1:1 Dies sind die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, aus dem
Priestergeschlecht zu Anatot im Lande Benjamin.
Kap 11,21; Jos 21,18; 5. Mose 33,12
1:2 Zu ihm geschah das Wort des HERRN zur Zeit Josias, des Sohnes
Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahr seiner Herrschaft,
2. Kön 21,24; 22,1
1:3 und hernach zur Zeit Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von
Juda, bis ans Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias,
des Königs von Juda, bis Jerusalem weggeführt wurde im fünften
Monat.
2. Kön 23,34; 2. Kön 24,17; 25,2-21; Kap 39,9
Jeremias Berufung
1:4 Und des HERRN Wort geschah zu mir:
1:5 Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und
sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und
bestellte dich zum Propheten für die Völker.
Jes 49,1; Gal 1,15
1:6 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn
ich bin zu jung.
2. Mose 4,10; Jes 6,5-7
1:7 Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: »Ich bin zu jung«, sondern
du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich
dir gebiete.
1:8 Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich
erretten, spricht der HERR.
2. Mose 3,12
1:9 Und der HERR streckte seine Hand aus und rührte meinen Mund an und
sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund.
2. Mose 4,12
1:10 Siehe, ich setze dich heute über Völker und Königreiche, daß du
ausreißen und einreißen, zerstören und verderben sollst und bauen
und pflanzen.
Kap 18,7-10
1:11 Und es geschah des HERRN Wort zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich
sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig.
1:12 Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will
wachen über meinem Wort, daß ich's tue.
Kap 31,28
1:13 Und es geschah des HERRN Wort zum zweitenmal zu mir: Was siehst du?
Ich sprach: Ich sehe einen siedenden Kessel überkochen von Norden
her.
1:14 Und der HERR sprach zu mir: Von Norden her wird das Unheil
losbrechen über alle, die im Lande wohnen.
Kap 4,6; 6,1; 6,22; 10,22; 25,9; 50,41
1:15 Denn siehe, ich will rufen alle Völker der Königreiche des Nordens,
spricht der HERR, daß sie kommen sollen und ihre Throne setzen vor
die Tore Jerusalems und rings um die Mauern her und vor alle Städte
Judas.
1:16 Und ich will mein Gericht über sie ergehen lassen um all ihrer
Bosheit willen, daß sie mich verlassen und andern Göttern opfern und
ihrer Hände Werk anbeten.
1:17 So gürte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen
alles, was ich dir gebiete. Erschrick nicht vor ihnen, auf daß ich
dich nicht erschrecke vor ihnen!
1:18 Denn ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Säule, zur
ehernen Mauer machen im ganzen Lande wider die Könige Judas, wider
seine Großen, wider seine Priester, wider das Volk des Landes,
Kap 15,20; Hes 3,8-9
1:19 daß, wenn sie auch wider dich streiten, sie dir dennoch nichts
anhaben können; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, daß ich dich
errette.
Das untreue Gottesvolk
2:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:
2:2 Geh hin und predige öffentlich der Stadt Jerusalem und sprich: So
spricht der HERR: Ich gedenke der Treue deiner Jugend und der Liebe
deiner Brautzeit, wie du mir folgtest in der Wüste, im Lande, da
man nicht sät.
Hos 2,16; 13,5
2:3 Da war Israel dem HERRN heilig, die Erstlingsfrucht seiner Ernte.
Wer davon essen wollte, machte sich schuldig, und Unheil mußte über
ihn kommen, spricht der HERR.
2. Mose 28,36; Am 6,1; Jak 1,18
2:4 Hört des HERRN Wort, ihr vom Hause Jakob und alle Geschlechter vom
Hause Israel!
2:5 So spricht der HERR: Was haben doch eure Väter Unrechtes an mir
gefunden, daß sie von mir wichen und hingen den nichtigen Götzen an
und wurden so zunichte,
Mi 6,3
2:6 und dachten niemals: Wo ist der HERR, der uns aus Ägyptenland führte
und leitete uns in der Wüste, im wilden, ungebahnten Lande, im
dürren und finstern Lande, im Lande, das niemand durchwandert und
kein Mensch bewohnt?
5. Mose 8,15
2:7 Und ich brachte euch in ein fruchtbares Land, daß ihr äßet seine
Früchte und Güter. Aber als ihr hineinkamt, machtet ihr mein Land
unrein und mein Eigentum mir zum Greuel.
5. Mose 1,25; Ri 2,1-2
2:8 Die Priester fragten nicht: Wo ist der HERR?, und die Hüter des
Gesetzes achteten meiner nicht, und die Hirten des Volks wurden mir
untreu, und die Propheten weissagten im Namen des Baal und hingen
den Götzen an, die nicht helfen können.
2:9 Darum muß ich noch weiter mit euch und mit euren Kindeskindern
rechten, spricht der HERR.
2:10 Denn geht hin zu den Inseln der Kittäer und schaut, und sendet nach
Kedar und gebt genau acht und schaut, ob's daselbst so zugeht:
2:11 ob die Heiden ihre Götter wechseln, die doch keine Götter sind. Aber
mein Volk hat seine Herrlichkeit eingetauscht gegen einen Götzen,
der nicht helfen kann!
Röm 1,23
2:12 Entsetze dich, Himmel, darüber, erschrick und erbebe gar sehr,
spricht der HERR.
2:13 Denn mein Volk tut eine zwiefache Sünde: mich, die lebendige
Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig
sind und kein Wasser geben.
Kap 17,13; Ps 36,10; Joh 7,38
2:14 Ist denn Israel ein Sklave oder unfrei geboren, daß er jedermanns
Raub sein darf?
2:15 Löwen brüllen über ihm, brüllen laut und verwüsten sein Land, und
seine Städte werden verbrannt, so daß niemand darin wohnt.
Kap 4,7
2:16 Dazu scheren die Leute von Memfis und Tachpanhes dir den Kopf kahl.
Kap 44,1
2:17 Das alles hast du dir doch selbst bereitet, weil du den HERRN,
deinen Gott, verläßt, sooft er dich den rechten Weg leiten will.
2:18 Was hilft's dir, daß du nach Ägypten ziehst und willst vom Nil
trinken? Und was hilft's dir, daß du nach Assyrien ziehst und willst
vom Euphrat trinken?
2:19 Deine Bosheit ist schuld, daß du so geschlagen wirst, und dein
Ungehorsam, daß du so gestraft wirst. Und du mußt innewerden und
erfahren, was es für Jammer und Herzeleid bringt, den HERRN, deinen
Gott, zu verlassen und ihn nicht zu fürchten, spricht Gott, der HERR
Zebaoth.
2:20 Denn von jeher hast du dein Joch zerbrochen und deine Bande
zerrissen und gesagt: Ich will nicht unterworfen sein! Sondern auf
allen hohen Hügeln und unter allen grünen Bäumen triebst du Hurerei.
Jes 57,5; Hes 6,13
2:21 Ich aber hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz
echtes Gewächs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten,
wilden Weinstock?
Ps 80,9; Jes 5,1-4
2:22 Und wenn du dich auch mit Lauge wüschest und nähmest viel Seife
dazu, so bleibt doch der Schmutz deiner Schuld vor mir, spricht Gott
der HERR.
