Lesen: Botschaften und Briefe 1973 - 1982


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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis 1
Botschaften und Briefe
des Jahres 1973 7
14. Januar 1973
Die Vorhaben fŸr das Jahr, das der VerkŸndigung des nŠchsten
weltumspannenden Planes zu Ridv‡n 1974 vorausgeht 8
19. Januar 1973
Fertigstellung von InhaltsŸbersicht und systematische Darstellung
der Gesetze und Gebote des Kit‡b-i-Aqdas 8
6. Februar 1973
Dringender Aufruf an jeden einzelnen zur Befolgung
der gšttlichen Gesetze in seinem persšnlichen Leben 9
15. MŠrz 1973
Erwerb des Landhauses Mazra`ih 13
April 1973
Ridv‡n-Botschaft 1973 13
3. Mai 1973
Wahl des Universalen Hauses der Gerechtigkeit - Mai 1973 17
7. Mai 1973
Erster regierender Monarch nimmt den Glauben Bah‡'u'll‡hs an 17
31. MŠrz 1973
Vailima, West-Samoa, 18
5. Juni 1973
Errichtung des Internationalen Lehrzentrums 19
8. Juni 1973
Entfaltung der Verwaltungsordnung Ð Aufgaben
des Internationalen Lehrzentrums 19
7. Oktober 1973
Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten 22
27. November 1973
Datumsunterschiede bei Bah‡'’-Feiertagen 23
4. Dezember 1973
GŠrten in Bahj’ erweitert 24
Botschaften und Briefe
des Jahres 1974 25
21. MŠrz 1974
Naw-Rœz-Botschaft 26
9. Juni 1974
an den Nationalen Geistigen Rat in Island 30
26. November 1974
Gegnerschaft gegenŸber dem Bah‡'’-Glauben 32
Botschaften und Briefe
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
2
des Jahres 1975 45
13. Januar 1975
Zum Fortgang des FŸnfjahresplanes 46
14. Januar 1975
Erwerb des heiligen Hauses in `Akk‡ 46
4. MŠrz 1975 - Das Haus von `Abdu'll‡h P‡sh‡ 47
4. April 1975
Ridv‡n-Botschaft 51
25. Mai 1975
Ziele des FŸnfjahresplanes - Standortbestimmung 52
25. Mai 1975
Der Gebrauch von Rundfunk und Fernsehen beim Lehren 63
5. Juni 1975
Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 65
Botschaften und Briefe
des Jahres 1976 69
26. Januar 1976
Pioniere an der Heimatfront 70
21. MŠrz 1976
Naw-Rœz Botschaft 71
7. Juli 1976
Keine politische BetŠtigung 72
31. August 1976
Bah‡'’-Kindererziehung 77
10. Oktober 1976
Besuch des Kšnigs Malietoa Tanumafili II.
am Grab des HŸters in London 79
19. Dezember 1976
Ruf nach Reiselehrern - jung und alt 79
Botschaften und Briefe
des Jahres 1977 81
3. MŠrz 1977
Das Lehren der Sache Gottes - Fundament aller Bah‡'’-TŠtigkeit 82
24. MŠrz 1977
Bemerkenswerte Ereignisse und Leistungen
im mittleren Jahr des FŸnfjahresplanes 84
April 1977
Ridv‡n-Botschaft an die deutsche Gemeinde 86
6. Juli 1977
Zusammenarbeit zwischen Hilfsamtsmitgliedern
und Nationalen und Regionalen LehrausschŸssen 87
Botschaften und Briefe
des Jahres 1978 89
3
27. MŠrz 1978
Das VerhŠltnis zwischen BeraterŠmtern
und den Nationalen Geistigen RŠten 90
April 1978
Ridv‡n-Botschaft an die Internationale Bah‡'’-Tagung 91
24. Oktober 1978
An die Teilnehmer der Konferenz in Langenhain 94
5. Dezember 1978
Telegramm zum Fortgang des FŸnfjahresplanes 95
26. Dezember 1978
Der neue weltweite Siebenjahresplan 96
Botschaften und Briefe
des Jahres 1979 99
3. Januar 1979 - Bah‡'’-Studienseminar Ÿber Ethik und Methodenlehre in Cambridge
am 30. September und 1. Oktober 1978 100
1. MŠrz 1979 - Botschaft aus Anla§ der Grundsteinlegung
des Muttertempels in Samoa 104
21. MŠrz 1979
Naw-Rœz-Botschaft 104
21. MŠrz 1979
ErlŠuterung bestimmter Ziele des Siebenjahresplanes 109
25. April 1979
Telegramm zum Abschlu§ des FŸnfjahresplanes in Deutschland 114
4. Mai 1979
Antworttelegramm zur 49. Nationaltagung 114
29. Juni 1979
Dauer der Amtszeit von Mitgliedern der Kontinentalen BeraterŠmter 114
4. Juli 1979
Beraterin Anneliese Bopp ins Internationale Lehrzentrum berufen 115
6. Dezember 1979
Ausschachtungsarbeiten auf den TempelgelŠnden
in Samoa und Indien 115
30. Dezember 1979
Hinscheiden der Hand der Sache Dr. Rahmatu'll‡h Muh‡jir 115
Botschaften und Briefe
des Jahres 1980 117
12. Februar 1980
Hinscheiden der Hand der Sache Hasan Balyœz’ 118
21. MŠrz 1980
Naw-Rœz-Botschaft 118
22. April 1980
Botschaft zur 50. Nationaltagung 121
28. April 1980
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
4
Telegramm zur 50. Nationaltagung 123
24. Juli 1980
Die Verfolgung der Bah‡'’ im Iran 123
29. Juli 1980
Hinscheiden der Hand der Sache Adelbert MŸhlschlegel 124
23. September 1980
Botschaft zur Verfolgung der Bah‡'’ im Iran 124
24. September 1980
Erwerb von Grundbesitz im Heiligen Land 125
3. November 1980
Neuernennung und Neuordnung der Kontinentalen BeraterŠmter 126
20. November 1980
Hinscheiden der Hand der Sache Abu'l-Q‡sim Faizi 128
Botschaften und Briefe
des Jahres 1981 131
Januar 1981
Ziele der zweiten Phase des Siebenjahresplanes fŸr Deutschland 132
MŠrz 1981
Naw-Rœz Botschaft 133
6. April 1981
Tempelfonds fŸr Samoa und Indien 136
17. April 1981
ErlŠuterungen zur zweiten Phase des Siebenjahresplanes 136
5. Mai 1981
Antworttelegramm zur 51. Nationaltagung 142
8. Juni 1981
Notwendigkeit zum vermehrten Spenden in der zweiten Phase des Siebenjahrespla-
nes 143
6. Juli 1981
Antworttelegramm bezŸglich der Resolution
des Bundestages vom 25. Juni 1981 144
Botschaften und Briefe
des Jahres 1982 147
26. Januar 1982
Verfolgung der Bah‡'’ im Iran 147
April 1982
Ridv‡n-Botschaft 1982 150
26. April 1982
Antworttelegramm zur 52. Nationaltagung 151
15. Mai 1982
Hinscheiden von Amoz Gibson,
Mitglied des Universalen Hauses der Gerechtigkeit 152
2. Juni 1982
5
Botschaft an die Teilnehmer der Konferenz in Dublin 152
9. August 1982
Keine Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag
des Hinscheidens Shoghi Effendis 154
5. Dezember 1982
Hinscheiden der Hand der Sache Paul Haney 154
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
6
7
Botschaften und Briefe
des Jahres 1973
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
8
14. Januar 1973
Die Vorhaben fŸr das Jahr, das der VerkŸndigung des nŠchsten
weltumspannenden Planes zu Ridv‡n 1974 vorausgeht
Die Bah‡'’-Welt nŠhert sich dem triumphalen Abschlu§ des Neunjahresplanes, und es ist
uns Anla§ zu grš§ter Genugtuung, da§ einige Nationale Geistige RŠte bereits PlŠne fŸr
das kommende Bah‡'’-Jahr formuliert haben.
Der nŠchste weltumspannende Plan wird zu Ridv‡n 1974 verkŸndet werden, und Sie
haben daher zwšlf Monate Zeit, sich darauf vorzubereiten. Wir rufen Sie auf, dieses Jahr
nach besten KrŠften fŸr folgende Ziele zu nutzen:
die Grundlagen des Erreichten zu festigen durch Entwicklung und Bereicherung des
Gemeindelebens, durch die Fšrderung der TŠtigkeit der Jugendlichen und durch jedes
Mittel, das fŸr Ihre Situation angemessen ist; sowie den Glauben weiter auszubreiten;
neue TŸren und Mšglichkeiten zu erproben, die Sie nicht voll erkunden konnten, als Sie
von anderen PrioritŠten in Anspruch genommen waren.
NatŸrlich unterscheiden sich die Bedingungen in den Gebieten der verschiedenen Na-
tionalen Geistigen RŠte sehr voneinander, und die Ziele, die sich jeder Rat setzt, mŸssen
den jeweiligen besonderen UmstŠnden und Mšglichkeiten angemessen sein; doch wie der
geliebte HŸter einmal sagte: ÈJe breiter die GrundlageÇ eines solchen Feldzuges Èund je
tiefer die Wurzeln, desto schšner wird die Blume, die schlie§lich daraus erblŸht.Ç
Wir bitten Sie, jetzt Ihre PlŠne zu machen und uns so bald wie mšglich, spŠtestens bis
zum 1. April 1973, ihren Bericht darŸber zuzusenden, damit wir der Internationalen Ta-
gung einen zusammenfassenden Bericht unterbreiten kšnnen. Wir glauben, da§ eine sol-
che Zusammenfassung fŸr die Delegierten eine begeisternde Anregung und eine Quelle
neuer Ideen sein wird, wenn sie Ÿber die Herausforderungen beraten, denen sich die
Bah‡'’-Gemeinde in den vor uns liegenden Jahren gegenŸbersieht und denen wir uns im
nŠchsten Weltkreuzzug stellen mŸssen. Auch werden die Ergebnisse des kommenden
Jahres zusammen mit den gro§en Siegen des Neunjahresplanes die Bah‡'’-Gemeinde in
aller Welt befŠhigen, mit noch grš§erer Zuversicht in die nŠchste Stufe ihres sich stetig
weiter entrollenden Geschickes einzutreten.
Wir beten an den Heiligen Schreinen, da§ der Segen Bah‡'u'll‡hs Sie in den wenigen
Monaten, die uns noch von dem bevorstehenden herrlichen Ridv‡n-Fest trennen, leiten
und Ihnen mit einem neuen Strom Seiner gšttlichen Gnade beistehen mšge.
19. Januar 1973
Fertigstellung von InhaltsŸbersicht und systematische Darstellung
der Gesetze und Gebote des Kit‡b-i-Aqdas
Freudig geben wir die Fertigstellung der InhaltsŸbersicht und systematischen Darstellung
des Kit‡b-i-Aqdas zur Veršffentlichung an Ridv‡n gleichzeitig mit der Feier zum hun-
6. Februar 1973 Dringender Aufruf an jeden einzelnen zur Befolgung der gšttlichen Gesetze in
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dertsten Jahrestag der Offenbarung des heiligsten Buches bekannt. Damit wird ein Ziel
des Weltzentrums im Neunjahresplan erfŸllt. Wir sind Ÿberzeugt, da§ die Freigabe dieser
vom geliebten HŸter vorausgesehenen Veršffentlichung, deren Hauptpunkte er umrissen
hat, einen weiteren bedeutsamen Schritt auf dem Wege darstellt, der die Bah‡'’-Gemeinde
zur vollen Reife bei der Errichtung der Weltordnung Bah‡'u'll‡hs fŸhren wird.
6. Februar 1973
Dringender Aufruf an jeden einzelnen zur Befolgung
der gšttlichen Gesetze in seinem persšnlichen Leben
Wie es Gesetze gibt, die unser stoffliches Leben steuern und die z.B. verlangen, da§ wir
unseren Kšrper mit bestimmten Nahrungsmitteln versorgen, ihn in einem bestimmten
Temperaturbereich halten usw., um Behinderungen zu vermeiden, so gibt es auch Ge-
setze, die unser geistiges Leben steuern. Diese Gesetze werden der Menschheit in jedem
Zeitalter von der Manifestation Gottes offenbart; ihnen zu gehorchen ist lebenswichtig,
wenn sich jeder Mensch und die Menschheit im allgemeinen richtig und harmonisch
entwickeln sollen. Au§erdem gibt es eine Wechselwirkung zwischen diesen verschie-
denen Aspekten. Wenn der einzelne die geistigen Gesetze seiner eigenen Entwicklung
verletzt, schadet er nicht nur sich selbst, sondern auch der Gesellschaft, in der er lebt.
Ebenso hat der Zustand der Gesellschaft direkte Wirkung auf den einzelnen, der in ihr
leben mu§.
Wie Sie hervorhoben, ist es besonders schwierig, den Gesetzen Bah‡'u'll‡hs heute in
einer Gesellschaft zu folgen, deren allgemeine Gepflogenheiten in krassem Widerspruch
zu den Ma§stŠben des Glaubens stehen. Es gibt jedoch bestimmte Gesetze, die so grund-
legend fŸr den gesunden Lebensablauf der menschlichen Gesellschaft sind, da§ sie unter
allen UmstŠnden aufrechterhalten werden mŸssen. Bah‡'u'll‡h war sich des Ausma§es
menschlicher SchwŠchen bewu§t und hat deshalb festgelegt, da§ andere Gesetze erst all-
mŠhlich angewandt werden sollen; aber auch diese mŸssen befolgt werden, sobald sie
eingefŸhrt sind - sonst wird die Gesellschaft nicht erneuert, sondern sinkt in immer
schlimmere ZustŠnde ab. Es ist die herausfordernde Aufgabe der Bah‡'’, die Gesetze Got-
tes in ihrem eigenen Leben zu befolgen und allmŠhlich die Ÿbrige Menschheit dafŸr zu
gewinnen, da§ sie diese Gesetze gleichfalls annimmt.
Betrachten wir die Wirkung, die der Gehorsam gegenŸber den Gesetzen auf das per-
sšnliche Leben ausŸbt, so mŸssen wir bedenken, da§ der Sinn des Lebens in dieser Welt
darin besteht, die Seele fŸr das nŠchste Leben vorzubereiten. Hier mŸssen wir lernen, un-
sere tierischen Triebe zu kontrollieren und zu lenken, anstatt deren Sklave zu werden. Das
Leben in dieser Welt ist eine Folge von PrŸfungen und Erfolgen, von Versagen und neu-
em geistigen Fortschritt. Manchmal erscheint der Weg sehr schwierig, aber man kann im-
mer wieder erleben, da§ diejenige Seele, die standhaft dem Gesetz Bah‡'u'll‡hs gehorcht
- wie hart dies auch scheinen mag - , geistig wŠchst, wŠhrend derjenige, der das Gesetz
um seines vermeintlichen GlŸckes willen umgeht, offensichtlich einem Trugbild folgt. Er
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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erreicht nicht das GlŸck, das er suchte; er verzšgert seinen eigenen geistigen Fortschritt
und zieht hŠufig neue Probleme auf sich.
Um ein sehr klares Beispiel zu geben: denken wir an das Bah‡'’-Gesetz, das die Zu-
stimmung der Eltern zur Heirat verlangt. Heutzutage wird diese Zustimmung von Nicht-
Bah‡'’-Eltern allzuoft verweigert aus GrŸnden einer falsch verstandenen Fršmmigkeit
oder des Rassenvorurteils; und doch haben wir immer wieder die starke Wirkung gese-
hen, die die Standhaftigkeit der Kinder gegenŸber den Bah‡'’-Gesetzen auf eben diese El-
tern ausŸbt, was nicht nur dazu fŸhrt, da§ die Zustimmung in vielen FŠllen schlie§lich
doch gegeben wird, sondern auch dazu, da§ der Charakter der Eltern beeinflu§t werden
kann und ihr VerhŠltnis zu den Kindern au§erordentlich gestŠrkt wird.
Wenn wir also am Bah‡'’-Gesetz, allen Schwierigkeiten zum Trotz, festhalten, stŠr-
ken wir nicht nur unseren eigenen Charakter, sondern Ÿben einen Einflu§ auf unsere Um-
gebung aus.
Die Bah‡'’-Lehre Ÿber den Geschlechtsverkehr ist sehr klar. Er ist nur erlaubt zwi-
schen einem Mann und derjenigen Frau, mit der er verheiratet ist. In diesem Zusammen-
hang fŸhren wir Ihnen AuszŸge aus vier Briefen an, die im Auftrag des HŸters
geschrieben wurden und verschiedene Aspekte dieses Themas erhellen. Einer davon ent-
hŠlt den Absatz, den Sie in Ihrem Brief zitiert haben.
ÈSie fragten nach der Bah‡'’-Haltung gegenŸber dem Problem Sex und nach seinem
VerhŠltnis zur Ehe. Die Bah‡'’-Lehren zu dieser so Ÿberaus wichtigen Frage, Ÿber die die
Meinungen so weit auseinandergehen, sind sehr klar und bestimmt. Kurz gesagt, beruht
die Bah‡'’-Vorstellung auf der †berzeugung, da§ beide Geschlechter strenge Keuschheit
Ÿben sollen, nicht nur, weil dies ethisch hšchst empfehlenswert ist, sondern auch, weil es
der einzige Weg zu einem glŸcklichen und erfolgreichen Eheleben ist. Sexuelle Bezie-
hungen irgendwelcher Art au§erhalb der Ehe sind deshalb nicht erlaubt, und wer immer
diesen Grundsatz verletzt, wird nicht nur vor Gott verantwortlich sein, sondern wird auch
die notwendige Strafe der Gesellschaft auf sich ziehen.
Der Bah‡'’-Glaube anerkennt den Wert des Geschlechtstriebes; er verurteilt jedoch
den unrechtmŠ§igen und unschicklichen Ausdruck dieses Triebes, z.B. in sogenannter
freier Liebe, in der Kameradschaftsehe und anderen Erscheinungen, die er alle als Šu§erst
schŠdlich fŸr den Menschen und die Gesellschaft, in der er lebt, betrachtet. Der richtige
Gebrauch des Geschlechtstriebes ist das natŸrliche Recht jedes einzelnen Menschen, und
genau fŸr diesen Zweck ist die Institution der Ehe geschaffen worden. Die Bah‡'’ glauben
nicht an die UnterdrŸckung des Geschlechtstriebes, sondern an seine Steuerung und Kon-
trolle.Ç (Aus einem Brief vom 5. September 1938 an einen GlŠubigen)
ÈSie fragen nach dem Platz, den eine feste Liebesbindung zu einer anderen Person als
unserem Ehemann oder unserer Ehefrau in unserem Leben einnehmen kann. Aus der
Sicht der Lehren lŠ§t sich diese Frage leicht beantworten. Keuschheit bedeutet ein unbe-
flecktes, reines Geschlechtsleben, vor und nach der Heirat: vor der Heirat vollkommen
keusch, nach der Heirat dem gewŠhlten GefŠhrten vollkommen treu; Treue in allen sexu-
ellen Handlungen, Treue in Worten und in Taten.
Abgesehen von anderen Mi§stŠnden ist die Welt heute in einer †berbetonung der kšr-
perlichen Liebe und einem Mangel an geistigen Werten versunken. Die GlŠubigen sollten
6. Februar 1973 Dringender Aufruf an jeden einzelnen zur Befolgung der gšttlichen Gesetze in
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so weit wie mšglich versuchen, dies zu erkennen und sich Ÿber das Niveau ihrer Mitmen-
schen zu erheben, die so gro§es †bergewicht auf die rein kšrperliche Seite der mensch-
lichen Paarung legen, wie es fŸr alle Verfallsperioden in der Geschichte typisch ist.
Au§erhalb ihres normalen, rechtmŠ§igen Ehelebens sollten sie danach streben, Bande der
Freundschaft und Liebe zu knŸpfen, die ewig und auf das geistige Leben des Menschen
gegrŸndet sind, nicht auf sein kšrperliches Leben. Das ist eines der vielen Gebiete, auf
denen die Bah‡'’ angehalten sind, ein Beispiel zu setzen und den Weg zu einem wahren,
menschlichen Lebensma§stab zu zeigen, nach welchem des Menschen Seele erhaben und
sein Kšrper nur das Werkzeug seines erleuchteten Geistes ist. Es braucht nicht betont zu
werden, da§ dies keineswegs ein vollkommen normales Geschlechtsleben innerhalb des
rechtmŠ§igen Kanals der Ehe ausschlie§t.Ç (Aus einem Brief vom 28. September 1941 an
einen GlŠubigen)
ÈZu Ihrer Frage, ob es rechtmŠ§ige Ausdrucksformen des Geschlechtstriebes au§er-
halb der Ehe gibt: nach den Bah‡'’-Lehren kann keine sexuelle Handlung als gesetzmŠ§ig
gelten, au§er wenn sie zwischen gesetzlich verheirateten Personen stattfindet. Au§erhalb
des Ehelebens kann es keinen gesetzlichen oder gesunden Gebrauch des Geschlechtstrie-
bes geben. Die Bah‡'’-Jugend sollte auf der einen Seite zur Selbstkontrolle angehalten
werden; wo Selbstkontrolle geŸbt wird, hat sie zweifellos eine gesunde Wirkung auf die
Entwicklung des Charakters und der Persšnlichkeit im allgemeinen. Andererseits sollte
die Jugend den Rat erhalten, ja sie sollte dazu ermutigt werden, die Ehe einzugehen, so-
lange sie noch jung und im Vollbesitz ihrer kšrperlichen KrŠfte ist. Wirtschaftliche Um-
stŠnde sind zweifellos oft ein ernsthaftes Hindernis fŸr FrŸhehen, aber in den meisten
FŠllen sind sie nur eine Entschuldigung und sollten daher nicht Ÿberbetont werden.Ç (Aus
einem Brief vom 13. Dezember 1940 an einen GlŠubigen)
ÈIn Bezug auf Ihre Frage, ob eine erneute Heirat fŸr Sie empfehlenswert und nŸtz-
lich sei, fŸhlt er sich nicht imstande, Ihnen eine abschlie§ende Antwort zu geben; dies
ist im wesentlichen eine private Angelegenheit, die Sie sowie die Freunde um Sie her-
um oder Ihr šrtlicher Geistiger Rat viel besser beurteilen kšnnen. SelbstverstŠndlich
sollte es jeder unter normalen UmstŠnden als eine sittliche Pflicht betrachten, die Ehe
einzugehen. Bah‡'u'll‡h hat die GlŠubigen dazu ermutigt. Aber die Ehe ist kein zwin-
gendes Gebot. Letztlich hat der einzelne zu entscheiden, ob er ein Familienleben fŸh-
ren oder als Junggeselle leben mšchte.Ç (Aus einem Brief vom 3. Mai 1936 an einen
GlŠubigen)
Sie sind erstaunt Ÿber die Anspielung des HŸters auf Èdie notwendige Strafe der Ge-
sellschaftÇ. Im Kit‡b-i-Aqdas verbietet Bah‡'u'll‡h geschlechtliche Unsitten, und im An-
hang zu diesem Buch legt Er fest, da§ die verschiedenen Grade sexueller Vergehen und
die Strafen dafŸr vom Universalen Haus der Gerechtigkeit zu bestimmen sind. In diesem
Zusammenhang sollte man sich vergegenwŠrtigen, da§ im Glauben ein Unterschied ge-
macht wird zwischen der Haltung, die den einzelnen in seiner Beziehung zu anderen
Menschen auszeichnen soll - nŠmlich liebevolle Vergebung, Nachsicht und die BeschŠf-
tigung mit den eigenen SŸnden, nicht mit den SŸnden anderer - und andererseits der Hal-
tung, die die Geistigen RŠte einnehmen sollen, deren Pflicht es ist, das Gesetz Gottes mit
Gerechtigkeit anzuwenden.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Eine Reihe von Sexualproblemen wie HomosexualitŠt und TranssexualitŠt kšnnen
sehr wohl medizinische Seiten haben, und in diesen FŠllen sollte gewi§ die beste medizi-
nische Betreuung gesucht werden. Aber aus den Lehren Bah‡'u'll‡hs ergibt sich klar, da§
HomosexualitŠt kein Zustand ist, mit dem sich der oder die Betroffene abfinden sollte;
vielmehr ist sie eine Verformung seiner/ihrer Natur, die kontrolliert und Ÿberwunden
werden sollte. Das mag einen harten Kampf bedeuten; aber ebenso hart kann der persšn-
liche Kampf eines heterosexuellen Menschen sein, seine oder ihre GelŸste zu kontrollie-
ren. In diesem wie in vielen anderen Lebensbereichen hat es eine fšrderliche Wirkung auf
den Fortschritt der Seele, wenn man Selbstkontrolle Ÿbt. Au§erdem sollte eines bedacht
werden: Es ist zwar hšchst wŸnschenswert, verheiratet zu sein, und Bah‡'u'll‡h hat dies
sehr empfohlen; doch ist die Ehe nicht der zentrale Zweck des Lebens. Wenn ein Mensch
lange warten mu§, bis er einen Ehepartner findet, oder wenn er oder sie letztlich allein
bleiben mu§, bedeutet dies nicht, da§ er oder sie dadurch unfŠhig ist, seinen/ihren Lebens-
zweck zu erfŸllen.
Bei alledem haben wir Ÿber die Haltung gesprochen, die die Bah‡'’ gegenŸber dem
Gesetz Bah‡'u'll‡hs einnehmen sollten. Als Arzt, der hauptsŠchlich bei Familien- und Se-
xualproblemen berŠt, werden Sie jedoch vorwiegend Nicht-Bah‡'’ zu betreuen haben, die
die Gesetze Bah‡'u'll‡hs nicht anerkennen und keinen Grund sehen, sie zu befolgen. Sie
arbeiten bereits als kundiger Fachmann auf Ihrem Gebiet, und zweifellos beraten Sie auf
der Grundlage dessen, was Sie durch Studium und Erfahrung gelernt haben - ein ganzes
GefŸge von Begriffsbildern Ÿber den Menschengeist, Ÿber sein Wachstum, seine Entfal-
tung und seine richtigen LebensablŠufe - , ein Wissen, das Sie ohne Bezugnahme auf die
Lehren Bah‡'u'll‡hs erlernt und entwickelt haben. Nun wissen Sie als Bah‡'’, da§ das, was
Bah‡'u'll‡h Ÿber den Sinn des menschlichen Lebens, Ÿber die menschliche Natur und die
richtige LebensfŸhrung lehrt, gšttlich offenbart und daher wahr ist. Sie werden aber auf
jeden Fall einige Zeit brauchen, um die Bah‡'’-Lehren nicht nur so zu studieren, da§ Sie
sie klar verstehen, sondern auch zu ergrŸnden, wie diese Lehren Ihre beruflichen Be-
griffsbilder Šndern. Das ist selbstverstŠndlich keine ungewšhnliche Schwierigkeit fŸr ei-
nen Wissenschaftler. Wie oft wird in der Forschung ein Tatbestand entdeckt, der auf
einem weiten Feld menschlichen BemŸhens zu einer Revolution des Denkens fŸhrt. Sie
mŸssen sich in jedem Fall von Ihrem eigenen beruflichen Wissen und Urteilsvermšgen,
das von Ihrem stets zunehmenden Wissen Ÿber die Bah‡'’-Lehren immer mehr erleuchtet
wird, leiten lassen; zweifellos werden Sie dann sehen, da§ sich Ihr eigenes VerstŠndnis
der menschlichen Probleme, die Sie in Ihrer Arbeit behandeln, Šndern und entwickeln
wird, und Sie werden neue und verbesserte Wege erkennen, um den Menschen, die zu Ih-
nen kommen, zu helfen. Die Psychologie ist noch eine sehr junge, ungenaue Wissen-
schaft, und mit der Zeit werden Bah‡'’-Psychologen, die von den Lehren Bah‡'u'll‡hs her
das wahre Muster des Menschenlebens kennen, in der Lage sein, gro§e Fortschritte in der
Entwicklung dieser Wissenschaft zu machen und grundlegend zur Linderung menschli-
chen Leidens beizutragen.
15. MŠrz 1973 Erwerb des Landhauses Mazra`ih
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15. MŠrz 1973
Erwerb des Landhauses Mazra`ih
Zu Naw-Rœz 130 geben (wir der) Bah‡'’-Welt freudig (den) kŠuflichen Erwerb (des)
Landhauses Mazra`ih bekannt, (der das) Ergebnis mehrjŠhriger geduldiger, ausdauern-
der, entschlossener Verhandlungen (ist). Damit erweitern sich (die) Bah‡'’-Besitzungen
(im) Heiligen Land (um den) ersten Wohnsitz, (den) Bah‡'u'll‡h nach neunjŠhriger Ein-
kerkerung (in den) Mauern (der) GefŠngnisstadt `Akk‡ (bezog). Die Aufsicht (Ÿber) die-
sen heiligen Ort (wurde) vom geliebten HŸter nach mehr als fŸnfzig Jahren
zurŸckgewonnen, als er (einen) Pachtvertrag (fŸr das) Landhaus abschlo§, der von 1950
bis heute lief. Zum Kaufgegenstand gehšrt (ein) GelŠnde (von) beinahe 24 000 qm, (das
fŸr die) Erweiterung der GŠrten (und fŸr) Kultivierung bestens geeignet (ist). (Wir) brin-
gen Dankgebete (an der) Heiligen Schwelle dar (fŸr) diese hochgeschŠtzte Gnade.
April 1973
Ridv‡n-Botschaft 1973
Freudevollen und dankbaren Herzens verkŸnden wir einen ŸberwŠltigenden Sieg zum
Abschlu§ des weltumspannenden Neunjahresplanes. Die Armee des Lichtes hat ihren
zweiten globalen Feldzug gewonnen. Sie hat die Ziele Ÿbertroffen, die der Ausbreitung
galten, und einen wahrhaft eindrucksvollen Grad universeller Beteiligung erreicht; beides
war Zweck des Planes. Voller Dankbarkeit und Liebe bezeugen wir die unaufhšrlichen
BestŠtigungen, die Bah‡'u'll‡h auf Seine Diener regnen lie§ und durch die Er jeden von
uns befŠhigte, Ihm seinen Teil der Arbeit, der Ergebenheit, des Opfers und des instŠndi-
gen Gebetes darzubringen, die Er nun so segensreich belohnt hat. Zu dieser Jahrhundert-
feier der Offenbarung des Heiligsten Buches legt die Gemeinde des Grš§ten Namens Ihm
ihre Siegesgabe zu FŸ§en und bekennt dankbar, da§ Er es war, der diese Gunst verlieh.
Die Sache Gottes ist am Ende des Neunjahresplanes viel weiter verbreitet, fester be-
grŸndet, ihre internationalen Bindungen viel dichter gewoben als 1964 zu Beginn des Pla-
nes. 95 neue Gebiete wurden dem Glauben erschlossen, aus den 69 Nationalen Geistigen
RŠten, die damals die Aufgaben der Weltgemeinde auf sich nahmen, wurden 113, fŸnf
mehr als verlangt waren. Diese embryonalen nachgeordneten HŠuser der Gerechtigkeit
werden von mehr als 17 000 šrtlichen Geistigen RŠten getragen, 3 000 mehr als das Ziel
und 12 000 mehr als zu Beginn des Planes. Bah‡'’ leben an 69 500 Orten, 15 000 mehr als
verlangt waren und 54 000 mehr als 1964. Bah‡'’-Literatur wurde in 225 weitere Spra-
chen Ÿbersetzt, wodurch die Gesamtzahl auf 571 Sprachen erhšht wurde; 63 Tempelge-
lŠnde, 56 nationale Ha.ziratu'l-Quds und 62 nationale Besitzungen wurden erworben, was
die Gesamtzahl auf jeweils 98, 112 und 104 erhšht; 50 Lehrinstitute und Sommer- und
Winterschulen tragen zur Bah‡'’-Erziehung bei, und 15 Verlage bringen Bah‡'’-Literatur
in den wichtigsten Sprachen der Welt heraus. Der Muttertempel Lateinamerikas ist erbaut
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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und eingeweiht. Zu den Zielen, deren Erreichung von gŸnstigen UmstŠnden abhŠngt, die
nicht in unserer Hand liegen, gehšren die Eintragung von Geistigen RŠten und die Aner-
kennung von Bah‡'’-Feiertagen. Es ist erfreulich zu berichten, da§ 90 Nationale Geistige
RŠte und 1 556 šrtliche Geistige RŠte eingetragen sind - 181 mehr als insgesamt verlangt
wurde - und da§ die Bah‡'’-Feiertage in 64 LŠndern und Bah‡'’-Heiratsurkunden in 40
LŠndern anerkannt werden.
Diese gro§e Ausbreitung des Glaubens erforderte eine Armee internationaler Pionie-
re. Es ergingen zwei Hauptaufrufe, einmal fŸr 461 und einmal fŸr 733 Pioniere, was zu-
sammen mit den Aufrufen fŸr bestimmte Standorte insgesamt 1 344 Pioniere ergab. Die
Gemeinde des Grš§ten Namens antwortete mit 3 553 Pionieren, die ihre Heimat tatsŠch-
lich verlie§en und von denen 2 265 weiterhin auf ihrem Posten sind.
Im Weltzentrum des Glaubens wurde die Vergleichung und Klassifizierung der
Bah‡'’ Heiligen Schriften und der Schriften Shoghi Effendis in stŠndig wachsendem Um-
fang weitergefŸhrt - eine Aufgabe, die von der TŠtigkeit eines besonderen, vom persi-
schen Nationalen Geistigen Rat ernannten Ausschusses unterstŸtzt und bereichert wurde.
Das Material im Weltzentrum umfa§t etwa 2 600 Originaltablets von Bah‡'u'll‡h, 6 000
von `Abdu'l-Bah‡ und 2 300 Briefe von Shoghi Effendi. ZusŠtzlich gibt es noch etwa 18
000 beglaubigte Kopien anderer solcher Tablets und Briefe. Sie alle wurden durchgese-
hen, es wurden wichtige AuszŸge gemacht und klassifiziert, und der Inhalt wurde in ei-
nem Index unter 400 Hauptstichwšrtern erfa§t.
Eine InhaltsŸbersicht und systematische Darstellung der Gesetze und Gebote des
Kit‡b-i-Aqdas - sie vervollstŠndigt die beachtliche Vorarbeit des geliebten HŸters in die-
ser Aufgabe - wird zum hundertsten Jahrestag der Offenbarung des Heiligsten Buches
veršffentlicht, der, wie schon angekŸndigt, wŠhrend dieser Ridv‡n-Tage im Heiligen
Land und in der gesamten Bah‡'’-Welt begangen wird.
Die Verfassung des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, die Shoghi Effendi als das
grš§te Gesetz des Glaubens Bah‡'u'll‡hs pries, wurde formuliert und veršffentlicht.
Die GŠrten in Bahj’ und auf dem Berg Karmel wurden wesentlich erweitert, und es
wurden PlŠne verabschiedet fŸr den angemessenen Ausbau und die Verschšnerung des
gesamten Bah‡'’-Besitztums, das die heiligen Schreine in Bahj’ und Haifa umgibt.
Die weltweite VerkŸndigung des Glaubens, ein intensiver, lange anhaltender Proze§,
der wŠhrend der dritten Phase des Planes eingeleitet wurde, begann im Oktober 1967 mit
den Gedenkfeiern zum hundertjŠhrigen JubilŠum von Bah‡'u'll‡hs VerkŸndigung an die
Kšnige und Herrscher, in deren Mittelpunkt Seine Offenbarung der Suriy-i-Mulœk in Ad-
rianopel stand. Auf sechs interkontinentalen Konferenzen, die gleichzeitig rund um den
Erdball stattfanden, wurde dieses historischen Ereignisses feierlich gedacht. Weitere
neun ozeanische und kontinentale Konferenzen, die wŠhrend des Planes abgehalten wur-
den, gaben diesem Proklamationsprogramm einen starken Auftrieb. Die insgesamt fŸnf-
zehn Konferenzen, die das šffentliche Interesse durch Presse und Rundfunk auf sich
lenkten, wurden von fast 17 000 GlŠubigen besucht. Sie waren der Anla§, WŸrdentrŠger
und hohe Persšnlichkeiten mit der gšttlichen Botschaft bekannt zu machen. Dieser Feld-
zug, der weit Ÿber das Ende des Neunjahresplanes hinaus andauern wird, wurde durch das
†berreichen eines Buches an 142 StaatsoberhŠupter im Namen des Universalen Hauses
April 1973 Ridv‡n-Botschaft 1973
15
der Gerechtigkeit eingeleitet. Dieses Buch war besonders dafŸr herausgebracht worden
und beinhaltet die englische †bersetzung von Tablets und Abschnitten aus den Schriften,
in denen Bah‡'u'll‡h etwa hundert Jahre zuvor Seine machtvolle VerkŸndigung an die
Menschheit niedergelegt hatte.
Die hervorragende Entwicklung der Beziehungen der Internationalen Bah‡'’-Ge-
meinde zu den Vereinten Nationen zeigte sich in der Akkreditierung dieser Gemeinde als
nichtstaatliche Organisation mit beratendem Status beim Wirtschafts- und Sozialrat der
Vereinten Nationen. Die Internationale Bah‡'’-Gemeinde hat jetzt einen stŠndigen Ver-
treter bei den Vereinten Nationen und unterhŠlt ein BŸro in New York.
Die geliebten und hochverehrten HŠnde der Sache haben wŠhrend des ganzen Neun-
jahresplanes aufopfernde und hervorragende Dienste geleistet. In allen Teilen der Welt
haben sie die Freunde begeistert, die Nationalen Geistigen RŠte unterstŸtzt, die Lehrarbeit
vorangetrieben und eine lebenswichtige Rolle fŸr den Erfolg des Planes gespielt. In mehr
als einer nationalen Gemeinde erfuhren schleppende Fortschritte durch den Besuch einer
Hand der Sache eine grundlegende Wendung. Rasches und tatkrŠftiges Handeln, geweckt
durch die Hand der Sache, brachte erstaunliche Ergebnisse, die die Aussichten dieser Ge-
meinde všllig umkehrten. Die HŠnde der Sache haben auch die Literatur des Glaubens
mit ausgezeichneten Werken bereichert.
Das Ziel des Planes, Èdie Institution der HŠnde der Sache Gottes, in Beratung mit der
Kšrperschaft der HŠnde der Sache, im Hinblick auf die zukŸnftige Erweiterung ihrer fest-
gelegten Funktionen des Schutzes und der VerbreitungÇ zu entwickeln, wurde stufenwei-
se erreicht und fŸhrte zur Bildung von elf Kontinentalen BeraterŠmtern, deren Mitglieder
vom Universalen Haus der Gerechtigkeit ernannt wurden und denen die Verantwortung
fŸr die HilfsŠmter fŸr den Schutz und die Verbreitung des Glaubens Ÿbertragen wurde.
Dadurch blieben die geliebten HŠnde nicht lŠnger einzeln an einen bestimmten Kontinent
gebunden - au§er in bezug auf ihren Wohnsitz - , sondern dehnten ihren Wirkungskreis
Ÿber den ganzen Planeten aus. Die Kontinentalen BeraterŠmter, die von den HŠnden der
Sache Gottes beraten und gefŸhrt werden und eng mit ihnen zusammenarbeiten, haben in
der kurzen Zeit ihres Bestehens schon Hervorragendes und Beachtliches geleistet.
Drei hšchst bedeutsame Entwicklungen haben sich wŠhrend des Neunjahresplanes
vollzogen: das VorrŸcken der Jugend in die vorderste Front der Lehrarbeit, eine starke
Vermehrung der Finanzen des Glaubens und eine erstaunliche Zunahme von Projekten,
bei denen Nationale Geistige RŠte sich gegenseitig unterstŸtzen.
Das erste, der herzerfreuende Einsatz der Bah‡'’-Jugend, hat den Stil der Lehrarbeit
verŠndert. UnŸberwindliche Schranken wurden zerbrochen oder Ÿberwunden von ein-
satzfreudigen Teams junger Bah‡'’, die ergeben und im Gebet die gšttliche Botschaft so
darboten, da§ sie fŸr ihre eigene Generation annehmbar war, von der sie sich im ganzen
gesellschaftlichen GefŸge weiter ausgebreitet hat und noch ausbreitet. Die ganze Bah‡'’-
Welt war von dieser Entwicklung begeistert. Nachdem die Bah‡'’-Jugend die Werte und
Ma§stŠbe der alten Welt verworfen hat, ist sie nun voll Eifer dabei, die Ma§stŠbe
Bah‡'u'll‡hs zu erlernen, sich auf sie einzustellen und auf diese Weise das gšttliche Pro-
gramm anzubieten, das die LŸcke fŸllen wird, die durch das Aufgeben der alten Ordnung
entsteht.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
16
Der Aufruf zur gewaltigen Erhšhung der Geldmittel des Glaubens wŠhrend des Pla-
nes hat in der gesamten Bah‡'’-Gemeinde einen herzerfreuenden Widerhall gefunden.
Nicht nur der Internationale Bah‡'’-Fonds, sondern auch die lokalen, nationalen und kon-
tinentalen Fonds des Glaubens wurden in aufopfernder Weise unterstŸtzt. Dieser prakti-
sche Beweis der Liebe, die die Freunde fŸr den Glauben beseelt, hat das Vorankommen
aller Arbeiten ermšglicht: die UnterstŸtzung von Pionieren und Reiselehrern, den Bau
von HŠusern der Andacht und den Erwerb von Bah‡'’-Besitzungen, den Ankauf von Hei-
ligen StŠtten in der Wiege des Glaubens und im Weltzentrum, die Entwicklung von Er-
ziehungsinstitutionen und die vielen verschiedenen Unternehmungen einer tatkrŠftigen,
voranschreitenden, aufbauenden Weltgemeinde. Es mag interessieren, da§ 60 % der in-
ternationalen Fonds des Glaubens aufgewendet werden, um die Arbeit von Nationalen
Geistigen RŠten zu unterstŸtzen, die Lehrarbeit voranzutreiben und den Glauben an vie-
len Orten der Erde gegen Angriffe zu verteidigen. Ohne diese Hilfe von seiten der Bah‡'’-
Weltgemeinde wŠren viele Nationale Geistige RŠte in ihren BemŸhungen um Ausbrei-
tung und Vertiefung gelŠhmt. Die Verwaltung des Huqœqu'll‡h wurde gestŠrkt als Vor-
bereitung fŸr seine Ausweitung auf andere Teile der Erde. Im Weltzentrum wurde ein
Internationaler Verteilungsfonds eingerichtet, um Pionieren und Reiselehrern zu helfen,
die zum Dienst bereit, aber nicht imstande waren, fŸr ihre eigenen Ausgaben aufzukom-
men; dieser Fonds wurde spŠter auf die UnterstŸtzung von Unternehmungen an nationa-
len Heimatfronten ausgedehnt. Das Spenden fŸr den Fonds ist ein Dienst, der den
GlŠubigen bis in alle Zukunft offenstehen wird. Das Wachstum des Glaubens und der
Aufbau seiner Verwaltungsordnung erfordern ein stŠndig stŠrker werdendes Verstršmen
unseres Vermšgens, das - wenn auch nur in ganz bescheidenem Ma§e - zur Gnade und
Freigebigkeit der Ÿberstršmenden BestŠtigungen Bah‡'u'll‡hs im VerhŠltnis stehen mag.
Als der Plan begann, wurden 219 UnterstŸtzungsprojekte im einzelnen aufgefŸhrt, bei
denen bestimmte nationale Gemeinden anderen Gemeinden, die meist geographisch ent-
fernt lagen, Finanz-, Pionier- und Lehrhilfe geben sollten. Die Absicht war, die Bande der
Einheit zwischen den weit auseinanderliegenden Teilen der Bah‡'’-Welt mit ihrem so un-
terschiedlichen sozialen, kulturellen und geschichtlichen Hintergrund zu stŠrken. Am Ende
des Planes sind Ÿber 600 solcher Projekte durchgefŸhrt worden. Die Zusammenarbeit zwi-
schen den Gemeinden wurde auch auf dem Gebiet der Veršffentlichung von Bah‡'’-Litera-
tur entwickelt, besonders in Spanisch und Franzšsisch und in den afrikanischen Sprachen.
Ein weites Feld fruchtbarer BemŸhungen liegt in dieser Hinsicht noch vor uns.
In einigen LŠndern konnten gewisse Sonderziele - vor allem die Eintragung von RŠten
und Anerkennung des Glaubens - nicht erreicht werden, teils wegen fehlender Freiheit, teils
aufgrund echter UnterdrŸckung oder auch wegen rechtlicher und physischer Hindernisse.
Da dies vorauszusehen war, rief das Universale Haus der Gerechtigkeit nationale Gemein-
den in LŠndern, wo der Glaube frei ausgeŸbt und verbreitet werden kann, dazu auf, ihre ei-
genen Ziele zu Ÿberbieten, um damit sicherzustellen, da§ die Ziele insgesamt erreicht
wurden. Noch immer ist es unmšglich, mit den Arbeiten zur Errichtung des Mashriqu'l-
Adhk‡r in Teheran zu beginnen; es wurden jedoch VertrŠge abgeschlossen Ÿber die AusfŸh-
rung von Detailzeichnungen, geologische Vermessungen wurden gemacht und alles vorbe-
reitet zum sofortigen Baubeginn, sobald die Lage in Persien sich zum gŸnstigen wendet.
3. Mai 1973 Wahl des Universalen Hauses der Gerechtigkeit - Mai 1973
17
WŠhrend des Neunjahresplanes gab es noch eine Reihe wichtiger und interessanter
Ereignisse, die nicht direkt zum Plan gehšrten. An erster Stelle standen die im Bereich
der Qiblih der Bah‡'’-Welt abgehaltenen Gedenkfeiern zum hundertsten Jahrestag der
Ankunft des Verhei§enen aller Zeitalter - wie in frŸheren Heiligen Schriften vorhergesagt
- in der GefŠngnisstadt `Akk‡.
Das Landhaus von Mazra`ih, auf das der geliebte HŸter oft als eines der ÈZwillings-
LandhŠuserÇ hinwies, in denen die Gesegnete Schšnheit nach neun Jahren Aufenthalt in-
nerhalb der Mauern der GefŠngnisstadt `Akk‡ wohnte, und das den Herzen der GlŠubigen
teuer ist durch viele Erinnerungen, die es mit ihrem Herrn verbinden, wurde jetzt mit 24
000 qm Land erworben, welches sich ostwŠrts in die Ebene hinein erstreckt.
Das Aufstellen des Obelisken, der den Platz fŸr den kŸnftigen Mashriqu'l-Adhk‡r auf
dem Berg Karmel kennzeichnet, vollendet ein Projekt, das durch den geliebten HŸter be-
gonnen wurde.
Es wurde beschlossen, das GebŠude, das als Sitz des Universalen Hauses der Gerech-
tigkeit dienen soll, auf dem Berg Karmel an einer von Shoghi Effendi vorgesehenen Stel-
le des Bogens zu errichten. Der Beschlu§ wurde der Bah‡'’-Welt bekanntgegeben und die
ersten Schritte eingeleitet.
Der Fortschritt der Sache Gottes gewinnt immer mehr Schwungkraft, und wir dŸrfen
vertrauensvoll dem Tag entgegensehen, an dem diese Gemeinde - wann immer es Gott
gefŠllt - die Entwicklungsphasen durchlaufen haben wird, die ihr HŸter ihr vorzeichnete,
und an dem sie auf diesem gepeinigten Planeten die herrlichen WohnstŠtten des Reiches
Gottes errichtet haben wird, in denen die Menschheit Ruhe finden mšge von der selbst
verursachten Verwirrung, dem Chaos und Niedergang, und in denen der Ha§ und die Ge-
walt dieser Zeit in ein dauerhaftes Bewu§tsein der Weltbruderschaft und des Friedens
umgewandelt werden. All dies wird erreicht werden im BŸndnis des EwigwŠhrenden Va-
ters, dem BŸndnis Bah‡'u'll‡hs.
3. Mai 1973
Wahl des Universalen Hauses der Gerechtigkeit - Mai 1973
Die neu gewŠhlten Mitglieder des Universalen Hauses der Gerechtigkeit: `Al’ Nakhja-
v‡n’, Hushmand Fathe‡zam, Amoz Gibson, Ian Semple, David Hofman, Charles Wol-
cott, Borrah Kavelin, David Ruhe, Hugh Chance.
7. Mai 1973
Erster regierender Monarch nimmt den Glauben Bah‡'u'll‡hs an
Nun ist es mšglich, Ihnen die Einzelheiten eines Ereignisses mitzuteilen, welches die
Kršnung der Siege darstellt, mit denen Bah‡'u'll‡h Seine AnhŠnger wŠhrend des Neun-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
18
jahresplanes gesegnet hat. Die wahre Bedeutung dieses Ereignisses wird erst im Laufe der
kommenden Jahrhunderte ganz zu verstehen sein. Ein regierender Monarch hat die Bot-
schaft Bah‡'u'll‡hs angenommen.
Unter denen, die 1967 das Buch Die VerkŸndigung Bah‡'u'll‡hs Ÿberreicht bekamen,
war auch Seine Hoheit Malietoa Tanumafili II., das Oberhaupt des unabhŠngigen Staates
West-Samoa im Herzen des Pazifik. Seine Hoheit hatte bereits frŸher vom Glauben ge-
hšrt und lie§ sofort erkennen, da§ die heiligen Worte sein Herz ergriffen hatten. Darauf-
hin bat das Universale Haus der Gerechtigkeit die Hand der Sache Dr. Ugo Giachery, der
ihm auch das Buch Ÿberreicht hatte, wiederum nach West-Samoa zu reisen, um von Sei-
ner Hoheit zu weiteren GesprŠchen empfangen zu werden. Im Anschlu§ an diesen Besuch
Ÿbermittelte Malietoa dem Universalen Haus der Gerechtigkeit die Nachricht, da§ er den
Glauben Bah‡'u'll‡hs angenommen habe. Er wurde der erste regierende Monarch, der un-
ter den Schirm dieses Glaubens trat.
Seine Hoheit beschlo§ in vollem Einvernehmen mit dem Universalen Haus der Ge-
rechtigkeit, da§ zu diesem Zeitpunkt die šffentliche Bekanntgabe seiner ErklŠrung nicht
gŸnstig sei. Er wurde von Zeit zu Zeit von HŠnden der Sache und anderen GlŠubigen be-
sucht, und das Universale Haus der Gerechtigkeit war durch Herrn Suhayl `Al‡'i, Mit-
glied des Kontinentalen Berateramtes fŸr Australasien, stŠndig mit ihm in Verbindung.
Nach und nach lie§ Malietoa seine Umgebung wissen, da§ er Bah‡'u'll‡h angenommen
hat. Nun hŠlt er die Zeit fŸr reif, diese wunderbare Nachricht seinen MitglŠubigen in aller
Welt durch die freundliche, ermutigende Botschaft an die Internationale Bah‡'’-Tagung
zu Ÿbermitteln, die diesem Brief in Kopie beiliegt.
Alle Freunde werden gebeten, jedwede PublizitŠt gegenŸber Nicht-Bah‡'’ im Zusam-
menhang mit diesem historischen Ereignis zu vermeiden.
Falls diese hšchst freudige Nachricht Ÿberhaupt bekanntgemacht werden soll, wird
dies durch die Nationalen Geistigen RŠte erfolgen, nachdem sie entsprechende Weisun-
gen des Universalen Hauses der Gerechtigkeit erhalten haben.
31. MŠrz 1973
Vailima, West-Samoa,
Regierung des unabhŠngigen Staates West-Samoa - Das Staatsoberhaupt
Hochangesehene Mitglieder des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, hochverehrte
HŠnde der Sache Gottes, geschŠtzte Berater und geehrte Delegierte der 3. Internationalen
Tagung
Meine geistigen BrŸder,
es bedeutet fŸr mich und meine Mit-Bah‡'’ in Samoa im Herzen des Pazifik eine Freu-
de, bei den Feiern zu diesem Ÿberaus bedeutsamen ersten Jahrhundert der Offenbarung
5. Juni 1973 Errichtung des Internationalen Lehrzentrums
19
des Kit‡b-i-Aqdas, des heiligsten Buches Bah‡'u'll‡hs, mit Ihnen und den Freunden Got-
tes auf der ganzen Welt im Geiste verbunden zu sein.
Wir beten fŸr den Erfolg dieser historischen Tagung, die nun im Schatten des Berges
Gottes im Heiligen Land stattfindet. Obgleich es uns nicht mšglich ist, bei diesem denk-
wŸrdigen Ereignis persšnlich unter Ihnen zu sein, teilen unsere Herzen mit Ihnen diese
unverge§lichen Tage und das Wissen um die gewaltigen Siege, die fŸr den Glauben Got-
tes gewonnen wurden.
Dem Norden, SŸden, Osten und Westen, den am dichtesten bevšlkerten und den ent-
legensten Orten der Erde senden wir unsere herzlichen Gr٤e und unsere innige Liebe.
Mšge der Geist, den Ihre Versammlung an den Heiligen Schreinen hervorbringt, den
Weg ebnen fŸr die rasche BegrŸndung des Reiches Gottes auf Erden und die Einheit aller
Všlker dieser Welt.
Alofa tele atu lava matou uma i Samoa nei. gez. Malietoa Tanumafili II.
5. Juni 1973
Errichtung des Internationalen Lehrzentrums
Geben (die) Errichtung (des) lange vorausgesehenen Internationalen Lehrzentrums (im)
Heiligen Land bekannt, (das) dazu bestimmt (ist), sich zu einer jener weltaufrŸttelnden,
weltumfassenden (und) weltlenkenden Verwaltungsinstitutionen zu entfalten, (die) durch
Bah‡'u'll‡h verordnet, von `Abdu'l-Bah‡ vorausgeschaut (und) von Shoghi Effendi erlŠu-
tert (wurde). Mitglieder dieser im Entstehen begriffenen Institution sind alle HŠnde der
Sache Gottes sowie zunŠchst drei Berater, die mit (den im) Heiligen Land anwesenden
HŠnden (den) Mittelpunkt ihrer lebenswichtigen TŠtigkeiten bilden. Berufen Hooper
Dunbar, Florence Mayberry (und) `Az’z Yazd’ (dazu), sich (in das) Heilige Land zu be-
geben, (um) diesen hšchst verdienstvollen Dienst aufzunehmen. Bringen Gebete tiefemp-
fundener Dankbarkeit (an der) Heiligen Schwelle (fŸr) diesen weiteren Beweis (der)
organischen Entwicklung (der) Verwaltungsordnung Bah‡'u'll‡hs dar.
8. Juni 1973
Entfaltung der Verwaltungsordnung Ð Aufgaben
des Internationalen Lehrzentrums
Das hundertste Jahr der Offenbarung des Kit‡b-i-Aqdas wurde bereits Zeuge von Ereig-
nissen grš§ter Bedeutung in den Annalen der Bah‡'’-Sendung, die uns veranlassen, mit
Ehrfurcht Ÿber die Schnelligkeit nachzusinnen, mit welcher die gšttliche Vorsehung die
Sache des Grš§ten Namens vorantrŠgt. Der Zeitpunkt fŸr die Errichtung des Internatio-
nalen Lehrzentrums ist in der Tat verhei§ungsvoll: lŠ§t doch diese Entwicklung die Ar-
beit der im Heiligen Land ansŠssigen HŠnde der Sache Gottes reiche Frucht tragen und
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
20
stellt gleichzeitig ihre Fortsetzung fŸr die Zukunft sicher, verknŸpft die Institution der Be-
raterŠmter noch inniger mit der der HŠnde der Sache Gottes und verstŠrkt machtvoll die
ErfŸllung der rasch wachsenden Verantwortlichkeiten des Universalen Hauses der Ge-
rechtigkeit. Dieses nunmehr errichtete Internationale Lehrzentrum wird zur gegebenen
Zeit von jenem GebŠude aus wirken, das vom HŸter zum Sitz fŸr die HŠnde der Sache
bestimmt wurde und in unmittelbarer NŠhe des Sitzes des Universalen Hauses der Ge-
rechtigkeit an den HŠngen des Berges Karmel errichtet werden mu§.
Der im Entstehen begriffenen Institution werden nunmehr die folgenden Pflichten zu-
gewiesen:
¥ Die TŠtigkeiten der Kontinentalen BeraterŠmter zu koordinieren, anzuregen und zu
lenken und als Verbindung zwischen ihnen und dem Universalen Haus der Gerech-
tigkeit zu wirken.
¥ †ber die Situation der Sache in allen Teilen der Welt voll auf dem laufenden und da-
her in der Lage zu sein, aufgrund dieser Kenntnis dem Universalen Haus der Gerech-
tigkeit Berichte und Empfehlungen zu geben und die Kontinentalen BeraterŠmter zu
beraten.
¥ Innerhalb wie au§erhalb der Bah‡'’-Gemeinde nach Mšglichkeiten zur Ausdehnung
der Lehrarbeit in aufnahmefŠhige und bedŸrftige Gebiete Ausschau zu halten und das
Universale Haus der Gerechtigkeit sowie die Kontinentalen BeraterŠmter auf solche
Mšglichkeiten aufmerksam zu machen und ihnen Empfehlungen fŸr Aktionen zu un-
terbreiten.
¥ Den gegenwŠrtigen und zukŸnftigen Bedarf an Literatur, Pionieren und Reiselehrern
zu ermitteln, regionale und weltweite LehrplŠne auszuarbeiten und sie dem Univer-
salen Haus der Gerechtigkeit zur Genehmigung vorzulegen.
¥ Alle HŠnde der Sache Gottes werden Mitglieder des Internationalen Lehrzentrums.
Jede Hand der Sache wird regelmŠ§ig durch Berichte oder Kopien der Protokolle Ÿber
die AktivitŠten des Zentrums informiert und hat die Mšglichkeit, dem Lehrzentrum
von ihrem jeweiligen Wohn- oder Aufenthaltsort aus jederzeit VorschlŠge, Empfeh-
lungen und Informationen zu Ÿbermitteln sowie bei jedem Aufenthalt im Heiligen
Land an den Beratungen und anderen AktivitŠten des Zentrums teilzunehmen.
¥ Weiterhin ernennen wir jetzt Herrn Hooper Dunbar, Frau Florence Mayberry und
Herrn `Az’z Yazd’ zu Mitgliedern des Internationalen Lehrzentrums im Range von
Beratern. Diese GlŠubigen, die in den Kontinentalen BeraterŠmtern fŸr SŸdamerika,
Nordamerika bzw. fŸr Mittel- und Ostafrika hervorragende Dienste geleistet haben,
werden kŸnftig in Haifa wohnen und zusammen mit den im Heiligen Land ansŠssigen
HŠnden den Mittelpunkt der TŠtigkeit des Zentrums bilden.
¥ Die ErmŠchtigung fŸr die Ausschlie§ung und Wiederaufnahme von BŸndnisbrechern
verbleibt bei den HŠnden der Sache Gottes. Alle solche Angelegenheiten werden an
Ort und Stelle von dem zustŠndigen Kontinentalen Berateramt in Beratung mit einer
oder mehreren HŠnden, die sich gerade in dem Bereich aufhalten, untersucht. Das
Kontinentale Berateramt und die damit befa§ten HŠnde werden dann dem Internatio-
nalen Lehrzentrum ihren Bericht vorlegen, Ÿber den dort beraten wird. Die Entschei-
8. Juni 1973 Entfaltung der Verwaltungsordnung Ð Aufgaben des Internationalen Lehrzentrums
21
dung darŸber, ob ein Ausschlu§ oder eine Wiederaufnahme zu erfolgen hat, wird von
den im Heiligen Land ansŠssigen HŠnden getroffen, die - wie bisher - dem Universa-
len Haus der Gerechtigkeit ihre Entscheidung zur Genehmigung unterbreiten.
¥ Bei den ZustŠndigkeitsbereichen der Kontinentalen BeraterŠmter treten ab sofort fol-
gende €nderungen in Kraft:
¥ Die Gesamtzahl der Bereiche erhšht sich auf zwšlf, da Indien, Tibet, Nepal, Sikkim,
Bhutan, Bangladesh, Sri Lanka sowie die Lakkadiven, Malediven, Andamanen und
Nikobaren aus dem Bereich Westasien ausgegliedert wurden. Diese Gebiete bilden
jetzt den neuen Bereich SŸd-Zentralasien.
¥ Die Philippinen, Hongkong und Makao - bisher bei Nordostasien - gehšren jetzt zu
SŸdostasien.
¥ Die Karolinen-Inseln und alle anderen Inseln im Pazifik, die nšrdlich des €quators
und zwischen 140o šstlicher LŠnge und 140o westlicher LŠnge liegen, werden mit
Ausnahme der Gilbert-Inseln vom Bereich Australasien an den Bereich Nordostasien
Ÿbertragen. Inseln im Rechtsbereich des Nationalen Geistigen Rates von Alaska ver-
bleiben im Bereich von Nordamerika.
¥ Die Anzahl der Berater erhšht sich durch die Ernennung von Herrn Friday Ekpe und
Herrn Dhikru'll‡h K‡.zim’ in Nordwestafrika, Herrn Hœshang `Ahd’yyih und Herrn
Peter Vuyiya in Mittel- und Ostafrika, Frau Dr. Sara Pereira und Frau Velma Sherrill
in Nordamerika, Herrn Rowland Estall und Herrn Paul Lucas in Mittelamerika, Frau
Leonora Armstrong, Herrn Peter McLaren und Herrn Raœl Pav—n in SŸdamerika,
Herrn Dipchand Khianra und Frau Zena Sorabjee in SŸd-Zentralasien, Herrn Firay-
dœn M’th‡qiy‡n in SŸdostasien, Herrn Richard Benson und FrŠulein Elena Marsella
in Nordostasien sowie FrŠulein Violet Hoehnke in Australasien auf 57. Dr. William
Maxwell, der als Mitglied des Kontinentalen Berateramtes von Nordwestafrika her-
vorragende Dienste geleistet hat, mu§te in die Vereinigten Staaten zurŸckkehren.
¥ Frau Zena Sorabjee ist zum TreuhŠnder des neuen Kontinentalen Fonds von SŸd-Zen-
tralasien bestellt worden, Herr Hœshang `Adh’yyih zum TreuhŠnder des Kontinenta-
len Fonds von Mittel- und Ostafrika und Herr Mas`œd Khams’ zum neuen TreuhŠnder
des Kontinentalen Fonds von SŸdamerika.
¥ ZusŠtzlich zu diesen bedeutungsvollen Entwicklungen im Weltzentrum des Glaubens
und auf kontinentaler Ebene wird in vielen Teilen der Welt eine VerstŠrkung der Hilf-
sŠmter notwendig. Die Arbeit ist in den verschiedenen Bereichen unterschiedlich ge-
lagert, und das Universale Haus der Gerechtigkeit berŠt zur Zeit hierŸber mit den
BeraterŠmtern; danach wird eine Entscheidung bekanntgegeben.
Die jetzt getroffenen Entscheidungen sind das Ergebnis von †berlegungen, die sich
Ÿber eine Reihe von Jahren erstreckt haben. Sie wurden untermauert durch Beratungen
mit den HŠnden der Sache Gottes und insbesondere mit den im Heiligen Land ansŠssigen
HŠnden, die im Jahre 1968 gebeten wurden, dem Universalen Haus der Gerechtigkeit bei
der Errichtung des Internationalen Lehrzentrums behilflich zu sein - einer Aufgabe, die
jetzt immer mehr Bedeutung gewinnt, da das Zentrum mit seiner Arbeit beginnt.
Es ist unser inbrŸnstiges Gebet, da§ die Gesegnete Schšnheit diesen jŸngsten Schritt
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
22
in der Entfaltung Seiner gšttlich vorbestimmten Verwaltungsordnung in reichem Ma§e
bestŠtigen wird.
