Read: 1979 Ziele der Kindererziehung


Ziele der Kindererziehung

Aus dem Englischen übersetzt: A Compilation on Bahá'i Education, Compiled by the Research Department of the Universal House of Justice, Bahá'i World Centre, August 1976
ISBN 3870371064
© BAHÁ'Í-VERLAG GmbH, D-6238 Hofheim-Langenhain
1979—136

INHALT
Vorwort 3
Aus den Schriften Bahá'u'lláhs 7
Aus den Schriften 'Abdu'1-Bahás 17
Aus den Schriften Shoghi Effendis und
Briefen, die in seinem Auftrag
geschrieben wurden 83
Anhang: Auszüge aus den Ansprachen
'Abdu'1-Bahás 109

VORWORT
31. August 1976
An alle
Nationalen Geistigen Räte
Liebe Bahá'i-Freunde,
eines der Ziele des Fünfjahresplanes für bestimmte Nationale Geistige Räte ist die Förderung der Bahá'i-Kindererziehung. Aber diese Aufgabe ist für Bahá'í in allen Ländern von grundlegendem Interesse, nicht nur für jene, die im Plan spezielle Ziele erfüllen sollen.
Auf unsere Bitte hin hat die Forschungsabteilung des Weltzentrums diese Sammlung von Bahá'í-Lehren über das Thema Bahá'í-Erziehung für die Freunde in aller Welt vorbereitet zum Studium und zur Verwirklichung, soweit es die Umstände erlauben. Der Hauptteil der Sammlung umfaßt Auszüge aus Tablets oder anderen authentischen Schriften. Zusätzlich findet sich noch ein Nachtrag mit Auszügen aus Ansprachen 'Abdu'1-Bahás, wie sie in Star of the West und The Promulgation of Universal Peace aufgezeichnet sind. Es ist zu hoffen, dass es in Zukunft möglich sein wird, solche wohlbekannten Auszüge durch beglaubigte Übersetzungen der Reden aus der Originalsprache bestätigt zu finden, aber bis dahin können die Freunde sie in ihrer jetzigen Form als Bezugsquellen und zum Studium nutzen. Es steht Ihnen frei, diese Sammlung ganz oder teilweise den Gläubigen Ihres Zuständigkeitsbereiches mitzuteilen, so, wie Sie es für am besten halten.
In einem Brief vom 7. Juni 1939 im Auftrage des Hüters an einen Gläubigen wird erklärt:
»... die Lehren Bahá'u'lláhs und 'Abdu'1-Bahás stellen kein abgeschlossenes und ausführliches Erziehungssystem dar, sondern sie bieten nur bestimmte grundlegende Prinzipien, heben eine Reihe von Erziehungsidealen hervor, die künftige Bahá'í-Erziehungswissenschaft-ler in ihrem Bemühen leiten sollten, einen vollständigen Lehrplan aufzustellen, der sich in voller Übereinstimmung mit dem Geist der Bahá’í-Lehren befindet, und so den Erfordernissen dieses neuen Zeitalters Rechnung tragen.
Diese Grundprinzipien finden sich in den Heiligen Schriften des Glaubens und sollten sorgfältig studiert und allmählich in die verschiedenen Studien- und Universitätsprogramme übernommen werden. Aber die Aufgabe, ein Erziehungssystem aufzustellen, das offiziell vom Glauben anerkannt ist und innerhalb der Bahá’í-Welt Geltung erlangt, kann von der gegenwärtigen Generation der Gläubigen nicht bewältigt, sondern muss nach und nach von Bahá'í-Gelehrten und Erziehungswissenschaftlern der Zukunft gelöst werden.«
Beim Lesen dieser Sammlung sollten die Freunde sich die oben gegebenen Erklärungen vergegenwärtigen und nicht etwas als allumfassende Anweisung auslegen, was vielleicht in Wirklichkeit nur als ein Beispiel für vorteilhaftes Handeln dienen könnte. So richten sich beispielsweise die Zitate aus den Tablets 'Abdu'1-Bahás und den Briefen Shoghi Effendis aus den frühen Jahren seiner Hüterschaft an die persischen Bahá'í, als deren Gemeinde trotz Unterdrückung zahlenmäßig schon groß war und in einer Gesellschaft lebte, in der die schulische Erziehung noch in den Anfängen steckte und dürftig war. Heute gibt es in den meisten Ländern die Schulpflicht, und staatliche Erziehungssyteme sind weit verbreitet und sorgen für eine materielle Erziehung. Deshalb müssen die Hilfsquellen des Glaubens in diesem Bereich auf die geistige und moralische Erziehung unserer Kinder konzentriert werden, und in Gebieten, in denen viele Menschen zum Glauben finden und Analphabetentum noch immer vorherrscht, muss für Elementar- und Nachhilfeunterricht gesorgt werden. Auch müssen die verschiedenen Auszüge im Zusammenhang mit dem Ganzen gelesen werden.
Die richtige Erziehung der Kinder ist von lebenswichtiger Bedeutung für den Fortschritt der Menschheit, und Kernstück und wichtigste Grundlage aller Erziehung ist die geistige und moralische Ausbildung. Wenn wir unsere Mitmenschen die Wahrheiten des Bahá'í-Glaubens und die entsprechende Lebensführung lehren, müssen wir gegen Gleichgültigkeit, Materialismus, Aberglauben und eine Vielzahl irriger Vorstellungen kämpfen, — in unseren neugeborenen Kindern aber finden wir reine Seelen, ungetrübt durch die Welt. Wenn sie heranwachsen, werden sie unzähligen Prüfungen und Schwierigkeiten ausgesetzt sein. Wir haben die Pflicht, sie vom ersten Augenblick an geistig und materiell in der Weise zu erziehen, die Gott aufgezeigt hat, damit sie als Erwachsene Bannerträger Seines Glaubens werden können, geistig und moralisch aus der Menschheit herausragen und, allen Prüfungen gewachsen, zu »Sternen am Himmel des Verstehens« und »sanftfließenden Wassern, von denen das wahre Leben aller Mensch abhängt«, werden.
Wir beten an der Heiligen Schwelle, dass die Edelsteine göttlicher Führung in dieser Sammlung Antrieb und Quelle der Inspiration für Bahá'i-Eltern, -Lehrer und Geistige Räte in der ganzen Welt und ein Segen für die heranwachsenden Generationen sein werden.
Mit liebevollen Baha'i-Grüßen
DAS UNIVERSALE HAUS DER GERECHTIGKEIT

AUS DEN SCHRIFTEN BAHÁ'U'LLÁHS 1)
Die Propheten und Boten Gottes wurden zu dem einzigen Zweck herabgesandt, die Menschheit auf den geraden Weg der Wahrheit zu führen. Ihre Offenbarung hatte den Zweck, alle Menschen zu erziehen, damit sie zur Todesstunde in größter Reinheit und Heiligkeit und in völliger Loslösung zum Throne des Höchsten aufsteigen mögen.2)
Wir haben verordnet, o Volk, dass der höchste und letzte Zweck aller Gelehrsamkeit die Anerkennung Dessen sei, der das höchste Ziel aller Erkenntnis ist.3)
Denke zum Beispiel an die Offenbarung des Lichtes des Namens Gottes, der Erzieher! Siehe, wie die Beweise einer solchen Offenbarung in allen Dingen zutage treten, wie die Besserung aller Wesen von ihm abhängt. Diese Erziehung ist zweifacher Art. Die eine ist allumfassend, ihr Einfluß durchdringt und erhält alle Dinge. Aus diesem Grund hat Gott die Benennung »Herr aller Welten« angenommen. Die andere ist auf jene beschränkt, die unter den Schatten dieses Namens gekommen sind und den Schutz dieser mächtigsten Offenbarung gesucht haben. Wer es aber versäumt, diesen Schutz zu suchen, hat sich selbst dieses Vorrechts beraubt und ist außerstande, aus der geistigen Nahrung Nutzen zu ziehen, die durch die himmlische Gnade dieses Größten Namens herniedergesandt worden ist. Welch tiefe Kluft trennt die eine Art von der anderen! 4)

Der Mensch ist der höchste Talisman. Das Fehlen einer geeigneten Erziehung hat ihn jedoch dessen beraubt, was er von Natur aus besitzt. Durch ein Wort, das aus dem Munde Gottes hervorging, wurde er ins Dasein gerufen. Durch ein weiteres Wort ward er geführt, die Quelle seiner Erziehung zu erkennen. Durch wieder ein anderes Wort wurden seine Stufe und seine Bestimmung sichergestellt. Das Höchste Wesen spricht: Betrachte den Menschen als eine Fundgrube, reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert. Nur die Erziehung kann bewirken, dass sie ihre Schätze enthüllt und die Menschheit fähig wird, Nutzen daraus zu ziehen.5)
Richtet eueren Verstand und eueren Willen auf die Erziehung der Völker und Geschlechter der Erde, damit die Zwietracht, die sie zerreißt, durch die Macht des Größten Namens von ihrem Angesicht getilgt und alle Menschen zu den Erhaltern einer Ordnung und zu Bewohnern einer Stadt wer den.6)
Wir verordnen für alle Menschen das, was zur Erhöhung des Wortes Gottes unter Seinen Dienern führt und gleicherweise zum Fortschritt der Welt des Seins und zur Erhebung der Seelen. Der beste Weg zu diesem Ziel ist die Erziehung des Kindes. Hieran müssen alle und jeder festhalten. Wahrlich, Wir haben euch dieses Gebot in vielen Tablets und auch in Meinem Heiligsten Buche gegeben. Wohl dem, der sich ihm unterwirft.
Wir bitten Gott, dass Er jedem einzelnen beistehe, diesem unausweichlichen Befehl zu gehorchen, der durch die Feder des Altehrwürdigen der Tage erschienen und her abgekommen ist.1)
Jedem Vater ist die Unterweisung seines Sohnes und seiner Tochter in der Kunst des Lesens und Schreibens und in allem, was im Heiligen Tablet niedergeschrieben wurde, zur Pflicht gemacht. Von dem, der diesem Befehl nicht nachkommt, müssen die Treuhänder dann das, was für die Unterweisung der Kinder benötigt wird, nehmen, wenn er wohlhabend ist, wenn nicht, fällt diese Aufgabe dem Haus der Gerechtigkeit zu. Wahrlich, Wir machten es zu einem Schutz der Armen und Bedürftigen. Wer seinen Sohn oder den Sohn eines anderen aufzieht, handelt so, als zöge er einen Meiner Söhne auf. Auf ihn komme Mein Ruhm, Meine Güte, Meine Gnade, die die ganze Welt umfaßt.7)
Männer und Frauen müssen einen Teil des Geldes, das sie durch Handel, Landwirtschaft oder andere Arbeit verdienen, einem vertrauenswürdigen Menschen zur Erziehung und Unterweisung der Kinder übergeben. Diese Summe muss nach den Ratschlägen der Treuhänder des Hauses der Gerechtigkeit für die Erziehung der Kinder verwendet werden.
Tut euer Äußerstes, um sowohl innere wie äußere Vollkommenheit zu erlangen, denn die Frucht des menschlichen Baumes war und wird immer Vollkommenheit im Inneren und Äußeren sein. Es ist nicht wünschenswert, dass ein Mensch ohne Kenntnisse oder Fertigkeiten gelassen wird, weil er dann nichts als ein unfruchtbarer Baum ist. Darum müßt ihr notwendigerweise, soweit es Möglichkeiten und Fähigkeiten erlauben, den Baum des Seins mit Früchten wie Wissen, Weisheit, geistige Erkenntnis und Redegewandtheit schmücken.
Der Mensch gleicht dem Stahl, dessen Wesenskern verborgen ist: Durch Ermahnung und Erklärung, durch guten Rat und Erziehung wird dieser Wesenskern ans Licht gebracht werden. Wenn er jedoch seinem ursprünglichen Zustand überlassen bleibt, wird die Zersetzung durch Leidenschaften und Begierden ihn gänzlich zerstören.1)
Es gibt vieles, das, wenn es vernachlässigt wird, nutzlos bleibt und zu nichts führt. Wie oft sehen wir in dieser Welt ein Kind, das seine Eltern verloren hat und keine Frucht tragen kann, wenn seiner Erziehung und Ausbildung keine Aufmerksamkeit gewidmet wird. Und wer keine Frucht trägt, wäre besser tot als lebendig.
Es ist die unabdingbare Pflicht der Eltern, ihre Kinder zur Festigkeit im Glauben zu erziehen, weil ein Kind, das sich von der Religion Gottes entfernt, nicht so handeln wird, dass es das Wohlgefallen seiner Eltern und seines Herrn gewinnt. Denn jede lobenswerte Tat wird geboren aus dem Lichte der Religion, und fehlt diese höchste Gabe, wird das Kind sich weder von Bösem abwenden noch dem Guten zuwenden.1)
Die Gottesfurcht war stets das Wichtigste in der Erziehung Seiner Geschöpfe. Wohl denen, die sie erlangt haben!9)
Die Kinder die Einheit Gottes und Seine Gebote zu lehren, ist von größter Wichtigkeit und muss vor allem Vorrang haben. Denn fehlt es daran, kann sich ihnen die Ehrfurcht vor Gott nicht einprägen, und fehlt die Ehrfurcht vor Gott, werden unzählige abscheuliche und häßliche Taten vollbracht und Gesinnungen geäußert werden, die alle Grenzen überschreiten ...
Die Eltern müssen alle Anstrengungen machen, ihren Nachwuchs religiös zu erziehen. Denn wenn die Kinder diesen größten Schmuck nicht erlangen, werden sie ihren Eltern nicht gehorchen, was in gewissem Sinne gleichbedeutend mit Ungehorsam gegen Gott ist. Wahrlich, solche Kinder werden keine Rücksicht auf irgend jemanden nehmen und nur das tun, was ihnen gefällt.1)
Die Schulen müssen die Kinder zuerst in den Prinzipien der Religion erziehen, damit sie durch Verheißung und Strafe, wie sie in den Büchern Gottes aufgezeichnet sind, davor bewahrt werden, Verbotenes zu tun, und mit dem Mantel der Gebote geschmückt werden; aber dies muss auf eine Weise geschehen, dass den Kindern weder durch blinden Fanatismus noch durch Frömmelei geschadet wird.10)
Künste, Gewerbe und Wissenschaften erhöhen die Welt des Seins und tragen zu ihrer Vervollkommnung bei. Wissen gleicht den Flügeln im Leben des Menschen, es ist wie eine Leiter für seinen Aufstieg; es ist jedermanns Pflicht, sich Wissen zu erwerben. Jedoch sollten solche Wissenschaften studiert werden, die den Völkern auf Erden nützen, nicht solche, die mit Worten beginnen und mit Worten enden ...
In der Tat, Wissen ist ein wahrer Schatz für den Menschen, eine Quelle des Ruhmes, der Großmut, der Freude, der Erhabenheit, des Frohsinns und der Heiterkeit. Glücklich der Mensch, der sich daran hält, und wehe dem Achtlosen. 11)
Die Gelehrten dieser Tage müssen die Menschen so führen, dass sie aus nutzbringenden Bereichen des Wissens schöpfen, damit beide, die Gelehrten selbst und die ganze Menschheit, Gewinn daraus ziehen mögen. Akademisches Streben, das mit bloßen Worten anfängt und aufhört, war und wird niemals von Wert sein können. Die Mehrzahl der gelehrten persischen Doktoren widmet ihr ganzes Leben dem Studium einer Philosophie, deren ganze Ernte nichts als Worte ist.1)
Kinder haben die Pflicht, sich aufs äußerste zu bemühen, die Kunst des Lesens und Schreibens zu erlernen. Kenntnisse im Schreiben, die in dringenden Fällen hilfreich sind, werden für einige von ihnen genügen. Und dann wird es für sie besser und richtiger sein, ihre Zeit mit dem Studium solcher Wissensgebiete zu verbringen, die nützlich sind.
Der Grund für das, was die Höchste Feder zuvor niedergeschrieben hat, ist, dass Gott in jeder Kunst und jedem Handwerk höchste Vollkommenheit liebt.1)
In den Schätzen der Erkenntnis Gottes liegt ein Wissen verborgen, das — richtig angewandt —, wenn auch nicht ganz, so doch in hohem Maße, die Furcht vertreibt. Dieses Wissen sollte von Kindheit an gelehrt werden, weil es viel dazu beiträgt, die Furcht zu bannen.l2)
Als Shoghi Effendi über den Begriff» Wissen« in dem obengenannten Abschnitt befragt wurde, antwortete sein Sekretär in seinem Auftrage:
Unglücklicherweise scheint es, dass »das Wissen, das Furcht weitgehend bannen kann« von Bahá'u'lláh nicht entschlüsselt und ausgelegt worden ist, so dass wir nicht wissen, was es ist.13)
Es geziemt ... den Beamten der Regierung, eine Versammlung einzuberufen, und eine unter den verschiedenen Sprachen sowie eine der bestehenden Schriftarten auszuwählen oder aber eine neue Sprache und eine neue Schrift zu schaffen, die man die Kinder in den Schulen der ganzen Welt lehrt. Auf diese Weise würden sie nur zwei Sprachen lernen, ihre Muttersprache und diejenige, in der sich alle Völker der Welt verständigen. Wenn die Menschen dies fest im Auge behielten, würde die ganze Erde schließlich als ein Land betrachtet werden, und das Volk wäre entlastet und befreit von der Notwendigkeit, verschiedene Sprachen zu lehren und zu lernen.14)
Lehrt eure Kinder die Worte, die von Gott herabgesandt wurden, damit sie sie in den süßesten Tönen singen. Dies ist offenbart in einem mächtigen Buch.1)
Lehrt eure Kinder, was vom Himmel der Erhabenheit und Macht herabgesandt wurde, damit sie die Tablets des Barmherzigen in den Räumen der Mashriqu'1-Adhkár in den wohlklingendsten Weisen singen mögen.15)
Das Große Sein verkündet: Ein Mensch mit vollkommener Gelehrsamkeit und ein Weiser mit tiefgründiger Einsicht sind die beiden Augen am Körper der Menschheit. Gebe Gott, dass die Erde niemals dieser beiden größten Gaben beraubt sein möge ...
Am Anfang jeder Bemühung muss man auch ihr Ende sehen. Von all den Künsten und Wissenschaften laßt die Kinder solche studieren, die dem Menschen Vorteil bringen, seinen Fortschritt sichern und seine Stufe erhöhen. So wird der üble Geruch der Gesetzlosigkeit vertrieben, so werden alle durch die aufrichtigen Bemühungen der Führer der Nationen geschützt, gesichert und in Frieden leben. )
Was die Kinder betrifft: Wir haben angeordnet, dass sie zuerst in den Regeln und Gesetzen der Religion unterrichtet werden sollen, später in solchen Wissensgebieten, die von Nutzen sind, in Handelsberufen, die sich durch Rechtschaffenheit auszeichnen, und in Taten, die den Sieg der Sache Gottes fördern oder zu einem Ergebnis führen, das den Gläubigen seinem Herrn näherbringt.
Wir bitten Gott, den Kindern Seiner Geliebten zu helfen und sie mit Weisheit, guter Führung, Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit zu schmücken.
Er, wahrlich, ist der Vergebende, der Gütige.1)
O Husayn! O du Lehrer!
Aus Seinem Größten Gefängnis hat sich das Antlitz des Altehrwürdigen der Tage dir zugewandt und lehrt dich, was dich Gott, dem Herrn der Menschheit, näherbringt.
Gesegnet ist der Lehrer, der sich erhebt, die Kinder zu unterrichten und die Menschen auf die Pfade Gottes, des Schenkenden, des Vielgeliebten, zu führen. )
Gesegnet ist jener Lehrer, der dem Bündnis Gottes treu bleibt und sich der Erziehung der Kinder widmet. Ihm hat die Höchste Feder jenen Lohn zugeeignet, der im Heiligsten Buche offenbart wurde.
Gesegnet, gesegnet ist er!1)

AUS DEN SCHRIFTEN 'ABDU'L-BAHÁS 16)
O Gott! O Du, der Du Deine Herrlichkeit über die leuchtende Wirklichkeit der Menschen ausstrahlst, über sie das glänzende Licht des Wissens und der Führung ausgießest, sie unter allen erschaffenen Dingen für diese hohe Gnade auserwählt hast und sie befähigst, alle Dinge zu begreifen, ihren innersten Wesenskern zu verstehen, ihre Geheimnisse zu enthüllen und sie aus der Dunkelheit in die Welt des Sichtbaren zu bringen! 'Er, wahrlich, schenkt Seine Gnade, wem immer Er will.'17)
O Gott, hilf Du Deinen Geliebten, Kenntnisse, Wissenschaften und Künste zu erlangen und die Geheimnisse zu entschleiern, die im innersten Wesenskern aller erschaffenen Dinge verborgen sind. Laß sie die verborgenen Wahrheiten erkennen, die im Herzen allen Seins niedergeschrieben und eingebettet sind. Mache sie zu Zeichen der Führung unter allen Geschöpfen, zu durchdringenden Strahlen des Geistes, die ihr Licht in dieses, 'das erste Leben' 18) aussenden.
Laß sie Führer zu Dir sein, Leitsterne auf Deinem Pfade, Boten, die die Menschheit zu Deinem Königreich führen.
Du bist wahrlich der Mächtige, der Beschützer, der Starke, der Verteidiger, der Höchste, der Freigebigste.16)
O Gemeinschaft Gottes! Allem Erschaffenen hat die Altehrwürdige Herrschaft seine eigene Vollkommenheit zugemessen, seine besondere Tugend und seine eigene Auszeichnung, damit jedes nach seiner Stufe ein Zeichen für die Erhabenheit des wahren Erziehers der Menschheit werde und, einem Kristallspiegel gleich, die Gnade und den Glanz der Sonne der Wahrheit widerspiegele.
Und unter allen Geschöpfen hat Er den Menschen erwählt, um ihm Seine wunderbarste Gabe zu schenken, und ihm ermöglicht, die Wohltaten der himmlischen Gemeinschaft zu erlangen. Diese kostbarste Gabe ist, Seine unfehlbare Führung zu erlangen, damit das innerste Wesen der Menschheit zu einer Nische für diese Lampe werde. Wenn die strahlende Herrlichkeit dieses Lichtes auf den klaren Spiegel des Herzens trifft, läßt die Reinheit des Herzens die Strahlen noch heller als zuvor aufflammen und glanzvoll Geist und Seele der Menschheit erleuchten.
Von Wissen und Weisheit und von der Kenntnis der Geheimnisse der heiligen Worte hängt es ab, ob die höchste Führung erreicht wird. Daher müssen die Geliebten Gottes, ob jung oder alt, ob Mann oder Frau, jeder nach seinen Fähigkeiten, bestrebt sein, die verschiedenen Wissensgebiete zu erforschen, und ihr Verständnis der Geheimnisse der heiligen Bücher und ihre Fertigkeit zur Ordnung der göttlichen Beweise und Erscheinungen zu erweitern.
Der ehrwürdige Sadrú's-Sudúr19), der wahrlich eine sehr erhabene Stufe in den Gefilden der Freude erlangt hat, veranstaltete das erste Lehrtreffen. Er war die erste gesegnete Seele, die den Grundstein für diese bedeutende Einrichtung legte. Gelobt sei Gott, dass er während seines Lebens Menschen ausbildete, die heute starke und redegewandte Verfechter Gottes, des Herrn, sind, Jünger, die wahrhaft reine und geistige Nachfolger dessen sind, der der Heiligen Schwelle so nahe war. Nach seinem Hinscheiden setzten einige Gesegnete sein Lehrwerk fort, und als dieser Gefangene davon hörte, erfreute es sein Herz.