2:23 Wie wagst du denn zu sagen: Ich bin nicht unrein, ich habe mich
nicht an die Baale gehängt? Sieh doch, wie du es treibst im Tal, und
bedenke, was du getan hast! Du läufst umher wie eine Kamelstute in
der Brunst,
2:24 wie eine Wildeselin in der Wüste, wenn sie vor großer Brunst lechzt
und läuft, daß niemand sie aufhalten kann. Wer sie haben will, muß
nicht weit laufen; er trifft sie bald in dieser Zeit.
2:25 Schone doch deine Füße, daß sie nicht wund werden, und deine Kehle,
daß sie nicht durstig werde. Aber du sprichst: Da wird nichts draus;
ich muß diese Fremden lieben und ihnen nachlaufen.
2:26 Wie ein Dieb zuschanden wird, wenn man ihn ergreift, so wird das
Haus Israel zuschanden werden samt seinen Königen, Fürsten,
Priestern und Propheten,
2:27 die zum Holz sagen: »Du bist mein Vater« und zum Stein: »Du hast
mich geboren«. Denn sie kehren mir den Rücken zu und nicht das
Angesicht. Aber wenn die Not über sie kommt, sprechen sie: »Auf und
hilf uns!«
Kap 7,24; 18,17; 32,33
2:28 Wo sind denn deine Götter, die du dir gemacht hast? Laß sie
aufstehen; laß sehen, ob sie dir helfen können in deiner Not! Denn
soviel Städte, soviel Götter hast du, Juda.
5. Mose 32,37-38; Ri 10,14; Kap 11,13
2:29 Wie könnt ihr rechten mit mir? Ihr seid alle von mir abgefallen,
spricht der HERR.
2:30 Alle meine Schläge sind vergeblich an euren Söhnen, sie lassen sich
doch nicht erziehen; euer Schwert frißt eure Propheten wie ein
wütender Löwe.
Jes 1,5; Mt 5,12; 22,6; 23,37; Mk 12,5
2:31 Du böses Geschlecht, merke auf des HERRN Wort! Bin ich denn für
Israel eine Wüste oder ödes Land? Warum spricht denn mein Volk: »Wir
sind freie Herren und brauchen dir nicht mehr nachzulaufen«?
2:32 Vergißt wohl eine Jungfrau ihren Schmuck oder eine Braut ihren
Schleier? Mein Volk aber vergißt mich seit endlos langer Zeit.
2:33 Wie fein findest du Wege, dir Liebhaber zu suchen! Darum hast du
dich auch gewöhnt, auf bösen Wegen zu wandeln.
2:34 Auch findet man an deinen Kleidern das Blut von Armen und
Unschuldigen, die du nicht beim Einbruch ertappt hast, sondern die
alledem widerstanden.
Kap 26,20-23; 2. Mose 23,7
2:35 Und doch sprichst du: Ich bin unschuldig; er hat ja doch seinen
Zorn von mir gewandt. Siehe, ich will dich richten, weil du
sprichst: Ich habe nicht gesündigt.
Jes 43,25-26
2:36 Was läufst du denn so leichtfertig bald dahin, bald dorthin! Auch
an Ägypten wirst du zuschanden werden, wie du an Assyrien zuschanden
geworden bist.
2. Kön 23,33-35; Jes 30,3
2:37 Denn du mußt auch von dort wegziehen und deine Hände über dem Kopf
zusammenlegen; denn der HERR hat sie verworfen, auf die du deine
Hoffnung setztest, und es wird dir nicht mit ihnen gelingen.
3:1 Und er sprach: Wenn sich ein Mann von seiner Frau scheidet und sie
geht von ihm und gehört einem andern, darf er sie auch wieder
annehmen? Ist's nicht so, daß das Land unrein würde? Du aber hast
mit vielen gehurt und solltest wieder zu mir kommen? spricht der
HERR.
5. Mose 24,1-4
3:2 Hebe deine Augen auf zu den Höhen und sieh, wo du allenthalben dich
preisgegeben hast! An den Wegen sitzt du und lauerst auf sie wie ein
Araber in der Wüste und machst das Land unrein mit deiner Hurerei
und Bosheit.
Hos 4,13
3:3 Darum muß auch der Frühregen ausbleiben, und kein Spätregen kommt.
Aber du hast eine Hurenstirn, du willst dich nicht mehr schämen
3:4 und schreist jetzt zu mir: »Lieber Vater, du Vertrauter meiner
Jugend!
Vers 19; Kap 31,9; Jes 63,16
3:5 Willst du denn ewiglich zürnen und nicht vom Grimm lassen?« Siehe,
so redest du und tust Böses und lässest dir nicht wehren.
Schuldspruch und Verheißung über Israel und Juda
3:6 Und der HERR sprach zu mir zur Zeit des Königs Josia: Hast du
gesehen, was Israel, die Abtrünnige, tat? Sie ging hin auf alle
hohen Berge und unter alle grünen Bäume und trieb dort Hurerei.
Kap 2,20
3:7 Und ich dachte, nachdem sie das alles getan, würde sie zu mir
zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und obwohl ihre
Schwester Juda, die Treulose, gesehen hat,
(7-9) 2. Kön 17,18-19; Hes 23,2-11
3:8 wie ich Israel, die Abtrünnige, wegen ihres Ehebruchs gestraft und
sie entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben habe, scheut sich
dennoch ihre Schwester, das treulose Juda, nicht, sondern geht hin
und treibt auch Hurerei.
3:9 Und ihre leichtfertige Hurerei hat das Land unrein gemacht; denn sie
treibt Ehebruch mit Stein und Holz.
3:10 Und auch in diesem allen bekehrt sich das treulose Juda, ihre
Schwester, nicht zu mir von ganzem Herzen, sondern nur mit
Heuchelei, spricht der HERR.
3:11 Und der HERR sprach zu mir: Das abtrünnige Israel steht gerechter da
als das treulose Juda.
3:12 Geh hin und rufe diese Worte nach Norden und sprich: Kehre zurück,
du abtrünniges Israel, spricht der HERR, so will ich nicht zornig
auf euch blicken. Denn ich bin gnädig, spricht der HERR, und will
nicht ewiglich zürnen.
2. Mose 34,6
3:13 Allein erkenne deine Schuld, daß du wider den HERRN, deinen Gott,
gesündigt hast und bist hin und her gelaufen zu den fremden Göttern
unter allen grünen Bäumen, und ihr habt meiner Stimme nicht
gehorcht, spricht der HERR.
3:14 Kehrt um, ihr abtrünnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin
euer Herr! Und ich will euch holen, einen aus einer Stadt und zwei
aus einem Geschlecht, und will euch bringen nach Zion.
Jes 6,13
3:15 Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden
sollen in Einsicht und Weisheit.
Kap 23,3-4; Jes 44,28; Hes 34,23
3:16 Und es soll geschehen, wenn ihr zahlreich geworden seid und euch
ausgebreitet habt im Lande, so soll man, spricht der HERR, in jenen
Tagen nicht mehr reden von der Bundeslade des HERRN, ihrer nicht
mehr gedenken oder nach ihr fragen und sie nicht mehr vermissen;
auch wird sie nicht wieder gemacht werden.