7. Oktober 1973
Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten
Um den wachsenden Erfordernissen einer sich stŠndig ausdehnenden Bah‡'’-Weltge-
meinde zu genŸgen, haben wir zwei BeschlŸsse zur StŠrkung und Erweiterung der Hilfs-
Šmter gefa§t.
1. Die Zahl der Hilfsamtsmitglieder auf der ganzen Welt soll auf 270 erhšht werden, da-
von 81 als HilfsŠmter fŸr den Schutz des Glaubens und 189 als HilfsŠmter fŸr die Ver-
breitung des Glaubens. Im ganzen wird es dann 54 Hilfsamtsmitglieder in Afrika, 81
in der westlichen HemisphŠre, 81 in Asien, 18 in Australasien und 36 in Europa ge-
ben.
2. Als weiteren Schritt in der Entwicklung dieser Institution erteilen wir jedem Konti-
nentalen Berateramt die Befugnis, einzelne Hilfsamtsmitglieder zu ermŠchtigen, sich
Assistenten zu ernennen. Diese ErmŠchtigung braucht nicht allen Hilfsamtsmitglie-
dern in einem Gebiet erteilt zu werden, und es brauchen auch nicht alle die gleiche
Anzahl von Assistenten zu haben; manche BeraterŠmter werden vielleicht sogar ent-
scheiden, da§ sie bei der gegenwŠrtigen Situation in ihrem Bereich von dieser Mšg-
lichkeit keinen Gebrauch machen wollen. Das bleibt ganz dem Ermessen des
einzelnen Berateramtes Ÿberlassen.
Das genaue Aufgabengebiet und die Dauer der Ernennung der Assistenten kann eben-
falls von jedem Berateramt selbst bestimmt werden. Ziel sollte es sein, die Geistigen RŠte
zur TŠtigkeit anzuregen und zu ermutigen, die Aufmerksamkeit der Ratsmitglieder auf
die Wichtigkeit regelmŠ§iger Sitzungen hinzulenken, die Gemeinden anzuspornen, sich
zum Neunzehntagefest und an den Heiligen Tagen zu versammeln, mitzuhelfen, das Ver-
stŠndnis fŸr die Lehren bei ihren MitglŠubigen zu vertiefen, und ganz allgemein den Hilf-
samtsmitgliedern bei der DurchfŸhrung ihrer Pflichten behilflich zu sein. Die
Ernennungen kšnnen fŸr eine begrenzte Zeit, z.B. ein oder zwei Jahre, gelten, wobei es
die Mšglichkeit zur Wiederernennung gibt. Die GlŠubigen kšnnen gleichzeitig als Assis-
tenten der Hilfsamtsmitglieder und in administrativen Institutionen tŠtig sein.
Wir beten an der Heiligen Schwelle, da§ diese Entwicklung in der Institution der Hilf-
sŠmter zu einer noch nie dagewesenen StŠrkung der Geistigen RŠte auf der ganzen Welt
fŸhren wird.
27. November 1973 Datumsunterschiede bei Bah‡'’-Feiertagen
23
27. November 1973
Datumsunterschiede bei Bah‡'’-Feiertagen
Wir haben Ihren Brief vom 5. November erhalten, in dem Sie fragen, warum gegenwŠrtig
bestimmte Bah‡'’-Feiertage von persischen GlŠubigen an anderen Tagen als in der Ÿbri-
gen Welt gefeiert werden.
Wie Sie ohne Zweifel wissen, hat es Bah‡'u'll‡h dem Universalen Haus der Gerech-
tigkeit Ÿberlassen, die Einzelheiten vieler Gesetze zu regeln. Dazu gehšrt auch eine An-
zahl von Fragen im Zusammenhang mit dem Bah‡'’-Kalender. Zum Beispiel hat
Bah‡'u'll‡h festgesetzt, da§ Naw-Rœz der Tag ist (gemessen von Sonnenuntergang bis
Sonnenuntergang), an dem die FrŸhlings-Tag-und-Nachtgleiche eintritt. Um dieses Ge-
setz weltweit anzuwenden, mu§ ein bestimmter Ort auf der Erde als Bezugspunkt gewŠhlt
werden, nach dem die Zeiten der FrŸhlings-Tag-und-Nachtgleiche jedes Jahr bestimmt
werden kšnnen. Die Wahl dieses Ortes wurde der Entscheidung des Universalen Hauses
der Gerechtigkeit Ÿberlassen.
Solange diese Entscheidung noch aussteht, ist es - wie leicht zu ersehen - unmšglich,
die genaue Beziehung zwischen den Bah‡'’- und den gregorianischen Daten zu ermitteln;
denn in manchen Jahren wird Naw-Rœz auf den 20. MŠrz fallen, in manchen auf den 21.
und in wieder anderen auf den 22. Deshalb feiern die Bah‡'’ bis dahin in den meisten LŠn-
dern der Erde die Bah‡'’-Feiertage an ihren Jahrestagen im gregorianischen Kalender.
Im Nahen Osten haben jedoch die GlŠubigen seit der Zeit Bah‡'u'll‡hs vier der Heili-
gen Tage, nŠmlich den Geburtstag Bah‡'u'll‡hs, den Geburtstag des B‡b, die ErklŠrung
des B‡b und den MŠrtyrertod des B‡b, in †bereinstimmung mit dem jeweiligen Jahrestag
nach dem muslimischen Mondkalender gefeiert, und an dieser Gepflogenheit wird fest-
gehalten, bis das Universale Haus der Gerechtigkeit es fŸr angebracht hŠlt, die ganze An-
gelegenheit zu regeln.
Die Geburtstage von B‡b und Bah‡'u'll‡h stellen einen besonderen Fall dar, weil sie
im Mondkalender auf nacheinander folgende Tage (1. und 2. Mu.harram) fallen, wohin-
gegen ihre gregorianischen Jahrestage 23 Tage auseinander liegen. Bah‡'u'll‡h hat vorge-
sehen, da§ die Zwillingsgeburtstage als ein einziges Fest gefeiert werden sollen. Das
Universale Haus der Gerechtigkeit wird daher entscheiden mŸssen, wie dies erreicht wer-
den soll.
Bevor Entscheidungen Ÿber all diese Punkte getroffen werden kšnnen, mu§ das Uni-
versale Haus der Gerechtigkeit sŠmtliche diesbezŸglichen Texte studieren, die histori-
schen Unterlagen prŸfen und astronomische Daten einholen. Es mu§ auch erwŠgen, wann
es zeitlich gŸnstig und angebracht ist, die Daten aller Heiligen Tage festzulegen und der
ganzen Bah‡'’-Welt bekanntzugeben.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
24
4. Dezember 1973
GŠrten in Bahj’ erweitert
Erfreut berichten (wir den) Freunden (die) wŠhrend des Nahostkonflikts (erfolgte) Ver-
schšnerung der Umgebung (des) heiligsten Schreines (durch die Gestaltung des) vierten
Quadranten, der den Olivenhain im SŸdwesten des Pilgerhauses in Bahj’ mit einbezieht.
(Der) gesegnete Schrein und (das) Landhaus (sind) jetzt (von) einem vollen Kreis herrli-
cher GŠrten umgeben, (die) durch (das) vom geliebten HŸter geschaffene Beispiel (des)
Haram-i-Aqdas angeregt wurden. (Wir) beten (an den) Schreinen, (da§ die) TrŠger (des)
Grš§ten Namens (in) jedem Lande (ihre) Anstrengungen verdoppeln (und die) Belange
(unseres) kostbaren Glaubens in (der) Vorausschau (auf den) weltweiten FŸnfjahresplan
fšrdern werden, der bald verkŸndet wird.
25
Botschaften und Briefe
des Jahres 1974
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
26
21. MŠrz 1974
Naw-Rœz-Botschaft
Eine Zeitspanne von achtzehn Jahren trennt uns von der Jahrhundertfeier des Aufstieges
Bah‡'u'll‡hs und der EnthŸllung Seines allmŠchtigen BŸndnisses. Was in diesem Zeit-
raum auf die Menschheit zukommt, kann niemand vorhersagen. Wir kšnnen jedoch ver-
trauensvoll voraussagen, da§ die Sache Gottes, angetrieben von den ihr innewohnenden
mŠchtign LebenskrŠften, an StŠrke immer weiter zunehmen wird, da§ sie an Umfang
wachsen und immer grš§ere KrŠfte fŸr die Verwirklichung von Gottes Absicht auf Erden
entwickeln wird.
Die Ÿberreichen Beweise gšttlicher BestŠtigung, welche die angestrengten, hinge-
bungsvollen BemŸhungen der Bah‡'’-Gemeinde wŠhrend des letzten Jahrzehnts belohnt
haben, sind auf der ganzen Erde zu erkennen und geben die unbestreitbare Versicherung
ihrer FŠhigkeit, das Wohlgefallen Bah‡'u'll‡hs zu gewinnen und auf jeden Ruf zu antwor-
ten, der in Seinem Dienst an sie ergeht.
Der FŸnfjahresplan, zu dem diese Gemeinde nun aufgerufen ist, stellt den Eršff-
nungsfeldzug dieser kritischen Jahre dar. Es ist der dritte weltumspannende Plan, zu
dem die Armee des Lichtes in AusfŸhrung von `Abdu'l-Bah‡s Gšttlichem Plan auf-
bricht, jenem weltumfassenden Programm, das in Seinen deutlichen Tablets enthŸllt
und das vom HŸter der Sache Gottes als die Charta fŸr die VerkŸndigung des Glaubens
auf der ganzen Welt bezeichnet wurde. Der HŸter selbst war es - das geliebte ÈZeichen
GottesÇ - , der durch seine ErklŠrung und Auslegung der Offenbarung, durch seine Er-
ziehung und Formung der Bah‡'’-Gemeinde und durch eine Reihe von nationalen PlŠ-
nen, die den verschiedenen Einheiten jener Gemeinde zugeteilt wurden, die
Verwaltungsordnung des Glaubens schmiedete und sie zu einem Instrument fŸr die
AusfŸhrung dieser gro§en Charta machte; er selbst entwarf auch den ersten weltweiten
Plan, den einzigartigen, glŠnzenden und geistig ruhmreichen Zehnjahres-Kreuzzug, und
setzte ihn in Gang. Durch die Siege jenes Kreuzzuges wurde das Banner Bah‡'u'll‡hs
auf dem ganzen Erdball aufgepflanzt, und der nachfolgende Neunjahresplan verstŠrkte
und verbreiterte die Bollwerke des Glaubens und vergrš§erte die Zahl der Nationalen
Geistigen RŠte - der tragenden Pfeiler des Universalen Hauses der Gerechtigkeit - auf
einhundertdreizehn - eine Zahl, die durch die Bildung der Nationalen Geistigen RŠte
von Hongkong und SŸdostarabien an diesem Ridv‡n noch auf einhundertfŸnfzehn er-
hšht wird.
Dieser FŸnfjahresplan hat drei Hauptziele: Erhaltung und Festigung der errungenen
Siege; eine ungeheure Ausdehnung der Bah‡'’-Gemeinde; Entwicklung der unterschei-
denden Wesensmerkmale des Bah‡'’-Lebens, besonders in den šrtlichen Gemeinden. Die
Erreichung dieser Hauptziele erfordert die ErfŸllung besonderer Aufgaben sowohl im
Weltzentrum des Glaubens wie auch in den nationalen und šrtlichen Gemeinden.
Im Weltzentrum wird die Arbeit der Vergleichung und Einordnung der heiligen Texte
fortgefŸhrt; es werden genehmigte †bersetzungen von drei Zusammenstellungen aus den
Schriften erstellt und veršffentlicht, nŠmlich Sendschreiben Bah‡'u'll‡hs, die nach dem
21. MŠrz 1974 Naw-Rœz-Botschaft
27
Kit‡b-i-Aqdas offenbart wurden, Gebete und AuszŸge aus den Schriften des B‡b - womit
die BruchstŸcke Seiner €u§erungen, die bis jetzt im Westen verfŸgbar sind, stark ver-
mehrt werden - und aus den Werken des Meisters mit einer umfassenden Auswahl aus der
riesigen ThemenfŸlle, die von Seiner gšttlichen Weisheit erhellt wurde. Auf dem Berge
Karmel beginnen die Bauarbeiten an dem GebŠude, das als Sitz des Universalen Hauses
der Gerechtigkeit dienen wird, und es besteht die Hoffnung, den Bau im Verlauf des FŸnf-
jahresplanes fertigzustellen; eine weitere Ausdehnung und Verschšnerung der GŠrten
und des Landes im Umkreis der heiligen StŠtten ist vorgesehen; die Beziehungen zwi-
schen der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde und den Vereinten Nationen sollen gestŠrkt
werden, und die BemŸhungen werden nicht abrei§en, den Glauben vor Verfolgungen zu
schŸtzen und ihn von den BeschrŠnkungen zu befreien, die ihm von religišser Orthodoxie
aufgezwungen werden.
Auf der internationalen Ebene wird die Errichtung von zwei Mashriqu'l-Adhk‡rs in
Angriff genommen, einem in Indien und einem in Samoa. Gegen Mitte des FŸnfjahres-
planes sollen acht Internationale Lehrkonferenzen abgehalten werden: zwei fŸr die Ark-
tis, nŠmlich in Anchorage und in Helsinki im Juli 1976, eine in Paris im August 1976, eine
in Nairobi im Oktober 1976, eine in Hongkong im November 1976, eine in Auckland und
eine in Bahia, Brasilien, im Januar 1977 sowie eine in MŽrida, Mexiko, im Februar 1977.
Sechzehn neue Nationale Geistige RŠte sind zu bilden: die Nationalen Geistigen
RŠte der Bahamas, von Burundi, Zypern, den franzšsischen Antillen, Griechenland,
Jordanien, Mali, Mauretanien, der Neuen Hebriden, von Niger, Senegal, Sierra Leone,
Somalia, Surinam und Franzšsisch Guayana, Togo sowie von Obervolta; fŸr diese RŠte
mŸssen die nationalen .Ha.z’ratu'l-Quds, TempelgelŠnde und Stiftungen erworben wer-
den. Die Verbreitung von Nachrichten und Botschaften, die so lebenswichtig fŸr die In-
formation, Ermutigung und Einheit der Bah‡'’-Gemeinde ist, mu§ wirkungsvoller und
schneller werden, und im Vorgriff auf eine gro§e Steigerung der Anzahl der GlŠubigen
sowie der šrtlichen Geistigen RŠte und der Zentren, wo Bah‡'’ leben, mu§ ein abge-
stimmtes Programm der †bersetzung und Veršffentlichung von Bah‡'’-Literatur entwi-
ckelt werden mit dem Endziel, die heiligen Texte und Lehren des Glaubens der ganzen
Menschheit zugŠnglich zu machen - ein Programm, zu dem auch die GrŸndung von
sechs Bah‡'’-Verlagen und die fortgesetzte finanzielle Beihilfe fŸr Bah‡'’-Literatur ge-
hšren. Es sind 409 Projekte fŸr die Zusammenarbeit und gegenseitige UnterstŸtzung
zwischen Nationalen RŠten geplant, und 557 Pioniere werden zu Beginn des Planes auf-
gerufen.
Eines der unterscheidenden Merkmale der Sache Gottes ist das Prinzip der Nichtan-
nahme finanzieller Spenden von Nicht-Bah‡'’ fŸr eigene Zwecke: die Speisung des
Bah‡'’-Fonds ist eine Gnade, die Bah‡'u'll‡h Seinen erklŠrten AnhŠngern vorbehalten hat.
Diese Gnade legt den GlŠubigen allein die volle Verantwortung fŸr die finanzielle Unter-
stŸtzung des Glaubens auf; jeder von ihnen ist aufgerufen, sein €u§erstes zu tun, um si-
cherzustellen, da§ die stŠndige und gro§zŸgige AusschŸttung von Mitteln erhalten bleibt
und noch weiter verstŠrkt wird, um die wachsenden BedŸrfnisse der Sache Gottes zu de-
cken. Viele Bah‡'’-Gemeinden sind zur Zeit noch auf auswŠrtige Hilfe angewiesen, und
fŸr sie mu§ es das Ziel sein, selbsttragend zu werden, im Vertrauen darauf, da§ der Gro§-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
28
mŸtige Herr sie in dem Ma§e, wie ihre Anstrengungen wachsen, schlie§lich in die Lage
versetzen wird, fŸr den Fortschritt Seines Glaubens nicht nur ihre Hingabe, ihre Energie
und Liebe darzubieten, sondern auch materiellen Besitz.
Die Proklamation des Glaubens anhand von festen PlŠnen und mit dem Ziel, die Mas-
senmedien verstŠrkt einzusetzen, mu§ tatkrŠftig verfolgt werden. Dabei sollte immer klar
sein, da§ es der Zweck von Proklamation ist, der ganzen Menschheit die Ankunft der neu-
en Offenbarung und deren allgemeines Ziel zur Kenntnis zu bringen; Lehrprogramme
mŸssen andererseits entwickelt werden, um Menschen aus jeder Gesellschaftsschicht zu
festen GlŠubigen zu machen.
Die gro§en Reserven an geistiger Energie, Tatkraft und Idealismus, die in der Bah‡'’-
Jugend vorhanden sind und so wirkungsvoll zum Erfolg des Neunjahresplanes beitrugen,
mŸssen fŸr die Proklamation, das Lehren und fŸr die Vertiefung in der Sache eingesetzt
und ausgeschšpft werden. Die Geistigen RŠte werden dringend gebeten, den Bah‡'’-Ju-
gendlichen, die bestrebt sind, ihr Leben so zu planen, da§ sie der Sache Gottes am besten
dienen kšnnen, zu raten und sie zu fŸhren.
Die Erziehung der Kinder in den Lehren des Glaubens mu§ als wichtige Pflicht aller
Bah‡'’-Eltern sowie jeder šrtlichen und nationalen Gemeinde betrachtet werden; sie mu§
im Verlaufe dieses Planes zu einer fest begrŸndeten Bah‡'’-TŠtigkeit werden. Zu ihr ge-
hšren auch die Verhaltenserziehung durch Wort und Beispiel und die aktive Teilnahme
der Kinder am Leben der Bah‡'’-Gemeinde.
Dieser FŸnfjahresplan mu§ Zeuge der Entwicklung von unterscheidenden Bah‡'’-
Merkmalen in der weltweiten Bah‡'’-Gemeinde werden - Merkmale, deren Keime
Bah‡'u'll‡h selbst in ihr angelegt hat. Einheit der Menschheit ist der zentrale Grundsatz
Seiner Offenbarung; deshalb mŸssen die Bah‡'’-Gemeinden weithin dafŸr bekannt wer-
den, da§ sie diese Einheit an den Tag legen. In einer Welt, die tŠglich mehr von Partei-
enstreit und Gruppeninteressen zerrissen wird, mu§ sich die Bah‡'’-Gemeinde durch
Eintracht und Harmonie in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen auszeichnen. Der
Eintritt der Menschheit in das Erwachsenenstadium mu§ seinen Schatten vorauswerfen
in dem reifen, verantwortungsvollen VerstŠndnis dieser Bah‡'’-Gemeinden fŸr menschli-
che Probleme und in der weisen Verwaltung ihrer Angelegenheiten. Die EinŸbung und
Entwicklung solcher Bah‡'’-WesenszŸge liegt gleicherma§en in der Verantwortlichkeit
des einzelnen Bah‡'’ wie auch der Verwaltungsinstitutionen; die beste Mšglichkeit, die-
ses Wachstum zu pflegen, haben jedoch die šrtlichen Geistigen RŠte.
Die gšttlich verordnete Institution des šrtlichen Geistigen Rates wirkt auf den unteren
Ebenen der menschlichen Gesellschaft und ist die grundlegende administrative Einheit
der Weltordnung Bah‡'u'll‡hs. Sie befa§t sich mit Einzelmenschen und Familien, die sie
stŠndig ermutigen mu§, sich in einer deutlich erkennbaren Bah‡'’-Gesellschaft zusam-
menzuschlie§en, die durch die Gesetze, Verordnungen und GrundsŠtze der Offenbarung
Bah‡'u'll‡hs belebt und bewahrt wird. Sie beschŸtzt die Sache Gottes; sie handelt als der
liebevolle Hirte der Bah‡'’-Herde.
StŠrkung und Entwicklung der šrtlichen Geistigen RŠte ist ein lebenswichtiges Ziel
des FŸnfjahresplanes. Der Erfolg bei diesem einen Ziel wird das Bah‡'’-Leben wesentlich
verbessern und bereichern; er wird die FŠhigkeit des Glaubens erhšhen, dem Eintritt in
21. MŠrz 1974 Naw-Rœz-Botschaft
29
Scharen gerecht zu werden, der schon jetzt stattfindet; vor allem aber wird er den engen
Zusammenhalt und die stŠndig stŠrker hervortretende Besonderheit der Bah‡'’-Gemeinde
erweisen, die ihrerseits immer mehr nachdenkliche Seelen zum Glauben hinziehen und
den fŸhrerlosen, unglŸcklichen Millionen in der geistig bankrotten, todgeweihten derzei-
tigen Ordnung eine Zuflucht bieten wird.
ÈDiesen Geistigen RŠtenÇ, schrieb Abdu'l-Bah‡, Èsteht der Geist Gottes bei. Ihr
Verteidiger ist `Abdu'l-Bah‡. †ber sie breitet Er Seine FlŸgel aus. Welche Gnade
ist grš§er als diese?Ç Ebenso: ÈDiese Geistigen RŠte sind strahlende Leuchten
und himmlische GŠrten, aus denen sich die DŸfte der Heiligkeit Ÿber alle Regio-
nen verbreiten und die Lichter der Erkenntnis Ÿber alles Erschaffene ergie§en.
Von ihnen stršmt der Geist des Lebens nach allen Richtungen. Sie sind wahrlich
zu allen Zeiten und unter allen UmstŠnden die mŠchtigen Quellen des Fortschritts
fŸr den Menschen.Ç
WŠhrend des FŸnfjahresplanes werden šrtliche Geistige RŠte, die zum ersten Mal
entstehen, sogleich gebildet, wenn sich neun oder mehr erwachsene GlŠubige an dem be-
treffenden Ort befinden; danach mŸssen sie an Ridv‡n gewŠhlt oder durch WillenserklŠ-
rung gebildet werden. Die Nationalen Geistigen RŠte werden aufgerufen, den šrtlichen
Geistigen RŠten im Gesamtrahmen des FŸnfjahresplanes Ziele zuzuweisen, sie zu ermu-
tigen, sich selbst solche Ziele zu geben, mit ihnen zu beraten und ihnen dabei zu helfen,
gro§e Anstrengungen zu machen, um allmŠhlich ihre eigentliche Aufgabe und Verant-
wortung in der Weltordnung Bah‡'u'll‡hs zu Ÿbernehmen. Die Freunde sind aufgerufen,
ihren šrtlichen Geistigen Rat von ganzem Herzen zu unterstŸtzen und mit ihm zusam-
menzuarbeiten, zunŠchst durch die Wahl der Mitglieder und dann durch die energische
Verfolgung seiner PlŠne und Programme, aber auch dadurch, da§ sie sich in Zeiten der
Not und in Schwierigkeiten an ihn wenden, fŸr seinen Erfolg beten und begeistert sind,
wenn er zu Einflu§ und Ehren aufsteigt. Dieser gro§e Schatz, dieses Geschenk Gottes in
jeder Gemeinde mu§ gehegt, genŠhrt, geliebt und unterstŸtzt, es mu§ ihm gehorcht und
dafŸr gebetet werden.
Ein festgegrŸndetes, aktives und glŸckliches Gemeindeleben - das sich einstellt,
wenn ein šrtlicher Geistiger Rat tatsŠchlich wirksam wird - verschafft den Freunden eine
feste Grundlage, von der sie Mut, StŠrke und liebevollen Beistand beziehen, wenn sie die
gšttliche Botschaft zu ihren Mitmenschen tragen und ihr Leben nach dieser wohltŠtigen
Richtschnur ausrichten.
Die Taten und die Programme, all die vielfŠltigen weltweiten TŠtigkeiten, zu denen
Sie aufgerufen sind, haben nur ein Ziel - die Errichtung des Reiches Gottes auf Erden. In
jedem Stadium dieser Entwicklung und auf allen Stufen der Bah‡'’-Verantwortlichkeiten
- als einzelner Bah‡'’ oder im šrtlichen oder nationalen Rahmen - erhalten Sie Ermuti-
gung, Rat und Beistand von der gšttlich verordneten Institution der HŠnde der Sache Got-
tes, einer Institution, die durch die erfolgreiche Errichtung des Internationalen
Lehrzentrums machtvoll verstŠrkt wurde. Mit der Schaffung dieses Zentrums wurde die
ErfŸllung des vor beinahe zehn Jahren angekŸndigten Zieles besiegelt, die FortfŸhrung
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
30
der besonderen Aufgaben des Schutzes und der VerkŸndigung, die den HŠnden der Sache
im Heiligen Text auferlegt sind, in die Zukunft hinein sicherzustellen. Durch die Arbeit
des Internationalen Lehrzentrums, das die Arbeit der BeraterŠmter rund um den Erdball
Ÿberwacht und aufeinander abstimmt, durchdringt die Liebe, die FŸhrung und Hilfe der
HŠnde der Sache Ÿber die BeraterŠmter, ihre Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten
den gesamten Aufbau der Bah‡'’-Gesellschaft.
Die Hauptsachverwalter von Bah‡'u'll‡hs keimhaftem Weltgemeinwesen haben in
der Tat dieser wachsenden Gemeinde die Sorge um ihr Wohlergehen, um die Entwick-
lung ihrer Wesensart und um ihre geistige Ermutigung zuteil werden lassen, die zu den
Pflichten ihres hohen Amtes zŠhlt.
Indem die alte Ordnung der neuen weicht, spielen sich derartige VerŠnderungen in al-
len menschlichen Angelegenheiten ab, da§ sie die Einbildungskraft Ÿbersteigen. Dies ist
der Tag fŸr die Heerscharen des Herrn. Nicht bestŸrzt und nicht abgeschreckt durch die
TrŸmmer Èlang gehegter Ideale und altehrwŸrdiger InstitutionenÇ, die nun Èhinwegge-
fegt und in die Rumpelkammer veralteter und vergessener Doktrinen verbanntÇ werden,
mu§ die Weltgemeinde der Bah‡'’ eifrig und mit stŠndig wachsender Energie voranstŸr-
men, um jene neuen, gottgegebenen Institutionen aufzubauen, von denen das Licht der
heiligen GrundsŠtze und Lehren ausstrahlen wird, die von Gott fŸr die Rettung der ganzen
Menschheit an diesem Tag herabgesandt wurden.
9. Juni 1974
an den Nationalen Geistigen Rat in Island
Liebe Bah‡'’-Freunde,
vielen Dank fŸr Ihr Schreiben vom 4. MŠrz 1974 mit der beiliegenden Anfrage der Bah‡'’-
Gruppe von Isafjšrdur. Aufgrund einer Anzahl von Fragen, die wir erhalten haben, ist
deutlich geworden, da§ vielen GlŠubigen nicht klar ist, welche Gesetze bereits fŸr die
Bah‡'’ im Westen bindend sind. Wir denken daher, da§ es nun an der Zeit ist, diese An-
gelegenheit zu klŠren, und der einfachste Weg ist, jene in der "InhaltsŸbersicht und sys-
tematischen Darstellung des Kit‡b-i-Aqdas" aufgezŠhlten Gesetze zu benennen, die
derzeit fŸr die Freunde in der westlichen Welt nicht bindend sind. Zum leichteren Nach-
weis geben wir die Ziffern der aufgezŠhlten Abschnitte an.
IV.A.4.cDas Gesetz Ÿber die Befreiung vom tŠglichen Gebet fŸr Frauen wŠhrend ihrer
Monatsregel.
IV.A.10Das Gesetz Ÿber die Waschungen, mit Ausnahme der fŸr das mittlere tŠgliche
Gebet geforderten Waschungen, wie sie im Abschnitt 182 von "Gebete und Medita-
tionen" beschrieben und zum Sprechen dieses Gebetes vorgeschrieben sind.
IV.A.12Das Gesetz Ÿber Handlungen, die anstelle eines tŠglichen Gebets durchgefŸhrt
werden mŸssen, das aufgrund unsicherer ZustŠnde versŠumt wurde.
9. Juni 1974 an den Nationalen Geistigen Rat in Island
31
IV.B.5.aDie Definition des Reisenden wegen der Befreiung vom Fasten. Anstelle dieser
Definition sollten die GlŠubigen im Westen folgender FŸhrung folgen, die im Auftrag
des geliebten HŸters von seinem SekretŠr gegeben wurde: "Reisende sind vom Fasten
befreit, wenn sie aber wŠhrend ihrer Reise fasten mšchten, steht ihnen dies frei. Sie
sind den gesamten Zeitraum Ihrer Reise befreit, nicht nur fŸr jene Stunden, die Sie
sich im Zug oder Auto etc. befinden..."
IV.B.5.fDas Gesetz Ÿber die Befreiung vom Fasten fŸr Frauen wŠhrend ihrer Monatsre-
gel.
IV.C.1.iDas Gesetz Ÿber die Verlobung.
IV.C.1.jDas Gesetz Ÿber die Zahlung einer Morgengabe durch den BrŠutigam an die
Braut anlŠ§lich der Hochzeit.
IV.C.1.l & mDie Gesetze Ÿber die Reisen eines Ehemannes ohne seine Ehefrau.
IV.C.1.n & oDie Gesetze, die sich auf die JungfrŠulichkeit der Frau beziehen.
IV.C.2.b Jener Teil der Scheidungsgesetze, der sich auf die Zahlung von Geldstrafen an
das Haus der Gerechtigkeit bezieht.
IV.C.3Das Erbfolgegesetz. Dies wird derzeit in der Regel im Falle des Fehlens eines Tes-
taments vom bŸrgerlichen Recht abgedeckt.
IV.D.1.aDas Gesetz Ÿber die Wallfahrt.
IV.D.1.bDas Gesetz des Huqœqu'll‡h wird auf die westlichen Freunde noch nicht ange-
wendet. [Es wurde zu Ridv‡n 1992 weltweit gŸltig.]
IV.D.1.dDas Gesetz Ÿber den Mashriqu'l-Adhk‡r wird schritt-weise der Verwirklichung
zugefŸhrt.
IV.D.1.fDie Bah‡'’-Feiertage werden von den westlichen Freun-den solange an ihren Jah-
restagen entsprechend dem Gregorianischen Kalender gefeiert, bis das Universale
Haus der Gerechtigkeit es fŸr wŸnschenswert erachtet, ergŠnzende Gesetze zu erlas-
sen, die fŸr die volle Inkraftsetzung des Bad’`-Kalenders erforderlich sind.
IV.D.1.jDas Alter der Reife bezieht sich bis jetzt einzig auf die religišsen Bah‡'’-Pflich-
ten. In anderen Angelegenheiten ist es dem bŸrgerlichen Recht jedes Landes unter-
worfen. Das Alter der administrativen Reife innerhalb der Bah‡'’-Gemeinde wurde
vorlŠufig auf 21 festgelegt.
IV.D.1.kBezŸglich der Bestattung der Toten sind derzeit im Westen einzig die Erforder-
nisse bindend, den Kšrper zu bestatten (ihn nicht zu verbrennen), ihn nicht weiter als
eine Wegstrecke von einer Stunde vom Sterbeort zu befšrdern und das Totengebet zu
sprechen, falls der Verstorbene ein GlŠubiger Ÿber 15 Jahre ist.
IV.D.1.pDas Gesetz Ÿber die Abgabe.
IV.D.1.qDas Gesetz Ÿber das Sprechen des Grš§ten Namens 95mal tŠglich.
IV.D.1.rDas Gesetz Ÿber die Jagd.
IV.D.1.t, u, v & w Die Gesetze Ÿber Fundsachen, VerfŸgung Ÿber entdeckte SchŠtze,
VerfŸgung Ÿber treuhŠnderisch verwaltete GegenstŠnde und Schadenersatz bei Tš-
tung ohne Vorsatz sind alle fŸr die zukŸnftige Gesellschaft vorgesehen. Diese Ange-
legenheiten sind derzeit meist durch das bŸrgerliche Recht jedes Landes abgedeckt.
IV.D.1.y, xiv, xv, xvi & xvii Brandstiftung, Unzucht, Tštung mit Vorsatz und Diebstahl
sind den Bah‡'’ alle verboten, die Strafen, die dafŸr im Kit‡b-i-Aqdas vorgeschrieben
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
32
sind, sind jedoch fŸr eine zukŸnftige Gesellschaft vorgesehen. Solche Angelegenhei-
ten sind derzeit meist durch das bŸrgerliche Recht jedes Landes abgedeckt.
IV.D.1.y, xxv, xxx, xxxi & xxxii Die Gesetze, die die Benutzung šffentlicher Becken,
wie sie in der Regel in persischen BŠdern vorhanden waren, das Eintauchen der Hand
in das Essen, die Rasur des Kopfes und die Haartracht des Mannes bis Ÿber das Ohr-
lŠppchen verbieten.
Alle Empfehlungen, die in Abschnitt IV.D.3 angefŸhrt sind, sind derzeit weltweit an-
wendbar, sofern es den Freunden mšglich ist, sie zu erfŸllen; so kann beispielsweise die
Empfehlung, seinen Kindern das Sprechen von Heiligen Versen im Mashri<%0>qu'l-Adh-
k‡r zu lehren, derzeit nur zu einem geringen Ma§ buchstŠblich durchgefŸhrt werden, je-
doch sollten die Freunde ihren Kindern die Heiligen Schriften soweit wie mšglich lehren.
Mit liebevollen Bah‡'’-GrŸ§en, Das Universale Haus der Gerechtigkeit
26. November 1974
Gegnerschaft gegenŸber dem Bah‡'’-Glauben
FŸnf Monate vor seinem Hinscheiden hat uns der geliebte HŸter in seinem an die Bah‡'’
der Welt gerichteten Telegramm vom 4. Juni 1957 darauf aufmerksam gemacht, da§ au-
§erhalb wie innerhalb des Glaubens Zeichen Èwachsender FeindschaftÇ und Èandauern-
der UmtriebeÇ zu beobachten seien. Sie kŸndigten die von `Abdu'l-Bah‡ vorhergesagten
Èschrecklichen KŠmpfeÇ an, dazu bestimmt, die ÈStreitmacht des Lichtes gegen die welt-
lichen und die religišsen MŠchte der Finsternis antreten zu lassen.Ç
Die wunderbaren Siege, die seit der VerkŸndung jener Worte im Namen Bah‡'u'll‡hs
errungen wurden, und die Triumphe, die Seine hingebungsvollen, glŸhenden AnhŠnger
Ÿberall in immer zunehmendem Ma§e feiern, sind ohne Zweifel geeignet, die inneren und
Šu§eren Feinde des Glaubens zu neuen Versuchen anzustacheln, den Glauben anzugrei-
fen und die Begeisterung seiner AnhŠnger zu trŸben. Belege dafŸr sind das erst kŸrzlich
in Deutschland erschienene Buch von Hermann Zimmer, einem BŸndnisbrecher, und das
neue, die Bah‡'’-Religion falsch darstellende Buch von William Miller, einem langjŠhri-
gen Feind des Glaubens und frŸheren Missionar in Persien.
Wir glauben daher, da§ wir zu Ihrem hingebungsvollen, unaufhšrlichen BemŸhen um
den Schutz unseres kostbaren Glaubens beitragen kšnnen, wenn wir Ihnen eine Zusam-
menstellung aus den Schriften von Bah‡'u'll‡h, `Abdu'l-Bah‡ und Shoghi Effendi an die
Hand geben, in der
- klar der Grundsatz dargestellt wird, da§ die fortschreitende Verbreitung und der Vor-
marsch des Glaubens zwangslŠufig auch Gegner auf den Plan rufen mŸssen;
- eine kŸnftige weltweite Gegnerschaft zweifelsfrei angekŸndigt wird; und
- die eindeutige Zusicherung des endlichen Sieges gegeben wird.
26. November 1974 Gegnerschaft gegenŸber dem Bah‡'’-Glauben
33
Diese Zusammenstellung ist keineswegs vollstŠndig oder erschšpfend, aber sie
schafft eine Studiengrundlage fŸr dieses hšchst wichtige Thema.
Wir Ÿberlassen es Ihrem Ermessen, in Beratung mit einer oder mehreren erreichbaren
HŠnden der Sache sowie mit den Beratern zu entscheiden, in welcher Form und in wel-
chem Umfang dieses Material den Freunden zugŠnglich gemacht werden soll. In einigen
Gebieten mag es fŸr die Nationalen Geistigen RŠte besser sein, diese AuszŸge nach und
nach in ihren Bah‡'’-Nachrichten zu veršffentlichen; anderswo kann es wŸnschenswert
erscheinen, die gesamte Zusammenstellung, eventuell auf Wunsch mit weiteren einschlŠ-
gigen Texten, in Umlauf zu bringen oder sogar zu veršffentlichen. In wieder anderen Ge-
bieten mag es ausreichen, bei Konferenzen und Sommerschulen die Aufmerksamkeit der
Freunde auf dieses wichtige Thema zu lenken, z. B. durch Kurse und VortrŠge, die auf
diesen Texten aufbauen.
Wir sind fest Ÿberzeugt, da§ es jetzt Zeit ist, da§ die Freunde die Unvermeidbarkeit der
bevorstehenden schweren Anfechtungen ganz klar erfassen - wie auch immer ihnen diese
Information dargereicht wird - , und da§ die Freunde Sie voll und ganz dabei unterstŸtzen,
entschlossen und voller Zuversicht Èdie PfeileÇ abzuwehren, die von Èihren jetzigen Fein-
den wie auch von denenÇ gegen sie gerichtet werden, Èdie sich durch das geheimnisvolle
Walten der Vorsehung noch von innen und au§en gegen sie erheben werdenÇ, und da§ sie
dem Glauben Gottes helfen und ihn befŠhigen, erhabenere Hšhen zu erklimmen, zeichen-
haftere Siege zu erringen und auf seinem vorherbestimmten Weg zum všlligen Sieg und
zur weltweiten †berlegenheit noch entscheidendere Phasen zu durchlaufen.
AuszŸge aus den Schriften Bah‡'u'll‡hs:
Sieh, wie in dieser Sendung die UnwŸrdigen und Toren sich in ihrer Narrheit ein-
gebildet haben, sie kšnnten durch Mittel wie Massenmord, PlŸnderung und Ver-
bannung die Lampe lšschen, die die Hand gšttlicher Macht entzŸndet hat, oder
die Sonne ewiger Herrlichkeit verdunkeln. Die Wahrheit, da§ solche TrŸbsal das
…l ist, das die Flamme dieser Lampe nŠhrt, scheinen sie nicht zu kennen. Dies ist
Gottes umgestaltende Kraft. Er wandelt, was Er will. Wahrlich, Er hat Macht Ÿber
alle Dinge. ... (€L 29/5)
Schenke der DemŸtigung, der die Geliebten Gottes an diesem Tage unterworfen
sind, keine Beachtung. Diese DemŸtigung ist der Stolz und der Ruhm aller zeitli-
chen Ehre und weltlichen WŸrde. Welche grš§ere Ehre ist vorstellbar als die Eh-
re, die die Zunge des AltehrwŸrdigen der Tage verleiht, wenn Er Seiner Geliebten
in Seinem Grš§ten GefŠngnis gedenkt? Der Tag naht, da die trennenden Wolken
všllig verschwunden sein werden und das Licht der Worte: ÈAlle Ehre ist Gottes
und derer, die Ihn liebenÇ, klar wie die Sonne am Horizont des Willens des All-
mŠchtigen erscheinen wird. ...
Bald wird die Welt und alles, was in ihr ist, vergessen sein, und alle Ehre wird den
Geliebten deines Herrn, des Allherrlichen, des Gro§mŸtigsten, gehšren. (€L
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
34
140:2/4)
Sprich: O Volk Gottes! Gebt acht, da§ die irdischen Gewalten euch nicht beunru-
higen, die Macht der Všlker euch nicht schwŠche, der LŠrm streitender Menschen
euch nicht schrecke oder die TrŠger irdischen Ruhms euch betrŸben. Steht wie ein
Fels in der Sache eures Herrn, des AllmŠchtigen, des Allherrlichen, des Unbe-
zwungenen. (KGG S.128)
Sprich: HŸtet euch, o Volk Bah‡s, damit nicht die MŠchtigen der Erde euch eurer
Kraft berauben oder die Herrscher der Welt euch mit Furcht erfŸllen. Setzt euer
Vertrauen auf Gott und Ÿbergebt eure Angelegenheiten Seiner Obhut. Er wird
euch wahrlich durch die Macht der Wahrheit siegreich machen. Er ist wahrlich
mŠchtig zu tun, was Er will, und in Seinem Griff liegen die ZŸgel allgewaltiger
Macht. (KGG S.128/129)
Es ist die Pflicht aller Menschen, eines jeden nach seiner FŠhigkeit, die Argu-
mente derer zu widerlegen, die den Gottesglauben angreifen. So wurde es von
Ihm, dem Allmachtvollen, dem AllmŠchtigen verfŸgt. Wer die Sache des einen,
wahren Gottes verbreiten will, der soll sie durch seine Feder und seine Zunge
verbreiten, anstatt zum Schwert zu greifen oder Gewalt zu Ÿben. Wir haben die-
se Vorschrift aus einem frŸheren Anla§ offenbart und bestŠtigen sie jetzt - so ihr
zu denen gehšrt, die begreifen! Bei der Gerechtigkeit Dessen, der an diesem
Tage im innersten Herzen alles Erschaffenen ausruft: ÈGott, es gibt keinen Gott
au§er Mir!Ç Wenn ein Mensch sich erhebt, um in seinen Schriften die Sache
Gottes gegen ihre Angreifer zu verteidigen, so wird dieser Mensch, wie unbe-
deutend sein Beitrag auch sei, in der nŠchsten Welt so geehrt werden, da§ die
himmlischen Heerscharen ihn um seinen Ruhm beneiden. Keine Feder kann die
Erhabenheit seiner Stufe schildern, keine Zunge kann deren Herrlichkeit be-
schreiben. Denn wer fest und standhaft ist in dieser heiligen, dieser herrlichen,
erhabenen Offenbarung, dem wird solche Kraft gegeben, da§ er allem im Him-
mel und auf Erden entgegentreten und widerstehen kann. Dies bezeugt Gott
selbst. (€L 154/1)
Wenn der Sieg naht, wird sich jeder als GlŠubiger bekennen und unter den Schutz
des Gottesglaubens eilen. GlŸcklich sind die, welche in den Tagen weltumfassen-
der PrŸfungen fest in der Sache Gottes stehen und sich weigern, von ihrer Wahr-
heit abzuweichen. (€L 150)
AuszŸge aus den Schriften Abdu'l-Bah‡s:
Die Finsternis des Irrtums, der Ost und West umhŸllt, kŠmpft in diesem grš§ten
Zyklus mit dem Licht gšttlicher FŸhrung. Ihre Schwerter und Speere sind Šu§erst
scharf und spitz; ihre Armee dŸrstet nach Blut. (KGG S.14)
26. November 1974 Gegnerschaft gegenŸber dem Bah‡'’-Glauben
35
An diesem Tag sind die KrŠfte aller ReligionsfŸhrer auf die Zerstreuung der Ge-
meinde des Allbarmherzigen und das ZertrŸmmern des gšttlichen Bauwerks ge-
richtet. Die Heerscharen der Welt, des Materialismus, der Kultur oder Politik,
greifen von allen Seiten an; denn die Sache ist gro§, sehr gro§. Ihre Grš§e ist heut-
zutage dem Menschenauge klar und offenbar. (KGG S.14)
Wie gro§, wie Ÿberaus gro§ ist diese Sache! Wie heftig wird der Angriff aller Všl-
ker und Geschlechter der Erde. Bald wird nah und fern das Geschrei der Massen
in ganz Afrika, ganz Amerika, der Kampfruf der EuropŠer und der TŸrken, das
Murren Indiens und Chinas zu hšren sein. Wie ein Mann und mit all ihrer Macht
werden sie sich erheben, um Seiner Sache zu widerstehen. Dann werden die Ritter
des Herrn mit dem Beistand Seiner Gnade aus der Hšhe, gestŠhlt im Glauben, un-
terstŸtzt durch die Macht der Erkenntnis und verstŠrkt durch die Legionen des
BŸndnisses, sich erheben und die Wahrheit des Verses offenbaren: ÈSehet die
Verwirrung, die die Scharen der Besiegten befallen hat! (WOB S.35)
Das Ansehen des Glaubens Gottes ist unerme§lich gewachsen. Seine Grš§e ist
nunmehr offenkundig. Der Tag naht, da er entsetzlichen Aufruhr in die Men-
schenherzen geworfen haben wird. Freuet euch darŸber, o ihr Bewohner Ameri-
kas, freuet euch mit jubelnder Freude! (WOB S.121)
O ihr Geliebten Gottes! Wenn die Winde ungestŸm wehen, der Regen heftig fŠllt,
der Blitz zuckt, der Donner grollt, das Wetter herabfŠhrt und die StŸrme der PrŸ-
fungen grimmig brausen, dann seid nicht bekŸmmert. Denn wahrlich, nach die-
sem Sturm wird die gšttliche FrŸhlingszeit anbrechen, Feld und HŸgel werden
grŸnen, weite Kornfluren sich freudig wiegen, BlŸten werden die Erde bedecken,
grŸnes Blattwerk die BŠume bekleiden und BlŸten und FrŸchte sie schmŸcken.
So werden Segnungen in allen LŠndern offenkundig. Diese Gunstbeweise sind
das Ergebnis jener Unwetter und StŸrme. ...
Deshalb, o ihr Geliebten Gottes, seid nicht betrŸbt, wenn die Menschen sich ge-
gen euch erheben, euch verfolgen, euch Sorge und Kummer bereiten und alles
mšgliche Bšse gegen euch reden. Das Dunkel wird weichen, und das Licht der
offenbaren Zeichen wird scheinen, der Schleier wird hinweggezogen werden und
das Licht der Wirklichkeit wird erstrahlen vom verborgenen (Kšnigreich) El-Ab-
h‡. So unterrichten wir euch, bevor es geschieht, damit ihr, wenn die Scharen des
Volkes wider euch aufstehen, um meiner Liebe willen nicht verwirrt und besorgt
seid; nein, seid vielmehr fest wie ein Fels, denn eure Verfolgung und SchmŠhung
durch die Menschen sind vorherbestimmt. Gesegnet die Seele, die standhaft auf
dem Pfade ist. (TAB I pp.12-14)
Všlkerscharen werden sich gegen euch erheben, euch unterdrŸcken, Spott und
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
36
Hohn Šu§ern, eure Gesellschaft meiden und euch lŠcherlich machen. Der himm-
lische Vater aber wird euch so sehr erleuchten, da§ ihr den Sonnenstrahlen gleich
die dunklen Wolken des Aberglaubens spaltet, inmitten des Himmels herrlich er-
strahlt und das Antlitz der Erde erleuchtet. Wenn diese PrŸfungen eintreten, mŸ§t
ihr standhaft sein, Nachsicht und Geduld zeigen. Ihr mŸ§t sie in grš§ter Liebe und
GŸte bestehen. Seht ihre UnterdrŸckung und Verfolgung als Kinderlaune an und
me§t dem - was immer sie auch tun - keine Bedeutung bei. Denn schlie§lich wird
das Licht des Kšnigreichs das Dunkel der Welt besiegen, und die Erhabenheit und
Grš§e eurer Stufe wird klar und offenbar werden. ( ? TAB wie oben ?)
Aus den Schriften Shoghi Effendis:
Ich bin jedoch sicher und von der klaren †berzeugung durchdrungen, da§ alles,
was je mit der Sache Gottes geschehen wird - so beunruhigend es in seiner unmit-
telbaren Wirkung auch sein mag - mit unendlicher Weisheit geschieht und
schlie§lich dazu fŸhrt, die Bedeutung der Sache in der Welt zu fšrdern. Und wirk-
lich, unsere Erfahrungen in der fernen Vergangenheit wie auch bei neueren Ge-
schehnissen sind so zahlreich und so mannigfaltig, da§ Ÿberhaupt keine
BefŸrchtung und kein Zweifel an der Wahrheit dieses Grundprinzips aufkommen
kann - eines Prinzips, das wir durch alle WechselfŠlle unserer heiligen Sendung
in dieser Welt niemals mi§achten oder vergessen dŸrfen. (Aus einem Brief vom
23. Dezember 1922, zitiert in Bah‡'’ Administration, p.27
Da§ die Sache Gottes in Zukunft manche herausfordernde Stunde erleben und ge-
fŠhrliche Stadien als Vorbereitung auf die Herrlichkeiten der ihr verhei§enen
†berlegenheit in der neuen Welt durchmachen wŸrde, ist immer wieder von un-
serem dahingegangenen Meister unbestreitbar bekrŠftigt und uns allen zur GenŸ-
ge durch ihre heroische Vergangenheit und ihre stŸrmische Geschichte bewiesen
worden. (Aus einem Brief vom 23. Februar 1924, zitiert in Bah‡'’ Administration,
pp. 60-61)
Weil die Bewegung an StŠrke, an šffentlichem Ansehen und Einflu§ zunimmt,
dŸrfen wir nicht glauben, da§ die Schwierigkeiten und Leiden, mit denen sie in
der Vergangenheit zu kŠmpfen hatte, entsprechend verringert werden oder ver-
schwinden. Nein: In dem Ma§e, wie sie an StŠrke zunimmt, werden die fanati-
schen Verteidiger der Bollwerke der Orthodoxie - welcher Glaubensrichtung
auch immer - , sobald sie den durchdringenden Einflu§ dieses wachsenden Glau-
bens erkennen, sich erheben und ihre ganze Kraft aufbieten, um dieses Licht aus-
zulšschen und seinen Namen in Verruf zu bringen. Hat nicht unser geliebter
`Abdu'l-Bah‡ Seine strahlende Prophezeiung aus den GefŠngnismauern der Fes-
tung `Akk‡ hinausgesandt - Worte von so bedeutsamer Voraussicht des kommen-
den Weltaufruhrs, doch zugleich so reich an Verhei§ung des endlichen Sieges. ...
Innig geliebte Freunde! Uns ist die hšchste Verpflichtung auferlegt, treu zu Ihm
26. November 1974 Gegnerschaft gegenŸber dem Bah‡'’-Glauben
37
zu stehen, Seine Schlachten zu schlagen und Seinen Sieg zu erringen. Mšgen wir
uns dieses Vertrauens wŸrdig erweisen. (Aus einem Brief vom 12. Februar 1927,
zitiert in Bah‡'’ Administration, p.123
Betrachtet man solche vergeblichen Angriffe im Lichte vergangener Erfahrun-
gen, so ist ihr unausbleibliches Ergebnis, so hartnŠckig und bšswillig sie auch
sein mšgen, da§ sie zu einer breiteren und tieferen Anerkennung der WesenszŸ-
ge des von Bah‡'u'll‡h verkŸndeten Glaubens, sowohl bei GlŠubigen wie bei
UnglŠubigen, beitragen. Ob solche Kritik, solche Herausforderung von bšser
Absicht diktiert ist oder nicht, sie kann nur dazu dienen, die Seelen der leiden-
schaftlichen Verfechter dieses Glaubens aneinanderzuschwei§en und die Rei-
hen seiner aufrichtigen VerkŸnder zu schlie§en. Kritik von au§en wird den
Glauben von solchen schŠdlichen Elementen reinigen, deren fortdauernde Ver-
bindung mit den GlŠubigen den guten Namen der Sache Gottes in Mi§kredit zu
bringen und die Reinheit ihres Geistes zu beflecken droht. Deshalb sollten wir
nicht nur die offenen Attacken, die verschworene Feinde hartnŠckig gegen un-
sere Sache reiten, willkommen hei§en, sondern jeden Sturm des Unheils, den
AbtrŸnnige, aber auch solche auslšsen, die treue Vertreter unserer Sache zu sein
beanspruchen, als ein GlŸck im UnglŸck betrachten. Statt den Glauben zu un-
tergraben, stŠrken solche Angriffe von innen oder au§en seine Grundlagen und
fachen seine Flamme an. Ausgeheckt, um seinen Strahlenglanz zu verdunkeln,
verkŸnden Angriffe aller Welt die erhabene Wesensart seiner Gebote, seine
vollkommene Einheit, seinen einzigartigen Rang, seinen durchdringenden Ein-
flu§. (WOB S.31-32)
Denn jeder ernsthafte Verteidiger der Sache Bah‡'u'll‡hs sollte einsehen, da§ die
StŸrme, die den Glauben Gottes in seinem Kampf umtoben, mit wachsender Auf-
lšsung der Gesellschaft schlimmer werden als alles, was er bisher erfahren hat.
Jeder sollte sich bewu§t sein, da§ mit dem Tag, da jene altgedienten, machtvollen
Burgfesten der Orthodoxie, deren wohlbedachtes Ziel es ist, Gedanken und Ge-
wissen der Menschen in ihrem WŸrgegriff zu halten, den ungeheueren Anspruch
des Glaubens Bah‡'u'll‡hs in vollem Umfang wahrnehmen, dieser jugendschwa-
che Glaube mit Feinden zu kŠmpfen haben wird, die weit mŠchtiger, weit heim-
tŸckischer sind als die grausamsten Folterknechte und die fanatischsten
Geistlichen, die ihm in der Vergangenheit nachgestellt haben. Was mag nicht
noch alles an Feinden auf uns zukommen im Laufe der ErschŸtterungen, die eine
sterbende Zivilisation ergreifen! Wer wird nicht noch alles die Schmach mehren,
die bereits auf den Glauben Gottes gehŠuft worden ist! (WOB S.34)
Wir mŸssen uns nur der Warnungen `Abdu'l-Bah‡s erinnern, um Art und Ausma§ der-
jenigen KrŠfte, die mit Gottes heiligem Glauben im Streit liegen werden, zu verstehen. ...
So ungeheuer der Kampf auch ist, den Seine Worte erahnen lassen, bezeugen sie
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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auch den vollstŠndigen Sieg, den die VorkŠmpfer des Grš§ten Namens letztlich
erreichen werden. Všlker, Nationen, GlŠubige verschiedener Bekenntnisse - alle
werden sich zusammen und nacheinander erheben, um die Einheit unseres Glau-
bens zu erschŸttern, seine Kraft zu schwŠchen, seinen heiligen Namen zu entwŸr-
digen. Nicht nur gegen seinen Geist werden sie anstŸrmen, sondern auch gegen
die Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung, die der Kanal, das Werkzeug, die
Verkšrperung dieses Geistes ist. Denn je deutlicher die Amtsgewalt, welche
Bah‡'u'll‡h in das kŸnftige Bah‡'’-Gemeinwesen gelegt hat, hervortritt, desto
grimmiger wird die Herausforderung sein, die seinen Wahrheiten aus allen Rich-
tungen entgegenstŸrmt. (WOB S.34-35)
Wie ungestŸm der Ansturm der MŠchte der Finsternis sein mag, der die Sache noch
quŠlen wird, wie hoffnungslos und anhaltend dieses Ringen, wie schwer die EnttŠuschun-
gen, die sie noch leiden mag, so wird doch die von ihr schlie§lich erlangte Macht so sein,
wie sie keine andere Religion je in ihrer Geschichte erreichte. ...
Wer wei§, welch unŸbertroffen strahlende Siege auf die Menge der sich hart mŸ-
henden AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs warten? Wir stehen dem gewaltigen Bauwerk, das
Seine Hand errichtet hat, sicherlich zu nahe, um beim gegenwŠrtigen Stand der
Entwicklung Seiner Offenbarung den Anspruch erheben zu dŸrfen, wir kšnnten
das volle Ma§ seiner verhei§enen Herrlichkeit auch nur erahnen. Was immer die-
ser Sache noch widerfahren mag, wie schrecklich die sie bestŸrmenden MŠchte
sein mšgen, wie zahlreich die RŸckschlŠge, die sie unausweichlich erleiden wird,
so wird uns ihre frŸhere, vom Blut unzŠhliger MŠrtyrer gefŠrbte Geschichte doch
mit dem Gedanken beseelen, da§ ihr Vormarsch niemals aufgehalten werden
kann und da§ sie voranschreiten wird, bis auch das allerletzte Versprechen - heilig
verwahrt in den Worten Bah‡'u'll‡hs - vollkommen eingelšst ist. (Aus dem Nach-
wort der englischen Ausgabe The Dawnbreakers, p.667-668)
Die Trennung, die sich zwischen den Institutionen der Bah‡'’-Religion und den
sie bekŠmpfenden geistlichen Organisationen des Isl‡m vollzieht - ein Vorgang,
der in €gypten seinen Ursprung nahm, sich jetzt im ganzen Nahen Osten weiter
ausbreitet und mit der Zeit auch im Westen seinen Einflu§ ausŸben wird - , legt
jedem getreuen Verfechter der Sache die Verpflichtung auf, jedes Wort und jede
Handlung zu meiden, die den Standpunkt, den unsere Feinde šffentlich und aus
freien StŸcken vor einigen Jahren bezogen und verkŸndet haben, ungŸnstig beein-
flussen kšnnte. ... Unsere Gegner im Osten haben den Kampf begonnen. Unsere
kŸnftigen Gegner im Westen werden aufstehen und ihn eine Stufe weiter voran-
tragen. Wir haben die Pflicht, in Erwartung dieser unvermeidlichen Auseinander-
setzung eindeutig und mit ungeteilter Treue die Unversehrtheit unseres Glaubens
hochzuhalten und die kennzeichnenden Merkmale seiner von Gott eingesetzten
Institutionen vorzuzeigen. (Aus einem Brief vom 15. Juni 1935, zitiert in: Bah‡'’
News, Nr.95, Oktober 1935, Seite 2)
26. November 1974 Gegnerschaft gegenŸber dem Bah‡'’-Glauben
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Da§ die KrŠfte des Unglaubens, einer rein materialistischen Philosophie, des un-
verhohlenen Heidentums entfesselt sind, da§ sie sich nunmehr ausbreiten, sich
festigen und einige der mŠchtigsten christlichen Institutionen der westlichen Welt
zu infizieren beginnen, mu§ jeder unbefangene Beobachter zugestehen. Da§ diese
Institutionen zunehmend starrsinnig werden, da§ einige wenige unter ihnen be-
reits in Umrissen den durchdringenden Einflu§ der Sache Bah‡'u'll‡hs erkennen,
da§ sie in dem Ma§e, wie ihre innere Kraft abnimmt und ihre Disziplin sich lo-
ckert, mit wachsender BestŸrzung den Aufstieg Seiner neuen Weltordnung ver-
folgen und sich nach und nach zum Angriff auf diese entschlie§en werden, da§
solcher Widerstand jedoch ihren Niedergang beschleunigt, wird unter denen, die
den Fortschritt Seiner Sache aufmerksam beobachten, kaum jemand in Frage stel-
len wollen. (WOB S.260)
Heftig und vielfŠltig werden die Angriffe sein, mit denen Regierungen, Rassen,
Klassen und Religionen aus Neid auf das steigende Ansehen (der Sache Gottes) und
aus Besorgnis ihre Stimme zum Schweigen zu bringen und ihre Grundmauern zu
untergraben trachten werden. Ungeachtet der scheinbaren Bedeutungslosigkeit, die
sie jetzt umgibt, und ohne Furcht vor den MŠchten, die in Zukunft gegen sie ins
Feld gefŸhrt werden, wird diese Gemeinde - dessen bin ich ganz sicher - auch an-
gesichts der quŠlenden Schmerzen eines in Wehen liegenden Zeitalters ihr vorher-
bestimmtes Ziel ohne jede Abweichung vom Kurs in ungetrŸbter Klarheit, mit
unbeugsamer Entschlossenheit und unerschŸtterlicher †berzeugung verfolgen.
(Aus einem Brief vom 5. Juli 1938, zitiert in: ÈMessages to AmericaÇ, p.14)
... lŠ§t sich der unaufhaltsame Vormarsch des Glaubens Bah‡'u'll‡hs, angetrieben
durch die Impulse, welche die Torheit seiner Feinde wie die ihm selbst innewoh-
nende Kraft erzeugen, verstehen als eine Folge rhythmischer Bewegungen, die ei-
nerseits von den jŠhen AusbrŸchen seiner Feinde, andererseits vom Pulsieren
gšttlicher Macht herrŸhren und den Glauben mit wachsender Kraft in die vorher-
bestimmte, von der Hand des AllmŠchtigen gewiesene Richtung beschleunigen.
(Aus einem Brief vom 12. August 1941, zitiert in: ÈMessages to AmericaÇ, p. 51)
Wie kšnnten die AnfŠnge eines Weltaufstands, der die KrŠfte entbindet, welche das
soziale, religišse, politische und wirtschaftliche Gleichgewicht einer organisierten Ge-
sellschaft so tiefgreifend stšren und politische Systeme, Rassenlehren, soziale Ideen, kul-
turelle Ma§stŠbe, religišse Bindungen und Handelsbeziehungen in Chaos und
Verwirrung stŸrzen - wie kšnnten solche weitreichenden, beispiellosen ErschŸtterungen
ohne Auswirkungen auf die Institutionen eines so jungen Glaubens bleiben, dessen Leh-
ren jedes dieser Gebiete menschlichen Lebens und Verhaltens unmittelbar und entschei-
dend beeinflussen?
Daher ist es kein Wunder, wenn sich die BannertrŠger eines so weltweiten Glau-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
40
bens, einer so herausfordernden Sache durch den Angriff dieser welterschŸttern-
den KrŠfte beeinflu§t finden. Kein Wunder, wenn sie sehen, da§ ihre Freiheit
inmitten dieses Wirbels widerstreitender Leidenschaften beschnitten wird, da§
ihre GrundsŠtze verachtet werden, ihre Institutionen geschmŠht, ihre BeweggrŸn-
de verleumdet, ihre GlaubwŸrdigkeit in Frage gestellt und ihr Anspruch verwor-
fen. (KGG S.9-10)
Die unbesiegbare Streitmacht Bah‡'u'll‡hs, die im Westen, einem der mšglichen
Sturmzentren, in Seinem Namen und um Seinetwillen einen ihrer grimmigsten
und ruhmreichsten KŠmpfe austragen soll, darf keinerlei Kritik fŸrchten, die ge-
gen sie gerichtet ist. Keine Verurteilung darf sie schrecken, mit der die Zunge des
Verleumders ihre BeweggrŸnde herabzuwŸrdigen versucht. Sie darf nicht zu-
rŸckweichen vor dem drohenden Vormarsch der MŠchte des Fanatismus, der Or-
thodoxie, der Bestechlichkeit und des Vorurteils, die sich gegen sie vereinigen
mšgen. Die Stimme der Kritik ist eine Stimme, die indirekt die Proklamation ih-
res Glaubens verstŠrkt. Unbeliebtheit dient nur dazu, den Gegensatz zwischen ihr
und ihren Gegnern stŠrker hervorzuheben, und die €chtung ist selbst eine magne-
tische Kraft, die allmŠhlich die lŠrmendsten und hartnŠckigsten Gegner in ihr La-
ger herŸberziehen mu§. (KGG S.69)
Wir kšnnen nicht weniger deutliche Abstufungen in der Art der Gegnerschaft, auf
die der Glaube stš§t, feststellen ..., eines Widerstandes, der nun infolge des Auf-
keimens einer gšttlich begrŸndeten Ordnung im christlichen Westen und ihres
ersten Zusammenpralls mit zivilen und kirchlichen Institutionen im Begriff ist,
Regierungen und Systeme, die mit den althergebrachten, tief verwurzelten geist-
lichen Hierarchien des Christentums verbunden sind, fŸr sich einzusetzen.
