Lesen: %2F%2Fde%2FChristentum%2FBibel %28Fassung unbekannt%29%2FAltes Testament%2F25HESEKIEL


Hesekiel schaut die Herrlichkeit des HERRN

(vgl. Kap 10,1-22)
1:1 Im dreißigsten Jahr am fünften Tage des vierten Monats, als ich
unter den Weggeführten am Fluß Kebar war, tat sich der Himmel auf,
und Gott zeigte mir Gesichte.
Vers 3; Kap 3,23; 10,15; 10,20; 10,22; 43,3

1:2 Am fünften Tag des Monats - es war das fünfte Jahr, nachdem der
König Jojachin gefangen weggeführt war -,
2. Kön 24,15

1:3 da geschah das Wort des HERRN zu Hesekiel, dem Sohn des Busi, dem
Priester, im Lande der Chaldäer am Fluß Kebar. Dort kam die Hand
des HERRN über ihn.
Kap 3,22-23; 8,1; 33,22; 37,1; 40,1

1:4 Und ich sah, und siehe, es kam ein ungestümer Wind von Norden her,
eine mächtige Wolke und loderndes Feuer, und Glanz war rings um sie
her, und mitten im Feuer war es wie blinkendes Kupfer.
(4-28) Offb 4,2-8

1:5 Und mitten darin war etwas wie vier Gestalten; die waren anzusehen
wie Menschen.

1:6 Und jede von ihnen hatte vier Angesichter und vier Flügel.

1:7 Und ihre Beine standen gerade, und ihre Füße waren wie Stierfüße und
glänzten wie blinkendes, glattes Kupfer.

1:8 Und sie hatten Menschenhände unter ihren Flügeln an ihren vier
Seiten; die vier hatten Angesichter und Flügel.

1:9 Ihre Flügel berührten einer den andern. Und wenn sie gingen,
brauchten sie sich nicht umzuwenden; immer gingen sie in der
Richtung eines ihrer Angesichter.

1:10 Ihre Angesichter waren vorn gleich einem Menschen und zur rechten
Seite gleich einem Löwen bei allen vieren und zur linken Seite
gleich einem Stier bei allen vieren und hinten gleich einem Adler
bei allen vieren.

1:11 Und ihre Flügel waren nach oben hin ausgebreitet; je zwei Flügel
berührten einander, und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib.

1:12 Immer gingen sie in der Richtung eines ihrer Angesichter; wohin der
Geist sie trieb, dahin gingen sie; sie brauchten sich im Gehen nicht
umzuwenden.

1:13 Und in der Mitte zwischen den Gestalten sah es aus, wie wenn feurige
Kohlen brennen, und wie Fackeln, die zwischen den Gestalten hin und
her fuhren. Das Feuer leuchtete, und aus dem Feuer kamen Blitze.

1:14 Und die Gestalten liefen hin und her, daß es aussah wie Blitze.

1:15 Als ich die Gestalten sah, siehe, da stand je ein Rad auf der Erde
bei den vier Gestalten, bei ihren vier Angesichtern.

1:16 Die Räder waren anzuschauen wie ein Türkis und waren alle vier
gleich, und sie waren so gemacht, daß ein Rad im andern war.

1:17 Nach allen vier Seiten konnten sie gehen; sie brauchten sich im
Gehen nicht umzuwenden.

1:18 Und sie hatten Felgen, und ich sah, ihre Felgen waren voller Augen
ringsum bei allen vier Rädern.

1:19 Und wenn die Gestalten gingen, so gingen auch die Räder mit, und
wenn die Gestalten sich von der Erde emporhoben, so hoben die Räder
sich auch empor.

1:20 Wohin der Geist sie trieb, dahin gingen sie, und die Räder hoben
sich mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten in den
Rädern.

1:21 Wenn sie gingen, so gingen diese auch; wenn sie standen, so standen
diese auch; und wenn sie sich emporhoben von der Erde, so hoben sich
auch die Räder mit ihnen empor; denn es war der Geist der Gestalten
in den Rädern.

1:22 Aber über den Häuptern der Gestalten war es wie eine Himmelsfeste,
wie ein Kristall, unheimlich anzusehen, oben über ihren Häuptern
ausgebreitet,

1:23 daß unter der Feste ihre Flügel gerade ausgestreckt waren, einer an
dem andern; und mit zwei Flügeln bedeckten sie ihren Leib.

1:24 Und wenn sie gingen, hörte ich ihre Flügel rauschen wie große
Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, ein Getöse wie in einem
Heerlager. Wenn sie aber stillstanden, ließen sie die Flügel
herabhängen,

1:25 und es donnerte im Himmel über ihnen. Wenn sie stillstanden, ließen
sie die Flügel herabhängen.

1:26 Und über der Feste, die über ihrem Haupt war, sah es aus wie ein
Saphir, einem Thron gleich, und auf dem Thron saß einer, der aussah
wie ein Mensch.
2. Mose 24,10; Offb 4,2-3; Jes 6,1

1:27 Und ich sah, und es war wie blinkendes Kupfer aufwärts von dem, was
aussah wie seine Hüften; und abwärts von dem, was wie seine Hüften
aussah, erblickte ich etwas wie Feuer und Glanz ringsumher.

1:28 Wie der Regenbogen steht in den Wolken, wenn es geregnet hat, so
glänzte es ringsumher. So war die Herrlichkeit des HERRN anzusehen.
Und als ich sie gesehen hatte, fiel ich auf mein Angesicht und hörte
einen reden.
Kap 3,23; 8,4; 9,3; 10,4; 10,18; 11,23; 43,4; 44,4

Hesekiels Berufung zum Prophetenamt

2:1 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, tritt auf deine Füße, so will
ich mit dir reden.

2:2 Und als er so mit mir redete, kam Leben in mich und stellte mich auf
meine Füße, und ich hörte dem zu, der mit mir redete.

2:3 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, ich sende dich zu den
Israeliten, zu dem abtrünnigen Volk, das von mir abtrünnig geworden
ist. Sie und ihre Väter haben bis auf diesen heutigen Tag wider mich
gesündigt.

2:4 Und die Söhne, zu denen ich dich sende, haben harte Köpfe und
verstockte Herzen. Zu denen sollst du sagen: »So spricht Gott der
HERR!«

2:5 Sie gehorchen oder lassen es - denn sie sind ein Haus des
Widerspruchs -, dennoch sollen sie wissen, daß ein Prophet unter
ihnen ist.
Vers 7; Kap 3,11; 3,27

2:6 Und du, Menschenkind, sollst dich vor ihnen nicht fürchten noch vor
ihren Worten fürchten. Es sind wohl widerspenstige und stachlige
Dornen um dich, und du wohnst unter Skorpionen; aber du sollst dich
nicht fürchten vor ihren Worten und dich vor ihrem Angesicht nicht
entsetzen - denn sie sind ein Haus des Widerspruchs -,
Jer 1,8

2:7 sondern du sollst ihnen meine Worte sagen, sie gehorchen oder lassen
es; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.

2:8 Aber du, Menschenkind, höre, was ich dir sage, und widersprich nicht
wie das Haus des Widerspruchs. Tu deinen Mund auf und iß, was ich
dir geben werde.

2:9 Und ich sah, und siehe, da war eine Hand gegen mich ausgestreckt,
die hielt eine Schriftrolle.
Offb 10,8

2:10 Die breitete sie aus vor mir, und sie war außen und innen
beschrieben, und darin stand geschrieben Klage, Ach und Weh.

3:1 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, iß, was du vor dir hast! Iß
diese Schriftrolle und geh hin und rede zum Hause Israel!
(1-3) Jer 15,16; 1,9; Offb 10,9-11

3:2 Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir die Rolle zu essen

3:3 und sprach zu mir: Du Menschenkind, du mußt diese Schriftrolle, die
ich dir gebe, in dich hinein essen und deinen Leib damit füllen. Da
aß ich sie, und sie war in meinem Munde so süß wie Honig.
Ps 119,103

3:4 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, geh hin zum Hause Israel und
verkündige ihnen meine Worte.

3:5 Denn ich sende dich ja nicht zu einem Volk, das unbekannte Worte und
eine fremde Sprache hat, sondern zum Hause Israel,

3:6 nicht zu vielen Völkern, die unbekannte Worte und eine fremde
Sprache haben, deren Worte du nicht verstehen könntest. Und wenn ich
dich zu solchen sendete, würden sie dich gern hören.

3:7 Aber das Haus Israel will dich nicht hören, denn sie wollen mich
nicht hören; denn das ganze Haus Israel hat harte Stirnen und
verstockte Herzen.

3:8 Siehe, ich habe dein Angesicht so hart gemacht wie ihr Angesicht
und deine Stirn so hart wie ihre Stirn.
Jes 50,7; Jer 1,18

3:9 Ja, ich habe deine Stirn so hart wie einen Diamanten gemacht, der
härter ist als ein Kieselstein. Darum fürchte dich nicht, entsetze
dich auch nicht vor ihnen; denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.

3:10 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, alle meine Worte, die ich dir
sage, die fasse mit dem Herzen und nimm sie zu Ohren!

3:11 Und geh hin zu den Weggeführten deines Volks und verkündige ihnen
und sprich zu ihnen: »So spricht Gott der HERR!«, sie hören oder
lassen es.
Kap 2,5; 2,7

Hesekiel wird zum Wächter über Israel bestellt

(vgl. Kap 33,1-9)
3:12 Und der Geist hob mich empor, und ich hörte hinter mir ein Getöse
wie von einem großen Erdbeben, als die Herrlichkeit des HERRN sich
erhob von ihrem Ort.
Kap 1,28

3:13 Und es war ein Rauschen von den Flügeln der Gestalten, die
aneinander schlugen, und auch ein Rasseln der Räder neben ihnen wie
das Getöse eines großen Erdbebens.

3:14 Da hob mich der Geist empor und führte mich weg. Und ich fuhr dahin
im bitteren Grimm meines Geistes, und die Hand des HERRN lag schwer
auf mir.

3:15 Und ich kam zu den Weggeführten, die am Fluß Kebar wohnten, nach
Tel-Abib und setzte mich zu denen, die dort wohnten, und blieb dort
unter ihnen sieben Tage ganz verstört.

3:16 Und als die sieben Tage um waren, geschah des HERRN Wort zu mir:

3:17 Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus
Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie in
meinem Namen warnen.
Kap 33,7; Jes 52,8; Hebr 13,17

3:18 Wenn ich dem Gottlosen sage: Du mußt des Todes sterben! und du
warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem
gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, - so wird der
Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von
deiner Hand fordern.
Kap 14,10

3:19 Wenn du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von
seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen
sterben, aber du hast dein Leben errettet.

3:20 Und wenn sich ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit abwendet und
Unrecht tut, so werde ich ihn zu Fall bringen, und er muß sterben.
Denn weil du ihn nicht gewarnt hast, wird er um seiner Sünde willen
sterben müssen, und seine Gerechtigkeit, die er getan hat, wird
nicht angesehen werden; aber sein Blut will ich von deiner Hand
fordern.
Kap 18,24

3:21 Wenn du aber den Gerechten warnst, daß er nicht sündigen soll, und
er sündigt auch nicht, so wird er am Leben bleiben; denn er hat sich
warnen lassen, und du hast dein Leben errettet.

Der Prophet soll verstummen

3:22 Und dort kam des HERRN Hand über mich, und er sprach zu mir: Mach
dich auf und geh hinaus in die Ebene; da will ich mit dir reden.
(22 und 23) Kap 1,3

3:23 Und ich machte mich auf und ging hinaus in die Ebene; und siehe,
dort stand die Herrlichkeit des HERRN, wie ich sie am Fluß Kebar
gesehen hatte; und ich fiel nieder auf mein Angesicht.
Kap 1,28

3:24 Und der Geist kam in mich und stellte mich auf meine Füße. Und er
redete mit mir und sprach zu mir: Geh hin und schließ dich ein in
deinem Hause!
Kap 2,2

3:25 Und du, Menschenkind, siehe, man wird dir Stricke anlegen und dich
damit binden, daß du nicht unter die Leute gehen kannst.

3:26 Und ich will dir die Zunge an deinem Gaumen kleben lassen, daß du
stumm wirst und sie nicht mehr zurechtweisen kannst; denn sie sind
ein Haus des Widerspruchs.

3:27 Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich dir den Mund auftun, daß
du zu ihnen sagen sollst: »So spricht Gott der HERR!« Wer es hört,
der höre es; wer es läßt, der lasse es; denn sie sind ein Haus des
Widerspruchs.
Kap 2,5; 2,7

Bildliche Darstellung des Gerichts über Jerusalem

4:1 Und du, Menschenkind, nimm dir einen Ziegelstein; den lege vor dich
hin und entwirf darauf die Stadt Jerusalem

4:2 und mache eine Belagerung: baue ein Bollwerk um sie und schütte
einen Wall gegen sie auf und schlag ein Heerlager auf und stelle
Sturmböcke rings um sie her.

4:3 Nimm dir aber eine eiserne Platte und laß sie eine eiserne Mauer
sein zwischen dir und der Stadt und richte dein Angesicht gegen sie
und belagere sie. Das sei ein Zeichen dem Hause Israel.

4:4 Du sollst dich auch auf deine linke Seite legen und die Schuld des
Hauses Israel auf dich legen. So viele Tage du so daliegst, so lange
sollst du auch ihre Schuld tragen.

4:5 Ich will dir aber die Jahre ihrer Schuld auflegen, für jedes Jahr
einen Tag, nämlich dreihundertneunzig Tage. So lange sollst du die
Schuld des Hauses Israel tragen.

4:6 Und wenn du dies vollbracht hast, sollst du danach dich auf deine
rechte Seite legen und sollst tragen die Schuld des Hauses Juda
vierzig Tage lang; denn ich gebe dir hier auch je einen Tag für ein
Jahr.

4:7 Richte aber dein Angesicht und deinen bloßen Arm gegen das belagerte
Jerusalem und weissage gegen die Stadt.

4:8 Und siehe, ich will dir Stricke anlegen, daß du dich nicht wenden
kannst von einer Seite zur andern, bis du die Tage deiner Belagerung
vollendet hast.

4:9 Nimm dir aber Weizen, Gerste, Bohnen, Linsen, Hirse und Spelt und tu
alles in ein Gefäß und mache dir Brot daraus, daß du daran zu essen
hast, solange du auf deiner Seite liegen mußt - dreihundertneunzig
Tage,

4:10 so daß deine Speise, die du täglich essen sollst, abgewogen zwanzig
Lot sei; so viel darfst du von einem Tag zum andern essen.

4:11 Das Wasser sollst du auch abgemessen trinken, nämlich den sechsten
Teil von einer Kanne; so viel darfst du von einem Tag zum andern
trinken.

4:12 Gerstenfladen sollst du essen, die du vor den Augen der Leute auf
Menschenkot backen sollst.

4:13 Und der HERR sprach: So sollen die Israeliten ihr unreines Brot
essen unter den Heiden, zu denen ich sie verstoßen werde.
Hos 9,3

4:14 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR! Siehe, ich bin noch nie unrein
geworden; denn ich habe von meiner Jugend an bis auf diese Zeit
niemals Fleisch von einem gefallenen oder zerrissenen Tier
gegessen, und nie ist unreines Fleisch in meinen Mund gekommen.
2. Mose 22,30; Apg 10,14

4:15 Er aber sprach zu mir: Sieh, ich will dir Kuhmist statt Menschenkot
zulassen, dein Brot darauf zu bereiten.

4:16 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehe, ich will den Vorrat
an Brot in Jerusalem wegnehmen, daß sie das Brot abgewogen essen
müssen und mit Kummer, und das Wasser abgemessen trinken müssen und
mit Schaudern,
Kap 5,16; 3. Mose 26,26

4:17 damit sie an Brot und Wasser Mangel leiden und sie, einer wie der
andere, erschaudern und in ihrer Schuld verschmachten sollen.

5:1 Und du, Menschenkind, nimm ein scharfes Schwert und brauche es als
Schermesser und fahr damit über dein Haupt und deinen Bart und nimm
eine Waage und teile das Haar:

5:2 ein Drittel sollst du mit Feuer verbrennen mitten in der Stadt, wenn
die Tage der Belagerung um sind; ein anderes Drittel nimm und
schlag's mit dem Schwert ringsumher; das letzte Drittel streue in
den Wind, und ich will hinter ihnen her das Schwert ziehen.
Vers 12

5:3 Nimm aber ein klein wenig davon und binde es in deinen Mantelzipfel.

5:4 Und nimm noch einmal etwas davon und wirf's ins Feuer und verbrenne
es; davon soll ein Feuer ausbrechen über das ganze Haus Israel.

Begründung und Beschreibung des Gerichts über Jerusalem

5:5 So spricht Gott der HERR: Das ist Jerusalem, das ich mitten unter
die Heiden gesetzt habe und unter die Länder ringsumher!

5:6 Aber es widersprach meinen Ordnungen und trieb es schlimmer als die
Heiden und war gegen meine Gebote ungehorsamer als die Länder, die
ringsumher liegen. Denn sie verwarfen meine Ordnungen und wollten
nicht nach meinen Geboten leben.

5:7 Darum spricht Gott der HERR: Weil ihr es schlimmer getrieben habt
als die Heiden, die um euch her sind, und nach meinen Geboten nicht
gelebt und meine Ordnungen nicht gehalten habt und nicht einmal nach
den Ordnungen der Heiden gelebt habt, die um euch her sind,

5:8 so spricht Gott der HERR: Siehe, auch ich will an dich und Gericht
über dich ergehen lassen, daß die Heiden zusehen sollen,

5:9 und will so mit dir umgehen, wie ich es nie getan habe und auch
nicht mehr tun werde, um aller deiner Greuel willen.

5:10 Darum sollen in deiner Mitte Väter ihre Kinder und Kinder ihre
Väter fressen; und ich will solches Gericht über dich ergehen
lassen, daß alle, die von dir übriggeblieben sind, in alle Winde
zerstreut werden.
5. Mose 28,53-55

5:11 Darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: weil du mein
Heiligtum mit all deinen Götzen und Greueln unrein gemacht hast,
will auch ich dich zerschlagen, und mein Auge soll ohne Mitleid auf
dich blicken, und ich will nicht gnädig sein.
Kap 7,4; 8,7-18

5:12 Es soll ein Drittel von dir an der Pest sterben und durch Hunger
vernichtet werden in deiner Mitte, und das zweite Drittel soll
durchs Schwert fallen rings um dich her, und das letzte Drittel will
ich in alle Winde zerstreuen und will hinter ihnen her das Schwert
ziehen.
Vers 2

5:13 So soll mein Zorn vollendet werden und mein Grimm über sie zum Ziel
kommen, daß ich meinen Mut kühle, und sie sollen erfahren, daß ich,
der HERR, es in meinem Eifern geredet habe, wenn ich meinen Grimm an
ihnen vollende.
Kap 16,42

5:14 Ich will dich zur Wüste und zur Schmach machen unter den Völkern,
die um dich her sind, vor den Augen aller, die vorübergehen.
(14 und 15) 5. Mose 28,37; Jer 24,9

5:15 Und du sollst zur Schmach, zum Hohn, zur Warnung und zum Entsetzen
werden für alle Völker, die um dich her sind, wenn ich über dich
Gericht ergehen lasse mit Zorn, Grimm und zornigem Schelten - das
sage ich, der HERR -

5:16 und wenn ich böse Pfeile des Hungers unter euch schießen werde, die
Verderben bringen und die ich schießen werde, um euch zu verderben,
und wenn ich den Hunger bei euch immer größer werden lasse und euch
den Vorrat an Brot wegnehme.
5. Mose 32,23-24; Kap 4,16

5:17 Ja, Hunger und wilde Tiere will ich unter euch schicken, die sollen
euch kinderlos machen, und es soll Pest und Blutvergießen bei dir
umgehen, und ich will das Schwert über dich bringen. Ich, der HERR,
habe es gesagt.
Kap 14,21

Die kommende Verwüstung des Landes

6:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

6:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen die Berge Israels und
weissage gegen sie
Kap 36,1; Mi 6,1

6:3 und sprich: Ihr Berge Israels, höret das Wort Gottes des HERRN! So
spricht Gott der HERR zu den Bergen und Hügeln, zu den Gründen und
Tälern: Siehe, ich will das Schwert über euch bringen und eure
Opferhöhen zerstören,

6:4 daß eure Altäre verwüstet und eure Rauchopfersäulen zerbrochen
werden, und will eure Erschlagenen vor eure Götzen werfen;
3. Mose 26,30

6:5 ja, ich will die Leichname der Israeliten vor ihre Götzen hinwerfen
und will eure Gebeine um eure Altäre her verstreuen.
2. Kön 23,14

6:6 Überall, wo ihr wohnt, sollen die Städte verwüstet und die
Opferhöhen zur Einöde werden; denn man wird eure Altäre wüst und zur
Einöde machen und eure Götzen zerbrechen und zunichte machen und
eure Rauchopfersäulen zerschlagen und eure Machwerke vertilgen.

6:7 Und Erschlagene sollen mitten unter euch daliegen, und ihr sollt
erfahren, daß ich der HERR bin.

6:8 Ich will aber einige von euch übriglassen, die dem Schwert
entgehen, unter den Völkern, wenn ich euch in die Länder zerstreut
habe.
Jes 6,13

6:9 Diese eure Entronnenen werden dann an mich denken unter den Völkern,
wohin sie gefangen weggeführt sind, wenn ich ihr abgöttisches Herz,
das von mir gewichen ist, und ihre abgöttischen Augen, die nach
ihren Götzen sahen, zerschlagen habe. Und es wird sie ekeln vor all
dem Bösen, das sie mit all ihren Greueln begangen haben,

6:10 und sie werden erfahren, daß ich der HERR bin; nicht umsonst habe
ich geredet, solches Unglück ihnen zu tun.

6:11 So spricht Gott der HERR: Schlag deine Hände zusammen und stampfe
mit deinem Fuße und sprich: Weh über alle schlimmen Greuel des
Hauses Israel, derentwegen sie durch Schwert, Hunger und Pest fallen
müssen!

6:12 Wer ferne ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe ist, wird
durchs Schwert fallen; wer aber übrigbleibt und davor bewahrt ist,
wird vor Hunger sterben. So will ich meinen Grimm unter ihnen
vollenden,

6:13 daß ihr erfahren sollt, daß ich der HERR bin, wenn ihre Erschlagenen
mitten unter ihren Götzen liegen um ihre Altäre her, oben auf allen
Hügeln und oben auf allen Bergen und unter allen grünen Bäumen und
unter allen dichten Eichen, überall, wo sie all ihren Götzen
lieblichen Opferduft darbrachten.
1. Kön 14,23

6:14 Ich will meine Hand gegen sie ausstrecken und das Land wüst und öde
machen von der Wüste an bis nach Ribla überall, wo sie wohnen, und
sie sollen erfahren, daß ich der HERR bin.
2. Kön 25,21

Das Ende naht

7:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

7:2 Du Menschenkind, so spricht Gott der HERR zum Land Israels: Das Ende
kommt, das Ende über alle vier Enden des Landes.

7:3 Nun kommt das Ende über dich; denn ich will meinen Zorn über dich
senden und will dich richten, wie du verdient hast, und will alle
deine Greuel über dich bringen.

7:4 Mein Auge soll ohne Mitleid auf dich blicken, und ich will nicht
gnädig sein, sondern ich will dir geben, wie du verdient hast, und
deine Greuel sollen über dich kommen, daß ihr erfahrt, daß ich der
HERR bin.
Kap 5,11; 8,18; 9,10

7:5 So spricht Gott der HERR: Siehe, es kommt ein Unglück über das
andere!

7:6 Das Ende kommt, es kommt das Ende, es ist erwacht über dich; siehe,
es kommt!

7:7 Es geht schon an und bricht herein über dich, du Bewohner des
Landes. Die Zeit kommt, der Tag des Jammers ist nahe, an dem kein
Singen mehr auf den Bergen sein wird.

7:8 Nun will ich bald meinen Grimm über dich schütten und meinen Zorn an
dir vollenden und will dich richten, wie du verdient hast, und alle
deine Greuel über dich bringen.

7:9 Mein Auge soll ohne Mitleid auf dich blicken, und ich will nicht
gnädig sein, sondern ich will dir geben, wie du verdient hast, und
deine Greuel sollen über dich kommen, daß ihr erfahrt, daß ich der
HERR bin, der euch schlägt.

7:10 Siehe, der Tag, siehe, er kommt, er bricht an! Unrecht blüht, und
Vermessenheit grünt.
Jes 2,12

7:11 Gewalttat hat sich erhoben und wird zur Rute des Frevels; nichts ist
mehr von ihnen da und nichts von ihrem Reichtum, nichts von ihrer
Pracht und nichts von ihrer Herrlichkeit.

7:12 Es kommt die Zeit, es naht der Tag! Der Käufer freue sich nicht, und
der Verkäufer traure nicht; denn es kommt der Zorn über all ihren
Reichtum.

7:13 Denn der Verkäufer wird zum Verkaufen nicht zurückkehren, auch wenn
er noch am Leben ist; denn der Zorn über all ihren Reichtum wird
sich nicht wenden; um seiner Missetat willen wird keiner sein Leben
erhalten können.

7:14 Laßt sie die Posaune nur blasen und alles zurüsten; es wird doch
niemand in den Krieg ziehen, denn mein Zorn ist entbrannt über all
ihren Reichtum.

7:15 Draußen das Schwert, drinnen Pest und Hunger! Wer auf dem Feld ist,
der wird vom Schwert sterben; wer in der Stadt ist, den werden Pest
und Hunger fressen.

7:16 Und die von ihnen entrinnen, die werden auf den Bergen sein wie
gurrende Tauben in den Schluchten, sie alle, ein jeder wegen seiner
Missetat.

7:17 Alle Hände werden herabsinken, und alle Knie werden weich.
Jes 13,7

7:18 Und sie werden Säcke anlegen und mit Furcht überschüttet sein, und
auf allen Gesichtern liegt Scham, und alle Köpfe werden
kahlgeschoren.
Jer 48,37

7:19 Sie werden ihr Silber hinaus auf die Gassen werfen und ihr Gold wie
Unrat achten; denn ihr Silber und Gold kann sie nicht erretten am
Tage des Zorns des HERRN. Sie werden sich damit nicht sättigen und
ihren Bauch damit nicht füllen; denn es wurde zum Anlaß ihrer
Missetat.
Spr 11,4; Zef 1,18

7:20 Sie haben ihre edlen Kleinode zur Hoffart verwendet und Bilder ihrer
greulichen Götzen, ihrer Scheusale, daraus gemacht. Darum will ich
ihnen all das zum Unrat machen

7:21 und will es Fremden in die Hände geben, daß sie es rauben, und den
Gottlosen auf Erden zur Beute, daß sie es entheiligen.

7:22 Ich will mein Angesicht von ihnen abwenden, und mein Kleinod soll
entheiligt werden; ja, Räuber sollen darüber kommen und es
entheiligen.

7:23 Mache Ketten! Denn das Land ist voll Blutschuld und die Stadt voll
Frevel.

7:24 So will ich die Schlimmsten unter den Völkern herbringen, die sollen
ihre Häuser einnehmen; und ich will der Hoffart der Gewaltigen ein
Ende machen, und entheiligt werden ihre Heiligtümer.

7:25 Angst kommt; da werden sie Heil suchen, aber es wird nicht zu finden
sein.

7:26 Ein Unglück wird über das andere kommen, eine schlimme Kunde nach
der andern. So werden sie dann eine Offenbarung bei den Propheten
suchen; auch wird nicht mehr Weisung bei den Priestern noch Rat bei
den Ältesten sein.

7:27 Der König wird trauern, und die Fürsten werden sich in Entsetzen
kleiden, und die Hände des Volks des Landes werden kraftlos sein.
Ich will mit ihnen umgehen, wie sie gelebt haben, und will sie
richten, wie sie verdient haben, daß sie erfahren sollen, daß ich
der HERR bin.

Die Greuel des Götzendienstes im Tempel

8:1 Und es begab sich im sechsten Jahr am fünften Tage des sechsten
Monats. Ich saß in meinem Hause, und die Ältesten von Juda saßen
vor mir. Da fiel die Hand Gottes des HERRN auf mich.
Kap 14,1

8:2 Und ich sah, und siehe, da war eine Gestalt wie ein Mann, und
abwärts von dem, was wie seine Hüften aussah, war es wie Feuer, aber
oberhalb seiner Hüften war ein Glanz zu sehen wie blinkendes
Kupfer.
Kap 1,4

8:3 Und er streckte etwas wie eine Hand aus und ergriff mich bei dem
Haar meines Hauptes. Da führte mich der Geist fort zwischen Himmel
und Erde und brachte mich nach Jerusalem in göttlichen Gesichten zu
dem Eingang des inneren Tores, das gegen Norden liegt, wo ein Bild
stand zum Ärgernis für den Herrn.
Kap 3,12

8:4 Und siehe, dort war die Herrlichkeit des Gottes Israels, so wie ich
sie in der Ebene gesehen hatte.
Kap 1,28

8:5 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hebe deine Augen auf nach
Norden. Und als ich meine Augen aufhob nach Norden, siehe, da stand
nördlich vom Tor ein Altar, da, wo es zu dem Bild geht, das für den
Herrn ein Ärgernis war.

8:6 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, siehst du auch, was diese
tun? Große Greuel sind es, die das Haus Israel hier tut, um mich von
meinem Heiligtum zu vertreiben. Aber du wirst noch größere Greuel
sehen.

8:7 Und er führte mich zur Tür des Vorhofes. Da sah ich, und siehe, da
war ein Loch in der Wand.

8:8 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, brich ein Loch durch die
Wand. Und als ich ein Loch durch die Wand gebrochen hatte, siehe, da
war eine Tür.

8:9 Und er sprach zu mir: Geh hinein und schaue die schlimmen Greuel,
die sie hier treiben.

8:10 Und als ich hineinkam und schaute, siehe, da waren lauter Bilder
von Gewürm und scheußlichem Getier und allen Götzen des Hauses
Israel, ringsherum an den Wänden eingegraben.
Röm 1,23

8:11 Davor standen siebzig Männer von den Ältesten des Hauses Israel,
und Jaasanja, der Sohn Schafans, stand mitten unter ihnen. Und ein
jeder hatte sein Räuchergefäß in der Hand, und der Duft einer Wolke
von Weihrauch stieg auf.
2. Mose 24,1; 4. Mose 11,16; Lk 10,1; 10,17; Jes 66,17

8:12 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du, was die Ältesten des
Hauses Israel tun in der Finsternis, ein jeder in der Kammer seines
Götzenbildes? Denn sie sagen: Der HERR sieht uns nicht, der HERR
hat das Land verlassen.
Kap 9,9

8:13 Und er sprach zu mir: Du sollst noch größere Greuel sehen, die sie
tun.

8:14 Und er führte mich zum Eingang des Tores am Hause des HERRN, das
gegen Norden liegt, und siehe, dort saßen Frauen, die den Tammus
beweinten.

8:15 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Aber du sollst
noch größere Greuel sehen als diese.

8:16 Und er führte mich in den inneren Vorhof am Hause des HERRN; und
siehe, vor dem Eingang zum Tempel des HERRN, zwischen der Vorhalle
und dem Altar, standen etwa fünfundzwanzig Männer, die ihren Rücken
gegen den Tempel des HERRN und ihr Gesicht gegen Osten gewendet
hatten und beteten gegen Osten die Sonne an.
5. Mose 4,19; 17,3; 2. Kön 23,5; 23,11; Jer 8,2

8:17 Und er sprach zu mir: Menschenkind, siehst du das? Ist es dem Hause
Juda nicht genug, diese Greuel hier zu treiben, daß sie auch sonst
das ganze Land mit Gewalt und Unrecht erfüllen und mich immer wieder
reizen? Und siehe, sie halten sich die Weinrebe an die Nase.
Gemeint ist ein abgöttischer Brauch.