(16 und 17) 4. Mose 10,33-36; 2. Kön 25,8-9; Hebr 4,14-16
3:17 Sondern zu jener Zeit wird man Jerusalem nennen »Des HERRN Thron«,
und es werden sich dahin sammeln alle Heiden um des Namens des
HERRN willen zu Jerusalem, und sie werden nicht mehr wandeln nach
ihrem verstockten und bösen Herzen.
2. Mose 17,16; Jes 2,2-4; Mi 4,2
3:18 In jenen Tagen wird das Haus Juda zum Haus Israel gehen, und sie
werden miteinander heimkommen von Norden her in das Land, das ich
euren Vätern zum Erbe gegeben habe.
Jes 11,11-13
3:19 Und ich dachte: Wie will ich dich halten, als wärst du mein Sohn,
und dir das liebe Land geben, den allerschönsten Besitz unter den
Völkern! Und ich dachte, du würdest mich dann »Lieber Vater« nennen
und nicht von mir weichen.
5. Mose 7,6; 32,6; 5. Mose 8,7; Vers 4
3:20 Aber das Haus Israel hat mir nicht die Treue gehalten, gleichwie ein
Weib wegen ihres Liebhabers nicht die Treue hält, spricht der HERR.
Israels Umkehr
3:21 Man hört ein klägliches Heulen und Weinen der Israeliten auf den
Höhen, weil sie übelgetan und den HERRN, ihren Gott, vergessen
haben.
Vers 2
3:22 Kehrt zurück, ihr abtrünnigen Kinder, so will ich euch heilen von
eurem Ungehorsam. Siehe, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR,
unser Gott.
3:23 Wahrlich, es ist ja nichts als Betrug mit den Hügeln und mit dem
Lärm auf den Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine andere Hilfe als
am HERRN, unserm Gott.
3:24 Der schändliche Baal hat gefressen, was unsere Väter erworben
hatten, von unsrer Jugend an, ihre Schafe und Rinder, Söhne und
Töchter.
3:25 So müssen wir uns betten in unsere Schande, und unsre Schmach soll
uns bedecken. Denn wir haben gesündigt wider den HERRN, unsern
Gott, wir und unsere Väter, von unsrer Jugend an bis auf den
heutigen Tag, und haben nicht gehorcht der Stimme des HERRN, unseres
Gottes.
Kap 14,7; 14,20
4:1 Willst du dich, Israel, bekehren, spricht der HERR, so kehre dich zu
mir! Und wenn du deine greulichen Götzen von meinem Angesicht
wegtust, so brauchst du nicht mehr umherzuschweifen,
4:2 und wenn du ohne Heuchelei recht und heilig schwörst: »So wahr der
HERR lebt«, dann werden die Heiden in ihm gesegnet werden und sich
seiner rühmen.
5. Mose 10,20; Jes 65,16
4:3 Denn so spricht der HERR zu denen in Juda und zu Jerusalem: Pflüget
ein Neues und säet nicht unter die Dornen!
Hos 10,12
4:4 Beschneidet euch für den HERRN und tut weg die Vorhaut eures
Herzens, ihr Männer von Juda und ihr Leute von Jerusalem, auf daß
nicht um eurer Bosheit willen mein Grimm ausfahre wie Feuer und
brenne, so daß niemand löschen kann.
Kap 9,25; 5. Mose 10,16; Röm 2,29; Kol 2,11; Kap 6,7; 6,10
Der Feind aus dem Norden wird das Land verheeren
4:5 Verkündet in Juda und schreit laut in Jerusalem und sprecht: »Blast
die Posaune im Lande!« Ruft mit voller Stimme und sprecht: »Sammelt
euch und laßt uns in die festen Städte ziehen!«
4:6 Richtet in Zion ein Fluchtzeichen auf; flieht und säumet nicht! Denn
ich bringe von Norden Unheil herzu und großen Jammer.
Kap 1,14
4:7 Es steigt herauf der Löwe aus seinem Dickicht, und der Verderber
der Völker hat sich aufgemacht und ist ausgezogen von seiner Stätte,
dein Land zu verwüsten und deine Städte zu verbrennen, so daß
niemand darin wohnt.
Kap 2,15; 5,6; 25,38; 49,19; 50,44
4:8 Darum zieht den Sack an, klagt und heult; denn der grimmige Zorn
des HERRN will sich nicht von uns wenden.
Kap 6,26
4:9 Zu der Zeit, spricht der HERR, wird dem König und den Fürsten der
Mut entfallen, die Priester werden bestürzt und die Propheten
erschrocken sein.
4:10 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, du hast dies Volk und Jerusalem
sehr getäuscht, als du sagtest: »Es wird Friede bei euch sein«, wo
doch das Schwert uns ans Leben geht!
Kap 6,14
4:11 Zu der Zeit wird man diesem Volk und Jerusalem sagen: »Es kommt ein
heißer Wind von den kahlen Höhen aus der Wüste, geraden Weges zu der
Tochter meines Volks, nicht zum Worfeln noch zum Sichten.«
4:12 Ja, ein Wind kommt auf mein Geheiß, der ihnen zu stark sein wird; da
will ich dann mit ihnen rechten.
4:13 Siehe, er fährt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie ein
Sturmwind, seine Rosse sind schneller als Adler. Weh uns! Wir sind
verloren!
4:14 So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf daß dir
geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine heillosen
Gedanken?
Kap 6,8; Jes 1,16
4:15 Horch! Es kommt ein Geschrei von Dan her und eine böse Botschaft vom
Gebirge Ephraim.
4:16 Saget an den Völkern, verkündet in Jerusalem: Belagerer kommen aus
fernen Landen und erheben Kriegsgeschrei gegen die Städte Judas.
4:17 Sie werden sich um Jerusalem her lagern wie die Wächter auf dem
Felde; denn es hat mich erzürnt, spricht der HERR.
Kap 1,15; 6,3
4:18 Das hast du zum Lohn für deinen Wandel und dein Tun. Das kommt von
deiner Bosheit, daß es so bitter um dich steht und dir bis ans Herz
dringt.
4:19 Wie ist mir so weh! Mein Herz pocht mir im Leibe, und ich habe keine
Ruhe; denn ich höre der Posaune Hall, den Lärm der Feldschlacht;
4:20 Niederlage auf Niederlage wird gemeldet. Denn das ganze Land wird
verheert, plötzlich sind meine Hütten und meine Zelte zerstört.
4:21 Wie lange soll ich noch das Fluchtzeichen sehen und der Posaune Hall
hören?
4:22 Aber mein Volk ist toll und glaubt mir nicht. Töricht sind sie und
achten's nicht; weise sind sie genug, Übles zu tun, aber rechttun
wollen sie nicht lernen.
Jes 27,11
4:23 Ich schaute das Land an, siehe, es war wüst und öde, und den
Himmel, und er war finster.
1. Mose 1,2
4:24 Ich sah die Berge an, und siehe, sie bebten, und alle Hügel wankten.
4:25 Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Vögel unter dem
Himmel waren weggeflogen.
4:26 Ich sah, und siehe, das Fruchtland war eine Wüste, und alle seine
Städte waren zerstört vor dem HERRN und vor seinem grimmigen Zorn.
4:27 Denn so spricht der HERR: Das ganze Land soll wüst werden, aber ich
will mit ihm doch nicht ganz ein Ende machen.
