Botschaften des Universalen Hauses der Gerechtigkeit
an die BahÕ der Welt
einschlie§lich:
Die Ridvn-Botschaften ab 1988 zusammen mit der Satelliten-Botschaft
des Universalen Hauses der Gerechtigkeit an die BahÕ der Welt
vom 26. November 1992
Zusammengestellt vom
Nationalen Vertiefungsausschuss Deutschlands
(diese Zusammenstellung basiert auf der Erstausgabe des Konitnentalen Berateramtes mit den Botschaften von 1988 bis 1996 und wurde in den folgenden Jahren jeweils aktualisiert)
Inhaltsangabe
Ridvn-Botschaft 2004 (161 BE)
Ridvn-Botschaft 2003 (160 BE)
Ridvn-Botschaft 2002 (159 BE)
Ridvn-Botschaft 2002 (159 BE)
Ridvn-Botschaft 2001 (158 BE)
Ridvn-Botschaft 2000 (157 BE)
Ridvn-Botschaft 156 BE (1999)
Ridvn-Botschaft 155 BE (1998)
Ridvn-Botschaft 154 BE (1997)
Ridvn-Botschaft 153 BE (1996)
Ridvn-Botschaft 152 BE (1995)
Ridvn-Botschaft 151 BE (1994)
Ridvn-Botschaft 150 BE (1993)
Satelliten-Botschaft 26.November 1992
Ridvn-Botschaft 1992 (149 BE)
Ridvn-Botschaft 1991 (148 BE)
Ridvn-Botschaft 1990 (147 BE)
Ridvn-Botschaft 1989 (146 BE)
Ridvn-Botschaft 1988 (145 BE)
Ridvn 2004 (161 BE)
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 2004
An die BahÕ der Welt
Innig geliebte Freunde,
drei Jahre des Fnfjahresplanes sind vergangen. Die im Vierjahresplan in Gang gesetzten Prozesse, die im Zwlfmonatsplan durch die besondere Beachtung der BahÕ-Erziehung von Kindern verstrkt und in den letzten Jahren unermdlich fortgesetzt wurden, erfllen nun die gro§en Hoffnungen, mit denen sie begonnen wurden. Die drei am Plan beteiligten Ebenen Ð der Einzelne, die Gemeinde und die Institutionen Ð, von denen jede eine unverwechselbare Rolle spielt, verstrken in allen Teilen der Welt gegenseitig ihre Aktivitten. Die Kernaktivitten der Studienkreise, Kinderklassen und Andachtsversammlungen sind zu wesentlichen Aspekten und zu sich gegenseitig verstrkenden Errungenschaften geworden, die allen anderen Elementen des BahÕ-Gemeindelebens gr§ere Kraft und zunehmenden Erfolg verleihen. Personelle Ressourcen werden in steigendem Ma§e geschaffen,Ê und die rtlichen Geistigen Rte stellen sich den neuen Anforderungen dieser wachsenden Lebenskraft.
Die weltweit fr die BahÕ-Erziehung von Kindern gebildeten Kapazitten sind au§erordentlich beeindruckend. Erste Bemhungen um die geistige Bildung der Junioren zeitigen Erfolge. Der Aufstieg von Regionalbereichen von einem Aktivittsstadium zum nchst hheren ist in vollem Gange, und in seinem Verlauf schlie§en sich dem Kern der bekennenden Glubigen gr§ere Kreise von Menschen an, die noch nicht BahÕ sind, aber an den Kernaktivitten des Planes mit Begeisterung teilnehmen. In einigen fortgeschrittenen Regionalbereichen zeigen sich bereits Strukturen fr die Bewltigung des intensiven Wachstums. Indem sich Nationale Geistige RteÊ mit den Belangen aller Regionalbereiche in ihren Lndern befassen, haben sie gelernt, wie wertvoll es ist, besondere Aufmerksamkeit auf vielversprechende Regionalbereiche mit hoher Prioritt zu richten. Diese werden ermutigt und weiterentwickelt, bis die personellen Ressourcen, die sie mit Hilfe der Trainingsinstitute aufgebaut haben, es ihnen ermglichen, zu Zentren raschen und nachhaltigen Wachstums zu werden.
Wie vorausgesehen, erweist sich das Trainingsinstitut als ein Wachstumsmotor. Bei der Einschtzung der Mglichkeiten und Bedrfnisse ihrer jeweiligen Gemeinden haben sich die meisten Nationalen Geistigen Rte dafr entschieden, das vom Ruhi-Institut ausgearbeitete Kursmaterial einzusetzen, da es ihrer Meinung nach den Erfordernissen des Planes am besten gerecht wird. Dies hat den zustzlichen Vorteil, dass das gleiche Material in viele Sprachen bersetzt worden ist und dass wohin BahÕ auch reisen, sie auf andere Freunde treffen, die denselben Weg gehen und mit denselben Bchern und Methoden vertraut sind.
Eine chaotische internationale Gesellschaft, hin- und hergerissen von widerstreitenden Vorstellungen und Interessen, ist zunehmend dem Terrorismus, der Gesetzlosigkeit und Korruption ausgesetzt und wird durch wirtschaftlichen Niedergang, durch Armut und Krankheit untergraben. In ihrer Mitte gewinnt die BahÕ-Gemeinde zunehmend an Kontur, inspiriert von einer gttlich offenbarten Vision, auf solidem Grund bauend, und sie gewinnt an Kraft durch die Prozesse, die jetzt im Gange sind Ð unbeeindruckt von scheinbaren Rckschlgen. Vor einem Jahr, als unbersehbare Gefahren es erforderlich machten, die Internationale Tagung abzusagen, bot die BahÕ-Welt ein Beispiel fr ihre Fhigkeit, auf unerwartete Umstnde zu reagieren. Die Wahl des Universalen Hauses der Gerechtigkeit wurde ordnungsgem§ durchgefhrt, und der Plan ging ohne die geringste Beeintrchtigung voran. Gleichzeitig war es mglich, trotz des zerrtteten und chaotischen Lebens im Irak, den Kontakt zu den BahÕ in diesem Land herzustellen und ihre Geistigen Rte wieder zu bilden. Nun geben wir mit gro§er Freude bekannt, dass an diesem Ridvn der Nationale Geistige Rat der BahÕ von Irak gewhlt wird und somit, nach mehr als drei§ig Jahren schwerster Unterdrckung, wieder errichtet wird, um seinen rechtm§igen Platz in der internationalen BahÕ-Gemeinde einzunehmen.
In dieser Phase erfordert der Gttliche Plan, dass wir in der eingeschlagenen Richtung vertrauensvoll und dynamisch voranschreiten, unbeeindruckt von Strmen, die der Menschheit schwer zusetzen. Seien Sie versichert, dass die Gesegnete Schnheit Ihre Schritte fhren wird und dass die Himmlischen Heerscharen jede Ihrer Bemhungen um den Fortschritt des Glauben besttigen werden.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 2003 (160 BE)
An die Bah' der Welt
Innig geliebte Freunde,
1 Whrend der Fnfjahresplan in sein drittes Jahr eintritt, gewinnt er an Schwungkraft: Was im gerade zu Ende gegangenen Jahr erreicht wurde, bertrifft die Errungenschaften der zwlf Monate zuvor bei weitem. Diese Schwungkraft verdankt ihre Intensitt ebenso sehr der zunehmenden Stimmigkeit der einzelnen Elemente des Plans wie auch der antreibenden Wirkung des Geistes der Unruhe, der den ganzen Planeten umfngt.
2 Die Umstnde, die den Beginn dieses neuen administrativen Jahres begleiten, sind in ihrer Bedeutung zugleich kritisch, herausfordernd und au§erordentlich. Das vergangene Jahr durchzog von Anfang bis Ende eine Reihe von Krisen, die schlie§lich im Ausbruch des Krieges im Nahen Osten gipfelten. Was aus all dem erwchst, ist fr den Fortschritt der Gemeinde des Gr§ten Namens nicht weniger bedeutsam wie fr die Entwicklung einer zunehmend globalen Gesellschaft, die sich in den Wirren einer turbulenten Umbruchszeit befindet. Zeitpunkt, Ausma§ und Richtung dieses Umbruchs waren natrlich nicht vorhersehbar. Wie rasch hat sich doch der gegenwrtige Wandel in den Geschicken der Welt vollzogen! In dem sich daraus ergebenden Konflikt, in den so augenfllig jene Lnder verwickelt sind, in denen die Frhgeschichte des Glaubens Gestalt annahm, sehen wir eine erneute Erinnerung an Bah'u'llhs Warnung, dass "die Welt [...] aus dem Gleichgewicht geraten [ist] durch die Schwungkraft dieser gr§ten, dieser neuen Weltordnung". Dass die Ereignisse dieser Krise sich direkt in einem Gebiet abspielen, dem der Glaube ein so reiches Erbe verdankt, wie dem Irak, ist besonders beachtenswert.
3 Die Zerrissenheit, die hierdurch wie auch durch andere Zustnde in der Welt hervorgerufen wurde, deutet zum einen darauf hin, dass ein neues Kapitel aufgeschlagen wird in der Geschichte der hochgeschtzten aber so schmerzlich unterdrckten Bah'-Gemeinde eines Landes, in dem sich die Manifestation Gottes fr diesen Tag ein ganzes Jahrzehnt aufhielt. Zum anderen hat sie die Vorbereitungen auf die Neunte Internationale Tagung am Weltzentrum unseres Glaubens zunichte gemacht. Doch wie gro§ die Enttuschung hierber auch sein mag, es ist kein Anlass zur Bestrzung. Wenn der Gr§ere Plan Gottes Seinen Geringeren Plan beeintrchtigt, dann wird zweifellos die Vorsehung zu gegebener Zeit einen Weg zu gro§artigen Mglichkeiten erffnen, die Interessen Seiner glorreichen Sache voranzubringen.
4 Die Sorgen, ngste und Verwirrungen, welche dieser jngste Konflikt im Zuge der Entfaltung des Geringeren Friedens hervorgerufen hat, haben den Missmut und die Emprung angesichts der wiederkehrenden Krisen, die den Planeten aufrhren, noch verstrkt. Die ngste zahlreicher Menschen weltweit entladen sich nun ffentlich in wtenden Demonstrationen, die zu berwltigend sind, um ignoriert zu werden. Die Themen ihres Protests und die hervorgerufenen Emotionen tragen oftmals noch zu dem Chaos und der Verwirrung bei, die sie durch solche ffentlichen Bekundungen zu berwinden hoffen. Fr die Freunde Gottes gibt es eine unzweideutige Erklrung fr alles was da geschieht; sie mssen sich nur die Vision und die Prinzipien vergegenwrtigen, die der Glaube aufweist, wenn sie den Herausforderungen des Umsichgreifens von Elend und Schrecknissen wirkungsvoll begegnen wollen. Sie sollten sich bemhen, die betreffenden Lehren noch grndlicher zu verstehen, indem sie die Briefe Shoghi Effendis studieren, die in der "Weltordnung Bah'u'llhs" verffentlicht sind, insbesondere jene mit der berschrift "Das Ziel: die neue Weltordnung", "Amerika und der Gr§te Friede" und "Die Entfaltung der Weltkultur".
5 Whrend die Welt ihren tumultartigen Kurs fortsetzt, hat der Fnfjahresplan ein Leistungsvermgen erreicht, das unsere Gemeinde befhigt, mit Riesenschritten auf ihr Hauptziel, nmlich den Prozess des Beitritts in Scharen voranzubringen, hin zu bewegen. Die Einzelheiten dieses so ermutigenden Standes der Angelegenheiten des Glaubens auf allen fnf Kontinenten sind bereits in unserem Brief vom 17. Januar dargelegt worden; wir laden Sie ein, ihn eingehender zu studieren. Nur einige Schlsselelemente sollen hier herausgestellt werden: In 179 Lndern ist die Aufteilung in Cluster abgeschlossen; es gibt etwa 17.000 dieser Keimzellen der Ausbreitung. Beratungstreffen auf Cluster-Ebene sind zu einem kraftvollen Mittel geworden, um ber Institutionen und Ortschaften hinaus Einheit im Denken und Handeln herzustellen; in einem Geist gegenseitiger Untersttzung liefern sie wirkungsvolle Anregungen fr Initiativen von Institutionen und Einzelnen. Noch deutlicher als zuvor hat der Institutsprozess seinen Einfluss als treibende Kraft fr Ausbreitung und Festigung bewiesen. Die Kernaktivitten des Planes haben ein Ausma§ erreicht, welches das Ma§ des vergangenen Jahres weit bersteigt. Als ein Ergebnis sind nun weltweit immer mehr Freunde aktiv am Lehren und an der Verwaltungsarbeit beteiligt und zeigen jenen ansteckenden Geist der Zuversicht, der den Enthusiasmus ihrer Bemhungen nhrt. Jugendliche und Kinder werden systematischer in die Programme der Gemeinde eingebunden, und Nicht-Bah' nehmen zahlreicher an Studienkreisen, Andachtsversammlungen und Kinderklassen teil. Es ist in der Tat ermutigend zu sehen, wie sich in der kurzen Zeit seit Beginn des Planes diese drei Kernaktivitten, die zuvor in vielen Gemeinden nur sporadisch stattfanden, vervielfacht haben und zu festen Bestandteilen des Gemeindelebens geworden sind. Dies ist also die Momentaufnahme einer Weltgemeinde, konzentriert und in Bewegung wie nie zuvor.
6 Whrend dieses Muster des Wachstums in der Ausfhrung des Planes fester verankert wurde, vollzogen sich im vergangenen Jahr noch andere wichtige Entwicklungen. Auf dem Feld der Au§enbeziehungen waren die Einrichtungen der Internationalen Bah'-Gemeinde an Aktivitten beteiligt, zu zahlreich und vielfltig, um es hier beschreiben zu knnen; dennoch waren die Auswirkungen insgesamt zu eindrucksvoll, um sie hier gnzlich unerwhnt zu lassen. Hhepunkt dieser Aktivitten war die Botschaft, die wir im letzten April an die religisen Fhrer der Welt gerichtet haben. Dies brachte einen neuen Impuls fr das Vorgehen der Bah'-Gemeinde, um die Aufmerksamkeit der einflussreichsten Teile der Gesellschaft auf solche Themen zu lenken, die fr die Sicherung des Friedens in der Welt von entscheidender Bedeutung sind. Durch die Koordination seitens des Bros fr
ffentlichkeitsarbeit der Internationalen Bah'-Gemeinde und die unverzgliche Ausfhrung seitens der Nationalen Geistigen Rte wurde die Botschaft in kurzer Zeit an die hchsten Wrdentrger und weiteren Ebenen religiser Gemeinschaften weltweit verteilt. Der Zweck der Initiative besteht darin, die Aufmerksamkeit aller Betroffenen auf die dringende Notwendigkeit zu lenken, dass sich die Fhrung der Religionen mit dem Problem religiser Vorurteile befasst, welches zu einer zunehmend gr§eren Gefahr fr das menschliche Wohlergehen wird. Die unmittelbare Reaktion zahlreicher Empfnger deutet darauf hin, dass die Botschaft ernst genommen wird und sie an einigen Orten den interreligisen Aktivitten sogar neue Perspektiven verleiht.
7 Auf dem Gebiet sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung wurde ein Tempo erreicht, welches den Ergebnissen institutioneller wie individueller Anstrengungen, ob auf die innere Entwicklung der Gemeinde oder auf die Zusammenarbeit der Gemeinde mit anderen gerichtet, immer tiefer seinen Stempel aufdrckt. Das Bro fr soziale und wirtschaftliche Entwicklung berichtet, dass im zweiten Jahr des Planes acht neue Bah'-inspirierte Einrichtungen ins Leben gerufen wurden, die auf so unterschiedlichen Gebieten wie der Frderung der Frauen, Gesundheit, Landwirtschaft, Kindererziehung und Strkung der Jugend ttig sind.
8 Im Heiligen Land wurde die englische bersetzung des als Javhiru'l-Asrr bekannten arabischen Sendschreibens Bah'u'llhs unter dem Titel "Gems of Divine Mysteries" verffentlicht. Die Restaurierung der Zelle Bah'u'llhs im Gefngnis von 'Akk wurde abgeschlossen und die Arbeit an dem restlichen oberen Stockwerk im Bereich der Gefngniszelle begonnen. Von der kommenden Pilgersaison an, die im Oktober 2003 beginnt, wird die Zahl der Pilger in jeder Gruppe von 150 auf 200 erhht.
9 Des Weiteren waren die Bemhungen um die Entfaltung der Institutionen am Weltzentrum besonders deutlich in der anhaltenden Entwicklung der Institution der Huqqu'llh unter der herausragenden Fhrung des Treuhnders, der Hand der Sache Gottes 'Al-Muhammad Varq, sichtbar. Durch sein weises Handeln und stndiges Bemhen hat Dr. Varq die Unterweisung der Freunde allerorten hinsichtlich des Gesetzes der Huqqu'llh angeregt. In den zehn Jahren seitdem dieses Gesetz weltweite Anwendung gefunden hat, wurde ein Netzwerk nationaler und regionaler Treuhndermter geschaffen, das den Dienst einer wachsenden Zahl von Treuhndern und Bevollmchtigten koordiniert und anleitet. Die Kenntnis dieses bedeutenden Gesetzes hat sich weithin verbreitet, und auf allen Kontinenten folgen ihm die Freunde mit einem Geist der Hingabe, der, wie der Treuhnder hofft, jene berhren wird, die noch nicht an den verhei§enen Segnungen teilhaben, welche die Befolgung dieses Gesetzes mit sich bringt.
10 In den annhernd zwei Jahren seitdem wir bekannt gegeben haben, dass die angemessene Instandhaltung der Gebude und Grten am Weltzentrum besonderer finanzieller Untersttzung bedarf, wurde der Weltzentrum-Stiftungsfonds eingerichtet. Die Beitrge haben noch nicht die Hhe des jhrlichen Bedarfs erreicht. Wir fhlten uns jedoch verpflichtet, fnf Millionen Dollar der eingegangenen Spenden als zweckgebundenen Fonds fr den Grundstock eines Anlagevermgens vorzusehen, dessen Ertrge dem ursprnglichen Zweck dienen sollen. Hierfr haben wir Mittel aus dem Internationalen BahÕ-Fonds herangezogen, um zur Deckung der notwendigen Ausgaben beizutragen, wobei Aktivitten auf anderen Gebieten, die andernfalls durchgefhrt worden wren, aufgeschoben wurden.
11 Mit gro§er Freude geben wir bekannt, dass Architekten und Konstrukteure aus aller Welt dem Aufruf des Nationalen Geistigen Rates von Chile gefolgt sind und 185 Entwrfe fr den Muttertempel Sdamerikas, der in Santiago errichtet werden soll, eingereicht haben. Zu gegebener Zeit wird die Entscheidung bekannt gegeben.
12 Liebe Freunde: Erfreut ber die weit und breit deutlich sichtbaren Anzeichen des Fortschritts vertrauen wir auf die fortdauernden Besttigungen unseres Hchsten Herrn fr Ihre ergebenen Bemhungen im Rahmen des Fnfjahresplanes Ð eines Planes, der den Erfordernissen dieser Zeit entsprechend angelegt ist. Mge Ihre Beharrlichkeit bei seiner Umsetzung jene noch gezgelten Krfte freisetzen, die durch die Gnade und Gunst der Abh-Schnheit in mchtigen Schben den Prozess des Beitritts in Scharen in jedem Land voranbringen knnen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 2002 (159 BE)
An die Bah' der Welt
Innig geliebte Freunde,
der Ansturm der Ereignisse innerhalb wie au§erhalb des Glaubens zu Beginn der Fnften Epoche des Gestaltenden Zeitalters bietet ein Ehrfurcht einfl§endes Schauspiel. Innerhalb der Sache hinterlie§ die historische Bedeutung der Ereignisse im Mai vergangenen Jahres, mit denen die Vollendung der Gebude auf dem Berg Karmel vollzogen wurde, einen tiefen Eindruck, wurde doch deren Wirkung durch Satellitenbertragungen und durch die bisher umfassendste Medienberichterstattung, die je einem Bah'-Ereignis zuteil wurde, unmittelbar auf der ganzen Erde verbreitet. Indem die jngsten Zeugnisse der sichtbaren Entfaltung der Tafel vom Karmel in atemberaubendem Glanz vor den Augen der Welt enthllt wurden, erstieg die Sache Bah'u'llhs in ihrem fortgesetzten Hervortreten aus der Verborgenheit neue Hhen. Ein unauslschlicher Eindruck wurde so in den Annalen dieser Sendung hinterlassen.
Dieser sichtbare Beweis fr die Lebenskraft, die unseren unaufhaltsamen Glauben beseelt, fand ihr Gegenstck in der Schubkraft der inneren Entwicklungen, die seit Beginn des Fnfjahresplanes zu Ridvn des vergangenen Jahres am Werk sind. Wir laden daher die bei den Nationaltagungen versammelten Abgeordneten und alle anderen Anhnger Bah'u'llhs in der ganzen Welt von Herzen ein, gemeinsam mit uns ber einige wenige besonders eindrucksvolle Hhepunkte in der Entfaltung des Planes whrend seines ersten Jahres nachzudenken - Hhepunkte, die zwangslufig die Herzen erfreuen und Vertrauen einfl§en in die unabsehbaren Mglichkeiten, welche die eingeschlagene Richtung des Planes in sich birgt.
In ihrem Eifer, den Erfordernissen des Planes Rechnung zu tragen, trafen sich vor und kurz nach Ridvn die Nationalen Geistigen Rte mit den Kontinentalen Beratern zu einer Reihe von Planungssitzungen. Diese Sitzungen bestimmten das Tempo fr einen energischen Start des Planes, gekennzeichnet durchÊ Schritte zur Entfaltung eines neuen Merkmals im Prozess des Beitritts in Scharen. In jeder nationalen Gemeinde begannen die Bah'-Institutionen damit, sich der Aufgabe einer systematischen geographischen Aufteilung ihres Landes anzunehmen mit dem Ziel, es in Regionalbereiche einzuteilen, wobei Gr§e und Zusammensetzung jedes Regionalbereichs die Durchfhrung von Aktivitten zum Zwecke des Wachstums und der Entwicklung zulassen. Eine solche Aufteilung, wie sie bereits aus etwa 150 Lndern berichtet wird, ermglicht es, ein gut durchdachtes Schema der Ausbreitung und Festigung in die Tat umzusetzen. Dies schafft auch eine Perspektive oder Vision systematischen Wachstums, die von Regionalbereich zu Regionalbereich ber das ganze Land hin aufrechterhalten werden kann. Gem§ dieser Perspektive werden noch unerschlossene Regionalbereiche, so wie die unerschlossenen Gebiete frherer Kampagnen, zu Zielen fr Inlandspioniere, whrend sich bereits erschlossene Regionalbereiche auf ihre interne Entwicklung konzentrieren, die durch die drei sich gegenseitig strkendenÊ Beteiligten des Planes in Gang gesetzt wird: den Einzelnen, die Institutionen und die Gemeinde.
Es ist u§erst ermutigend zu beobachten, dass der Fortschritt dieser Arbeit durch den Institutsprozess, der im vergangenen Jahr in vielen Lndern durch Kampagnen zur Erhhung der Anzahl ausgebildeter Tutoren betrchtlich gestrkt wurde, mit Tatkraft erfllt wird. Wo ein Trainingsinstitut gut etabliert und durchgngig ttig ist, haben sich die drei Kernaktivitten - Studienkreise, Andachtsversammlungen und Kinderklassen - relativ mhelos vervielfacht. Tatschlich ist diesen Aktivitten dadurch eine neue Dimension verliehen worden, dass sie auf Einladung von Bah' verstrkt von Interessenten besucht wurden, was im Ergebnis zu neuen Erklrungen gefhrt hat. Hier zeigt sich zweifellos eine vielversprechende Richtung fr die Lehrarbeit. Diese Kernaktivitten, die zu Beginn hauptschlich zum Nutzen der Glubigen selbst entwickelt wurden, werden auf natrliche Weise zu Pforten fr den Beitritt in Scharen. Indem Studienkreise, Andachtsversammlungen und Kinderklassen in Regionalbereichen miteinander kombiniert wurden, ist ein Modell aufeinander abgestimmter Ttigkeitsstrnge geschaffen worden, das bereits willkommene Ergebnisse zeitigt. Eine weltweite Anwendung dieses Modells, dessen sind wir sicher, birgt in sich unermessliche Mglichkeiten fr den Fortschritt der Sache in den kommenden Jahren.
Diese mitrei§enden Aussichten wurden zu erheblichem Teil durch die gewaltige Energie ermglicht, die das Internationale Lehrzentrum darauf verwandte, in der Weltgemeinde das Verstndnis fr systematisches Wachstum zu strken. Das Lehrzentrum machte sich die krzlich begonnene neue Amtszeit der Hilfsamtsmitglieder zunutze, indem es zu sechzehn regionalen Orientierungskonferenzen aufrief, die in den letzten Monaten des Jahres abgehalten wurden. Zu jeder Konferenz entsandte es jeweils zwei seiner Mitglieder. Diese Konferenzen, an denen bis auf ganz wenige alle Hilfsamtsmitglieder der Welt teilnahmen, konzentrierten sich auf das Thema "Trainings-Institute und systematisches Wachstum" und vermittelten den Teilnehmern eine Flle von Informationen, die durch ihre unermdliche Arbeit das gesamte Gefge der Gemeinde durchdringen werden.
Eine so reich ausgestattete, so erfahrene und auf einen gttlich inspirierten Plan zum Handeln ausgerichtete Gemeinde schaut nach au§en auf eine Welt, deren Bewohner seit den Ereignissen im Heiligen Land im Mai 2001 noch tiefer in einen Sumpf vielfacher Verirrungen gesunken sind. Und dennoch, gerade unter diesen anscheinend unwirtlichen Bedingungen ist die Sache dazu ausersehen voranzuschreiten und zu gedeihen. The Summons of the Lord of Hosts1 , der krzlich verffentlichte Band mit der englischen bersetzung des vollstndigen Textes der Sendschreiben Bah'u'llhs an die Knige und Herrscher der Welt, kommt als eine passende Erinnerung an die tragischen Folgen der Missachtung Seiner Warnungen vor Ungerechtigkeit, Tyrannei und Korruption. Die gewaltsamen Erschtterungen, die das Bewusstsein der Menschen berall belasten, unterstreichen die Dringlichkeit des Heilmittels, das Er verschrieben hat. Wir, die verstreuten Scharen Seiner treuen Diener, sind somit erneut an einem Zeitpunkt unwiderstehlicher Gelegenheiten angekommen - Gelegenheiten, Seine Sache zu lehren, Sein wundersames System zu errichten und in aufopferungsvoller Weise die dringend bentigten materiellen Mittel bereitzustellen, von denen der Fortschritt und die Ausfhrung geistiger Ttigkeiten zwangslufig abhngig sind.
Unsere unausweichliche Aufgabe besteht darin, die gegenwrtige Verwirrung ohne Angst und Zgern zu nutzen, um die verwandelnde Kraft der einen Botschaft zu verbreiten und zu demonstrieren, die alleine den Frieden der Welt sichern kann. Hat uns die Gesegnete Schnheit nicht mit machtvollen Worten befhigt und ermutigt? "Lasst nicht die Geschehnisse der Welt euch betrben," rt Er uns auf liebevolle Weise. "Ich schwre bei Gott," fhrt Er fort, "Das Meer der Freude sehnt sich danach, in eure Gegenwart zu gelangen, denn alles Gute wurde fr euch erschaffen und wird euch den Notwendigkeiten der Zeiten entsprechend offenbart werden."
Daher eilt, unbeeintrchtigt von jedweden Zweifeln und ungehindert von jeglichen Hindernissen, voran -Ê mit dem Plan in der Hand.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
DAS UNIVERSALE HAUS DER GERECHTIGKEIT
Ridvn 2001 (158 BE)
An die BahÕ der Welt
Innig geliebte Freunde,
freudigen Herzens und mit gro§en Erwartungen nhern wir uns den Ridvn-Tagen zu einer Zeitwende, da eine neue Geisteshaltung bei uns allen erkennbar ist. berall in unserer Weltgemeinde gibt es ein verstrktes Bewusstsein fr die Bedeutung von Prozessen, die Notwendigkeit der Planung und die Bedeutung systematischen Handelns bei der Frderung des Wachstums und der Entwicklung menschlichen Potentials; durch sie wird die Verbreitung des Glaubens fortgesetzt und die Festigung sichergestellt. Ein klares Verstndnis dieser Voraussetzungen fr den Fortschritt kann nicht berbewertet werden; genauso wenig kann berschtzt werden, wie wichtig es ist, sie durch ein gut durchdachtes Training aufrechtzuerhalten. Es ist daher von gr§ter Bedeutung fr uns, dass unsere Gemeinde jetzt ein solches Bewusstseinsstadium erreicht hat. Wir sind der Gesegneten Schnheit zutiefst dankbar, dass wir dies erkennen und ganz zu Beginn des weltweiten Unternehmens, das an diesen Festtagen in Gang gesetzt wird, freudig begr§en knnen.
Die durch dieses Bewusstsein erzeugte Willenskraft kennzeichnete auch die Konferenz der Kontinentalen Berater und der Mitglieder ihrer Hilfsmter, die sich im Januar dieses Jahres im Heiligen Land versammelt hatten. Dieses Ereignis war so aufschlussreich, dass es den Eintritt der Sache Gottes in eine neue Epoche, die fnfte ihres Gestaltenden Zeitalters, ankndigte. Bei dieser historischen Versammlung kam eine so frische Lebenskraft zum Vorschein, dass sie als ein Zeichen verbesserter Qualitt der Aktivitten in der gesamten Gemeinde erkannt wurde. Das Streben der Freunde im vergangenen Jahr, die wesentlichen Vorbedingungen fr den Fortschritt des Prozesses des Beitritts in Scharen zu schaffen, besttigt diese Beobachtung. Auf diese Weise wurde der Weg fr den Fnfjahresplan geebnet, das erste Unternehmen in der Fnften Epoche.
Nachdem im vorausgegangenen Vierjahresplan mehr als 300 Trainings-Institute entstanden waren, verstrkte noch der Zwlfmonateplan diese beachtlichen Bemhungen und erfllte so seinen Zweck. Darber hinaus erlangte er dadurch Bedeutung, dass Institutionen und Einzelne u§erst positiv auf den Ruf antworteten, der geistigen Erziehung der Kinder und der Einbindung der Junioren in das Gemeindeleben gr§ere Beachtung zu schenken. Die Ausbildung von Kinderklassenlehrern und die Einbeziehung der Junioren in den Institutsprozess sind in einer Reihe von Lndern zu einem regelm§igen Bestandteil von BahÕ-Aktivitten geworden. Trotz seiner Krze gewann der Zwlfmonateplan auch ber die ihm ausdrcklich zugewiesenen Ziele hinaus an Bedeutung. Der Plan wurde zu einem dynamischen Bindeglied zwischen einer hchst ereignisreichen Epoche der BahÕ-Geschichte und den besonders vielversprechenden Aussichten einer neuen Epoche, fr die seine Errungenschaften die Gemeinde so gut vorbereitet haben. Er hat sich unseren Annalen auch durch die dauerhaften Auswirkungen der Aktivitten des Glaubens am Ende des 20. Jahrhunderts eingeprgt. ber dieses Jahrhundert sollte jeder BahÕ nachdenken, der sich bemht, die turbulenten Krfte, die das Leben des Planeten beeinflussen, und die in der Sache selbst ablaufenden Prozesse in einer kritischen Phase der sozialen und geistigen Evolution der Menschheit zu verstehen. Als Hilfsmittel fr diese verdienstvolle Bestrebung wurde Century of Light (Jahrhundert des Lichts) - ein berblick ber das 20. Jahrhundert - auf unsere Veranlassung hin und unter unserer Aufsicht verfasst.
Whrend dieser einjhrigen Unternehmung rckten die diplomatischen Aktivitten des BahÕ-Glaubens bei mehreren Gelegenheiten besonders in den Vordergrund. Beachten Sie z.B., wie sich BahÕ-Vertreter an hervorragender Stelle im Mai, August und September an den Millenniums-Veranstaltungen beteiligten, die auf Drngen des Generalsekretrs der Vereinten Nationen durchgefhrt wurden. Die Auswirkungen einer so starken, deutlich sichtbaren Beteiligung der Internationalen BahÕ-Gemeinde an den Prozessen des Geringeren Friedens wird man erst im Laufe der Zeit richtig verstehen. Ein weiterer Hhepunkt war das kontinentale Kolloquium, das in Indien vom ãInstitut fr Studien zum Globalen WohlstandÒ organisiert wurde, einer unter der Schirmherrschaft der Internationalen BahÕ-Gemeinde ttigen neuen Einrichtung. An der Konferenz zum Thema ãWissenschaft, Religion und EntwicklungÒ nahmen fhrende Nicht-Regierungs-Organisationen aus Indien wie auch so angesehene Institutionen wie die UNESCO, UNICEF, WHO und die Weltbank teil. Im Oktober wurde der BahÕ World News Service (BWNS) (BahÕ-Weltnachrichtendienst) ins Internet gestellt, womit das BahÕ- und das Nicht-BahÕ-Publikum mit Nachrichten und Berichten ber Entwicklungen in der ganzen BahÕ-Welt versorgt werden soll.
ber die intensive Ttigkeit am BahÕ-Weltzentrum whrend des letzten Jahres wurden die Freunde schon weitgehend durch frhere Berichte informiert, die sich unter anderem auf solche Errungenschaften beziehen, wie den Einzug des Internationalen Lehrzentrums in seinen stndigen Sitz am Berge Karmel, die Konferenz der Kontinentalen Berater und der Mitglieder ihrer Hilfsmter im Heiligen Land im Januar dieses Jahres und die Fertigstellung der Projekte am Berge Karmel, die jetzt im Rahmen der Vorbereitungen auf die Einweihungsfeiern im Mai den letzten Schliff erhalten. Im Oktober vorigen Jahres wurden zum ersten Mal Pilger und Besucher im neuen, jetzt voll funktionsfhigen Empfangszentrum in Haifa begr§t. In Bahji wird die Verschnerung der heiligen Sttten durch die Entwicklung der Gartenanlagen bestndig weitergefhrt. Diese Bemhungen erhielten jetzt neuen Auftrieb; denn im vergangenen Jahr begann man mit dem neuen Projekt, im nrdlichen Teil des Gelndes, jenseits des Collins-Tores, ein Besucherzentrum zu erbauen. Die Fertigstellung ist fr die nchsten Monate vorgesehen, der Rohbau ist fertiggestellt und die Arbeiten gehen in allen Bereichen des Innenausbaus und der Gartengestaltung weiter. Die neue Einrichtung wird die Mglichkeiten des Weltzentrums verbessern, eine zunehmende Zahl von Pilgern, kurzfristigen BahÕ-Besuchern und besonderen Gsten zu empfangen.
Zum Abschluss dieser Jahresbersicht freuen wir uns, Ihnen mitteilen zu knnen, dass der Nationale Geistige Rat der BahÕ von Indonesien nach einer Unterbrechung von fast drei Jahrzehnten am letzten Ridvn bei der Nationaltagung in Jakarta wieder gebildet wurde. Ein im August 1962 ausgesprochenes Verbot fr alle BahÕ-Aktivitten hatte die Ttigkeit der indonesischen BahÕ whrend dieser Zeit stark eingeschrnkt, aber sie blieben standhaft und verhielten sich in dieser langen Leidenszeit weise, bis vernderte Umstnde in diesem Land zur Aufhebung des Verbotes fhrten. Knnen wir da nicht zu hoffen wagen, dass ein hnlich erfreulicher Bericht ber unsere heimgesuchten Glaubensbrder in Iran, gypten und anderen Lndern nicht mehr zu lange auf sich warten lsst?
Liebe Freunde, in zwei Jahrzehnten wird die BahÕ-Welt den hundertsten Jahrestag des Beginns des Gestaltenden Zeitalters feiern. Heute schauen wir auf den Anbruch jenes Zeitalters aus dem Blickwinkel von Errungenschaften, die zu Beginn kaum vorstellbar waren. Vor uns ffnen sich Horizonte, die die Gemeinde in der kurzen Zeit, die uns von der Jahrhundertfeier trennt, dringend zu noch gr§eren Leistungen aufrufen. Diese Hhen knnen und mssen erreicht werden. Wir rufen die Freunde in der ganzen Welt auf, dem Fnfjahresplan ihre ungeteilte und nachhaltige Aufmerksamkeit zu schenken, ist er doch dazu bestimmt, dieser Herausforderung gerecht zu werden. Er bildet die erste einer Reihe von Kampagnen, die in diesen zwanzig Jahren durchgefhrt werden sollen. Dieser Plan ist die nchste Phase und hat zum Ziel, einen beachtlichen Fortschritt bei dem Prozess des Beitritts in Scharen zu erreichen. Er erfordert eine Beschleunigung dieses lebenswichtigen Prozesses und legt darber hinaus den Nachdruck darauf, dass seitens der drei Beteiligten, des Einzelnen, der Institutionen und der Gemeinde, das systematische Bemhen kontinuierlich erfolgt.
Es ist nicht ntig, ausfhrlich auf die Erfordernisse des Planes einzugehen, denn sie wurden in der Botschaft an die im Heiligen Land versammelten Berater dargelegt und anschlie§end allen Nationalen Geistigen Rten mitgeteilt. Schon bald nach ihrer Konferenz begannen die Berater, mit den Nationalen Rten ber die Ausfhrung des Planes in ihren Amtsbereichen zu beraten. Die Richtung des Planes ist daher den Freunden berall bekannt, zumal regionale und rtliche Vorbereitungen zur Verfolgung seines Hauptziels bereits im Gang sind. Es hat sich inzwischen ein allgemeines Bewusstsein gebildet, dass man sich darum bemhen muss, dass der Glaube in den einzelnen Lndern in zunehmend mehr Regionen immer tiefer vordringt. So wird man zum Beispiel, wo es die Umstnde erlauben, benachbarte Gemeinden dazu aufrufen, sich an intensiven Wachstumsprogrammen zu beteiligen. Ein anderes Vorgehen erfordert die planm§ige Erffnung neuer Gebiete, fr die Inlandspioniere sich mit der gleichen Hingabe erheben mssen, die jene beseelte, die sich in frheren Zeiten weit und breit verstreuten, um unerschlossene Gebiete quer durch Kontinente und Ozeane zu erffnen. Kurz: der Prozess innerhalb dieses gttlich gefhrten Plans wird sich erweitern, wenn weitere Ma§nahmen schrittweise eingefhrt und systematisch integriert werden.
Ein besonderes Kennzeichen der Fnften Epoche wird die Bereicherung des Andachtslebens der Gemeinde durch den Bau nationaler Huser der Andacht sein, je nach dem, wie es die Umstnde in den nationalen Gemeinden zulassen. Der Zeitplan fr diese Projekte wird vom Universalen Haus der Gerechtigkeit unter Bercksichtigung des Fortschritts beim Prozess des Beitritts in Scharen in den einzelnen Lndern festgelegt werden. Diese Entwicklung wird sich in aufeinanderfolgenden Phasen von `AbduÕl-Bahs Gttlichem Plan fortsetzen. Unmittelbar nach der Fertigstellung des Muttertempels des Westens begann der Hter mit einem Plan zum Bau von Kontinentalen Husern der Andacht. Die ersten waren damals die MashriquÕl-Adhkr in Kampala, Sydney und Frankfurt, die in Erfllung der Ziele des Zehnjahresplanes gebaut wurden. Das Universale Haus der Gerechtigkeit verfolgte mit dem Bau der Tempel in Panama City, Apia und New Delhi dieselbe Linie. Diese kontinentale Phase ist aber noch zu vervollstndigen: Ein weiteres Gebude muss noch errichtet werden. Mit tiefer Dankbarkeit und Freude verknden wir in diesem verhei§ungsvollen Augenblick die Entscheidung, dieses letzte Projekt in Angriff zu nehmen. Whrend des Fnfjahresplans wird mit dem Bau des Muttertempels von Sdamerika in Santiago, Chile, begonnen und damit ein von Shoghi Effendi klar ausgesprochener Wunsch erfllt.
Es ist nun an der Zeit, weitere Schritte am Weltzentrum zu unternehmen, um die Funktionen der Institutionen mit Sitz in den neuen Gebuden am Bogen zu entwickeln. Nach beachtlichen Fortschritten des Internationalen Lehrzentrums wird man jetzt besondere Aufmerksamkeit darauf verwenden, die Arbeit des Zentrums fr das Studium der Texte zu organisieren. Die bersetzung weiterer Heiliger Texte ins Englische wird dabei von besonderer Bedeutung sein. Die Aufgabe dieser Institution ist es, das Universale Haus der Gerechtigkeit dabei zu untersttzen, die Heiligen Schriften zu Rate zu ziehen und bersetzungen und Kommentare zu den autoritativen Texten des Glaubens zu verfassen. Darber hinaus wird man sich im Heiligen Land stndig darum bemhen, es zu ermglichen, dass die Anzahl der Pilger und Besucher am BahÕ-Weltzentrum weiter ansteigen kann.
Vor fnf Jahren kndigten wir in unserer Ridvn-Botschaft eine Gro§veranstaltung am Weltzentrum an, welche aus Anlass der Fertigstellung der Projekte am Berg Karmel und der Erffnung der Terrassen am Schrein des Bb fr die
ffentlichkeit stattfinden wird. Dieser Augenblick ist nun gekommen, und wir freuen uns in der Erwartung, Freunde aus eigentlich allen Lndern bei einem Programm zu begr§en, das sich ber fnf Tage vom 21. bis zum 25. Mai erstrecken wird. Wir sind auch glcklich mitteilen zu knnen, dass Vorbereitungen getroffen werden, um die BahÕ-Welt durch Live-bertragungen im World Wide Web und per Satellit an den Veranstaltungen teilnehmen zu lassen. Informationen darber folgen noch. Whrend das Weltzentrum sich hierauf konzentriert, wird auch die Erwartung der Menschen in Haifa immer gr§er, wo die stdtischen Behrden ein Buch mit dem Titel: BahÕ Shrine and Gardens on Mount Carmel, Haifa, Israel: A Visual Journey verffentlichen wollen, das gleichzeitig mit den Veranstaltungen erscheinen soll. Ferner betreibt die Postbehrde von Israel den Plan, zur gleichen Zeit eine Gedenkmarke herauszugeben, welche die Terrassen darstellt. Die Bedeutung des Ereignisses liegt im Wesentlichen darin, dass es uns erlaubt innezuhalten, um die beachtliche Wegstrecke zu berblicken, die der Glaube in seiner Entwicklung im 20. Jahrhundert zurckgelegt hat. Es ist auch an der Zeit, die knftigen Auswirkungen dieser gewaltigen Leistungen zu bedenken, die durch die Errichtung der imposanten Bauwerke auf Gottes heiligem Berge symbolisiert werden Ð Bauwerke, die die geistigen und administrativen Zentren unseres Glaubens den Blicken der Welt ffnen.
Whrend unsere Gemeinde sich dieser begeisternden Betrachtungen erfreut, mge jedes Mitglied bedenken, dass wir keine Zeit haben, uns auf Lorbeeren auszuruhen. Die Menschheit befindet sich in einer so verzweifelten Lage, dass wir keinen Augenblick zgern drfen, das Brot des Lebens zu berreichen, das in unserer Zeit vom Himmel kam. Dulden Sie daher keinen Aufschub, den erfolgversprechenden Prozess voranzutreiben, wenn es darum geht, alle jene, die nach der Wahrheit drsten, zu der Festtafel des Herrn der Heerscharen zu fhren.
Mge Er, der ber das Schicksal Seines gttlichen Systems wacht, jede Bemhung fhren, lenken und besttigen, die Sie unternehmen, um die vor Ihnen liegenden drngenden Aufgaben zu bewltigen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Bah'-Weltzentrum
Ridvn 2000 (157 BE)
An die Bah' der Welt
Innig geliebte Freunde,
1. Wir verbeugen uns in Dankbarkeit vor dem Herrn der Heerscharen und unsere Herzen flie§en ber vor Freude, da wir Zeuge dessen sind, welch wunderbaren Unterschied die vier Jahre seit dem Beginn des globalen Planes bewirkt haben, der nun an diesem Fest des Glanzes abgeschlossen wird. So deutlich ist der in dieser Zeit erreichte Fortschritt, dass unsere Weltgemeinde Hhepunkte erreicht hat, von denen aus neue leuchtende Horizonte fr ihre knftigen gro§en Errungenschaften klar erkennbar sind.
2. Der zahlenm§ige Zuwachs ergab sich hauptschlich aus einer entscheidenden Qualittssteigerung. Die Kultur der Bah'-Gemeinde hat einen Wandel erlebt. Dieser Wandel ist erkennbar an erweiterten Fhigkeiten, der Methodik zielgerichteten Handelns und der daraus resultierenden gewachsenen Zuversicht der drei am Plan beteiligten Ebenen - dem Einzelnen, den Institutionen und der rtlichen Gemeinde. Dies ist so, weil die Freunde sich nachhaltiger damit befassten ihre Kenntnis der gttlichen Lehren zu vertiefen und weil sie viel - und dies systematischer als zuvor - darber gelernt haben, wie diese bei der Verbreitung der Sache Gottes, bei individuellen und gemeinschaftlichen Aktivitten und bei der Zusammenarbeit mit ihren Nachbarn angewandt werden knnen. Mit einem Wort, sie begaben sich auf einen anwendungsorientierten Lernprozess, von dem aus zielgerichtetes Handeln verfolgt wurde. Die treibende Kraft dieses Wandels war das System der Bah'-Institute, die in der ganzen Welt mit gro§er Geschwindigkeit errichtet wurden - eine Leistung, die sich auf dem Gebiet der Ausbreitung und Festigung als das gr§te Vermchtnis des Vier-Jahres-Planes qualifizierte.