8:18 Darum will ich auch mit Grimm an ihnen handeln, und mein Auge soll
ohne Mitleid auf sie blicken, und ich will nicht gnädig sein. Wenn
sie auch mit lauter Stimme mir in die Ohren schreien, will ich sie
doch nicht hören.
Kap 7,4; Jes 1,15

Die Heimsuchung Jerusalems

9:1 Und er rief mit lauter Stimme vor meinen Ohren und sprach: Gekommen
ist die Heimsuchung der Stadt; ein jeder habe sein Werkzeug zur
Zerstörung in seiner Hand!

9:2 Und siehe, da kamen sechs Männer auf dem Wege vom oberen Tor her,
das gegen Norden liegt, und jeder hatte ein Werkzeug zum Zerschlagen
in seiner Hand. Aber es war einer unter ihnen, der hatte ein Kleid
von Leinwand an und ein Schreibzeug an seiner Seite. Und sie kamen
heran und traten neben den kupfernen Altar.
Kap 10,2; Dan 10,5

9:3 Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem Cherub,
über dem sie war, zu der Schwelle des Tempels am Hause, und der HERR
rief dem, der das Kleid von Leinwand anhatte und das Schreibzeug an
seiner Seite,
Kap 1,28

9:4 und sprach zu ihm: Geh durch die Stadt Jerusalem und zeichne mit
einem Zeichen an der Stirn die Leute, die da seufzen und jammern
über alle Greuel, die darin geschehen.
Offb 7,3

9:5 Zu den andern Männern aber sprach er, so daß ich es hörte: Geht ihm
nach durch die Stadt und schlagt drein; eure Augen sollen ohne
Mitleid blicken und keinen verschonen.

9:6 Erschlagt Alte, Jünglinge, Jungfrauen, Kinder und Frauen, schlagt
alle tot; aber die das Zeichen an sich haben, von denen sollt ihr
keinen anrühren. Fangt aber an bei meinem Heiligtum! Und sie fingen
an bei den Ältesten, die vor dem Tempel waren.
Jer 25,29

9:7 Und er sprach zu ihnen: Macht den Tempel unrein, füllt die Vorhöfe
mit Erschlagenen; dann geht hinaus! Und sie gingen hinaus und
erschlugen die Leute in der Stadt.

9:8 Und als sie die erschlagen hatten, war ich noch übrig. Und ich fiel
auf mein Angesicht, schrie und sprach: Ach, Herr HERR, willst du
denn den ganzen Rest Israels verderben, daß du deinen Zorn so
ausschüttest über Jerusalem?
Kap 11,13

9:9 Und er sprach zu mir: Die Missetat des Hauses Israel und Juda ist
allzu groß; es ist lauter Blutschuld im Lande und lauter Unrecht in
der Stadt. Denn sie sprechen: Der HERR hat das Land verlassen, der
HERR sieht uns nicht.
Kap 8,12

9:10 Darum soll mein Auge ohne Mitleid auf sie blicken, ich will auch
nicht gnädig sein, sondern will ihr Tun auf ihren Kopf kommen
lassen.
Kap 7,4

9:11 Und siehe, der Mann, der das Kleid von Leinwand anhatte und das
Schreibzeug an seiner Seite, antwortete und sprach: Ich habe getan,
wie du mir geboten hast.

Die Herrlichkeit Gottes über den Cherubim

(vgl. Kap 1,4-28)
10:1 Und ich sah, und siehe, an der Himmelsfeste über dem Haupt der
Cherubim glänzte es wie ein Saphir, und über ihnen war etwas zu
sehen wie ein Thron.

10:2 Und er sprach zu dem Mann in dem Kleid von Leinwand: Geh hinein
zwischen das Räderwerk unter dem Cherub und fülle deine Hände mit
glühenden Kohlen, die zwischen den Cherubim sind, und streue sie
über die Stadt. Und er ging hinein vor meinen Augen.
Kap 9,2; Offb 8,5

10:3 Die Cherubim aber standen zur Rechten am Hause des Herrn, als der
Mann hineinging, und die Wolke erfüllte den inneren Vorhof.

10:4 Und die Herrlichkeit des HERRN erhob sich von dem Cherub zur
Schwelle des Hauses, und das Haus wurde erfüllt mit der Wolke und
der Vorhof mit dem Glanz der Herrlichkeit des HERRN.
Kap 1,28; 2. Mose 40,34; Jes 6,4

10:5 Und man hörte die Flügel der Cherubim rauschen bis in den äußeren
Vorhof wie die Stimme des allmächtigen Gottes, wenn er redet.

10:6 Und als er dem Mann in dem Kleid von Leinwand geboten hatte: Nimm
von dem Feuer zwischen dem Räderwerk zwischen den Cherubim, ging
dieser hinein und trat neben das Rad.

10:7 Und der Cherub streckte seine Hand aus der Mitte der Cherubim hin
zum Feuer, das zwischen den Cherubim war, nahm davon und gab es dem
Mann in dem Kleid von Leinwand in die Hände; der empfing es und ging
hinaus.

10:8 Und es erschien an den Cherubim etwas wie eines Menschen Hand unter
ihren Flügeln.

10:9 Und ich sah, und siehe, vier Räder standen bei den Cherubim, bei
jedem Cherub ein Rad, und die Räder sahen aus wie ein Türkis,

10:10 und alle vier sahen eins wie das andere aus; es war, als wäre ein
Rad im andern.

10:11 Wenn sie gehen sollten, so konnten sie nach allen ihren vier Seiten
gehen; sie brauchten sich im Gehen nicht umzuwenden; sondern wohin
das erste ging, da gingen die andern nach, ohne sich im Gehen
umzuwenden.

10:12 Und ihr ganzer Leib, Rücken, Hände und Flügel und die Räder waren
voller Augen um und um bei allen vieren.

10:13 Und die Räder wurden vor meinen Ohren »das Räderwerk« genannt.

10:14 Ein jeder hatte vier Angesichter; das erste Angesicht war das eines
Cherubs, das zweite das eines Menschen, das dritte das eines Löwen,
das vierte das eines Adlers.
Kap 1,10

10:15 Und die Cherubim hoben sich empor. Es war aber dieselbe Gestalt, die
ich am Fluß Kebar gesehen hatte.
Kap 1,1

10:16 Wenn die Cherubim gingen, so gingen auch die Räder mit, und wenn die
Cherubim ihre Flügel schwangen, daß sie sich von der Erde erhoben,
so wandten sich auch die Räder nicht von ihrer Seite weg.

10:17 Wenn jene standen, so standen diese auch; erhoben sie sich, so
erhoben sich diese auch; denn es war der Geist der Gestalten in
ihnen.

10:18 Und die Herrlichkeit des HERRN ging wieder hinaus von der Schwelle
des Tempels und stellte sich über die Cherubim.
(18 und 19) Kap 1,28

10:19 Da schwangen die Cherubim ihre Flügel und erhoben sich von der Erde
vor meinen Augen, und als sie hinausgingen, gingen die Räder mit.
Und sie traten in den Eingang des östlichen Tores am Hause des
HERRN, und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.

10:20 Das waren die Gestalten, die ich unter dem Gott Israels am Fluß
Kebar gesehen hatte; und ich merkte, daß es Cherubim waren.

10:21 Vier Angesichter hatte jeder und vier Flügel und etwas wie
Menschenhände unter den Flügeln.

10:22 Und ihre Angesichter waren so gestaltet, wie ich sie am Fluß Kebar
gesehen hatte; und sie gingen in der Richtung eines ihrer
Angesichter, wie sie wollten.

Gottes Gericht über die Obersten des Volkes

11:1 Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum Tor am Hause des
HERRN, das gegen Osten liegt. Und siehe, im Eingang des Tores waren
fünfundzwanzig Männer, und ich sah unter ihnen die Obersten im Volk
Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn Benajas.
Kap 3,12

11:2 Und er sprach zu mir: Menschenkind, das sind die Männer, die Unheil
planen und schädlichen Rat geben in dieser Stadt;

11:3 denn sie sprechen: »Sind nicht vor kurzem die Häuser wieder
aufgebaut worden? Die Stadt ist der Topf, wir sind das Fleisch.«
Kap 24,3-14

11:4 Darum sollst du, Menschenkind, gegen sie weissagen.

11:5 Und der Geist des HERRN fiel auf mich, und er sprach zu mir: Sage:
So spricht der HERR: So habt ihr geredet, ihr vom Hause Israel; und
eures Geistes Gedanken kenne ich wohl.

11:6 Ihr habt viele erschlagen in dieser Stadt, und ihre Gassen liegen
voll Toter.

11:7 Darum spricht Gott der HERR: Die ihr in der Stadt getötet habt, die
sind das Fleisch, und sie ist der Topf; aber ihr müßt hinaus.

11:8 Das Schwert, das ihr fürchtet, das will ich über euch kommen lassen,
spricht Gott der HERR.

11:9 Ich will euch aus der Stadt hinaustreiben und Fremden in die Hand
geben und will Gericht über euch halten.

11:10 Ihr sollt durchs Schwert fallen; an der Grenze Israels will ich
euch richten; und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.
2. Kön 25,20-21

11:11 Die Stadt aber soll für euch nicht der Topf sein noch ihr das
Fleisch darin, sondern an der Grenze Israels will ich euch richten.

11:12 Und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin; denn ihr seid nach
meinen Geboten nicht gewandelt und habt meine Ordnungen nicht
gehalten, sondern habt gelebt nach den Ordnungen der Heiden, die um
euch her sind. -

11:13 Und als ich noch so weissagte, starb Pelatja, der Sohn Benajas. Da
fiel ich auf mein Angesicht und schrie mit lauter Stimme und
sprach: Ach, Herr HERR, willst du dem Rest Israels ganz und gar ein
Ende machen?
Kap 9,8

Die Verheißung für die Weggeführten

11:14 Da geschah des HERRN Wort zu mir:

11:15 Du Menschenkind, die Leute, die noch in Jerusalem wohnen, sagen von
deinen Brüdern und Verwandten und dem ganzen Haus Israel: Sie sind
ferne vom HERRN, aber uns ist das Land zum Eigentum gegeben.

11:16 Darum sage: So spricht Gott der HERR: Ja, ich habe sie fern weg
unter die Heiden vertrieben und in die Länder zerstreut und bin
ihnen nur wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern, in die sie
gekommen sind.
Kap 6,8-10

11:17 Darum sage: So spricht Gott der HERR: Ich will euch zusammenbringen
aus den Völkern und will euch sammeln aus den Ländern, in die ihr
zerstreut seid, und will euch das Land Israels geben.
Jer 24,5-6; 29,14

11:18 Dorthin sollen sie kommen und alle seine Götzen und Greuel daraus
wegtun.

11:19 Und ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in
sie geben und will das steinerne Herz wegnehmen aus ihrem Leibe und
ihnen ein fleischernes Herz geben,
Kap 36,26; Jer 24,7

11:20 damit sie in meinen Geboten wandeln und meine Ordnungen halten und
danach tun. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott
sein.
Kap 14,11; Jer 7,23

11:21 Denen aber, die mit ihrem Herzen ihren Götzen und ihren Greueln
nachwandeln, will ich ihr Tun auf ihren Kopf kommen lassen, spricht
Gott der HERR.

Die Herrlichkeit Gottes verläßt Jerusalem

11:22 Da schwangen die Cherubim ihre Flügel, und die Räder gingen mit,
und die Herrlichkeit des Gottes Israels war oben über ihnen.
(22 und 23) Kap 1,28

11:23 Und die Herrlichkeit des HERRN erhob sich aus der Stadt und stellte
sich auf den Berg, der im Osten vor der Stadt liegt.

11:24 Und der Geist hob mich empor und brachte mich nach Chaldäa zu den
Weggeführten in einem Gesicht durch den Geist Gottes. Und das
Gesicht, das ich geschaut hatte, verschwand vor mir.
Kap 3,12

11:25 Und ich sagte den Weggeführten alle Worte des HERRN, die er mir in
Gesichten gezeigt hatte.

Die Wegführung von König und Volk wird in
Gleichnishandlungen dargestellt

12:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

12:2 Du Menschenkind, du wohnst in einem Haus des Widerspruchs; sie
haben wohl Augen, daß sie sehen könnten, und wollen nicht sehen, und
Ohren, daß sie hören könnten, und wollen nicht hören; denn sie sind
ein Haus des Widerspruchs.
Jer 5,21

12:3 Du aber, Menschenkind, pack dir Sachen wie für die Verbannung und
zieh am hellen Tage fort vor ihren Augen. Von deinem Ort sollst du
ziehen an einen andern Ort vor ihren Augen. Vielleicht merken sie
es, denn sie sind ein Haus des Widerspruchs.

12:4 Du sollst deine Sachen am hellen Tage vor ihren Augen herausschaffen
wie Gepäck für die Verbannung und am Abend hinausziehen vor ihren
Augen, wie man zur Verbannung auszieht,

12:5 und du sollst dir vor ihren Augen ein Loch durch die Wand brechen
und da hinausziehen,

12:6 und du sollst deine Schulter vor ihren Augen beladen und
hinausziehen, wenn es dunkel wird! Dein Angesicht sollst du
verhüllen, damit du das Land nicht siehst. Denn ich habe dich für
das Haus Israel zum Wahrzeichen gesetzt.
Kap 24,24; 24,27

12:7 Und ich tat, wie mir befohlen war, und trug mein Gepäck hinaus wie
Gepäck für die Verbannung am hellen Tage, und am Abend brach ich mit
der Hand ein Loch durch die Wand. Und als es dunkel wurde, belud ich
meine Schulter und zog hinaus vor ihren Augen.

12:8 Und frühmorgens geschah des HERRN Wort zu mir:

12:9 Du Menschenkind, hat das Haus Israel, das Haus des Widerspruchs,
nicht zu dir gesagt: Was machst du da?

12:10 Sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Diese Last trifft den
Fürsten zu Jerusalem und das ganze Haus Israel, das dort wohnt.

12:11 Sprich: Ich bin euer Wahrzeichen; wie ich getan habe, so wird ihnen
geschehen: fortziehen müssen sie und gefangen weggeführt werden.

12:12 Ihr Fürst wird seine Habe auf die Schulter laden, wenn es dunkel
wird, und ein Loch durch die Wand brechen und da hinausziehen; sein
Angesicht wird er verhüllen, daß er nicht mit seinen Augen das Land
sehe.
2. Kön 25,4

12:13 Und ich will mein Netz über ihn werfen, daß er in meinem Garn
gefangen werde, und will ihn nach Babel bringen in der Chaldäer
Land, das er jedoch nicht sehen wird, und dort soll er sterben.
Kap 17,20; Jer 39,7

12:14 Und alle, die um ihn her sind, seine Helfer und seinen ganzen
Anhang, will ich in alle Winde zerstreuen und das Schwert ziehen
hinter ihnen her.

12:15 Dann sollen sie erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich sie unter
die Heiden verstoße und in die Länder zerstreue.

12:16 Aber ich will von ihnen einige wenige übriglassen vor dem Schwert,
dem Hunger und der Pest. Die sollen von all ihren Greueltaten
erzählen unter den Heiden, zu denen sie kommen werden; und sie
sollen erfahren, daß ich der HERR bin.
Kap 6,8

12:17 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

12:18 Du Menschenkind, du sollst dein Brot essen mit Beben und dein Wasser
trinken mit Zittern und Sorgen.

12:19 Und sage zum Volk des Landes: So spricht Gott der HERR zu den
Einwohnern Jerusalems über das Land Israels: Sie müssen ihr Brot
essen mit Sorgen und ihr Wasser trinken mit Schaudern; denn ihr Land
soll wüst werden und leer von allem, was darin ist, um des Frevels
willen all seiner Bewohner.

12:20 Und die Städte, die bewohnt sind, sollen verwüstet werden und das
Land öde; und ihr werdet erfahren, daß ich der HERR bin.

Gegen die Verächter der Weissagung

12:21 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

12:22 Du Menschenkind, was habt ihr da für ein Gerede im Lande Israels?
Ihr sagt: »Es dauert so lange, und es wird nichts aus der
Weissagung.«
2. Petr 3,4

12:23 Darum sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ich will diesem
Gerede ein Ende machen, daß man es nicht mehr im Munde führen soll
in Israel. Sage vielmehr zu ihnen: Die Zeit ist nahe, und alles
kommt, was geweissagt ist.
Hab 2,3

12:24 Denn es soll hinfort keine trügenden Gesichte und keine falsche
Offenbarung mehr geben im Hause Israel.

12:25 Denn ich bin der HERR. Was ich rede, das soll geschehen und sich
nicht lange hinausziehen, sondern in eurer Zeit, du Haus des
Widerspruchs, rede ich ein Wort und tue es auch, spricht Gott der
HERR.

12:26 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

12:27 Du Menschenkind, siehe, das Haus Israel spricht: Mit den Gesichten,
die dieser schaut, dauert's noch lange, und er weissagt auf Zeiten,
die noch ferne sind.

12:28 Darum sage ihnen: So spricht Gott der HERR: Was ich rede, soll sich
nicht lange hinausziehen, sondern es soll geschehen, spricht Gott
der HERR.

Gegen die falschen Propheten

13:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

13:2 Du Menschenkind, weissage gegen die Propheten Israels und sprich zu
denen, die aus eigenem Antrieb heraus weissagen »Höret des HERRN
Wort!«:

13:3 So spricht Gott der HERR: Weh den törichten Propheten, die ihrem
eigenen Geist folgen und haben doch keine Gesichte!
Jer 14,14

13:4 O Israel, deine Propheten sind wie die Füchse in den Trümmern!
(4 und 5) Kap 22,30; Ps 106,23

13:5 Sie sind nicht in die Bresche getreten und haben sich nicht zur
Mauer gemacht um das Haus Israel, damit es fest steht im Kampf am
Tage des HERRN.
Jes 2,12

13:6 Ihre Gesichte sind nichtig, und ihr Wahrsagen ist Lüge. Sie
sprechen: »Der HERR hat's gesagt«, und doch hat sie der HERR nicht
gesandt, und sie warten darauf, daß er ihr Wort erfüllt.
Kap 22,28; Jer 5,31

13:7 Ist's nicht vielmehr so: Eure Gesichte sind nichtig, und euer
Wahrsagen ist lauter Lüge? Und ihr sprecht doch: »Der HERR hat's
geredet«, wo ich doch nichts geredet habe.

13:8 Darum spricht Gott der HERR: Weil ihr Trug redet und Lügen wahrsagt,
siehe, darum will ich an euch, spricht Gott der HERR.

13:9 Und meine Hand soll über die Propheten kommen, die Trug reden und
Lügen wahrsagen. Sie sollen in der Gemeinschaft meines Volks nicht
bleiben und in das Buch des Hauses Israel nicht eingeschrieben
werden und ins Land Israels nicht kommen - und ihr sollt erfahren,
daß ich Gott der HERR bin.
Kap 14,9

13:10 Weil sie mein Volk verführen und sagen: »Friede!«, wo doch kein
Friede ist, und weil sie, wenn das Volk sich eine Wand baut, sie mit
Kalk übertünchen,
Jer 6,14

13:11 so sprich zu den Tünchern, die mit Kalk tünchen: »Die Wand wird
einfallen!« Denn es wird ein Platzregen kommen und Hagel wie Steine
fallen und ein Wirbelwind losbrechen.

13:12 Siehe, da wird die Wand einfallen. Was gilt's? Dann wird man zu euch
sagen: Wo ist nun der Anstrich, den ihr darüber getüncht habt?

13:13 Darum spricht Gott der HERR: Ich will einen Wirbelwind losbrechen
lassen in meinem Grimm und einen Platzregen in meinem Zorn und Hagel
wie Steine in vernichtendem Grimm.

13:14 So will ich die Wand niederreißen, die ihr mit Kalk übertüncht habt,
und will sie zu Boden stoßen, daß man ihren Grund sehen soll. Wenn
sie fällt, sollt ihr auch darin umkommen. Und ihr sollt erfahren,
daß ich der HERR bin.

13:15 Und ich will meinen ganzen Grimm an der Wand auslassen und an denen,
die sie mit Kalk übertüncht haben, und will zu euch sagen: Hier ist
weder Wand noch Tüncher -

13:16 das sind die Propheten Israels, die Jerusalem wahrsagen und predigen
»Friede!«, wo doch kein Friede ist, spricht Gott der HERR.

Gegen falsche Prophetinnen

13:17 Und du, Menschenkind, richte dein Angesicht gegen die Töchter deines
Volks, die aus eigenem Antrieb als Prophetinnen auftreten, und
weissage gegen sie

13:18 und sprich: So spricht Gott der HERR: Weh euch, die ihr Binden näht
für alle Handgelenke und Hüllen für die Köpfe der Jungen und Alten,
um Seelen damit zu fangen! Wollt ihr Seelen fangen in meinem Volk
und Seelen für euch am Leben erhalten?

13:19 Ihr entheiligt mich bei meinem Volk für eine Handvoll Gerste und
einen Bissen Brot, dadurch daß ihr Seelen tötet, die nicht sterben
sollten, und Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben sollten,
durch euer Lügen unter meinem Volk, das so gern Lügen hört.

13:20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will über eure Binden
kommen, mit denen ihr die Seelen fangt, und will sie von euren Armen
reißen und die Seelen, die ihr gefangen habt, befreien.

13:21 Und ich will eure Hüllen wegreißen und mein Volk aus eurer Hand
erretten, daß ihr sie nicht mehr fangen könnt. Und ihr sollt
erfahren, daß ich der HERR bin.

13:22 Weil ihr das Herz der Gerechten betrübt habt, die ich nicht betrübt
habe, und die Hände der Gottlosen gestärkt habt, damit sie sich von
ihrem bösen Wandel nicht bekehren, um ihr Leben zu retten:
Jer 23,14

13:23 darum sollt ihr nicht mehr Trug predigen und wahrsagen, sondern ich
will mein Volk aus euren Händen erretten, und ihr sollt erfahren,
daß ich der HERR bin.

Gottes Antwort an Götzendiener

14:1 Und es kamen einige von den Ältesten Israels zu mir und setzten
sich vor mir nieder.
Kap 20,1

14:2 Da geschah des HERRN Wort zu mir:

14:3 Du Menschenkind, diese Leute hängen mit ihrem Herzen an ihren Götzen
und haben mit Freuden vor Augen, was sie schuldig werden läßt -
sollte ich mich wirklich von ihnen befragen lassen?

14:4 Darum rede mit ihnen und sage zu ihnen: So spricht Gott der HERR:
Jedem vom Hause Israel, der mit seinem Herzen an seinen Götzen hängt
und mit Freuden vor Augen hat, was ihn schuldig werden läßt, und
dann zum Propheten kommt, dem will ich, der HERR, antworten, wie
er's verdient hat mit seinen vielen Götzen,

14:5 damit ich so dem Hause Israels ans Herz greife, weil sie von mir
gewichen sind mit all ihren Götzen.

14:6 Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht Gott der HERR:
Kehrt um und wendet euch ab von euren Götzen und wendet euer
Angesicht von allen euren Greueln.

14:7 Denn jedem vom Hause Israel oder von den Fremdlingen in Israel, der
von mir weicht und mit seinem Herzen an seinen Götzen hängt und mit
Freuden vor Augen hat, was ihn schuldig werden läßt, und der dann
zum Propheten kommt, um durch ihn mich zu befragen, dem will ich,
der HERR, selbst antworten.

14:8 Ich will mein Angesicht gegen ihn richten und ihn zum Zeichen und
Sprichwort machen und will ihn aus meinem Volk ausrotten. So sollt
ihr erfahren, daß ich der HERR bin.

14:9 Wenn aber ein Prophet sich betören läßt, etwas zu verkünden, so
habe ich, der HERR, diesen Propheten betört und will meine Hand
gegen ihn ausstrecken und ihn aus meinem Volk Israel ausrotten.
1. Kön 22,20-23

14:10 So sollen sie beide ihre Schuld tragen: wie die Schuld des
Befragenden, so soll auch die Schuld des Propheten sein,
(10 und 11) Kap 3,17-20

14:11 damit das Haus Israel nicht mehr von mir abirrt und sich nicht mehr
unrein macht durch alle seine Übertretungen; sondern sie sollen
mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein, spricht Gott der HERR.
Kap 11,20

Die Überlebenden bei Gottes vierfachem Gericht

14:12 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

14:13 Du Menschenkind, wenn ein Land an mir sündigt und Treubruch begeht
und wenn ich meine Hand dagegen ausstrecke und den Vorrat an Brot
ihm wegnehme und Hungersnot ins Land schicke, um Menschen und Vieh
darin auszurotten,
Kap 4,16

14:14 und wenn dann diese drei Männer im Lande wären, Noah, Daniel und
Hiob, so würden sie durch ihre Gerechtigkeit allein ihr Leben
retten, spricht Gott der HERR.
Jer 15,1

14:15 Und wenn ich wilde Tiere ins Land bringen würde, die die Leute
ausrotteten und das Land zur Einöde machten, so daß niemand mehr
hindurchziehen könnte vor wilden Tieren,

14:16 und diese drei Männer wären auch darin - so wahr ich lebe, spricht
Gott der HERR: sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern
allein sich selbst, und das Land müßte öde werden.

14:17 Oder wenn ich das Schwert kommen ließe über dies Land und sprechen
würde: Schwert, fahre durchs Land! und würde Menschen und Vieh
ausrotten,

14:18 und diese drei Männer wären darin - so wahr ich lebe, spricht Gott
der HERR: sie würden weder Söhne noch Töchter retten, sondern sie
allein würden errettet werden.

14:19 Oder wenn ich die Pest in dies Land schicken und meinen Grimm
darüber ausschütten würde mit Blutvergießen, um Menschen und Vieh
darin auszurotten,

14:20 und Noah, Daniel und Hiob wären darin - so wahr ich lebe, spricht
Gott der HERR: sie würden durch ihre Gerechtigkeit weder Söhne noch
Töchter retten, sondern allein ihr eigenes Leben.

14:21 Denn so spricht Gott der HERR: Wenn ich meine vier schweren
Strafen, Schwert, Hunger, wilde Tiere und Pest, über Jerusalem
schicken werde, um darin auszurotten Menschen und Vieh,
Kap 5,17; 3. Mose 26,16-25; Jer 15,3; Offb 6,8

14:22 siehe, so sollen einige übrigbleiben und davonkommen, die Söhne und
Töchter herausbringen werden. Die sollen zu euch kommen, und ihr
werdet ihren Wandel und ihre Taten sehen und euch trösten über das
Unheil, das ich über Jerusalem habe kommen lassen, und über all das
andre, das ich über die Stadt habe kommen lassen.

14:23 Sie werden euer Trost sein, wenn ihr sehen werdet ihren Wandel und
ihre Taten, und ihr werdet erfahren, daß ich nicht ohne Grund getan
habe, was ich an Jerusalem getan habe, spricht Gott der HERR.

Das Gleichnis vom unbrauchbaren Rebholz

15:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

15:2 Du Menschenkind, was hat das Holz des Weinstocks voraus vor anderm
Holz, das Rebholz, das im Gehölz wächst?
Jer 2,21

15:3 Nimmt man es denn und macht etwas daraus? Macht man auch nur einen
Pflock daraus, an den man etwas hängen kann?

15:4 Siehe, man wirft's ins Feuer, daß es verzehrt wird. Wenn das Feuer
seine beiden Enden verzehrt hat und die Mitte versengt ist, wozu
sollte es dann noch taugen?
Joh 15,6

15:5 Siehe, als es noch unversehrt war, konnte man nichts daraus machen;
wieviel weniger kann dann noch daraus gemacht werden, wenn es das
Feuer verzehrt und versengt hat!

15:6 Darum spricht Gott der HERR: Wie ich das Holz des Weinstocks, das im
Gehölz wächst, dem Feuer zu verzehren gebe, so will ich auch die
Einwohner Jerusalems dahingeben

15:7 und will mein Angesicht gegen sie richten: Sie sind dem Feuer
entgangen, aber das Feuer soll sie doch fressen! Und ihr sollt
erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich mein Angesicht gegen sie
richte

15:8 und das Land zur Wüstenei mache, weil sie die Treue gebrochen haben,
spricht Gott der HERR.

Jerusalem - ein treuloses Weib

(vgl. Kap 23,1-49)
16:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

16:2 Du Menschenkind, tu kund der Stadt Jerusalem ihre Greuel

16:3 und sprich: So spricht Gott der HERR zu Jerusalem: Nach Geschlecht
und Geburt bist du aus dem Lande der Kanaaniter, dein Vater war ein
Amoriter, deine Mutter eine Hetiterin.

16:4 Bei deiner Geburt war es so. Am Tag, als du geboren wurdest, wurde
deine Nabelschnur nicht abgeschnitten; auch hat man dich nicht mit
Wasser gebadet, damit du sauber würdest, dich nicht mit Salz
abgerieben und nicht in Windeln gewickelt.

16:5 Denn niemand sah mitleidig auf dich und erbarmte sich, daß er etwas
von all dem an dir getan hätte, sondern du wurdest aufs Feld
geworfen. So verachtet war dein Leben, als du geboren wurdest.

16:6 Ich aber ging an dir vorüber und sah dich in deinem Blut liegen und
sprach zu dir, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst leben!
Ja, zu dir sprach ich, als du so in deinem Blut dalagst: Du sollst
leben

16:7 und heranwachsen; wie ein Gewächs auf dem Felde machte ich dich. Und
du wuchsest heran und wurdest groß und schön. Deine Brüste wuchsen,
und du bekamst lange Haare; aber du warst noch nackt und bloß.

16:8 Und ich ging an dir vorüber und sah dich an, und siehe, es war die
Zeit, um dich zu werben. Da breitete ich meinen Mantel über dich
und bedeckte deine Blöße. Und ich schwor dir's und schloß mit dir
einen Bund, spricht Gott der HERR, daß du solltest mein sein.
Rut 3,9; 2. Mose 19,5

16:9 Und ich badete dich mit Wasser und wusch dich von deinem Blut und
salbte dich mit Öl

16:10 und kleidete dich mit bunten Kleidern und zog dir Schuhe von feinem
Leder an. Ich gab dir einen Kopfbund aus kostbarer Leinwand und
hüllte dich in seidene Schleier

16:11 und schmückte dich mit Kleinoden und legte dir Spangen an deine Arme
und eine Kette um deinen Hals

16:12 und gab dir einen Ring an deine Nase und Ohrringe an deine Ohren und
eine schöne Krone auf dein Haupt.

16:13 So warst du geschmückt mit Gold und Silber und gekleidet mit
kostbarer Leinwand, Seide und bunten Kleidern. Du aßest feinstes
Mehl, Honig und Öl und wurdest überaus schön und kamst zu
königlichen Ehren.

16:14 Und dein Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die
vollkommen war durch den Schmuck, den ich dir angelegt hatte,
spricht Gott der HERR.

16:15 Aber du verließest dich auf deine Schönheit. Und weil du so gerühmt
wurdest, triebst du Hurerei und botest dich jedem an, der
vorüberging, und warst ihm zu Willen.
Jer 2,20

16:16 Du nahmst von deinen Kleidern und machtest dir bunte Opferhöhen
daraus und triebst dort deine Hurerei, wie es nie geschehen ist noch
geschehen wird.

16:17 Du nahmst auch dein schönes Geschmeide, das ich dir von meinem Gold
und Silber gegeben hatte, und machtest dir Götzenbilder daraus und
triebst deine Hurerei mit ihnen.
Hos 8,4

16:18 Und du nahmst deine bunten Kleider und bedecktest sie damit, und
mein Öl und Räucherwerk legtest du ihnen vor.

16:19 Meine Speise, die ich dir zu essen gab, feinstes Mehl, Öl und Honig,
legtest du ihnen vor zum lieblichen Geruch. Ja, es kam dahin,
spricht Gott der HERR,

16:20 daß du deine Söhne und Töchter nahmst, die du mir geboren hattest,
und opfertest sie ihnen zum Fraß. War es denn noch nicht genug mit
deiner Hurerei,
(20 und 21) Kap 20,26; 23,37; 5. Mose 12,31; 2. Kön 16,3; Jer 7,31

16:21 daß du meine Kinder schlachtetest und ließest sie für die Götzen
verbrennen?