Kap 5,18; 10,24; 18,3-8; Am 9,8
4:28 Darum wird das Land betrübt und der Himmel droben traurig sein; denn
ich hab's geredet, ich hab's beschlossen, und es soll mich nicht
gereuen, ich will auch nicht davon ablassen.
4:29 Aus allen Städten werden sie vor dem Geschrei der Reiter und
Schützen fliehen und in die dichten Wälder laufen und in die Felsen
kriechen. Alle Städte werden verlassen stehen, so daß niemand darin
wohnt.
4:30 Was willst du dann tun, du Überwältigte? Wenn du dich schon mit
Purpur kleiden und mit goldenen Kleinoden schmücken und dein
Angesicht schminken würdest, so schmückst du dich doch vergeblich.
Die dir jetzt den Hof machen, werden dich verachten, sie werden dir
nach dem Leben trachten.
4:31 Denn ich höre ein Geschrei wie von einer Gebärenden, Angstrufe wie
von einer, die in den ersten Kindsnöten ist, ein Geschrei der
Tochter Zion, die da keucht und die Hände ausbreitet: Ach, weh mir!
Ich muß vergehen vor den Würgern.
Dem sündigen Volk kann nicht mehr vergeben werden
5:1 Geht durch die Gassen Jerusalems und schaut und merkt auf und sucht
auf den Straßen der Stadt, ob ihr jemand findet, der Recht übt und
auf Wahrheit hält, so will ich ihr gnädig sein.
1. Mose 18,22-32
5:2 Und wenn sie auch sprechen: Bei dem lebendigen Gott!, so schwören
sie doch falsch.
Kap 4,2
5:3 HERR, deine Augen sehen auf Wahrhaftigkeit. Du schlägst sie, aber
sie fühlen's nicht; du machst fast ein Ende mit ihnen, aber sie
bessern sich nicht. Sie haben ein Angesicht, härter als ein Fels,
und wollen sich nicht bekehren.
Kap 2,30; 7,28; 9,2; Jes 48,4
Luther übersetzte: »sehen nach dem Glauben«.
5:4 Ich aber dachte: Wohlan, es sind arme, unverständige Leute und
wissen nicht um des HERRN Weg und um ihres Gottes Recht.
5:5 Ich will zu den Großen gehen und mit ihnen reden; die werden um des
HERRN Weg und ihres Gottes Recht wissen. Aber sie alle haben das
Joch zerbrochen und die Seile zerrissen.
Kap 2,20
5:6 Darum wird sie auch der Löwe aus dem Walde zerreißen, und der Wolf
aus der Steppe wird sie verderben, und der Panther wird um ihre
Städte lauern; alle, die von da herausgehen, werden zerfleischt.
Denn ihrer Sünden sind zu viele, und sie bleiben in ihrem
Ungehorsam.
Kap 4,7
5:7 Wie soll ich dir denn gnädig sein? Deine Söhne haben mich verlassen
und schwören bei dem, der nicht Gott ist. Als ich sie satt gemacht
hatte, trieben sie Ehebruch und liefen ins Hurenhaus.
5:8 Ein jeder wiehert nach seines Nächsten Weibe wie die vollen,
müßigen Hengste.
Hes 22,11
5:9 Und ich sollte das an ihnen nicht heimsuchen, spricht der HERR, und
ich sollte mich nicht rächen an einem Volk wie diesem?
Vers 29; Kap 9,8
5:10 Stürmt ihre Weinberge hinauf und zerstört die stützenden Mauern;
aber verwüstet sie nicht ganz! Reißet ihre Weinranken weg; denn sie
gehören nicht dem HERRN!
5:11 Sie verachten mich, spricht der HERR, das Haus Israel und das Haus
Juda.
5:12 Sie verleugnen den HERRN und sprechen: »Das tut er nicht; so übel
wird es uns nicht gehen; Schwert und Hunger werden wir nicht sehen.
5:13 Die Propheten sind Schwätzer und haben Gottes Wort nicht; es ergehe
ihnen selbst so!«
5:14 Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth: Weil ihr solche Reden
führt, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer
machen und dies Volk zu Brennholz, daß es verzehrt werde.
5:15 Siehe, ich will über euch vom Hause Israel ein Volk von ferne her
bringen, spricht der HERR, ein Volk von unerschöpflicher Kraft, ein
uraltes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, und was
sie reden, kannst du nicht vernehmen.
Kap 6,22; Jes 28,11
5:16 Seine Köcher sind wie offene Gräber; es sind lauter Helden.
5:17 Sie werden deine Ernte und dein Brot verzehren, sie werden deine
Söhne und Töchter fressen, sie werden deine Schafe und Rinder
verschlingen, sie werden deine Weinstöcke und Feigenbäume verzehren;
deine festen Städte, auf die du dich verläßt, werden sie mit dem
Schwert einnehmen.
5:18 Doch will ich, spricht der HERR, auch zu jener Zeit mit euch nicht
ganz ein Ende machen.
Kap 4,27
5:19 Und wenn sie sagen: Warum tut uns der HERR, unser Gott, dies alles?,
sollst du ihnen antworten: Wie ihr mich verlaßt und fremden Göttern
dient in eurem eigenen Lande, so sollt ihr auch Fremden dienen in
einem Lande, das nicht euer ist.
Kap 16,10-14
5:20 Verkündet im Hause Jakob und ruft aus in Juda und sprecht:
5:21 Hört zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da Augen
haben und sehen nicht, Ohren haben und hören nicht!
Jes 6,9-10; Mk 8,18
5:22 Wollt ihr mich nicht fürchten, spricht der HERR, und vor mir nicht
erschrecken, der ich dem Meere den Sand zur Grenze setze, darin es
allezeit bleiben muß, darüber es nicht gehen darf? Und wenn es auch
aufwallt, so vermag es doch nichts; und wenn seine Wellen auch
toben, so dürfen sie doch nicht darüber gehen.
Ps 104,9
5:23 Aber dies Volk hat ein abtrünniges, ungehorsames Herz. Sie bleiben
abtrünnig und gehen ihrer Wege
5:24 und sprechen niemals in ihrem Herzen: »Laßt uns doch den HERRN,
unsern Gott, fürchten, der uns Frühregen und Spätregen gibt zur
rechten Zeit und uns die Ernte treulich und jährlich gewährt.«
5. Mose 11,14
5:25 Aber eure Verschuldungen verhindern das, und eure Sünden halten das
Gute von euch fern.
Jes 59,2
5:26 Man findet unter meinem Volk Gottlose, die den Leuten nachstellen
und Fallen zurichten, um sie zu fangen, wie's die Vogelfänger tun.
5:27 Ihre Häuser sind voller Tücke, wie ein Vogelbauer voller Lockvögel
ist. Daher sind sie groß und reich geworden,
5:28 fett und feist. Sie gehen mit bösen Dingen um; sie halten kein
Recht, der Waisen Sache fördern sie nicht, daß ihnen ihr Recht
werde, und helfen den Armen nicht zum Recht.
2. Mose 22,21; Jes 1,17
5:29 Sollte ich das an ihnen nicht heimsuchen, spricht der HERR, und
sollte ich mich nicht rächen an einem Volk wie diesem?
Vers 9
5:30 Es steht greulich und gräßlich im Lande.
5:31 Die Propheten weissagen Lüge, und die Priester herrschen auf eigene
Faust, und mein Volk hat's gern so. Aber was werdet ihr tun, wenn's
damit ein Ende hat?