Gleichzeitig kšnnen wir durch den Dunst einer sich ausweitenden Feindseligkeit
hindurch beobachten, wie manche Gemeinden im Rahmen dieser neuen Ordnung
schmerzvolle, doch stetige Fortschritte machen, durch Stadien der Verborgenheit,
des Verbotes, der Emanzipation und der Anerkennung hindurch. Diese Stadien
mŸssen letztlich im Lauf der Jahrhunderte in der Etablierung des Glaubens und,
aus der FŸlle seiner Kraft und AutoritŠt heraus, in der GrŸndung des weltumfas-
senden Bah‡'’-Gemeinwesens gipfeln. (GGV Kap.28 oder S.28 ?)
Beim †berblick Ÿber die herausragenden ZŸge einer so gesegneten und fruchtba-
ren Amtszeit seien auch noch die Prophezeiungen aus der nie irrenden Feder des
erwŠhlten Mittelpunkts des BŸndnisses Bah‡'u'll‡hs erwŠhnt. Diese sagen die
Hitze des Angriffs voraus, den der unaufhaltsame Fortschritt des Glaubens im
Westen, in Indien und im Fernen Osten hervorrufen mu§, wenn er auf die altehr-
wŸrdigen geistlichen Ordnungen des Christentums, Buddhismus und Hinduismus
stš§t. Sie sagen den Aufruhr voraus, den seine Befreiung von den Fesseln religi-
šser Orthodoxie auf dem amerikanischen, europŠischen, asiatischen und afrikani-
schen Erdteil verursachen wird. (GGV S.359)
26. November 1974 Gegnerschaft gegenŸber dem Bah‡'’-Glauben
41
Trotz der von au§en durch weltliche und geistliche Machthaber oder von innen
durch bšswillige Feinde gegen seine wachsende StŠrke gerichteten SchlŠge ge-
wann der Glaube Bah‡'u'll‡hs, ohne zu wanken oder zu weichen, doch weiter an
Kraft und schritt von Sieg zu Sieg. Man kann tatsŠchlich sagen, da§ sich, richtig
betrachtet, seine Geschichte in ein stŠndiges Auf und Ab gliedert, Krisen und Tri-
umphe folgen einander und bringen ihn seinem gottgegebenen Ziel immer nŠher.
(GGV S.463)
Die PrŸfungen, von denen die fortschreitende Entwicklung des Bah‡'’-Glaubens
begleitet war, haben an Schwere diejenigen noch Ÿbertroffen, unter denen die Re-
ligionen der Vergangenheit zu leiden hatten. Anders als bei diesen Religionen
vermochten diese PrŸfungen jedoch keineswegs der Einheit der Bah‡'’-Religion
zu schaden, und es gelang auch nicht einmal vorŸbergehend, die Reihen ihrer An-
hŠnger zu spalten. Der Glaube Bah‡'u'll‡hs hat diese Gewitter nicht nur Ÿberstan-
den, sondern ist auch gelŠutert und unversehrt aus ihnen hervorgegangen; seine
FŠhigkeit, jede weitere Krise zu meistern, der er auf seinem unaufhaltsamen Vor-
marsch begegnen kann, ist nur noch gewachsen. (GGV S.464)
Was immer diesem jungen Gottesglauben in kommenden Jahrzehnten oder Jahr-
hunderten zusto§en mag, was immer fŸr Sorgen, Gefahren und PrŸfungen die
nŠchste Stufe seiner weltweiten Entwicklung mit sich bringt, aus welcher Rich-
tung auch die bevorstehenden Angriffe seiner jetzigen oder kŸnftigen Feinde ge-
fŸhrt werden, wie gro§ auch immer die mšglichen RŸckschlŠge und Mi§erfolge
sein werden - so kšnnen wir, die wir im Rahmen unserer menschlichen Fassungs-
kraft die Bedeutung der wunderbaren Erscheinungen wŠhrend seines Aufstiegs
und Erstarkens erahnen durften, dennoch keinen Zweifel hegen, da§ das, was in
den ersten hundert Jahren seines Bestehens schon erreicht wurde, genŸgend dafŸr
bŸrgt, da§ der Glaube bei seinem ununterbrochenen Vormarsch noch weit grš§e-
re Hšhen erreichen, jedes Hindernis beseitigen, neue Ausblicke eršffnen und im-
mer gewaltigere Erfolge erringen wird, bis seine herrliche Sendung in den vor uns
liegenden dŠmmerhaften ZeitrŠumen voll und ganz erfŸllt ist. (GGV S.466)
Angesichts der Notwendigkeit, die harmonische Entwicklung des Glaubens zu
sichern, sollte keine Gelegenheit ausgelassen werden, die seine mšglichen Wi-
dersacher - kirchliche oder andere - bieten, um in behutsamer, nicht herausfor-
dernder Sprache seine Ziele und Lehren darzulegen, seine Interessen zu
verteidigen, seinen universalen Anspruch zu verkŸnden, den ŸbernatŸrlichen,
Ÿbernationalen und nichtpolitischen Charakter seiner Institutionen geltend zu
machen und zu unterstreichen, da§ er den gšttlichen Ursprung der ihm voraus-
gegangenen Religionen anerkennt. (Aus einem Brief vom 5. Juni 1947, zitiert in:
ÈCitadel of FaithÇ, p. 23)
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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In der Tat sollte diese jŸngste Feuerprobe, die nach der geheimnisvollen FŸgung
der Vorsehung den Glauben zu dieser unerwarteten Stunde traf, weit davon ent-
fernt, seinen Institutionen oder ihm selbst einen tšdlichen Schlag zu versetzen, als
verhŸllter Segen betrachtet werden, nicht als ÈUnheilÇ, sondern als gšttliche
ÈVorsehungÇ, nicht als eine verheerende Flut, sondern als Èsanfter RegenÇ auf
eine ÈgrŸne WeideÇ, als ÈDochtÇ und ȅlÇ fŸr die ÈLampeÇ Seines Glaubens, als
ÈNahrungÇ fŸr Seine Sache, als ÈWasser fŸr den Keim, gelegt in die Herzen der
MenschenÇ, als ÈKrone auf dem HauptÇ Seines Boten fŸr diesen Tag. (us einem
Brief vom 20. August 1955, zitiert in: ÈCitadel of FaithÇ, p. 139)
Aus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis:
... Wenn in der Zukunft der Fortschritt der Sache Gottes und - damit einhergehend
- ein entsprechender Verfall kirchlicher Organisationen die christlichen Kirchen-
fŸhrer unvermeidlich dazu treiben werden, den Glauben heftig zu bekŠmpfen und
zu untergraben, werden die GlŠubigen eine gute Mšglichkeit haben, die Sache zu
verteidigen und fŸr sie einzutreten. (us einem Brief vom 25. Mai 1938 an den Na-
tionalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten und Kanadas)
Die Widerlegung von Angriffen und Kritiken, die in der Presse gegen die Sache
Gottes erhoben werden, ist seiner Meinung nach eine Angelegenheit, die der Be-
ratung durch den Nationalen Geistigen Rat obliegt. Diese Kšrperschaft sollte un-
mittelbar oder mittels ihrer AusschŸsse darŸber befinden, ob es ratsam ist, auf
diese Angriffe zu antworten. Auch sollte sie sorgfŠltig jede ErklŠrung ŸberprŸfen
und genehmigen, die die Freunde in diesem Zusammenhang an die Presse richten
wollen. Nur durch †berwachung und Kontrolle jeglicher PresseaktivitŠt der
Bah‡'’ kšnnen die Freunde hoffen, Verwirrung und Mi§verstŠndnisse bei sich sel-
ber und in der …ffentlichkeit, die sie durch die Presse erreichen kšnnen, zu ver-
meiden.
Der HŸter rŠt Ihnen daher, da§ Sie kŸnftig bei all Ihren Versuchen, die Kritik der
Feinde der Sache zu widerlegen, die FŸhrung und Billigung des Nationalen Geis-
tigen Rates suchen; denn in bestimmten FŠllen ist es reine Zeit- und Kraftver-
schwendung und vielleicht sogar wirklich schŠdlich, solchen Angriffen zu
begegnen, da es oft zu langwierigen, fruchtlosen Auseinandersetzungen fŸhrt.
Der Nationale Geistige Rat kann Ihnen am besten raten, welche Schritte in sol-
chen Angelegenheiten zu unternehmen sind. (us einem Brief vom 28. September
1938 an einen GlŠubigen)
Die Freunde ... sollten nicht beunruhigt sein, denn sie haben die Versicherung
Bah‡'u'll‡hs, da§ Seine Sache, welche MŠchte des Widerstands ihr auch entge-
gentreten, schlie§lich unzweifelhaft siegt. (us einem Brief vom 30. August 1939
an einen GlŠubigen)
26. November 1974 Gegnerschaft gegenŸber dem Bah‡'’-Glauben
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Wir haben allen Grund zu glauben und zu hoffen, da§ in Zukunft viele wahrhaft
erleuchtete Geistliche den Schutz Bah‡'u'll‡hs suchen werden - ebenso wie wir
andererseits sicher sind, da§ wir harten Widerstand gegen unseren Glauben von
denen zu erwarten haben, die in ihm nicht das Heil der Welt sehen, sondern eine
Anfechtung ihres eigenen Ruhms und Rangs. (us einem Brief vom 6. Juli 1942 an
eine Gruppe von GlŠubigen)
Es mutet seltsam an und ist beklagenswert, da§ Kirche und Geistlichkeit in allen
Epochen immer die bittersten Gegner eben jener Wahrheit sind, auf deren Kom-
men vorbereitet zu sein sie ihre AnhŠnger stŠndig ermahnen! Sie klammern sich
so heftig an die Form, da§ ihnen der Gehalt selbst entgeht!
Jedoch kšnnen solche Verleumdungen, wie sie Ihr Geistlicher šffentlich gegen
Sie und die Bah‡'’-Religion vorbrachte, der Sache Ÿberhaupt nicht schaden; sie
dienen im Gegenteil nur dazu, ihren Namen weithin zu verbreiten und sie als un-
abhŠngige Religion hervorzuheben. (Aus einem Brief vom 7. Februar 1945 an ei-
nen GlŠubigen
Obwohl dies vorŸbergehend ein Hindernis und ein RŸckschlag fŸr Ihre Arbeit
sein mag, bedeutet es ohne Zweifel im Fortschritt des Glaubens einen Schritt vor-
an; denn wir wissen, da§ unser geliebter Glaube schlie§lich mit den eingewurzel-
ten Orthodoxien der Vergangenheit zusammenprallen mu§ - und da§ dieser
Zusammensto§ nur zu grš§eren Siegen und endlich zur Gleichstellung, Anerken-
nung und †berlegenheit des Glaubens fŸhren wird. (Aus einem Brief vom 8.
April 1951 an zwei GlŠubige)
Wir werden zwangslŠufig in den von der Kirche beherrschten LŠndern auf wach-
senden Widerstand sto§en, doch mŸssen unsere Gegenma§nahmen sehr sorgsam
abgestimmt sein. Er wŸnscht, da§ Sie ihn in Angelegenheiten, die den Glauben
vor Regierungs- und Kirchenbehšrden bringen, immer um Rat fragen. (Aus ei-
nem Brief vom 23. November 1951 an den Nationalen Geistigen Rat der Verei-
nigten Staaten)
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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45
Botschaften und Briefe
des Jahres 1975
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
46
13. Januar 1975
Zum Fortgang des FŸnfjahresplanes
Der eindrucksvolle Fortschritt, den die ersten acht Monate des FŸnfjahresplanes gebracht
haben, und die dringenden Erfordernisse der Arbeit, die in einem Bericht des Internatio-
nalen Lehrzentrums aufgezeigt wurden, bewegen uns dazu, den bereits an Ridv‡n ergan-
genen Ruf nach Pionieren nochmals zu erheben und ihre Zahl von 557 auf 933 zu
erhšhen. Einzelheiten Ÿber die Zuweisung von Pionieren werden Ihrem Nationalen Geis-
tigen Rat jetzt zur sofortigen Bearbeitung Ÿbermittelt.
Die engagierte Antwort der Freunde auf den ersten Aufruf hat dazu gefŸhrt, da§ be-
reits 279 Pioniere auf ihrem Posten eingetroffen sind oder sich jetzt dorthin begeben. Den
Ÿbrigen wird dringend nahegelegt, sich so schnell wie mšglich aufzumachen, bevor das
Durcheinander und Chaos, das die alte Ordnung verschlingt, Verkehrs- und Verbindungs-
wege unterbricht und TŸren, die jetzt noch offenstehen, vor unseren Augen zugeschlagen
werden. Es ist unsere inbrŸnstige Hoffnung, da§ bis zur Mitte des FŸnfjahresplanes, also
bis zur Feier des Geburtstags des B‡b am 20. Oktober 1976, die meisten, wenn nicht alle
933 Posten besetzt sein werden.
Wir erneuern unseren Appell an die einzelnen GlŠubigen wie auch an die Nationa-
len und šrtlichen Geistigen RŠte, dem Internationalen Hilfsfonds gro§zŸgige Unter-
stŸtzung zu gewŠhren. Dieser Fonds wird nicht nur ein bedeutender Beitrag zur
schnellen †bersiedlung des dringend benštigten Heeres von Pionieren sein, sondern
auch den Strom von Reiselehrern speisen und unterhalten, deren Anstrengungen den
AnhŠngern Bah‡'u'll‡hs in allen Teilen der Welt eine ganz wesentliche StŸtze sein wer-
den.
Wir beten an der Heiligen Schwelle fŸr Ihre FŸhrung und StŠrkung. Mšge Bah‡'u'll‡h
alle beseelen, die sich erheben, und sie auf dem Pfade Seines Dienstes leiten.
14. Januar 1975
Erwerb des heiligen Hauses in `Akka?
Mit Freude teilen (wir den) erfolgreichen Abschlu§ (der) langwierigen und schwierigen
Verhandlungen mit, die (zum) kŠuflichen Erwerb (des) heiligen Hauses (des) Mittelpunk-
tes des BŸndnisses `Abdu'l-Bah‡ (und) Geburtsort (des) geliebten HŸters Shoghi Effendi
gefŸhrt haben. (Dieses) historische GrundstŸck neben (den) Kasernen (des) heiligsten
GefŠngnisses umfa§t (eine) FlŠche von etwa 7 000 qm (und) schlie§t auch andere GebŠu-
de dieses Komplexes mit ein, (so da§ der) stŠndige Schutz (dieses) Hauses gewŠhrleistet
(ist), (das) von vielen Pilgern besucht wurde (und wo um die) Jahrhundertwende (der) his-
torische Besuch (der) ersten westlichen Pilgergruppe (stattfand).
Es werden jetzt PlŠne vorbereitet (fŸr die) Restaurierung (des) heiligen Hauses (und
die) Verschšnerung (des) GelŠndes als weiterer Pilgerort (im) Weltzentrum, sobald (es
4. MŠrz 1975 - Das Haus von `Abdu'll‡h P‡sh‡
47
die) UmstŠnde (und die) finanziellen Mittel erlauben. (Wir) danken Bah‡'u'll‡h demŸtig
(fŸr) diesen gro§en Segen.
4. MŠrz 1975 - Das Haus von `Abdu'll‡h P‡sha?
Mit diesem Haus sind einige der bewegendsten, dramatischsten und historisch bedeut-
samsten Ereignisse des Heroischen Zeitalters unseres Glaubens verknŸpft. Es trŠgt den
Namen des Gouverneurs von `Akk‡, der es wŠhrend seiner Amtszeit von 1820 - 1832 er-
baute und als offiziellen Amtssitz benutzte. Es steht in der Nordwestecke der Stadtmauer
von `Akk‡, zum Meer hin gelegen, in direkter Nachbarschaft der Zitadelle, in der
Bah‡'u'll‡h gefangen war. Das HauptgebŠude hat die Form eines L, und seine Au§enfron-
ten weisen nach SŸden und Osten. Es hat im wesentlichen zwei Stockwerke, doch ist der
Aufbau unregelmŠ§ig. Am Innenwinkel befinden sich Balkone, freiliegende Treppen, ein
Badehaus und ein Brunnen. Das gesamte Anwesen umfa§t weite Hšfe und ist im Westen
- seewŠrts - von einer Mauer begrenzt, die sich vom sŸdlichen Ende ostwŠrts in Richtung
des Zentrums von `Akk‡ fortsetzt, dabei bildet sie nach wenigen Metern die Begrenzung
einer schmalen Stra§e. Am šstlichen Ende dieser Mauer, noch innerhalb des Grund-
stŸcks, steht ein gro§es GebŠude, das vom Gouverneur von `Akk‡ gerade zu der Zeit be-
wohnt wurde, als `Abdu'l-Bah‡ im HauptgebŠude wohnte, und dessen nordwŠrts
gelegene Fenster eine stŠndige Kontrolle von `Abdu'l-Bah‡s TŠtigkeiten gestatteten. Ne-
ben diesem Haus ist eine kleine Moschee. Die šstliche Grenze des Anwesens wird von
einer Reihe HŠuser gebildet, deren westliche Front sich direkt zum Innenhof hin šffnet,
so da§ sich noch zusŠtzlich gute Gelegenheiten zur †berwachung des Meisters ergaben.
Eine Šhnliche HŠuserreihe zieht sich von der nordšstlichen Ecke entlang der nšrdlichen
Begrenzung bis hin zum lŠngeren FlŸgel des Haupthauses, der sich an dieser Stelle nach
Norden zu in mehrere untereinander verbundene GebŠude erweitert, wodurch eine gro§e,
unregelmŠ§ige Ausbuchtung der nšrdlichen Begrenzung entsteht. Das westliche Ende
der Nordgrenze bildet ein kurzes MauerstŸck, das die Umfassung an der Nordwestecke
zur Westmauer hin abschlie§t. Gro§e Stallungen, Wagenschuppen und VorratsrŠume lie-
gen an der sŸdlichen Grenze.
In diesem Haus nahm `Abdu'l-Bah‡ fŸnfzig Mondjahre nach dem MŠrtyrertod des
B‡b im Januar 1899 das GefŠ§ entgegen, das Seine geheiligten und kostbaren †berreste
barg. Es gelang ihm, diese so lange zu verbergen, bis es mšglich war, sie in allen Ehren
an ihrem endgŸltigen Ruheplatz im Herzen des Karmel zu bestatten. In diesem Haus wur-
de `Abdu'l-Bah‡ in der Zeit Seiner erneuten Einkerkerung gefangen gehalten. In Gott geht
vorŸber beschreibt Shoghi Effendi Seine Lebensbedingungen zu dieser Zeit:
È... Selbst Seine zahlreichen Freunde und Bewunderer nahmen damals wŠhrend
der stŸrmischsten Tage davon Abstand, Ihn zu besuchen, aus Furcht, sie kšnnten
mit hineingezogen werden und den Verdacht der Behšrden auf sich lenken. Zur
Zeit, da es am trŸbsten aussah, stand an manchen Tagen und NŠchten Sein Haus,
das doch lange Jahre hindurch der Mittelpunkt emsigen Treibens gewesen war,
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
48
všllig verlassen da. SpŠhposten hielten insgeheim oder auch ganz offen rings um
Seinen Wohnsitz Wache, belauerten jede Seiner Bewegungen und nahmen Seiner
Familie jegliche Bewegungsfreiheit.Ç
Trotz dieser unruhigen Zeiten leitete Er von diesem Haus aus den Bau des Grabmals
des B‡b am Berg Karmel, erbaute in dessen Schatten Sein eigenes Haus in Haifa und spŠ-
ter das Pilgerhaus, erlie§ Anweisungen fŸr die Wiederherstellung des heiligen Hauses des
B‡b in Sh’r‡z und fŸr die Errichtung des ersten Mashriqu'l-Adhk‡r der Welt in `Ishq‡b‡d.
Wiederum ist der HŸter die Quelle, aus der wir von der unausgesetzten AktivitŠt des
Meisters zu jener Zeit erfahren:
È... Augenzeugen haben berichtet, da§ Er wŠhrend dieser bewegten, gefahrvollen
Periode Seines Lebens manchmal an einem einzigen Tag neunzig Briefe eigen-
hŠndig schrieb. Und manche Nacht habe Er vom Einbruch der Dunkelheit bis zur
MorgendŠmmerung allein in Seinem Schlafzimmer verbracht und dabei die Kor-
respondenz erledigt, zu der Ihm die mannigfachen Verpflichtungen des Tages
keine Zeit gelassen hatten.Ç
In diesem Haus hielt Er auch Seine berŸhmten TischgesprŠche, die gesammelt und
spŠter unter dem Titel Beantwortete Fragen veršffentlicht wurden. In diesem Haus und in
den dunkelsten Stunden einer Zeitspanne, die der geliebte HŸter als Èden dramatischsten
Abschnitt Seines WirkensÇ kennzeichnet, schrieb Er Èauf der Hšhe und in der Vollkraft
Seines LebensÇ den ersten Teil Seines Testaments nieder, der den Grund fŸr die Verwal-
tungsordnung legt, die nach Seinem Ableben entstehen sollte, und ihre HauptzŸge um-
rei§t. In diesem Haus offenbarte Er das hšchst bedeutsame Tablet an den Vetter des B‡b
und Haupterbauer des Tempels in `Ishq‡b‡d, ein Sendschreiben, dessen Tragweite wir
erst dann werden voll ermessen und wŸrdigen kšnnen, wenn kŸnftige Geschehnisse vor
unseren Augen abrollen, und in dem `Abdu'l-Bah‡ - wie Shoghi Effendi bezeugt - Èin er-
greifenden Worten die unerme§liche Grš§e der Offenbarung des B‡b verkŸndete, in Vo-
rausschau des Aufruhrs, den ihre Feinde aus nah und fern in der Welt heraufbeschwšren
sollten, deutliche Warnungen aussprach sowie in bewegter Sprache den Sieg verhie§, den
die FackeltrŠger des BŸndnisses schlie§lich Ÿber sie erringen wŸrden.Ç
WŠhrend der zwšlf Jahre, in denen `Abdu'l-Bah‡ dieses Haus bewohnte, bewies Er
den wahren Adel Seiner gšttlichen Natur. Er Ÿberwand Ha§ mit Liebe, behielt ohne Er-
mŸdung und gegen stŠndig wachsenden Widerstand das Steuer der Sache Seines Vaters
in der Hand, erwies den Armen und Kranken angesichts von Fanatismus, Eifersucht und
Feindseligkeit Seine unendliche FŸrsorge und Ÿberwand mit unerschŸtterlichem Gleich-
mut die schwerste Krise Seines Lebens. Die Worte des HŸters legen dafŸr Zeugnis ab:
... Sooft einmal eine Ruhepause in dem Sturm eintrat, der Ihn umtobte, versammelten
sich an Seinem Tisch Pilger, Freunde und Suchende aus den meisten der eben erwŠhnten
LŠnder. Unter ihnen befanden sich Vertreter des Christentums, des Isl‡m, des Judentums,
der zoroastrischen Religion, ferner Hindus und Buddhisten. An die Armen, die Seine TŸr
belagerten und sich im Hof Seines Hauses drŠngten, teilte Er trotz aller Gefahren, von de-
4. MŠrz 1975 - Das Haus von `Abdu'll‡h P‡sh‡
49
nen Er stŠndig umgeben war, jeden Freitagmorgen mit eigener Hand Almosen aus. Er tat
dies so regelmŠ§ig und gro§zŸgig, da§ man Ihn allgemein Èden Vater der ArmenÇ nannte.
Nichts vermochte in jenen stŸrmischen Tagen Sein Vertrauen zu erschŸttern. Er lie§ sich
durch nichts in Seinem Dienst an den Hilflosen, den Waisen, Armen, Kranken und Un-
terdrŸckten behindern. Nichts vermochte Ihn davon abzuhalten, persšnlich die aufzusu-
chen, die verhindert oder zu verschŠmt waren, Seine Hilfe in Anspruch zu nehmen. ... So
unerschŸtterlich war der Gleichmut `Abdu'l-Bah‡s, da§, wŠhrend rings um Ihn her Ge-
rŸchte umgingen, Er wŸrde vielleicht ins Meer geworfen, nach F’z‡n in Tripolis verbannt
oder am Galgen aufgehŠngt, man Ihn sehen konnte, wie Er zum Erstaunen Seiner Freunde
und unter dem Gespštt Seiner Feinde seelenruhig in Seinem Garten BŠume und Reben
pflanzte, deren FrŸchte Er dann spŠter, als der Sturm vorŸber war, von Seinem getreuen
GŠrtner Ism‡'’l 'Aq‡ pflŸcken lie§, um sie eben diesen Freunden und Feinden anzubieten,
wenn sie Ihn besuchten.
In diesem Haus wurde das Kind geboren, das dazu bestimmt war, die Geschicke des
Glaubens sechsunddrei§ig Jahre lang in HŠnden zu halten und sein Ègeliebter HŸterÇ zu
werden; das Kind, das von seinem Gro§vater ÈShoghiÇ genannt wurde, unter Seiner lie-
bevollen und sorgenden Obhut aufwuchs und zum EmpfŠnger Seiner Tablets wurde.
Als Bah‡'u'll‡h 1892 verschied, blieb das Landhaus in Bahj’ im Besitz des ErzbŸnd-
nisbrechers, des Halbbruders des Meisters, Mu.hammad-`Al’, und weiterer Mitglieder
dieses Zweiges der Familie von Bah‡'u'll‡h. `Abdu'l-Bah‡ und die Mitglieder Seiner Fa-
milie einschlie§lich Seiner Schwester von erhabenem Rang, dem Grš§ten Heiligen Blatt,
blieben im Haus von `Abbœd, das weiterhin `Abdu'l-Bah‡s offizieller Wohnsitz war. Im
fŸnften Jahr nach dem Hinscheiden Bah‡'u'll‡hs heirateten die beiden Šltesten Tšchter
`Abdu'l-Bah‡s, und es stellte sich schnell heraus, da§ der bewohnbare Teil des Hauses
von `Abbœd fŸr die vergrš§erte Familie viel zu klein war. Mit der Ihm eigenen Energie
schritt `Abdu'l-Bah‡ zur Tat und erreichte es in den Monaten vor der Geburt Shoghi Ef-
fendis, zunŠchst das HauptgebŠude und spŠter auch die SeitenflŸgel von `Abdu'll‡h P‡s-
h‡s Haus zu mieten, das Er zu Seinem offiziellen Wohnsitz machte. So kam es dazu, da§
Shoghi Effendi im Jahr 1897 im selben Haus geboren wurde (in einem oberen Raum des
nach SŸden gelegenen FlŸgels), in dem Ereignisse stattfanden, die von solch lebenswich-
tiger Bedeutung fŸr den Glauben und die Zukunft der Menschheit waren.
†ber die Kindheit und die Erziehung des HŸters schreibt Amatu'l-Bah‡ Ruh’yy’h
Kh‡num in dem Buch Die unschŠtzbare Perle:
Es mag unehrerbietig klingen zu sagen, da§ der HŸter ein mutwilliges Kind war, aber
er selbst sagte mir, er sei der anerkannte RŠdelsfŸhrer aller anderen Kinder gewesen. Von
ŸberschŠumend guter Laune, voller Begeisterung und Wagemut, voller Lachen und Witz
war der kleine Junge bei so manchem Streich der AnfŸhrer. Immer wenn etwas im Gange
war, steckte Shoghi Effendi dahinter! Diese grenzenlose Energie war oft eine Quelle der
Sorge, wenn er die langen Treppen mit den hohen Stufen, die zum Obergescho§ des Hau-
ses fŸhrten, wie verrŸckt herauf und herunter rannte, zum Entsetzen der Pilger, die unten
darauf warteten, den Meister zu treffen. Sein †berschwang war nicht zu bŠndigen, und
im Kind war schon dieselbe Kraft, die den Mann befŠhigte, ein so unermŸdlicher und un-
nachgiebiger Oberbefehlshaber der Truppen Bah‡'u'll‡hs zu sein, sie von Sieg zu Sieg zu
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
50
fŸhren, ja sogar zur geistigen Eroberung des ganzen Erdballs. Wir haben einen sehr zu-
verlŠssigen Zeugen fŸr diese Eigenschaften des HŸters, nŠmlich Abdu'l-Bah‡ selbst, der
auf einen gebrauchten Umschlag zur Freude Seines kleinen Enkels diesen Satz schrieb:
ÈShoghi Effendi ist ein kluger Mann - aber er rennt sehr viel herum!Ç ...
In den Tagen von Shoghi Effendis Kindheit stand man gewšhnlich in der Morgen-
dŠmmerung auf und verbrachte die erste Stunde des Tages im Zimmer des Meisters, wo
Gebete gesprochen wurden und die Familie mit Ihm zusammen frŸhstŸckte. Die Kinder
sa§en ehrfŸrchtig auf dem Fu§boden mit verschrŠnkten Beinen und vor der Brust ge-
kreuzten Armen; auf Bitten hin sangen sie fŸr `Abdu'l-Bah‡; es gab kein Schreien oder
unziemliches Benehmen. Zum FrŸhstŸck gab es Tee, der in einem summenden russischen
Messingsamowar aufgebrŸht und sehr hei§ und sehr sŸ§ in kleinen KristallglŠsern ser-
viert wurde, und dazu trockenes Wei§brot und ZiegenmilchkŠse.
In diesem Haus traf auch die erste historische Pilgergruppe aus dem Westen im Win-
ter 1898 - 1899 mit dem Meister zusammen, und hier suchten viele andere aus dem Osten
wie aus dem Westen Seine Gegenwart. Einige von ihnen haben denkwŸrdige Beschrei-
bungen ihrer Erlebnisse mit `Abdu'l-Bah‡ und diesem Haushalt hinterlassen. Ella Goo-
dall Cooper, eine der ersten amerikanischen GlŠubigen, berichtet folgendes:
ÈEines Tages ... hatte ich mich zu den Damen der Familie im Raum des Grš§ten
Heiligen Blattes zum Morgentee begeben. Der geliebte Meister sa§ in Seiner
Lieblingsecke auf dem Diwan, von wo aus Er durch das Fenster zu Seiner Rech-
ten Ÿber die WŠlle und auf das blaue Mittelmeer dahinter schauen konnte. Er war
damit beschŠftigt, einige Tablets zu schreiben, und die friedliche Stille des Rau-
mes wurde nur unterbrochen vom Summen des Samowars, an dem eine der jun-
gen Dienerinnen, die auf dem Fu§boden sa§, Tee kochte.Ç
Thornton Chase, der erste amerikanische GlŠubige, schreibt in seinem Erinnerungs-
buch In Galilee:
ÈDa§ wir unser Ziel erreicht hatten, wu§ten wir erst, als wir aus dem Eingang ei-
nen persischen Herrn, dann noch einen und einen dritten hervortreten sahen, die
uns zulŠchelten. Wir stiegen aus, und sie fŸhrten uns durch den aus roten Ziegeln
gemauerten Eingangsbogen in einen offenen Hof, Ÿber diesen hinweg und Ÿber
eine lange Steintreppe mit alten, zerbrochenen Stufen zum obersten Stockwerk.
Dort gelangten wir in einen kleinen, mauerumgebenen Hof, der zum Himmel of-
fen war; hier lag das fŸr uns bestimmte Zimmer, das an den Raum `Abdu'l-Bah‡s
angrenzte. Die GebŠude sind alle wei§ getŸncht und verputzt, und alles trŠgt den
Anschein eines GefŠngnisses.
Aus unserem Fenster auf der Seeseite des Hauses sah man Ÿber den Garten und
das Zelt von `Abdu'l-Bah‡. Der Garten wird auf einer Seite vom Haus des Gou-
verneurs begrenzt, von dem aus man ihn Ÿberblickt, und auf der anderen Seite
vom inneren Festungswall. Einige Schritte hinter diesem ist der Šu§ere Wall ge-
gen die See, und zwischen diesen sind die Kanonen und die stŠndig besetzten
4. April 1975 Ridv‡n-Botschaft
51
Wachtposten. Ein Schilderhaus steht an einer Ecke der Mauer und des Gartens;
von hier aus kann die Wache das GelŠnde und das Zelt Ÿbesehen, in dem `Abdu'l-
Bah‡ durchreisende Besucher empfŠngt sowie die Beamten, die oft bei ihm vor-
sprechen. So kšnnen alle seine Verrichtungen au§erhalb des Hauses vom Gouver-
neur aus dessen Fenstern und von den Wachsoldaten beobachtet werden.
Vielleicht ist dies ein Grund, weshalb die Beamten so oft seine Freunde werden.
Kein Mensch, der Menschlichkeit, Gerechtigket oder Barmherzigkeit in seinem
Herzen hegt, kann `Abdu'l-Bah‡ lange beobachten, ohne ihn zu bewundern und
zu lieben wegen seiner wunderbaren Eigenschaften, die er stŠndig zeigt!Ç
Mary Hanford Ford veršffentlichte einen Bericht Ÿber ihre Pilgerreise zu diesem
Haus in Star of the West, Band XXIV:
ÈDer kleine Raum, in dem ich wohnte und in dem die wichtigen GesprŠche mit
`Abdu'l-Bah‡ stattfanden, war von einfachster Art. Der Fu§boden war mit Matten
abgedeckt, das schmale Eisenbett und der eiserne WaschstŠnder mit gro§em und
kleinem Loch fŸr SchŸssel und Krug waren von der ungeziefersicheren Art, an
die ich schon gewšhnt war. Alles war peinlich sauber, und es gab ausreichend kla-
res Wasser zum Trinken wie zum Baden. Aus einem gro§en Fenster sah man Ÿber
die gro§e Stadtmauer auf das blaue Mittelmeer, davor stand ein Diwan, auf dem
`Abdu'l-Bah‡ sa§, wenn Er mich besuchte.Ç
Der handgreifliche Sieg, den `Abdu'l-Bah‡ gegen Verfolgung, Intrigen, Ha§ und Ver-
unglimpfung errungen hatte, denen Er sich in den zwšlf Jahren Seines Aufenthaltes im
Hause von `Abdu'll‡h Pash‡ gegenŸbersah, wurde deutlich sichtbar, als Er nach Seiner
Freilassung im Jahre 1908 Seinen neuen Wohnsitz in Haifa bezog. Zu dieser Zeit war der
kŸnftige HŸter ein Junge von elf Jahren, aber seine Ernennung war, obwohl ein noch
wohlgehŸtetes Geheimnis, von `Abdu'l-Bah‡ bereits vollzogen worden in dem Teil Sei-
nes Testamentes, den Er in diesem Haus offenbart hatte.
Wenn wir die au§ergewšhnliche Konzentration mŠchtiger KrŠfte und Ereignisse be-
trachten, die mit diesem Haus verbunden sind, so erwarten wir begierig den Tag, an dem
es wieder instandgesetzt und fŸr Pilger zugŠnglich sein wird, die aus seiner AtmosphŠre,
seinem Boden und seinen geheiligten WŠnden den Duft einer ruhmvollen Vergangenheit
einatmen mšgen.
4. April 1975
Ridv‡n-Botschaft
AnlŠ§lich (des) grš§ten Festes betrachten wir mit dankbarem Herzen (die) Leistungen
(des) ersten Jahres (des) FŸnfjahresplanes (und die) Wahl (von) fŸnf neuen Nationalen
Geistigen RŠten (an) diesem Ridv‡n, (davon) vier in Afrika, einer in Asien. Trotz (des
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
52
sich) verschlechternden Zustandes einer todgeweihten Zivilisation (und trotz der) Bewei-
se (sich) verdichtender Wolken weitverbreiteten Widerstandes (gegen die) gšttliche Bot-
schaft drŠngen (die) GlŠubigen (in der) ganzen Welt voran (zur) ErfŸllung (der) Ziele.
Dreihundertsechsundachtzig Pioniere bereits auf dem Posten; einhundertzweiundfŸnfzig
bereiten Umsiedlung vor.
(Das) neue weltweite Programm fŸr Lehrreisen, (das) vom Internationalen Lehrzent-
rum entworfen (wurde), wird nun von (den) Nationalen Geistigen RŠten nach Absprache
(mit den) Beratern in Angriff genommen. (Die) geliebten HŠnde (der) Sache, (die den)
Heerscharen (des) Lichtes voranschreitende Vorhut, geben (den im) gšttlichen Weinberg
arbeitenden Freunden stŠndig liebevolle FŸhrung, Ermutigung (und) Schutz. (Das) Welt-
zentrum des Glaubens (wurde) reich gesegnet durch (den) Erwerb (des) heiligen Hauses
(des) Meisters (und zugleich) Geburtshauses Shoghi Effendis, (das) innerhalb (der) Mau-
ern `Akk‡s (liegt); (ferner) wird (es) bald (den) Beginn (der) Ausschachtungsarbeiten (fŸr
die) Fundamente (des) stŠndigen Sitzes (des) Universalen Hauses (der) Gerechtigkeit auf
(dem) heiligen Boden (am) Hang (des) Berges Karmel erleben. In Italien (steht die) Un-
terzeichnung (eines) Vertrages (Ÿber den fŸr dieses) majestŠtische GebŠude benštigten
Marmor bevor. Zu diesem kritischen Zeitpunkt (in der) menschlichen Geschichte stellen
(die) drei Hauptanliegen (des) Planes und seine spezifischen Ziele (eine) klare (und) ein-
dringliche Herausforderung an jeden einzelnen Bah‡'’ - Erwachsene, Jugendliche (oder)
Kinder - , jede Bah‡'’-Familie, jede šrtliche Gemeinde und vor allen an jeden šrtlichen
Geistigen Rat dar, dessen Entwicklung lebenswichtig ist (fŸr den) Erfolg (des) FŸnfjah-
resplanes und (fŸr die) fortschreitende Entfaltung (der) gšttlich verordneten Bah‡'’-Ge-
sellschaft. Mšgen (sich die) verbleibenden dreihundertfŸnfundneunzig Pioniere
schnellstens erheben und (ein) Heer (von) Freiwilligen (auf das) neu eršffnete Reiselehr-
programm antworten. Nationale (und) šrtliche RŠte (und die) einzelnen GlŠubigen (wer-
den) dringend gebeten, Zeit, MŸhe (und) reichliche materielle Mittel rŸckhaltlos (zur)
VerfŸgung (zu) stellen, (um) jede Phase (der) DurchfŸhrung (des) Planes (im) kommen-
den Jahr (zu) unterstŸtzen. Rufen (die) GlŠubigen (in) jedem Land auf, (sich) uns (im) Ge-
bet anzuschlie§en (mit der) flehenden Bitte (an die) Gesegnete Schšnheit um FŸhrung,
BestŠtigung (und) Schutz (fŸr) Seine ergebenen AnhŠnger in ihren hingebungsvollen Be-
mŸhungen, ihre Seelen (zu) reinigen, Sein Banner aufzurichten (und) Seiner Sache (zu)
dienen.
25. Mai 1975
Ziele des FŸnfjahresplanes - Standortbestimmung
Ein FŸnftel der Zeit des FŸnfjahresplanes ist abgelaufen - wir haben damit einen grš§eren
Meilenstein in der Entfaltung dieses Planes passiert. Jeder Nationale Geistige Rat sollte
hier einen Moment innehalten und seinen aktuellen Stand bestimmen, ebenso den seiner
Gemeinde, die er reprŠsentiert und der er dient, um den Fortschritt des Planes in bezug
auf die Ziele zu ermitteln.
25. Mai 1975 Ziele des FŸnfjahresplanes - Standortbestimmung
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Um den Nationalen Geistigen RŠten bei dieser Bestimmung behilflich zu sein, senden
wir Ihnen den folgenden Bericht, der unter verschiedenen †berschriften unsere EindrŸ-
cke und Kommentare hinsichtlich der DurchfŸhrung bestimmter Ziele des Planes skiz-
ziert. Einzelne Punkte werden Sie vielleicht nicht direkt betreffen, trotzdem dŸrften sie
von Interesse fŸr Sie sein. Jeder Nationale Geistige Rat sollte im Hinblick auf die ihm zu-
geteilten Ziele entscheiden, wie weit unsere Beobachtungen fŸr seine Arbeit von Bedeu-
tung sind.
Lehren - Verbreitung und Festigung
Das Lehren des Glaubens umfa§t viele weitgefŠcherte AktivitŠten; sie alle sind fŸr
den Erfolg notwendig, und jede einzelne stŠrkt alle Ÿbrigen. Immer und immer wieder
hat der geliebte HŸter betont, da§ Verbreitung und Festigung eng verwandte und un-
trennbare Aspekte des Lehrens sind, die parallel zueinander fortschreiten mŸssen; trotz-
dem hšrt man noch GlŠubige, die den Nutzen des einen gegen den des anderen
ausdiskutieren. Das Ziel des Lehrens ist noch nicht vollstŠndig erreicht, wenn eine Per-
son erklŠrt, sie habe Bah‡'u'll‡h als die Manifestation Gottes fŸr dieses Zeitalter aner-
kannt. Ziel des Lehrens ist es, die Menschen zur gšttlichen Botschaft hinzuziehen, sie
mit dem Geist der Botschaft so zu erfŸllen, da§ sie sich ihrem Dienste weihen, da§ diese
Welt zu einer anderen Welt und ihre Menschen zu anderen Menschen werden. Unter
diesem Gesichtspunkt stellt eine ErklŠrung als GlŠubiger nur einen Meilenstein auf dem
Wege dar - wenngleich einen sehr wichtigen. Das Lehren kann man auch damit verglei-
chen, da§ in den Herzen der Menschen ein Feuer - das Feuer des Glaubens - angefacht
wird. Wenn dieses Feuer aber nur brennt, solange man ein Streichholz daran hŠlt, dann
kann man noch nicht behaupten, man habe ein Feuer angezŸndet; um entzŸndet zu sein,
mu§ das Feuer von selbst weiterbrennen. SpŠter kann mehr Brennstoff zugegeben und
die Flamme weiter entfacht werden; doch ein Feuer, das wirklich entzŸndet wurde, wird
nicht vom erstbesten Windhauch ausgelšscht - selbst wenn man es fŸr eine Weile allein-
gelassen hat.
Das Ziel aller Bah‡'’-Institutionen und Bah‡'’-Lehrer ist es daher, immer neue Gebiete
und Gesellschaftsschichten zu erschlie§en. Dies mu§ so grŸndlich geschehen, da§, wenn
der Funke des Glaubens die Herzen der neuen GlŠubigen entflammt hat, diese auch wei-
terhin gelehrt werden, bis sie ihre Verantwortung als Bah‡'’ auf sich nehmen und sich an
der Lehrarbeit und an den administrativen Aufgaben des Glaubens beteiligen - und sogar
dann mŸssen sie noch weiter gelehrt werden.
In vielen Gebieten der Welt nahmen in letzter Zeit Tausende von Menschen den Glau-
ben in so kurzer Zeit an, da§ es Ÿber die Kraft der bestehenden Bah‡'’-Gemeinden ging,
diese NeuerklŠrten ausreichend zu vertiefen. In diesen Gebieten mŸssen die Menschen
anhand von gezielten PlŠnen in ihrem VerstŠndnis des Glaubens stetig vertieft werden, so
da§ ihre Gemeinden baldmšglichst zu gro§en Kraftquellen fŸr die Arbeit des Glaubens
werden und die Merkmale des Bah‡'’-Lebens zu zeigen beginnen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
54
Das Erreichen entlegener Gebiete - eine unmittelbare Aufgabe
Gleichzeitig steht die weltweite Bah‡'’-Gemeinde vor einer Aufgabe von grš§ter
Dringlichkeit. Als Shoghi Effendi den Zehnjahresfeldzug bekanntgab, forderte er die
GlŠubigen auf, Èdie Fackel des Glaubens in so entlegene, so zurŸckgebliebene und un-
wirtliche Gegenden zu tragen, da§ weder das Licht des Christentums noch das des Isl‡m,
auch nach vielen Jahrhunderten nicht, dorthin vordringen konnteÇ. Solche Gebiete gibt es
noch heute in LŠndern wie Neu-Guinea, im Herzen von Afrika und im Amazonasbecken
in SŸdamerika. In dem Ma§e, wie sich der Einflu§ der Zivilisation verbreitet, werden die
jahrhundertealten Lebensformen der Bewohner dieser Gegenden unvermeidlich ausster-
ben, und die Einwohner werden schnell von den materialistischen Ideen einer niederge-
henden Zivilisation angesteckt werden. Es ist unsere dringende Pflicht, diesen Menschen
die Botschaft Bah‡'u'll‡hs zu bringen, solange sie noch ein reines Herz haben und aufnah-
mebereit sind, und sie so auf die neue Welt vorzubereiten, die auf sie zukommt.
Das Lehren von VolksstŠmmen und Minderheiten
Au§er den StŠmmen in diesen entlegenen Teilen der Welt gibt es StŠmme und Min-
derheiten, die inmitten anderer Kulturvšlker ihre traditionelle Lebensweise beibehalten
haben. Nur zu oft werden diese Menschen von den Angehšrigen der Nationen, unter de-
nen sie leben, verachtet oder ignoriert; wir dagegen sollten uns ihnen zuwenden, sollten
sie die Sache Gottes lehren und die Bah‡'’-Gemeinden der LŠnder, in denen sie leben,
durch ihre Mitgliedschaft bereichern. Dieses Ziel ist so wichtig, da§ jeder Nationale Geis-
tige Rat die Erfordernisse fŸr das Lehren eines jeden dieser verschiedenen StŠmme und
Gruppen innerhalb seines Gebietes studieren sollte. Er sollte zu diesem Zweck einen Aus-
schu§ einsetzen - wo erforderlich und wŸnschenswert, sogar einen besonderen Ausschu§
fŸr jede dieser Minderheiten - und eine Reihe gutgeplanter, weitreichender LehrfeldzŸge
in Gang setzen mit dem Ziel, diese Gruppen dem Glauben Bah‡'u'll‡hs zuzufŸhren und
die Bah‡'’-Verwaltungs-und-Gesellschaftsordnung unter ihnen aufzubauen.
Das Pionieren
Gro§e und herausfordernde Lehrmšglichkeiten bieten sich oft fern von den gro§en,
fest etablierten Bah‡'’-Gemeinden; dies gilt besonders fŸr viele VolksstŠmme. Pioniere
und Reiselehrer sind daher von grš§ter Wichtigkeit fŸr die ErfŸllung von LehrplŠnen.
Nicht immer fŠllt es schwer, die ideale Lšsung fŸr ein bestimmtes Lehrproblem zu erken-
nen; doch diese idealen Lšsungen sind selten durchfŸhrbar, und im allgemeinen haben
diejenigen RŠte die hervorragendsten Ergebnisse erzielt, die die Fertigkeit entwickelten,
aus den vorhandenen Mitteln das Beste zu machen und die ihnen zugŠngliche Hilfe zu
nutzen. Pioniere haben zum Beispiel sehr unterschiedliche Mšglichkeiten, unterschiedli-
che Fertigkeiten, unterschiedliche Probleme und Verpflichtungen. Ein Nationaler Rat
kann z.B. zu der Erkenntnis gekommen sein, da§ er fŸr ein entlegenes Dorf unbedingt ein
finanziell unabhŠngiges Ehepaar benštigt, das einen regelmŠ§igen Unterricht fŸr die an-
25. Mai 1975 Ziele des FŸnfjahresplanes - Standortbestimmung
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sŠssigen GlŠubigen durchfŸhrt; statt dessen erhŠlt er zwei alleinstehende Damen mittle-
ren Alters, die fŸr ihren Unterhalt arbeiten mŸssen und nur in einer der grš§eren StŠdte
Arbeit finden. Anstatt zu verzweifeln, wird ein erfinderischer Rat sofort prŸfen, ob die
Anwesenheit einer oder beider Damen in einer Stadt es einem - oder sogar mehreren - der
dort ansŠssigen GlŠubigen ermšglicht, in diese Dorfgegend zu pionieren. Selbst wenn
diese Rechnung nicht aufgehen sollte, wird der Rat trotzdem den beiden Pionieren bei ih-
rer Ansiedlung in jeder Weise behilflich sein und ihre Dienste weitestgehend in Anspruch
nehmen, Dienste, die auf lange Sicht von unschŠtzbarem Wert fŸr die nationale Gemein-
de sein kšnnen.
Es gibt verschiedene Arten des Pionierens, und sie sind ohne Frage alle notwendig und
fŸr die Lehrarbeit von gro§em Nutzen. Da ist erstens der Pionier, der in ein bestimmtes
Land geht, den Rest seines Lebens dort dem Dienst am Glauben weiht und schlie§lich sein
Haupt in diesem Land zur Ruhe legt. Zweitens der Pionier, der an einen bestimmten Platz
geht, dort solange heldenhaft dem Glauben dient, bis die ansŠssige Bah‡'’-Gemeinde fest
etabliert ist, und sich dann zu neuen Gefilden des Dienens begibt. Und drittens jene - z.B.
Jugendliche zwischen der Beendigung der Schulzeit und der Arbeitsaufnahme in dem von
ihnen gewŠhlten Beruf - , die fŸr eine bestimmte, begrenzte Zeit pionieren gehen.
Ideal ist es selbstverstŠndlich, wenn ein Pionier finanziell unabhŠngig vom Fonds an
dem von ihm gewŠhlten Posten steht oder diese UnabhŠngigkeit schnellstmšglich erreicht,
nicht nur, um sparsam mit den Finanzmitteln des Glaubens umzugehen, sondern weil ein
Bah‡'’-Prinzip aussagt, da§ jeder von uns arbeiten und den Unterhalt fŸr sich und seine Fa-
milie verdienen soll, wenn dies mšglich ist; und im Bah‡'’-Glauben gibt es nun einmal kei-
nen Beruf wie Pionier oder Lehrer, vergleichbar den hauptberuflichen Priestern und
Missionaren anderer Religionen. Trotzdem mu§ erkannt werden, da§ an einigen PlŠtzen,
an denen Pioniere dringend gebraucht werden, keine Arbeitsmšglichkeit fŸr sie besteht.
Entweder ist keine Arbeit in dieser Gegend vorhanden, oder die Arbeitserlaubnis wird dem
Pionier verweigert, weil er AuslŠnder ist. In solchen FŠllen ist es Šu§erst wichtig, da§ der
betreffende Rat dem Pionier so lange wie notwendig eine finanzielle Hilfe gewŠhrt.
Es gibt eine Reihe von Finanzierungsmšglichkeiten fŸr Pioniere in Gegenden, wo sie
keine Arbeit bekommen kšnnen. GlŠubige kšnnen gefunden werden, die finanziell unab-
hŠngig sind und in diese Gegend pionieren wollen; diese kšnnen dann von ihrem wie auch
immer gearteten Einkommen, wenn auch mŠ§ig, leben. Dann gibt es jene, die nach
Bah‡'u'll‡hs Gebot anstelle von Freunden pionieren, denen dies selbst nicht mšglich ist,
und deren Aufwendungen von diesen Freunden getragen werden. Es kšnnen GlŠubige ge-
funden werden, die fŸr eine bestimmte Zeit eine Gegend aufsuchen, unterhalten von dem
geringen Budget, das sich der Fonds leisten kann, und mit der klaren Vereinbarung, da§
sie nach Ablauf dieser Zeit von ihrem Pionierposten zurŸckkehren und wieder fŸr ihren
eigenen Unterhalt aufkommen; auf diese Weise kann eine Gegend durch verschiedene Pi-
oniere betreut werden, die einander ablšsen. Schlie§lich gibt es jene GlŠubigen, die bereit
sind, in einer entlegenen und unwirtlichen Gegend zu dienen, deren Alter oder Situation
es aber von Anfang an klarmacht, da§ sie nie mehr fŸr sich werden sorgen kšnnen. Wenn
der Bedarf dringend ist und nicht anderweitig gedeckt werden kann, so ist ein Rat auf je-
den Fall berechtigt, diese GlŠubigen zu unterhalten; doch mu§ er sich von Anfang an dar-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Ÿber im klaren sein, welches Ma§ an Verantwortung er fŸr unbestimmte Zeit auf sich
nimmt.
NatŸrlich schlie§en die verschiedenen Arten der Finanzierung von Pionieren sich
nicht gegenseitig aus. Eine Person kann sich z.B. teilweise selbst unterhalten und wird nur
in einem begrenzten Ma§e unterstŸtzt. Ein anderer Pionier geht vielleicht in eine Gegend
mit der Absicht, eine Arbeit zu finden, was ihm aber nicht gelingt; der Rat verlŠngert da-
raufhin wiederholt den Zeitraum der finanziellen UnterstŸtzung bis zu dem Zeitpunkt, wo
der Pionier Ÿberhaupt nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu unterhalten. In einem sol-
chen Fall mu§ der Rat den Proze§ sehr genau verfolgen, so da§ nicht auf der einen Seite
eine vom Rat nicht beabsichtigte, permanente Verpflichtung entsteht, und auf der anderen
Seite der Rat nicht ungerechterweise den finanziellen Unterhalt zu einem Zeitpunkt ein-
stellt, zu dem der Pionier arbeitsunfŠhig geworden ist und sich nicht mehr aus anderen
Mitteln unterhalten kann.
Reiselehrer
WŠhrend Pioniere fŸr eine sehr wertvolle StŠrkung einer Gemeinde Ÿber lŠngere
Zeit hinweg sorgen und oft den einzig mšglichen Weg darstellen, neue Gegenden zu er-
schlie§en - und hier sprechen wir nicht nur von Pionieren aus anderen LŠndern, sondern
auch von Pionieren im eigenen Land, von denen in den meisten LŠndern noch viel mehr
Gebrauch gemacht werden mu§ - , wird durch Reiselehrer eine zweite wesentliche StŠr-
kung der Arbeit erreicht. Wie in der Ridv‡n-Botschaft an alle GlŠubigen dargelegt, wird
jetzt ein neues Reiselehrprogramm in die Wege geleitet. Die nationalen RŠte und ihre
AusschŸsse mŸssen daher ein drei Punkte umfassendes Programm fŸr Reiselehrer ent-
wickeln. Erstens sollten innerhalb jeder Nationalen Gemeinde regelmŠ§ige Rundreisen
von ansŠssigen Reiselehrern stattfinden, d.h. von GlŠubigen, die der nationalen Ge-
meinde angehšren - ob Einheimische oder Pioniere - und die in der Lage und willens
sind, sich dieser Arbeit zu widmen. Zweitens sollte im Rahmen dieses Rundreisepro-
gramms auch fŸr geplante Besuche auswŠrtiger Reiselehrer vorgesorgt werden. Drittens
sollte jeder Nationale Rat eine Vermittlungsstelle einrichten und Ma§regeln geben, wie
unangekŸndigte auslŠndische Besucher sinnvoll einzusetzen sind oder wie kurzfristige
Angebote von einheimischen GlŠubigen zu nutzen sind, die, wenn ihre Arbeit gut orga-
nisiert wird, eine wertvolle Hilfe auf dem Gebiet des Reiselehrens und der Proklamation
darstellen. Eine solche Vermittlungsstelle mu§ natŸrlich die FŠhigkeiten der GlŠubigen,
die ihre Dienste anbieten, abschŠtzen kšnnen, da ein unerwartetes Angebot zwar oft
eine wertvolle Lehrmšglichkeit erschlie§t, andererseits aber auch gesagt werden mu§,
da§ Bah‡'’-Gemeinden manchmal durch die Ankunft reisender Bah‡'’ in ihrer Arbeit
eher behindert wurden, die, der mangelnden Sprache oder anderer GrŸnde wegen, fŸr
die Lehrarbeit in dem betreffenden Gebiet nicht geeignet waren. Freunde, die auf diese
spontane Weise reisen, kšnnen von sich aus wertvolle Lehrarbeit leisten, sollten aller-
dings nicht die Hilfe šrtlicher administrativer Institutionen erwarten, wenn diese Reise
nicht vorher abgesprochen war.
25. Mai 1975 Ziele des FŸnfjahresplanes - Standortbestimmung
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Korrespondenzkurse
Nur wenige Nationale Geistige RŠte haben das spezielle Ziel der Entwicklung und
DurchfŸhrung von Korrespondenzkursen erhalten. Gleichwohl kšnnte es auch fŸr alle
diejenigen Nationalen RŠte, deren Ziel es ist, ausgewŠhlte GlŠubige fŸr die Mithilfe bei
der Festigung šrtlicher Gemeinden zu schulen, lohnend sein, darŸber nachzudenken, ob
die Verwendung von Korrespondenzkursen ihnen bei der ErfŸllung dieses Zieles helfen
kann. Zum Beispiel kšnnte die erste Stufe nach der Auswahl der Kursteilnehmer in einem
Korrespondenz-Vertiefungskurs bestehen, der den Grad des Interesses und der FŠhigkeit
eines jeden Teilnehmers ermitteln und diesen zugleich auf den Besuch von Vorlesungen
und Arbeitsgemeinschaften vorbereiten wŸrde, die die zweite Stufe bilden. Der gesamte
Kursverlauf kšnnte so aus verschiedenen, aufeinander aufbauenden Stufen bestehen. Die-
se Kombination zweier Methoden hat den Vorteil, da§ sie dem Rat von vornherein zu der
Feststellung verhilft, welche Kursteilnehmer die FŠhigkeit und den Willen besitzen, den
Kurs fortzufŸhren; dies fŸhrt zu einer besseren Auswahl und hilft dem Rat sicherzugehen,
da§ die Kosten fŸr die Kurse und die ganze Organisation nur fŸr diejenigen aufgebracht
werden, die erwiesenerma§en Interesse und FŠhigkeit mitbringen.
Wirtschaftliche GrŸnde kšnnen dafŸr sprechen, die Vertiefungsklassen im kleineren
regionalen Rahmen abzuhalten, indem man z.B. verschiedene benachbarte šrtliche Ge-
meinden zusammenruft und einen oder mehrere Lehrer in diese Gegend schickt. Dies
kann škonomischer sein, als die ausgewŠhlten Kursteilnehmer z.B. in die Hauptstadt ein-
zuladen, wo man sie alle fŸr die Dauer des Kurses unterbringen und verpflegen mu§.
Lehrkonferenzen
Lehrkonferenzen kšnnen sehr wertvoll fŸr den Fortschritt der Sache sein. Ihr Ziel ist
es, die Bande der Einheit und gegenseitigen Verbundenheit unter den Freunden zu stŠr-
ken, ihr Engagement fŸr die Lehrarbeit und ihr Interesse an deren Fortschritt zu vertiefen
und als Magnete fŸr die Anziehung gšttlicher BestŠtigungen zu dienen. Au§erdem sind
sie Sammelpunkte fŸr die GlŠubigen, Zeugen fŸr die Lebenskraft ihrer Liebe zu
Bah‡'u'll‡h und ein mŠchtiges Werkzeug, um die Begeisterung und den geistigen Antrieb
zu wecken, die Interessen des Glaubens zu fšrdern.
Bestimmten Nationalen Geistigen RŠten, die noch nicht wie die Mehrheit so verfah-
ren, wurde das Ziel angewiesen, mindestens eine Nationale Lehrkonferenz pro Jahr abzu-
halten. Ziel dieser Konferenz ist es, zusŠtzlich zu der jŠhrlich stattfindenden
Nationaltagung ein nationales Ereignis von grš§erer Bedeutung zu schaffen, um das In-
teresse der Freunde anzuregen, ihre Anstrengungen neu zu orientieren und ihre Aufmerk-
samkeit auf die augenblicklich drŠngenden BedŸrfnisse des Plans zu lenken. Diese
Nationale Lehrkonferenz sollte daher einige Monate vor oder nach Ridv‡n stattfinden,
sonst verliert sie einen gro§en Teil der beabsichtigten Wirkung.
Da die acht Internationalen Konferenzen bald auf uns zukommen, ist es fŸr die Nati-
onalen RŠte wichtig, so bald als mšglich in Zusammenarbeit mit ihrem Kontinentalen Be-
rateramt zu entscheiden, ob die Veranstaltung einer Nationalen Konferenz kurz nach,
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
58
oder mšglicherweise auch direkt vor, der nŠchstgelegenen Internationalen Konferenz
sinnvoll und durchfŸhrbar ist. Je eher diese Entscheidung getroffen und bekanntgegeben
wird, desto grš§er wird die Teilnahme der ansŠssigen und auswŠrtigen Bah‡'’-Freunde
sein.
NachrichtenblŠtter
Obwohl im letzten Jahr in einigen LŠndern eine merkliche Verbesserung in Niveau
und RegelmŠ§igkeit der Herausgabe von Bah‡'’-Nachrichten festgestellt werden konnte,
mu§ der Entwicklung dieses Organs der Bah‡'’-Kommunikation in den meisten nationa-
len Gemeinden noch gro§e Aufmerksamkeit gewidmet werden. Ein besonderer Ausschu§
sollte ernannt werden, in dem auch Mitglieder des Nationalen Geistigen Rates durchaus
mitarbeiten kšnnen. Dieser sollte die nationalen Bah‡'’-Nachrichten zu einem mŠchtigen
Werkzeug des direkten und regelmŠ§igen Kontaktes zu den Freunden machen, das ihnen
Informationen vermittelt, ihr Interesse fŸr das Wachstum des Glaubens in der Welt und
innerhalb ihres nationalen Gebietes belebt und aufrechterhŠlt, sie an den PlŠnen, Hoff-
nungen und WŸnschen des Nationalen Geistigen Rates teilnehmen lŠ§t, ihnen die Kom-
mentare des Rates zu besonders wichtigen Entwicklungen Ÿbermittelt und die GlŠubigen
veranla§t, der Zukunft freudig und zuversichtlich entgegenzusehen. Die Tore der Kom-
munikation zwischen den Freunden, den šrtlichen Geistigen RŠten und dem Nationalen
Geistigen Rat sollten immer gešffnet sein. Diese Politik der Èoffenen TŸrÇ wird am krŠf-
tigsten durch die regelmŠ§ige Herausgabe eines interessanten und zum Herzen sprechen-
den Mitteilungsblattes unterstŸtzt. Wir freuen uns, da§ darŸber hinaus in einigen LŠndern
zusŠtzlich zu den nationalen Bah‡'’-Nachrichten noch regionale oder lokale Nachrichten-
blŠtter herausgebracht werden. In Gebieten, in denen die Verschiedenartigkeit der Spra-
che das Erscheinen solcher BlŠtter in der Lokalsprache der betreffenden Gegend hšchst
wŸnschenswert, wenn nicht gar unumgŠnglich macht, mu§ der Herausgabe dieser sekun-
dŠren Bah‡'’-Mitteilungsorgane besonderes Gewicht zukommen.
Literatur
Bei dem sorgfŠltigen Vergleich zwischen der Nachfrage einer wartenden …ffentlich-
keit und dem Bedarf an Literatur fŸr die GlŠubigen einerseits und dem gegenwŠrtigen An-
gebot andererseits wird jeder Nationale Geistige Rat zu der Erkenntnis kommen, wie
dringend notwendig es ist, da§ er seine Anstrengungen vervielfacht, um eine jederzeit
umfassende Auswahl unserer Literatur bereitstellen zu kšnnen. Die wichtigste Literatur
des Glaubens mu§ in die hierfŸr geeignetsten Sprachen Ÿbersetzt werden, d.h. Sprachen,
die fŸr die Verbreitung und Entwicklung des Glaubens in †bereinstimmung mit den Zie-
len des Plans gebraucht werden. In jedem nationalen Gebiet sollten die Einrichtungen, die
Bah‡'’-Literatur schaffen und verbreiten, so verstŠrkt werden, da§ sie ein fortwŠhrendes
Angebot an Literatur aus verschiedenen Verlagen wirksam sichern und deren Verbrei-
tung durch die šrtlichen RŠte und Gruppen, durch Verkauf auf Konferenzen und Som-
merschulen und durch den Direktverkauf an einzelne im gesamten Gebiet organisieren
25. Mai 1975 Ziele des FŸnfjahresplanes - Standortbestimmung
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kšnnen. Gleichzeitig mŸssen diese Einrichtungen dafŸr sorgen, da§ der Erlšs aus dem
Verkauf von Literatur von den anderen Fonds des Glaubens getrennt gehalten wird und
da§ dieses Geld fŸr die ErgŠnzung des bestehenden Buchbestandes und die Erweiterung
des Titelangebots verwendet wird. Die Nationalen RŠte mŸssen auch die Notwendigkeit
bedenken, die Kosten bestimmter Titel aus dem Nationalen Fonds zu bestreiten, so da§
diese umsonst oder zu einem Preis geliefert werden kšnnen, der auch fŸr alle erschwing-
lich ist, die dieser Literatur dringend bedŸrfen.