3. Durch die gesteigerte Befhigung der Einzelnen den Glauben zu lehren, was sich in dem neuen Schwung individueller Initiativen zeigt; durch die verbesserte Fhigkeit der Geistigen Rte, Regionaler Rte und Ausschsse, die Bemhungen der Freunde zu leiten; durch die Einfhrung neuer Denk- und Handlungsmuster, die das gemeinschaftliche Verhalten der rtlichen Gemeinden beeinflusste - in all diesen Beziehungen bewies das System der Bah'-Institute seine Unverzichtbarkeit als ein Motor im Prozess des Beitritts in Scharen. Viele Institute haben ihre Fhigkeit vergr§ert, weite Regionen mit ihren Programmen zu versorgen, indem sie ihr Wirkungsfeld durch rtliche Studienkreise erweiterten. So hat zum Beispiel die Mongolei 106 Studienkreise eingerichtet und verzeichnete als Ergebnis einen beachtlichen Zuwachs an neuen Glubigen. Gleichzeitig zu derartigen Entwicklungen richteten die Mitglieder unserer weltweiten Gemeinschaft mehr Aufmerksamkeit darauf, auf die Macht des Gebets zu vertrauen, ber das heilige Wort Gottes zu meditieren und die geistigen Wohltaten aus der Teilnahme an Andachten zu beziehen. Durch das Zusammenwirken dieser Elemente einer intensivierten Transformation des Einzelnen und der Gemeinschaft wchst tatschlich die Gr§e der Gemeinde. Obgleich die Zuwachsrate neuer Glubiger bis jetzt nur geringfgig die der vergangenen Jahre bertraf, ist es doch ungemein erfreulich zu sehen, dass diese Zunahme geographisch weit gestreut ist, immer gr§ere Teile der Gemeinde engagiert und erfolgreich Neuerklrte in das Leben der Sache Gottes integriert.
4. Ein so gesunder und vielversprechender Zustand des Glaubens verdankt unermesslich viel der Institution der Berater; ihrem beratenden Einfluss, ihrer Rolle in der Zusammenarbeit und ihrer praktischen Arbeit. Die Zahl der Berater wurde im Hinblick auf die Errichtung und Funktion der Institute vergr§ert, was den rechtzeitig gegebenen Ansporn durch ein pulsierendes und immer wachsames Internationales Lehrzentrum widerspiegelte.
5. Das zentrale Thema des Vier-Jahres-Planes - der Fortschritt beim Prozess des Beitritts in Scharen - erzeugte ein hohes Ma§ an Integration des Denkens und Handelns. Es konzentrierte die Aufmerksamkeit auf eine bedeutende Entwicklungsstufe in der Evolution der Bah'-Gemeinde, die whrend des Gestaltenden Zeitalter erlangt werden muss; denn ehe nicht in hohem Ma§e fr den Beitritt von Scharen gesorgt wird, werden die Bedingungen nicht reif sein fr Massenerklrungen, jenem Durchbruch, den Shoghi Effendi in seinen Schriften verhei§t. Der thematische Brennpunkt des Planes erzeugte Auswirkungen auf alle Arten von Bah'-Aktivitten; er bentigte eine Klarheit des Verstndnisses, die systematische und strategische Planung als Voraussetzung fr individuelles und gemeinschaftliches Handeln mglich machte. Die Mitglieder der Gemeinde begannen allmhlich zu begreifen, wie Systematisierung die Prozesse des Wachstums und der Entwicklung ermglicht. Dieser Aufschwung des Bewusstseins war ein gewaltiger Schritt zu einem Anstieg der Lehraktivitten und zur Vernderung der Gemeindekultur.
6. Die gesamten Aspekte des Themas wurden bei den Bemhungen zur Planung, zum Aufbau institutioneller Kapazitt und zur Entwicklung menschlicher Ressourcen deutlich. Die Verbindungslinien zwischen ihnen knnen vom Beginn des Planes bis zu seinem Ende verfolgt werden. Die Konferenz der Kontinentalen Beratermter im Dezember 1995 im Heiligen Land bildete den Anfang. Dort wurden die Berater in die besonderen Merkmale des Planes eingefhrt. Danach wurde mit den Nationalen Geistigen Rten in nationalen Planungssitzungen hierber beraten; die Beratungen wurden auf regionaler Ebene fortgesetzt, bei denen dann Hilfsamtsmitglieder,
rtliche Geistige Rte und ihre Ausschsse beteiligt waren. So wurden Elemente der Bah'-Administration in den Planungsprozess einbezogen. Sie gelangten darber hinaus zur Stufe der Umsetzung, auf der die institutionelle Kapazitt geschaffen werden musste, um mit dem Beitritt in Scharen umgehen zu knnen. In diesem Zusammenhang wurden zwei wichtige Ma§nahmen ergriffen: Eine war die Errichtung von Bah'-Instituten; die andere war die formelle Errichtung und weit verbreitete Einfhrung von Regionalen Bah'-Rten. Sie sind administrative Einrichtungen zwischen der rtlichen und der nationalen Ebene, um die administrativen Fhigkeiten solcher Gemeinden zu strken, in denen die zunehmend komplexen Angelegenheiten, vor die sich die Nationalen Geistigen Rte gestellt sahen, diese Entwicklung erforderlich machten. Von gleicher Bedeutung fr die Verbindung der wesentlichen Elemente des Prozesses waren die fr die Arbeit fr soziale und wirtschaftliche Entwicklung - einem entscheidenden Teil der Festigung - und fr auswrtige Angelegenheiten definierten Strategien. Diese werden es als einem lebenswichtigen Faktor dem Glauben ermglichen, die Folgen seines Hervortretens aus der Verborgenheit zu bewltigen. Die hieraus erzielten berwltigenden Ergebnisse aufzuzhlen, wrde den Rahmen dieser Seiten bei weitem sprengen. Wir fhlen uns jedoch bewegt, gewisse Glanzpunkte zu nennen, die das Ausma§ der Errungenschaften innerhalb des Plans illustrieren.
7. Im Heiligen Land wurde der Bau der Terrassen und der Gebude am Bogen mit der Gewissheit fortgesetzt, dass - wie angekndigt - der Termin zu ihrer Fertigstellung am Ende dieses gregorianischen Jahres eingehalten wird. Darber hinaus wird das Gebude in Haifa, das wir in unserer letzten Ridvn-Botschaft im Zusammenhang mit der Vergr§erung der Pilgergruppen erwhnten, zu diesem Ridvn bereit fr die Nutzung sein. Im selben Zusammenhang wurden Architektenplne fr in Bahj zu bauende Einrichtungen genehmigt, die dringend bentigt werden, um Pilger und andere Bah'- und Nicht-Bah'-Besucher unterzubringen. Die bersetzung der Texte fr den zu erwartenden neuen Band von Bah'u'llhs Schriften wurde fertiggestellt; seine Verffentlichung wird derzeit vorbereitet.
8. Fortschritte bei der Ausbreitung und Festigung waren auch auf noch nicht erwhnten Gebieten erkennbar: beim Pionieren, der Proklamation, der Verffentlichung von Literatur, dem Einsatz der Knste, der Bildung von Geistigen Rten und bei den Gesellschaften fr Bah'-Studien. Etwa 3.300 Glubige siedelten sich als Lang- und Kurzzeitpioniere international an. Dass viele Lnder, die normalerweise Pioniere erhalten, selbst Pioniere ins Ausland schickten, ist ein weiteres Anzeichen fr den Reifungsprozess von nationalen Gemeinden. Treu dem ihnen bertragenen Auftrag ragen die Gemeinden von Kanada und den Vereinigten Staaten durch die Zahl der Pioniere, die ihr Land verlie§en, besonders hervor. Dies gilt auch fr die viel gr§ere Anzahl von Reiselehrern, wobei die Jugend in bedeutsamer Weise vertreten war. Besonders beachtlich war auch die ermutigende Reaktion der Glubigen afrikanischen Ursprungs in den Vereinigten Staaten auf den Aufruf, als Bah'-Lehrer nach Afrika zu reisen.
9. Die Proklamation der Sache Gottes geschah durch vielfltige Aktionen, wobei ein weites Spektrum von Gelegenheiten als Anlass dienten - Jahrestage, Gedenktage, Diskussionsgruppen, Ausstellungen und hnliches. Hierdurch lernte eine gro§e Zahl von Menschen die Lehren des Glaubens kennen. Die Huser der Andacht waren magnetische Anziehungspunkte fr Besucher, die in zunehmender Zahl eintraten, besonders in Indien, wo im letzten Jahr etwa fnf Millionen Menschen begr§t wurden. Zu solchen Aktivitten kam noch die vielfltige Nutzung der Medien hinzu, um die Bah'-Botschaft zu bermitteln. In den Vereinigten Staaten gab es 60.000 Anfragen als Reaktion auf eine Medienkampagne, die vom Nationalen Lehrausschuss entworfen worden war. In der ganzen Welt verbreitete sich die Kenntnis ber den Glauben durch wohlwollende Artikel in den Druckmedien, die hufiger als bisher unaufgefordert erschienen. Es gab auch eine hnlich breitere Publizitt durch die Bereitschaft seitens Radio- und Fernsehstationen, regelm§ige Bah'-Programme aufzunehmen; dies war der Fall in Lndern wie der Demokratischen Republik des Kongo und Liberia. Solch gnstige Entwicklungen wurden gekrnt durch die unabhngige Wahl internationaler Medieneinrichtungen, den Schrein des Bb und die Terrassen als Standort eines Fernsehbeitrags aus dem Heiligen Land fr weltweite Medienprogramme zu nutzen, die das Kommen des Jahres 2000 feierten.
10. Die Einbeziehung der Kunst wurde zu einem wichtigen Faktor bei der Proklamation, dem Lehren, der Vertiefung und den Andachten der weltweiten Gemeinde. Die Knste zogen junge Leute an, die sie in ihren Lehr- und Vertiefungsaktivitten verwendeten, hauptschlich in den zahlreichen aktiven Drama- und Tanzworkshops in vielen Teilen der Welt. Aber der Schwung der Knste fhrte jenseits des Singens und Tanzens zu einem weiten Spektrum einfallsreicher Aktivitten, die den Menschen die Grundlagen der Sache Gottes vermittelte. Dort, wo Volkskunst eingesetzt wurde, besonders in Afrika, wurde die Lehrarbeit sehr aufgewertet. So wurde zum Beispiel in Ghana und Liberia ein Projekt "Licht der Einheit" gestartet, um die Knste beim Lehren zu frdern. In Indien verfolgte die "Communal Harmony Group" ein hnliches Ziel.
11. Hauptschlich auf Betreiben der Berater und mit Untersttzung des Kontinentalen Fonds wurde der bersetzung und Verffentlichung von Bah'-Literatur besonders in Afrika und Asien Aufschwung verliehen. Au§erdem erschien der Kitb-i-Aqdas in einer vollstndigen arabischen Ausgabe und in anderen Sprachen.
12. Obwohl die Beschrnkung der Bildung von
rtlichen Geistigen Rten auf den ersten Ridvntag, was seit 1997 gilt, die Zahl dieser Institutionen erwartungsgem§ absinken lie§, so war die Abnahme doch nicht erheblich. Seitdem blieb die Zahl konstant, und ein gesunder Prozess der Festigung hat stattgefunden. Acht neue Pfeiler des Universalen Hauses der Gerechtigkeit wurden errichtet, wodurch die Gesamtzahl von 181 Nationalen Geistigen Rten erreicht wurde.
13. Besonders erfreulich whrend dieser vier Jahre war der zunehmende Schwung, mit dem die Aktivitten der Bah'-Gelehrsamkeit mit ihrer lebenswichtigen Aufgabe voranschritten, die intellektuellen Grundlagen fr die Arbeit des Glaubens zu strken. Unschtzbare Ergebnisse waren zum einen die beeindruckende Erweiterung der Bah'-Literatur und zum zweiten die Verfassung verschiedener Dissertationen, die unterschiedliche Probleme unserer Zeit im Lichte der Bah'-Prinzipien untersuchten. Das Netzwerk der Gesellschaften fr Bah'-Studien, das in diesem Jahr seinen 25. Jahrestag begeht, konnte im Laufe des Planes fnf neue Schwestergesellschaften begr§en. Die auf diesem Feld des Dienstes sichtbare Vielfalt und Kreativitt zeigt sich darin, dass die erste Konferenz fr Bah'-Studien in Papua-Neuguinea abgehalten wurde und dass die japanische Gesellschaft in bahnbrechender Weise ihre Aufmerksamkeit auf die geistigen Ursprnge der traditionellen japanischen Gelehrsamkeit richtete.
14. Auf dem Gebiet der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung fand ein eindeutiger qualitativer Fortschritt statt, obgleich die Zahlen, die eine Zunahme der Projekte ausweisen, auch beeindruckend sind. Die jhrlich gemeldeten Aktivitten steigerten sich von etwa 1.350 zu Beginn des Planes auf mehr als 1.800 an seinem Ende. Zunehmend systematisches Vorgehen blieb das vorherrschende Kennzeichen bei dieser Arbeit whrend dieser Zeit. Um die Beratung ber die Prinzipien der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung und ihre Durchfhrung zu frdern, fhrte das Bro fr Soziale und Wirtschaftliche Entwicklung am Weltzentrum 13 regionale Seminare durch, an denen schtzungsweise 700 Vertreter aus 60 Lndern teilnahmen. Dieses Bro kmmerte sich auch darum, Pilotprojekte und geeignetes Material zu entwickeln, mit denen organisierte Kampagnen gestartet werden konnten, um Jugendliche unter anderem im Lesen und Schreiben zu unterrichten, um Mitarbeiter im Gesundheitswesen der Gemeinde auszubilden, um Frauen zu frdern und um moralische Erziehung anzubieten. Ein Beispiel ist das Programm in Guyana, das mehr als 1.500 Helfer fr die Alphabetisierung ausbildete; ein weiteres ist die Fertigstellung von acht Lehreinheiten zur Frderung der Frauen in Malaysia. Diese wurden auch zur Grundlage fr Ausbildungsveranstaltungen in Afrika, Asien und Sdamerika. Im Guaymi-Bezirk von Panama wurde ein Plan in Angriff genommen, Bah'-Radiostationen mit der Arbeit der Bah'-Institute zu verbinden. Da Institute das Potenzial besitzen, Ausbildung fr soziale und wirtschaftliche Projekte zu leisten, bemhte sich ein Dutzend von ihnen in dieser Richtung und ist dabei, auf den Gebieten der Alphabetisierung, der Ausbildung zum Gemeindesanitter und beruflicher Ausbildung zu experimentieren. Eine Reihe von durch die Bah' gefrderten und inspirierten Initiativen haben ihre Energie Projekten gewidmet wie zum Beispiel einem, das mit der Weltgesundheitsorganisation zusammenarbeitet, um die Fluss-Blindheit in Kamerun zu bekmpfen; dort erhielten mehr als 30.000 Menschen durch dieses Bah'-Projekt die ntigen Medikamente. Ein weiteres Beispiel ist die Privatuniversitt in thiopien, Unity College, die inzwischen 8.000 Studenten hat, ferner die Landegg Akademie in der Schweiz, die neben der Ausweitung und Konsolidierung ihrer Studienplne wertvolle Hilfe bei der anhaltenden Suche nach einer Lsung der ungeheuren sozialen Folgen des Balkankonflikts geleistet hat. Auch die Nr-Universitt in Bolivien, die in einem gemeinsamen Projekt mit Ecuador eine Ausbildung fr mehr als 1.000 Lehrer in einem Programm ber moralische Fhrung anbieten konnte, ist ein weiteres Beispiel hierfr. Auf dem Gebiet der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung waren solche Beweise des Ausbaus von Fhigkeiten von gro§em Vorteil, um die Ziele des Planes zu verwirklichen.
15. Gefhrt durch die den Nationalen Geistigen Rten 1994 bermittelte Strategie in auswrtigen Angelegenheiten hat sich die Leistungsfhigkeit der Gemeinde auf dem Gebiet der diplomatischen und ffentlichen Information ebenfalls in erstaunlicher Weise gesteigert, wobei die Bah'-Gemeinde in eine dynamische Beziehung zu den Vereinten Nationen, Regierungen, Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) und den Medien getreten ist. Die Strategie konzentrierte sich auf internationaler und nationaler Ebene auf zwei wichtige Ziele: die Prozesse in Richtung auf den Weltfrieden zu beeinflussen und die Sache Gottes zu schtzen. Durch die Ma§nahmen zur Verteidigung unserer geliebten Glaubensbrder im Iran gewann die Internationale Bah'-Gemeinde ein neues Ma§ an Achtung und Untersttzung. Daraus ergaben sich Gelegenheiten, andere Ziele dieser Strategie zu verfolgen. Um sich der Herausforderung der hartnckigen Situation im Iran zu stellen, entwickelten unsere Institutionen und Vertretungen fr auswrtige Angelegenheiten neue Vorgehensweisen, um verfgbare Instrumentarien von Regierungen und den Vereinten Nationen zu aktivieren. Die Verfolgungen im Iran beschftigten die hchsten Instanzen auf unserem Planeten. Die Nachricht, dass ein iranischer Gerichtshof Todesurteile gegen zwei der Freunde besttigt und ein hnliches Urteil gegen einen dritten ausgesprochen hatte, rief sogar eine scharfe Reaktion durch den Prsidenten der Vereinigten Staaten hervor, der an den Iran eine deutliche Mahnung richtete. Als Auswirkung der Interventionen von politischen Fhrern in der Welt und der Vereinten Nationen hrten die Hinrichtungen von iranischen Bah' praktisch auf und ging die Zahl der zu langjhrigen Gefngnisstrafen Verurteilten drastisch zurck.
16. Wir begr§en diese Interventionen und preisen zugleich den aufopfernden Geist, die Seelenstrke und den unbeugsamen Glauben unserer Brder und Schwestern im Iran, die all diesen Bemhungen Strke verliehen haben. Diese offenkundigen Eigenschaften der Seele bringen ihre Landsleute durch ihre Standhaftigkeit zum Staunen, mit der sie den tckischen und mitleidslosen Angriffen widerstehen. Wie sonst knnte man erklren, dass es so wenigen mglich war, sich so lange gegen so viele zu behaupten? Wie sonst htten sie die Sorge der Welt und aktive Reaktionen auslsen knnen, sobald auch nur ein Einziger von ihnen mit dem Tode bedroht war? Es ist die Tragdie des Iran, dass die Angreifer es bis jetzt nicht eingesehen haben, dass die gttlichen Prinzipien, fr die die Verfolgten ihren Besitz und sogar ihr Leben opfern, genau jene Lsungen enthalten, die die Sehnschte der Bevlkerung in dieser Stunde der Unzufriedenheit befriedigen wrden. Es besteht jedoch nicht der geringste Zweifel, dass die systematische Willkrherrschaft, der unsere iranischen Freunde so grausam ausgesetzt sind, schlie§lich der Macht des Allmchtigen weichen wird, die den geheimnisvollen Verlauf der Dinge seiner verhei§enen Bestimmung in all seiner Herrlichkeit entgegenfhrt.
17. Das zweite Ziel der Strategie fr auswrtige Angelegenheiten bezog sich auf vier Themen - Menschenrechte, der Stellung der Frau, globales Wohlergehen und moralische Entwicklung. Unsere Berichte zeugen von einem gewaltigen Fortschritt bei der Arbeit fr Menschenrechte und die Stellung der Frau. Zu ersteren fhrte das Bro bei den Vereinten Nationen ein kreatives Programm fr die Erziehung zu Menschenrechten durch, das bis jetzt dazu beitrug, bei nicht weniger als 99 Nationalen Geistigen Rten die Fhigkeit zur diplomatischen Arbeit aufzubauen. Bezglich der Stellung der Frau zeigen 52 nationale Bros fr den Fortschritt von Frauen, die Beitrge zahlreicher Bah' Frauen und Mnner bei Konferenzen und Arbeitskreisen auf allen Ebenen, die Wahl von Bah'-Vertretern in Fhrungspositionen bei wichtigen NGO-Ausschssen - so auch beim Entwicklungsfonds fr Frauen der Vereinten Nationen -, wie die Anhnger Bah'u'llhs beharrlich fr Sein Prinzip der Gleichberechtigung von Frau und Mann eintreten.
18. Gleichzeitig verbreiten eine ganze Reihe von Initiativen Informationen ber die Bah'-Religion an verschiedenste Gruppen in der
ffentlichkeit. Zu diesen innovativen Ma§nahmen gehren: der Start einer Web-site "The Bah' World", die im Durchschnitt schon 25.000 mal im Monat besucht wird; die Herausgabe des Statements "Wer schreibt die Zukunft?", das den Freunden in der ganzen Welt hilft, ber zeitgenssische Themen zu sprechen; die Sendung des persischen Radioprogrammes "Payam-e-Doost", das fr eine Stunde pro Woche im Bereich von Washington D.C. ausgestrahlt wird und das ber das Internet seit letztem November jederzeit in der ganzen Welt verfgbar ist; die Durchfhrung eines hchst originellen Fernsehprogramms, in dem moralische Prinzipien auf tgliche Probleme angewandt werden und das von Regierungsstellen in Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Ungarn, Rumnien, Slowenien und der frheren jugoslawischen Republik Mazedonien wrmstens befrwortet wird.
19. Ein Phnomen, das sich gegen Ende des Jahrhunderts verstrkt zeigt, ist das Bemhen der Menschen weltweit, ihre Sehnschte durch sogenannte "Organisationen der Zivilgesellschaft" auszudrcken. Es muss fr die Bah' berall eine Quelle gr§ter Genugtuung sein, dass die Internationale Bah'-Gemeinde, die als eine Nicht-Regierungsorganisation einen Querschnitt der ganzen Menschheit darstellt, als eine einheitsstiftende Kraft in bedeutenden Diskussionen, die die Zukunft der Menschheit gestalten, solches Vertrauen gewonnen hat. Unser Hauptvertreter bei den Vereinten Nationen wurde zum gleichberechtigten Vorsitzenden des Ausschusses fr Nicht-Regierungsorganisationen ernannt, der vom Wirtschafts- und Sozialrat eingerichtet wurde - eine Stellung, die der Internationalen Bah'-Gemeinde eine Fhrungsrolle bei der Organisation des Millennium-Forums einrumt. Diese von Kofi Annan, dem Generalsekretr der Vereinten Nationen fr kommenden Mai einberufene Versammlung, wird den Organisationen der Zivilgesellschaft Gelegenheit geben, ihre Ansichten und Vorschlge zu globalen Fragen zu formulieren. Diese werden dann von dem im September dieses Jahres folgenden Millennium-Gipfel aufgenommen werden, bei dem sich Staats- und Regierungschefs treffen.
20. Dass die Menschheit sich der geistigen Dimension des Wandels in der Welt bewusst wird, hat fr Bah' eine besondere Bedeutung. Der interreligise Dialog hat sich intensiviert. Whrend des Vier-Jahres-Planes war der Glaube in zunehmendem Ma§e als anerkannter Partner daran beteiligt. Das Parlament der Weltreligionen fhrte im letzten Dezember in Kapstadt 6.000 Teilnehmer zusammen, darunter eine starke Bah'-Delegation. Bah' waren im sdafrikanischen und internationalen Leitungsgremium an der Planung der Veranstaltung beteiligt. Fr die Bah' ergab sich ein besonderes Interesse an dieser Veranstaltung aus der Tatsache, dass der Name Bah'u'llhs ffentlich zum ersten Mal im Westen beim Parlament in Chicago 1893 erwhnt worden war. Auf zwei im letzten November in Jordanien abgehaltenen interreligise Veranstaltungen wurden Bah' als geladene Teilnehmer empfangen; es waren dies die Konferenz ber Konflikte und Religionen im Nahen Osten und die Jahrestagung der Weltkonferenz fr Religion und Frieden (WCRP). Bah'-Vertreter nahmen auch an Veranstaltungen in der Vatikanstadt und in Neu Delhi teil, die von der rmisch-katholischen Kirche veranstaltet wurden. Beim zweiten Anlass war Beraterin Zena Sorabjee eine der Vertreterinnen von Religionen, die in Gegenwart von Papst Johannes Paul II zur Versammlung sprachen. Im Vereinigten Knigreich trat der Glaube in die ffentliche Arena, als Bah'-Vertreter mit Mitgliedern von acht anderen gro§en Religionen zu einer interreligisen Milleniumsfeier in der Kniglichen Galerie im Westminster-Palast zusammenkamen, wo in Gegenwart von Mitgliedern des Knigshauses, des Premierministers, des Erzbischofs von Canterbury und anderen hervorragenden Persnlichkeiten auf die Versammlung der "neun gro§en Religionen des Vereinigten Knigreiches" Bezug genommen wurde. In Deutschland wurden die Bah' zum ersten Mal am interreligisen Dialog beteiligt. Damit nderte sich eine langjhrige Einstellung der christlichen Konfessionen, die wegen eines von einem Bundesbrecher geschriebenen und von einem lutherischen Verlag 1981 herausgegebenen Buches die Berhrung mit dem Glauben vermieden hatten. Abhilfe erfolgte durch eine 600 Seiten starke von drei Bah' geschriebene wissenschaftliche Widerlegung, die in einem fhrenden Nicht-Bah'-Verlag 1995 erschien, was einen au§ergewhnlichen Sieg fr die deutsche Bah'-Gemeinde darstellt. Eine englische bersetzung wurde im letzten Jahr des Planes herausgegeben. In ungewhnlicher Form fand ein interreligiser Dialog statt, als 1998 Vertreter der Weltbank und von neun gro§en Religionen im Lambeth-Palast eine Veranstaltung abhielten, die zur Bildung eines Entwicklungsdialogs der Weltreligionen fhrte. Es ist das vom Dialog verkndete Ziel zu versuchen, den Graben zwischen den Religionsgemeinschaften und der Weltbank zu berbrcken, um ihnen eine wirkungsvollere Zusammenarbeit bei der berwindung der Armut in der Welt zu ermglichen. Die Hufigkeit und der umfassende Charakter dieser interreligisen Versammlungen ist ein neues Phnomen in den Beziehungen der Religionen untereinander. Es ist offensichtlich, dass sich die verschiedenen Religionsgemeinschaften darum bemhen, den Geist der Freundlichkeit und Brderlichkeit untereinander zu erreichen, den Bah'u'llh Seine Anhnger aufgerufen hat, den Anhngern anderer Religionen gegenber an den Tag zu legen.
21. Whrend dieser vier Jahre spielten sich die konzentrierten Bemhungen der Bah' zu einer Zeit ab, da die Gesellschaft im Allgemeinen mit einer Flut widerstreitender Interessen zu kmpfen hatte. In dieser kurzen aber u§erst bewegten Zeitspanne schritten die in der Bah'-Gemeinde und in der Welt waltenden Krfte mit unerbittlicher Beschleunigung voran. In ihrem Sog offenbarten sich die sozialen Phnomene, auf die Shoghi Effendi hingewiesen hatte, klarer als je zuvor. Vor mehr als 60 Jahren zog er die Aufmerksamkeit auf "diese gleichzeitigen Vorgnge des Aufstieges und des Unterganges, des Zusammenschlusses und des Auseinanderfallens, der Ordnung und des Chaos mit ihren stndigen und wechselseitigen Auswirkungen aufeinander". Diese zwei Prozesse spielten sich nicht isoliert von jenen ab, die fr die Bah'-Gemeinde typisch waren, sondern fhrten, wie schon gezeigt wurde, zur direkten Beteiligung des Glaubens. Sie scheinen auf der anderen Seite des gleichen Zeitkorridors zu laufen. Auf der einen Seiten wteten an etwa 40 Stellen Kriege, die von religisen, politischen, rassischen oder Stammeskonflikten geschrt wurden; ein pltzlicher totaler Zusammenbruch der brgerlichen Ordnung lhmt eine Reihe von Lndern; Terrorismus als politische Waffe wurde zur Epidemie; eine Woge internationaler krimineller Netzwerke versetzte die Menschen in Schrecken. Auf der anderen Seite jedoch gab es ernsthafte Versuche, Methoden der kollektiven Sicherheit auszuarbeiten und umzusetzen, was Bah'u'llhs Vorschriften fr die Erhaltung des Friedens in Erinnerung ruft; es gab einen Aufruf, einen internationalen Strafgerichtshof einzurichten, eine weitere Ma§nahme, die mit den Erwartungen der Bah' bereinstimmt. Um die Aufmerksamkeit auf die dringende Notwendigkeit, ein angemessenes System zur Lsung von globalen Fragen einzurichten, haben sich die Fhrer der Welt auf einem Millennium-Gipfel verabredet; neue Kommunikationsmethoden haben den Weg dafr frei gemacht, dass jeder mit jedem auf diesem Planten in Verbindung treten kann. Wirtschaftliche Auflsungserscheinungen in Asien drohten die Weltwirtschaft zu destabilisieren, fhrten aber zu Bemhungen, die unmittelbare Gefahr zu beheben und Methoden zu entwickeln, einen Sinn fr Gerechtigkeit in den Bereich des internationalen Handels und der Finanzen einzufhren. Dies sind nur einige Beispiele fr die beiden gegenstzlichen aber aufeinander einwirkenden Tendenzen der Zeit, die Shoghi Effendis inspirierte Zusammenfassung ber die Krfte, die in Gottes Gr§erem Plan am Werke sind, besttigen, "dessen letztes Ziel die Einheit und der Frieden der gesamten Menschheit ist".
22. Zum Abschluss dieser vier ereignisreichen Jahre kommen wir an ein gewaltiges Zusammentreffen von Abschlssen und Anfngen in der gregorianischen Zeitrechnung und der Bah'-ra. In einem Sinne bedeutet dieses Zusammentreffen das Ende des zwanzigsten Jahrhunderts und in einem anderen erffnet es eine neue Stufe in der Entfaltung des Gestaltenden Zeitalters. Die Perspektive dieser zwei Zeitrahmen veranlasst uns, ber eine Vision von weltgestaltenden Entwicklungen nachzudenken, die zeitlich zusammenfallen; wir tun dies unter Bercksichtigung der Einsicht, die von Shoghi Effendi so plastisch bei der Grndung des von ihm entworfenen Bogens am Berge Carmel dargelegt wurde. Im Verlauf des Planes gewann diese Vision eine leuchtende Klarheit, als die Bauprojekte am Berge Carmel voranschritten, als die Fhrer der Welt khne Schritte in Richtung auf die Gestaltung eines weltweiten politischen Friedens unternahmen, und als rtliche und nationale Bah'-Institutionen ein neues Niveau in ihrer Evolution erreichten. Wir tragen mit uns eine heilige und dauerhafte Erinnerung an das zwanzigste Jahrhundert in uns, die unsere Energien weckt und uns den Weg vorzeichnet: Zu ihm gehrt jener zukunftsweisende Augenblick in der Geschichte der Menschheit, als der Mittelpunkt des Bundes Bah'u'llhs im Laufe einer Amtszeit, die ohne Parallele ist, die Struktur der neuen Weltordnung entwarf und als anschlie§end im Verlauf einiger seiner verheerendsten Jahre der Hter des Glaubens seine u§erste Energie darauf verwendete, die Struktur eines administrativen Systems zu errichten, das am Ende des Jahrhunderts in der Ganzheit seiner essenziellen Form vor den Augen der Welt ausgebreitet liegt. Wir stehen damit an einer Brcke zwischen den Zeiten. Die Fhigkeiten, die im Laufe eines Jahrhunderts der heftigen Anstrengungen und Opfer von einer Handvoll von der Liebe zu Bah'u'llh berauschter Glubiger entwickelt wurden, mssen jetzt auf die fr das Gestaltende Zeitalter unausweichlich verbleibenden Aufgaben angewandt werden; die zahlreichen Epochen unermdlicher Arbeit dieses Zeitalters werden schlie§lich zum Goldenen Zeitalter unseres Glaubens fhren, wenn der Gr§te Friede die Erde umfassen wird.
23. An diesem Ridvn beginnen wir einen Zwlf-Monate-Plan. So kurz er auch ist, muss und wird er ausreichen, gewisse lebenswichtige Aufgaben zu erfllen und das Fundament fr den nchsten zwanzig Jahre andauernden Vorsto§ des Gttlichen Planes des Meisters zu legen. Was vor vier Jahren so sorgfltig begonnen wurde - die systematische Aneignung von Kenntnissen, Qualitten und Dienstfertigkeit - muss erweitert werden. Wo immer es sie gibt, mssen nationale und regionale Institute die Programme und Systeme, die sie eingefhrt haben, in vollem Umfang zur Anwendung bringen. Neue Institute mssen gebildet werden, wo der Bedarf danach erkannt wurde. Gr§ere Schritte mssen unternommen werden, um die Lehrarbeit zu systematisieren, die durch individuelle Initiative und durch institutionelle Frderung unternommenen wird. Es ist teilweise zu diesem Zweck, dass die Berater und die Nationalen Rte in verschiedenen Gegenden jedes Kontinents "Regionale Wachstumsprogramme" aufgestellt haben. Die Ergebnisse werden einen Erfahrungsschatz liefern, der fr zuknftige Plne ntzlich sein wird. Der Einzelne, die Institutionen und die rtlichen Gemeinden werden dringend gebeten, ihre Aufmerksamkeit auf diese wesentlichen Aufgaben zu richten, damit sie fr das nchste Fnf-Jahres-Unternehmen, das zu Ridvn 2001 beginnt, voll gerstet sind - eine Unternehmung, die die Bah'-Welt zur nchsten Phase beim Fortschritt im Prozess des Beitritts in Scharen fhren wird.
24. Aber jenseits der Aufmerksamkeit, die auf diese Aufgaben gerichtet wird, gibt es noch eine dringende Herausforderung, vor der wir stehen: Unsere Kinder mssen geistig genhrt und in das Leben der Sache Gottes integriert werden. Man sollte darf zulassen, dass sie ziellos in einer Welt umherirren, die voll von moralischen Gefahren ist. Im gegenwrtigen Zustand der Gesellschaft sehen sich die Kinder einem grausamen Schicksal gegenber. Millionen und Abermillionen von ihnen sind in allen Lndern sozial entwurzelt. Die Kinder sind ihren Eltern und der Erwachsenenwelt gegenber entfremdet, ob sie nun unter armen oder reichen Lebensbedingungen leben. Diese Entfremdung hat ihre Wurzeln in der Selbstsucht, die aus dem Materialismus entsteht, welcher sich im Kern der Gottlosigkeit befindet, die die Herzen der Menschen berall erfasst. Die soziale Entwurzelung der Kinder unserer Zeit ist ein sicheres Anzeichen einer Gesellschaft des Niedergangs; dieser Zustand beschrnkt sich jedoch nicht auf eine Rasse, Klasse, Nation oder wirtschaftliche Bedingung - er betrifft alle. Es betrbt unsere Herzen zutiefst festzustellen, dass in vielen Teilen der Welt Kinder als Soldaten benutzt, als Arbeiter ausgebeutet, in die Sklaverei verkauft, in die Prostitution gezwungen, zum Objekt fr Pornographie herabgewrdigt, von Eltern, deren Denken nur um ihre eigenen Begierden kreist, verlassen werden oder auf andere Arten - zu zahlreich, um sie aufzuzhlen - zu Opfern gemacht werden. Viele dieser Schrecken fgen Eltern selbst den eigenen Kindern zu. Der hieraus entstehende geistige und psychologische Schaden kann berhaupt nicht abgeschtzt werden. Unsere weltweite Gemeinde kann den Folgen dieser Zustnde nicht entfliehen. Das Bewusstsein dieser Tatsache sollte uns alle zu dringlichen und bestndigen Anstrengungen fr die Interessen von Kindern und der Zukunft antreiben.
25. Obgleich Aktivitten fr Kinder auch ein Teil frherer Plne waren, haben sie dem tatschlichen Bedarf auf diesem Feld nicht annhernd entsprochen. Geistige Erziehung von Kindern und Junioren ist von gr§ter Bedeutung fr den weiteren Fortschritt der Gemeinde. Es ist daher geboten, Abhilfe fr diesen Mangel zu schaffen. Die Institute mssen sicherstellen, dass ihre Programme die Ausbildung von Kinderklassenlehrern mit einschlie§en, die dann den rtlichen Gemeinden ihre Dienste zur Verfgung stellen knnen. Aber wenn auch eine geistige und schulische Ausbildung fr Kinder wesentlich ist, bildet dies doch nur einen Teil dessen, was in die Entwicklung ihres Charakters und in ihre Persnlichkeitsbildung einflie§en muss. Es ist notwendig, dass der Einzelne und die Institutionen auf allen Ebenen, d. h. die Gemeinde als Ganzes, Kindern gegenber eine angemessene Haltung zeigen und sich allgemein fr ihr Wohlergehen interessieren. Eine solche Einstellung sollte sich vllig abheben von derjenigen einer schnell zerfallenden Ordnung.
26. Kinder sind der kostbarste Schatz, den eine Gemeinde besitzen kann, denn in ihnen liegt die Verhei§ung und die Garantie fr die Zukunft. In ihnen liegt keimhaft der Charakter der zuknftigen Gesellschaft, der im Wesentlichen durch das gebildet wird, was die Erwachsenen der Gemeinde fr die Kinder tun oder zu tun versumen. Sie sind ein Pfand, das keine Gemeinde ungestraft vernachlssigen darf. Eine allumfassende Liebe fr die Kinder, die Art, wie man sie behandelt, die Qualitt der ihnen geschenkten Aufmerksamkeit, der Geist, mit dem sich Erwachsene ihnen gegenber verhalten - dies alles gehrt zu den lebenswichtigen Aspekten der erforderlichen Einstellung. Liebe erfordert Disziplin, den Mut, Kinder an Mhsal zu gewhnen, nicht allen ihren Launen nachzugeben und sie nicht ihren eigenen Neigungen ganz zu berlassen. Es muss eine Atmosphre gewahrt werden, in der Kinder fhlen, dass sie zur Gemeinde gehren und sich an ihrem Ziel beteiligen. Sie mssen liebevoll aber nachdrcklich dahin gefhrt werden, nach den Bah'-Ma§stben zu leben und die Sache Gottes in einer Weise zu erforschen und zu lehren, wie es ihrem Lebensumfeld entspricht.
27. Unter den Jugendlichen in der Gemeinde sind auch die Junioren, im Alter etwa zwischen 12 und 15. Sie bilden eine besondere Gruppe, die besondere Bedrfnisse hat, da sie sich irgendwo zwischen Kindheit und Jugend befinden und viele Vernderungen in ihnen vorgehen. In schpferischer, hingebungsvoller Aufmerksamkeit gilt es, sie an Programmen fr Aktivitten zu beteiligen, sie dabei mit ihren Interessen einzubeziehen, ihre Befhigungen fr das Lehren und den Dienst zu bilden und sie in die sozialen Interaktionen mit lteren Jugendlichen einzubinden. Die Einbeziehung der Knste in ihren verschiedenen Formen kann in solchen Aktivitten von gro§em Wert sein.
28. Und nun mchten wir einige Worte an Eltern richten, die bei der Erziehung ihrer Kinder die Hauptverantwortung tragen. Wir rufen sie auf, ihre stndige Aufmerksamkeit auf die geistige Erziehung ihrer Kinder zu richten. Es scheint, dass einige Eltern annehmen, dies liege ausschlie§lich in der Verantwortung der Gemeinde; andere glauben, dass die Unabhngigkeit der Kinder bei der Erforschung der Wahrheit gewahrt bleiben msse und deshalb der Glaube ihnen nicht gelehrt werden drfe. Wiederum andere fhlen sich unfhig, diese Aufgabe zu bewltigen. Nichts davon trifft zu. Der geliebte Meister sagte: "Vater und Mutter sind verpflichtet, Tochter und Sohn mit gr§ter Anstrengung auszubilden", und fgte hinzu: "Wer diese Aufgabe vernachlssigt, der wird in Gegenwart des gestrengen Herrn zur Rechenschaft gezogen und mit Vorwrfen berhuft werden." Unabhngig vom Niveau ihrer eigenen Ausbildung sind Eltern in der entscheidenden Lage, die geistige Entwicklung ihrer Kinder zu formen. Sie sollten unter keinen Umstnden ihre Fhigkeit, den moralischen Charakter ihrer Kinder zu bilden, unterschtzen. Denn sie ben einen unersetzbaren Einfluss durch die husliche Umgebung aus, die sie bewusst durch ihre Liebe zu Gott, ihr Bemhen, sich an Seine Gesetze zu halten, ihren Geist des Dienstes fr Seine Sache, ihre nicht fanatische Einstellung und ihre Freiheit von den zersetzenden Wirkungen der blen Nachrede schaffen. Jeder Elternteil, der an die Gesegnete Schnheit glaubt, hat die Verantwortung sich in solcher Weise zu benehmen, wodurch bei den Kindern spontan der Gehorsam gegenber den Eltern entsteht, dem die Lehren solch hohen Wert beimessen. Natrlich sollten die Eltern zustzlich zu ihrem Bemhen im Hause die von der Gemeinde eingerichteten Bah'-Kinderklassen untersttzen. Man muss auch daran denken, dass die Kinder in einer Welt leben, die sie durch den direkten Kontakt mit den Schrecken, die wir beschrieben haben, und durch die unvermeidliche berflutung der Massenmedien ber die rauhen Realitten informiert. Viele von ihnen werden daher zwangslufig vorzeitig reif, und unter diesen gibt es solche, die nach Ma§stben und einer Disziplin suchen, nach der sie ihr Leben ausrichten knnen. Auf diesem dsteren Hintergrund einer dekadenten Gesellschaft sollten Bah'-Kinder als die Sinnbilder einer besseren Zukunft strahlen.
29. Wir hegen die lebhaftesten Erwartungen, wenn wir daran denken, dass die Kontinentalen Berater sich im Januar 2001 aus einem Anlass versammeln werden, bei dem wir den Einzug des Internationalen Lehrzentrums in seinen stndigen Sitz am Berge Gottes feiern werden. Hilfsamtsmitglieder aus der ganzen Welt werden mit ihnen an einer Versammlung teilnehmen, die sich zweifellos als eines der historischen Ereignisse des Gestaltenden Zeitalters erweisen wird. Die Zusammenkunft eines solchen Kreises von Bah'-Amtstrgern muss allein naturgem§ fr eine Gemeinde, die dann kurz vor dem Ende eines Planes und dem Eintritt in einen neuen Plan stehen wird, zahllose Wohltaten bringen. Whrend wir ber diese Auswirkungen nachsinnen, wenden wir uns mit dankbaren Herzen an die geliebten Hnde der Sache Gottes 'Al-Akbar Furtan und 'Al Muhammad Varq, die durch ihren Aufenthalt im Heiligen Land die Fackel des Dienstes hochhalten, die der geliebte Hter in ihren Herzen entzndet hat.
30. Mit diesem Zwlf-Monate-Plan berqueren wir eine Brcke, zu der wir niemals zurckkehren werden. Wir beginnen diesen Plan in der Abwesenheit von 'Amatu'l-Bah Rhyyih Khnum aus diesem irdischen Dasein. Sie blieb bei uns praktisch bis zum Ende des zwanzigsten Jahrhunderts als ein Strahl jenes Lichtes, das whrend jener unvergleichlichen Periode in der Geschichte der Menschheit schien. In den Sendschreiben zum Gttlichen Plan beklagte der Meister Seine Unfhigkeit, durch die Welt zu reisen, um den gttlichen Ruf zu erheben, und da er Seine Enttuschung so intensiv fhlte, schrieb Er die Hoffnung nieder: "Es mge Gott gefallen, dass ihr es erreicht!" 'Amatu'l-Bah reagierte darauf mit grenzenloser Energie, berhrte weit verstreute Gegenden dieser Erde in den 185 Lndern, die dazu ausersehen waren, ihre unvergleichlichen Geschenke zu erhalten. Ihr Beispiel, das fr immer seinen Glanz behalten wird, erleuchtet die Herzen von Tausenden und Abertausenden auf dem ganzen Erdball. Da jede andere Geste unangemessen erscheint, sollten wir nicht alle whrend dieses Planes unsere demtigen Bemhungen dem Gedenken jener widmen, fr die Lehren das oberste Ziel, die vollkommenste Freude des Lebens war?
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 1999 (156 BE)
An die BahÕ der Welt
Innig geliebte Freunde,
Whrend wir betrachten, was in dem Jahr erreicht wurde, das dem schicksalsschweren, letzten Zeitraum der Erfllung des Vierjahresplanes vorausgeht, glhen unsere Herzen vor Hoffnung. Seit dem schwungvollen Jahresbeginn mit der Achten Internationalen BahÕ-Tagung hat die BahÕ-Welt das Tempo ihrer Aktivitten beschleunigt und aufrechterhalten, das deutlich den Prozess des Beitritts in Scharen gefrdert hat. Unsere Gemeinde ist betrchtlich gewachsen, ihre menschlichen Hilfsquellen wurden gestrkt. Von Expansionsprojekten bis zu Festigungsbemhungen, von sozialer und wirtschaftlicher Entwicklung bis zur
ffentlichkeitsarbeit und den Au§enbeziehungen, von Diensten der Jugend bis zu Ausdrucksformen in den Knsten, vom Weltzentrum des Glaubens bis zu abgelegenen Drfern und Stdten Ð von welchem Blickwinkel aus man die Gemeinde auch betrachtet Ð es wurden Fortschritte gemacht. Die Aussichten fr den Plan spornen an.
Der Impuls, der von der Internationalen Tagung ausging, durchzog auch die unmittelbar folgende Konferenz des Berateramts, gab den unermdlichen Teilnehmern weiteren Auftrieb und beflgelte die im Mai abgehaltenen Nationaltagungen, inklusive der in Sabah, Sarawak und der Slowakei, die auf ihrer ersten Tagung ihre Nationalen Geistigen Rte bildeten. Dieselbe Energie erfllte das Internationale Lehrzentrum, das in der kurzen Zeit seiner sechsten Amtsperiode, die mit dem Jahrestag der Erklrung des Bb begann, eine bemerkenswerte Kraft gezeigt hat. Auf die Vervollkommnung und Festigung ihrer Organisation konzentriert, haben die Mitglieder des Lehrzentrums auf ihre blichen Reisen whrend dieses ersten Jahres verzichtet; nach dieser Phase ist jedoch zu erwarten, dass sie ihre Besuche in den verschiedenen Teilen der Welt wieder aufnehmen, um ihren belebenden Einfluss auf die erfolgreiche Beendigung des Vierjahresplanes zu verstrken.
