramatma als
auch das unpersönliche Brahman in der Höchsten Person
enthalten. Im Siebten Kapitel wird erklärt, dass die materielle
Natur die Manifestation der niederen Energie des
Höchsten Herrn ist. Der Herr befruchtet die niedere,
materielle Natur mit den Teilchen der höheren Natur - das
ist der spirituelle Hauch in der materiellen Natur. Wenn ein
durch die materielle Natur bedingtes Lebewesen spirituelles
Wissen zu entwickeln beginnt, erhebt es sich über seine
Position in der materiellen Welt und steigt allmählich zur
Brahman-Auffassung vom Höchsten auf. Die
Brahman-Auffassung vom Leben ist die erste Stufe der
Selbstverwirklichung. Auf dieser Stufe ist der
Brahman-verwirklichte Mensch transzendental zur
materiellen Existenz, doch hat er noch nicht die
Vollkommenheit der Brahman-Erkenntnis erreicht. Er kann
entweder auf der Ebene des Brahman bleiben oder von dort
allmählich zur Erkenntnis des Paramatma gelangen und
schließlich die Höchste Persönlichkeit Gottes erkennen. In
den vedischen Schriften gibt es hierfür viele Beispiele. Die
vier Kumaras waren zunächst in der unpersönlichen
Brahman-Auffassung von der Wahrheit verankert, doch
dann stiegen sie allmählich zur Ebene hingebungsvollen
Dienstes auf. Wer über die unpersönliche
Brahman-Auffassung nicht hinausgelangen kann, läuft
Gefahr, wieder herunterzufallen. Im Srimad-Bhagavatam
heißt es: Selbst wenn jemand bis zur Stufe des unpersönlichen
Brahman aufsteigt, ist seine Intelligenz immer
noch nicht völlig klar, solange er nicht fortschreitet und die
Höchste Person erkennt. Daher besteht, obwohl man zur
Brahman-Ebene emporgestiegen sein mag, immer die
Möglichkeit, wieder herunterzufallen, wenn man nicht im
hingebungsvollen Dienst des Herrn beschäftigt ist. In der
vedischen Sprache heißt es auch: "Wenn man die
Persönlichkeit Gottes, das Behältnis aller Freude, Krsna,
versteht, erlangt man tatsächlich transzendentale
Glückseligkeit." Der Höchste Herr ist von sechs
Reichtümern erfüllt, und wenn sich der Gottgeweibte Ihm
zuwendet, findet ein Austausch dieser sechs Reichtümer
statt. Der Diener des Königs genießt fast auf der gleichen
Ebene wie der König. Hingebungsvoller Dienst wird daher
von ewiger Freude, unvergänglicher Glückseligkeit und
ewigem Leben begleitet. Folglich ist die Erkenntnis des
Brahman oder der Ewigkeit oder der Unvergänglichkeit im
hingebungsvollen Dienst enthalten. Jemand, der im hingebungsvollen
Dienst tätig ist, besitzt bereits all diese
Eigenschaften.
Das Lebewesen, obwohl von Natur aus Brahman, hat den
Wunsch, über die materielle Welt zu herrschen, und
deshalb fällt es. In seiner wesensgemäßen Stellung steht ein
Lebewesen über den drei Erscheinungsweisen der
materiellen Natur, doch die Gemeinschaft mit der
materiellen Energie verstrickt es in die verschiedenen
Erscheinungsweisen der materiellen Natur, Tugend,
Leidenschaft und Unwissenheit. Durch hingebungsvollen
Dienst in völligem Krsna-Bewusstsein jedoch wird es augenblicklich
auf der transzendentalen Ebene verankert, und
sein ungesetzliches Verlangen, die materielle Natur zu
beherrschen, vergeht. Deshalb sollte der Vorgang des
hingebungsvollen Dienstes, der mit Hören, Chanten und
Sicherinnern beginnt, in der Gemeinschaft von
Gottgeweihten praktiziert werden. Allmählich wird durch
die Gemeinschaft von Gottgeweihten und durch den
Einfluss des spirituellen Meisters das materielle Verlangen
zu herrschen beseitigt, und man wird fest im transzendentalen
liebevollen Dienst des Herrn verankert. Diese
Methode wird in diesem Kapitel vom zweiundzwanzigsten
bis zum letzten Vers beschrieben. Hingebungsvoller Dienst
für den Herrn ist sehr einfach: Man sollte sich ständig im
Dienst des Herrn beschäftigen; die Reste von Speisen essen,
die dem Herrn dargebracht wurden; die Blumen riechen,
die den Lotosfüßen des Herrn geopfert wurden; die Orte
besuchen, an denen der Herr Seine transzendentalen Spiele
offenbarte; von den verschiedenen Tätigkeiten des Herrn
und Seinem liebevollen Austausch mit Seinen Geweihten
lesen, immer die transzendentale Klangschwingung Hare
Krsna, Hare Krsna, Krsna Krsna, Hare Hare / Hare Rama,
Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare chanten und die
Fasttage beachten, die an das Erscheinen und Fortgehen des
Herrn und Seiner Geweihten erinnern. Wenn man diesem
Vorgang folgt, löst man sich allmählich von allen
materiellen Tätigkeiten. Wer sich auf diese Weise im
brahmajyoti verankern kann, ist der Höchsten
Persönlichkeit Gottes eigenschaftsmäßig gleichgestellt.

Hiermit enden die Bhaktivedanta-Erläuterungen zum
Vierzehnten Kapitel der Srimad-Bhagavad-Gita mit dem
Titel: „Die drei Erscheinungsweisen der materiellen
Natur".


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