An dieser Stelle möchte ich die Freunde Gottes dringend bitten, ihr Äußerstes zu tun, diese Arbeit fortzusetzen, soweit es in ihrer Macht liegt. Je größer die Anstrengung ist, ihren Wissenshorizont zu erweitern, um so besser und dankenswerter werden die Ergebnisse sein. Mögen die Geliebten Gottes, ob jung oder alt, ob männlich oder weiblich, jeder nach seinen Fähigkeiten, sich regen und keine Anstrengung scheuen, Wissen in den verschiedensten Gebieten, geistig oder weltlich oder in den Künsten, zu erlangen. Wann immer sie sich bei Versammlungen treffen, sollte sich ihre Unterhaltung auf gelehrte Themen und die Unterrichtung über neue Kenntnisse und Wissenschaften beschränken.
Wenn sie dies tun, werden sie die Welt mit dem offenbaren Licht überfluten und diese staubige Erde in Gärten des Reiches der Herrlichkeit verwandeln.16)
O du treuer Freund! Lerne in der Schule Gottes die Lehren des Geistes, und erwirb vom Lehrer der Liebe die innersten Wahrheiten. Erforsche die Geheimnisse des Himmels und berichte von der überströmenden Gnade und Güte Gottes.
Wenn es auch der höchste Ruhm der Menschheit ist, Künste und Wissenschaften zu erwerben, so nur unter der Bedingung, dass der Fluß der Menschen in das mächtige Meer mündet und aus der altehrwürdigen Quelle Gottes Erleuchtung empfängt. Geschieht dies, dann gleicht jeder Lehrer einem grenzenlosen Meer und jeder Schüler einer überschäumenden Quelle des Wissens. Falls dann dieses Streben nach Wissen zur Schönheit Dessen führt, der das Ziel allen Wissens ist, welch ausgezeichnetes Ergebnis! Ist dies jedoch nicht so, kann vielleicht schon ein kleiner Tropfen einen Menschen von dem Strom der Gnade ausschließen, denn mit der Gelehrsamkeit kommen Hochmut und Stolz, und sie bringt Irrtum und Gleichgültigkeit gegen Gott mit sich.
Die Wissenschaften, dieser Welt sind kleine Tropfen der Wirklichkeit; wenn sie dann aber nicht zur Wirklichkeit führen, welche Frucht kann Einbildung hervorbringen? Bei dem einen, wahren Gott! Wenn Gelehrsamkeit nicht Mittel des Zugangs zu Ihm, dem Offenbarsten, ist, ist sie nichts als offenkundiger Verlust.
Es ist deine Pflicht, die verschiedenen Wissensgebiete zu erlernen und dein Angesicht der Schönheit der Offenbaren Schönheit zuzuwenden, damit du ein Zeichen der rettenden Führung unter den Völkern der Welt sein mögest und ein Brennpunkt des Verstehens in diesem Bereich, von dem die Weisen und ihre Weisheit ausgeschlossen sind, bis auf jene, die ihren Schritt zum Königreich des Lichtes lenkten und mit dem verschleierten und verborgenen Mysterium, dem wohlgehüteten Geheimnis vertraut wurden.16)
Der Mensch steht auf der höchsten Stufe der Materie und am Anfang der Geistigkeit, das heißt, er ist der Abschluß der Unvollkommenheit und der Anbruch der Vollkommenheit. Er steht im letzten Grad der Dunkelheit und am Anfang des Lichts. Darum wurde gesagt, dass die Stufe des Menschen das Ende der Nacht und der Beginn des Tages sei, was bedeutet, dass er der Inbegriff aller Grade der Unvollkommenheit ist und dass er die Grade der Vollkommenheit besitzt. Er hat die tierische Seite so gut wie die engelgleiche Seite; und das Ziel eines Erziehers ist, die menschlichen Seelen so zu bilden, dass ihre engelgleiche Seite ihre tierische überwinden kann.20)
Es heißt, dass der Mensch der höchste Vertreter Gottes ist; er ist auch das Buch der Schöpfung, weil alle Geheimnisse des Daseins in ihm beschlossen sind. Wenn er in den Schatten des wahren Erziehers tritt und richtig erzogen wird, wird er zum innersten Wesen der Wesen, zum Licht der Lichter, zum Geist der Geister; er wird zum Mittelpunkt der göttlichen Erscheinungen, zur Quelle geistiger Eigenschaften, zum Dämmerungsort himmlischer Lichter und zum Empfänger göttlicher Eingebungen. Bleibt er dieser Erziehung fern, wird er zur Offenbarung teuflischer Eigenschaften, zum Inbegriff tierischer Laster und zur Quelle aller finsteren Zustände. Der Zweck der Sendung der Propheten ist die Erziehung der Menschen, damit dieses Stück Kohle zum Diamanten und dieser unfruchtbare Baum veredelt werde und die süßesten und köstlichsten Früchte hervorbringe. Wenn der Mensch den edelsten Rang in der menschlichen Welt erreicht, kann er weiteren Fortschritt in den Erscheinungsweisen der Vollkommenheit, nicht aber in der Stufe, machen; denn die Stufen sind begrenzt, die göttlichen Vollkommenheiten aber sind ohne Ende.21)
Eine eingehende Untersuchung wird belegen, dass die Hauptursache der Unterdrückung und des Unrechts, der Ehrlosigkeit, Regelwidrigkeit und Unordnung die Tatsache ist, dass es dem Volk an religiöser Überzeugung und an Erziehung mangelt. Wenn das Volk wahrhaft religiös, gebildet und geschult ist, und es sieht sich zum Beispiel einer Schwierigkeit gegenüber, kann es sich an die Ortsbehörden wenden; trifft es dort nicht auf Gerechtigkeit und kann es nicht seine angemessenen Ansprüche durchsetzen, stellt es vielmehr fest, dass die örtliche Verwaltung im Widerspruch zu Gottes Wohlgefallen und zur Rechtlichkeit des Königs steht, dann kann das Volk seinen Fall der nächsten Gerichtsinstanz vortragen und die Abweichung der Ortsbehörden von den Gesetzen des Geistes darstellen. Das Gericht kann sich die Akten der Ortsbehörden über den Fall kommen lassen und Gerechtigkeit schaffen. Zur Zeit fehlen jedoch dem größten Teil der Bevölkerung aus Mangel an Schulbildung sogar die Worte, um ein Anliegen auszudrücken.22)
Die erste und dringlichste Notwendigkeit ist die Förderung der Erziehung. Man kann sich nicht denken, dass ein Volk zu Wohlstand und Erfolg kommt, ohne dass diese ausschlaggebende, grundlegende Frage vorangetrieben wird. Die Hauptursache für den Niedergang und Verfall der Völker ist Unwissenheit. Heutzutage wissen die Massen des Volkes nicht einmal über das Alltägliche Bescheid; wieviel weniger begreifen sie die Kernfragen wichtiger Probleme und die verwickelten Lebensbedürfnisse unserer Zeit!23)
Beobachtet deshalb gründlich, wie das Bildungswesen und die Zivilisation einer Regierung und ihrem Volk zu Ehre, Wohlstand, Unabhängigkeit und Freiheit gereich en.24)
Es gibt drei Arten der Erziehung: die körperliche, die menschliche und die geistige Erziehung.
Die körperliche Erziehung befaßt sich mit Fortschritt und Entwicklung des Körpers, indem sie materielle Erleichterungen, Behaglichkeit und Entspannung für ihn sicherstellt. Sie gilt in gleicher Weise für Menschen und Tiere.
Die menschliche Erziehung bedeutet Kultur und Fortschritt, nämlich Regierung, Verwaltung, Wohlfahrtseinrichtungen, Verkehr, Handel und Gewerbe, Künste, Natur- und Geisteswissenschaften, große Erfindungen und Entdeckungen physikalischer Gesetze. Diese Äußerungen des Menschengeistes machen den Unterschied zur Tierwelt deutlich.
Die geistige, göttliche Erziehung ist die Erziehung zum Himmelsreich. Durch sie erwirbt der Mensch göttliche Vollkommenheiten. Sie ist die wahre Erziehung, denn auf dieser Stufe tritt das Göttliche im Menschen in Erscheinung, und die Worte »Lasset Uns Menschen schaffen nach Unserem Bild und Gleichnis«, werden in ihm offenbar. Dies ist das höchste Ziel der Menschheit.
Dazu brauchen wir einen Erzieher, der zugleich körperlicher, menschlicher und geistiger Erzieher ist, und dessen Autorität in allen Bereichen Einfluß hat. Wenn jemand sagen wollte: »Ich habe einen vollkommenen Verstand und ein rasches Auffassungsvermögen und bedarf dieses Erziehers nicht«, so würde er Selbstverständliches leugnen und wie ein Kind sein, das sagen würde: »Ich brauche keine Erziehung, ich werden nach meiner Einsicht und Vernunft verfahren und so alle Vollkommenheiten der Welt erwerben«, oder er wäre wie ein Blinder, der sagen würde: »Ich brauche kein Augenlicht, denn es gibt viele Blinde, die sich zurechtfinden können.«
Die Notwendigkeit eines Erziehers für den Menschen ist demnach klar und deutlich erwiesen. Dieser Erzieher muss zweifellos auf allen Gebieten vollkommen sein und alle anderen Menschen übertreffen, denn sonst könnte er nicht ihr Erzieher sein, um so mehr, da er ihr körperlicher, menschlicher und zugleich geistiger Erzieher sein muss. Dies bedeutet, dass er die Menschen lehrt, die materiellen Dinge zu ordnen und voranzubringen und die menschliche Gemeinschaft so zu gestalten, dass gegenseitige Hilfe und Fürsorge eingerichtet und alle materiellen Fragen in jeglichen Verhältnissen geordnet und geregelt werden. Ebenso wird er die Erziehung des Menschen in die Wege leiten. Das heißt, er muss Verstand und Gedanken so erziehen, dass sie umfassende Fortschritte machen können, so dass Wissenschaften und Erkenntnisse sich auf größere Gebiete ausdehnen und die Wirklichkeit der Dinge, die Geheimnisse der Geschöpfe und die Eigentümlichkeiten des Daseins entdeckt, Unterweisungen, Erfindungen und Gesetze mit jedem Tag verbessert werden, und dass Schlüsse aus den Sinneswahrnehmungen der materiellen Welt in bezug auf die geistige Welt gezogen werden können.
Genauso muss er geistige Erziehung vermitteln, damit Verstand und Erkenntnis die göttliche Welt zu durchdringen vermögen und, durch den weihevollen Odem des Heiligen Geistes begnadet, die Verbundenheit mit den höchsten Heerscharen gewinnen. Durch ihn muss das menschliche Wesen so sehr zum Erscheinungsort des Göttlichen werden, dass die Namen und Eigenschaften Gottes im Spiegel der Wirklichkeit des Menschen erstrahlen und der gesegnete Vers: »Lasset Uns Menschen machen nach Unserem Bild und Gleichnis«, verwirklicht wird.25)
Manche stellen sich vor, ein angeborener Sinn für seine Würde bewahre den Menschen davor, Böses zu tun, und biete die Gewähr für seine geistige wie materielle Vervollkommnung. Dies soll besagen, dass ein Mensch, den natürliche Intelligenz, hohe Entschlußkraft und edler Eifer auszeichnen, nicht wegen zu erwartender schwerer Bestrafung für ein Verbrechen oder reicher Belohnung für Redlichkeit, sondern unbewußt davor zurückschreckt, seinen Mitmenschen Leid zuzufügen, und danach hungert und dürstet, ihnen Gutes zu tun. Aber wenn wir über die Lehren der Geschichte nachdenken, wird uns klar, dass dieser Sinn für Ehrbarkeit und Würde nichts anderes als eine der Wohltaten ist, die von den Geboten der Propheten Gottes kommen. Auch nehmen wir bei kleinen Kindern Anzeichen von Angriffslust und Zü-gellosigkeit wahr; wenn ein Kind keine Anleitung durch einen Lehrer empfängt, vermehren sich seine unerwünschten Eigenschaften von einer Stunde zur anderen. Zweifellos tritt deshalb dieser natürliche Sinn für menschliche Würde als Folge der Erziehung auf. Zweitens: Selbst wenn wir um der Beweisführung willen annehmen, dass unbewußte Einsicht und angeborene Sittlichkeit Übeltaten verhindern, ist augenfällig, dass derart begabte Menschen so selten wie der Stein der Weisen sind. Eine Annahme dieser Art läßt sich nicht durch bloße Worte bekräftigen; sie muss durch Tatsachen untermauert sein. Prüfen wir deshalb, welche Wirkkraft in der Schöpfung die breiten Massen zu guten Vorsätzen und guten Taten treibt! Übrigens wäre das Streben nach Rechtschaffenheit, das solch ein seltener Mensch mit diesen Anlagen an den Tag legt, sicherlich noch weit intensiver, wenn er darüber hinaus noch Gottesfurcht in sich verkörperte. 26)
Was nun die Unterschiede zwischen den menschlichen Wesen betrifft und die Überlegenheit oder Unterlegenheit einiger Menschen gegenüber anderen, so vertreten die Materialisten zwei Lehrmeinungen: eine Gruppe ist der Ansicht, dass diese Unterschiede und besseren Anlagen einiger Menschen angeboren und, wie sie sagen würden, ein Erfordernis der Natur sind. Nach ihnen ist es offensichtlich, dass Unterschiede innerhalb der Menschheit naturgegeben sind. Es gibt zum Beispiel in der Natur unterschiedliche Arten von Bäumen, auch Tiere sind ihrer Natur nach verschieden, selbst Mineralien unterscheiden sich von Natur aus voneinander. Hier findet sich ein Steinbruch voller Steine, dort eine Mine, in der Rubine gefunden werden, durchscheinend und leuchtend rot, hier eine Muschel, die eine Perle umschließt, dort nur ein wenig Lehm.
Die andere Schule der traditionellen Philosophie hält an dem Gedanken fest, dass sich die Unterschiede zwischen den Einzelwesen und die unterschiedlichen Stufen des Verstandes und der Begabungen von der Erziehung herleiten: denn durch Zucht kann ein krummer Zweig gerade wachsen, und ein unfruchtbarer Baum aus der Wüste kann umgepflanzt und veredelt werden und Früchte tragen, die zunächst bitter sein mögen, allmählich aber süß werden. Zuerst mögen seine Früchte klein sein, aber sie werden größer werden und voller Aroma, ein Vergnügen für den Geschmacksinn.
Der stärkste Beweis, den die zweite Gruppe anführt, ist der, dass die Stämme in Afrika, allgemein gesprochen, ungebildet und wild sind, während die zivilisierten Völker Amerikas im allgemeinen weise und verständig sind, was beweise, dass der Unterschied zwischen diesen beiden Völkern aufgrund von Erziehung und Erfahrung besteht. Dies sind die von den Philosophen vorgebrachten Ansichten.
Die Manifestationen Gottes andererseits versichern, dass Unterschiede nachweislich und unwiderleglich angeboren sind und die Tatsache, dass 'Wir einige von euch bestimmt haben, andere zu übertreffen'21) ist nachgewiesen und unleugbar. Es ist sicher, dass sich menschliche Wesen von Natur aus voneinander unterscheiden. Betrachtet eine kleine Gruppe von Kindern der gleichen Eltern, die die gleiche Schule besuchen, die gleiche Erziehung genießen, die gleiche Ernährung erhalten: einige von ihnen werden wohlerzogen einen hohen Grad der Entwicklung erreichen, einige werden sich durchschnittlich entwickeln, und einige werden sich als überhaupt nicht erziehbar erweisen. Darum ist es klar, dass die Ungleichheit unter den Menschen auf angeborene Unterschiede zurückzuführen ist.
Aber die Manifestationen Gottes lehren auch, dass Ausbildung und Erziehung nachweislich einen ungeheueren Einfluß ausüben. Wenn beispielsweise einem Kind die Schulbildung vorenthalten wird, wird es sicherlich unwissend bleiben, und seine Kenntnisse werden auf das begrenzt sein, was es selbst herausfinden kann. Wird es aber zu einem qualifizierten Lehrer gebracht, um Wissenschaften und Künste zu studieren, so wird es von den Entdeckungen tausender anderer Menschen lernen können. So ist die Erziehung ein Führer für die Irrenden, sie macht Blinde sehend, schenkt Toren Urteilsvermögen und Unfruchtbaren einen Zuwachs an Bedeutung, sie läßt die Stummen sprechen und verwandelt die trügerische Dämmerung in wahres Morgenlicht, durch sie wird der winzige Same eine turmhohe Palme und der entlaufene Sklave ein mächtiger Fürst.
Somit ist sicher, dass Erziehung einen Einfluß ausübt, und die Manifestationen Gottes, die Quellen Seiner Gnade, werden in die Welt gesandt, damit sie das Menschengeschlecht durch den Odem der Heiligkeit erziehen und aus dem Säugling einen starken und tapferen Mann heranbilden. Durch sie werden die Ausgestoßenen der Erde zu hochgeschätzten Gefährten des Himmels, und die Mittellosen erhalten ihren Anteil.16)
Frage: Wieviele menschliche Charakter arten gibt es, und was ist die Ursache der Verschiedenartigkeit und Mannigfaltigkeit der Menschen?
Antwort: Es gibt den angeborenen, den ererbten und den erworbenen Charakter; der letztere bildet sich durch Erziehung.
Zum angeborenen Charakter: Obwohl die göttliche Schöpfung absolut gut ist, kommt die Mannigfaltigkeit der natürlichen Eigenschaften der Menschen vom Unterschied ihrer Stufe; alle sind gut, aber sie sind es mehr oder weniger, je nach der Stufe. So besitzt das ganze Menschengeschlecht Verstand und Fähigkeiten, aber Verstand, Fähigkeiten und Bedeutung der einzelnen weichen voneinander ab. Dies ist offenkundig.
Nimm zum Beispiel eine Anzahl Kinder derselben Familie, des gleichen Ortes und derselben Schule, unterrichtet vom nämlichen Lehrer, aufgezogen bei derselben Kost, im gleichen Klima und mit der nämlichen Kleidung, die alle dasselbe lernen, so werden zweifellos unter diesen Kindern einige in den wissenschaftlichen Fächern sehr geschickt, einige von durchschnittlicher Fähigkeit und einige schwerfällig sein. Es ist daher klar, dass es in der urspünglichen Natur einen Unterschied der Stufe und Verschiedenheiten der Fähigkeit und Bedeutung gibt. Dieser Unterschied besagt aber nichts über Gut oder Böse, sondern ist lediglich eine Verschiedenheit des Grades. Einer steht auf der höchsten Stufe, einer auf der mittleren und einer auf der untersten. So gibt es den Menschen und auch das Tier, die Pflanze und das Mineral, aber die Stufen dieser vier Daseinsarten sind verschieden. Welch ein Unterschied liegt zwischen dem Dasein des Menschen und dem des Tieres! Doch beide sind Daseinsformen. Es ist offensichtlich, dass es im Dasein Unterschiede von Stufen gibt.
Die Mannigfaltigkeit der ererbten Charaktereigenschaften kommt aus der Stärke und Schwäche der Konstitution; das heißt, wenn beide Eltern schwach sind, werden die Kinder schwächlich; sind sie stark, werden auch die Kinder kräftig. Ebenso hat die Reinheit des Blutes einen großen Einfluß, denn der gesunde Keim ist wie die edle Zucht, die es bei Pflanzen und Tieren gibt. Zum Beispiel sieht man, dass Kinder von schwachen und gebrechlichen Eltern eine entsprechend schwächliche Konstitution und keine widerstandsfähigen Nerven haben werden; sie werden leidend sein, weder Geduld, noch Ausdauer, noch Entschlußkraft, noch Beharrlichkeit haben und voreilig sein; denn Kinder erben die Schwächlichkeit und Gebrechlichkeit ihrer Eltern.
Darüber hinaus wurde einigen Familien und Geschlechtern ein besonderer Segen verliehen. So ist es eine besondere Segnung, dass von den Nachkommen Abrahams alle Propheten der Kinder Israel kommen sollten. Dies ist ein Gnade, die Gott dieser Nachkommenschaft gewährt hat: Moses von Vater- und Mutterseite, Christus vom Geschlecht Seiner Mutter, auch Muhammad und dem Báb und allen Propheten und den heiligen Offenbarern Israels.
Somit ist es augenscheinlich, dass es auch einen ererbten Charakter gibt, und zwar in einem solchen Maß, dass Nachkommen, wenn ihre Eigenschaften nicht ihrer Abstammung entsprechen, geistig nicht als Glieder der Familie angesehen werden, obwohl sie körperlich jenem Geschlecht angehören, wie zum Beispiel Kanaan28), der nicht zum Geschlecht Noahs gezählt wird.
Die Verschiedenheit der Charaktere aber, die durch Erziehung entsteht, ist sehr schwerwiegend, denn die Erziehung hat großen Einfluß. Durch sie wird der Unwissende gelehrt, der Feige mutig; durch Zucht wird der verwachsene Zweig gerade, die sauren, bitteren Früchte der Berge und Wälder werden süß und köstlich, und die fünfblättrige Blume wird hundertblättrig. Durch Erziehung werden wilde Völker kultiviert, und sogar die Tiere werden ans häusliche Leben gewöhnt. Erziehung muss als außerordentlich wichtig angesehen werden; denn wie Krankheiten in der körperlichen Welt sehr ansteckend sind, genauso sind Eigenschaften des Geistes und der Seele äußerst ansteckend. Erziehung hat einen allumfassenden Einfluß, und die durch sie verursachten Unterschiede sind sehr groß.
Vielleicht wird jemand sagen, dass der Unterschied der Fähigkeiten — nachdem Fähigkeiten und Bedeutung der Menschen verschieden sind — zweifellos an den Charakterverschiedenheiten schuld sei.29)
Dies ist aber nicht so; denn es gibt zwei Arten von Fähigkeiten, angeborene und erworbene. Die angeborenen Fähigkeiten, die von Gott erschaffen sind, sind unbedingt gut — in der Schöpfung Gottes gibt es nichts Böses; aber die erworbenen Fähigkeiten wurden zur Ursache der Erscheinung des Bösen. Zum Beispiel hat Gott alle Menschen so erschaffen und ihnen eine solche Körperbeschaffenheit und solche Fähigkeiten gegeben, dass ihnen Zucker und Honig guttun, Gift aber Schaden und Verderben bringt. Diese Veranlagung und Konstitution ist angeboren, und Gott hat sie dem ganzen Menschengeschlecht in gleicher Weise verliehen. Aber manche Menschen beginnen, sich ganz allmählich an Gift zu gewöhnen, indem sie jeden Tag eine kleine Dosis nehmen und sie langsam steigern, bis es schließlich dahin kommt, dass sie ohne das tägliche Gramm Opium nicht leben können. Die natürlichen Fähigkeiten werden also völlig umgekehrt. Beachte wohl, wie sehr die angeborenen Fähigkeiten und die Konstitution verändert werden können, bis sie durch verschiedene Gewohnheiten und Erziehung ganz ins Gegenteil umgeschlagen sind. Man tadelt schlechte Menschen nicht wegen ihrer angeborenen, sondern vielmehr wegen ihrer erworbenen Fähigkeiten und Veranlagungen.