Zustzlich zu jenen Ereignissen im Heiligen Land schreiten die Bauprojekte auf dem Berg Karmel, die von den Delegierten auf der Internationalen Tagung mit solch freudigem Erstaunen betrachtet wurden, weiter voran bis zu ihrer planm§igen Vollendung zum Ende des Jahrhunderts. Mit dem Beginn aller brigen Bauma§nahmen seit letztem Ridvn hat das Arbeitstempo einen neuen Hhepunkt erreicht. Das Zentrum fr das Studium der Schriften und die Erweiterung des Archivgebudes werden in den nchsten Wochen bezugsfertig sein; die Au§enfassade des Internationalen Lehrzentrums ist mit Marmor verkleidet und die abschlie§enden Innenarbeiten schreiten auf allen Ebenen voran. Das Absenken der Hatzionut Avenue zur Einpassung der Brcke, die jetzt die Terrassen des Schreins des Bb zu beiden Seiten der Stra§e miteinander verbindet, wurde fertiggestellt und der normale Stadtverkehr wieder aufgenommen. Die sich entfaltende Pracht der Terrassen hat derartige Aufmerksamkeit in der
ffentlichkeit gefunden, dass die neunzehnte Terrasse auf dem Gipfel des Berges bereits tglich fr Besucher geffnet wurde und begeisterte Reaktionen einer dankbaren Bevlkerung hervorgerufen hat. Als Teil einer Kampagne mit dem Ziel, internationale Aufmerksamkeit auf die Stadt zu ziehen, hat die Stadtverwaltung von Haifa eine bebilderte Broschre des Schreins des Bb und der Terrassen herausgebracht, die neben Hebrisch in fnf weiteren Sprachen erhltlich ist.
Wir fhlen uns veranLasst, noch zwei weitere Entwicklungen im Weltzentrum zu erwhnen, die ganz anderer Art sind: Erstens, die Entscheidung, die Anzahl der Pilger fr jede Gruppe von 100 auf 150 zu erhhen; diese wird in Kraft treten, wenn die derzeitige Renovierung des neu erworbenen Gebudes, das sich gegenber dem Weg zur Ruhesttte des Gr§ten Heiligen Blattes befindet, vollendet ist und dort ein Pilgerraum sowie andere Einrichtungen zum Abhalten eines erweiterten Pilger-Programms zur Verfgung stehen. Zweitens ist der bedeutende Fortschritt zu nennen, der - trotz der unvermeidlichen Langsamkeit des Prozesses - in dem Vorhaben gemacht wird, Texte der Schriften BahÕuÕllhs zu bersetzen, mit der Absicht, einen neuen englischen Band Seiner Werke herauszugeben. Es werden Anstrengungen unternommen, vollstndige Versionen solch bedeutender Tablets wie der Sriy-i-Mulk und der Sriy-i-Haykal, sowie die vollstndigen Texte von Tablets an einzelne Knige und Herrscher bereitzustellen. Auch die Sriy-i-Ra's, das Lawh-i-Ra's und das Lawh-i-Fu'd sollen darin enthalten sein.
Die Sache BahÕuÕllhs schreitet unablssig voran, gestrkt durch die zunehmende Anwendung eines systematischen Ansatzes zur Entfaltung und Nutzung menschlicher Hilfsquellen. Die weitere Einrichtung von nationalen und regionalen BahÔ-Instituten, jetzt 344 an der Zahl, hat diese Entwicklung vorangetrieben, mit dem Ergebnis, dass - abgesehen von Nordamerika und Iran, wo zahlreiche Kurse gegeben wurden - etwa 70.000 Personen bereits zumindest einen Institutskurs abgeschlossen haben. All dies trgt zu einer wachsenden Zahl von gefestigten, aktiven Anhngern der Sache bei. Das unerme§liche Potential dieses Fortschritts wird durch Berichte wie dem aus dem Chad illustriert, wo in einem mit einem Institut ausgestatteten Gebiet mehr als 1000 Menschen durch die individuellen Bemhungen der Institutsteilnehmer den Glauben annahmen. Das Verstndnis fr die Notwendigkeit der systematischen Entwicklung menschlicher Hilfsquellen etabliert sich berall.
Zeitgleich mit der erwiesenen Wirksamkeit der Institute entstehen, pragmatisch begrndet, Regionale BahÕ-Rte in ausgewhlten Lndern, in denen die Umstnde die Einrichtung dieser Institutionen notwendig und realisierbar gemacht haben. Wo es enge Interaktionen zwischen einem Regionalen Rat und einem Institut gibt, ist die Bhne frei fr eine stimulierende Verknpfung der Prozesse, welche effektive Ausbreitung und Festigung in einer Region bewirken, und fr ein praktisches Anpassen der Institutsausbildung an die Entwicklungsbedrfnisse der rtlichen Gemeinden. Au§erdem lassen die Richtlinien, ber die das Kontinentale Berateramt und die Regionalen Rte direkten Zugang zueinander haben, eine weitere institutionelle Beziehung aufkommen, die unter Einbeziehung der Verbindung der Regionalen Rte mit den Nationalen und rtlichen Geistigen Rten zu einer dynamischen Integration der Funktionen auf regionaler Ebene fhrt.
Die sich stndig ausweitende soziale und wirtschaftliche Entwicklungsarbeit profitiert ebenfalls von der Arbeit solcher BahÕ-Institute, die Themen wie Alphabetisierung, grundlegende Gesundheitsfrsorge und Frderung von Frauen Aufmerksamkeit schenken. Die mehr in die Breite gehenden Bemhungen des Bros fr Soziale und Wirtschaftliche Entwicklung, einen weltweiten Proze§ des Lernens und Erfahrens ber relevante BahÕ-Prinzipien voranzutreiben, werden sowohl durch die Arbeit solcher Institute, als auch durch das Entstehen von BahÕ-inspirierten Organisationen, die ber den ganzen Planeten verstreut sind, verstrkt. Sicherlich wird damit die institutionelle Fhigkeit, solche Entwicklungsprogramme durchzufhren, an Strke gewinnen. Dies tritt in Projekten zutage, die von BahÕ-Institutionen getragen oder von einzelnen durch die Inspiration des Glaubens initiiert wurden. Ein herausragendes Beispiel hierfr ist das Unity College, das erste und seit Ende 1998 das einzige private College des Landes, das von einer Familie in thiopien gegrndet wurde und dessen Studentenzahl whrend des letzten Jahres auf ber 5.000 anstieg. Ein weiteres Beispiel, viel kleiner aber nichtsdestotrotz bedeutend, ist die Initiative einer Familie in Buffalo, New York; in ihrem Haus helfen sie Dutzenden Kindern und Jugendlichen aus der Innenstadt dabei, durch die geistigen und ethischen BahÕ-Lehren Verhaltensweisen zu entwickeln, die sie befhigen werden, auf Armut und Rassismus gewachsene selbstzerstrerische Einstellungen zu berwinden.
Im Bereich der
ffentlichkeitsarbeit und Au§enbeziehungen wurden die nachdrcklichsten Aktionen von zwei tragischen Ereignissen im Iran ausgelst. Die pltzliche Hinrichtung von Rhu'llh Rawhn in Mashhad Ende Juli, die erste offizielle Aktion solcher Art seit sechs Jahren, war ein Schock, der einen weltweiten und unvorhergesehenen Schrei der Emprung seitens Regierungen und Organisationen der Vereinten Nationen hervorrief. Ende September lancierte der Iranische Geheimdienst einen geplanten Angriff auf die BahÕ-Hochschule, in dessen Verlauf 36 Mitglieder des Lehrkrpers inhaftiert und mehr als 500 Huser im ganzen Land geplndert wurden. Letzterer Vorfall rief eine weltweite, immer noch andauernde Protestkampagne hervor, an der akademische Institutionen und Einrichtungen, Lehrer und Studentengruppen teilgenommen haben und an der die Presse ein spezielles Interesse zeigte, was sich im Erscheinen bedeutender Artikel in Le Monde, The New York Times und anderen gro§en Zeitungen niederschlug. Die erfolgreiche Verabschiedung einer weiteren Resolution zum Iran durch die Vollversammlung der Vereinten Nationen im letzten Dezember, in der die BahÕ besonders erwhnt werden, war sicherlich beEinflusst von diesen zwei auffallenden Beispielen einer unvermindert fortdauernden religisen Verfolgung.
So intensiv die Anforderungen an die Freunde in allen Teilen der Welt auch waren, unsere bedrngten Mitglubigen zu verteidigen, wurde zugleich doch viel Aufmerksamkeit einem breiten Spektrum von anderen
ffentlichkeitsaktivitten gewidmet. Die viermonatige Reise eines Entsandten des Universalen Hauses der Gerechtigkeit, Herrn Giovanni Ballerio, zu den Pazifischen Inseln, wo er mit 22 Staatsoberhuptern, 5 Regierungsoberhuptern und ber 40 hochrangigen Beamten zusammentraf, die Bemhungen einer Anzahl Nationaler Geistiger Rte, sich auf die Aufforderung der Internationalen BahÕ-Gemeinde bei den Vereinten Nationen hin fr die Menschenrechtserziehung einzusetzen, die Teilnahme von Reprsentanten der dazu eingeladenen BahÕ-Gemeinde Sdafrikas an der Arbeit der sdafrikanischen Wahrheitskommission, in der sie ihre unerschrockene Untersttzung der Einheit der Rassen whrend der Jahre der Apartheid darstellen konnten, der krzliche Erfolg der Gemeinden in Australien, Brasilien, Finnland und Portugal im Einholen der Erlaubnis von Erziehungsbehrden, Kurse ber den BahÕ-Glauben in die Lehrplne von Grund- und Realschulen zu integrieren, - diese, und nicht zuletzt die Projekte, die eine Bekanntmachung in allen Mediensparten bewirkten, sind Beispiele fr die breit angesetzten Unternehmungen im Bereich der
ffentlichkeitsarbeit und der Au§enbeziehungen, welche die Energien der Gemeinden gebunden haben.
Eine begleitende Flut an Aktivitten bercksichtigte den Einsatz der Knste; darunter stellten die musikalischen und anderen knstlerischen Prsentationen whrend der Feierlichkeiten in Paris zum hundertjhrigen Bestehen des Glaubens in Europa ein herausragendes Ereignis dar. Der Voices-of-Bah-Chor, mit 68 Mitgliedern aus Europa, Nord- und Sdamerika, begeisterte das Publikum in acht europischen Stdten und machte den Glauben vielen bekannt. "Light and Fire", der vollendete Teil einer Oper mit Ballett, geschrieben von dem BahÕ-Komponisten Lasse Thoresen aus Norwegen, wurde auf einem weithin angesehenen Musik-Festival in Polen, bekannt als Warschauer Herbst, das von der Knigin von Schweden erffnet wurde, im letzten September erfolgreich aufgefhrt. Das Werk basiert auf dem heroischen Verhalten der Mrtyrer im Iran in jngster Zeit und brachte somit das Publikum mit dem Glauben in Berhrung. Bezeichnend fr Europas offensichtliche Fhrerschaft bei solcherart Bestrebungen war auch das sterreichische Kammermusik-Festival, auf dem das
sterreichische Verdienstkreuz fr Wissenschaft und Knste - die hchste Auszeichnung dieser Art in
sterreich - an Herrn Bijan Khadem-Missagh, einen BahÕ-Violinisten und Dirigenten, durch den Bundesprsidenten der Republik
sterreich verliehen wurde. In einem Programmpunkt desselben Festivals wurden Auszge aus den BahÕ-Schriften und anderen Heiligen Schriften rezitiert. Es muss aber auch ein Wort der Anerkennung ausgesprochen werden fr die herausragende Rolle, die von der Jugend auf der ganzen Welt bei der Einbeziehung der Knste in die Lehrarbeit gespielt wird. Insbesondere die Auftritte ihrer Tanzgruppen haben sich einen Namen innerhalb wie au§erhalb der BahÕ-Gemeinde erworben.
Deshalb betreten wir diese Ridvn-Zeit als eine Gemeinde in einem dynamischen Stadium der Transformation, die sich einer Geschlossenheit der Vision und Aktivitt erfreut, die in Einklang mit dem Ziel der Frderung des Prozesses zum Beitritt in Scharen steht. Und wir beginnen das letzte Jahr des Planes mit einem Schub an administrativer Strke, denn drei europische Lnder Ð Lettland, Litauen und Mazedonien2 Ð halten ihre ersten Nationaltagungen zur Bildung von Nationalen Geistigen Rten ab und erhhen somit die Anzahl der Pfeiler des Universalen Hauses der Gerechtigkeit auf 1823. Aber nach diesem festlichen Moment bricht eine zeitliche Abfolge von Erwartungen an, an deren erster Stelle zunchst der Abschluss des Vierjahresplanes zu Ridvn 2000 steht. Dem folgt mit dem Tag des Bundes in jenem Jahr der Beginn einer neuen Amtsperiode fr das Kontinentale Berateramt, deren Mitglieder bald danach zu einer Konferenz ins Weltzentrum gerufen werden, auf der Ð neben anderen Themen Ð die Grundzge des nchsten weltweiten Verbreitungs- und Festigungsplanes errtert werden. Die Konferenz der Berater wird den Einzug des Internationalen Lehrzentrums in seinen dauerhaften Amtssitz kennzeichnen, ein Anla§, zu dem die Hilfsamtsmitglieder auf der ganzen Welt eingeladen werden, sich den Beratern im Heiligen Land anzuschlie§en. Die Projekte am Berg Karmel werden bis dahin abgeschlossen sein und die Vorbereitungen zu den Einweihungsfeiern, geplant fr den 22. und 23. Mai 2001, zu denen eine Anzahl von Vertretern aus jeder nationalen BahÕ-Gemeinde eingeladen werden, sind dann schon weit fortgeschritten. Einzelheiten zu diesen Ereignissen werden zu gegebener Zeit bekanntgegeben.
Diese Vorausschau auf gewichtige Ereignisse fhrt ber die Zeitenteilung zwischen dem - gem§ der allgemeinen Zeitrechnung - 20. Jahrhundert und dem neuen Jahrtausend hinweg. Es ist eine Vorausschau, die den Kontrast zwischen der zuversichtlichen Vision, die eine erleuchtete Gemeinde zu konstruktiven Vorhaben beflgelt, und den verwirrten ngsten unterstreicht, die Millionen ber Millionen ergriffen haben, die sich des Tages, an dem sie leben, nicht bewusst sind. Echter Fhrung beraubt, verweilen sie in den Schrecken des Jahrhunderts, in Verzweiflung darber, was diese fr die Zukunft bedeuten knnten, kaum wahrnehmend, dass eben dieses Jahrhundert ein Licht enthlt, das auf zuknftige Jahrhunderte scheinen wird. Schlecht ausgerstet fr das Verstndnis der sozialen Umwlzung, die den gesamten Planeten erfa§t hat, hren sie auf die Experten des Irrtums und sinken immer tiefer in einen Sumpf der Hoffnungslosigkeit. Beunruhigt von den Voraussagen des Untergangs, kmpfen sie mit den Phantomen falsch genhrter Vorstellungen. In Unkenntnis der verwandelnden Vision, die der Herr des Zeitalters gewhrt hat, stolpern sie vorwrts, blind gegenber der Einzigartigkeit des neuen Tages Gottes.
Die beklagenswerten Verhltnisse, die solch ein Herzens- und Geisteszustand nach sich zieht, mssen uns zwangslufig zum Handeln bewegen, zu unablssigem Handeln, um die Absicht eines Planes zu erfllen, dessen Hauptziel es ist, die Prozesse zu beschleunigen, die es einer wachsenden Zahl der Weltbevlkerung ermglichen, das Ziel ihrer Suche zu finden und ein Leben in Einheit, Frieden und Wohlergehen zu fhren.
Liebe Freunde, die Tage vergehen so schnell wie das Aufblitzen eines Sterns. Setzen Sie jetzt Ihr Zeichen, an diesem kritischen Wendepunkt einer Zeit, dergleichen niemals wiederkehren wird. Setzen Sie dieses Zeichen mit Taten, die Ihnen himmlische Segensgaben bringen werden Ð sichern Sie sich und der ganzen Menschheit eine Zukunft, die ber jegliche irdische Vorstellung hinausreicht.
DAS UNIVERSALE HAUS DER GERECHTIGKEIT
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
BahÕ-Weltzentrum
Ridvn 1998 (155 BE)
An die BahÕ der Welt
Innig geliebte Freunde!
Freudigen Herzens bestaetigen wir zu dieser Halbzeit des Vier-Jahres-Planes, dass die weltweite BahÕ-Gemeinschaft in dieser dynamischen Etappe ihrer Entwicklung dabei ist, neue Wege zu bahnen. Der Proze§ des Beitritts in Scharen, auf den sich ihre Energien konzentrieren, macht deutliche Fortschritte.
Drei Entwicklungen geben unseren Erwartungen Zuversicht. Die eine besteht in den soliden Ergebnissen, die berall dort, wo BahÕ-Institute arbeiten, hervorgerufen werden. Zehntausende Freunde haben whrend der letzten zwei Jahre wenigstens einen Institutskurs abgeschlossen. Die unmittelbaren Auswirkungen auf sie waren ein deutlich gefestigter Glaube, ein gr§eres Bewusstsein ihrer geistigen Identitt und ein strkeres Engagement im Dienst an der BahÕ-Sache. Die zweite betrifft eine bemerkenswerte Verbesserung der Bedingungen bei der Bildung und Wiederbildung von rtlichen Geistigen Rten. 1997 wurde die Entscheidung wirksam, diese Institutionen nur noch am ersten Ridvn-Tag und hauptschlich auf Initiative der Gemeinde selbst zu bilden. Obgleich die Zahl der rtlichen Rte weltweit daraufhin abnahm, was nicht unerwartet war, blieb doch der Rckgang gering, in einigen Lndern wurde sogar eine Zunahme verzeichnet. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass der Reifeproze§ dieser gttlich verordneten Institutionen in den richtigen Bahnen verluft. Die dritte Entwicklung besteht darin, dass ein neues Vertrauen in die Lehrarbeit die Freunde beseelt, was in verschiedenen Gegenden beeindruckende Ergebnisse zeitigt. Das Potential fr einen stetigen und stndig zunehmenden Zustrom von neuen Glubigen war immer vorhanden, und wir knnen vertrauensvoll sagen, dass die Fhigkeit es zu verwirklichen mit der Umsetzung des gegenwrtigen Planes mehr denn je methodisch entwickelt wird.
Zustzlich zu diesen Zeichen des Fortschritts freuen wir uns ber die bewundernswerte Geschwindigkeit, mit der die Bauprojekte am Berge Karmel vorangeschritten sind, um den fr das gerade vergangene Jahr gesteckten Zeitplan zu erfllen. Die Bildung von drei neuen Nationalen Geistigen Rten - Sabah, Sarawak und Slowenien Ð sowie die Wiedererrichtung des Nationalen Geistigen Rates von Liberia steht im Mai bevor. Damit erhht sich die Zahl der Pfeiler des Universalen Hauses der Gerechtigkeit auf 179. Whrend wir ber die gttlichen Gnadengaben nachsinnen, die unserer Gemeinde verliehen werden, anerkennen wir mit tiefster Dankbarkeit die bestndigen Dienste, die von den einzelnen Hnden der Sache Gottes, dem Internationalen Lehrzentrum, den Beratern und ihrer Hilfsmter auf allen Kontinenten geleistet werden. Die zunehmende Strke von Nationalen Geistigen Rten festigt unsere Gewi§heit ber das unmittelbare Eintreten berwltigender Siege.
Vor dem chaotischen Hintergrund eines Planeten, der mit sich selbst uneins ist, hebt sich dieses erfreuliche Bild der Zukunftsaussichten der Gemeinde ab. Und doch ist offensichtlich, dass inmitten der verbreiteten Trostlosigkeit des menschlichen Geistes sich in irgendeiner Schicht des Bewusstseins unter den Vlkern der Welt ein wachsendes Gefhl dafr regt, dass die Bewegung in Richtung auf globale Einheit und Frieden unwiderstehlich ist. Dieses Gefhl wird in dem Masse geweckt, wie die materiellen Schranken zwischen den Vlkern faktisch durch die atemberaubenden Fortschritte in den Wissenschaften und ihren Anwendungen beseitigt werden. Trotzdem bleibt die Menschheit durch eine Serie von welterschtternden Heimsuchungen und weltgestaltenden Entwicklungen gegenwrtig noch benommen und verwirrt. Was an Sturm und Ungestm das soziale Gewebe zur Zeit aufpeitscht, ist fr alle unverstndlich au§er fr jene relativ wenigen Bewohner des Planeten, die Gottes Absicht fr diesen Tag erkannt haben.
berall sind unsere Mitmenschen, ohne sich dessen gewahr zu sein, zur gleichen Zeit widersprchlichen Emotionen unterworfen, hervorgerufen von den fortgesetzten Auswirkungen simultaner Prozesse Ódes Aufstiegs und des Verfalls, des Zusammenschlusses und der Auflsung, der Ordnung und des ChaosÓ. Shoghi Effendi hat sie als Aspekte des Gr§eren und Geringeren Planes Gottes bezeichnet, die zwei bekannten Wege, durch die sich Seine Absicht fr die Menschheit vollzieht. Zum Gr§eren Plan gehren Umbruch und katastrophale Erschtterungen und er schreitet mit scheinbar planloser Willkr voran, aber in Wirklichkeit treibt er die Menschheit unerbittlich zur Einheit und Reife. Das bewirken zum gr§ten Teil Menschen, die seine Bahn nicht kennen und seinem Ziel sogar feindlich gegenberstehen. Shoghi Effendi hat schon darauf hingewiesen, dass Gottes Gr§erer Plan Óin Seinem die Welt gestaltenden Spiel sowohl die Mchtigen wie die Niedrigen als Figuren benutzt, um Seinen unmittelbaren Zweck zu erreichen und schlie§lich Sein Knigreich auf Erden zu errichten.Ó Die durch ihn erzeugte Beschleunigung der Prozesse gibt Entwicklungen neuen Schwung, die bei allem anfnglichen Schmerz und Kummer wir BahÕ als Anzeichen dafr erkennen, dass der Geringere Frieden in Erscheinung tritt.
Anders als Sein Gr§erer Plan, der auf geheimnisvolle Weise wirkt, ist Gottes Geringerer Plan klar aufgezeichnet, er vollzieht sich ber systematische und uns bekannte Prozesse und wurde uns zur Ausfhrung bertragen. Sein Endziel ist der Gr§te Friede. Der vierjhrige Feldzug, dessen Halbzeit wir erreicht haben, stellt die gegenwrtige Phase des Geringeren Planes dar. Auf das Erreichen seiner Ziele mssen wir daher unsere ganze Aufmerksamkeit und Energie richten.
Gelegentlich mag es scheinen, dass der Verlauf des Gr§eren Planes eine Strung im Ablauf des Geringeren Planes bewirkt, aber die Freunde haben allen Grund, unverzagt zu bleiben. Denn sie erkennen den Ursprung des in der Welt wiederholt auftretenden Aufruhrs und ÓbejahenÓ, wie schon Shoghi Effendi sagte, Óseine Notwendigkeit, beobachten zuversichtlich seinen geheimnisvollen Verlauf, flehen um Milderung seiner Strenge, mhen sich einsichtig um eine Abschwchung seines Wtens und richten ihren ungetrbten Blick voraus auf das Ende der Schrecknisse und die Hoffnungen, das es zwangslufig zeitigen muss.Ó
Auch eine flchtige Betrachtung der Weltszenerie in den letzten Jahren kann nur zu solchen Beobachtungen fhren, die fr einen BahÕ-Betrachter besonders bedeutungsschwer sind. Zum einen kann man selbst im Getse einer im Aufruhr befindlichen Gesellschaft eine unmissverstndliche Tendenz in Richtung auf den Geringeren Frieden erkennen. Einen faszinierenden Hinweis liefert das gr§ere Engagement der Vereinten Nationen an berflligen drngenden Weltproblemen, wobei sie von mchtigen Regierungen untersttzt werden; ein weiterer ergibt sich in allerletzter Zeit aus der Tatsache, dass fhrende Politiker in dramatischer Weise erkennen, was die enge Verknpfung aller Nationen auf dem Gebiet des Handels und der Finanzen tatschlich bedeutet - eine Vorbedingung, die Shoghi Effendi schon lange als einen wesentlichen Aspekt fr eine organisch geeinte Welt erkannt hatte. Aber eine fr die BahÕ-Gemeinschaft noch viel bedeutsamere Entwicklung besteht darin, dass eine beachtliche Zahl von Menschen jetzt nach geistiger Wahrheit sucht. Mehrere krzlich verffentlichte wissenschaftliche Studien sind diesem Phnomen gewidmet. Ideologien, die den gr§ten Teil dieses Jahrhunderts beherrschten, haben sich erschpft; mit ihrem Schwinden in den letzten Jahren des Jahrhunderts wchst ein Hunger nach Sinn, eine Sehnsucht der Seele.
Dieser geistige Hunger ist durch Ruhelosigkeit und durch eine sich steigernde Unzufriedenheit mit dem moralischen Zustand der Gesellschaft gekennzeichnet. Er zeigt sich auch in einem aufbrechenden Fundamentalismus bei verschiedenen religisen Sekten und einer Vervielfachung von Bewegungen, die sich als Religionen ausgeben oder deren Platz einzunehmen streben. Dies sind Beobachtungen, durch die man die Interaktion zwischen den zwei auf dem Planeten am Werk befindlichen gttlich vorangetriebenen Prozessen klar erkennen kann. Die durch die Vorsehung gebotenen vielfltigen Gelegenheiten, die Botschaft BahaÕuÕllahs suchenden Seelen zu bermitteln, schaffen fr den BahÕ-Lehrer Situationen voller Mglichkeiten. Die Folgerungen fr die vor uns liegende Aufgabe sind ungeheuer ermutigend.
Unsere Hoffnungen knnen erfllt, unsere Ziele erreicht und unsere Mglichkeiten des Fortschritts knnen verwirklicht werden, wenn wir unsere Bemhungen auf das Hauptziel des Gttlichen Planes in seiner gegenwrtigen Phase richten: einen bedeutenden Fortschritt beim Prozess des Beitritts in Scharen zu erreichen. Dieser Herausforderung knnen wir begegnen, indem wir uns geduldig und ausdauernd bemhen. Der Beitritt in Scharen liegt fr unsere Gemeinschaft in greifbarer Nhe. Beharrlicher Glaube, Gebet, die Eingebungen der Seele, Gttlicher Beistand - diese gehren als wesentliche Bestandteile zu jeder BahÕ-Unternehmung. Um den Beitritt in Scharen zu erreichen, sind jedoch eine realistische Vorgehensweise und systematisches Handeln von gleicher Wichtigkeit. Auf diesem Weg gibt es keine Abkrzungen. Systematisches Vorgehen stellt sicher, dass die Handlungslinien folgerichtig sind und auf wohldurchdachten Plnen basieren. Allgemein gesagt, bedeutet es, in allem, was BahÕ-Dienst anbetrifft, methodisch vorzugehen, ob es sich um das Lehren oder die Administration, um individuelles oder gemeinschaftliches Bemhen handelt. Whrend individuelle Initiative und Spontaneitt ihren Platz haben, legt doch die Notwendigkeit nahe, eine klaren Kopf zu behalten, methodisch, effizient, bestndig, ausgewogen und harmonisch zu sein. Systematisierung ist eine notwendige Funktionsweise, die von der Dringlichkeit zum Handeln beseelt ist.
Um eine systematische Entwicklung der Gemeinde sicherzustellen, besteht eine der Aufgaben der BahÕ-Institutionen darin, den Proze§ der Entwicklung von menschlichen Hilfsquellen zu organisieren und aufrecht zu erhalten, durch den BahÕ - neue und altgediente in gleicher Weise - die Kenntnisse und Fhigkeiten erwerben knnen, eine stndige Ausbreitung und Festigung der Gemeinde zu untersttzen. Zu diesem Zweck ist die Errichtung von BahÕ-Instituten entscheidend, da sie Zentren sind, durch die eine gro§e Anzahl von Personen ihre Fhigkeit, den Glauben zu lehren und zu verwalten, erwerben und verbessern knnen. Allein ihr Bestehen unterstreicht die Wichtigkeit, Wissen ber den Glauben zu haben als eine Kraftquelle, um das Leben der BahÕ-Gemeinde und der sie bildenden Menschen anzuregen.
Die vorliegenden Fakten besttigen, dass der Vier-Jahres-Plan dort funktioniert, wo ein systematisches Vorgehen verstanden und angewandt wird. Die gleichen Fakten zeigen auch, dass die Institutionen des Glauben in ihren vereinten Bemhungen auf nationaler, regionaler und rtlicher Ebene sich eindeutig an diese Bedingungen gehalten haben. Bei den einzelnen jedoch, auf denen der schlie§liche Erfolg des Planes beruht, ist dieses Verstndnis weniger ausgeprgt. Aus diesem Grunde mssen wir unseren Mitglubigen gegenber betonen, wie wichtig dieses Erfordernis fr ihre persnlichen Bemhungen ist, um Erfolge beim Lehren und bei anderen Unternehmungen zu haben.
In dem Ma§e wie er von nationalen und rtlichen Institutionen in Programme und Projekte umgesetzt wird, gibt der Plan u.a. die Richtung an, bezeichnet Ziele, regt zu Bemhungen an und liefert eine Vielzahl von bentigten Gelegenheiten und Materialien, aus denen die Arbeit der Lehrer und Administratoren Nutzen ziehen kann. Das ist fr ein ordnungsgem§es Funktionieren der Gemeinde natrlich notwendig, aber es bleibt ohne Folgen, wenn nicht die einzelnen Mitglieder durch eine aktive Beteiligung darauf reagieren. Indem er oder sie so reagiert, muss auch jeder einzelne eine bewusste Entscheidung treffen, was er oder sie im Dienst an dem Plan tun wird und wie, wo und wann dieses Tun erfolgen soll. Diese Entscheidung macht es dem einzelnen mglich, den Fortschritt seines Tuns zu berprfen und - falls ntig - die zu unternehmenden Schritte teilweise abzuwandeln. Wenn er sich an ein solches Verfahren des systematischen Bemhens gewhnt, verleiht jeder BahÕ seinem Leben Bedeutung und Erfllung.
Der einzelne muss nicht nur auf den Aufruf der Institutionen reagieren, er ist darber hinaus von BahÕuÕllh Selbst mit der heiligen Pflicht betraut, Seine Sache zu lehren, was von Ihm als Ódie verdienstvollste aller TatenÓ bezeichnet wird. Solange es noch Seelen gibt, die der Erleuchtung bedrfen, bleibt diese Pflicht sicherlich die stndige Beschftigung jedes Glubigen. Was ihre Erfllung anbetrifft, so ist jeder einzelne direkt BahaÕuÕllah gegenber verantwortlich. ÓLasst ihn nichtÓ, rt Shoghi Effendi dringend, Óauf irgendwelche Anweisungen warten oder irgendeine Ermutigung von seiten der gewhlten Vertreter seiner Gemeinde erwarten, noch sollte er durch die Hindernisse abgeschreckt werden, die seine Verwandten oder Mitbrger geneigt sein mgen, ihm in den Weg zu legen, noch sollte er den Tadel seiner Kritiker oder Feinde beachten.Ó Die Schriften der Zentralgestalten und unseres Hters sind berreich an Ratschlgen und Ermahnungen, was die unersetzliche Rolle des einzelnen beim Fortschritt des Glauben betrifft. Es ist daher unvermeidlich, dass wir uns an diesem besonderen Zeitpunkt im Leben der gesamten Menschheit dazu gedrngt fhlen, an jedes einzelne Mitglied unserer Gemeinde zu appellieren und es zu bitten, die dringliche Situation zu bedenken, der wir uns alle als Helfer der Abh-Schnheit gegenbersehen.
Es ist unser Schicksal, liebe Brder und Schwestern, dass wir bewusst an einem ungeheuren historischen Proze§ beteiligt sind, dergleichen noch nie von irgendeinem Volk erlebt wurde. Als eine Weltgemeinschaft haben wir bisher einen einzigartigen und gro§artigen Erfolg errungen, indem wir - dank der unschtzbaren Opfer von Leben, Mhen und Wertvollem, die viele Tausende unserer geistigen Vorfahren willig dargebracht haben - das ganze Spektrum der Menschheit reprsentieren. Es gibt keine andere menschliche Vereinigung, die beanspruchen kann, ein System errichtet zu haben, das die Fhigkeit unter Beweis gestellt hat, Gottes Kinder in einer weltumspannenden Ordnung zu vereinen. Diese Leistung verleiht uns nicht nur eine Position unvergleichlicher Strke, sondern legt uns auch eine unausweichliche Verantwortung auf. Hat nicht daher jeder von uns eine gttliche Verpflichtung wahrzunehmen, eine heilige Pflicht zu erfllen gegenber jedem anderen, der sich des Rufes Gottes jngster Offenbarung noch nicht bewusst ist? Die Zeit bleibt nicht stehen und wartet nicht. In jeder verrinnenden Stunde ereilt eine neue Heimsuchung eine aufgewhlte Menschheit. Wagen wir es da zu zaudern?
In nur zwei Jahren geht der Vier-Jahres-Plan zu Ende, nur wenige Monate vor dem Abschluss eines unverge§lichen Jahrhunderts. Eine zweifache Begegnung mit dem Schicksal steht uns bevor. Indem Er das beispiellose Potential des 20. Jahrhunderts pries, bekrftigte der geliebte Meister, dass es auf ewig Spuren hinterlassen werde. Im Besitz einer solchen Vision mssen sich im Geist eines achtsamen Anhngers der Gesegneten Schnheit zweifellos bange Fragen regen, welche Rolle er oder sie in diesen dahinschwindenden Jahren spielen wird und ob er oder sie am Ende dieser zukunftstrchtigen Zeit unter den dauerhaften Spuren, die der Meister vorhersah, ein Zeichen hinterlassen haben wird. Um einer die Seele befriedigenden Antwort sicher zu sein, ist vor allem eines ntig: handeln, jetzt handeln und bestndig handeln.
Wir beten innig an der Heiligen Schwelle fr uns alle, dass wir in allem was wir tun, um die dringlichen Ziele des Gttlichen Planes in einem so schicksalstrchtigen Augenblick der Menschheitsgeschichte zu erfllen, gttliche Hilfe und reiche Besttigung erhalten.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Bah'-Weltzentrum
Ridvn 1997 (154 BE)
An die BahÕs der Welt
Innig geliebte Freunde!
Voll Freude und mit dankbaren Herzen begr§en wir den begeisterten Widerhall, den der letzten Ridvn begonnene Vier-Jahres-Plan auf allen Kontinenten hervorgerufen hat.
Beratungen zwischen den Kontinentalen Beratern und den Nationalen Geistigen Rten setzten einen ausgedehnten Planungsprozess in Gang, an dem auch Hilfsamtsmitglieder und rtliche Geistige Rte beteiligt waren. Durch diesen Prozess nahmen die nationalen und regionalen Plne Gestalt an. Aber diese weltumspannende Ma§nahme hat mehr bewirkt als nur unterschiedliche Plne fr die verschiedenen Lnder hervorzubringen; sie hat auch der Beziehung der Zusammenarbeit zwischen den beiden Armen der administrativen Ordnung Auftrieb gegeben, ein hchst begr§enswertes Vorzeichen fr die noch kommenden Siege.
Ein Zeichen fr die unmittelbare Auswirkung des Planes war die Geschwindigkeit, mit der whrend der letzten zwlf Monate Schritte zur Errichtung von fast 200 BahÕ-Instituten unternommen wurden. Viele von ihnen gingen weit ber den Entwurf ihrer organisatorischen Abwicklung hinaus; sie funktionieren bereits und haben ihre ersten Kurse angeboten. Darber hinaus war eine Bewegung von Pionieren und Reiselehrern an der Heimatfront und auf dem internationalen Feld zu verzeichnen; einzelne schenkten der Untersttzung von Lehrern der Sache erhhte Aufmerksamkeit; Vorkehrungen wurden getroffen, um sicherzustellen, dass rtliche Geistige Rte nur am ersten Ridvn-Tag gebildet werden; es gab verstrkt Bemhungen, regelm§ige Andachten abzuhalten; und man war zunehmend bestrebt, die Knste bei der Lehrarbeit und den Gemeindeaktivitten einzusetzen - in all diesen Bereichen war zu erkennen, dass die Freunde sich sehr deutlich der Wichtigkeit bewusst sind, sich auf die Erfordernisse des Hauptzieles des Planes zu konzentrieren, nmlich beachtliche Fortschritte beim Prozess des Beitritts in Scharen zu bewirken.
Auch drfen wir nicht versumen, andere Entwicklungen whrend des letzten Jahres anzuerkennen, die den gro§en Wert der vielfltigen Bemhungen besttigten, die unsere Weltgemeinde unternahm, und die Erfolge, die erreicht wurden. Hierzu gehren, um nur einige zu nennen, der Erwerb der Wohnung im Hause Nr. 4 der Avenue de Camoens in Paris, in der der geliebte Meister, ÔAbduÕl-Bah , whrend seines historischen Besuches in jener Stadt wohnte; die besondere Sitzung des brasilianischen Abgeordnetenhauses in Wrdigung des 75.Jahrestages der Einfhrung des BahÕ Glaubens in jenem Lande - ein einzigartiger offizieller Anla§, bei dem auch ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum als Ehrengast anwesend war; der Start der Seite der Internationalen Bah'-Gemeinde im World Wide Web im letzten Juli, die unter dem Namen "The BahÕ World" bis auf die Erfordernisse des Hauptzieles des Planes zu konzentrieren, nmlich beachtliche Fortschritte beim Proze§ des Beitritts in Scharen zu bewirken.
Auch drfen wir nicht versumen, andere Entwicklungen whrend des letzten Jahres anzuerkennen, die den gro§en Wert der vielfltigen Bemhungen besttigten, die unsere Weltgemeinde unternahm, und die Erfolge, die erreicht wurden. Hierzu gehren, um nur einige zu nennen, der Erwerb der Wohnung im Hause Nr. 4 der Avenue de Camoens in Paris, in der der geliebte Meister, ÔAbduÕl-Bah, whrend seines historischen Besuches in jener Stadt wohnte; die besondere Sitzung des brasilianischen Abgeordnetenhauses in Wrdigung des 75.Jahrestages der Einfhrung des BahÕ Glaubens in jenem Lande - ein einzigartiger offizieller Anlass, bei dem auch ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum als Ehrengast anwesend war; der Start der Seite der Internationalen Bah'-Gemeinde im World Wide Web im letzten Juli, die unter dem Namen "The BahÕ World" bis heute mehr als 50.000 mal in 90 Lndern und Territorien genutzt wurde, was im Durchschnitt etwa 200 mal pro Tag bedeutet.
Ebenso herausragend wie diese Errungenschaften verlaufen die Bauprojekte am Berge Karmel weiterhin mit berwltigendem Schwung, wobei die Fertigstellung der Marmorarkaden am Zentrum fr das Studium der Texte, die Errichtung der siebten Etage des Internationalen Lehrzentrums und das fortschreitende Sichtbarwerden der weitreichenden Gestalt der Terrassen am Schrein des Bb besondere Hhepunkte bilden. In diesem Zusammenhang muss auch die teilweise Absenkung jenes Abschnitt der ffentlichen Durchgangsstra§e genannt werden, ber den der Terrassenverlauf fhren soll, sowie der Erwerb und die anschlie§ende Abtragung de Gebudes am Fu§e des Berges das als letztes Hindernis berwunden werden musste, und die Vollendung der unteren Terrassen zu ermglichen ber die der prchtige Pfad sich bis zum Heiligen Gebude und darber hinaus bis zum Kamm des Berge Gottes erhebt.
Fr den hier beschriebenen Fortschritt war es auch von entscheidende Bedeutung, dass das Spendenausma§ fr die Projekte am Bogen des Karmel, womit das Ziel des letzten Jahres erreicht wurde, auch weiterhin beibehalten werden konnten. Es ist offensichtlich dass die diesbezglichen finanzielle Anforderungen mit ununterbrochenen Heldenmut von Armen und Reichen erfllt werden und dies in den verbleibenden Jahren weiter aufrechterhalten werden muss. Gleichzeitig jedoch sollten - ebenso energisch und anhaltend - parallele Anstrengungen von den Rten und Freunden in der ganzen Welt gemeinsam unternommen werden, um den ernsten Erfordernissen des Internationalen Bah'-Fonds zu entsprechen.
Bestimmt wird ein solch vielversprechender Anfang des Vier-Jahres-Planes, wie wir ihn erlebt haben, den Herzen der Mitglieder unserer Weltgemeinschaft Vertrauen einfl§en, dass sie vollends dafr gerstet sind, um den Anforderungen gerecht zu werden, die in den Botschaften zu Beginn des Planes umrissen und in den von den jeweiligen Rten verabschiedeten Plnen ausgefhrt sind. Ein weiterer und besonders geschtzter Antrieb zu Beginn des zweiten Jahres besteht darin, dass die Umstnde an diesem Ridvn die berechtigt sein werden, auf Wiedererrichtung des Nationalen Geistigen Rates von Ruanda ermglicht haben. Dieser Sieg ber die Krise erhht die Zahl der Nationalen Geistigen Rte, die am nchsten Ridvn bei der achten Internationalen BahÕ-Tagung am BahÕ-Weltzentrum wahlberechtigt sein werden, auf 175. Wir hoffen instndig, dass dann zur Halbzeit des Planes die Baha'i-Welt bei der Vervielfachung der menschlichen Hilfsquellen, dem Reifeprozess der Geistigen Rte und der Entwicklung der rtlichen Gemeinden einen gro§en Sprung nach vorne getan haben wird!
Die Gelegenheit, die sich in der kurzen Zeitspanne bis zum Ende des Jahrhunderts bietet, ist ber alle Ma§en kostbar. Nur ein vereintes und anhaltendes Bemhen seitens der Freunde berall, den Prozess des Beitritts in Scharen voranzutreiben, kann solch einem historischen Augenblick gerecht werden. Auf jeder Institution, auf jedem Mitglied einer Gemeinde, die ihrem von Gott verhei§endem Schicksal zustrebt, liegt eine gro§e und unausweichliche Verantwortung. Da der Zeitraum, in dem sehr viel erreicht werden muss, nur kurz ist, darf keine Zeit vergeudet, keine Gelegenheit ausgelassen werden. Seien Sie dessen gewiss, liebe Freunde, dass die Heerscharen des Knigreiches Abh bereit stehen, um zur Untersttzung eines jeden Menschen herbeizueilen, der sich erhebt, um seinen Anteil am Dienst fr das sich entfaltende geistige Drama dieser bedeutungsvollen Tage beizutragen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 1996 (153 BE)
An die BahÕs der Welt
Innig geliebte Freunde,
Mit vor Dankbarkeit zur Gesegneten Schnheit berflie§enden Herzen erkennen wir die berreichen Zeichen Seiner Gnade whrend des Drei-Jahres-Planes, der mit dem diesjhrigen Ridvn-Fest zu Ende geht. Der belebende Geist des Heiligen Jahres, der dem Beginn des Planes zu Ridvn 1993 den Schwung gab, durchzog diese Zeit der konzentrierten Anstrengungen und verlieh unserer Weltgemeinde gr§ere Festigkeit, Spannkraft, Reife und Zuversicht als je zuvor. Gleichzeitig ist das Ansehen der Gemeinde stark gestiegen. Wenn dieser Plan auch nicht mit einer dramatischen zahlenm§igen Ausbreitung endet, gleichwohl es in einigen Lndern eine beachtliche Zunahme an Mitgliedern gab, so ist das Ergebnis doch eine mit neuen Qualitten bereicherte Gemeinde, eine Gemeinde, die darauf vorbereitet ist, die unmittelbar vor uns liegenden Aussichten auf den Fortschritt des Glaubens voll auszuschpfen.
Die gro§artige Entwicklung der Projekte am Berge Karmel fallen unter den messbaren Leistungen dieser Zeit besonders ins Auge. Trotz zahlreicher Schwierigkeiten wurden die in unserer Botschaft zum Drei-Jahres-Plan vorhergesehenen Errungenschaften gnzlich erreicht. Alle Phasen des Baus sind eingeleitet. Der Rohbau des Zentrums zum Studium der Texte und der Erweiterung des Internationalen Archivgebudes wurde errichtet, die Arbeiten an diesen Gebuden sind bis zur Inangriffnahme des Innenausbaus und der Fassadenarbeiten fortgeschritten. Die Errichtung des stndigen Sitzes des Internationalen Lehrzentrums, dem dritten im Bau befindlichen Gebude am Bogen, macht schnelle Fortschritte. Sieben Terrassen unterhalb des Schreines des Bb sind vollendet und lassen schon den sich abzeichnenden Strahlenglanz vom Fu§ bis zum Gipfel von Gottes Heiligem Berg erkennen. Eine aufmerksame
ffentlichkeit ist beeindruckt von der Schnheit, die sich wie ein Teppich ber den Hang des Berges ausbreitet.
Die greifbare Realitt des Fortschritts, der bisher so wunderbar verwirklicht wurde, ist Beweis einer noch gr§eren Errungenschaft, nmlich die vereinte Zielrichtung, die in der gesamten globalen Gemeinde bei der Verfolgung dieser gigantischen gemeinsamen Unternehmung erreicht wurde. Das Ausma§ des hervorgerufenen Interesses und der Untersttzung hat seinen Ausdruck in einem nie dagewesenen Zustrom von Beitrgen gefunden, die einen Grad an Opferbereitschaft widerspiegeln, der wiederum von der Beschaffenheit des Glaubens sowie der Gro§zgigkeit des Herzens der Liebenden BahÕuÕllhs auf dem ganzen Erdball Zeugnis ablegt. Dass die Beitrge fr die Projekte am Berg Karmel das Drei-Jahres-Ziel von 74 Millionen US-Dollar erreicht haben, ist eine zweite messbare und au§ergewhnliche Leistung, die zuversichtlich macht, dass die notwendige finanzielle Untersttzung fr diese Projekte bis zu deren Fertigstellung am Ende des Jahrhunderts andauern wird.
Die Zeichen des Fortschritts waren in den vergangenen drei Jahren in weiten und vielfltigen Bereichen offenkundig. Die bemerkenswerten Bemhungen um die Ausbreitung und Festigung der Gemeinde, die vermehrten Unternehmungen im Bereich der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung und ein beispielloser Vorsto§ auf dem Gebiet der
ffentlichkeitsarbeit und Au§enbeziehungen ergeben das Bild einer Gemeinde, die mit neuen Fhigkeiten begabt ist.