Hes 13,6
Das wohlverdiente Gericht
6:1 Flieht, ihr Leute von Benjamin, aus Jerusalem und blast die Posaune
in Tekoa und richtet ein Fluchtzeichen auf über Bet-Kerem! Denn es
droht von Norden Unheil und großer Jammer.
Am 1,1; Kap 1,14
6:2 Die Tochter Zion ist wie eine liebliche Aue;
6:3 aber es werden Hirten über sie kommen mit ihren Herden; die werden
Zelte aufschlagen rings um sie her und ein jeder seinen Platz
abweiden.
Kap 4,17
6:4 »Rüstet euch zum Krieg gegen sie! Wohlauf, laßt uns hinaufziehen,
solange es noch heller Tag ist! Wehe, es will Abend werden, und die
Schatten werden lang!
6:5 Wohlan, laßt uns hinaufziehen bei Nacht und ihre Paläste zerstören!«
6:6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Fället Bäume und werft einen Wall
auf gegen Jerusalem; denn es ist eine Stadt, die heimgesucht werden
soll. Ist doch nichts als Unrecht darin!
Kap 5,1
6:7 Denn wie ein Brunnen sein Wasser quellen läßt, so quillt auch ihre
Bosheit. Frevel und Gewalt hört man in ihr, und Morden und Schlagen
treiben sie täglich vor mir.
6:8 Beßre dich, Jerusalem, ehe sich mein Herz von dir wende und ich dich
zum wüsten Lande mache, darin niemand wohnt!
6:9 So spricht der HERR Zebaoth: Halte Nachlese am Rest Israels wie am
Weinstock, strecke deine Hand immer wieder aus wie ein Winzer nach
den Reben.
6:10 »Ach, mit wem soll ich noch reden, und wem soll ich Zeugnis geben?
Daß doch jemand hören wollte! Aber ihr Ohr ist unbeschnitten; sie
können's nicht hören. Siehe, sie halten des HERRN Wort für Spott und
wollen es nicht haben.
Kap 4,4; Apg 7,51
6:11 Darum bin ich von des HERRN Zorn so voll, daß ich ihn nicht
zurückhalten kann.« So schütte ihn aus über die Kinder auf der Gasse
und über die Schar der jungen Männer! Denn es sollen alle, Mann und
Frau, Alte und Hochbetagte, gefangen weggeführt werden.
6:12 Ihre Häuser sollen den Fremden zuteil werden samt den Äckern und
Frauen; denn ich will meine Hand ausstrecken, spricht der HERR,
wider die Bewohner des Landes.
6:13 Denn sie gieren alle, klein und groß, nach unrechtem Gewinn, und
Propheten und Priester gehen alle mit Lüge um
(13-15) Kap 8,10-12; Hes 13,10; 13,16; 1. Thess 5,3
6:14 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen:
»Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede.
6:15 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Greuel getrieben
haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von
Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie
heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.
6:16 So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schauet und fragt
nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt
darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! Aber sie sprechen:
Wir wollen's nicht tun!
Mt 11,29
6:17 Auch habe ich Wächter über euch gesetzt: Achtet auf den Hall der
Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun!
Hes 3,17
6:18 Darum höret, ihr Völker, und merkt auf samt euren Leuten!
6:19 Du, Erde, höre zu! Siehe, ich will Unheil über dies Volk bringen,
ihren verdienten Lohn, weil sie auf meine Worte nicht achten und
mein Gesetz verwerfen.
Jes 1,2
6:20 Was frage ich nach dem Weihrauch aus Saba und nach dem köstlichen
Gewürz, das aus fernen Landen kommt? Eure Brandopfer sind mir nicht
wohlgefällig, und eure Schlachtopfer gefallen mir nicht.
Ps 40,7; Jes 1,11-15
6:21 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will diesem Volk Anstöße in den
Weg stellen, daran sich Väter und Söhne zugleich stoßen und ein
Nachbar mit dem andern umkommen soll.
6:22 So spricht der HERR: Siehe, es kommt ein Volk von Norden, und ein
großes Volk wird sich erheben vom Ende der Erde.
Kap 5,15; 5. Mose 28,49
6:23 Sie führen Bogen und Speer, sind grausam und ohne Erbarmen. Sie
brausen daher wie ein ungestümes Meer und reiten auf Rossen,
gerüstet als Kriegsleute, gegen dich, du Tochter Zion.
Kap 50,42
6:24 Wir haben von ihnen gehört, und unsre Arme sind uns niedergesunken;
es ist uns angst und weh geworden wie einer Gebärenden.
6:25 Niemand gehe hinaus auf den Acker, niemand gehe über Land; denn es
ist Schrecken um und um vor dem Schwert des Feindes.
Kap 20,3
6:26 O Tochter meines Volks, zieh den Sack an und wälze dich im Staube!
Trage Leid wie um den einzigen Sohn und klage bitterlich; denn der
Verderber kommt über uns plötzlich.
Kap 4,8; Am 8,10
Jeremia als Prüfer des Volkes
6:27 Ich habe dich zum Prüfer gesetzt für mein Volk, daß du seinen Wandel
erkennen und prüfen sollst.
6:28 Sie sind ganz und gar abtrünnig und wandeln verleumderisch; Erz und
Eisen sind sie; alle bringen sie Verderben.
Hes 22,18
6:29 Der Blasebalg schnaubte, das Blei wurde flüssig vom Feuer; aber das
Schmelzen war umsonst, denn die Bösen sind nicht ausgeschieden.
6:30 Darum heißen sie »Verworfenes Silber«; denn der HERR hat sie
verworfen.
1. Kön 9,7
Die Tempelrede
(vgl. Kap 26,1-19)
7:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia:
7:2 Tritt ins Tor am Hause des HERRN und predige dort dies Wort und
sprich: Höret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen
Toren eingeht, den HERRN anzubeten!
7:3 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben
und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort.
Kap 18,11; 25,5; 26,13; Jes 1,16
Nach anderer Überlieferung: so will ich euch wohnen lassen an
diesem Ort. (In gleicher Weise auch Vers 7.)
7:4 Verlaßt euch nicht auf Lügenworte, wenn sie sagen: Hier ist des
HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel!
7:5 Sondern bessert euer Leben und euer Tun, daß ihr recht handelt einer
gegen den andern
7:6 und keine Gewalt übt gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen und nicht
unschuldiges Blut vergießt an diesem Ort und nicht andern Göttern
nachlauft zu eurem eigenen Schaden,
Kap 5,28
7:7 so will ich immer und ewig bei euch wohnen an diesem Ort, in dem
Lande, das ich euren Vätern gegeben habe.
7:8 Aber nun verlaßt ihr euch auf Lügenworte, die zu nichts nütze sind.
7:9 Ihr seid Diebe, Mörder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem
Baal und lauft fremden Göttern nach, die ihr nicht kennt.
Hos 4,2
7:10 Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach
meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, - und tut
weiter solche Greuel.
7:11 Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für
eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR.
Mt 21,13
7:12 Geht hin an meine Stätte zu Silo, wo früher mein Name gewohnt hat,
und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks
Israel.