In der Schöpfung gibt es nichts Böses; alles ist gut. Gewisse Eigenschaften und Charakterzüge, die manchen Menschen angeboren und scheinbar tadelnswert sind, sind es nicht in Wirklichkeit. Zum Beispiel kann man bei einem Säugling schon von Anfang seines Lebens an die Zeichen von Begierde, Ärger und Zorn bemerken. Es könnte also gesagt werden, Gut und Böse seien der Wirklichkeit des Menschen angeboren, und dies stehe im Widerspruch zum reinen Gutsein der Natur und Schöpfung. Die Antwort darauf ist, dass Begierde, die ja ein Verlangen nach Mehr bedeutet, eine lobenswerte Eigenschaft ist, vorausgesetzt, dass sie am rechten Platz angewandt wird. Wenn also ein Mensch begierig ist, sich Wissen und Kenntnisse zu erwerben oder mitfühlend, großmütig und gerecht zu werden, so ist dies sehr anerkennenswert. Wenn er seinen Ärger und Zorn gegen blutdürstige Unterdrücker, die wilden Tieren gleichen, richtet, so ist dies ebenfalls sehr lobenswert; wenn er aber diese Eigenschaften nicht in der richtigen Weise anwendet, so sind sie zu tadeln.30)
Was nun den Unterschied zwischen jener materiellen Kultur betrifft, die gegenwärtig vorherrscht, und der göttlichen Kultur, einer der Wohltaten, die vom Haus der Gerechtigkeit ausgehen wird, ist zu sagen: materielle Kultur hält die Menschen durch die Macht von Strafgesetzen und Vergeltungsmaßnahmen von kriminellen Handlungen zurück, und ungeachtet dessen, dass immer wieder Gesetze zur Bestrafung und Vergeltung beschlossen werden, gibt es, wie man sehen kann, keine Gesetze, die den Menschen belohnen. In allen Städten Europas und Amerikas sind riesige Gebäude errichtet worden, um als Gefängnisse für Straffällige zu dienen.
Die göttliche Kultur jedoch bildet jedes Mitglied der Gesellschaft, mit Ausnahme weniger Unbelehrbarer, so aus, dass niemand ein Verbrechen begehen wird. Es besteht somit ein großer Unterschied zwischen der Verbrechensverhütung durch gewalttätige und vergeltende Maßnahmen und der Erziehung, Erleuchtung, und Vergeistigung der Menschen, damit sie, ohne Furcht vor Strafe und Vergeltung, kriminelle Handlungen meiden. Sie werden dann wahrlich jedes Verbrechen als eine große Schande und dessen Ausübung als die härteste aller Strafen ansehen. Sie werden zu menschlichen Vollkommenheiten hingezogen sein und ihr Leben all dem widmen, was Licht in die Welt bringt und jene Eigenschaften fördert, die an der Heiligen Schwelle Gottes angenommen werden.
Seht also, wie groß der Unterschied zwischen materieller und göttlicher Kultur ist. Mit Gewalt und Strafen versucht die materielle Kultur, die Menschen daran zu hindern, Unrecht zu tun, der Gesellschaft Schaden zuzufügen und Verbrechen zu begehen. Aber in einer göttlichen Kultur hat der einzelne die Voraussetzungen, ohne Furcht vor Strafe das Verbrechen zu meiden und in diesem selbst die schwerste Bestrafung zu sehen. Bereitwillig und freudig erlernt er die menschlichen Tugenden, um dem Fortschritt der Menschheit zu dienen und Licht über die Welt auszubreiten. 16)
Eine der Maßnahmen zum Schutz des heiligen Glaubens ist die Erziehung der Kinder, und dies ist unter den Grundsätzen all der göttlichen Lehren einer der wichtigsten. Deshalb müssen die Mütter — denn die Mütter sind die ersten Erzieher — vom ersten Anfang an ihre Kinder in der Wiege guter Sitten aufziehen, damit das Kind als Erwachsener erweisen wird, dass es mit allen lobenswerten Tugenden und Eigenschaften ausgerüstet ist.
Darüber hinaus muss nach den göttlichen Geboten jedes Kind lesen und schreiben lernen und sich solche Bereiche des Wissens aneignen, die nützlich und notwendig sind, und ebenso sollte es sich in einer Kunst oder anderen Fertigkeit üben. Diesen Dingen muss höchste Aufmerksamkeit gewidmet werden, keine Nachlässigkeit, kein Versäumnis ist dabei statthaft.
Seht, wie viele Strafanstalten, Gefängnisse und Schreckensorte vorbereitet werden, die Kinder der Menschheit aufzunehmen mit der Absicht, sie durch Strafmaßnahmen an der Verübung schrecklicher Verbrechen zu hindern — obwohl diese Foltern und Strafen die Verworfenheit nur vermehren und mit solchen Mitteln das erwünschte Ziel nicht erreicht werden kann. Darum muss der Mensch von Kind auf so erzogen werden, dass er es niemals unternehmen wird, ein Verbrechen zu begehen, sondern ganz im Gegenteil all seine Kraft einsetzen wird, um sich auszuzeichnen. Er wird in der Ausübung der bösen Tat selbst die schlimmste aller Bestrafungen sehen und das unrechte Handeln selbst viel quälender als jede Gefängnisstrafe empfinden. Denn es ist möglich, jeden Menschen so zu erziehen, dass Kriminalität, wenn auch nicht ganz zu beseitigen, so doch sehr selten werden wird.
Der Kernpunkt ist, dass die Erziehung des Charakters der Menschheit eines der Hauptgebote Gottes ist, und dass der Einfluß einer solchen Erziehung dem Einfluß der Sonne auf Bäume und Früchte gleicht. Kinder müssen sehr sorgfältig beaufsichtigt, beschützt und erzogen werden. Darin besteht wahre Elternschaft und elterliche Fürsorge.
Andernfalls werden die Kinder zu wildwucherndem Unkraut und zum verfluchten 'Höllenbaum'31), die Recht nicht von Unrecht und die höchsten menschlichen Eigenschaften nicht vom Gemeinen und Verwerflichen unterscheiden können. Sie werden in Hoffart aufwachsen und vom Herrn der Vergebung gehaßt werden.
Deshalb braucht jedes Kind, das im Garten der himmlischen Liebe neu heranwächst, beste Erziehung und Fürsorge.16)
Die Wurzel des Fehlverhaltens liegt in der Unwissenheit, deshalb müssen wir uns an die Mittel Erkenntnis und Wissen halten. Guter Charakter muss gelehrt werden. Das Licht muss weithin verbreitet werden, damit sich alle in der Schule der Menschheit die himmlichen Eigenschaften des Geistes aneignen, und, erhaben über jeden Zweifel, selbst zu der Einsicht kommen, dass es keine grausamere Hölle, keinen tieferen Abgrund gibt, als einen schlechten und verdorbenen Charakter zu besitzen, kein dunkleres Grab und keine abscheulichere Qual, als Eigenschaften zu zeigen, die verdammungswürdig sind.
Der Mensch muss zu einer so hohen Stufe erzogen werden, dass er sich lieber die Kehle durchschneiden ließe als eine Lüge auszusprechen, dass es ihm leichter erschiene, mit einem Schwert geschlagen oder einem Speer durchbohrt zu werden als Verleumdungen zu äußern oder sich im Zorn zu vergessen.
So wird der Sinn für menschliche Würde und Ehrgefühl entfacht, um die Ernte lüsterner Begierden zu verbrennen. Dann wird ein jeder der Geliebten Gottes, einem glänzenden Monde gleich, mit Eigenschaften des Geistes leuchten und die Verbindung eines jeden zur Heiligen Schwelle seines Herrn wird nicht trügerisch, sondern fest und wirklich sein, sie wird dem Fundament eines Hauses und nicht der Verzierung an der Fassade gleichen.
Daraus folgt, dass die Schule der Kinder ein Ort äußerster Disziplin und Ordnung sein muss, dass sehr gründlich unterrichtet und für die Verbesserung und Verfeinerung des Charakters gesorgt werden muss, damit im innersten Wesenskern des Kindes in seinen ersten Jahren die göttliche Grundlage gelegt und das Gefüge der Heiligkeit aufgebaut wird.
Wisse, dass Unterricht, Verbesserung und Verfeinerung des Charakters, Ermutigung und Ansporn des Kindes von größter Bedeutung sind, weil dies die wesentlichen Grundsätze Gottes sind.
So werden, so Gott will, aus diesen geistigen Schulen erleuchtete Kinder hervorgehen, begabt mit all den besten Tugenden der Menschheit, und ihr Licht nicht nur über Persien sondern über die ganze Welt senden.
Es ist äußerst schwierig, jemanden zu lehren und seinen Charakter zu verbessern, wenn die Pubertät erst einmal überschritten ist. Dann nützt, wie die Erfahrung gelehrt hat, alles nichts mehr, selbst wenn alle Anstrengungen unternommen werden, einige Entwicklungstendenzen zu verändern. Er mag dann vielleicht heute ein Stück vorankommen, aber laß ein paar Tage verstreichen, und er wird es vergessen und zu seinen alten Verhaltensweisen und Gewohnheiten zurückkehren. Darum muss in der frühen Kindheit ein sicherer Grund gelegt werden. Wenn der Zweig noch grün und biegsam ist, kann er leicht gerade gebogen werden.
Wir meinen damit, dass die Eigenschaften des Geistes die wesentliche und göttliche Grundlage sind und das wahre Wesen des Menschen schmücken. Wissen ist die Ursache für menschlichen Fortschritt. Die Geliebten Gottes müssen dieser Aufgabe größte Bedeutung beimessen und sie mit Begeisterung und Tatkraft vorantreiben.16)
Gäbe es keinen Erzieher, blieben alle Seelen wild, und gäbe es keinen Lehrer, wären die Kinder ungebildete Geschöpfe.
Aus diesem Grunde sind in diesem neuen Zeitalter nach dem Buche Gottes Erziehung und Ausbildung Pflicht und nicht freiwillig. Das heißt, Vater und Mutter ist es zur Pflicht gemacht, sich mit aller Kraft zu bemühen, ihre Tochter und ihren Sohn zu erziehen, sie an der Brust des Wissens zu nähren und sie am Herzen der Wissenschaften und Künste heranzubilden. Sollten sie diese Aufgabe vernachlässigen, so werden sie dafür verantwortlich sein und in der Gegenwart des strengen Herrn getadelt werden.32)
Zu den Lehren Bahá'u'lláhs gehört die Förderung der Erziehung. Jedes Kind muss so in den Wissenschaften unterrichtet werden, wie es erforderlich ist. Wenn die Eltern in der Lage sind, die Kosten für diese Erziehung aufzubringen, so ist es gut. Andernfalls muss die Gemeinde die Mittel für die Unterrichtung dieses Kindes bereitstellen.33)
Es gibt bestimmte Säulen, die als unerschütterliche Stützen für den Glauben Gottes errichtet worden sind. Die mächtigste davon ist das Lernen und der Gebrauch des Verstandes, die Erweiterung des Bewußtseins, die Einsicht in die Wirklichkeiten des Weltalls und die verborgenen Geheimnisse des allmächtigen Gottes.
Die Förderung des Wissens ist somit als unausweichliche Pflicht einem jeden der Freunde Gottes auferlegt. Es ist Aufgabe des Geistigen Rates, jener Versammlung Gottes, alle Kräfte zur Erziehung der Kinder einzusetzen, damit sie von Kindheit an im Betragen als Bahá'í und auf den Wegen Gottes erzogen werden und gerade als junge Pflanzen in den sanftfließenden Wassern der Ratschläge und Ermahnungen der Gesegneten Schönheit blühen und gedeihen. Arbeitet also mit ganzer Seele, löst eure Zungen, dieses Bestreben zu fördern, opfert euren Besitz, damit die Schule in 'Ishqábád34'1 in Disziplin und Ordnung Fortschritte macht.16)
Du schreibst wegen der Kinder: Vom ersten Anfang an müssen die Kinder göttliche Erziehung erhalten und immer wieder daran erinnert werden, ihres Gottes zu gedenken. Laß die Liebe Gottes mit der Muttermilch ihr innerstes Wesen durchdringen.16)
Mein Wunsch ist, dass diese Kinder eine Baha'i-Erziehung erhalten, damit sie sowohl hier als auch im Königreich Fortschritte erzielen und dein Herz erfreuen.
In Zukunft wird die Moral sehr stark verfallen. Es ist unumgänglich, dass Kinder nach den Baha'i-Lehren erzogen werden, damit sie in dieser und in der nächsten Welt das Glück finden können. Andernfalls werden sie von Sorgen und Schwierigkeiten heimgesucht, denn das menschliche Glück ist auf geistiges Verhalten gegründet.16)
O ihr, die ihr durch den heiligen Odem Gottes angezogen seid! Kindererziehung ist von allergrößter Wichtigkeit. Das Kind muss schon als Säugling eine Baha'i-Erziehung erhalten, und die Liebe Christi und Baha'u'lláhs muss ihm eingehaucht werden, damit es in den Wahrheiten des Evangeliums und des Heiligsten Buches aufgezogen wird.16)
O du, der du auf das Königreich Gottes schaust!
Dein Brief ist angekommen und wir entnehmen ihm, dass du dich mit der Erziehung der Kinder der Gläubigen befaßt, dass diese lieben Kleinen die Verborgenen Worte und die Gebete gelernt haben und, was es heißt, ein Ba-há'í zu sein.
Die Unterweisung dieser Kinder ist gleich dem Werk eines liebenden Gärtners, der seine jungen Pflanzen im blühenden Feld des Allherrlichen hegt. Es steht außer Zweifel, dass die erwünschten Erfolge erzielt werden. Dies trifft besonders für den Unterricht in Bahá'í-Pflichten und Bahá'í-Lebensführung zu, weil die kleinen Kinder unbedingt mit ganzer Seele erfassen müssen, dass 'Bahá'í' nicht nur ein Name sondern eine Wahrheit ist. Jedes Kind muss in den geistigen Dingen ausgebildet werden, damit es alle Tugenden verkörpern kann und eine Quelle des Ruhms für die Sache Gottes wird. Andernfalls wird das bloße Wort 'Bahá'í', wenn es keine Früchte hervorbringt, zu einem Nichts.
Tue dein Bestes, um diese Kinder wissen zu lassen, dass ein Bahá'í jemand ist, der in sich alle Vollkommenheiten verkörpert und wie eine brennende Fackel leuchtet — und nicht jemand, der Dunkelheit auf Dunkelheit häuft und doch den Namen Bahá'í trägt. Nenne diese Schule Bahá'í-Sonntagsschule.35) 16)
Wir haben bereits früher geschrieben und einen ausführlichen Brief gesandt über die Erziehung der Kinder in Glauben, Gewißheit, Lernen und geistigem Wissen, und dass sie gelehrt werden sollen, das Himmlische Königreich mit demütigem Herzen anzurufen.
Sicherlich wirst du jede Anstrengung zu diesem Ziel unternehmen.16)
Zu deiner Frage über die Erziehung der Kinder: Es geziemt dir, sie am Herzen der Liebe Gottes zu nähren und sie zu geistigen Dingen anzuspornen, damit sie ihr Angesicht Gott zuwenden, damit sie den Regeln guten Betragens entsprechen und ihr Charakter unvergleichlich wird, damit sie sich alle Tugenden und lobenswerten Eigenschaften der Menschheit zu eigen machen, ein gründliches Wissen auf den verschiedenen Gebieten der Gelehrsamkeit erwerben, um vom ersten Anfang ihres Lebens an geistige Wesen zu werden, Bewohner des Königreiches, angezogen von den süßen Düften der Heiligkeit, und um eine religiöse, geistige Erziehung vom himmlischen Reich zu erhalten. Wahrlich, ich werde Gott bitten, ihnen darin einen glücklichen Erfolg zu gewähren. 16)
O ihr liebenden Freunde! Unternehmt jede Anstrengung, euch die verschiedenen Gebiete des Wissens und des wahren Verstehens anzueignen. Tut euer Äußerstes, um sowohl materielle als auch geistige Kenntnisse zu erlangen.
Ermutigt die Kinder von frühester Jugend an, jedes Wissensgebiet zu meistern, weckt ihren Ehrgeiz, Fertigkeit in jeder Kunst zu erlangen, mit dem Ziel, dass durch die hilfreiche Gnade Gottes das Herz eines jeden von ihnen einem Spiegel gleich werde, der die Geheimnisse des Alls offenbart und das innerste Wesen aller Dinge durchdringt, auf dass jedes weltweiten Ruhm auf allen Gebieten des Wissens, der Wissenschaften und der Künste erwerbe.
Vernachlässigt unter keinen Umständen die Erziehung der Kinder. Erzieht sie, damit sie im Besitze geistiger Eigenschaften und der Gaben und Segnungen des Herrn gewiß seien.16)
O ihr beiden Diener an der Heiligen Schwelle! Wir sind hochbeglückt und erfreut zu erfahren, dass ihr Versammlungen zur Kindererziehung eingerichtet habt.
Wer immer in diesen Versammlungen als Lehrer der Kinder oder als ein Förderer tätig ist, wird sicherlich die Bestätigungen des unsichtbaren Reiches empfangen, und unendliche Wohltaten werden über ihn kommen.
Mit großer Freude unterstützen wir daher dieses hoch zu lobende Bestreben, auf dass ihr Zeichen übergroßer Belohnung sein möget.
Seid euch der wirklichen und sicheren Bestätigungen des Allbarmherzigen gewiß.16)
O ihr beiden geliebten Mägde Gottes! Was immer die Zunge eines Menschen spricht, das soll er durch seine Taten erweisen. Wenn er ein Gläubiger zu sein behauptet, dann soll er in Übereinstimmung mit den Geboten des Königreiches Abhá handeln.
Gelobt sei Gott, dass ihr beide die Wahrheit eurer Worte durch eure Taten bewiesen und die Bestätigung Gottes, des Herrn, erlangt habt. In der Morgendämmerung eines jeden Tages ruft ihr die Baha'i-Kinder zusammen und lehrt sie Hinwendung zu Gott und Gebete. Diese Tat, die Freude in die Herzen der Kinder bringt, ist hoch zu loben. Jeden Morgen sollten sie ihr Antlitz dem Königreich zuwenden, den Herrn erwähnen und Seinen Namen in den lieblichsten Melodien und Worten preisen.
Diese Kinder sind wie junge Pflanzen, und sie die Gebete zu lehren, ist, wie Regen auf sie herabströmen lassen, damit sie frisch und kräftig gedeihen. Die sanften Winde der Liebe Gottes mögen über sie hinwehen und sie frohlocken lassen.
Euch erwartet Glückseligkeit und ein sicherer Hafen.16)
O ihr Standhaften im Bündnis!
Euer Brief kam an und löste große Freude aus mit der Nachricht, dass — gelobt sei Gott! — die Jugend des Paradieses Abhá frisch und rank durch die Schauer aus den Wolken der himmlischen Gnade heranwächst, dass sie blüht und gedeiht im Frühlingsregen der himmlischen Führung und Tag für Tag Fortschritte erzielt.
Es ist gewiß, dass ein jeder von ihnen zu einem Banner der Führung heranwachsen wird, zu einem Wahrzeichen der Gnadengaben, die aus dem Reiche des Allherrlichen kommen. Sie werden lieblich singende Nachtigallen in den Gärten des Wissens, zierliche und anmutige Gazellen auf den Ebenen der Liebe Gottes sein. Ihr müßt der Kindererziehung größte Aufmerksamkeit widmen, denn das ist die Grundlage des göttlichen Gesetzes und das Fundament für das Gebäude Seines Glaubens.
Wenn bekannt würde, wieviel Freude ihr durch eueren Einsatz für die Kinder ausgelöst habt, würden die Gläubigen sicherlich alle ihre Kinder in der gleichen Weise erziehen. 16)
O treue Gefährten!
Die Menschheit ist den Kindern in der Schule vergleichbar, und die Lehrer sind die Dämmerungsorte des Lichtes, die Quellen göttlicher Offenbarung, wunderbar und unvergleichlich. In der Schule der Wirklichkeit erziehen sie die Söhne und Töchter nach den Lehren Gottes, nähren sie am Herzen der Güte, damit sie sich nach diesen Grundsätzen entwickeln, die unübertrefflichen Gaben und Segnungen des Herrn offenbaren und menschliche Vollkommenheiten in sich vereinigen. Dann können sie auf allen Gebieten menschlichen Strebens Fortschritte erzielen, sei es äußerlich oder innerlich, verborgen oder sichtbar, körperlich oder geistig, bis sie diese sterbliche Welt zu einem weiten Spiegel geformt haben, der die andere, unsterbliche Welt widerspiegelt.
O ihr Freunde Gottes! Da in diesem denkwürdigsten Zeitalter die Sonne der Wahrheit den höchsten Punkt der Frühlingsgleiche erklommen hat und ihre Strahlen auf alle Gebiete der Erde herabsendet, wird sie eine so bange Erregung auslösen, solche Erschütterungen in der Welt des Seins entfesseln, ein solches Wachstum und eine solche Entwicklung hervorrufen, ein so herrliches Licht verströmen, Wolken der Gnade werden so viel segensreiches Wasser herabregnen, eine solche Fülle süßduftender Pflanzen und Blumen wird die Felder und Ebenen überziehen, dass diese geringe Erde in das Königreich Abhá, diese niedere Welt in die höhere Welt verwandelt wird. Dann wird dieses Staubkorn sein wie das unendliche Himmelszelt, dieser Menschenort wie der Vorhof Gottes, dieser Klumpen Erde wie der Tagesanbruch der unendlichen Gnadengaben des Herrn der Herren.
Darum, o Geliebte Gottes, unternehmt jede Anstrengung, um selbst Zeichen dieses Fortschritts und dieser Bestätigungen zu sein und Mittelpunkte der Segnungen Gottes zu werden, Morgendämmerungen des Lichtes Seiner Einheit und Förderer der Gaben und Tugenden kultivierten Lebens. Seid in jenem Lande die Vorhut der menschlichen Vollkommenheiten, treibt die verschiedenen Bereiche des Wissens voran und betätigt euch zunehmend auf dem Gebiet der Erfindungen und der Künste. Bemüht euch, das Verhalten der Menschen zu verbessern, und versucht, der ganzen Welt ein sittliches Vorbild zu sein. Nährt die Kinder am Herzen der himmlischen Güte, während sie noch klein sind, pflegt sie in der Wiege höchster Vortrefflichkeit und erzieht sie in der Umarmung der Güte. Gewährt ihnen den Vorteil allen nützlichen Wissens. Laßt sie teilhaben an jedem neuen, ungewöhnlichen und wunderbaren Handwerk und aller Kunst. Erzieht sie zu Arbeit und Streben und gewöhnt sie an Mühsal. Lehrt sie, ihr Leben den wichtigen Dingen zu widmen, und ermutigt sie, sich mit Studien zu befassen, die der Menschheit nützen.16)
Die Erziehung und Ausbildung der Kinder gehört zu den verdienstvollsten Taten der Menschheit und bringt die Gnade und Gunst des Allbarmherzigen mit sich, denn Erziehung ist die unverzichtbare Grundlage aller menschlichen Tugenden, die dem Menschen den Weg zu den Höhen ewigen Ruhmes ebnet. Ein von frühester Kindheit an erzogenes Kind wird durch die liebende Fürsorge des heiligen Gärtners von den kristallklaren Wassern des Geistes und des Wissens trinken wie ein junger Baum am rieselnden Bächlein. Und sicherlich wird es die hellen Strahlen der Sonne der Wahrheit auf sich ziehen und durch ihr Licht und ihre Wärme gesund und frisch im Garten des Lebens wachsen.