Neue Lehrmethoden
Auf dem Feld des Lehrens gab es eine allgemeine Zunahme der Aktivitten, was sich in der Bildung zwlf neuer Nationaler Geistiger Rte im Verlauf des Planes und im Anstieg der Pionier- und Reiselehrerttigkeit zeigte. In vielen Lndern waren die Glubigen entflammt von der neuen Herangehensweise, die in dem whrend des Planes verffentlichten Pionieraufruf vorgeschlagen wurde. Die Zahl der Pioniere aus und in verschiedene Lnder war hoch, und es gab eine wahre Flut von Reiselehrern, die sowohl im Heimatland wie auch im Ausland ttig waren. Systematische Anstze zu gemeinsamen Lehraktivitten und gezielt konzipierten langfristigen Lehrprojekten zeigten Frchte und lie§en sich deutlicher als je zuvor in vielen Lndern erkennen. Die Energie und Kreativitt, die die verschiedenen Entwicklungen in der Ausbreitung und Festigung begleiteten, ist in hohem Ma§e auf den vom Internationalen Lehrzentrum bewiesenen Unternehmungsgeist zurckzufhren. Seine stndige Anleitung und Ermutigung der Kontinentalen Beratermter; seine Empfehlung neuer Methoden fr die Aussendung von Pionieren, wie sie vom Universalen Haus der Gerechtigkeit in seinem in den ersten Monaten des Planes verffentlichten Pionieraufruf besttigt wurden, und seine regelm§ige Untersttzung der ihrer Obhut unterstellten Kontinentalen Pionierausschsse; seine unermdliche Aufmerksamkeit auf den Bedarf an Erziehung und Vertiefung in der Gemeinde, die in seinem Austausch und seiner Arbeit mit Beratern zum Ausdruck kam, wenn es darum ging, in Lehrprojekte auch Vertiefungsprogramme fr neuerklrte Glubige einzufgen, Kurse und Arbeitsgruppen fr die Heranbildung verschiedener Fhigkeiten zu entwickeln, Lehrer fr Kinder auszubilden und die Zahl der Kinderklassen zu erhhen; seine Ermutigung von Bemhungen, Fortbildungsinstitute in verschiedenen Teilen der Welt zu errichten - all das hat widerhallende Ergebnisse gezeitigt. Besondere Anerkennung muss dem Lehrzentrum auch fr den Einfluss gezollt werden, den es ber die Berater auf die Einfhrung von Basis-Literaturprogrammen in immer mehr Lndern ausbte. Durch solche Programme wurden einige fr die Verbreitung des Glaubens und die Vertiefung der Glubigen wesentliche Titel ausgewhlt, in gro§er Zahl gedruckt und zu erm§igten Preisen verfgbar gemacht. Der au§ergewhnliche Fortschritt in der Entwicklung dieser so wichtigen, am Weltzentrum wirkenden Institution war deutlich sprbar bei der Beraterkonferenz im vergangenen Dezember, die den Kurs fr die Arbeit dieser hochrangigen Amtstrger des Glaubens in den unmittelbar vor uns liegenden Jahren absteckte.
Eine bedeutsame Entwicklung ist darin zu sehen, dass die einheimischen Glubigen in verstrktem Ma§e die Verantwortung fr die Lehr- und Vertiefungsarbeit in ihren Lndern bernahmen. In sehr unruhigen Gebieten wie Angola, Kambodscha, Liberia und Sierra Leone errangen die Freunde wichtige Siege, entweder bei den Lehraktivitten, die zu etlichen Erklrungen fhrten, oder bei der Errichtung und Wiedererrichtung von BahÕ-Rten sowie beim Aufbau und der Weiterfhrung von Entwicklungsprojekten. In Gegenden, wo Nationale Geistige Rte erst krzlich gebildet wurden, wie in den Lndern des ehemaligen Ostblocks, haben die Freunde ein bewundernswertes Vermgen bewiesen, die Angelegenheiten des Glaubens zu verwalten. Ein Glanzpunkt dieser Zeit war die pltzliche Steigerung der Tatkraft, des Muts und der Kreativitt der BahÕ-Gemeinden auf Inseln in der ganzen Welt. Die Ttigkeitsbereiche waren weit gefchert und umfassten das Heranziehen von ortsansssigen Lehrern, die Ausbildung und Aussendung von mehreren Dutzend Reiselehrern zu benachbarten Inseln, die Erffnung von Grundschulen, die vielfltigen Gelegenheiten fr die Proklamation des Glaubens wie auch die Trgerschaft von Veranstaltungen, an denen hochrangige Beamte und Einflussreiche Persnlichkeiten teilnahmen. Dass in den vergangenen Jahren Staats- und Regierungsoberhupter von Inselstaaten das BahÕ-Weltzentrum besucht haben, ist ein Anzeichen fr die lebhaften Aktivitten der Glubigen in diesen kleinen, ber die sieben Meere verstreuten Lndern. Betrachtet man die genannten Beispiele fr die Einstellung und Bemhungen der Freunde in unterschiedlichen Umfeldern, dann bezeugen sie alle eine verstrkte Hingabe an die Lehrarbeit, eine wachsende Reife und flexible Bestndigkeit. Das spiegelt die Glaubenstiefe wider, die BahÕ aus verschiedstenen Volksgruppen bewegt.
Der Beitrag der Jugend
Im Einklang mit diesen Beobachtungen stehen die hervorragenden Beitrge der Jugend zur Verbreitung und Festigung. Ihre Aktivitten haben in der Drei-Jahres-Periode neue Dimensionen erreicht. Von Jugendkonferenzen und anderen, ihre Interessen bercksichtigenden Zusammenknften angetrieben, hat die Jugend in der ganzen Welt ungeheure Mengen an Zeit, Energie und Eifer fr die Lehrarbeit als Reiselehrer innerhalb und au§erhalb ihrer Lnder und als Teams in gemeinsamen Lehrprojekten eingesetzt, wodurch sie Hunderte von Neuerklrungen und die Bildung von vielen rtlichen Geistigen Rten bewirkte. Mit Hilfe der Musik und der Knste die Sache zu proklamieren und zu lehren zeichnete ihre Anstrengungen in vielen Orten aus. Die Ausbreitung von Tanz und Theaterworkshops war besonders wirkungsvoll. Die Beteiligung der Jugend bei den Au§enbeziehungen und Verbindungen zu anderen Gruppen hat dem Glauben auf diesem Gebiet neue Mglichkeiten erffnet. Die Verpflichtung zu einem Jahr des Dienstes hat sich weiter verbreitet. Gleichzeitig hat die Zahl der Jugendlichen merklich zugenommen, die eine berufliche Ausbildung abschlossen und akademische, fachliche und berufliche Auszeichnung erlangten. All das sind Anzeichen dafr, dass die Jugend im direktem Dienst am Glauben mehr tut, whrend sie gleichzeitig ihren Teil zur allgemeinen Entwicklung der Gesellschaft beitrgt.
Zeichen fr die Konsolidierung der Gemeinde lie§en sich auch darin erkennen, dass die Freunde sich strker an sozialen und wirtschaftlichen Entwicklungen beteiligten, besonders auf dem Gebiet der Erziehung. In einem herausragenden Fall hat eine Regierung die BahÕ gebeten, die Verantwortung fr die Leitung von sieben Grundschulen zu bernehmen. Sie taten das auch mit der Untersttzung des Bros fr soziale und wirtschaftliche Entwicklung am Weltzentrum. Beachtenswert ist auch, dass in Afrika BahÕ-Gemeinden, die wegen politischer Unruhen in ihrem Heimatland im Exil leben, weiterhin landwirtschaftliche und andere Projekte entwickeln, die ihnen weitgehende wirtschaftliche Unabhngigkeit sichern. Bemhungen, die Stellung der Frauen zu verbessern, gewinnen in einer Reihe von Lndern an Schwung, wo die BahÕ-Institutionen, zustzlich zu der Beteiligung von BahÕ an Projekten, die von anderen Organisationen gefrdert werden, eigene Ausschsse und Bros einrichteten, um die Interessen der Frauen wahrzunehmen. Als Symbol dieses Aufschwungs ist das Bro fr die Frderung der Frauen der Internationalen BahÕ-Gemeinde eingerichtet worden.
In einigen Lndern gab es auch eine beachtliche Beteiligung der BahÕ an offiziell gefrderten Programmen zur Hebung des Gesundheitszustands. In anderen Fllen haben BahÕ selbst solche Programme angeregt und durchgefhrt. Die Arbeit im Bereich der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung ermglichte auch die dauerhafte Errichtung und Konsolidierung von gr§eren Projekte und Organisationen. Drei Pilotprojekte setzten den ersten Schritt in einer Alphabetisierungskampagne, die das Bro fr soziale und wirtschaftliche Entwicklung ber die ganze Welt auszudehnen beabsichtigt. Die Grndung und das Betreiben von Entwicklungsprojekten durch BahÕ fhrten auch zu einer Proklamation des Glaubens, indem sie die Beteiligung der Bevlkerung und das Interesse der Massenmedien erweckten.
Ein Vorsto§ in der
ffentlichkeitsarbeit und bei den Au§enbeziehungen, der alle zuvor verzeichneten Erfolge in einem vergleichbaren Zeitabschnitt bertrifft, hat der Proklamation des Glaubens gro§en Auftrieb gegeben. Gewaltige Anstrengungen berall in der Welt fhrten dazu, dass der Glaube viel strker ins Blickfeld trat als je zuvor und verhalfen der Internationalen BahÕ-Gemeinde zu einem entsprechend hheren Ansehen. In gro§en Zgen kann man den Fortschritt daran erkennen, dass gro§e und kleine BahÕ-Gemeinden wie selbstverstndlich ffentliche Veranstaltungen untersttzten oder an ihnen teilnahmen, dass die BahÕ als eine gesellschaftliche Kraft von Regierungsstellen und Nicht-Regierungs-Organisationen sowie von prominenten Persnlichkeiten anerkannt wurden und leichten Zugang zu den Medien hatten. Die Berichterstattung ber BahÕ-Veranstaltungen und -Interessen in der Presse und den elektronischen Kommunikationsmedien bertraf bei weitem alle Erwartungen.
Unter den Aktivitten in der ganzen Welt ragen einige besondere Entwicklungen heraus: die Hufigkeit, mit der hohe Beamte BahÕ zur Teilnahme an Veranstaltungen und Projekten einluden oder sie um Hilfe baten; die erfolgreichen Initiativen von BahÕ bei der Beeinflussung von Regierungsma§nahmen; die Einrichtung von BahÕ-Studienprogrammen und Kursen an Bildungseinrichtungen und Universitten und die Einfhrung von Unterrichtsmaterial durch ffentliche Schulen; der Einsatz der Knste durch BahÕ-Institutionen, Gruppen und einzelne bei Proklamationsveranstaltungen.
Im Laufe des Jahres 1995 verdeutlichten zwei bedeutende UN-Ereignisse das sich beschleunigende Aufkeimen der Einheit im Denken bei Weltunternehmungen, was wiederum die Aufmerksamkeit und Beteiligung der BahÕ-Gemeinde beanspruchte. Zuerst waren am Weltgipfel fr Sozialentwicklung im Mrz in Kopenhagen 250 Freunde aus mehr als 40 Lndern beteiligt, die beeindruckende Anstrengungen unternahmen, um die Teilnehmer des Gipfels und des dazugehrigen Forums mit den Lehren bekanntzumachen. Bei dieser Gelegenheit wurde das vom Bro fr
ffentlichkeitsarbeit der Internationalen BahÕ-Gemeinde erarbeitete Statement "Entwicklungsperspektiven fr die Menschheit" zum ersten Mal verteilt und diskutiert. Folgeaktivitten berall in der Welt waren Konferenzen und Seminare sowie die Verteilung des Statements. Sodann zogen die Vierte Weltfrauenkonferenz in Beijing im September und das parallel verlaufende NRO-Forum zustzlich zur offiziellen Delegation der Internationalen BahÕ-Gemeinde ber 500 BahÕ aus aller Welt an. Im selben Jahr veranlasste der 50. Jahrestag der Grndung der Vereinten Nationen das Bro der Internationalen BahÕ-Gemeinde bei den UN, eine Stellungnahme "Wendezeit fr die Nationen" herauszugeben und zu verteilen, die Vorschlge fr die Weiterentwicklung der Weltorganisation enthlt.
Mehr
ffentlichkeitsarbeit
Zwei Ereignisse sind besonders hervorzuheben, bei denen ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum in herausragender Weise beteiligt war. Im vergangenen Herbst leitete sie eine Delegation von vier offiziellen BahÕ-Vertretern beim Gipfeltreffen der "Alliance between Religions and Conservation", die unter der Schirmherrschaft Seiner Kniglichen Hoheit Prinz Philip stand und auf Schloss Windsor stattfand. Im Oktober trat Rhyyih Khnum als Hauptrednerin beim Vierten Internationalen Dialog zum bergang zur Weltgesellschaft auf, der unter der Schirmherrschaft der UNESCO (der Internationalen Organisation fr Erziehung, Wissenschaft und Kultur der Vereinten Nationen) vom BahÕ-Lehrstuhl fr Weltfrieden und dem Fachbereich Geschichte der Universitt von Maryland veranstaltet wurde.
Nicht unerwhnt bleiben sollten manch andere bedeutsame Kennzeichen des besprochenen Zeitraums. So wurde eine Ausgabe des Kitb-i-Aqdas in der Originalsprache Arabisch verffentlicht, erstmals mit Anmerkungen in Persisch, die den Text wie in der englischen Ausgabe ergnzen. Das Gesetz der Huququ'llah ist tiefer in den Herzen der Glubigen in der ganzen Welt verwurzelt. Whrend des letzten Jahres des Planes hat der Treuhnder der HuqqÕullh, die Hand der Sache Gottes 'Ali-Muhammad Varq, seinen Wohnsitz in das Heilige Land verlegt. Dieser wichtige Schritt bedeutet auch, dass alle drei Hnde der Sache Gottes ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum , 'Ali-Akbar Furtan und Dr. Varq - nun am Weltzentrum wohnen und Pilgern, Besuchern und den in Haifa dienenden Freunden Inspiration vermitteln.
Vor diesem Hintergrund ermutigender Entwicklungen begeben wir uns nun zum diesjhrigen Ridvan in einen Vier-Jahres-Plan, der uns bis Ridvn 2000 begleiten wird. Ernsthaft und liebevoll rufen wir unsere Brder und Schwestern in allen Lndern auf, mit uns gemeinsam Anstrengungen in Gang zu setzen, die den Generationen des nahenden 21. Jahrhunderts eine berreiche und dauerhafte Erbschaft sichern.
Der Vier-Jahres-Plan hat ein Hauptziel: einen bedeutenden Fortschritt beim Proze§ des Beitritts in Scharen. Wie wir schon bei anderer Gelegenheit feststellten, soll solch ein Fortschritt durch eine deutliche Steigerung bei den Aktivitten und der Entwicklung des einzelnen Glubigen, der Institutionen und der rtlichen Gemeinde erreicht werden.
Die Gemeinde muss gr§er werden
Die Ausdrucksweise "Fortschritt beim Prozess des Beitritts in Scharen" enthlt die Vorstellung, dass die gegenwrtigen Umstnde es erfordern und die bestehenden Gelegenheiten es auch zulassen, dass die BahÕ-Weltgemeinde sich in bedeutendem Ma§e nachhaltig vergr§ert; dass dieser Aufschwung angesichts der Weltsituation ntig ist; dass die drei beim Aufbau der Ordnung BahÕuÕllhs Beteiligten - der einzelne, die Institutionen und die Gemeinde - ein solches Wachstum frdern knnen, indem sie zunchst geistig und innerlich eine solche Mglichkeit akzeptieren und dann darauf hinarbeiten, eine gro§e Anzahl neuer Glubiger aufzunehmen und dabei die Mittel fr die Sicherstellung ihrer geistigen und administrativen Schulung und Entwicklung in die Wege zu leiten. Dadurch wird die Zahl der kenntnisreichen, aktiven Glubigen - sowohl im Bereich des Lehrens als auch in der Administration - vervielfacht, deren engagierte Teilnahme an der Arbeit des Glaubens wieder den stndigen Zustrom neuer Anhnger, einen stndigen Zustrom neuer Anhnger, eine ununterbrochene Entfaltung von BahÕ-Rten und eine stete Festigung der Gemeinde gewhrleisten wird.
Darber hinaus bedeutet das Bewirken des Fortschritts des Prozesses, dass jener Proze§ bereits im Gange ist und dass rtliche und nationale Gemeinden sich dabei in unterschiedlichen Phasen befinden. Alle Gemeinden stehen nun vor der Aufgabe, Schritte zu unternehmen und sich nachhaltig zu bemhen, um ein Ausma§ an Ausbreitung und Festigung zu erreichen, das ihren Mglichkeiten entspricht. Der einzelne und die Institutionen, obgleich sie in unterschiedlichen Bereichen ttig sind, werden aufgerufen, sich zu erheben und den Erfordernissen dieser kritischen Zeit im Leben unserer Gemeinde und in den Geschicken der Menschheit gerecht zu werden.
Die Rolle des einzelnen ist bei der Arbeit des Glaubens von einzigartiger Wichtigkeit. Es ist der einzelne, der die Lebendigkeit des Glaubens zum Ausdruck bringt, von der wiederum der Erfolg bei der Lehrarbeit und die Entwicklung der Gemeinde abhngen. BahÕuÕllhs Gebot an jeden Glubigen, Seine Sache zu lehren, erlegt eine unausweichliche Verantwortung auf, die nicht auf irgendeine Institution des Glaubens bertragen oder von dieser bernommen werden kann. Nur der einzelne kann das Potential hierfr freisetzen wie etwa die Fhigkeit, Initiative zu ergreifen, Gelegenheiten wahrzunehmen, Freundschaften zu schlie§en, persnlich mit anderen in Kontakt zu treten, Beziehungen aufzubauen, die Zusammenarbeit anderer im gemeinsamen Dienst am Glauben und an der Gesellschaft zu gewinnen und die von den beratenden Krperschaften getroffenen Entscheidungen in die Tat umzusetzen. Es ist die Pflicht des einzelnen, "sorgfltig jeden Weg der Annherung in Betracht zu ziehen, den er bei seinen persnlichen Versuchen nutzen mchte, um bei jenen, die er in die schtzende Obhut seines Glaubens einreihen mchte, Aufmerksamkeit zu erwecken, das Interesse wachzuhalten und ihren Glauben zu vertiefen."1)
Um diese Fhigkeiten voll zu nutzen, bezieht der einzelne Kraft aus seiner Liebe zu BahÕuÕllh, aus der Macht des Bundes, aus der Dynamik des Gebets, der aus dem regelm§igen Lesen und Studieren der Heiligen Texte abgeleiteten Inspiration und Erziehung und der auf seine Seele einwirkenden verndernden Krfte bei seinem Bemhen, sich gem§ den gttlichen Gesetzen und Prinzipien zu verhalten. Da er mit der Pflicht betraut ist, die Sache zu lehren, wird er darber hinaus mit der Fhigkeit begabt, die von BahÕuÕllh verhei§enen besonderen Segnungen anzuziehen. "Wer an diesem Tage seine Lippen ffnet und den Namen seines Herrn erwhnt, auf den werden die Scharen gttlicher Eingebung aus dem Himmel Meines Namens, der Allwissende, der Allweise, herabkommen. Zu ihm wird auch die Versammlung der Hhe herabsteigen, und jeder aus ihr wird einen Kelch reinen Lichtes vorantragen."2)
Individuelle Initiativen ntig
Shoghi Effendi hat die absolute Notwendigkeit individueller Initiative und Tat unterstrichen. Er erklrte, dass ohne die Untersttzung durch den einzelnen, die "gleichzeitig aus ganzem Herzen, ausdauernd und gro§zgig" sein soll, jede Ma§nahme und jeder Plan des Nationalen Geistigen Rates "zum Scheitern verurteilt", die Absicht des Gttlichen Planes des Meisters "behindert" seien. berdies wird die "sttzende Kraft BahÕuÕllhs Selbst jedem einzelnen vorenthalten werden, wenn er auf lange Sicht versumt, sich zu erheben und seine Rolle zu spielen."3) Daher ist der Kernpunkt jedes zu erzielenden Fortschritts der einzelne Glubige, der ber die Macht des Handelns verfgt, die auch nur er durch seine eigene Initiative und ausdauernde Tat freisetzen kann. Was nun das Gefhl der Unzulnglichkeit betrifft, die manchmal die individuelle Initiative hemmt, so vermittelt ein in seinem Auftrag geschriebener Brief den Rat des Hters: "Sie erwhnen besonders den Mangel an Mut und Initiative seitens der Glubigen und ein Gefhl der Minderwertigkeit, was sie am ffentlichen Reden hindert. Es sind genau diese Schwchen, von denen er wnscht, dass die Freunde sie berwinden, denn sie lhmen nicht nur ihre Anstrengungen, sondern bewirken sogar, dass die Flamme des Glaubens in ihren Herzen erstickt wird. Nicht ehe die Freunde sich dessen bewusst werden, dass jeder von ihnen fhig ist, die Botschaft seinem eigenen Ma§ entsprechend zu berbringen, knnen sie je hoffen, die ihnen von einem liebenden und weisen Meister gesteckten Ziele zu erreichen.... Jeder ist ein potentieller Lehrer. Man muss nur von dem Gebrauch machen, was Gott einem gegeben hat, und sich so Seines Vertrauens wrdig erweisen."4)
Was die Institutionen anbelangt, so wird der Beitritt in Scharen auf sie ebenso Auswirkungen haben wie sie umgekehrt auf ihn. Die Entfaltung der rtlichen und Nationalen BahÕ-Rte erfordert jetzt eine neue Geisteshaltung seitens ihrer Mitglieder wie auch seitens derer, die sie whlen, denn die BahÕ-Gemeinde befindet sich in einem enormen historischen Prozess, der jetzt in eine entscheidende Phase tritt. BahÕuÕllh hat der Welt Institutionen gegeben, die in einer neuen Ordnung ttig sein sollen, die dazu bestimmt ist, die Krfte einer neuen Kultur zu kanalisieren. Fortschritte in Richtung auf die Verwirklichung dieses gro§artigen Zieles erfordern eine bedeutende und fortlaufende Ausdehnung der BahÕ-Gemeinde, so dass ein angemessener Entwicklungsraum fr den Reifeprozess dieser Institutionen zur Verfgung steht. Diese Angelegenheit ist von unmittelbarer Wichtigkeit fr die erklrten Anhnger BahÕuÕllhs in allen Lndern.
Damit eine solche Ausdehnung angeregt und dann auch verkraftet wird, mssen sich Geistige Rte auf ein neues Niveau erheben, um ihre Verantwortung als Kanle der gttlichen Fhrung, Planer der Lehrarbeit, Entwickler der menschlichen Fhigkeiten, Erbauer von Gemeinden und liebevolle Hirten der Menschen wahrzunehmen. Sie knnen diese Mglichkeiten dadurch verwirklichen, dass sie die Fhigkeit ihrer Mitglieder verbessern, gemeinsam gem§ den Prinzipien ihres Glaubens Rat zu halten und mit den Freunden in ihrem Amtsbereich zu beraten, dass sie den Geist des Dienstes frdern, dass sie spontan rnit den Kontinentalen Beratern und ihren Hilfsmtern zusammenarbeiten, und dass sie ihre Au§enbeziehungen pflegen. Der Fortschritt in der Entfaltung der Institutionen muss sich vor allem darin zeigen, dass sich die Zahl der Orte vervielfacht, in denen die Funktionsweise der Geistigen Rte die Fhigkeit des einzelnen Glubigen, dem Glauben zu dienen, erhht und einmtiges Handeln frdert. Mit einem Wort, der Reifegrad des Geistigen Rates sollte nicht nur daran gemessen werden, wie regelm§ig er zu Sitzungen zusammenkommt und wie effizient er funktioniert, sondern auch an der bestndig wachsenden BahÕ-Mitgliederzahl, der Effektivitt der Wechselbeziehung zwischen dem Rat und den Mitgliedern seiner Gemeinde, der Qualitt des geistigen und sozialen Lebens der Gemeinde und der allgemeinen Lebendigkeit der Gemeinde beim Prozess einer dynamischen, stndig fortschreitenden Entwicklung.
Identitt der Gemeinde
Die Gemeinde ihrerseits gewinnt - gesondert vom einzelnen und den Institutionen betrachtet - einen eigenen Charakter und eine eigene Identitt, whrend sie an Gr§e zunimmt. Dies ist eine notwendige Entwicklung, die besondere Aufmerksamkeit verlangt, sowohl im Hinblick auf Gegenden, wo Neuerklrungen in gro§em Ma§e stattgefunden haben, wie auch in Erwartung und Vorbereitung auf sich zahlreicher ereignende Flle von Beitritt in Scharen. Eine Gemeinde ist natrlich mehr als nur die Summe ihrer Mitglieder; sie ist eine umfassende Einheit der menschlichen Gesellschaft, die sich aus einzelnen, Familien und Institutionen zusammensetzt, die mit einer gemeinsamen Absicht zum Wohl der Menschen innerhalb und au§erhalb ihrer eigenen Grenzen zusammenarbeiten; sie besteht aus einer Vielfalt von interagierenden Teilnehmern, die in einer stndigen Suche nach geistigem und sozialem Fortschritt eine Einheit herstellen. Da die BahÕ berall erst am Beginn des Prozesses der Gemeindebildung stehen, mssen auf diese vordringliche Aufgabe enorme Anstrengungen verwendet werden.
In einer frheren Botschaft haben wir schon darauf hingewiesen, dass das Aufblhen der Gemeinde vor allem auf rtlicher Ebene eine entscheidende Verbesserung der Verhaltensweisen erfordert: jener Verhaltensweisen, durch die der kollektive Ausdruck der Tugenden der einzelnen Mitglieder und die Funktionsweise der Geistigen Rte sich in der Einheit und Freundschaft innerhalb der Gemeinde und in der Dynamik ihrer Aktivitten und ihres Wachstums zeigen. Das erfordert die Integration der sie bildenden Elemente - Erwachsene, Jugendliche, Kinder - in geistige, soziale, erzieherische und administrative Aktivitten und ihre Beteiligung an rtlichen Lehr- und Entwicklungsplnen. Dazu gehren ein kollektiver Wille und die Ausrichtung auf das Ziel, den Geistigen Rat durch jhrliche Wahlen fortbestehen zu lassen. Es schlie§t die Ausbung gemeinsamer Andachten ein. Daher ist es fr das geistige Leben der Gemeinde wesentlich, dass die Freunde regelm§ige Andachtsversammlungen abhalten, in rtlichen BahÕ-Zentren - dort, wo sie zur Verfgung stehen - oder anderswo, die Wohnungen der Freunde inbegriffen.
Grndung von Instituten
Um die Mglichkeiten der Ausbreitung und Festigung umzusetzen, die der Beitritt in Scharen mit sich bringt, muss eine entschlossene weltweite Anstrengung zur Entwicklung von menschlichen Fhigkeiten unternommen werden. Das Bemhen einzelner, in ihren Husern Studienkreise zu leiten, gelegentliche Vertiefungskurse durch die Institutionen sowie die informellen Aktivitten der Gemeinde sind, obgleich wichtig, nicht ausreichend fr die Erziehung und Schulung einer sich rasch ausbreitenden Gemeinde. Daher ist es hchst wichtig, systematisch neue Methoden zu entwickeln, eine gro§e Zahl von Glubigen in den Grundwahrheiten des Glaubens zu unterrichten und sie auszubilden und ihnen zu helfen, dem Glauben mit den ihnen von Gott verliehenen Fhigkeiten zu dienen. Es sollten daher ohne Verzug stndige Institute mit dem Ziel errichtet werden, nach einem regelm§igen Zeitplan gut organisierte, streng methodisch gefhrte Ausbildungsprogramme anzubieten. Das Institut muss natrlich ber Rumlichkeiten verfgen knnen, ohne jedoch unbedingt ein eigenes Gebude zu haben.
Diese Angelegenheit erfordert eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen den Kontinentalen Beratern und den Nationalen Geistigen Rten. Der Erfolg dieser Fortbildungs-Institute wird nmlich in einem sehr gro§en Ma§e von der aktiven Beteiligung der Kontinentalen Berater und der Hilfsamtsmitglieder an der Durchfhrung dieser Institute abhngen. Insbesondere wird ntig sein, dass die Hilfsamtsmitglieder in einer engen Arbeitsbeziehung zu den Instituten und natrlich zu den rtlichen Geistigen Rten stehen, deren Gemeinden Nutzen aus den Programmen ziehen werden. Da die Institute als Studienzentren zu betrachten sind und da sie ihrem Wesen nach mit der Verantwortung der Hilfsamtsmitglieder auf dem Gebiet der Bildung und Erziehung bereinstimmen und diesen den Wirkungskreis fr die Ausbung ihrer Verantwortung bieten, sollte die enge Beteiligung - dieser Amtstrger des Glaubens an der Arbeit der Institute ein Teil ihrer sich ausweitenden Funktionen werden. Fr die Entwicklung und Umsetzung der Instituts-Programme wird es auch entscheidend sein, auf die Talente und Fhigkeiten von immer mehr Freunden zurckzugreifen.
Da der Ausdruck "Institut" in der BahÕ-Gemeinde in verschiedener Weise gebraucht wird, bedarf es einer Klarstellung. Die nchsten vier Jahre stellen eine au§ergewhnliche Zeitspanne in der Geschichte des Glaubens dar, einen Wendepunkt epochalen Ausma§es. Was die Freunde in der ganzen Welt jetzt tun sollten, ist, sich selbst, ihre materiellen Mittel, ihre Fhigkeiten und ihre Zeit fr die Entwicklung eines Netzwerkes an Fortbildungs-Instituten einzubringen. Diese Zentren der BahÕ-Studien werden auf ein sehr praktisches Ergebnis zielen, nmlich das Heranziehen einer gro§en Zahl von Glubigen, die darin ausgebildet sind, den Proze§ des Beitritts in Scharen wirksam und liebevoll zu frdern und zu erleichtern.
"Sammelt euere Krfte fr die Verbreitung des Glaubens Gottes, " hat BahÕuÕllh Seine Diener angewiesen und hinzugefgt, "Wer immer einer so hohen Berufung wrdig ist, der mache sich auf, den Glauben zu frdern. Wer dies nicht vermag, hat die Pflicht, jemanden zu bestimmen, der statt seiner diese Offenbarung verkndet..."5) Ebenso wie man jemanden bestimmen kann, an der eigenen Stelle zu lehren, indem man die Ausgaben eines Pioniers oder Reiselehrers deckt, so kann man auch einen Lehrer an ein Institut abordnen, der dann natrlich ein Lehrer von Lehrern ist. Dazu kann man zweckbestimmte Beitrge an den Kontinentalen BahÕ-Fonds ebenso wie an die rtlichen, nationalen und internationalen Fonds leisten.
Die Rolle der Knste
Bei all ihren Bemhungen, das Ziel des Vier-Jahres-Planes zu erreichen, bitten wir die Freunde auch, dem Einsatz der Knste strkere Aufmerksamkeit zu schenken, nicht nur im Rahmen der Proklamation, sondern auch bei der Verbreitung und Festigung. Die graphischen und darstellenden Knste und die Literatur haben bei der Ausweitung des Einflusses des Glaubens eine wichtige Rolle gespielt und knnen es auch weiterhin tun. Auf der Ebene der Volkskunst kann dieser Mglichkeit in allen Teilen der Welt, ob in Drfern oder Stdten, nachgegangen werden. Shoghi Effendi setzte hohe Erwartungen in die Knste als ein Mittel, Aufmerksamkeit auf die Lehren zu ziehen. Ein in seinem Auftrag an einen einzelnen Glubigen geschriebener Brief vermittelt die Ansicht des Hters: "Es wird die Zeit kommen, da der Glaube sich wie ein Lauffeuer verbreiten wird, da sein Geist und seine Lehren auf der Bhne oder in der Kunst und Literatur als ganzes dargestellt werden wird. Die Kunst kann besser solche edlen Gefhle wecken als kalte, rationale Erklrungen, besonders unter der Masse der Bevlkerung."6)
Whrend die Freunde und die Institutionen ihre Anstrengungen berall darauf richten, den Erfordernissen des Planes zu entsprechen, wird die Arbeit an den gro§en Projekten am Berge Karmel fortgefhrt bis zu ihrer am Ende des Jahrhunderts erhofften Vollendung. Mit dem Ende des Planes zu Ridvn 2000 werden das Zentrum zum Studium der Texte und die Erweiterung des Archivs funktionsfhig sein; das Gebude des Internationalen Lehrzentrums wird bis zur Abschlussphase vorangeschritten sein. Der Abschnitt der ffentlichen Stra§e, die den Verlauf der Terrassen oberhalb des Schreines des Bb unterbricht, wird abgesenkt und eine breite Verbindungsbrcke mit ihren eigenen Grten gebaut worden sein; fnf der oberen Terrassen werden ebenfalls vollendet sein. Die verbleibenden vier oberen Terrassen und die zwei am Fu§e des Berges werden sich in einem fortgeschrittenen Bauzustand befinden. Ebenso werden andere besondere Bemhungen am Weltzentrum fortgesetzt. Aufmerksamkeit wird dabei solchen Angelegenheiten geschenkt wie der allgemeinen Anwendung weiterer Gesetze des Kitb-i-Aqdas, der Vorbereitung eines neuen Bandes von ausgewhlten Schriften BahÕuÕllhs in Englisch, der weiteren Entwicklung der Aufgaben des Internationalen Lehrzentrums und der Erkundung von Ma§nahmen, wie man die Zahl der Pilger und Besucher am Weltzentrum erhhen kann.
Die BahÕ-Weltgemeinschaft wird ihre Bemhungen sowohl im Bereich der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung als auch der
ffentlichkeitsarbeit und Au§enbeziehungen ausdehnen und die direkte Zusammenarbeit mit jenen Krften fortsetzen, die zur Errichtung von Ordnung in der Welt fhren. Das Bro fr wirtschaftliche und soziale Entwicklung wird durch Verbesserung seiner Koordinationsfhigkeiten und im Rahmen seiner Mittel und Mglichkeiten dabei mithelfen, auf dem in Hunderten von Entwicklungsprojekten in aller Welt erreichten Fortschritt aufzubauen. Auf der Bhne der
ffentlichkeitsarbeit und Au§enbeziehungen werden sich die Anstrengungen darauf richten, die Prozesse in Richtung Weltfrieden zu beeinflussen, insbesondere durch die Beteiligung der Gemeinde an der Frderung der Menschenrechte, der Stellung der Frauen, des weltweiten Wohlstands und der moralischen Entwicklung. Indem es diese Themen verfolgt, wird das Bro der Internationalen BahÕ-Gemeinde bei den Vereinten Nationen nach Wegen suchen, um die Bande zwischen den BahÕ und den Vereinten Nationen zu festigen. Ebenso wird das Bro fr
ffentlichkeitsarbeit die BahÕ-Institutionen dabei untersttzen, diese Themen fr eine umfassendere Proklamation des Glaubens zu nutzen. Die Verteidigung der Rechte der BahÕ im Iran und zunehmende Anstrengungen zur Befreiung des Glaubens in jenem Land und anderen Lndern, in denen er verboten ist, werden einen wesentlichen Teil unserer Beziehungen mit Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen ausmachen. In all diesen Aspekten sind die BahÕ-Freunde und Institutionen dringend aufgefordert, sich der Wichtigkeit von Aktivitten im Bereich der
ffentlichkeitsarbeit und der Au§enbeziehungen klar bewusst zu sein und ihnen erneut Aufmerksamkeit zu widmen.
Die Bildung von zwei Nationalen Geistigen Rten zu diesem Ridvan verleiht dem Vier-Jahres-Plan einen gnstigen Anfang. Wir sind hocherfreut anzukndigen, dass unsere beiden Vertreter bei den ersten Nationaltagungen die Hand der Sache Gottes ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum in Moldavien und Fred Schechter, Berater am Internationalen Lehrzentrum, in Sao Tome und Principe sein werden. Bedauerlicherweise knnen die Nationalen Geistigen Rte von Burundi und Ruanda aufgrund von Umstnden, die sich ihrer Kontrolle vllig entziehen, dieses Jahr nicht wieder gewhlt werden. Die Anzahl dieser Institutionen wird demzufolge weltweit weiterhin 174 betragen.
Ausblick auf das neue Jahrtausend
Ridvn 2000, der Zeitpunkt, an dem der Vier-Jahres-Plan beendet wird, befindet sich Monate vor dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. In jenem Augenblick wird die BahÕ-Welt in dankbarer Anerkennung auf die au§erordentlichen Entwicklungen und die erstaunlichen Errungenschaften zurckblicken, welche die Annalen der Sache BahÕuÕllhs whrend dieses ereignisreichen Zeitraums ausgezeichnet haben werden - eines Zeitraums, der von ÔAbduÕl-Bah als "Jahrhundert des Lichtes"7) bezeichnet wurde. Eine der bedeutendsten Leistungen, die dann bewundert werden mssen, wird die Vollendung der Projekte am Berg Karmel sein, die zusammen mit den anderen Gebuden auf jenem heiligen Berg als ein Denkmal fr den Fortschritt stehen werden, den die administrative Ordnung zu jenem Zeitpunkt im Gestaltenden Zeitalter erlangt haben wird. Der Hhepunkt einer solchen Wrdigung wird, so Gott will, eine Gro§veranstaltung am Weltzentrum sein, mit der die Vollendung der Gebude des Bogens und die Erffnung der Terrassen des Schreines des Bb fr die
ffentlichkeit begangen werden sollen.
Geliebte Freunde, wir beginnen diesen Plan inmitten der Unruhe einer Zeit des sich beschleunigenden bergangs. Der durch die Wucht der Offenbarung BahÕuÕllhs hervorgerufene Zwillingsprozess schreitet rasch voran, wobei er eine Dynamik annimmt, die, in den Worten Shoghi Effendis, "jene Mchte, die das Antlitz unseres Planeten umgestalten, zu einem Hhepunkt fhren (wird)".8) Der eine ist ein Prozess der Integration, der andere ist zerrttend. Aus der "umfassenden Grung", die durch diese Prozesse verursacht wird, geht der Frieden schrittweise hervor, wodurch die einigenden Auswirkungen eines wachsenden Bewusstseins von Weltbrgertum offenkundig werden.
Im Hinblick auf dieses Ziel waren die jngsten Entwicklungen in der Welt paradoxerweise zugleich schockierend und beruhigend. Einerseits erzeugt die Unordnung in den menschlichen Angelegenheiten ein tgliches Ma§ des Schreckens, welches die Sinne betubt, andererseits unternehmen die Fhrer der Welt oft gemeinsame Aktionen, die dem BahÕ-Beobachter eine Tendenz hin zu einer gemeinsamen Annherung der Nationen an eine Lsung fr die Probleme der Welt anzeigen. Bedenken Sie zum Beispiel die ungewhnliche Hufung von weltweiten Anlssen, zu denen sich diese Fhrer seit dem Heiligen Jahr vor vier Jahren versammelt haben, wie zur Feier des fnfzigsten Jahrestages der Vereinten Nationen, auf der die teilnehmenden Staatsoberhupter und Regierungschefs ihre Verpflichtung zum Weltfrieden erklrt haben. Erwhnenswert sind auch die Bereitwilligkeit und die Spontaneitt, mit der diese Regierungschefs als Antwort auf eine Reihe von Krisen in verschiedenen Teilen der Welt gemeinsam gehandelt haben. Solche Tendenzen fallen mit dem aus aufgeklrten Kreisen strker werdenden Ruf zusammen, der Mglichkeit, zu einer Art globalen Regierungsform zu finden, Beachtung zu schenken. Drfen wir nicht in diesen sich rasch entwickelnden Ereignissen das Walten der Hand der Vorsehung sehen, ja, den eigentlichen Vorboten fr das in unseren Schriften vorhergesagte gewaltige Ereignis?
Obgleich die Errichtung des Geringeren Friedens nicht von irgendeinem Plan oder einer Aktion der BahÕ abhngig ist und nicht das letzte Ziel darstellt, das der Menschheit im Goldenen Zeitalter zu erreichen bestimmt ist, liegt auf unserer Gemeinde doch die Verantwortung, den Prozessen in Richtung auf jenen Frieden den geistigen Impuls zu verleihen. Genau jetzt ist es ntig, dass wir unsere Bemhungen beim Aufbau des BahÕ-Systems so intensivieren, dass wir die Besttigungen BahÕuÕllhs anziehen und somit eine geistige Atmosphre schaffen, die zu einer Beschleunigung dieser Prozesse fhren wird. Vor uns liegen zwei entscheidende Herausforderungen: Die eine besteht darin, eine Lehrkampagne in Gang zu setzen, an der die ganze Gemeinde begeistert, systematisch und persnlich teilnimmt und bei der die Aktivierung eines umfassenden Fortbildungsprogramms sicherstellt, dass menschliches Potential in reichem Ma§e entwickelt wird. Die zweite ist die Fertigstellung der Bauprojekte am Berge Karmel, fr die jedes nur erdenkliche Opfer gebracht werden muss, um einen freigebigen Fluss materieller Mittel bereitzustellen. Wenn wir diese zwei Brennpunkte entschlossen anpeilen, werden Bedingungen geschaffen, die dazu fhren, dass sich aufgestaute Krfte freisetzen, die einen Wandel in der Ausrichtung der menschlichen Angelegenheiten auf dem ganzen Planeten herbeifhren werden.
Die Opposition wird kommen
Wie kurz der Weg zum Frieden auch sein mag, er wird verschlungen sein. Wie verhei§ungsvoll das erwartete Ereignis auch sein mag, das seinen Kurs bestimmen wird, er muss in einer langen Entwicklungszeit reifen, und dazu gehren Prfungen, Rckschlge und Konflikte bis zu dem Augenblick, da er unter dem direkten Einfluss des gttlichen Glaubens als der Gr§te Friede in Erscheinung tritt. Inzwischen werden die Menschen berall sich der Verzweiflung und Verwirrung gegenbersehen, ehe es ihnen gelingt, den stattfindenden bergang zu wrdigen. Wir, die wir von der neuen Offenbarung erleuchtet sind, haben das Heilige Wort, das uns Zuversicht gibt, einen Gttlichen Plan zu unserer Fhrung, eine Geschichte voller Heldenmut zu unserer Ermutigung. Wir wollen daher Mut fassen, nicht nur aus dem Wort, das wir hochhalten, sondern auch aus den Heldentaten und Opfern, die auch heute noch hell aus jenem Lande leuchten, in dem unsere Religion geboren wurde.
Siebzehn Jahre lang haben unsere verfolgten Glaubensbrder und -schwestern im Iran eine Glaubenstreue und einen Mut gezeigt, die eine unermessliche Proklamation des Glaubens bewirkten und ihn aus der Verborgenheit zwangen. Hierin liegt in unseren eigenen Tagen der lebendige Beweis fr die gewaltigen Krfte von Krise und Sieg. So Gott will, wird es nicht zu lange dauern, bis unsere iranischen Mitglubigen von dem Joch erlst werden, das sie tragen, und dann zu einem ruhmreichen, wunderbaren Sieg gefhrt werden, wie nur die Gesegnete Schnheit ihn verleihen kann. Ihre Erfahrung ist ein Zeichen und ein Beispiel fr uns alle, wo immer wir auch leben; denn schlie§lich, so hat es uns der Meister gesagt, wird die Opposition ihr Haupt auf allen Kontinenten erheben. Zwar mag sie von Ort zu Ort unterschiedlich sein, intensiv wird sie jedoch gewiss sein. Aber dank der strkenden Gnade BahÕuÕllhs und der demonstrierten Standhaftigkeit jener edlen Freunde werden wir wissen, wie man den Speeren des Feindes ohne Furcht standhlt. Der Herr der Heerscharen hat wahrlich versprochen, sein Volk zu einem berwltigenden und entscheidenden Triumph zu fhren.
Da die Menschheit von den verheerenden Auswirkungen einer au§er Kontrolle geratenen Zivilisation geschttelt und geqult wird, Lasst uns unseren Verstand und unsere Herzen auf die vor uns liegenden gttlichen Aufgaben richten. Denn inmitten dieses Aufruhrs wird es berreichlich Gelegenheiten geben, die ausgeschpft werden mssen, "um das Wissen um die erlsende Macht des Glaubens BahÕuÕllhs nah und fern zu verbreiten und frische Streitkrfte fr das stndig wachsende Heer Seiner Gefolgschaft zu gewinnen."9) Dieser Plan, dem wir uns jetzt verschrieben haben, ist zu einem der kritischsten Momente im Leben des Planeten aufgestellt worden. Er soll unsere Gemeinde darauf vorbereiten, die sich beschleunigenden Vernderungen zu meistern, die sich in der Welt um uns vollziehen, und die Gemeinde in die Lage versetzen, sowohl der Wucht der damit verbundenen Prfungen und Herausforderungen zu widerstehen als auch ein funktionierendes Modell deutlicher sichtbar zu machen, dem sich die Welt um Hilfe suchend und als Beispiel in den Nachwehen eines tumultartigen bergangs zuwenden kann. Auf diese Weise nimmt dieser Plan eine besondere Stelle im Zeitplan der BahÕ und der Weltgeschichte ein. Jene unter uns, die fr die Vision des Glaubens empfnglich sind, genie§en das besondere Vorrecht, bewusst an Bemhungen beteiligt zu sein, die dazu bestimmt sind, solche Prozesse anzuregen und schlie§lich voranzutreiben.