16:22 Und bei all deinen Greueln und deiner Hurerei hast du nie gedacht an
die Zeit deiner Jugend, wie du bloß und nackt warst und in deinem
Blute lagst.

16:23 Und nach all diesen deinen Übeltaten - o weh, weh dir! spricht Gott
der HERR -

16:24 bautest du dir einen Hurenaltar und machtest dir ein Lager darauf
an allen Plätzen.
Jer 11,13

16:25 An jeder Straßenecke bautest du dein Hurenlager und machtest deine
Schönheit zum Abscheu. Du spreiztest deine Beine für alle, die
vorübergingen, und triebst viel Hurerei.

16:26 Zuerst triebst du Hurerei mit den Ägyptern, deinen Nachbarn voller
Geilheit, und triebst viel Hurerei, um mich zu reizen.

16:27 Ich aber streckte meine Hand aus gegen dich und entzog dir einen
Teil meiner Gaben und gab dich preis der Willkür deiner Feinde, der
Töchter der Philister, die sich schämten über dein schamloses
Treiben.

16:28 Danach triebst du Hurerei mit den Assyrern, weil du nicht satt
geworden warst; du triebst mit ihnen Hurerei und wurdest auch hier
nicht satt.
Kap 23,12

16:29 Da triebst du noch mehr Hurerei mit dem Krämerland Chaldäa; doch
auch da wurdest du nicht satt.

16:30 Wie fieberte doch dein Herz, spricht Gott der HERR, daß du alle
diese Werke einer großen Erzhure tatest:

16:31 daß du deinen Hurenaltar bautest an allen Straßenecken und dir ein
Hurenlager machtest auf allen Plätzen! Dazu warst du nicht wie sonst
eine Hure; denn du hast ja Geld dafür verschmäht.

16:32 Du Ehebrecherin, die du dir Fremde anstelle deines Mannes nimmst!

16:33 Allen andern Huren gibt man Geld; du aber gibst allen deinen
Liebhabern noch Geld dazu und kaufst sie, damit sie von überall her
zu dir kommen und mit dir Hurerei treiben.

16:34 So ist es bei dir mit deiner Hurerei umgekehrt wie bei andern
Weibern, weil man dir nicht nachläuft und dir nicht Geld gibt,
sondern du noch Geld dazugibst; bei dir ist es also umgekehrt.

16:35 Darum, du Hure, höre des HERRN Wort!

16:36 So spricht Gott der HERR: Weil du bei deiner Hurerei deine Scham
entblößtest und deine Blöße vor deinen Liebhabern aufdecktest, und
wegen all deiner greulichen Götzen und wegen des Blutes deiner
Kinder, die du ihnen geopfert hast:

16:37 Darum, siehe, ich will sammeln alle deine Liebhaber, denen du
gefallen hast, alle, die du geliebt, samt allen, die du nicht
geliebt hast, und will sie gegen dich versammeln von überall her
und will ihnen deine Blöße aufdecken, daß sie deine ganze Blöße
sehen sollen.
Jer 13,22

16:38 Und ich will dich richten, wie man Ehebrecherinnen und Mörderinnen
richtet; ich lasse Grimm und Eifer über dich kommen.
3. Mose 20,10

16:39 Und ich will dich in ihre Hände geben, daß sie deinen Hurenaltar
abbrechen und dein Lager einreißen und dir deine Kleider ausziehen
und dein schönes Geschmeide dir nehmen und dich nackt und bloß
liegen lassen.

16:40 Und sie sollen eine Versammlung gegen dich einberufen und dich
steinigen und mit ihren Schwertern zerhauen
5. Mose 22,23-24

16:41 und deine Häuser mit Feuer verbrennen und an dir das Gericht
vollstrecken vor den Augen vieler Frauen. So will ich deiner Hurerei
ein Ende machen, und auch Geld sollst du nicht mehr dafür geben.
2. Kön 25,9

16:42 Dann kommt mein Grimm gegen dich zum Ziel, und mein Eifer läßt von
dir ab, so daß ich Ruhe habe und nicht mehr zürnen muß.

16:43 Weil du nicht gedacht hast an die Zeit deiner Jugend, sondern mich
mit all dem zum Zorn gereizt hast, darum will ich auch all dein Tun
auf deinen Kopf kommen lassen, spricht Gott der HERR. Hast du nicht
Unzucht getrieben zu all deinen Greueltaten hinzu?

16:44 Siehe, wer gern in Sprichwörtern redet, wird von dir dies Sprichwort
sagen: »Wie die Mutter, so die Tochter.«

16:45 Du bist die Tochter deiner Mutter, die ihren Mann und ihre Kinder
von sich stieß, und bist die Schwester deiner Schwestern, die ihre
Männer und Kinder von sich stießen. Eure Mutter war eine von den
Hetitern und euer Vater ein Amoriter.
Vers 3

16:46 Deine große Schwester ist Samaria mit ihren Töchtern, die dir zur
Linken wohnt, und deine kleine Schwester ist Sodom mit ihren
Töchtern, die zu deiner Rechten wohnt.

16:47 Es war dir nicht genug, in ihren Wegen zu gehen und nach ihren
Greueln zu tun; du hast es noch ärger getrieben als sie in all
deinem Tun.

16:48 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: Sodom, deine Schwester,
samt ihren Töchtern hat's nicht so getrieben wie du und deine
Töchter.
Mt 10,15

16:49 Siehe, das war die Schuld deiner Schwester Sodom: Hoffart und alles
in Fülle und sichere Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern; aber dem
Armen und Elenden halfen sie nicht,

16:50 sondern waren stolz und taten Greuel vor mir. Darum habe ich sie
auch hinweggetan, wie du gesehen hast.
1. Mose 19,24

16:51 So hat auch Samaria nicht die Hälfte deiner Sünden getan, sondern du
hast so viel mehr Greuel getan als sie, daß deine Schwester gerecht
dasteht gegenüber all den Greueln, die du getan hast.
Jer 3,11

16:52 So trag du nun auch deine Schande, weil du an die Stelle deiner
Schwester getreten bist durch deine Sünden, mit denen du größere
Greuel getan hast als sie; sie steht gerechter da als du. So schäme
du dich nun auch und trag deine Schande, während deine Schwester
gerecht dasteht.

16:53 Ich will aber ihr Geschick wenden, nämlich das Geschick Sodoms und
ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter und auch
dein Geschick in ihrer Mitte,
5. Mose 30,3

16:54 daß du deine Schande tragen mußt und dich über all das schämst, was
du getan hast, ihnen zum Trost.

16:55 Und deine Schwestern, Sodom und ihre Töchter, sollen wieder werden,
wie sie zuvor gewesen sind, und Samaria und ihre Töchter sollen
wieder werden, wie sie zuvor gewesen sind; und auch du und deine
Töchter sollen wieder werden, wie ihr zuvor gewesen seid.

16:56 Und doch nahmst du den Namen Sodoms, deiner Schwester, nicht in den
Mund zur Zeit deines Hochmuts,

16:57 als deine Blöße noch nicht aufgedeckt war wie zur Zeit, als dich die
Töchter Edoms und die Töchter der Philister überall schmähten und
dich ringsumher verachteten.

16:58 Deine Schandtat und deine Greuel - die mußt du tragen, spricht der
HERR.

16:59 Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dir tun, wie du getan hast,
als du den Eid verachtet und den Bund gebrochen hast.

16:60 Ich will aber gedenken an meinen Bund, den ich mit dir geschlossen
habe zur Zeit deiner Jugend, und will mit dir einen ewigen Bund
aufrichten.
3. Mose 26,45; Hos 2,17; Kap 37,26; Jer 31,31-34

16:61 Dann wirst du an deine Wege denken und dich schämen, wenn ich deine
großen und kleinen Schwestern nehmen und sie dir zu Töchtern geben
werde, aber nicht um deines Bundes willen.
Kap 20,43

16:62 Und ich will meinen Bund mit dir aufrichten, so daß du erfahren
sollst, daß ich der HERR bin,

16:63 damit du daran denkst und dich schämst und vor Scham deinen Mund
nicht mehr aufzutun wagst, wenn ich dir alles vergeben werde, was du
getan hast, spricht Gott der HERR.
Kap 36,31-32

Das Gleichnis vom Zedernwipfel und vom Weinstock

17:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

17:2 Du Menschenkind, lege dem Hause Israel ein Rätsel vor und ein
Gleichnis

17:3 und sprich: So spricht Gott der HERR: Ein großer Adler mit großen
Flügeln und langen Fittichen und vollen Schwingen, die bunt waren,
kam auf den Libanon und nahm hinweg den Wipfel einer Zeder

17:4 und brach die Spitze ab und führte sie ins Krämerland und setzte
sie in die Händlerstadt.
Kap 16,29

17:5 Dann nahm er ein Gewächs des Landes und pflanzte es in gutes Land,
wo viel Wasser war, und setzte es am Ufer ein.

17:6 Und es wuchs und wurde ein ausgebreiteter Weinstock mit niedrigem
Stamm; denn seine Ranken bogen sich zu ihm, und seine Wurzeln
blieben unter ihm; und so wurde es ein Weinstock, der Schößlinge
hervortrieb und Zweige.
Kap 19,10

17:7 Da kam ein anderer großer Adler mit großen Flügeln und starken
Schwingen. Und siehe, der Weinstock bog seine Wurzeln zu diesem
Adler hin und streckte seine Ranken ihm entgegen; der Adler sollte
ihm mehr Wasser geben als das Beet, in das er gepflanzt war.

17:8 Und er war doch auf guten Boden an viel Wasser gepflanzt, so daß er
wohl hätte Zweige bringen können, Früchte tragen und ein herrlicher
Weinstock werden.

17:9 So sage nun: So spricht Gott der HERR: Sollte der geraten? Wird man
nicht seine Wurzeln ausreißen, daß seine Früchte verderben? Und er
wird verdorren; alle Blätter, die ihm gewachsen sind, werden
verwelken. Ohne große Kraft und ohne viel Volk wird man ihn mit
seinen Wurzeln ausreißen.

17:10 Siehe, er ist zwar gepflanzt; aber sollte er geraten? Sobald der
Ostwind über ihn kommt, wird er verdorren auf dem Beet, auf dem er
gewachsen ist.

17:11 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

17:12 Sprich doch zu dem Haus des Widerspruchs: Wißt ihr nicht, was damit
gemeint ist? Und sprich: Siehe, es kam der König von Babel nach
Jerusalem und nahm seinen König und seine Oberen und führte sie weg
zu sich nach Babel.
2. Kön 24,10; 24,15-16

17:13 Und er nahm einen vom königlichen Geschlecht und schloß einen Bund
mit ihm und nahm einen Eid von ihm; aber die Gewaltigen im Lande
führte er fort,
(13-15) 2. Kön 24,17; 2. Chr 36,13

17:14 damit das Königtum niedrig bliebe und sich nicht erheben könnte,
sondern sein Bund gehalten würde und bestünde.

17:15 Aber er fiel von ihm ab und sandte seine Boten nach Ägypten, daß man
ihm Rosse und viel Kriegsvolk schicken sollte. Sollte es ihm
gelingen? Sollte er davonkommen, wenn er das tut? Sollte er, der den
Bund bricht, davonkommen?

17:16 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: an dem Ort des Königs, der
ihn als König eingesetzt hat, dessen Eid er verachtet und dessen
Bund er gebrochen hat, da soll er sterben, mitten in Babel.

17:17 Auch wird ihm der Pharao nicht beistehen im Kriege mit einem großen
Heer und viel Volk, wenn man zum Sturm den Wall aufwerfen und die
Bollwerke bauen wird, so daß viele umkommen.

17:18 Denn weil er den Eid verachtet und den Bund gebrochen hat, weil er
seine Hand darauf gegeben und doch dies alles getan hat, wird er
nicht davonkommen.

17:19 Darum spricht Gott der HERR: So wahr ich lebe, will ich meinen Eid,
den er verachtet hat, und meinen Bund, den er gebrochen hat, auf
seinen Kopf kommen lassen.

17:20 Ich will mein Netz über ihn werfen, und er soll in meinem Garn
gefangen werden, und ich will ihn nach Babel bringen und will dort
mit ihm ins Gericht gehen, weil er mir die Treue gebrochen hat.
Kap 12,13

17:21 Und alle Auserlesenen von seiner ganzen Streitmacht sollen durchs
Schwert fallen, und alle, die übriggeblieben sind, sollen in alle
Winde zerstreut werden, und ihr sollt erfahren, daß ich, der HERR,
es geredet habe.

17:22 So spricht Gott der HERR: Dann will ich selbst von dem Wipfel der
Zeder die Spitze wegnehmen und ihr einen Platz geben; ich will oben
von ihren Zweigen ein zartes Reis brechen und will's auf einen
hohen und erhabenen Berg pflanzen.
Jes 11,1

17:23 Auf den hohen Berg Israels will ich's pflanzen, daß es Zweige
gewinnt und Früchte bringt und ein herrlicher Zedernbaum wird, so
daß Vögel aller Art in ihm wohnen und alles, was fliegt, im
Schatten seiner Zweige bleiben kann.
Kap 20,40; Dan 4,9; Mt 13,32

17:24 Und alle Bäume auf dem Felde sollen erkennen, daß ich der HERR bin:
Ich erniedrige den hohen Baum und erhöhe den niedrigen; ich lasse
den grünen Baum verdorren, und den dürren Baum lasse ich grünen.
Ich, der HERR, rede es und tue es auch.
Kap 21,31; 1. Sam 2,7-8

Gott richtet jeden nach seinem Tun und fordert Umkehr

18:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

18:2 Was habt ihr unter euch im Lande Israels für ein Sprichwort: »Die
Väter haben saure Trauben gegessen, aber den Kindern sind die Zähne
davon stumpf geworden«?
Jer 31,29

18:3 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: dies Sprichwort soll nicht
mehr unter euch umgehen in Israel.

18:4 Denn siehe, alle Menschen gehören mir; die Väter gehören mir so gut
wie die Söhne; jeder, der sündigt, soll sterben.

18:5 Wenn nun einer gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit übt,

18:6 der von den Höhenopfern nicht ißt und seine Augen nicht aufhebt zu
den Götzen des Hauses Israel, der seines Nächsten Weib nicht
befleckt und nicht liegt bei einer Frau in ihrer Unreinheit,
3. Mose 18,19; 3. Mose 18,20

18:7 der niemand bedrückt, der dem Schuldner sein Pfand zurückgibt und
niemand etwas mit Gewalt nimmt, der mit dem Hungrigen sein Brot
teilt und den Nackten kleidet,
5. Mose 24,10-13; Jes 58,7

18:8 der nicht auf Zinsen gibt und keinen Aufschlag nimmt, der seine
Hand von Unrecht zurückhält und rechtes Urteil fällt unter den
Leuten,
2. Mose 22,24; Ps 15,5

18:9 der nach meinen Gesetzen lebt und meine Gebote hält, daß er danach
tut: das ist ein Gerechter, der soll das Leben behalten, spricht
Gott der HERR.

18:10 Wenn er aber einen gewalttätigen Sohn zeugt, der Blut vergießt oder
eine dieser Sünden tut,

18:11 während der Vater all das nicht getan hat: wenn er von den
Höhenopfern ißt und seines Nächsten Weib befleckt,

18:12 die Armen und Elenden bedrückt, mit Gewalt etwas nimmt, das Pfand
nicht zurückgibt, seine Augen zu den Götzen aufhebt und Greuel
begeht,

18:13 auf Zinsen gibt und einen Aufschlag nimmt - sollte der am Leben
bleiben? Er soll nicht leben, sondern weil er alle diese Greuel
getan hat, soll er des Todes sterben; seine Blutschuld komme über
ihn.

18:14 Wenn der dann aber einen Sohn zeugt, der alle diese Sünden sieht,
die sein Vater tut - wenn er sie sieht und doch nicht so handelt,
(14-17) 5. Mose 24,16

18:15 nicht von den Höhenopfern ißt, seine Augen nicht aufhebt zu den
Götzen des Hauses Israel, nicht seines Nächsten Weib befleckt,

18:16 niemand bedrückt, kein Pfand fordert, nichts mit Gewalt nimmt, sein
Brot mit dem Hungrigen teilt und den Nackten kleidet,

18:17 seine Hand von Unrecht zurückhält, nicht Zinsen noch Aufschlag
nimmt, sondern meine Gebote hält und nach meinen Gesetzen lebt: der
soll nicht sterben um der Schuld seines Vaters willen, sondern soll
am Leben bleiben.

18:18 Aber sein Vater, der Gewalt und Unrecht geübt und unter seinem Volk
getan hat, was nicht taugt, siehe, der soll sterben um seiner Schuld
willen.

18:19 Doch ihr sagt: »Warum soll denn ein Sohn nicht die Schuld seines
Vaters tragen?« Weil der Sohn Recht und Gerechtigkeit geübt und alle
meine Gesetze gehalten und danach getan hat, soll er am Leben
bleiben.
2. Mose 20,5

18:20 Denn nur wer sündigt, der soll sterben. Der Sohn soll nicht tragen
die Schuld des Vaters, und der Vater soll nicht tragen die Schuld
des Sohnes, sondern die Gerechtigkeit des Gerechten soll ihm allein
zugute kommen, und die Ungerechtigkeit des Ungerechten soll auf ihm
allein liegen.
2. Kön 14,6

18:21 Wenn sich aber der Gottlose bekehrt von allen seinen Sünden, die er
getan hat, und hält alle meine Gesetze und übt Recht und
Gerechtigkeit, so soll er am Leben bleiben und nicht sterben.
(21-32) Kap 33,10-20

18:22 Es soll an alle seine Übertretungen, die er begangen hat, nicht
gedacht werden, sondern er soll am Leben bleiben um der
Gerechtigkeit willen, die er getan hat.
Jes 43,25

18:23 Meinst du, daß ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott
der HERR, und nicht vielmehr daran, daß er sich bekehrt von seinen
Wegen und am Leben bleibt?
1. Tim 2,4

18:24 Und wenn sich der Gerechte abkehrt von seiner Gerechtigkeit und tut
Unrecht und lebt nach allen Greueln, die der Gottlose tut, sollte
der am Leben bleiben? An alle seine Gerechtigkeit, die er getan hat,
soll nicht gedacht werden, sondern in seiner Übertretung und Sünde,
die er getan hat, soll er sterben.
Kap 3,20

18:25 Und doch sagt ihr: »Der Herr handelt nicht recht.« So höret nun, ihr
vom Hause Israel: Handle denn ich unrecht? Ist's nicht vielmehr so,
daß ihr unrecht handelt?

18:26 Denn wenn der Gerechte sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und tut
Unrecht, so muß er sterben; um seines Unrechts willen, das er getan
hat, muß er sterben.

18:27 Wenn sich dagegen der Ungerechte abkehrt von seiner
Ungerechtigkeit, die er getan hat, und übt nun Recht und
Gerechtigkeit, der wird sein Leben erhalten.
Jes 55,7

18:28 Denn weil er es gesehen und sich bekehrt hat von allen seinen
Übertretungen, die er begangen hat, so soll er leben und nicht
sterben.

18:29 Und doch sprechen die vom Hause Israel: »Der Herr handelt nicht
recht.« Sollte ich unrecht handeln, Haus Israel? Ist es nicht
vielmehr so, daß ihr unrecht handelt?

18:30 Darum will ich euch richten, ihr vom Hause Israel, einen jeden nach
seinem Weg, spricht Gott der HERR. Kehrt um und kehrt euch ab von
allen euren Übertretungen, damit ihr nicht durch sie in Schuld
fallt.

18:31 Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr begangen habt, und
macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum wollt
ihr sterben, ihr vom Haus Israel?
Kap 11,19

18:32 Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott der
HERR. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben.

Klagelied über das Geschick des Königshauses

19:1 Und du, stimm ein Klagelied an über die Fürsten Israels

19:2 und sprich: Welch eine Löwin war deine Mutter! Unter Löwen lagerte
sie, unter jungen Löwen zog sie ihre Jungen auf.
1. Mose 49,9

19:3 Und eins ihrer Jungen zog sie groß, und es wurde ein junger Löwe
daraus; der lernte, Tiere zu reißen, ja, Menschen fraß er.

19:4 Da boten sie Völker gegen ihn auf, fingen ihn in ihrer Grube und
führten ihn in Ketten nach Ägyptenland.
2. Kön 23,31-33; Jer 22,11-12

19:5 Als nun die Mutter sah, daß ihre Hoffnung verloren war, nachdem sie
lange gehofft hatte, nahm sie ein andres von ihren Jungen und machte
einen jungen Löwen daraus.
(5 und 6) 2. Kön 24,6; 24,8-9

19:6 Der lebte unter den Löwen, wurde ein junger Löwe und lernte Tiere zu
reißen, ja, Menschen fraß er.

19:7 Er zerstörte ihre Burgen und verwüstete ihre Städte, daß das Land
und was darin war vor seinem lauten Brüllen sich entsetzte.

19:8 Da stellten sie Völker aus allen Ländern ringsumher gegen ihn auf
und warfen ihr Netz über ihn und fingen ihn in ihrer Grube

19:9 und stießen ihn gefesselt in einen Käfig und führten ihn zum König
von Babel; und man brachte ihn in Gewahrsam, damit seine Stimme
nicht mehr gehört würde auf den Bergen Israels.
2. Kön 24,15

19:10 Deine Mutter war wie ein Weinstock im Weingarten, am Wasser
gepflanzt; fruchtbar und voller Ranken war er von dem vielen Wasser;
Kap 17,6

19:11 seine Ranken wurden so stark, daß sie zu Zeptern taugten; sein Wuchs
wurde hoch bis an die Wolken, und man sah, daß er so hoch war und so
viele Ranken hatte.

19:12 Aber er wurde im Grimm ausgerissen und zu Boden geworfen. Der
Ostwind ließ seine Frucht verdorren, und seine starken Ranken wurden
zerbrochen, daß sie verdorrten und verbrannt wurden.

19:13 Nun ist er gepflanzt in eine Wüste, in ein dürres, durstiges Land,

19:14 und ein Feuer ging aus von seinen starken Ranken; das verzehrte
seine Frucht. Es blieb an ihm keine starke Ranke mehr für ein
Zepter. Das ist ein Klagelied; zum Klagelied ist es geworden.

Israels ständiger Ungehorsam - Gottes Ehre in Gnade und Gericht

20:1 Und es begab sich im siebenten Jahr am zehnten Tage des fünften
Monats, da kamen einige von den Ältesten Israels, den HERRN zu
befragen, und setzten sich vor mir nieder.
Kap 14,1

20:2 Da geschah des HERRN Wort zu mir:

20:3 Du Menschenkind, sage den Ältesten Israels und sprich zu ihnen: So
spricht Gott der HERR: Seid ihr gekommen, mich zu befragen? So wahr
ich lebe: ich will mich nicht von euch befragen lassen, spricht
Gott der HERR.
Kap 14,3

20:4 Willst du sie richten, du Menschenkind? Willst du richten? Zeige
ihnen die Greueltaten ihrer Väter
Kap 22,2; 23,36

20:5 und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Zu der Zeit, als ich
Israel erwählte, erhob ich meine Hand zum Schwur für das Geschlecht
des Hauses Jakob und gab mich ihnen zu erkennen in Ägyptenland. Ja,
ich erhob meine Hand für sie und schwor: Ich bin der HERR, euer
Gott.
2. Mose 6,7-8

20:6 Ich erhob zur selben Zeit meine Hand zum Schwur, daß ich sie führen
würde aus Ägyptenland in ein Land, das ich für sie ausersehen hatte,
das von Milch und Honig fließt, ein edles Land vor allen Ländern,
2. Mose 3,8

20:7 und sprach zu ihnen: Ein jeder werfe weg die Greuelbilder vor
seinen Augen, und macht euch nicht unrein mit den Götzen Ägyptens;
denn ich bin der HERR, euer Gott.
Jos 24,14; 24,23

20:8 Sie aber waren mir ungehorsam und wollten mir nicht gehorchen, und
keiner von ihnen warf die Greuelbilder vor seinen Augen weg, und sie
verließen die Götzen Ägyptens nicht. Da dachte ich, meinen Grimm
über sie auszuschütten und meinen ganzen Zorn an ihnen auszulassen
noch in Ägyptenland.

20:9 Aber ich unterließ es um meines Namens willen, damit er nicht
entheiligt würde vor den Heiden, unter denen sie waren und vor deren
Augen ich mich ihnen zu erkennen gegeben hatte, daß ich sie aus
Ägyptenland führen wollte.
Vers 14; Kap 36,21-22; 2. Mose 32,12

20:10 Und als ich sie aus Ägyptenland geführt und in die Wüste gebracht
hatte,

20:11 gab ich ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Gesetze, durch die
der Mensch lebt, der sie hält.
3. Mose 18,5; Lk 10,28

20:12 Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und
ihnen, damit sie erkannten, daß ich der HERR bin, der sie heiligt.
2. Mose 31,13-17

20:13 Aber das Haus Israel war mir ungehorsam auch in der Wüste, und sie
lebten nicht nach meinen Geboten und verachteten meine Gesetze,
durch die der Mensch lebt, der sie hält, und sie entheiligten meine
Sabbate sehr. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszuschütten
in der Wüste und sie ganz und gar umzubringen.
(13 und 14) 2. Mose 32,10-12

20:14 Aber ich unterließ es um meines Namens willen, damit er nicht
entheiligt würde vor den Heiden, vor deren Augen ich sie
herausgeführt hatte.

20:15 Doch ich erhob meine Hand in der Wüste und schwor ihnen, sie nicht
in das Land zu bringen, das ich ihnen bestimmt hatte, das von Milch
und Honig fließt, ein edles Land vor allen Ländern,
4. Mose 14,30

20:16 weil sie meine Gesetze verachtet und nicht nach meinen Geboten
gelebt und meine Sabbate entheiligt hatten; denn sie folgten den
Götzen ihres Herzens nach.

20:17 Aber mein Auge blickte schonend auf sie, daß ich sie nicht
vertilgte; ich habe mit ihnen nicht ein Ende gemacht in der Wüste.

20:18 Und ich sprach zu ihren Söhnen in der Wüste: Ihr sollt nicht nach
den Geboten eurer Väter leben und ihre Gesetze nicht halten und mit
ihren Götzen euch nicht unrein machen;

20:19 denn ich bin der HERR, euer Gott. Nach meinen Geboten sollt ihr
leben, und meine Gesetze sollt ihr halten und danach tun;

20:20 und meine Sabbate sollt ihr heiligen, daß sie ein Zeichen seien
zwischen mir und euch, damit ihr wißt, daß ich, der HERR, euer Gott
bin.

20:21 Aber auch die Söhne waren mir ungehorsam, lebten nicht nach meinen
Geboten, hielten auch meine Gesetze nicht, daß sie danach taten,
durch die der Mensch lebt, der sie hält, und entheiligten meine
Sabbate. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszuschütten und
meinen ganzen Zorn an ihnen auszulassen in der Wüste.

20:22 Ich hielt aber meine Hand zurück und unterließ es um meines Namens
willen, damit er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor deren
Augen ich sie herausgeführt hatte.

20:23 Doch ich erhob meine Hand in der Wüste und schwor ihnen, sie unter
die Heiden zu zerstreuen und in die Länder zu versprengen,
3. Mose 26,33

20:24 weil sie meine Gebote nicht gehalten und meine Gesetze verachtet und
meine Sabbate entheiligt hatten und nach den Götzen ihrer Väter
sahen.

20:25 Darum gab auch ich ihnen Gebote, die nicht gut waren, und Gesetze,
durch die sie kein Leben haben konnten,

20:26 und ließ sie unrein werden durch ihre Opfer, als sie alle
Erstgeburt durchs Feuer gehen ließen, damit ich Entsetzen über sie
brachte und sie so erkennen mußten, daß ich der HERR bin.
Kap 16,20; 2. Mose 13,2; 13,13; 22,28

20:27 Darum rede, du Menschenkind, mit dem Hause Israel und sprich zu
ihnen: So spricht Gott der HERR: Eure Väter haben mich auch damit
gelästert, daß sie mir die Treue gebrochen haben,

20:28 als ich sie in das Land gebracht hatte, über das ich meine Hand
erhoben hatte zu dem Schwur, es ihnen zu geben: wo sie irgendeinen
hohen Hügel oder dichten Baum sahen, da opferten sie ihre Opfer und
dahin brachten sie ihre Gaben mir zum Ärgernis und da legten sie
ihre Räucheropfer nieder und da gossen sie ihre Trankopfer aus.

20:29 Ich aber sprach zu ihnen: Was ist das für eine Höhe, auf die ihr
geht? Daher heißt sie bis auf diesen Tag »Höhe«.

20:30 Darum sprich zum Hause Israel: So spricht Gott der HERR: Macht ihr
euch nicht unrein in der Weise eurer Väter und treibt Abgötterei mit
ihren Greuelbildern?

20:31 Ihr macht euch unrein mit euren Götzen bis auf den heutigen Tag
dadurch, daß ihr eure Gaben opfert und eure Söhne und Töchter durchs
Feuer gehen laßt. Und da sollte ich mich von euch, Haus Israel,
befragen lassen? So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: ich will
mich von euch nicht befragen lassen.

20:32 Dazu soll euch fehlschlagen, was euch in den Sinn kommt, wenn ihr
sagt: Wir wollen sein wie die Heiden, wie die Völker in den andern
Ländern, und Holz und Stein anbeten.
2. Mose 23,24

20:33 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: ich will über euch
herrschen mit starker Hand und ausgestrecktem Arm und mit
ausgeschüttetem Grimm

20:34 und will euch aus den Völkern herausführen und aus den Ländern, in
die ihr zerstreut worden seid, sammeln mit starker Hand, mit
ausgestrecktem Arm und mit ausgeschüttetem Grimm

20:35 und will euch in die Wüste der Völker bringen und dort mit euch ins
Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht.
Hos 2,16

20:36 Wie ich mit euren Vätern in der Wüste von Ägypten ins Gericht
gegangen bin, ebenso will ich auch mit euch ins Gericht gehen,
spricht Gott der HERR.
4. Mose 14,22-23

20:37 Ich will euch unter dem Stabe hindurchgehen lassen und euch genau
abzählen
3. Mose 27,32; Jer 33,13

20:38 und will die Abtrünnigen und die, die von mir abfielen, von euch
aussondern. Ja, aus dem Lande, in dem ihr jetzt Fremdlinge seid,
will ich sie herausführen; aber ins Land Israels sollen sie nicht
hineinkommen, damit ihr erkennt: ich bin der HERR!

20:39 Aber ihr vom Hause Israel, so spricht Gott der HERR: Weil ihr mir
denn nicht gehorchen wollt, so fahrt hin und dient ein jeder seinem
Götzen, aber meinen heiligen Namen laßt hinfort ungeschändet mit
euren Opfern und Götzen!

20:40 Denn so spricht Gott der HERR: Auf meinem heiligen Berg, auf dem
hohen Berge Israels, da wird mir das ganze Haus Israel dienen, alle,
die im Lande sind. Da werde ich sie gnädig annehmen, und da will ich
eure Opfer und eure Erstlingsgaben fordern und alle eure heiligen
Gaben.
Kap 17,23

20:41 Ich will euch gnädig annehmen beim lieblichen Geruch der Opfer, wenn
ich euch aus den Völkern bringen und aus den Ländern sammeln werde,
in die ihr zerstreut worden seid, und ich werde mich an euch als der
Heilige erweisen vor den Augen der Heiden.

20:42 Und ihr werdet erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich euch ins
Land Israels bringe, in das Land, über das ich meine Hand erhob zu
dem Schwur, es euren Vätern zu geben.