Rundfunk und Fernsehen
In letzter Zeit wurde hierzu aus den Briefen, die im Namen des HŸters geschrieben
wurden, eine Zusammenstellung gemacht, von der eine Kopie zu Ihrer Information bei-
liegt. Diese kurze Zusammenstellung zeigt, welchen Wert Shoghi Effendi der Verwen-
dung des Radios als Mittel fŸr das Lehren und die VerkŸndigung des Glaubens in all den
LŠndern beigemessen hat, wo dies mšglich ist.
Mit dem Erwerb und der Inbetriebnahme einer Bah‡'’-Radiostation in Ekuador hat
das Universale Haus der Gerechtigkeit ein Versuchsprojekt eingeleitet; doch ist dieses zur
Zeit das einzige, fŸr das ausreichend Mittel vorhanden sind. Der Besitz einer Radiostation
ist aber nicht die einzige Mšglichkeit, von diesem Medium Gebrauch zu machen. Natio-
nale Geistige RŠte, die die Verantwortung fŸr LŠnder tragen, in denen die Zivilbehšrden
keine EinwŠnde gegen Bah‡'’-Radiosendungen haben, sollten - soweit noch nicht gesche-
hen - es als ihre unbedingte Pflicht betrachten, nach Mšglichkeiten zu suchen, wie sie sich
des Rundfunks bedienen kšnnen, um die Saaten des Glaubens so weit wie mšglich aus-
zusŠen und die gšttlichen Lehren auszustrahlen. Auch die Festigung šrtlicher Bah‡'’-Ge-
meinden kann durch Radiosendungen erleichtert werden.
Wo den Bah‡'’-Gemeinden der Zugang zu den Fernsehsendern offensteht, sollten sie
auch von dieser Gelegenheit grš§tmšglichen Gebrauch machen.
Kontakte zu Behšrden
Die Ereignisse des letzten Jahres haben klar gezeigt, da§ die Gegner ihre Angriffe auf
den kostbaren Glauben Gottes verstŠrken. Der FŸnfjahresplan ruft unter der stŠndigen
Kontrolle der jeweiligen Nationalen Geistigen RŠte zu geplanten und ausdauernden Be-
mŸhungen auf, aufrichtige Beziehungen zu verantwortlichen Regierungsbeamten und be-
deutenden Persšnlichkeiten des šffentlichen Lebens anzuknŸpfen. In jedem Land, wo die
Freunde die Mšglichkeit zum Kontakt mit leitenden Verwaltungsbeamten haben, sollte
der Nationale Geistige Rat, wie schon in unserem Brief von Naw-Rœz 131 dargelegt, ei-
nen besonderen Ausschu§ ernennen, dessen Aufgabe darin besteht, wirksame Wege der
Information der Behšrden Ÿber den Glauben zu finden, Zweifel Ÿber ihn auszurŠumen
und Mi§verstŠndnisse zu beheben, die mšglicherweise arglistig von Menschen aufgebaut
werden, die das Feuer des gšttlichen Glaubens zu lšschen suchen. Wir kšnnen die Bedeu-
tung dieser TŠtigkeit und die Notwendigkeit, hierbei Šu§ersten Takt und grš§te Weisheit
walten zu lassen, nicht oft genug betonen; denn dies wird nicht nur die weitere Verbrei-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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tung und Anerkennung des Glaubens erleichtern, sondern, wenn der Widerstand gegen
die Bah‡'’ und die Mi§verstŠndnisse Ÿber ihre Zwecke und Ziele zunehmen, den Institu-
tionen des Glaubens in einem Augenblick der Krise vielleicht Anlaufpunkte schaffen, an
die sie sich wenden, und deren Rat und Hilfe sie in Anspruch nehmen kšnnen, um die Fol-
gen der gegnerischen Angriffe so gering wie mšglich zu halten.
In engem Zusammenhang mit diesen BemŸhungen steht die Notwendigkeit, in all den
LŠndern, wo die Bah‡'’-Religion noch nicht anerkannt ist, diese Anerkennung zu beantra-
gen, falls die Landesgesetze es erlauben und das Universale Haus der Gerechtigkeit seine
Zustimmung gegeben hat, sich mit diesem Anliegen an die Behšrden zu wenden. In an-
deren LŠndern, wo ein gewisser Grad an Anerkennung erzielt wurde, wie zum Beispiel
die Eintragung von Geistigen RŠten als Vereine, sollten die Nationalen Geistigen RŠte
mit gro§er Aufmerksamkeit jede Mšglichkeit ergreifen, um ihren Spielraum zu erweitern
und die Anerkennung von Bah‡'’-Institutionen, Bah‡'’-Trauscheinen und Bah‡'’-Feierta-
gen zu erreichen. Diese Ma§nahmen sichern dem Glauben nicht nur verbesserten gesetz-
lichen Schutz, sondern werden auch seine Stellung in den Augen der Behšrden und der
…ffentlichkeit stŠrken.
Weisheit in der Verwendung von Bah‡'’-Fonds
Angesichts der wachsenden Ausgaben des Glaubens unterstreicht der FŸnfjahresplan
die Verpflichtung der Freunde, dafŸr zu sorgen, da§ ein reicher Strom an BeitrŠgen zur
StŸtzung der Bah‡'’-Fonds zur VerfŸgung steht, und er ermutigt alle Bah‡'’-Gemeinden,
die zur Zeit noch auf Hilfe von au§en angewiesen sind, sich das Ziel zu stecken, selbst-
tragend zu werden. Alle Nationalen Geistigen RŠte haben die Verpflichtung, Bah‡'’-
Fonds weise und wohlŸberlegt zu verwalten; diejenigen Nationalen Geistigen RŠte je-
doch, die weitgehend auf die Hilfe des Weltzentrums angewiesen sind, haben sozusagen
eine noch grš§ere Verantwortung, ihre Ausgaben sorgfŠltig zu Ÿberwachen. Je sparsamer
auf seiten der Nationalen Geistigen RŠte gewirtschaftet wird, desto eher werden die
Freunde insgesamt dazu ermutigt, sich fŸr den Fortschritt des Glaubens in ihrer Region
finanziell verantwortlich zu fŸhlen, ihrem Nationalen Geistigen Rat grš§eres Vertrauen
in bezug auf die Weisheit seiner Verwaltung zu schenken und ihre Mittel, so bescheiden
diese auch sein mšgen, fŸr die Fšrderung seiner PlŠne und AktivitŠten zur VerfŸgung zu
stellen.
Nationale Geistige RŠte sind nicht nur deshalb zur Sparsamkeit verpflichtet, weil die
ihnen zur VerfŸgung stehenden Fonds begrenzt sind, sondern auch, weil - wie die Erfah-
rung verschiedentlich gezeigt hat - mangelnde Kontrolle und †berwachung der Ausgaben
dieser Fonds zum einen eine ungerechte Versuchung fŸr die UnzuverlŠssigen und zum
anderen eine PrŸfung fŸr die Gesamtheit der GlŠubigen darstellen, die bei ihnen EnttŠu-
schung Ÿber die Bah‡'’-Administration hervorruft und ihren Entschlu§ schwŠcht, ihrer
heiligen Verpflichtung nachzukommen, fŸr den Fonds zu spenden.
Im Verhalten des Nationalen Sekretariates, in den Zuweisungen an die AusschŸsse
und anderen Einrichtungen des Nationalen Rates, in jeder finanziellen Hilfe fŸr Pioniere
und Reiselehrer, beim Abhalten von Konferenzen und Vertiefungsklassen, in allen As-
25. Mai 1975 Ziele des FŸnfjahresplanes - Standortbestimmung
61
pekten der Arbeit des Glaubens, fŸr die der Nationale Geistige Rat verantwortlich ist,
sollten †berwachung, sorgfŠltige Planung und ma§volles Wirtschaften beachtet und bei-
behalten werden.
…rtliche Geistige RŠte
Mehr und mehr wird es den Freunden klar, warum der FŸnfjahresplan die Festigung
der Grundlage und die Wirksamkeit der TŠtigkeit der šrtlichen Geistigen RŠte so nach-
drŸcklich betont. Dies ist ein Šu§erst ermutigendes Zeichen; denn von dem Ausma§, in
dem die Mitglieder dieser RŠte die wahre Bedeutung der gšttlichen Institution, in der sie
dienen, erfassen, sich selbstlos erheben, um die ihnen verordneten heiligen Pflichten zu
erfŸllen, und in ihren BemŸhungen standhaft fortfahren, hŠngt weitgehend das gesunde
Wachstum der weltweiten Gemeinde des Grš§ten Namens ab, ferner die Sto§kraft ihres
Appells nach au§en und die Festigkeit ihrer Wurzeln.
Es ist unser Herzenswunsch, da§ jeder šrtliche Geistige Rat sich entweder aus eigener
Initiative seine Ziele setzt oder aber mit herzlichem EinverstŠndnis die Ziele Ÿbernimmt,
die er von seinem Nationalen Geistigen Rat bekommt, da§ er ferner die Anzahl der Bah‡'’
in der šrtlichen Gemeinde krŠftig erhšht und, geleitet von den allgemeinen Richtlinien
seines Nationalen Rates, den Glauben wirksamer proklamiert, seine Ziele fŸr das Lehren
und die Festigung energischer verfolgt, die Einhaltung der Heiligen Tage und der regel-
mŠ§igen Neunzehntagefeste sowie der Vertiefungsveranstaltungen sichert, Gemeinde-
projekte veranstaltet und durchfŸhrt und die Mitglieder der Gemeinde zur Beteiligung an
den Spenden fŸr den Fonds, an der Lehrarbeit und am Dienst in der Verwaltungsordnung
ermutigt, auf da§ jeder Ort zu einem Bollwerk des Glaubens und einem FackeltrŠger des
BŸndnisses werde.
Wir sind davon Ÿberzeugt, da§ die Institution der BeraterŠmter die notwendige Hilfe
leisten wird und da§ durch die Kontakte der Berateramtsmitglieder zu den Freunden,
durch die Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten die Wurzeln jeder šrtlichen Ge-
meinde gestŠrkt und der Boden des Wissens um die Lehren angereichert, kultiviert und
mit den lebendigen Wassern der Liebe zu Bah‡'u'll‡h bewŠssert wird. Dann werden die
jungen BŠumchen zu mŠchtigen BŠumen aufwachsen, und diese BŠume werden ihre gol-
denen FrŸchte tragen.
Frauen
`Abdu'l-Bah‡ hat hervorgehoben, Èda§ es zu den Wundern dieser heiligen Offenba-
rung gehšrt, da§ Frauen, die in diese Glaubensgemeinschaft eingetreten sind, grš§ere
KŸhnheit gezeigt haben als MŠnnerÇ. Shoghi Effendi fŸhrte des weiteren aus, diese
ÈKŸhnheitÇ mŸsse im Laufe der Zeit noch Ÿberzeugender demonstriert werden und fŸr
diese geliebte Sache Siege erringen, die aufrŸttelnder als alle bisher erreichten sind.
SelbstverstŠndlich ist die gesamte Bah‡'’-Welt verpflichtet, die wichtige Rolle der Frau
in der Bah‡'’-Gemeinde wie auch in der gesamten Gesellschaft zu stŸtzen und zu betonen;
dennoch ruft der FŸnfjahresplan achtzig ausgewŠhlte Nationale Geistige RŠte besonders
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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dazu auf, eigene Bah‡'’-AktivitŠten fŸr Frauen zu organisieren. In diesem Jahr (1975), das
von den Vereinten Nationen in einer weltweiten Aktion zum ÈInternationalen Jahr der
FrauÇ ausgerufen wurde, sollten die Bah‡'’, und ganz besonders in diesen achtzig natio-
nalen Gemeinden, Programme aufstellen und durchfŸhren, die die volle und gleichrangi-
ge Mitwirkung der Frauen in allen Bereichen des Bah‡'’-Gemeindelebens fšrdern und
unterstŸtzen, so da§ die Freunde durch die Taten der Frauen die hervorragende Stellung
der Sache Gottes auf diesem Gebiet menschlichen Wirkens demonstrieren kšnnen.
Jugend
Wir hoffen, da§ die Jugend eine gro§e Rolle im jetzt herausgegebenen internationalen
Reiselehrprogramm Ÿbernimmt, indem sie wŠhrend der Ferien, und besonders wŠhrend
der gro§en Ferien am Ende des akademischen Jahres, ihre Zeit der Fšrderung der Lehr-
arbeit in allen Aspekten nicht nur innerhalb, sondern auch au§erhalb ihrer eigenen natio-
nalen Gemeinde widmet. Einige Jugendliche verfŸgen vielleicht Ÿber eigene finanzielle
Mittel, andere kšnnen und wollen arbeiten, um sich das Geld fŸr solche Projekte zu er-
sparen, wieder andere haben die finanzielle UnterstŸtzung ihrer Eltern, Verwandten oder
Freunde. In anderen FŠllen kšnnen mšglicherweise die Bah‡'’-Fonds die bescheidenen
Mittel ergŠnzen, die der kŸnftige Reiselehrer selbst aufbringen kann.
Die Ausdauer der Jugend unter schwierigen Bedingungen, ihre Lebensfreude und Le-
benskraft, ihre FŠhigkeit, sich šrtlichen Gegebenheiten anzupassen und mit neuen Her-
ausforderungen fertig zu werden, die FŠhigkeit, ihre WŠrme und Begeisterung auf ihre
jeweiligen Gastgeber zu Ÿbertragen - all dies verbunden mit den Verhaltensnormen, die
fŸr Bah‡'’-Jugendliche selbstverstŠndlich sind - , lassen sie zu mŠchtigen Werkzeugen bei
der DurchfŸhrung der geplanten Projekte werden. Durch diese herausragenden QualitŠten
kšnnen sie in der Tat zum Sto§keil jedes Unternehmens und zur treibenden Kraft jedes
Vorhabens werden, an dem sie teilnehmen, ob šrtlich oder national. Unsere Augen sind
erwartungsvoll auf die Bah‡'’-Jugend gerichtet!
Kinder
Wie oft haben schon gut organisierte Bah‡'’-Kinderklassen ihren Eltern, auch wenn
diese keine Bah‡'’ sind, den Antrieb gegeben, die Lehren des Glaubens nŠher kennenzu-
lernen und eingehender zu studieren! Wie oft schon haben die Kinder durch ihre Lieder
und das Vortragen von Gebeten bei Festen und anderen Versammlungen der Freunde
dem Programm Glanz und Begeisterung verliehen und in den Herzen aller Anwesenden
das GefŸhl geweckt, wirklich zur Gemeinde dazuzugehšren! Wie oft schon haben sich
Kinder zu aktiven und erleuchteten Jugendlichen und spŠter zu všllig ergebenen Erwach-
senen entwickelt, die die Arbeit des Glaubens kraftvoll fŸhren und seine lebenswichtigen
Interessen fšrdern!
Bestimmten Nationalen Geistigen RŠten wurde das besondere Ziel gegeben, Kinder-
aktivitŠten zu organisieren, und viele von ihnen haben in der Form von mindestens einem
Helfer, der ein Training in der Erziehung von Bah‡'’-Kindern mitgemacht hat, UnterstŸt-
25. Mai 1975 Der Gebrauch von Rundfunk und Fernsehen beim Lehren
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zung erhalten. Die Nationalen RŠte, die solche Helfer bekommen, sollten jedoch nicht auf
deren Ankunft warten, bevor sie AktivitŠten in die Wege leiten. Ein Ausschu§, in den
Freunde berufen werden, die sich fŸr diese Art des Dienstes interessieren, kann einfache
Kinderstunden improvisieren, geeignete AuszŸge aus den Schriften und Gebeten aussu-
chen, die die Kinder besprechen und auswendig lernen kšnnen, und šrtliche Talente mit
der AusfŸhrung dieser lebenswichtigen AktivitŠt betrauen, die sicherlich einen weitrei-
chenden Einflu§ auf die Gesundheit und StŠrke der Gemeinde ausŸbt.
FrŸhgebet
Wir haben mit regem Interesse beobachtet, wie das Ziel, die Freunde zu ermutigen,
sich zum FrŸhgebet zu treffen, in Angriff genommen wird. In einigen lŠndlichen Gegen-
den sind diese Morgengebete schon zu einer festen Gewohnheit der Freunde und fŸr diese
zu einer wahren Quelle der Segnungen und Wohltaten geworden, die sie bei ihren TŠtig-
keiten durch den Tag begleiten und das Bewu§tsein der Einheit in der Gemeinde stŠrken.
In anderen Gegenden haben die Freunde herausgefunden, da§ sie wegen der gro§en Ent-
fernungen bessere Ergebnisse erzielen, wenn sie sich zum Gebet in kleineren Gruppen
treffen. Und in wieder anderen Gegenden wurden als ein erster Schritt PlŠne entworfen,
sich einmal wšchentlich zum FrŸhgebet zu treffen.
Mšge die Gesegnete Schšnheit Sie reichlich mit Kraft versehen, wŠhrend Sie sich
aufmachen, um die Aufgaben des gerade begonnenen Jahres auszufŸhren und die
Schwierigkeiten zu Ÿberwinden.
25. Mai 1975
Der Gebrauch von Rundfunk und Fernsehen beim Lehren
(AuszŸge aus Briefen des geliebten HŸters; Anlage zum Schreiben vom 25. Mai 1975
Ÿber Ziele des FŸnfjahresplanes)
ÈWas Ihren Wunsch anbetrifft, die Botschaft Ÿber den Rundfunk zu senden, mšchte
Shoghi Effendi Ihnen raten, Ihren Geistigen Rat zu fragen, ob eine solche Aktion seine
Zustimmung findet; sollte dies der Fall sein, so erbitten Sie seine Hilfe, damit die besten
Mittel und Wege zur AusfŸhrung Ihres Planes gefunden werden. Der Gedanke eines
Rundfunksenders greift recht hoch und erfordert gro§e finanzielle Ausgaben. Wenn Sie
diese Idee jedoch fŸr durchfŸhrbar halten und sie im Rahmen Ihrer finanziellen Mšglich-
keiten liegt, sollten Sie nicht zšgern, sie zu verwirklichen, zumal Ihnen das die Gelegen-
heit gibt, die Sache viel leichter und wirkungsvoller zu verbreiten.Ç (Aus einem Brief
vom 13. August 1933 im Auftrag Shoghi Effendis an einen GlŠubigen)
ÈIhr Vorschlag, einen Sender im Tempel zu installieren, ist wirklich hervorragend.
Doch bleibt es abzuwarten, ob der Nationale Geistige Rat finanziell in der Lage ist, ein
solches Projekt durchzufŸhren, da dieses ohne Zweifel ein recht kostspieliges Unterneh-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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men ist. Aber ungeachtet aller Ausgaben, die durch solch ein Projekt entstehen, gibt es
gar keinen Grund, warum die GlŠubigen nicht jetzt schon beginnen sollten, ernsthaft Ÿber
die Mšglichkeiten dieses Planes zu beraten; denn wenn er durchgefŸhrt und vollendet ist,
kann er der Ausdehnung der Lehrarbeit in Amerika einen ungeahnten Impuls verleihen.
Es ist jedoch Sache des Nationalen Geistigen Rates, die endgŸltige Entscheidung
hierŸber zu treffen und festzustellen, ob der Nationale Fonds zur Zeit stark genug ist, den
Einbau eines Senders in den Tempel zu ermšglichen.
Der HŸter ist jedoch zuversichtlich, da§ dieser Plan von den Mitgliedern des Natio-
nalen Geistigen Rates sorgfŠltig beraten wird, und er hofft, da§ in dieser Sache, wenn sie
durchfŸhrbar ist, wirklich etwas in die Wege geleitet wird.Ç (Aus einem Brief vom 31.
Januar 1937 im Auftrag Shoghi Effendis an einen GlŠubigen)
ÈEr hat die verschiedenen VorschlŠge, die Sie dem Nationalen Geistigen Rat unterbrei-
tet haben, mit Interesse gelesen und fŸhlt, da§ diese vollkommen richtig sind, insbesondere
was den vermehrten Gebrauch des Radios anbelangt. Leider ist derzeit jedes Vorhaben un-
durchfŸhrbar, das die Finanzen des Glaubens in Amerika noch weiter belasten wŸrde - also
auch ein Bah‡'’-eigener Sender; denn die Freunde haben schon Schwierigkeiten, den gro-
§en Anforderungen der Lehrarbeit und des Tempelfonds gerecht zu werden. Er meint je-
doch, da§ Ihre Idee zwecks spŠterer Verwirklichung im Auge zu behalten ist.Ç (Aus einem
Brief vom 14. Oktober 1942 im Auftrag Shoghi Effendis an einen GlŠubigen)
Im Zusammenhang mit der Radioarbeit ... gibt er zu bedenken, da§ der wichtigste Ge-
sichtspunkt dabei sein sollte, die breite …ffentlichkeit darauf zu sto§en, da§ es den Bah‡'’-
Glauben und seine Lehren gibt. DafŸr sollte jede Art von Rundfunksendungen genutzt
werden - Lesungen aus den Schriften, Sendungen Ÿber typische Themen, VortrŠge u. a.
Die Menschen mŸssen den Namen ÈBah‡'’Ç hšren, so da§ sie, wenn sie dafŸr empfŠng-
lich sind, auf die Sache ansprechen und sie erforschen kšnnen. Die oberste Pflicht der
Freunde Ÿberall auf der Welt ist es, den Menschen zu verkŸnden, da§ diese Offenbarung
existiert; ihre nŠchste Pflicht ist es, die Offenbarung zu lehren. (Aus einem Brief vom 24.
Juli 1943 im Auftrag Shoghi Effendis an einen GlŠubigen)
ÈEr meint, da§ es ausgezeichnet wŠre, den Glauben den Menschen Ÿber das Medium
Rundfunk nŠherzubringen, da dieses auch die Massen erreicht, und zwar gerade die, die
kein Interesse an VortrŠgen haben oder jede Art von Treffen meiden.Ç (Aus einem Brief
vom 7. MŠrz 1945 im Auftrag Shoghi Effendis an einen GlŠubigen)
ÈOb freie Sendezeiten in Anspruch genommen werden oder nicht, mŸssen der Rund-
funkausschu§ und der Nationale Geistige Rat entscheiden; im Prinzip sollte jedoch jede
Anstrengung unternommen werden, um die Lehren so oft wie mšglich Ÿber den €ther zu
senden, solange die Art und Weise, in der dies geschieht, sich mit der WŸrde unseres ge-
liebten Glaubens vertrŠgt.Ç (Aus einem Brief vom 15. August 1945 im Auftrag Shoghi
Effendis an einen GlŠubigen)
ÈEr bedauert es, durch Ihr Telegramm erfahren zu mŸssen, da§ das Projekt eines
Bah‡'’-Senders im Moment nicht realisiert werden kann. Er meint, da§ ein solcher Sender
fŸr die Sache Gottes einen sehr gro§en Wert hŠtte, nicht nur als Medium fŸr die Verbreitung
des Glaubens und als hervorragendes Mittel fŸr die …ffentlichkeitsarbeit, sondern auch um
das Ansehen der Sache zu erhšhen. Er meint, da§ Ihr Rat dieses Projekt nicht fallenlassen,
5. Juni 1975 Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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sondern in seinen BemŸhungen fortfahren sollte, um Wege zu finden, damit es so bald wie
mšglich verwirklicht werden kann.Ç (Aus einem Brief vom 25. MŠrz 1946 im Auftrag
Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staaten und Kanadas)
ÈEr hofft, da§ die Einrichtung eines Bah‡'’-Senders sich in den kommenden Jahren
als durchfŸhrbar erweist, da er ihn fŸr sehr wichtig hŠlt.Ç (Aus einem Brief vom 4. Mai
1946 im Auftrag Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Vereinigten Staa-
ten und Kanadas)
ÈDie Bah‡'’ sollten nicht immer die letzten, sondern lieber die ersten sein, die neue
und offensichtlich hervorragende Methoden Ÿbernehmen; denn dies entspricht der dyna-
mischen Natur unseres Glaubens, der nicht nur dem Fortschritt zugewandt ist, sondern in
sich auch den Samen fŸr eine všllig neue Kultur und Zivilisation trŠgt.Ç (Aus einem Brief
vom 5. Mai 1946 im Auftrag Shoghi Effendis an einen GlŠubigen)
ÈIm Prinzip befŸrwortet der HŸter den Bau eines Senders, und er hat auch keinen Ein-
wand gegen den Einbau in den Tempel; die Kosten, die Sie anfŸhren, sind jedoch in An-
betracht der gro§en Ausgaben des neuen Siebenjahresplanes zu hoch, um sie dem
Nationalen Fonds aufzubŸrden. Wenn es einen anderen Weg zu einem angemessenen
Preis gibt, von dem Sie meinen, da§ der Fonds ihn bezahlen kann, mšchte der HŸter Ihr
Handeln befŸrworten. Auf alle FŠlle sollte der Nationale Geistige Rat auf der vollen An-
erkennung als religišse Kšrperschaft bestehen und volle Rechte beanspruchen, um in der
Sendezeit mit anderen anerkannten Kirchen gleichgestellt zu sein.Ç (Aus einem Brief
vom 20. Juli 1946 im Auftrag Shoghi Effendis an den Nationalen Geistigen Rat der Ver-
einigten Staaten und Kanadas)
ÈEr befŸrwortet Ihren Wunsch, die Prinzipien des Glaubens Ÿber den Rundfunk zu
verbreiten. Er legt Ihnen jedoch dringend nahe, alles zu tun, was Sie kšnnen, um Ihre
AusfŸhrungen oder Mitteilungen immer klar mit dem Namen Bah‡'u'll‡h in Verbindung
zu bringen - auch wenn Ihr Hinweis auf die Lehren nur sehr kurz ausfallen kann. Die Zeit
ist fŸr uns Bah‡'’ jetzt einfach zu kurz, um erst die Menschheit zu erziehen und ihr dann
zu sagen, da§ unsere Quelle dieser neue universale Glaube ist. Die Menschen mŸssen zu
ihrem eigenen geistigen Schutz den Namen Bah‡'’ gehšrt haben - wenn sie sich danach
blindlings abkehren, kšnnen sie sich nicht damit entschuldigen, sie hŠtten nicht gewu§t,
da§ es ihn gibt! Denn dunkle Tage scheinen der Welt noch bevorzustehen, und es ist un-
sere feste †berzeugung, da§ es au§erhalb dieser gšttlichen ZufluchtsstŠtte fŸr die Men-
schen keine Gewi§heit, keinen Seelenfrieden und keine innere Sicherheit mehr geben
kann. Sie haben somit zumindest ein Recht darauf, von der Sache als solcher zu hšren.Ç
(Aus einem Brief vom 24. April 1949 im Auftrag Shoghi Effendis an einen GlŠubigen)
5. Juni 1975
Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
Nachdem der FŸnfjahresplan in allen Teilen der Welt immer mehr Schwungkraft erhŠlt
und die AnhŠnger der Gesegneten Vollkommenheit sich auf dem Kurs befinden, der zum
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Siege fŸhrt, ist es fŸr uns an der Zeit, uns mit jenem Projekt - als Vorbereitung auf dessen
unmittelbar bevorstehenden Beginn - zu befassen, das als grš§tes Einzelunternehmen die-
ses Planes dastehen wird: dem Bau eines wŸrdigen Amtssitzes fŸr das Universale Haus
der Gerechtigkeit im Herzen des Heiligen Berges Gottes.
Vor fast sechsunddrei§ig Jahren erreichte der geliebte HŸter nach †berwindung zahl-
reicher Schwierigkeiten die †berfŸhrung der heiligen †berreste des Reinsten Zweiges
und Navv‡bs zum Berge Karmel, wo er sie in unmittelbarer NŠhe der RuhestŠtte des
Grš§ten Heiligen Blattes zur letzten Ruhe bettete. Mit den folgenden Worten wies er auf
die Èau§erordentliche institutionelle BedeutungÇ hin, die diesen Ereignissen bei der Ent-
faltung des Weltzentrums des Glaubens zukommt:
ÈDenn es mu§ klar verstanden und kann nicht genug betont werden, da§ durch die
Vereinigung der RuhestŠtte des Grš§ten Heiligen Blattes mit denjenigen ihres
Bruders und ihrer Mutter die geistigen WirkungskrŠfte dieses geheiligten Ortes
unerme§lich verstŠrkt werden, welcher im schŸtzenden Schatten des Grabmals
des B‡b und in der Nachbarschaft des kŸnftigen Mashriqu'l-Adhk‡r, der an seiner
Seite errichtet wird, dazu bestimmt ist, sich zum Brennpunkt jener weltbewegen-
den, weltumspannenden, weltlenkenden Verwaltungseinrichtungen zu entwi-
ckeln, die Bah‡'u'll‡h verordnet und `Abdu'l-Bah‡ vorausschauend entworfen hat
und die im Einklang mit den GrundsŠtzen arbeiten sollen, welche die Zwillings-
einrichtungen des HŸtertums und des Universalen Hauses der Gerechtigkeit lei-
ten. Dann und nur dann wird sich die folgende bedeutsame Prophezeiung erfŸllen,
welche die Schlu§abschnitte des Sendschreibens vom Karmel ziert: ,Bald wird
Gott Seine Arche auf dich (Karmel) zusteuern und das Volk Bah‡s offenbaren,
das im Buch der Namen erwŠhnt ist.`
Der Versuch, sich von der Herrlichkeit, die diese Institutionen umhŸllen mu§, auch
nur in schwachen Umrissen ein Bild zu machen, eine auch nur vorlŠufige, unvoll-
stŠndige Beschreibung ihrer Art und Wirkungsweise zu geben oder den Lauf der Er-
eignisse, die zum Aufstieg und schlie§lich zur Einsetzung dieser Institutionen
fŸhren werden, in noch so unzureichender Weise im voraus zu skizzieren, Ÿbersteigt
bei weitem meine Kraft und FŠhigkeit. BegnŸgen wir uns mit der Feststellung, da§
zum gegenwŠrtigen, schwierigen Zeitpunkt der Weltgeschichte die Vereinigung
dieser drei unvergleichlich kostbaren Seelen, die, den drei Zentralgestalten unseres
Glaubens nachgeordnet, Ÿber das gewaltige Heer der Helden, Buchstaben, MŠrtyrer,
HŠnde, Lehrer und Sachwalter des Glaubens Bah‡'u'll‡hs noch immer hoch hinaus-
ragen, in einem potentiell so machtvollen geistigen und administrativen Zentrum
von sich aus schon ein Ereignis darstellt, welches KrŠfte entfesseln wird, die in dem
Land, das geographisch, geistig und administrativ das Herz unseres Planeten bildet,
das Zutagetreten der strahlendsten Edelsteine dieser Weltordnung beschleunigen
mŸssen, die jetzt im Scho§e jener schwer ringenden Zeitalters Gestalt annimmt.Ç
Das erste der majestŠtischen Bauwerke, die diesen machtvollen Brennpunkt bilden,
war das Internationale ArchivgebŠude, das im Sommer 1957 als eines der letzten gro§en
5. Juni 1975 Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Werke der HŸterschaft Shoghi Effendis fertiggestellt wurde. Mit ihm wurde der Stil fŸr
die verbleibenden Bauwerke festgelegt, die gemŠ§ der Beschreibung des HŸters im Laufe
der Zeit in Form eines weit ausholenden Bogens auf den HŠngen des Berges Karmel er-
richtet werden sollen. In den achtzehn Jahren seit jenem Erfolg ist die Gemeinde des
Grš§ten Namens rasch an Grš§e und Einflu§ gewachsen: von 26 Nationalen Geistigen
RŠten auf 119, von ungefŠhr tausend auf 17 000 šrtliche Geistige RŠte und von 4 500 auf
Ÿber 70 000 Orte. Damit verbunden war ein entsprechendes Anwachsen des Arbeitsum-
fanges, der im Weltzentrum des Glaubens und in seinen verzweigten Institutionen bewŠl-
tigt werden mu§. Es ist jetzt notwendig und auch mšglich, mit der Errichtung eines
GebŠudes zu beginnen, das nicht nur den praktischen Erfordernissen eines im Aufbau be-
griffenen Verwaltungszentrums dienen, sondern auch fŸr kommende Jahrhunderte als
sichtbares Zeichen der Erhabenheit der gšttlich verordneten Institutionen der Verwal-
tungsordnung Bah‡'u'll‡hs dastehen wird.
Ebenso wie das ArchivgebŠude wird der Sitz des Universalen Hauses der Gerechtig-
keit mit Steinen aus Italien verkleidet sein, und er wird eine umlaufende Kolonnade aus
60 korinthischen SŠulen erhalten. Im Inneren werden sich neben dem Beratungszimmer
des Universalen Hauses der Gerechtigkeit eine Bibliothek, ein Saal zum Empfang von
Pilgern und Persšnlichkeiten des šffentlichen Lebens, mehrere Lagergewšlbe mit einer
Luftfilteranlage zur Aufbewahrung der Originaltablets und anderer kostbarer Dokumente
sowie RŠume fŸr das Sekretariat und die vielen notwendigen Hilfsdienste befinden. In
Stil und Entwurf von bleibender Schšnheit und MajestŠt, verkleidet mit Steinen, welche
die Jahrhunderte Ÿberdauern werden, wird dieses Bauwerk in seiner inneren Gliederung
gro§e Schlichtheit zeigen und imstande sein, sich im Laufe der Generationen jedem tech-
nischen Fortschritt anzupassen, den die rasche Entwicklung menschlichen Wissens mit
sich bringt.
Die Errichtung dieses GebŠudes, das mit seinen fŸnfeinhalb Stockwerken jedes der-
zeit im Weltzentrum bestehende GebŠude an Grš§e und Vielseitigkeit bei weitem Ÿber-
treffen wird, bedeutet fŸr die Bah‡'’-Gemeinde, deren Mittel im Vergleich zu den gro§en
vor ihr liegenden Aufgaben ohnehin bereits viel zu mager sind, eine schwerwiegende He-
rausforderung. Doch war der Geist des Opfers schon immer das besondere Kennzeichen
der AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs aus jeder Rasse und jedem Land, und indem sie in vereinter
Anstrengung dieses zweite gro§e Bauwerk des Verwaltungszentrums ihres Glaubens er-
richten, werden sie ŸberschŠumende Freude empfinden Ÿber das unschŠtzbare Vorrecht,
an dem Èweitreichenden und unaufhaltsamen Proze§Ç teilzuhaben, der nach Shoghi Ef-
fendis Darlegung Èin der Geistesgeschichte der Menschheit ohne Beispiel istÇ - einem
Proze§, Èder zeitlich zusammenfallen wird mit zwei nicht weniger bedeutsamen Entwick-
lungen, der Errichtung des Geringeren Friedens und der Entfaltung der nationalen und
šrtlichen Bah‡'’-Institutionen - die erstere wird sich au§erhalb, die zweite innerhalb der
Bah‡'’-Welt vollziehen -; einem Proze§, der seine letzte Vollendung im Goldenen Zeital-
ter des Glaubens erreichen wird, wenn das Banner des Grš§ten Friedens gehi§t und der
eigentliche Mittelpunkt all der Organe, die die Weltordnung Bah‡'u'll‡hs ausmachen, in
der FŸlle seiner Macht und seines Glanzes sichtbar hervortreten wird.Ç
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Botschaften und Briefe
des Jahres 1976
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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26. Januar 1976
Pioniere an der Heimatfront
Wir haben mit grš§tem Interesse den Fortschritt des FŸnfjahresplanes in Deutschland
verfolgt und sind Šu§erst ermutigt von dem Geist der Begeisterung und der Ergebenheit,
den Sie zeigen, vom Umfang der AktivitŠten, die Sie regelmŠ§ig unternehmen, und von
der einfallsreichen Planung Ihres Nationalen Geistigen Rates und seiner AusschŸsse. Die
Fortschritte, die die Sache in Deutschland innerhalb der letzten Jahre gemacht hat, sind
ein offenkundiger Beweis dafŸr, da§ die deutsche Bah‡'’-Gemeinde in ein neues Stadium
eingetreten ist, das eine noch nie dagewesene Ausbreitung des Glaubens und einen Zu-
wachs an FŠhigkeiten und Erfahrungen verspricht, die es ihr ermšglichen werden, mit ste-
tig wachsendem Erfolg die Dienste fortzufŸhren, die sie weit Ÿber die Grenzen ihres
Heimatlandes hinaus zu vollbringen bestimmt ist.
Zum gegenwŠrtigen Zeitpunkt ist es die gro§e Herausforderung, der sich die AnhŠnger
Bah‡'u'll‡hs im Herzen Europas gegenŸbersehen, die klar bestimmten Ziele zur Bildung
von šrtlichen Geistigen RŠten zu erfŸllen, die Ihr Nationaler Geistiger Rat fŸr Ridv‡n 133
gesetzt hat. Die kraftvollen LehrplŠne, die fŸr die ZielstŠdte erstellt worden sind, werden
entscheidend dazu beitragen, da§ dieses Ziel erreicht wird; aber sie bedŸrfen dringend der
VerstŠrkung durch eine beispiellose Flut von Pionieren an der Heimatfront. In Deutsch-
land gibt es ein gro§es Potential an persischen Freunden, die ohnehin schon fern von ihrer
Heimat leben. Diese sollten mit sich selbst zu Rate gehen und den Entschlu§ fassen, sich
zu erheben und, wo immer es geht, in die ZielstŠdte ihrer neuen nationalen Gemeinde zu
ziehen. Damit werden zwei wichtige Zwecke erreicht. Erstens wird das Licht der Sache in
vielen weiteren Orten verstŠrkt, und in vielen neuen StŠdten kann die gšttliche Institution
des šrtlichen Geistigen Rates ins Leben gerufen werden; zweitens werden sich die Zusam-
menballungen persischer Freunde an ein und demselben Ort auflšsen, wo sie durch ihre
†berzahl gegenŸber den einheimischen GlŠubigen in der …ffentlichkeit den všllig abwe-
gigen Eindruck erwecken kšnnen, der Bah‡'’-Glaube sei eine auslŠndische Religion, die
sich zwar fŸr Perser hervorragend eigne, aber fŸr EuropŠer nicht gemacht sei.
Diese Botschaft richtet sich jedoch nicht allein an die persischen GlŠubigen; denn
nichts kann den selbstlosen, aufopferungsvollen Aufbruch der deutschen Freunde selbst
ersetzen, die in neue Gebiete ihres eigenen Vaterlandes ziehen, um den wartenden Mas-
sen ihrer begabten, flei§igen Landsleute die gšttliche Botschaft zu bringen, welche allein
ihre Schwierigkeiten lšsen und ihnen Rettung bringen kann vor der Flut des Materialis-
mus, die sie zu verschlingen droht.
Unser inbrŸnstiges Gebet und unsere brennende Hoffnung ist es, da§ wir sehen, wie
die deutschen Bah‡'’ Hand in Hand mit den Freunden aus Persien, den Vereinigten Staa-
ten und anderen LŠndern, die gemeinsam mit ihnen die deutsche Bah‡'’-Gemeinde bilden,
in einer Woge des Pionierens und Lehrens voranstŸrmen, die Ziele des FŸnfjahresplanes
schnell erfŸllen, den administrativen Rahmen ihrer Gemeinde ganz wesentlich stŠrken
und von dieser Woge mit unverminderter Kraft zu Siegen emporgetragen werden, deren
Herrlichkeit ihre kŸhnsten TrŠume Ÿbertrifft.
21. MŠrz 1976 Naw-Rœz Botschaft
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21. MŠrz 1976
Naw-Rœz Botschaft
Wir geben den bei den Nationaltagungen versammelten Abgeordneten die freudige Nach-
richt bekannt, da§ die Ausschachtungsarbeiten auf dem Berg Karmel beendet sind, die der
Vorbereitung fŸr den Bau des majestŠtischen Zentrums der Gesetzgebung des Glaubens
Gottes an diesem heiligen Orte dienten. In Italien wurde ein Vertrag Ÿber fŸnfeinhalb Mil-
lionen Dollar unterzeichnet fŸr die Lieferung von Ÿber 2500 cbm Pentelikon-Marmor aus
Griechenland und fŸr die daraus zu fertigenden SŠulenverblendungen, die den gebŸhren-
den Schmuck fŸr dieses gewaltige GebŠude bilden sollen. Wir sind tief bewegt von der be-
geisterten Reaktion der GlŠubigen in allen Teilen der Welt auf diese herausfordernde,
glorreiche Aufgabe. Parallel zur Entwicklung am Weltzentrum wurde das Verwaltungsge-
fŸge auf kontinentaler und nationaler Ebene weiterentwickelt, indem die Zahl der Konti-
nentalen Berater auf einundsechzig erhšht wurde durch die Ernennung von Thelma
Khelghati in Westafrika, William Masehla in SŸdafrika, Burhani'd-Din Afshin in SŸd-
Zentralasien, Hideya Suzuki in Nordostasien, Owen Battrick in Australasien und Adib Ta-
herzadeh in Europa. Die Kontinentalen BeraterŠmter wurden ermŠchtigt, weitere neunzig
Hilfsamtsmitglieder zu ernennen, und es erging ein Aufruf zur Wahl von sieben neuen Na-
tionalen Geistigen RŠten an Ridv‡n 1977, nŠmlich: zwei in Afrika - Mali mit Sitz in Ba-
mako und Obervolta mit Sitz in Ouagadougou - , zwei in Amerika - Franzšsische Antillen
mit Sitz in Pointe-a-Pitre und Surinam und Franzšsisch-Guayana mit Sitz in Paramaribo -
, einer in Europa - Griechenland mit Sitz in Athen - , und zwei im Pazifischen Raum - Neue
Hebriden mit Sitz in Port Vila und Marshall-Inseln mit Sitz in Majuro; der zuletzt genannte
Rat ist ein zusŠtzliches Ergebnis des Plans. Dadurch erhšht sich die Zahl der Nationalen
Geistigen RŠte auf 124, wobei die Auflšsung der Nationalen RŠte in €quatorial-Guinea
und Nepal wegen šrtlicher BeschrŠnkungen berŸcksichtigt ist. Von 953 Pionieren, die zur
ErfŸllung ganz bestimmter Ziele aufgerufen wurden, sind schon 492 auf ihrem Posten.
Weitere 470 Pioniere sind in ZiellŠnder gegangen. Es wird von einem gro§en Strom inter-
nationaler Reiselehrer berichtet. Wir fŸhlen uns gedrŠngt, unsere Hochachtung vor den un-
ermŸdlichen Diensten der HŠnde der Sache Gottes zum Ausdruck zu bringen, die sie im
vergangenen Jahr beim Erringen der oben genannten Erfolge und auf den Gebieten des
Lehrens, des Schutzes, der Erhaltung, der Proklamation und der Literatur des Glaubens ge-
leistet haben. Ebenso bezeugen wir unsere Hochachtung vor den au§erordentlichen Diens-
ten des Internationalen Lehrzentrums, durch dessen Bildung das Weltzentrum sehr an
Kraft gewonnen hat und die auf dem Universalen Haus der Gerechtigkeit ruhende BŸrde
vermindert wurde. In dem jetzt beginnenden mittleren Jahr des FŸnfjahresplanes werden
wir Zeuge sein, wie sich die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs auf acht Internationalen Konferenzen
versammeln in der Absicht, einen gewaltigen Impuls zu erzeugen, um bei der ErfŸllung
des Planes, der bis jetzt noch ziemlich weit hinter seinen Zielen zurŸckbleibt, Fortschritte
zu machen. In diesem kritischen Zeitpunkt der Sendung unseres Glaubens, die Menschheit
zu erlšsen, ist es besonders dringend nštig, da§ jeder GlŠubige und jeder Nationale und
šrtliche Geistige Rat seine volle Aufmerksamkeit auf die Ziele richtet, die der Bah‡'’-Welt
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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gestellt sind, um den Proze§ des Eintritts in Scharen zu beschleunigen, ein krŠftiges
Wachstum der Gemeinde zu erreichen und die Zahl jener standhaften, aufopferungsvollen
GlŠubigen zu erhšhen, die sich dem Ziel verschrieben haben, jeden Bereich ihres Lebens
den hohen, durch die heiligen Texte gegebenen Ma§stŠben anzupassen.
Das Feld ist weit, die Zeit ist kurz, der Mitarbeiter beklagenswert wenige; aber von
den Anstrengungen, die wir AnhŠnger der Gesegneten Schšnheit jetzt machen, und von
dem Ma§e, in dem wir erfolgreich und schnell Seine Botschaft unter unseren Mitmen-
schen verkŸnden und verbreiten, hŠngt zum gro§en Teil der Verlauf der Menschheitsge-
schichte in den vor uns liegenden Jahrzehnten ab.
7. Juli 1976
Keine politische BetŠtigung
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat Ihren Brief vom 15. Mai erhalten, in dem Sie
Ihre Gedanken Šu§ern Ÿber die Notwendigkeit, da§ sich die Bah‡'’ von Fall zu Fall poli-
tisch betŠtigen und AktivitŠten unterstŸtzen, die eine Beseitigung von Ungerechtigkeiten
anstreben. Die Aufrichtigkeit, die Sie zu diesem Brief veranla§te und mit der Sie Ihre
†berzeugung darstellen, hat das Universale Haus der Gerechtigkeit tief beeindruckt. Wir
sind gebeten worden, Ihnen die Stellungnahme des Universalen Hauses zu Ÿbermitteln.
Sie fragen, ob Stillehalten von seiten der Bah‡'’ nicht dazu fŸhrt, da§ das Chaos und
die menschliche Erniedrigung ein andauernder Zustand auf der Erde werden, und fŸhren
an, da§ das Ausweichen der Bah‡'’ vor politischer TŠtigkeit die FreiheitskŠmpfer in der
Welt nur schwŠchen kšnne. Wenn wir den Zustand unserer Gesellschaft betrachten, se-
hen wir eine Welt, die von Krankheiten befallen ist und unter der Last ihrer Leiden stšhnt.
Wie Bah‡'u'll‡h selbst bezeugt hat, rŸhren diese Leiden daher, da§ der ÈKšrperÇ der Welt,
Èobwohl er bei seiner Erschaffung gesund und vollkommen war, aus verschiedenen Ur-
sachen von schweren Stšrungen und Krankheiten befallen wurdeÇ und da§ Èsein †bel
sich verschlimmerte, weil er in die Behandlung unwissender €rzte fiel, die ihren persšn-
lichen WŸnschen nachgaben und sich schmŠhlich irrten.Ç Bah‡'u'll‡hs Aussage in diesem
Abschnitt schlie§t mit der Versicherung, da§ das Èhšchste Mittel und mŠchtigste Werk-
zeug fŸr die Heilung der WeltÇ in der Hinwendung und im Gehorsam gegenŸber dem
ÈbefŠhigten, allgewaltigen und erleuchteten ArztÇ liegt. ÈWahrlich, dies ist die Wahrheit,
und alles andere ist nichts als Irrtum.Ç
Dieser gšttliche Arzt hat uns in Seinen Schriften versichert, da§ Gott der Allsehende
und der Allwissende ist und durch Seinen Willen verfŸgt hat, da§ an diesem Tag und mit-
ten unter den Menschen Sein immerwŠhrendes Kšnigreich errichtet werden soll.
Bah‡'u'll‡h erklŠrt: ÈDie ganze Erde ist nun in einem Zustand der TrŠchtigkeit. Der Tag
naht heran, an dem sie die edelsten FrŸchte hervorgebracht haben wird, an dem aus ihr die
erhabensten BŠume, die schšnsten BlŸten und himmlische Wohltaten entsprungen sein
werden.Ç Um diesen Zweck zu erreichen, hat uns Gott den Geist und die Botschaft des
Neuen Tages durch zwei aufeinanderfolgende Offenbarer gesandt, die beide von der gro-
7. Juli 1976 Keine politische BetŠtigung
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§en Masse der Menschen zurŸckgewiesen wurden, welche es leider vorzog, in ihrer eige-
nen Blindheit und Verdrehtheit weiterzuleben. Im Blick auf solch eine Welt schrieb
Bah‡'u'll‡h: ÈBald wird die heutige Ordnung aufgerollt und eine neue an ihrer Statt entfal-
tet werden.Ç Ferner schrieb Er: ÈNach einer Zeit werden alle Regierungen der Erde sich
verŠndern. UnterdrŸckung wird die Welt umfassen. Nach einer weltweiten ErschŸtterung
wird die Sonne der Gerechtigkeit am Horizonte des Unsichtbaren Reiches aufgehen.Ç
Wenn wir uns Seinen anderen Schriften zuwenden, um mehr zu lernen Ÿber Seine
Warnung, da§ diese Èheutige Ordnung aufgerolltÇ werden soll, sto§en wir auf Aussagen
und Prophezeiungen wie diese: ÈDie Zeit fŸr die Zerstšrung der Welt und ihres Volkes ist
gekommen.Ç ÈDer verhei§ene Tag ist gekommen, der Tag, an dem qualvolle PrŸfungen
Ÿber eure HŠupter und unter euren FŸ§en hinwegziehen und sagen werden: schmeckt, was
eure HŠnde angerichtet haben!Ç ÈBald wird die Rute Seiner ZŸchtigung euch treffen und
der Staub der Hšlle euch einhŸllen.Ç ÈUnd wenn die verhei§ene Stunde kommt, wird
plštzlich erscheinen, was der Menschheit Glieder zittern macht.Ç ÈDer Tag naht heran, da
die Flamme der Zivilisation die StŠdte vernichten und die Zunge der Grš§e ausrufen wird:
,Das Kšnigreich ist Gottes, des AllmŠchtigen, des Allgepriesenen!`Ç ÈDer Tag naht, da des
AllmŠchtigen grimmer Zorn sie erfassen wird. Er ist wahrlich der Allgewaltige, der All-
Ÿberwinder, der Machtvollste. Er wird die Erde vom Schmutz ihrer Verderbheit reinigen
und wird sie denen unter Seinen Dienern zum Erbe geben, die Ihm nahe sind.Ç
Aus dem Vorhergesagten wird klar, da§ die Vorsehung am Werk ist, Gottes Ziele fŸr
die Menschheit in diesem Zeitalter zu erfŸllen. Shoghi Effendi versichert uns: ÈGottes Ziel
ist kein anderes, als fŸr eine seit langem entzweite und heimgesuchte Menschheit das Erha-
bene, Goldene Zeitalter einzuleiten auf Wegen, die nur Er ebnen und deren volle Bedeutung
nur Er ausloten kann. Der gegenwŠrtige Zustand der Menschheit und ihre unmittelbare Zu-
kunft ist dunkel, beklagenswert dunkel. Die fernere Zukunft jedoch ist strahlend, herrlich
strahlend - so strahlend, da§ kein Auge sich ein Bild davon machen kann.Ç
Betrachten wir den Ersten Weltkrieg, den Shoghi Effendi in seinen Schriften als Èers-
te Stufe einer von Bah‡'u'll‡h lange vorausgesagten gewaltigen ErschŸtterungÇ beschrie-
ben hat. Obwohl nach au§en hin ein Friedensvertrag geschlossen wurde, Šu§erte `Abdu'l-
Bah‡: ÈFriede, Friede! Die Lippen der MŠchtigen und der Všlker bekennen ihn unaufhšr-
lich, wŠhrend das Feuer ungestillten Hasses noch immer in ihren Herzen schwelt.Ç Und
1920 schrieb Er: ÈDie †bel, unter denen die Welt jetzt leidet, werden sich vervielfachen;
die Finsternis, welche sie umhŸllt, wird sich vertiefen.Ç Und wiederum: ÈEin neuer
Krieg, grausamer als der letzte, wird mit Sicherheit ausbrechen.Ç Als dieser Zweite Welt-
krieg 1939 ausbrach, nannte ihn Shoghi Effendi einen ÈOrkan von nie dagewesener Ge-
walttŠtigkeitÇ und den Ègro§en und mŠchtigen Sturm Gottes, der bis in die entlegensten
und friedlichsten Gebiete der Erde vordringt.Ç Nach Beendigung auch dieses Krieges und
nach GrŸndung der Vereinten Nationen schrieb der HŸter 1948 vorausahnend von Ènoch
heftigeren ErschŸtterungenÇ und erwŠhnte die ÈVorboten eines weiteren KonfliktsÇ,
dazu bestimmt, Èden internationalen Horizont zu verdunkeln.Ç Und schlie§lich hinterlie§
er der Nachwelt in seiner letzten Ridv‡n-Botschaft vom April 1957 folgende Analyse des
Weltzustandes im Lichte der in den Schriften des Glaubens enthaltenen Prophezeiungen
und Voraussagen:
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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ÈUnd wirklich, wenn wir etwas weiter als bis zur allerjŸngsten Vergangenheit
zurŸckblicken und - wenn auch nur flŸchtig - die wechselvollen Geschicke an
uns vorŸberziehen lassen, welche eine zunehmend stŠrker gepeinigte Gesell-
schaft betroffen haben, und wenn wir uns die MŸhsale und Nšte in Erinnerung
rufen, denen das GebŠude einer sterbenden Ordnung mehr und mehr unterwor-
fen wurde, kšnnen wir nur staunend den scharfen Gegensatz betrachten, der sich
uns darbietet: einerseits die zahlreichen Beweise fŸr die folgerichtige Entfaltung
einer administrativen Ordnung, die zum Vorboten einer Weltzivilisation be-
stimmt ist, und die ununterbrochene Vermehrung ihrer Einrichtungen - anderer-
seits die unheilverkŸndenden Beweise von akutem politischem Konflikt, von
sozialer Unruhe, rassischer Feindseligkeit, Klassenha§, Unsittlichkeit und Irre-
ligiositŠt, die unmi§verstŠndlich den Verfall und das Veralten einer bankrotten
Ordnung dartun.
Vor dem Hintergrund dieser schrecklichen Unruhen - der Drangsal und Pein eines
sich in Geburtswehen windenden Zeitalters - tun wir gut daran, die unheilschwe-
ren Prophezeiungen zu erwŠgen, die der BegrŸnder unseres Glaubens vor fast
achtzig Jahren gegeben, sowie die dŸsteren Prognosen, die der nichtirrende Aus-
leger Seiner Lehren gemacht hat, welche allesamt einen weltweiten Umsturz er-
warten lassen, und zwar von einer Grš§enordnung und IntensitŠt, wie ihn die
Menschheit noch nie erlebt hat.
Der stŸrmische Umsturz des Gleichgewichts der Welt, das Zittern, das die Glieder
der Menschheit befallen wird, die radikale Umgestaltung der menschlichen Ge-
sellschaft, die Auflšsung der gegenwŠrtigen Ordnung, die grundlegenden VerŠn-
derungen im Aufbau der Regierungen, die SchwŠchung der Tragpfeiler der
Religion, das Entstehen von Diktaturen, die Ausbreitung von Tyrannei, der Sturz
von Monarchien, der Niedergang kirchlicher Institutionen, das Anwachsen von
Anarchie und Chaos, die Ausdehnung und Festigung linksgerichteter Bewegun-
gen, das Auflodern des schwelenden Rassenhaders, die Entwicklung hšllischer
Kriegsmaschinen, das Niederbrennen von StŠdten, die Verunreinigung der Erdat-
mosphŠre - all dies sind weithin sichtbare Zeichen und Menetekel, die das Gericht
entweder ankŸnden oder begleiten, welches - wie von Ihm, dem Richter und Er-
lšser der Menschheit, verordnet - frŸher oder spŠter eine Gesellschaft treffen
mu§, die zum allergrš§ten Teil und Ÿber mehr als ein Jahrhundert hinweg fŸr die
Stimme des Gottesboten an diesem Tag taube Ohren hatte - eine Katastrophe, die
das Menschengeschlecht von dem Auswurf seiner jahrhundertelangen Verderbt-
heit lŠutern und seine Glieder zu einer festverknŸpften, weltumspannenden Bru-
derschaft zusammenschwei§en mu§...Ç
So sehen wir, wie der gšttliche Arzt beides ist, der ÈRichterÇ der Menschheit und ihr
ÈErlšserÇ.
Dieser gleiche Arzt schrieb an Seine AnhŠnger, die ÈGeliebten des einen wahren Got-
tesÇ: ÈLa§t ab von den Angelegenheiten dieser Welt und allem, was dazu gehšrt, und
nehmt nicht teil an der TŠtigkeit jener, die Šu§erlich ihre FŸhrer sind. Der eine, wahre
7. Juli 1976 Keine politische BetŠtigung
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Gott - gepriesen sei Seine Herrlichkeit - hat die Herrschaft auf Erden den Kšnigen Ÿber-
tragen. Niemand hat das Recht, den wohlerwogenen Absichten derer, die Amtsgewalt be-
sitzen, auch nur im geringsten entgegenzuwirken.Ç
In einem anderen Sendschreiben verpflichtete Er Seine AnhŠnger dazu, sich, Èwo im-
mer sie wohnen, der Regierung des Landes als treu, ehrbar und wahrhaftig zu erweisen.Ç
`Abdu'l-Bah‡ hat den gleichen Grundsatz bestŠtigt. Auf Seiner Amerikareise erklŠrte Er:
ÈUm eine bessere soziale Ordnung und bessere wirtschaftliche VerhŠltnisse zu erreichen,
ist Treue gegenŸber den Gesetzen und Prinzipien der Regierung eine Notwendigkeit -
dies ist das Wesensmerkmal des Bah‡'’-Geistes.Ç Und in einem Brief bezieht Er sich auf
den Èunumstš§lichen Befehl, den die Gesegnete VollkommenheitÇ in Seinen Sendschrei-
ben Ègegeben hatÇ, nŠmlich, Èda§ die GlŠubigen den Herrschern mit Šu§erster Aufrich-
tigkeit und Treue gehorchen mŸssen; Er hat ihnen (den GlŠubigen) verboten, sich
Ÿberhaupt in politische Fragen einzumischen. Er hat den GlŠubigen sogar untersagt, po-
litische Angelegenheiten zu diskutieren.Ç
Und schlie§lich schrieb Er in Seinem Willen und Testament: ÈWir mŸssen der Regie-
rung des Landes gehorchen und ihr wohlgesonnen sein. ...Ç
Wir wurden auch gebeten, Ihnen an dieser Stelle die beiden folgenden AuszŸge aus
Briefen des Universalen Hauses der Gerechtigkeit mitzuteilen. Es steht zu hoffen, da§
diese Ihnen helfen werden, die bedeutende und lebenswichtige Rolle anzuerkennen, die
die Bah‡'’ in der heutigen Welt Ÿbernehmen kšnnen und mŸssen:
ÈShoghi Effendi hat uns gesagt, da§ in der Welt zwei gro§e Prozesse nebenein-
ander herlaufen: zum einen der gro§e Plan Gottes, der sich in seiner Entfaltung
mŠchtig unter der ganzen Menschheit auswirkt, Schranken vor der Einheit der
Welt niederrei§t und die Menschheit durch das Feuer des Leides und der Erfah-
rung zu einem vereinten Kšrper zusammenschmiedet. Dieser Vorgang wird zur
festgesetzten Stunde Gottes den Geringeren Frieden, die politische Vereinigung
der Welt, herbeifŸhren. Zu diesem Zeitpunkt kann die Menschheit mit einem Or-
ganismus verglichen werden, der zwar vereint, aber ohne Leben ist. Der zweite
Proze§ - das Einhauchen des Lebens in diesen vereinten Organismus, also die
Schaffung wahrer Einheit und Geistigkeit, die im Grš§ten Frieden gipfelt - ist die
Aufgabe der Bah‡'’, die ganz bewu§t, mit ausfŸhrlichen Anweisungen und unter
stŠndiger gšttlicher FŸhrung daran arbeiten, den Bau des Kšnigreichs Gottes auf
Erden zu errichten, in den sie ihre Mitmenschen einladen und ihnen so ewiges Le-
ben verleihen.
Die Entfaltung des Grš§eren Planes Gottes vollzieht sich auf geheimnisvollen
Wegen, die allein Seiner Steuerung unterliegen; doch der Kleinere Plan, den Er
uns zur AusfŸhrung gegeben hat als unseren Beitrag zu Seinem gro§en Entwurf
fŸr die Erlšsung der Menschheit, ist klar umrissen. Diesem Dienst mŸssen wir uns
mit allen KrŠften widmen, denn es gibt sonst niemanden, der ihn tut.Ç
Den Bah‡'’ wird oft vorgeworfen, da§ sie sich von den Èwirklichen ProblemenÇ ihrer
Mitmenschen fernhalten. Aber wenn wir diesen Vorwurf hšren, sollten wir nicht Ÿberse-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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hen, da§ er meist von idealistischen Materialisten erhoben wird, fŸr die die materiellen
GŸter die einzig ÈwirklichenÇ GŸter sind. Wir dagegen wissen, da§ das Wirken der ma-
teriellen Welt nur eine Widerspiegelung geistiger ZustŠnde ist, und solange diese geisti-
gen Bedingungen nicht geŠndert werden kšnnen, gibt es keine dauerhafte Verbesserung
der materiellen Angelegenheiten.
Wir sollten auch bedenken, da§ die meisten Leute keine klare Vorstellung haben, was
fŸr eine Art von Welt sie sich wŸnschen und wie sie diese aufbauen wollen. Daher sind
sogar die, denen es um die Verbesserung der WeltzustŠnde geht, gezwungen, gegen jedes
auftretende †bel zu kŠmpfen, auf das sie gerade aufmerksam werden. Somit ist die Be-
reitschaft, gegen †bel anzukŠmpfen - sei es gegen ZustŠnde oder Menschen - weithin
zum PrŸfstein fŸr die Beurteilung des moralischen Wertes eines Menschen geworden.
Die Bah‡'’ jedoch kennen das Ziel, fŸr das sie arbeiten, und wissen, was sie tun mŸssen,
um es schrittweise zu erreichen. Ihre ganze Energie ist auf die Errichtung des Guten ge-
richtet, eines Guten, das eine solche positive Kraft besitzt, da§ die Vielzahl von †beln -
die ihrem Wesen nach negativ sind - davor verblassen und všllig verschwinden werden.
Sich in das tšrichte Gefecht einzulassen, die †bel dieser Welt eins nach dem andern zer-
schmettern zu wollen, ist fŸr einen Bah‡'’ eine nutzlose Vergeudung von Zeit und MŸhe.
Sein ganzes Leben ist darauf ausgerichtet, die Botschaft Bah‡'u'll‡hs zu verkŸnden, das
geistige Leben seiner Mitmenschen neu zu beleben und sie in einer gottgeschaffenen
Weltordnung zusammenzufŸhren. In dem Ma§e, wie diese Ordnung dann an Kraft und
Einflu§ gewinnt, wird er erkennen, wie die Macht dieser Botschaft die ganze menschliche
Gesellschaft verwandelt, nach und nach die Probleme lšst und die Ungerechtigkeiten be-
seitigt, die die Welt so lange gequŠlt haben.