Mgen Sie alle sich erheben und die Aufgaben dieses entscheidenden Augenblickes in Angriff nehmen. Mge jeder von Ihnen einer kurzen Zeitspanne, die voller Mglichkeiten und Hoffnungen fr die Menschheit steckt, sein oder ihr Siegel aufdrcken. Rufen Sie sich stets den Ratschlag Shoghi Effendis, der uns unfehlbar leitet, ins Gedchtnis, auf dass Sie nicht von den drastischen Ereignissen dieser bergangszeit abgelenkt und berm§ig beunruhigt werden: "Es ist nicht an uns, die wir winzige Sterbliche sind, in einem so kritischen Abschnitt der langen, buntbewegten Menschheitsgeschichte zu versuchen, zu einem genauen und befriedigenden Verstndnis der Schritte zu gelangen, welche eine blutende Menschheit, die ihren Gott erbrmlich vergessen und BahÕuÕllh nicht beachtet hat, nach und nach von ihrem Golgatha zu ihrer endlichen Auferstehung fhren....Wie verwirrt der Schauplatz, wie trbe der gegenwrtige Ausblick, wie engbegrenzt die uns verfgbaren Hilfsmittel auch seien, unser ist die Pflicht, heiter, vertrauensvoll und unaufhrlich zu arbeiten und, auf welche Weise auch immer die Umstnde uns dazu befhigen mgen, unseren Anteil zu geben fr das Wirken der Krfte, die, von BahÕuÕllh geleitet und gelenkt, die Menschheit aus dem Tal des Elends und der Schmach auf die erhabensten Hhen der Macht und Herrlichkeit fhren."10)
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
1) ÒThe Advent of Divine JusticeÓ (Wilmette: BahÕ-Publishing Trust, 1990) p. 51 2) hrenlese aus den Schriften BahÕuÕllhs, Nr. 129 3) ÒCitadel of Faith: Messages to America 1947-1957Ó pp. 130-131 4) Aus einem Brief, geschrieben im Namen Shoghi Effendis vom 1.9.1933 an einen einzelnen Glubigen 5) hrenlese Kap. 96 6) Aus einem Brief, geschrieben im Namen Shoghi Effendis vom 10.10.1932 an einen einzelnen Glubigen 7) Selections from the Writings of ÔAbduÕl-Bah p. 32 8) ÒThe World Order of BahÕuÕllh: Selected Letters (Wilmette: BahÕ Publishing Trust 1990) p. 48 9) ÒDas Kommen Gttlicher Gerechtigkeit S.48 amerik. Ausgabe 1990 10) ÒDer Verhei§ene Tag ist gekommenÓ S.124 amerik. Ausgabe 1980
(Die berschriften und Zitatangaben fehlen in der Originalausgabe)
Ridvn 1995 (153 BE)
An die Anhnger BahÕuÕllhs in Europa
Innig geliebte Freunde,
Vor 43 Jahren, als sich die europischen BahÕ auf der Stockholm-Konferenz versammelten, die der geliebte Hter zum Auftakt des gro§en Zehnjahres-Kreuzzuges auf Ihrem Kontinent einberufen hatte, gab es drei Nationale Geistige Rte - den der Britischen Inseln, den von Deutschland und
sterreich sowie den von Italien und der Schweiz - au§erdem einige sich langsam entwickelnde rtliche Gemeinden in anderen Lndern Westeuropas. Im Osten, der durch politische Barrieren abgeschottet war, existierten winzige berreste von Gemeinden, die in frheren Jahren errichtet worden waren, und in der benachbarten Trkei mhte sich eine kleine nationale Gemeinde. Und als die europischen Glubigen der damaligen Zeit die ehrfurchtgebietenden Aufgaben betrachteten, die vor ihnen lagen, hrten sie die Worte des Hters, der die historische Bedeutung jenes Kontinents erluterte, in dem sie die Institutionen von BahÕuÕllhs embryonaler Weltordnung aufbauen sollten:
"Ein Kontinent, der solch eine zentrale und strategische Position fr den ganzen Planeten einnimmt, so reichhaltig und ereignisreich in seiner Geschichte, so vielfltig in seinen Kulturen, aus dessen Boden die Hellenische als auch die Rmische Kultur entsprang, die treibende Kraft einer Kultur, der BahÕuÕllh Selbst in einigen ihrer Grundzge Anerkennung gezollt hat, an dessen sdlichen Ksten das Christentum erstmals eine Heimat fand, auf dessen stlichen Wegen die mchtigen Krfte des Kreuzes und des Halbmondes so oft aufeinander stie§en, auf dessen sdwestlichem Auslufer die schnsten Frchte einer sich schnell entwickelnden islamischen Kultur reiften, in dessen Herzen das Licht der Reformation so hell schien, dass deren Strahlen auch die entlegensten Regionen des Globus erreichten ..."
Dieser Ihr Kontinent, dessen Boden durch die Fu§spuren BahÕuÕllhs gesegnet wurde, der zweimal von ÔAbduÕl-Bah auf Seinen epochalen Reisen nach der Befreiung aus der Gefangenschaft besucht wurde, dessen Reisende und Gelehrte sich schon frh dem heraufdmmernden Licht von BahÕuÕllhs Offenbarung ffneten, von dem aus zwei Regierungen whrend des heroischen Zeitalters dem Glauben eine helfende Hand darboten und dessen Nationen in jngsten Jahren so erfolgreich zur Verteidigung der verfolgten BahÕ im Iran interveniert haben, hat reichlich die Fhigkeit seiner Bewohner demonstriert, sich unter dem Banner der Sache Gottes zu versammeln, sobald ihre Herzen berhrt werden und ihr Verstand fr seine Botschaft geweckt wird.
Im Laufe dieser 43 Jahre haben die europischen BahÕ-Gemeinden gro§e Vitalitt gezeigt. Die Zahl der Nationalen Geistigen Rte hat sich auf 34 erhht, die auf dem ganzen Kontinent verteilt sind, und die - wie im Falle von Russland - riesige Gebiete umfassen und bis an den Pazifischen Ozean reichen. Durch europische Pioniere wurden fr den Glauben in Afrika, im Pazifik, der Karibik und auf Grnland gro§e Siege errungen. Ihre Institutionen haben sich im Bereich der
ffentlichkeitsarbeit hervorgetan. Ihre Gemeinden weisen hervorragende Gelehrte im Glauben, Musiker, Knstler, Wissenschaftler und Freunde auf, die sich um die Anwendung der BahÕ-Lehren im Geschfts- und Wirtschaftsbereich bemhen. Sie haben besondere Anstrengungen unternommen, die Frauen zu frdern und das Familienleben zu strken. Der Europische Jugendrat ist Mittelpunkt und Quelle fr die Stimulation der Jugend in allen Teilen Europas geworden, und wird ergnzt durch ein Netz von nationalen und rtlichen Jugendausschssen, die eng zusammenarbeiten und von ihren Nationalen und rtlichen Geistigen Rten untersttzt werden. Jetzt ist es an der Zeit, dass wir auf diese Errungenschaften aufbauen, indem wir alle unsere Anstrengungen auf das wesentliche Ziel konzentrieren, die Botschaft BahÕuÕllhs einer geistig ausgehungerten Bevlkerung zu berbringen.
Die erste Aufgabe Ihrer Nationalen Geistigen Rte sofort nach Ridvn wird es sein, Land fr Land und in Beratung mit den Mitgliedern des Berateramts die Details des Vier-Jahres-Planes zu formulieren. Die Beteiligung der rtlichen Geistigen Rte und einzelner Glubiger im Ausarbeiten ihrer eigenen rtlichen Plne und in der Ausrichtung auf klar zu formulierende Handlungsvorgaben wird fr die erfolgreiche Erfllung der hohen Ziele in diesem Stadium der Umsetzung des Gttlichen Planes von ÔAbduÕl-Bah unverzichtbar sein.
Europa ist ein Kontinent voller Vielfalt, und jeder Ihrer Nationalen Rte wird sorgfltig die erforderlichen Prozesse und Leistungen erforschen mssen, die fr die Entwicklung der Sache Gottes in ihrem Gebiet in den kommenden vier Jahren notwendig sind. Die augenblickliche Situation seiner Gemeinde, das Gebiet, in dem er arbeitet und Bereiche potentieller Zusammenarbeit mit anderen BahÕ-Gemeinden mssen bercksichtigt werden. Besondere Aufmerksarnkeit sollte der offiziellen Anerkennung in den Lndern, in denen die Institutionen des Glaubens noch nicht rechtlich anerkannt sind, gewidmet werden, au§erdem der Errichtung von Nationalen Geistigen Rten in bestimmten unabhngigen Gebieten und auf wichtigen Inseln - wie beispielsweise den Farer Inseln -, die dies noch nicht erreicht haben. Es gibt jedoch bestimmte Elemente einer noch weiter reichenden Vision, die bercksichtigt werden mssen, da sie auf einzelne Lnder, auf Lndergruppen und ganze Kontinente zutreffen.
Es gibt Gebiete, die dringend Pioniere und Reiselehrer bentigen; man denke beispielsweise an die Arbeit mit den Sami und anderen Vlkern der Arktis und subarktischen Regionen, nrdlich bis nach Spitzbergen hinaufreichend. Wir denken an die Bedeutung des Lehrens des Glaubens auf den Mittelmeerinseln, den Atlantikinseln und den Nordseeinseln; die Wichtigkeit der Roma fr den ganzen Kontinent, die eine gro§e Aufnahmebereitschaft fr die Botschaft BahÕuÕllhs zeigen; die Chance fr die europischen BahÕ-Gemeinden, das heilsame Wesen der Lehren in Bezug auf Minderheiten aller Art zu demonstrieren; die besonderen Aufgaben, die der geliebte Hter als Bestimmung ausgewhlter Gemeinden beschrieben hat, und ihre Verantwortung in fernen Lndern, in denen ihre Sprachen gesprochen werden; die Konsequenzen des Fortschritts des Glaubens in Italien, wo sich "das Herz und die Hochburg der leitenden, der altehrwrdigsten und mchtigsten Kirche des Christentums" befindet; die Notwendigkeit, die Zahl von BahÕ-Zentren in den riesigen Gebieten der Ukraine und des europischen Teils von Ru§land zu erhhen; und darber hinaus die besondere Verantwortung und Herausforderung der BahÕ-Gemeinde der Russischen Fderation, deren gr§ter Teil in Asien liegt, und die sowohl von der Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden in Zentral-, Sd- und Ostasien profitieren muss als auch von der mit Alaska, Kanada und den Vereinigten Staaten. Das sind nur einige Beispiele fr die Herausforderungen, denen Sie in den kommenden Jahren gegenberstehen.
Das zentrale Ziel des Vier-Jahres-Planes, ein bedeutender Fortschritt im Prozess des Beitritts in Scharen, ist fr Europa von besonderer Bedeutung. Sie sollten keine Befangenheit und Vorbehalte haben - es ist ein Proze§, der in allen Teilen Europas voranschreiten kann, im Westen und im Osten. Sie sollten alle erkennen, dass der Beitritt in Scharen eine unumgngliche Entwicklungsstufe fr die Sache ist. Die Merkmale dieser Entwicklung sind in der Zusammenstellung zu diesem Thema beschrieben worden. Daraus wird offensichtlich, dass das beabsichtigte Ergebnis - ein anhaltender Beitritt in Scharen - durch eine blo§e Abfolge von sporadischen, unkoordinierten Anstrengungen - wie enthusiastisch auch immer - nicht zustandekommen kann. Vertrauen; Einheit in der Vision; systematische, realistische und dennoch khne Planung; Akzeptanz der Tatsache, dass man Fehler machen wird, und der Wille, aus diesen Fehlern zu lernen; und - ber allem - Vertrauen auf die Fhrung und sttzenden Besttigungen BahÕuÕllhs werden den Fortschritt dieses Prozesses beschleunigen.
Die Einrichtung von Fortbildungs-Instituten in verschiedenen Orten wird im Vier-Jahres-Plan betont, denn die derzeitigen Methoden - so wertvoll sie in sich auch sein mgen - sind nicht angemessen, um den Herausforderungen dieses neuen Wachstumsstadiums der Sache zu begegnen. Die Gestalt und Struktur der Institute mssen den jeweiligen Bedingungen des Landes und der Region angepasst werden. Es ist klar, dass die Form eines Instituts in Europa nicht mit der eines in den lndlichen Gebieten Indiens identisch sein kann. Ihre Hauptfunktion jedoch ist dieselbe. Sie sind dazu da, die Festigung einer BahÕ-Identitt der Teilnehmer zu frdern: die Befhigung, die Welt und ihren Zustand eher aus dem Blickwinkel der Lehren zu sehen als aus Sicht der eigenen Nationalitt oder vor dem jeweiligen Nicht-BahÕ-Hintergrund. Sie werden dabei helfen, in jedem Teilnehmer eine tiefe Liebe zu BahÕuÕllh zu entwickeln, ein gutes Verstndnis Seiner wesentlichen Lehren und das Bewusstsein fr die Wichtigkeit der Entwicklung des geistigen Lebens fr jedes Individuum durch Gebet, Meditation und Versenkung in die Heiligen Schriften frdern. Sie werden auch solch praktische Dinge enthalten wie das Lehren des Glaubens, denn es gibt zu viele, die aus Mangel an Vertrauen in ihre diesbezglichen Fhigkeiten zgern, die Botschaft weiterzugeben. Die Wandlung, die eine solche Vertiefung im Glauben hervorruft, wird sicherlich die Herzen der einzelnen Freunde dafr entflammen, die Botschaft mit allen sie umgebenden Menschen zu teilen, und dies ist die Saat fr den Erfolg beim Lehren. Jene, die an einem Institut teilgenommen haben, knnen den anderen BahÕ sowohl den neuen als auch den langjhrigen - helfen, ihr Potential fr das Lehren zu entwickeln, und somit der Sache, in der jeder Glubige ein Lehrer ist, eine zunehmende Zahl aktiver Mitarbeiter zufhren.
Das Lehren der Sache durch die Freunde in Europa muss an Umfang zunehmen, es muss in der Bandbreite vielfltig, spontan und individuell auf der einen Seite und konzentriert, vereint und einander untersttzend auf der anderen Seite sein. Es muss sowohl inspirierend als auch praktisch sein und muss vor allem vom reinen Glauben an die Macht BahÕuÕllhs beseelt sein. Sie sollten das Feld ihrer Lehrarbeit erweitern und darin die Landbevlkerung einschlie§en als auch die Massen der Arbeitenden in den Stdten, Menschen mit geringer Bildung als auch Intellektuelle in Universittsstdten. Sie sollten ganz bewusst jede Gesellschaftsschicht ansprechen, Ihre Methoden entsprechend anpassen, Literatur und audio-visuelles Material fr jeden Zuhrer haben. Beides, Kopf und Herz, mssen genhrt werden; beides, geistige Krfte und intellektuelle Klarheit, mssen als wichtige Elemente der Lehrarbeit erkannt werden. Sie haben sich bereits ausgezeichnet durch den Einsatz der Knste in der Proklamation, der Ausbreitung und Festigung des Glaubens; dies ist ein Schlssel zum
ffnen vieler Tren, und er sollte ermutigt und gefrdert werden. Ihre Einheit, Ihre Begeisterung, Ihr Vertrauen und Ihre Ausdauer - durch die Kraft des Gebetes gestrkt und gefhrt - werden unausweichlich zu einem Kanal fr gttliche Besttigungen, die wiederum suchende Seelen anziehen werden.
Wir unsererseits werden inbrnstig an der Heiligen Schwelle dafr beten, dass Sie, die Sie solch historische Siege in Ihren Heimatlndern und auf der ganzen Welt errungen haben, whrend des Vier-Jahres-Planes in eine Phase noch gr§erer Errungenschaften eintreten, die die noch unvorstellbaren Triumphe ankndigen, die sich der Bestimmung nach im einundzwanzigsten Jahrhundert entfalten werden.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
K: Die Hnde der Sache Gottes
Internationales Lehrzentrum
Kontinentales Berateramt von Europa und Asien
Alle Berater in Europa und Asien
Europischer BahÕ-Jugendrat
Ridvn 1994 (152 BE)
An die BahÕs der Welt
Herzlich geliebte Freunde,
Zu dieser ganz besonderen Jahreszeit gr§en wir Sie in tiefer Freude ber die verstrkten Aktivitten der ganzen BahÕ-Gemeinde whrend des gerade vergangenen Jahres und mit den hchsten Erwartungen fr das, was im letzten Drittel des Drei-Jahres-Planes geleistet werden muss und kann. Wir empfinden gleicherma§en Sorge wie Hoffnung angesichts der Verzweiflung, die die Fhrer der Nationen und Vlker bei ihrer Suche nach Lsungen fr die drngenden sozialen Probleme bedrngt. Ein solches verzweifeltes Bemhen ist gleichbedeutend mit einem weltweiten Ruf nach den Lehren BahÕuÕllhs - fr verantwortungsbewusste BahÕ-Institutionen und Glubige wahrlich eine Herausforderung und eine Verhei§ung, die nicht ignoriert werden darf.
Bei keiner Gelegenheit wurde diese dstere Perspektive deutlicher als neulich beim Weltgipfel fr Sozialentwicklung, der jngsten in einer Reihe von den Vereinten Nationen einberufener internationaler Zusammenknfte der Fhrer der Welt. Wie gering auch immer der unmittelbare Einfluss derartiger Ereignisse auf die Politik von Regierungen sein mag, wie wenig die gro§e Masse der Weltbevlkerung ihnen auch Beachtung schenken oder sich ihrer bewusst sein mag - die Aufeinanderfolge dieser Ereignisse bedeutet fr jeden BahÕ-Beobachter eine schrittweise Bewegung in Richtung auf die schlie§liche Erfllung des Wunsches BahÕuÕllhs, dass die Herrscher der Welt sich versammeln mgen, um ber die wichtigen Fragen, die eine zunehmend globale Gesellschaft betreffen, zu beraten und zu entscheiden.
Durch eine besondere Gunst der Stunde konnten sich bei diesem bedeutenden Anlass in Kopenhagen etwa 250 Freunde aus mehr als 40 Lndern an den BahÕ-Bemhungen beteiligen, die Teilnehmer des Gipfels und des dazugehrigen NGO-Forums mit den durch den Gttlichen Arzt verschriebenen Heilmitteln bekannt zu machen. Diese Bemhungen nahmen nach dem Gipfel einen noch gr§eren Umfang an und werden auch jetzt noch an vielen Orten auf der ganzen Welt fortgesetzt. Mit tief empfundener Dankbarkeit beglckwnschen wir die BahÕ-Institutionen, ihre Abteilungen und die einzelnen Freunde, die diese Flut von Aktionen vor, whrend und nach dem Gipfel erzeugten, denn dadurch bekundete sich sowohl der weiterhin gewachsene Einfluss unserer Weltgemeinde auf die Prozesse, die zum Geringeren Frieden fhren, als auch die immer vielfltiger werdenden Gelegenheiten zur weiteren Verbreitung der umgestaltenden Botschaft BahÕuÕllhs. In dem Ma§e, wie diese Weltereignisse sich mehren und die BahÕ-Gemeinde ihre Ziele mit verstrkter Intensitt verfolgt, knnen wir deutlicher wahrnehmen, wie die parallelen Prozesse, von denen Shoghi Effendi vor mehreren Jahrzehnten sprach, enger zusammengefhrt werden: Der eine zielt auf eine politische Vereinigung der Nationen, der andere auf die schlie§liche Vereinigung der Herzen in einem gemeinsamen Glauben.
Wir machen diese Beobachtungen vor dem Hintergrund einer ermutigenden Entwicklung in der BahÕ-Gemeinde whrend des zweiten Jahres des Drei-Jahres-Planes. Noch begeisternder als der Entwicklungssprung bei den Aktivitten in auswrtigen Angelegenheiten auf rtlicher und nationaler Ebene sind die Beweise einer qualitativen Vernderung in der Reaktion der Glubigen berall auf den Ruf zum Lehren. Der gestiegenen Lehraktivitt ist ein tieferes Verstndnis fr diese unausweichliche Aufgabe eines jeden einzelnen zu entnehmen. Dies ist eine ermutigende Situation, die sich aus einer Reihe stimulierender Faktoren ergibt, die allesamt als gute Vorzeichen fr den lange erwarteten Zustrom von Scharen neuer Glubiger gelten knnen. Zu diesen Faktoren gehren die Aufmerksamkeit, die der Textzusammenstellung ber den Beitritt in Scharen gezollt wird, die jetzt in einer wachsenden Zahl von Sprachen erscheint, die Reisen der Internationalen und Kontinentalen Berater durch die ganze Welt, die Entwicklung der Arbeitsweise der Hilfsamtsmitglieder und ihrer Assistenten, die Auswirkungen der besonderen Betonung der Kindererziehung und der Schwung der Jugend bei der Inangriffnahme von Lehrprojekten und bei ihrer Beteiligung an einer Reihe anderer BahÕ-Aktivitten.
Beigetragen zu diesem positiven Bild hat die wachsende Strke der Geistigen Rte, die aufgerufen sind, sich vielfltigen Herausforderungen zu stellen, whrend sie sich gleichzeitig in erster Linie auf die Lehrarbeit konzentrieren. Wir sind uns in besonderem Ma§e der Last bewusst, die Nationale Geistige Rte tragen, da die ihrer Amtsgewalt zugeordneten Gemeinden in ihrer Zusammensetzung vielgestaltiger und in ihren Ansprchen an die Fhrung und Hilfe dieser Institutionen komplexer werden.
Die verschiedenen Entwicklungsstadien, in denen sich die Gemeinde befindet, vermitteln insgesamt den Eindruck, dass starke Bemhungen den drei Hauptthemen des Planes gewidmet werden, die fordern, dass die Glaubenskraft der einzelnen Glubigen gestrkt, die menschlichen Potentiale der Sache bedeutend entwickelt und die korrekte Arbeitsweise der rtlichen und nationalen Institutionen gefrdert werden. Auf diesen Gebieten ist noch viel zu tun. Eine deutlichere Reaktion der einzelnen und der Institutionen ist erforderlich, wenn unsere Gemeinde die verheerenden Auswirkungen eines zgellosen moralischen Verfalls bekmpfen, eine schlagkrftige Armee ergebener Seelen fr das Lehren und die Verwaltung des Glaubens aufstellen und unsere Institutionen fr die Aufgaben vorbereiten soll, die sich gewiss durch eine pltzliche Zunahme der Gr§e unserer Gemeinden ergeben werden.
Die wirksame Antwort auf die unmittelbaren Herausforderungen, vor denen die Gemeinde steht, hat einige wesentliche Voraussetzungen, die vor allem von jedem einzelnen und von den rtlichen Geistigen Rten erfllt werden mssen: Auf der einen Seite bedarf es der Initiative fr das Lehren des Glaubens und den Erwerb eines vertieften Verstndnisses fr Sinn und Zweck des Glaubens. Es ist die Pflicht und das Vorrecht jedes einzelnen, diese Initiative zu ergreifen. Zugleich besteht die Notwendigkeit, dass der einzelne an gemeinsamen Unternehmungen der Gemeinde, an Projekten und Veranstaltungen mitwirkt. Andererseits ist es die Aufgabe des rtlichen Geistigen Rates, die Initiativen des einzelnen Glubigen zu begr§en, ihn dazu zu ermutigen und ihnen Raum zu geben, soweit das nur irgend mglich ist. Der Rat hat au§erdem die Verantwortung, Plne zu entwickeln und zu frdern, die die Talente und Fhigkeiten der Mitglieder der Gemeinde nutzen und die einzelnen in gemeinsame Aktionen einbinden, wie etwa Lehr- und Entwicklungsprojekte, Institute und andere Gruppenaktivitten. Es wird die Auswirkung von gewissenhaften Bemhungen zur Erfllung dieser untrennbaren Erfordernisse sein, dass die Gemeinde sich ausbreitet und festigt und dass ein Klima einmtigen Handelns entsteht.
Whrend des vergangenen Jahres nahmen die Besuche hochrangiger Regierungsbeamter, anderer Wrdentrger und Medienvertreter am Weltzentrum stark zu, was beweist, dass das geistige und administrative Zentrum des Glaubens in den Augen der Welt wachsende Bedeutung erlangt. Es unterstreicht auch die Tendenz, dass das sich entwickelnde Zentrum einer Weltreligion bei den Regierungen der Welt einen immer gr§eren Bekanntheitsgrad erlangt. Wenn wir diese Tendenz vom Berge Gottes aus betrachten, dem Ort der gegenwrtigen Bauprojekte, und gleichzeitig die Entwicklung bercksichtigen, die in rtlichen und nationalen BahÕ-Gemeinden stattfindet, knnen wir angemessener abschtzen, wie die von Shoghi Effendi geschaute Vision Wirklichkeit wird. Indem er die Tragweite erluterte, die der Entstehung der Gebude zukommt, die den Weltverwaltungssitz des Glaubens BahÕuÕllhs bilden werden, sagte er: "Dieses ungeheure, unwiderstehliche Geschehen wird zeitlich mit zwei nicht minder bedeutsamen Entwicklungsabschnitten zusammenfallen, nmlich mit der Begrndung des Geringeren Friedens und mit der Entfaltung der nationalen und rtlichen BahÕ-Institutionen." In Anbetracht der Lage der Welt ist dies eine Vision, die die planm§ige Vollendung der Projekte am Berg Karmel zwingend erfordert.
Diese Projekte gehen mit bemerkenswerter Geschwindigkeit voran. Sie setzen Pilger, Touristen und Anwohner durch ihre Ausma§e und ihre schon erkennbare Pracht in Erstaunen. Die Bauarbeiten erfolgen an allen Stellen gleichzeitig. An sieben Terrassen unterhalb und an fnf oberhalb des Schreins des Bb wird voll gearbeitet. Im Verlauf dieses Jahres sind mehr Bauvertrge abgeschlossen worden als jemals zuvor. Dazu gehren die Vertrge mit einer italienischen Firma zur Lieferung des Marmors fr die Gebude am Bogen. Es ist offensichtlich, dass die Arbeiten in einer Weise in Gang gekommen sind, die keine Verzgerung duldet. Der Spendenstrom braucht daher unbedingt einen entsprechenden Impuls, wenn von den fr das Ziel des Drei-Jahres-Planes vorgesehenen 74 Millionen Dollar die verbleibenden 40 Millionen Dollar bis Ridvn 1995 zur Verfgung stehen sollen.
Das neue Jahr beginnt mit gnstigen Vorzeichen, die durch die Bildung von fnf Nationalen Geistigen Rten an diesem Ridvan gesetzt werden. Unsere Vertreter bei den ersten Nationaltagungen sind die Hand der Sache Gottes AmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum in Armenien und Georgien; die Hand der Sache Gottes 'Ali-Muhammad Varq in Wei§ru§land und Sizilien; und Berater Hushang Ahdieh in Eritrea. Weiterhin werden sich in dieser Zeit die Gemeinden von Bophuthatswana, Ciskei, Sdafrika und Transkei unter der Jurisdiktion des Nationalen Geistigen Rates von Sdafrika zusammenschlie§en und so die vor kurzem erfolgte politische Vereinigung der Region widerspiegeln. Als Ergebnis all dessen wird sich die Zahl der Nationalen Geistigen Rte in der Welt von 172 auf 174 erhhen.
Geliebte Mitarbeiter: ber die Notwendigkeit hinaus, dass wir unsere Ziele erreichen mssen, fordert uns die gegenwrtige Misere der Menschheit zu verstrktem Handeln auf. Die ber dem Schicksal einer verstrten Welt hngenden Wolken der Verzweiflung knden ganz deutlich den Frhlingsregen an, der den geistigen und materiellen Durst eines jeden Volkes stillen kann. Diese Wolken mssen nur durch stndige und zuversichtliche Lehrma§nahmen befruchtet werden. Die Durchfhrung solcher Aktivitten liegt in erster Linie in den Hnden der einzelnen BahÕ, obwohl sie von einer Verstrkung abhngig sind, die von den BahÕ-Institutionen kommt.
Lassen Sie es nicht zu, dass bertriebene Selbstkritik oder Gefhle der Unzulnglichkeit, Unfhigkeit oder Unerfahrenheit Sie behindern oder Sie beunruhigen. Bedecken Sie Ihre ngste mit den Zusicherungen BahÕuÕllhs. Hat Er nicht erklrt, dass auf jeden, der Seinen Namen erwhnt, die "Scharen gttlicher Eingebung" herabsteigen und dass auf einen solchen "auch die Versammlung der Hhe" niederkommen wird, "jeder aus ihr einen Kelch reinen Lichtes vorantragend"? Betretet also die Arena, in die alle Seine Geliebten in gleicher Weise gerufen, in gleicher Weise herausgefordert und berreichlich gesegnet werden. Lehren, versichert BahÕuÕllh Selbst, bedeutet, die "verdienstvollste aller Taten" zu tun. Und in diesem au§ergewhnlichen Augenblick der Geschichte dieses Planeten ist nichts, aber auch gar nichts von gr§erer Bedeutung, als Menschen jeder Art und jeder Befhigung zur Festtafel des Herrn der Heerscharen einzuladen.
Indem wir Ihnen diese Botschaft senden, steht uns deutlich die Vision unerme§licher Siege vor Augen, die darauf warten, errungen zu werden. Wir sind sicher, dass Sie unzhlige davon in der verbleibenden Zeit des Drei-Jahres-Planes verwirklichen knnen. Danach mssen wir streben, um fr das nchste weltweite Unternehmen, das zu Ridvan 1996 in Angriff genommen werden soll, die Voraussetzungen zu schaffen. Dann wird eine weltumspannende Kampagne einsetzen, die ein angemessenes Crescendo in den Leistungen dieses Jahrhunderts sicherstellt - eines Jahrhunderts, das von niemand geringerem als ÔAbduÕl-Bah Selbst als eine Zeit angesehen wurde, die "ewig whrende Spuren" hinterlassen wird.
Mit liebevollen BahÕ-Gr§en
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 1994 (151 BE)
An die BahÕs der Welt
Herzlich geliebte Freunde,
Ein Jahr des Dreijahresplanes liegt jetzt hinter uns, ein Jahr, in dem die Wirren der Welt in den Herzen und Gedanken sowohl, Hoffnung als auch Furcht hervorriefen, Optimismus wie Verzweiflung, Bewunderung fr menschlichen Mut und Scham ber die Grausamkeit, in die die Menschheit versinken kann. Die Anhnger BahÕuÕllhs streben inmitten dieser Heimsuchungen nach vorne, mit einer klaren Vision und voll Zuversicht, den Rahmen des Knigreichs Gottes aufbauend, die Gesellschaft mit neuem Geist belebend und allen Vlkern die wiederbelebende Wirkung der gttlichen Lehren aufzeigend.
Im Weltzentrum begann am 23. Mai (1993) ein neuer Fnf-Jahres-Turnus der Mitgliedschaft im Internationalen Lehrzentrum. In unserer ersten gemeinsamen Sitzung begr§ten wir die zahlreichen Initiativen, die es in der vergangenen Amtsperiode ins Leben rief, und drngten auf deren Fortentwicklung. Unter diesen Initiativen ist die Fhrung herausragend, die den Kontinentalen Beratern zur Frderung der Beratung auf rtlicher und nationaler Ebene und zwischen Institutionen und Glubigen vermittelt wurde. Dies fhrte zur Begrndung und Bestrkung des Wachstums der BahÕ-Gemeinde. Ebenso ist die fortschreitende Verdeutlichung verschiedener Anstze zur Lehrarbeit zu nennen. Diese Aktionen fhrten im Laufe des Jahres zu einem gr§eren Schwung, der der Entwicklung des Glaubens und seiner Institutionen durch die Berater, die Hilfsamtsmitglieder und deren Assistenten gegeben wurde, was wiederum zur Strkung der Einsicht und Ermutigung fhrte, die sie Nationalen und
rtlichen Geistigen Rten und den Glubigen bermittelten.
Das wachsende Ansehen des Glaubens in den Augen der Welt und die Aufmerksamkeit, die dies auf das Weltzentrum lenkt, untermauern die Bedeutung der Fertigstellung der Terrassen am Schrein des Bab und der Gebude des administrativen Weltzentrums der Sache BahÕuÕllhs. Nach der Bekanntgabe des besonderen Aufrufs an die BahÕ der Welt, 74 Millionen Dollar whrend des Dreijahresplanes fr dieses Projekt zu sammeln, ist die Reaktion herzerwrmend gewesen. Es ist unsere innige Hoffnung, dass die Fortfhrung dieses Opfergeistes eine rasche Erfllung dieses Zieles ermglichen, einen ununterbrochenen Fortschritt der Arbeiten sicherstellen und die bewundernden Blicke der Besucher und Anwohner gleicherma§en anziehen wird.
Das Studium des Kitb-i-Aqdas erhellt das Leben aller Glubigen. Das Bewusstsein fr die Bedeutung der Aufrechterhaltung der Grundstze des Glaubens und des Gehorsams gegenber seinen Geboten wchst. Die weltweite Anwendung des Gesetzes des HuqqÕullh hat eine enthusiastische Reaktion hervorgerufen. Die Aufmerksamkeit der Freunde gegenber ihrer persnlichen Verpflichtung, den Glauben zu lehren, steigt. Whrend sie ihren geistigen Verpflichtungen nachkommen und eine strkere Abhngigkeit von den Besttigungen BahÕuÕllhs erlernen, entdecken sie, dass ihr Glaube eine neue Lebenskraft gewinnt, ihre Herzen voll neuem Selbstvertrauen. All dies sind Bereiche, in denen die Aktivitten des einzelnen nicht auf Drngen oder Hilfe zu warten brauchen. Alleine auf sich gestellt, untersttzt nur durch die Kraft des Allmchtigen, ist jeder Glubige herausgefordert, diese geistigen Strken zu entwickeln, die ber jedes Ma§ hinaus zur Evolution der Gemeinde beitragen werden.
Die Mitgliedschaft der Sache nimmt auf zwei Wegen zu. Menschen mit herausragenden Fhigkeiten werden bewegt, den Glauben anzunehmen und strken so jene, die bereits in ihm dienen. Letztere werden fr ihren Teil in ihrer Erfahrung bereichert und erwerben gr§ere Fhigkeiten durch ein tieferes Studium der Lehre und ihrem Ausdruck im Handeln. Die Freunde haben mit bemerkenswertem Erfolg strkeren Gebrauch von Workshops und Institutionen gemacht und so die Notwendigkeit einer systematischeren Vertiefung ihres Verstndnisses der Lehre und ihrer Anwendung auf die Gesellschaft anerkannt. Im vor uns liegenden Jahr mssen diese beiden sich gegenseitig ergnzenden Vorgnge - Menschen mit besonderen Fhigkeiten anzuziehen sowie unsere eigenen zu erweitern - weiter ausgebaut werden. So werden persnliches Handeln und die harmonische Entwicklung einer gro§en Bandbreite von Aktivitten zur Frderung des Glaubens angeregt.
Wie sich das Potential der Glubigen entfaltet, so werden auch die rtlichen und nationalen BahÕ-Institutionen die Fhigkeit erwerben, um die Lebensqualitt ihrer Gemeinden zu erhhen und einfallsreiche Programme zu entwerfen und einzufhren.
rtliche Geistige Rte haben in zahlreichen Gebieten in regionaler Lehrarbeit zusammengearbeitet. Auch die Nationalen Geistigen Rte haben neuartige Projekte ins Leben gerufen, um die durch die au§erhalb des Glaubens sich ergebenden Gelegenheiten auszunutzen. Einige Beispiele dafr sind das Projekt des Offenen Briefes in Albanien, die Antwort auf die au§ergewhnliche Empfnglichkeit der Behrden und der breiten Bevlkerung in den Republiken von Sakha und Buryat in Sibirien und die zwischen dem Nationalen Geistigen Rat der Marshall-Inseln und der rtlichen Verwaltung des Majuro-Atolls unterzeichnete Vereinbarung, mit der auf Bitten der Landesregierung die BahÕ-Gemeinde die Verantwortung fr fnf staatliche Grundschulen bernahm.
Die Entwicklung rtlicher und nationaler BahÕ-Institutionen ermglichte in verstrktem Ausma§ eine Dezentralisierung der Verwaltung. Jedoch besteht in den meisten Lndern die entscheidende Voraussetzung fr die Ausweitung dieses segensreichen Prozesses darin, die Funktionsweise der rtlichen Geistigen Rte rasch zu verbessern. Dies erfordert die wache Aufmerksamkeit eines jeden Glubigen. Die rtlichen BahÕ-Institutionen, die im Kitb-i-Aqdas selbst eingesetzt wurden, bilden einen Fundus an Strke und Fhrung, der die Effektivitt der Arbeit fr die Sache im Laufe ihrer Reifung vergr§ert.
Wir leben inmitten einer Bevlkerung, die die Botschaft BahÕuÕllhs verzweifelt bentigt. Es ist unsere Pflicht, sie klar und berzeugend so vielen Seelen wie mglich zu berbringen. Dunkel und Leid um uns herum sind nicht nur Zeichen der Not, sondern vermitteln eine Gelegenheit, die wir nicht versumen drfen. Das berbringen der Botschaft ist nur der allererste Schritt. Nach ihm mssen wir sicherstellen, dass sie verstanden und angewandt wird, lesen wir doch in einem im Auftrage des Hters geschriebenen Brief: "Solange die
ffentlichkeit in der BahÕ-Gemeinde nicht das echte Muster von etwas besserem als sie bereits besitzt, erkennt, und zwar in Aktion, wird sie auf den Glauben nicht in gr§erer Zahl reagieren." Wenn die Menschen die Sache annehmen, sollten sie dann mit Hilfe der Lehre ihre Beziehung untereinander wie mit ihren Mitbrgern entwickeln, um die wahre BahÕ-Gemeinschaft schrittweise aufzubauen, als Licht und Zuflucht fr die Bestrzten.
Nach den glorreichen Ereignissen des Heroischen Zeitalters des Glaubens erfolgte der Eintritt in Scharen durch die Vlker der Welt in die Sache Gottes zuerst in Afrika whrend der Amtszeit Shoghi Effendis, um sich dann in andere Gebiete auszudehnen. Die BahÕ-Gemeinden in diesen Regionen lernen allmhlich durch ihre Erfahrung und entwickeln Methoden und Programme mit dem Ziel, gro§e Zahlen von Glubigen zu funktionierenden Gemeinden zusammenzubringen und starke Zentren andauernden Wachstums zu bilden. Die Textzusammenstellung ber "Die Frderung des Eintritts in Scharen" wurde verffentlicht, um diese Gemeinden in ihren Bemhungen zu untersttzen, um den BahÕ in anderen Lndern zu helfen, den gleichen Vorgang in Gang zu setzen und aufrechtzuerhalten, und um Mi§verstndnisse aus dem Weg zu rumen, die ein so herausforderndes Konzept unausweichlich begleiten. Das Studium und die Anwendung der darin erluterten Prinzipien und Anstze wird zweifellos fr jeden BahÕ-Lehrer und jede Gemeinde hilfreich sein, sei es in einem Gebiet, in dem der Eintritt in Scharen seit Jahren Realitt ist, oder dort, wo es noch keine Anzeichen hierfr gibt. Im letzteren Falle wird es den einzelnen Glubigen von der Realitt und Gltigkeit dieses Prozesses berzeugen und die BahÕ-Gemeinden befhigen, sich selbst geistig und materiell auf diesen Vorwrtsschub vorzubereiten, sein Auftauchen sehnschtig zu erwarten, jene Schritte zu ergreifen, die seinen Beginn frdern, und die Ma§nahmen sicherzustellen, die sein Wachsen beschleunigen.
Der bemerkenswerte Zuwachs internationaler Zusammenarbeit im vergangenen Jahr, die Niederlassung von Pionieren und der stete Fluss von Reiselehrern haben das Gewebe der BahÕ-Gemeinde noch enger geknpft. Fhrend hierbei ist ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum, die zur Ermutigung der Glubigen und Verkndigung des Glaubens eine mhsame Reise nach Russland und andere im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion liegende Lnder unternahm, und zwar vom Westen, dem Baltikum, bis ganz in den Osten, nach Sibirien; sowie vom Sden, den Zentralasiatischen Republiken, bis in den Norden nach St. Petersburg und Yakutsk.
Sieben erstmalige Nationaltagungen werden an diesem Ridvn stattfinden. Unsere Reprsentanten bei diesen historischen Ereignissen sind die Hand der Sache Gottes ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum zur Wahl des Nationalen Geistigen Rates der BahÕ in Kambodscha, in Phnom Penh, und des Nationalen Geistigen Rates der BahÕ in der Mongolei, in Ulan Bator; die Hand der Sache Gottes 'Ali-Muhammad Varq fr die Wahl des Regionalen Geistigen Rates der BahÕ in Slowenien und Kroatien, in Ljubljana; Beraterin Lauretta King fr die Wahl des Nationalen Geistigen Rates der BahÕ in Kasachstan, in Alma-Ata, und des Nationalen Geistigen Rates der BahÕ in Kirgisistan, in Bishkek; und Berater Shapoor Monadjem fr die Wahl des Nationalen Geistigen Rates der BahÕ in Tadschikistan, in Dushanbe, und des Nationalen Geistigen Rates der BahÕ in Usbekistan, in Taschkent. Der derzeitige Regionale Geistige Rat von Zentralasien mit seinem Sitz in Ashkhabad wird umbenannt in den Nationalen Geistigen Rat der BahÕ in Turkmenistan.
Das Ende dieses Jahrhunderts nhert sich rasch. So wenig Zeit verbleibt, so viel ist noch zu tun. Wir rufen jeden Anhnger der Sache BahÕuÕllhs auf, die allergr§ten Anstrengungen den beiden Hauptaufgaben zu widmen, und zwar dem Lehren des Glaubens gegenber jeder drstenden Seele und der Ausstattung materieller Mittel zur Fertigstellung der gewaltigen Projekte am Berge Karmel. Wie immer sich die u§ere Lage der Menschheit in den vor uns liegenden Jahren entwickelt, die BahÕ-Gemeinde muss an Strke gewinnen, sie muss deutlicher den sich unterscheidenden Charakter ihrer Lebensauffassung demonstrieren, zu Proklamation und Lehre der Botschaft zuversichtlich ausschwrmen und in immer gr§erem Ausma§ die besttigende Untersttzung der Himmlischen Heerscharen an sich ziehen. Es ist der einzelne BahÕ, der in jedem Aspekt dieser Arbeit den Schlssel zum Erfolg in Hnden hlt.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 1993 (150 BE)
An die BahÕs der Welt
Innig geliebte Freunde,
1 In der unverminderten Glut der wundersamen Segnungen des soeben zu Ende gebrachten Heiligen Jahres sind wir beim Knig der Feste angelangt, neu besttigt und aufgeladen mit neuer Kraft fr unsere heiligen Bestrebungen. War es doch eine Zeit, in der Er, die Schnheit Abh, Seine weltweite Gemeinde in reicher Flle mit dem Glanz Seiner Gnade bergro§, als Er die Bemhungen Seiner Anhnger, die bedeutsame zweifache Jahrhundertfeier Seines Hinscheidens und der Einsetzung Seines Bundes wrdig zu begehen, mit erstaunlichen Erfolgen krnte. Als Gedenkpause geplant, brachte dieses Jahr eine Proklamation des Gr§ten Namens zuwege, die wie nie zuvor auf der ganzen Erde widerhallte; aber was so klare u§ere Zeichen setzte, war ganz ausgeprgt der Widerschein einer inneren Errungenschaft: eines bislang unerreicht tiefen Verstndnisses fr unsere Beziehung zu BahÕuÕllh. In uns selbst sind wir der weltumspannenden Wirklichkeit unserer Gemeinde noch klarer bewusst geworden und haben erlebt, wie sie den ersten, alles berragenden Grundsatz Seines Glaubens verkrpert. Das hat unseren Herzen einen neuen, vorwrtstreibenden Eindruck aufgeprgt. Die Wirkungen dieses klareren Bewusstseins haben die Gedchtnisfeier im Mai des vergangenen Jahres im Heiligen Land und noch breiter angelegt der Weltkongress im November eindrucksvoll hervorgekehrt, als sollte damit in dieser verzweiflungsvoll unruhigen Zeit unsere Zuversicht bekrftigt werden, dass die Menschenwelt unerbittlich ihrem immer noch schwer fassbaren Schicksal der Einheit und des Friedens entgegengeht. Die Flgel des Geistes haben uns frwahr whrend des Heiligen Jahres auf einen Gipfel getragen, der uns eine Schau ermglichte auf die volle Herrlichkeit der rasch nahenden, seit unvordenklichen Zeiten gltigen Verhei§ung des Herrn, eines Tages werde die ganze Menschheit vereinigt werden.
2 Zu zahlreich sind die begeisternden Einzelheiten bei den Veranstaltungen dieses Jahres, als dass sie hier beschrieben werden knnten. Allgemein wurde empfunden, wie der Heilige Geist wirkte und die Ttigkeiten der Freunde mit geheimnisvoller Kraft durchtrnkte. So mge es gengen, an gewisse Glanzpunkte zu erinnern: im Mai 1992 die Versammlung der gr§ten jemals zu einer Veranstaltung im Heiligen Land zusammengekommenen Anzahl von BahÕ, die Vertreter ausnahmslos jeder Nation auf Erden, wie sie den Schrein BahÕuÕllhs umschritten, die Anwesenheit der meisten lebenden Ritter BahÕuÕllhs bei der Niederlegung der Ehrenrolle unter der Schwelle zum Hochheiligen Schrein, der noch nie dagewesene Umfang des Weltkongresses und die bunte Vielfalt seiner Teilnehmer einschlie§lich einer gro§en Zahl von Jugendlichen mit ihren eigenen Nebenprogrammen, der Vorbeimarsch der Vertreter aller Rassen und Nationen der Welt bei dieser spektakulren Gelegenheit, die Satellitenbertragung, die den Kongress und das Weltzentrum mit allen Erdteilen verband. All dies waren Erlebnisse von hchst seltener Art, sie haben das Gedenken an die Jahrhundert-Feierlichkeiten unsterblich gemacht.
3 Die unzhligen phantasiereichen Bemhungen der Freunde rund um die Welt, von den entlegensten Drfern bis in die gro§en Stdte, zur Feier dieser bedeutsamen Jahrestage zeigen erneut, wie grndlich der Glaube BahÕuÕllhs gefestigt worden ist. In vielen Gebieten entfaltete sich dadurch die Lehrarbeit mit au§ergewhnlichen, ja berraschenden Ergebnissen. In den Massenmedien kleiner wie gro§er Lnder fand das Heilige Jahr eine noch nie dagewesene Aufmerksamkeit, gesetzgebende Krperschaften und politische Amtstrger nahmen das Jubilum wahr, Regierungsstellen brachten ihre Anerkennung und Wertschtzung des Glaubens zum Ausdruck, die BahÕ-Weltgemeinschaft wurde in gro§e Veranstaltungen auf Weltebene einbezogen, darunter die Konferenz der Vereinten Nationen fr Umwelt und Entwicklung vergangenen Juni in Rio de Janeiro, in deren Zusammenhang an ffentlicher Stelle ein Denkmal mit einem Text aus BahÕuÕllhs Schriften und einem gro§en Abbild des Gr§ten Namens eingeweiht wurde diese Entwicklungen zeigten, dass die Gemeinde sich in den Augen der
ffentlichkeit deutlich strker profiliert hat.