Jos 18,1; 1. Sam 4,4; 4,12; Ps 78,60
7:13 Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der HERR, und weil
ich immer wieder zu euch redete und ihr nicht hören wolltet und ich
euch rief und ihr nicht antworten wolltet,
Kap 25,3; Jes 65,12
7:14 so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf
das ihr euch verlaßt, und mit der Stätte, die ich euch und euren
Vätern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe,
7:15 und will euch von meinem Angesicht verstoßen, wie ich verstoßen
habe alle eure Brüder, das ganze Geschlecht Ephraim.
2. Kön 17,18; 17,20; 17,23
Gegen falschen Gottesdienst
7:16 Du sollst für dies Volk nicht bitten und sollst für sie weder Klage
noch Gebet vorbringen, sie auch nicht vertreten vor mir; denn ich
will dich nicht hören.
Kap 11,14; 14,11; 37,3; 42,2; 2. Mose 32,10-11; 1. Sam 12,23
7:17 Siehst du nicht, was sie tun in den Städten Judas und auf den
Gassen Jerusalems?
(17 und 18) Kap 19,13; 44,17; 44,19; Jes 65,11
7:18 Die Kinder lesen Holz, die Väter zünden das Feuer an, und die Frauen
kneten den Teig, daß sie der Himmelskönigin Kuchen backen, und
fremden Göttern spenden sie Trankopfer mir zum Verdruß.
7:19 Aber damit machen sie nicht mir Verdruß, spricht der HERR, sondern
sich selbst zu ihrer eigenen Schande.
7:20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird
ausgeschüttet über diese Stätte, über Menschen und über Vieh, über
die Bäume auf dem Felde und über die Früchte des Landes; der soll so
brennen, daß niemand löschen kann.
7:21 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer
zu euren Schlachtopfern und freßt Fleisch!
(21 und 22) 1. Sam 15,22; Ps 50,7-15; Hos 8,13; Mi 6,6-8
7:22 Ich aber habe euren Vätern an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland
führte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und
Schlachtopfern;
7:23 sondern dies habe ich ihnen geboten: Gehorcht meinem Wort, so will
ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf
dem Wege, den ich euch gebiete, auf daß es euch wohlgehe.
Kap 11,4; 24,7; 30,22; 31,1; 31,33; 32,38; 3. Mose 26,12
Hes 11,20; 14,11; Hes 34,30; 37,27
7:24 Aber sie wollten nicht hören noch ihre Ohren mir zukehren, sondern
wandelten nach ihrem eignen Rat und nach ihrem verstockten und bösen
Herzen und kehrten mir den Rücken zu und nicht das Angesicht.
Kap 11,8; Jes 65,2
7:25 Ja, von dem Tage an, da ich eure Väter aus Ägyptenland führte, bis
auf diesen Tag habe ich immer wieder zu euch gesandt alle meine
Knechte, die Propheten.
(25 und 26) Kap 25,4
7:26 Aber sie wollen mich nicht hören noch ihre Ohren mir zukehren,
sondern sind halsstarrig und treiben es ärger als ihre Väter.
Kap 16,12
7:27 Und wenn du schon ihnen dies alles sagst, so werden sie doch nicht
auf dich hören; rufst du sie, so werden sie dir nicht antworten.
7:28 Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das auf die Stimme des
HERRN, seines Gottes, nicht hören noch sich bessern will. Die
Wahrheit ist dahin und ausgerottet aus ihrem Munde.
Kap 5,1
7:29 Schere deine Haare ab und wirf sie von dir und wehklage auf den
Höhen; denn der HERR hat dies Geschlecht, über das er zornig ist,
verworfen und verstoßen.
Mi 1,16
7:30 Denn die Leute von Juda tun, was mir mißfällt, spricht der HERR.
Sie haben ihre Greuelbilder gesetzt in das Haus, das nach meinem
Namen genannt ist, um es unrein zu machen,
Kap 32,34; 2. Kön 21,4-5
7:31 und haben die Höhen des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre
Söhne und Töchter zu verbrennen, was ich nie geboten habe und mir
nie in den Sinn gekommen ist.
(31-33) Kap 19,5-7; 32,35; 3. Mose 18,21
7:32 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß man's nicht
mehr nennen wird »Tofet« und »Tal Ben-Hinnom«, sondern »Würgetal«.
Und man wird im Tofet begraben müssen, weil sonst kein Raum mehr
sein wird.
7:33 Und die Leichname dieses Volks sollen den Vögeln des Himmels und
den Tieren des Feldes zum Fraß werden, ohne daß sie jemand
verscheuchen wird.
Kap 9,21
7:34 Und ich will in den Städten Judas und auf den Gassen Jerusalems
wegnehmen den Jubel der Freude und Wonne und die Stimme des
Bräutigams und der Braut; denn das Land soll wüst werden.
Kap 16,9; 25,10; 33,11
8:1 Zu dieser Zeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der Könige
von Juda, die Gebeine seiner Fürsten, die Gebeine der Priester, die
Gebeine der Propheten und die Gebeine der Bürger Jerusalems aus
ihren Gräbern werfen
8:2 und wird sie hinstreuen der Sonne, dem Mond und dem ganzen Heer des
Himmels, die sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie
nachgelaufen sind, die sie befragt und angebetet haben. Sie sollen
nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Dung auf dem
Felde sein.
5. Mose 4,19
8:3 Und alle, die übriggeblieben sind von diesem bösen Volk, werden an
allen Orten, wohin ich sie verstoße, lieber tot als lebendig sein
wollen, spricht der HERR Zebaoth.
Gegen das verblendete Volk und seine Verführer
8:4 Sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fällt,
der nicht gern wieder aufstünde? Wo ist jemand, wenn er irregeht,
der nicht gern wieder zurechtkäme?
8:5 Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen für und für? Sie
halten so fest am falschen Gottesdienst, daß sie nicht umkehren
wollen.
8:6 Ich sehe und höre, daß sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt
niemand, dem seine Bosheit leid wäre und der spräche: Was hab ich
doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der
Schlacht dahinstürmt.
8:7 Der Storch unter dem Himmel weiß seine Zeit, Turteltaube, Kranich
und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen;
aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen.
Jes 1,3
8:8 Wie könnt ihr sagen: »Wir sind weise und haben das Gesetz des HERRN
bei uns«? Ist's doch lauter Lüge, was die Schreiber daraus machen.
8:9 Die Weisen müssen zuschanden, erschreckt und gefangen werden; denn
was können sie Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?
8:10 Darum will ich ihre Frauen den Fremden geben und ihre Äcker denen,
durch die sie verjagt werden. Denn sie gieren alle, klein und groß,
nach unrechtem Gewinn; Priester und Propheten gehen mit Lüge um
Kap 6,13-15; Jes 56,11
8:11 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen:
»Friede! Friede!«, und ist doch nicht Friede.
8:12 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Greuel getrieben
haben; aber sie wollen sich nicht schämen und wissen nichts von
Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie
heimsuchen werde, sollen sie stürzen, spricht der HERR.
8:13 Ich will unter ihnen Lese halten, spricht der HERR, so daß keine
Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum übrigbleiben,
ja, auch die Blätter abfallen sollen; und was ich ihnen gegeben
habe, das soll ihnen genommen werden.