Darum muss der Lehrer zugleich auch ein Arzt sein, das heißt, er muss, indem er das Kind unterrichtet, seine Fehler heilen. Er muss es lehren und es gleichzeitig anleiten, seine geistigen Anlagen auszubilden. Laßt den Lehrer ein Arzt des kindlichen Charakters sein, so wird er die geistigen Leiden der Kinder der Menschheit heilen.
Wenn bei dieser wichtigen Aufgabe große Anstrengungen unternommen werden, wird die Welt der Menschheit in anderem Schmuck erscheinen und das lieblichste Licht ausstrahlen. Dann wird dieser dunkle Ort erleuchtet und diese irdische Wohnstatt in den Himmel verwandelt werden. Die bösen Geister werden dann zu Engeln, die Wölfe zu Hirten über die Schafe und die wilde Hundemeute zu Gazellen, die auf den Ebenen der Einheit weiden, Raubtiere zu friedvollen Herden und Raubvögel mit messerscharfen Krallen zu lieblich zwitschernden Singvögeln.
Denn die innere Wirklichkeit des Menschen ist eine Trennlinie zwischen Schatten und Licht, ein Ort, wo sich zwei Meere treffen36), und der tiefste Punkt auf dem Bogen des Abstiegs37), der ein Erreichen aller höheren Stufen ermöglicht. Durch Erziehung können alle Tugenden erlangt werden. Ohne Erziehung kommt es zum Stillstand auf dem tiefsten Punkt der Unvollkommenheit.
Jedes Kind könnte das Licht der Welt sein — und ebenfalls ihre Finsternis. Deshalb muss der Frage der Erziehung größte Bedeutung beigemessen werden. Von Anfang an muss das Kind am Herzen der Liebe Gottes genährt und in der Umarmung Seines Wissens erzogen werden, damit es Licht ausstrahlen kann, an Geistigkeit wächst, von Weisheit und Gelehrsamkeit erfüllt wird und die Eigenschaften der Himmlischen Heerscharen annimmt.
Da euch diese heilige Aufgabe anvertraut worden ist, müßt ihr jede Anstrengung aufbringen, diese Schule in jeder Hinsicht zum Vorbild in aller Welt und zur Ursache der Erhöhung des Gotteswortes zu machen.16)
Zu den höchsten Diensten, die der Mensch dem allmächtigen Gott erweisen kann, zählt die Erziehung und Ausbildung der Kinder, der jungen Pflanzen im Paradies Abhá, damit diese Kinder, gestärkt durch die Gnade auf dem Wege des Heils, wie Perlen göttlicher Freigebigkeit in der Muschel der Erziehung aufgewachsen, eines Tages die Krone ewiger Herrlichkeit mit Edelsteinen schmücken.
Es ist jedoch sehr schwierig, diesen Dienst zu leisten, und noch schwieriger, darin erfolgreich zu sein. Ich hoffe, dass ihr diese wichtige Aufgabe gut erfüllt und erfolgreich darin seid, und zum Zeichen der grenzenlosen Gnade Gottes werdet, damit diese Kinder, alle in den göttlichen Lehren erzogen, Charaktere entwickeln, die den süßen Düften gleichen, die über den Gärten des Allherrlichen dahinwehen und ihren Wohlgeruch über die ganze Welt verströmen.16)
O Diener der Gesegneten Schönheit!
Gesegnet seiest du, da du einen Dienst erfüllst, der dein Antlitz im Königreich Abhá erleuchten wird, nämlich die Erziehung und Ausbildung der Kinder. Wenn jemand in richtiger Weise Kinder lehrt und erzieht, so leistet er einen Dienst an der Heiligen Schwelle, der größer ist als jeder andere. Nach dem, was wir gehört haben, bist du erfolgreich darin. Du musst jedoch ununterbrochen an deiner Vervollkommnung arbeiten, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen.
Ich bitte den allmächtigen Gott zu allen Zeiten, durch dich den Geist jener Kinder zu erleuchten, ihre Herzen zum Leben zu bringen und ihre Seelen zu heiligen.16)
Es ist 'Abdu'1-Bahás Hoffnung, dass diese jugendlichen Seelen in der Schule des tieferen Wissens von jemandem behütet werden, der sie zur Liebe erzieht. Mögen sie alle in allen geistigen Bereichen die verborgenen Geheimnisse erlernen, so gut, dass im Königreich des Allherrlichen jeder von ihnen gleich einer mit Sprache begabten Nachtigall die Geheimnisse des himmlischen Reiches verkündet und gleich einem sehnsüchtigen Liebenden sein schmerzliches Verlangen, seinen höchsten Wunsch nach dem Geliebten äußert.16)
O du Dienerin Gottes! Errichte eine himmlische Schule und sei ein Lehrer im Hause des Lernens. Erziehe die Kinder in den göttlichen Dingen und bilde sie gleich Perlen im Herzen der Muschel göttlicher Führung heran.
Bemühe dich mit Leib und Seele und achte darauf, dass die Kinder lernen, die höchsten Vollkommenheiten der Menschheit in einem solchen Maße zu verkörpern, dass jedes von ihnen zu Vernunft, Wissen, Demut und Bescheidenheit, Würde, Streben und Liebe fähig ist.16)
Bemüht euch, eine weibliche Lehrkraft zu finden. Sie muss äußerst bescheiden, ausgeglichen, geduldig und wohlerzogen sein und die englische Sprache ausgezeichnet beherrschen.16)
O du geistiger Lehrer! Unterrichte in deiner Schule Gottes Kinder in den Sitten des Königreiches. Sei ein Lehrer der Liebe in der Schule der Einheit. Erziehe die Kinder der Feunde des Barmherzigen in den Regeln und Wegen Seiner Güte. Pflege die jungen Bäume des Paradieses Abhä mit den wohltuenden Wassern Seiner Gnade, Seines Friedens und Seiner Freude. Laß sie aufblühen unter den Schauern Seiner Freigebigkeit. Bemühe dich mit all deinen Kräften, dass die Kinder hervorragen und frisch, lieblich und süß heranwachsen wie die vollkommenen Bäume in den Gärten des Himmels.
All diese Gnadengaben hängen von der Liebe zur Schönheit des Allherrlichen ab, vom Segen in den Lehren des Allhöchsten, der geistigen Unterweisung durch die Himmlischen Heerscharen, von der Begeisterung, dem Streben und dem emsigen Trachten nach all dem, was zur ewigen Ehre der Gemeinschaft der Menschen gereicht.16)
Gebt euch größte Mühe, euch das heutige fortgeschrittene Wissen anzueignen, und tut alles, die göttliche Kultur voranzutragen. Errichtet wohlorganisierte Schulen und fördert die grundlegenden Lehren in den verschiedenen Bereichen des Wissens durch Lehrer, die rein und geheiligt sind und sich durch ihre hohe Stufe in Betragen und in allgemeiner Vortrefflichkeit und Festigkeit im Glauben auszeichnen, Erzieher mit gründlicher Kenntnis der Wissenschaften und Künste.
Die erhabene Körperschaft der Hände der Sache Gottes hat die Pflicht, diese Schulen in jeder Hinsicht zu überwachen und zu schützen und sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern, damit alle Mittel zum Erfolg jederzeit zur Verfügung stehen und das Licht der Gelehrsamkeit die ganze Welt erleuchtet.16)
O Standhafter im Bündnis! In Beantwortung deines Briefes muss ich mich kurzfassen. Preise Gott, dass du Lehrer der jungen Bahá'í, der jungen Bäume des Paradieses Abhá werden durftest und gleichzeitig auch den anderen Kindern nützlich sein kannst.
Nach dem klaren göttlichen Wort ist das Lehren der Kinder unerläßlich und verbindlich. Daraus folgt, dass Lehrer die Diener Gottes des Herrn sind, da sie sich erhoben haben, diese Aufgabe, die dem Gottesdienst gleichgestellt ist, zu erfüllen. Darum musst du mit jedem Atemzug lobpreisen, weil du deine geistigen Kinder erziehst.
Der geistige Vater ist wichtiger als der körperliche, denn der letztere schenkt nur das irdische Leben, während der erstere sein Kind mit dem ewigen Leben beschenkt. Darum werden nach dem Gesetz Gottes die Lehrer unter die Erben eingereiht.
Nun hast du in Wirklichkeit alle diese Kinder erhalten, unbelastet und frei, und das ist besser, als physische Kinder zu haben. Denn solche Kinder sind ihren Vätern nicht dankbar, denn sie fühlen, dass ihr Vater ihnen nur dient, weil er muss, und lassen deshalb unbeachtet, was er für sie tut. Geistige Kinder jedoch wissen immer die Güte ihres Vaters zu schätzen. Dies wahrlich hat seine Ursache in der Gnade deines Herrn, des Wohltätigen.16)
O du, der du standhaft im Bündnis bist! Du hast rastlose Anstrengungen zur Erziehung der Kinder unternommen, und ich war und bin unendlich zufrieden mit dir. Lobe Gott, dass du fähig warst, auf diesem Gebiet zu dienen. Es ist sicher, dass dich die Bestätigungen des Königreiches Abhá umfassen und dir Wohlergehen und Erfolg beschieden sein werden.
Die Ausbildung und Erziehung der Kinder der Gläubigen ist gegenwärtig das höchste Ziel der Auserwählten. Es ist gleichbedeutend mit Dienstbarkeit an der Heiligen Schwelle und Dienst für die Gesegnete Schönheit. Darum kannst du frohen Herzens stolz darauf sein.16)
O du Lehrer der Kinder des Königreiches!
Du hast dich erhoben zu einem Dienst, der dich berechtigte, dich über alle Lehrer der Erde zu erheben. Denn die Lehrer dieser Welt bedienen sich der menschlichen Erziehung, um die Kräfte der Menschheit, seien sie nun geistig oder materiell, zu entwickeln. Du jedoch bildest diese jungen Pflanzen in den Gärten Gottes nach der Erziehung des Himmels heran und erteilst ihnen die Lehren des Königreiches.
Ein solches Lehren wird als Erfolg die Segnungen Gottes auf sich ziehen und die Vervollkommnung des Menschen hervorbringen.
Halte fest an diesem Lehren, denn die Früchte werden großartig sein. Die Kinder müssen von frühester Kindheit an zu geistigen und gottesfürchtigen Bahá'í herangebildet werden. Wenn sie so erzogen sind, werden sie vor jeder Prüfung geschützt bleiben.16)
O ihr, die ihr die Gnadengaben Gottes empfangt! In diesem neuen und wunderbaren Zeitalter ist das Lehren der Wissenschaften und Künste unerschütterliche Grundlage. Nach den klaren heiligen Schriften muss jedes Kind in Handwerken und Künsten in erforderlichem Maße unterrichtet werden. Deshalb müssen in jeder Stadt und in jedem Dorf Schulen eingerichtet werden, und jedes Kind in dieser Stadt oder diesem Dorf muss sich in erforderlichem Maße dem Unterricht unterziehen.
Daraus folgt, dass jede Seele, welche das zu vollbringen ihre Hilfe anbietet, sicherlich an der Himmlischen Schwelle Annahme findet und von den Himmlischen Heerscharen gepriesen wird.
Da ihr euch sehr um dieses so wichtige Ziel bemüht habt, hoffe ich, dass ihr eure Belohnung von dem Herrn klarer Beweise und Zeichen ernten werdet und dass die Lichter der himmlischen Gnade euch lenken.16)
O ihr, die ihr hohe Vorsätze und edle Ziele habt! Euer Brief war beredt, sein Inhalt selbständig und feinfühlig ausgedrückt, und er zeigte euere großen und lobenswerten Anstrengungen, Kinder, Mädchen und Jungen, zu erziehen. Dies gehört zu den wichtigsten aller menschlichen Bestrebungen. Alle nur möglichen Mittel der Erziehung müssen für die Bahá'í-Kinder, die zarten Pflanzen des göttlichen Gartens, bereitgestellt werden, denn darin besteht die Erleuchtung der Menschheit.
Gelobt sei Gott, die Freunde in 'Ishqábád haben ein sicheres Fundament, eine unanfechtbare Grundlage gelegt. In der Stadt der Liebe wurde das erste Bahá'í-Haus der Andacht erbaut und heute werden in dieser Stadt die Wege zur Kindererziehung ebenfalls bereitet, da ja sogar während der Kriegsjahre diese Pflicht nicht vernachlässigt wurde, es wurden sogar Lücken geschlossen. Nun müßt ihr den Horizont eurer Bemühungen erweitern und Pläne zur Errichtung von Schulen für höhere Bildung aufstellen, damit die Stadt der Liebe der Bahá'í-Brennpunkt der Wissenschaften und Künste wird. Dank der freigebigen Hilfe der Gesegneten Schönheit werden Mittel hierfür bereitgestellt werden.
Schenkt der Schule für Mädchen besondere Aufmerksamkeit, denn die Größe dieses wunderbaren Zeitalters wird sich darin zeigen, welcher Fortschritt in der Welt der Frauen erzielt wird. Aus diesem Grund könnt ihr beobachten, dass in jedem Lande die Welt der Frauen voranschreitet. Dies liegt im Einfluß der größten Offenbarung und in der Macht der göttlichen Lehren begründet.
Der Unterricht in den Schulen muss mit der religiösen Unterweisung beginnen. Nach der religiösen Ausbildung, nachdem das Herz des Kindes an die Liebe Gottes gebunden ist, fahrt fort mit dem Unterricht in den anderen Bereichen des Wissens.16)
O ihr innig Geliebten 'Abdu'1-Bahás! Einer der Freunde hat uns einen Brief wegen der Schule in 'Ishqá-bád gesandt und mitgeteilt, dass — gelobt sei Gott — die Freunde dort nun hart arbeiten, um die Schule in Ordnung zu bringen, dass für ihre Aufgaben gut qualifizierte Lehrer ernannt worden sind, und dass von jetzt an der Aufsicht und Verwaltung der Schule größte Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Es ist auch meine Hoffnung, dass die Gunst und Gaben Gottes, des freigebigen Königs, euch umfassen werden, so dass die Freunde in allen Dingen alle übertreffen mögen.
Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Kindererziehung, weil Erfolg und Wohlergehen vom Dienst und von der Anbetung Gottes, des Heiligen, des Allherrlichen, abhängen.
Zu den größten aller großen Dienste gehört die Kindererziehung und die Förderung der verschiedensten Wissenschaften, Handwerke und Künste. Gelobt sei Gott, ihr unternehmt nun eifrige Anstrengungen mit diesem Ziel. Je ausdauernder ihr diese wichtigste Aufgabe verfolgt, desto mehr werdet ihr Zeugen der Bestätigungen Gottes sein, in einem solchen Maße, dass ihr selbst erstaunt sein werdet.
Dies, wahrlich, ist über jeden Zweifel erhaben und ein Versprechen, das mit Sicherheit eingelöst wird.16)
O ihr wahren Diener des Herrn der Heerscharen!
Die Dienste, die ihr zur Unterstützung der Ta'yid-Schule38) leistet, verdienen höchstes Lob. Gott wird in Seiner Freigebigkeit Seine vielfältigen himmlischen Segnungen gewißlich auf euch herabsenden.
Die Gläubigen sind an die Pflicht gebunden, Schulen zu errichten, in denen Kinder Wissen erwerben können. Und da diese Freunde sich verpflichtet haben, in dieser Beziehung Opfer zu bringen und zum Unterhalt der Ta'yid-Schule beizutragen, entbietet 'Abdu'1-Bahá dem Königreich der Geheimnisse Dank und Preis in aller Demut und Ergebenheit. Er bittet, dass Gnadengaben und innerer Frieden auf euch herabgesandt werden, damit euch Erfolg beschieden sein möge, indem ihr diesen hoch zu lobenden Dienst unbeschwert und mit Freude erfüllt.
O Du Fürsorglicher! Diese Seelen leisten Gutes. Mache sie beiden Welten teuer, mache sie zu Empfängern grenzenloser Gnade. Du bist der Mächtige, Du bist der Fähige, Du bist der Geber, der Schenkende, der unvergleichliche Herr.16)
O du, der du dich erhoben hast, der Sache Gottes mit deinem ganzen Sein zu dienen!
Was du über die Schule geschrieben hast, ist Ursache großer Freude und entzückt das Herz. Alle Freunde waren erfreut und erquickt durch diese Nachricht.
Diese Schule ist eine der lebenswichtigen und unentbehrlichen Einrichtungen, die das Gebäude der Menschheit wahrhaft trägt und schützt. Mit Gottes Hilfe wird sie sich in allem entwickeln und vervollkommnen. Wenn sich diese Schule erst einmal in jeder Hinsicht vervollkommnet hat, wenn sie erst einmal blüht und alle anderen Schulen übertrifft, dann müssen nach und nach immer mehr Schulen errichtet werden.
Unsere Meinung ist, dass die Freunde ihre Aufmerksamkeit auf die Erziehung und Ausbildung der Kinder Persiens richten müssen, damit alle, nachdem sie in der Schule wahren Lernens die Kraft des Verstehens und das Wissen um die inneren Wahrheiten des Alls erlangt haben, sich aufmachen, die Zeichen und Geheimnisse Gottes zu entschleiern und sich selbst durch das Licht des Wissens des Herrn und durch Seine Liebe erleuchtet finden. Dies wahrlich ist der beste Weg, alle Völker zu erziehen.16)
Gebt euch alle Mühe, die Tarbiyat-Schule39) zu verbessern und Ordnung und Disziplin in dieser Einrichtung zu fördern. Nutzt alle Möglichkeiten, diese Schule zu einem Garten des Allbarmherzigen zu machen, aus dem das Licht des Lernens seine Strahlen ausschickt, und in dem die Kinder, ob Bahá'í oder nicht, in einem solchen Maße erzogen werden, dass sie wie Gottes Geschenk an die Menschen und der Stolz der Menschheit werden. Laßt sie den größten Fortschritt in kürzester Frist erzielen, laßt sie die Augen weit öffnen und die inneren Wirklichkeiten aller Dinge entdecken, geübt in aller Kunst und jedem Handwerk werden, und laßt sie lernen, die Geheimnisse der Dinge so zu verstehen, wie sie sind — da diese Fähigkeit eines der offensichtlichen Ergebnisse des Dienstes an der Heiligen Schwelle ist.
Sicherlich werdet ihr alle Anstrengungen unternehmen, um dies zu bewerkstelligen, und werdet auch Pläne machen, weitere Schulen zu eröffnen. Diese Schulen für akademische Studien müssen gleichzeitig Ausbildungszentren für Verhalten und Betragen sein, und sie müssen Charakter und Betragen den Wissenschaften und Künsten vorziehen. Gutes Betragen und ein hoher sittlicher Charakter müssen an erster Stelle stehen, denn ohne Charakterbildung wird sich das Erwerben von Wissen nur nachteilig erweisen. Wissen ist lobenswert, wenn es mit ethischem Verhalten und tugendhaftem Charakter verbunden ist; andernfalls ist es ein tödliches Gift, eine schreckliche Gefahr. Ein Arzt mit schlechtem Charakter, der die ihm Anvertrauten verrät, kann den Tod verursachen und zur Quelle zahlreicher Gebrechen und Leiden werden.
Widmet dieser Sache höchste Aufmerksamkeit, denn die Grundlage, das Grundprinzip einer Schule ist zu allererst und vor allem die sittliche Ausbildung, die Formung des Charakters und die Verbesserung des Verhaltens.16)
O ihr Freunde Gottes! Der Allmächtige hat die Menschheit zum Schmuck dieser vergänglichen Welt erschaffen, damit die Menschen die Erde mit den mannigfaltigen Segnungen des Himmels bekleiden und die innere Wirklichkeit des menschlichen Seins, gleich einer Lampe des Geistes, die Gemeinschaft der Menschen zum Spiegel der himmlischen Versammlung macht.
Ohne Zweifel ist Gelehrsamkeit die größte Gabe Gottes, Wissen und das Erwerben von Wissen ein Segen des Himmels. Darum sind die Freunde Gottes verpflichtet, mit äußerster Anstrengung und großem Eifer göttliches Wissen, Kultur und Wissenschaften zu fördern, damit schon bald die Schulkinder von heute die Gelehrtesten in der Bruderschaft der Weisen werden. Dies ist ein Dienst für Gott selbst, und es ist eines Seiner verbindlichen Gebote.
Darum, o treue Freunde, strebt mit Herz, Seele und aller Kraft danach, die Tarbiyat-Schule39) zu einem Zentrum der Erleuchtung und einem Quell der Wahrheit zu machen, damit die Kinder Gottes durch die Strahlen unbegrenzten Lernens leuchten mögen, damit diese zarten Pflanzen im göttlichen Garten wachsen und blühen durch die Gnade, die aus den Wolken des Wissens und wahren Verstehens herabströmt, und sie solche Fortschritte machen, dass die Gemeinschaft der Wissenden in Staunen fällt.
Ich schwöre bei der Freigebigkeit der göttlichen Weisheit, dass die Besucher der Tarbiyat-Schule, wenn sie dieses hervorragende Ziel erreichen, in die Gemeinschaft Gottes aufgenommen und die Tore Seiner Gnade für sie zweifellos weit geöffnet sein werden.16)
O Standhafte im Bündnis! Gelobt sei Gott, dass es euch gelungen ist, eine Schule in Mihdíyábád40) zu errichten, und dass ihr mit großer Kraft und Begeisterung die Kinder erzieht.
In dieser neuen und wunderbaren Sache ist die Förderung aller Wissenszweige ein festgelegtes und wichtiges Prinzip, und die Freunde sind ohne Ausnahme verpflichtet, ernsthaft auf dieses Ziel hinzuarbeiten, damit die Sache des offenbaren Lichtes verbreitet werden möge und jedes Kind nach seinem Bedürfnis seinen Anteil an Wissenschaften und Künsten erhält, bis auch kein einziges Bauernkind mehr gefunden werden kann, das keinerlei Schulbildung erhalten hätte.
Es ist unbedingt notwendig, dass die Grundlagen des Wissens gelehrt werden, wesentlich, dass alle lesen und schreiben können. Darum ist diese neue Schule höchsten Lobes wert, und ihr Vorhaben sollte unterstützt werden. Hoffentlich nehmen andere Dörfer dies als Beispiel, damit in jedem Dorf, in dem es eine bestimmte Anzahl von Gläubigen gibt, eine Schule gegründet werde, in der die Kinder Lesen, Schreiben und Grundwissen erlernen können.
Dies erfreut das Herz 'Abdu'1-Bahás und bringt seiner Seele Glück und Frieden.16)
O Standhafte im Bündnis! Die Unterrichtsmethode, die ihr eingeführt habt und die mit den Beweisen für die Existenz Gottes, der Einheit Gottes, der Sendung der Propheten und Boten und ihren Lehren und den Wundern des Alls beginnt, ist höchst angemessen. Haltet daran fest. Es ist gewiß, dass euch die Bestätigungen Gottes begleiten werden. Es ist auch höchst lobenswert, die Ta-blets, die göttlichen Verse und die heiligen Überlieferungen auswendig zu lernen.