4 Abgesehen von all diesen herausragenden Ereignissen und Entwicklungen, aber von noch gr§erer Bedeutung wegen der weitreichenden Folgen fr das ganze Menschengeschlecht, war zum Naw-Rz-Fest die Herausgabe der mit Anmerkungen versehenen englischen bersetzung des Kitb-i-Aqdas, des Hochheiligen Buches. Wir kommen damit der Zeit einen Schritt nher, von der ÔAbduÕl-Bah voraussagt: ÒWenn die Gesetze des Hochheiligen Buches in Kraft getreten sind,... wird der Weltfriede sein Zelt inmitten dieser Erde aufpflanzen; der gesegnete Baum des Lebens wird so wachsen und sich ausbreiten, dass er den Osten wie den Westen berschattet."1)
5 Das Heilige Jahr war auch eine Zeit, in der die gro§e Weltlage noch wirrer und widersprchlicher wurde. Zur gleichen Zeit gab es Zeichen der Ordnung und des Chaos, der Verhei§ung und der Entmutigung. Mitten in dieser wirren gegenwrtigen Weltlage, aber mit den vom Heiligen Jahr entflammten Gefhlen des Staunens und der Freude, des Mutes und des Glaubens im Herzen, beginnen wir mit diesem Ridvn-Fest im hundertfnfzigsten Jahr unseres Glaubens einen Dreijahresplan. Seine Krze wird uns von den rasch wechselnden Gezeiten unserer Tage aufgentigt; aber sein Hauptzweck ist unabdingbar fr die Zukunft der Sache Gottes und der ganzen Menschheit. Er ist die nchste Stufe in der Entfaltung der gttlichen Charta der Lehrarbeit, wie sie der Mittelpunkt des Bundes mit Seiner Feder aufgezeichnet hat. Der Plan wird das Richtma§ unserer Entschlossenheit sein, auf die unermesslichen Mglichkeiten dieses kritischen Augenblicks in der gesellschaftlichen Evolution des Planeten unsere Antwort zu geben. Die entschlossene Verfolgung und die volle Verwirklichung der festgeschriebenen Planziele, die den Umstnden jeder nationalen Gemeinde angepasst sind, werden den Weg freimachen fr einen angemessenen Vorrang der Rolle unseres Glaubens angesichts der unausweichlichen Herausforderungen, denen die ganze Menschheit gegen Ende des rasch entfliehenden, schicksalsschweren zwanzigsten Jahrhunderts gegenbersteht.
6 Weit ber alle bisherigen Zahlen hinaus muss eine massive Ausdehnung der BahÕ-Gemeinde erreicht werden. Die Botschaft muss unter der Menschheit im allgemeinen, in Drfern, Marktflecken und Stdten rasch und verstrkt verbreitet werden. Das ist fr den Fortgang entscheidend; denn ohne diese Expansion fehlt den mhsam aufgebauten Werkzeugen der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung das Wirkungsfeld, in dem sie ihre eigenstndige Fhigkeit, den himmelschreienden Nten der Menschheit in der Stunde ihrer tiefsten Verzweiflung abzuhelfen, entwickeln und angemessen unter Beweis stellen knnen. Dazu muss die Wechselwirkung zwischen Lehr- und Verwaltungsarbeit voll verstanden und stark betont werden, denn beides verstrkt sich gegenseitig. Die Probleme der Gesellschaft, von denen unsere Gemeinde mitbetroffen ist, und die Probleme, die innerhalb der Gemeinde naturgegeben entstehen, seien sie gesellschaftlicher, geistiger, wirtschaftlicher oder verwaltungstechnischer Art, werden in dem Ma§e lsbar sein, wie sich unsere Zahlen und Hilfsmittel vervielfachen und die Freunde auf allen Ebenen der Gemeinde ihre Fhigkeit und Willigkeit, ihren Mut und ihre Entschlossenheit entwickeln, den Gesetzen zu gehorchen, die Grundstze anzuwenden und die Angelegenheiten des Glaubens nach den gttlichen Geboten zu regeln.
7 Der neue Plan dreht sich um ein dreifaches Thema: die Lebenskraft des Glaubens des einzelnen Glubigen zu strken, das in der Gemeinde vorhandene Potential stark zu entwickeln, die korrekte Arbeitsweise der rtlichen und nationalen BahÕ-Institutionen zu frdern. Damit treten, whrend die mannigfachen Ziele dieses Planes inmitten unserer wirren Zeitlufe verfolgt werden, die Vorbedingungen bleibenden Erfolges in den Mittelpunkt.
8 Vor dem Hintergrund der deutlichen Zeichen eines Sittenverfalls, der Tag fr Tag die Grundlagen zivilisierten Lebens zernagt, gewinnen BahÕuÕllhs bildhafte Worte hchste Dringlichkeit: "Die Lebenskraft des Glaubens der Menschen an Gott stirbt aus in allen Landen. Nur Seine heilende Arznei kann sie jemals wiederherstellen. Der Rost der Gottlosigkeit frisst sich in das Triebwerk der menschlichen Gesellschaft. Was au§er dem Heiltrank Seiner machtvollen Offenbarung kann sie reinigen und neu beleben?") Derartige Worte bringen fr das Handeln eines jeden, der den Herrn des Zeitalters anerkannt hat, besondere Weiterungen mit sich. Eine entscheidende Folge aus dieser Anerkennung ist eine Glubigkeit, die zur Entgegennahme Seiner Befehle drngt. Die ntige Glaubenstiefe beruht auf der inneren Verwandlung, dem heilsamen Erwerb eines geistig-sittlichen Charakters, der sich aus dem Gehorsam gegen die gttlichen Gesetze und Grundstze ergibt. Zu diesem Zweck bringt die englische Verffentlichung des mit Anmerkungen versehenen Kitb-i-Aqdas, der bald Ausgaben in anderen wichtigen Sprachen folgen werden, ein machtvolles Einfl§en gttlicher Fhrung zur Verwirklichung eines lebendigen Glaubens, wie er fr die geistige Wohlfahrt und Glckseligkeit der einzelnen BahÕ und fr das gestrkte Netzwerk der Gemeinde notwendig ist. Ebenso notwendig fr die Aufrechterhaltung dieser Lebendigkeit ist es, einen Sinn fr Geistigkeit zu kultivieren, jenes mystische Gefhl, das den Menschen mit Gott vereint und durch Meditation und Gebet erlangt wird.
9 Zur Entwicklung des fr den Fortschritt der Sache Gottes erforderlichen menschlichen Potentials ist es unabdingbar, die Freunde und deren Bemhen durch ernsthafte persnliche Studien, durch den Erwerb von Wissen ber den Glauben, durch die Anwendung seiner Grundstze und die Verwaltung seiner Angelegenheiten auszubilden. Wissen allein reicht nicht aus; unabdingbar muss die Ausbildung vermittelt werden in einer Weise, die zu Liebe und Hingabe begeistert, Festigkeit im Gottesbund bewirkt und den einzelnen BahÕ dazu bewegt, aktiv an der Arbeit fr die Sache Gottes teilzunehmen und brauchbare Initiativen zur Frderung ihrer Interessen zu entfalten. Besondere Bemhungen, befhigte Menschen fr den Glauben zu gewinnen, laufen ebenfalls in die Richtung der Beschaffung des in dieser Zeit so dringend bentigten menschlichen Potentials. berdies werden solche Bemhungen bei den Geistigen Rten die Fhigkeit anregen und verstrken, ihre gewichtige Verantwortung zu bernehmen.
10 Die korrekte Arbeitsweise der Institutionen hngt weitgehend davon ab, dass sich ihre Mitglieder bemhen, mit ihren Pflichten vertraut zu werden und sich sowohl in ihrem persnlichen Verhalten als auch bei ihren Amtspflichten gewissenhaft an die Grundstze zu halten. Von erheblicher Bedeutung sind auch ihre Entschlossenheit, alle Spuren von Entfremdung und Sektierertum aus ihrer Mitte zu tilgen, sowie ihre Fhigkeit, die Zuneigung und Untersttzung der Freunde unter ihrer Obhut zu gewinnen und so viele Menschen wie mglich in die Arbeit fr die Sache Gottes einzubeziehen. Wenn sie bestndig das Ziel vor Augen haben, ihre Leistungen zu verbessern, wird die von ihnen gefhrte Gemeinde einen Lebensstil widerspiegeln, der dem Glauben Ansehen eintrgt, und wird als eine willkommene Konsequenz unter den immer tiefer entmutigten Zeitgenossen neue Hoffnung entznden.
11 Whrend die Nationalen Geistigen Rte mit der prompten Hilfe der Kontinentalen Berater den in dieser kurzen Zeitspanne einzuschlagenden Kurs festlegen, befasst sich das Weltzentrum mit der Abstimmung vielschichtiger Ttigkeiten auf dem ganzen Planeten und gibt, nachdem die BahÕ-Weltgemeinschaft immer tiefer in den Umgang mit Weltproblemen einbezogen wird, weitere Anweisungen zu den auswrtigen Angelegenheiten des Glaubens. Gleichzeitig werden die riesenhaften Bauvorhaben an Gottes heiligem Berg ohne Hast fortgefhrt, sind sie doch Teil eines Prozesses, den Shoghi Effendi mit zwei ebenso wichtigen Entwicklungen zusammenfallen sah: mit der Errichtung des Geringeren Friedens und der Entwicklung der nationalen und rtlichen BahÕ-Institutionen. Zum Ende des Planes werden alle verbleibenden Bauphasen der Berg-Karmel-Projekte in Angriff genommen sein; die Rohbauten des Internationalen Lehrzentrums, des Zentrums fr das Studium der heiligen Texte und der Erweiterung des Internationalen Archivs werden ausgefhrt sein; sieben Terrassen unterhalb des Schreins des Bb sind dann fertiggestellt.
12 Der dramatisch ausgeweitete Arbeitsumfang der Sache Gottes und die whrend dieses neuen Planes erwarteten Entwicklungen erfordern materielle Mittel. Eine Zeitlang waren sie unzureichend, obwohl erheblich gr§ere Beitrge zu den BahÕ-Fonds geleistet wurden. Die aus vielen Weltteilen berichtete Wirtschaftskrise scheint sich zu verschlimmern, aber letztlich kann die Menschheit weder ihre wirtschaftlichen noch ihre anderen drngenden Probleme lsen, ehe die Nationen und Vlker der Sache BahÕuÕllhs die ntige Beachtung schenken und ehe diese Sache von ihren berzeugten Anhngern die angemessene materielle Untersttzung erfhrt. Mgen die Freunde berall, gemeinsam mit ihren BahÕ-Institutionen und einzeln fr sich, unbeirrt von den die Nationen heimsuchenden Ungewissheiten, Gefahren und finanziellen Engpssen, abwgen, was jeder einzelne und alle zusammen zu tun haben, um ihrer unausweichlichen, geheiligten Pflicht nachzukommen.
13 Unser Appell um sofortige, verdoppelte und nachhaltige Ttigkeit unter allen Aspekten des Planes richtet sich in erster Linie an den einzelnen Glubigen an jedem Ort, tragen doch jeder und jede in sich selbst das rechte Ma§ an derjenigen Initiative, die fr den Erfolg jedes weltumspannenden BahÕ-Vorhabens die Gewhr bietet. Von ihm und von ihr hngt, wie unser geliebter Hter klar zum Ausdruck bringt, "letzten Endes das Schicksal der ganzen Gemeinde ab".3) Leicht werden die Ziele des Dreijahresplanes nicht zu gewinnen sein, aber sie mssen gro§artig erreicht werden, welches Opfer auch immer vonnten sei. Die einzelnen BahÕ und die Geistigen Rte sollten sich deshalb unverzglich diesen Planzielen zuwenden, damit die Probleme der Menschheit nicht ungezgelt in den Himmel wachsen oder eine interne Krise aufkommt und uns bremst. Lassen Sie uns immer bewusst sein, dass wir unsere Siege durch Leid und Prfungen erringen. Wir verwandeln eine Krise in einen Fortschritt, wenn wir die sich bietende Gelegenheit beim Schopf packen, indem wir die Anwendbarkeit und die gewinnende Kraft unserer Grundstze unter Beweis stellen. Auf der Woge des Fortschritts der Sache Gottes haben sich Krise und Sieg immer abgelst und als die Haupterzeugnisse dieses Fortschritts erwiesen. Whrend wir die Triumphe des Heiligen Jahres auskosten, wollen wir nicht vergessen, wie real diese immer wiederkehrende Erfahrung ist. Wir wollen uns auch bewusst sein, dass unsere Segnungen unseren Herausforderungen entsprechen, wie es unsere ruhmreiche Geschichte wiederholt gezeigt hat.
14 Liebe Freunde, seien Sie nicht verzweifelt oder verschreckt! Schpfen Sie Mut aus der Sicherheit von Gottes Gesetz und Gebot! Jetzt sind die dunkelsten Stunden vor dem Morgengrauen. Der verhei§ene Friede wird kommen, wenn die Nacht vorber ist. Drngen Sie voran, dem Dmmerlicht entgegen!
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
1. Beantwortete Fragen 12:4
2. hrenlese 99
3. Brief vom 28. Juli 1954, in Citadel of Faith. Messages to America
1947-1957, Wilmette 1980, S. 130
(Die Absatznumerierung fehlt in der Originalausgabe und ebenso die Zitatangaben)
Satelliten-Botschaft 26. November 1992
An die BahÕs der Welt
1 Ein volles Jahrhundert ist verflossen, seitdem BahÕuÕllhs Bund errichtet und in Gang gesetzt wurde. Wir bermitteln unsere liebevollen Gr§e den Mitgliedern Seiner Gemeinde, die heute beim Weltkongress in New York und den Nebenkonferenzen in allen Erdteilen versammelt sind oder anderweitig der Feier dieses Jahrhundert-Ereignisses beiwohnen.
2 Besonders freut es uns, dass wir eine einzigartige Gelegenheit erhalten, einen Augenblick innezuhalten, um gemeinsam mit unseren Glaubensbrdern und -schwestern unsere Gedanken zu sammeln und zu berlegen, wie es uns seit 1892 ergangen ist und was vor uns liegt. Das versetzt uns in die Lage, einen symbolischen Akt zu vollziehen, der seinem Wesen nach die Absicht des Gottesbundes verdeutlicht eines Bundes, den sein gttlicher Urheber zur Vereinigung der Rassen und Nationen dieser Erde bestimmt hat.
3 Hehre Gefhle wogen in unseren Herzen, wenn wir die dramatische Geschichte und den erstaunlichen Fortschritt dieser hundert Jahre vor unserem geistigen Auge vorberziehen lassen. Als BahÕuÕllh hinschied, erstreckte sich die BahÕ-Gemeinde auf lediglich fnfzehn Lnder; die gro§e Mehrheit ihrer Mitglieder lebte in Bah'u'llhs Heimat Iran. Heute umspannt die Gemeinde den ganzen Planeten. Wir sind beglckt ber den Geist der Einheit, bewiesen durch die stetige Festigung dieser Gemeinde in der Arbeit der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung, die aus dem Bunde Gottes geboren ist. Die so bewirkte echte Einheit bestrkt unsere Erwartung, dass die ganze Menschheit vereint werden kann und wird.
4 Wir mhen uns um den Aufbau einer Gemeinschaft zu einer Zeit, da die Welt Zeuge bestrzender Vernderungen ist, die die Gesellschaft in ihrem Charakter von Grund auf verndern und sie in einen noch nie dagewesenen Zustand der Qual und der Verwirrung versenken. In der Tat hat die Welt in diesem Zustand ihre Orientierung verloren, und zwar durch Krfte, die sie weder versteht noch beherrscht. Es ist ein Geschichtsabschnitt, in dem gro§e Reiche und Herrschergeschlechter in rascher Folge zusammenbrachen, in dem mchtige Ideologien die Herzen von Millionen gefangenhielten, nur um sang- und klanglos zu verlschen, in dem zwei Weltkriege das kultivierte Leben, wie es das beginnende zwanzigste Jahrhundert kannte, vllig verwsteten.
5 Im Verlauf solcher furchtbarer Umbrche gab es in den Bereichen der Wissenschaft, der Technik und der gesellschaftlichen Organisation beispiellose Fortschritte, eine wahre Explosion des Wissens. Noch bemerkenswerter ist die Art und Weise, wie die bislang als schlafend empfundenen Massen der Menschheit erwachen und sich erheben, um nunmehr den ihnen zustehenden Platz im stark erweiterten Kreis der Nationen einzufordern. Gleichzeitig entwickelte sich die Kommunikation mit Lichtgeschwindigkeit, der Verkehr mit Schallgeschwindigkeit, und so ist die Welt zu einer Nachbarschaft zusammengeschrumpft, in der die Menschen sofort erfahren, was bei anderen vorgeht, und unmittelbaren Zugang zueinander haben. Und doch, trotz solcher wunderbarer Errungenschaften, trotz der Entfaltung internationaler Organisationen, trotz tapferer Versuche und strahlender Erfolge bei der internationalen Zusammenarbeit streiten die Nationen auf jmmerliche Weise miteinander, werden die Vlker von wirtschaftlichen Umbrchen erschttert, fhlen sich die Rassen schlimmer entfremdet als je zuvor und sind alle erfllt von Misstrauen, Niedergeschlagenheit und Angst.
6 Einher ging mit diesen Vernderungen ein Zusammenbruch der religisen und politischen Institutionen, die seit alters Wegweiser fr eine stabile Gesellschaft waren. Selbst Institutionen, die nicht unterzukriegen scheinen, verlieren ihre Glaubwrdigkeit in dem Ma§e, wie sie mit ihrer inneren Unordnung befa§t sind. Das wirft ein Schlaglicht auf die Leere der moralischen Landschaft und auf ein Gefhl der Sinnlosigkeit, welches das persnliche Leben aus dem Gleichgewicht wirft. Nachdenkliche Beobachter schreiben besorgt ber den Niedergang der Kultur, ber den daraus folgenden Werteverlust, ber die verlorene Flle des Innenlebens, ber eine technische Zivilisation, die in einer immer schwereren Krise steckt. Sie schreiben weiter ber die Gattung Mensch, die mit ihrer Weisheit am Ende ist, unfhig zur Selbstkontrolle, ber die Notwendigkeit gttlicher Weisheit und Frsorge und ber die Verlorenheit der Menschenseele, die weit davon entfernt ist, derartige Notwendigkeiten zu erkennen.
7 Solche schicksalsschweren Zeugnisse spiegeln die allgemeinen Folgen des Unverstndnisses fr Gottes Absicht mit der Menschheit. Genau in dieser Hinsicht aber verbreitet BahÕuÕllh mit Seiner Offenbarung neues Licht, erfrischt unser Denken, klrt und erweitert unsere Vorstellung. Seine Lehren erfllen uns mit Gottes reicher Liebe fr Seine Geschpfe, prgen uns die Gerechtigkeit in den menschlichen Beziehungen als etwas Unausweichliches ein und betonen, wie wichtig es ist, in allen Dingen diesem Prinzip zu folgen. Sie lassen uns wissen, dass "alle Menschen erschaffen wurden, eine stndig fortschreitende Kultur voranzutragen", und dass "die Tugenden, die der Wrde" des Menschen "anstehen, Geduld, Erbarmen, Mitleid und Gte fr alle Vlker und Geschlechter der Erde" sind. 1)
8 In dem Ma§e, wie die Mitglieder unserer Gemeinde ihre Lehrplne fr den Glauben BahÕuÕllhs verfolgen, verstehen sie immer genauer den Sinn hinter den vielfltigen Wandlungsprozessen, die auf den Verlauf dieses Jahrhunderts einwirken. "Diese gleichzeitigen Prozesse des Aufstiegs und des Untergangs, des Zusammenschlusses und des Auseinanderfallens, der Ordnung und des Chaos mit ihren stndigen wechselseitigen Auswirkungen aufeinander sind," so versichern uns die BahÕ-Lehren, "nur Aspekte eines gr§eren, einzigen, unteilbaren Planes, dessen Quell Gott und dessen Verfasser BahÕuÕllh ist, eines Planes, der sich auf dem ganzen Planeten als Schauplatz verwirklicht und dessen letztes Ziel die Einheit und der Frieden der gesamten Menschheit ist."
9 Uneinigkeit ist das Grundbel fr die Probleme, die unseren Planeten so hart bedrngen. Uneinigkeit durchdringt die menschliche Haltung in allen Lebensbereichen. Sie ist der Kern aller gr§eren Konflikte zwischen Vlkern und Nationen. Und was noch schlimmer ist: Uneinigkeit ist allgegenwrtig in den Beziehungen zwischen den Religionen und innerhalb der Religionen; sie verdirbt den geistig-moralischen Einfluss, den auszuben ihr hchster Zweck ist. "Wrde die Lampe der Religion verdunkelt," versichert BahÕuÕllh, "so wren Chaos und Verwirrung die Folge, und die Lichter der Redlichkeit und Gerechtigkeit, der Ruhe und des Friedens wrden nicht lnger scheinen."3)
10 In einer Ausarbeitung ber solche furchtbaren Folgen stellen unsere Lehren fest: "...wenn als Ergebnis menschlicher Verderbtheit das Licht der Religion in den Menschenherzen erlischt,... setzt ein beklagenswerter Niedergang sofort ein und... zieht alle bel nach sich, die eine widerspenstige Seele zu enthllen vermag. Die Verderbnis der menschlichen Natur, die Erniedrigung des menschlichen Verhaltens, die Entartung und Auflsung menschlicher Institutionen offenbaren sich unter solchen Umstnden in ihren schlimmsten, absto§endsten Bildern. Der menschliche Charakter wird entwrdigt, jedes Vertrauen wird erschttert, die Nervenstrnge der Zucht und Ordnung erschlaffen, die Stimme des menschlichen Gewissens wird zum Schweigen gebracht, der Sinn fr Scham und Anstand wird verdunkelt, die Vorstellungen von Pflicht, Zusammenhalt, Gegenseitigkeit und Treue werden verdreht, das Empfinden fr Friedfertigkeit, Freude und Hoffnung wird nach und nach ausgelscht."4)
11 Das ist unglckseligerweise der Zustand, zu dem die Menschen und die Institutionen in unserer Zeit abgesunken sind. Vor diesem Hintergrund erlangen die Erfordernisse des Gottesbundes eine noch entscheidendere Bedeutung als je zuvor. Ohne jeden Zweifel muss unsere Gemeinde, wenn sie mit dieser Situation fertig werden will, rasch zur nchsten Stufe ihrer Entwicklung fortschreiten. Das wird eine Phase sein, in der BahÕuÕllhs Glaube sich unausweichlich auf eine tiefgreifende Begegnung mit denjenigen Krften einstellen muss, die mit derart bestrzendem Ungestm in der ganzen Welt am Werk sind. Lassen Sie uns deshalb heute die gnstige Gelegenheit nutzen, die Vorkehrungen zu betrachten, mit der Gottes Bund unsere Ttigkeiten hervorbringt und absttzt.
12 Unser Glaube ist gegrndet auf die Anerkennung der Souvernitt Gottes, der unerkennbaren Wesenheit, des hchsten Schpfers, und auf unsere Unterwerfung unter Seinen Willen, wie ihn BahÕuÕllh fr unser Zeitalter offenbart hat. Den Boten Gottes an Seinem Tag anzunehmen und sich Seinem Gebot zu fgen, sind zwei wesentliche, untrennbare Pflichten; jede Seele ist dazu erschaffen, diese Pflichten zu erfllen. Der Mensch erfllt diese doppelte Pflicht nach eigener Wahl; wenn er dies tut, vollbringt er einen Akt, der als hchster Ausdruck des freien Willens, mit dem der allliebende Schpfer jedes menschliche Wesen ausgestattet hat, betrachtet werden kann. In diesem leuchtenden Zeitalter ist BahÕuÕllhs Bund das Fahrzeug fr die praktische Erfllung der beiden Pflichten, das Werkzeug fr die Umsetzung des Glaubens an BahÕuÕllh in schpferische Taten.
13 Die Einheit der Menschheit ist das Angelprinzip und hchste Ziel der Sendung BahÕuÕllhs. Dieses Prinzip bedeutet weit mehr, als den Geist der Brderlichkeit und des guten Willens unter den Menschen wiederzuerwecken: Es "verlangt eine organische, strukturelle Vernderung der heutigen Gesellschaft, eine Vernderung, wie sie die Welt noch nicht erlebt hat". ) BahÕuÕllhs Bund verkrpert Geist, Mittel und Methode zur Erreichung dieses Zieles. ber die in Seinem Buch der Gesetze niedergelegten Grundlagen einer neuen Weltordnung hinaus hat BahÕuÕllh im Buch Seines Bundes die Ernennung Seines Sohnes 'AbduÕl-Bah zum Ausleger Seiner Worte und zum Mittelpunkt Seines Bundes besttigt. Als Ausleger wurde 'AbduÕl-Bah der lebendige Mund des Buches Gottes, der Erklrer des Wortes Gottes; als Mittelpunkt des Bundes wurde Er der unbestechliche Mittler fr die Anwendung des Wortes auf praktische Ma§nahmen zum Aufbau einer neuen Weltkultur. Gottes Bund ist deshalb eine einmalige Erscheinung des Gttlichen: BahÕuÕllh hat 'Abdu'l-Bah nicht nur die ntige Amtsgewalt fr die Erfllung der Anforderungen Seiner einzigartigen Aufgabe bertragen, Er hat Ihm auch die Tugenden eines vollkommenen persnlichen wie gesellschaftlichen Verhaltens verliehen, damit die Menschheit ein dauerhaftes Modell habe, dem sie nacheifern kann. In keinen Annalen der Vergangenheit findet sich eine derartige Vorsehung, die Absicht der Manifestation Gottes abzusichern.
14 Dieser Bund Gottes ist die Gewhr gegen Spaltungen, der Grund, warum alle, die hier und da versucht haben, einen Keil in die Gemeinde zu treiben, auf lange Sicht gescheitert sind. Auch die unablssige Verfolgung der Gemeinde im Geburtsland BahÕuÕllhs war au§erstande, ihre Identitt zu zerstren oder ihre organische Einheit zu untergraben. Letzte ruhmreiche Wirkung dieser Vorsehung wird die sichere Errichtung des Reiches Gottes auf Erden sein, wie sie in den alten heiligen Bchern verhei§en und von BahÕuÕllh verkndet ist.
15 "Der Tag der Verhei§ung ist gekommen," erklrt Er in aller Deutlichkeit, "und Er, der Verhei§ene, verkndet laut vor allen im Himmel und auf Erden: Wahrlich, es gibt keinen Gott au§er Ihm, dem Helfer in Gefahr, dem Selbstbestehenden! Ich schwre bei Gott! Was seit Ewigkeit in der Weisheit Gottes, des Kenners des Sichtbaren wie des Unsichtbaren, verwahrt war, ist offenbart. Glcklich das Auge, das Gottes Antlitz sieht, und das Angesicht, das sich Ihm, dem Herrn allen Seins, zuwendet!"6)
16 In der Tat fhrte BahÕuÕllhs Kommen die Welt in ein neues Zeitalter und ermglichte eine vllig neue Beziehung zwischen der Menschheit und ihrem allhchsten Schpfer. Die Wesensmerkmale dieser Beziehung sind in dem Bunde zusammengefa§t, der mit Seinem Hinscheiden vor einem Jahrhundert begann. Seine geistige Dynamik, seine Bindekraft, seine vereinenden Grundstze und praktisch institutionellen Vorkehrungen sind ein Muster fr die Heilung der Krankheiten unserer zertrmmerten Gesellschaften und unserer mangelhaften Sozialsysteme. BahÕuÕllhs Bund gibt der wechselvollen Menschheitsgeschichte neuen Sinn; er verleiht dem menschlichen Streben frischen Antrieb. "Wie eine Schlagader", sagt ÔAbduÕl-Bah, "bebt und pulsiert er im Leibe der Welt."7) Sein durchdringender Einfluss trifft das Durcheinander der menschlichen Angelegenheiten mitten ins Herz und treibt den immer schnelleren bergang der alten Ordnung zu der von BahÕuÕllh geschauten neuen Weltordnung voran. "Bald," schreibt Er, "wird die heutige Ordnung aufgerollt und eine neue an ihrer Statt entfaltet werden."8) Und Er erlutert dazu: "Die Welt ist aus dem Gleichgewicht geraten durch die Schwungkraft dieser gr§ten, dieser neuen Weltordnung. Das geregelte Leben der Menschheit ist aufgewhlt durch das Wirken dieses einzigartigen, dieses wundersamen Systems, desgleichen kein sterbliches Auge je gesehen hat."9)
17 Mgen alle, die sich um den Zustand und das Schicksal der Welt Sorgen machen, den Ansprchen BahÕuÕllhs die ntige Beachtung schenken. Mgen sie erkennen, dass die gegen die Grundmauern der Gesellschaft anrennenden Strme nicht zur Ruhe kommen werden, sofern und ehe nicht bei der Suche nach Lsungen fr gesellschaftliche Probleme geistige Grundstze aktiv eingesetzt werden. Lassen Sie uns als Anhnger BahÕuÕllhs unsere Bemhungen verdoppeln, um unsere heilige Pflicht zu erfllen und die ganze Menschheit mit der belebenden Absicht von BahÕuÕllhs "weltweitem Gesetz" vertraut zu machen. Lassen Sie alle entdecken, dass es, "weit davon entfernt, auf den Umsturz der bestehenden Gesellschaftsordnung abzuzielen, ihre Grundlagen zu erweitern (und) ihre Institutionen in einer Weise umzugestalten sucht, die mit den Bedrfnissen einer stets sich wandelnden Welt in Einklang steht."10) Lassen Sie uns in Geduld und Demut antworten auf herausfordernde oder skeptische Fragen, whrend wir die Absichten dieses Gesetzes darlegen. Lassen Sie alle wissen, dass es "mit keiner rechtm§igen Untertanenpflicht in Widerspruch sein und wirkliche Treue untergraben" kann. Seine Absicht ist weder, die Flamme einer vernnftigen Vaterlandsliebe in den Herzen der Menschen zu ersticken, noch das System nationaler Selbstndigkeit abzuschaffen, das so wesentlich ist, wenn die bel bertriebener Zentralisation vermieden werden sollen."
18 Lassen Sie uns durch Wort und Beispiel zeigen, dass dieses Gesetz "weder die Verschiedenheiten der vlkischen Herkunft, des Klimas, der Geschichte, Sprache und berlieferung, des Denkens und der Gewohnheit bersieht, die die Vlker und Lnder der Welt unterschiedlich gestalten, noch sie auszumerzen versucht." Und lassen Sie schlie§lich alle wrdigen, dass es "nach gr§erer Treue ruft, nach strkerem Bemhen als irgendein anderes, das je die Menschenwelt beseelt hat", dass es "auf der Unterordnung nationaler Regungen und Belange unter die zwingenden Ansprche einer geeinten Welt besteht", dass es "einerseits die bersteigerte Zentralisation verwirft und zum anderen allen Versuchen der Gleichmacherei entsagt", dass mit einem Wort "seine Losung Einheit in der Mannigfaltigkeit" ist.
19 Es ist besonders bemerkenswert, dass das heilige BahÕ-Jahr mit Gedenkfeiern zu anderen welterschtternden Ereignissen zusammenfllt, Ereignissen, die vor vielen Jahrhunderten Prozesse in Gang setzten, die ihre ruhmreiche Vollendung am verhei§enen Tag Gottes finden sollen. Die letztendliche Lsung der tiefgreifenden Fragen, welche von diesen Ereignissen aufgeworfen wurden und im Laufe der Zeit herangereift sind, ist in der schlie§lichen Verwirklichung des weltumspannenden Systems BahÕuÕllhs erkennbar.
20 Unsere Gedanken wenden sich der Geschichte von 'Abdu'l-Bahs heldenhafter Reise in den Westen zu, besonders nach Nordamerika, wo er in New York Seinen westlichen Jngern die Tragweite des Bundes BahÕuÕllhs enthllte. Das war in gewissem Sinn ein Akt der Erneuerung, eine Vorschau auf die gefestigte Einheit der Alten mit der Neuen Welt in einer weltweiten Gestaltung. Von 'Abdu'l-Bah "Stadt des Bundes" benannt, hallt New York wider von den Wirkungen dieser Erfahrung vor achtzig Jahren. Damals war die Stadt das wichtigste Tor zum "Land der Verhei§ung" fr Millionen Menschen, die neue Horizonte suchten. Heute ist sie ein anerkannter Treffpunkt fr die Fhrer der Nationen, ein internationaler Schauplatz fr Bemhungen um die Einheit im politischen Bereich. Ihre Luft vibriert von den Hoffnungen einer Welt, die ihre Angelegenheiten zu ordnen sucht. Die Herzen aller BahÕ rund um die Erde sind heute auf diese Stadt des Bundes gerichtet, wo sich viele tausend ihrer Glaubensbrder und -schwestern aus allen Teilen des Planeten zum zweiten Bah'i-Weltkongress versammelt haben. Dass dort die Menschheit in so gro§er Mannigfaltigkeit vertreten ist, bekrftigt die einende Macht des Gottesbundes, den zu feiern dieser Kongress einberufen wurde.
21 In dieser Jahreszeit des Neubeginns und des Gedenkens an neue Anfnge setzen wir BahÕ uns einen neuen Ma§stab des Bemhens, wagemutiger und beharrlicher als je zuvor. Mgen unsere Worte verknden und unsere Taten beweisen, dass es nur einen Gott gibt, nur eine Religion, nur eine Menschenrasse. So wenig wir auch sind, mgen wir auf diese Weise unsere Pflicht vor BahÕuÕllh, Seinem Bund und frwahr der ganzen Menschheit erfllen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
1. Bah'u'llh, hrenlese 109:2 2. Shoghi Effendi, Das Kommen gttlicher Gerechtigkeit, 1969-126, S. 114 3. Botschaften aus 'Akk 8:53 4. Shoghi Effendi, Die Weltordnung BahÕuÕllhs, 1977-134, S. 270 f 5. Shoghi Effendi, Die Weltordnung BahÕuÕllhs, 1977-134, S. 70 6. Bah'u'llh, zitiert in Shoghi Effendi, Das Kommen gttlicher Gerechtigkeit, 1969- 126, S. 122 7. Star of the West, Vol.10, No. 12 (16. Okt. 1919), p. 233 8. hrenlese 4:2 9. hrenlese 70:1 10. Shoghi Effendi, Die Weltordnung BahÕuÕllhs, 1977-134, S. 67 11. Shoghi Effendi, Die Weltordnung BahÕuÕllhs 1977-134, S. 68
(Die Absatznumerierung fehlt in der Originalausgabe und ebenso die Zitatangaben)
Ridvn 1992 (149 BE)
An die BahÕs der Welt
Innig geliebte Freunde,
1 in dieser Ridvn-Zeit mit all ihrem Glanz als Anbruch au§ergewhnlicher, ereignisreicher Tage sind unsere Herzen tief bewegt, und andchtig knien wir vor dem Herrn der Herrlichkeit, durch dessen Gnade wir an einem glckverhei§enden Kreuzweg in der Geschichte Seiner Sache angelangt sind.
2 Vom Gipfel des zu Ende gegangenen Sechsjahresplanes gelangen wir jetzt an die Schwelle des Heiligen Jahres, ehrfrchtig erschauernd beim blo§en Gedanken an die einzigartige Bedeutung dieser geheiligten Zeit der Rckbesinnung, da vor hundert Jahren Bah'u'llh, der Verhei§ene aller Zeitalter, vom Erdenleben Abschied nahm. Die Sonne der Wahrheit jedoch ging nur unter, um fr immer und ewig vom "Reich unvergnglicher Herrlichkeit"1) zu scheinen und hinfort den Strahlenglanz ihrer erneuernden Macht auf die ganze Welt zu ergie§en. Hinweggegangen aus diesem Dasein ist der Urheber einer Offenbarung von "unfassbarer Gr§e", in der "alle Sendungen der Vergangenheit ihre hchste, letzte Vollendung erreicht" haben, 2) der Begrnder eines neuen Menschheitszyklus, "der sich ber einen Zeitraum von mindestens fnfhunderttausend Jahren erstrecken muss",3) der Stifter einer Weltordnung, eines "Systems, desgleichen kein sterbliches Auge je gesehen hat".4) Ja, mehr noch, Er war der Dmmerort des Tages Gottes, des Tages, da Gottes vortrefflichste Gunstbezeigungen ber die Menschen ausgeschttet wurden".5) Das ist die alles berragende Wirklichkeit, auf die unsere Betrachtungen zu dieser besonderen Jahresfeier an einem so kritischen Zeitpunkt in den Geschicken der Menschheit gerichtet sind.
3 So erfllt sind wir von den geweihten Erinnerungen dieses Heiligen Jahres, dass wir Sie alle einladen mchten innezuhalten, wenn Sie in diese Periode der Besinnung eintreten, diese Zeit erneuter Hinwendung, diese Etappe der Vorbereitung auf noch zu leistende Aufgaben, auf noch zu erklimmende Gipfel, auf noch zu entschleiernde Pracht. Denn wenn wir nun zurckschauen auf hundert Jahre einer beispiellosen Geschichte unaufhrlichen Fortschritts, dann blicken wir zugleich voraus auf viele Jahrhunderte einer sich entfaltenden Erfllung der Gttlichen Absieht, und wie die Erfahrung zeigt, wird diese Erfllung immer strker bewirkt durch systematisch fortschreitende Plne, aber auch durch immer neue Epochen wundersamer Sprnge und Schbe.
4 Was uns in der Tat mitten in dieses verhei§ungsvolle Heilige Jahr hineinfhrt, ist die Schau neuer Horizonte, wie sie der triumphale Abschluss des Sechsjahresplanes erffnet, der mit der Erffnungsphase der vierten Epoche im Gestaltenden Zeitalter unseres Glaubens zusammenfiel. Triumphal ist alles in allem nicht so sehr der Zuwachs in Zahlen, wenngleich sich die Gemeinde an vielen Orten zu bestimmten Zeiten ungewhnlich stark ausweitete. Der Triumph offenbart sich in einer neuen Vielfalt von Siegen, in neuen Anfngen, frischen Initiativen und ausgereiften institutionellen Entwicklungen, die dem Erfolg bei den sieben Hauptzielen des Planes gleichsam den Stempel aufdrcken. So unmglich es auch ist, auf diesen wenigen Seiten die Ergebnisse des Planes aufzulisten, verdienen doch die wichtigsten Entwicklungstrends whrend dieser bemerkenswert dynamischen Zeit hervorgehoben zu werden. Die BahÕ-Gemeinde hat sich in den letzten sechs Jahren auffallend verndert. Die wichtigsten Anzeichen dafr sind zweifellos fr die Freunde allberall wahrnehmbar und knnen wie folgt zusammengefasst werden:
5 Erstens: BahÕuÕllhs Glaube ist in jedem Land der Erde vertreten. Der pltzliche Wandel des politischen Klimas, ohne Zweifel durch Gottes Gro§en Plan bewirkt, hat riesige Gebiete fr die Durchdringung mit den gttlichen Lehren erffnet, vor allem in der vormaligen Sowjetunion und den frheren Ostblocklndern. Die durch diesen Wandel geschaffenen Mglichkeiten fhrten dazu, dass Ritter BahÕuÕllhs die letzten aus Shoghi Effendis Zehnjahres-Weltkreuzzug verbliebenen unberhrten Gebiete besetzten. Diese Mglichkeiten veranlassten auch dazu, an Ridvn 1990 den Zweijahres-Ergnzungsplan fr diese Gebiete zu beginnen, was zu einem aufsehenerregenden Erfolg fhrte, nicht nur bei der Ausbreitung in den vielen betroffenen Lndern, sondern auch bei der Vielgestalt der von den neuen Glubigen dieser Lnder vertretenen Gesellschaftsschichten, beim Umfang und der Vielschichtigkeit des BahÕ-Schrifttums sowie bei der Zahl der in dieser kurzen Zeit errichteten BahÕ-Institutionen. Die BahÕ-Welt sah sich durch diese Entwicklungen stark angeregt; auch anderswo verzeichneten einige Lnder bedeutende Erfolge in der Lehrarbeit. Die bis jetzt im Weltzentrum verfgbaren Zahlen vermelden, dass whrend des Sechsjahresplanes mehr als anderthalb Millionen Seelen der Sache Gottes beigetreten sind. beraus interessant ist das besondere dreijhrige Lehrprojekt in Guyana, das zu einem Wachstum der BahÕ-Gemeinde bis auf sechs Prozent der Bevlkerung fhrte.
6 Zweitens: Auf der ganzen Welt erreichte die Proklamation des Glaubens eine vllig neue Stufe. Inspiriert durch die Jahrhundertfeier der Verkndigung BahÕuÕllh an die Knige und Herrscher der Menschheit, war 1967 ein Proklamationsfeldzug eingeleitet worden, der 1979 mit der Woge von Verfolgungen der iranischen BahÕ-Gemeinde an Schwungkraft gewann und neuerdings mit der Verteilung der "Verhei§ung des Weltfriedens" stark ausgeweitet wurde. Knige und Kniginnen, Prsidenten und Premierminister, Gesetzgeber, Juristen, Akademiker, verschiedenartigste Institutionen und Organisationen wurden der Botschaft BahÕuÕllhs gewahr. Die Kreativitt, mit der sich berall die Gemeinden in die offene Verbreitung der Sache Gottes einbten, wurde zu einer Triebkraft fr den Plan und erregte in betrchtlichem Ausma§ bei Organisationen, Meinungstrgern und Medien das Interesse an den Problemlsungen, die unser Glaube einer seltsam verwirrten Welt zu bieten hat. Begeistert von der Sto§wirkung der fr die Glaubensproklamation getroffenen Ma§nahmen sowie der fortgesetzten Bemhungen zur Verteidigung der schwer verfolgten iranischen BahÕ-Gemeinde haben nationale wie rtliche Geistige Rte im Umgang mit der
ffentlichkeit eine eindrucksvolle Khnheit und Originalitt entfaltet, und sie tun es weiterhin. Dies zeigt sich in ihren unzhligen Kontakten zu Beamten auf allen staatlichen Ebenen, in ihren Verbindungen zu einem sich ausweitenden Spektrum von Organisationen und in ihrem immer gewandteren Umgang mit den Medien.
7 Drittens: Im Dezember 1986 brachte die Einweihung des Muttertempels fr den indischen Subkontinent der Lehr- und Proklamationsarbeit des Glaubens einen neuen Krfteschub. Als ein Bauwerk von seltener Schnheit und Vollkommenheit gewann der "Lotostempel" breite Zustimmung und fand gleichzeitig bei gro§en Besucherzahlen ungewhnlichen Anklang. Sein Ruhm als architektonisches Wunderwerk verbreitete sich wie ein Lauffeuer, ebenso sein geistiger Einfluss. Es ist keine bertreibung, wenn man feststellt, dass unter allen Bah'-Husern der Andacht dieser Tempel heutzutage der wirksamste stumme Lehrer ist; Jahr fr Jahr zieht er mit durchschnittlich 20.000 Besuchern pro Tag mehr Menschen an als alle anderen BahÕ-Tempel zusammengenommen. Zu den Besuchern aus vielen Lndern gehren einige der prominentesten Persnlichkeiten der Welt. Als Gegenstand von gro§em Medieninteresse wurde der Tempel selbst in russischen und chinesischen Fernsehprogrammen dargestellt. Sein Erfolg in dieser Hinsicht hat unermesslich zu der starken ffentlichen Aufmerksamkeit fr den Glauben beigetragen.
8 Viertens: Das weitere Hervortreten des Glaubens aus der Verborgenheit spiegelt sich auf verschiedenartige Weise. In gebildeten Kreisen, in Nachschlagewerken und in den Medien wird der Glaube BahÕuÕllhs mehr und mehr als eine der "wichtigen" oder "Haupt"-Religionen in der Welt bezeichnet. Durch die verstrkte Proklamation der Freunde werden die Glaubensttigkeiten in den Medien immer ausgiebiger behandelt; aber noch wichtiger ist die Tatsache, dass die Medien von sich aus Interesse an der BahÕ-Gemeinde zeigen und in weiten Teilen der Welt Kontakt zu ihr suchen. Einflussreiche Segmente der
ffentlichkeit auf Gebieten wie Friedensarbeit, Umwelt, Stellung der Frau, Erziehungswesen und Alphabetisierung sind in wachsendem Ma§e den BahÕ-Ideen ausgesetzt; deren Reaktion bewirkte, dass die BahÕ mehr und mehr zur Teilnahme an weitverzweigten Projekten im Verbund mit staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen aufgerufen sind.
9 berdies wchst dadurch, dass das ffentliche Bewusstsein den BahÕ-Ideen ausgesetzt ist, die Erkenntnis, dass der Glaube Bah'u'llhs Antworten auf die Weltprobleme hat, aber auch die Erwartung, dass die BahÕ-Gemeinde in den ffentlichen Dingen eine immer aktivere Rolle spielt. Der beachtliche Erfolg des Umweltbros der BahÕ-Weltgemeinschaft, das whrend des Planes errichtet wurde, verdeutlicht das Wesen dieser Entwicklung. Auch die formellen Beziehungen, welche die BahÕ-Weltgemeinschaft mit dem Netzwerk fr Religion und Bewahrung der Schpfung beim Weltweiten Fonds fr die Natur (WWF) sowie mit der Weltkonferenz fr Religion und Frieden geknpft hat, spiegeln in Verbindung mit den zahlreichen gleichartigen Beziehungen der nationalen und rtlichen Geistigen Rte in ihrem jeweiligen Zustndigkeitsbereich einen Trend im Hervortreten des Glaubens als ein Gebilde, mit dem man rechnen muss. Insgesamt fhrt die Sto§kraft des weitverzweigten Proklamationsfeldzuges zu einem ffentlichen Echo auf den Glauben BahÕuÕllhs; man kann jetzt sagen, dass Bah'u'llhs Glaube den wichtigsten ffentlichen Institutionen und den prominentesten Persnlichkeiten auf Erden bekannt ist.