Sie haben gefragt, ob es mšglich ist, einen Weltbundesstaat zu haben, solange nicht
alle LŠnder ihre UnabhŠngigkeit besitzen. Die Antwort hei§t: Nein. `Abdu'l-Bah‡ und
Shoghi Effendi haben beide den Vergleich gezogen zwischen der Entstehung der Verei-
nigten Staaten - der Vereinigung der Èunterschiedlichen und lose verbundenen Teilstaa-
tenÇ ihrer ÈgeteiltenÇ Gemeinschaft zu einer nationalen Einheit - und der Vereinigung der
Welt als Eingliederung ihrer fšderativ zusammengeschlossenen Einzelstaaten in Èein ein-
heitliches SystemÇ. Ebenso wie die amerikanische Verfassung es keinem Einzelstaat er-
laubt, grš§ere UnabhŠngigkeit zu haben als ein anderer, mŸssen auch die Nationen der
Welt einen einheitlichen Status in einem Weltbundesstaat erhalten, wie immer dieser
auch beschaffen sei. Einer der von `Abdu'l-Bah‡ vorausgesehenen ÈLichtstrahlenÇ der
Einheit ist denn auch die ÈEinheit in FreiheitÇ.
Eine andere Frage ist jedoch, ob es moralisch vertretbar ist zu schweigen, wenn die
Gleichheit mi§braucht wird. Der geliebte HŸter hat uns in Briefen, die in seinem Auftrage
geschrieben wurden, die folgenden Richtlinien gegeben. ÇSo sehr die Freunde sich hŸten
mŸssen, jemals den Anschein zu erwecken, als wollten sie sich oder den Glauben mit ei-
ner politischen Partei identifizieren, mŸssen sie sich auch vor dem anderen Extrem hŸten,
niemals mit anderen fortschrittlichen Gruppen zusammenarbeiten zu wollen, etwa in
Konferenzen oder Komitees zur Fšrderung von AktivitŠten, die všllig mit unseren Leh-
ren Ÿbereinstimmen, wie zum Beispiel fŸr die Verbesserung der Beziehungen zwischen
den Rassen.
31. August 1976 Bah‡'’-Kindererziehung
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Das Universale Haus der Gerechtigkeit hofft, da§ Sie und Ihre Bah‡'’-Mitstreiter in
jenem Land sich in die Lehren Bah‡'u'll‡hs vertiefen, sich bemŸhen, in Ihrer persšnlichen
LebensfŸhrung den von Ihm gesetzten hohen Ma§stŠben zu folgen, die Menge der Men-
schen zum strahlenden Glanz Seines ruhmreichen Glaubens hinziehen und ihnen die FŠ-
higkeit einflš§en werden, an den Flammen jenes unlšschbaren Feuers, welches Èin der
Welt der Schšpfung lodert und tostÇ, ihre Herzen zu erwŠrmen und ihre Seelen zu ent-
flammen.
Wir sind vom Universalen Haus der Gerechtigkeit gebeten worden, Sie seiner Gebete
fŸr Sie in den Heiligen Schreinen zu versichern.
31. August 1976
Bah‡'’-Kindererziehung
Eines der Ziele des FŸnfjahresplanes fŸr bestimmte Nationale Geistige RŠte ist die Fšr-
derung der Bah‡'’-Erziehung von Kindern. Aber diese Aufgabe ist von grundlegendem
Interesse fŸr Bah‡'’ in allen LŠndern, nicht nur fŸr jene, die dem Plan gemŠ§ spezielle Zie-
le erfŸllen sollen.
Auf unsere Bitte hin hat die Forschungsabteilung des Weltzentrums diese Zusam-
menstellung (Ziele der Kindererziehung, Hofheim-Langenhain 1979, 21990) von Bah‡'’-
Lehren Ÿber das Thema Bah‡'’-Erziehung fŸr die Freunde in aller Welt vorbereitet zum
Studium und zur Verwirklichung, soweit es die UmstŠnde erlauben. Der Hauptteil der
Sammlung umfa§t AuszŸge aus Tablets oder anderen authentischen Schriften. Der An-
hang erhŠlt zusŠtzlich AuszŸge aus Ansprachen von `Abdu'l-Bah‡, wie sie in ÈStar of the
WestÇ und ÈThe Promulgation of Universal PeaceÇ aufgezeichnet sind. Wir hoffen, da§
es in Zukunft mšglich sein wird, diese wohlbekannten Ansprachen durch beglaubigte
†bersetzungen der Reden aus der Originalsprache bestŠtigt zu finden, aber bis dahin kšn-
nen die Freunde sie in ihrer jetzigen Form als Bezugsquellen und zum Studium benutzen.
Es steht Ihnen frei, diese Zusammenstellung den GlŠubigen Ihres Jurisdiktionsbereiches
ganz oder teilweise zugŠnglich zu machen, in der Form, die Ihnen am geeignetsten er-
scheint.
In einem Brief vom 7. Juni 1939 im Auftrage des HŸters an einen GlŠubigen hei§t es:
È... die Lehren Bah‡'u'll‡hs und `Abdu'l-Bah‡s stellen kein abgeschlossenes und
ausfŸhrliches Erziehungssystem dar, sondern legen nur bestimmte Grundprinzi-
pien dar und heben eine Reihe von Erziehungsidealen hervor, die als Leitlinie fŸr
kŸnftige Bah‡'’-Erziehungswissenschaftler gelten sollen in ihrem BemŸhen, ei-
nen angemessenen Gesamtlehrplan zu entwickeln, der sich in všlliger †berein-
stimmung mit dem Geist der Bah‡'’-Lehren befindet und den Erfordernissen
dieses neuen Zeitalters gerecht wird.
Diese Grundprinzipien finden sich in den Heiligen Schriften des Glaubens. Sie
sollten sorgfŠltig studiert und allmŠhlich in verschiedene Studien- und Universi-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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tŠtsprogramme Ÿbernommen werden. Aber die Aufgabe, ein vollstŠndiges Erzie-
hungssystem auszuarbeiten, das offiziell vom Glauben anerkannt und innerhalb
der Bah‡'’-Welt verbindlich wŸrde, kann aus naheliegenden GrŸnden von der ge-
genwŠrtigen Generation der GlŠubigen nicht bewŠltigt, sondern mu§ nach und
nach von Bah‡'’-Gelehrten und Erziehungswissenschaftlern der Zukunft gelšst
werden.Ç
Beim Lesen der Zusammenstellung sollten die Freunde diese ErklŠrung im Auge be-
halten und nicht etwas als allumfassende Anweisung auslegen, was vielleicht in Wirk-
lichkeit nur als Beispiel fŸr vorteilhaftes Handeln in einer bestimmten Situation dienen
soll. So beziehen sich beispielsweise die Zitate aus den Tablets von `Abdu'l-Bah‡ und den
Briefen von Shoghi Effendi aus den frŸhen Jahren seiner HŸterschaft auf die persischen
Bah‡'’, deren Gemeinde damals trotz der UnterdrŸckungen zahlenmŠ§ig schon gro§ war
und in einem gesellschaftlichen Umfeld lebte, wo die schulische Erziehung noch in den
AnfŠngen steckte und nicht weit verbreitet war. GegenwŠrtig gibt es in den meisten LŠn-
dern die allgemeine Schulpflicht, und staatliche Erziehungssysteme sind weitverbreitet
und sorgen fŸr eine materielle Erziehung. Deshalb mŸssen die KrŠfte und Mittel des
Glaubens hier auf die geistige und moralische Erziehung unserer Kinder konzentriert
werden und in Gebieten der Massenlehrarbeit, in denen das Analphabetentum noch vor-
herrscht, auf die Einrichtung von Grundschulen und Nachhilfeunterricht. Auch mŸssen
die verschiedenen AuszŸge im Zusammenhang mit dem Ganzen gelesen werden.
Die richtige Erziehung der Kinder ist von lebenswichtiger Bedeutung fŸr den Fort-
schritt der Menschheit. Das KernstŸck und die wichtigste Grundlage aller Erziehung ist
die geistige und moralische Ausbildung. Wenn wir unsere Mitmenschen die Wahrheiten
des Bah‡'’-Glaubens und die entsprechende LebensfŸhrung lehren, mŸssen wir gegen
GleichgŸltigkeit, Materialismus, Aberglauben und eine Vielzahl irriger Vorstellungen
ankŠmpfen. Aber in unseren neugeborenen Kindern werden uns reine Seelen geschenkt,
die durch die Welt noch nicht getrŸbt sind. Wenn sie heranwachsen, werden sie unzŠhli-
gen PrŸfungen und Schwierigkeiten ausgesetzt sein. Wir haben die Pflicht, sie von den
ersten Augenblicken an zu erziehen, und zwar geistig und materiell in der Weise, die Gott
vorgezeigt hat, damit sie als Erwachsene BannertrŠger Seines Glaubens werden, geistig
und moralisch aus der Menschheit herausragen und, allen PrŸfungen gewachsen, ÈSterne
am Himmel des VerstehensÇ werden und Èsanftflie§ende Wasser, von denen das wahre
Leben aller Menschen abhŠngtÇ.
Wir beten an der Heiligen Schwelle, da§ die Edelsteine gšttlicher FŸhrung, die in die-
ser Zusammenstellung enthalten sind, Mittel und Quelle der Inspiration fŸr Bah‡'’-Eltern,
Lehrer und Geistige RŠte auf der ganzen Welt und ein Segen fŸr die nachfolgenden Ge-
nerationen sein mšgen.
10. Oktober 1976 Besuch des Kšnigs Malietoa Tanumafili II. am Grab des HŸters in London
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10. Oktober 1976
Besuch des Kšnigs Malietoa Tanumafili II.
am Grab des HŸters in London
Mit GefŸhlen Ÿbergro§er Freude teilen (wir den) Bah‡'’-Gemeinden (auf) allen Kontinen-
ten (die) frohe Botschaft (vom) ersten Besuch (eines) regierenden Bah‡'’ Kšnigs am Grab
(des) geliebten Shoghi Effendi fast 19 Jahre nach seinem Hinscheiden mit. Seine Hoheit
Malietoa Tanumafili II. von West-Samoa erlangte wŠhrend seines kŸrzlichen London-
Besuches diese unschŠtzbare Gnade. Seine Hoheit, begleitet von (einer) kleinen Delega-
tion (von) Freunden unter der FŸhrung von Hand (der) Sache Giachery einschlie§lich
HŠnde (der) Sache Khadem, Varqa und fŸnf Mitgliedern - (Eine spŠtere Information be-
stŠtigte, da§ 6 Mitglieder des Nationalen Rates anwesend waren. Der Besuch fand am 12.
September 1976 statt.) - (des) Nationalen Rates (des) Vereinigten Kšnigreichs, begab
(sich zum) Friedhof und nahm teil an tief bewegendem, hšchst wŸrdevollem Besuch (am)
Grab (des) Zeichens Gottes auf Erden, dessen lebenslanges, heldenhaftes Wirken (die)
weltweite Verbreitung (des) glorreichen Glaubens Bah‡'u'll‡hs erreichte. Nach Gebet,
Andacht und (dem) Ausdruck (der) WŸrdigung und Dankbarkeit durch Seine Hoheit kam
er mit strahlendem Geist zu einer gro§en Versammlung von Freunden, (die sich) in der
NŠhe der GrabstŠtte zusammengefunden (hatten), um ihn willkommen zu hei§en, und de-
nen er GrŸ§e seiner MitglŠubigen Bah‡'’ (aus) Samoa Ÿbermittelte und seiner Hoffnung
Ausdruck gab, (da§ der) Glaube auf der ganzen Welt kraftvoll wachsen (mšge). Im Hei-
ligen Land trafen gleichzeitig mit diesem Ereignis (die) HŠnde (der) Sache, andere Mit-
glieder (des) Internationalen Lehrzentrums und (die) Mitglieder des Hauses der
Gerechtigkeit zu (einem) besonderen Besuch in Bahj’ zusammen, wo inbrŸnstige Gebete
(an der) Heiligen Schwelle (im) Heiligsten Schrein dargebracht wurden in Dankbarkeit
(fŸr diese) hochbedeutsame Entwicklung, die (die) Einleitung darstellt zur ErfŸllung
(des) lange gehegten Wunsches `Abdu'l-Bah‡s und Shoghi Effendis, Zeuge (zu sein, wie)
Kšnige als Pilger an (den) Heiligen Schreinen (der) GrŸnder unseres Glaubens im geisti-
gen Herzen (unseres) Planeten demŸtig ihren Tribut zollen. Beten inbrŸnstig, diese frohe
Botschaft (mšge die) TrŠger (des) Grš§ten Namens in jedem Land (in ihrem) Entschlu§
stŠrken, ihre Anstrengungen zu verdoppeln (und) voranzudrŠngen, wie schwierig die
Aufgabe auch sei, wie scheinbar unŸberwindbar die Hindernisse (auch) erscheinen, bis
jedes Ziel (des) weltweiten Planes schnell und ganz erreicht ist.
19. Dezember 1976
Ruf nach Reiselehrern - jung und alt
Jetzt, da wir die Halbzeit des FŸnfjahresplanes Ÿberschritten haben und die Entwick-
lungsprozesse, die dieser Plan auf jedem Kontinent eingeleitet hat, durch die Gnade der
Gesegneten Schšnheit an Schwungkraft gewinnen, beobachten wir fast tŠglich mit Ehr-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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furcht und Bewunderung, wie Ÿberreich die Segnungen sind, welche die Anstrengungen
der ergebenen GlŠubigen begleiten, die Seine gšttliche Botschaft mit Ergebenheit, Be-
geisterung und Beharrlichkeit verbreiten, und wie unendlich weitgespannt und herausfor-
dernd die Mšglichkeiten fŸr die Zukunft sind.
Zu den AktivitŠten, die im nationalen wie auch im internationalen Rahmen grš§ere
Aufmerksamkeit erfordern, gehšrt die Entsendung von Reiselehrern an Orte, die Festi-
gung und Ermutigung benštigen. Lehrprojekte von kurzer Dauer, die sich Ÿber ein paar
Tage oder ein bis zwei Wochen erstrecken, sind selbstverstŠndlich von Wert; doch ist
jetzt die Zeit fŸr langfristige Lehrprojekte gekommen, die auf drei bis sechs Monate oder
eventuell noch lŠnger anzusetzen sind, wie es der FŸnfjahresplan vorsieht. Solche Projek-
te mŸssen auf allen Kontinenten mit grš§erem Nachdruck verfolgt werden, damit diese
Lehrreisen zu dauerhafteren Erfolgen fŸhren, damit die zu Beginn des Planes erwartete
reiche Ernte Wirklichkeit wird und auf die ergebenen Arbeiter in Seinem gšttlichen
Weinberg unschŠtzbare Wohltaten herabregnen mšgen.
Wir hoffen, da§ diejenigen, die sich aufmachen werden, sich grš§tenteils selbst un-
terhalten kšnnen oder von Privatfonds unterstŸtzt werden, und da§ die Fonds des Glau-
bens, die auf nationaler Ebene fŸr Vorhaben im Ausland eingerichtet wurden, nur dann in
Anspruch genommen werden, wenn der betreffende Reiselehrer als wirklich geeignet an-
gesehen werden kann und ihm keine andere Geldquelle zur VerfŸgung steht.
Wir hoffen auch, da§ diejenigen Nationalen RŠte, deren Planzuweisungen internatio-
nale Reiselehrprojekte enthalten, einen besonderen Aufruf an die Freunde ihres Rechts-
bereiches richten und sie auffordern werden, diese neue Herausforderung anzunehmen.
Wenn dieser dringende Aufruf, der an alle GlŠubigen in jedem Land ergeht, von denen,
deren persšnliche UmstŠnde es erlauben, schnell und mit Begeisterung beantwortet wird,
werden bei der ErfŸllung der bisher schlimm vernachlŠssigten Lehrziele des Planes gro§e
Fortschritte gemacht werden. Die Jugend kann durch ihren schšpferischen Erfindungs-
reichtum und energischen Einsatz die zu leistende Arbeit wirkungsvoll voranbringen, und
die GlŠubigen der fortgeschrittenen Altersgruppen kšnnen beim Erreichen der Ziele ihren
wertvollen Schatz an Erfahrung, Wissen und Weisheit einbringrn.
Wir beten oft an den Heiligen Schreinen um die unendlichen Segnungen der Schšn-
heit Abh‡, damit jeder Schritt gestŠrkt wird, den Sie zur Festigung und Ausbreitung der
Grundlagen des Glaubens in den Ihrer Obhut anvertrauten Gebieten unternehmen.
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Botschaften und Briefe
des Jahres 1977
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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3. MŠrz 1977
Das Lehren der Sache Gottes - Fundament aller Bah‡'’-TŠtigkeit
Der Eckstein fŸr das Fundament aller Bah‡'’-TŠtigkeit ist, die Sache zu lehren. `Abdu'l-
Bah‡ hat in Seinem Willen und Testament ausdrŸcklich erklŠrt, da§ Èdie FŸhrung der
Všlker und Nationen der Welt das allerwichtigsteÇ und da§ Èvon allen Gaben Gottes die
grš§te die des LehrensÇ ist.
Die Freunde kennen auch alle mehr oder weniger gut die in den Schriften unseres
Glaubens oft wiederholte Mahnung, da§ gšttliche BestŠtigungen vom aktiven Lehren ab-
hŠngen. Mit den Worten des geliebten Meisters: ÈDer unsichtbare gšttliche Beistand um-
gibt den, der die Botschaft weitergibt.Ç Er sagt ferner: È... wird das Werk, die Botschaft
weiterzugeben, vernachlŠssigt, so wird der Beistand všllig versagt. Denn die Freunde
Gottes kšnnen unmšglich Hilfe empfangen, wenn sie sich nicht mŸhen, die Botschaft zu
Ÿberbringen.Ç
Zwar sind sich die Freunde im allgemeinen der lebenswichtigen Bedeutung des Leh-
rens bewu§t; doch fehlt vielen beim Gedanken an ihre SchwŠchen zumeist das Zutrauen.
Sie glauben, nicht zu wissen, welche Schritte zu tun sind und wie sie ihre BemŸhungen
zu einem erfolgreichen Ende bringen sollen. Da wir in solch grundlegenden Fragen bei
den Schriften unseres Glaubens FŸhrung erhalten, haben wir die Forschungsabteilung um
eine Zusammenstellung von Texten zu diesem Thema gebeten. Diese Zusammenstellung
liegt jetzt vor (†ber das Lehren, Hofheim-Langenhain 1979); eine Kopie ist beigefŸgt.
Ein Studium dieser Textsammlung wird die Freunde ermutigen und ihnen Aufschlu§
geben Ÿber allgemeine Richtlinien, die sie beim Lehren befolgen sollten. Viele werden,
wenn sie die Zusammenstellung lesen, begeistert sein, ihre €ngste, Zweifel und ihr Un-
zulŠnglichkeitsgefŸhl ablegen, sich erheben und freimŸtig die frohen Botschaften des Kš-
nigreichs ihren Mitmenschen verkŸnden; viele andere werden jedoch weiterhin
liebevoller Erziehung und eingehender FŸhrung durch die Institutionen des Glaubens be-
dŸrfen, dazu geduldigen, weisen Ansporns, bevor sie sich zur Tat erheben. Nun ist der
Hauptzweck, zu dem die šrtlichen Geistigen RŠte eingesetzt wurden, die Fšrderung der
Lehrarbeit. Daraus ergibt sich, da§ jeder Nationale Geistige Rat sorgfŠltig Wege und Mit-
tel erwŠgen mu§, um auch den letzten šrtlichen Geistigen Rat seines Rechtsbereichs zu
ermutigen, diese seine Hauptpflicht zu erfŸllen. Zum Beispiel kšnnen šrtliche RŠte auf-
gefordert werden, besondere ZusammenkŸnfte zu organisieren, in denen Texte, wie die
hier zusammengestellten, studiert werden. Auch ist es wichtig, da§ Geistige RŠte den
Freunden an ihrem Ort Erfolgsberichte aus der Lehrarbeit anderer Freunde zugehen las-
sen, au§erdem Beschreibungen erfolgreicher, als nŸtzlich empfundener Darlegungen,
Beispiele verschiedener Mšglichkeiten, ein Bah‡'’-Thema fŸr Sucher darzustellen, ErlŠu-
terungen der Methoden, die es den GlŠubigen gestatten, die Nšte der Gesellschaft mit un-
seren Lehren in Beziehung zu setzen.
Solche Informationen und VorschlŠge kšnnen den Freunden bei den Neunzehntage-
festen, durch ein šrtliches Mitteilungsblatt oder auf jede andere Weise, die einem šrtli-
chen Rat zu Gebote steht, gegeben werden. Bei all diesen Kontakten mit den GlŠubigen
3. MŠrz 1977 Das Lehren der Sache Gottes - Fundament aller Bah‡'’-TŠtigkeit
83
sollte jeder Geistige Rat den Freunden einschŠrfen, welch einmalige, unersetzliche Rolle
der einzelne bei der DurchfŸhrung einer jeden Bah‡'’-Unternehmung spielt. Dazu sollten
den Freunden immer wieder Zitate aus den Schriften, wie beispielsweise folgender Ab-
schnitt aus einem Brief Shoghi Effendis, vor Augen gefŸhrt und erklŠrt werden:
ÈEr (der einzelne) verkšrpert Kette und Schlu§, von denen QualitŠt und Muster
des ganzen Gewebes abhŠngen. Er wirkt als eines der zahllosen Glieder in der
mŠchtigen Kette, die jetzt den Erdball umspannt. Er dient als einer in der Menge
der Bausteine, die das feste GefŸge der Verwaltungsordnung, welche jetzt in je-
dem Teil der Welt errichtet wird, tragen und ihre Standsicherheit gewŠhrleisten.
Ohne seine rŸckhaltlose, anhaltende und gro§zŸgige UnterstŸtzung ist jede Ma§-
nahme, die das nationale Organ der Gemeinschaft, der er angehšrt, ergreift, und
jeder Plan, den es ausarbeitet, zum Scheitern verurteilt. Ja, sogar das Weltzentrum
des Glaubens ist gelŠhmt, wenn ihm diese UnterstŸtzung durch die einzelnen Mit-
glieder der Gemeinschaft vorenthalten wird. Der Urheber des Gšttlichen Planes
selbst wird in Seiner Absicht behindert, wenn es an den geeigneten Instrumenten
zur AusfŸhrung Seines Entwurfes fehlt. Die erhaltende Kraft Bah‡'u'll‡hs, des
Stifters des Bah‡'’-Glaubens, wird jedem einzelnen GlŠubigen entzogen werden,
der es auf die Dauer versŠumt, sich zu erheben und die ihm zugewiesene Rolle zu
spielen.Ç
Wenn die Freunde erkennen, da§ die Heerscharen des Kšnigreichs darauf warten, vo-
ranzustŸrmen und sie zu unterstŸtzen, da§ andere aus ihren eigenen Reihen sich erhoben
und Erfolg hatten, da§ jeder eine wirkungsvolle Lehrmethode finden kann, die seinen be-
sonderen FŠhigkeiten und Talenten entspricht, dann werden sie sich ohne Zweifel mit
grš§tem Selbstvertrauen erheben und den ersten Schritt tun. Und dieser wird, wie wir
wissen, vom Himmel droben gefŸhrt und unterstŸtzt; denn allein schon das BemŸhen,
dem Rufe Gottes zu folgen, zieht gšttliche Segnungen ohne Zahl nach sich.
Es ist die Hoffnung und das Gebet des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, da§ je-
der Nationale Geistige Rat sein mšglichstes tut, um die Freunde stŠndig zu ermutigen,
da§ sie teilhaben an dem, was Shoghi Effendi Èdie bedeutendste, die dringendste all un-
serer VerpflichtungenÇ nennt und was Èdie beherrschende Leidenschaft unseres LebensÇ
sein mu§, und da§ sie dem Beispiel der Apostel Christi folgen, die, wie `Abdu'l-Bah‡ be-
zeugte, Èsich selbst und alles Irdische verga§en, all ihrer Sorge und Habe entsagten, sich
reinigten vom Selbst und von der Leidenschaft ... bis sie schlie§lich aus dieser Welt eine
andere Welt machten, das Erdenrund erleuchteten und bis zu ihrer letzten Stunde ihre
Selbstaufopferung auf dem Pfade jenes Geliebten Gottes bewiesen... La§t alle, die Men-
schen der Tat sind, ihren Spuren folgen!Ç
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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24. MŠrz 1977
Bemerkenswerte Ereignisse und Leistungen
im mittleren Jahr des FŸnfjahresplanes
(Wir) freuen (uns Ÿber) bemerkenswerte Ereignisse und Leistungen, (die das) mittlere
Jahr (des) FŸnfjahresplanes kennzeichnen:
1. Veršffentlichung (einer) Auswahl (von) Schriften (des) gesegneten B‡b in Englisch,
(die vor den) Augen (der) westlichen AnhŠnger (des) Glaubens einen kostbaren
Schatz Seiner unvergŠnglichen Worte ausbreitet, eine Gabe, die sicherlich (die) Her-
zen (dem) jugendlichen MŠrtyrer-Propheten immer nŠher kommen lŠ§t.
2. Erfolgreiche Veranstaltung (von) acht Internationalen Konferenzen, die (den) Namen
(der) Sache Gottes einer aufnahmebereiten …ffentlichkeit laut verkŸndeten, (die)
Bande zwischen den Freunden aller LŠnder noch enger knŸpften, (eine) sprunghafte
Zunahme von intensiven Lehr- und PionieraktivitŠten zur Folge hatten (und das) Be-
wu§tsein (der) dringenden Herausforderung vermittelten, die (die) Ziele (des) Planes
(in) dieser kritischen Zeit bedeuten.
3. (Der) hšchst bedeutsame Besuch des Grabmals (des) geliebten HŸters durch (den)
ersten regierenden Kšnig, (der den) Glauben Bah‡'u'll‡hs angenommen hat.
4. (Der) Auszug (der) frŸheren Bewohner (aus dem) Hause `Abdu'll‡h Pash‡s, (der es
dem) Glauben ermšglichte, (diesen) vor kurzem erworbenen heiligen Ort in Besitz zu
nehmen, mit (der) Restauration zu beginnen (und) Vorbereitungen (fŸr seine) …ff-
nung (fŸr) Pilgerbesuche zu treffen.
5. Ankunft (der) ersten vier Marmorlieferungen (in) Haifa und (der) eigentliche Baube-
ginn (des) Sitzes (des) Universalen Hauses (der) Gerechtigkeit (auf dem) Berge Kar-
mel.
6. Ernennung dreier zusŠtzlicher Berater (fŸr) Nord- (und) Mittelamerika (sowie) Aus-
tralien.
7. ErfŸllung (des) Zieles (der) Niederlassung (eines) Gro§teils (der) Pioniere (in der)
Mitte (des) Planes, fŸr die in (der) ersten Phase aufgerufen (worden war), begleitet
(von einem) gro§en Strom internationaler Reiselehrer.
8. Dramatisches Aufleben (der) Lehrarbeit (in der) Wiege (des) Glaubens durch (die)
einzelnen GlŠubigen im Rahmen šrtlicher PlŠne.
9. Schlie§lich (die) Wahl (von) sechs neuen Pfeilern (des) Universalen Hauses der Ge-
rechtigkeit (an) diesem Ridv‡n-Fest, (nŠmlich die der) Nationalen Geistigen RŠte
von Obervolta in Afrika, der franzšsischen Antillen in der Karibik, von Surinam
und Franzšsisch-Guayana in SŸdamerika, der Marshall-Inseln und der Neuen Heb-
riden im Pazifik und von Griechenland in Europa, wodurch (die) Gesamtzahl (der)
Nationalen Geistigen RŠte, die an Ridv‡n 1978 an (der) vierten Wahl (des) Univer-
salen Hauses der Gerechtigkeit im Heiligen Land teilnehmen (werden), auf 123
steigt.
24. MŠrz 1977 Bemerkenswerte Ereignisse und Leistungen im mittleren Jahr des FŸnfjahresplanes
85
(Die) Nationaltagungen 1978 werden am Wochenende vor oder nach (dem) 23. Mai,
(dem) Fest (der) ErklŠrung (des) B‡b stattfinden. (Wir) rufen auf zur Bildung von sechs
weiteren Nationalen Geistigen RŠten bis zu diesem Zeitpunkt: Burundi und Mauretanien
in Afrika, die Bahamas in Amerika, Oman und Qatar in Asien und die Marianischen In-
seln im Pazifischen Ozean.
(Die) derzeitige Wachstumsrate (der) Gemeinde, (die) Aussicht (auf eine) Beschleu-
nigung (des) Prozesses (der) ErklŠrung (ganzer) Gruppen (und die) Ausbreitung (in) neu-
en Gebieten zwingt uns, die HilfsŠmter, deren Dienste (fŸr die) gesunde Entwicklung
(der) Gemeinde so lebenswichtig (sind), noch mehr (zu) stŠrken. (Wir) geben ErmŠchti-
gung bekannt, (die) Mitgliederzahl (der) HilfsŠmter um 297 (zu) erhšhen, (wodurch die)
Gesamtzahl auf 675 steigt, von denen 279 Hilfsamtsmitglieder fŸr (den) Schutz und 396
fŸr (die) Verbreitung des Glaubens sind.
Anfang Juni 1877 verlie§ Bah‡'u'll‡h (die) Stadt `Akk‡ und schlug (Seinen) Wohnsitz
in Mazra`ih auf. Um (den) hundertsten Jahrestag (dieser) Beendigung (der) Haft (der) Al-
tehrwŸrdigen Schšnheit in (den) Mauern (der) GefŠngnisstadt hervorzuheben, rufen wir
Seine AnhŠnger (in) allen LŠndern auf, (das) Neunzehntagefest ÈNœrÇ (dem) Gedenken
(dieses) historischen Ereignisses zu weihen (und) sich erneut (den) dringlichen Aufgaben,
(die) vor ihnen (liegen), zu widmen, so da§ angestaute Energien Seines kostbaren Glau-
bens freigesetzt werden, um (eine) immer grš§ere Anzahl (von) suchenden Seelen in im-
mer weiteren Kreisen ihrer Mitmenschen zu erreichen.
(Die) grš§te Herausforderung fŸr (die) AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs (wŠhrend der) letzten
zwei Jahre (des) Planes liegt auf (den) Gebieten (der) Ausbreitung (und) Festigung. (Ein)
gewaltiges Anwachsen (der) Dienste (der) einzelnen GlŠubigen, von deren Taten letzten
Endes aller Fortschritt abhŠngt, ist notwendig. (Das) Tempo, (das die) internationalen
Konferenzen erzeugten, mu§ unverzŸglich (weiter) beschleunigt werden, und (die) frei-
gesetzten geistigen Energien mŸssen alle Gemeinden durchdringen. (Eine) gro§e Steige-
rung mu§ in (der) begeisterten Lehrarbeit stattfinden, (die) mit Vertrauen, Phantasie und
Ausdauer von Jung und Alt, Reich und Arm, Gelehrten und Analphabeten zu Hause und
auf Reisen durchgefŸhrt (werden mu§). Besonders rufen (wir die) Bah‡'’-Frauen (auf),
deren FŠhigkeiten noch in vielen LŠndern grš§tenteils ungenutzt (liegen) und deren Mšg-
lichkeiten fŸr (den) Dienst (an der) Sache so gro§ (sind), sich zu erheben und (die) Wich-
tigkeit (der) Rolle, die sie auf allen Gebieten (des) Dienstes (im) Glauben spielen mŸssen,
darzutun.
Gnadengaben in †berfŸlle warten darauf, von (den) himmlischen Heerscharen herab-
zusteigen. Es ist unsere gro§e Hoffnung und unser inbrŸnstiges Gebet an (der) Heiligen
Schwelle, da§ die Freunde Gottes nun mit einem entschlossenen und strahlenden Geist
auf jedem Kontinent (und auf den) Inseln der Meere vorwŠrts preschen werden, um (den)
wartenden Seelen die Botschaft Bah‡'u'll‡hs zu bringen, ihre Ergebenheit (fŸr) Seine Sa-
che zu gewinnen (und dadurch einen) ŸberwŠltigenden Sieg (des) Planes, auf den sie nun
verpflichtet sind, sicherzustellen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
86
April 1977
Ridv‡n-Botschaft an die deutsche Gemeinde
An diesem Ridv‡n-Fest darf sich die deutsche Bah‡'’-Gemeinde mit voller Berechtigung
freuen, eines der herausforderndsten Ziele, das ihr im FŸnfjahresplan zugeteilt war, er-
reicht zu haben: die Errichtung des Nationalen Geistigen Rates der Bah‡'’ in Griechen-
land. Diese neugeborene Tochtergemeinde wird weiterhin Ihrer liebevollen
UnterstŸtzung und Ermutigung auch in den kommenden Jahren bedŸrfen, aber das Errei-
chen dieses historischen Sieges verleiht der deutschen Bah‡'’-Gemeinde zusŠtzliche geis-
tige StŠrke fŸr die ErfŸllung der gewaltigen Aufgaben, die ihr noch gestellt sind.
WŠhrend Sie beharrlich an der ErfŸllung eines jeden Zieles arbeiten, das Ihnen im
Plan vorgegeben ist, ... richtet sich doch zu diesem Zeitpunkt, da nur noch zwei Jahre des
Planes verbleiben, ihre besondere Sorge auf den Stand der Ziele in Ihrem eigenen Land.
Die Erhšhung der Anzahl von Zentren, die dem Glauben erschlossen sind, auf 600 - was
bedeutet, da§ Sie noch 70 weitere erschlie§en mŸssen als Sie im Augenblick haben - und
die Erhšhung der Zahl der Geistigen RŠte auf 90 - was die Bildung von nicht weniger als
37 RŠten in den verbleibenden 2 Jahren erforderlich macht - verlangen die dringende Auf-
merksamkeit, den hingebungsvollen Einsatz und das aufopfernde Dienen eines jeden An-
hŠngers Bah‡'u'll‡hs in Deutschland.
Wir appellieren an die Abgeordneten der Nationaltagung, in all Ihren Beratungen die
Ÿberragende Bedeutung und dringende Notwendigkeit dieser Ziele vor Augen zu haben,
und wir rufen die Freunde Gottes im ganzen Lande auf, die PlŠne und Vorhaben des Na-
tionalen Geistigen Rates einig und begeistert zu unterstŸtzen, damit in kŸrzest mšglicher
Zeit die Flut der Siege zu steigen beginne, die Einheit der Gemeinde unerme§lich gestŠrkt
werde und immer mehr Menschen dahin gefŸhrt werden, da§ sie die Sache Bah‡'u'll‡hs
annehmen, nicht nur in den ZielstŠdten, sondern Ÿberall im ganzen Land. Dann wird die
deutsche Bah‡'’-Gemeinde, wenn das Ende des FŸnfjahresplanes herankommt, an StŠrke
zunehmen und ihre FŠhigkeiten so steigern, da§ sie mit vermehrtem Schwung in den fol-
genden Plan hineingeht, der sie eine Stufe weiterbringen wird auf dem Pfade ihrer glor-
reichen Bestimmung.
Es ist unser innigstes Gebet an der Heiligen Schwelle, da§ die geliebten AnhŠnger
Bah‡'u'll‡hs in Deutschland sich vereint der Forderung dieser kritischen Stunde stellen
und einen Sieg gewinnen werden, der die Bewunderung ihrer MitglŠubigen in jedem
Kontinent in der Welt hervorrufen wird.
6. Juli 1977 Zusammenarbeit zwischen Hilfsamtsmitgliedern und Nationalen und Regionalen
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6. Juli 1977
Zusammenarbeit zwischen Hilfsamtsmitgliedern
und Nationalen und Regionalen LehrausschŸssen
Es hat sich gezeigt, da§ der Fortschritt der Lehrarbeit in einigen Gebieten eine engere Zu-
sammenarbeit zwischen Hilfsamtsmitgliedern und Nationalen oder Regionalen Lehraus-
schŸssen verlangt als bisher Ÿblich. Nach Beratungen mit dem Internationalen
Lehrzentrum Ÿber diese Frage kamen wir zu dem Ergebnis, da§ die gegenwŠrtig vorhan-
denen institutionellen Mšglichkeiten ausreichend sind und da§ dort, wo ein Mangel in der
Zusammenarbeit empfunden wurde, ein zu wenig umfassender und regelmŠ§iger Infor-
mationsaustausch zwischen den Institutionen die Ursache war.
Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten sollten zwar niemals versuchen, die Ar-
beit von AusschŸssen zu lenken oder in die administrative Arbeit einzugreifen, die mit
den Funktionen in einem Ausschu§ verbunden ist; andererseits ist es jedoch von grš§ter
Wichtigkeit, da§ sie Ÿber die TŠtigkeiten und PlŠne der AusschŸsse und deren Hoffnun-
gen fŸr die Arbeit im jeweiligen Gebiet vollstŠndig informiert sind. Nur dann kšnnen die
Hilfsamtsmitglieder sicher sein, da§ der Dienst, zu dem sie die GlŠubigen ermahnen, und
die Projekte, zu denen sie sie ermutigen, mit den Ÿbergeordneten PlŠnen und Zielen des
Nationalen Geistigen Rates und dessen AusschŸssen im Einklang sind.
Die derzeit bestehenden Richtlinien wurden mit BegrŸndung den Kontinentalen Be-
raterŠmtern und allen Nationalen Geistigen RŠten in unserem Brief vom 1. Oktober 1969
Ÿbermittelt. Eine Kopie dieses Briefes ist beigefŸgt. Bitte beachten Sie, da§ nach diesen
GrundsŠtzen ein direkter und regelmŠ§iger Informationsaustausch zwischen den Aus-
schŸssen und den Hilfsamtsmitgliedern erlaubt und hšchst erwŸnscht ist. Ferner ist es zu
Beginn der Jahresarbeit oder auch im Verlauf eines Jahres, wenn neue PlŠne entwickelt
werden, oft sehr hilfreich, Beratungen zwischen den Hilfsamtsmitgliedern und den Nati-
onalen oder Regionalen LehrausschŸssen durchzufŸhren, bevor die neuen PlŠne verab-
schiedet werden.
Wir sind zuversichtlich, da§ ein verstŠrktes Bewu§tsein von der Wichtigkeit einer en-
gen Zusammenarbeit zwischen den beiden Pfeilern der administrativen Ordnung und von
den vorhandenen Mšglichkeiten, diese Zusammenarbeit zu erreichen, zu der dringend
nštigen Intensivierung der Lehrarbeit in jedem Land fŸhren wird.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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Botschaften und Briefe
des Jahres 1978
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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27. MŠrz 1978
Das VerhŠltnis zwischen BeraterŠmtern
und den Nationalen Geistigen RŠten
Vor kurzem bat ein GlŠubiger das Universale Haus der Gerechtigkeit um eine ErlŠute-
rung zu einer Darlegung Ÿber das VerhŠltnis zwischen den BeraterŠmtern und den Nati-
onalen Geistigen RŠten, die es in einem seiner Briefe gegeben hatte. Das Haus der
Gerechtigkeit beauftragte uns, die folgende Antwort zu Ÿbersenden, die nun allen Natio-
nalen Geistigen RŠten mitgeteilt wird, weil sie ohne Zweifel fŸr sŠmtliche GlŠubigen von
Interesse ist.
Die Feststellung, da§ die BeraterŠmter einen Vorrang haben vor den nationalen In-
stitutionen des Glaubens, bringt eine Reihe von †berlegungen mit sich. Ein Berateramt
trŠgt die besondere Verantwortung fŸr den Schutz und die Verbreitung des Glaubens im
Bereich eines ganzen Kontinents, der mehrere nationale Bah‡'’-Gemeinden umfa§t. Bei
der DurchfŸhrung dieser Aufgaben gibt es den Geistigen RŠten oder einzelnen GlŠubi-
gen weder Befehle noch Anweisungen, aber es besitzt den notwendigen Rang, um si-
cherstellen zu kšnnen, da§ es stets richtig informiert wird und da§ die Geistigen RŠte
seine RatschlŠge und Empfehlungen gebŸhrend beachten. Das Wesen der Beziehungen
zwischen Bah‡'’-Institutionen besteht indessen aus liebevoller Beratung und dem ge-
meinsamen Wunsch, der Sache Gottes zu dienen, es ist nicht so sehr eine Frage des Ran-
ges oder der Stufe.
Aus den Schriften von Bah‡'u'll‡h und `Abdu'l-Bah‡ und den Auslegungen durch den
HŸter geht klar hervor, da§ fŸr das richtige Funktionieren der menschlichen Gesellschaft
die Beibehaltung von RŠngen und Klassen unverzichtbar ist. Die Freunde sollten dies
ohne Neid oder Eifersucht anerkennen, und diejenigen, die einen hšheren Rang beklei-
den, sollten ihre Position niemals mi§brauchen oder sich fŸr besser halten als andere. Dar-
Ÿber hat Bah‡'u'll‡h geschrieben:
ÈUnd zu den Reichen der Einheit gehšrt die Einheit des Ranges und der Stufe. Sie
bewirkt die Erhšhung der Sache und ihre Verherrlichung unter allen Všlkern. Seit
sich das Streben nach Vorrang, nach Auszeichnung verbreitet hat, wurde die Welt
verwŸstet - ja sie ist trostlos geworden. Wer aus dem Ozean gšttlicher €u§erung
getrunken und seinen Blick auf das Reich der Herrlichkeit gerichtet hat, sollte
sich auf gleicher Ebene und Stufe stehen sehen wie die anderen. WŠre dies fest
begrŸndet und wŸrde es durch die Kraft und Macht Gottes zweifelsfrei in Erschei-
nung treten, dann wŸrde die Welt zum Paradies Abh‡ werden.
Der Mensch ist wahrhaft edel, denn jeder ist ein GefŠ§ fŸr das Zeichen Gottes. Es
ist jedoch eine schmerzliche †bertretung, wenn sich jemand fŸr Ÿberlegen hŠlt an
Wissen, Bildung oder Rechtschaffenheit, wenn er sich selbst erhšht oder nach Be-
vorzugung trachtet. Gro§ ist die GlŸckseligkeit derer, die mit dem Schmuck die-
ser Einheit geziert sind und von Gott gnŠdiglich bestŠtigt wurden.Ç
April 1978 Ridv‡n-Botschaft an die Internationale Bah‡'’-Tagung
91
Ebenso hat Shoghi Effendi die Freunde gewarnt, die in Nationale Geistige RŠte ge-
wŠhlt wurden:
ÈNiemals sollten sie sich zu der Meinung verleiten lassen, sie seien die Haupt-
SchmuckstŸcke am Kšrper der Sache Gottes, sie seien den anderen wesenhaft
Ÿberlegen an FŠhigkeit und Verdienst und die alleinigen Fšrderer der Lehren und
Prinzipien. Sie sollen in tiefster Demut an ihre Aufgabe herantreten und bestrebt
sein, durch ihre Aufgeschlossenheit, ihren hohen Gerechtigkeitssinn, ihr Pflicht-
bewu§tsein, ihre Aufrichtigkeit und Bescheidenheit und ihre všllige Hingabe an
die Wohlfahrt und die Interessen der Freunde, an die Sache Gottes und die
Menschheit nicht nur das Vertrauen, die echte UnterstŸtzung und Achtung derer
zu gewinnen, denen sie dienen, sondern auch ihre WertschŠtzung und ihre wirk-
liche Zuneigung.Ç
Hšflichkeit, Ehrerbietung, WŸrde, Hochachtung vor dem Rang und den Leistungen
anderer sind Tugenden, die zu Harmonie und Wohlergehen jeder Gemeinschaft beitra-
gen; Stolz jedoch und Selbsterhšhung gehšren zu den schlimmsten SŸnden.
Das Haus der Gerechtigkeit hofft, da§ alle Freunde beherzigen werden, da§ es das
letzte Ziel im Leben jeder Seele sein sollte, geistige Vollendung zu erreichen und das
Wohlgefallen Gottes zu erlangen. Nur Gott kennt die wahre geistige Stufe jeder Seele. Sie
ist etwas všllig anderes als die RŠnge und Stufen, die MŠnner und Frauen in den verschie-
denen Bereichen der Gesellschaft einnehmen. Jeder, der seinen Blick auf das Ziel richtet,
das Wohlgefallen Gottes zu erreichen, wird mit Freude und strahlender Zustimmung jede
Arbeit oder Stufe annehmen, die ihm in der Sache Gottes zugeteilt wird, und Ihm frohen
Herzens unter allen UmstŠnden dienen.
Zu diesem Thema gibt es viele Stellen in den heiligen Schriften, und das Universale
Haus der Gerechtigkeit hofft, da§ die vorliegenden Bemerkungen die Freunde veranlas-
sen werden, sich diesen Textstellen zuzuwenden und ihren Sinn zu verstehen.
April 1978
Ridv‡n-Botschaft an die Internationale Bah‡'’-Tagung
Das Universale Haus der Gerechtigkeit wendet sich mit gro§er Freude an die Mitglieder
der Nationalen Geistigen RŠte, die in Gegenwart von HŠnden der Sache Gottes und Be-
rateramtsmitgliedern aus allen Kontinenten bei dieser vierten Internationalen Tagung im
Heiligen Land versammelt sind, um mit Ihnen innezuhalten und nochmals den Verlauf
und die Erfordernisse des FŸnfjahresplanes zu Ÿberblicken, da wir die Schwelle seines
letzten Jahres Ÿberschreiten.
Am Beginn des Planes standen die begeisterte Antwort der Freunde, ein sorgfŠltiges
AbwŠgen der Auswirkungen und Erfordernisse des Planes durch die nationalen Instituti-
onen des Glaubens, das Schmieden der Werkzeuge und die Aufstellung von Projekten,
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
92
um die Ziele zu erreichen, und der oft mŸhsame Kampf, um das erste seiner drei Haupt-
ziele zu erfŸllen: die Sicherung und Festigung aller in frŸheren LehrfeldzŸgen errungenen
Siege. Diese Phase dehnte sich in vielen LŠndern Ÿber viele Monate aus, in anderen dau-
erte sie bis zur Halbzeit des Planes.
In das mittlere Jahr des Planes fielen die Internationalen Konferenzen und die vielen
regionalen und nationalen Tagungen, die gleichzeitig abgehalten wurden und die von den
acht Hauptkonferenzen ausstršmende Begeisterung nach allen Richtungen an die Freun-
de weitergaben. All diese Versammlungen beschleunigten die Arbeit sehr und halfen den
GlŠubigen in der ganzen Welt, ein neues VerstŠndnis der Verantwortung, die den AnhŠn-
gern des Grš§ten Namens fŸr die geistige Erneuerung ihrer MitbrŸder auferlegt worden
ist, zu gewinnen.
Wir sind jetzt beim letzten Abschnitt des Planes angelangt, und diese Tagung beschert
uns eine hochwillkommene, gŸnstige Stunde, in welcher wir die gemachten Fortschritte
richtig einschŠtzen und unsere Gedanken auf die vollstŠndige ErfŸllung der Ziele richten
kšnnen.
Von den 130 Nationalen RŠten, die im letzten Jahr des Planes tŠtig sein werden, haben
50 entweder ihre Lehrziele erreicht oder sind nahe daran, sie zu erreichen. Von den ver-
bleibenden 80 Nationalen RŠten streben etwa 40 voller Zuversicht voran und kšnnen des
Sieges gewi§ sein, wenn sie ihr gegenwŠrtiges Tempo in der Lehrarbeit beibehalten.
Neun Nationale Geistige RŠte sind durch Bedingungen behindert, welche die ErfŸllung
ihrer Ziele an der Heimatfront von UmstŠnden abhŠngig machen, die au§erhalb ihres Ein-
flusses liegen. Die verbleibenden 30 nationalen Gemeinden sind - leider - ernstlich im
RŸckstand, und nur durch rastlose und opferbereite Anstrengungen werden sie ihre Ziele
noch erreichen kšnnen.
Bei dem zweiten der drei Hauptziele des Planes - eine gro§e und weite Verbreitung
der Bah‡'’-Gemeinde - hat es mŠchtige, aber geographisch uneinheitliche Fortschritte ge-
geben. Es bestehen jetzt mehr als 19 000 šrtliche Geistige RŠte, und die Zahl der Orte, wo
Bah‡'’ leben, liegt Ÿber 83 000. Mit dieser Ausbreitung gingen eine Intensivierung der
Proklamationsarbeit und die vermehrte Benutzung der Massenmedien wie Rundfunk und
Fernsehen einher.
In dem Proze§ der zunehmenden Anerkennung der Sache Gottes und in der Pflege
herzlicher Beziehungen zu zivilen Behšrden hat es bemerkenswerte Fortschritte gegeben
- ein Vorgang von lebenswichtiger Bedeutung in dieser Zeit, da der Widerstand gegen den
Glauben von seiten derjenigen zunimmt, die seine wahre Natur und Absicht mi§deuten
und Ÿber seinen Fortschritt in Angst geraten.
Zu den bedeutendsten Errungenschaften dieses Planes gehšren die Fortschritte bei
dem dritten Hauptziel - der Entwicklung der kennzeichnenden Wesensart des Bah‡'’-Le-
bens und der Festigung und StŠrkung der Bah‡'’-Gemeinschaft. Die geliebten HŠnde der
Sache Gottes, die auf so vielen Gebieten der Arbeit fŸr den Glauben in der vordersten Rei-
he standen, haben auf diesem Feld weitreichende Dienste geleistet.
Die šrtlichen Geistigen RŠte, Brennpunkte fŸr das Lehren des Glaubens und die Fes-
tigung der Gemeinde, nehmen zu an Erfahrung, Reife und Weisheit. Sie erweisen sich als
fŠhige Werkzeuge fŸr die Fšrderung des Bah‡'’-Lebens, und in wachsender Zahl fŸhren
April 1978 Ridv‡n-Botschaft an die Internationale Bah‡'’-Tagung
93
sie unter der umfassenden Anleitung ihrer Nationalen Geistigen RŠte und mit der Ermu-
tigung und Hilfe der Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten Projekte durch, um Ge-
biete au§erhalb ihres Jurisdiktionsbereiches fŸr den Glauben zu erschlie§en. Die Arbeit
an der weiteren Entwicklung der šrtlichen Geistigen RŠte ist in der absehbaren Zukunft
eine Aufgabe ohne Ende. Mit der stetigen und immer schneller fortschreitenden Ausbrei-
tung der - weltweit noch immer Šu§erst dŸnn reprŠsentierten - Bah‡'’-Gemeinde in neue
RŠume entstehen weiterhin neue Geistige RŠte, die geduldige Hilfe und EinŸbung in ih-
ren heiligen Pflichten benštigen werden.
Durch die hingebungsvolle Opferbereitschaft der Freunde wurden die BestŠtigungen
Bah‡'u'll‡hs angezogen und die bis jetzt erzielten wirklich gro§en Fortschritte erreicht.
Die Beweise fŸr dieses Streben zeigen sich in der wachsenden Zahl der nationalen Ge-
meinden, die unter der klugen Verwaltung und anspornenden FŸhrung ihrer Nationalen
Geistigen RŠte finanziell unabhŠngig werden, ferner in der Tatsache, da§ immer mehr
einzelne GlŠubige sich ihre eigenen Ziele setzen und eigene PlŠne verfolgen, um dem
Fortschritt des Glaubens zu dienen, in der Tatsache, da§ im Verlauf des Planes bereits
mehr als 2 000 Pioniere ihren Posten bezogen haben, in der starken Zunahme von Lehr-
reisen einzelner Freunde wie auch ganzer Gruppen, in einem grš§eren Bewu§twerden der
Macht des Gebetes und auf viele andere Weise. In drei lebenswichtigen Bereichen des
Bah‡'’-Gemeindelebens war in den letzten vier Jahren ein deutlicher Fortschritt zu beob-
achten: bei den zunehmenden Diensten der Frauen und der Jugendlichen und bei der
Bah‡'’-Kindererziehung. Die Jugend steht schon seit langem in der vordersten Front der
Lehrarbeit, und jetzt sehen wir mit herzlicher Freude, da§ auch die Frauen in vielen LŠn-
dern, wo ihre FŠhigkeiten bisher meist ungenutzt blieben, ihre wertvollen KrŠfte in den
Dienst des Bah‡'’-Gemeindelebens stellen. Auch der Erziehung der Bah‡'’-Kinder wird
gro§e Aufmerksamkeit geschenkt, was fŸr die kŸnftigen Bah‡'’-Generationen Gutes ah-
nen lŠ§t.
Die Erfahrung hat gezeigt, da§ tŠtige, liebevolle Zusammenarbeit zwischen den Kon-
tinentalen BeraterŠmtern und den Nationalen Geistigen RŠten den Fortschritt der Sache
Gottes in allen Bereichen ganz besonders fšrdert und belebt. Entsprechend dem Wachs-
tum der Gemeinde wurde die Zahl der Mitglieder der Kontinentalen BeraterŠmter wŠh-
rend des Planes auf 64 und die Zahl der Hilfsamtsmitglieder auf 675 erhšht. Aufgrund der
ihnen erteilten ErmŠchtigung haben die Hilfsamtsmitglieder bis jetzt 3 358 Assistenten
ernannt, die bereits eine wichtige Rolle in der Bildung und Festigung von šrtlichen Geis-
tigen RŠten und bei der Fšrderung des Bah‡'’-Lebens in šrtlichen Gemeinden spielen.
Das Internationale Lehrzentrum, das die Arbeit dieser Kontinentalen BeraterŠmter vom
Heiligen Lande aus koordiniert und leitet, ist jetzt fŸr die Wahrnehmung seiner Verant-
wortlichkeiten gut eingerichtet und lŠ§t bereits die bedeutende Rolle ahnen, die es im
Wirken der Verwaltungsordnung Bah‡'u'll‡hs zu Ÿbernehmen bestimmt ist.
Der Glaube geht durch eine Zeit au§erordentlich gŸnstiger Mšglichkeiten und gewal-
tiger Entwicklung hindurch; zugleich sieht er sich wachsender Opposition und zuneh-
mend komplizierteren Problemen gegenŸber. Diese Gelegenheiten mŸssen ergriffen und
diese Probleme gemeistert werden, denn die jetzige Zeit ist so kritisch, da§ der zukŸnftige
Verlauf der Menschheitsgeschichte tagtŠglich in der Schwebe ist. In diesem Jahr wird das
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
94
Universale Haus der Gerechtigkeit Ÿber die Natur, Dauer und die Ziele des nŠchsten Ab-
schnittes in der AusfŸhrung des Gšttlichen Planes beraten. Deshalb ist es fŸr die vor uns
liegenden Monate dringend erforderlich, da§ durch die ErfŸllung der Ziele des FŸnfjah-
resplanes - der qualitativen wie auch der quantitativen - eine feste Grundlage geschaffen
wird. La§t uns in einem optimistischen Geist, mit Vertrauen, Entschlossenheit, Mut und
in Einigkeit voranschreiten. Je grš§er die Liebe und Einheit unter den Freunden ist, desto
schneller wird die Arbeit vorangehen.
Mšge der AllmŠchtige die Anstrengungen Seiner Diener segnen und ihre Herzen be-
geistern, so da§ sie sich fŸr Seine Sache erheben mit solch strahlendem Glauben und sol-
cher Selbstaufopferung, da§ ihnen die ŸberwŠltigende Macht der himmlischen
Heerscharen zu Hilfe kommt.
24. Oktober 1978
An die Teilnehmer der Konferenz in Langenhain
Die Welle der AktivitŠt, die seit der Internationalen Tagung am vergangenen Ridv‡n Eu-
ropa erfa§t hat, brachte die Ziele des FŸnfjahresplanes in Reichweite der europŠischen
GlŠubigen - wenn Sie nur diese Gelegenheit wahrnehmen und sich in den unmittelbar vor
uns liegenden Monaten mit ganzem Herzen dem Pionieren und der Lehrarbeit widmen.
Die Stunde ist weit vorgerŸckt, und viele LŠnder auf Ihrem Kontinent haben noch gro§e
Aufgaben vor sich. Sie sind jetzt zusammengekommen, um darŸber zu beraten, wie Sie
alle GlŠubigen zum Dienen ermuntern und ihre Dienste auf die ErfŸllung dieser Aufga-
ben lenken werden.
Von den EuropŠern wird gesagt, da§ sie langsam auf die Botschaft des Glaubens an-
sprechen. Aber so Šhnlich ist es auch in anderen Kontinenten gewesen. Bah‡'u'll‡h selbst
schrieb an einen frŸhen GlŠubigen: ÈGrŠme dich nicht Ÿber das VersŠumnis der Men-
schen, die Wahrheit zu erfassen. Schon bald wirst du sehen, da§ sie sich Gott zuwenden
werden, dem Herrn der ganzen Menschheit.Ç Es ist nicht unmšglich, die vor Ihnen lie-
genden Ziele zu erreichen - so weit entfernt sie jetzt auch scheinen mšgen. Sie werden
erreicht werden - nicht durch die BemŸhungen der Bah‡'’ allein, sondern durch solche Be-
mŸhungen, die durch die all-unterwerfende Macht Gottes verstŠrkt werden. Von `Abdu'l-
Bah‡ wird gesagt, da§ Er den mystischen Pfad mit praktischen FŸ§en gegangen sei; ge-
nau das ist es, was die europŠischen Bah‡'’ jetzt tun mŸssen. GestŸtzt durch das Gebet und
im Vertrauen auf die unwiderstehliche Macht des Willens Gottes mŸssen die Freunde
jede Anstrengung auf dem Pfade Seines Dienstes auf sich nehmen und zu willigen Instru-
menten des AllmŠchtigen, zu KanŠlen fŸr die gšttliche Kraft werden, die die Menschheit
zu einer Einheit zusammenfŸhrt.
Die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs befinden sich in einem mŠchtigen zweifachen Kreuzzug.
Zum einen gilt es, ihr eigenes Leben und das ihrer Mitmenschen zu vergeistigen, zum an-
deren, das Fundament fŸr die Institutionen des Reiches Gottes auf Erden zu legen und die-
se im Rohbau aufzufŸhren. Beide Bestrebungen gehen Hand in Hand und verstŠrken sich
5. Dezember 1978 Telegramm zum Fortgang des FŸnfjahresplanes
95
gegenseitig. Wir Bah‡'’ haben das einzigartige Vorrecht, den Plan Gottes fŸr dieses Zeit-
alter zu kennen - nicht nur Seinen allgemeinen Plan, sondern die besonderen Aufgaben,
die wir jetzt in den kommenden Monaten ausfŸhren sollen.
Dringend und vorrangig notwendig in Europa ist zum ersten die Erschlie§ung der er-
forderlichen Anzahl von Zentren fŸr den Glauben als Bezugspunkte und FŸhrungsleuch-
ten, die fŸr die suchenden Seelen auf dem ganzen Kontinent leicht auffindbar sind, zum
zweiten die Bildung der šrtlichen Geistigen RŠte, zu denen im Plan aufgerufen wurde, als
keimhafte gšttliche Institutionen des Reiches Gottes, die dazu bestimmt, die KanŠle der
FŸhrung und die Bastionen des Schutzes fŸr alle Menschen zu sein.
Von allen Methoden, die man anwenden kann, um diese Ziele zu erreichen, sind vier
von hšchster Wichtigkeit. Es mu§ opferbereite Freunde geben, die sich erheben und ihre
Heimatorte verlassen, um in die Zielorte zu pionieren - eine Tat, die fŸr sich schon uner-
me§liche gšttliche BestŠtigungen herbeirufen wird; es mu§ au§erdem Freunde geben, die
zu anderen Gemeinden - nah oder fern - reisen, um ihren MitglŠubigen beim Lehren des
Glaubens zu helfen; es mu§ Freunde in der Verwaltung geben, die Tag und Nacht arbei-
ten, um die vielen verschiedenartigen AktivitŠten der Sache zu koordinieren. In der Tat
werden viele Freunde auf alle drei Arten dienen; doch die vierte und allerwichtigste Art
des Dienens ist das fortwŠhrende BemŸhen eines jeden wahren GlŠubigen, die Botschaft
jedem zu vermitteln, mit dem er in BerŸhrung kommt. Wie zu Recht gesagt wurde, liegt
das Geheimnis des erfolgreichen Lehrens darin, da§ der GlŠubige vom Wunder dieses
Glaubens und der lebenswichtigen Bedeutung seiner Botschaft so durchdrungen ist, da§
er in jedem Moment, in jeder Lebenslage ungeduldig nach der Gelegenheit sucht, dieses
kostbare Geschenk jeder Seele weiterzugeben, auf die er trifft.
In einem Seiner Tablets hat `Abdu'l-Bah‡ erklŠrt, ÈwŠre Bah‡'u'll‡h in Europa er-
schienen, dann hŠtten die europŠischen Všlker diese Gelegenheit ergriffenÇ, und Er fŸgte
hinzu, da§ aufgrund ihrer Freiheit im Denken Seine Sache dann sehr schnell Èdie Erde
umspanntÇ hŠtte. Darum mšgen Seine europŠischen AnhŠnger jetzt das Banner Seiner
Sache hoch aufrichten, indem sie die Botschaft des Herrn der Heerscharen den Všlkern
dieses vielversprechenden Kontinents, der Wiege der westlichen Zivilisation, verkŸnden.
Mšgen sie den festen Entschlu§ fassen, gemeinsam mit den Pionieren und Lehrern aus
anderen LŠndern jedes Ziel zu erreichen, das ihnen anvertraut wurde, und so das hohe
Vertrauen, das der geliebte Meister in sie gesetzt hat, rechtfertigen, einen ŸberwŠltigen-
den Sieg fŸr die Sache Bah‡'u'll‡hs erringen und ein Vorbild an Opferbereitschaft und
Selbsthingabe setzen, dem eine heranwachsende Generation von GlŠubigen in der Zu-
kunft nacheifern wird.
5. Dezember 1978
Telegramm zum Fortgang des FŸnfjahresplanes
Ermutigt (durch) ununterbrochenen Fortschritt (bei der) Bildung (von) RŠten, Eršffnung
(von) Zentren, Anstieg (der) Zahl (der) GlŠubigen; jedoch Beschleunigung (des) Tempos
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
96
(der) Erfolge nštig (zur) Erreichung (der) Ziele. (Wir) beten, (da§ die) tapferen Freunde
(in) Deutschland (sich) vereint erheben, (um die) Herausforderung dieser Stunde
an(zu)nehmen.
26. Dezember 1978
Der neue weltweite Siebenjahresplan
(Wir) geben mit grš§ter Freude (den) Beschlu§ bekannt, wŠhrend (der) bevorstehenden
Ridv‡n-Festlichkeiten einen weltweiten Siebenjahresplan zu beginnen, (das) nŠchste Sta-
dium des sich stŠndig entfaltenden Gšttlichen Planes (des) Meisters. (Wir) vertrauen dar-
auf, (da§ dieser) bedeutsame Beschlu§, gefa§t inmitten schwerster Krisen, (die die)
Wiege (des) Glaubens erschŸttern, und zu einem Zeitpunkt, da (die) BemŸhungen (der)
Bah‡'’-Weltgemeinde angestrengt auf die ErfŸllung der Ziele (des) FŸnfjahresplanes aus-
gerichtet sind, (die) Ausgie§ung geistiger KrŠfte auslšsen wird, (die den) vorausbestimm-
ten Fortschritt (der) Bah‡'’-Weltgemeinde beschleunigen - (einer Gemeinde, die) jetzt
allmŠhlich deutlicher vor den Augen einer verwirrten Menschheit hervortritt, welche sich
im Abgrund der Streitigkeiten und sittlicher Verderbnis abquŠlt.
Einzelheiten (der) PlŠne (fŸr die) nationalen Gemeinden in (der) Zweijahres-Eršff-
nungsphase (des) neuen Planes werden jetzt in Beratung mit (dem) Internationalen Lehr-
zentrum entwickelt (und) in KŸrze jedem Nationalen Rat bekanntgegeben. Diese
Anfangsphase wird zu verstŠrkter Proklamation, fortgesetzter Festigung und umfassen-
derer Ausbreitung aufrufen. (Die) Nationalen RŠte werden deshalb dringend gebeten, si-
cherzustellen, da§ (die) LehraktivitŠten mit unvermindertem Nachdruck in (die)
Eršffnungsjahre (des) neuen Planes weitergefŸhrt werden, da§ (die) Pioniere ermutigt
werden, auf ihren Posten auszuharren, da§ (der) Proze§ (der) Entwicklung (des) Gemein-
delebens ununterbrochen weitergefŸhrt wird und die Schwungkraft, (die die) Bah‡'’-Ge-
meinde jetzt vorantreibt, anhŠlt.