Sicherlich werdet ihr alle euere Anstrengungen dem Lehren und der Förderung des Verständnisses widmen.16)
Zu den Kindern: Im Alter von fünf Jahren muss ihre Schulerziehung beginnen. Das heißt, tagsüber sollten sie an einem Ort beaufsichtigt werden, an dem Lehrer sind, und sollten gutes Betragen lernen.
Hier sollten sie im Spiel einige Buchstaben, Wörter und etwas Lesen lernen, so, wie in gewissen Ländern Buchstaben und Wörter aus Süßigkeiten gebildet werden, die das Kind bekommt. Zum Beispiel formen sie ein 'a' aus Zuckerwerk und benennen es 'a', oder ein Zucker-'b', zu dem sie 'b' sagen, und so weiter mit dem ganzen Alphabet, und diese geben sie dem kleinen Kind. Auf diese Weise werden die Kinder bald ihre Buchstaben lernen...
Wenn die Kinder ins Bett gehen, sollte ihnen die Mutter Verse der Gesegneten Schönheit vorlesen oder vorsingen, damit sie von frühester Kindheit an durch diese Verse der Führung erzogen werden. 16)
O du Diener Gottes! Du fragtest nach der Kindererziehung. Jene Kinder, die im Schutze des Gesegneten Baumes ihren Fuß in diese Welt gesetzt haben, die im Glauben gewiegt und an der Brust der Gnade genährt werden, müssen von Anfang an geistige Unterweisung unmittelbar von ihren Müttern erhalten. Das heißt, die Mutter muss ihnen ununterbrochen Gott ins Bewußtsein rufen und Ihn erwähnen, von Seiner Größe erzählen, die Ehrfurcht vor Gott in dem Kinde wecken, und es freundlich, in Liebe und äußerster Reinheit erziehen. So wird das Leben eines jeden Kindes von Anfang an durch das sanfte Wehen der Liebe Gottes erfrischt werden und über die süßen Düfte der himmlischen Führung frohlocken. Das ist der Beginn der Entwicklung, es ist die notwendige Grundlage für alles weitere.
Und wenn das Kind das Alter erreicht hat, in dem es zu unterscheiden vermag, so bringt es in eine Bahá'í-Schule, in der zunächst die heiligen Texte gelesen und die religiösen Grundgedanken gelehrt werden. In dieser Schule muss es Lesen und Schreiben lernen sowie einige Grundlagen verschiedener Wissensgebiete, wie sie Kindern angemessen sind.
Um es genauer zu sagen: Zu Beginn muss der Lehrer dem Kind eine Feder in die Hand geben, die Kinder in Gruppen setzen und jede Gruppe nach ihrer Aufnahmefähigkeit unterrichten. Wenn die Kinder auf den ihnen zugeteilten Plätzen in Reihen sitzen, jedes eine Feder hält und ein Blatt Papier vor sich hat, und der Lehrer vor die Kinder eine Tafel gestellt hat, so soll er mit seiner Kreide darauf schreiben und die Kinder dies abschreiben lassen. Der Lehrer soll zum Beispiel ein 'alif (a) anschreiben und sagen: »Dies ist ein alif.« Die Kinder sollen es dann abschreiben und wiederholen: »Dies ist ein alif«, und so weiter bis zum Ende des Alphabets. Sobald sie die Buchstaben richtig kennen, soll der Lehrer Buchstabenverbindungen herstellen, und die Kinder folgen ihm, indem sie diese Verbindungen auf ihr Papier schreiben, bis sie auf diese Weise gelernt haben, alle Buchstaben einzeln und in Wörtern verbunden zu erkennen. Der Lehrer soll dann zum Schreiben von Sätzen übergehen, während die Kinder das Angeschriebene abschreiben, jedes auf sein Blatt Papier. Dann soll der Lehrer den Kindern den Sinn des Satzes erklären.
Wenn sie erst einmal in der persischen Sprache bewandert sind, soll der Lehrer zunächst einzelne Wörter übersetzen und die Schüler nach der Bedeutung dieser Wörter fragen. Hat ein Schüler ein wenig davon verstanden und das Wort übersetzt, soll ihn der Lehrer loben; sind alle Schüler dazu unfähig, soll der Lehrer die Übersetzung aus der fremden Sprache unter das vorgegebene Wort schreiben. Er soll zum Beispiel das Wort 'sama' (Himmel) auf Arabisch schreiben und fragen: »Wie nennen wir dies auf Persisch?« Antwortet eins der Kinder: »Die persische Übersetzung dieses Wortes heißt 'ásimán'«, so soll es der Lehrer loben und ermutigen. Falls sie nicht antworten können, soll der Lehrer selbst die Übersetzung geben und anschreiben, und die Kinder schreiben sie dann ab.
Später soll der Lehrer fragen: »Wie nennt man das auf Russisch, oder Französisch, oder Türkisch?« Falls sie die Antwort wissen, ausgezeichnet; wenn nicht, soll der Lehrer sagen: »Auf Russisch, oder Französisch, heißt es soundso«, dann das Wort an die Tafel schreiben und die Kinder schreiben es ab.
Wenn die Kinder in der Übersetzung einzelner Wörter geübt sind, soll der Lehrer die Wörter zu einem Satz verbinden, diesen an die Tafel schreiben und die Kinder auffordern, ihn zu übersetzen. Wenn sie es nicht können, soll der Lehrer den Satz selbst übersetzen und die Übersetzung anschreiben. Es wäre natürlich wünschenswert, wenn er mehrere Sprachen lehrte.
Auf diese Weise werden die Kinder innerhalb einer kurzen Zeit — das heißt in drei Jahren — durch das Niederschreiben der Wörter in einer Anzahl von Sprachen gut geübt und fähig sein, einen Textabschnitt von einer Sprache in eine andere zu übersetzen. Wenn sie erst einmal in diesen Grundlagen geübt sind, laßt sie fortfahren, Grundkenntnisse in anderen Wissensgebieten zu erlernen. Sobald sie ihre Studien vollendet haben, soll jedes Kind, das fähig ist und den ausdrücklichen Wunsch danach hat, sich in einer höheren Bildungsanstalt einschreiben und fortgeschrittene Kurse in den Wissenschaften und Künsten absolvieren.
Nicht alle werden jedoch fähig sein, sich diesen fortgeschrittenen Studien zu widmen. Darum müssen solche Kinder in Gewerbeschulen geschickt werden, wo sie noch handwerkliche Fähigkeiten erwerben können. Wenn ein Kind in solchen Fertigkeiten erst einmal geübt ist, dann berücksichtigt die eigenen Neigungen und Wünsche des Kindes. Wenn es eine Vorliebe für den Handel hat, so laßt es den Handel wählen; hat es eine Neigung zu einem Gewerbe, dann soll es dieses ausüben; will es Weiterbildung, dann laßt es Fortschritte im Wissen machen; ist es etwas anderes für die Menschheit Wichtiges, dann verfolge es dieses. Laßt es auf dem Gebiet tätig werden, für das es Neigung, Lust und Begabung zeigt.
Unabdingbare Grundlage von allem aber ist, dass es geistige Eigenschaften und lobenswerte Tugenden der Menschheit entwickelt. Dies ist von größter Bedeutung. Sollte jemand Analphabet, aber mit göttlichen Vorzügen ausgestattet und durch den Odem des Geistes belebt sein, so wird dieser Mensch zur Wohlfahrt der Gesellschaft beitragen, und seine Unfähigkeit zu lesen und zu schreiben wird ihm nicht schaden. Und wenn ein Mensch mit den Künsten und allen Wissensbereichen vertraut ist, aber kein religiöses Leben führt, die Eigenschaften Gottes nicht annimmt und nicht von reiner Absicht bewegt sondern im fleischlichen Leben verhaftet ist, dann ist er übel gebildet, und all sein Wissen und seine intellektuellen Fähigkeiten werden nur Schmach und Pein hervorbringen.
Falls jedoch ein Mensch geistige Eigenschaften und hervorragende Tugenden besitzt, der Zweck seines Lebens auf das Geistige und seine Neigungen auf Gott gerichtet sind und er außerdem andere Wissenszweige erforscht — dann haben wir 'Licht über Licht'41): Sein äußeres Sein leuchtet, sein persönlicher Charakter strahlt, sein Herz ist rein, seine Gedanken sind erhaben, sein Begriffsvermögen ist rasch und seine Stufe edel.
Gesegnet, wer diese erhabene Stufe erreicht. 16)
Die Dinge, die den Kinder in der Schule beigebracht werden sollten, sind zahlreich, und aus Zeitmangel können wir nur ein paar von ihnen streifen: Am bedeutsamsten und wichtigsten sind Formung des Betragens und des guten Charakters, die Verbesserung der Eigenschaften, das Streben nach Vollendung und Vollkommenheit zu wecken, Treue zur Religion Gottes und Festigkeit in Seinen Gesetzen, unbedingter Gehorsam gegenüber jeder gerechten Regierung, Loyalität und Vertrauenswürdigkeit gegenüber den Herrschern der Zeit, Wohlwollen für die Menschheit und Güte zu allen.
Außerdem gehört, wie die Charakterschulung, Unterricht in solchen Künsten und Wissenschaften dazu, die von Nutzen sind, ferner Unterweisung in Femdsprachen, auch wiederholtes Sprechen von Gebeten für das Wohlergehen der Regierenden und der Regierten, Enthaltung von ungeistigen Beschäftigungen, wie sie unter jenen üblich sind, die nur naturgegebene Zusammenhänge sehen, und das Meiden von Liebesgeschichten und Büchern, die Leidenschaften hervorrufen.
Zusammengefaßt: Aller Unterricht sollte allein dem Erwerb menschlicher Vollkommenheiten gewidmet sein.
Dies nun sind, kurzgefaßt, die Richtlinien für den Stoffplan dieser Schulen.16)
Zur Organisation der Schulen: Falls möglich, sollten die Kinder die gleiche Kleidung tragen, auch wenn der Stoff unterschiedlich ist. Es wäre wünschenswert, dass auch der Stoff einheitlich wäre; falls dies jedoch nicht möglich ist, schadet es nichts. Je sauberer die Schüler sind, desto besser; sie sollten makellos sein. Die Schule muss sich an einem Ort befinden, wo die Luft gut und rein ist. Die Kinder müssen sorgfältig angeleitet werden, äußerst höflich und wohlerzogen zu sein. Sie müssen beständig ermutigt und motiviert werden, alle Gipfel menschlicher Vollkommenheit zu erreichen, so dass sie von frühester Kindheit an gelehrt werden, hohe Ziele zu haben, sich gut zu führen, keusch, rein und unbefleckt zu sein, und zu lernen, kraftvolle Entschlossenheit und feste Zielsetzung in allen Dingen zu zeigen. Laßt sie nicht spotten und herumtrödeln, sondern laßt sie ernsthaft ihren Zielen zustreben, so dass sie sich in jeder Lage entschlossen und sicher zeigen.
Die Ausbildung in Sitten und guter Führung ist weit wichtiger als Bücherwissen. Ein sauberes, liebenswürdiges Kind, von gutem Charakter und wohlerzogen, ist — selbst wenn es unwissend wäre — einem unhöflichen, ungewaschenen, bösartigen Kind vorzuziehen, und hätte es noch so gründliche Kenntnisse in Wissenschaften und Künsten. Der Grund liegt darin, dass ein Kind, welches sich gut führt, selbst wenn es unwissend ist, für andere von Nutzen ist, während ein bösartiges, unerzogenes Kind verderblich und schädlich für andere ist, selbst wenn es Wissen hat. Wenn jedoch ein Kind dazu erzogen wird, beides zu besitzen, wissend und gut zu sein, dann ist das Ergebnis Licht über Licht.
Kinder gleichen frischen grünen Zweigen; sie werden in der Weise wachsen, in der sie aufgezogen werden. Achtet daher sorgsam darauf, ihnen hohe Ideale und Ziele zu geben, damit sie, wenn sie älter werden, ihre Strahlen gleich schimmernden Kerzen über die Welt aussenden und nicht durch Gelüste und Leidenschaften nach Art der Tiere befleckt werden und achtlos und unwissend sind, sondern ihre Herzen daraufrichten, immerwährende Ehre und alle vortrefflichen Eigenschaften der Menschheit zu erlangen.16)
Unternehmt jede Anstrengung, um die Kindererziehung zu fördern. Das ist von größter Wichtigkeit. Ebenso die Erziehung der Mädchen in den Regeln rechter Führung, damit sie mit einem guten Charakter und bestem Betragen heranwachsen. Denn Mütter sind die ersten Erzieher des Kindes, und jedes Kind gleicht zu Beginn seines Lebens einem frischen und zarten Zweig in den Händen seiner Eltern. Vater und Mutter können es ganz nach ihrer Wahl erziehen.16)
O ihr Dienerinnen des Barmherzigen!
Die Schule für Mädchen hat Vorrang vor der Schule für Jungen, denn es ist Pflicht für die Mädchen dieses herrlichen Zeitalters, gründlich in verschiedenen Wissensgebieten, in Wissenschaften und Künsten und all den Wundern dieser hervorragenden Zeit gebildet zu sein, damit sie dann ihre Kinder erziehen können und sie von frühesten Tagen an auf die Wege der Vollkommenheit leiten.
Falls die Mutter, wie es sein sollte, Wissen und menschliche Vollkommenheit besitzt, werden die Kinder gleich Engeln in aller Auszeichnung, rechtem Verhalten und Schönheit aufgezogen werden. Darum muss die Mädchenschule, die an diesem Ort errichtet wurde, zum Gegenstand größten Interesses und eifrigster Bemühungen der Freunde werden. Die Lehrerinnen dieser Schule sind Dienerinnen, die der Heiligen Schwelle nahe sind, denn sie haben sich, gehorsam den Geboten der Gesegneten Schönheit, erhoben, die Mädchen zu erziehen.
Der Tag wird kommen, da diese Kinder Mütter sein werden, und jede von ihnen wird in tiefer Dankbarkeit Gebete und Fürbitten an den allmächtigen Gott richten, damit ihren Lehrerinnen auf ewig Freude und Wohlfahrt und eine hohe Stufe im Königreich Gottes gewährt werden möge.
Nennt diese Schule Mawhibat-Schule42) (Schule der Freigebigkeit).16)
O Dienerin des Höchsten!
Unsere Herzen wurden durch deinen Brief über die Mädchenschule erfreut.43)
Gelobt sei Gott, dass es nun eine Schule dieser Art in Tihrän gibt, in der junge Mädchen durch Seine Freigebigkeit eine Erziehung erhalten und mit aller Energie die Kenntnisse der Menschheit erwerben können. Sehr bald werden die Frauen auf jedem Gebiet mit den Männern Schritt halten.
Bisher gab es in Persien keinen Weg für den Fortschritt der Frauen. Aber nun sind sie — Gott sei Dank —, seitdem der Morgen des Heils heraufdämmert, Tag für Tag vorangeschritten. Hoffentlich werden sie in Tugenden und Kenntnissen die Führung übernehmen, nahe dem Hofe des allmächtigen Gottes, in Glauben und Gewißheit. Mögen die Frauen des Ostens zum Vorbild für die Frauen des Westens werden.
Gelobt sei Gott, dass du in deinem Dienen bestätigt wirst, jede Anstrengung für diese Arbeit machst und dir große Mühe gibst, so auch die Lehrerin dieser Schule, Fräulein Lillian Kappes 44). Richte ihr meine allerherzlichsten Grüße aus.16)
O ihr Töchter des Königreiches!
In den vergangenen Jahrhunderten waren die Mädchen in Persien von jedem Unterricht ausgeschlossen. Sie hatten weder eine Schule noch eine Hochschule, weder einen gütigen Erzieher noch einen Lehrer. Nun, in diesem größten der Zeitalter, hat die Freigebigkeit des Allgütigen auch die Mädchen umfaßt, und in Persien sind viele Schulen zur Erziehung der Mädchen gegründet worden... Was ihnen jedoch fehlt, ist Charaktererziehung, und dies, obwohl solche Erziehung wichtiger ist als der Unterricht, weil sie die höchste Vollendung der Menschheit bedeutet.
Gelobt sei Gott, dass nun eine Mädchenschule in Hamadán45) errichtet worden ist. Ihr, als Lehrer dieser Schule, müßt der Charakterbildung mehr Mühe als dem Unterricht widmen und eure Mädchen dazu erziehen, bescheiden und rein zu sein, von gutem Charakter und Betragen. Darüber hinaus unterrichtet sie in den verschiedenen Wissensbereichen.
Wenn ihr diesem Plan folgt, werden die Bestätigungen des allherrlichen Königreiches sich in weitrollender Dünung erheben und über diese Schule wogen.
Ich hoffe, dass ihr hierin erfolgreich sein werdet.16)
In dieser heiligen Sache hat das Problem der Waisen höchste Bedeutung. Ihnen muss größte Beachtung geschenkt werden, sie müssen unterrichtet, ausgebildet und erzogen werden. Besonders die Lehren Bahá'u'lláhs müssen ihnen unter allen Umständen so weit wie nur immer möglich vermittelt werden.
Ich flehe zu Gott, dass du ein gütiger Elternteil für die verwaisten Kinder werden und sie mit den süßen Düften des Heiligen Geistes erquicken mögest, damit sie das Alter der Reife als wahre Diener der Menschheit und als leuchtende Kerzen in der Gemeinschaft der Menschen erreichen werden.16)
O Standhafte im Bündnis!
Euer Brief ist angekommen und hat mit der Nachricht, dass in Hamadán, gelobt sei Gott, eine Gesellschaft für Wohlfahrt und Hilfe errichtet worden ist, größte Freude ausgelöst. Ich glaube sicher, dass diese eine Quelle allgemeinen Glücks und Beistandes werden wird und dass sich Mittel finden, die Herzen der Armen und Schwachen zu erleichtern und die Waisen und anderen Kinder zu erziehen.
Die Frage nach der Ausbildung der Kinder und die Sorge um die Waisen ist ungemein wichtig, aber am wichtigsten ist die Erziehung der Mädchen, denn diese Mädchen werden eines Tages Mütter sein, und die Mutter ist der erste Lehrer des Kindes. Wie immer sie das Kind aufzieht, so wird es sich entwickeln, und die Ergebnisse der ersten Erziehung werden dem einzelnen sein ganzes Leben lang anhaften, und es würde äußerst schwierig werden, sie zu ändern. Wie kann eine Mutter, die selbst unwissend und ungebildet ist, ihr Kind erziehen? Es ist daher klar, dass die Erziehung der Mädchen weit größere Auswirkung hat als die der Jungen. Diese Tatsache ist besonders wichtig, und dieser Angelegenheit muss viel Kraft und Hingabe gewidmet werden.
Gott sagt im Qur'án, dass sie nicht gleich sein sollen, jene, die Wissen besitzen, und jene die nicht wissen.46) Unwissenheit ist daher äußerst zu tadeln, ganz gleich, ob bei dem Mann oder der Frau; tatsächlich ist der Schaden bei einer Frau größer.
Ich hoffe daher, dass die Freunde sich größte Mühe geben, ihre Kinder zu erziehen, Söhne und Töchter gleichermaßen. Dies ist wahrlich die Wahrheit, und außerhalb der Wahrheit ist offensichtlich nichts als Verderbnis.16)
Du schriebst über die Töchter der Gläubigen, die die Schule eines anderen Glaubens besuchen. Es ist wahr, dass, obwohl diese Kinder in solchen Schulen etwas lernen, dennoch der Charakter und das Benehmen der Lehrerinnen eine Wirkung auf sie ausüben. Durch das Einprägen von Zweifeln und Zweideutigkeiten werden die Sinne dieser Mädchen beeinflußt und verändert.
Es ist für die Freunde Pflicht, eine Schule für Bahá'í-Mädchen einzurichten, in der die Lehrerinnen ihre Schülerinnen in Übereinstimmung mit den Lehren Gottes erziehen. Dort müssen den Mädchen geistige Tugenden und heilige Sitten gelehrt werden.
Ein Kind ist wie eine junge Pflanze: Es wird sich immer in die Richtung entwickeln, in die du es erziehst. Wenn es erzogen wird, wahrhaftig, gütig und rechtschaffen zu sein, wird es aufrecht wachsen, frisch und zart sein und Blüten hervorbringen. Falls aber nicht, bei falscher Erziehung, wird es schief und krumm wachsen, und es gibt keine Hoffnung, dies zu ändern.
Gewiß, die europäischen Lehrerinnen erteilen Unterricht in Sprache, Schrift, Haushaltslehre, Sticken und Nähen, aber der Charakter ihrer Schülerinnen wird in einem solchen Ausmaße verändert, dass sich die Mädchen nicht mehr um ihre Mütter kümmern, ihre Anlagen sind verdorben, sie benehmen sich schlecht, werden selbstzufrieden und stolz.
Die Mädchen sollten jedoch so erzogen werden, dass sie von Tag zu Tag selbstloser werden, demütiger, und dass sie ihre Eltern und Vorfahren ehren, ihnen gehorchen und ein Trost und Balsam für alle sind.16)
Beachtet, dass die Kinder einer gläubigen Mutter ebenfalls gläubig werden, selbst wenn der Vater den Glauben ablehnt. Wenn die Mutter dagegen nicht glaubt, sind auch die Kinder des Glaubens beraubt, selbst wenn der Vater ein überzeugter und fester Gläubiger ist. Darauf läuft es üblicherweise hinaus bis auf seltene Ausnahmen.
Aus diesem Grunde müssen beide, Väter und Mütter, sorgfältig über ihre kleinen Töchter wachen und sie in der Schule durch hochqualifizierte Lehrerinnen sorgsam ausbilden lassen, damit sie mit den Wissenschaften und Künsten vertraut werden, unterrichtet und ausgebildet in allem, was für das menschliche Leben nötig ist und was einer Familie Trost und Freude bringen wird.
Es ist daher die Pflicht des Geistigen Rates von Tsh-qábád, in dieser dringlichen Angelegenheit die Führung zu übernehmen, damit er durch die Gnade und Güte Gottes eine Einrichtung schaffe, die für immer und ewig eine Quelle der Sicherheit und des Glückes sein wird.16)
O Dienerinnen der Schönheit Abhá!
Euer Brief ist angekommen, und beim Durchlesen empfanden wir große Freude. Gelobt sei Gott, dass die weiblichen Gläubigen Versammlungen organisiert haben, in denen sie lernen, wie man den Glauben lehrt, wie man den süßen Duft der Lehren verbreitet, und wo Pläne für die Ausbildung der Kinder gemacht werden.
Dieses Zusammentreffen muss völlig geistig sein. Das bedeutet, die Gespräche müssen darauf beschränkt sein, klare und schlüssige Beweise zu erbringen, dass die Sonne der Wahrheit tatsächlich aufgegangen ist. Außerdem sollten sich die Anwesenden mit allen Möglichkeiten der Erziehung von Mädchen auseinandersetzen, mit der Unterweisung in den verschiedenen Wissensgebieten, gutem Betragen, einer richtigen Lebensweise, der Pflege eines guten Charakters, Keuschheit und Treue, Beständigkeit, Kraft, Entschlossenheit, Festigkeit in der Zielsetzung; mit Haushaltsführung, Kindererziehung und was immer besonders den Bedürfnissen der Mädchen entspricht — mit dem Ziel, dass diese Mädchen, die in der Feste aller Vollkommenheiten aufgezogen wurden und durch einen guten Charakter geschützt sind, dann, wenn sie selbst Mütter werden, ihre Kinder von frühester Kindheit an dazu erziehen werden, einen guten Charakter zu haben und sich richtig zu verhalten.