20:43 Dort werdet ihr gedenken an eure Wege und alle eure Taten, mit denen
ihr euch unrein gemacht habt, und werdet vor euch selbst Abscheu
haben wegen all der bösen Taten, die ihr getan habt.
Kap 36,31-32

20:44 Und ihr werdet erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich so an euch
handle zur Ehre meines Namens und nicht nach euren bösen Wegen und
verderblichen Taten, du Haus Israel, spricht Gott der HERR.

Das Gleichnis vom Waldbrand

21:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:
Abweichende Verszählung statt 21,1-37: 20,45 - 21,32.

21:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht nach Teman hin und rufe nach
Süden und weissage gegen den Wald im Südland

21:3 und sprich zum Wald im Südland: Höre des HERRN Wort! So spricht Gott
der HERR: Siehe, ich will in dir ein Feuer anzünden, das soll grüne
und dürre Bäume verzehren, daß man seine Flamme nicht wird löschen
können, sondern es soll durch sie jedes Angesicht versengt werden
vom Südland bis zum Norden hin.

21:4 Und alles Fleisch soll sehen, daß ich, der HERR, es angezündet habe
und niemand es löschen kann.

21:5 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, sie sagen von mir: Redet der nicht
immer in Rätseln?

Das Schwert ist bereit

21:6 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

21:7 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen Jerusalem und rede
gegen sein Heiligtum und weissage gegen das Land Israels

21:8 und sprich zum Land Israels: So spricht der HERR: Siehe, ich will an
dich; ich will mein Schwert aus der Scheide ziehen und will in dir
ausrotten Gerechte und Ungerechte.

21:9 Weil ich denn in dir Gerechte und Ungerechte ausrotte, darum soll
mein Schwert aus der Scheide fahren über alles Fleisch vom Südland
bis zum Norden hin.

21:10 Und alles Fleisch soll erfahren, daß ich, der HERR, mein Schwert aus
der Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder eingesteckt werden.

21:11 Und du, Menschenkind, sollst seufzen, bis dir die Lenden weh tun,
ja, bitterlich sollst du seufzen, daß sie es sehen!

21:12 Und wenn sie zu dir sagen werden: Warum seufzest du?, so sollst du
sagen: Um einer Botschaft willen, die kommen wird; vor ihr werden
alle Herzen verzagen und alle Hände sinken, allen der Mut entfallen
und alle Knie weich werden. Siehe, es kommt und wird geschehen,
spricht Gott der HERR.
Kap 7,17

21:13 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

21:14 Du Menschenkind, weissage und sprich: So spricht der Herr: Sprich:
Das Schwert, ja, das Schwert ist geschärft und blank gefegt.

21:15 Es ist geschärft, daß es schlachten soll; es ist gefegt, daß es
blinken soll. Wie sollten wir uns da freuen? Mein Sohn, du hast den
Stock verachtet und jeden Rat.

21:16 Und er hat ein Schwert zum Fegen gegeben, daß man's ergreifen soll;
es ist geschärft und gefegt, daß man's dem Henker in die Hand gebe.

21:17 Schrei und heule, du Menschenkind; denn es geht über mein Volk und
über alle Regenten in Israel, die dem Schwert verfallen sind samt
meinem Volk. Darum schlag auf deine Lenden;

21:18 denn die Prüfung ist da, und wie sollte es nicht geschehen, da du
doch den Stock verachtet hast? spricht Gott der HERR.
Jes 1,5

21:19 Und du, Menschenkind, weissage und schlag deine Hände zusammen! Denn
das Schwert wird zweifach, ja dreifach kommen, ein Schlachtschwert,
ein großes Schlachtschwert, das sie umkreisen wird,

21:20 damit die Herzen verzagen und viele fallen sollen; an allen ihren
Toren lasse ich das Schwert wüten. Wehe, es ist zum Blitzen gemacht,
zum Schlachten geschärft!

21:21 Hau drein zur Rechten und Linken, wohin deine Schneiden gewandt
sind!

21:22 Dann will auch ich meine Hände zusammenschlagen und meinen Zorn
stillen. Ich, der HERR, habe es gesagt.

Das Schwert des Königs von Babel

21:23 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

21:24 Du Menschenkind, mach dir zwei Wege, auf denen das Schwert des
Königs von Babel kommen kann; sie sollen aber beide von einem Land
ausgehen. Und stelle einen Wegweiser an den Anfang eines jeden
Weges, der zu einer Stadt weisen soll,

21:25 und mache den einen Weg, damit das Schwert nach Rabba kommen kann,
der Stadt der Ammoniter, und den andern nach Juda, zu der festen
Stadt Jerusalem.

21:26 Denn der König von Babel wird an der Wegscheide stehen, am Anfang
der beiden Wege, um sich wahrsagen zu lassen: er wirft mit den
Pfeilen das Los, befragt seinen Götzen und beschaut die Leber.

21:27 Und das Los in seiner Rechten wird nach Jerusalem deuten: da soll er
den Mund auftun mit großem Geschrei, die Stimme erheben mit
Kriegsgeschrei, Sturmböcke heranführen gegen die Tore, einen Wall
aufschütten und ein Bollwerk bauen. -
Kap 4,2

21:28 Aber ihnen wird diese Wahrsagung trügerisch scheinen; haben sie doch
heilige Eide empfangen. Er aber wird sie an ihre Schuld erinnern,
daß sie dabei behaftet werden.

21:29 Darum spricht Gott der HERR: Weil ihr an eure Schuld erinnert habt
und euer Ungehorsam offenbar geworden ist, so daß man eure Sünden
sieht in all euren Taten, ja, weil ihr daran erinnert habt, sollt
ihr dabei behaftet werden.

21:30 Und du, Fürst in Israel, du unheiliger Frevler, dessen Tag kommen
wird, wenn die Schuld zum Ende geführt hat, -

21:31 so spricht Gott der HERR: Tu weg den Kopfbund und nimm ab die
Krone! Denn nichts bleibt, wie es ist, sondern was hoch ist, soll
erniedrigt werden, und was niedrig ist, soll erhöht werden.
2. Mose 28,4; Lk 18,14

21:32 Zu Trümmern, zu Trümmern, zu Trümmern will ich sie machen - aber
auch dies wird nicht bleiben -, bis der kommt, der das Recht hat;
dem will ich es geben.
1. Mose 49,10

Das Schwert über Ammon

21:33 Und du, Menschenkind, weissage und sprich: So spricht Gott der HERR
über die Ammoniter und über ihr Schmähen: Du sollst sagen: Das
Schwert, das Schwert ist gezückt, daß es schlachten soll; es ist
gefegt, daß es töten soll, und soll blinken,
Kap 25,2-7

21:34 während du dir trügerische Gesichte schauen und Lügen wahrsagen
läßt; das Schwert soll an den Hals unheiliger Frevler gesetzt
werden, deren Tag kommen wird, wenn die Schuld zum Ende geführt hat.

21:35 Stecke es wieder in die Scheide! Ich will dich richten an dem Ort,
an dem du geschaffen, und im Land, in dem du geboren bist.

21:36 Und ich will meinen Zorn über dich ausschütten; ich will das Feuer
meines Grimms über dich entfachen und will dich rohen Leuten
preisgeben, die Verderben schmieden.

21:37 Du sollst dem Feuer zum Fraß werden, und dein Blut soll im Lande
vergossen werden, und man wird nicht mehr an dich denken; denn ich,
der HERR, habe es geredet.

Jerusalems Blutschuld und Schandtaten

22:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

22:2 Du Menschenkind, willst du nicht richten die mörderische Stadt?
Zeige ihr alle ihre Greueltaten
Kap 24,6; Kap 20,4

22:3 und sprich: So spricht Gott der HERR: O Stadt, die du das Blut der
Deinen vergießt, damit deine Zeit komme, und die du dir Götzen
machst, damit du unrein werdest!

22:4 Durch das Blut, das du vergossen hast, wurdest du schuldig, und
durch die Götzen, die du dir machtest, hast du dich unrein gemacht.
Damit hast du deine Tage herbeigezogen und bewirkt, daß deine Jahre
kommen müssen. Darum will ich dich zum Spott unter den Heiden und
zum Hohn in allen Ländern machen.
2. Kön 21,16; Kap 5,15

22:5 In der Nähe wie in der Ferne sollen sie über dich spotten; befleckt
ist dein Name und groß die Verwirrung.

22:6 Siehe, die Fürsten in Israel, ein jeder in dir pocht auf seine
Macht, Blut zu vergießen.

22:7 Vater und Mutter verachten sie, den Fremdlingen tun sie Gewalt und
Unrecht an, die Witwen und Waisen bedrücken sie.
2. Mose 22,20; 2. Mose 22,21

22:8 Du verachtest, was mir heilig ist, und entheiligst meine Sabbate.

22:9 Verleumder trachten bei dir danach, Blut zu vergießen. Sie essen von
den Höhenopfern und treiben Schandtaten in deiner Mitte.

22:10 Sie decken die Blöße der Väter auf und nötigen Frauen während
ihrer Unreinheit.
3. Mose 18,7-8; 3. Mose 18,19

22:11 Sie treiben Greuel mit der Frau ihres Nächsten; sie entehren ihre
eigene Schwiegertochter durch Schandtat; sie tun ihren eigenen
Schwestern Gewalt an, den Töchtern ihres Vaters.
3. Mose 18,20; 3. Mose 18,15; 3. Mose 18,9

22:12 Sie lassen sich bestechen, um Blut zu vergießen. Du nimmst Zinsen
und Aufschlag und suchst unrechten Gewinn an deinem Nächsten mit
Gewalt - und mich vergißt du! spricht Gott der HERR.
2. Mose 22,24

22:13 Siehe, ich schlage meine Hände zusammen über den unrechten Gewinn,
den du gemacht hast, und über das Blut, das in deiner Mitte
vergossen ist.

22:14 Meinst du aber, dein Herz kann standhalten oder deine Hände werden
festbleiben zu der Zeit, wenn ich an dir handle? Ich, der HERR, habe
es geredet und will's auch tun

22:15 und will dich zerstreuen unter die Heiden und dich verstoßen in die
Länder und will mit deiner Unreinheit ein Ende machen;

22:16 und du wirst bei den Heiden als verflucht gelten. Dann wirst du
erfahren, daß ich der HERR bin.

Das Gleichnis vom Schmelzofen

22:17 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

22:18 Du Menschenkind, das Haus Israel ist mir zu Schlacken geworden; sie
alle sind Kupfer, Zinn, Eisen und Blei im Ofen; ja, zu
Silberschlacken sind sie geworden.
(18-22) Jes 1,22-25; Jer 6,28

22:19 Darum spricht Gott der HERR: Weil ihr denn alle Schlacken geworden
seid, siehe, so will ich euch alle in Jerusalem zusammenbringen.

22:20 Wie man Silber, Kupfer, Eisen, Blei und Zinn im Ofen zusammenbringt,
daß man ein Feuer darunter anfacht und es zerschmelzen läßt, so will
ich auch euch in meinem Zorn und Grimm zusammenbringen, hineintun
und schmelzen.

22:21 Ja, ich will euch sammeln und das Feuer meines Zorns gegen euch
anfachen, daß ihr darin zerschmelzen müßt.

22:22 Wie das Silber im Ofen zerschmilzt, so sollt auch ihr darin
zerschmelzen und sollt erfahren, daß ich, der HERR, meinen Grimm
über euch ausgeschüttet habe.

Die Schuld aller Stände im Lande

22:23 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

22:24 Du Menschenkind, sprich zu ihnen: Du bist ein Land, das nicht
beregnet ist, das nicht benetzt wurde zur Zeit des Zorns,

22:25 dessen Fürsten in seiner Mitte sind wie brüllende Löwen, wenn sie
rauben; sie fressen Menschen, reißen Gut und Geld an sich und
machen viele zu Witwen im Lande.
Kap 34,3; 34,8; Zef 3,3; Ps 14,4

22:26 Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen, was mir
heilig ist; sie machen zwischen heilig und unheilig keinen
Unterschied und lehren nicht, was rein oder unrein ist, und vor
meinen Sabbaten schließen sie die Augen; so werde ich unter ihnen
entheiligt.
(26-28) Zef 3,4; Kap 44,23; Mt 23,25; 3. Mose 10,10

22:27 Die Oberen in seiner Mitte sind wie reißende Wölfe, Blut zu
vergießen und Menschen umzubringen um ihrer Habgier willen.

22:28 Und seine Propheten streichen ihnen mit Tünche darüber, haben
Truggesichte und wahrsagen ihnen Lügen; sie sagen: »So spricht Gott
der HERR«, wo doch der HERR gar nicht geredet hat.
Kap 13,3; 13,6; 13,10

22:29 Das Volk des Landes übt Gewalt; sie rauben drauflos und bedrücken
die Armen und Elenden und tun den Fremdlingen Gewalt an gegen alles
Recht.

22:30 Ich suchte unter ihnen, ob jemand eine Mauer ziehen und in die
Bresche vor mir treten würde für das Land, damit ich's nicht
vernichten müßte; aber ich fand keinen.
Kap 13,5

22:31 Darum schüttete ich meinen Zorn über sie aus, und mit dem Feuer
meines Grimmes machte ich ihnen ein Ende und ließ so ihr Treiben auf
ihren Kopf kommen, spricht Gott der HERR.
Kap 21,36

Das Gleichnis von den zuchtlosen Schwestern Ohola und Oholiba

(vgl. Kap 16,1-63)
23:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

23:2 Du Menschenkind, es waren zwei Frauen, Töchter einer Mutter.

23:3 Die wurden Huren in Ägypten schon in ihrer Jugend; dort ließen sie
nach ihren Brüsten greifen und ihren jungen Busen betasten.

23:4 Die große hieß Ohola und ihre Schwester Oholiba. Und ich nahm sie zu
Frauen, und sie gebaren mir Söhne und Töchter. Ohola ist Samaria und
Oholiba Jerusalem.

23:5 Ohola trieb Hurerei hinter meinem Rücken und entbrannte für ihre
Liebhaber, für die Assyrer, die zu ihr kamen,

23:6 für die Statthalter und Hauptleute, die mit Purpur gekleidet waren,
lauter junge hübsche Leute, die auf Rossen ritten.

23:7 Und sie buhlte mit ihnen, lauter auserlesenen Söhnen Assurs, und bei
allen, für die sie entbrannte, machte sie sich auch unrein mit ihren
Götzen.

23:8 Dazu ließ sie auch nicht von ihrer Hurerei mit den Ägyptern, die
bei ihr gelegen hatten in ihrer Jugend und ihre jungen Brüste
betastet und schlimme Hurerei mit ihr getrieben hatten.
2. Kön 17,4

23:9 Da übergab ich sie in die Hand ihrer Liebhaber, der Söhne Assurs,
für die sie entbrannt war.

23:10 Die deckten ihre Blöße auf und nahmen ihre Söhne und Töchter weg;
sie selbst aber töteten sie mit dem Schwert, und sie wurde zum
Gespött unter den Frauen. So vollzogen sie das Gericht an ihr.

23:11 Als aber ihre Schwester Oholiba das sah, entbrannte sie noch viel
mehr als ihre Schwester und trieb die Hurerei noch schlimmer als
sie.

23:12 Sie entbrannte für die Söhne Assurs, Statthalter und Hauptleute, die
zu ihr kamen, herrlich gekleidet, lauter junge hübsche Leute, die
auf Rossen ritten.

23:13 Da sah ich, daß sie beide auf gleiche Weise unrein geworden waren.

23:14 Aber diese trieb ihre Hurerei noch weiter. Denn sie sah Bilder von
Männern an der Wand in roter Farbe, Bilder von Chaldäern,

23:15 um ihre Lenden gegürtet und bunte Turbane auf ihren Köpfen, ein Bild
gewaltiger Kämpfer allesamt, wie eben die Söhne Babels sind, deren
Vaterland Chaldäa ist.

23:16 Da entbrannte sie für sie, sobald sie die Bilder sah, und schickte
Boten zu ihnen nach Chaldäa.

23:17 Und die Söhne Babels kamen zu ihr, um bei ihr zu schlafen, und
machten sie unrein mit ihrer Hurerei, und sie machte sich unrein mit
ihnen, bis sie ihrer müde wurde.

23:18 Als sie ihre Hurerei so offen trieb und ihre Schande so enthüllte,
da wurde ich auch ihrer überdrüssig, wie ich ihrer Schwester müde
geworden war.

23:19 Sie aber trieb ihre Hurerei immer schlimmer und dachte an die Zeit
ihrer Jugend, als sie in Ägyptenland zur Hure geworden war,

23:20 und entbrannte für ihre Liebhaber, deren Brunst war wie die der Esel
und der Hengste.

23:21 Und du sehntest dich nach der Unzucht deiner Jugend, als die Ägypter
nach deinen Brüsten griffen und deinen Busen betasteten.

23:22 Darum, Oholiba, so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will deine
Liebhaber, deren du müde geworden bist, gegen dich aufstehen lassen
und will sie von überall her gegen dich zusammenbringen,

23:23 nämlich die Söhne Babels und alle Chaldäer, die von Pekod, Schoa und
Koa und alle Assyrer mit ihnen, die schöne junge Mannschaft, lauter
Statthalter und Hauptleute, Ritter und Edle, die alle auf Rossen
reiten.

23:24 Und sie werden über dich kommen, gerüstet mit Rossen und Wagen und
mit viel Kriegsvolk und werden dich ringsum belagern mit großen und
kleinen Schilden und Helmen. Denen will ich den Rechtsfall vorlegen,
daß sie dich richten sollen nach ihrem Recht.

23:25 Ich will meinen Eifer gegen dich richten, daß sie unbarmherzig an
dir handeln sollen. Sie sollen dir Nase und Ohren abschneiden, und
was von dir übrigbleibt, soll durchs Schwert fallen. Sie sollen
deine Söhne und Töchter wegnehmen und, was von dir übrigbleibt, mit
Feuer verbrennen.

23:26 Sie sollen dir deine Kleider ausziehen und deinen Schmuck wegnehmen.

23:27 So will ich deiner Unzucht und deiner Hurerei, die du seit
Ägyptenland treibst, ein Ende machen, daß du deine Augen nicht mehr
nach ihnen aufheben und an Ägypten nicht mehr denken sollst.

23:28 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will dich denen
preisgeben, denen du feind geworden und deren du müde bist.

23:29 Die sollen wie Feinde mit dir umgehen und alles nehmen, was du
erworben hast, und dich nackt und bloß liegen lassen. Da soll die
Schande deiner Hurerei und deine Unzucht und deine Buhlerei
aufgedeckt werden.

23:30 Das soll dir angetan werden um deiner Hurerei willen, die du mit den
Heiden getrieben, weil du dich mit ihren Götzen unrein gemacht hast.

23:31 Du bist auf dem Wege deiner Schwester gegangen, darum gebe ich dir
auch ihren Kelch in die Hand.

23:32 So spricht Gott der HERR: Du mußt den Kelch deiner Schwester
trinken, so tief und weit er ist; du sollst zu so großem Spott und
Hohn werden, daß es unerträglich sein wird.

23:33 Du mußt dich mit starkem Trank und Jammer volltrinken; denn der
Kelch deiner Schwester Samaria ist ein Kelch des Grauens und
Entsetzens.
Jes 51,17

23:34 Den mußt du bis zur Neige austrinken, danach die Scherben
ausschlürfen und deine Brüste zerreißen; denn ich habe es geredet,
spricht Gott der HERR.

23:35 Darum spricht Gott der HERR: Weil du mich vergessen und mich
verworfen hast, so trage nun auch du deine Unzucht und deine
Hurerei!
Jer 2,32

23:36 Und der HERR sprach zu mir: Du Menschenkind, willst du nicht Ohola
und Oholiba richten? Zeige ihnen ihre Greueltaten:
Kap 20,4

23:37 wie sie Ehebruch getrieben und Blut vergossen und die Ehe gebrochen
haben mit ihren Götzen; und wie sie ihnen noch dazu ihre Kinder,
die sie mir geboren hatten, zum Fraß darbrachten.
Kap 16,20

23:38 Überdies haben sie mir das angetan: sie haben noch am gleichen Tag
mein Heiligtum unrein gemacht und meine Sabbate entheiligt.
Kap 8,5-18

23:39 Denn als sie ihre Kinder den Götzen geschlachtet hatten, gingen sie
noch am gleichen Tag in mein Heiligtum, es zu entheiligen. Siehe, so
haben sie es in meinem Hause getrieben.

23:40 Sie haben sogar Boten geschickt nach Männern, die aus fernen Landen
kommen sollten. Und siehe, als sie kamen, da badetest du dich und
schminktest dich und schmücktest dich mit Geschmeide ihnen zu Ehren

23:41 und saßest auf einem herrlichen Polster, und ein Tisch war davor
hergerichtet; darauf legtest du mein Räucherwerk und mein Öl.

23:42 Und es erhob sich in der Stadt ein großes Freudengeschrei über die
Männer, weil solch eine Menge von Menschen herbeigebracht war aus
Saba, aus der Wüste, und sie gaben ihnen Geschmeide an ihre Arme und
schöne Kronen auf ihre Häupter.

23:43 Ich aber dachte: Sie ist das Ehebrechen gewohnt von alters her, sie
kann das Huren nicht lassen.

23:44 Denn man ging zu ihr, wie man zu einer Hure geht; so ging man zu
Ohola und Oholiba, den zuchtlosen Weibern.

23:45 Darum werden gerechte Männer sie richten nach dem Recht, das für
Ehebrecherinnen und für Mörderinnen gilt; denn sie sind
Ehebrecherinnen, und ihre Hände sind voll Blut.
Kap 16,38; 16,40

23:46 Denn so spricht Gott der HERR: Man berufe eine Versammlung gegen sie
ein und gebe sie als Raub und Beute preis,

23:47 daß die Leute sie steinigen und mit ihren Schwertern erstechen und
ihre Söhne und Töchter umbringen und ihre Häuser mit Feuer
verbrennen.

23:48 So will ich der Unzucht im Lande ein Ende machen, daß alle Frauen
sich warnen lassen und nicht nach solcher Unzucht tun.

23:49 Und man wird die Strafe für eure Unzucht auf euch legen, und ihr
sollt tragen, was ihr mit euren Götzen gesündigt habt, und sollt
erfahren, daß ich Gott der HERR bin.

Das Gleichnis vom rostigen Topf

24:1 Und es geschah das Wort des HERRN zu mir im neunten Jahr am zehnten
Tage des zehnten Monats:
2. Kön 25,1

24:2 Du Menschenkind, schreib dir diesen Tag auf, ja, eben diesen Tag;
denn der König von Babel hat sich an eben diesem Tage vor Jerusalem
gelagert.

24:3 Und gib dem Haus des Widerspruchs ein Gleichnis und sprich zu ihnen:
So spricht Gott der HERR: Setze einen Topf auf, setz ihn auf und
gieß Wasser hinein!
Kap 11,3

24:4 Tu Fleisch hinein, lauter gute Stücke, Lenden und Schultern, und
fülle ihn mit den besten Knochen.

24:5 Nimm das Beste von der Herde und schichte Holzscheite darunter und
laß die Stücke tüchtig sieden und auch die Knochen darin gut kochen.

24:6 Darum spricht Gott der HERR: Wehe der Stadt voller Blutschuld, die
einem Topf gleicht, an dem Rost sitzt und nicht abgehen will! Nimm
ein Stück nach dem andern heraus und lose nicht darum, welches
zuerst heraus soll.
Kap 22,2; Nah 3,1

24:7 Denn das Blut, das sie vergossen hat, ist noch in ihrer Mitte; auf
den nackten Felsen und nicht auf die Erde hat sie es verschüttet,
so daß man's mit Erde hätte zudecken können.
3. Mose 17,13; 1. Sam 14,32-34

24:8 Und ich ließ sie darum das Blut auf den nackten Felsen schütten,
damit es nicht zugedeckt würde, so daß der Grimm über sie kommt und
es gerächt wird.

24:9 Darum spricht Gott der HERR: Wehe, du Stadt voller Blutschuld, auch
ich will den Holzstoß groß machen! -

24:10 Trage nur viel Holz her, bring das Feuer zum Lodern, koche das
Fleisch gar und gieß die Brühe aus, daß die Knochen anbrennen;

24:11 stelle den Topf leer auf die Glut, damit er heiß wird und sein Erz
glüht und seine Unreinheit schmilzt und sein Rost abgeht!

24:12 Aber sosehr der Topf glüht, will doch der starke Rost von ihm im
Feuer nicht abgehen. -

24:13 Weil du durch Unzucht dich unrein gemacht hast und nicht rein
wurdest von deiner Unreinheit, obwohl ich dich reinigen wollte,
darum sollst du hinfort nicht wieder rein werden, bis mein Grimm
sich an dir gekühlt hat.
Kap 5,13

24:14 Ich, der HERR, habe es geredet! Es wird kommen, ich will's tun und
nicht säumen. Ich will nicht schonen, und es wird mich nicht reuen;
sondern sie sollen dich richten, wie du gelebt und getan hast,
spricht Gott der HERR.
Jer 13,14

Das Verhalten des Propheten beim Tod seiner Frau - ein Zeichen

24:15 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

24:16 Du Menschenkind, siehe, ich will dir deiner Augen Freude nehmen
durch einen plötzlichen Tod. Aber du sollst nicht klagen und nicht
weinen und keine Träne vergießen.

24:17 Heimlich darfst du seufzen, aber keine Totenklage halten, sondern du
sollst deinen Kopfbund anlegen und deine Schuhe anziehen; du sollst
deinen Bart nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen.
Mi 3,7; Hos 9,4

24:18 Und als ich am Morgen zum Volk geredet hatte, starb mir am Abend
meine Frau. Und ich tat am andern Morgen, wie mir befohlen war.

24:19 Und das Volk sprach zu mir: Willst du uns nicht erklären, was das
für uns bedeutet, was du tust?

24:20 Und ich sprach zu ihnen: Der HERR hat mit mir geredet und gesagt:

24:21 Sage dem Hause Israel: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will
mein Heiligtum, eure herrliche Zuflucht, die Freude eurer Augen, das
Verlangen eures Herzens, entheiligen, und eure Söhne und Töchter,
die ihr dort zurücklassen mußtet, werden durchs Schwert fallen. -

24:22 Da werdet ihr dann tun, wie ich getan habe: euren Bart werdet ihr
nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen,

24:23 sondern werdet euren Kopfbund auf eurem Haupt behalten und eure
Schuhe an den Füßen; ihr werdet nicht klagen und nicht weinen,
sondern in eurer Schuld vergehen und untereinander seufzen. -
3. Mose 26,39-40

24:24 So soll Hesekiel für euch ein Wahrzeichen sein, daß ihr tun werdet,
wie er getan hat, wenn es nun kommen wird. Dann werdet ihr erfahren,
daß ich Gott der HERR bin.
Kap 12,6; 12,11

24:25 Und du, Menschenkind, ist es nicht so? An dem Tage, an dem ich von
ihnen nehme ihre Zuflucht und ganze Wonne, die Freude ihrer Augen
und das Verlangen ihres Herzens, dazu ihre Söhne und Töchter,

24:26 ja, an jenem Tage wird einer, der entronnen ist, zu dir kommen und
dir's kundtun.
Kap 33,21

24:27 An jenem Tage wird dein Mund aufgetan werden, wenn der kommt, der
entronnen ist, so daß du reden kannst und nicht mehr stumm bist; und
du wirst für sie ein Wahrzeichen sein, daß sie erfahren, daß ich der
HERR bin.

Gottes Gericht über die Nachbarn Judas

25:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

25:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen die Ammoniter und
weissage gegen sie
(2-7) Kap 21,33-37; Jer 49,1-6; Am 1,13-15

25:3 und sprich zu den Ammonitern: Hört das Wort Gottes des HERRN! So
spricht Gott der HERR: Weil ihr über mein Heiligtum ruft: »Ha! es
ist entweiht!« und über das Land Israels: »Es ist verwüstet!« und
über das Haus Juda: »Es ist weggeführt!«,
Kap 36,2; Klgl 2,16

25:4 darum siehe, ich will dich den Söhnen des Ostens übergeben, daß sie
ihre Zeltdörfer in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in dir bauen
sollen; sie sollen deine Früchte essen und deine Milch trinken.

25:5 Und ich will Rabba zur Kameltrift machen und das Land der Ammoniter
zu Schafhürden, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

25:6 Denn so spricht Gott der HERR: Weil du in die Hände geklatscht und
mit den Füßen gestampft und über das Land Israels von ganzem Herzen
so höhnisch dich gefreut hast,

25:7 darum siehe, ich will meine Hand gegen dich ausstrecken und dich den
Völkern zur Beute geben und dich aus den Nationen ausrotten und aus
den Ländern austilgen und dich vernichten; und du sollst erfahren,
daß ich der HERR bin.

25:8 So spricht Gott der HERR: Weil Moab und Seïr sprechen: »Siehe, das
Haus Juda ist nichts anderes als alle Völker!«,
(8-11) Jes 15,1-9; 16,1-4; Jer 48,1-47

25:9 siehe, so will ich die Berghänge Moabs bloßlegen, daß es ohne Städte
sei in seinem ganzen Gebiet, ohne den Stolz des Landes:
Bet-Jeschimot, Baal-Meon und Kirjatajim,

25:10 und will es den Söhnen des Ostens zum Erbe geben, zum Land der
Ammoniter hinzu, so daß man an sie nicht mehr denken wird unter den
Völkern.

25:11 Und ich will das Gericht ergehen lassen über Moab, und sie sollen
erfahren, daß ich der HERR bin.

25:12 So spricht Gott der HERR: Weil sich Edom am Hause Juda gerächt und
sich schwer verschuldet hat mit seiner Rache,
(12-14) Kap 35,1-15; Jer 49,7-22; Am 1,11-12; Obd 1,1-21; Ps 137,7

25:13 darum spricht Gott der HERR: Ich will meine Hand ausstrecken gegen
Edom und will von ihm ausrotten Menschen und Vieh und will es wüst
machen von Teman bis nach Dedan, und sie sollen durchs Schwert
fallen.

25:14 Und ich will mich an Edom rächen durch mein Volk Israel, und sie
sollen mit Edom umgehen nach meinem Zorn und Grimm, daß sie meine
Vergeltung erfahren sollen, spricht Gott der HERR.

25:15 So spricht Gott der HERR: Weil die Philister sich gerächt und mit
beständigem Haß so höhnisch Rache geübt haben zum Verderben meines
Volks,
(15-17) Jes 14,29-32; Jer 47,1-7; Am 1,6-8; Zef 2,4-5

25:16 darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand ausstrecken
gegen die Philister und will die Kreter ausrotten und will
umbringen, die übriggeblieben sind am Ufer des Meeres,

25:17 und will bittere Rache an ihnen üben und sie mit Grimm strafen, daß
sie erfahren sollen, daß ich der HERR bin, wenn ich Vergeltung an
ihnen übe.

Das Gericht über Tyrus

(vgl. Am 1,9-10; Jes 23,1-18)
26:1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tage des ersten Monats,
da geschah des HERRN Wort zu mir:

26:2 Du Menschenkind, weil Tyrus spricht über Jerusalem: »Ha! die Pforte
der Völker ist zerbrochen; nun fällt es mir zu; ich werde jetzt
reich werden, weil Jerusalem wüst liegt!«,
Kap 25,3

26:3 darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Tyrus, und
will viele Völker gegen dich heraufführen, wie das Meer seine Wellen
heraufführt.

26:4 Die sollen die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme abbrechen;
ja, ich will sogar seine Erde von ihm wegfegen und will einen
nackten Fels aus ihm machen,

26:5 einen Platz im Meer, an dem man Fischnetze aufspannt; denn ich habe
es geredet, spricht Gott der HERR, und es soll den Völkern zum Raub
werden.

26:6 Und seine Tochterstädte auf dem Festland sollen mit dem Schwert
geschlagen werden, und sie sollen erfahren, daß ich der HERR bin.

26:7 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will über Tyrus kommen
lassen Nebukadnezar, den König von Babel, von Norden her, den
König der Könige, mit Rossen, Wagen, Reitern und einem großen Heer.
Jer 27,6; Dan 2,37

26:8 Der soll deine Tochterstädte auf dem Festland mit dem Schwert
schlagen; aber gegen dich wird er Bollwerke errichten und einen Wall
gegen dich aufschütten und ein Schilddach gegen dich erstellen.