Die Angst des Volkes und die Trauer des Propheten
8:14 »Wozu wollen wir noch da sitzen? Sammelt euch und laßt uns in die
festen Städte ziehen, daß wir dort umkommen. Denn der HERR, unser
Gott, wird uns umkommen lassen und uns tränken mit einem giftigen
Trank, weil wir so gesündigt haben wider den HERRN.
Kap 9,14
8:15 Wir hofften, es sollte Friede werden, aber es kommt nichts Gutes;
wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, es ist Schrecken
da.
Kap 14,19
8:16 Man hört ihre Rosse schnauben von Dan her, vom Wiehern ihrer
Hengste erbebt das ganze Land. Sie fahren daher und werden das Land
auffressen mit allem, was darin ist, die Stadt samt allen, die darin
wohnen.«
Kap 4,15
8:17 Denn siehe, ich will Schlangen und Nattern unter euch senden, die
nicht zu beschwören sind; die sollen euch stechen, spricht der HERR.
8:18 Was kann mich in meinem Jammer erquicken? Mein Herz in mir ist
krank.
Kap 4,19
8:19 Siehe, die Tochter meines Volks schreit aus fernem Lande her: »Will
denn der HERR nicht mehr Gott sein in Zion, oder soll es keinen
König mehr haben?« Ja, warum haben sie mich so erzürnt durch ihre
Bilder und fremde, nichtige Götzen?
8:20 »Die Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine
Hilfe gekommen!«
8:21 Mich jammert von Herzen, daß mein Volk so ganz zerschlagen ist; ich
gräme und entsetze mich.
8:22 Ist denn keine Salbe in Gilead, oder ist kein Arzt da? Warum ist
denn die Tochter meines Volks nicht geheilt?
Kap 46,11
8:23 Ach daß ich Wasser genug hätte in meinem Haupte und meine Augen
Tränenquellen wären, daß ich Tag und Nacht beweinen könnte die
Erschlagenen meines Volks!
Kap 13,17; Lk 19,41
Abweichende Verszählung statt 8,23: 9,1.
Jeremias Klage über sein Volk
9:1 Ach daß ich eine Herberge hätte in der Wüste, so wollte ich mein
Volk verlassen und von ihnen ziehen! Denn es sind lauter Ehebrecher
und ein treuloser Haufe.
Abweichende Verszählung statt 9,1-25: 9,2-26.
9:2 Sie schießen mit ihren Zungen lauter Lüge und keine Wahrheit und
treiben's mit Gewalt im Lande und gehen von einer Bosheit zur
andern, mich aber achten sie nicht, spricht der HERR.
Kap 5,1
9:3 Ein jeder hüte sich vor seinem Freunde und traue auch seinem Bruder
nicht; denn ein Bruder überlistet den andern, und ein Freund
verleumdet den andern.
(3 und 4) Kap 12,6; Ps 41,10; Mi 7,5-6
9:4 Ein Freund täuscht den andern, sie reden kein wahres Wort; sie haben
sich daran gewöhnt, daß einer den andern betrügt. Sie freveln, und
es ist ihnen leid umzukehren.
9:5 Es ist allenthalben nichts als Trug unter ihnen, und vor lauter Trug
wollen sie mich nicht kennen, spricht der HERR.
9:6 Darum spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will sie schmelzen und
prüfen; denn was soll ich sonst tun, wenn ich ansehe die Tochter
meines Volks?
9:7 Ihre falschen Zungen sind tödliche Pfeile; mit dem Munde reden sie
freundlich zu ihrem Nächsten, aber im Herzen lauern sie ihm auf.
Ps 12,3
9:8 Sollte ich das nicht heimsuchen an ihnen, spricht der HERR, und
sollte ich mich nicht rächen an einem Volk wie diesem?
Kap 5,9; 5,29
9:9 Ich muß über die Berge weinen und heulen und über die Weidegründe in
der Steppe klagen; denn sie sind verödet, daß niemand hindurchzieht
und man auch kein Vieh blöken hört. Die Vögel des Himmels und das
Vieh sind geflohen und fort.
Kap 4,25; 12,4
9:10 Und ich will Jerusalem zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale
machen und will die Städte Judas zur Wüste machen, daß niemand darin
wohnen soll.
Kap 26,18
9:11 Wer ist nun weise, daß er dies verstünde, und zu wem spricht des
HERRN Mund, daß er verkündete, warum das Land verdirbt und öde wird
wie eine Wüste, die niemand durchwandert?
Lk 19,42
9:12 Und der HERR sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen
vorgelegt habe, und meinen Worten nicht gehorchen, auch nicht danach
leben,
9:13 sondern folgen ihrem verstockten Herzen und den Baalen, wie ihre
Väter sie gelehrt haben,
Kap 7,24
9:14 darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will
dies Volk mit Wermut speisen und mit Gift tränken.
Kap 23,15; Kap 8,14
9:15 Ich will sie unter Völker zerstreuen, die weder sie noch ihre Väter
gekannt haben, und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis
es aus ist mit ihnen.
3. Mose 26,33
9:16 So spricht der HERR Zebaoth: Gebt acht und bestellt Klageweiber, daß
sie kommen, und schickt nach denen, die klagen können,
9:17 daß sie herbeieilen und um uns klagen, daß unsre Augen von Tränen
rinnen und unsre Augenlider von Wasser fließen.
9:18 Horch, man hört ein Klagegeschrei in Zion: Ach, wie hat man uns
Gewalt angetan und wie sind wir zuschanden geworden! Wir müssen das
Land räumen; denn sie haben unsre Wohnungen geschleift.
9:19 Ja, höret, ihr Frauen, des HERRN Wort, und nehmt zu Ohren die Rede
seines Mundes! Lehrt eure Töchter klagen, und eine lehre die andere
dies Klagelied:
9:20 »Der Tod ist zu unsern Fenstern hereingestiegen und in unsere Häuser
gekommen. Er würgt die Kinder auf der Gasse und die jungen Männer
auf den Plätzen.«
9:21 So spricht der HERR: Die Leichen der Menschen sollen liegen wie
Dung auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand
sammelt.
Kap 7,33; 14,16; 16,4; 25,33; Ps 79,2
Das rechte Rühmen
9:22 So spricht der HERR: Ein Weiser rühme sich nicht seiner Weisheit,
ein Starker rühme sich nicht seiner Stärke, ein Reicher rühme sich
nicht seines Reichtums.
9:23 Sondern wer sich rühmen will, der rühme sich dessen, daß er klug
sei und mich kenne, daß ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht
und Gerechtigkeit übt auf Erden; denn solches gefällt mir, spricht
der HERR.
1. Kor 1,31; 2. Kor 10,17
Israel ein unbeschnittenes Volk
9:24 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich heimsuchen werde
alle, die an der Vorhaut beschnitten sind,
9:25 nämlich Ägypten, Juda, Edom, die Ammoniter, Moab und alle, die das
Haar rundherum abscheren, die in der Wüste wohnen. Denn alle Heiden
sind nur unbeschnitten, aber ganz Israel hat ein unbeschnittenes
Herz.
3. Mose 19,27; Kap 4,4; 3. Mose 26,41; 5. Mose 30,6
Die toten Götzen und der lebendige Gott
10:1 Höret, was der HERR zu euch redet, ihr vom Hause Israel!
10:2 So spricht der HERR: Ihr sollt nicht den Gottesdienst der Heiden
annehmen und sollt euch nicht fürchten vor den Zeichen des Himmels,
wie die Heiden sich fürchten.