Laßt sie auch lernen, was zur Gesundheit des Körpers und seiner physischen Kraft beiträgt und wie sie ihre Kinder vor Krankheiten bewahren können.
Wenn die Dinge in dieser Weise wohlgeordnet sind, wird jedes Kind zur makellosen Pflanze im Garten des Paradieses Abhá werden. 16)
Heutzutage ist es die Pflicht der Geliebten Gottes und eine gebieterische Aufgabe, die Kinder im Lesen, Schreiben, den verschiedenen Wissensgebieten und der Erweiterung des Bewußtseins zu unterrichten, damit sie täglich auf allen Stufen Fortschritte machen können.
Die Mutter ist der erste Lehrer des Kindes. Denn Kinder sind am Anfang ihres Lebens frisch und zart wie ein junger Zweig und können auf jede gewünschte Weise gebildet werden. Wenn ihr ein Kind dazu erzieht, aufrecht zu sein, wird es aufrecht wachsen, in vollkommenem Gleichmaß. Es ist klar, dass die Mutter der erste Lehrer ist, und sie ist es, die den Charakter und das Verhalten des Kindes festlegt.
Darum wißt, o ihr liebenden Mütter, dass in den Augen Gottes die beste Art, Ihn zu verherrlichen, die Erziehung der Kinder und ihre Ausbildung in allen Vollkommenheiten der Menschheit ist. Es ist keine edlere Tat vorstellbar als diese...16)
O Dienerinnen des Herrn! Die geistige Versammlung, die ihr in jener erleuchteten Stadt einberufen habt, ist sehr verheißungsvoll. Ihr habt große Anstrengungen unternommen, ihr habt die anderen übertroffen, euch erhoben, der Heiligen Schwelle zu dienen, und himmlische Gnadengaben erlangt. Nun müßt ihr euch mit allem geistigen Eifer in dieser erleuchteten Versammlung treffen, die heiligen Schriften lesen und des Herrn gedenken. Legt Seine Zeugnisse und Beweise dar. Arbeitet für die Führung der Frauen in jenem Lande, lehrt die jungen Mädchen und Kinder, damit die Mütter ihre Kinder von frühester Kindheit an sorgfältig erziehen und sie zu einem guten Charakter und hoher Sittlichkeit anleiten, sie zu allen Tugenden der Menschheit führen, sie vor jedem Anflug tadelnswerten Betragens bewahren und sie im Schöße der Bahá'í-Erziehung fördern. So sollen diese zarten Kinder am Herzen des Wissens Gottes und Seiner Liebe genährt werden. So sollen sie wachsen und gedeihen, und in Rechtschaffenheit, menschlicher Würde, Entschlossenheit und Willen zu Strebsamkeit und Ausdauer erzogen werden. So sollen sie Beständigkeit in allen Dingen lernen, Verlangen nach Vervollkommnung, Hochherzigkeit und edle Entschlossenheit, Keuschheit und Reinheit des Lebens. Und so sollen sie fähig werden, jede ihrer Unternehmungen zu einem erfolgreichen Ende zu führen.
Laßt die Mütter daran denken, dass alles, was Kindererziehung betrifft, von größter Wichtigkeit ist. Laßt sie in dieser Hinsicht jede Anstrengung unternehmen, denn wenn der Zweig grün und zart ist, wird er in jede vorgegebene Richtung wachsen. Darum ist es die Pflicht der Mütter, ihre Kleinen so heranzuziehen wie ein Gärtner seine jungen Pflanzen pflegt. Laßt sie sich Tag und Nacht bemühen, in ihren Kindern Glauben und Gewißheit zu verankern, Ehrfurcht vor Gott, Liebe zu den Geliebten der Welten und alle guten Eigenschaften und Charakterzüge. Wann immer eine Mutter sieht, dass ihr Kind etwas gut gemacht hat, soll sie es loben, preisen und sein Herz erfreuen. Und wenn sich der kleinste unerwünschte Zug zeigt, soll sie dem Kind raten und es mit den Mitteln der Vernunft und, wenn erforderlich, auch durch Tadel strafen. Es ist jedoch nicht erlaubt, ein Kind zu schlagen oder es verächtlich zu machen, denn der Charakter des Kindes wird durch Prügel oder Beschimpfung völlig verdorben.16)
O Dienerinnen des Gnädigen! Es ist eure Pflicht, die Kinder vom Säuglingsalter an zu erziehen! Es ist eure Pflicht, ihre Sitten zu veredeln! Es ist eure Pflicht, euch um sie in allem und unter allen Umständen zu kümmern, weil Gott — gelobt und erhaben sei Er — bestimmt hat, dass die Mütter die ersten Erzieher der Kinder und Kleinen sein sollen. Dies ist eine große und wichtige Sache, eine hohe, erhabene Stufe, und es ist in keiner Weise erlaubt, sie zu vernachlässigen!
Wenn du auf diesem geraden Pfad wandeltest, würdest du den Kindern geistig und körperlich eine wahre Mutter werden.47)
Richte deinem 'Augapfel'48) und deinem jüngeren Sohn meine Sehnsucht und meine Grüße aus... Wahrlich, ich liebe sie beide wie ein mitfühlender Vater seine teuren Kinder liebt. Was dich betrifft, so fühle für sie überreiche Liebe und tue dein Äußerstes, sie zu erziehen, damit sich ihr Wesen durch die Milch der Liebe Gottes entwickeln kann, da es die Pflicht der Eltern ist, ihre Kinder vollkommen und sorgsam zu erziehen.
Es gibt auch bestimmte heilige Pflichten der Kinder ihren Eltern gegenüber. Diese Pflichten sind im Buche Gottes als Gott zugehörig aufgeschrieben.49) Das Wohlergehen der Kinder in dieser Welt und im Königreich hängt vom Wohlgefallen der Eltern ab, und ohne dieses werden sie offensichtlichen Verlust erleiden.50)
O Teurer 'Abdu'1-Bahás! Sei der Sohn deines Vaters und sei die Frucht jenes Baumes. Sei ein Sohn, der aus seiner Seele und seinem Herzen und nicht nur aus Wasser und Lehm geboren wurde. Ein wahrer Sohn ist jener, der aus dem geistigen Sein eines Mannes entsprungen ist. Ich bitte Gott, dass du zu allen Zeiten bestätigt und gestärkt sein mögest.51)
O ihr lieben Kinder!
Euer Vater ist mitleidig, nachsichtig und gütig zu euch und wünscht euch Erfolg, Wohlergehen und ewiges Leben im Königreich Gottes. Darum, liebe Kinder, ist es eure Pflicht, sein Wohlgefallen zu suchen und durch seine Führung geleitet zu werden. Seid durch den Magneten
In »Fragen und Antworten«, einem Anhang zum Kitáb-i-Aqdas, auferlegt Bahá'u'lláh den Kindern die Pflicht, ihren Eltern zu dienen, und sagt kategorisch, dass es für Kinder nach der Erkenntnis der Einheit Gottes die wichtigste aller Pflichten ist, den Rechten ihrer Eltern angemessene Beachtung zu schenken der Liebe Gottes angezogen und wachst auf im Schöße Seiner Liebe, auf dass ihr wunderbare Zweige im Garten El-Abhá werden möget, durch die Überfülle der Gabe Gottes blühend und versorgt.52)
Es ist die Pflicht der Jugend, in den Fußspuren Hakims53) zu wandeln und auf seine Weise erzogen zu werden, weil so hervorragende Seelen wie er und seinesgleichen nun zum Königreich Abhá aufgestiegen sind.
Die Jugend muss wachsen, sich entwickeln und den Platz ihrer Väter einnehmen, damit die überreiche Gnade in der Nachkommenschaft jedes dieser Geliebten Gottes, der große Leiden ertrug, täglich wachsen möge, bis schließlich ihre Früchte auf Erden und im Himmel eingebracht werden können.16)
Die Sonntagsschule für die Kinder, in der die Tablets und Lehren Bahá'u'lláhs gelesen werden und das Wort Gottes den Kindern vorgetragen wird, ist in der Tat gesegnet. Ihr müßt gewißlich in dieser planvollen Tätigkeit ohne Unterlaß fortfahren und sie ernst nehmen, damit sie täglich wachse und durch die Düfte des Heiligen Geistes belebt werde. Wenn diese Arbeit planmäßig aufgebaut ist, wird sie, seid dessen gewiß, großartige Ergebnisse erzielen. Festigkeit und Standhaftigkeit sind jedoch nötig, sonst wird dies nur eine Zeitlang fortgesetzt und dann nach und nach vergessen werden. Beständigkeit ist eine notwendige Bedingung. Festigkeit und Standhaftigkeit werden bei jedem Vorhaben zu guten Ergebnissen führen, andernfalls wird es nur einige Zeit bestehen und dann aufgegeben werden.16)
O ihr Kinder des Königreiches!
Die Briefe mit euren Fotografien sind angekommen. Das Lesen der Briefe löste die herzlichsten Gefühle aus, und das Anschauen der Bilder ließ mich geistige Freude und Fröhlichkeit fühlen. Gelobt sei Gott, die Briefe zeigten, dass die Angesichter dem Königreich zugewandt sind, und in den Gesichtern war deutlich zu lesen, dass das Licht der Liebe Gottes auf den Stirnen geschrieben steht und strahlt.
Ich bete zu Gott, dass ihr sonntags in dieser Schule himmlisches Wissen erwerben, euch in gütigen Eigenschaften üben, täglich Fortschritte erzielen möget, damit jedes von euch ein makelloser Strauch im göttlichen Rosengarten werde, geschmückt mit vollem Laub, mit Blüten und Früchten.54)
O ihr jungen Bäume und Pflanzen, makellos und zart, die ihr auf den Wiesen der Führung wachset! O ihr Neuankömmlinge in der Bruderschaft der Wahrheit!
Wenn ihr jetzt auch Schüler seid, so hoffe ich doch, dass ihr durch die Schauer aus den Wolken der Gnade zu Lehrern werdet, dass ihr gleich Blumen und duftenden Kräutern im Garten jenen Wissens blühen werdet, das sowohl vom Verstand als auch vom Herzen kommt; dass jeder von euch gleich einem Baum wachsen möge, rein, frisch, stark und schwerbeladen mit süßen Früchten.
Mögen die verborgenen Bestätigungen Gottes jeden von euch zu einem Quell des Wissens werden lassen. Mögen eure Herzen immer durch die Himmlischen Heerscharen erleuchtet werden. Möge der Tropfen zum großen Meer werden, möge das Staubkorn strahlen wie die leuchtende Sonne.
Seine Heiligkeit der Báb sagte: »Sollte an diesem Tag eine winzige Ameise wünschen, von einer solchen Macht beseelt zu sein, dass sie die dunkelsten und verwirrendsten Abschnitte des Qur'án enträtseln könnte, so würde ihr Wunsch zweifellos erfüllt werden, da das Geheimnis ewiger Macht im innersten Sein aller erschaffenen Dinge schwingt.« Wenn eine so hilflose Kreatur mit einer so schwierigen Fähigkeit begabt werden kann, um wieviel wirksamer muss dann die Macht sein, die durch die freigebigen Ausgießungen der Gnade Bahá'u'lláhs entbunden wird! Welche Bestätigungen werden angesammelt, welch ein Zustrom zum Herzen!
Darum, o ihr erleuchteten jungen Menschen, strebt bei Tag und Nacht danach, die Geheimnisse des Verstandes und des Geistes zu enträtseln und die Geheimnisse des Tages Gottes zu erfassen. Erforscht selbst die offensichtlichen Zeichen, dass der Größte Name erschienen ist. Öffnet eure Lippen zum Lobpreis. Führt überzeugende Argumente und Beweise an. Leitet jene, die nach der Quelle des Lebens dürsten, gewährt den Leidenden wahre Genesung. Geht in die Lehre Gottes, seid Ärzte, geführt von Gott, und heilt die Kranken unter den Menschen. Bringt jene, die ausgeschlossen waren, in den Kreis der engen Freunde. Erfüllt die Verzweifelnden mit Hoffnung. Weckt die Schlummernden, macht die Gleichgültigen achtsam.
So sind die Früchte des irdischen Lebens. So ist die Stufe strahlender Herrlichkeit.16)


Aus den Schriften Shoghi Effendis und Briefen, die in seinem Auftrag geschrieben wurden

Für die Mitglieder des Ausschusses für Kindererziehung... erflehe ich göttlichen Beistand, damit Er sie bei einem Werke gnädig unterstütze, das dem Herzen des Meisters so nahe und teuer war, und ihnen bei der Heranbildung künftiger ergebener und tüchtiger Diener der Sache Gottes helfe.55)
Sie (die örtlichen Geistigen Räte) müssen mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln sowohl die körperliche als auch die geistige Unterweisung der Jugend fördern, Mittel für die Kindererziehung und, wann immer möglich, Bahá'í-Erziehungseinrichtungen bereitstellen, deren Arbeit organisieren und überwachen und die besten Möglichkeiten für ihren Fortschritt und ihre Entwicklung schaff en.56)
Was die geistigen Tätigkeiten der »Kinder des Königreiches« in Amerika betrifft, hoffe und bete ich, dass sie zu tüchtigen Dienern der Sache Bahá'u'lláhs heranwachsen. Ihre Ergebenheit und Selbstaufopferung, ihre Bereitschaft, der Sache des Bahá'í-Tempels zu helfen, und ihr Einsatz in Verbindung mit der Bahá'í-Zeitschrift sind unmißverständliche Zeichen für die herrliche Zukunft der Sache Gottes in jenem Land. Möge die Fürsorge und Güte des himmlischen Vaters sie führen, beschützen und ihnen bei ihrer künftigen Lebensaufgabe helfen.57)
Ein grundlegendes und lebenswichtiges Erfordernis dieser Tage ist die Erziehung von Jungen und Mädchen. Eine der Pflichten, die den Mitgliedern der Geistigen Räte zukommt, ist, dass sie mit der Unterstützung der Freunde alle ihre Kräfte daran wenden, Schulen zu errichten für die Unterweisung von Jungen und Mädchen in geistigen Dingen, in den Grundlagen für das Lehren des Glaubens, im Lesen der heiligen Schriften, im Erlernen der Glaubensgeschichte, der weltlichen Wissensgebiete, der vielfältigen Künste und Handwerke und der verschiedenen Sprachen — damit die Bahá'í-Unter-richtsmethoden allgemein bekannt werden, so dass Kinder aus allen sozialen Schichten danach streben, die göttlichen Lehren wie auch weltliches Wissen in Bahá'í-Schulen zu erwerben. Dadurch werden Möglichkeiten für die Verbreitung der Sache Gottes aufgetan.58)
Die Zeitschrift »Children of the Kingdom«, deren letzte Ausgabe ich gerade von der unermüdlichen Pionierin Ihrer Arbeit, Fräulein Robarts, erhalten habe, hat in mir solch neue Hoffnungen geweckt, dass ich mich veranlaßt sehe, Ihnen diese Botschaft der Liebe und des Vertrauens in die großartige Rolle, die Ihnen für die Zukunft der Sache Gottes zu spielen bestimmt ist, zu senden.
Ich halte es für dringend und wichtig, dass dieses erste und einzige Organ der Bahá'í-Jugend in der Welt durch alles, was es veröffentlicht, in seinen Lesern und besonders in jedem Bahá'í-Kind den Sinn für die einzigartigen Möglichkeiten und künftigen Verantwortungen in den großen Aufgaben weckt, die sie in Zukunft erwarten.
Seine Aufgaben sind, die vielfältigen Anstrengungen der heranwachsenden Generation in der Bahá'í-Welt zu fördern und widerzuspiegeln, ein Band wahrer Freundschaft unter all den Kindern 'Abdu'1-Bahás, ganz gleich ob im Westen oder Osten, zu knüpfen und zu stärken, und vor ihren Augen das Bild der golden vor ihnen liegenden Zukunft zu entfalten. Es sollte ihren Herzen die lebenswichtige Notwendigkeit einprägen, jetzt, solange sie noch jung sind, eine feste Grundlage für ihre Lebensaufgabe zu legen.
Die Sache der »Children of the Kingdom«, die der Meister so liebte und der Er viele Segenswünsche und unendliche Güte widmete, ist, das versichere ich Ihnen, unseren Herzen immer noch lieb und nahe. Auf Ihnen, den Nachkommen der heldenhaften Pioniere einer Weltbewegung, ruht die Hoffnung, dass Sie die Aufgabe erfüllen, die jene so edelmütig begonnen haben — die Aufgabe, der ganzen Menschheit zu dienen und sie zu erretten.
Als meinen bescheidenen Beitrag an Hilfe und Unterstützung kann ich nichts anbieten als für Sie zu beten, während meiner Gebetsstunden an den drei Heiligen Schreinen die Führung, die Segnungen und den Beistand Bahá'u'lláhs herbeiflehen und Ihn innigst bitten, Sie zu befähigen, in den kommenden glücklichen Tagen Sein Königreich zu errichten und Sein Wort zu erfüllen.
Möge Sie Ihre Zeitschrift anspornen, dieses Ziel zu erreichen.59)
'Abdu'1-Bahá hat der Kindererziehung stets größte Bedeutung beigemessen, und wir ergreifen diese Gelegenheit, Ihnen zu Ihrem hervorragenden Erfolg auf diesem Gebiet des Dienstes zu gratulieren. Wir hoffen, dass sich Ihr Werk eines Tages weit in den Osten hinein ausbreitet, wo es so dringend benötigt wird.60)
In Verbindung mit der Frage, ob Sie eine Reise ins Heilige Land unternehmen oder die Summe benutzen sollten, die Kosten für den jungen Mann, den Sie erziehen, zu bestreiten, bittet mich Shoghi Effendi Ihnen zu schreiben, dass, obwohl es für ihn und die Mitglieder der heiligen Familie ein großes Vergnügen bedeutete, Sie im Hause unseres geliebten Meisters zu begrüßen und die ewigen Ausgießungen Seiner Gnade in und um Seinen gesegneten Schrein zu teilen, er es dennoch für wichtiger erachtet, die Hilfe für den Jungen aufrechtzuerhalten, dessen Erziehung Sie übernommen haben. Dies rät er Ihnen
Aus einem Brief Shoghi Effendis vom 30. Dezember 1923 an die Zeitschrift »Children of the Kingdom« zu Händen von Ella A. Robarts, Boston, Mass., U.S.A. im Hinblick auf die höchst bedeutungsvolle Aussage Ba-há'u'lláhs, dass, wer sein eigenes Kind oder das eines anderen erzieht, handelt, als erzöge er ein Kind Bahá'u'lláhs selbst.61)
Zu den heiligen Pflichten, die den Geistigen Räten übertragen wurden, gehören die Förderung des Lernens, die Errichtung von Schulen und die Bildung der nötigen akademischen Anlagen und Einrichtungen für jeden Jungen und jedes Mädchen.
Ohne Ausnahme muss jedes Kind von frühester Kindheit an sorgfältig die Kunst des Lesens und Schreibens erlernen und, entsprechend seinen eigenen Vorlieben, Neigungen und dem Grade seiner Möglichkeiten und Fähigkeiten, dem Erwerb von Wissen, nutzbringenden Künsten und Handwerken, verschiedenen Sprachen, Redegewandtheit und zeitgemäßer Technologie größten Eifer widmen.
Den Kindern der Armen zu helfen, diese Ausbildung zu erlangen, besonders das Wissen in den grundlegenden Dingen, ist für die Mitglieder der Geistigen Räte bindend und wird unter die Pflichten gezählt, die dem Gewissen der Treuhänder Gottes in jedem Lande auferlegt sind.
»Wer seinen Sohn oder den Sohn eines anderen aufzieht, handelt, als zöge er einen Meiner Söhne auf; auf ihm ruhen Meine Herrlichkeit, Meine Güte, Meine Barmherzigkeit, die die Welt umfaßt haben.«62)
Shoghi Effendi war sehr interessiert, von Ihren Plänen für die Erziehung Ihrer Kinder zu hören. Er hofft, dass sie zu glühenden Anhängern der Bahá'í-Sache, zu fähigen Dienern an der Gesegneten Schwelle und beredten Rednern über religiöse und soziale Themen heranwachsen.63)
Wir haben auf verschiedenen Wegen von der wunderbaren Art gehört, wie Ihre Kinder begonnen haben, öffentlich über den Glauben zu sprechen. Shoghi Effendis Hoffnung ist, dass sie alle drei fähige und treu ergebene Redner über den Glauben und ihm verwandte Themen werden. Um dies richtig tun zu können, werden sie eine sichere Grundlage in wissenschaftlicher und literarischer Ausbildung benötigen, die sie glücklicherweise erhalten. Es ist für die Bahá'í-Jungen und -Mädchen ebenso wichtig, in hervorragenden höheren Lehranstalten gründlich ausgebildet wie auch geistig entwickelt zu werden. Die geistigen und die seelischen Anlagen der Jugend müssen gefördert werden, bevor sie dem Glauben erfolgreich dienen kann.
Aus Shoghi Effendis Nachschrift:
... Ich werde besonders für Ihre lieben Kinder beten, dass auch sie, durch einen wohldurchdachten Plan rechter Erziehung gefestigt, in Zukunft der Sache Gottes wirksam und erfolgreich dienen werden. Sie sind mit Fähigkeiten reich ausgestattet, und mein Gebet ist, dass sie eine gute Ausbildung befähigen wird, diese Gaben für die Verbreitung des Glaubens Gottes einzusetzen.64)
Die Geliebten Gottes sollen in menschenfreundlichen Unternehmungen, in Werken der Nächstenliebe, in der Förderung der allgemeinen Wohlfahrt, der Unterstützung des öffentlichen Wohls und dem jeder Gruppe ohne Ausnahme die zustimmende Aufmerksamkeit aller auf sich ziehen und alle anderen Menschen leiten.
Sie sollen frei und ohne Gebühren die Tore ihrer Schulen und höheren Bildungsanstalten zum Studium der Wissenschaften und Geisteswissenschaften für arme und bedürftige Bahá'í-Kinder und Jugendliche öffnen.
... Und das nächste ist die Verbreitung der Gelehrsamkeit und die Förderung der Bahá’í-Grundsätze für Verhalten, Handlungsweisen und Gesetze. Zu diesem Zeitpunkt, wo die Nation aus ihrem Schlaf der Nachlässigkeit erwacht ist und die Regierung begonnen hat, die Förderung und Erweiterung ihrer Erziehungseinrichtungen in Betracht zu ziehen, sollten die Bahá'í-Vertreter in diesem Lande sich erheben, dass als Ergebnis ihres hohen Strebens in jedem Flecken, jedem Dorf und jeder Stadt aller Provinzen und Distrikte vorbereitende Maßnahmen zur Errichtung von Institutionen für das Studium der Wissenschaften, der Geisteswissenschaften und der Religion ergriffen werden. Alle Bahá'í-Kinder sollten ohne Ausnahme die Grundlagen des Lesens und Schreibens erlernen und sich mit den Grundsätzen des Verhaltens, den Gebräuchen, Handlungsweisen und Gesetzen, wie sie im Buche Gottes dargelegt sind, vertraut machen. Weiter sollten sie sich in den neuen Wissenszweigen, in den Künsten und moderner Technologie, in reinen und lobenswerten Eigenschaften, in Bahá'í-Verhaltens- und Lebensweise so von allen abheben, dass alle anderen Gemeinschaften, seien sie nun islamisch, zoroastrisch, christlich, jüdisch oder materialistisch, aus eigenem Entschluß und mit Freuden ihre Kinder in diese fortschrittlichen Bahá'í-Bildungsinstitutionen schicken und sie der Obhut von Bahá'í-Lehrern anvertrauen.