26:9 Er wird mit Sturmböcken deine Mauern umstoßen und deine Türme mit
seinen Werkzeugen einreißen.

26:10 Von der Menge seiner Pferde wird Staub dich bedecken. Deine Mauern
werden erbeben von dem Getümmel seiner Rosse, Wagen und Reiter, wenn
er in deine Tore eindringt, wie man eindringt in eine erstürmte
Stadt.

26:11 Er wird mit den Hufen seiner Rosse alle deine Gassen zerstampfen.
Dein Volk wird er mit dem Schwert erschlagen und deine stolzen
Steinmale zu Boden reißen.

26:12 Sie werden deine Schätze rauben und deine Handelsgüter plündern.
Deine Mauern werden sie abbrechen und deine schönen Häuser einreißen
und werden deine Steine und die Balken und den Schutt ins Meer
werfen.

26:13 Und ich will dem Getön deiner Lieder ein Ende machen, und den Klang
deiner Harfen soll man nicht mehr hören.
Am 5,23

26:14 Und ich will einen nackten Fels aus dir machen, einen Platz, an dem
man Fischnetze aufspannt, und du sollst nicht wieder gebaut werden.
Denn ich bin der HERR, der dies redet, spricht Gott der HERR.

26:15 So spricht Gott der HERR gegen Tyrus: Was gilt's? Die Inseln werden
erbeben, wenn du fallen wirst mit Getöse und deine Verwundeten
stöhnen werden und das Schwert morden wird in deiner Mitte.

26:16 Alle Fürsten am Meer werden von ihren Thronen herabsteigen und ihre
Oberkleider ablegen und ihre bunten Gewänder ausziehen und werden in
Trauerkleidern gehen und auf der Erde sitzen und immer von neuem
erzittern und sich entsetzen über dich.

26:17 Sie werden über dich ein Klagelied anstimmen und von dir sagen: Ach,
wie bist du zugrunde gegangen, du berühmte Stadt, die du am Meer
lagst und so mächtig warst auf dem Meer samt deinen Einwohnern, daß
sich das ganze Land vor dir fürchten mußte!

26:18 Nun entsetzen sich die Inseln am Tag deines Falls, und die Inseln im
Meer erschrecken über deinen Untergang.

26:19 Denn so spricht Gott der HERR: Ich will dich zu einer verödeten
Stadt machen gleich den Städten, in denen niemand wohnt, und will
eine große Flut über dich kommen lassen, daß hohe Wogen dich
bedecken,

26:20 und will dich hinunterstoßen zu denen, die in die Grube gefahren
sind, zu dem Volk der Vorzeit. Ich will dich wohnen lassen in den
Tiefen unter der Erde zwischen den Trümmern der Vorzeit bei denen,
die in die Grube gefahren sind, daß du keine Wohnung und keine
Stätte mehr hast im Lande der Lebendigen;
Jes 14,11; 14,15; Eph 4,9; 1. Petr 3,19

26:21 ja, tödlichem Schrecken gebe ich dich preis, daß es aus ist mit dir
und man dich nie mehr findet, wenn man nach dir sucht, spricht Gott
der HERR.

Klagelied über Tyrus

(vgl. Jes 23,1-18)
27:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

27:2 Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über Tyrus

27:3 und sprich zu Tyrus: Die du wohnst am Zugang zum Meer und für die
Völker mit vielen Inseln Handel treibst! So spricht Gott der HERR:
O Tyrus, du sprichst: Ich bin die Allerschönste!
Hos 9,13

27:4 Dein Gebiet liegt mitten im Meer, und deine Bauleute haben dich aufs
allerschönste erbaut.

27:5 Sie haben all dein Plankenwerk aus Zypressenholz vom Senir gemacht
und die Zedern vom Libanon geholt, um deine Mastbäume daraus zu
machen;
5. Mose 3,8-9

27:6 deine Ruder haben sie aus Eichen von Baschan gemacht und deine Wände
mit Elfenbein getäfelt, gefaßt in Buchsbaumholz von den Gestaden der
Kittäer.

27:7 Dein Segel war beste bunte Leinwand aus Ägypten als dein
Kennzeichen, und deine Decken waren blauer und roter Purpur von den
Gestaden Elischas.
1. Mose 10,4

27:8 Die Edlen von Sidon und Arwad waren deine Ruderknechte, und die
kundigsten Männer von Tyrus hattest du als deine Steuerleute.

27:9 Die Ältesten von Gebal und seine Kundigsten mußten deine Risse
abdichten. Alle Seeschiffe und ihre Schiffsleute fanden sich bei dir
ein, um mit deinen Waren Handel zu treiben.
Jos 13,5; 1. Kön 5,32

27:10 Perser, Lyder und Libyer waren dein Kriegsvolk; ihre Schilde und
Helme hängten sie bei dir auf; sie waren dein Schmuck.

27:11 Die Männer von Arwad waren in deinem Heer rings auf deinen Mauern
und waren Wächter auf deinen Türmen. Sie haben ihre Schilde ringsum
an deinen Mauern aufgehängt und haben dich so schön gemacht.

27:12 Tarsis hat für dich Handel getrieben mit einer Fülle von Gütern
aller Art und Silber, Eisen, Zinn und Blei auf deine Märkte
gebracht.

27:13 Jawan, Tubal und Meschech haben mit dir gehandelt und Sklaven und
Geräte aus Kupfer als Ware gebracht.
Kap 38,2

27:14 Die Leute von Togarma haben dir Rosse und Reitpferde und Maulesel
auf deine Märkte gebracht.

27:15 Die Leute von Rhodos sind deine Händler gewesen, und viele Inseln
haben Handel mit dir getrieben; sie haben mit Elfenbein und Ebenholz
gezahlt.

27:16 Die Edomiter haben von dem Vielen gekauft, das du gefertigt hattest,
und haben Malachit, Purpur, bunte Stoffe, feine Leinwand, Korallen
und Rubine auf deine Märkte gebracht.

27:17 Juda und das Land Israel haben mit dir gehandelt und haben Weizen
aus Minnit, Feigen, Honig, Öl und Harz als Ware gebracht.

27:18 Damaskus hat von dem Vielen gekauft, das du gefertigt hattest, von
der Fülle der Güter aller Art gegen Wein von Helbon und gegen Wolle
von Zahar.

27:19 Wedan und Jawan haben von Usal auf deine Märkte geformtes Eisen,
Zimt und Kalmus gebracht; die kamen als Ware.

27:20 Dedan hat mit dir gehandelt mit Decken zum Reiten.

27:21 Arabien und alle Fürsten von Kedar haben mit dir Handel getrieben
mit Schafen, Widdern und Böcken.
1. Mose 25,13

27:22 Die Kaufleute aus Saba und Ragma haben mit dir gehandelt; den
besten Balsam und Edelsteine aller Art und Gold haben sie auf deine
Märkte gebracht.
1. Mose 10,7

27:23 Haran und Kanne und Eden samt den Kaufleuten aus Assur und ganz
Medien haben mit dir gehandelt.

27:24 Sie waren deine Händler mit Prachtgewändern, mit Mänteln von Purpur
und bunten Stoffen, mit Teppichen von Purpur, mit geflochtenen und
gedrehten Tauen im Handel mit dir.

27:25 Tarsisschiffe waren die Käufer deiner Ware. So bist du sehr reich
und herrlich geworden mitten im Meer.

27:26 Deine Ruderer haben dich auf die hohe See geführt; aber ein Ostwind
wird dich mitten auf dem Meer zerschmettern,

27:27 so daß dein Reichtum, dein Handelsgut, deine Ware, deine
Schiffsleute, deine Steuerleute, deine Zimmerleute, deine Händler
und alle deine Kriegsleute und alles Volk in dir mitten auf dem Meer
umkommen werden am Tag deines Falls.

27:28 Da werden die Gestade erbeben von dem Geschrei deiner Steuerleute.

27:29 Und alle, die das Ruder führen, die Schiffsleute, alle Seefahrer
werden von ihren Schiffen herabsteigen, sie werden an Land gehen

27:30 und laut über dich schreien und bitterlich klagen, werden Staub auf
ihre Häupter werfen und sich in der Asche wälzen.

27:31 Sie werden sich kahlscheren deinetwegen und Säcke anlegen und von
Herzen bitterlich um dich weinen und trauern.

27:32 Es werden auch ihre Kinder ein Klagelied über dich anstimmen und um
dich klagen: Ach! Wer ist je auf dem Meer so still geworden wie
Tyrus?

27:33 Als du deinen Handel auf dem Meer triebst, da machtest du viele
Länder satt, mit der Menge deiner Güter und Waren machtest du reich
die Könige auf Erden.

27:34 Nun aber bist du zerschmettert, hinweg vom Meer in die tiefen Wasser
gestürzt, daß dein Handelsgut und all dein Volk in dir umgekommen
ist.

27:35 Alle, die auf den Inseln wohnen, erschrecken über dich, und ihre
Könige entsetzen sich und sehen jämmerlich drein.

27:36 Die Kaufleute unter den Völkern zischen über dich, daß du so
plötzlich untergegangen bist und nicht mehr aufkommen kannst.
Kap 28,19

Das Gericht über den König von Tyrus

28:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

28:2 Du Menschenkind, sage dem Fürsten zu Tyrus: So spricht Gott der
HERR: Weil sich dein Herz überhebt und spricht: »Ich bin ein Gott,
ich sitze auf einem Göttersitz mitten im Meer«, während du doch ein
Mensch und nicht Gott bist; dennoch überhebt sich dein Herz, als
wäre es eines Gottes Herz, -
Jes 31,3; Dan 5,20; Apg 12,23

28:3 siehe, du hältst dich für klüger als Daniel, daß dir nichts
verborgen sei,
Kap 14,14; Dan 1,17

28:4 und durch deine Klugheit und deinen Verstand habest du dir Macht
erworben und Schätze von Gold und Silber gesammelt

28:5 und habest in deiner großen Weisheit durch deinen Handel deine Macht
gemehrt; nun bist du so stolz geworden, weil du so mächtig bist; -

28:6 darum spricht Gott der HERR: Weil sich dein Herz überhebt, als wäre
es eines Gottes Herz,

28:7 darum siehe, ich will Fremde über dich schicken, die Gewalttätigsten
unter den Völkern; die sollen ihr Schwert zücken gegen deine schöne
Weisheit und sollen deinen Glanz entweihen.
Kap 30,11

28:8 Sie sollen dich hinunterstoßen in die Grube, daß du den Tod eines
Erschlagenen sterbest mitten auf dem Meer.
Kap 26,20

28:9 Was gilt's, wirst du dann vor deinen Henkern noch sagen: »Ich bin
Gott«, während du doch nicht Gott bist, sondern ein Mensch und in
der Hand deiner Henker?

28:10 Du sollst den Tod von Unbeschnittenen sterben durch die Hand von
Fremden; denn ich habe es geredet, spricht Gott der HERR.

Klagelied über den König von Tyrus

28:11 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

28:12 Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über den König von Tyrus
und sprich zu ihm: So spricht Gott der HERR: Du warst das Abbild der
Vollkommenheit, voller Weisheit und über die Maßen schön.
Kap 27,2

28:13 In Eden warst du, im Garten Gottes, geschmückt mit Edelsteinen
jeder Art, mit Sarder, Topas, Diamant, Türkis, Onyx, Jaspis, Saphir,
Malachit, Smaragd. Von Gold war die Arbeit deiner Ohrringe und des
Perlenschmucks, den du trugst; am Tag, als du geschaffen wurdest,
wurden sie bereitet.
Kap 31,8-9; 1. Mose 2,8

28:14 Du warst ein glänzender, schirmender Cherub, und auf den heiligen
Berg hatte ich dich gesetzt; ein Gott warst du und wandeltest
inmitten der feurigen Steine.

28:15 Du warst ohne Tadel in deinem Tun von dem Tage an, als du geschaffen
wurdest, bis an dir Missetat gefunden wurde.

28:16 Durch deinen großen Handel wurdest du voll Frevels und hast dich
versündigt. Da verstieß ich dich vom Berge Gottes und tilgte dich,
du schirmender Cherub, hinweg aus der Mitte der feurigen Steine.

28:17 Weil sich dein Herz erhob, daß du so schön warst, und du deine
Weisheit verdorben hast in all deinem Glanz, darum habe ich dich zu
Boden gestürzt und ein Schauspiel aus dir gemacht vor den Königen.

28:18 Weil du mit deiner großen Missetat durch unrechten Handel dein
Heiligtum entweiht hast, darum habe ich ein Feuer aus dir
hervorbrechen lassen, das dich verzehrte und zu Asche gemacht hat
auf der Erde vor aller Augen.

28:19 Alle, die dich kannten unter den Völkern, haben sich über dich
entsetzt, daß du so plötzlich untergegangen bist und nicht mehr
aufkommen kannst.
Kap 27,36

Das Gericht über Sidon

28:20 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

28:21 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen Sidon und weissage
gegen die Stadt
Jes 23,2-4

28:22 und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich,
Sidon, und will meine Herrlichkeit erweisen in deiner Mitte, damit
man erfahren soll, daß ich der HERR bin, wenn ich das Gericht über
die Stadt ergehen lasse und an ihr zeige, daß ich heilig bin.

28:23 Und ich will Pest und Blutvergießen in ihre Gassen schicken, und
überall sollen in ihr liegen vom Schwert Erschlagene, und sie sollen
erfahren, daß ich der HERR bin.

28:24 Und forthin soll für das Haus Israel von all seinen feindseligen
Nachbarn ringsum kein Dorn übrigbleiben, es zu stechen, und kein
Gestrüpp, ihm wehe zu tun, damit sie erfahren, daß ich Gott der HERR
bin.

Israels Heil nach dem Gericht

28:25 So spricht Gott der HERR: Wenn ich das Haus Israel wieder sammle aus
den Völkern, unter die sie zerstreut sind, so will ich an ihnen vor
den Augen der Heiden zeigen, daß ich heilig bin. Und sie sollen
wohnen in ihrem Lande, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe,

28:26 und sollen darin sicher wohnen und Häuser bauen und Weinberge
pflanzen. Ja, sicher sollen sie wohnen, wenn ich das Gericht ergehen
lasse über alle ihre Feinde rings um sie her, und sie sollen
erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott bin.

Das Schicksal Ägyptens

(vgl. Jes 19,1 - 20,6; Jer 46,2-28)
29:1 Im zehnten Jahr am zwölften Tag des zehnten Monats geschah des HERRN
Wort zu mir:

29:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen den Pharao, den König
von Ägypten, und weissage gegen ihn und gegen ganz Ägyptenland.

29:3 Rede und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich,
Pharao, du König von Ägypten, du großer Drache, der du in deinem
Strom liegst und sprichst: »Der Strom ist mein, und ich habe ihn mir
gemacht.«
Kap 32,2

29:4 Aber ich will dir einen Haken ins Maul legen und die Fische in
deinem Strom an deine Schuppen hängen und will dich aus deinem Strom
herausziehen samt allen Fischen in deinem Strom, die an deinen
Schuppen hängen.

29:5 Ich will dich und alle Fische aus deinem Strom in die Wüste werfen;
du wirst aufs Land fallen und nicht wieder aufgelesen und gesammelt
werden, sondern ich gebe dich den Tieren auf dem Land und den Vögeln
des Himmels zum Fraß.

29:6 Und alle, die in Ägypten wohnen, sollen erfahren, daß ich der HERR
bin. Weil du dem Hause Israel ein Rohrstab gewesen bist -
2. Kön 18,21

29:7 wenn sie dich mit der Hand anfaßten, so brachst du und stachst sie
in die Seite; und wenn sie sich auf dich lehnten, so brachst du
entzwei, und alle Hüften wankten -,

29:8 darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will das Schwert über dich
kommen lassen und Menschen und Vieh in dir ausrotten.

29:9 Und Ägyptenland soll zur Wüste und Öde werden, und sie sollen
erfahren, daß ich der HERR bin. Weil du sprichst: »Der Strom ist
mein, und ich bin's, der ihn gemacht hat«, -

29:10 darum siehe, ich will an dich und an deine Wasserströme und will
Ägyptenland zur Wüste und Öde machen von Migdol bis nach Syene und
bis an die Grenze von Kusch,
Kap 30,6

29:11 daß vierzig Jahre lang weder Mensch noch Tier das Land durchziehen
oder darin wohnen soll.
4. Mose 14,33-34

29:12 Denn ich will Ägyptenland zur Wüste machen inmitten verwüsteter
Länder und ihre Städte in Trümmern liegen lassen inmitten
verwüsteter Städte vierzig Jahre lang und will die Ägypter
zerstreuen unter die Völker, und in die Länder will ich sie
verjagen.

29:13 Denn so spricht Gott der HERR: Wenn die vierzig Jahre um sein
werden, will ich die Ägypter wieder sammeln aus den Völkern, unter
die sie zerstreut werden sollen,

29:14 und will das Geschick Ägyptens wenden und sie wieder ins Land Patros
bringen, in ihr Vaterland; aber sie sollen dort nur ein kleines
Königreich sein.

29:15 Sie sollen kleiner sein als andere Reiche und nicht mehr sich
erheben über die Völker, und ich will sie gering machen, daß sie
nicht über die Völker herrschen sollen,

29:16 damit sich das Haus Israel nicht mehr auf sie verläßt und sich damit
versündigt, wenn es sich an sie hängt; und sie sollen erfahren, daß
ich Gott der HERR bin.

Ägypten als Lohn für Nebukadnezar

29:17 Und es begab sich im siebenundzwanzigsten Jahr am ersten Tag des
ersten Monats, da geschah des HERRN Wort zu mir:

29:18 Du Menschenkind! Nebukadnezar, der König von Babel, hat sein Heer in
hartem Dienst vor Tyrus arbeiten lassen, so daß alle Häupter kahl
wurden und alle Schultern wund gerieben waren; und doch ist weder
ihm noch seinem Heer all die Arbeit vor Tyrus belohnt worden.

29:19 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will Nebukadnezar, dem König
von Babel, Ägyptenland geben, daß er all ihr Gut wegnehmen und sie
berauben und plündern soll, damit er seinem Heer den Sold gebe.

29:20 Zum Lohn für die Arbeit, die er vor Tyrus getan hat, will ich ihm
das Land Ägypten geben; denn sie haben für mich gearbeitet, spricht
Gott der HERR.
Kap 30,24

29:21 Zur selben Zeit will ich dem Hause Israel wieder Macht geben und
will deinen Mund unter ihnen auftun, damit sie erfahren, daß ich der
HERR bin.

Der Sturz Ägyptens

30:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

30:2 Du Menschenkind, weissage und sprich: So spricht Gott der HERR:
Heulet! Wehe, was für ein Tag!

30:3 Denn der Tag ist nahe, ja, des HERRN Tag ist nahe, ein finsterer
Tag; die Zeit der Heiden kommt.
Joel 1,15; Zef 1,14

30:4 Und das Schwert soll über Ägypten kommen, und Kusch wird
erschrecken, wenn die Erschlagenen in Ägypten fallen und sein
Reichtum weggenommen und seine Grundfesten eingerissen werden.

30:5 Kusch und Put und Lud mit allerlei fremdem Volk und Kub und ihre
Verbündeten sollen mit ihnen durchs Schwert fallen.
Jer 46,9

30:6 So spricht der HERR: Alle, die Ägypten stützen, müssen fallen, und
seine stolze Macht muß herunter. Von Migdol bis nach Syene sollen
sie durchs Schwert fallen, spricht Gott der HERR.
Kap 29,10

30:7 Und sie sollen inmitten verwüsteter Länder zur Wüste werden und ihre
Städte inmitten verwüsteter Städte in Trümmern liegen,

30:8 damit sie erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich Feuer an Ägypten
lege, so daß alle, die ihnen helfen, zunichte werden.

30:9 Zur selben Zeit werden Boten von mir ausziehen in Schiffen, um
Kusch zu schrecken, das jetzt so sicher ist, und es wird ein
Schrecken über sie kommen am Tage Ägyptens; denn siehe, er kommt
gewiß.
Jes 20,3-4

30:10 So spricht Gott der HERR: Ich will dem Reichtum Ägyptens ein Ende
machen durch Nebukadnezar, den König von Babel.

30:11 Er und sein Volk, die Gewalttätigsten unter den Völkern, werden
herangebracht werden, um das Land zu verderben, und werden ihre
Schwerter ziehen gegen Ägypten, daß das Land überall voll
Erschlagener liegt.
Kap 28,7

30:12 Und ich will die Ströme austrocknen und das Land an böse Leute
verkaufen und will das Land und was darin ist durch Fremde verwüsten
lassen. Ich, der HERR, habe es geredet.
Jes 19,5

30:13 So spricht Gott der HERR: Ich will von Memfis die Götzen ausrotten
und die Abgötter vertilgen, und Ägypten soll keinen Fürsten mehr
haben, und ich will Schrecken über Ägyptenland bringen.

30:14 Ich will Patros zur Wüste machen und an Zoan Feuer legen und das
Gericht über No ergehen lassen
Nah 3,8-9

30:15 und will meinen Grimm ausschütten über Sin, die Festung Ägyptens,
und will den Reichtum von No vernichten.

30:16 Ich will Feuer an Ägypten legen, und Sin soll es angst und bange
werden, und No soll erobert und Memfis täglich geängstigt werden.

30:17 Die junge Mannschaft von On und Pi-Beset soll durchs Schwert fallen
und die Frauen gefangen weggeführt werden.

30:18 In Tachpanhes wird sich der Tag verfinstern, wenn ich dort das
Zepter Ägyptens zerbreche und seine stolze Macht ein Ende nimmt. Die
Stadt wird mit Wolken bedeckt werden, und ihre Töchter werden
gefangen weggeführt werden.
Jer 43,9

30:19 Und ich will das Gericht über Ägypten ergehen lassen, damit sie
erfahren, daß ich der HERR bin.

Der Arm des Pharao und der Arm Nebukadnezars

30:20 Und es begab sich im elften Jahr am siebenten Tag des ersten Monats,
da geschah des HERRN Wort zu mir:

30:21 Du Menschenkind, ich habe den Arm des Pharao, des Königs von
Ägypten, zerbrochen, und siehe, er ist nicht verbunden worden, daß
er wieder heilen könnte, auch nicht mit Binden umwickelt, daß er
wieder stark würde und ein Schwert fassen könnte.

30:22 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an den Pharao, den
König von Ägypten, und will seine Arme zerbrechen, den gesunden und
den zerbrochenen, daß ihm das Schwert aus der Hand fallen muß,

30:23 und will die Ägypter unter die Völker zerstreuen und in die Länder
verjagen.

30:24 Aber die Arme des Königs von Babel will ich stärken und ihm mein
Schwert in die Hand geben und will die Arme des Pharao zerbrechen,
daß er vor ihm stöhnen soll wie ein tödlich Verwundeter.
Kap 29,20

30:25 Ja, ich will die Arme des Königs von Babel stärken, aber die Arme
des Pharao sollen sinken, damit sie erfahren, daß ich der HERR bin,
wenn ich mein Schwert dem König von Babel in die Hand gebe, damit
er's gegen Ägyptenland zücke,

30:26 und ich die Ägypter unter die Völker zerstreue und in die Länder
verjage, damit sie erfahren, daß ich der HERR bin.

Der Pharao - ein gestürzter Zedernbaum

31:1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tag des dritten Monats,
da geschah des HERRN Wort zu mir:

31:2 Du Menschenkind, sage zum Pharao, dem König von Ägypten, und zu
seinem stolzen Volk: Wem bist du gleich in deiner Herrlichkeit?

31:3 Siehe, einem Zedernbaum auf dem Libanon, mit schönen Ästen und
dichtem Laub und sehr hoch, so daß sein Wipfel in die Wolken ragte.

31:4 Wasser ließ ihn groß werden und die Flut der Tiefe in die Höhe
wachsen. Ihre Ströme gingen rings um seinen Stamm her, und ihre
Rinnsale sandte sie zu allen Bäumen auf dem Felde.

31:5 Darum ist er höher geworden als alle Bäume auf dem Felde und trieb
viele Äste und lange Zweige; denn er hatte Wasser genug, sich
auszubreiten.

31:6 Alle Vögel des Himmels nisteten auf seinen Ästen, und alle Tiere des
Feldes hatten Junge unter seinen Zweigen, und unter seinem Schatten
wohnten alle großen Völker.

31:7 Er war schön geworden in seiner Größe mit seinen langen Ästen; denn
seine Wurzeln hatten viel Wasser.

31:8 So war ihm kein Zedernbaum gleich in Gottes Garten, und die
Zypressen waren seinen Ästen nicht zu vergleichen, und die Platanen
waren nichts gegen seine Zweige. Ja, er war so schön wie kein Baum
im Garten Gottes.

31:9 Ich hatte ihn so schön gemacht mit seinen vielen Ästen, daß ihn alle
Bäume von Eden im Garten Gottes beneideten.

31:10 Darum - so spricht Gott der HERR: Weil er so hoch geworden war, daß
sein Wipfel bis in die Wolken ragte, und weil sein Herz sich erhob,
da er so hoch geworden war,

31:11 darum gab ich ihn dem Mächtigsten unter den Völkern in die Hände,
daß der mit ihm umginge, wie er verdient hat mit seinem gottlosen
Tun, und ihn vertriebe.

31:12 Fremde hieben ihn um, die Gewalttätigsten unter den Völkern, und
ließen ihn liegen. Seine Äste fielen auf die Berge und in alle
Täler, und seine Zweige lagen zerbrochen an allen Bächen im Lande,
so daß alle Völker auf Erden wegziehen mußten und ihn liegen ließen,
weil er keinen Schatten mehr gab.

31:13 Alle Vögel des Himmels saßen auf seinem gefällten Stamm, und alle
Tiere des Feldes legten sich auf seine Äste,

31:14 damit sich fortan kein Baum am Wasser wegen seiner Höhe überhebe und
seinen Wipfel bis in die Wolken recke und kein Baum am Wasser sich
erhebe über die andern. Denn sie müssen alle unter die Erde und dem
Tod übergeben werden zu den Menschen, die in die Grube fahren.

31:15 So spricht Gott der HERR: An dem Tage, an dem er hinunter zu den
Toten fuhr, da ließ ich die Fluten der Tiefe um ihn trauern und
hielt ihre Ströme an, daß die großen Wasser nicht fließen konnten.
Ich ließ den Libanon um ihn trauern, daß alle Bäume auf dem Felde um
seinetwillen verdorrten.

31:16 Ich erschreckte die Völker, als sie ihn fallen hörten, da ich ihn
hinunterstieß zu den Toten, zu denen, die in die Grube gefahren
sind. Damit trösteten sich unter der Erde alle Bäume von Eden, die
edelsten und besten vom Libanon, alle, die am Wasser gestanden
hatten.
(16 und 17) Kap 28,8

31:17 Denn sie mußten auch mit ihm hinunter zu den Toten, zu den mit dem
Schwert Erschlagenen, weil sie unter dem Schatten seines Arms
gewohnt hatten inmitten der Völker.

31:18 Wem bist du gleich, Pharao, mit deiner Pracht und Herrlichkeit unter
den Bäumen von Eden? Und du mußt mit den Bäumen von Eden unter die
Erde hinabfahren und unter den Unbeschnittenen liegen, die mit dem
Schwert erschlagen sind. So soll es dem Pharao gehen und seinem
stolzen Volk, spricht Gott der HERR.

Klagelieder über den Pharao und über Ägypten

32:1 Und es begab sich im elften Jahr am ersten Tag des zwölften Monats,
da geschah des HERRN Wort zu mir:

32:2 Du Menschenkind, stimm ein Klagelied an über den Pharao, den König
von Ägypten, und sprich zu ihm: Du Löwe unter den Völkern, wie bist
du dahin! Und doch warst du wie ein Drache im Meer und schnaubtest
in deinen Strömen und rührtest das Wasser auf mit deinen Füßen und
machtest seine Ströme trübe.
Kap 29,3

32:3 So spricht Gott der HERR: Ich will mein Netz über dich auswerfen
durch eine Menge Völker; die sollen dich in meinem Garn heraufholen;
Kap 12,13

32:4 und ich will dich an Land ziehen und aufs Feld werfen, daß sich
alle Vögel des Himmels auf dich setzen sollen und alle Tiere auf
Erden von dir satt werden.
Kap 29,5

32:5 Und ich will dein Fleisch auf die Berge werfen und mit deinem Aas
die Täler füllen.

32:6 Das Land will ich mit deinem Blut tränken bis zu den Bergen, und die
Bäche sollen davon voll werden.

32:7 Und wenn du dann ganz dahin bist, so will ich den Himmel verhüllen
und seine Sterne verfinstern und die Sonne mit Wolken überziehen,
und der Mond soll nicht scheinen.
(7 und 8) Jes 13,10

32:8 Alle Lichter am Himmel lasse ich über dir dunkel werden und bringe
eine Finsternis über dein Land, spricht Gott der HERR.

32:9 Dazu will ich die Herzen vieler Völker erschrecken, wenn ich deine
Gefangenen unter die Völker bringe, in viele Länder, die du nicht
kennst.

32:10 Viele Völker sollen sich über dich entsetzen, und ihren Königen soll
vor dir grauen, wenn ich mein Schwert vor ihnen blinken lasse; immer
wieder sollen sie zittern, ein jeder um sein Leben, wenn der Tag
deines Falls kommt.

32:11 Denn so spricht Gott der HERR: Das Schwert des Königs von Babel soll
dich treffen.

32:12 Ich will dein Volk fällen durch das Schwert der Helden, die allesamt
die Gewalttätigsten unter den Völkern sind; sie werden die
Herrlichkeit Ägyptens verheeren und sein stolzes Volk vernichten.

32:13 Und ich will alle seine Tiere umbringen an den großen Wassern, daß
keines Menschen Fuß und keines Tieres Klaue sie mehr trübe machen
soll.

32:14 Alsdann will ich seine Wasser klar machen, daß seine Ströme fließen
wie Öl, spricht Gott der HERR,

32:15 wenn ich das Land Ägypten verwüste und alles, was im Land ist, öde
mache und alle, die darin wohnen, erschlage, und sie sollen
erfahren, daß ich der HERR bin. -

32:16 Das ist ein Klagelied, und man soll es singen; ja, die Töchter der
Völker sollen es singen, über Ägypten und sein stolzes Volk sollen
sie klagen, spricht Gott der HERR.

32:17 Und im elften Jahr am fünfzehnten Tag desselben Monats geschah des
HERRN Wort zu mir:

32:18 Du Menschenkind, wehklage über das stolze Volk in Ägypten und stoß
es hinab mit den Töchtern der starken Völker, tief unter die Erde zu
denen, die in die Grube gefahren sind.
Kap 31,16

32:19 Vor wem hast du nun etwas voraus an Schönheit? Hinunter mit dir!
Lege dich zu den Unbeschnittenen!
Jes 14,11; 14,15

32:20 Sie werden fallen mitten unter denen, die mit dem Schwert erschlagen
sind. Das Schwert ist schon gefaßt und gezückt über ihr stolzes
Volk.

32:21 Von ihm werden sagen unter der Erde die starken Helden mit ihren
Helfern: Sie sind hinuntergefahren und liegen da, die
Unbeschnittenen und mit dem Schwert Erschlagenen.

32:22 Da liegt Assur mit seinem ganzen Volk, ringsherum seine Gräber, sie
alle erschlagen und durchs Schwert gefallen!

32:23 Seine Gräber bekam es ganz hinten in der Grube, und sein Volk liegt
ringsumher begraben, alle erschlagen und durchs Schwert gefallen,
von denen einst Schrecken ausging im Lande der Lebendigen.