Alle Nationalen RŠte (werden) dringend gebeten, diese Botschaft (den) Freunden in
ihrem Jurisdiktionsbereich sofort weiterzugeben (und) sie einzuladen, alles zu versuchen,
(um am) nŠchsten Ridv‡n den Nationaltagungen beizuwohnen, (dort die) siegreiche Be-
endigung des FŸnfjahresplanes zu feiern (und) gleichzeitig den Siebenjahresplan zu er-
šffnen.
Aufgrund (der) Wichtigkeit (der) nŠchsten Nationaltagung ersuchen (wir die) Natio-
nalen Geistigen RŠte, wo immer durchfŸhrbar (eine) VerlŠngerung um einen oder zwei
Tage in ErwŠgung (zu) ziehen. Wir rufen (die) Berater auf, nicht nur selbst an diesen
schicksalsschweren Nationaltagungen teilzunehmen, sondern auch (die) Hilfsamtsmit-
glieder zur Teilnahme (zu) ermutigen.
WŠhrend der Tumult einer aufgehetzten Welt um sie her wogt, mŸssen die TrŠger des
sich majestŠtisch erhebenden Glaubens Bah‡'u'll‡hs, wie (es) der geliebte HŸter so klar
aufgezeigt hat, wŸrdigere Hšhen des Heldentums erklimmen, in vollem Vertrauen (dar-
auf), da§ die Stunde ihrer hšchsten Anstrengungen mit dem Šu§ersten Tiefstand der
26. Dezember 1978 Der neue weltweite Siebenjahresplan
97
schnell absinkenden Geschicke der Menschheit zusammenfallen mu§.
(Wir) erflehen inbrŸnstig, (da§) Bah‡'u'll‡h (die) mŸhevollen Anstrengungen Seiner
ergebenen Diener (in) jedem Land reichlich segnen (mšge, damit sie) jedes Ziel (des)
FŸnfjahresplanes erreichen (und so eine) feste Grundlage (fŸr die) nŠchste Phase (der)
weltweiten Entwicklung (der) heiligen Sache Gottes sicherstellen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
98
99
Botschaften und Briefe
des Jahres 1979
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
100
3. Januar 1979 - Bah‡'’-Studienseminar Ÿber Ethik und Methodenlehre
in Cambridge am 30. September und 1. Oktober 1978
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat den Bericht Ÿber Ihr Seminar mit gro§em In-
teresse gelesen. Es mi§t der Bah‡'’-Gelehrsamkeit eine gro§e potentielle Bedeutung fŸr
die Entwicklung und Festigung der langsam aus der Verborgenheit hervortretenden
Bah‡'’-Gemeinde bei. Es hat zur Kenntnis genommen, da§ Sie um eine Anzahl von Pro-
blemen gerungen haben, und obwohl es der Ansicht ist, da§ es die Erarbeitung von Lš-
sungen im allgemeinen den Bah‡'’-Gelehrten selbst Ÿberlassen sollte, hat das Haus der
Gerechtigkeit den Eindruck, da§ es fŸr Sie hilfreich wŠre, wenn das Haus Ihnen in dieser
ziemlich frŸhen Entwicklungsphase der Bah‡'’-Gelehrsamkeit einige Gedanken zu Fragen
Ÿbermittelte, die im Seminar zur Sprache kamen. Daher wurden die Berichte Ÿber Ihr Se-
minar an die Forschungsabteilung weitergeleitet. Das Universale Haus der Gerechtigkeit
empfiehlt das von dieser Abteilung erstellte beigefŸgte Memorandum Ihrem Studium.
Das Haus der Gerechtigkeit bittet Sie auch dringend, sich nicht zu scheuen, es wegen
theoretischer oder praktischer Fragen, auf die Sie in Ihrer Arbeit sto§en, zu Rate zu zie-
hen. So sieht es beispielsweise, da§ sich bei den derzeit geltenden, vorlŠufigen Richtlini-
en fŸr die †berprŸfung von Veršffentlichungen Schwierigkeiten ergeben haben, und
bittet uns in diesem Zusammenhang, Ihnen seine Entscheidung mitzuteilen, da§ Doktor-
arbeiten nicht ŸberprŸft werden mŸssen, sofern nicht beabsichtigt ist, sie in grš§erer Auf-
lage zu veršffentlichen als fŸr die PrŸfungskšrperschaft nštig.
Sie befinden sich noch in den frŸhen Stadien einer hšchst herausfordernden, vielver-
sprechenden Entwicklung im Bah‡'’-Gemeindeleben, und das Universale Haus der Ge-
rechtigkeit ist sehr darauf bedacht, Ihre Arbeit in jeder mšglichen Weise zu fšrdern und
zu unterstŸtzen. Wir sollen Sie seiner Gebete an den Heiligen Schreinen fŸr Sie alle und
den Fortschritt der Bah‡'’-Gelehrsamkeit versichern.
Anmerkungen der Forschungsabteilung des Weltzentrums
Dieses Seminar scheint ein sehr wertvolles Forum fŸr die Eršrterung von Aspekten
der Bah‡'’-Gelehrsamkeit und fŸr die Darlegung mancher Fragen gewesen zu sein, die ei-
nige Freunde im Zusammenhang mit ihrer Arbeit gegenŸber ihren MitglŠubigen beunru-
higten. Wir glauben, da§ viele dieser Probleme von dem Versuch einiger Bah‡'’-Gelehrter
herrŸhren, einen Methodenkanon anzuwenden, der von Nicht-Bah‡'’ konzipiert wurde,
ohne die Folgen eines solchen Verfahrens zu durchdenken und ohne eine Methodenlehre
auszuarbeiten, die mit dem Geist des Glaubens Ÿbereinstimmt. Das Seminar selbst kšnnte
sich als ein erster Schritt zu einem solchen Entwurf erweisen. Die folgenden AusfŸhrun-
gen sollen lediglich auf bestimmte Gesichtspunkte aufmerksam machen, von denen wir
glauben, da§ sie diesen Vorgang beschleunigen kšnnen.
Es ist im Westen Ÿblich geworden, in Wissenschaft und Religion zwei unterschiedli-
che, ja gegensŠtzliche Bereiche menschlichen Denkens und Wirkens zu sehen. Diese Un-
terscheidung kann mit den begrifflichen GegensŠtzen ÈGlaube und VernunftÇ,
3. Januar 1979 - Bah‡'’-Studienseminar Ÿber Ethik und Methodenlehre in Cambridge am 30. Sep-
101
È(geistiger) Wert und WirklichkeitÇ gekennzeichnet werden. Ein solcher Gegensatz ist
dem Bah‡'’-Denken fremd und sollte, wie wir meinen, von Bah‡'’-Gelehrten jeder Fach-
richtung mit Mi§trauen betrachtet werden. Der Grundsatz der †bereinstimmung zwi-
schen Wissenschaft und Religion bedeutet nicht allein, da§ religišse Lehren mit dem
Lichte der Vernunft und der Beweise genauso wie mit dem des Glaubens und der Inspi-
ration erforscht werden sollten, da§ alles in dieser Schšpfung, alle Aspekte menschlichen
Lebens und Wissens ebensosehr im Lichte der Offenbarung wie auch der rein verstandes-
mŠ§igen Forschung untersucht werden sollten. Mit anderen Worten: ein Bah‡'’-Gelehr-
ter, der sich mit einem Forschungsgegenstand befa§t, sollte aus seinem Denken keinen
ihm bekannten Wahrheitsaspekt ausblenden.
Es ist beispielsweise zum Gemeinplatz geworden, Religion als Produkt menschlichen
Wahrheitsstrebens, als Ergebnis bestimmter geistiger Stršmungen und gesellschaftlicher
Bedingungen zu sehen. Das wurde von vielen Nicht-Bah‡'’-Denkern so weit getrieben,
da§ sie die RealitŠt oder auch nur die Mšglichkeit einer besonderen Offenbarung des Wil-
lens Gottes an die Menschheit durch ein menschliches Sprachrohr gŠnzlich verneinten.
Ein Bah‡'’, der die Lehren Bah‡'u'll‡hs studiert hat, der Seinen Anspruch, die Manifesta-
tion Gottes fŸr dieses Zeitalter zu sein, anerkannt und das Wirken Seiner Lehren im eige-
nen tŠglichen Leben gesehen hat, wei§ aus verstandesmŠ§iger und durch konkrete
Erfahrung bestŠtigter Untersuchung, da§ wahre Religion - weit davon entfernt, nur das
Produkt menschlichen Wahrheitsstrebens zu sein - die Frucht des schšpferischen Wortes
Gottes ist, das mit gšttlicher Macht menschliches Denken und Handeln verwandelt.
Durch diesen Glauben an die Wirklichkeit gšttlicher Offenbarung, durch dieses Èbe-
wu§te WissenÇ, kann ein Bah‡'’ zum Beispiel unterscheiden zwischen dem Christentum,
der durch Jesus von Nazareth Ÿberbrachten gšttlichen Botschaft, und der Entwicklung der
Christenheit, der Geschichte dessen, was die Menschen in den folgenden Jahrhunderten
mit dieser Botschaft gemacht haben - eine Unterscheidung, die in der heutigen christli-
chen Theologie verwischt, wenn nicht gŠnzlich verborgen wird. Ein Bah‡'’-Gelehrter, der
sich dieses Unterschieds bewu§t ist, wird nicht den Fehler machen, irgendwann die Aus-
sagen und Meinungen bestimmter Bah‡'’ fŸr den Bah‡'’-Glauben zu halten. Die Bah‡'’-
Religion ist die Offenbarung Bah‡'u'll‡hs: Seine eigenen Worte, ausgelegt von `Abdu'l-
Bah‡ und dem HŸter. Sie ist eine Offenbarung von solch ŸberwŠltigender Grš§e, da§ in
diesem frŸhen Stadium der Bah‡'’-Geschichte kein Bah‡'’ mit Recht beanspruchen kann,
mehr als nur ein bruchstŸckhaftes, unvollkommenes VerstŠndnis davon zu haben. Dem-
entsprechend wŸrden Bah‡'’-Historiker die †berwindung unrichtiger Vorstellungen, die
in der FrŸhzeit in der Bah‡'’-Gemeinde oder in Teilen der Bah‡'’-Gemeinde im Umlauf
waren, nicht als ÈEntwicklung des Bah‡'’-GlaubensÇ ansehen - wie es ein Nicht-Bah‡'’-
Geschichtsforscher wohl tun wŸrde - , sondern als Wachstum des VerstŠndnisses dieser
Gemeinde von der Bah‡'’-Offenbarung.
Es ist behauptet worden, folgende Worte Bah‡'u'll‡hs unterstŸtzten den Standpunkt
des methodologischen Agnostizismus: È... ein wahrer Sucher ... mu§ sein Herz so lŠutern,
da§ kein Rest von Liebe oder Ha§ darin zurŸckbleibt, damit weder Liebe ihn blind zum
Irrtum leite noch Ha§ ihn von der Wahrheit scheuche.Ç (€L 125/1) Wir glauben aber, da§
bei tieferem Nachsinnen erkannt wird, da§ Liebe und Ha§ gefŸhlsmŠ§ige Bindungen
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
102
oder Abneigungen sind, die den Sucher vernunftwidrig beeinflussen kšnnen; sie sind
nicht Aspekte der Wahrheit an sich. Au§erdem handelt der ganze Abschnitt davon, Èmit
forschendem Schritt den Pfad zu betreten, der zur Erkenntnis des AltehrwŸrdigen der
Tage fŸhrtÇ (€L 125/1). Diese Textstelle wurde von Bah‡'u'll‡h zusammengefa§t mit den
Worten: ÈWir beabsichtigen mit der Offenbarung dieser Ÿberzeugenden, schwerwiegen-
den €u§erungen, dem Sucher tief einzuprŠgen, da§ er alles au§er Gott als vergŠnglich an-
sehen und alles au§er Ihm, dem Ziel aller Anbetung, fŸr Šu§erst nichtig achten sollte.Ç
(€L125/4) In diesem Zusammenhang sagt Er, fast am Anfang dieser Textstelle, da§ der
Sucher Èvor allem sein Herz ... vom trŸbenden Staub allen erworbenen Wissens und von
den Andeutungen der Verkšrperungen teuflischer Wahngebilde reinigenÇ (€L 125/1)
mu§. Dies gleicht unseres Erachtens dem Gebot Bah‡'u'll‡hs, den Offenbarer mit Seinen
Augen zu sehen. Bei wissenschaftlicher Forschung mu§ ein Bah‡'’, der nach der Wahrheit
einer Sache sucht, selbstverstŠndlich všllig unvoreingenommen sein; aber es ist fŸr uns
nicht ersichtlich, mit welcher Logik er bei seiner Interpretation der Tatsachen bei der Be-
wertung der Beweise die Wahrheit der von ihm schon angenommenen Bah‡'’-Offenba-
rung ignorieren kšnnte. Dies wŠre, wie wir meinen, scheinheilig und unwissenschaftlich.
Zweifellos werden viele Nicht-Bah‡'’-Akademiker es als schwerwiegendes Manko an-
sehen, da§ Bah‡'’, die als Gelehrte die Geschichte und Lehren des Glaubens erforschen, an
eben diese Religion auch glauben, wŠhrend ihr eigener dogmatischer Materialismus kri-
tiklos hingenommen wird, weil er in Mode ist. Aber diese Schwierigkeit teilen die Bah‡'’-
Wissenschaftler mit ihren MitglŠubigen in vielen Bereichen menschlichen Strebens.
Wenn Bah‡'’-Gelehrte versuchen, diesem Fallstrick - der Trennung zwischen ihrem
Glauben und ihrer Vernunft - zu entgehen, so sind wir sicher, da§ sie damit auch so man-
chen Anla§ fŸr aufkommende Spannungen zwischen sich selbst und ihren MitglŠubigen
vermeiden werden.
Die Trennung von Wissenschaft und Religion ist nur ein Beispiel fŸr die Neigung des
- in seinem Fassungsvermšgen naturgemŠ§ begrenzten - menschlichen Geistes, sich auf
eine Tugend, einen Aspekt der Wahrheit, ein Ziel zu konzentrieren - unter Ausschlu§ der
Ÿbrigen. Dies fŸhrt in extremen FŠllen zu Fanatismus und všlliger Entstellung der Wahr-
heit, in jedem Fall aber zu einem gewissen Grad von Unausgewogenheit und Ungenauig-
keit. Ein Wissenschaftler, der vom VerstŠndnis der weitreichenden Lehren des Glaubens
erfŸllt ist, wird immer daran denken, da§ seine Existenz als Wissenschaftler ihn nicht von
den grundlegenden Pflichten und Zielen entbindet, fŸr die alle Menschen erschaffen wur-
den. Alle Menschen, nicht nur die Wissenschaftler, sind aufgerufen, die Wahrheit zu su-
chen und zu verteidigen, wie unbequem dies auch sein mag. Aber sie werden auch
ermahnt, weise in ihren €u§erungen, tolerant gegenŸber anderen Ansichten und hšflich
in ihrem Betragen und ihrer Rede zu sein, nicht die Saat des Zweifels in glŠubige Herzen
zu sŠen, auf das Gute statt auf das Schlechte zu schauen, Konflikt und Streit zu vermei-
den, ehrerbietig und dem BŸndnis Gottes treu zu sein, Seinen Glauben zu fšrdern und des-
sen Ehre zu schŸtzen, und ihre Mitmenschen zu erziehen, indem sie dem SŠugling Milch
geben und Fleisch den KrŠftigeren.
Gelehrsamkeit hat in den Bah‡'’-Lehren einen hohen Rang, und Bah‡'’-Gelehrte ha-
ben eine gro§e Verantwortung. Wir glauben, da§ sie gut daran tŠten, sich auf die Wahr-
3. Januar 1979 - Bah‡'’-Studienseminar Ÿber Ethik und Methodenlehre in Cambridge am 30. Sep-
103
heitsfindung zu konzentrieren, auf ein umfassenderes VerstŠndnis ihres
Forschungsgegenstandes auf allen Gebieten, und nicht auf die Blo§stellung und scharfe
Kritik der Fehler anderer, seien diese Nicht-Bah‡'’ oder ihre MitglŠubigen. Unweigerlich
wird die Darlegung der Wahrheit den Trug des Irrtums blo§legen, aber die Betonung und
das Motiv sind wichtig. Wir verweisen auf die Worte Bah‡'u'll‡hs:
ÈO Volk Bah‡s! Verkehrt mit allen Menschen im Geiste der Freundlichkeit und
Verbundenheit. Wenn ihr um eine bestimmte Wahrheit wi§t, wenn ihr ein Juwel
besitzt, das anderen versagt ist, so teilt es ihnen mit in einer Sprache hšchster Lie-
benswŸrdigkeit und besten Willens. Wenn es angenommen wird und seinen
Zweck erfŸllt, ist euer Ziel erreicht. Wenn jemand es zurŸckweist, Ÿberla§t ihn
sich selbst und bittet Gott, ihn zu fŸhren. HŸtet euch, da§ ihr ihn nicht unfreund-
lich behandelt. Eine freundliche Zunge ist ein Magnet fŸr die Menschenherzen.
Sie ist das Brot des Geistes, sie kleidet die Worte in Bedeutung, sie ist der Licht-
quell der Weisheit und des Verstehens.Ç (€L 132/5>
Und wiederum:
ÈSollte jemand unter euch eine bestimmte Wahrheit nicht erfassen kšnnen oder
sich um ihr VerstŠndnis mŸhen, so bekundet im GesprŠch mit ihm einen Geist
grš§ter GŸte und guten Willens. Helft ihm, die Wahrheit zu sehen und zu erken-
nen, ohne euch im geringsten Ÿber ihn erhaben zu fŸhlen oder im Besitz grš§erer
Gaben zu wŠhnen.Ç (€L5/3)
Nach unserer Ansicht gibt es zwei besondere Gefahren, von denen Bah‡'’-Gelehrte
bedroht werden und die sie mit denjenigen GlŠubigen teilen, die in bedeutende Stellungen
der Verwaltung der Sache Gottes aufgestiegen sind. Einer Gefahr sind nur wenige ausge-
setzt: alle, die im Rahmen ihrer TŠtigkeit die Schriften der BŸndnisbrecher lesen mŸssen.
Sie dŸrfen nicht vergessen, da§ sie keineswegs gegen das geistige Gift, das solche Schrif-
ten absondern, immun sind und da§ sie an diesen Teil ihrer Arbeit mit gro§er Vorsicht
herangehen mŸssen, immer auf der Hut vor der darin enthaltenen Gefahr. Die zweite Ge-
fŠhrdung, die genauso tŸckisch sein kann, ist geistige †berheblichkeit und Hochmut.
Bah‡'’-Gelehrte, besonders wenn sie sich mit den Lehren und der Geschichte des Glau-
bens selbst befassen, wŠren gut beraten, sich zu erinnern, da§ Wissenschaftler oft dann
am schlimmsten geirrt haben, wenn sie všllig sicher waren, recht zu haben. Die Tugenden
der Bescheidenheit, der Demut und des Humors gegenŸber dem eigenen Werk und den
eigenen Ideen sind ein wirksamer Schutz gegen diese Gefahr.
Wir meinen, da§ wissenschaftlich tŠtige Bah‡'’ feststellen werden, da§ viele der im
Seminar geŠu§erten Ȁngste, Zweifel und BedrŠngnisseÇ verfliegen, wenn solche AnsŠt-
ze, wie sie in diesem Memorandum beschrieben sind, verfolgt werden.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
104
1. MŠrz 1979 - Botschaft aus Anla§ der Grundsteinlegung
des Muttertempels in Samoa
(Unsere) Herzen (sind) erfŸllt (von) Freude (aus) Anla§ (des) SilberjubilŠums (der) Ein-
fŸhrung (unseres) geliebten Glaubens (in) Samoa, (und die) Augen (der) Bah‡'’ (in der)
ganzen Welt (sind bei) diesem glŸcklichen Ereignis (auf) Ihre Inseln gerichtet, in dessen
Verlauf (der) Grundstein (fŸr den) Muttertempel (der) Pazifischen Inseln gelegt wird.
(FŸhlen uns) bewegt, (unsere) Dankbarkeit auszudrŸcken (den) Rittern Bah‡'u'll‡hs (und
fŸr die) tatkrŠftigen Anstrengungen (der) Freunde, (die) verstŠrkt (wurden durch die) ste-
tig wachsende Zahl (der) Pioniere (und) Reiselehrer, unterstŸtzt durch HŠnde der Sache,
Berater und Hilfsamtsmitglieder, resultierend in (der) festen Errichtung der administrati-
ven Institutionen des Glaubens, (die) in Samoa wirksam funktionieren. Diese Konferenz
stellt (den) Hšhepunkt (von) fŸnfundzwanzig Jahren hingebungsvoller Arbeit dar und
lŠ§t noch grš§ere Errungenschaften in den vor uns liegenden Jahren erahnen. Rufen auf,
jede Gelegenheit wahrzunehmen, (um) alle Mitglieder der Bah‡'’-Gemeinde Samoa in
dynamische, organische Form zusammenzuschwei§en, erfŸllt von kreativen, richtungs-
weisenden KrŠften, deren Ursprung in der Offenbarung selbst liegt; sich als wŸrdige
Werkzeuge zu sehen (und) an (dem) herausfordernden Unternehmen (der) Sache
Bah‡'u'll‡hs teilzunehmen. (Wir) beten inbrŸnstig (an den) Heiligen Schreinen (fŸr den)
Erfolg (Ihrer) Beratung.
21. MŠrz 1979
Naw-Rœz-Botschaft
Der Verfall religišser und moralischer Schranken hat einen wŸtenden Sturm aus Chaos
und Verwirrung entfesselt, der bereits Anzeichen weltweiter Anarchie aufweist. Die
Bah‡'’-Weltgemeinde, die in diesen Strudel hineingezogen wird und mit unverletzbarer
Einheit und geistiger Kraft ihrer erlšsenden Aufgabe nachgeht, leidet zwangslŠufig auch
unter der ZerrŸttung des wirtschaftlichen, sozialen und bŸrgerlichen Lebens mit, die ihre
Mitmenschen auf dem ganzen Planeten heimsucht. Sie mu§ au§erdem ganz besondere
Leiden ertragen. Die heftigen Unruhen in Persien, die zeitlich mit dem Einbringen der
gnadenreichen Ernte des FŸnfjahresplanes zusammenfallen, brachten unseren leidgeprŸf-
ten BrŸdern in der Wiege des Glaubens neue und grausame Drangsale und konfrontierten
die Bah‡'’-Weltgemeinde mit ernsten Herausforderungen an ihr Leben und ihr Werk.
WŠhrend die Bah‡'’-Welt kurz vor ihrem Siege stand und schon voll Spannung die nŠchs-
te Etappe zur Entfaltung des Gšttlichen Planes des Meisters erwartete, wurden
Bah‡'u'll‡hs heldenhafte Landsleute, die TreuhŠnder der Heiligen StŠtten unseres Glau-
bens in dessen Geburtsland, wieder einmal dazu berufen, die Wut des brutalen Pšbels, das
PlŸndern und Abbrennen ihrer HŠuser, die Zerstšrung ihrer Existenzmittel und kšrperli-
che Gewalttaten und Morddrohungen, mit denen man sie zum Widerrufen ihres Glaubens
21. MŠrz 1979 Naw-Rœz-Botschaft
105
zwingen wollte, zu ertragen. Wie ihre unsterblichen Vorfahren, die Dawn-Breakers, ste-
hen sie diesen neuen Verfolgungen und der allgegenwŠrtigen Drohung organisierter Aus-
rottung mit unerschŸtterlicher Standfestigkeit gegenŸber.
Wenn wir daran denken, da§ wŠhrend des FŸnfjahresplanes die persischen Freunde
jede andere nationale Gemeinde in der Entsendung von Pionieren und Geldmitteln weit
Ÿbertrafen, haben wir in allen jenen Teilen der Welt, wo wir noch frei sind, die Sache Got-
tes voranzutragen, die Verantwortung, jeden Dienst zu erbringen, zu dem sie vorlŠufig
nicht in der Lage sind.
Darum mŸssen wir uns erhobenen Herzens, mit strahlendem Glauben und mit ver-
doppelter Kraft erheben, um unsere mŠchtige Aufgabe zu verfolgen im Vertrauen darauf,
da§ der Herr der Heerscharen weiterhin unsere BemŸhungen mit der gleichen Ÿberreichen
Gnade belohnen wird, die er uns im FŸnfjahresplan gewŠhrte.
Die Lehrerfolge in diesem Plan waren in der Tat gro§artig; die Lichtpunkte, jene Orte,
an denen der Verhei§ene erkannt wird, sind von neunundsechzigtausendfŸnfhundert auf
Ÿber sechsundneunzigtausend gestiegen. Die Zahl der šrtlichen Geistigen RŠte wuchs
von siebzehntausend auf Ÿber fŸnfundzwanzigtausend an. Achtzehn neue Nationale Geis-
tige RŠte wurden gebildet. Der Abschlu§bericht wird das Ausma§ der gewonnenen Siege
in ihrer Mannigfaltigkeit aufzeigen.
Die Bah‡'’-Gemeinde hat auf der Welt, im ganzen gesehen, jetzt festen Fu§ gefa§t.
Die Institution der HŠnde der Sache Gottes, jener Hauptsachwalter der embryonalen
Weltgemeinschaft Bah‡'u'll‡hs, trŠgt eine kostbare Frucht in der Entwicklung des Inter-
nationalen Lehrzentrums als einer kraftvollen Institution am Weltzentrum des Glaubens,
einer Institution, die durch die Mitgliedschaft aller HŠnde der Sache gesegnet ist und de-
ren wohltuender Einflu§ durch die Kontinentalen BeraterŠmter, die Mitglieder des Hilf-
samtes und ihre Assistenten in alle Teile der Bah‡'’-Gemeinde ausstršmt.
Von diesem lebenswichtigen Arm der administrativen Ordnung beraten, angeregt und
unterstŸtzt, sammeln die 125 Nationalen Geistigen RŠte rasch Erfahrung und erlangen
Weisheit bei der Handhabung der gesamten Angelegenheiten ihrer jeweiligen Gemeinden
als organische Teile einer weltweiten Gemeinschaft. Immer mehr šrtliche Geistige RŠte
sind in jedem Land dabei, starke Mittelpunkte der šrtlichen Bah‡'’-Gemeinden und feste
Pfeiler ihres Nationalen Geistigen Rates zu werden. Selbst in den LŠndern, in denen die
Bah‡'’-Administration nicht arbeiten kann oder aufgelšst werden mu§te - zu diesen LŠn-
dern sind nun auch Afghanistan, die Kongo-Republik, Niger, Uganda und Vietnam hin-
zugekommen - , halten die GlŠubigen, obwohl sie ihrer Regierung gehorsam sind,
dennoch die Flamme des Glaubens getreulich am Leben.
Abgesehen von dieser Ausweitung der Gemeinde - die allerdings lebenswichtig ist -
brachte der FŸnfjahresplan auch gro§e Fortschritte in der geistigen Entwicklung der
Freunde, in wachsender Reife und Weisheit bei šrtlichen und Nationalen RŠten und in
dem Ausma§, in dem Bah‡'’-Gemeinden die unterscheidenden Merkmale des Bah‡'’-Le-
bens verkšrpern und durch ihre Einigkeit, ihre Standhaftigkeit, ihre Ausstrahlung und ih-
ren guten Ruf die Aufmerksamkeit und schlie§lich die aufrichtige UnterstŸtzung ihrer
MitbŸrger fŸr sich gewinnen. Dies ist der Magnet, der die Massen zur Sache Gottes hin-
ziehen, und der Sauerteig, der die menschliche Gesellschaft verwandeln wird.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
106
Der Zustand der Welt setzt den AnhŠngern Bah‡'u'll‡hs Hindernisse entgegen und
bietet ihnen andererseits gŸnstige Gelegenheiten. In immer mehr LŠndern sind wir Zeuge
der ErfŸllung von Warnungen, die in den Schriften unseres Glaubens enthalten sind.
ÈVšlker, Nationen, AnhŠnger der verschiedenen GlaubensrichtungenÇ, schrieb der ge-
liebte HŸter, Èwerden sich gemeinsam und nacheinander erheben, um seine Einheit zu
zerschlagen, seine Kraft zu untergraben und seinen heiligen Namen herabzusetzen. Sie
werden nicht nur gegen den Geist vorgehen, den er vermittelt, sondern auch gegen die
Verwaltungsordnung, die Kanal, Werkzeug und Verkšrperung dieses Geistes ist. Denn je
mehr die AutoritŠt, mit der Bah‡'u'll‡h das kŸnftige Bah‡'’-Gemeinwesen ausgestattet
hat, in Erscheinung tritt, desto heftiger werden Anfechtungen aus allen Richtungen auf
die darin enthaltenen Wahrheiten geschleudert werden.Ç Gerade jetzt erleben die AnhŠn-
ger Bah‡'u'll‡hs in verschiedenen LŠndern in unterschiedlichem Ausma§ solche Angriffe
und blicken lieber der Gefangenschaft und selbst dem MŠrtyrertum ins Auge, als da§ sie
die Wahrheit verleugneten, um deretwillen der B‡b und Bah‡'u'll‡h den Kelch des Opfers
geleert haben.
In anderen LŠndern, zum Beispiel in Westeuropa, mŸssen sich die treuen GlŠubigen
abmŸhen, die Botschaft trotz weitverbreiteter GleichgŸltigkeit, materialistischer Selbst-
zufriedenheit, Zynismus und moralischer Entartung zu vermitteln. Diese Freunde haben
jedoch noch immer die Freiheit, in ihren HeimatlŠndern den Glauben zu lehren, und sie
fahren trotz der entmutigenden DŸrftigkeit der sichtbaren Ergebnisse fort, ihren MitbŸr-
gern die Botschaft Bah‡'u'll‡hs zu verkŸnden, der Sache Gottes in den Augen der …ffent-
lichkeit gro§es Ansehen zu verschaffen, fŸhrende Denker und jene, die die Macht in
HŠnden haben, mit deren wirklichen Grundlehren bekannt zu machen, und sie scheuen
keine MŸhe, in jeder Stadt und jedem Dorf jene empfangsbereiten Seelen zu finden, die
auf den gšttlichen Ruf antworten und ihr Leben in dessen Dienst stellen werden.
In vielen LŠndern werden jedoch die Lehren des Glaubens begierig aufgenommen.
Die ganz besondere Aufgabe fŸr die Bah‡'’ ist, diese Tausende von suchenden Seelen so
rasch wie mšglich mit der geistigen Nahrung zu versorgen, die sie dringend benštigen,
sie zur Mitarbeit unter dem Banner Bah‡'u'll‡hs zu gewinnen, sie zu der von Ihm offen-
barten Lebensweise zu erziehen und sie dazu anzuleiten, šrtliche Geistige RŠte zu wŠh-
len, welche, sobald sie kraftvoll zu funktionieren beginnen, die Freunde zu fest
begrŸndeten Bah‡'’-Gemeinden vereinen und sich zu Leitsternen der FŸhrung und zu Zu-
fluchtsorten fŸr die Menschheit entwickeln.
Angesichts einer solchen Situation der Gefahr und der Chance richten die Bah‡'’ voll
Vertrauen in den schlie§lichen Triumph von Gottes Absicht fŸr die Menschheit ihre Au-
gen auf die Ziele des neuen Siebenjahresplanes.
Im Heiligen Land mu§ die StŠrkung des Weltzentrums und die Zunahme seines welt-
weiten Einflusses weitergehen:
- Der Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit wird fertiggestellt, und fŸr die ver-
bleibenden drei GebŠude des administrativen Weltzentrums des Glaubens werden die
EntwŸrfe verabschiedet.
- Die Institution des Internationalen Lehrzentrums wird weiterentwickelt und seine
Aufgaben erweitert werden. Dadurch wird sich seine Mitgliederzahl erhšhen mŸssen,
21. MŠrz 1979 Naw-Rœz-Botschaft
107
und auf das Internationale Lehrzentrum ebenso wie auf die Kontinentalen BeraterŠm-
ter wird die †bernahme weiterreichender Aufgaben zukommen: zum einen die Ver-
breitung und Festigung des Glaubens international zu beleben, zum anderen die
geistigen, die intellektuellen und die die Gemeinde betreffenden Bereiche des Bah‡'’-
Lebens zu fšrdern.
- Das Haus von `Abdu'll‡h P‡sh‡ in `Akk‡ wird fŸr Pilger zugŠnglich gemacht.
- Die Arbeit des Sammelns und Klassifizierens der Heiligen Texte wird fortgesetzt,
und eine Reihe von Textzusammenstellungen werden aus dem Schrifttum des Glau-
bens zusammengetragen, Ÿbersetzt und der Bah‡'’-Welt Ÿbermittelt werden als Hilfe
fŸr die Freunde, ihr VerstŠndnis fŸr die Grundlehren des Glaubens zu vertiefen, ihr
geistiges Leben zu bereichern und ihre BemŸhungen, den Glauben zu lehren, neu zu
stŠrken.
- Die Bande zwischen der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde und den Vereinten Natio-
nen werden weiter gefestigt.
- Die BemŸhungen, den Glauben vor Gegnerschaft zu schŸtzen und ihn von den Fes-
seln der Verfolgung zu befreien, werden fortgesetzt.
Jedem Nationalen Geistigen Rat wurden fŸr diese ersten zwei Jahre des Planes Ziele zu-
geteilt, die dazu bestimmt sind, den Verbreitungsproze§ weiterzufŸhren, die gewonnenen
Erfolge zu festigen und dort, wo die UmstŠnde es erlauben, alle Ziele, die vielleicht am
Ende des FŸnfjahresplanes noch nicht erfŸllt waren, zu erreichen. WŠhrend dieser ersten
zwei Jahre werden wir mit den Kontinentalen BeraterŠmtern und den Nationalen Geistigen
RŠten die Lage und die Mšglichkeiten in jedem Lande prŸfen und im einzelnen die KrŠfte
und BedŸrfnisse einer jeden der sich beschleunigt unterschiedlich entwickelnden nationa-
len Bah‡'’-Gemeinden in Betracht ziehen, ehe die weiteren Ziele festgelegt werden, auf die
jede Gemeinde im Anschlu§ an die Eršffnungsphase des Planes hinarbeiten soll.
Weltweit mŸssen im Siebenjahresplan folgende Ziele erreicht werden:
- Der Mashriqu'l-Adhk‡r von Samoa mu§ fertiggestellt werden, und der Bau des
Mashriqu'l-Adhk‡rs in Indien wird vorankommen.
- Neunzehn neue Nationale Geistige RŠte mŸssen errichtet werden. Acht in Afrika: in
Angola, Bophuthatswana, den Kapverdischen Inseln, Gabun, Mali, Mosambik, Na-
mibia und der Transkei; acht in Amerika: auf den Bermudas, in Dominica, Franzš-
sisch-Guayana, Grenada, den Leeward-Inseln, Martinique, St. Lucia und St. Vincent;
schlie§lich drei im Pazifik: Cook-Inseln, Tuvalu und West-Karolinen. Jene Nationa-
len Geistigen RŠte, die aufgelšst werden mu§ten, werden wieder errichtet, wenn die
UmstŠnde es erlauben.
- Die Botschaft Bah‡'u'll‡hs mu§ in Gebiete und Inseln getragen werden, die Seinem
Glauben noch nicht erschlossen sind.
- Die Lehrarbeit - sowohl die durch die Institutionen des Glaubens organisierte als auch
die Lehrarbeit als Frucht persšnlicher BemŸhungen - mu§ tatkrŠftig fortgesetzt wer-
den, so da§ die Zahl der GlŠubigen ansteigt und weitere LŠnder das Stadium des Ein-
tritts in Scharen und schlie§lich der Massengewinnung erreichen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
108
- Zu dieser Lehrarbeit gehšrt auch sofort anschlie§ende grŸndliche und anhaltende
Festigung, damit alle Erfolge gesichert werden, die Zahl der šrtlichen Geistigen RŠte
sich erhšht und die Grundlage der Sache neu gestŠrkt wird.
- Der Austausch von Pionieren und Reiselehrern, der einen so wesentlichen Beitrag zur
Einheit der Bah‡'’-Welt und zum echten Verstehen der Einheit der Menschheit leistet,
mu§ weiter gepflegt werden, besonders unter benachbarten LŠndern. Gleichzeitig
sollte jede nationale Gemeinde danach trachten, rasch ihre UnabhŠngigkeit bei der
DurchfŸhrung ihrer wichtigen TŠtigkeiten zu erlangen, um so die FŠhigkeit zu gewin-
nen, weiter zu arbeiten und zu wachsen, selbst wenn die Hilfe von au§en abgeschnit-
ten wird.
- Besonders dringend ist, da§ die nationalen Bah‡'’-Gemeinden finanziell unabhŠngig
werden. Die Verfolgungen im Iran haben die GlŠubigen in jenem Lande bereits der
Gnade beraubt, fŸr die internationalen Fonds des Glaubens, fŸr die sie eine Haupt-
quelle gewesen sind, zu spenden. Durch den wirtschaftlichen Verfall in anderen LŠn-
dern droht eine weitere Verminderung der Geldquellen. Deshalb rufen wir die
Freunde Ÿberall auf, Šu§erste Sparsamkeit bei der Verwendung der Fonds walten zu
lassen und in ihrem persšnlichen Leben jene Opfer zu bringen, die es ihnen ermšgli-
chen, den ihren Mitteln entsprechenden Teil zu den šrtlichen, nationalen, kontinenta-
len und internationalen Fonds des Glaubens beizutragen.
- Um alle Ziele und ein gesundes Wachstum des Bah‡'’-Gemeindelebens rasch zu er-
reichen, mŸssen die Nationalen Geistigen RŠte ganz besonders auf das im wahren
Geist des Glaubens wirkungsvolle Funktionieren ihrer nationalen AusschŸsse und an-
derer Hilfseinrichtungen achten, und sie mŸssen in Beratung mit den Kontinentalen
BeraterŠmtern PlŠne entwerfen und durchfŸhren, die die BemŸhungen der Freunde
auf dem Pfade des Dienens leiten und weiter stŠrken werden.
- Die Nationalen Geistigen RŠte mŸssen weise und wŸrdevoll an prominente Persšn-
lichkeiten aus allen Bereichen menschlichen Strebens herantreten, sie Ÿber das Wesen
der Bah‡'’-Gemeinde und die Grundlehren des Glaubens unterrichten und ihre Ach-
tung und Freundschaft gewinnen.
- Im Mittelpunkt aller TŠtigkeiten mu§ die Entwicklung und Pflege des geistigen, in-
tellektuellen und des Gemeindelebens der GlŠubigen stehen. Dazu ist erforderlich:
mit gesteigertem Nachdruck die Entwicklung der šrtlichen Geistigen RŠte voranzu-
treiben, so da§ diese ihren wohltuenden Einflu§ und ihre FŸhrung auf das Leben der
Bah‡'’-Gemeinden ausŸben kšnnen; ein tieferes VerstŠndnis fŸr das Bah‡'’-Familien-
Leben heranzubilden; die Bah‡'’-Kindererziehung, wobei auch das Abhalten regel-
mŠ§iger Bah‡'’-Klassen, und, wo nštig, die Einrichtung von Fšrderkursen fŸr eine
Grundausbildung mit eingeplant werden sollte; die Ermutigung der Bah‡'’-Jugend zu
Studium und Dienen, und die Ermutigung der Bah‡'’-Frauen, von ihren Vorrechten
und Verantwortlichkeiten in der Gemeindearbeit voll Gebrauch zu machen - mšgen
sie in gebŸhrender Weise dem Gedenken an das Grš§te Heilige Blatt, die unsterbliche
Heldin der Bah‡'’-Sendung, Rechnung tragen, da wir uns dem fŸnfzigsten Jahrestag
ihres Hinscheidens nŠhern.
21. MŠrz 1979 ErlŠuterung bestimmter Ziele des Siebenjahresplanes
109
WŠhrend Gesetzlosigkeit sich in der Welt ausbreitet, wŠhrend Regierungen gebildet
und gestŸrzt werden, wŠhrend rivalisierende Gruppen und sich bekriegende Všlker je-
weils fŸr ihren eigenen Nutzen kŠmpfen, bedrŸckt die Notlage der UnterdrŸckten und der
Beraubten das Herz jedes aufrichtigen Bah‡'’ und fŸhrt ihn in Versuchung, protestierend
aufzuschreien oder sich voll Zorn gegen jene zu erheben, die Ungerechtigkeiten begehen.
Denn heute ist die Zeit der PrŸfung, die die Worte Bah‡'u'll‡hs ins GedŠchtnis ruft: ÈO
ihr Scharen der Achtlosen! Ich schwšre bei Gott! Der verhei§ene Tag ist gekommen, der
Tag, an dem quŠlende Heimsuchungen Ÿber euren HŠuptern und unter euren FŸ§en hohe
Wellen schlagen und ausrufen: ,Schmecket, was eure HŠnde vollbracht haben!`Ç
Jetzt ist die Zeit, in der jeder AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs sich fest an das BŸndnis Gottes
halten, jeder Versuchung, in die Wirren der Welt hineingezogen zu werden, widerstehen
und sich bewu§t sein mu§, da§ er der TreuhŠnder eines kostbaren Pfandes, der Botschaft
Gottes, ist, die allein die Ungerechtigkeit aus der Welt verbannen und die Krankheiten
heilen kann, welche Kšrper und Geist des Menschen befallen. Wir sind die TrŠger des
Wortes Gottes an diesem Tag, und wie dunkel der unmittelbare Ausblick auch sein mag,
wir mŸssen voranschreiten, glŸcklich in dem Bewu§tsein, da§ die Arbeit, die auszufŸhren
wir das Vorrecht haben, Gottes Werk ist und da§ sie eine Welt hervorbringt, deren Herr-
lichkeit unsere kŸhnsten Vorstellungen in den Schatten stellen und unsere hšchsten Hoff-
nungen weit Ÿbertreffen wird.
21. MŠrz 1979
ErlŠuterung bestimmter Ziele des Siebenjahresplanes
In der Botschaft des Universalen Hauses der Gerechtigkeit an die Bah‡'’ der Welt und in
seinen Briefen an einzelne Gemeinden, in denen die Ziele der ersten Phase des Sieben-
jahresplanes niedergelegt sind, gibt es eine Anzahl von Hinweisen, welche das Universale
Haus hiermit ausfŸhrlicher darzulegen wŸnscht, um Ihnen FŸhrung zu bieten. Nicht alle
Punkte werden auf jede nationale Bah‡'’-Gemeinde zutreffen, aber Sie werden es zwei-
fellos von Interesse finden, auch jene zu lesen, die nicht direkt Ihre besondere Situation
berŸhren. Wir wurden gebeten, die folgenden Punkte aufzufŸhren:
…rtliche Geistige RŠte
Im August 1970 sandte das Universale Haus der Gerechtigkeit eine Zusammenstel-
lung der Worte Bah‡'u'll‡hs, `Abdu'l-Bah‡s und Shoghi Effendis Ÿber die šrtlichen Geis-
tigen RŠte an alle Nationalen Geistigen RŠte. Als ErgŠnzung dieser grundlegenden und
wichtigsten FŸhrung fŸgen wir nunmehr eine Zusammenstellung von AuszŸgen aus Brie-
fen des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, geschrieben zwischen 1966 und 1975, be-
zŸglich der Bedeutung der šrtlichen Geistigen RŠte, ihrer Entwicklung, der
unterstŸtzenden Rolle der Hilfsamtsmitglieder und ihrer Assistenten, sowie vorgeschla-
gene Ziele fŸr die Geistigen RŠte bei.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
110
Bei der Wahl der ZielstŠdte fŸr die Bildung von šrtlichen Geistigen RŠten sollte ein
Nationaler Rat sicherstellen, da§ eine breite Streuung von šrtlichen RŠten im ganzen
Land erreicht wird.
Die Nationalen RŠte sollten erwŠgen, jeden šrtlichen Rat aufzurufen, mindestens ein-
mal in jedem Bah‡'’-Monat eine Sitzung abzuhalten und, wo immer wŸnschenswert und
noch nicht geschehen, einen šrtlichen Lehrausschu§ zu bilden.
Pioniere und Reiselehrer
Es besteht ein unverŠndert hoher Bedarf an den Diensten von Pionieren und Reiseleh-
rern. In den Zielen der einleitenden Zweijahresphase des Planes sind nur wenige Orte fŸr
die Entsendung von Pionieren und Reiselehrern ausdrŸcklich genannt worden. In den
letzten Jahren hat ein stetiger Strom eingesetzt, und das Universale Haus der Gerechtig-
keit ruft die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in den stŠrkeren nationalen Gemeinden auf, sich zu
erheben und diesen Strom zu verstŠrken. Aus den zwei beigefŸgten Listen sind die LŠnder
ersichtlich, die derzeit besonderen Bedarf an Pionieren und Reiselehrern haben; sie soll-
ten so bald wie mšglich veršffentlicht werden. Die Listen gehen auch an die Kontinenta-
len PionierausschŸsse, und diejenigen Freunde, die sich erheben, kšnnen mit ihrem
Nationalen Rat und den zustŠndigen AusschŸssen Ÿber das Zielgebiet beraten, in dem sie
Dienst tun werden. Die internationalen Fonds des Glaubens sind derzeit sehr begrenzt,
und dies erhšht die Notwendigkeit, da§ Pioniere und Reiselehrer fŸr sich selbst aufkom-
men mŸssen.
Jugendlehrarbeit
Die Erfahrung hat gezeigt, da§ die Jugend bei vielen AktivitŠten der Gemeinde und
besonders beim †berbringen der Botschaft an die Angehšrigen ihrer eigenen Generation
wertvolle Dienste zu leisten vermag. Wer eine Schule oder UniversitŠt besucht, hat viele
Gelegenheiten, seine Mitstudenten und die Mitglieder der Fachschaft zu lehren, und viele
kšnnen dies besonders wirkungsvoll nutzen, indem sie ein Pionierziel zu ihrem Studien-
ort machen. WŠhrend der Ferien kšnnen Jugendliche als Reiselehrer oft hervorragende
Dienste leisten. Das Reisen in Gruppen hat sich als sehr nŸtzlich erwiesen.
Lehrarbeit in Grenzgebieten
Es ist sehr wichtig, da§ zwischen nationalen Bah‡'’-Gemeinden gemeinschaftliche
Lehrarbeit in Grenzgebieten stattfindet, sowohl in Form von Reiselehrern Ÿber die Gren-
zen hinweg, als auch in der Organisation von gemeinsamen LehrfeldzŸgen zu beiden Sei-
ten der Grenze. Jeder Nationale Geistige Rat sollte diese Mšglichkeit prŸfen und, wenn
er solche Vorhaben als nutzbringend empfindet, die Zusammenarbeit mit seinen benach-
barten Nationalen RŠten suchen und den Rat sowie die UnterstŸtzung des Kontinentalen
Berateramtes erbitten.
21. MŠrz 1979 ErlŠuterung bestimmter Ziele des Siebenjahresplanes
111
Lehrkonferenzen
Diese Konferenzen haben - im nationalen oder regionalen Rahmen - nicht nur gute
Gelegenheiten geschaffen, um die Begeisterung der Freunde zu entfachen und ihre Einig-
keit zu fšrdern, sondern sie wurden von vielen Nationalen RŠten auch wirkungsvoll als
Arbeitstagungen genutzt, in denen Berichte Ÿber den Stand der Ziele des Planes und Ÿber
dringende BedŸrfnisse und PrioritŠten gegeben und, wo notwendig, Aufrufe fŸr Pioniere,
Reiselehrer und Fonds gemacht wurden.
Sommer- und Winterschulen
Der HŸter beschrieb die Institution der Sommerschulen einmal in einem Brief, der in
seinem Namen geschrieben wurde, als Èlebenswichtigen und untrennbaren Teil jedweden
LehrfeldzugesÇ. Im April 1972 gab das Universale Haus der Gerechtigkeit eine Zusam-
menstellung Ÿber die Wichtigkeit der Bah‡'’-Sommerschulen heraus, und es empfiehlt sie
jedem Nationalen Geistigen Rat zum Studium. In nur wenigen LŠndern war es bisher
mšglich oder ist der Zeitpunkt bereits gekommen, um GrundstŸcke oder Anwesen fŸr
Sommer- und Winterschulen kŠuflich zu erwerben; zumeist werden sie noch in gemiete-
ten RŠumlichkeiten abgehalten, und das Haus der Gerechtigkeit betont die Wichtigkeit,
sie zu den geringstmšglichen Kosten an einem Ort durchzufŸhren, der fŸr die Freunde
leicht erreichbar ist, so da§ eine gro§e Anzahl von GlŠubigen und Interessenten daran teil-
nehmen kšnnen. Es steht zu hoffen, da§ diese Veranstaltung zu einem mindestens einmal
jŠhrlich stattfindenden Teil des Bah‡'’-Gemeindelebens in jedem Lande wird.
Bah‡'’-Kindererziehung
Es ist wichtig, regelmŠ§ige Bah‡'’-Kinderklassen abzuhalten, den Kindern umfassen-
de Grundkenntnisse der Lehren und der Geschichte des Glaubens zu vermitteln und sie
mit seinem Geist zu erfŸllen, zwischen ihnen Bande der Liebe herzustellen und sie mit
einem sicheren Fundament im Glauben auszustatten, das sie befŠhigen wird, zu standhaf-
ten und erleuchteten Dienern Bah‡'u'll‡hs heranzuwachsen. Nicht-Bah‡'’-Eltern begrŸ-
§en oft die Gelegenheit, ihre Kinder an solchen Klassen teilnehmen zu lassen, und dies
kann, abgesehen von dem Nutzen, den es fŸr die Kinder hat, sehr wohl das Mittel sein,
ihre Eltern zum Glauben hinzuziehen.
Ein-Lehrer-Schulen (Tutorial Schools)
Der Ausdruck ÈTutorial SchoolsÇ wurde ursprŸnglich in der Bah‡'’-Gemeinde in In-
dien verwendet, um die einfache Art von Schule zu beschreiben, die unter der Leitung der
administrativen Bah‡'’-Institutionen organisiert und durchgefŸhrt wird, wo ein einziger
Lehrer angestellt ist, der den Unterricht im Lesen, Schreiben und in den GrundfŠchern fŸr
die Bah‡'’- und Nicht-Bah‡'’-Kinder des Dorfes erteilt. ZusŠtzlich zu diesen LernfŠchern
gibt er den Kindern auch Bah‡'’-Unterricht, und in seiner Freizeit leistet er wertvolle Bei-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
112
trŠge in der Lehrarbeit und bei der Festigung seiner eigenen und der umliegenden Ge-
meinden. Die Schule kann unter freiem Himmel oder in einem der Bah‡'’-Heime, im
šrtlichen .Ha.z’ratu'l-Quds oder in einem einfachen GebŠude, das fŸr diesen Zweck er-
richtet wurde, abgehalten werden, entsprechend den Gegebenheiten.
Das Gehalt des Lehrers sowie die anderen Schulkosten werden aus den GebŸhren be-
stritten, die die Eltern bezahlen, und diese werden, wenn nštig und mšglich, durch Zu-
wendungen aus dem šrtlichen oder Nationalen Fonds ergŠnzt.
Im ÈSendschreiben Ÿber die WeltÇ bestimmt Bah‡'u'll‡h, da§ Èjeder, ob Mann oder
Frau, einen Teil seines Ertrages aus Gewerbe, Landwirtschaft oder anderweitiger Be-
schŠftigung einer Vertrauensperson fŸr die Ausbildung und Erziehung der Kinder Ÿber-
geben soll, damit es fŸr diesen Zweck mit Kenntnis der Vertrauensleute des Hauses der
Gerechtigkeit verwendet wird.Ç In vielen LŠndern ist diese Verpflichtung durch die Steu-
ern, die die Regierung fŸr die UnterstŸtzung des staatlichen Bildungswesens erhebt, er-
fŸllt; aber es gibt andere LŠnder, in denen keine solchen Einrichtungen bestehen, und die
šrtlichen Geistigen RŠte kšnnen durchaus anfangen, diesen Teil ihrer Pflichten zu erfŸl-
len, indem sie die dort ansŠssigen Freunde ermutigen, fŸr einen speziellen Erziehungs-
fonds zu spenden, welcher fŸr die Unterhaltung der Tutorial Schools verwendet wird oder
Kindern von bedŸrftigen GlŠubigen hilft, eine Ausbildung zu erlangen.
Veršffentlichungen
Jeder Nationale Geistige Rat sollte einen gut durchdachten Plan zur Bereitstellung
und Verteilung eines ausgewogenen Vorrates an Bah‡'’-Literatur fŸr die GlŠubigen und
fŸr die Lehrarbeit haben. Bei den †bersetzungen und Veršffentlichungen sollte den Hei-
ligen Texten und den Schriften von Shoghi Effendi PrioritŠt gegeben werden, denn wie
kšnnten die GlŠubigen ohne Zugang zu den lebenspendenden Wassern des Heiligen Wor-
tes ihr VerstŠndnis der Lehren vertiefen oder sie in zutreffender Form an andere weiter-
geben?
Tonbandaufzeichnungen
ZusŠtzlich zu der Veršffentlichung von heiligen Texten und Lehrmaterialien fŸr die
Freunde wŠre es hilfreich, in Gegenden, wo der Grad der Lese- und Schreibkenntnisse
nicht hoch ist, Wege zu finden, um den Freunden Bah‡'’-Lieder, Gedichte, Geschichten
und kurze Zitate aus den Schriften sowie Gebete zu vermitteln. Dies kann durch Kassetten
oder Radiosendungen erreicht werden.
Das Ziel, Tonbandaufnahmen der heiligen Texte herzustellen, das einigen Nationalen
Gemeinden gegeben wurde, ist nicht als Massenproduktion von KassettenbŠndern ge-
dacht, sondern es bedeutet die Entwicklung šrtlich gebundener Programme zur Tonband-
aufzeichnung ausgewŠhlter Abschnitte in den jeweiligen Muttersprachen. Solche BŠnder
kšnnen dann von Reiselehrern in entlegene Gebiete gebracht, bei der Lehrarbeit verwen-
det oder dort hinterlassen werden, wenn es TonbandgerŠte am Ort gibt.
21. MŠrz 1979 ErlŠuterung bestimmter Ziele des Siebenjahresplanes
113
Unterrichtung Ÿber das Bah‡'’-Geschehen
Die Freunde Ÿber die Neuigkeiten des Glaubens informiert zu halten, ist so wichtig,
da§ jeder Nationale Rat dringend aufgefordert wird, seine Aufmerksamkeit der prompten
und regelmŠ§igen Verbreitung seines nationalen Mitteilungsblattes zu widmen, das wo
nštig und durchfŸhrbar durch regionale und šrtliche Nachrichtenorgane ergŠnzt wird. Ei-
nige Nationale RŠte haben au§erdem festgestellt, da§ Kassettenaufnahmen fŸr die Nach-
richtenŸbermittlung an die Freunde in abgelegenen Gebieten nŸtzlich sein kšnnen, und
Radioprogramme kšnnen natŸrlich einen Šhnlichen Zweck erfŸllen.
Korrespondenzkurse
Solche Kurse haben ihre NŸtzlichkeit fŸr das Lehren des Glaubens, als auch fŸr die
Wissenserweiterung der GlŠubigen unter Beweis gestellt, und einige nationale Gemein-
den haben die Erstellung solcher Korrespondenzkurse als Planziel erhalten. Sollte sich
ein Nationaler Rat, dem diese Aufgabe gestellt wurde, nicht sicher sein, wie vorzugehen
ist, so mšge er dies mit dem Kontinentalen Berateramt eršrtern oder dem Universalen
Haus der Gerechtigkeit schreiben, welches ihn dann mit den Nationalen RŠten in Verbin-
dung setzen wird, die am ehesten helfen kšnnen.
Liegenschaften
Im Verlauf der vergangenen PlŠne sind bereits viele Liegenschaften erworben wor-
den. Es ist wichtig, da§ dieses Eigentum ordentlich gepflegt und instand gehalten wird.
Die Nationalen Geistigen RŠte sollten in ihren Budgets jŠhrlich BetrŠge fŸr die In-
standhaltung der nationalen BesitztŸmer zur Seite legen, so da§ Mittel zur VerfŸgung
stehen, wenn Reparaturen nštig werden, ohne da§ dadurch eine plštzliche Krise im Na-
tionalfonds hervorgerufen wird. …rtliche .Ha.z’ratu'l-Quds und anderes šrtliche Ge-
meindeeigentum sollte weitestgehend von den Freunden am Ort selbst unterhalten
werden.
Es ist auch wichtig, von den BesitztŸmern des Glaubens vollen Gebrauch fŸr die Zwe-
cke zu machen, fŸr die sie erworben wurden. Gut gepflegte und regelmŠ§ig genutzte Be-
sitztŸmer werden nicht nur ein Mittel zur Fšrderung des Bah‡'’-Gemeindelebens sein,
sondern auch zum Ansehen und der WŸrde des Glaubens in den Augen der Nicht-Bah‡'’-
…ffentlichkeit beitragen.
Einige BesitztŸmer, wie regionale und šrtliche .Ha.z’ratu'l-Quds und šrtliche Stif-
tungen, zu denen im FŸnfjahresplan aufgerufen wurde, sind noch nicht erworben wor-
den, in den meisten FŠllen wegen šrtlicher Gegebenheiten, Ÿber die die Freunde keine
Kontrolle hatten. Diese Ziele sollen weiterhin eifrig verfolgt werden, damit sie, sobald
die UmstŠnde es erlauben, erreicht werden kšnnen. Sollte es unŸberwindbare Schwierig-
keiten geben, die den Erwerb einer solchen Liegenschaft in absehbarer Zeit ausschlie-
§en, so soll ein ausfŸhrlicher Bericht hierŸber an das Universale Haus der Gerechtigkeit
geschickt werden.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
114
FŸr Ziele, die in der Anfangsphase des Siebensjahresplanes den Erwerb weiterer šrt-
licher .Ha.z’ratu'l-Quds vorsehen, ist kein UnterstŸtzungsbudget aus dem Internationalen
Fonds bereitgestellt worden.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit sieht in den vor uns liegenden Jahren einem
Aufschwung der AktivitŠt mit gro§er Erwartung entgegen und versichert Sie alle seiner
inbrŸnstigen Gebete in den Heiligen Schreinen fŸr den raschen Fortschritt in allen Punk-
ten des neuen Planes.
25. April 1979
Telegramm zum Abschlu§ des FŸnfjahresplanes in Deutschland
Hocherfreut (Ÿber die) Erreichung (der) Ziele (zur Bildung der) Geistigen RŠte (sowie
den) ausgezeichneten Fortschritt (des) Glaubens im ganzen Land. (Wir) beten (in den)
Heiligen Schreinen, (da§ die) geliebte deutsche Bah‡'’-Gemeinde kraftvoll (in die) Eršff-
nungsphase (des) Siebenjahresplanes hineinschreiten (und ihre) stark erhšhte Leistungs-
fŠhigkeit, (das) Ergebnis (der) Anstrengungen hingebungsvoller BemŸhungen, (die)
Ziele (des) FŸnfjahresplanes zu erreichen, erweisen wird.
4. Mai 1979
Antworttelegramm zur 49. Nationaltagung
(Unsere) Herzen (sind) freudig bewegt (Ÿber den) edlen Geist, (den die) deutsche Bah‡'’-
Gemeinde gezeigt (hat). Teilnahme (und) Einsatz (bei der) Nationaltagung (waren ein)
Hšhepunkt (der) angestrengten BemŸhungen (der) vergangenen Monate (sowie eine) er-
folgversprechende Einleitung (des) Siebenjahresplanes. (Wir) versichern (Sie unserer)
inbrŸnstigen Gebete, (da§ die) gšttlichen Gnadengaben (die) ergebenen BemŸhungen
(der) innig geliebten AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs (im) Herzen (des) europŠischen Kontinents
(in) zunehmenden Ma§e stŠrken werden.
29. Juni 1979
Dauer der Amtszeit von Mitgliedern der Kontinentalen BeraterŠmter
(Der) Augenblick (ist) geeignet, (die) Dauer (der) Amtszeit (fŸr) Mitglieder (der) Konti-
nentalen BeraterŠmter bekanntzugeben, wie (dies) in (der) AnkŸndigung (der) Errichtung
dieser Institution und in (der) Satzung (des) Universalen Hauses (der) Gerechtigkeit vor-
gesehen wurde. (Es ist) jetzt beschlossen (worden), da§ (die) Amtsdauer fŸnf Jahre betra-
gen wird, angefangen (vom) Tag (des) BŸndnisses (am) 26. November 1980. (Wir)
4. Juli 1979 Beraterin Anneliese Bopp ins Internationale Lehrzentrum berufen
115
erflehen (von der) altehrwŸrdigen Schšnheit gšttliche Segnungen (fŸr die) Entwicklung
dieser lebenswichtigen Institution (der) Bah‡'’-Verwaltungsordnung.
4. Juli 1979
Beraterin Anneliese Bopp ins Internationale Lehrzentrum berufen
Hocherfreut geben (wir die) Berufung (von) Beraterin Anneliese Bopp ins Internationale
Lehrzentrum bekannt.
6. Dezember 1979
Ausschachtungsarbeiten auf den TempelgelŠnden
in Samoa und Indien
Hšchsterfreut geben (wir den) Beginn (der) Ausschachtungsarbeiten (auf dem) Tempel-
gelŠnde (in) Samoa (in) Gegenwart Seiner Hoheit Malietoa Tanumafili II. (bei einer) be-
sonderen Feier (am) ersten Dezember bekannt. Dieses historische Ereignis fŠllt (mit dem)
Abschlu§ (der) Ausschachtung und (der) Bauausschreibung fŸr (die) Errichtung (des)
Muttertempels (von) Indien zusammen. (Wir sind) sicher, (da§) diese Siege neuen Mut
geben (und den) Herzen (der) Freunde Freude bringen werden, (die durch die) jŸngsten
Ereignisse (in der) Wiege (des) Glaubens betrŸbt worden (sind). (Wir) bringen inbrŸnsti-
ge Dankgebete (an der) Heiligen Schwelle dar.
30. Dezember 1979
Hinscheiden der Hand der Sache Dr. Rahmatu'll‡h Muh‡jir
Wir bedauern zutiefst das frŸhzeitige Hinscheiden der geliebten Hand der Sache Rahma-
tu'll‡h Muh‡jir, der wŠhrend seiner letzten SŸdamerikareise in Quito, Ecuador, einem
Herzanfall erlag.
Das schonungslose, uneingeschrŠnkte Verstršmen kšrperlicher und geistiger KrŠfte
eines Menschen, der alles auf dem Pfade des Dienstes hingab, hat nun aufgehšrt. Die
Nachwelt wird seine hingebungsvollen Dienste in seinen Jugendjahren in der Wiege des
Glaubens, seine anschlie§enden einzigartigen Leistungen auf dem Gebiete des Pionierens
in SŸdostasien, wo er den Ehrentitel ÈRitter Bah‡'u'll‡hsÇ gewann, seine unermŸdlichen
BemŸhungen in mehr als zwei Jahrzehnten seit seiner Ernennung zur Hand der Sache, in
vielen LŠndern des Ostens und Westens den Beitritt in Scharen in Gang zu setzen, in den
Annalen des Glaubens verzeichnen. Die Freunde, die in allen Kontinenten diesen tragi-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
116
schen Verlust bedauern, sind nun plštzlich der Mitarbeit eines Menschen beraubt, der
durch seine LiebenswŸrdigkeit, seine strahlende Persšnlichkeit, seinen beispielhaften,
unerschŸtterlichen Eifer, seinen schšpferischen, begeisternden Ansatz zur ErfŸllung ge-
setzter Ziele ihre Zuneigung gewonnen hatte.