Auch dies gehört zur Förderung und Vollziehung der Gesetze, die im Buche Gottes niedergelegt sind.65)
Ihr kurzer, aber eindrucksvoller Brief an Shoghi Ef-fendi ist angekommen. Er hat ihn mit großem Interesse gelesen und mich beauftragt, Ihnen in seinem Namen zu danken und seine zuversichtliche Hoffnung auszudrücken, dass Sie Ihre akademischen Studien mit ausdauerndem Eifer weiterverfolgen werden. Als Bahá'í sind Sie sich sicherlich der Tatsache bewußt, dass Bahá'u'lláh die Erziehung als einen der wesentlichen Faktoren einer wahren Zivilisation betrachtete. Damit diese Erziehung vollständig und fruchtbar wird, sollte sie jedoch umfassend sein, nicht nur die körperliche und intellektuelle Seite des Menschen berücksichtigen sondern ebenso seine geistigen und sittlichen Aspekte. Dies sollte zum Programm der Bahá'í-Jugend in der ganzen Welt gehören.66)
Wir hoffen, dass die Bahá'í in nicht allzu ferner Zukunft sogar die Mittel für eigene Schulen aufbringen werden, die den Kindern geistige und seelische Erziehung vermitteln, wie sie in den Schriften Bahá'u'lláhs und des Meisters vorgeschrieben ist.67)
Er ist sehr erfreut zu hören, dass Sie die Ausbildung der Kinder wichtig nehmen, denn was immer sie auch in diesem frühen Stadium ihrer Entwicklung lernen, wird seine Spuren in ihrem ganzen Leben hinterlassen. Es wird Teil ihrer Natur.
Es gibt kein besonderes Buch, welches der Hüter empfehlen könnte. Es ist Aufgabe der älteren Freunde, eine Zusammenstellung zu versuchen, die diesem Zweck entspricht, und nach vielen Versuchen wird schließlich ein gutes Buch hergestellt werden.
Der Meister pflegte dem Auswendiglernen der Tablets Bahá'u'lláhs und des Báb große Bedeutung beizumessen. In Seinen Tagen war es die übliche Aufgabe der Kinder des Haushaltes, die Tablets auswendigzulernen. Jetzt jedoch sind diese Kinder erwachsen und haben für so etwas keine Zeit mehr. Aber diese Übung ist sehr nützlieh, um die Ideen und den Geist, die diese Worte enthalten, dem Gedächtnis der Kinder einzuprägen.
Da Sie im Besitz von Nabils Bericht sind, könnten Sie auch interessante Geschichten aus den frühen Tagen des Glaubens zusammenstellen, welche die Kinder gerne hören werden. Es gibt auch Erzählungen über das Leben von Christus, Muhammad und anderen Propheten, die, wenn sie den Kindern erzählt werden, religiöse Vorurteile beseitigen werden, die sie möglicherweise von wenig verständigen älteren Leuten gelernt haben.
Solche Geschichten über das Leben und die Lehren der verschiedenen Propheten werden auch einem besseren Verständnis der Schriften des Glaubens dienen, weil hier ständig Bezug auf sie genommen wird. Es ist jedoch die Aufgabe erfahrener Menschen, solche Materialien zusammenzutragen und aus ihnen interessante Lesebücher für die Kinder zu machen.
Die Sache wird nach und nach Menschen hervorbringen, die diesen Bedarf stillen können. Es ist nur eine Frage der Zeit. Wir sollten uns bemühen, die Menschen anzuspornen, die die Fähigkeit haben, diese Aufgabe zu bewältigen.68)
Er ist sehr glücklich darüber, dass die Freunde der Erziehung und Ausbildung von Bahá'í-Kindern eine so große Bedeutung beimessen. Die Erziehung der Jugend ist unzweifelhaft äußerst wichtig, da sie dazu dient, das Verständnis der Jugend für die Sache zu vertiefen und ihre Energie in die nützlichsten Bahnen zu lenken. Da die nationalen Aufgaben für die Sache in Amerika täglich wachsen, sollten die Mitglieder Ihres Ausschusses sehr sorgsam bedacht sein, den Bereich ihrer Aktivität nicht über die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten hinaus auszudehnen. Die Pläne, die der Ausschuß gemacht hat, sollten nicht so sehr erweitert werden, dass dadurch der Fortschritt am Bau des Tempels behindert wird.69)
Shoghi Effendi möchte, dass Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit der Erziehung Ihrer Jungen widmen, damit sie ernsthafte, treue und tätige Bahá'í werden. Bei der Jugend sollten wir nach Hilfe suchen. Daher ist es die geheiligte Pflicht der Eltern, ihren Kindern eine sorgfältige Bahá'í-Ausbildung angedeihen zu lassen.70)
Die Bahá'í-Religion ... tritt für eine allgemeine Schulpflicht ein...71)
Er war sehr befriedigt darüber, dass Ihre materielle Lage sich gebessert hat, und er hofft aufrichtig, dass Sie dadurch Gelegenheit haben, ...72) und... die beste Erziehung zu geben, so dass sie in nicht allzu ferner Zukunft ergebene Diener und Verfechter des Glaubens werden mögen.
Ihre Verantwortung als Mutter, und besonders als Bahá'í-Mutter, deren geheiligte Pflicht es ist, für Erziehung nach den Bahá'í-Richtlinien zu sorgen, ist wahrlich unermeßlich groß. Hoffentlich werden Sie durch Gottes Hilfe und Führung befähigt, Ihre Pflichten vollständig zu erfüllen.73)
Shoghi Effendi war sehr betrübt, aus Ihrem Brief von der ziemlich ernsten Situation zu erfahren, die das Verhalten Ihrer Tochter und ihre allgemeine Haltung zur Sache Gottes hervorgerufen hat...
Obwohl er diese Tatsache sehr beklagt und sich der ungünstigen Auswirkungen, die sie auf den Glauben haben könnte, wohl bewußt ist, meint er dennoch, dass nichts als Ihre mütterliche Fürsorge und Liebe und die Ratschläge, die Sie und die Freunde ihr geben können, die Lage wirksam bessern kann. Vor allem sollten Sie geduldig sein und darauf vertrauen, dass Ihre Bemühungen durch die Bestätigungen Bahá'u'lláhs unterstützt und geleitet werden. Er hört Ihre Gebete sicherlich und wird sie ohne Zweifel annehmen und so die allmähliche und vollständige Verwirklichung Ihrer Hoffnungen und Erwartungen für Ihre Tochter und für die Sache Gottes beschleunigen.
Der Hüter rät Ihnen daher, keine strengen Maßnahmen wegen der Teilnahme Ihrer Tochter an den Versammlungen zu ergreifen... Denn auf diese Weise ist die Möglichkeit viel größer, ihren Charakter umzuformen, als durch Gewalt oder andere strenge Maßnahmen. Liebe und Freundlichkeit haben weit größeren Einfluß auf die Veredelung des menschlichen Charakters als Bestrafung. Darum vertraut der Hüter darauf, dass es Ihnen auf diesem Wege allmählich gelingt, eine grundlegende Veränderung im Leben Ihrer Tochter einzuleiten und zugleich eine bessere, treuere Gläubige aus ihr zu machen. Er betet inständig für sie, dass sie diese Stufe erreichen möge.74)
Der Hüter hat nichts dagegen, wenn davon gesprochen wird, dass sich die Lehrklassen und Konferenzen, die jetzt von den Gläubigen organisiert werden, später zu Erziehungseinrichtungen oder solchen Bildungsstätten entwickeln könnten, wie sie in der künftigen Bahá'i-Gesellschaftsordnung errichtet werden.75)
Was Ihre Pläne betrifft, stimmt der Hüter in der Tat völlig mit Ihnen überein, dass Sie, ganz gleich wie dringend und lebensnotwendig die Erfordernisse der Lehrarbeit auch sein mögen, unter keinen Umständen die Erziehung Ihrer Kinder vernachlässigen sollten, da Sie ihnen gegenüber eine ebenso heilige Pflicht wie dem Glauben gegenüber haben.
Jeder Plan oder jedes Vorhaben, zu dem Sie sich entschließen, bei dem Sie Ihre zweifachen Pflichten gegenüber Ihrer Familie und dem Glauben miteinander verbinden können und der es Ihnen erlauben würde, auf dem Felde der Pionierlehrarbeit wieder tätig zu werden und gleichzeitig gut für Ihre Kinder zu sorgen, so dass ihre Zukunft im Glauben nicht gefährdet ist, würde die uneingeschränkte Zustimmung des Hüters finden.76)
Der Hüter bittet mich, Sie seiner besonderen Fürbitte für Ihre Kinder zu versichern, damit sie durch göttliche Bestätigung und Hilfe und unter Ihrer liebenden Fürsorge und Ihrem Schutz eine Ausbildung erhalten, die sie zur vollen Erkenntnis und rückhaltlosen Annahme des Glaubens führt und sie mit der nötigen geistigen Ausrüstung versieht, um seinen Interessen künftig wirksam und treu zu dienen und sie zu fördern.
Als Bahá'í-Mutter haben Sie gewiß eine höchst heilige und wichtige Verantwortung für ihre geistige Entwicklung in der Sache Gottes, und Sie sollten sich von jetzt an bemühen, ihren Herzen die Liebe zu Bahá'u'lláh einzuprägen, damit sie, wenn sie erst das Alter und die Aufnahmefähigkeit erlangt haben, auf die volle Erkenntnis und Annahme Seiner Stufe vorbereitet sind.77)
Zu Ihrem Einsatz in Verbindung mit der Ausbildung und Erziehung von Bahá'í-Kindern erübrigt sich, Ihnen zu sagen, welch große Bedeutung der Hüter solchen Be-
mühungen beimißt, von denen notwendigerweise so sehr Kraft, Wohlfahrt und Wachstum der Gemeinde abhängen. Gibt es ein heiligeres Vorrecht und eine wichtigere Verantwortung, als die junge Generation von Gläubigen heranzuziehen und ihren jugendlichen und empfänglichen Sinnen die Grundsätze und Lehren der Sache Gottes einzuprägen, um sie dadurch vorzubereiten, die wichtigen Verantwortungen und Verpflichtungen ihres künftigen Lebens in der Bahá'í-Gemeinschaft voll zu übernehmen und richtig auszuführen.78)
Sie haben ihn um ausführliche Information über das Bahá'í-Erziehungsprogramm gebeten. Bis jetzt gibt es noch keinen Bahá'í-Lehrplan, auch keine Bahá'í-Ver-öffentlichungen, die sich ausschließlich diesem Thema widmen, da die Lehren BaháVUáhs und 'Abdu'1-Bahás kein abgeschlossenes und ausführliches Erziehungssystem darstellen, sondern nur bestimmte grundlegende Prinzipien bieten und eine Reihe von Erziehungsidealen hervorheben, die künftige Bahá'í-Erziehungswissen-schaftler in ihrem Bemühen leiten sollten, einen vollständigen Lehrplan aufzustellen, der sich in voller Übereinstimmung mit dem Geist der Bahá'í-Lehren befindet, und so den Erfordernissen und Bedürfnissen dieses neuen Zeitalters Rechnung tragen.
Diese Grundprinzipien finden sich in den heiligen Schriften des Glaubens und sollten sorgfältig studiert und allmählich in die verschiedenen College- und Universitätsprogramme übernommen werden. Aber die Aufgabe, ein Erziehungssystem aufzustellen, das offiziell vom Glauben anerkannt ist und innerhalb der Bahá'í-Welt Geltung erlangt, kann von der gegenwärtigen Generation der Gläubigen nicht bewältigt, sondern muss nach und nach von Bahá'í-Gelehrten und Erziehungswissenschaftlern der Zukunft gelöst werden.79)
Was die 'Abdu'1-Bahá zugeschriebene Aussage betrifft, die Sie in Ihrem Brief über ein 'Problemkind' zitiert haben, so sollten diese Feststellungen des Meisters, so wahr sie in ihrer Substanz auch sind, doch niemals wörtlich ausgelegt werden. 'Abdu'1-Bahá kann niemals gemeint haben, dass ein Kind völlig frei sich selbst überlassen bleiben sollte. In der Tat ist die Bahá'í-Erziehung, genau wie jedes andere Erziehungssystem, auf die Annahme gegründet, dass bestimmte natürliche Unzulänglichkeiten in jedem, wenn auch noch so begabten, Kind vorhanden sind, die seine Erzieher, seine Eltern, Lehrer oder geistigen Führer und Unterweiser zu beheben versuchen sollten. Eine gewisse Disziplin, körperlich, sittlich oder geistig, ist in der Tat unumgänglich, und keine Ausbildung kann als vollständig und fruchtbar angesehen werden, wenn sie dies nicht beachtet. Das neugeborene Kind ist weit davon entfernt, vollkommen zu sein. Es ist nicht nur hilflos, sondern tatsächlich unvollkommen, ja sogar von Natur aus dem Schlechten zugeneigt. Es sollte erzogen werden, seine natürlichen Neigungen sollten in Einklang gebracht, berichtigt, beherrscht und, falls notwendig, gehemmt oder gelenkt werden, um seine gesunde körperliche und sittliche Entwicklung zu sichern. Bahá'í-Eltern können nicht einfach eine Haltung annehmen, in der sie ihren Kindern gegenüber keine Festigkeit zeigen, besonders gegenüber Kindern, die von Natur aus widerspenstig und heftig sind. Es reicht auch nicht aus, dass sie für die Kinder beten. Sie sollten sich vielmehr freundlich und geduldig darum bemühen, ihren jugendlichen Sinnen solche Grundsätze sittlichen Verhaltens einzuprägen und sie durch so rücksichtsvolle und liebende Fürsorge in die Prinzipien und Lehren der Sache Gottes einzuführen, dass die Kinder fähig werden, 'wahre Söhne Gottes' zu sein und sich zu treuen und verständigen Bürgern Seines Königreiches zu entwickeln. Dies ist das hohe Ziel, das Bahá'u'lláh selbst ganz klar als Hauptzweck jeder Erziehung genannt hat.80)
Die Aufgabe, ein Bahá'í-Kind aufzuziehen, ist, wie es immer wieder in den Bahá’í-Schriften betont wird, die oberste Pflicht der Mutter, die in der Tat das einzigartige Vorrecht hat, in ihrem Heim Bedingungen zu schaffen, die sowohl seiner körperlichen wie geistigen Wohlfahrt und Förderung am besten dienen. Die Erziehung, die ein Kind als erstes durch seine Mutter erhält, legt die stärkste Grundlage für seine zukünftige Entwicklung, und daher sollte es das höchste Anliegen Ihrer Frau sein..., sich zu bemühen, von nun an ihrem neugeborenen Sohn eine geistige Erziehung zu gewähren, die ihn befähigen wird, später alle Verantwortungen und Pflichten des Bahá'í-Lebens ganz zu übernehmen und vollständig zu erfüllen.8"
Was Ihre kleine Tochter betrifft..., er ist wirklich erfreut und ermutigt, festzustellen, wie eifrig Sie beide ihr eine sorgfältige Bahá'í-Erziehung zukommen lassen, und er vertraut darauf, dass sie sich unter Ihrer weisen und ergebenen Sorgfalt und durch den unfehlbaren Schutz und die Führung Bahá'u'lláhs mit der Zeit zu einer ergebenen und treuen Dienerin der Sache Gottes entwickeln wird.
Daher hält es der Hüter für vorteilhafter, das Kind nicht in eine rein katholische Schule zu schicken, sondern ihr stattdessen eine umfassende geistige und intellektuelle Ausbildung zu geben, die sie in späteren Jahren befähigen wird, den Geist der Sache Gottes voll zu würdigen. Da es Ihr ständiges Bestreben sein sollte, sie in einer vollkommen religiösen Atmosphäre aufzuziehen, sollten Sie sie sorgfältig von allen Einflüssen fernhalten, die in ihr den Geist religiöser Engstirnigkeit entwickeln und damit den Horizont ihres geistigen Verstehens einengen könnten.82)
Im Zusammenhang mit der Frage der Kindererziehung: Aufgrund der Betonung, die Bahá'u'lláh und 'Ab-du'1-Bahá auf die Notwendigkeit gelegt haben, dass die Eltern ihre Kinder, solange sie noch klein sind, erziehen, scheint es vorteilhafter, dass die Kinder ihre erste Ausbildung zu Hause von der Mutter erhalten und nicht in einen Kinderhort geschickt werden. Sollten die Umstände eine Bahá'í-Mutter jedoch zu letzterem zwingen, so ist dagegen nichts einzuwenden.83)
Die Frage nach der Ausbildung und Erziehung der Kinder, wenn ein Elternteil nicht Bahá'í ist, geht nur die Eltern selbst an; sie sollten darüber entscheiden, welcher Weg ihnen zur Aufrechterhaltung der Einheit ihrer Familie und für das zukünftige Wohl ihrer Kinder am besten und dienlichsten erscheint. Sobald das Kind alt genug ist, sollte ihm jedoch volle Freiheit gegeben werden, seine Religion unabhängig von den Wünschen und dem Wollen seiner Eltern zu wählen.84)
Der Hüter war erfreut, von Ihrer Jugendgruppe zu hören. Die Kinder, die in den weltumfassenden Lehren Bahá'u'lláhs erzogen werden, werden unzweifelhaft zu einem wahrhaft neuen Menschengeschlecht heranwachsen. Er hofft, dass sich diese jungen Menschen auf die große Aufgabe vorbereiten, die sie in Zukunft erwartet, die Aufgabe, beim Neuaufbau der Welt unter dem Beistand und der Erleuchtung der Bahá'í-Lehren mitzuhelfen.85)
Diese Bahá'í-Kinder sind von größter Wichtigkeit für die Zukunft. Sie werden in Zeiten leben und auf Probleme stoßen, mit denen ihre Vorfahren niemals konfrontiert waren. Und die Sache Gottes allein kann sie mit dem geistigen Rüstzeug versehen, um den Nöten einer zukünftigen kriegsmüden, enttäuschten und unglücklichen Menschheit wahre Dienste zu leisten. Ihre Aufgabe wird darum sehr groß und höchst verantwortlich sein, und ihrer Erziehung und Vorbereitung kann gar nicht genug Sorgfalt gewidmet werden.86)
Der Hüter hält es für besser, dass entweder die Mütter von Bahá'í-Kindern oder ein Ausschuß, dem Ihr Rat diese Aufgabe übertragen hat, Auszüge aus den heiligen Schriften für den Gebrauch der Kinder auswählt, als sich einfach etwas auszudenken. Natürlich kann ein Gebet ganz spontan entstehen, aber viele Aussprüche und Gedanken der Andacht in den Bahá'í-Schriften sind leicht zu verstehen, und das offenbarte Wort ist mit einer ganz eigenen Macht begabt.87)
Ihr als Bahá'í-Kinder und Jugendliche habt große Vorrechte und große Verpflichtungen vor Euch, denn es ist Euere Generation, die helfen wird, eine neue, bessere und schönere Welt nach den dunklen Jahren dieses Krieges aufzubauen. Ihr solltet Euch auf diese große Aufgabe vorbereiten, indem Ihr versucht, den wahren Sinn der Lehren zu erfassen, und sie nicht einfach als etwas hinnehmt, was Euch beigebracht wurde. Sie sind wie eine neue wunderbare Gedankenwelt, die gerade erst entdeckt wird. Wenn wir erkennen, dass Bahá'u'lláh Lehren und Gesetze für die kommenden tausend Jahre gebracht hat, können wir wohl verstehen, dass jede neue Generation in den Schriften eine tiefere Bedeutung finden kann als die vorangegangene.88)
Der Hüter meinte in seinen Bemerkungen zu Frau Maxwell über die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern, Ehefrauen und Ehemännern in Amerika, dass die Kinder in diesem Land einen Hang haben, die Wünsche ihrer Eltern nicht zu berücksichtigen und es ihnen gegenüber am nötigen Respekt fehlen zu lassen.89)
Zu Ihrer Frage über das Streiten zwischen Kindern: Das Wort des Meisters, nicht zurückzuschlagen, sollte nicht so wörtlich verstanden werden, dass Bahá'í-Kinder sich tyrannisieren und verprügeln lassen müßten. Wenn sie einen besseren Weg als durch handgreifliche Selbstverteidigung finden können, um Streitigkeiten beizulegen, sollten sie dies natürlich tun.90)
Sie fragen ihn nach der Gottesfurcht: Vielleicht ist den Freunden nicht klar, dass die Mehrzahl der Menschen das Element der Furcht braucht, um ihr Verhalten zu disziplinieren? Nur eine relativ hochentwickelte Seele kann sich ständig allein aus Liebe diszipliniert verhalten. Die Furcht vor Strafe, die Furcht vor dem Zorne Gottes, wenn wir Böses tun, sind nötig, um die Schritte der Menschen auf dem rechten Pfade zu halten. Natürlich sollten wir Gott lieben — aber wir müssen Ihn fürchten wie ein Kind, das den gerechten Ärger und die Strafe der Eltern fürchtet; uns nicht ducken vor Ihm wie vor einem Tyrannen, sondern wissen, dass Seine Barmherzigkeit Seine Gerechtigkeit übersteigt!91)
Er ist sehr betrübt, dass sich Ihr kleiner Junge nicht zufriedenstellend entwickelt. Nur sehr wenige Kinder sind wirklich schlecht. Sie haben jedoch manchmal eine schwierige Persönlichkeit und benötigen sehr weise Behandlung, damit sie zu normalen, tugendhaften und glücklichen Erwachsenen werden. Wenn Sie davon überzeugt sind, dass es Ihrem Sohn wirklich nützt, Vater Fla-nagans Schule zu besuchen, können Sie ihn dorthin schicken. Aber im allgemeinen sollten wir es immer vermeiden, Bahá'i-Kinder in orthodoxe religiöse Schulen zu schicken, besonders in katholische, wo die Kinder den Stempel eines religiösen Glaubens aufgedrückt bekommen, von dem wir Gläubige wissen, dass er veraltet ist und für diese Zeit nicht mehr gilt. Er wird besonders für die Lösung dieses Problems beten.92)
Zu den Fragen, die Sie stellten: Es besteht kein Einwand dagegen, wenn Kinder, die noch kein ganzes Gebet behalten können, nur bestimmte Sätze lernen.
Er ist nicht der Meinung, dass die Freunde das Sprechen von Tischgebeten einführen oder sie den Kindern beibringen sollten. Dies ist kein Teil des Bahá'í-Glaubens, sondern eine christliche Sitte. Da der Bahá'í-Glaube Mitglieder aller Rassen und Religionen umschließt, sollten wir vorsichtig sein und in ihn nicht die Gebräuche unseres früheren Glaubens einführen. Bahá'u'lláh hat uns die Pflichtgebete gegeben, auch Gebete vor dem Einschlafen, für Reisende, usw. Wir sollten keine neue Art von Gebeten einführen, die Er nicht besonders aufführte, da Er uns schon so viele Gebete für so viele Gelegenheiten gegeben hat.