32:24 Da liegt Elam mit seinem stolzen Volk, ringsherum seine Gräber, sie
alle erschlagen und durchs Schwert gefallen, hinuntergefahren als
Unbeschnittene unter die Erde, von denen einst Schrecken ausging im
Lande der Lebendigen; sie müssen ihre Schande tragen mit denen, die
in die Grube gefahren sind.
Jer 49,37

32:25 Man hat sie mitten unter die Erschlagenen gelegt mit ihrem stolzen
Volk, ringsherum ihre Gräber, sie alle als Unbeschnittene und mit
dem Schwert Erschlagene, von denen einst Schrecken ausging im Lande
der Lebendigen; sie müssen ihre Schande tragen mit denen, die in die
Grube gefahren sind, und bei den Erschlagenen liegen.

32:26 Da liegen Meschech und Tubal mit ihrem stolzen Volk, ringsherum
ihre Gräber, sie alle als Unbeschnittene und mit dem Schwert
Erschlagene, von denen einst Schrecken ausging im Lande der
Lebendigen.
Kap 27,13; 38,2

32:27 Sie liegen nicht bei den Helden, die in der Vorzeit gefallen und mit
ihrer Kriegswehr zu den Toten gefahren sind, denen man ihre
Schwerter unter ihre Häupter gelegt und ihre Schilde über ihre
Gebeine gedeckt hat, die gefürchtete Helden waren im Lande der
Lebendigen.

32:28 Du aber mußt inmitten der Unbeschnittenen begraben sein und bei
denen liegen, die mit dem Schwert erschlagen sind.

32:29 Da liegt Edom mit seinen Königen und allen seinen Fürsten, die in
ihrer Heldenkraft zu den vom Schwert Erschlagenen getan wurden; da
liegen sie bei den Unbeschnittenen und denen, die in die Grube
gefahren sind.
Kap 25,12-14

32:30 Da sind alle Fürsten des Nordens und alle Sidonier, die mit den
Erschlagenen hinabgefahren sind, und ihre schreckliche Gewalt ist
zuschanden geworden; sie müssen als Unbeschnittene bei denen liegen,
die mit dem Schwert erschlagen sind, und ihre Schande tragen samt
denen, die in die Grube gefahren sind.
Kap 28,21-23

32:31 Diese alle wird der Pharao sehen und sich trösten über sein stolzes
Volk. Mit dem Schwert erschlagen ist der Pharao und sein ganzes
Heer, spricht Gott der HERR.

32:32 Denn ich setzte ihn zum Schrecken im Lande der Lebendigen, aber nun
liegt er bei den Unbeschnittenen und mit dem Schwert Erschlagenen,
der Pharao und sein stolzes Volk, spricht Gott der HERR.

Das Wächteramt des Propheten

(vgl. Kap 3,16-21)
33:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

33:2 Du Menschenkind, rede zu den Söhnen deines Volks und sprich zu
ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe und das Volk des
Landes nimmt einen Mann aus seiner Mitte und macht ihn zu seinem
Wächter

33:3 und er sieht das Schwert kommen über das Land und bläst die Posaune
und warnt das Volk -

33:4 wer nun den Hall der Posaune hört und will sich nicht warnen lassen,
und das Schwert kommt und nimmt ihn weg, dessen Blut wird auf seinen
Kopf kommen.

33:5 Denn er hat den Hall der Posaune gehört und sich dennoch nicht
warnen lassen; darum wird sein Blut auf ihn kommen. Wer sich aber
warnen läßt, der wird sein Leben davonbringen.

33:6 Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht die Posaune
bläst und sein Volk nicht warnt und das Schwert kommt und nimmt
einen von ihnen weg, so wird der wohl um seiner Sünde willen
weggenommen; aber sein Blut will ich von der Hand des Wächters
fordern.

33:7 Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über
das Haus Israel. Wenn du etwas aus meinem Munde hörst, sollst du sie
in meinem Namen warnen.
Hebr 13,17

33:8 Wenn ich nun zu dem Gottlosen sage: Du Gottloser mußt des Todes
sterben! und du sagst ihm das nicht, um den Gottlosen vor seinem
Wege zu warnen, so wird er, der Gottlose, um seiner Sünde willen
sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern.

33:9 Warnst du aber den Gottlosen vor seinem Wege, daß er von ihm
umkehre, und er will von seinem Wege nicht umkehren, so wird er um
seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.

Gott richtet jeden nach seinem Handeln

(vgl. Kap 18,21-32)
33:10 Und nun, du Menschenkind, sage dem Hause Israel: Ihr sprecht: Unsere
Sünden und Missetaten liegen auf uns, daß wir darunter vergehen; wie
können wir denn leben?

33:11 So sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: ich
habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen, sondern daß der Gottlose
umkehre von seinem Wege und lebe. So kehrt nun um von euren bösen
Wegen. Warum wollt ihr sterben, ihr vom Hause Israel?
5. Mose 32,40; Jes 55,7; Joel 2,12-13

33:12 Und du, Menschenkind, sprich zu deinem Volk: Wenn ein Gerechter
Böses tut, so wird's ihm nicht helfen, daß er gerecht gewesen ist;
und wenn ein Gottloser von seiner Gottlosigkeit umkehrt, so soll's
ihm nicht schaden, daß er gottlos gewesen ist. Auch der Gerechte
kann nicht am Leben bleiben, wenn er sündigt.
Kap 3,20

33:13 Denn wenn ich zu dem Gerechten spreche: Du sollst leben! und er
verläßt sich auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so soll aller
seiner Gerechtigkeit nicht mehr gedacht werden, sondern er soll
sterben um des Bösen willen, das er getan hat.

33:14 Und wenn ich zum Gottlosen spreche: Du sollst sterben! und er
bekehrt sich von seiner Sünde und tut, was recht und gut ist,

33:15 - so daß der Gottlose das Pfand zurückgibt und erstattet, was er
geraubt hat, und nach den Satzungen des Lebens wandelt und nichts
Böses tut -, so soll er am Leben bleiben und nicht sterben,
5. Mose 24,10-13; Kap 18,7; Lk 19,8

33:16 und all seiner Sünden, die er getan hat, soll nicht mehr gedacht
werden, denn er hat nun getan, was recht und gut ist; darum soll er
am Leben bleiben.

33:17 Aber dein Volk spricht: »Der Herr handelt nicht recht«, während doch
sie nicht recht handeln.

33:18 Wenn der Gerechte sich abkehrt von seiner Gerechtigkeit und Unrecht
tut, so muß er deshalb sterben.

33:19 Und wenn sich der Gottlose von seiner Gottlosigkeit bekehrt und tut,
was recht und gut ist, so soll er deshalb am Leben bleiben.

33:20 Und doch sprecht ihr: »Der Herr handelt nicht recht«, während ich
doch einen jeden von euch, ihr vom Hause Israel, nach seinem Handeln
richte.

Der Prophet erhält die Botschaft vom Fall Jerusalems

33:21 Und es begab sich im elften Jahr unserer Gefangenschaft am fünften
Tag des zehnten Monats, da kam zu mir ein Entronnener von Jerusalem
und sprach: Die Stadt ist genommen.
Kap 1,2; Kap 24,26; 2. Kön 25,2-4

33:22 Und die Hand des HERRN war über mich gekommen am Abend, bevor der
Entronnene kam, und er tat mir meinen Mund auf, als jener am Morgen
zu mir kam. Und mein Mund wurde aufgetan, so daß ich nicht mehr
stumm sein mußte.

Gegen den Anspruch der im Lande Zurückgebliebenen

33:23 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

33:24 Du Menschenkind, die Bewohner jener Trümmer im Lande Israels
sprechen: Abraham war ein einzelner Mann und nahm dies Land in
Besitz; wir aber sind viele, so gehört uns das Land erst recht.
Jes 51,2

33:25 Darum sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Ihr habt das
Fleisch über dem Blut gegessen und eure Augen zu den Götzen
aufgehoben und Blut vergossen - und dann wollt ihr das Land
besitzen?
1. Sam 14,32-34

33:26 Ihr verlaßt euch auf euer Schwert und übt Greuel, und einer schändet
die Frau des andern - und dann wollt ihr das Land besitzen?
Kap 11,14-21

33:27 So sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: So wahr ich lebe,
sollen alle, die in den Trümmern wohnen, durchs Schwert fallen, und
die auf freiem Felde sind, will ich den Tieren zum Fraß geben, und
die in den Festungen und Höhlen sind, sollen an der Pest sterben.

33:28 Denn ich will das Land ganz verwüsten und seiner Hoffart und Macht
ein Ende machen, daß das Gebirge Israel so zur Wüste wird, daß
niemand mehr hindurchzieht.

33:29 Und sie sollen erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich das Land
ganz verwüste um aller ihrer Greuel willen, die sie verübt haben.

Gegen die leichtfertigen Hörer des prophetischen Wortes

33:30 Und du, Menschenkind, dein Volk redet über dich an den Mauern und in
den Haustüren, und einer spricht zum andern: Kommt doch und laßt uns
hören, was das für ein Wort ist, das vom HERRN ausgeht.

33:31 Und sie werden zu dir kommen, wie das Volk so zusammenkommt, und vor
dir sitzen als mein Volk und werden deine Worte hören, aber nicht
danach tun, sondern ihr Mund ist voll von Liebesweisen, und danach
tun sie, und hinter ihrem Gewinn läuft ihr Herz her.
Jes 53,1

33:32 Und siehe, du bist für sie wie einer, der Liebeslieder singt, der
eine schöne Stimme hat und gut spielen kann. Sie hören wohl deine
Worte, aber sie tun nicht danach.

33:33 Wenn es aber kommt - und siehe, es kommt! -, so werden sie erfahren,
daß ein Prophet unter ihnen gewesen ist.
Kap 2,5

Die schlechten Hirten und der rechte Hirt

(vgl. Kap 37,24-28)
34:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

34:2 Du Menschenkind, weissage gegen die Hirten Israels, weissage und
sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Wehe den Hirten Israels,
die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?
Jer 23,1-4

34:3 Aber ihr eßt das Fett und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet
das Gemästete, aber die Schafe wollt ihr nicht weiden.

34:4 Das Schwache stärkt ihr nicht, und das Kranke heilt ihr nicht, das
Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück,
und das Verlorene sucht ihr nicht; das Starke aber tretet ihr nieder
mit Gewalt.
Sach 11,15-16; Joh 10,11

34:5 Und meine Schafe sind zerstreut, weil sie keinen Hirten haben, und
sind allen wilden Tieren zum Fraß geworden und zerstreut.
Mt 9,36

34:6 Sie irren umher auf allen Bergen und auf allen hohen Hügeln und sind
über das ganze Land zerstreut, und niemand ist da, der nach ihnen
fragt oder auf sie achtet.

34:7 Darum hört, ihr Hirten, des HERRN Wort!

34:8 So wahr ich lebe, spricht Gott der HERR: weil meine Schafe zum Raub
geworden sind und meine Herde zum Fraß für alle wilden Tiere, weil
sie keinen Hirten hatten und meine Hirten nach meiner Herde nicht
fragten, sondern die Hirten sich selbst weideten, aber meine Schafe
nicht weideten,

34:9 darum, ihr Hirten, hört des HERRN Wort!

34:10 So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an die Hirten und will
meine Herde von ihren Händen fordern; ich will ein Ende damit
machen, daß sie Hirten sind, und sie sollen sich nicht mehr selbst
weiden. Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Rachen, daß sie sie
nicht mehr fressen sollen.
Jer 23,2

34:11 Denn so spricht Gott der HERR: Siehe, ich will mich meiner Herde
selbst annehmen und sie suchen.
Jes 40,11

34:12 Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt
sind, so will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von
allen Orten, wohin sie zerstreut waren zur Zeit, als es trüb und
finster war.
Lk 15,4

34:13 Ich will sie aus allen Völkern herausführen und aus allen Ländern
sammeln und will sie in ihr Land bringen und will sie weiden auf den
Bergen Israels, in den Tälern und an allen Plätzen des Landes.

34:14 Ich will sie auf die beste Weide führen, und auf den hohen Bergen in
Israel sollen ihre Auen sein; da werden sie auf guten Auen lagern
und fette Weide haben auf den Bergen Israels.
Ps 23,2

34:15 Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich will sie lagern lassen,
spricht Gott der HERR.

34:16 Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen
und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken und, was fett
und stark ist, behüten; ich will sie weiden, wie es recht ist.
Jer 31,8-9
So auch Luther selbst; nach anderer Überlieferung: »aber was fett
und stark ist, will ich vertilgen und will es weiden mit Gericht«.

34:17 Aber zu euch, meine Herde, spricht Gott der HERR: Siehe, ich will
richten zwischen Schaf und Schaf und Widdern und Böcken.
Mt 25,32

34:18 Ist's euch nicht genug, die beste Weide zu haben, daß ihr die übrige
Weide mit Füßen tretet, und klares Wasser zu trinken, daß ihr auch
noch hineintretet und es trübe macht,

34:19 so daß meine Schafe fressen müssen, was ihr mit euren Füßen
zertreten habt, und trinken, was ihr mit euren Füßen trübe gemacht
habt?

34:20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich will selbst richten zwischen
den fetten und den mageren Schafen;

34:21 weil ihr mit Seite und Schulter drängtet und die Schwachen von euch
stießet mit euren Hörnern, bis ihr sie alle hinausgetrieben hattet,

34:22 will ich meiner Herde helfen, daß sie nicht mehr zum Raub werden
soll, und will richten zwischen Schaf und Schaf.

34:23 Und ich will ihnen einen einzigen Hirten erwecken, der sie weiden
soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr
Hirte sein,
Kap 37,24; Jer 30,9; Hos 3,5; Joh 10,14-16

34:24 und ich, der HERR, will ihr Gott sein, aber mein Knecht David soll
der Fürst unter ihnen sein; das sage ich, der HERR.

34:25 Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen schließen und alle
bösen Tiere aus dem Lande ausrotten, daß sie sicher in der Steppe
wohnen und in den Wäldern schlafen können.
Kap 37,26; 3. Mose 26,6; Hos 2,20

34:26 Ich will sie und alles, was um meinen Hügel her ist, segnen und auf
sie regnen lassen zu rechter Zeit. Das sollen gnädige Regen sein,
(26 und 27) 3. Mose 26,4

34:27 daß die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen und das Land seinen
Ertrag gibt, und sie sollen sicher auf ihrem Lande wohnen und sollen
erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie
errettet habe aus der Hand derer, denen sie dienen mußten.

34:28 Und sie sollen nicht mehr den Völkern zum Raub werden, und kein
wildes Tier im Lande soll sie mehr fressen, sondern sie sollen
sicher wohnen, und niemand soll sie schrecken.
Jer 30,10

34:29 Und ich will ihnen eine Pflanzung aufgehen lassen zum Ruhm, daß sie
nicht mehr Hunger leiden sollen im Lande und die Schmähungen der
Heiden nicht mehr ertragen müssen.
Kap 36,30

34:30 Und sie sollen erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott, bei ihnen bin
und daß die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der HERR.
Kap 11,20

34:31 Ja, ihr sollt meine Herde sein, die Herde meiner Weide, und ich
will euer Gott sein, spricht Gott der HERR.
Ps 100,3

Das Gericht über Edom

35:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

35:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht gegen das Gebirge Seïr und
weissage gegen Edom
Kap 25,12-14

35:3 und sprich zu ihm: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an
dich, du Gebirge Seïr, und meine Hand gegen dich ausstrecken und
will dich ganz und gar zur Wüste machen.

35:4 Ich will deine Städte öde machen, daß du zur Wüste werden sollst,
und du sollst erfahren, daß ich der HERR bin.

35:5 Weil ihr ewige Feindschaft hattet gegen die Israeliten und sie dem
Schwert preisgegeben habt, als es ihnen übel ging und ihre Schuld
zum Ende führte, -
(5 und 6) Ps 137,7

35:6 darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR, will ich auch dich
bluten lassen, und du sollst dem Blutbad nicht entrinnen. Weil du
dich mit Blut verschuldet hast, soll auch dein Blut fließen.

35:7 Und ich will das Gebirge Seïr wüst und öde machen und alle
ausrotten, die dort hin und her ziehen.

35:8 Und ich will seine Berge mit Erschlagenen füllen, seine Hügel, seine
Täler und alle seine Bachläufe - überall sollen vom Schwert
Erschlagene liegen.

35:9 Ja, zu einer ewigen Wüste will ich dich machen, daß niemand mehr in
deinen Städten wohnt, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.

35:10 Weil du sprachst: »Diese beiden Völker mit ihren beiden Ländern
müssen mein werden, und wir wollen sie in Besitz nehmen« - obgleich
der HERR dort wohnt -,

35:11 darum, so wahr ich lebe, spricht Gott der HERR, will ich an dir
handeln mit demselben Zorn und derselben Leidenschaft, mit denen du
an ihnen gehandelt hast in deinem Haß, und will mich an ihnen
kundtun, wenn ich dich richte.

35:12 Und du sollst erfahren, daß ich, der HERR, all deine Lästerreden
gegen die Berge Israels gehört habe, als du sagtest: Sie sind
verwüstet und uns zum Fraß gegeben.

35:13 So habt ihr euch gegen mich gerühmt und frech gegen mich geredet;
das habe ich gehört.

35:14 So spricht Gott der HERR: Ich will dich zur Wüste machen, daß sich
alles Land freuen soll.

35:15 Und wie du dich gefreut hast über das Erbe des Hauses Israel, weil
es verwüstet war, ebenso will ich mit dir tun: das Gebirge Seïr soll
zur Wüste werden mit ganz Edom, und sie sollen erfahren, daß ich der
HERR bin.

Die Verheißung für die Berge Israels

36:1 Und du, Menschenkind, weissage den Bergen Israels und sprich: Hört
des HERRN Wort, ihr Berge Israels!
Kap 6,2

36:2 So spricht Gott der HERR: Weil der Feind über euch frohlockt: »Ha,
die ewigen Höhen sind nun unser Besitz geworden!«,
Kap 25,3

36:3 darum weissage und sprich: So spricht Gott der HERR: Weil man euch
allenthalben verwüstet und vertilgt und ihr zum Besitz der
übriggebliebenen Heiden geworden und übel ins Gerede der Leute
gekommen seid,

36:4 darum hört, ihr Berge Israels, das Wort Gottes des HERRN! So spricht
Gott der HERR zu den Bergen und Hügeln, zu den Bächen und Tälern, zu
den öden Trümmern und verlassenen Städten, die den übriggebliebenen
Heiden ringsumher zum Raub und Spott geworden sind, -

36:5 darum, so spricht Gott der HERR: Wahrlich, ich habe in meinem
feurigen Eifer geredet gegen die Heiden, die übriggeblieben sind,
und gegen ganz Edom, die mein Land in Besitz genommen haben mit
Freude von ganzem Herzen und mit Hohnlachen, um es zu verheeren und
zu plündern.
Kap 35,15

36:6 Darum weissage über das Land Israels und sprich zu den Bergen und
Hügeln, zu den Bächen und Tälern: So spricht Gott der HERR: Siehe,
ich rede in meinem Eifer und Grimm, weil ihr solche Schmach von den
Heiden tragen mußtet.

36:7 Darum spricht Gott der HERR: Ich hebe meine Hand auf zum Schwur:
Wahrlich, eure Nachbarn, die Heiden ringsumher, sollen ihre Schande
tragen.

36:8 Aber ihr Berge Israels sollt wieder grünen und eure Frucht bringen
meinem Volk Israel, denn bald sollen sie heimkehren.

36:9 Denn siehe, ich will mich wieder zu euch kehren und euch mein
Angesicht zuwenden, daß ihr angebaut und besät werdet.

36:10 Und ich will viele Menschen auf euch wohnen lassen, das ganze Haus
Israel insgesamt, und die Städte sollen wieder bewohnt und die
Trümmer aufgebaut werden.

36:11 Ja, ich lasse Menschen und Vieh auf euch zahlreich werden; sie
sollen sich mehren und fruchtbar sein. Und ich will euch wieder
bewohnt sein lassen wie früher und will euch mehr Gutes tun als je
zuvor, und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.
3. Mose 26,9

36:12 Ich will wieder Menschen über euch ziehen lassen, nämlich mein Volk
Israel; die werden dich besitzen, und du sollst ihr Erbteil sein und
ihnen die Kinder nicht mehr nehmen.

36:13 So spricht Gott der HERR: Weil man das von euch sagt: »Du hast
Menschen gefressen und deinem Volk die Kinder genommen«,

36:14 darum sollst du nun nicht mehr Menschen fressen und deinem Volk
nicht mehr die Kinder nehmen, spricht Gott der HERR.

36:15 Und ich will dich nicht mehr die Schmähungen der Heiden hören
lassen, und du sollst den Spott der Heiden nicht mehr tragen und
sollst deinem Volk nicht mehr die Kinder nehmen, spricht Gott der
HERR.

Die Erneuerung Israels durch Gottes Geist

36:16 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

36:17 Du Menschenkind, als das Haus Israel in seinem Lande wohnte und es
unrein machte mit seinem Wandel und Tun, daß ihr Wandel vor mir war
wie die Unreinheit einer Frau, wenn sie ihre Tage hat,
3. Mose 18,24-25

36:18 da schüttete ich meinen Grimm über sie aus um des Blutes willen, das
sie im Lande vergossen, und weil sie es unrein gemacht hatten durch
ihre Götzen.

36:19 Und ich zerstreute sie unter die Heiden und versprengte sie in die
Länder und richtete sie nach ihrem Wandel und Tun.

36:20 So kamen sie zu den Heiden; aber wohin sie kamen, entheiligten sie
meinen heiligen Namen, weil man von ihnen sagte: »Sie sind des HERRN
Volk und haben doch aus ihrem Lande fortziehen müssen!«
Jes 52,5

36:21 Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen, den das Haus Israel
entheiligte unter den Heiden, wohin sie auch kamen.
Kap 20,9

36:22 Darum sollst du zum Hause Israel sagen: So spricht Gott der HERR:
Ich tue es nicht um euretwillen, ihr vom Hause Israel, sondern um
meines heiligen Namens willen, den ihr entheiligt habt unter den
Heiden, wohin ihr auch gekommen seid.
Jes 48,11; Jer 14,7

36:23 Denn ich will meinen großen Namen, der vor den Heiden entheiligt
ist, den ihr unter ihnen entheiligt habt, wieder heilig machen. Und
die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR bin, spricht Gott der
HERR, wenn ich vor ihren Augen an euch zeige, daß ich heilig bin.
Mt 6,9; Kap 37,28

36:24 Denn ich will euch aus den Heiden herausholen und euch aus allen
Ländern sammeln und wieder in euer Land bringen,

36:25 und ich will reines Wasser über euch sprengen, daß ihr rein werdet;
von all eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch
reinigen.
Sach 13,1; Hebr 10,22

36:26 Und ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch
geben und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und
euch ein fleischernes Herz geben.
(26 und 27) Kap 11,19-20; Jer 31,33

36:27 Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch
machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und
danach tun.
Kap 39,29; Jes 44,3; Kap 37,24

36:28 Und ihr sollt wohnen im Lande, das ich euren Vätern gegeben habe,
und sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein.
Kap 11,20

36:29 Ich will euch von all eurer Unreinheit erlösen und will das Korn
rufen und will es mehren und will keine Hungersnot über euch kommen
lassen.

36:30 Ich will die Früchte auf den Bäumen und den Ertrag auf dem Felde
mehren, daß euch die Heiden nicht mehr verspotten, weil ihr hungern
müßt.
Kap 34,29; Joel 2,19

36:31 Dann werdet ihr an euren bösen Wandel denken und an euer Tun, das
nicht gut war, und werdet euch selbst zuwider sein um eurer Sünde
und eures Götzendienstes willen.
Kap 20,43

36:32 Nicht um euretwillen tue ich das, spricht Gott der HERR, das sollt
ihr wissen, sondern ihr werdet euch schämen müssen und schamrot
werden, ihr vom Hause Israel, über euren Wandel.

36:33 So spricht Gott der HERR: Zu der Zeit, wenn ich euch reinigen werde
von allen euren Sünden, will ich die Städte wieder bewohnt sein
lassen, und die Trümmer sollen wieder aufgebaut werden.

36:34 Das verwüstete Land soll wieder gepflügt werden, nachdem es verheert
war vor den Augen aller, die vorüberzogen.

36:35 Und man wird sagen: Dies Land war verheert, und jetzt ist's wie der
Garten Eden, und diese Städte waren zerstört, öde und niedergerissen
und stehen nun fest gebaut und sind bewohnt.

36:36 Und die Heiden, die um euch her übriggeblieben sind, sollen
erfahren, daß ich der HERR bin, der da baut, was niedergerissen
ist, und pflanzt, was verheert war. Ich, der HERR, sage es und tue
es auch.
Kap 17,24; Jer 1,10; 18,7-8

36:37 So spricht Gott der HERR: Auch darin will ich mich vom Hause Israel
bitten lassen, daß ich dies ihnen tue: Ich will die Menschen bei
ihnen mehren wie eine Herde.
Mi 2,12

36:38 Wie eine heilige Herde, wie eine Herde in Jerusalem an ihren Festen,
so sollen die verwüsteten Städte voll Menschenherden werden, und sie
sollen erfahren, daß ich der HERR bin.

Israel, das Totenfeld, wird durch Gottes Odem lebendig

37:1 Des HERRN Hand kam über mich, und er führte mich hinaus im Geist
des HERRN und stellte mich mitten auf ein weites Feld; das lag
voller Totengebeine.
Kap 1,3

37:2 Und er führte mich überall hindurch. Und siehe, es lagen sehr viele
Gebeine über das Feld hin, und siehe, sie waren ganz verdorrt.

37:3 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, meinst du wohl, daß diese
Gebeine wieder lebendig werden? Und ich sprach: HERR, mein Gott, du
weißt es.

37:4 Und er sprach zu mir: Weissage über diese Gebeine und sprich zu
ihnen: Ihr verdorrten Gebeine, höret des HERRN Wort!

37:5 So spricht Gott der HERR zu diesen Gebeinen: Siehe, ich will Odem
in euch bringen, daß ihr wieder lebendig werdet.
Ps 104,30

37:6 Ich will euch Sehnen geben und lasse Fleisch über euch wachsen und
überziehe euch mit Haut und will euch Odem geben, daß ihr wieder
lebendig werdet; und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin.
Jes 26,19

37:7 Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Und siehe, da rauschte es,
als ich weissagte, und siehe, es regte sich, und die Gebeine rückten
zusammen, Gebein zu Gebein.

37:8 Und ich sah, und siehe, es wuchsen Sehnen und Fleisch darauf, und
sie wurden mit Haut überzogen; es war aber noch kein Odem in ihnen.

37:9 Und er sprach zu mir: Weissage zum Odem; weissage, du Menschenkind,
und sprich zum Odem: So spricht Gott der HERR: Odem, komm herzu von
den vier Winden und blase diese Getöteten an, daß sie wieder
lebendig werden!

37:10 Und ich weissagte, wie er mir befohlen hatte. Da kam der Odem in
sie, und sie wurden wieder lebendig und stellten sich auf ihre Füße,
ein überaus großes Heer.

37:11 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, diese Gebeine sind das ganze
Haus Israel. Siehe, jetzt sprechen sie: Unsere Gebeine sind
verdorrt, und unsere Hoffnung ist verloren, und es ist aus mit uns.
Vers 1

37:12 Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe,
ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren
Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israels.

37:13 Und ihr sollt erfahren, daß ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber
öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.

37:14 Und ich will meinen Odem in euch geben, daß ihr wieder leben sollt,
und will euch in euer Land setzen, und ihr sollt erfahren, daß ich
der HERR bin. Ich rede es und tue es auch, spricht der HERR.

Die Wiedervereinigung Israels unter dem einen Hirten

37:15 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

37:16 Du Menschenkind, nimm dir ein Holz und schreibe darauf: »Für Juda
und Israel, die sich zu ihm halten.« Und nimm noch ein Holz und
schreibe darauf: »Holz Ephraims, für Josef und das ganze Haus
Israel, das sich zu ihm hält.«

37:17 Und füge eins an das andere, daß es ein Holz werde in deiner Hand.

37:18 Wenn nun dein Volk zu dir sprechen wird: Willst du uns nicht zeigen,
was du damit meinst?,

37:19 so sprich zu ihnen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will das
Holz Josefs, das in der Hand Ephraims ist, nehmen samt den Stämmen
Israels, die sich zu ihm halten, und will sie zu dem Holz Judas tun
und ein Holz daraus machen, und sie sollen eins sein in meiner Hand.

37:20 Und so sollst du die Hölzer, auf die du geschrieben hast, in deiner
Hand halten vor ihren Augen

37:21 und sollst zu ihnen sagen: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich
will die Israeliten herausholen aus den Heiden, wohin sie gezogen
sind, und will sie von überall her sammeln und wieder in ihr Land
bringen
(21 und 22) Jes 11,12-13

37:22 und will ein einziges Volk aus ihnen machen im Land auf den Bergen
Israels, und sie sollen allesamt einen König haben und sollen
nicht mehr zwei Völker sein und nicht mehr geteilt in zwei
Königreiche.
Kap 34,23; Jer 3,18; Hos 2,2

37:23 Und sie sollen sich nicht mehr unrein machen mit ihren Götzen und
Greuelbildern und allen ihren Sünden. Ich will sie retten von allen
ihren Abwegen, auf denen sie gesündigt haben, und will sie reinigen,
und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.
Kap 11,20

37:24 Und mein Knecht David soll ihr König sein und der einzige Hirte für
sie alle. Und sie sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote
halten und danach tun.
Kap 34,23; Kap 36,27

37:25 Und sie sollen wieder in dem Lande wohnen, das ich meinem Knecht
Jakob gegeben habe, in dem eure Väter gewohnt haben. Sie und ihre
Kinder und Kindeskinder sollen darin wohnen für immer, und mein
Knecht David soll für immer ihr Fürst sein.
Lk 1,32-33

37:26 Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens schließen, der soll
ein ewiger Bund mit ihnen sein. Und ich will sie erhalten und
mehren, und mein Heiligtum soll unter ihnen sein für immer.
(26-28) 2. Mose 25,8; Kap 34,25; Jes 54,10

37:27 Ich will unter ihnen wohnen und will ihr Gott sein, und sie sollen
mein Volk sein,
Kap 11,20

37:28 damit auch die Heiden erfahren, daß ich der HERR bin, der Israel
heilig macht, wenn mein Heiligtum für immer unter ihnen sein wird.
Kap 36,23

Weissagung gegen Gog aus Magog

38:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:

38:2 Du Menschenkind, richte dein Angesicht auf Gog, der im Lande Magog
ist und der Fürst von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage gegen
ihn
Kap 39,6; Kap 27,13; 32,26; 1. Mose 10,2

38:3 und sprich: So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Gog,
der du der Fürst bist von Rosch, Meschech und Tubal!

38:4 Siehe, ich will dich herumlenken und dir einen Haken ins Maul legen
und will dich ausziehen lassen mit deinem ganzen Heer, mit Roß und
Mann, die alle voll gerüstet sind; und sie sind ein großer
Heerhaufe, die alle kleine und große Schilde und Schwerter tragen.

38:5 Du führst mit dir Perser, Kuschiter und Libyer, die alle Schild und
Helm tragen,

38:6 dazu Gomer und sein ganzes Heer, die vom Hause Togarma, die im
Norden wohnen, mit ihrem ganzen Heer; ja, du führst viele Völker mit
dir.
Kap 27,14

38:7 Wohlan, rüste dich gut, du und alle deine Heerhaufen, die bei dir
sind, und sei du ihr Heerführer!

38:8 Nach langer Zeit sollst du aufgeboten werden; am Ende der Zeiten
sollst du in ein Land kommen, das dem Schwert entrissen ist, und zu
dem Volk, das aus vielen Völkern gesammelt ist, nämlich auf die
Berge Israels, die lange Zeit verwüstet gewesen sind, und nun ist es
herausgeführt aus den Völkern, und sie alle wohnen sicher.

38:9 Du wirst heraufziehen und daherkommen wie ein Sturmwetter und wirst
sein wie eine Wolke, die das Land bedeckt, du und dein ganzes Heer
und die vielen Völker mit dir.