Wir bitten die Freunde dringend, Ÿberall Gedenkversammlungen abzuhalten, die sei-
nem hohen Rang und seinen au§erordentlichen Leistungen angemessen sind. Mšge seiner
strahlenden Seele im Kšnigreich Abh‡ fŸr seine ergebenen, selbstaufopfernden Dienste
in der Sache Gottes reiche Ernte beschieden sein.
Halten Sie auch eine besondere Gedenkversammlung im Mashriqu'l-Adhk‡r ab.
117
Botschaften und Briefe
des Jahres 1980
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
118
12. Februar 1980
Hinscheiden der Hand der Sache Hasan Balyœzi?
Gebrochenen Herzens zeigen (wir das) Hinscheiden (der) innig geliebten Hand (der) Sa-
che (Gottes) .Hasan Balyœz’ an. (Die) gesamte Bah‡'’-Welt (hat) einen ihrer mŠchtigsten
FŸrsprecher (und) kenntnisreichsten Historiker verloren. Seine erhabene Abstammung,
seine hingebenden, mŸhevollen Dienste (im) gšttlichen Weinberg (und) seine hervorra-
genden literarischen Werke vereinigen sich (gleicherma§en) zur Verewigung seines ver-
dienten Namens in (den) Annalen (des) geliebten Glaubens. (Die) Freunde (sind) Ÿberall
aufgerufen, Gedenkversammlungen abzuhalten. (Wir) beten (an den heiligen) Schreinen,
(da§) seine beispielhaften Leistungen, seine Standhaftigkeit, Geduld und Demut (sowie)
seine hervorragenden Werke, (die er) als Gelehrter (hinterlie§), viele hingebungsvolle
Arbeiter (in den) nachwachsenden Generationen anfeuern werden, in seine glorreichen
Fu§stapfen zu treten. Halten (Sie) im Muttertempel (Europas eine) besondere Gedenkver-
sammlung ab.
21. MŠrz 1980
Naw-Rœz-Botschaft
Die erfolgreiche Inangriffnahme des Siebenjahresplanes und die im ersten Jahr seiner Er-
šffnungsphase gemachten Fortschritte lindern in gewissem Ma§ das Unheil und die TrŸb-
sal, die im vergangenen Jahr den sich durchringenden Glauben Gottes bestŸrmt haben.
Die in der Wiege unseres Glaubens gegen uns gerichtete jŸngste Verfolgungswelle ist
durch den gšttlichen Ratschlu§ noch gesteigert worden und sucht die gesamte Bah‡'’-
Weltgemeinde heim. Auf dem Hšhepunkt ihrer hervorragenden Leistungen fŸr den Glau-
ben Gottes und in der kurzen Spanne von zwanzig Wochen wurden drei der Hauptsach-
walter der keimhaften Weltordnung Bah‡'u'll‡hs, die HŠnde der Sache Gottes Enoch
Olinga, Rahmatu'll‡h Muh‡jir und .Hasan Balyœz’ ins Kšnigreich Abh‡ abberufen und
lie§en uns alle verwaist und erschŸttert Ÿber die ungeheure Grš§e unseres Verlustes und
die bestŸrzende Grausamkeit der BegleitumstŠnde bei der Ermordung unseres lieben
Enoch Olinga und der Mitglieder seiner Familie zurŸck.
Im Iran hat die Verwirrung, die das ganze Land erfa§t, den grimmigen, hartnŠckigen
Feinden des Glaubens den Weg geebnet, um ihrem fanatischen Ha§ zu fršnen. Das Hei-
lige Haus des B‡b wurde zerstšrt, und es tauchten PlŠne auf, diese StŠtte fŸr immer zu
vernichten. Das S’y‡h-Ch‡l und das Haus von Bah‡'u'll‡h in Teheran wurden ebenso wie
alle anderen Heiligen StŠtten und BesitztŸmer beschlagnahmt. Ein Mitglied des Nationa-
len Geistigen Rates und zwei des šrtlichen Geistigen Rates von Teheran wurden entfŸhrt;
das Verbleiben von zwei der EntfŸhrten ist immer noch unbekannt; der Dritte ist im Ge-
fŠngnis. Auch ein Berater und einige Freunde, die dem Nationalen Sekretariat angehšrten
oder Mitglieder des šrtlichen Geistigen Rates von Teheran waren, wurden ins GefŠngnis
21. MŠrz 1980 Naw-Rœz-Botschaft
119
gesteckt. Die Bah‡'’ wurden hart bedrŠngt, ihren Glauben zu verleugnen, und in einem
Fall beschritt ein GlŠubiger, der dies ablehnte, den glorreichen Pfad des MŠrtyrertums
und wurde hingerichtet. Neben alledem wurde eine Kampagne von Verleumdungen und
falschen Anschuldigungen gegen die Freunde mit der Absicht gefŸhrt, sie zu den Vogel-
freien eines zŸgellosen Gesindels zu machen.
Und doch liegt, wie seit eh und je in der Sache Gottes, die heilsame Wirkung des
Wechselspiels von Unheil und Triumph klar vor Augen. Der unerschŸtterliche Glaube
der innig geliebten, hartgeprŸften und allezeit standhaften persischen Bah‡'’-Gemeinde
hat durch die heldenhafte Haltung und das Beispiel ihres Nationalen Geistigen Rates, un-
terstŸtzt und angefeuert durch die Berater und ihre Hilfsamtsmitglieder, eine geistige
Neubelebung der geliebten Freunde bewirkt. Wie ein Mann sind sie geeint, bilden eine
Frontlinie leuchtender Geistigkeit und UnerschŸtterlichkeit und erscheinen, wie ein Beo-
bachter berichtet, wie eine gewaltige Gemeinschaft eifriger, erhobener und strahlender
neuer GlŠubiger.
Die Wirkung ihrer Antwort auf die Leiden, die sie von allen Seiten bedrŠngen, blieb
nicht auf ihr Heimatland beschrŠnkt. Vom fernsten Osten bis zum Šu§ersten Westen, von
Pol zu Pol - wo immer das Banner Bah‡'u'll‡hs gehi§t worden ist - spŸren die Freunde den
Drang zum Opfer und haben sich erhoben, um jenen gro§en Anteil an der Arbeit des
Glaubens auf dem Gebiet der Lehrarbeit, des Pionierens und des finanziellen Beitrages
zu Ÿbernehmen, den die persischen Freunde einstweilen nicht lŠnger tragen kšnnen.
Die wunderbare Liebe, die Ÿberall in den Herzen der Bah‡'’ durch das plštzliche und
vorzeitige Hinscheiden der geliebten HŠnde der Sache Gottes entfacht wurde, hat die
GlŠubigen dazu bewegt, sich erneut mit verstŠrkter Inbrunst und Selbstaufopferung der
Fšrderung jener Arbeit zuzuwenden, der alle HŠnde der Sache Gottes ihr Leben geweiht
haben.
Die weltweite Reaktion der Freunde auf diese Tragšdie ist umso ermutigender in An-
betracht der klaren Warnungen, die von `Abdu'l-Bah‡ und dem geliebten HŸter Ÿber die
heftige und weitverbreitete Feindseligkeit ausgesprochen wurden, die das verstŠrkte
Wachstum der Sache Gottes auf den Plan rufen wird. Hieran gibt es keinen Zweifel.
Shoghi Effendi machte auf das ÈAusma§ und den Charakter der MŠchteÇ aufmerksam,
Èdie dazu bestimmt sind, mit Gottes heiligem Glauben zu kŠmpfenÇ, und untermauerte
seine BeweisfŸhrung mit diesen prophetischen und unheilverkŸndenden Worten `Abdu'l-
Bah‡s: ÈWie gro§, wie Ÿberaus gro§ ist diese Sache! Wie heftig wird der Angriff aller
Všlker und Geschlechter der Erde. Bald wird nah und fern das Geschrei der Massen in
ganz Afrika, ganz Amerika, der Kampfruf der EuropŠer und der TŸrken, das Murren In-
diens und Chinas zu hšren sein. Wie ein Mann und mit all ihrer Macht werden sie sich
erheben, um Seiner Sache zu widerstehen. Dann werden die Ritter des Herrn mit dem Bei-
stand Seiner Gnade aus der Hšhe, gestŠhlt im Glauben, unterstŸtzt durch die Macht der
Erkenntnis und verstŠrkt durch die Legionen des BŸndnisses, sich erheben und die Wahr-
heit des Verses offenbaren: ,Sehet die Verwirrung, welche die Scharen der Besiegten be-
fallen hat!`Ç
Der geliebte HŸter schrieb ausfŸhrlich Ÿber dieses Thema und seinen unvermeidli-
chen Ausgang: ÈSo ungeheuer der Kampf auch ist, den Seine Worte erahnen lassen, be-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
120
zeugen sie doch auch den vollstŠndigen Sieg, den die VorkŠmpfer des Grš§ten Namens
letztlich erreichen werden.Ç
Jetzt ist es deshalb unsere heilige Pflicht, unsere Freiheit dort, wo wir sie haben, in
hšchstem Ma§e zu nutzen und die Sache Gottes zu verbreiten, solange wir noch dŸrfen. Der
sicherste Weg, dies zu tun und das Wohlgefallen Bah‡'u'll‡hs zu gewinnen, besteht darin,
mit Hingabe und unnachgiebigem Eifer die Ziele eines jeden Planes, der gerade in Kraft ist,
zu verfolgen; denn Bah‡'u'll‡h hat erklŠrt: ÈMir zu helfen hei§t, Meine Sache zu lehren.Ç
Mit dem Siebenjahresplan wurde ein guter Anfang gemacht. Im Weltzentrum des
Glaubens wurde die Errichtung des Sitzes des Hauses der Gerechtigkeit ohne Unterbre-
chung vorangetrieben, das Haus von `Abdu'll‡h P‡sh‡ wurde repariert und erneuert, die
GŠrten um das .Haram-i-Aqdas in Bahj’ wurden weiter vergrš§ert, und eine allgemeine
Neustrukturierung der Arbeit im Weltzentrum wurde in Angriff genommen, um dessen
stŠndig wachsenden Anforderungen gerecht zu werden und von den allerneuesten techni-
schen Errungenschaften Gebrauch zu machen.
Der Enthusiasmus, mit dem die Freunde Ÿberall die Eršffnung des Siebenjahrespla-
nes begrŸ§ten und sich rŸsteten, um die Ziele der ersten Zweijahresphase zu erreichen;
ihr gro§zŸgiger und opfervoller Spendenstrom und die zuversichtlichen und anhaltenden
BemŸhungen, um die beiden geheiligten Unternehmungen voranzutragen, die auf dem in-
dischen Subkontinent und im Herzen des weiten Pazifischen Ozeans begonnen wurden;
die stŠndigen AktivitŠten der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde zur Verbesserung ihrer
Beziehungen zu den Vereinten Nationen; die starke Zunahme von Bah‡'i-Kinderklassen
und schlie§lich die unzŠhlbaren Siege, die auf dem Felde des Lehrens errungen wurden
und ihren Niederschlag darin finden, da§ die weltweite Gemeinde des Grš§ten Namens
jetzt in Ÿber 106 000 Orten vertreten ist - dies alles bezeugt auf internationalem Gebiet
die unangreifbare und in der Tat stŠndig wachsende StŠrke der Sache Gottes.
Die Anzahl der Pioniere und Reiselehrer, die wŠhrend des ersten Jahres des Sieben-
jahresplanes das Feld betreten haben, und der zahlenmŠ§ige Anstieg der nationalen Ge-
meinden, die Pioniere aussenden, sind hšchst ermutigend. Dieser Strom von Pionieren
und Reiselehrern mu§ verstŠrkt und noch breiter gestreut werden, und wir hoffen inbrŸns-
tig, da§ mindestens alle jene Pioniere, die zur ErfŸllung der Ziele der ersten Phase des
Siebenjahresplanes benštigt werden, an Ridv‡n 1981 auf ihrem Posten sein werden.
Der Sache Gottes wurde auf dem Gebiet der Proklamation eine noch nie dagewesene
PublizitŠt zuteil, hauptsŠchlich als Ergebnis der Verfolgungen im Iran. In SŸdamerika
wurden zusŠtzlich bedeutende Fortschritte in der Bah‡'’-Rundfunkarbeit erzielt, wo die
Reichweite von Radio Bah‡'’ in Otavalo, Ecuador, durch KurzwellenŸbertragungen stark
ausgedehnt wurde und wo jetzt in Puno, Peru, am Ufer des Titicacasees eine neue Station
errichtet wird. Diese beiden Errungenschaften eršffnen unschŠtzbare neue Mšglichkeiten
fŸr Lehrarbeit, Proklamation und Festigung der Sache Gottes in diesem Gebiet.
In 88 Sprachen der Welt wurde das Angebot an Bah‡'’-Literatur erweitert, und es sind
drei neue Sprachen hinzugekommen, so da§ sich die Gesamtzahl der Sprachen, in denen
Bah‡'’-Literatur zur VerfŸgung steht, auf 660 erhšht hat.
An Ridv‡n 1980 wird der Nationale Geistige Rat der Transkei mit Sitz in Umtata ge-
bildet. Zu Ridv‡n 1981 werden sechs weitere Nationale Geistige RŠte gebildet, davon zwei
22. April 1980 Botschaft zur 50. Nationaltagung
121
in Afrika: Namibia mit Sitz in Windhoek und Bophuthatswana mit Sitz in Mabatho; drei
in Amerika: die Leeward-Inseln mit Sitz in St. John's, Antigua, die Windward-Inseln mit
Sitz in Kingstown, St. Vincent, sowie Bermuda mit Sitz in Hamilton; und einer in Aus-
tralasien: Tuvalu mit Sitz in Funafuti. Mit gro§er Freude geben wir die Wiederbildung des
Nationalen Geistigen Rates von Uganda bekannt, die an Ridv‡n 1981 stattfinden wird.
Im Verlauf des kommenden Jahres wird das Universale Haus der Gerechtigkeit in Be-
ratung mit dem Internationalen Lehrzentrum die Erfolge der Eršffnungsphase begutach-
ten und daraufhin allen Nationalen Geistigen RŠten die Ziele bekanntgeben, die sie im
nŠchsten Abschnitt des Siebenjahresplanes verfolgen sollen.
Die Nationalen Geistigen RŠte werden dringend gebeten, wŠhrend dieses letzten Jah-
res der Eršffnungsphase ihre BemŸhungen fortzusetzen, in wŸrdevoller Weise und mit
Weisheit an prominente Persšnlichkeiten aus allen Gebieten menschlichen Wirkens her-
anzutreten, um sie mit dem Wesen und dem Geist unseres Glaubens vertraut zu machen
und ihre Achtung und Freundschaft zu gewinnen. Gleichzeitig mŸssen stŠndig nachhalti-
ge LehrfeldzŸge organisiert werden, um immer direkter und mšglichst gro§en Hšrerkrei-
sen die Existenz und die grundlegenden Lehren des Glaubens Gottes zu verkŸnden. Da
alle menschlichen Anstrengungen, die alte Ordnung zu flicken, nur in immer grš§ere
Verwirrung mŸnden, ist jetzt die Zeit gekommen, stŠndig und in aller Offenheit den An-
spruch des Glaubens und die erlšsende Macht Bah‡'u'll‡hs zu verkŸnden.
Die au§erordentliche Schwungkraft, die am Anfang des Planes erzeugt wurde und die
jetzt die Bah‡'’-Weltgemeinde weiter vorantreibt, die unmittelbaren Ziele der Eršff-
nungsphase zu erreichen, mu§ aufrechterhalten und noch weiter beschleunigt werden, so
da§ fŸr das geistige Leben der Gemeinde feste Grundlagen gelegt werden und sie ihre
KrŠfte fŸr die BewŠltigung der besonderen Aufgaben sammelt, die ihr im Hauptteil des
Planes gestellt werden.
Unsere Herzen schlagen voll Liebe und Bewunderung fŸr die Freunde im Iran und in
Dankbarkeit fŸr die GlŠubigen in aller Welt, die spontan ihre verfolgten BrŸder verteidigten
und eine Last auf ihre Schultern nahmen, die unter allen UmstŠnden getragen werden mu§.
22. April 1980
Botschaft zur 50. Nationaltagung
Mit Herzen voll Freude und Dankbarkeit grŸ§en wir die AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in
Deutschland, bezeugen die Errungenschaften dieser mutigen Gemeinde und haben die
glorreiche Bestimmung, auf die sie unaufhaltsam zustrebt, vor Augen.
Die tapferen Diener des Grš§ten Namens im Herzen des europŠischen Kontinents,
die in den frŸhen Jahren des Bestehens ihrer Gemeinde durch den Besuch unseres gelieb-
ten Meisters gesegnet wurden, welcher, mit den Worten des HŸters, ȟber sie wacht, sie
hoch gelobt hat, sie innig liebtÇ und Èbereit ist, ihre Arbeit zu segnen und ihre Anstren-
gungen zu stŠrkenÇ, erduldeten dann in rascher Folge die HŠrte des Ersten Weltkrieges,
den darauf folgenden wirtschaftlichen Zusammenbruch ihres Landes und die heftigen
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
122
PrŸfungen wŠhrend der Nazi-UnterdrŸckung, durch die ihre administrativen Einrichtun-
gen aufgelšst, ihre Archive grš§tenteils zerstšrt und sie selbst gepeinigt und verfolgt wur-
den. Von der Not und den Entbehrungen des Zweiten Weltkrieges gezeichnet, haben
diese Helden der Sache Bah‡'u'll‡hs sich dennoch eifrigen Herzens erhoben, um das Ban-
ner Seines Glaubens wieder hoch aufzurichten und die Institutionen Seiner weltvereinen-
den Ordnung wieder herzustellen.
Die Errungenschaften Ihrer Gemeinde stehen klar und deutlich vor den Augen der
Welt. Aus den Reihen der deutschen Bah‡'’ kamen der erste MŠrtyrer Europas, dessen
leuchtendes Grab die Erde Bulgariens segnet, zwei hervorragende HŠnde der Sache Got-
tes, vier Ritter Bah‡'u'll‡hs, die das Licht des Glaubens zu den Inseln der Nordsee und des
Mittelmeeres und vor kurzem nach Wei§ru§land getragen haben, und Pioniere in so weit
entfernte LŠnder wie SŸdafrika, SŸdamerika und den Fernen Osten. Auf Ihrem Territori-
um haben Sie nicht nur die erste Bah‡'’-Sommerschule Europas gegrŸndet, von der der
geliebte HŸter hoffte, da§ sie sich zu einer der hervorragendsten Bah‡'’-UniversitŠten des
Westens entwickeln wird, sondern auch den Muttertempel des Kontinents erbaut, in des-
sen Schatten Ihr Nationales .Ha.z’ratu'l-Quds in gebŸhrender Weise errichtet worden ist.
An Ihrer Heimatfront war der Fortschritt im Lehren langsam und schwierig; doch al-
lein in den letzten neun Jahren, seit Januar 1971, hat die Zahl der erwachsenen Bah‡'’ in
Deutschland um mehr als 70 % zugenommen, und die Zahl der Bah‡'’-Jugendlichen hat
sich mehr als vervierfacht. Die Zahl der šrtlichen Geistigen RŠte und der Zentren, die fŸr
den Glauben erschlossen wurden, hat sich mehr als verdoppelt.
†ber Ihre Grenzen hinaus sind die ÈZwillingsgemeindenÇ von Deutschland und …s-
terreich, wie der HŸter bezeugte, Èdazu bestimmt, durch ihre gemeinsame Sprache, ethni-
schen Merkmale und Traditionen eine bemerkenswerte und hervorragende Rolle in der
weltweiten Fortentwicklung des Glaubens auf den beiden Kontinenten Europa und Asien
zu spielen. ...Ç Sie haben bereits zwei Tochtergemeinden fest begrŸndet: …sterreich, Ihren
ÈZwillingÇ bei dieser Arbeit, und Griechenland, die eigentliche Wiege der westlichen Kul-
tur, und Sie arbeiten mit stetig wachsendem Eifer und Erfolg in den LŠndern des Ostens.
Nun, genau in der Mitte der Eršffnungsphase des Siebensjahresplanes, da die dunklen
Wolken des Verfalls ihre Schatten auf die Menschheit werfen, rufen wir Sie mit innigster
Sehnsucht und hohen Erwartungen auf, jede nur mšgliche Gelegenheit zur Fšrderung des
Glaubens zu ergreifen und sich wie nie zuvor zu bemŸhen, Herz und Sinn Ihrer Lands-
leute und der Massen jenseits Ihrer Grenzen fŸr das Licht der Sache Gottes zu šffnen. Wer
anders als die deutschen Bah‡'’, die angesichts ŸberwŠltigender Not solche Siege zu ver-
zeichnen hatten, kann mit festem Vertrauen die Wahrheit dieser Worte Bah‡'u'll‡hs be-
zeugen:
ÈBewaffnet mit der Macht Deines Namens kann mich nichts verletzen, und mit
der Liebe zu Dir in meinem Herzen kšnnen mich alle Leiden der Welt nicht schre-
cken.Ç
Jetzt gilt es, Ausdauer, KŸhnheit, Selbstaufgabe und diamantharten Glauben zu zei-
gen. Da§ die geliebten AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in Deutschland dem hohen Rang entspre-
28. April 1980 Telegramm zur 50. Nationaltagung
123
chen werden, der dem Heldentum ihrer Ahnen und der erhabenen Grš§e ihrer Berufung
gebŸhrt - dafŸr beten wir inbrŸnstig an der Heiligen Schwelle.
28. April 1980
Telegramm zur 50. Nationaltagung
(Wir) sind hocherfreut (Ÿber den) wundervollen Geist (und die) lobenswerten Leistungen
(der) sehr gesegneten fŸnfzigsten Nationaltagung. Versichern (Sie unserer) Gebete fŸr
diejenigen, (die sich) erhoben (haben, um zu) pionieren und Lehrreisen (zu) machen. Er-
flehen (von) Bah‡'u'll‡h FŸhrung, Inspiration und UnterstŸtzung (fŸr die) Arbeit (des)
Nationalen Geistigen Rates und (der) ganzen deutschen Bah‡'’-Gemeinde, vereint in (der)
Verfolgung (der) Ziele (des) nationalen Ein-Jahres-Lehrfeldzuges.
24. Juli 1980
Die Verfolgung der Bah‡'’ im Iran
Kraftvolle Schritte werden von Freunden aller Kontinente mit gro§er Entschlossenheit
unternommen, nachdem die Nachricht vom MŠrtyrertod zweier Freunde in Tabr’z be-
kannt wurde; dies ist in hšchstem Ma§e befriedigend. Einflu§reiche BlŠtter haben bereits
au§erordentlich wohlwollende Artikel zur UnterstŸtzung der verfolgten Freunde veršf-
fentlicht. Soeben erhielten wir die Nachricht, da§ das kanadische Parlament einen ein-
stimmigen Beschlu§ fa§te, in dem die Verfolgung der iranischen Bah‡'’ beklagt und die
kanadische Regierung aufgefordert wird, sich an die Menschenrechtskommission der
Vereinten Nationen zu wenden. Die kanadische Regierung hat eine Resolution unmittel-
bar an den GeneralsekretŠr der Vereinten Nationen gerichtet.
Im Iran setzt sich die Welle der Verfolgung unvermindert fort. Nicht zufrieden mit
der Beschlagnahmung des Gemeindebesitzes einschlie§lich der Heiligen StŠtten, unter-
nimmt man Schritte, Vermšgenswerte und Verbindlichkeiten einzufrieren, um so die
Bah‡'’ von allem GeschŠftsverkehr auszuschlie§en. In Yazd und Sh’r‡z wurden weitere
Mitglieder der Geistigen RŠte festgenommen und inhaftiert. In Manshad, einem Dorf bei
Yazd, wurden fŸnf Bah‡'’, drei MŠnner und zwei Frauen, grausam vom Pšbel Ÿberfallen,
so da§ sie im Krankenhaus von Yazd behandelt werden mu§ten. In jedem Dorf befinden
sich die Bah‡'’ in stŠndiger Gefahr. Solche Akte der Ungerechtigkeit, wie sie unsere un-
schuldigen GlaubensbrŸder treffen, erfordern verstŠrkte Anstrengungen, die Hilfe der
freiheitsliebenden Regierungen der Welt zu erbitten, wo immer mšglich die Sympathie
und UnterstŸtzung wohlmeinender hervorragender FŸhrer der Gesellschaft zu erlangen
und die gottgegebenen Lehren zu verkŸnden und šffentlich bekannt zu machen, wobei
das Prinzip der LoyalitŠt gegenŸber der Regierung und der nicht-politische Charakter des
Glaubens betont werden mu§.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
124
29. Juli 1980
Hinscheiden der Hand der Sache Adelbert MŸhlschlegel
BetrŸbten Herzens geben wir das Hinscheiden der geliebten Hand der Sache Gottes Adel-
bert MŸhlschlegel bekannt. Die ganze Bah‡'’-Welt erleidet einen schmerzlichen Verlust,
der besonders in Europa, der hauptsŠchlichen StŠtte seiner hervorragenden Dienste fŸr
die Sache Gottes, empfunden wird. Nachdem er viele Jahre im Nationalen Geistigen Rat
von Deutschland gedient hatte, wurde er nach seiner Erhebung in den Rang einer Hand
der Sache einer der Baumeister der allmŠhlich sichtbar werdenden europŠischen Bah‡'’-
Gemeinde; er reiste, er ermutigte, er lie§ sich nieder, wo immer sein Dienst am dringends-
ten benštigt wurde; schlie§lich pionierte er nach Griechenland und gab seine Seele an sei-
nem Pionierort auf. Seine stete Bereitschaft zu dienen, seine FŠhigkeit, die Zuneigung der
GlŠubigen und anderer gleicherma§en durch seine liebevolle GŸte, seine heitere Demut,
seine strahlende Fršhlichkeit zu gewinnen, sein nie erlahmendes Streben nach Wissen
und seine všllige Hingabe an die Gesegnete Schšnheit machen ihn zu einem wunderbaren
Beispiel des Bah‡'’-Lebens.
Wir ersuchen die Freunde, aus Anla§ seines Hinscheidens Gedenkfeiern abzuhalten,
und bitten um gebŸhrende Gedenkandachten in allen Muttertempeln.
23. September 1980
Botschaft zur Verfolgung der Bah‡'’ im Iran
(Die) Mitglieder (der) ehrwŸrdigen Gemeinde der AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs in Seinem Ge-
burtsland begegnen voller WŸrde, (mit) Heldentum und in der Tradition ihrer berŸhmten
VorlŠufer PrŸfungen, deren Schwere an die Grausamkeit (der) Verfolgungen (im) heroi-
schen Zeitalter unseres Glaubens erinnert. (Das) unschuldige Blut, (das) sie (am) Altar
(des) Opfers vergie§en, (die) schweren Leiden, (die) sie in Liebe (auf) Seinem Pfad in
heiterer Gelassenheit ertragen, setzen geistige Energien frei, die (den) kraftvollen Fort-
schritt (des) Glaubens beschleunigen (und) neue Horizonte eršffnen, indem er unwider-
stehlich seiner endgŸltigen Bestimmung entgegendrŠngt.
(Der) Unterausschu§ (der) Vereinten Nationen zur Verhinderung (von) Diskriminie-
rung (und zum) Schutz (der) Minderheiten, der in Genf tagt, verabschiedete auf eine Ein-
gabe von Vertretern (der) Internationalen Bah‡'’-Gemeinde (hin) am 10. September
(eine) Resolution, (die der) tiefen Besorgnis um (die) Sicherheit (der) Bah‡'’ (im) Iran
Ausdruck verleiht und (den) GeneralsekretŠr (der) Vereinten Nationen bittet, diese Be-
sorgnis (den) iranischen Behšrden (zu) Ÿbermitteln und sie aufzurufen, (die) grundlegen-
den Rechte und (die) Freiheit (der) Bah‡'’-Gemeinde (zu) schŸtzen.
(Das) EuropŠische Parlament, (das) in Stra§burg zusammentritt und Ÿber 400 Mit-
glieder hat, nahm am 19. September einstimmig (eine) historische Resolution an, die (die)
systematische Verfolgungskampagne (gegen die) iranischen Bah‡'’ und (die) Verletzung
24. September 1980 Erwerb von Grundbesitz im Heiligen Land
125
ihrer grundlegenden Menschenrechte verurteilt, (die) iranische Regierung auffordert,
(der) Bah‡'’-Gemeinde rechtliche Anerkennung und Schutz zu gewŠhren und (die) Au-
§enminister (der) europŠischen Staaten aufruft, dringend bei (den) iranischen Behšrden
vorstellig zu werden, (die) Verfolgungen (der) Bah‡'’ zu beenden und ihnen zu erlauben,
ihre Religion frei auszuŸben und (die) grundlegenden Menschenrechte zu genie§en, (und)
bittet (die) Mitgliedstaaten, (ein) Embargo auf alle VerkŠufe subventionierter landwirt-
schaftlicher †berschu§produkte an Iran zu errichten, bis (den) iranischen BŸrgern (die)
vollen Menschenrechte gewŠhrt werden. Dieses bemerkenswerte Dokument endet mit
(der) Aussage, da§ (die) vorliegenden Beweise zu der Annahme fŸhren, da§ (die) Verhaf-
tungen (und) Hinrichtungen von Bah‡'’ nach vorbereitetem Plan fortgefŸhrt und verstŠrkt
werden, und (da§) nur (eine) schnelle Antwort des EuropŠischen Parlamentes diese Ent-
wicklung beenden kann.
Berichte aus allen Kontinenten legen beredtes Zeugnis ab von (dem) GefŸhl (der)
Einheit, (das die) Freunde Ÿberall angesichts (der) Beraubung ihrer persischen BrŸder
verbindet. (Sie) stellen gro§zŸgig (ihre) Zeit, (ihre) KrŠfte und Mittel zur VerfŸgung
im Gedenken an (die) MŠrtyrer und anstelle (ihrer) inhaftierten Freunde, unter denen
sich ein Berateramtsmitglied, Hilfsamtsmitglieder (und) alle Mitglieder (des) Nationa-
len Geistigen Rates sowie (die) Mitglieder verschiedener šrtlicher Geistiger RŠte be-
finden. Diese Heimsuchungen haben es (den) Freunden in den meisten LŠndern (der)
Welt ermšglicht, (den) Glauben den hšchsten Beamten ihres Landes zu verkŸnden und
seine Lehren (durch die) Massenmedien bekanntzumachen. Zahllose Versprechen zu
Treue und erneuter Hingabe wurden gegeben, um in den bevorstehenden Tagen grš§e-
ren Zusammenhalt (und grš§ere) KŸhnheit zu zeigen (und) noch mehr herzbewegende
Siege fŸr Gottes heiligen Glauben zu erringen. WŠhrend (der) letzten Wochen hat sich
(die) Zahl (der) GlŠubigen in einem Land Lateinamerikas schon mehr als verdoppelt,
als Ergebnis der BemŸhungen, (die durch das) Blut (der) unschuldigen MŠrtyrer aus-
gelšst wurden. Mšgen (auch) in anderen LŠndern tapfere Menschen in ihre Fu§stapfen
treten.
(Wir) rufen (die) Freunde Ÿberall auf, gemeinsam mit uns Dankgebete fŸr diese Siege
zu sprechen und fŸr (die) wŸrdige Antwort (der) Bah‡'’-Gemeinde auf (die) bitteren Ver-
folgungen, (die den) GlŠubigen im Geburtsland Bah‡'u'll‡hs zugemessen wurden. (Wir)
bitten alle Freunde dringend, in ihren Bittgebeten an Ihn fortzufahren, auf da§ (die) un-
nachgiebige, starre Haltung (der) iranischen Behšrden gegenŸber (den) Bah‡'’ sich wan-
deln mšge in Vertrauen und Freundschaft zu (den) friedliebenden, gesetzestreuen
Mitgliedern (einer) jetzt noch geŠchteten Gemeinde.
24. September 1980
Erwerb von Grundbesitz im Heiligen Land
Mit Herzen voller Dankbarkeit fŸr reiche BestŠtigungen (durch die) Gesegnete Schšnheit
geben (wir die) folgenden Errungenschaften (im) Heiligen Land bekannt:
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
126
In Bahj’ (wurde) gerade (ein) Streifen Land (von) 13 150 Quadratmetern erworben,
(der in dem) Gebiet an (der) Zufahrt zum westlichen Tor (des) Bah‡'’-Besitzes liegt. (Mit
dem) erworbenen GelŠnde an (der) gegenwŠrtigen SŸdgrenze (des) Olivenhains kann
(das) SŸdwest-Viertel (der) GŠrten rund um (den) Heiligsten Schrein fertiggestellt wer-
den. Der Erwerb wurde ermšglicht durch Austausch gegen Besitz an (der) Hauptstra§e
nach Nazareth, (der dem) Weltzentrum von Nachkommen (des) verstorbenen .Husayn
B‡qir K‡sh‡n’ gestiftet (wurde).
Au§erdem wurden fast 50 000 Quadratmeter Ackerland gekauft, (das) nšrdlich an
(den) Besitz Mazra`ih angrenzt, (um das) Haus in (dieser) sich schnell entwickelnden Ge-
gend zu schŸtzen. (Eine) Schiffsladung (von) Ÿber 1 000 StŸck - insgesamt 120 Kubik-
meter - Katrina Zedernholz aus (der) TŸrkei (wurde) soeben im Hafen (von) Haifa
gelšscht. (Diese werden) zur Restaurierung (des) Hauses (von) `Abdu'll‡h P‡sh‡ in `Akk‡
verwendet (werden).
3. November 1980
Neuernennung und Neuordnung der Kontinentalen BeraterŠmter
Eine der grš§ten Quellen des Trostes fŸr das Universale Haus der Gerechtigkeit inmitten
der Drangsale der vergangenen zwšlf Jahre war die Errichtung und das Wachstum der
Kontinentalen BeraterŠmter und die UnterstŸtzung, die diese Institution in stets wachsen-
dem Ma§e zur gesunden Entwicklung der weltweiten Bah‡'’-Gemeinde geleistet hat. Wir
kšnnen der unermŸdlichen Arbeit dieser ergebenen Seelen gar nicht genug Hochachtung
zollen, die dazu berufen waren, diese drŸckende Verantwortung zu tragen, und die so ge-
treu den Weg des aufopfernden Dienstes gegangen sind, der ihnen durch die geliebten
HŠnde der Sache Gottes leuchtend vorgezeichnet wurde.
Im Juni 1979 fŸhlten wir uns veranla§t, anzukŸndigen, da§ die Dauer der Amtszeit
der Kontinentalen Berater fŸnf Jahre betragen werde, beginnend am diesjŠhrigen Tag des
BŸndnisses. Da sich dieser Zeitpunkt nŠhert, haben wir beschlossen, da§ die Zeit reif ist
fŸr einen weiteren Schritt in der Entwicklung dieser Institution, der den Kontinentalen
BeraterŠmtern in der AusfŸhrung ihrer Aufgaben einen grš§eren Ermessensspielraum
und grš§ere Handlungsfreiheit gewŠhrt und gleichzeitig das TŠtigkeitsfeld jedes Berater-
amtes auf einen ganzen Kontinent erweitert. Im Einklang mit diesem Beschlu§ werden
sich die Bereiche der Kontinentalen BeraterŠmter ab dem Tag des BŸndnisses des Jahres
137 (26. November 1980) wie folgt darstellen:
1. Afrika, bestehend aus den vier derzeitigen Bereichen dieses Kontinents.
2. Amerika, bestehend aus den derzeitigen Bereichen von Nord-, Mittel- und SŸdameri-
ka.
3. Asien, bestehend aus den derzeitigen Bereichen von Westasien, SŸd-Mittelasien und
SŸdostasien sowie dem derzeitigen Bereich von Nordostasien ohne Hawaii und Mi-
kronesien.
3. November 1980 Neuernennung und Neuordnung der Kontinentalen BeraterŠmter
127
4. Australasien, bestehend aus dem derzeitigen Bereich von Australasien sowie Hawaii
und Mikronesien.
5. Europa
Die jetzt ernannten Berater, die in diesen Kontinentalen BeraterŠmtern fŸr die nŠchs-
ten fŸnf Jahre dienen, sind:
¥ Afrika: Dr. Hœshang Ahdieh (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds), Mr. .Husayn Ar-
dek‡n’, Mr. Friday Ekpe, Mr. Oloro Epyeru, Mr. Shidan Fat'he-Aazam, Mr. Zekrollah
Kazemi, Mr. Mu.hammad Kebdani, Mrs. Thelma Khelghati, Mr. William Masehla,
Mr. Mu.hammad Mus.taf‡, Mr. Kolonario Oule, Mrs. Isobel Sabri, Dr. Mihd’ Saman-
dar’, Mr. Peter Vuyiya, Mrs. Bah’yyih Winckler.
¥ Amerika: Dr. Hid‡yatu'll‡h A.hmad’yyih, Dr. Farzam Arb‡b, Mrs. Carmen de Bu-
rafato, Mr. Athos Costas, Mr. Angus Cowan, Mr. Lloyd Gardner (TreuhŠnder des
Kontinentalen Fonds), Mr. Mas'œd Khams’, Mrs. Lauretta King, Mr. Artemus Lamb,
Mr. Peter McLaren, Mr. Raœl Pav—n, Dr. Sarah Pereira, Mrs. Ruth Pringle, Mr. Fred
Schechter, Mrs. Velma Sherill, Mr. Donald Witzel.
¥ Asien: Mr. Burh‡ni'd-D’n Afsh’n, Mrs. Shirin Boman, Dr. Mas’.h Farhang’, Dr. John
Fozdar, Mr. Zab’.hu'll‡h Gulmu.hammad’, Mr. Aydin GŸney, Mr. Dipchand Khianra,
Mr. Rœ.hu'll‡h Mumt‡z’, Mr. S. Nagaratnam, Mr. Khud‡ra.hm Paym‡n (TreuhŠnder
des Kontinentalen Fonds), Mr. Manœchihr Salm‡npœr, Mr. Vicente Samaniego, Mrs.
Zena Sorabjee, Dr. Chellie Sundram, Mr. Hideya Suzuki, Mr. Yan Kee Leong.
¥ Australasien: Mr. Suhayl `Al‡'’, Mr. Ben Ayala, Mr. Owen Battrick (TreuhŠnder des
Kontinentalen Fonds), Mr. Richard Benson, Mrs. Tinai Hancock, Dr. Peter Kh‡n, Mr.
Lisiata Maka.
¥ Europa: Mr. Erik Blumenthal, Mrs. Dorothy Ferraby, Dr. Agnes Ghaznavi, Mr. Hart-
mut Grossmann, Mr. Louis HŽnuzet (TreuhŠnder des Kontinentalen Fonds), Mrs. Ur-
sula MŸhlschlegel, Dr. Leo Niederreiter, Mrs. Betty Reed, Mr. Adib Taherzadeh.
Eine Anzahl von Freunden, die sehr wertvolle Dienste als Berater leisteten, wurden
fŸr den kommenden Zeitraum nicht wiederernannt, und wir mšchten ihnen an dieser Stel-
le unsere tief empfundene Dankbarkeit fŸr ihre ergebenen Dienste aussprechen, die sie
auf dem Pfade Gottes geleistet haben und noch leisten. Diese geliebten Freunde sind:
Mr. Seewoosumbur-Jeehoba Appa, Dr. Iraj Ayman, Mr. Rowland Estall, Mr. Howard
Harwood, Miss Violet Hoehnke, Mrs. Salisa Kermani, Mr. Paul Lucas, Miss Elena Mar-
sella, Mr. Alfred Osborne, Miss Thelma Perks, Mr. H‡d’ Ra.hm‡n’, Mr. `Im‡d S‡bir‡n,
Miss Edna True.
Von jetzt an wird das Berateramt in jedem Kontinent einen erweiterten Ermessens-
spielraum haben, um z. B. darŸber zu entscheiden, ob sein Gebiet in Bereiche aufzuteilen
ist und wo die Grenzen dieser Bereiche liegen sollen, wieviele GeschŠftsstellen einge-
richtet werden und wo sie ihren Standort haben sollen, und auf welche Weise die Hilf-
samtsmitglieder den Beratern berichten und unter ihrer Leitung tŠtig sein werden. Die
GrundsŠtze und Verfahrensweisen, die die TŠtigkeit der Kontinentalen BeraterŠmter be-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
128
stimmen, und ihre Beziehungen zu den Nationalen und šrtlichen Geistigen RŠten und den
einzelnen Freunden bleiben jedoch unverŠndert. In dem Ma§e, wie die Bah‡'’-Welt die
vielfache Wechselwirkung dieser zwei lebenswichtigen und sich ergŠnzenden Arme der
Verwaltungsordnung Bah‡'u'll‡hs erlebt, wird der einzigartige Segen dieses gšttlich ver-
ordneten Systems immer deutlicher sichtbar. Die harmonisch abgestimmte Zusammenar-
beit und die ordnungsgemŠ§e ErfŸllung der Aufgaben dieser Institutionen, die die
Herrscher und Gelehrten des Volkes Bah‡ verkšrpern, bildet heute das grundlegende
Fundament fŸr den Schutz des Glaubens Bah‡'u'll‡hs und die ErfŸllung Seines gottgege-
benen Auftrags.
Begebenheiten von au§erordentlich tiefgreifender Bedeutung ereignen sich in der
Welt. Der Strom der menschlichen Geschichte flie§t mit verwirrender Geschwindigkeit
dahin. Jahrhundertealte Institutionen stŸrzen in sich zusammen. Traditionen und GebrŠu-
che werden vergessen, und neugeborene Ideologien, von denen erwartet wurde, da§ sie
deren Platz einnehmen wŸrden, schwinden dahin und zerfallen vor den Augen ihrer er-
nŸchterten AnhŠnger. Inmitten dieses Zerfalls und dieser Spaltung, von allen Seiten vom
Aufruhr dieses Zeitalters umtost, steigt die Ordnung Bah‡'u'll‡hs in jedem Teil der Welt
auf, felsenfest gegrŸndet auf das Wort Gottes, geschŸtzt durch den Schild des gšttlichen
BŸndnisses und unterstŸtzt von den himmlischen Heerscharen.
Jede Institution dieser gšttlich erschaffenen Ordnung ist eine weitere Zuflucht fŸr die
bestŸrzten Všlker; jede Seele, die durch das Licht dieser heiligen Botschaft erleuchtet
wird, ist ein weiteres Bindeglied in der Einheit der Menschheit, ein weiterer Diener, der
die Nšte einer kranken Welt zu beheben hilft. Selbst wenn die Bah‡'’-Gemeinden in den
unmittelbar vor uns liegenden Jahren vom Weltzentrum abgeschnitten oder voneinander
getrennt werden sollten - wie mit einigen bereits geschehen - , werden die Bah‡'’ weder
schwanken noch zšgern. Sie werden unter der FŸhrung ihrer Geistigen RŠte und geleitet
durch die Berater, die Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten unaufhšrlich ihre Ziele
verfolgen. Wir beten an der Heiligen Schwelle, da§ die neue herausfordernde Entwick-
lung, die in der Entfaltung der Institution des Berateramtes nun stattfindet, gewaltige
KrŠfte fŸr den Fortschritt der Sache Gottes in jedem Land freisetzt.
20. November 1980
Hinscheiden der Hand der Sache Abu'l-Q‡sim Faizi
(Unsere) Herzen (sind) erfŸllt (von) Trauer (Ÿber das) Hinscheiden (der) unermŸdli-
chen, selbstaufopfernden, herzlich geliebten Hand (der) Sache Gottes Abu'l-Q‡sim Faizi.
(Die) gesamte Bah‡'’-Welt beklagt seinen Verlust. Seine frŸhen herausragenden Leistun-
gen in (der) Wiege (des) Glaubens durch (die) Erziehung (von) Kindern (und) Jugendli-
chen, (den) Ansporn (der) Freunde (und die) Fšrderung (der) Lehrarbeit veranla§ten
(den) geliebten HŸter, ihn als beispielhaften, ausgezeichneten, tŠtigen Jugendlichen zu
beschreiben. Seine anschlie§ende PioniertŠtigkeit in NachbarlŠndern Irans trug ihm die
Bezeichnung (des) geistigen Eroberers dieser LŠnder ein. Nach seiner Ernennung (zur)
20. November 1980 Hinscheiden der Hand der Sache Abu'l-Q‡sim Faizi
129
Hand (der) Sache spielte er eine unschŠtzbare Rolle (bei der) Arbeit (der) HŠnde (im) Hei-
ligen Land, reiste weit, schrieb seine literarischen Werke, setzte seine ausgedehnte, anre-
gende Korrespondenz mit hoch und niedrig, jung und alt fort, bis seine Seele nach langer
Krankheit befreit wurde und ihren Flug (ins) Kšnigreich Abh‡ antrat.
(Wir) rufen (die) Freunde Ÿberall auf, angemessene Gedenkandachten (zu) seinen Eh-
ren abzuhalten einschlie§lich (einer) besonderen Feierstunde (in) seinem Namen in (den)
HŠusern (der) Andacht (auf) allen Kontinenten. Mšge sein leuchtendes Beispiel (der)
Hingabe weiterhin seine Bewunderer (in) jedem Land begeistern. (Wir) beten (an den)
Heiligen Schreinen, (da§) seine edle, strahlende Seele im Meer gšttlicher Barmherzigkeit
versinken (und) ihren ununterbrochenen Fortschritt in den unendlichen jenseitigen Wel-
ten nehmen mšge.
anschlie§ende PioniertŠtigkeit in NachbarlŠndern Irans trug ihm die Bezeichnung
(des) geistigen Eroberers dieser LŠnder ein. Nach seiner Ernennung (zur) Hand (der) Sa-
che spielte er eine unschŠtzbare Rolle (bei der) Arbeit (der) HŠnde (im) Heiligen Land,
reiste weit, schrieb seine literarischen Werke, setzte seine ausgedehnte, anregende Kor-
respondenz mit hoch und niedrig, jung und alt fort, bis seine Seele nach langer Krankheit
befreit wurde und ihren Flug (ins) Kšnigreich Abh‡ antrat.
(Wir) rufen (die) Freunde Ÿberall auf, angemessene Gedenkandachten (zu) seinen Eh-
ren abzuhalten einschlie§lich (einer) besonderen Feierstunde (in) seinem Namen in (den)
HŠusern (der) Andacht (auf) allen Kontinenten. Mšge sein leuchtendes Beispiel (der)
Hingabe weiterhin seine Bewunderer (in) jedem Land begeistern. (Wir) beten (an den)
Heiligen Schreinen, (da§) seine edle, strahlende Seele im Meer gšttlicher Barmherzigkeit
versinken (und) ihren ununterbrochenen Fortschritt in den unendlichen jenseitigen Wel-
ten nehmen mšge.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
130
131
Botschaften und Briefe
des Jahres 1981
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
132
Januar 1981
Ziele der zweiten Phase des Siebenjahresplanes fŸr Deutschland
In den drei Jahren der zweiten Phase des Siebenjahresplanes sehen sich die AnhŠnger
Bah‡'u'll‡hs in Deutschland der zweifachen Herausforderung gegenŸber, eine schnelle
Ausbreitung und Festigung ihrer Heimatgemeinde zu erreichen und mit erhšhtem Nach-
druck und Einfallsreichtum die Šu§erst wichtigen Ziele jenseits der Grenze ihres Heimat-
landes zu verfolgen. Nur Selbstaufopferung und Entschlossenheit, verbunden mit grš§ter
Weisheit und gestŠrkt durch himmlische BestŠtigungen, werden es der deutschen Bah‡'’-
Gemeinde ermšglichen, in angemessener Weise die herzbewegenden Aufgaben zu erfŸl-
len, die sie ihrer herrlichen Bestimmung entgegenfŸhren.
Die Ziele dieser zweiten Phase - darunter auch die Ziele, die Ihnen zu Beginn des Pla-
nes gegeben wurden - lauten wie folgt:
¥ Die Zahl der GlŠubigen im ganzen Land erhšhen, die Gemeinde festigen und die
Lehrarbeit auf alle Schichten der Gesellschaft ausdehnen;
¥ Die Massenmedien verstŠrkt fŸr die Proklamation und das Lehren des Glaubens nut-
zen;
¥ Freundschaftliche Beziehungen zu bekannten und einflu§reichen Persšnlichkeiten
fšrdern, um sie mit den grundlegenden Lehren und dem Charakter des Glaubens be-
kannt zu machen;
¥ Die Zahl der Orte, in denen Bah‡'’ wohnen, auf 610 erhšhen;
¥ Die Zahl der Geistigen RŠte auf wenigstens 95 erhšhen;
¥ Besondere Lehrprogramme fŸr die Ost- und Nordfriesischen Inseln entwickeln;
¥ Besondere Aufmerksamkeit denjenigen Gebieten schenken, in denen durch den Aus-
tausch von Lehrern und die Zusammenarbeit bei Lehrprojekten die Bah‡'’ von DŠne-
mark, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Frankreich, der Schweiz und
…sterreich unterstŸtzt werden kšnnen;
¥ Die Annahme und Verfolgung von Ausbreitungslehrzielen durch alle šrtlichen Geis-
tigen RŠte sicherstellen;
¥ Die Lehrarbeit an Hochschulen verstŠrken;
¥ Einzelne GlŠubige und šrtliche Gemeinden anspornen, immer ergebener die Bah‡'’-
Lebensart zu verwirklichen;
¥ Die Einrichtung von Klassen zur Bah‡'’-Kindererziehung anregen und unterstŸtzen;
¥ Die šrtlichen Geistigen RŠte ermutigen, ein Geburtenregister fŸr Bah‡'’-Kinder zu
fŸhren und ihre Pflichten bei der DurchfŸhrung von Bah‡'’-Trauungen und der Ge-
staltung von Bah‡'’-Beerdigungen erfŸllen;
¥ Das Angebot an Bah‡'’-Literatur auf deutsch weiterhin bereichern, unter besonderer
Beachtung der Literatur fŸr Kinder;
¥ Die Aufnahme von Information Ÿber den Bah‡'’-Glauben in SchulbŸcher anstreben;
MŠrz 1981 Naw-Rœz Botschaft
133
¥ Die Herausgabe einer Zeitschrift wie der ÈBah‡'’-BriefeÇ wieder aufnehmen; ...
¥ Mit dem Nationalen Geistigen Rat der Bah‡'’ von …sterreich bei der Herausgabe von
deutscher Bah‡'’-Literatur in Braille zusammenarbeiten; ...
¥ Den Nationalen Geistigen Rat der Bah‡'’ von Griechenland bei der Eršffnung der In-
sel Kos und der Festigung des Glaubens im ganzen Land unterstŸtzen; ...
¥ PlŠne fŸr den Bau eines Altenheimes in Langenhain vorzubereiten, dem ersten Ne-
bengebŠude des Muttertempels von Europa; ...
Wir versichern Sie unserer innigen Gebete in den Heiligen Schreinen fŸr den Erfolg
Ihrer verdienstvollen und schwierigen Unternehmen.
MŠrz 1981
Naw-Rœz Botschaft
Die Erfolge der Eršffnungsphase des Siebenjahresplanes sind ein ermutigendes Zeugnis
fŸr die gšttliche FŸrsorge, durch die das Wachstum der Sache Gottes so liebevoll gestŠrkt
und gestŸtzt wird. Dieser junge Glaube, der wŠhrend dieser zwei Jahre durch unerbittli-
che Feinde gequŠlt und bekŠmpft wurde, der in rascher Folge ein Wechselbad von Krisen
und Siegen erlebte und sich von dem wachsenden Aufruhr einer zerfallenden Welt um-
geben sieht, hat sein Banner aufgepflanzt, seine Fundamente verstŠrkt und die Reichweite
seiner administrativen Institutionen ausgedehnt.
Das Wiederaufleben der bitteren und barbarischen Verfolgung des Glaubens in sei-
nem Geburtsland, der Aufstieg von fŸnf HŠnden der Sache Gottes in das Abh‡-Kšnig-
reich, die Verfinsterung der Horizonte der Welt durch die dŸsteren Schatten von Chaos
und weltweiter ErschŸtterung, die die Lichter der Gerechtigkeit und Ordnung auslšschen,
dies sind Faktoren, die Lage und Schicksal der Heerscharen Gottes in aller Welt haupt-
sŠchlich beeinflussen.
Die Bah‡'’-Gemeinde in der Wiege des Glaubens, die Zeuge war von der Zerstšrung
ihres heiligsten Schreines, der Zwangsverwaltung ihrer heiligen StŠtten, der Beschlag-
nahme ihrer Stiftungen und sogar ihres privaten Eigentums, des MŠrtyrertodes vieler ih-
rer AnhŠnger, der Inhaftierung und fortdauernden Haft der Mitglieder ihres Nationalen
Geistigen Rates und anderer fŸhrender Persšnlichkeiten ihrer Gemeinde ohne Proze§
oder Benachrichtigung, des Entzugs der Mittel zum Lebensunterhalt und der SchmŠhung
und Verleumdung ihrer in Ehren gehaltenen GrundsŠtze - diese Gemeinde blieb uner-
schŸtterlich wie die Dawnbreakers von einst und erhob sich geistig geeint und standhaft
als der Stolz und Ansporn der gesamten Bah‡'’-Welt. Auf allen Kontinenten des Erdballs
hat ihr Beispiel und ihre unglŸckliche Lage die Freunde dazu veranla§t, den Namen
Bah‡'u'll‡hs auf persšnlicher und šrtlicher Ebene und Ÿber alle Massenmedien zu verkŸn-
den wie nie zuvor. Die Bah‡'’-Weltgemeinde ist durch ihre Vertreter bei den Vereinten
Nationen und durch ihre Nationalen Geistigen RŠte an Regierungen und fŸhrende Persšn-
lichkeiten auf vielen Ebenen in aller Welt herangetreten und hat sie mit den Prinzipien
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
134
und dem Wesen des Glaubens Gottes bekannt gemacht. Die Parlamente der Welt, ihre
Bundesversammlungen und humanitŠren Einrichtungen haben dem Bah‡'’-Glauben Be-
achtung geschenkt, in vielen FŠllen haben sie ihm UnterstŸtzung gewŠhrt und ihre Sym-
pathie zum Ausdruck gebracht.
Inmitten dieser zeit- und energieverzehrenden AktivitŠten fŸr unsere geliebten persi-
schen BrŸder hat die Gemeinde des Grš§ten Namens ihren Einsatz fŸr die Ziele der Er-
šffnungsphase des Siebenjahresplanes nicht verringert, sondern mit steigender AktivitŠt
noch vergrš§ert. Zu dem brennenden Wunsch der Freunde in aller Welt, ihre Liebe zu ih-
ren BrŸdern in Persien durch doppelten Einsatz bei der Lehrarbeit zu zeigen, kam als wei-
terer Ansporn zum Lehren der Verlust unserer geliebten HŠnde der Sache Gottes - ein
Ansto§, der unterstŸtzt wurde durch die Reisen jener teuren HŠnde, die noch in der Lage
sind, den GlŠubigen diesen Liebesdienst zu erweisen. Die lebenswichtige Institution des
Berateramtes wurde in der Eršffnungsphase des Siebenjahresplanes durch die Erweite-
rung ihrer Grundlagen und das Zusammenlegen der dreizehn zonalen in fŸnf kontinentale
BeraterŠmter deutlich gestŠrkt. Die EinfŸhrung einer festgelegten Amtszeit fŸr die konti-
nentalen Berater - die schon bei den ersten Ernennungen ins Auge gefa§t war - bedeutete
fŸr die Institution eine weitere Entwicklung.
Der Bau des Sitzes des Universalen Hauses der Gerechtigkeit und der Tempel in In-
dien und Samoa ist weiter vorangeschritten. Sechs neue Nationale Geistige RŠte werden
zum kommenden Ridv‡n neu gebildet; davon zwei in Afrika: in SŸdwestafrika/Namibia
mit Sitz in Windhoek und in Bophuthatswana mit Sitz in Mmabatho; drei in Amerika: auf
den Bermudas mit Sitz in Hamilton, auf den Leeward-Inseln mit Sitz in St. Johns, Anti-
gua, und auf den Windward-Inseln mit Sitz in Kingstown, St. Vincent; sowie einer im Pa-
zifik, und zwar in Tuvalu mit Sitz Funafuti. Der Nationale Geistige Rat von Uganda wird
wieder gebildet. Zu den Nationalen RŠten, die im Siebenjahresplan weiterhin zu bilden
sind, wurden noch hinzugefŸgt: zwei in Afrika: in €quatorial-Guinea mit Sitz in Malabo
sowie in Somalia mit Sitz in Mogadishu, und einer in Asien fŸr die Andamanen und Ni-
kobaren mit Sitz in Port Blair.
WŠhrend der Eršffnungsphase war ein Anwachsen der Gesamtzahl der Geistigen
RŠte und Gruppen zu verzeichnen, und in allen Teilen der Welt haben die Bah‡'’-Gemein-
den grš§ere Einigkeit und Reife bei ihren gemeinsamen AktivitŠten gezeigt.
Die nun beginnende zweite Phase des Siebenjahresplanes wird drei Jahre dauern, und
danach kommt die abschlie§ende Phase von zwei Jahren, die zu Ridv‡n 1986 endet. Der
25. Jahrestag des Hinscheidens unseres geliebten HŸters fŠllt in das zweite Jahr der zwei-
ten Phase dieses Planes, das gleiche Jahr bringt auch den 50. Jahrestag des Hinscheidens
des Grš§ten Heiligen Blattes. Das Universale Haus der Gerechtigkeit plant, Briefe, die an
das Grš§te Heilige Blatt gerichtet waren, Aussagen von Bah‡'u'll‡h, `Abdu'l-Bah‡ und
dem geliebten HŸter Ÿber sie sowie ihre eigenen Briefe in einer Zusammenstellung her-
auszugeben.
Alle Nationalen Geistigen RŠten haben die Ziele, die ihren Gemeinden fŸr die zweite
Phase zugeordnet wurden und fŸr deren DurchfŸhrung die Bah‡'’-Weltgemeinde nun-
mehr gut gerŸstet ist, bereits erhalten. Zu den wichtigsten Entwicklungen, die fŸr diese
Phase vorgesehen sind, gehšren:
MŠrz 1981 Naw-Rœz Botschaft
135
¥ der Einzug des Universalen Hauses der Gerechtigkeit in seinen stŠndigen Amtssitz
auf dem Bogen an den HŠngen des Karmel,
¥ die Fertigstellung des Tempels in Samoa und weiterer Fortschritt bei den Arbeiten am
Haus der Andacht in Indien,
¥ Weiterentwicklung der Aufgaben des Internationalen Lehrzentrums und der Berater-
Šmter unter besonderer BerŸcksichtigung der Fšrderung des geistigen, intellektuellen
und sozialen Lebens der Bah‡'’-Gemeinde,
¥ die DurchfŸhrung von fŸnf Internationalen Konferenzen in den ersten neun Monaten
des Jahres 1982, und zwar in Lagos, Nigeria; Montreal, Kanada; Quito, Ecuador; Du-
blin, Irland; und Manila auf den Philippinen. Die letzte dieser Konferenzen findet auf
der Mitte einer Achse statt, auf die der geliebte HŸter hinwies und deren Pole Japan
und Australien bilden.
¥ Vorbereitung des Bauplanes fŸr das erste NebengebŠude des EuropŠischen
Mashriqu'l-Adhk‡r, eines Altenheimes, und eine Erhšhung der Anzahl nationaler
und šrtlicher .Ha.z’ratu'l-Quds. Letztere, die hauptsŠchlich in lŠndlichen Gebieten
liegen werden, sollen durch den Einsatz der dortigen Freunde erworben oder gebaut
werden.
¥ Erwerb von sechs neuen TempelgelŠnden - fŸnf in Afrika und eines in Australasien -
und von fŸnf neuen nationalen Stiftungen: vier in Afrika und eine in Amerika.
¥ GrŸndung von zwei Verlagen: einer an der ElfenbeinkŸste und einer in Nigeria.
¥ Eine starke Zunahme der Produktion von Bah‡'’-Literatur in immer mehr Sprachen.
Zielsetzung ist dabei letztlich, da§ jeder GlŠubige in der Welt einen gewissen Bestand
an heiligen Texten in seiner eigenen Sprache vorliegen hat.
¥ Fertigstellung von drei weiteren Radiostationen in SŸdamerika.
¥ Der Entwicklung und Festigung der šrtlichen Geistigen RŠte auf der ganzen Welt gro-
§e Aufmerksamkeit schenken.
¥ Entwicklung des Bah‡'’-Gemeindelebens mit besonderem Blick auf die Bah‡'’-Kin-
dererziehung und die geistige Bereicherung der Gemeinden.
¥ Die Niederlassung von 279 Pionieren in 80 LŠndern wŠhrend des ersten Jahres der
zweiten Phase.
¥ Gro§zŸgige und erhšhte Spenden fŸr die verschiedenen Fonds des Glaubens werden
erforderlich sein, wenn die oben angefŸhrten Aufgaben erfolgreich durchgefŸhrt wer-
den sollen. Des weiteren wird das nun zu beobachtende Hervortreten unseres gelieb-
ten Glaubens aus der Verborgenheit notwendigerweise neue Projekte mit sich
bringen, die gro§e Anforderungen an die Fonds stellen werden. Das in den letzten
Jahren in aller Welt gewachsene Bewu§tsein der Freunde, da§ die Fonds des Glau-
bens wirklich das Lebensblut fŸr seine AktivitŠten sind, ist ein ermutigendes Zeichen
fŸr die Zukunft. Wir sind sicher, da§ dieses Bewu§tsein weiter wachsen wird, da§
noch mehr Nationale Geistige RŠte gro§e Fortschritte in bezug auf ihre finanzielle
UnabhŠngigkeit machen werden, da§ nationale Budgets eingehalten werden und der
nationale Bah‡'’-Fonds einen stŠndig steigenden Spendenzustrom erhŠlt, damit dieser
Fonds mit den ebenfalls stŠndig steigenden internationalen Erfordernissen des Glau-
bens Schritt halten kann.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
136
Liebe Freunde, die Welt treibt immer tiefer ins Zentrum der Finsternis, wŠhrend ihre
alte Ordnung aufgerollt wird. Beim Verfolgen unserer Ziele mit Zuversicht, Optimismus
und unerschŸtterlichem Entschlu§ dŸrfen wir niemals vergessen, da§ der Dienst, den wir
leisten, ein geistiger Dienst ist. Die Menschheit schmachtet unter dem Fehlen wahrer Reli-
gion, und genau diese haben wir, um sie der Menschheit anzubieten. Die Liebe Gottes, die
sich im Erscheinen Bah‡'u'll‡hs manifestiert hat, wird die hungrigen Seelen der Welt nŠh-
ren und die Všlker allmŠhlich aus dem augenblicklichen Sumpf in die planvolle, aufbauen-
de, seelenstŠrkende Aufgabe der Errichtung des Reiches Gottes auf Erden hineinfŸhren.
6. April 1981
Tempelfonds fŸr Samoa und Indien
Der vertragsmŠ§ige Verlauf der Bauarbeiten an den HŠusern der Andacht in Samoa und
Indien verspricht ein gutes Vorankommenm im vor uns liegenden Jahr.
Wir geben freudig bekannt, da§ im Heiligen Land zwei Fonds, je einer fŸr jeden der
(beiden) Tempel, eršffnet wurden. Wir rufen die Freunde Ÿberall auf, diese lebenswich-
tigen Fonds durch Spenden zu unterstŸtzen, damit der ununterbrochene Fortgang in der
Errichtung der beiden erhabenen Bauwerke, dieser Aufgangsorte der ErwŠhnung Gottes,
gesichert wird.