Ihre Arbeit für die Kindererziehung ist sicher wichtig, und er bittet Sie dringend, diese fortzuführen.93)
Zu Ihrer Frage: Er ist der Meinung, dass Sie und Ihr Mann diese Angelegenheit entscheiden müssen, besonders im Hinblick auf seine Haltung der Sache Gottes gegenüber. Die Kinder als Minderjährige stehen unter Ihrer Entscheidungsgewalt, und Sie beide haben hinsichtlich ihrer Zukunft geheiligte Rechte und Verantwortung.94)
Jeder Bahá'í, ob Erwachsener oder Kind, kann für die Fonds der Sache spenden. Zu diesem Thema bedarf es keiner Erläuterung — Bahá'í-Kinder haben immer und überall für die Sache Gottes gespendet. Es ist Angelegenheit des Lehrers in einer auch von Nicht-Bahá'í-Kindern besuchten Klasse etwa auftretende Situationen zu klären. Eine feste Regel soll für solche Dinge nicht aufgestellt werden.95)
Glaubt nicht, dass Ihr der Sache Gottes, nur weil Ihr Kinder seid, nicht dienen und sie nicht lehren könntet, durch Euer Beispiel und durch die Art und Weise, wie Ihr den Leuten zu erkennen gebt, dass Ihr besser und vernünftiger als die meisten anderen Kinder seid.96)
Grundsätzlich ist es wünschenswert, dass eine Befreiung vom Schulunterricht an Bahá'í-Feiertagen beantragt wird. Dies betrifft alle Bahá'í-Kinder — ungeachtet ihres Alters. Kinder von Bahá'í-Eltern unter fünfzehn Jahren werden als Bahá'í angesehen.
Bahá'í-Eltern oder Ihr Rat sollten einen Antrag an die Schulbehörde stellen, ihren Kindern zu erlauben, an Bahá'í-Feiertagen der Schule fernzubleiben. Dann sollten Sie sich der Entscheidung der Schulbehörde beugen, wie immer sie auch ausfallen mag, und keineswegs versuchen,et was zu erzwingen.97)
Der geliebte Hüter war höchst erfreut, vom Erfolg des Lehrinstituts für Indianerkinder zu hören. Er hält dies für eine sehr gute Methode, die Lehren des Glaubens in die Herzen und Seelen der kleinen Kinder einzuprägen, damit sie wachsen und groß werden zu starken und kräftigen Männern und Frauen, die der Sache Gottes dienen. Er hofft, dass es Ihnen dadurch zugleich gelingen wird, einige Eltern zu interessieren.98)
Der Hüter wird für die geistige Entwicklung Ihres lieben Sohnes beten. Auf den Schultern der heutigen Jugend ruht die Zukunft des Glaubens. Darum sollte sie nicht nur in den Lehren des Glaubens, sondern auch in weltlichen Dingen gut erzogen und ausgebildet sein.99'
Der Hüter ist glücklich, dass Sie die Kinder unterrichten, denn eine feste Grundlegung der Lehren in ihrem Denken wird sehr helfen, ihr Charaktere zu formen, und sie befähigen, als Erwachsene ausgeglichene und nützliche Gläubige zu werden.100'
Wenn wir den Kindern die Gottesfurcht erläutern, so ist nichts dagegen einzuwenden, dass wir sie in Form von Gleichnissen lehren, so wie 'Abdu'1-Bahá oft alles lehrte. Dem Kind sollte auch verständlich gemacht werden, dass wir Gott nicht fürchten, weil Er grausam ist, sondern wir fürchten Ihn, weil Er gerecht ist. Wenn wir etwas falsch machen und Strafe verdienen, dann kann Er es in Seiner Gerechtigkeit für richtig halten, uns zu bestrafen. Wir müssen beides tun, Gott lieben und Ihn fürchten.101'
Einzelne Bahá'í mögen versuchen, Religionsunterricht an öffentlichen Schulen durchzusetzen. Aber dies sollte nicht offiziell getan werden, da wir noch nicht genügend Bedeutung haben.102'


Anhang: Auszüge aus den Ansprachen 'Abdu'1-Bahás

Unter diesen Kindern werden sich viele gesegnete Seelen erheben, wenn sie nach den Bahá'í-Lehren erzogen werden. Wenn eine Pflanze von einem Gärtner sorgfältig gezogen wird, wird sie gut wachsen und bessere Früchte hervorbringen. Diesen Kindern muss von frühester Kindheit an eine gute Erziehung gegeben werden. Sie müssen eine zielbewußte Erziehung erhalten, die ihre Entwicklung von Tag zu Tag fördert, damit sie größere Einsicht erlangen, so dass ihre geistige Aufnahmefähigkeit weiter wird. Von Kindheit an müssen sie unterwiesen werden. Sie können nicht durch Bücher gelehrt werden. Viel Grundwissen muss ihnen im Kindergarten vermittelt werden, sie müssen es im Spiel und Spaß lernen. Die meisten Gedanken müssen ihnen im Gespräch und nicht durch Bücherlesen nahegebracht werden. Ein Kind muss ein anderes über diese Dinge befragen, und dieses muss die Antwort geben. So werden sie große Fortschritte machen. Auch Mathematik zum Beispiel muss in Frage und Antwort gelehrt werden. Eines der Kinder stellt eine Frage, und das andere gibt die Antwort. Später werden die Kinder von sich aus über diese Themen Gespräche miteinander führen. Die Klassenbesten müssen Belohnungen erhalten. Sie müssen ermutigt werden und wenn eines von ihnen gute Fortschritte macht, so muss es zu seiner weiteren Entwicklung dafür gelobt und ermutigt werden. So auch in göttlichen Dingen. Fragen müssen mündlich gestellt und die Antworten ebenfalls mündlich gegeben werden. Sie müssen auf diese Weise miteinander reden.103)
Erzieht die Kinder in ihrer frühen Kindheit so, dass sie überaus freundlich und gütig zu den Tieren sind. Wenn ein Tier krank ist, sollten sie sich bemühen, es zu heilen; ist es hungrig, sollten sie es füttern; ist es durstig, sollten sie seinen Durst stillen; ist es müde, sollten sie ihm Ruhe gönnen.
In der Regel ist der Mensch sündig und das Tier unschuldig; ohne Zweifel muss man freundlicher und gütiger zu den Unschuldigen sein. Die schädlichen Tiere, wie der blutdürstige Wolf, die giftige Schlange und andere schädliche Tiere sind davon ausgenommen, denn Güte gegen sie wäre Grausamkeit gegen den Menschen und gegen andere Tiere.104)
Die Musik ist göttlichen Ursprungs und sehr wirkungsreich. Sie ist die Nahrung der Seele und des Geistes. Durch die Macht und Anmut der Musik wird der Geist des Menschen erhoben. Sie beschwingt und berührt in wunderbarer Weise die Kinderherzen, denn ihre Herzen sind rein, und Melodien haben großen Einfluß auf sie. Die verborgenen Fähigkeiten, mit denen die Herzen dieser Kinder begabt sind, werden duch das Mittel der Musik zum Ausdruck kommen. Darum müßt ihr Anstrengungen machen, sie in Musik auszubilden; lehrt sie, schön und wirkungsvoll zu singen. Jedes Kind sollte einige Kenntnis über Musik haben, denn ohne diese kann man sich nicht richtig an gespielter und gesungener Musik erfreuen. Auch ist es notwendig, dass die Schulen Musikunterricht erteilen, damit Herzen und Seelen der Schüler belebt und erheitert werden und Freude ihr Leben erleuchtet.
Erleuchtete und geistige Kinder sind heute in dieser Versammlung zusammengekommen. Sie sind Kinder des Königreiches. Das Königreich des Himmels ist für diese Seelen, denn sie sind Gott nahe. Sie haben reine Herzen. Sie haben geistige Angesichter. Die Wirkung der göttlichen Lehren ist offenbar in der vollkommenen Reinheit ihrer Herzen. Darum hat sich Seine Hoheit Christus mit den Worten an die Welt gewandt: »Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr niemals ins Königreich eintreten«, das heißt, die Menschen müssen reinen Herzens werden, um Gott zu erkennen. Diese Lehren haben große Wirkung gezeigt. Geistige Seelen! Sanfte Seelen! Die Herzen aller Kinder sind von äußerster Reinheit. Sie sind Spiegel, auf die kein Staub gefallen ist. Doch beruht diese Reinheit auf Schwäche und Unschuld, nicht auf Stärke oder Prüfung, weil ihre Herzen und Sinne in dieser frühen Zeit der Kindheit noch unbefleckt von der Welt sind. Sie können keine große Intelligenz entfalten. Sie kennen weder Heuchelei noch Betrug. Dies beruht auf der Schwäche des Kindes, während der Erwachsene durch seine Kraft rein wird. Durch die Macht der Intelligenz wird er schlicht; durch die große Macht der Vernunft und des Verstehens wird er rein; nicht durch die Macht der Schwäche. Wenn er die Stufe der Vollkommenheit erreicht, wird er diese Eigenschaften erhalten; sein Herz wird geläutert, sein Geist erleuchtet, seine Seele empfänglich und sanft; alles das durch seine große Stärke. Das ist der Unterschied zwischen einem vollkommenen Menschen und einem Kinde. Beide haben die grundlegenden Eigenschaften der Einfachheit und Aufrichtigkeit — das Kind durch die Macht der Schwäche und der Erwachsene durch die Macht der Stärke...
Ich gebe euch diesen meinen Rat: Erzieht diese Kinder durch göttliche Ermahnungen. Von Kindheit an flößt ihren Herzen die Liebe Gottes ein, so dass sie in ihrem Leben die Gottesfurcht offenbaren und auf die Gaben Gottes vertrauen. Lehrt sie, sich von menschlichen Unvollkommenheiten zu befreien und die im menschlichen Herzen verborgenen göttlichen Vollkommenheiten zu erlangen. Das Leben des Menschen ist nützlich, wenn er die menschlichen Vollkommenheiten erlangt. Wird er zum Mittelpunkt der Unvollkommenheiten der Menschenwelt, dann ist Tod besser als Leben und Nicht-Dasein besser als Dasein. Deshalb bemüht euch, dass diese Kinder richtig ausgebildet und erzogen werden und dass ein jedes von ihnen Vollkommenheit in der Menschenwelt erlangt. Erkennt den Wert dieser Kinder, denn sie alle sind meine Kinder.105)
Wenn einem Schüler gesagt wird, dass er weniger intelligent als seine Kameraden sei, so bedeutet das eine große Beeinträchtigung und ein Hindernis für seinen Fortschritt. Er muss ermutigt werden, voranzuschreiten... 106)
Nach den Lehren Bahá'u'lláhs muss die Familie als eine menschliche Einheit nach den Regeln der Heiligkeit erzogen werden. Die Familie müssen alle Tugenden gelehrt werden. Die Unversehrtheit der Familienbande muss beständig beachtet, und die Rechte der einzelnen Mitglieder dürfen nicht verletzt werden. Die Rechte des Sohnes, des Vaters, der Mutter, keines der Rechte darf verletzt werden, keiner von ihnen darf eigenmächtig sein. So wie der Sohn bestimmte Pflichten gegen seinen Vater hat, ebenso hat der Vater bestimmte Pflichten gegen seinen Sohn. Die Mutter, die Schwester und die anderen Mitglieder des Haushalts haben ihre bestimmten Vorrechte. Alle diese Rechte und Vorrechte müssen gewahrt werden, trotzdem muss die Einheit der Familie erhalten bleiben. Unrecht gegen einen soll als Unrecht gegen alle angesehen werden, Trost für den einen als Trost für alle, Ehre für den einen als Ehre aller.107)
Er befürwortete die Annahme des gleichen Erziehungsprogrammes für Mann und Frau. Töchter und Söhne müssen dem gleichen Studienlehrplan folgen und damit die Einheit der Geschlechter fördern. Wenn alle Menschen die gleiche Möglichkeit zur Erziehung erhalten und die Gleichheit von Mann und Frau verwirklicht wird, werden die Grundlagen für Kriege gänzlich zerstört sein. Ohne Gleichheit wird das unmöglich sein, weil alle solche Verschiedenheiten und Unterschiede zu Uneinigkeit und Streit führen. Gleichheit zwischen Mann und. Frau dient der Abschaffung des Krieges, weil Frauen niemals bereit wären, ihn gutzuheißen. Mütter werden ihre Söhne nicht als Opfer auf das Schlachtfeld geben, nachdem sie sich ihrem Heranwachsen zwanzig Jahre lang ängstlich und liebevoll gewidmet haben, ganz gleich, aus welchem Grund sie zur Verteidigung gerufen wurden. Es besteht kein Zweifel, dass der Krieg unter der Menschheit gänzlich aufhören wird, wenn die Frauen die gleichen Rechte erlangen.108)
Das Kind darf nicht unterdrückt oder getadelt werden, weil es unentwickelt ist, es muss mit Geduld erzogen werden.109)
Bahá'u'lláh verkündet, dass alle Menschen erzogen und unterwiesen werden müssen, da Unwissenheit und Mangel an Erziehung trennende Grenzen zwischen der Menschheit ziehen. Durch diese Verordnung wird der Mangel an gegenseitigem Verständnis beseitigt und die Einheit der Menschheit gefördert und vorangebracht. Allgemeine Erziehung ist ein weltumfassendes Gesetz.110)
Die Erziehung jeden Kindes ist Pflicht... Ergänzend zu dieser umfassenden Erziehung muss jedes Kind einen Beruf, eine Kunst, ein Gewerbe erlernen, damit jedes Mitglied der Gemeinschaft seinen eigenen Lebensunterhalt verdienen kann. Arbeit, im Geiste des Dienstes geleistet, ist die höchste Form der Anbetung.11l)

Die angeführten Zitate sind, sofern keine besondere Quelle angegeben ist, Auszüge aus bisher nicht übersetzten Tablets
Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs, Kap. 81
Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs, Kap. 98


Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs, Kap. 93
Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs, Kap. 122
Ährenlese aus den Schriften Bahá'u'lláhs, Kap. 156
7) Synopsis and Codification of the Kitáb-i-Aqdas, S. 15/16
8) aus: »Tablet of the World«, Bahá'í World Faith, S. 176 10
9) Brief an den Sohn des Wolfes, S. 39
Das achte Blatt des Paradieses, »Worte des Paradieses«, Bahá'í World Faith, S. 182
Brief an den Sohn des Wolfes, S. 38/39
12) Brief an den Sohn des Wolfes, S. 43
13) Aus einem Brief vom 5. Januar 1948 im Auftrag Shoghi Effendis
an Charles S. Krug, veröffentlicht in Bahá'í News 210,
August 1948, S. 3
Brief an den Sohn des Wolfes, S. 122
Kitab-i-Aqdas
16) Alle angeführten Zitate sind Auszüge aus bisher nicht übersetzten Tablets oder aus neuen Übersetzungen schon veröffentlichter Texte, wenn nicht eine besondere Quelle angegeben ist
Qur'án 3:67
Qur'án 56:62, in einem Tablet erklärt 'Abdu'1-Bahá, dass sich dieses Zitat auf das Leben in dieser Welt bezieht im Unterschied zur nächsten Welt
19) Ein hervorragender persischer Gläubiger, der die ersten Kurse zur Ausbildung von Bahá'í-Lehrern einrichtete
20) Beantwortete Fragen, S. 228
21) Beantwortete Fragen, S. 229 22
Das Geheimnis göttlicher Kultur, S. 26/27
Das Geheimnis göttlicher Kultur, S. 98
Das Geheimnis göttlicher Kultur, S. 100
25) Beantwortete Fragen, S. 22/23
26) Das Geheimnis göttlicher Kultur, S. 88
27) Qur'án 17:22 28
28) Vergleiche 1. Mose 9, 25
29) Dies würde bedeuten, dass niemand für seinen Charakter verantwortlich wäre
30) Beantwortete Fragen, S. 209 ff
31) der Zaqqúm, Qur'án 37:60, 44:43 36
Tablets of 'Abdu'1-Bahá, Bd. III, S. 578/79
Aus einem Brief 'Abdu'1-Bahás an die Zentralorganisation für einen dauerhaften Frieden in Den Haag, 17. Dezember 1919
34) vcrgi. Gott geht vorüber, S. 342, 343, 410 40
35) Eine Bahá'í-Kínderklasse in Kenosha, Wisconsin
Qur'án 25:55, 35:13, 55:19—25. Vergl. auch das Hochzeitsgebet, offenbart von 'Abdu'1-Bahá, das mit den Worten beginnt: »Er ist Gott! O Du unvergleichlicher Herr! In Deiner allmächtigen Weisheit hast Du den Menschen die Ehe anbefohlen...«
Siehe Beantwortete Fragen, S. 275, 'Abdu'1-Bahás Auslegungen über den absteigenden und aufsteigenden Bogen
38) Eine Bahá'í-Schule für Jungen in Hamadán, Persien 56
39) Die erste Bahá'í-Schule im Besitz und unter Führung der Bahá'í-Gemeinde von Persien, in Tihrán. Vgl. Gott geht vorüber, S. 341, 412, 421, 422 zur Errichtung und später erzwungenen Schließung von Bahá'í-Schulen in Persien
40) Mihdíyábád — ein Dorf nahe der Stadt Yazd in Persien 60
41) Qur'án 24:35
Eine Baha'i-Mädchenschule in Hamadán, Persien
Die Tarbiyat-Schule in Tihrán, Persien
Star of the West, Band XI, Nr. 19, S. 324/26
Die Mawhibat-Schule in Hamadán, Persien
46) Qur'án 39:12
Tablets of 'Abdu'1-Bahá, Band III, S. 606
Augapfel — persischer Ausdruck für Kind
Tablets of 'Abdu'1-Bahá, Band II, S. 262/63
Tablets of 'Abdu'1-Bahá, Band II, S. 342
Tablets of 'Abdu'1-Bahá, Band III, S. 622
Einer der hervorragenden Gläubigen aus Qazvin
54) Aus einem Brief an die Kinder der Bahá'í-Schule in Urbana, Illinois
Aus einem Brief Shoghi Effendis vom 23. Dezember 1922 an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten und Kanadas, in: Bahá'í Administration, S. 29
Aus einem Brief Shoghi Effendis vom 12. März 1923 an die Bahá'í von Amerika, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Schweiz, Italien, Japan und Australasien, in: Bahá'í Administration, S. 38
Aus einem Brief Shoghi Effendis vom 26. November 1923 an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten und Kanadas
Aus einem Brief Shoghi Effendis vom 19. Dezember 1923 an den örtlichen Geistigen Rat von Tihrán, írán (aus dem Persischen übersetzt)
Aus einem Brief vom 9. April 1925 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
61) Aus einem Brief vom 29. Mai 1925 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief Shoghi Effendis vom 8. Juni 1925 an den Nationalen Geistigen Rat von Persien (aus dem Persischen übersetzt)
Aus einem Brief vom 24. Dezember 1925 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
64) Aus einem Brief vom 28. November 1926 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
65) Aus einem Brief Shoghi Effendis vom Januar 1929 an die Gläubigen des Ostens (aus dem Persischen übersetzt)
Aus einem Brief vom 9. Juli 1931 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 25. Dezember 1931 im Auftrag Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten und Kanadas
68) Aus einem Brief vom 19. Oktober 1932 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 20. April 1933 im Auftrag Shoghi Effendis an den Ausschuß für Unterricht und Ausbildung von Kindern, veröffentlicht in Bahá'í News, Nr. 77, September 1933, S. 2
Aus einem Brief vom 31. Mai 1933 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief Shoghi Effendis vom 17. Juni 1933 an den Hohen Kommissar von Palästina
Namen sind ausgelassen
73) Aus einem Brief vom 22. Juli 1933 im Auftrag Shoghi Effendis an eine Gläubige
Aus einem Brief vom 26. Januar 1935 im Auftrag Shoghi Effendis an eine Gläubige
Aus einem Brief vom 12. Juli 1938 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 17. Juni 1938 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 20. April 1939 im Auftrag Shoghi Effendis an eine Gläubige
78) Aus einem Brief vom 28. April 1939 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
79) Aus einem Brief vom 7. Juni 1939 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
80) Aus einem Brief vom 9. Juli 1939 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 16. November 1939 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 12. Dezember 1939 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Dieser Rat wurde einem Gläubigen erteilt, der die Auswahl zwischen mehreren Schulen hatte, von denen die eine eine katholische Klosterschule war
83) Aus einem Brief vom 13. November 1940 im Auftrag Shoghi
Effendis an eine Gläubige
Dieser Rat wurde einigen Müttern gegeben, die ihre Kinder (im Alter von 2 1/2 bis 3 Jahren) in einen Kinderhort geben wollten, weil es keine Spielkameraden in der Nachbarschaft gab und sie glaubten, nach der Geburt ihres Babies einige Monate lang nicht genügend Zeit für ihre Kinder aufbringen zu können
84) Aus einem Brief vom 14. Dezember 1940 im Auftrag Shoghi
Effendis an den Nationalen Geistigen Rat von Indien und Burma
Aus einem Brief vom 25. Dezember 1941 im Auftrag Shoghi Effendis an den Geistigen Rat von Hobart, Australien
Aus einem Brief vom 11. Januar 1942 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 8. August 1942 im Auftrag Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Britischen Inseln
Aus einem Brief vom 14. Oktober 1942 im Auftrag Shoghi Effendis an einige Gläubige
Aus einem Brief vom 22. Juli 1943 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 11. Mai 1945 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 26. Juli 1946 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
92) Aus einem Brief vom 30. Mai 1947 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 27. September 1947 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 24. November 1947 im Auftrag Shoghi Effendis an eine Gläubige
Dieser Rat wurde auf die Frage erteilt, ob Kinder von Bahá'i-Eltern Nicht-Bahá'í-Sonntagsschulen besuchen sollten
95) Aus einem Brief vom 18. August 1949 im Auftrag Shoghi Effen
dis an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten
Aus einem Brief vom 16. März 1952 im Auftrag Shoghi Effendis an die Kinderklasse in Santa Monica
Aus einem Brief vom 19. August 1952 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 18. Feburar 1954 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
99) Aus einem Brief vom 24. Mai 1954 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 6. März 1955 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
Aus einem Brief vom 15. Februar 1957 im Auftrag Shoghi Effendis an einige Gläubige
Aus einem Brief vom 15. August 1957 im Auftrag Shoghi Effendis an einen Gläubigen
The Bahá'í-World, Band IX, S. 543, vgl. auch Star of the West, Band IX, Nr. 8, S. 90/91
Bahá'í-World Faith, S. 374, vgl. auch The Bahá'í World, Band IX, S. 544
105) The Promulgation of Universal Peace, S. 49/51 112
The Promulgation of Universal Peace, S. 73
The Promulgation of Universal Peace, S. 163
The Promulgation of Universal Peace, S. 170
The Promulgation of Universal Peace, S. 175/76
The Promulgation of Universal Peace, S. 294
111) 'Abdu'l-Bahá on Divine Philosophy, S. 78

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