38:10 So spricht Gott der HERR: Zu jener Zeit werden dir Gedanken kommen,
und du wirst auf Böses sinnen

38:11 und denken: »Ich will das Land überfallen, das offen daliegt, und
über die kommen, die still und sicher leben, die alle ohne Mauern
dasitzen und haben weder Riegel noch Tore«,

38:12 damit du rauben und plündern kannst und deine Hand an die zerstörten
Orte legst, die wieder bewohnt sind, und an das Volk, das aus den
Heiden gesammelt ist und sich Vieh und Güter erworben hat und in
der Mitte der Erde wohnt.
Ri 9,37

38:13 Saba, Dedan und die Kaufleute von Tarsis und alle seine Gewaltigen
werden zu dir sagen: Bist du gekommen, zu rauben, und hast du deine
Heerhaufen versammelt, zu plündern, um Silber und Gold wegzunehmen
und Vieh und Güter zu sammeln und große Beute zu machen?

38:14 Darum so weissage, du Menschenkind, und sprich zu Gog: So spricht
Gott der HERR: Ist's nicht so? Wenn mein Volk Israel sicher wohnen
wird, dann wirst du aufbrechen.

38:15 Und wirst kommen aus deinem Ort, vom äußersten Norden, du und viele
Völker mit dir, alle zu Roß, ein großer Heerhaufe und eine gewaltige
Macht,

38:16 du wirst heraufziehen gegen mein Volk Israel wie eine Wolke, die das
Land bedeckt. Am Ende der Zeit wird das geschehen. Ich will dich
aber dazu über mein Land kommen lassen, daß die Heiden mich
erkennen, wenn ich an dir, Gog, vor ihren Augen zeige, daß ich
heilig bin.

38:17 So spricht Gott der HERR: Du bist doch der, von dem ich vorzeiten
geredet habe durch meine Diener, die Propheten in Israel, die in
jener Zeit weissagten, daß ich dich über sie kommen lassen wollte?
(17 und 18) Zef 3,8

38:18 Und es wird geschehen zu der Zeit, wenn Gog kommen wird über das
Land Israels, spricht Gott der HERR, wird mein Zorn in mir
aufsteigen.

38:19 Und ich sage in meinem Eifer und im Feuer meines Zorns: Wahrlich, zu
der Zeit wird ein großes Erdbeben sein im Lande Israels,

38:20 daß vor meinem Angesicht erbeben sollen die Fische im Meer, die
Vögel unter dem Himmel, die Tiere auf dem Felde und alles, was sich
regt und bewegt auf dem Lande, und alle Menschen, die auf der Erde
sind. Und die Berge sollen niedergerissen werden und die Felswände
und alle Mauern zu Boden fallen.

38:21 Und ich will über ihn das Schwert herbeirufen auf allen meinen
Bergen, spricht Gott der HERR, daß jeder sein Schwert gegen den
andern erhebt.
(21-23) Offb 20,8-9

38:22 Und ich will ihn richten mit Pest und Blutvergießen und will
Platzregen mit Hagel, Feuer und Schwefel über ihn und sein Heer und
über die vielen Völker kommen lassen, die mit ihm sind.

38:23 So will ich mich herrlich und heilig erweisen und mich zu erkennen
geben vor vielen Heiden, daß sie erfahren, daß ich der HERR bin.

39:1 Und du, Menschenkind, weissage gegen Gog und sprich: So spricht
Gott der HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, der du der Fürst bist
von Rosch, Meschech und Tubal.
Kap 38,2

39:2 Siehe, ich will dich herumlenken und herbeilocken aus dem äußersten
Norden und auf die Berge Israels bringen

39:3 und will dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und die
Pfeile aus deiner rechten Hand.

39:4 Auf den Bergen Israels sollst du fallen, du mit deinem ganzen Heer
und mit den Völkern, die bei dir sind. Ich will dich den Raubvögeln,
allem was fliegt, und den Tieren auf dem Felde zum Fraß geben.

39:5 Du sollst auf freiem Felde fallen; denn ich habe es gesagt, spricht
Gott der HERR.

39:6 Und ich will Feuer werfen auf Magog und auf die Bewohner der Inseln,
die so sicher wohnen, und sie sollen erfahren, daß ich der HERR bin.

39:7 Und ich will meinen heiligen Namen kundmachen unter meinem Volk
Israel und will meinen heiligen Namen nicht länger schänden lassen,
sondern die Heiden sollen erfahren, daß ich der HERR bin, der
Heilige in Israel.

39:8 Siehe, es kommt und geschieht, spricht Gott der HERR; das ist der
Tag, von dem ich geredet habe.

39:9 Und die Bürger in den Städten Israels werden herausgehen und Feuer
anzünden und die Waffen verbrennen, kleine und große Schilde, Bogen
und Pfeile, Keulen und Spieße. Und sie werden sieben Jahre lang
Feuer damit machen;
Jes 9,4

39:10 sie brauchen kein Holz auf dem Felde zu holen oder im Walde zu
schlagen, sondern von den Waffen werden sie Feuer machen und werden
die berauben, von denen sie beraubt sind, und plündern, von denen
sie geplündert sind, spricht Gott der HERR.
Jer 30,16

39:11 Und zu der Zeit soll es geschehen, da will ich Gog einen Ort geben
zum Begräbnis in Israel, nämlich das Tal der Wanderer östlich vom
Meer, und das wird den Wanderern den Weg versperren. Dort wird man
Gog mit seinem ganzen Heerhaufen begraben; und es soll heißen »Tal
der Heerhaufen des Gog«.

39:12 Und das Haus Israel wird sie sieben Monate lang begraben, damit das
Land gereinigt werde.

39:13 Ja, alles Volk des Landes wird an ihnen zu begraben haben; und sie
werden Ruhm davon haben an dem Tage, an dem ich meine Herrlichkeit
erweise, spricht Gott der HERR.

39:14 Und sie werden Leute aussondern, die ständig im Lande umhergehen,
die Leichen zu begraben, die noch auf dem Lande liegen, damit es
gereinigt werde. Nach sieben Monaten sollen sie beginnen
nachzuforschen.

39:15 Und wenn sie im Lande umhergehen und Menschengebeine sehen, sollen
sie ein Zeichen aufrichten, bis die Totengräber sie auch im »Tal der
Heerhaufen des Gog« begraben.

39:16 Auch soll eine Stadt »Stadt der Heerhaufen« heißen. So werden sie
das Land reinigen.

39:17 Du Menschenkind, so spricht Gott der HERR: Sage den Vögeln, allem
was fliegt, und allen Tieren auf dem Felde: Sammelt euch und kommt
herbei, findet euch zusammen von überall her zu meinem
Schlachtopfer, das ich euch schlachte, einem großen Schlachtopfer
auf den Bergen Israels, und freßt Fleisch und sauft Blut!
Offb 19,17-18

39:18 Fleisch der Starken sollt ihr fressen, und Blut der Fürsten auf
Erden sollt ihr saufen, der Widder und Lämmer, der Böcke und Stiere,
all des Mastviehs aus Baschan.

39:19 Und ihr sollt Fett fressen, bis ihr satt werdet, und Blut saufen,
bis ihr trunken seid von dem Schlachtopfer, das ich euch schlachte.

39:20 Sättigt euch von Rossen und Reitern, von Starken und all den
Kriegsleuten an meinem Tisch, spricht Gott der HERR.

39:21 Und ich will meine Herrlichkeit unter die Heiden bringen, daß alle
Heiden mein Gericht sehen sollen, das ich gehalten habe, und meine
Hand, die ich an sie gelegt habe.

39:22 Und das Haus Israel soll erfahren, daß ich, der HERR, ihr Gott bin,
von dem Tage an und fernerhin,

39:23 und die Heiden sollen erkennen, daß das Haus Israel um seiner
Missetat willen weggeführt worden ist. Weil sie sich an mir
versündigt hatten, darum habe ich mein Angesicht vor ihnen
verborgen und habe sie übergeben in die Hände ihrer Widersacher, daß
sie allesamt durchs Schwert fallen mußten.
Jes 54,8

39:24 Ich habe ihnen getan, was sie mit ihrer Unreinheit und ihren
Übertretungen verdient haben, und habe mein Angesicht vor ihnen
verborgen.

39:25 Darum - so spricht Gott der HERR: Nun will ich das Geschick Jakobs
wenden und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen und um meinen
heiligen Namen eifern.
Kap 16,53-63

39:26 Sie aber sollen ihre Schmach und alle ihre Sünde, mit der sie sich
an mir versündigt haben, vergessen, wenn sie nun sicher in ihrem
Lande wohnen und niemand sie schreckt

39:27 und ich sie aus den Völkern zurückgebracht und aus den Ländern ihrer
Feinde gesammelt und an ihnen vor den Augen vieler Heiden gezeigt
habe, daß ich heilig bin.

39:28 Dann werden sie erkennen, daß ich, der HERR, ihr Gott bin, der ich
sie unter die Heiden weggeführt habe und wieder in ihr Land sammle
und nicht einen von ihnen dort zurücklasse.

39:29 Und ich will mein Angesicht nicht mehr vor ihnen verbergen; denn
ich habe meinen Geist über das Haus Israel ausgegossen, spricht Gott
der HERR.
Kap 36,26-27; Joel 3,1

DIE GESICHTE VON DER KÜNFTIGEN GOTTESSTADT (Kapitel 40,1 - 48,35)
Der Beginn der Gesichte

40:1 Im fünfundzwanzigsten Jahr unserer Gefangenschaft, im Anfang des
Jahres, am zehnten Tag des Monats, im vierzehnten Jahr, nachdem die
Stadt eingenommen war, eben an diesem Tag kam die Hand des HERRN
über mich und führte mich dorthin, -
Kap 1,3

40:2 in göttlichen Gesichten führte er mich ins Land Israel und stellte
mich auf einen sehr hohen Berg; darauf war etwas wie der Bau einer
Stadt gegen Süden.
Sach 14,10

40:3 Und als er mich dorthin gebracht hatte, siehe, da war ein Mann, der
war anzuschauen wie Erz. Er hatte eine leinene Schnur und eine
Meßrute in seiner Hand und stand unter dem Tor.
Kap 47,3; Sach 2,5; Offb 21,15

40:4 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, sieh her und höre fleißig zu
und merke auf alles, was ich dir zeigen will; denn dazu bist du
hierhergebracht, daß ich dir dies zeige, damit du alles, was du hier
siehst, verkündigest dem Hause Israel.

Die Umfassungsmauer des Tempelbezirks

40:5 Und siehe, es ging eine Mauer außen um das Gotteshaus ringsherum.
Und der Mann hatte die Meßrute in der Hand; die war sechs Ellen
lang - jede Elle war eine Handbreit länger als eine gewöhnliche
Elle. Und er maß das Mauerwerk: es war eine Rute dick und auch
eine Rute hoch.
(40,5 - 42,20) 1. Kön 6,1-38

Der äußere Vorhof und seine Torbauten

40:6 Und er ging zum Tor, das an der Ostseite lag, und ging seine Stufen
hinauf und maß die Schwelle des Tores: eine Rute tief.

40:7 Und jede Nische des Tores war eine Rute lang und eine Rute breit,
und der Raum zwischen den Nischen des Tores war fünf Ellen breit.
Und auch die Schwelle des Tores an der Vorhalle des Tores gegen den
Tempel hin maß eine Rute.

40:8 Und er maß die Vorhalle des Tores:

40:9 acht Ellen; und ihre Pfeiler: zwei Ellen. Und die Vorhalle des Tores
lag gegen den Tempel hin.

40:10 Und die Nischen des Tores, das an der Ostseite lag, waren drei auf
jeder Seite, jede so weit wie die andere, und die Pfeiler auf beiden
Seiten waren gleich breit.

40:11 Und er maß die Weite der Öffnung des Tores: zehn Ellen; und die
Länge des Torweges: dreizehn Ellen.

40:12 Und vorn an den Nischen war eine Schranke, auf beiden Seiten je eine
Elle; aber die Nischen waren je sechs Ellen auf beiden Seiten.

40:13 Dazu maß er das Tor von der Rückwand der Nischen auf der einen Seite
bis zur Rückwand der Nischen auf der andern Seite: fünfundzwanzig
Ellen; eine Öffnung lag der andern gegenüber.

40:14 Und er maß die Öffnung der Vorhalle: zwanzig Ellen; und bis zum
Pfeiler des Tores reichte der Vorhof ringsum.

40:15 Und vom Tor, wo man von außen hineintritt, bis zur Vorhalle am
inneren Tor waren es fünfzig Ellen.

40:16 Und es waren Fenster mit Stäben davor an den Nischen nach innen am
Tor auf beiden Seiten. Ebenso waren auch Fenster an der Vorhalle
nach innen auf beiden Seiten, und an den Pfeilern waren Palmwedel
dargestellt.

40:17 Und er führte mich weiter zum äußeren Vorhof, und siehe, da waren
Kammern und ein Pflaster rings um den Vorhof angelegt. Dreißig
Kammern lagen an dem Pflaster.

40:18 Und das Pflaster lief auch zur Seite der Tore, die ganze Seitenwand
der Tore entlang; das war das untere Pflaster.

40:19 Und er maß die Breite des Vorhofs von dem unteren Tor an bis außen
vor den inneren Vorhof: hundert Ellen. Das war der Osten. Und nun
der Norden!

40:20 Er maß auch das Tor am äußeren Vorhof, das an der Nordseite lag,
nach der Länge und Breite.

40:21 Das hatte auf jeder Seite drei Nischen, und seine Pfeiler und seine
Vorhalle waren ebenso groß wie am ersten Tor: fünfzig Ellen lang und
fünfundzwanzig Ellen breit.

40:22 Und seine Fenster und seine Vorhalle und seine Palmwedel waren
gleich wie am Tor an der Ostseite; und es hatte sieben Stufen, die
man hinaufging, und hatte seine Vorhalle auf der Innenseite.

40:23 Und ein Tor zum inneren Vorhof lag gegenüber diesem Tor, das an der
Nordseite lag, wie bei dem Tor an der Ostseite; und er maß hundert
Ellen von einem Tor zum andern.

40:24 Danach führte er mich nach Süden, und siehe, da war auch ein Tor an
der Südseite, und er maß seine Pfeiler und seine Vorhalle; sie waren
gleich den andern.

40:25 Und es waren Fenster an ihm und an seiner Vorhalle ringsherum gleich
jenen Fenstern, und es war fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig
Ellen breit.

40:26 Und sieben Stufen führten hinauf, und es hatte eine Vorhalle auf der
Innenseite, und Palmwedel waren an ihren Pfeilern dargestellt auf
jeder Seite.

40:27 Und es gab auch ein Tor zum inneren Vorhof an der Südseite; und er
maß hundert Ellen von dem einen Südtor zum andern.

Der innere Vorhof und seine Torbauten

40:28 Und er führte mich weiter durchs Südtor in den inneren Vorhof und
maß dieses Tor: es war gleich groß wie die andern

40:29 mit seinen Nischen, seinen Pfeilern und seiner Vorhalle in gleicher
Größe und mit Fenstern an ihm und an der Vorhalle ringsherum: es war
fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.

40:30 Und es gab eine Vorhalle ringsherum: fünfundzwanzig Ellen lang und
fünf Ellen breit.

40:31 Und die Vorhalle lag gegen den äußeren Vorhof hin, und Palmwedel
waren an ihren Pfeilern dargestellt; es waren aber acht Stufen
hinaufzugehen.

40:32 Danach führte er mich in den inneren Vorhof auf die Ostseite und maß
das Tor: es war gleich groß wie die andern

40:33 mit seinen Nischen, seinen Pfeilern und seiner Vorhalle in gleicher
Größe und mit Fenstern an ihm und an der Vorhalle ringsherum: es war
fünfzig Ellen lang und fünfundzwanzig Ellen breit.

40:34 Und seine Vorhalle lag gegen den äußeren Vorhof hin, und Palmwedel
waren an ihren Pfeilern dargestellt auf beiden Seiten, und acht
Stufen waren hinaufzugehen.

40:35 Danach führte er mich zum Nordtor und maß es: es war gleich groß wie
die andern

40:36 mit seinen Nischen, seinen Pfeilern und seiner Vorhalle und den
Fenstern an ihm ringsherum: es war fünfzig Ellen lang und
fünfundzwanzig Ellen breit.

40:37 Und seine Vorhalle lag gegen den äußeren Vorhof hin, und Palmwedel
waren an ihren Pfeilern dargestellt auf beiden Seiten, und acht
Stufen waren hinaufzugehen.

Die Tische für die Opfer und die Kammern für die Priester

40:38 Und am Tor - gegen Osten - war eine Kammer, und ihr Eingang war bei
der Vorhalle des Tores; dort wäscht man die Brandopfer.

40:39 Und in der Vorhalle des Tores standen auf beiden Seiten zwei Tische,
auf denen man die Brandopfer, Sündopfer und Schuldopfer schlachtet.

40:40 Und außen, an der Seite, für den, der zum Tor hinaufgeht, nach
Norden hin, standen zwei Tische und an der andern Seite der Vorhalle
des Tores auch zwei Tische.

40:41 So standen auf jeder Seite des Tores vier Tische; das sind zusammen
acht Tische, auf denen man schlachtet.

40:42 Und vier Tische zum Brandopfer waren aus gehauenen Steinen, je
anderthalb Ellen lang und breit und eine Elle hoch; darauf legt man
die Geräte, mit denen man Brandopfer und Schlachtopfer schlachtet.

40:43 Und Gabelhaken, eine Hand breit, waren am Gebäude fest angebracht an
beiden Seiten, und über den Tischen waren Dächer, um das
Opferfleisch gegen Regen und Hitze zu schützen.

40:44 Und außen vor dem inneren Tor waren zwei Kammern im inneren Vorhof:
die eine an der Seite neben dem Nordtor, die schaute nach Süden; die
andere an der Seite neben dem Südtor, die schaute nach Norden.

40:45 Und er sprach zu mir: Die Kammer, die nach Süden schaut, gehört den
Priestern, die im Hause Dienst tun;

40:46 aber die Kammer, die nach Norden schaut, gehört den Priestern, die
am Altar dienen. Dies sind die Söhne Zadok, die als einzige unter
den Söhnen Levi vor den HERRN treten dürfen, um ihm zu dienen.
Kap 43,19; 44,15; 48,11; 1. Kön 1,8; 1,39; 1. Chr 5,34-41

40:47 Und er maß den Vorhof: hundert Ellen lang und hundert Ellen breit im
Geviert; und der Altar stand vor dem Tempel.
Kap 43,13

Der Tempel und seine Nebengebäude

40:48 Und er führte mich hinein zur Vorhalle des Tempels und maß die
Pfeiler der Vorhalle: fünf Ellen auf jeder Seite; und das Tor:
vierzehn Ellen; und die Wände zu beiden Seiten an der Tür: drei
Ellen auf jeder Seite.

40:49 Aber die Vorhalle war zwanzig Ellen breit und zwölf Ellen tief und
hatte zehn Stufen, die man hinaufging, und Säulen standen an den
Pfeilern, auf jeder Seite eine.
1. Kön 7,21

41:1 Und er führte mich hinein in die Tempelhalle und maß die Pfeiler;
die waren auf jeder Seite sechs Ellen breit, so weit das Heiligtum
war.

41:2 Und die Tür war zehn Ellen weit, aber die Wände zu beiden Seiten an
der Tür waren je fünf Ellen breit. Und er maß den Raum der
Tempelhalle: vierzig Ellen tief und zwanzig Ellen breit.

41:3 Dann ging er in den innersten Raum und maß die Pfeiler der Tür: zwei
Ellen; und die Tür: sechs Ellen; und die Breite zu beiden Seiten an
der Tür: je sieben Ellen.

41:4 Und er maß: zwanzig Ellen tief und, wie die Tempelhalle, zwanzig
Ellen breit. Und er sprach zu mir: Dies ist das Allerheiligste.

41:5 Und er maß die Wand des Tempelhauses: sechs Ellen dick. Und die
Tiefe des Anbaus betrug vier Ellen, rings um das Haus herum.

41:6 Und Seitenräume gab es, Stockwerk auf Stockwerk, dreimal dreißig,
und sie schlossen sich an die Wand des Hauses so an, daß die
Seitenräume ringsherum liefen und in sich Halt hatten; aber sie
hatten keinen Halt in der Wand des Hauses.

41:7 Und der Umgang wurde breiter von Stockwerk zu Stockwerk für die
Seitenräume, denn der Umgang des Hauses lief in jedem Stockwerk
rings um das Haus herum; deshalb nahm die Breite am Haus nach oben
hin zu, und man stieg von dem unteren Stockwerk auf zum mittleren
und oberen.

41:8 Und ich sah am Hause ein erhöhtes Pflaster ringsherum, den Unterbau
für die Seitenräume, eine volle Rute, sechs Ellen hoch.

41:9 Und die Dicke der Wand außen am Anbau betrug fünf Ellen, und der
Raum, der frei blieb, zwischen den Seitenräumen am Hause
(9 und 10) Kap 42,1-3

41:10 und den Kammern betrug zwanzig Ellen rings um das Haus herum.

41:11 Und es gingen zwei Türen vom Anbau auf den frei gelassenen Raum hin,
eine nach Norden, die andere nach Süden, und die Breite der frei
gelassenen Fläche auf dem Unterbau betrug fünf Ellen auf jeder
Seite.

41:12 Und das Gebäude am Hofraum nach Westen hin war siebzig Ellen tief,
und die Mauer des Gebäudes war auf allen Seiten fünf Ellen dick, und
es war neunzig Ellen breit.

41:13 Und er maß die Länge des Tempels: hundert Ellen; und der Hofraum mit
jenem Gebäude und seinen Mauern war auch hundert Ellen lang.

41:14 Und die Breite der Vorderseite des Tempels und der Hofraum an seiner
Ostseite ergaben zusammen auch hundert Ellen.

41:15 Und er maß die Länge des Gebäudes, das am Ende des Hofraums liegt,
und seine Mauern auf beiden Seiten: hundert Ellen. Und die
Tempelhalle und das Innerste und die Vorhalle draußen

41:16 waren getäfelt, und alle drei hatten sie Fenster mit Stäben und
einen Absatz am Dach ringsherum; und es war Tafelwerk an allen
Seiten ringsherum. Und das Licht kam durch die Fenster; aber die
Fenster waren verhängt.

41:17 Bis oberhalb der Tür und bis zum Allerheiligsten, draußen und auf
der ganzen Wand ringsherum, im Inneren und draußen waren
Schnitzereien;

41:18 da waren Cherubim und Palmwedel dargestellt, je eine Palme zwischen
zwei Cherubim, und jeder Cherub hatte zwei Angesichter.

41:19 Zur einen Palme wendete er ein Menschengesicht, zur andern Palme ein
Löwengesicht; die Darstellungen liefen rings um das ganze Haus.

41:20 Vom Boden an bis oberhalb der Tür waren Cherubim und Palmwedel an
der Wand geschnitzt.

41:21 Und die Türpfosten im Tempel waren viereckig. Und vor dem
Allerheiligsten stand etwas, das aussah
(21 und 22) 2. Mose 25,23-30; 40,22-23

41:22 wie ein Altar aus Holz; der war drei Ellen hoch und zwei Ellen lang
und breit und hatte Ecken, und sein Fuß und seine Wände waren aus
Holz. Und er sprach zu mir: Das ist der Tisch, der vor dem HERRN
steht.

41:23 Und die Tempelhalle und das Allerheiligste hatten je zwei Türflügel;

41:24 zwei Türflügel hatten die Türen, beide Türflügel konnten sich
drehen, jede Tür hatte zwei Türflügel.

41:25 Und auch an den Türflügeln der Tempelhalle waren Cherubim und
Palmwedel dargestellt wie an den Wänden. Und ein Gitter aus Holz war
außen vor der Vorhalle.

41:26 Und Fenster mit Stäben und Palmwedel waren auf beiden Seiten an den
Wänden der Vorhalle.

42:1 Und er führte mich hinaus zum äußeren Vorhof nach Norden und
brachte mich zu den Kammern, die gegenüber dem Hofraum und gegenüber
jenem Gebäude an der Nordseite lagen,
(1-3) Kap 40,17; 41,9-10; 41,13

42:2 die Länge hundert Ellen, an der Nordseite, und die Breite fünfzig
Ellen.

42:3 Zwischen den zwanzig Ellen des inneren Vorhofs und dem Pflaster im
äußeren Vorhof war Absatz an Absatz, dreimal.

42:4 Und ins Innere führte vor den Kammern ein Gang, zehn Ellen breit und
hundert Ellen lang, und ihre Türen lagen nach Norden.

42:5 Und die oberen Kammern des Baues waren kürzer als seine unteren und
mittleren Kammern; denn die Absätze nahmen Raum von ihnen weg.

42:6 Denn sie waren drei Stockwerke hoch und hatten keine Säulen, wie die
Vorhöfe Säulen hatten. Darum waren die oberen Kammern gegenüber den
unteren und mittleren verkürzt vom Boden an.

42:7 Und außen vor den Kammern nach dem äußeren Vorhof hin lief eine
Mauer an den Kammern entlang, fünfzig Ellen lang.

42:8 Denn die Länge der Kammern nach dem äußeren Vorhof zu betrug fünfzig
Ellen, aber am Tempel entlang waren es hundert Ellen.

42:9 Und unten an diesen Kammern war der Zugang von Osten her, wenn man
vom äußeren Vorhof her zu ihnen hineinging,

42:10 am Anfang der äußeren Mauer. In der Richtung nach Süden lagen auch
Kammern dem Hofraum und jenem Gebäude gegenüber.

42:11 Und ein Gang lief vor ihnen hin ganz wie vor jenen Kammern an der
Nordseite; ihre Länge und ihre Breite, ihre Ausgänge und ihre
Einrichtungen und ihre Türen waren gleich.

42:12 Und wie die Türen der Kammern nach Süden lagen, so war auch eine Tür
am Anfang des Ganges, nämlich des Ganges am Bau entlang, wenn man
von Osten her kommt.

42:13 Und er sprach zu mir: Die Kammern im Norden und die Kammern im Süden
gegenüber dem Hofraum, das sind die heiligen Kammern, in denen die
Priester, die zum HERRN nahen, die hochheiligen Opfer essen. Dort
legen sie die hochheiligen Opfer nieder, die Speisopfer, die
Sündopfer und die Schuldopfer; denn die Stätte ist heilig.

42:14 Und wenn die Priester in das Heiligtum hineingehen, dürfen sie von
dort nicht wieder in den äußeren Vorhof gehen, sondern sollen zuvor
in den Kammern ihre Kleider ablegen, in denen sie Dienst getan
haben, denn die sind heilig; und sie sollen ihre andern Kleider
anlegen und dann hinausgehen unter das Volk.
Kap 44,19

Der Umfang des Tempelbezirks

42:15 Und als er den Tempel im Inneren ganz ausgemessen hatte, führte er
mich hinaus zum Osttor und maß den ganzen Umfang des Tempels.

42:16 Er maß die Ostseite mit der Meßrute: fünfhundert Ruten;

42:17 und die Nordseite maß er auch: fünfhundert Ruten;

42:18 desgleichen die Südseite auch: fünfhundert Ruten.

42:19 Und er wandte sich zur Westseite und maß auch fünfhundert Ruten.

42:20 Nach allen vier Windrichtungen maß er. Und es war eine Mauer
ringsherum, fünfhundert Ruten im Geviert, damit das Heilige von dem
Unheiligen geschieden sei.

Der Einzug der Herrlichkeit des HERRN in den Tempel

43:1 Und er führte mich wieder zum Tor im Osten.

43:2 Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes Israels kam von Osten und
brauste, wie ein großes Wasser braust, und es ward sehr licht auf
der Erde von seiner Herrlichkeit.
Kap 1,28

43:3 Und es war ganz so wie das Gesicht, das ich geschaut hatte, als der
Herr kam, um die Stadt zu zerstören, und wie das Gesicht, das ich
gesehen hatte am Fluß Kebar. Da fiel ich nieder auf mein Angesicht.
Kap 8,1 - 11,24; Kap 1,1-28

43:4 Und die Herrlichkeit des HERRN kam hinein ins Tempelhaus durch das
Tor, das nach Osten liegt.
Kap 10,19

43:5 Da hob mich der Geist auf und brachte mich in den inneren Vorhof;
und siehe, die Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.
Kap 1,28; 2. Mose 40,34; 1. Kön 8,10-11

43:6 Und ich hörte einen mit mir reden vom Hause heraus, während der Mann
neben mir stand.

43:7 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, das ist der Ort meines
Thrones und die Stätte meiner Fußsohlen; hier will ich für immer
wohnen unter den Israeliten. Und das Haus Israel soll nicht mehr
meinen heiligen Namen entweihen, weder sie noch ihre Könige, durch
ihren Götzendienst und durch die Leichen ihrer Könige, wenn sie
sterben;
Ps 132,7-8

43:8 denn sie haben ihre Schwelle an meine Schwelle und ihre Pfosten
neben meine Pfosten gesetzt, so daß nur eine Wand zwischen mir und
ihnen war, und haben so meinen heiligen Namen entweiht durch die
Greuel, die sie taten; darum habe ich sie auch in meinem Zorn
vertilgt.
Kap 8,7-18

43:9 Nun aber sollen sie ihren Götzendienst und die Leichen ihrer Könige
weit von mir wegtun, und ich will für immer unter ihnen wohnen.

43:10 Und du, Menschenkind, beschreibe dem Haus Israel den Tempel, sein
Aussehen und seinen Plan, damit sie sich schämen ihrer Missetaten.
Kap 36,32

43:11 Und wenn sie sich all dessen schämen, was sie getan haben, so zeige
ihnen Plan und Gestalt des Tempels und seine Ausgänge und Eingänge
und seinen ganzen Plan und alle seine Ordnungen und alle seine
Gesetze. Schreibe sie vor ihren Augen auf, damit sie auf seinen
ganzen Plan und alle seine Ordnungen achthaben und danach tun.

43:12 Das soll aber das Gesetz des Tempels sein: auf der Höhe des Berges
soll sein ganzes Gebiet ringsum hochheilig sein. Siehe, das ist das
Gesetz des Tempels.

Der Altar und seine Weihe

43:13 Das sind aber die Maße des Altars, gemessen nach Ellen, die eine
Handbreit länger sind als die gewöhnliche Elle: sein Sockel ist eine
Elle hoch und eine Elle breit, und die Leiste an seinem Rand ist
eine Spanne hoch ringsherum. Und das ist die Höhe des Altars:
(13-17) Kap 40,47; 2. Mose 27,1-8

43:14 von dem Sockel auf der Erde bis an den unteren Absatz sind es zwei
Ellen in der Höhe und eine Elle in der Breite, und von dem
niedrigeren Absatz bis zu dem höheren Absatz sind es vier Ellen in
der Höhe und eine Elle in der Breite;

43:15 und der Opferherd ist vier Ellen hoch, und auf dem Opferherd stehen
nach oben vier Hörner.

43:16 Und der Opferherd ist zwölf Ellen lang und zwölf Ellen breit im
Geviert.

43:17 Und der obere Absatz ist vierzehn Ellen lang und vierzehn Ellen
breit im Geviert, und eine Leiste geht ringsherum, eine halbe Elle
hoch; und sein Sockel ist eine Elle hoch, und seine Stufen liegen
nach Osten hin.

43:18 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, so spricht Gott der HERR:
Dies sollen die Ordnungen für den Altar sein an dem Tage, an dem er
gebaut ist, um Brandopfer auf ihm zu opfern und Blut an ihn zu
sprengen.

43:19 Da sollst du den levitischen Priestern aus dem Geschlecht Zadoks,
die vor mich treten, um mir zu dienen, spricht Gott der HERR, einen
jungen Stier zum Sündopfer geben.
(19-21) Kap 40,46; 3. Mose 4,1-12

43:20 Und von seinem Blut sollst du nehmen und damit die vier Hörner
besprengen und die vier Ecken des Absatzes und die Leiste, die
ringsherum geht; damit sollst du ihn entsündigen und Sühne für ihn
schaffen.