10 Fnftens: Die BahÕ-Projekte der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung haben sich vervielfacht und mit ihren an zahlreichen Orten gegebenen Beispielen fr die Macht der Gruppeninitiative sowie der freiwillig beratenden Ttigkeit der Gemeinde einen guten Ruf gebracht. Es handelt sich um mehr als tausend Projekte auf den Gebieten des Erziehungswesens, der Landwirtschaft, der Gesundheitsfrsorge, der Alphabetisierung, der Umwelt und der verbesserten Stellung der Frauen. In etlichen Fllen kam diesen Projekten die Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen und internationalen nichtstaatlichen Organisationen zugute, so zum Beispiel bei dem Projekt fr die verbesserte Stellung der Frauen, das fnf nationale Geistige Rte mit der finanziellen Untersttzung des Entwicklungsfonds der Vereinten Nationen fr die Frauen (UNIFEM) eingeleitet haben; Projekte auf anderen Gebieten wurden durch die kanadische, die indische, die deutsche und die norwegische Regierung untersttzt. Einige Projekte brachten so ausgezeichnete Ergebnisse, dass sie durch lobende Erwhnung sowie Preisverleihungen seitens Regierungen und internationaler nichtstaatlicher Organisationen ffentliche Aufmerksamkeit erregten.
11 Sechstens: Die Jugendarbeit nahm durch die Idee eines Jahrs des Dienstes fr die Jugend einen besonderen Charakter an. Der Einbezug der Jugend in den Sechsjahresplan als Kurzzeit-Pioniere, Reiselehrer und Projektbeteiligte wirkte sich grndlich auf die Lehrarbeit allberall aus und federte die Bemhungen einer wachsenden Zahl von nationalen wie rtlichen Gemeinden um soziale und wirtschaftliche Entwicklung ab. An den vielen Siegen in den ehemals kommunistischen Lndern waren die Jugendlichen stark beteiligt. Ihre Mitarbeit bei Projekten der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung zog in mehreren Fllen die Aufmerksamkeit von Regierungen und Entwicklungsorganisationen auf sich. Die Bildung des Europischen BahÕ-Jugendrates spornte dort die Aktivitten der Jugend an, was wiederum den Schub der Lehrarbeit in diesem Erdteil whrend der letzten Jahre des Planes machtvoll untersttzte. Ein bedeutsamer Wesenszug der Jugendarbeit ist der Beitrag von Kurzzeit-Freiwilligen aus allen Teilen des Planeten zur Arbeit des Weltzentrums, wo ihre Dienste von unschtzbarem Wert waren.
12 Siebtens: Die Fortschritte bei der Festigung des BahÕ-Verwaltungssystems treten mit der deutlichen Verbesserung der inneren Entwicklung und mit den Bemhungen seiner beiden Arme um enge Zusammenarbeit klar zutage. Die hei§ geliebten, unerschrockenen Hnde der Sache Gottes verfolgen, getreu ihrer Bindung an ihren geliebten Hter, weiterhin ihre einzigartigen Dienste und berraschen die Gemeinde mit ihrer nie versiegenden Kraft. Wachsende Kraft und Zuversicht bei den Beratermtern und ihren Hilfsmtern, untersttzt von einem verstrkten, tatkrftigen Internationalen Lehrzentrum, verschafft den Geistigen Rten, die anzuregen und zu beraten ihre Aufgabe ist, eine Untermauerung, die fr die Wohlfahrt des ganzen Systems unabdingbar ist, whrend die erweiterten Ttigkeiten der nationalen und rtlichen Geistigen Rte, die ihrerseits die Geschicke ihrer Gemeinden zu leiten haben, die Basis des Systems betrchtlich in die Breite wachsen lie§. Seite an Seite haben diese Institutionen mit ihrer Arbeit die Entwicklung der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung erleichtert und angekurbelt. Mehr noch: Sie zeigen eine schpferische Kraft, die fr ihren weiteren Reifungsproze§ Gutes verspricht.
13 Achtens: Die gro§en Bauvorhaben am Berg Gottes, von BahÕuÕllh im Tablet vom Karmel vorausgeschaut, von ÔAbduÕl-Bah mit dem Bau des Schreins des Bb begonnen und nach den Plnen Shoghi Effendis fortgesetzt, haben jetzt eine neue Stufe erreicht. Die Arbeit begann im Mai 1990 mit der Verstrkung und Erweiterung der Hauptterrasse um den Schrein des Bb als erstem Schritt zur Verwirklichung des architektonischen Konzepts fr die Erfllung der Vision 'Abdu'l-Bahs mit Terrassen vom Fu§ bis zum Kamm des Berges. Im September des folgenden Jahres wurden die Erdarbeiten am Bau des Zentrums fr das Studium der heiligen Texte und an der Erweiterung des Internationalen Archivgebudes in Angriff genommen. Diesen Bauten folgt die Errichtung der anderen Gebude am Bogen: der Sitz des Internationalen Lehrzentrums sowie zu gegebener Zeit die Internationale BahÕ-Bibliothek.
14 Alle diese Entwicklungen machen offenkundig, dass das fr den weiteren Fortschritt der BahÕ-Gemeinde zusammenkommende Potential kaum abzuschtzen ist. Die vernderte Lage innerhalb und zwischen den Nationen und die vielen gesellschaftlichen Probleme vergr§ern dieses Potential zustzlich. Dieser ganze Wandel vermittelt den Eindruck, dass der Geringere Friede nahegekommen ist. Aber gleichzeitig flackern Gegenkrfte wieder auf. Die neue Flutwelle politischer Freiheit, ausgelst durch den Zusammenbruch der Bollwerke des Kommunismus, fhrte zu einer Explosion des Nationalismus. Der damit wieder einhergehende Rassismus in vielen Gebieten ist zum Gegenstand ernster globaler Sorge geworden. Vermischt werden diese beiden Elemente in einem aufwallenden religisen Fundamentalismus, der die Brunnen der Toleranz vergiftet. Der Terrorismus grassiert. Weitverbreitete Unsicherheit ber die wirtschaftlichen Zustnde weisen auf eine tiefgreifende Unordnung bei der Steuerung der materiellen Angelegenheiten des Planeten, was das Gefhl der Frustration und der Zwecklosigkeit im politischen Bereich nur verschlimmern kann. Alarmierend ist der verschlechterte Zustand der Umwelt sowie der Gesundheit weiter Bevlkerungskreise. Und doch gehren zu den Elementen des Wandels auch erstaunliche Fortschritte der Kommunikationstechnik, welche die rasche bermittlung von Informationen und Ideen von einem Teil der Welt zum anderen ermglichen. Diese "gleichzeitigen Vorgnge des Aufstiegs und des Untergangs, des Zusammenschlusses und des Auseinanderfallens, der Ordnung und des Chaos mit ihren fortgesetzten, wechselseitigen Auswirkungen aufeinanderÓ6) sind der Hintergrund, vor dem sich eine Myriade neuer Mglichkeiten fr die nchste Stufe in der Entfaltung des Gttlichen Planes unseres geliebten Meisters anbietet.
15 Die mit BahÕuÕllhs Offenbarung erwachten linden Lfte schienen mit dem Nherrcken des Heiligen Jahres den Charakter eines Sturms anzunehmen, der durch die berlebten Strukturen der alten Ordnung fegt, mchtige Sttzen umlegt und den Baugrund fr neue Entwrfe gesellschaftlicher Organisation freimacht. Der Ruf nach Einheit, nach einer neuen Weltordnung, ist aus vielen Richtungen zu hren. Der Wandel der Weltgesellschaft zeichnet sich durch eine unglaubliche Geschwindigkeit aus. Ein Wesenszug dieses Wandels ist seine Pltzlichkeit, ja berstrzung, offensichtlich als die Wirkung einer wilden, verborgenen Kraft. Positiv an diesem Wandel sind die noch ungewohnte Offenheit fr weltumspannende Konzepte, die Tendenz zu internationaler und regionaler Zusammenarbeit, die Neigung kmpfender Parteien, sich fr friedliche Lsungen zu entscheiden, die Suche nach geistigen Werten. Selbst die Gemeinschaft des Gr§ten Namens erlebt derart unerbittliche Wirkungen, weil dieser belebende Sturm unser aller Denkweise durchlftet, aber auch unsere Gesamtschau fr den Zweck der auf die Leiden und den Aufruhr der Menschheit folgenden Ordnung BahÕuÕllhs erneuert, klrt und erweitert.
16 Whrend uns die Weltlage vor eine gro§e Herausforderung von hchster Dringlichkeit stellt, fhrt sie uns zugleich die ermutigende Gesamtschau Shoghi Effendis vor Augen. ber die Aussichten der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung im zweiten Jahrhundert der BahÕ-Zeitrechnung, dessen Scheitelpunkt wir uns mit Riesenschritten nhern, schrieb er 1946: "Dem zweiten Jahrhundert ist bestimmt, Zeuge eines gewaltigen Aufmarsches sowie einer bemerkenswerten Festigung derjenigen Krfte zu werden, die an der weltweiten Entwicklung jener Ordnung arbeiten, ebenso Zeuge der ersten Regungen jener Weltordnung, fr die das gegenwrtige Verwaltungssystem zugleich Vorlufer, Kern und Muster ist. In dem Ma§e, wie diese Ordnung kristallisiert und ihren wohlttigen Einfluss ber den ganzen Planeten ausstrahlt, kndet sie einerseits das Erwachsenwerden der ganzen Gattung Mensch, andererseits die Reife des Glaubens, ihres Ahnherrn." 7)
17 Wenn wir uns der besonderen Gelegenheiten des Heiligen Jahres bewusst werden, empfangen wir sicherlich die ntige geistige Ausrstung, um die drngenden Aufgaben der nchsten Entwicklungsstufe des Gttlichen Planes in Angriff nehmen zu knnen. Diese Zeit des Gedenkens zieht die richtige Trennlinie zwischen den herrlichen Triumphen der letzten hundert Jahre und den glnzenden Trophen, die wir noch einsammeln mssen. Zu Beginn hei§en wir freudigen und dankbaren Herzens die weitere Ausdehnung und Festigung der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung willkommen, die daraus erwchst, dass zu dieser Ridvn-Zeit zwlf Nationale und Regionale Geistige Rte neu gebildet werden. Wie eindrucksvoll ist es doch, dass die Anzahl dieser Rte der Zahl nationaler Geistiger Rte entspricht, die es 1953, zu Beginn des Zehnjahresweltkreuzzuges, insgesamt gab - ein erfreulicher Beweis fr die rasche Ausdehnung der Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung in knapp vierzig Jahren. Mit diesen neuen Rten wird die Zahl der Nationalen Geistigen Rte, die an der siebten Internationalen BahÕ-Tagung nchstes Ridvn teilnehmen, 165 betragen, unter Bercksichtigung des Einbezugs von Sikkirn nach Indien sowie der Unterbrechung der BahÕ-Verwaltungsttigkeit durch die unsicheren Verhltnisse in Liberia.
18 Freudig kndigen wir an, dass die folgenden Hnde der Sache Gottes als unsere Vertreter sechs der Grndungstagungen beiwohnen werden: ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum wird bei den Tagungen in Bulgarien und Polen zugegen sein, 'Ali-Akbar Furtan bei denjenigen der baltischen Staaten sowie Ungarns, und Dr. 'Ali-Muhammad Varq bei den Tagungen in Grnland, Wei§ru§land und Moldawien. Bei den brigen Grndungstagungen werden Berater unsere Vertreter sein: George Allen in der Republik Kongo, Dr. Farzam Arbab in Zentralasten, Rolf von Czkus in Angola, Frau Parvin Djoneidi in Niger, Hartmut Grossmann in Albanien und Mas'd Khams in Aserbeidschan.
19 In nur wenigen Wochen wird in der geheiligten Umfriedung des Schreins Bah'u'llhs eine Versammlung erhabenen Zweckes stattfinden und den hundertsten Jahrestag des Hinscheidens des Verlangens aller Vlker begehen. Die Ehrenrolle mit den Namen der Ritter Bah'u'llhs wird, wie von unserem geliebten Hten angekndigt, am Morgen zuvor, dem 28. Mai, unter der Eingangstr zum innersten Heiligtum des Allheiligen Schreines niedergelegt worden sein; sie soll dort verbleiben, Symbol fr den historischen Sieg, als Lohn der unerschtterlichen Entschlossenheit seitens der Liebenden der Gesegneten Schnheit, derer, die dem Ruf zum mchtigen Zehnjahres-Kreuzzug geantwortet und das Banner Seines Glaubens in den unberhrten Gebieten der ganzen Welt aufgepflanzt haben.
20 Spter, im November, werden sich die Heerscharen BahÕuÕllhs in New York zu Tausenden versammeln, um mit einer hochsymbolischen Geste namens ihrer Brder auf der ganzen Welt ihre Hochachtung fr den von BahÕuÕllh vermachten Bund zu bezeugen, um das Gedenken Dessen wachzurufen, den Er zum Mittelpunkt dieses Bundes ernannt hatte und der den Rang dieser Metropole erhhte, indem Er ihr den Ehrennamen "Stadt des Bundes"8) verlieh. Dort werden sie auch die Macht der Einheit beweisen, die der Gottesbund allen Vlkern der Welt sichern soll. Es wird ein Moment berragender Bedeutung fr die BahÕ-Gemeinde in den Augen der Weltffentlichkeit werden.
21 Diese beiden internationalen Ereignisse sind Angelpunkte fr Treffen mit gleicher Absicht, an denen die Freunde in allen Winkeln der Welt teilnehmen. Der geistige Charakter und die wrdige Art ihrer Teilnahme werden sicherlich die Besttigungen aus der Hhe anziehen und so zutiefst die aufbauenden Krfte beeinflussen, die auf der ganzen Erde am Werk sind.
22 Ein weiterer Quell des Segens, auf den wir seit langem unsere Hoffnung richten, wird gleichfalls offenbar. BahÕuÕllh schreibt: "Als Wir im Gefngnis waren, haben Wir ein Buch offenbart, das Wir "Das Heiligste Buch" benannten. Darin haben Wir Gesetze gegeben und es geschmckt mit den Geboten deines Herrn, der die Amtsgewalt bt ber alle in den Himmeln und auf Erden."9) In voller Erkenntnis der welterschtternden Bedeutung dieses Schrittes kndigen wir Ihnen daher die Verffentlichung der mit Anmerkungen versehenen englischen bersetzung des Kitb-i-Aqdas whrend dieses Jahres an - des von BahÕuÕllh vor etwa vier Menschenaltern im Haus 'Udi Khammar zu 'Akk offenbarten Grundgesetzes der knftigen Weltkultur.
23 Inmitten des durch die beiden gro§en Gedenkfeiern wie auch die bevorstehende Verffentlichung des Mutterbuches der BahÕ-Offenbarung verursachten ungeduldigen Vorgefhls tritt nun das Gesetz des HuqqÕullh als Teil der feststehenden Lebenspraxis bei allen Gliedern der ganzen Weltgemeinschaft in Kraft. Mgen die verhei§enen Gnadengaben, die mit der Inkraftsetzung dieses heiligen Gesetzes verbunden sind, auf die Geliebten des Herrn in jedem Land herniederstrmen.
24 Ein Jahr - beladen mit Ereignissen von so geheiligter Tragweite - muss zu Folgerungen von unvorstellbarer Wirkkraft hinfhren. Was sich daraus unmittelbar ergibt, lsst sich unmglich voraussagen; es ist m§ig, darber zu spekulieren. Statt dessen sollten wir lieber unsere Gedanken auf die Bedeutung der weihevollen Ereignisse richten, an die uns dieses Jahr erinnern soll, ist doch der Zweck des Heiligen Jahres keineswegs mit ffentlichen Gedenkfeiern erfllt, so angemessen sie auch gestaltet sein mgen. Wesentlich ist die Gelegenheit zu innerer Neubesinnung, die dieses Jahr jedem einzelnen BahÕ bietet. Es ist frwahr die besondere Zeit fr ein Rendezvous der Seele mit dem Quell ihres Lichts und ihrer Fhrung, eine Zeit der Hinwendung zu BahÕuÕllh, der Suche nach einem vertieften Werturteil ber Seine Absicht, der Erneuerung der Ergebenheit fr Ihn. Es ist eine Zeit des Rckzugs auf den eigenen Wesenskern, hin zur Wohnstatt des Geistes Bahs, hinein in jenen Innenraum, in den Er uns einldt mit den Worten: "Schaue in dich, dass du Mich in dir findest, mchtig, stark und selbstbestehend."10) Ja, es ist eine Zeit der erneuerten Hinwendung zum Bund Gottes, des erneuerten Pflichtbewusstseins, der erneuerten Kraft zum Lehren, zur "verdienstvollsten aller Taten". 11)
25 Die wichtigste Hilfe fr Ihre Neubesinnung und Ihre Taten wird Ihnen sicherlich die Einsicht und die Begeisterung aus Seinen Worten bieten, so etwa den folgenden: "Ich bin die Sonne der Weisheit, das Meer der Erkenntnis. Ich ermutige die Schwachen und belebe die Toten. Ich bin das Licht der Fhrung, das den Weg erhellt.''l2) "Bei Meinem Leben! Nicht aus eigenem Antrieb habe Ich von Mir gekndet, sondern Gott hat Mich nach Seinem ureigenen Ratschluss offenbart."13) "Ich bin im Schatten der Wolken der Herrlichkeit gekommen und von Gott mit unberwindlicher Souvernitt bekleidet."14) "Wer Mich nicht hat, ist aller Dinge verlustig. Wendet euch ab von allem, was auf Erden ist, und suchet nur Mich."15) "Liebe Mich, damit Ich dich liebe. Wenn du Mich nicht liebst, kann Meine Liebe dich niemals erreichen. Erkenne dies, o Diener!"16) "Die Altehrwrdige Schnheit hat eingewilligt, in Ketten gelegt zu werden, damit die Menschheit aus ihrer Knechtschaft erlst werde, und hat es hingenommen, zum Gefangenen in dieser mchtigsten Festung zu werden, damit die ganze Welt wahre Freiheit gewinne. Er hat den Kelch des Leidens bis zur Neige geleert, damit alle Vlker der Welt immerwhrende Freude erlangen und von Frhlichkeit erfllt werden."17 )
26 Wohin uns die persnliche Neubesinnung oder unser erneuertes Pflichtbewusstsein auch fhren, einer Sache mssen wir gewiss sein: Der Name des Lebensspenders der Welt wird nunmehr auf der ganzen Erde bekannt, unter hoch und niedrig gleicherma§en. Wenn wir uns bewusst machen, dass seit dem Hinscheiden der Gesegneten Schnheit bereits ein volles Jahrhundert verstrichen ist, wenn wir beobachten, wie immer lauter aus den Herzen derer, die sich nach Hoffnung auf Trost sehnen, wahrhafte Angstschreie dringen, dann knnen wir, Seine bekennenden Diener, vor dieser hchsten, drngendsten Pflicht weder schwanken noch ermatten. Denn Er, BahÕuÕllh, ist die Hchste Manifestation, der Einiger und Erlser der ganzen Menschheit, der Springquell der Gerechtigkeit, der unsterbliche Geliebte. Nach Seiner unfehlbaren Verkndigung ist "Er, der Unbedingte, in den Wolken des Lichts gekommen, um alles Erschaffene mit dem Odem Seines Namens, der Allbarmherzige, zu beleben, um die Welt zu vereinen und alle Menschen zu versammeln an dieser Tafel, die vom Himmel herabgesandt ist."18) Lasst uns Seinen Namen mit Wrde tragen, hin zu denen, die ihn hren mssen, Lasst uns ihn darbieten als einen Schatz fr Die, welche ihn empfangen mssen, Lasst uns ihn voll Liebe aussprechen gegenber denen, die ihn sich zu eigen machen mssen.
27 Wie lobenswert wre es doch, wenn jeder von uns, erfllt von dem Verlangen, BahÕuÕllhs Namen laut auszurufen, und als Demonstration seiner besonderen Liebe fr die Schnheit Abh, seinen persnlichen Lehrfeldzug dergestalt in Gang brchte, dass die gemeinsame Kraft und die Ergebnisse dieser Feldzge in der ganzen Welt die weihevollen bungen dieses Heiligen Jahres zu einem weithin hallenden Schlu§akkord fhrten und somit die Bhne aufschlgen fr den Start des bevorstehenden Dreijahresplanes zu Ridvn 1993!
28 Zum Schluss scheint es uns zu dieser Stunde besonders angemessen, BahÕuÕllhs Erklrung im Heiligsten Buche in Erinnerung zu rufen, mit der Er zu unserer Betroffenheit bei Seinem Hinscheiden Seinen Willen zum Ausdruck bringt: "Seid nicht verzagt, o Vlker der Welt, wenn die Sonne Meiner Schnheit untergegangen und der Himmel Meines Heiligtums vor eueren Augen verhllt sein wird. Erhebt euch, um Meine Sache weiterzutragen und Mein Wort unter den Menschen zu erhhen. Wir sind immer mit euch und werden euch durch die Macht der Wahrheit strken. Wir sind wahrhaft allmchtig. Wer Mich erkennt, wird aufstehen und Mir mit solcher Entschlossenheit dienen, dass die Mchte von Erde und Himmel seine Absicht nicht vereiteln knnen.''l9)
29 Geliebte Freunde, wir werden nicht versumen, an der Heiligen Schwelle darum zu bitten, dass Er, die Gesegnete Schnheit, von Seiner Wohnstatt unsterblichen Glanzes her Ihrer aller Seelen mit dem neubelebenden Odem Seiner himmlischen Macht erflle.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
1. ÔAbduÕl-Bah , Briefe und Botschaften 5:1 2. zitiert bei Shoghi Effendi, Das Kommen gttlicher Gerechtigkeit, S. 120 f. 3. zitiert bei Shoghi Effendi, Die Weltordnung BahÕuÕllhs, S. 155 4. zitiert in Inhaltsbersicht und systematische Darstellung des Kitb-i-Aqdas. Das Heiligste Buch BahÕuÕllhs, Nr. 21 5. zitiert bei Shoghi Effendi, Das Kommen gttlicher Gerechtigkeit, S. 121 6. Shoghi Effendi, Das Kommen gttlicher Gerechtigkeit, S. 114 7. Brief vom 15. Juni 1946 in Messages to America. Selected Letters and Cablegrams Addressed to the BahÕs of North Amenca 1932 - 1946, Wilmette, I11.1947, p. 96 f 8. vgl. Shoghi Effendi, Gott geht vorber, S.327 9. Botschaften aus 'Akk 17:109 10. BahÕuÕllh, Verborgene Worte, arabisch 13 11. BahÕuÕllh, hrenlese 128:10 12. BahÕuÕllh, Botschaften aus 'Akk 11:20 13. BahÕuÕllh, Brief an den Sohn des Wolfes, S. 26 14. BahÕuÕllh, hrenlese 47 15. BahÕuÕllh, Botschaften aus 'Akk 11:20 16. BahÕuÕllh, Verborgene Worte, arabisch 5 17. BahÕuÕllh, hrenlese 45; vgl. Adib Taherzadeh, Die Offenbarung BahÕuÕllhs, Band 1, S. 186 18. Brief an den Sohn des Wolfes, S.54
(Die Absatznumerierung sowie die Zitatangaben fehlen in der Originalausgabe)
Ridvn 1991 (148 BE)
An die BahÕ der Welt
Innig geliebte Freunde,
Keine irdische Zunge kann unseren Dank ausdrcken fr die au§erordentlichen Segnungen, welche Er, die Gesegnete Schnheit, Seiner weltweiten Gemeinde und dem Weltzentrum Seines Glaubens whrend des soeben beendeten Jahres gewhrt hat. In Demut neigen wir das Haupt vor den schlagenden Beweisen Seiner sttzenden Gnade und Seiner allbezwingenden Macht.
Die berwltigende Gefahr aus dem Aufruhr im Mittleren Osten umklammerte das Heilige Land gegen Ende des Jahres; aber sie wich wieder, ohne die Arbeit der BahÕ-Administration zum Stillstand gebracht oder auch nur ernsthaft behindert zu haben. Grell fhrte diese Lage den Kontrast zwischen dem unaufdringlichen, stetig sich entwickelnden, ausgeprgt vereinigenden System BahÕuÕllhs und dem wirren Charakter unserer Zeit des bergangs vor Augen, "deren Trbsale", wie Shoghi Effendi versichert, "Vorboten sind fr jene ra der Wonne und der Glckseligkeit, die Gottes letztes Ziel fr die ganze Menschheit verkrpert".1) Es war ein weiteres der "vorbedeutungsvollen Zeichen,... die zugleich die Todesqualen einer in Auflsung begriffenen Zivilisation und die Geburtswehen jener Weltordnung, jener Arche menschlichen Heils, verknden, die sich notwendigerweise auf ihren Trmmern erheben muss.2)
Dass so viele Nationen auf die pltzliche Krise in dieser Weltgegend mit vereinten Krften einen heilsamen Gegenschlag fhrten, zeigte unbezweifelbar die Notwendigkeit des Prinzips der kollektiven Sicherheit, wie es BahÕuÕllh schon vor ber hundert Jahren als Mittel der Konfliktlsung verordnet hat. Wenngleich die Herrscher der Menschheit noch weit davon entfernt sind, das von BahÕuÕllh fr die volle Anwendung dieses Prinzips vorausgeschaute internationale bereinkommen zu treffen, ist doch ein gro§er Schritt in Richtung auf diejenigen Verhaltensweisen getan, die der Herr des Zeitalters fr die Nationen umrissen hat. Wie bildhaft sind doch die Worte, mit denen BahÕuÕllh die knftige Neuausrichtung der Nationen erahnen l§t, wenn Er schreibt: "Seid einig, o Schar der Herrscher dieser Welt, denn dadurch wird der Sturm des Haders unter euch gestillt, und eure Vlker finden Ruhe. Sollte einer von euch gegen einen anderen die Waffen ergreifen, so erhebt euch alle gegen ihn, denn dies ist nichts als offenbare Gerechtigkeit."3)
Und in der Tat: Aus welchem Blickwinkel wir auch schauen, berall in der Welt ist die Macht der Offenbarung BahÕuÕllhs sichtbar am Werk. In dem Ruf nach einer neuen Weltordnung, den politische Fhrer und Einflussreiche Vordenker wie einen Kehrreim in ihren Erklrungen wiederholen - selbst wenn sie au§erstande sind zu umrei§en, was sie selbst darunter verstehen -, ist das langsame Erwachen der Menschheit fr den Hauptzweck Seiner Offenbarung zu erkennen. Dass dieser Ruf so beharrlich vom Oberhaupt derjenigen Republik ausgeht, die nach ÔAbduÕl-Bah dazu bestimmt ist, als "erste Nation die Grundlage internationaler bereinkunft zu legen" und "alle Nationen geistig zu fhren",4) ist ein Hinweis darauf, wie die Zwillingsprozesse innerhalb und au§erhalb der Sache Gottes wirken und sich beschleunigen - die beiden Prozesse, die Shoghi Effendi zufolge "in einer einzigen hochherrlichen Vollendung gipfeln" sollen. 5)
Innerhalb der Sache Gottes gibt es eine Flle von Zeichen fr berwltigende Errungenschaften im Sechsjahresplan, wenngleich nicht unbedingt so, wie zu Planbeginn vorgesehen. Eindrucksvolle Beispiele zeigen sich im Gefolge der erstaunlichen Vernderungen in der Sowjetunion und ihren frheren Satellitenstaaten. Nur ein Jahr nach der Wiedererrichtung des rtlichen Geistigen Rates von Moskau wird jetzt ein Nationaler Geistiger Rat der Sowjetunion gebildet. hnlich hat in Rumnien die Regierung kaum mehr als ein Jahr nach dem revolutionren politischen Wandel die BahÕ-Gemeinde als Religionsgemeinschaft anerkannt mit dem Recht, die Lehren BahÕuÕllhs zu verbreiten; auch hier wird zu diesem Ridvn-Fest ein Nationaler Geistiger Rat gebildet. Die rasche Ausdehnung des Glaubens in der Tschechoslowakei zwang zu der erst vor wenigen Wochen getroffenen Entscheidung, auch dort einen Nationalen Geistigen Rat zu errichten. Gleichzeitig wird in der Karibik die Gruppe der Inseln ber dem Wind in zwei regionale Verwaltungseinheiten geteilt und der Nationale Geistige Rat der Westlichen Inseln ber dem Wind gebildet. Mit diesen vier hochwillkommenen Ratsbildungen steigt die Zahl der Nationalen Geistigen Rte auf 155.
Wir sind glcklich mitzuteilen, dass drei Hnde der Sache Gottes das Universale Haus der Gerechtigkeit bei diesen historischen Ereignissen vertreten werden: ÔAmatuÕl-Bah Rhyyih Khnum in Rumnien, ÔAl-Akbar Furtan in der Sowjetunion und Dr. 'Ali-Muhammad Varq in der Tschechoslowakei. Beraterin Ruth Pringle wird die Vertreterin fr die Westlichen Inseln ber dem Wind sein
Eine weitere Veranschaulichung der wachsenden Autoritt der Sache BahÕuÕllhs im ffentlichen Bewusstsein geht von Deutschland aus, wo das Bundesverfassungsgericht als oberste Rechtsinstanz des Landes eine Entscheidung von hchster Bedeutung fr die Anerkennung des Glaubens getroffen hat. Eine Reihe von unteren Gerichtsinstanzen hatte sich geweigert, die Satzung eines rtlichen Geistigen Rates einzutragen, und zwar mit der Begrndung, die in dieser Urkunde dem Nationalen Geistigen Rat eingerumte Amtsgewalt verletze das Rechtsprinzip der Autonomie aller gesetzlich eingetragenen Vereine. Die damit berhrten Rechtsfragen sind komplex und knnen hier nicht ausfhrlich behandelt werden. Kurz, das Bundesverfassungsgericht gab in einem langen, eingehend begrndeten Urteil der Berufung des rtlichen Geistigen Rates statt; unter anderem bekrftigte es das Recht der BahÕ-Gemeinde, in genau der von den Schriften des BahÕ-Glaubens vorgezeichneten Form Rechtsfhigkeit zu erlangen, und erklrte, ihr Wesen als anerkannte Religionsgemeinschaft sei nach ihrem eigenen Charakter, allgemeinem Verstndnis sowie durch Zeugnisse von Gelehrten der vergleichenden Religionswissenschaft eindeutig besttigt. So bedeutsam war das Urteil in der eigenen Einschtzung des Gerichts, dass es seine Entscheidung in einer Presseerklrung erluterte, was es sonst nur selten tut. Dieser herausragende Entscheid wird weit ber die Grenzen des wiedervereinigten Deutschlands hinaus Auswirkungen auf die Bah'-Gemeinde haben.
Ein weiteres Beispiel der wachsenden ffentlichen Anerkennung fr die bahnbrechenden Perspektiven der Sache Gottes liefert die Republik Sdafrika, wo der Nationale Geistige Rat beschlo§, die Initiativen der Regierung zur Lsung des jahrzehntelangen Problems der Apartheid zu nutzen, um zum Entwurf einer neuen Landesverfassung seine Ansichten zu unterbreiten. Als der Prsident der Sdafrikanischen Rechtskommission, ein im Auftrag der Regierung handelnder Richter, die Vorlage des Nationalen Geistigen Rates von dessen Delegation entgegennahm, bemerkte er, die BahÕ seien bislang die einzige Gruppe, deren Ideen geistige und moralische Grundlagen fr eine Verfassung bieten.
Wie sich jede einzelne der genannten Entwicklungen auch auswirken mag - neben anderen Entwicklungen wie dem Auftritt eines Vertreters der BahÕ-Weltgemeinschaft als einzigem geladenen nichtbuddhistischen Redner in einer ffentlichen Versammlung aus Anla§ der Asiatisch-buddhistischen Friedenskonferenz in der Mongolei, der besonderen Erwhnung der BahÕ durch Papst Johannes Paul II. unlngst bei einem Empfang whrend seines Besuches in Burundi, der offiziellen Auflistung des BahÕ-Glaubens als eine der vertretenen Religionen in Tuvolu, der Internationalen Ausstellung ber Friedenserziehung unter der Schirmherrschaft des brasilianischen Nationalen Geistigen Rates sowie unter Mitwirkung von 23 Botschaften und Erziehungseinrichtungen - eines ist unzweifelhaft klar: Die sich steigernde weltweite Wirkung besttigt, dass der BahÕ-Glaube aus der Verborgenheit hervortritt. Solche Kennzeichen einer wachsenden ffentlichen Anerkennung der BahÕ-Gemeinde in ihrem wahren Charakter und ihren reichen Mglichkeiten sind ein herausragender Wesenszug des Fortschritts des Glaubens in der vierten Epoche des Gestaltenden Zeitalters.
Wenn wir ber diese wundersamen, vorbedeutungsvollen Zeichen nachdenken, knnen wir dem Impuls nicht widerstehen, unsere tiefe Liebe und Wertschtzung fr die Kontinentalen Berater und ihre Hilfsmter zum Ausdruck zu bringen. Sie treiben und sttzen die Bemhungen, die solche erstaunlichen Entwicklungen wie die aufgezeigten mglich machen. Ihr betreuender Dienst im besonderen bringt den dynamischen Schub der Lehrarbeit, die ihrerseits den Grund fr alle Erfolge der Gemeinde legt. ber alle Ma§en erfreut und ermutigt uns der tatkrftige Neubeginn der Beratermter beim Einstieg in die neue Amtszeit ihres unabdingbaren, hochgeschtzten Dienstes fr die BahÕ-Welt. Der frische Unternehmungsgeist, zu dem sie jetzt mit der aufrichtigen Ermutigung und der gro§artigen Untersttzung des Internationalen Lehrzentrums ihre Krfte bndeln, l§t eine erfreuliche Vollendung des Sechsjahresplanes vorausahnen. Mge die Anhebung der Zahl der Hilfsamtsmitglieder auf 846 - 90 mehr als gegenwrtig - am diesjhrigen Tag des Bndnisses ihre Anstrengungen kraftvoll untersttzen. Sicherlich wird es die weltweite Gemeinde begr§en, wenn mit dieser Aktion Umfang und Qualitt der geistigen Pflichten der Hilfsamtsmitglieder und ihrer Assistenten gestrkt werden, bietet doch deren Ttigkeit an den Graswurzeln die Gewhr fr die fortgesetzte Ausweitung und Festigung unseres ruhmreichen Glaubens.
Der gro§artige Fortschritt des Sechsjahresplanes erhellt unsere Lebensgeister und hebt unsere Hoffnungen empor. Nur ein Jahr verbleibt von diesem Plan, auf die sieben Hauptziele hin ist ein machtvoller Vormarsch erfolgt. Unsere Gemeinde hat sich gegenber ihrem Zustand bei Planbeginn 1986 dramatisch verndert. Sie hat sich mchtig ausgebreitet und entwickelt. Sie ist jetzt vielfltiger, dynamischer, ausgeprgter. Wenn wir nun in das letzte Jahr des Sechsjahresplanes eintreten, steht vor uns allen ein Himmelsbogen an begeisternden Ausblicken:
Die Vorbereitung der lang erwarteten, mit Anmerkungen versehenen englischen bersetzung des Kitb-i-Aqdas, des Buches der Gesetze, des Heiligsten Buches und Mutterbuches der Offenbarung BahÕuÕllhs wird abgeschlossen - eine gewaltige Errungenschaft, die an und fr sich schon eine neue Entwicklungsstufe der BahÕ-Welt einleiten und somit die Leistungen des Sechsjahresplanes krnen wird.
Die Erdarbeiten an den unteren Terrassen beim Schrein des Bab und die Ausschachtungen fr das Zentrum zum Studium der heiligen Texte sowie fr den Anbau zum Internationalen Archivgebude werden in Angriff genommen; sie leiten bei den mchtigen, unschtzbar bedeutsamen Vorhaben an Gottes heiligem Berg einen neuen Abschnitt ein.
Das Planende markiert den Beginn des heiligen Jahres 1992-1993, ein bewusst ganzjhriges Innehalten, das die Anhnger BahÕuÕllhs in die Lage versetzen soll, die hundertjhrige Wiederkehr Seines Aufstiegs und der Einsetzung Seines weltvereinenden Bndnisses angemessen zu wrdigen. Wie bereits angekndigt, sind gr§ere Feierlichkeiten vorgesehen, welche den einzigartigen Charakter und die weltbewegende Bedeutung dieser beiden Anlsse widerspiegeln:
Als erstes die Versammlung von Vertretern der BahÕ-Welt mit den Rittern BahÕuÕllhs in der Umgebung des Landhauses von Bahj, von wo BahÕuÕllhs befreiter Geist auf den Thron Seiner himmlischen Souvernitt zurckkehrte, unmittelbar beim allerheiligsten Schrein, in dem die Ehrenrolle der Ritter BahÕuÕllhs niedergelegt werden wird, als Geste einer Antwort der Ihn Liebenden auf Seinen Aufruf, Seine Lehren auf der ganzen Erde zu verbreiten. Dort in Bahj wird diese Versammlung eine feierliche Andacht abhalten; die dabei zu lesenden heiligen Schriften werden den BahÕ-Gemeinden allberall bald mitgeteilt, damit diese sie bei ihren eigenen Gedenkandachten verwenden und so das hingebungsvolle Erlebnis der ganzen BahÕ-Welt whrend dieser Jahrhundertfeiern zusammenfhren knnen.
Als weiteres der Weltkongress, der von 23. bis 26. November 1992 in New York stattfindet. In dieser Stadt offenbarte der geliebte Meister den tieferen Sinn Seiner Stufe als ernannter Mittelpunkt des Bndnisses BahÕuÕllhs, und diese Stadt bestimmte Er zur Stadt des Bndnisses. In der ganzen Welt werden die BahÕ-Gemeinden geeignete Ergnzungstreffen abhalten, um den Zweck des Kongresses zu vertiefen, nmlich den hundertsten Jahrestag der Einsetzung des Bndnisses BahÕuÕllhs zu feiern sowie dessen Ziele und vereinende Kraft zu verknden. Zustzlich zu diesen Ttigkeiten wird eine Erklrung ber BahÕuÕllh breit gestreut verteilt, die das Bro fr ffentliche Information auf unser Ersuchen hin vorbereitet; sie wird den BahÕ als Quelle des Studiums und der Inspiration sowie als informative Verffentlichung zur Prsentation in der
ffentlichkeit dienen. Auf diese und andere Weise wird die Gemeinde des Gr§ten Namens sich mhen, den Namen BahÕuÕllhs auf dem ganzen Erdball zu rhmen, um ihm im Bewusstsein der Vlker allberall hchstes Ansehen zu verschaffen.
Solch ein einzigartiger Zusammenfluss bevorstehender Errungenschaften - die Verffentlichung des Kitb-i-Aqdas, der Fortschritt der Bauvorhaben am Berg Karmel, der Abschluss des Sechs-Jahresplanes, die Erffnung des heiligen Jahres - beseelt die Erwartungen der BahÕ-Welt, schlgt die Bhne auf fr noch machtvollere Bemhungen als die bereits in Angriff genommenen und zeigt uns allen den Beginn eines neuen Abschnitts der Geschichte. Somit scheint es angebracht, dass das heilige Gesetz, das jeden befhigt, sein oder ihr persnliches Gefhl der Hingabe an Gott in einem zutiefst vertraulichen, das Gemeinwohl frdernden, den einzelnen Glubigen unmittelbar mit der zentralen Institution des Glaubens verbindenden Gewissensakt auszudrcken - in einem Gewissensakt, der berdies den Gehorsamen und Aufrichtigen der unbeschreiblichen Gnade und des berreichen Segens der Vorsehung versichert - dass dieses heilige Gesetz in diesem gnstigen Augenblick von allen angenommen wird, die ihren Glauben an die hchste Manifestation Gottes bekennen. In Demut vor unserem souvernen Herrn kndigen wir an, dass ab Ridvn 1992, dem Beginn des heiligen Jahres, das Gesetz des HuqqÕullh, des Rechtes Gottes, weltweit anwendbar wird. Alle sind in Liebe aufgefordert, es zu beachten.
Innig geliebte Brder und Schwestern! Seien Sie Zeuge, wie der Geliebte unsere flehenden Bitten beantwortet. Sehen Sie, wie er unser Leben mit neuen Brdern und mit neuen Institutionen bereichert in Lndern die bislang Seinem heilenden Wort verschlossen waren. Bedenken Sie, mit welcher Wirkkraft sich Seine gttlichen Verordnungen als Leitlinien fr das Verhalten gro§er und kleiner Nationen besttigen. Sicherlich durchtrnkt Sie die Flle dieses Segens mit dem unbezhmbaren Mut und der Zuversicht, einer herausfordernden, aber strahlenden Zukunft ins Auge zu blicken. So gehen Sie frwahr an Bord dieses vielverhei§enden Jahres, Kurs auf den schlie§lichen Triumph des Sechsjahresplanes.
Mgen Sie durch Ihre selbstlosen Werke in Seinem Dienst weiterhin Segen aus den unerschpflichen Schatzkammern Seiner Liebe und Frsorge empfangen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
1. Shoghi Effendi, Die Weltordnung BahÕuÕllhs, 1977-134, S. 245
2. dgl., S. 224
3. zitiert in dgl., S. 278 f.
4. zitiert bei Shoghi Effendi, Citadel of Faith, p. 35
5. dgl., p. 32
(Die Zitatangaben fehlen in der Originalausgabe)
Ridvn 1990 (147 BE)
An die BahÕ der Welt
Innig geliebte Freunde,
Nachdem wir ein Jahr gro§er Leistungen vollendet haben, stehen wir an der Schwelle des letzten Jahrzehnts dieses strahlenden zwanzigsten Jahrhunderts und sehen uns einer unmittelbaren Zukunft von unerhrten Herausforderungen und blendenden Mglichkeiten gegenber. Die Geschwindigkeit der Ereignisse whrend des letzten Jahres ist ein Hinweis auf die Beschleunigung wahrend sich der hundertste Jahrestag des. Aufstieges BahÕuÕllhs nhert - der geistigen Krfte, die durch die Ankunft Seiner umwlzenden Mission befreit wurden. Es ist eine Beschleunigung, die in ihrer Pltzlichkeit und ihrem umfassenden umgestaltenden Eindruck auf das soziale Gedankengut und auf politische Einheiten Hochgefhle erweckt hat im Hinblick auf die unmittelbaren Auswirkungen sowie Gefhle der Verwirrung ber ihre wahre Bedeutung und den vorherbestimmten Ausgang, welche die erstaunten Herausgeber einer fhrenden Zeitung, die keine Erklrung dafr finden konnten, veranlassten, sie dem Wirken einer "Unsichtbaren Hand" zuzuschreiben.
Fr die Anhnger BahÕuÕllhs in der ganzen Welt kann kein Zweifel ber den gttlichen Ursprung noch ber die klaren Zielsetzungen dieser au§erordentlichen Ereignisse bestehen. Wir wollen uns deshalb ber die wunderbaren Zeichen der Wohlttigkeit von Gottes berflie§ender Gnade freuen. Das am letzten Ridvn berichtete hohe Ma§ von Lehrarbeit und Aufnahmen in den Glauben wurde beibehalten, und neue Gebiete des Lehrens wurden von Osteuropa bis an das Chinesische Meer erschlossen. Mit der Niederlassung von zwei Rittern BahÕuÕllhs auf der Insel Sachalin in den letzten Wochen ist das letzte Gebiet, das von Shoghi Effendi in seinem Zehnjahresweltplan erwhnt wurde, in das BahÕ-Gemeinwesen eingetreten. Die Wiederbildung des rtlichen Geistigen Rates von 'Ishqabad, die krzliche Wahl des Rates von Cluj in Rumnien, der erste neue Rat im "Ostblock, die Wiedererrichtung und Bildung von rtlichen Geistigen Rten in anderen Teilen der Sowjetunion und in anderen Lndern Osteuropas zu diesem Ridvn - all diese Leistungen und unmittelbaren Aussichten besttigen unsere Ankunft an einem bedeutungsvollen Meilenstein in der vierten Epoche des Gestaltenden Zeitalters. Die Verwaltungsordnung umfasst nun eine Gemeinde von gr§erer Verschiedenheit als je zuvor. Es sind solche ungeheuren Ereignisse, die unsere krzliche Ankndigung eines zustzlichen Zweijahres-Lehrplanes veranlassten, der nun offiziell begonnen hat und den wir Ihrer ungeteilten und aktiven Aufmerksamkeit empfehlen.
Wie verblffend, wie weitreichend waren die Ttigkeiten, welche die Gemeinde in der Krze eines Jahres bis zu diesem Stand in ihrer Entwicklung vorangetrieben haben! Wenn wir ber die Wunder von BahÕuÕllhs Besttigungen nachdenken, wenden sich unsere Herzen in Liebe und Hochachtung berall den Hnden der Sache Gottes zu, die als Bannertrger jener Gemeinde stets ihr helles Wahrzeichen der Dunkelheit der Zeiten entgegenhielten. Mit einem unbezhmbaren Geist beharren sie in der Erfllung, unter allen Umstnden und wo immer sie sein mgen, ihrer gottgegebenen Aufgaben, ihre weit verstreuten, rasch sich vermehrenden Mitglieder anzuregen, zu erleuchten und zu beraten. Angesichts der neuen Lage in der BahÕ-Welt machen wir uns die Freude, einige der Gelegenheiten der Verbindung von Hnden der Sache mit den Entwicklungen in Europa und Asien im letzten Jahr zu erwhnen. ÔAmatuÕl-Bah Khnum vertrat whrend einer ausgedehnten Reise in den Fernen Osten das Universale Haus der Gerechtigkeit bei der Bildung des Nationalen Geistigen Rats von Macau, verbrachte einige Zeit bei dem Ritter BahÕuÕllhs in der Mongolei, wo anschlie§end die erste einheimische Bewohnerin ihren Glauben an BahÕuÕllh erklrte, und widmete den Freunden in verschiedenen Teilen der Volksrepublik China viel Aufmerksamkeit, wo ihr Film "Greenlight ExpeditionÓ im Fernsehen gezeigt wurde. Herr Collis Featherstone wandte gro§e Energie auf, die lang leidenden Freunde im kriegsverwsteten Vietnam zu strken. In diesem Augenblick besucht Herr ÔAl-Akbar Furtan die UdSSR, die er whrend der Verfolgung des Glaubens dort verlassen musste; nun ist er in der siegreichen Erfllung eines Wunsches dorthin zurckgekehrt, den unser geliebter Hter vor rund sechzig Jahren ihm gegenber zum Ausdruck brachte.