17. April 1981
ErlŠuterungen zur zweiten Phase des Siebenjahresplanes
Der šrtliche Geistige Rat
Wie Sie aus den Darlegungen der Richtlinien und Ziele entnehmen, wurde gro§er Wert
auf die AktivitŠten der šrtlichen Gemeinden gelegt. Es liegt auf der Hand, da§ durch die
Festigung der Fundamente der administrativen Ordnung auf šrtlicher Ebene die nationa-
len Institutionen des Glaubens UnterstŸtzung und Kraft fŸr die DurchfŸhrung ihrer TŠtig-
keiten erhalten. Umgekehrt sollte der Nationale Geistige Rat mit seinen Einrichtungen die
TŠtigkeiten der šrtlichen Gemeinden nicht nur Ÿberwachen, sondern er hat die Pflicht und
das Vorrecht, die BemŸhungen zu koordinieren und den Unternehmungsgeist und die In-
itiative der einzelnen Freunde anzuregen und ihnen Richtung zu geben. Wenn ein richti-
ges und ausgewogenes VerhŠltnis zwischen diesen beiden Ebenen der Bah‡'’-Arbeit
aufrechterhalten wird und ein gesunder Austausch zwischen ihnen stattfindet, ist das Fun-
dament dafŸr gelegt, da§ die Gemeinde Ègeistig zu einer Einheit verschmolzen wird, dy-
namisch und fest verbunden zugleich.Ç
Die groben Umrisse der Pflichten und Aufgaben der šrtlichen Geistigen RŠte sind in
den Anweisungen von Bah‡'u'll‡h, `Abdu'l-Bah‡ und Shoghi Effendi klar dargelegt, und
17. April 1981 ErlŠuterungen zur zweiten Phase des Siebenjahresplanes
137
diese Anweisungen sind den Nationalen Geistigen RŠten in Form von Zusammenstellun-
gen schon Ÿbersandt worden. €hnliche Darlegungen hat auch das Universale Haus der
Gerechtigkeit gegeben, und diese sind den Freunden ebenfalls zugegangen. Wenn ein Na-
tionaler Geistiger Rat diese Zusammenstellungen nicht zur Hand hat, sollte er sofort an
das Weltzentrum schreiben, so da§ Kopien Ÿbersandt werden kšnnen.
Festigung
Die Festigung ist ein ebenso wichtiger Teil der Lehrarbeit wie die Verbreitung. Sie ist
jener Teilbereich des Lehrens, der den GlŠubigen hilft, ihr Wissen und VerstŠndnis der Leh-
ren zu vertiefen, und der die Flamme ihrer Ergebenheit zu Bah‡'u'll‡h und Seiner Sache an-
facht, so da§ sie aus eigenem Wollen ihre geistige Entwicklung vorantreiben, die Lehrarbeit
fšrdern und die Arbeit ihrer administrativen Institutionen stŠrken. Richtige Festigung ist
wesentlich fŸr die geistige Gesundheit der Gemeinde, fŸr den Schutz ihrer Interessen, die
Erhaltung ihres guten Rufes und letzten Endes fŸr die VerbreitungstŠtigkeit selbst.
Wenn ein Nationaler Geistiger Rat zu der Einsicht kommt, da§ sein Nationaler Lehr-
ausschu§ der Festigungsarbeit nicht genŸgend Aufmerksamkeit widmen kann, sollte er
nicht zšgern, zusŠtzlich besondere AusschŸsse zu ernennen, deren Aufgabe die Durch-
fŸhrung der verschiedenen fŸr die Festigung unbedingt notwendigen TŠtigkeiten wŠre.
TŠtigkeiten, die in diese Kategorie fallen, sind z.B. die Organisation von Rundreisen sol-
cher Reiselehrer, die in der Festigungsarbeit erfahren sind, die Veranstaltung von Som-
mer- und Winterschulen, Wochenend-Instituten und Konferenzen, die Einrichtung und
der Betrieb privater Grundschulen, die Verbreitung von Bah‡'’-Literatur und die Ermuti-
gung der Freunde zu deren Studium, sowie die Organisation von besonderen Kursen und
Instituten fŸr die Mitglieder der šrtlichen Geistigen RŠte.
Folgende Punkte sollten in den Kursen fŸr Mitglieder der šrtlichen RŠte besonderes
angesprochen werden:
¥ die Bedeutung des Rates und die Wichtigkeit der Teilnahme an seinen Sitzungen;
¥ die Aufgaben und Pflichten der €mter des Rates - besonders des SekretŠrs, von des-
sen richtiger ErfŸllung der ihm auferlegten Verantwortung die wirksame Arbeit des
Rates weitgehend abhŠngt;
¥ das Erfordernis, das Wort Gottes fŸr die Freunde leicht zugŠnglich zu machen und re-
gelmŠ§ige Vertiefungsklassen abzuhalten, in denen die Lehren studiert und bespro-
chen werden;
¥ die Lebensnotwendigkeit des Betens und der gro§e Wert des gemeinsamen FrŸhge-
betes, wo und wann immer durchfŸhrbar;
¥ die richtige Gestaltung des Neunzehntagefestes und die Einhaltung der Bah‡'’-Feier-
tage und -Jahrestage;
¥ die Notwendigkeit, der Kindererziehung besondere Aufmerksamkeit zu widmen und
den Wert geselliger ZusammenkŸnfte, wie Picknicks, zu erkennen, sowie
¥ die Ermutigung der Freunde dazu, miteinander und mit ihren Nicht-Bah‡'’-Freunden
liebevollen Umgang zu pflegen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
138
AktivitŠten zur Festigung fšrdern die persšnliche geistige Entwicklung der Freunde,
helfen das Bah‡'’-Gemeindeleben zu einigen und zu stŠrken, bringen neue gesellschaftli-
che Beziehungen fŸr die Freunde zustande und regen zur Lehrarbeit an.
Bah‡'’-Literatur
Die heiligen Texte den Freunden zugŠnglich zu machen, ist eine so wichtige Frage,
da§ das Haus der Gerechtigkeit vor ungefŠhr einem Jahr einen besonderen Ausschu§ damit
beauftragte, drei Zusammenstellungen aus den Schriften Bah‡'u'll‡hs, des B‡b und `Ab-
du'l-Bah‡s bereitzustellen. Diese Zusammenstellungen sind inzwischen allen Nationalen
Geistigen RŠten zur Veršffentlichung in den jeweiligen Landessprachen zugegangen.
Vor kurzem hat das Haus der Gerechtigkeit Anweisung gegeben, da§ besonders fŸr
Gebiete, wo gedruckte Literatur nicht leicht erhŠltlich ist, eine Zusammenstellung in
Form einer kleinen BroschŸre fŸr den Gebrauch der Freunde bereitgestellt wird. Ein Ex-
emplar dieser Zusammenstellung, die grundlegende Gebete und Schriftstellen enthŠlt,
geht Ihnen demnŠchst zu. Es wŠre hšchst wŸnschenswert, da§ fŸr jeden GlŠubigen zu-
mindest eine derartige Zusammenstellung in einer ihm verstŠndlichen Sprache zugŠng-
lich wird, und wir hoffen aufrichtig, da§ durch das Lesen der heiligen Texte und dadurch,
da§ der GlŠubige seine Seele dem Einflu§ dieser Worte šffnet, sein geistiges Wachstum
angeregt wird. Er wird dadurch nicht nur seine eigene geistige Freude und sein VerstŠnd-
nis mehren, sondern auch zur Festigung der gesamten Gemeinde beitragen.
Die Bah‡'’-Familie
Ein weiterer Aspekt des Bah‡'’-Lebens, auf den in den Bestimmungen des Siebenjah-
resplanes besonderer Wert gelegt wird, ist die Entwicklung de Bah‡'’-Familie. Wenn ein
GlŠubiger in seiner Familie der einzige ist, der den Glauben angenommen hat, ist es seine
Pflicht, sich zu bemŸhen, so viele andere Familienmitglieder wie mšglich zum Licht gštt-
licher FŸhrung zu bringen. Wo immer eine Bah‡'’-Familieneinheit entsteht, sollten ihre
Mitglieder sich dafŸr verantwortlich fŸhlen, da§ das gemeinschaftliche Familienleben zu
einer geistigen Wirklichkeit wird, die von gšttlicher Liebe beseelt und von den adelnden
GrundsŠtzen des Glaubens beflŸgelt ist. Um dieses Ziel zu erreichen, sollte das Lesen in
den Heiligen Schriften und das gemeinsame Gebet idealerweise zu einer tŠglichen Hand-
lung der ganzen Familie werden. Was die Lehrarbeit betrifft, so kšnnte - wie jeder ein-
zelne aufgerufen ist, sich Lehrziele zu eigen zu machen - auch die Familie sich ihre
eigenen Ziele setzen. Auf diese Weise kšnnten die Freunde aus ihren Familien starke, ge-
sunde Einheiten machen, leuchtende Kerzen fŸr die Verbreitung des Lichtes des Kšnig-
reiches und kraftvolle Zentren, die himmlische BestŠtigungen anziehen.
…ffentliche Anerkennung des Glaubens
In den den Nationalen Geistigen RŠten zugewiesenen Zielen wurden die Anerken-
nung der Bah‡'’-Heiratsurkunde und der Bah‡'’-Feiertage, die Eintragung von šrtlichen
17. April 1981 ErlŠuterungen zur zweiten Phase des Siebenjahresplanes
139
Geistigen RŠten oder die Befreiung von staatlichen und stŠdtischen Steuern auf Bah‡'’-
Besitzungen nicht besonders erwŠhnt. Die Bedingungen sind in jedem Land unterschied-
lich, und es ist die Pflicht eines jeden Nationalen Geistigen Rates, sorgfŠltig zu erwŠgen,
mit welchen Mitteln er den Grad der Anerkennung, die den Bah‡'’-Institutionen offiziell
gezollt wird, immer weiter ausdehnen kann. Es ist wichtig, da§ alle Fortschritte auf die-
sem entscheidend wichtigen Gebiet dem Weltzentrum berichtet werden, wenn die Natio-
nalen Geistigen RŠte ihre statistischen Halbjahresberichte einsenden.
Der Proze§, zusŠtzliche Anerkennung fŸr den Glauben zu erlangen, kann vorangetrie-
ben werden, indem die Nationalen Geistigen RŠte in ihrer Arbeit die stŠndige Notwendig-
keit, herzliche Beziehungen zu Regierungsbeamten zu pflegen, in angemessener Weise
beachten. Viele dieser Beamten haben nur eine spŠrliche und manchmal falsche Kenntnis
des Glaubens, und es gibt keinen Zweifel, da§, wenn sie mit unseren Zielen und Grund-
sŠtzen vertraut werden und ihrer wohltuenden Auswirkung auf ihre Gesellschaft sicher
sind, sie auch bereit sein werden, dem Glauben und seinen Institutionen zumindest die
gleichen Rechte und Privilegien einzurŠumen, wie sie auch anderen religišsen Organisa-
tionen im Lande zugestanden werden.
Massenmedien
Die Wichtigkeit der Massenmedien fŸr die Bah‡'’-Proklamation hat in den vergange-
nen Jahren stark zugenommen, ganz besonders seit der Krise im Iran. Massenmedien, vor
allem das Radio, haben sich als einflu§reiche Instrumente fŸr die Vertiefung der Freunde
und fŸr die Fšrderung der Lehrarbeit in Massenlehrgebieten erwiesen. Dementsprechend
haben in der zweiten Phase des Planes 92 Nationale Geistige RŠte Ziele erhalten, die zu
vermehrtem Gebrauch der Massenmedien aufrufen. Nicht in die Liste aufgenommen wur-
den jene LŠnder, in denen der Gebrauch der Massenmedien fŸr Bah‡'’-Zwecke nicht er-
laubt ist, oder wo die Freunde schon so aktiv an solchen Projekten arbeiten, da§ sie der
Einbeziehung eines solchen Zieles in ihre Anweisungen nicht bedurften.
Die Nationalen Geistigen RŠte mŸssen sich ganz allgemein bewu§t machen, da§ die
Nutzung der Massenmedien internationalen Umfang annimmt und da§ fŸr die Nationalen
RŠte die Notwendigkeit besteht, Materialien, Methoden, Erfahrungen und auch Personal
auszutauschen, um beste Resultate zu erzielen.
Um diesen Informationsaustausch Ÿber die Ausweitung der Bah‡'’-Arbeit durch Ra-
dio und Fernsehen wie auch Ÿber die VerfŸgbarkeit von audio-visuellen Materialien zu
erleichtern, hat das Universale Haus der Gerechtigkeit - wie schon bekanntgegeben - das
Internationale Bah‡'’ Audio-Visual Centre (IBAVC), zur Zeit in Toronto/Kanada, errich-
tet. An dieses Zentrum kšnnen sich die Nationalen Geistigen RŠte wenden und Materia-
lien fŸr Programme sowie RatschlŠge fŸr die Ausbildung von Mitarbeitern anfordern.
Jedem Nationalen Geistigen Rat, der Lehrarbeit in lŠndlichen Gebieten betreibt, wo
nur spŠrliche Kommunikationsmittel zur VerfŸgung stehen, wird dringend geraten, die
Mšglichkeit in Betracht zu ziehen, sich vom šrtlichen Sender Sendezeiten geben zu las-
sen, falls die Kosten nicht zu hoch sind. In manchen Gebieten ist diese Sendezeit viel-
leicht unentgeltlich zu bekommen, vor allem dann, wenn auch anderen Gruppen oder
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
140
Religionen diese VergŸnstigung zugestanden wird oder wenn der Sender nach nŸtzlichen
und wertvollen Programmen fŸr seine Sendezeiten sucht.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit meint, da§ in LŠndern, wo die Freunde die
Mšglichkeit zur …ffentlichkeitsarbeit haben, jede Anstrengung gemacht werden sollte,
um die gegenwŠrtige Situation, in der die Aufmerksamkeit auf den Glauben gelenkt wird,
so gut wie mšglich zu nutzen und alle Gelegenheiten, gro§e Scharen unter das Banner der
Sache Gottes zu fŸhren, in vollstem Ma§e auszuschšpfen.
MitteilungsblŠtter
Die Herausgabe von šrtlichen, nationalen und internationalen Bah‡'’-Mitteilungen
sollte mit erhšhtem Nachdruck betrieben werden. Bah‡'’-Nachrichten sollten - unter wel-
chen Opfern auch immer - regelmŠ§ig herausgegeben werden, da Neuigkeiten von
Bah‡'’-AktivitŠten in anderen Gemeinden schon immer eine Quelle der Ermutigung wa-
ren und den Freunden ein GefŸhl der Zugehšrigkeit zu einer lebendigen, wachsenden und
geeinten weltweiten Bah‡'’-Familie gegeben haben.
In einigen Gebieten zeigt es sich vielleicht, da§ mehr als ein Mitteilungsblatt erfor-
derlich ist, um alle Freunde mit Nachrichten Ÿber die Arbeit des Glaubens zu versorgen.
Nach den im Weltzentrum eingegangenen Berichten lŠ§t eine Anzahl von Nationalen
Geistigen RŠten zusŠtzlich zur Herausgabe eines nationalen Nachrichten-Bulletins ihre
LehrausschŸsse noch regionale oder Bezirks-MitteilungsblŠtter herausbringen in Spra-
chen, die von den Freunden dort verstanden werden. Es gibt auch šrtliche Geistige RŠte,
die ihr eigenes Mitteilungsblatt haben, um sicherzustellen, da§ die Informationen Ÿber
Entwicklungen in der Sache jeden GlŠubigen erreichen.
Trauungen, Geburten, Beerdigungen
Die šrtlichen Geistigen RŠte, die ja embryonale šrtliche HŠuser der Gerechtigkeit
sind, sollen sich zu Sammlungszentren ihrer Gemeinden entwickeln. Sie sollen sich nicht
nur um das Lehren des Glaubens, um die Entwicklung des Bah‡'’-Lebens und um die rich-
tige Organisation von Bah‡'’-AktivitŠten ihrer Gemeinden kŸmmern, sondern auch um
jene entscheidenden Ereignisse, die das Leben aller Menschen zutiefst beeinflussen: Ge-
burt, Heirat und Tod. Wenn bei einem Bah‡'’-Ehepaar ein Kind ankommt, dann ist das
nicht nur fŸr die Eltern selbst, sondern auch fŸr die ganze šrtliche Gemeinde ein Grund
zu gro§er Freude, und alle šrtlichen Geistigen RŠte sollen ermutigt werden, ein Gebur-
tenregister zu fŸhren und den Eltern eine Geburtsurkunde auszustellen. Eine solche
Handhabung wird zur Festigung der Gemeinde und auch des Rates selbst beitragen.
Selbst wenn nur ein Elternteil Bah‡'’ ist, kann der Rat die Geburt des Kindes registrieren
und auf Wunsch des Bah‡'’-Elternteiles eine Urkunde ausstellen.
Die Einhaltung der Bah‡'’-Ehegesetze, wie sie den Freunden auf der ganzen Welt ge-
geben sind, ist eine grundlegende Verpflichtung jedes GlŠubigen, der zu heiraten wŸnscht,
und es ist eine wichtige Aufgabe eines jeden šrtlichen Geistigen Rates sicherzustellen, da§
diese Gesetze den GlŠubigen in seinem ZustŠndigkeitsbereich bekannt sind und - gleich-
17. April 1981 ErlŠuterungen zur zweiten Phase des Siebenjahresplanes
141
gŸltig ob die Bah‡'’-Trauung zivilrechtlich anerkannt ist oder nicht - von ihnen auch befolgt
werden. Daher mu§ jeder Rat seiner Verantwortung in bezug auf die DurchfŸhrung von
Bah‡'’-Trauungen, die Eintragung von Bah‡'’-Ehen in einem zu diesem Zwecke gefŸhrten
Register und die Ausstellung von Bah‡'’-Heiratsurkunden gewissenhaft nachkommen.
Die Bestattung der Toten ist eine Angelegenheit von ernster Feierlichkeit und gro§er
Wichtigkeit; die DurchfŸhrung der Totenfeier und die Vorkehrungen fŸr die Beisetzung
kšnnen den Verwandten des Verstorbenen Ÿberlassen werden, doch hat der šrtliche Geis-
tige Rat die Verantwortung, die GlŠubigen in den wesentlichen Erfordernissen des
Bah‡'’-Gesetzes, wie es derzeit angewandt wird, zu unterrichten, und die Aufmerksam-
keit der Verwandten hšflich und taktvoll auf diese Erfordernisse zu lenken, wenn es ir-
gendein Anzeichen dafŸr gibt, da§ sie es versŠumen kšnnten, diese zu beachten. Diese
Anforderungen sind: da§ der Kšrper nicht verbrannt wird, da§ er vom Ort des Todes zum
Ort der Bestattung nicht mehr als eine Wegstunde transportiert wird, da§ - wenn der Ver-
storbene ein Bah‡'’ von 15 Jahren oder Šlter ist - das Gebet fŸr die Toten gesprochen wird,
und da§ die Beerdigung in einer einfachen und wŸrdigen Weise, die der Gemeinde zur
Ehre gereicht, durchgefŸhrt wird.
Wenn šrtliche Geistige RŠte es versŠumen, dieser geheiligten Pflicht nachzukommen,
kann das in einigen Teilen der Welt dazu fŸhren, da§ manche GlŠubige sich allmŠhlich
dem Glauben entfremden und womšglich Kirchen oder anderen religišsen Organisatio-
nen GebŸhren bezahlen, um sicherzustellen, da§, wenn sie um die Registrierung der Ge-
burt eines Kindes, oder um den feierlichen Vollzug einer Trauung, oder um eine
Totenfeier nachsuchen, eine religišse Institution bereit ist, die erforderlichen Dienste zu
leisten. Andererseits haben die GlŠubigen Ÿberall dort, wo die šrtlichen Geistigen RŠte es
auf sich genommen haben, diesen Verantwortlichkeiten nachzukommen, ein GefŸhl der
Sicherheit und der Zusammengehšrigkeit entwickelt und die †berzeugung gewonnen,
da§ sie sich in solchen Angelegenheiten auf die Einrichtungen der Weltordnung
Bah‡'u'll‡hs verlassen kšnnen.
Kindererziehung
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat mit gro§er Befriedigung die zunehmende
Anzahl von šrtlichen Geistigen RŠten, die Bah‡'’-Kinderklassen einrichten, zur Kenntnis
genommen. Um diese Klassen erfolgreich zu machen, ist es wichtig, ein abgestuftes Sys-
tem von LehrplŠnen fŸr verschiedene Altersgruppen zu haben. In der Regel wird solches
Material von den einzelnen Nationalen Geistigen RŠten so erstellt, wie es den jeweiligen
Anforderungen entspricht. Um es jedoch den Nationalen RŠten zu ermšglichen, an den
FrŸchten der Arbeit der Bah‡'’ in anderen LŠndern teilzuhaben, wurden wir gebeten, Ih-
nen mitzuteilen, da§ die Nationalen Geistigen RŠte von Kolumbien, Indien, Malaysia und
den Vereinigten Staaten fŸr diesen Zweck Literatur entwickelt haben, die sie zur VerfŸ-
gung stellen kšnnen. Bitte nehmen Sie bei Bedarf mit diesen Nationalen Geistigen RŠten
Verbindung auf.
Was die privaten Grundschulen angeht, so haben einige Nationale Geistige RŠte, die
auf diesem Gebiet tŠtig sind, von ausgezeichneten Erfolgen berichtet, welche sowohl bei
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
142
der Verbreitungsarbeit wie auch bei der Festigung des Glaubens helfen. Ein Bericht Ÿber
diese Art der TŠtigkeit ging kŸrzlich im Weltzentrum ein, und eine Auswahl aus diesem
Bericht ist hier zum Studium fŸr alle jene Nationalen Geistigen RŠte beigefŸgt, denen das
gleiche Ziel zugewiesen wurde.
Pioniere
Einige Nationale Geistige RŠte erhielten die Zielvorgabe, Pioniere fŸr die Heimat-
front zu stellen, die fŸr ihren Unterhalt selbst sorgen. Dieses Verfahren birgt gro§e Mšg-
lichkeiten fŸr die Verbreitung und Festigung des Glaubens, und das Haus der
Gerechtigkeit hofft, da§ Ermutigung zu dieser Art des Dienens in allen nationalen Ge-
meinden gegeben wird - auch dort, wo dieses Ziel nicht gesetzt wurde.
ZusŠtzlich zu den Pionieren an der Heimatfront besteht Bedarf an 279 Pionieren fŸr
Pionierziele in 80 LŠndern und Inseln der Welt. Eine Liste dieser Pionierposten ist beige-
fŸgt, und wir hoffen, da§ sich die nštige Anzahl ergebener Seelen erhebt, um die Stellun-
gen einzunehmen, wo PionierunterstŸtzung gebraucht wird. Den Nationalen RŠten wird
empfohlen, engen Kontakt mit den Kontinentalen PionierausschŸssen zu halten, die in der
Lage sein werden, sie Ÿber den Fortschritt auf dem Weg zu diesem Ziele zu unterrichten.
Kontinentale PionierausschŸsse
Kontinentale PionierausschŸsse, die eng mit den Nationalen Geistigen RŠten zusam-
menarbeiten, erhalten immer grš§ere Bedeutung, je mehr sich die Arbeit des Glaubens
auf dem jeweiligen Kontinent entfaltet. Das Universale Haus der Gerechtigkeit schreibt
allen Kontinentalen PionierausschŸssen und umrei§t deren zusŠtzliche Verantwortlich-
keiten gegenŸber den neu errichteten Kontinentalen BeraterŠmtern einerseits und den Na-
tionalen Geistigen RŠten andererseits. Es ist die Hoffnung des Universalen Hauses der
Gerechtigkeit, da§ die Dienste dieser wichtigen Kontinentalen AusschŸsse in Zukunft
den Freunden immer wirksamer zu VerfŸgung stehen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat uns gebeten, Sie seiner Gebete um den Se-
gen Bah‡'u'll‡hs zu versichern, damit Er Sie in Ihren BemŸhungen bestŠtige, wŠhrend Sie
den nŠchsten drei Jahren mit Optimismus und Vertrauen entgegenblicken und die heraus-
fordernden, vor Ihnen liegenden Gelegenheiten mit Entschiedenheit und Nachdruck er-
greifen.
5. Mai 1981
Antworttelegramm zur 51. Nationaltagung
Erfreut (Ÿber) Nachrichten (von) guter AtmosphŠre (bei) Nationaltagung (und die)
unternommenen praktischen Schritte: Pionieren, Lehren, BeitrŠge zur Erreichung (der)
Ziele (der) zweiten Phase (des) Planes. Wiederbildung (von) 83 RŠten ermutigendes
8. Juni 1981 Notwendigkeit zum vermehrten Spenden in der zweiten Phase des Siebenjahresplanes
143
Zeugnis (fŸr den) zur Zeit gemachten Fortschritt. (Wir) versichern (Sie unserer) innigen
Gebete (an der) Heiligen Schwelle, damit (die) geliebten AnhŠnger Bah‡'u'll‡hs (in)
Deutschland durch ihre angestrengten, aufopferungsvollen BemŸhungen (und) gestŠrkt
(durch die) BestŠtigungen (der) himmlischen Heerscharen solche Siege (fŸr die) Sache
Gottes (im) Herzen (des) europŠischen Kontinents erringen, da§ sie (ihren) MitglŠubigen
(in der) Wiege (des) Glaubens Freude und Trost sein werden und (sie fŸr) alle SchlŠge
entschŠdigen, (die sie) von (den) HŠnden (der) ruchlosen Verfolger erdulden.
8. Juni 1981
Notwendigkeit zum vermehrten Spenden in der zweiten Phase des
Siebenjahresplanes
Angesichts ungeheurer Aufgaben, die von der Bah‡'’-Welt erfŸllt werden mŸssen,
und in Anbetracht der scheinbar lŠhmenden finanziellen Verluste durch den grausamen
Angriff hartnŠckiger Feinde auf die tapferen GlŠubigen in der Wiege des Glaubens, hat
sich das Universale Haus der Gerechtigkeit zu Beginn des Siebenjahresplanes mit inniger
Hoffnung an die GlŠubigen in den Ÿbrigen Teilen der Welt gewandt und sie dazu aufge-
rufen, sich zu erheben, um fŸr die Sache ihrer verfolgten MitglŠubigen auf der internati-
onalen BŸhne einzutreten und es durch Selbstaufopferung und weise Verwaltung der
Fonds des Glaubens zu ermšglichen, da§ die Arbeit weiter fortschreitet, ohne sich durch
die Tatsache, da§ die GlŠubigen im Iran ihre bedeutende Rolle, die Sache Gottes mit ih-
rem Herzblut zu versorgen, nicht lŠnger fortfŸhren kšnnen, behindern zu lassen. In bei-
derlei Hinsicht haben diese letzten beiden Jahre erstaunliche Siege erbracht.
Die Art und Weise, mit der die Sache des verfolgten Glaubens Bah‡'u'll‡hs in den Me-
dien verkŸndet und Seine Botschaft Millionen von Seelen vermittelt wurde, die bis dahin
kaum etwas oder Ÿberhaupt nichts davon gehšrt hatten, und das Ausma§, in dem sich Re-
gierungen in aller Welt erhoben haben, um Seine Sache zu verteidigen und fŸr ihre Recht-
fertigung einzutreten, wurden von Bah‡'’ in allen LŠndern mit glŸhendem und erhobenem
Herzen verfolgt. Nun hat uns das Universale Haus der Gerechtigkeit aufgetragen, Ihnen
mitzuteilen, da§ die opferbereiten AnhŠnger der Gesegneten Schšnheit bei der UnterstŸt-
zung des Internationalen Bah‡'’-Fonds Šhnliche Siege errungen haben.
Die vielfŠltigen Beweise der Hingabe und des Dienstes, die ein so deutliches Zeichen
des Fortschritts in der Eršffnungsphase des Siebenjahresplanes darstellten, haben nicht
nur eine feste Grundlage fŸr die Entfaltung der Institutionen des Glaubens auf der ganzen
Welt gelegt, sondern auch einen reichen Zustrom finanzieller Mittel erbracht. Dadurch
wurde es mšglich, fŸr die zweite Phase des Planes Ziele aufzustellen, die das Ansehen
unseres geliebten Glaubens vergrš§ern und den Tag schneller herbeifŸhren werden, an
dem er ganz aus der Verborgenheit heraustritt. Den finanziellen Erfordernissen der ersten
Planphase konnte vollkommen entsprochen werden. Die Lehrarbeit ist mit unverminder-
tem Eifer fortgefŸhrt worden. Der Sitz des Universalen Hauses der Gerechtigkeit nŠhert
sich nun seiner Vollendung, und die Geldmittel fŸr diese ungeheure Aufgabe stehen zur
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
144
VerfŸgung. Der Mashriqu'l-Adhk‡r des indischen Subkontinentes ist im Bau, und die Ar-
beiten an dem Haus der Andacht fŸr Samoa werden in KŸrze beginnen.
Nun wendet sich das Universale Haus der Gerechtigkeit mit liebendem Vertrauen an
jene Geliebten Gottes, die sich mit solcher Dienstbereitschaft erhoben haben, um die Ver-
pflichtungen zu erfŸllen, die das Universale Haus mit gšttlicher FŸhrung eingegangen ist.
Es hat uns gebeten, Ihnen die Erfordernisse fŸr das gerade begonnene Jahr vorzulegen.
Obwohl die Aufgabe, den Sitz des Hauses der Gerechtigkeit auf Gottes Heiligem
Berg zu errichten, nun fast hinter uns liegt, hat die Arbeit an den beiden Mashriqu'l-Adh-
k‡rs erhšhte Dringlichkeit erlangt. Die unsichere Weltlage und die rapide steigenden
Preise machen es notwendig, diese beiden Bauvorhaben zum frŸhestmšglichen Zeitpunkt
fertigzustellen. Deshalb mŸssen wesentliche Ausgaben, die man ursprŸnglich auf mehre-
re Jahre verteilen zu kšnnen hoffte, in den nŠchsten zwšlf Monaten bestritten werden. Die
Aufmerksamkeit der …ffentlichkeit, die durch die Situation im Iran und durch die vielen
wertvollen Freundschaften und Kontakte zu verantwortlichen Persšnlichkeiten jetzt auf
den Glauben gerichtet ist, verlangt die Ausdehnung und VerstŠrkung der AktivitŠten der
Vertreter der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde bei den Vereinten Nationen und ihren
Sonderorganisationen sowie bei anderen internationalen Kšrperschaften, z. B. dem Euro-
pŠischen Parlament; andernfalls wird die jetzt so erfolgreich geschaffene Grundlage rasch
wieder verlorengehen. Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat deshalb entschieden,
ein BŸro der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde mit einem stŠndigen Vertreter in Genf ein-
zurichten. Es wurde auch notwendig, gro§e Summen fŸr die Bereitstellung eines umfang-
reicheren Angebotes an Bah‡'’-Literatur in verschiedenen Sprachen anzuweisen und die
Nutzung des Rundfunks durch Bah‡'’ zu fšrdern.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit schŠtzt, da§ eine Steigerung von 50 % Ÿber
den Spendeneingang des letzten Jahres hinaus erforderlich ist, um all diese dringenden
Ziele zu erfŸllen und die laufende Arbeit des Glaubens wŠhrend der Jahre 1981/82 fort-
fŸhren zu kšnnen. Es bittet daher jeden GlŠubigen und jede Gemeinde, im Gebet zu er-
wŠgen, in welchem Umfang sie sich an dieser gewaltigen Anstrengung beteiligen kšnnen,
und alle Kraft darauf zu verwenden, da§ die Aufgaben, die durch einen allwissenden, all-
weisen Verordner auf die Schulter Seiner auserwŠhlten Geliebten gelegt wurden, in wŸr-
diger Weise und rasch ausgefŸhrt werden.
Das Haus der Gerechtigkeit versichert Sie alle seiner liebenden und innigen Gebete
in den Heiligen Schreinen fŸr Ihre FŸhrung und Ihren Beistand.
6. Juli 1981
Antworttelegramm bezŸglich der Resolution
des Bundestages vom 25. Juni 1981
Herzen erhoben (durch) Zeichen erneuter Siege (fŸr die) Proklamation (des) Glau-
bens als Ergebnis (des) heroischen Opfers unserer unterdrŸckten BrŸder (im) Iran. (Wir
sind) zuversichtlich (,da§) Sie diese Gelegenheit ergreifen werden (,das) Ereignis in (den)
6. Juli 1981 Antworttelegramm bezŸglich der Resolution des Bundestages vom 25. Juni 1981
145
Medien bekanntzumachen. Seien (Sie unserer) innigen Gebete (um) weiteren Erfolg ver-
sichert.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
146
26. Januar 1982 Verfolgung der Bah‡'’ im Iran
147
Botschaften und Briefe
des Jahres 1982
26. Januar 1982
Verfolgung der Bah‡'’ im Iran
Mit EntrŸstung und Schmerz haben die Bah‡'’ der Welt seit drei Jahren stŠndig die tragi-
schen Nachrichten von den Leiden und dem Martyrium ihrer BrŸder im Iran vernommen,
wo eine unbarmherzige Schreckensherrschaft jetzt die lang geschmŠhte und mit FŸ§en
getretene Gemeinde verfolgt. Die unmenschlichen Grausamkeiten, die auf die AnhŠnger
des Grš§ten Namens - die wŸrdigen Nachfahren ihrer VorvŠter, der Dawnbreakers - ge-
hŠuft werden, nehmen tŠglich zu in jenem Land, in dem schon die Generationen der Hel-
den und MŠrtyrer des Glaubens in solchem Glanz erstrahlten. Wir haben gesehen, wie das
Haus des B‡b in Sh’r‡z und Bah‡'u'll‡hs Ahnhaus in T‡kur niedergerissen wurden, wie
alle Bah‡'’-Stiftungen einschlie§lich unserer Heiligen StŠtten enteignet und die Hauptver-
mšgenswerte der Gemeinde beschlagnahmt wurden. Wir haben verfolgt, mit welcher Ge-
fŸhllosigkeit den Bah‡'’-Kindern der Zugang zu den Schulen verwehrt wurde, wie Bah‡'’-
Angestellte aus ihren RegierungsŠmtern entlassen wurden, wie die grundlegenden Men-
schenrechte der schwer geprŸften Bah‡'’ verletzt, ihnen der Lebensunterhalt entzogen
oder zerstšrt, ihre Heime geplŸndert, ihre BesitztŸmer konfisziert, ja ihr Leben ausge-
lšscht wurden.
Wenn wir die Geschichte der Verfolgung der Bah‡'’ im Iran Ÿberdenken, erkennen
wir, da§ die Schamlosigkeit, mit der die traditionellen Feinde des Glaubens ihr einziges
Ziel, die Ausrottung des Glaubens in seinem Geburtsland, verfolgen, in alarmierendem
Ma§e zunimmt. Abgesehen von einigen SonderfŠllen hatte die Verfolgung von Mitglie-
dern der Bah‡'’-Gemeinde durch die traditionell dem Glauben feindlich gesinnten KrŠfte
in der Vergangenheit zufŠlligen und sporadischen Charakter und entstand daraus, da§ der
leicht erregbare Pšbel aufgehetzt wurde, Leben und Besitz der Bah‡'’ anzugreifen.
Nun haben sich die Feinde der kostbaren Sache Gottes, wie sie selbst bezeugen, in den
vergangenen fŸnfundzwanzig Jahren organisiert, um dem Einflu§ des Glaubens entge-
genzuwirken, um seine Ziele und Lehren zu verunglimpfen und falsch darzustellen, um
religišse Leidenschaften zu entfachen, die zur Beunruhigung und EinschŸchterung der
GlŠubigen fŸhren, und um die Saat des Zweifels unter den Freunden und Wohlgesinnten
zu sŠen. Sie sind jetzt in den RŠngen des Beamtentums eingedrungen und fahren aus die-
ser vorteilhafteren Position heraus weiter fort, zur Verfolgung der Bah‡'’ anzustiften. Die
FŠlle von Verletzungen der Rechte der Bah‡'’ werden deshalb hŠufiger, wie dies auch Be-
richte, die in der Presse des Iran in den letzten Monaten veršffentlicht wurden, beweisen.
Beispiele sind reichlich vorhanden. So wurde frŸher den Bah‡'’ bei Inhaftierungen die
Mšglichkeit gegeben, sich in einer Art von Gerichtsverfahren zu verteidigen, die abge-
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
148
halten wurden, um den Schein zu wahren. In einem Fall wurde ein Verfahren, das noch
im September 1980 mit der Hinrichtung von sieben GlŠubigen in Yazd endete, teilweise
im Fernsehen Ÿbertragen. Aber neuerdings werden die Gerichtsverfahren, wenn sie Ÿber-
haupt stattfinden, unter Ausschlu§ der …ffentlichkeit abgehalten, und es gab Berichte
Ÿber die Folterung von Bah‡'’ vor ihrer Hinrichtung. Den Verwandten von inhaftierten
Bah‡'’ wird nicht lŠnger erlaubt, sie zu besuchen, wie dies noch vor kurzem der Fall war;
den Verurteilten wird nicht mehr erlaubt, ihre Familien durch Abschiedsbriefe oder das
Schreiben eines Testamentes vor ihrer Hinrichtung zu tršsten. Und was noch tragischer
ist: die Behšrden haben jetzt, beunruhigt durch die gro§e Zahl von Bah‡'’ und mitfŸhlen-
den Menschen anderer Religionen, die an den Trauerfeierlichkeiten fŸr die getšteten
Bah‡'’ teilnahmen, den Bah‡'’-Friedhof in Teheran beschlagnahmt und lassen dort keine
Bestattungen mehr zu. In allerletzter Zeit wurden die Familien der MŠrtyrer sogar nicht
einmal mehr von der geheimen Hinrichtung ihrer Geliebten benachrichtigt, ihre Leichna-
me, die man ohne Feierlichkeiten in GrŠber fŸr ÈUnglŠubigeÇ geworfen hatte, wurden nur
zufŠllig entdeckt.
Obwohl die UnterdrŸcker behaupten, da§ sie die Bah‡'’ tšten, weil sie als politische
Agenten und Spione ŸberfŸhrt seien, ist erwiesen, da§ in fast jedem einzelnen Hinrich-
tungsfall dem beschuldigten Bah‡'’ ein Widerruf als Mittel zur Freilassung angeboten
wurde.
Die hartnŠckigen Feinde des Glaubens bilden sich ein, da§ ihre Verfolgungen die
Grundlagen des Glaubens zertrŸmmern und seine Herrlichkeit trŸben werden. O welche
Unwissenheit und Torheit! Diese Taten der UnterdrŸckung haben noch nie die Entschlos-
senheit der Freunde geschwŠcht, sondern immer dazu gedient, ihre Begeisterung weiter
anzufachen und ihr ganzes Wesen zu beleben. Mit den Worten `Abdu'l-Bah‡s: È... Sie
glaubten, Kampf und Gewalt riefen Untergang und Verstummen hervor und fŸhrten zu
Schweigen und Vergessen; stattdessen fŸhrt Einmischung in Gewissensfragen zu uner-
schŸtterlicher Festigkeit und macht die Menschenaugen und Seelen aufmerksam; eine
Tatsache, die durch Tatsachen immer wieder bestŠtigt wurde.Ç
Jeder von den tapferen MŠrtyrern vergossene Tropfen Blut, jeder von den stillen Op-
fern der UnterdrŸckung aussto§ene Seufzer, jedes Flehen der Getreuen um gšttlichen
Beistand, hat auf geheimnisvolle Weise KrŠfte freigesetzt und wird sie kŸnftig freisetzen,
Ÿber die die Widersacher des Glaubens keine Kontrolle haben und die, von der allezeit
wachsamen Vorsehung gelenkt, dazu gedient haben, den Namen und den Ruhm des Glau-
bens Ÿberallhin zu den Menschenmassen aller Kontinente zu tragen, zu den Millionen,
von denen viele vorher Ÿberhaupt noch nichts Ÿber die Existenz des Glaubens wu§ten
oder nur ein oberflŠchliches, hŠufig falsches VerstŠndnis seiner Lehren und seiner Ge-
schichte besa§en.
Die gegenwŠrtige Verfolgung hat dazu gefŸhrt, da§ der Name und Charakter unseres
geliebten Glaubens wie nie zuvor in seiner Geschichte alle Aufmerksamkeit der Welt
fand. Als unmittelbares Ergebnis der Proteste, die die weltweite Gemeinde des Grš§ten
Namens an die Herrscher im Iran schickte, sowie der Vorstellungen bei den Medien, als
diese Proteste unbeachtet blieben, und des direkten Kontaktes von Bah‡'’-Institutionen
auf nationaler und internationaler Ebene zu Regierungen, supranationale Gemeinschaf-
26. Januar 1982 Verfolgung der Bah‡'’ im Iran
149
ten, internationalen Behšrden und den Vereinten Nationen selbst, hat der Glaube
Bah‡'u'll‡hs nicht nur in den Vertretungen der Welt wohlwollende Aufmerksamkeit ge-
funden, sondern seine Inhalte und die Verletzung seiner Rechte wurden auch diskutiert,
und unabhŠngige Regierungen haben einzeln und gemeinsam Protestresolutionen an die
iranischen Regierungsstellen gerichtet. Die fŸhrenden Zeitungen der Welt, und nach ih-
nen die šrtliche Presse, haben Millionen von Lesern wohlwollende Berichte Ÿber den
Glauben geboten, und Fernseh- und Radiosender berichten in ihren Sendungen in zuneh-
mendem Ma§e Ÿber die Verfolgungen der Bah‡'’ im Iran. Kommerzielle Verlage begin-
nen damit, BŸcher Ÿber den Glauben in Auftrag zu geben.
Aber trotz dieser PublizitŠtswelle, die jetzt die Aufmerksamkeit gro§er Menschen-
massen auf den Namen des Glaubens lenkt, und trotz der vielen Eingaben an die Regie-
rungsbehšrden im Iran, geht die Verfolgung der Bah‡'’ dort weiter. Die Welt steht hilflos
davor, da§ dieses Land fŸr jede MeinungsŠu§erung und Kritik von au§en unzugŠnglich
ist. Angesichts dieser unseligen Sackgasse kšnnen wir nur unsere Anstrengungen, die Sa-
che zu lehren, verdoppeln und uns das zunehmende Interesse an Art und Lehren unseres
geliebten Glaubens zunutze machen, das die Leiden der persischen Gemeinde geweckt
haben.
TatsŠchlich mag man diese neue Verfolgungswelle, die die Wiege des Glaubens Ÿber-
rollt, als eine verhŸllte Segnung betrachten, als ÈVorsehungÇ, deren ÈUnheilÇ, wie im-
mer, von der geliebten persischen Gemeinde heroisch getragen wird. Diese
Verfolgungswelle kann als bisher letzte Schritt in Gottes gro§em Plan angesehen werden,
als weiterer Posaunensto§, um die Achtlosen aus ihrem Schlummer zu wecken, und als
goldene, den Bah‡'’ sich bietende Gelegenheit, um erneut ihre Einheit und Zusammenge-
hšrigkeit vor den Augen einer untergehenden, skeptischen Welt darzulegen, mit ganzer
Kraft die Botschaft Bah‡'u'll‡hs an Hoch und Niedrig zu verkŸnden, die Hochachtung un-
seres Glaubens fŸr den Islam und seinen Propheten zu bekrŠftigen, die Prinzipien der
Nichteinmischung in politische Angelegenheiten und des Gehorsams gegenŸber der Re-
gierung zu bestŠtigen, die einen Kernpunkt unseres Glaubens bilden, und um den Herzen
der ergebenen Dulder und standhaften Helden in der vordersten Reihe einer verfolgten
Gemeinschaft Hilfe und Trost zu spenden. Unser Leitspruch in diesen Tagen weltum-
spannender DŸsternis sollten die Worte Gottes sein, die an die Gesegnete Schšnheit selbst
gerichtet sind: ÈWenn Schwerter blitzen, eile hin! Wenn Pfeile fliegen, drŠnge voran!Ç
ZukŸnftige Geschichtsschreiber werden die Auswirkungen dieser Krise auf den Vor-
marsch eines triumphierenden Glaubens zu beurteilen haben. Eine ins einzelne gehende
Aufstellung Ÿber die Schritte, die die Bah‡'’ der Welt wŠhrend der letzten drei Jahre be-
reits unternahmen, ist zum Studium der Freunde beigefŸgt.
Unsere innigsten Gebete werden in den Heiligen Schreinen dargebracht, da§ die Seg-
nungen Bah‡'u'll‡hs Seine Getreuen und Geliebten in jedem Lande umgeben und sie un-
terstŸtzen und bestŠtigen mšgen, wenn sie mit Gewi§heit und Zuversicht den
Herausforderungen der Zukunft begegnen.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
150
April 1982
Ridv‡n-Botschaft 1982
Das soeben abgelaufene Jahr war von Triumphen geprŠgt, deren Bedeutung fŸr die wei-
tere Entwicklung der Sache Gottes noch gar nicht abzuschŠtzen ist und die zum gro§en
Teil eine unmittelbare Folge des standhaften Heldenmutes der geliebten persischen
Freunde gegenŸber den grausamen Verfolgungen sind, die sie zu erdulden haben. Durch
diese Ereignisse bieten sich so viele goldene Gelegenheiten des Lehrens und der weiteren
Proklamation, da§, wenn sie beherzt und voller Begeisterung ergriffen werden, NeuerklŠ-
rungen in gro§em Umfang und ein erhšhtes Ansehen des Glaubens Ÿberhaupt nicht aus-
bleiben kšnnen.
Der erfreuliche Fortschritt beim Bau des Mashriqu'l-Adhk‡rs in Indien und West-Sa-
moa, die Eršffnung der zweiten Bah‡'’-Hšrfunksenders von Lateinamerika in Peru, die Ein-
richtung des europŠischen BŸros der Internationalen Bah‡'’-Gemeinde in Genf, die
stŠndigen Fortschritte in der zweiten Phase des Siebenjahresplanes, die ermutigende Aus-
weitung der systematischen Bah‡'’-Kindererziehung, das Opfer und die gro§zŸgige Zuwen-
dung finanzieller Mittel durch eine wachsende Zahl von Freunden - das alles sind Beweise
der Ÿberreichen BestŠtigungen, mit welchen Bah‡'u'll‡h die hingebungsvollen BemŸhun-
gen Seiner Geliebten auf der ganzen Welt belohnt. Die weltweite Aufmerksamkeit, die dem
Glauben in den Medien zuteil wird und durch die sich die Tore fŸr die Massenproklamation
der gšttlichen Botschaft weit aufgetan haben, und die verstŠndnisvolle Art, wie in den
hšchsten Beratungsgremien der Menschheit darŸber gesprochen wird, was auch zu entspre-
chenden Aktionen unabhŠngiger Regierungen und internationaler Behšrden fŸhrt - das sind
VorgŠnge, fŸr die es in der Bah‡'’-Geschichte bisher keine Parallele gibt.
All dies, geliebte Freunde, verhei§t Gutes fŸr das kommende Jahr, das reich ist an
Bah‡'’-Ereignissen. Der fŸnfzigste Jahrestag des Hinscheidens des Grš§ten Heiligen
Blattes wird bei den fŸnf internationalen Konferenzen begangen werden; au§erdem er-
scheint zu diesem Anla§ ein Buch, das im Weltzentrum zusammengestellt wurde und
Texte Ÿber das Grš§te Heilige Blatt sowie etwa hundert von ihr geschriebene Briefe ent-
hŠlt. Der Umzug des Universalen Hauses der Gerechtigkeit in seinen endgŸltigen Amts-
sitz wird ebenfalls dieses Jahr stattfinden. Im November wird der fŸnfundzwanzigste
Jahrestag des Hinscheidens unseres geliebten HŸters zugleich die Halbzeit des Siebenjah-
resplanes markieren, und am Ende des Jahres wird die fŸnfte internationale Tagung ste-
hen, zu der die Mitglieder der Nationalen Geistigen RŠte der ganzen Welt nach Haifa
kommen werden, um das Universale Haus der Gerechtigkeit zu wŠhlen.
Die hervorragende und unschŠtzbare TŠtigkeit der geliebten HŠnde der Sache Gottes
ist eine Quelle des Stolzes und der Freude fŸr die gesamte Bah‡'’-Welt. Die †bernahme
weitergehender Verpflichtungen durch jedes Kontinentale Berateramt erweist sich als un-
eingeschrŠnkter Erfolg, und wir sprechen dem Internationalen Lehrzentrum und allen Be-
ratern unseren herzlichen Dank und unsere Bewunderung aus fŸr den gro§en Beitrag, den
sie in steigendem Ma§e fŸr die Festigung und Entwicklung der embryonalen Weltord-
nung Bah‡'u'll‡hs leisten.
26. April 1982 Antworttelegramm zur 52. Nationaltagung
151
Was die Bah‡'’-Jugend betrifft, die Erben der heldenhaften frŸhen GlŠubigen, deren
Werk sie nun weiterfŸhren, so rufen wir sie auf, an diesem Tag des weitverbreiteten In-
teresses an der Sache Gottes ihre Anstrengungen zu verdoppeln, ihre Altersgenossen fŸr
die gšttliche Botschaft zu begeistern und sich so selbst auf den Tag vorzubereiten, an dem
sie altgediente GlŠubige sein werden, fŠhig, jede Aufgabe anzunehmen, die ihnen aufer-
legt werden mag. Wir tragen diese Stelle aus der Feder Bah‡'u'll‡hs an sie heran:
ÈGesegnet, wer sich in der BlŸte seiner Jugend und am Mittag seines Lebens er-
hebt, der Sache des Herrn des Anfangs und des Endes zu dienen und sein Herz
mit Seiner Liebe zu schmŸcken. Die Offenbarung einer solchen Gnade ist grš§er
als die Erschaffung der Himmel und der Erde. Gesegnet sind die Standhaften und
wohl steht es um die, die bestŠndig sind.Ç
Die aufgehende Sonne der Offenbarung Bah‡'u'll‡hs Ÿbt jetzt sichtlich ihre Wirkung
auf die Welt und auch auf die Bah‡'’-Gemeinde aus. Jeder GlŠubige, jeder šrtliche und
Nationale Geistige Rat trifft jetzt in stŠndig steigendem Ma§e auf lang ertrŠumte, heraus-
fordernde Gelegenheiten zum Lehren, begleitet von einem Regen der BestŠtigungen. Der
von `Abdu'l-Bah‡ ausgesŠte, keimkrŠftige Same beginnt jetzt innerhalb der gšttlich ver-
ordneten, von Shoghi Effendi dargelegten und fest begrŸndeten Ordnung aufzusprie§en.
Die Menschheit ist fast in die Knie gezwungen; wir sehen sie verwirrt und hirtenlos,
hungrig nach dem Brot des Lebens. Dies ist fŸr uns der Tag des Dienstes; denn wir haben
diese himmlische Nahrung anzubieten. Die Všlker sind enttŠuscht von unzulŠnglichen
politischen Theorien, sozialen Systemen und Ordnungen; sie sehnen sich, bewu§t oder
unbewu§t, nach der Liebe Gottes und der Vereinigung mit Ihm. Unsere Antwort auf diese
wachsende Herausforderung mu§ eine mŠchtig anschwellende Woge wirksamen Lehrens
sein, die das gšttliche Feuer, welches Bah‡'u'll‡h in unseren Herzen entfacht hat, weiter-
gibt, bis aus Millionen von Seelen, durch Seine Liebe entflammt, eine Feuersbrunst em-
porsteigt, als beredtes Zeugnis, da§ der Tag, fŸr den die vornehmsten Leuchten unseres
Glaubens so innig gebetet haben, endlich angebrochen ist.
26. April 1982
Antworttelegramm zur 52. Nationaltagung
(Wir sind) beglŸckt (Ÿber die) Nachrichten (von der) hšchst erfolgreichen Tagung (und)
versichern (Sie unserer) innigen Gebete (an den) Heiligen Schreinen, (da§ die) sehr ge-
liebte deutsche Bah‡'’-Gemeinde, (die jetzt zu) neuen Hšhen (der) Einigkeit, (der) Ent-
schlossenheit (und des) Selbstopfers aufsteigt, schnellstens (die) herausfordernden Ziele
(des) Siebenjahresplanes zu Hause und jenseits (der) Grenzen (Ihres) Heimatlandes er-
reicht.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
152
15. Mai 1982
Hinscheiden von Amoz Gibson,
Mitglied des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
Schweren Herzens beklagen (wir den) Verlust unseres innig geliebten Bruders Amoz
Gibson, der nach langem, heldenhaften Kampf (mit einer) tšdlichen Erkrankung verstor-
ben ist. (Als) beispielhafter, sich selbst aufopfernder Fšrderer (des) Glaubens erlangte (er
einen) leuchtenden, makellosen Ruf fŸr stetes Dienen, begrŸndet durch felsenfeste Stand-
haftigkeit und tiefe, unerschšpfliche Liebe zur Lehrarbeit, besonders unter (den) indiani-
schen und schwarzen Minderheiten (der) westlichen HemisphŠre und (den)
Eingeborenenvšlkern Afrikas. Sein beachtliches Wirken (auf dem) Feld der Administra-
tion (in) Nordamerika wurde (in den) letzten neunzehn Jahren (von seinem) unschŠtzba-
ren Beitrag (zur) Entwicklung des Weltzentrums (dieses) weltumfassenden Glaubens
gekršnt. (Wir) beten (in den) Schreinen (um) gnadenreichen Lohn (fŸr) seine edle Seele
wŠhrend (ihrer) fortschreitenden Entwicklung im Kšnigreich Abh‡. (Wir) drŸcken der
tapferen, lieben Witwe, der Partnerin in seinem Dienen, und den hinterbliebenen Kindern
(unser) liebevolles MitgefŸhl aus.
(Wir) empfehlen angemessene Gedenkfeiern in der ganzen Bah‡'’-Welt und Ge-
denkandachten in allen Mashriqu'l-Adhk‡rs.
2. Juni 1982
Botschaft an die Teilnehmer der Konferenz in Dublin
ÈDie Welt liegt in Wehen, und ihre Erregung wŠchst von Tag zu Tag. Ihr Zustand wird
so werden, da§ es nicht angemessen und schicklich wŠre, ihn jetzt zu enthŸllen.Ç Die zer-
schmetternden SchlŠge, die der alten, entzweienden Ordnung dieses Planeten versetzt
werden, und der immer schneller werdende Niedergang des kulturellen Lebens seit der
unheilverhei§enden Warnung, die Bah‡'u'll‡h vor hundert Jahren geŠu§ert hat, haben die
Menschheit in ihren gegenwŠrtigen erschreckenden Zustand gebracht. Der Hauptzweck
dieser Konferenz ist es, ernsthaft darŸber nachzudenken, wie die europŠischen Bah‡'’ in
dieser Situation ihren geistigen und praktischen Verpflichtung nachkommen kšnnen.
Der Konferenzort Dublin ruft die historischen, heldenhaften Verdienste Irlands bei
der Verbreitung der Religion Gottes im heidnischen Europa ins GedŠchtnis. Europas Ant-
wort war, nach vielen WechselfŠllen die Entwicklung der am weitesten verbreiteten und
wirksamsten aller bekannten Kulturen. Diese Kultur wird nun zusammem mit allen ande-
ren Systemen der Welt aufgerollt, und Europas Lage ist in der Tat verzweifelt im Ver-
gleich zu seiner frŸheren Vorherrschaft. So sind aber Europas Mšglichkeiten auch
entsprechend gro§. Seine Spannkraft, und seine tiefverwurzelte geistige Lebendigkeit,
welche Ÿber die Jahrhunderte hinweg genŠhrt wurden durch die - jetzt leider vernachlŠs-
sigten und mit GeringschŠtzung bedachten - Lehren Christi, werden nun in solchem Ma§e
2. Juni 1982 Botschaft an die Teilnehmer der Konferenz in Dublin
153
herausgefordert, da§ die Antwort gro§artiger sein kann und sein mu§, als sie die uneini-
gen und streitenden Všlker frŸherer Zeiten jemals gegeben haben. An Ihnen ist es, diese
Antwort hervorzulocken. Die Kraft Bah‡'u'll‡hs ist mit Ihnen, und dieser Tag ist, wie der
B‡b bezeugt hat, Èunerme§lich erhaben ... Ÿber die Tage der frŸhen ApostelÇ.
An diesem gro§en Tag ist Europa gesegnet wie nie zuvor in seiner Geschichte, da die
Manifestation Gottes, der Herr der Heerscharen, fŸnf Jahre Seiner Verbannung innerhalb
der Grenzen Europas zubrachte und aus diesem Èentlegenen KerkerÇ die ersten Seiner he-
rausfordernden, die Welt erschŸtternden VerkŸndigungen an die Kšnige und Herrscher
sandte, darunter an sechs europŠische Machthaber. Es gibt keinen verbŸrgten Bericht, da§
jemals zuvor eine Manifestation Gottes ihren Fu§ auf europŠischen Boden gesetzt hŠtte.
Sie arbeiten gerade an einem Siebenjahresplan und haben ergebene und aufopfernde
Anstrengungen unternommen, um die Ziele zu erreichen. Aber das hšchste Ziel dieses
Planes - wie auch aller anderen PlŠne - nŠmlich die gro§e Masse der Menschheit zum all-
umfassenden Schutzschild der Sache Gottes hinzuziehen, steht noch unerreicht vor uns -
und zwar gerade in Europa. Wir haben bis jetzt noch nicht das Geheimnis gefunden, wie
man die Herzen der EuropŠer in gro§er Zahl mit dem gšttlichen Feuer entzŸndet. Dies
mu§ nun fortwŠhrend Ihre vorrangige BeschŠftigung sein, der Gegenstand Ihrer Beratun-
gen bei dieser Konferenz, Ihr Lebenszweck, den Sie nur erreichen, Èwenn Sie sich erhe-
ben, um jegliches irdische Verlangen mit FŸ§en zu treten...Ç. Wir rufen jeden Bah‡'’ in
Europa auf, diese lebenswichtige Angelegenheit in innerster Seele zu bedenken, zu prŸ-
fen, was ein jeder tun kann, um seinen BemŸhungen grš§ere Kraft zu verleihen, leuch-
tender und unwiderstehlicher die freudige und wiederbelebende Kraft der Sache
auszustrahlen, so da§ die Bah‡'’-Gemeinde in jedem europŠischen Land als Leuchtfeuer
hervortritt und die dunklen Schatten der Gottlosigkeit und des moralischen Niedergangs
vertreibt, welche die letzten †berreste einer sterbenden Ordnung auszulšschen drohen.
Wir rufen das Kontinentale Berateramt auf, im Anschlu§ an diese Konferenz mit jedem
Nationalen Geistigen Rat in Europa zu beraten und gemeinsam eine Kampagne der Ver-
geistigung der Bah‡'’-Gemeinde zu beginnen, verbunden mit verstŠrkter persšnlicher
Lehrarbeit, wie sie nie zuvor auf Ihrem Kontinent gesehen wurde.
Die Ziele des Siebenjahresplanes kšnnen alle als Ergebnis eines solchen Programms
erreicht werden, und die europŠische Bah‡'’-Gemeinde kšnnte dadurch die geistige Kraft
und Form erlangen, um einer schwer angeschlagenen, untergehenden Kultur den Frieden,
die Freude und die Ordnung des langersehnten, von Christus vorausgesagten Reiches
Gottes auf Erden vor Augen zu fŸhren.
Mšgen der liebevolle Geist und das heilige Leben des Grš§ten Heiligen Blattes, deren
Hinscheiden vor fŸnfzig Jahren bei dieser Konferenz gedacht wird, Ihre Gedanken, Be-
strebungen und BeschlŸsse mit jener ergebenen, selbstaufopfernden, Šu§ersten Hingabe
zu Bah‡'u'll‡h und Seiner Sache durchdringen, welche sie so gro§artig verkšrperte.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
154
9. August 1982
Keine Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag
des Hinscheidens Shoghi Effendis
Das Universale Haus der Gerechtigkeit hat davon Kenntnis erhalten, da§ verschiedene
Nationale Geistige RŠte planen, anlŠ§lich des 25. Jahrestages des Hinscheidens des ge-
liebten HŸters Gedenkfeiern abzuhalten. Es wei§ die tiefe Liebe, die alle Freunde fŸr
Shoghi Effendi empfinden, voll und ganz zu wŸrdigen, aber es hat uns gebeten, alle Na-
tionalen Geistigen RŠte auf die Worte hinzuweisen, die der HŸter selbst in ÈDie Sendung
Bah‡'u'll‡hsÇ geŠu§ert hat, und zu unterstreichen, da§ der sicherste Weg, unsere Liebe fŸr
Shoghi Effendi zum Ausdruck zu bringen, die genaue Befolgung seiner WŸnsche ist.
Er schreibt: ÈZum HŸter des Glaubens zu beten, ihn als Herr und Meister anzureden,
als `Seine Heiligkeit` zu bezeichnen, seinen Segen zu suchen, seinen Geburtstag zu feiern
oder irgendein Ereignis, das mit seinem Leben verknŸpft ist, festlich zu begehen, wŠre im
Lichte dieser Wahrheit gleichbedeutend mit einem Abgehen von den in unserem gelieb-
ten Glauben verankerten festgesetzten Wahrheiten.Ç
5. Dezember 1982
Hinscheiden der Hand der Sache Paul Haney
Geben mit gramerfŸlltem Herzen den plštzlichen, unwiederbringlichen Verlust der hoch-
verdienten, hochgerŸhmten Hand der Sache Gottes, des standhaften BeschŸtzers des
BŸndnisses, Paul Haney, durch einen Autounfall am 3. Dezember bekannt.
Dieser hervorragende Diener Bah‡'u'll‡hs war gesegnet, da er als Kind in die Gegen-
wart `Abdu'l-Bah‡s gelangte. Seine natŸrliche LiebenswŸrdigkeit und echte Bescheiden-
heit, seine unbefangene und grenzenlose Liebe, seine Redlichkeit und Reinheit, seine
zielstrebige Hingabe fŸr die Sache seit seinen Jugendjahren, seine treue ZuverlŠssigkeit
und peinlich genaue Beachtung von Einzelheiten charakterisieren seine historischen
Dienste auf nationaler wie internationaler Ebene.
Sein unermŸdliches Wirken, das sich Ÿber mehr als ein halbes Jahrhundert erstreckte,
umfa§te auch die langjŠhrige Mitgliedschaft im Nationalen Geistigen Rat Amerikas. Seit
1954 setzte er seine Kraft als Mitglied des einzigartigen Gremiums der Hšchsten Sach-
walter des Glaubens und danach, wŠhrend einer der kritischsten Perioden der Bah‡'’-Ge-
schichte, als eine der im Heiligen Land ansŠssigen HŠnde der Sache ein. Das letzte
Jahrzehnt seines irdischen Lebens war všllig der Entfaltung des neu gebildeten Internati-
onalen Lehrzentrums gewidmet. Die kommenden Generationen werden sich seiner un-
vergŠnglichen Werke rŸhmen und durch seine einzigartige SeelenstŠrke Inspiration
erlangen.
InbrŸnstig flehen wir an der Heiligen Schwelle um den Fortschritt seiner vornehmen
Seele im Kšnigreich Abh‡. Wir empfehlen, in der ganzen Bah‡'’-Welt, einschlie§lich al-
5. Dezember 1982 Hinscheiden der Hand der Sache Paul Haney
155
ler Mashriqu'l-Adhk‡rs, Gedenkversammlungen abzuhalten, die seiner hohen Stufe und
seinen preiswŸrdigen Verdiensten angemessen sind.
Botschaften und Briefe des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
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