43:21 Und du sollst den Stier des Sündopfers nehmen und ihn verbrennen auf
dem Platz am Tempel, wo man die Opfertiere mustert, außerhalb des
Heiligtums.

43:22 Aber am nächsten Tag sollst du einen Ziegenbock opfern, der ohne
Fehler ist, als Sündopfer und den Altar damit entsündigen, wie er
mit dem Stier entsündigt ist.

43:23 Nachdem du den Altar entsündigt hast, sollst du einen jungen Stier
opfern, der ohne Fehler ist, und einen Widder von der Herde ohne
Fehler

43:24 und sollst sie beide vor dem HERRN opfern, und die Priester sollen
Salz auf sie streuen und sollen sie so dem HERRN opfern als
Brandopfer.

43:25 So sollst du sieben Tage lang täglich einen Bock als Sündopfer
opfern, und sie sollen einen jungen Stier und einen Widder von der
Herde, die beide ohne Fehler sind, opfern.

43:26 So sollen sie sieben Tage lang für den Altar Sühne schaffen und ihn
reinigen und ihre Hände füllen.

43:27 Und nach diesen Tagen sollen die Priester am achten Tag und danach
immer wieder auf dem Altar opfern eure Brandopfer und eure
Dankopfer, so will ich euch gnädig sein, spricht Gott der HERR.

Das verschlossene Osttor

44:1 Und er führte mich wieder zu dem äußeren Tor des Heiligtums im
Osten; es war aber zugeschlossen.
(1 und 2) Kap 43,4

44:2 Und der HERR sprach zu mir: Dies Tor soll zugeschlossen bleiben und
nicht aufgetan werden, und niemand soll dort hineingehen. Denn der
HERR, der Gott Israels, ist dort eingezogen; darum soll es
zugeschlossen bleiben.

44:3 Nur der Fürst darf sich, weil er der Fürst ist, dort niederlassen
und das Opfermahl essen vor dem HERRN. Durch die Vorhalle des Tores
soll er hineingehen und durch sie wieder herausgehen.
Kap 46,2

Weisungen für den Dienst im Tempel

44:4 Danach führte er mich zum Tor im Norden vor das Haus des HERRN. Und
ich sah, und siehe, das Haus war erfüllt von der Herrlichkeit des
HERRN, und ich fiel auf mein Angesicht.

44:5 Und der HERR sprach zu mir: Du Menschenkind, gib acht und sieh mit
deinen Augen und höre mit deinen Ohren alles, was ich dir sagen will
von allen Ordnungen und Gesetzen im Haus des HERRN, und gib acht,
wie man es halten soll mit dem Zutritt zum Heiligtum an allen
Eingängen.

44:6 Und sage dem Haus des Widerspruchs, dem Hause Israel: So spricht
Gott der HERR: Laßt's genug sein, ihr vom Hause Israel, mit allen
euren Greueltaten!

44:7 Denn ihr habt fremde Leute mit unbeschnittenem Herzen und
unbeschnittenem Fleisch in mein Heiligtum hineingelassen und so mein
Haus entheiligt, als ihr mir Brot, Fett und Blut opfertet; so habt
ihr meinen Bund gebrochen mit allen euren Greueltaten;
Jes 52,1; Jer 9,25

44:8 ihr habt nicht selbst den Dienst in meinem Heiligtum getan, sondern
habt sie bestellt, um für euch den Dienst in meinem Heiligtum zu
tun.

44:9 Darum spricht Gott der HERR: Es soll kein Fremder mit
unbeschnittenem Herzen und unbeschnittenem Fleisch in mein Heiligtum
kommen von allen Fremdlingen, die unter den Israeliten leben,

44:10 sondern die Leviten, die von mir abgewichen sind, als Israel von mir
abfiel und irreging, ihren Götzen nach, die sollen ihre Sünde tragen

44:11 und sollen in meinem Heiligtum Dienst tun als Hüter an den Türen des
Hauses und als Diener des Hauses. Sie sollen das Brandopfer und das
Schlachtopfer für das Volk schlachten und sollen vor ihnen stehen
und ihnen dienen.

44:12 Weil sie ihnen gedient haben vor ihren Götzen und dem Hause Israel
einen Anlaß zur Sünde gegeben haben, darum habe ich meine Hand gegen
sie erhoben, spricht Gott der HERR, daß sie ihre Sünde tragen
müssen.

44:13 Und sie sollen nicht zu mir nahen, um mir Priesterdienst zu tun, und
sollen zu dem, was mir heilig ist, und an die hochheiligen Opfer
nicht kommen, sondern sollen ihre Schande tragen für ihre Greuel,
die sie getan haben.

44:14 Darum habe ich sie bestellt, den Dienst an meinem Hause zu tun bei
aller Arbeit und bei allem, was dort zu tun ist.

44:15 Aber die levitischen Priester, die Söhne Zadok, die den Dienst an
meinem Heiligtum getan haben, als die Israeliten von mir abfielen,
die sollen vor mich treten, um mir zu dienen, und vor mir stehen, um
mir Fett und Blut zu opfern, spricht Gott der HERR.
Kap 40,46

44:16 Sie sollen hineingehen in mein Heiligtum und vor meinen Tisch
treten, um mir zu dienen, und sollen meinen Dienst tun.

44:17 Und wenn sie durch die Tore des inneren Vorhofs gehen wollen, sollen
sie leinene Kleider anziehen und nichts Wollenes anhaben, solange
sie in den Toren des inneren Vorhofs und im Hause Dienst tun.
3. Mose 16,4

44:18 Und sie sollen einen leinenen Kopfbund auf ihrem Haupt haben und
leinene Beinkleider um ihre Lenden und sollen sich nicht mit Zeug
gürten, das Schweiß wirkt.

44:19 Und wenn sie in den äußeren Vorhof zum Volk herausgehen, sollen sie
die Kleider, in denen sie Dienst getan haben, ausziehen und in die
Kammern des Heiligtums legen und andere Kleider anziehen, damit sie
das Volk nicht durch ihre Kleider mit dem Heiligen in Berührung
bringen.
Kap 42,14

Ordnungen für die Priester

44:20 Ihr Haupt sollen sie nicht kahlscheren und auch nicht die Haare
frei wachsen lassen, sondern sie sollen die Haare ringsherum
abschneiden.
3. Mose 19,27

44:21 Und die Priester sollen keinen Wein trinken, wenn sie in den
inneren Vorhof gehen sollen.
3. Mose 10,9

44:22 Und sie sollen keine Witwe oder Verstoßene zur Frau nehmen, sondern
eine Jungfrau vom Hause Israel oder die Witwe eines Priesters.
3. Mose 21,13-14

44:23 Und sie sollen mein Volk lehren, daß es zu unterscheiden wisse
zwischen Heiligem und Unheiligem und zwischen Reinem und Unreinem.
Kap 22,26; 3. Mose 10,10

44:24 Und wenn eine Streitsache vor sie kommt, sollen sie Richter sein
und nach meinem Recht das Urteil sprechen und sollen bei allen
meinen Festen meine Gebote und Ordnungen halten und meine Sabbate
heiligen.
5. Mose 17,8-9

44:25 Und sie sollen zu keinem Toten gehen und sich unrein machen, nur
zu Vater und Mutter, Sohn oder Tochter, Bruder oder einer Schwester,
die noch keinen Mann gehabt hat; an ihnen dürfen sie sich unrein
machen.
4. Mose 19,11; 3. Mose 21,1-4

44:26 Und nach seiner Reinigung soll man ihm zuzählen sieben Tage.

44:27 Und wenn er wieder hinein zum Heiligtum geht in den inneren Vorhof,
um im Heiligtum Dienst zu tun, soll er sein Sündopfer opfern,
spricht Gott der HERR.

44:28 Und Erbbesitz sollen sie nicht haben; denn ich bin ihr Erbbesitz.
Auch sollt ihr ihnen kein Eigentum an Land geben in Israel; denn ich
bin ihr Eigentum.
4. Mose 18,20

44:29 Sie sollen ihre Nahrung haben vom Speisopfer, Sündopfer und
Schuldopfer, und alles dem Bann Verfallene in Israel soll ihnen
gehören.
4. Mose 18,14

44:30 Und das Beste von allen ersten Früchten und die Abgaben von allem,
wovon ihr Abgaben leistet, sollen den Priestern gehören. Ihr sollt
den Priestern auch die Erstlinge eures Teiges geben, damit Segen
auf deinem Hause ruhe.
2. Mose 25,2; 4. Mose 15,20; Neh 10,38

44:31 Was aber verendet oder zerrissen ist, es seien Vögel oder andere
Tiere, das sollen die Priester nicht essen.
3. Mose 22,8

Die Landabgabe für den heiligen Bezirk;
die Landanteile der Stadt und des Fürsten

45:1 Wenn ihr nun das Land durchs Los austeilt, sollt ihr eine Abgabe vom
Land absondern, die dem HERRN heilig sein soll,
fünfundzwanzigtausend Ellen lang und zwanzigtausend breit; dieser
Raum soll heilig sein, soweit er reicht.

45:2 Von ihm sollen auf das Heiligtum kommen je fünfhundert Ellen im
Geviert und dazu ein freier Raum ringsherum von fünfzig Ellen.

45:3 Und auf diesem abgemessenen Raum sollst du abmessen eine Länge von
fünfundzwanzigtausend Ellen und eine Breite von zehntausend; und
darin soll das Heiligtum stehen, das Allerheiligste.

45:4 Das soll ein heiliges Gebiet im Lande sein und den Priestern
gehören, die im Heiligtum dienen und vor den HERRN treten, um ihm zu
dienen, damit sie Raum für ihre Häuser haben, und es soll heilig
sein.

45:5 Aber die Leviten, die am Tempel Dienst tun, sollen auch einen Raum
fünfundzwanzigtausend Ellen lang und zehntausend breit als ihr
Eigentum bekommen, damit sie da wohnen.

45:6 Und der Stadt sollt ihr als Eigentum zuweisen einen Raum von
fünftausend Ellen Breite und fünfundzwanzigtausend Ellen Länge,
entlang der Abgabe für das Heiligtum. Das soll dem ganzen Hause
Israel gehören.
Kap 48,15-20

45:7 Dem Fürsten aber sollt ihr auch einen Raum geben zu beiden Seiten
der Abgabe für das Heiligtum und des Eigentums der Stadt, neben der
Abgabe für das Heiligtum und dem Eigentum der Stadt, im Westen
westwärts und im Osten ostwärts, und es soll die Länge einem der
Stammesgebiete entsprechen von der Grenze im Westen bis zur Grenze
im Osten
Kap 48,21-22

45:8 des Landes. Das soll sein Eigentum sein in Israel, damit meine
Fürsten nicht mehr meinem Volk das Seine nehmen, sondern das Land
dem Hause Israel für seine Stämme lassen.
Kap 46,18

Mahnung an die Fürsten

45:9 So spricht Gott der HERR: Ihr habt's lange genug schlimm getrieben,
ihr Fürsten Israels; laßt ab von Frevel und Gewalttat und tut, was
recht und gut ist, und hört auf, Leute in meinem Volk von Haus und
Hof zu vertreiben, spricht Gott der HERR.
1. Kön 12,4; 12,11; 21,1-29; Jer 21,11-12; Mi 3,1-3

45:10 Ihr sollt rechtes Gewicht und rechten Scheffel und rechtes Maß
haben.
3. Mose 19,36; 5. Mose 25,15

45:11 Ein Scheffel und ein Eimer sollen gleich sein, so daß ein Eimer den
zehnten Teil von einem Faß hat und ein Scheffel auch den zehnten
Teil von einem Faß; nach dem Faß soll man sie beide messen.

45:12 Und ein Lot soll zwanzig Gramm haben und ein Pfund fünfzig Lot.

Die Aufgaben des Fürsten im Opferdienst

45:13 Das soll nun die Abgabe sein, die ihr leisten sollt, nämlich den
sechsten Teil eines Scheffels von einem Faß Weizen und den sechsten
Teil eines Scheffels von einem Faß Gerste.

45:14 Und vom Öl sollt ihr geben je den zehnten Teil eines Eimers von
einem Faß, das zehn Eimer oder zehn Scheffel faßt; denn zehn Eimer
sind zehn Scheffel;

45:15 und je ein Lamm von zweihundert Schafen von den Herden Israels zum
Speisopfer und Brandopfer und Dankopfer, um für sie Sühne zu
schaffen, spricht Gott der HERR.

45:16 Alles Volk des Landes soll diese Abgaben zum Fürsten in Israel
bringen.

45:17 Und der Fürst soll die Brandopfer, Speisopfer und Trankopfer
ausrichten an den Festen, Neumonden und Sabbaten und an allen
Feiertagen des Hauses Israel. Er soll die Sündopfer und Speisopfer,
Brandopfer und Dankopfer darbringen, um Sühne zu schaffen für das
Haus Israel.
2. Sam 6,17-18

45:18 So spricht Gott der HERR: Am ersten Tag des ersten Monats sollst du
nehmen einen jungen Stier, der ohne Fehler ist, und das Heiligtum
entsündigen.

45:19 Und der Priester soll von dem Blut des Sündopfers nehmen und die
Pfosten am Tempel damit besprengen und die vier Ecken des Absatzes
am Altar samt den Pfosten am Tor des inneren Vorhofs.

45:20 So sollst du auch tun am ersten Tag des siebenten Monats wegen
derer, die sich verfehlt haben aus Versehen oder Unwissenheit;
damit entsühnt ihr den Tempel.
3. Mose 4,22; 5,17-18

45:21 Am vierzehnten Tag des ersten Monats sollt ihr das Passa halten und
sieben Tage feiern und ungesäuertes Brot essen.
3. Mose 23,5

45:22 An diesem Tag soll der Fürst für sich und für alles Volk des Landes
einen Stier zum Sündopfer opfern.

45:23 Und an den sieben Tagen des Festes soll er dem HERRN täglich ein
Brandopfer darbringen, je sieben Stiere und sieben Widder, die ohne
Fehler sind, und je einen Ziegenbock zum Sündopfer.
4. Mose 28,17-25

45:24 Zum Speisopfer aber soll er je einen Scheffel zu einem Stier und
einen Scheffel zu einem Widder opfern und je eine Kanne Öl zu einem
Scheffel.
Kap 46,5; 4. Mose 15,4-12

45:25 Vom fünfzehnten Tag des siebenten Monats an soll er sieben Tage
nacheinander feiern wie jene sieben Tage und es ebenso halten mit
Sündopfer, Brandopfer, Speisopfer samt dem Öl.
3. Mose 23,34

46:1 So spricht Gott der HERR: Das Tor am inneren Vorhof im Osten soll an
den sechs Werktagen zugeschlossen sein, aber am Sabbattag und am
Neumond soll man's auftun.

46:2 Und der Fürst soll von draußen unter die Vorhalle des Tores treten
und bei den Pfosten am Tor stehenbleiben. Und die Priester sollen
sein Brandopfer und Dankopfer opfern, er aber soll auf der Schwelle
des Tores anbeten und danach wieder hinausgehen; das Tor aber soll
offen bleiben bis zum Abend.
Kap 44,3

46:3 Ebenso soll das Volk des Landes an der Tür dieses Tores anbeten vor
dem HERRN an den Sabbaten und Neumonden.

46:4 Das Brandopfer aber, das der Fürst dem HERRN opfern soll am
Sabbattag, sollen sechs Lämmer sein, die ohne Fehler sind, und ein
Widder ohne Fehler
4. Mose 28,9-10

46:5 und als Speisopfer einen Scheffel zu jedem Widder, als Speisopfer
zu den Lämmern aber, soviel seine Hand gibt, und je eine Kanne Öl zu
einem Scheffel.
Kap 45,24

46:6 Am Neumond aber soll er einen jungen Stier opfern, der ohne Fehler
ist, und sechs Lämmer und einen Widder, auch ohne Fehler,

46:7 und als Speisopfer je einen Scheffel zum Stier und je einen Scheffel
zum Widder, aber zu den Lämmern soviel, wie er geben mag, und je
eine Kanne Öl zu einem Scheffel.

46:8 Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch die Vorhalle des Tores
hineingehen und auf demselben Weg wieder hinausgehen.

46:9 Aber wenn das Volk des Landes vor den HERRN kommt an den Feiertagen,
dann sollen die, die zum Tor im Norden hineingehen, um anzubeten,
durch das Tor im Süden wieder hinausgehen, und die, die zum Tor im
Süden hineingehen, sollen durch das Tor im Norden wieder hinausgehen
und sollen nicht wieder durch das Tor hinausgehen, durch das sie
hineingegangen sind, sondern sollen durch das Tor gegenüber
hinausgehen.

46:10 Der Fürst aber soll mit ihnen sein, wenn sie hinein- und wenn sie
hinausgehen.

46:11 Und an den Festen und Feiertagen soll man als Speisopfer zu je einem
Stier einen Scheffel und zu je einem Widder einen Scheffel opfern
und zu den Lämmern, soviel seine Hand gibt, und je eine Kanne Öl zu
einem Scheffel.

46:12 Wenn aber der Fürst ein Brandopfer oder Dankopfer als freiwillige
Gabe dem HERRN darbringen will, so soll man ihm das Tor im Osten
auftun, damit er sein Brandopfer und Dankopfer opfern kann, wie er
es sonst am Sabbat zu opfern pflegt. Und wenn er wieder hinausgeht,
soll man das Tor hinter ihm zuschließen.

46:13 Und er soll dem HERRN täglich ein Brandopfer darbringen, nämlich
ein einjähriges Schaf ohne Fehler; das soll er alle Morgen opfern.
2. Mose 29,38-42; 4. Mose 28,3

46:14 Und er soll alle Morgen den sechsten Teil eines Scheffels als
Speisopfer dazu darbringen und den dritten Teil einer Kanne Öl, um
das Feinmehl zu besprengen, als ein Speisopfer für den HERRN. Das
soll eine ewige Ordnung sein über das tägliche Opfer.

46:15 Und so sollen sie das Schaf mit dem Speisopfer und dem Öl alle
Morgen opfern als tägliches Brandopfer.

Bestimmungen über das Erbland des Fürsten

46:16 So spricht Gott der HERR: Wenn der Fürst einem seiner Söhne ein
Geschenk gibt von seinem Erbe, soll es seinen Söhnen verbleiben, und
sie sollen es als ihr Erbe besitzen.

46:17 Wenn er aber einem seiner Großen von seinem Erbteil etwas schenkt,
so sollen sie es besitzen bis zum Jahr der Freilassung, und dann
soll es an den Fürsten wieder zurückfallen; nur der Anteil seiner
Söhne soll diesen verbleiben.
3. Mose 25,10; Jer 34,8

46:18 Es soll auch der Fürst dem Volk nichts nehmen von seinem Erbteil,
um sie dadurch aus ihrem Eigentum zu verdrängen, sondern er soll
sein Eigentum auf seine Söhne vererben, damit nicht jemand von
meinem Volk aus seinem Eigentum vertrieben wird.
Kap 45,8-9

Die Opferküchen

46:19 Und er führte mich durch den Eingang an der Seite des Tores zu den
heiligen Kammern im Norden, die den Priestern gehörten, und siehe,
dort war ein Raum in der Ecke im Westen.

46:20 Und er sprach zu mir: Dies ist der Ort, wo die Priester das
Schuldopfer und das Sündopfer kochen und das Speisopfer backen
sollen, damit sie es nicht in den äußeren Vorhof hinaustragen müssen
und so das Volk mit dem Heiligen in Berührung bringen.

46:21 Danach führte er mich in den äußeren Vorhof hinaus und ließ mich in
die vier Ecken des Vorhofs gehen. Und siehe, da war in jeder Ecke
des Vorhofs wieder ein Vorhof.

46:22 In den vier Ecken des Vorhofs waren kleine Vorhöfe, vierzig Ellen
lang und dreißig Ellen breit, alle vier von gleichem Maß.

46:23 Und es ging eine Mauer um jeden der vier Vorhöfe herum; da waren
Herde ringsherum unten an den Mauern.

46:24 Und er sprach zu mir: Dies sind die Küchen, in denen die
Tempeldiener das Schlachtopfer des Volks kochen sollen.

Der wunderbare Strom aus dem Tempel

47:1 Und er führte mich wieder zu der Tür des Tempels. Und siehe, da
floß ein Wasser heraus unter der Schwelle des Tempels nach Osten;
denn die vordere Seite des Tempels lag gegen Osten. Und das Wasser
lief unten an der südlichen Seitenwand des Tempels hinab, südlich am
Altar vorbei.
(1-12) 1. Mose 2,10-14; Joel 4,18; Offb 22,1

47:2 Und er führte mich hinaus durch das Tor im Norden und brachte mich
außen herum zum äußeren Tor im Osten; und siehe, das Wasser sprang
heraus aus seiner südlichen Seitenwand.

47:3 Und der Mann ging heraus nach Osten und hatte eine Meßschnur in der
Hand, und er maß tausend Ellen und ließ mich durch das Wasser gehen;
da ging es mir bis an die Knöchel.
Kap 40,3

47:4 Und er maß abermals tausend Ellen und ließ mich durch das Wasser
gehen: da ging es mir bis an die Knie; und er maß noch tausend Ellen
und ließ mich durch das Wasser gehen: da ging es mir bis an die
Lenden.

47:5 Da maß er noch tausend Ellen: da war es ein Strom, so tief, daß ich
nicht mehr hindurchgehen konnte; denn das Wasser war so hoch, daß
man schwimmen mußte und nicht hindurchgehen konnte.

47:6 Und er sprach zu mir: Du Menschenkind, hast du das gesehen? Und er
führte mich zurück am Ufer des Flusses entlang.

47:7 Und als ich zurückkam, siehe, da standen sehr viele Bäume am Ufer
auf beiden Seiten.

47:8 Und er sprach zu mir: Dies Wasser fließt hinaus in das östliche
Gebiet und weiter hinab zum Jordantal und mündet ins Tote Meer. Und
wenn es ins Meer fließt, soll dessen Wasser gesund werden,

47:9 und alles, was darin lebt und webt, wohin der Strom kommt, das soll
leben. Und es soll sehr viele Fische dort geben, wenn dieses Wasser
dorthin kommt; und alles soll gesund werden und leben, wohin dieser
Strom kommt.
2. Mose 15,23

47:10 Und es werden an ihm die Fischer stehen. Von En-Gedi bis nach
En-Eglajim wird man die Fischgarne aufspannen; denn es wird dort
sehr viele Fische von aller Art geben wie im großen Meer.

47:11 Aber die Teiche und Lachen daneben werden nicht gesund werden,
sondern man soll daraus Salz gewinnen.

47:12 Und an dem Strom werden an seinem Ufer auf beiden Seiten allerlei
fruchtbare Bäume wachsen; und ihre Blätter werden nicht verwelken,
und mit ihren Früchten hat es kein Ende. Sie werden alle Monate
neue Früchte bringen; denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre
Früchte werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei.
Jes 32,15; Offb 22,2

Die Grenzen des Landes

47:13 So spricht Gott der HERR: Dies sind die Grenzen, nach denen ihr das
Land den zwölf Stämmen Israels austeilen sollt; zwei Teile gehören
dem Stamm Josef.
1. Mose 48,5; Jos 17,17

47:14 Und ihr sollt es als Erbteil bekommen, einer wie der andere; denn
ich habe meine Hand aufgehoben zum Schwur, dies Land euren Vätern
zu geben, und so soll es euch als Erbteil zufallen.
1. Mose 12,7

47:15 Dies ist nun die Grenze des Landes gegen Norden: von dem großen
Meer an auf Hetlon zu nach Zedad,
(15-20) 4. Mose 34,2-12

47:16 Hamat, Berota, Sibrajim, das an Damaskus und Hamat grenzt, und
Hazar-Enan, das an den Hauran grenzt.

47:17 Und so soll die Grenze laufen vom Meer an bis nach Hazar-Enan, und
Damaskus und Hamat sollen nördlich liegenbleiben. Das sei die Grenze
gegen Norden.

47:18 Aber die Grenze gegen Osten: von Hazar-Enan, das zwischen dem Hauran
und Damaskus liegt, der Jordan zwischen Gilead und dem Lande Israel
bis hinab ans östliche Meer nach Tamar. Das soll die Grenze gegen
Osten sein.

47:19 Aber die Grenze gegen Süden läuft von Tamar bis an das Haderwasser
von Kadesch und den Bach Ägyptens hinab bis an das große Meer. Das
soll die Grenze gegen Süden sein.
4. Mose 20,13; 4. Mose 34,5

47:20 Und an der Seite gegen Westen ist das große Meer die Grenze bis
gegenüber Hamat. Das sei die Grenze gegen Westen.

Die Verteilung des Landes

47:21 Und ihr sollt dies Land austeilen unter die Stämme Israels,

47:22 und wenn ihr das Los werft, um das Land unter euch zu teilen, so
sollt ihr die Fremdlinge, die bei euch wohnen und Kinder unter euch
zeugen, halten wie die Einheimischen unter den Israeliten; mit euch
sollen sie ihren Erbbesitz erhalten unter den Stämmen Israels,
3. Mose 19,33-34

47:23 und ihr sollt auch ihnen ihren Anteil am Lande geben, jedem bei dem
Stamm, bei dem er wohnt, spricht Gott der HERR.

48:1 Dies sind die Namen der Stämme: Von Norden vom Meer an auf dem Wege
nach Hetlon zu nach Hamat und Hazar-Enan, so daß Damaskus nördlich
liegenbleibt, gegen Hamat: das soll Dan als seinen Anteil haben von
Osten bis nach Westen.
Kap 47,15-17

48:2 Neben Dan soll Asser seinen Anteil haben von Osten bis nach Westen.

48:3 Neben Asser soll Naftali seinen Anteil haben von Osten bis nach
Westen.

48:4 Neben Naftali soll Manasse seinen Anteil haben von Osten bis nach
Westen.

48:5 Neben Manasse soll Ephraim seinen Anteil haben von Osten bis nach
Westen.

48:6 Neben Ephraim soll Ruben seinen Anteil haben von Osten bis nach
Westen.

48:7 Neben Ruben soll Juda seinen Anteil haben von Osten bis nach Westen.

48:8 Neben Juda aber sollt ihr einen Teil als Abgabe absondern von Osten
bis nach Westen, der fünfundzwanzigtausend Ellen breit und so lang
ist wie sonst ein Anteil von Osten bis nach Westen. Mitten darin
soll das Heiligtum stehen.
(8-20) Kap 45,1-8

48:9 Das Land, das ihr als Abgabe dem HERRN absondern sollt, soll
fünfundzwanzigtausend Ellen lang und zehntausend Ellen breit sein.

48:10 Und diese Abgabe für das Heiligtum soll den Priestern gehören,
nämlich fünfundzwanzigtausend Ellen lang an der Nordseite und an der
Südseite und zehntausend Ellen breit an der Ostseite und an der
Westseite. Und das Heiligtum des HERRN soll mitten darin stehen.

48:11 Es soll den geweihten Priestern gehören, den Söhnen Zadok, die mir
Dienst getan haben und nicht mit den Israeliten abgefallen sind, wie
die Leviten abgefallen sind.
Kap 40,46

48:12 Und diese besondere Abgabe von der Abgabe des Landes soll ihnen
gehören und hochheilig sein, neben dem Gebiet der Leviten.

48:13 Die Leviten aber sollen neben dem Gebiet der Priester auch ein
Gebiet von fünfundzwanzigtausend Ellen in der Länge und zehntausend
Ellen in der Breite haben; denn im ganzen soll die Länge
fünfundzwanzigtausend Ellen und die Breite zwanzigtausend Ellen
sein.

48:14 Und sie dürfen nichts davon verkaufen oder vertauschen, damit dieser
beste Teil des Landes nicht in andere Hände kommt; denn er ist dem
HERRN geheiligt.

48:15 Aber die übrigen fünftausend Ellen in der Breite entlang den
fünfundzwanzigtausend Ellen sollen nicht heilig, sondern für die
Stadt zum Wohnen und zur Weidetrift bestimmt sein, und die Stadt
soll mitten darin stehen.

48:16 Und das sollen ihre Maße sein: viertausendfünfhundert Ellen an der
Nordseite und an der Südseite, ebenso auch an der Ostseite und an
der Westseite viertausendfünfhundert Ellen.
Offb 21,16

48:17 Die Weidetrift der Stadt soll zweihundertfünfzig Ellen gegen Norden
und gegen Süden messen, ebenso auch gegen Osten und gegen Westen
zweihundertfünfzig Ellen.

48:18 Aber das übrige Gebiet entlang der Abgabe für das Heiligtum, nämlich
zehntausend Ellen gegen Osten und zehntausend Ellen gegen Westen,
das soll dem Unterhalt derer dienen, die in der Stadt arbeiten.

48:19 Und Arbeiter aus allen Stämmen Israels sollen in der Stadt arbeiten.

48:20 So soll die ganze Abgabe fünfundzwanzigtausend Ellen im Geviert
sein. Ein Viereck soll die Abgabe für das Heiligtum sein mit dem,
was Eigentum der Stadt ist.

48:21 Was aber noch übrig ist, soll dem Fürsten gehören, nämlich auf
beiden Seiten neben der Abgabe für das Heiligtum und neben dem
Eigentum der Stadt entlang den fünfundzwanzigtausend Ellen an der
Ostseite und an der Westseite, so weit wie die Anteile der Stämme
reichen; das soll dem Fürsten gehören. Die Abgabe für das Heiligtum
und der Tempel sollen in der Mitte liegen.
(21 und 22) Kap 45,7

48:22 Abgesehen von dem Eigentum der Leviten und dem Eigentum der Stadt,
das mitten im Gebiet des Fürsten liegt, soll das Land zwischen dem
Gebiet Judas und dem Gebiet Benjamins dem Fürsten gehören.

48:23 Danach sollen die übrigen Stämme kommen: Benjamin soll seinen Anteil
haben von Osten bis nach Westen.

48:24 Neben dem Gebiet Benjamins soll Simeon seinen Anteil haben von Osten
bis nach Westen.

48:25 Neben dem Gebiet Simeons soll Issachar seinen Anteil haben von Osten
bis nach Westen.

48:26 Neben dem Gebiet Issachars soll Sebulon seinen Anteil haben von
Osten bis nach Westen.

48:27 Neben dem Gebiet Sebulons soll Gad seinen Anteil haben von Osten bis
nach Westen.

48:28 Neben dem Gebiet von Gad soll im Süden die Grenze von Tamar bis an
das Haderwasser von Kadesch laufen und den Bach Ägyptens hinab bis
an das große Meer.
Kap 47,19

48:29 Das ist das Land, das ihr austeilen sollt als Erbteil unter die
Stämme Israels, und das sollen ihre Erbteile sein, spricht Gott der
HERR.

Die Tore der Stadt

48:30 Und dies sollen die Ausgänge der Stadt sein: an der Nordseite mit
ihren viertausendfünfhundert Ellen
(30-35) Offb 21,12-13

48:31 drei Tore: das erste Tor Ruben, das zweite Juda, das dritte Levi;
denn die Tore der Stadt sollen nach den Namen der Stämme Israels
genannt werden.

48:32 So auch an der Ostseite mit ihren viertausendfünfhundert Ellen drei
Tore: nämlich das erste Tor Josef, das zweite Benjamin, das dritte
Dan.

48:33 An der Südseite mit ihren viertausendfünfhundert Ellen auch drei
Tore: das erste Tor Simeon, das zweite Issachar, das dritte Sebulon.

48:34 So auch an der Westseite mit ihren viertausendfünfhundert Ellen drei
Tore: das erste Tor Gad, das zweite Asser, das dritte Naftali.

48:35 So soll der ganze Umfang achtzehntausend Ellen sein. Und alsdann
soll die Stadt genannt werden »Hier ist der HERR«.
Kap 43,7; Jes 60,14; Offb 21,3

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