Auch die Berateramtsmitglieder des Internationalen Lehrzentrums sind nicht langsam gewesen, auf die Mglichkeiten zu reagieren, das nun in allen Gebieten der Welt offenbar gewordene Klima des Fortschritts zu pflegen. Durch eine einheitliche Schau des Wachstums, zu der sie die Kontinentalen Beratermter aufgerufen haben und mit ihnen ihre fhigen, hart arbeitenden und aufopferungsvollen Hilfsmter, kann ein neues Leben in der Ausbreitung und Festigung des Glaubens in der ganzen Welt gesprt werden. Die Kontinentalen Berater verdienen die tiefe Dankbarkeit der gesamten BahÕ-Gemeinde, nachdem sie sich dem Ende ihrer laufenden fnfjhrigen Amtszeit nhern, die durch ihre hervorragenden Dienste ausgezeichnet ist.
Genau wie die Gemeinde ihre innere Verflechtung ausgebreitet hat, hat sie auch ihre u§eren Beziehungen, ihren Einfluss und ihre Anziehungskraft auf verschiedenen Wegen ausgedehnt, von denen manche in ihrer Breite und in ihren Mglichkeiten Erstaunen hervorrufen. Einige Beispiele mgen gengen: durch das neu geschaffene Umweltbro hat die Internationale BahÕ-Gemeinde aus eigener Initiative und in Zusammenarbeit mit anderen Umweltorganisationen das jhrliche Welttreffen der Forstcharta wieder eingefhrt, das 1945 von dem bekannten Richard St. Barbe Baker gegrndet wurde; seitdem wurde das Umweltbro eingeladen, an wichtigen Veranstaltungen teilzunehmen, die von internationalen mit Umweltfragen befa§ten Organisationen untersttzt werden. Die Internationale BahÕ-Gemeinde ist an der Arbeit des Sonderausschusses zur Beseitigung des Analphabetentums unter der Schirmherrschaft der UNESCO beteiligt und ihr Vertreter wurde gebeten, an der in Thailand stattgefundenen Weltkonferenz eine Anzahl von sehr ins Auge fallenden und wichtigen Aufgaben zu bernehmen, die der BahÕ-Gemeinde Bedeutung verliehen. Mit der Ermutigung eines erfahrenen Regierungsbeamten von Fiji wurden Schritte unternommen, in Suva ein Zweigbro des Bros der Internationalen BahÕ-Gemeinde fr die Vereinten Nationen im pazifischen Raum zu schaffen. Die Universitt von Maryland in den Vereinigten Staaten verkndete ihren Beschlu§, einen "BahÕ-Lehrstuhl fr den Weltfrieden" an ihrem Zentrum fr Internationale Entwicklung und Konfliktbewltigung zu errichten, was Veranlassung geben wird fr ein gro§es Anwachsen der akademischen Bemhungen, die Sache BahÕuÕllhs zu prfen. Beinahe zur gleichen Zeit gab der Nationale Geistige Rat von Indien bekannt, dass eine bereinkunft erzielt wurde, einen Lehrstuhl fr BahÕ-Studien an der Universitt von Indore zu schaffen.
Die fortdauernden Bemhungen, die Befreiung der BahÕ in Iran zu erreichen, haben ein neues Stadium erreicht. Zum ersten Mal war es einem Vertreter der Vereinten Nationen mglich, offiziell auf Iranischem Boden mit einem Vertreter der geachteten BahÕ-Gemeinde zusammenzutreffen. Das Ergebnis wurde in einem Bericht an die Kommission fr Menschenrechte der Vereinten Nationen festgehalten, bei deren krzlicher Sitzung in Genf wieder ein Beschlu§ ber Iran, der die BahÕ erwhnt, angenommen wurde. In einer gleichlaufenden Aktion von weitreichender Bedeutung hat das Abgeordnetenhaus der Vereinigten Staaten einstimmig einen Beschlu§ angenommen, der zur Befreiung der iranischen BahÕ-Gemeinde aufruft und Schritte darlegt, die zur Erreichung dieses Zieles von der Regierung der Vereinigten Staaten unternommen werden mssen; ein hnlicher Beschlu§ liegt dem Senat vor.
Im Heiligen Land erhielten die Vorbereitungen fr die Ausfhrung der Bauprojekte auf dem Berge Karmel einen deutlichen Auftrieb. Anla§ fr eine tiefe Befriedigung ist, dass am Vorabend von Naw-Rz die Stadtbezirks-Planungskommission nach schwierigen und vielseitigen Verhandlungen entschied, den vom BahÕ-Weltzentrum unterbreiteten Plan zu genehmigen. Damit ist der Weg freigemacht fr die endgltige Erteilung der Baugenehmigungen.
Geliebte Freunde, nur zwei Jahre trennen uns vom Abschluss des Sechsjahresplanes und vom Beginn des Heiligen Jahres an Ridvn 1992, jener besonderen Zeit, wenn wir innehalten werden, um die ungestme Aufzeichnung der Ereignisse zu wrdigen, die uns zur Jahrhundertfeier des Aufstieges BahÕuÕllhs gebracht haben, und um mit entsprechender Feierlichkeit ber den erlsenden Lebenszweck des kostbarsten Wesens nachzudenken, das je auf diesem Planeten geatmet hat.
In Erwartung dieses Hhepunktes in der BahÕ-Geschichte wurden Plne fr zwei gro§e Weltereignisse in Angriff genommen: Einer betrifft die Zusammenkunft einer mglichst breiten Vertretung von Glubigen im Heiligen Land vom ganzen Erdball kommend, um an einer wrdigen Gedenkfeier dieser schmerzvollen Vollendung in der Nachbarschaft des Heiligsten Schreines teilzunehmen. Ein Bestandteil dieser Gedenkfeier, symbolisch fr den jenseitigen und siegreichen Einfluss von BahÕuÕllhs befreitem Geist, wird die Unterbringung eines Behltnisses unter dem Boden beim Eingangstor zu Seinem Schrein sein, das die ausgeschmckte Ehrenrolle der Ritter BahÕuÕllhs enthlt, eine Aufzeichnung, die von Shoghi Effendi whrend seines Zehnjahresplanes begonnen wurde, jene beherzten Seelen betreffend, die sich erhoben, um im Namen ihres Herrn in jenem Plan erwhnte jungfruliche Gebiete zu erobern. Damit wird eine von Shoghi Effendi selbst ausgedrckte Absicht nach beinahe vier Jahrzehnten zu einem wrdigen Abschluss gebracht werden. Die noch lebenden Ritter BahÕuÕllhs werden eingeladen werden, um diesem Vorgang beizuwohnen.
Das andere Ereignis wird der BahÕ-Weltkongre§ sein, um die Einsetzung des Bndnisses vor einem Jahrhundert zu feiern, das von BahÕuÕllh der Nachwelt hinterlassen wurde als unverrckhares Mittel, die Einheit und Unversehrtheit Seiner weltumfassenden Ordnung sicherzustellen. Er wird im November 1992 in New York einberufen werden, dem Ort, der von Ihm, dem ernannten Mittelpunkt des Bndnisses, der voraussah, dass "New York eine gesegnete Sttte werden wird, von welcher der Ruf nach Standhaftigkeit im Bndnis und im Testament Gottes nach allen Teilen der Welt ausgehen wird", als Stadt des Bndnisses bezeichnet wurde.
Entsprechende Veranstaltungen auf rtlicher und nationaler Ebene werden mit diesen zwei Hauptereignissen in Verbindung stehen, um den innersten Gefhlen der BahÕ Ausdruck zu verleihen und um der
ffentlichkeit von der inhaltsschweren Tatsache der Erscheinung des Herrn des Bndnisses in der Welt sowie von den Zielen und Werken Seiner erhabenen Mission einen Eindruck zu vermitteln. Tatschlich sind bereits Plne in Bearbeitung fr die Durchfhrung eines intensiven Feldzuges, um den ganzen Erdball mit Seinem Namen zu schmcken.
Die Freunde mssen sich nun berall auf die Bedeutung dieser zwei Jahrestage einstimmen. Sie mssen durch Gebet und Studium der Schriften geistig vorbereitet sein, um eine tiefere Wrdigung der Stufe und Absichten BahÕuÕllhs sowie der grundlegenden Bedeutung Seines mchtigen Bndnisses zu gewinnen. Solch eine Vorbereitung steht im innersten Kern ihrer Bemhungen, eine Wandlung in ihrem eigenen und gemeinschaftlichen Leben herbeizufhren. Lasst alle Freunde - jeden Mann, jede Frau und jeden Jugendlichen durch die hohe Qualitt ihres Innenlebens und ihres persnlichen Charakters den geeinten Geist ihrer Verbindung miteinander, die Rechtschaffenheit ihres Verhaltens gegenber allen und die Vortrefflichkeit ihrer Taten beweisen, dass sie zu einer wirklich erleuchteten und beispielhaften Gemeinde gehren; dass ihr ber alles Geliebter, dessen Aufstiegs sie gedenken, Sein Leben auf Erden nicht umsonst erlitten hat. Lasst diese Ausrstung das Ma§ fr ihre Bemhungen sein, Seine Sache zu lehren, das Merkmal ihrer Huldigung an den Knig der Knige.
Unsere lieben und geschtzten Mitarbeiter, es ist eine solche Zeit der tiefsten Vorausahnung fr uns, dass die Weltgesellschaft sich in einem kritischen Abschnitt ihres bergangs zu dem Charakter befindet, den der Herr des Zeitalters fr sie vorgesehen hat. Die Winde Gottes strmen weiter und blasen alte Systeme um, womit sie der tiefen Sehnsucht nach einer Neuordnung der menschlichen Angelegenheiten Dringlichkeit verleihen und den Weg auftun fr das Hissen des Banners BahÕuÕllhs in Lndern, aus denen es bis jetzt verbannt war. Die Geschwindigkeit der nderungen erweckt Erwartungen, die unsere Trume im letzten Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhunderts anregen. Die Situation ist gleichzeitig ein strahlendes Vorzeichen und eine gewichtige Herausforderung.
Die grundlegende Wandlung im Aufbau der heutigen Gesellschaft ist bedeutungsvoll, da sie die Erreichung des Geringeren Friedens beinhaltet. Wie hoffnungsvoll die Zeichen auch sein mgen, knnen wir doch nicht vergessen, dass die dunkle Wegstrecke dieses Zeitalters des berganges noch nicht vllig durchquert wurde, sie ist noch immer lang, schlpfrig und mhevoll. Denn Gottlosigkeit ist weitverbreitet, und der Materialismus greift um sich. Nationalismus und Rassismus treiben ihren Verrat im menschlichen Herzen, und die Menschheit ist blind fr die geistigen Grundlagen der Loslsung ihrer wirtschaftlichen Nte. Fr die BahÕ-Gemeinde ist die Situation eine besondere Herausforderung, denn die Zeit luft ab, und wir haben schwerwiegende Verpflichtungen einzuhalten. Davon sind die nchstliegenden: erstens, die Sache Gottes zu lehren und ihre gttlich verordneten Institutionen berall in der Welt mit Weisheit, Mut und Dringlichkeit aufzubauen, und zweitens, auf dem Berge Karmel den Bau der Terrassen beim Schrein des Bb und der brigen Gebude am Bogen des administrativen Weltzentrums des Glaubens fertigzustellen. Die erste verlangt entschlossenes, von allen getragenes und zuversichtliches Handeln von seiten der einzelnen Glubigen. Die zweite bedarf der gro§zgigen Spende von Geldern. Beide sind innig miteinander verflochten.
Whrend der letzten zwei Jahre sind beinahe eine Million Seelen dem Glauben beigetreten. Die sich mehrenden Gelegenheiten des Gruppenbeitritts an verschiedenen Orten haben zu diesem Wachstum beigetragen und haben damit die Aufmerksamkeit auf Shoghi Effendis Vision gezogen, die unsere Vorstellungen von glorreichen zuknftigen Mglichkeiten auf dem Lehrgebiet formt. Denn er hat uns versichert, dass der Vorgang des "Gruppenbeitrittes von Menschen verschiedener Nationalitt und Rasse zur BahÕ-Welt ... das Vorspiel sein wrde fr jene lang erwartete Stunde, wenn eine Massenbekehrung von seiten jener Nationen und Rassen und als unmittelbares Ergebnis einer Kette von Ereignissen, bedeutungsvoll und mglicherweise katastrophal ihrer Natur nach, von denen Wir bis jetzt noch nicht einmal eine vage Vorstellung haben knnen, die Geschicke des Glaubens pltzlich umwlzen, das Gleichgewicht der Welt stren und die zahlenm§ige Strke sowie die materielle Kraft und geistige Autoritt des Glaubens BahÕuÕllhs tausendfach anwachsen l§t." Wir sind voller Ermutigung zu glauben, dass Aufnahmen in gro§em Umfang zunehmen werden, die ein Dorf nach dem anderen, eine Stadt nach der anderen von einem Land zum anderen betreffen. Doch es steht uns nicht zu, unttig die endliche Erfllung von Shoghi Effendis Vision abzuwarten. Wir wenigen mssen, indem wir unsere ganze Hoffnung in die Vorsehung Gottes legen und die Herausforderungen, denen wir uns gegenbergestellt sehen, als gttliches Vorrecht betrachten, zum Sieg voranschreiten mit den Plnen in unserer Hand.
Eine Erweiterung der Gedanken und Ttigkeiten in verschiedenen Aspekten unserer Arbeit werde unsere Erfolgsaussichten vergr§ern, unsere frher erwhnten Verpflichtungen zu erfllen. Da Vernderung, eine immer schnellere Vernderung, ein gleichbleibender Wesenszug des gegenwrtigen Lebens ist, und da unser Wachstum, unsere Gr§e und unsere u§eren Beziehungen uns viel abverlangen, muss unsere Gemeinde bereit sein, sich anzupassen. In gewissem Sinne bedeutet dies, dass sie geschickter werden muss, ein weites Gebiet von Tatigkeiten zu betreuen, ohne dass sie dabei die Konzentration auf die Hauptziele der Lehrarbeit, nmlich Verbreitung und Festigung, verliert. Eine Einheit in der Mannigfaltigkeit der Ttigkeiten wird bentigt, ein Zustand, bei dem sich verschiedene Menschen auf verschiedene Aufgaben konzentrieren und die heilsame Auswirkung im ganzen auf das Wachstum und die Entwicklung des Glaubens zu wrdigen wissen, denn eine Person kann nicht alles tun, und alle Personen knnen nicht das gleiche tun. Dieses Verstndnis ist wichtig fr die Reife, welche die Gemeinde aufgrund der vielfltigen Anforderungen, die an sie gestellt werden, gezwungen ist zu erreichen.
Die von BahÕuÕllh gebrachte Ordnung ist dazu bestimmt, den Fortschritt der Gesellschaft anzuleiten und ihre Probleme zu lsen. Unsere Zahl ist noch zu klein, als dass sie ein angemessenes Bild der Mglichkeiten bieten knnte, welche dem administrativen System innewohnen, das wir aufbauen, und die Wirksamkeit dieses Systems wird nicht ohne eine gro§e Ausdehnung unserer Mitgliedschaft geschtzt werden knnen. Bei der jetzt vorherrschenden Lage in der Welt wird die Notwendigkeit einer solchen Demonstration immer dringender. Es ist nur zu offensichtlich, dass selbst diejenigen, die gegen die Mngel der alten Ordnung aufbegehren und sie am liebsten niederrei§en wrden, selbst irgendeiner gltigen Alternative beraubt sind, die sie an ihre Stelle setzen knnten. Da die administrative Ordnung dazu bestimmt ist, ein Modell fr die zuknftige Gesellschaft zu sein, wird das Sichtbarwerden eines solchen Modells ein Hoffnungszeichen fr diejenigen sein, die am Verzweifeln sind.
So weit ist es uns gelungen, eine beachtliche Mannigfaltigkeit in der gro§en Anzahl von ethnischen Gruppen, die im Glauben vertreten sind, zu erzielen, und es sollte alles getan werden, um dies durch vermehrte Beitritte aus bereits vertretenen Gruppen zu strken und durch die Anziehung von Mitgliedern solcher Gruppen, die bis jetzt noch nicht erreicht werden konnten. Es gibt jedoch noch eine andere Kategorie der Mannigfaltigkeit, die wir aufbauen mssen, und ohne die der Glaube nicht imstande sein wird, den Verpflichtungen angemessen zu entsprechen, die ihm auferlegt wurden. Seine Mitgliedschaft muss nun, unbeachtet der ethnischen Verschiedenartigkeit, eine wachsende Zahl von Menschen mit Befhigung umfassen, einschlie§lich solcher Personen, die Leistung und Bedeutung auf den verschiedenen Gebieten menschlichen Bemhens vorweisen knnen. Eine beachtliche Anzahl solcher Personen aufzunehmen ist ein unerl§licher Aspekt der Lehrarbeit in der Breite, ein Aspekt, der nicht lnger mehr vernachlssigt werden darf und der bewusst und wohlberlegt in unsere Lehrarbeit einbezogen werden muss, um ihre Grundlage zu verbreitern und den Vorgang des Gruppenbeitrittes zu beschleunigen. So wichtig und an der Zeit ist die Notwendigkeit des Ttigwerdens in dieser Angelegenheit, dass wir uns veranLasst sehen, die Kontinentalen Berater und Nationalen Geistigen Rte aufzurufen, ihr bei ihren Beratungen und Plnen ernsthafte Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Angelegenheiten der Menschheit haben ein Stadium erreicht, in dem immer mehr Anfragen an unsere Gemeinde gerichtet werden um Hilfe durch Rat und praktische Ma§nahmen, um kritische soziale Probleme zu lsen. Dies ist ein Dienst, den wir gerne leisten, aber es bedeutet, dass unsere rtlichen und Nationalen Geistigen Rte sich gewissenhafter an die Grundregeln halten mssen. Mit der wachsenden ffentlichen Aufmerksamkeit, die sich auf die Sache Gottes richtet, wird es fr BahÕ-Institutionen eine zwingende Notwendigkeit, ihr Verhalten und Vorgehen zu verbessern durch eine engere Anbindung an die grundlegenden Wahrheiten des Glaubens, durch gr§ere bereinstimmung mit dem Geist und der Form der BahÕ-Administration und durch ein geschrftes Vertrauen in die wohltuende Wirkung richtiger Beratung, damit die von ihnen gefhrten Gemeinden ein Lebensmodell widerspiegeln, das den enttuschten Mitgliedern der Gesellschaft Hoffnung bietet. Dass es Andeutungen gibt, dass der Geringere Friede nicht allzu weit entfernt sein kann, dass die rtlichen und nationalen Institutionen der administrativen Ordnung stndig an Erfahrung und Einfluss gewinnen und dass sich die Plne fr die Errichtung der noch verbleibenden administrativen Gebude am Bogen in einem fortgeschrittenen Zustand befinden, - dass diese hoffnungsvollen Bedingungen die Gestaltung jener dynamischen, von Shoghi Effendi vorausgeschauten gleichzeitigen Ablufe sichtbar werden lassen, kann kein ehrlicher Beobachter in Abrede Stellen.
Als eine Gemeinde, die eindeutig bei der Vorhut der sich auf diesem Planeten am Werk befindlichen aufbauenden Krfte steht, und als eine, die Zugang zu erwiesenem Wissen hat, soll man uns bei unseres Vaters Arbeit finden. Er wird aus Seinem glorreichen Zufluchtsort in der Hhe gro§zgige Ausgie§ungen Seiner Gnade auf unsere bescheidenen Bemhungen herabsenden und uns mit den unermesslichen Siegen Seiner erobernden Kraft erstaunen. Um die unaufhrlichen Segensgaben eines solchen Vaters werden wir weiterhin fr jeden einzelnen von Ihnen an der Heiligen Schwelle flehen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 1989 (146 BE)
An die BahÕs der Welt
Innig geliebte Freunde,
Der geistige Strom, der die Internationale BahÕ-Tagung whrend des letzten Ridvn-Festes so wirkungsvoll elektrisierte, ist jetzt durch die gesamte Weltgemeinde gegangen und hat ihre Mitglieder im Osten wie im Westen zu heldenhaften Ttigkeiten und zu Errungenschaften in der Lehrarbeit wie nie zuvor in einem einzigen Jahr auferweckt. Allein das hohe Niveau der Neuerklrungen besttigt dies: Fast eine halbe Million neuer Glubiger wurden bis jetzt gemeldet. Ins Auge springen Namen so weit auseinanderliegender Lnder wie Indien und Liberia, Bolivien und Bangladesch, Taiwan und Peru, die Philippinen und Haiti, wenn wir nachdenken ber die sich hufenden Beweise des Eintritts in Scharen, zu dem unsere Botschaft im vorigen Jahr aufgerufen hatte. Diese Beweise sind hoffnungsvolle Vorzeichen einer knftigen weiteren Beschleunigung, in die alle nationalen Gemeinden ungeachtet des derzeitigen Standes ihrer Lehrbemhungen letztlich einbezogen sein werden.
Mit Gefhlen demtiger Dankbarkeit und gehobener Erwartung schauen wir auf die erstaunlichen Entwicklungen in einem so kurzen Zeitraum zurck. Eine dieser Entwicklungen war die Annahme des Architektenentwurfs von Fariburz Sahba fr die Terrassen unter dem Schrein des Bb - ein neuer Schritt zur Verwirklichung der Vision des Meisters und des Hters fr den Stufenweg, auf dem die Knige und Herrscher den Hang des Berges Karmel emporsteigen werden, um an der Ruhestatt von BahÕuÕllhs Mrtyrer-Herold zu huldigen. Weitere Entwicklungen umfassen: die Annahme des von einer Anzahl BahÕ aus 'Ishqabad unterbreiteten Antrags auf Wiedererrichtung des dortigen Geistigen Rates durch die Moskauer Zentralbehrden; die Einleitung von Schritten zur Erffnung eines BahÕ-Informationszentrums in Budapest als erste derartige Vertretung des Glaubens im Ostblock; die Errichtung einer Zweigstelle des Bros fr ffentliche Information der Internationalen BahÕ Gemeinde in Hongkong als Vorbereitung auf die Zeit, da der Glaube im chinesischen Mutterland verbreitet werden kann.
Ebenfalls herausragend unter diesen Entwicklungen waren die erfolgreiche Mitwirkung der Internationalen BahÕ-Gemeinde an der Patenschaft fr das Programm ÈKnste fr die NaturÇ in London zugunsten der Arbeit des ÈWorld Wide Fund for NatureÇ; die Genfer Unterzeichnung eines Abkommens ber die Errichtung formaler Arbeitsbeziehungen zwischen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen BahÕ-Gemeinde; die offizielle Billigung eines BahÕ-Lehrplans fr Schulen im australischen New South Wales; der unerme§liche Besucherstrom am Tempel in Neu-Delhi, der auf etwa vier Millionen seit der Einweihung dieses Gebudes im Dezember 1986 angewachsen ist und eine ungewhnliche Zahl hoher Regierungsbeamter und anderer prominenter Persnlichkeiten aus vielen Lndern einschlie§t, darunter China, die Sowjetunion und andere Ostblocklnder. Mit den vielen anderen Glanzpunkten dieses einen Jahres flie§en die genannten Entwicklungen zu einem Gesamtregister der bisherigen Errungenschaften des Sechsjahresplanes zusammen, das ein dynamisches Bild beschleunigter Aktivitt in der ganzen BahÕ-Welt wiedergibt.
Niemand kann diesen wundersamen Fortschritt erwhnen, ohne den geistigen wie gesellschaftlichen Impuls anzuerkennen, der durch die unseren iranischen Mitglubigen mit grausamen Exzessen zugefgte, nunmehr zehnjhrige Verfolgungszeit entstanden ist. Erst in der Zukunft werden die vollen Konsequenzen ihres Opfers erkannt werden, aber seinen Einfluss auf die au§erordentlichen Erfolge bei der Proklamation des Glaubens und beim Aufbau guter Beziehungen zu Staatsbehrden und zu den wichtigsten Nicht-Regierungs-Organisationen auf der ganzen Welt knnen wir klar erkennen. Mit hocherfreuter Dankbarkeit verknden wir deshalb die Freilassung der gro§en Mehrzahl der gefangenen BahÕ im Iran. Bei aller Freude knnen wir aber nicht vergessen, dass die volle Befreiung der iranischen BahÕ-Gemeinde und die umfassende Sicherung der Menschenrechte ihrer Mitglieder noch ausstehen. In der Freude dieses Augenblicks entbieten wir den beiden zu diesem Ridv-Fest neu gebildeten Nationalen Geistigen Rten ein herzliches Willkommen: Der eine ist Macau in Sdostasien, der andere Guinea-Bissau in Westafrika.
Im wirren Dster der heutigen gesellschaftlichen Lage erkennen wir den fernen, schwachen Schimmer einer langsamen und doch bestimmten Annherung an den Hhepunkt der drei parallelen Prozesse, die unser geliebter Hter vorausgeschaut hat: das Sichtbarwerden des Geringeren Friedens, die Errichtung der Gebude am Bogen auf dem Berg Karmel und die Entwicklung der nationalen und rtlichen Geistigen Rte. Tatschlich ist uns dieser immer noch so weit entfernte Schimmer whrend des ganzen Sechsjahresplanes, in dieser vierten Epoche des Gestaltenden Zeitalters, vor allem aber im jngst verflossenen Jahr immer nher gekommen. Wer htte sich selbst zu Beginn dieses Planes den pltzlichen Bewusstseinswandel vorstellen knnen, der politische Fhrer an besonders unruhigen Pltzen dieses Planeten dazu bewegte, scheinbar fest gemauerte Positionen zu verlassen - einen Wandel, der die Leitartikler in den letzten Monaten zu der Frage veranLasste: ÈBricht der Frieden aus?Ç Jeden Beobachter, der sich des gttlichen Quells solcher Ereignisse bewusst ist, muss die Entwicklung sicherlich ermutigen, obwohl die genauen Umstnde fr die Errichtung des Geringeren Friedens uns unbekannt sind; selbst die genaue Zeitfolge ruht verborgen in Gottes Gro§em Plan.
Die beiden anderen Prozesse sind jedoch unmittelbar von dem Ausma§ beEinflusst, in dem die Anhnger BahÕuÕllhs ihre klar vorgezeichneten Aufgaben erfllen. Wir haben allen Grund, uns ein Herz zu fassen. Sind nicht die Architektenentwrfe fr die verbliebenen Bauten am Bogen angenommen worden? Sind nicht die Detailplanungen fr ihre Verwirklichung als herrliche Monumente in Angriff genommen? Waren wir nicht Zeugen der wachsenden Kraft nationaler wie rtlicher Geistiger Rte bei ihrem Geschick, Plne zu entwickeln und auszufhren, bei ihrer Fhigkeit, mit Staatsbehrden und gesellschaftlichen Organisationen zu verkehren, ffentliche Anfragen an ihre eigenen Dienste zu beantworten und mit anderen bei Projekten der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung zusammenzuarbeiten? Werden diese Rte nicht bestrkt durch die wachsame, liebevolle Hilfe der kontinentalen Berater, der Hilfsamtsmitglieder und ihrer Assistenten, deren keimende Krfte auf so fhige Weise vom Internationalen Lehrzentrum koordiniert werden - einer Institution, deren verstrkter Kreis von Mitgliedern bereits eine Begeisterung, eine Vision und eine Wendigkeit an den Tag legt, die lebhafte Bewunderung hervorrufen?
Aber erliegen wir nicht der Versuchung, bei den positiven Aspekten unseres Fortschritts zu verharren! Wir sollten uns von unseren Errungenschaften eher anspornen lassen, als uns darauf auszuruhen. Lassen Sie uns deshalb weiterhin unbeirrt und vertrauensvoll die gro§artigen Mglichkeiten ergreifen, welche das Gemisch jener weiter sich entwickelnden Prozesse und Ereignisse fr die Umsetzung der Nahziele unserer heiligen Sache bereithlt. Diese Nahziele sind in der Tat unter den Hauptaufgaben des Sechsjahresplanes bezeichnet. Die zweite Hlfte dieses Planzeitraums beginnen wir jetzt, voll bewusst, dass das Heilige Jahr 1992 - 1993 mit seinen bedeutsamen Gedenkveranstaltungen in nicht zu ferner Zukunft anbrechen wird.
In Verbindung mit der immer weiter ausgreifenden Lehrarbeit mssen wir bei Projekten von entscheidender Bedeutung mit allen zur Verfgung stehenden Mitteln fortfahren. Fortgesetzt werden die Vorarbeiten fr die englische Ausgabe des Kitb-i-Aqdas, des Mutterbuches der BahÕ-Offenbarung. Fr angemessene Gedenkfeiern im Heiligen Land zum hundertsten Jahrestag des Hinscheidens BahÕuÕllhs mssen schon heute Vorkehrungen getroffen werden. Die Planungen fr den Weltkongre§ 1992 in New York rcken im Arbeitsprogramm immer nher. Des weiteren muss der vlligen Beseitigung des Analphabetentums aus der BahÕ-Gemeinschaft systematische Aufmerksamkeit geschenkt werden, macht diese Errungenschaft doch ber alle anderen Ma§nahmen hinaus Gottes heiliges Wort allen Freunden zugnglich und strkt sie in ihren Anstrengungen, ein BahÕ-Leben zu fhren. Desgleichen muss die Untersttzung von Bemhungen, die Umwelt durch Verfahren im Einklang mit dem Lebensrhythmus unserer Gemeinschaft zu bewahren, mehr Bedeutung fr die BahÕ-Ttigkeiten gewinnen.
Fr die Vorhaben am Berg Karmel ist das Amt eines Projektmanagers geschaffen worden; ein Stab von Technikern wird zur Zeit zusammengestellt. Geologische Untersuchungen der Gelnde fr die geplanten Bauten des Bogens sind eingeleitet - eine Voraussetzung fr die Erdarbeiten, auf deren Beginn die ganze BahÕ-Welt wartet. So benutzen wir diese Gelegenheit, Sie davon in Kenntnis zu setzen, wie dringend die erforderlichen Mittel bereitgestellt werden mssen, damit die Bauarbeiten begonnen und dann zgig fortgesetzt werden knnen.
Allen diesen Anforderungen muss und wird sicherlich dadurch gengt werden, dass jedes gewissenhafte Mitglied der Gemeinschaft Bahs sich erneut dem Dienst an Seiner Sache weiht und sich vor allem persnlich fr die Lehrarbeit einsetzt. Die Lehrarbeit ist von so hoher Bedeutung als sichere Erfolgsgrundlage fr alle BahÕ-Unternehmungen und fr die Frderung des Eintritts in Scharen, dass wir uns bewegt fhlen, Ihnen ein nachdrckliches Wort zur grndlichen Erwgung zu unterbreiten: Es gengt nicht die BahÕ-Botschaft zu verknden, so wichtig dies auch ist. Es gengt nicht, die BahÕ-Mitgliederzahlen in die Hhe zu treiben, so lebensnotwendig das auch ist. Seelen mssen verwandelt, Gemeinden dadurch gefestigt, neue Lebensmodelle auf diese Weise geschaffen werden. Die Verwandlung ist die eigentliche Absicht der Sache BahÕuÕllhs, liegt aber im Wollen und Bemhen des einzelnen Glubigen beschlossen, der sie im Gehorsam gegen das Bndnis erreichen muss. Notwendig fr den Fortschritt dieser alles Leben erfllenden Verwandlung ist die Erkenntnis des Willens und der Absicht Gottes durch das regelm§ige Lesen und Studieren des heiligen Wortes.
Geliebte Freunde! Die Schwungkraft aus den Errungenschaften des vergangenen Jahres teilt sich nicht nur durch die Gelegenheiten zur merklichen Ausweitung der Sache Gottes mit, sondern auch durch eine Flle von bedeutungsschweren, eindrucksvollen, mannigfachen Herausforderungen, die in ihrer Verknpfung unsere geistigen und materiellen Hilfsquellen ber jedes bisherige Ma§ hinaus beanspruchen. Wir mssen bereit sein, ihnen zu antworten. Zur Halbzeit des Sechsjahresplanes sind wir jetzt an einem historischen Wendepunkt voll Hoffnungen und Mglichkeiten angelangt - einem Punkt, an dem sich bedeutsame Trends in der Welt genauer auf die Grundstze und Ziele der Sache Gottes ausrichten. Gewaltig ist darum die Notwendigkeit fr unsere Gemeinde, die Erfllung ihrer weltumspannenden Mission voranzutreiben.
Unsere erste Antwort muss das Lehren sein - uns selbst zu lehren und andere zu lehren, auf allen Ebenen der Gesellschaft, mit allen zur Verfgung stehenden Mitteln und ohne jeden Verzug. In einer Ermahnung zum Lehren sagte unser geliebter Meister: ÈErst wenn die Kerze entflammt ist, kann sie ihren Schein verbreiten. Erst wenn das Licht erstrahlt kann sein Glanz das Dunkel der Umgebung vertreiben. So gehet denn hinaus und entzndet die kalten Kerzen!Ç
Unsere treue Liebe, unsere unentwegte Ermutigung, unsere stndigen, innigen Gebete begleiten Sie, wohin Sie auch gehen und was Sie auch tun, um unserem geliebten Herrn zu dienen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit
Ridvn 1988 (145 BE)
An die BahÕs in der Welt
Herzlich geliebte Freunde,
In dieser strahlenden, festlichen Zeit gr§en wir Sie alle im Geiste erneuerter Hoffnung.
Ein Silberstreif im dunklen, die gr§te Zeit dieses Jahrhunderts berschattenden Bild erhellt nun den Horizont. Er ist in den neuen Strmungen, die die laufenden sozialen Prozesse in aller Welt vorantreiben, und in den Anzeichen einer beschleunigten Entwicklung zum Frieden erkennbar. Im Glauben Gottes ist es die wachsende Kraft der Ordnung BahÕuÕllhs, whrend sein Banner sich zu immer stattlicheren Hhen erhebt. Es ist eine Kraft, die anzieht. Die Medien schenken der BahÕ-Weltgemeinde immer gr§ere Aufmerksamkeit; Autoren erkennen ihre Existenz in einer immer gr§er werdenden Anzahl von Artikeln, Bchern und Nachschlagewerken an, eines der angesehensten von ihnen zhlte den Glauben vor kurzem du der am weitesten verbreiteten Religion nach dem Christentum. Eine bemerkenswerte Entfaltung des Interesses an dieser Gemeinde von Regierungen, Behrden, herausragenden Persnlichkeiten und humanitren Organisationen wird immer strker offenbar. Es werden nicht nur die Gesetze und Prinzipien, die Organisationsform und die Lebensart unserer Gemeinde geprft, sondern auch ihr Rat und ihre aktive Untersttzung bei der Beseitigung von gesellschaftlichen Problemen und der Durchfhrung humanitrer Aktionen gesucht.
Eine begeisternde Konsequenz dieser vorteilhaften, miteinander verknpften Entwicklungen ist das Sichtbarwerden neuer Muster von Mglichkeiten zum weiteren Wachstum und zur weiteren Festigung unserer weltweiten Gemeinde. Auf allen gesellschaftlichen Ebenen haben sich neue Aussichten fr das Lehren der Sache entfaltet. Diese werden durch jngste Ergebnisse neuer Lehraktivitten besttigt, die vielerorts gefrdert werden, da immer mehr nationale Gemeinden Zeuge der Anfnge jenes Eintritts in Scharen werden, der uns vom geliebten Meister versprochen wurde und von dem Shoghi Effendi sagte, dass dies zur Massengewinnung fhren wrde. Die unmittelbaren Mglichkeiten dieser durch die Vorsehung bewirkten Situation zwingen uns zu der Erwartung, dass die Ausbreitung der Gemeinde des Gr§ten Namens, so wie sie noch nie dagewesen ist, tatschlich bevorsteht.
Der Funke, der das wachsende Interesse an der Sache BahÕuÕllhs entzndete, war die heldenhafte Standhaftigkeit und Ausdauer der geliebten Freunde im Iran, die die BahÕ-Weltgemeinde dazu bewegte einen stndigen, sorgfltig koordinierten Appell an das Weltgewissen zu richten. Diese gro§e Aktion, die die gesamte Gemeinde, in ihrem Handeln in der administrativen Ordnung geeint, einbezog, wurde von gleicherma§en wirksamen und sichtbaren Aktivitten dieser Gemeinde in anderen Gebieten begleitet, die bereits anderweitig erwhnt wurden. Gleichwohl fhlen wir uns veranLasst zu erwhnen, dass ein wichtiges Ergebnis dieser ausgedehnten Bemhungen unsere Anerkennung einer neuen Phase in den auswrtigen Angelegenheiten unseres Glaubens ist, gekennzeichnet durch eine ausgeprgte Reifung der Nationalen Geistigen Rte in ihren wachsenden Beziehungen mit Regierungen und nichtstaatlichen Organisationen sowie zu der
ffentlichkeit im allgemeinen.
Durch diese Anerkennung wurde im vergangenen November in Deutschland ein Treffen veranLasst, zu dem sich nationale BahÕ-Reprsentanten in auswrtigen Angelegenheiten aus Europa und Nordamerika und leitende Vertreter der Abteilungen der Internationalen BahÕ-Gemeinde versammelten, um eine strkere Abstimmung ihrer Arbeit zu erreichen. Dies war ein erster Schritt, um nach und nach weitere Nationale Geistige Rte in ein harmonisch funktionierendes internationales Netzwerk zu integrieren, das fhig ist, weltweite Unternehmungen in diesem sich rasch ausbreitenden Feld auszufhren. Mit diesen Entwicklungen verbunden war im letzten Oktober die herausragende Errungenschaft der internationalen Anerkennung des Glaubens durch die formelle Aufnahme in das Netzwerk fr Umweltschutz und Religionen des angesehenen ÈWorld Wide Fund for NatureÇ.
Whrend einer der dunkelsten Abschnitte der fortwhrenden Unterdrckung der innig geliebten, unerschtterlich standhaften Freunde im Iran fhlte sich Shoghi Effendi bewegt, sie in einem mit erstaunlicher Einsicht verfassten Brief zu trsten. ÈEs ist das Vergie§en des geheiligten Blutes der Mrtyrer in PersienÇ, schrieb er, Èdas in dieser strahlenden ra, dieser leuchtenden und edelsteinbesetzten BahÕ-Epoche das Antlitz dieser Erde in den hchsten Himmel verwandeln und, wie in den Sendschreiben offenbart, das Tabernakel der Einheit der Menschheit im Herzen der Welt errichten wird; es wird die Wirklichkeit der Einheit der Menschenrasse den Augen enthllen, den Gr§ten Frieden errichten und aus diesem niedrigen Reich eine Widerspiegelung des Abh-Paradieses machen, und vor den Vlkern der Welt - erhaben ber jeden Zweifel - die Wahrheit des Verses begrnden: '...der Tag an dem die Erde in eine andere Erde verwandelt werden wirdÕ. Ç Betrachtungen wie diese, die derart wunderbare, knftige Auswirkungen der schrecklichen Leiden aufzeigen, denen unsere iranischen Freunde ausgesetzt sind, beleuchten die Gelegenheit und Herausforderung, denen wir uns alle in diesem entscheidenden Zeitpunkt in den Geschicken der Sache gegenbersehen.
Die gro§en, bereits begonnenen Projekte mssen ihrer Vollendung zugefhrt werden. Die Terassen unterhalb und oberhalb des Schreins des Bb und der Bogen am Berg Karmel sind zu vollenden und werden so die herrliche Vision der Entfaltung von Gottes heiligem Berg erfllen. Der zweite Weltkongress muss in der Stadt des Bndnisses abgehalten werden, um den hundertsten Jahrestag der Einfhrung dieses Bndnisses zu feiern. Die stndig fortschreitende Arbeit an der bersetzung und Kommentierung des Kitb-i-Aqdas, des Heiligsten Buches, muss zur Verffentlichung hingefhrt werden. Das Interesse, das die Freunde am Gesetz des HuqqÕullh zeigen, muss gefrdert werden. Pioniere und Reiselehrer mssen hinausschwrmen. Die Ausgaben der Sache mssen beglichen werden. Alle Ziele des Sechsjahresplanes mssen erfllt werden.
Das alles berragende Ziel jeder BahÕ-Aktivitt ist jedoch das Lehren. Alles was bisher getan wurde oder knftig getan werden wird, bezieht sich auf diese zentrale Ttigkeit, den ÈGrundstein des Fundamentes selbstÇ, von dem smtlicher Fortschritt der Sache abhngt. Die jetzige Herausforderung verlangt ein Lehren von einem Ausma§ und einer Qualitt, einer Vielfalt und Intensitt, das alle bisherigen Anstrengungen berragt. Jetzt ist die Zeit, damit bei den rasch wechselnden Launen einer rasenden Welt die Gelegenheit nicht verlorengeht. Man soll jedoch nicht glauben, dass Zweckm§igkeit das wesentliche Motiv ist, dem dieses Gefhl der Dringlichkeit entspringt. Da ist ein alles berragender Grund: es ist die beklagenswerte Lage der gro§en Mehrheit der Menschen, die leidend und in gro§er Unruhe nach Aufrichtigkeit hungern, aber Èder Einsicht beraubt sind, Gott mit eigenen Augen zu sehen, oder Seine Weise mit eigenen Ohren zu hrenÇ. Sie mssen gespeist werden. Eine Zukunftsvision muss wiederhergestellt werden, wo Hoffnung verlorengegangen ist; Zuversicht muss aufgebaut werden, wo Zweifel und Verwirrung herrschen. In diesem und in anderem Zusammenhang wurde ÈDie Verhei§ung des WeltfriedensÇ geschaffen, um den Weg zu ffnen. Ihre berreichung an die fhrenden Staatsmnner ist praktisch abgeschlossen; ihr Inhalt muss nun mit allen mglichen Mitteln den Menschen berall und in allen gesellschaftlichen Bereichen bermittelt werden. Dies ist ein notwendiger Bestandteil des Lehrens in der heutigen Zeit und muss mit unvermindertem Nachdruck vorangetrieben werden.
Das Lehren ist die Nahrung des Geistes; es bringt Leben zu den unerweckten Seelen und erhebt den neuen Himmel und die neue Erde; es errichtet das Banner einer geeinten Welt; es sichert den Sieg des Bndnisses und bringt denen, die ihm ihr Leben geben, das himmlische Glck, das Wohlgefallen ihres Herrn erreicht zu haben.
Jeder Glubige - Mnner wie Frauen, Jugendliche wie Kinder - ist auf dieses Feld des Handelns gerufen, denn es liegt an der Initiative und dem entschlossenen Willen des Einzelnen, zu lehren und zu dienen, von dem der Erfolg der gesamten Gemeinde abhngt. Wohlbegrndet im mchtigen Bndnis BahÕuÕllhs, gefestigt durch tgliches Gebet und Lesen des Heiligen Wortes, gestrkt durch das fortwhrende Streben ein tieferes Verstndnis der gttlichen Lehren zu erreichen, erleuchtet durch das stndige Bemhen, diese Lehren mit den Themen der Zeit in Beziehung zu setzen, genhrt durch die Beachtung der Gesetze und Prinzipien Seiner wunderbaren Weltordnung, kann jeder einzelne ein wachsendes Ma§ an Erfolg im Lehren erreichen. Der letztliche Triumph der Sache ist, zusammengefasst, durch jenes ÈeineÇ, und nur jenes ÈeineÇ zugesichert, das von Shoghi Effendi so eindringlich betont wurde, nmlich Èdas Ausma§, in dem unser eigenes inneres Leben und unser persnlicher Charakter in ihren vielfltigen Ausprgungen den Glanz jener ewigen, von BahÕuÕllh verkndeten Prinzipien widerspiegelnÇ.
Geliebte Freunde, - Sie, die Sie von unserem Hchst Geliebten, der Gesegneten Schnheit, als der ÈTrost fr das Auge der SchpfungÇ, als das Èsanft flie§ende Wasser, von dem das eigentliche Leben aller Menschen abhngtÇ, angesprochen sind - wir fordern Sie mit aller Ernsthaftigkeit und unserer tiefsten berzeugung von der Reife dieses Zeitpunkts auf, jedes unbedeutende Bedenken beiseite zu legen und Ihre Krfte auf das Lehren Seiner Sache zu lenken - um sie zu verknden, auszubreiten und zu festigen. Sie drfen Ihre Aufgabe in voller Zuversicht angehen, dass dieses deutlich vor Ihnen ausgebreitete Feld des Fortschritts dem Wirken jener Ègttlich geborenen MachtÇ entspringt, die Èim innersten Sein aller erschaffenen Dinge pulsiertÇ und die, Èhandelnd sogar als ein zweischneidiges Schwert, unter unseren eigenen Augen einerseits die uralten Bande zerrei§t, die seit Jahrhunderten das Gewebe der zivilisierten Gesellschaft zusammenhalten, und andererseits die Fesseln lst, die noch immer den jungen und noch unfreien Glauben BahÕuÕllhs zgeln.Ç
Haben Sie weder Furcht noch Zweifel. Die Macht des Bndnisses wird Ihnen helfen, Sie beleben und jedes Hindernis auf Ihrem Weg beseitigen. ÈEr wird wahrlich jedem helfen der Ihm hilft, und jedem gedenken der an Ihn denkt.Ç Sie haben unsere anhaltende Zusicherung unserer innigen und stndigen Gebete fr Sie alle.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit 1 Vorlufige bersetzung: Der Ruf des Herrn der Heerscharen 2 Mit Schreiben vom 15. April 1999 teilte das Universale Haus der Gerechtigkeit seine Entscheidung mit, aufgrund der derzeitigen Bedingungen in Mazedonien die Bildung des Nationalen Geistigen Rates von Mazedonien zu verschieben. 3 Ohne den Nationalen Geistigen Rat von Mazedonien 181.