2. Mose 23,24; 2. Kön 21,6
10:3 Denn ihre Götter sind alle nichts. Man fällt im Walde einen Baum,
und der Bildhauer macht daraus mit dem Schnitzmesser ein Werk von
Menschenhänden,
Jes 44,13-17
10:4 und er schmückt es mit Silber und Gold und befestigt es mit Nagel
und Hammer, daß es nicht umfalle.
10:5 Sie sind ja nichts als Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie können
nicht reden; auch muß man sie tragen, denn sie können nicht gehen.
Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen fürchten; denn sie können weder
helfen noch Schaden tun.
Ps 115,7; Jes 46,7
10:6 Aber dir, HERR, ist niemand gleich; du bist groß, und dein Name ist
groß, wie du es mit der Tat beweist.
Ps 86,8
10:7 Wer sollte dich nicht fürchten, du König der Völker? Dir muß man
gehorchen; denn unter allen Weisen der Völker und in allen ihren
Königreichen ist niemand dir gleich.
10:8 Sie sind alle Narren und Toren; denn dem Holz zu dienen, ist ein
nichtiger Gottesdienst.
10:9 Silberblech bringt man aus Tarsis, Gold aus Ufas; durch den
Bildhauer und Goldschmied werden sie hergestellt; blauen und roten
Purpur zieht man ihnen an, und alles ist der Künstler Werk.
10:10 Aber der HERR ist der wahrhaftige Gott, der lebendige Gott, der
ewige König. Vor seinem Zorn bebt die Erde, und die Völker können
sein Drohen nicht ertragen.
Kap 5,2
10:11 So sagt nun zu ihnen: Die Götter, die Himmel und Erde nicht gemacht
haben, müssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel.
10:12 Er aber hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis
bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch
seinen Verstand.
(12-16) Kap 51,15-19
10:13 Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel; Wolken läßt er
heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, daß es regnet,
und läßt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.
Ps 135,7
10:14 Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle
Goldschmiede stehen beschämt da mit ihren Bildern; denn ihre Götzen
sind Trug und haben kein Leben,
Jes 45,16
10:15 sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie müssen zugrunde gehen, wenn
sie heimgesucht werden.
10:16 Aber so ist der nicht, der Jakobs Reichtum ist; sondern er ist's,
der alles geschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt
HERR Zebaoth.
5. Mose 32,9
Worte des Gerichts und der Klage
10:17 Raffe dein Bündel auf von der Erde, die du sitzest in Bedrängnis!
10:18 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will die Bewohner des Landes
diesmal wegschleudern und will sie ängstigen, damit sie sich finden
lassen.
10:19 Ach, was hab ich für Jammer und Herzeleid! Ich dachte: Es ist nur
eine Plage, ich muß sie erleiden.
10:20 Aber mein Zelt ist zerstört, und alle meine Seile sind zerrissen.
Meine Kinder sind von mir gegangen und nicht mehr da. Niemand
richtet meine Hütte wieder auf, und mein Zelt schlägt keiner mehr
auf.
10:21 Denn die Hirten sind zu Toren geworden und fragen nicht nach dem
HERRN. Darum kann ihnen nichts Rechtes gelingen, und ihre ganze
Herde ist zerstreut.
Kap 23,1
10:22 Horch, es kommt eine Kunde daher und ein großes Getöse aus dem
Lande des Nordens, daß die Städte Judas verwüstet und zur Wohnung
der Schakale werden sollen.
Kap 1,14
10:23 Ich weiß, HERR, daß des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht,
und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang
richte.
Spr 16,9
10:24 Züchtige mich, HERR, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, auf
daß du mich nicht ganz zunichte machst.
Kap 30,11; 46,28; Ps 6,2; Hab 1,12
10:25 Schütte aber deinen Zorn aus über die Heiden, die dich nicht kennen,
und über die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen. Denn sie
haben Jakob aufgefressen und verschlungen, sie haben ihn vernichtet
und seine Wohnung verwüstet.
Ps 79,6-7
Der Bundesbruch des Volkes und Gottes Gericht
11:1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah vom HERRN:
11:2 Höret die Worte dieses Bundes, daß ihr sie den Leuten in Juda und
den Bürgern von Jerusalem sagt!
11:3 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels:
Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes,
5. Mose 27,26
11:4 die ich euren Vätern gebot an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland
führte, aus dem glühenden Ofen, und sprach: Gehorcht meiner Stimme
und tut, wie ich euch geboten habe, so sollt ihr mein Volk sein,
und ich will euer Gott sein,
Kap 7,23
11:5 damit ich den Eid halten kann, den ich euren Vätern geschworen habe,
ihnen ein Land zu geben, darin Milch und Honig fließt, so wie es
heute ist. Ich antwortete und sprach: HERR, ja, so sei es!
2. Mose 3,8
11:6 Und der HERR sprach zu mir: Predige alle diese Worte in den Städten
Judas und auf den Gassen Jerusalems und sprich: Hört die Worte
dieses Bundes und tut danach!
11:7 Denn ich habe eure Väter ermahnt von dem Tage an, als ich sie aus
Ägyptenland führte, bis auf den heutigen Tag, und ich ermahnte sie
immer wieder und sprach: Gehorcht meiner Stimme!
(7 und 8) Kap 25,4
11:8 Aber sie gehorchten nicht, kehrten auch ihre Ohren mir nicht zu,
sondern ein jeder wandelte nach seinem bösen und verstockten
Herzen. Darum habe ich auch über sie kommen lassen alle Worte dieses
Bundes, den ich geboten hatte zu halten und den sie doch nicht
gehalten haben.
Kap 3,17; 7,26; 13,10; 18,12; 5. Mose 28,15-68
11:9 Und der HERR sprach zu mir: Ich weiß sehr wohl, wie sie in Juda und
in Jerusalem sich verschworen haben.
11:10 Sie kehren zurück zu den Sünden ihrer Väter, die vor ihnen waren und
die meinen Worten auch nicht gehorchen wollten und andern Göttern
nachfolgten und ihnen dienten. So hat das Haus Israel und das Haus
Juda meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vätern geschlossen
habe.
11:11 Darum siehe, spricht der HERR, ich will Unheil über sie kommen
lassen, dem sie nicht entgehen sollen; und wenn sie zu mir
schreien, will ich sie nicht hören.
Ps 18,42; Jes 1,15; Hes 8,18
11:12 Dann werden die Städte Judas und die Bürger Jerusalems hingehen und
zu den Göttern schreien, denen sie geopfert haben; aber die werden
ihnen nicht helfen in ihrer Not.
(12 und 13) Kap 2,28; 5. Mose 32,37-38
11:13 Denn soviel Städte, soviel Götter hast du, Juda; und so viele Gassen
es in Jerusalem gibt, so viele Schandaltäre habt ihr aufgerichtet,
um dem Baal zu opfern.
11:14 Du aber bitte nicht für dies Volk und bringe für sie kein Flehen
noch Gebet vor mich; denn ich will sie nicht hören, wenn sie zu mir
schreien in ihrer Not.
Kap 7,16
11:15 Was macht mein geliebtes Volk in meinem Hause? Sie treiben lauter
Bosheit und meinen, Gelübde und heiliges Opferfleisch könnten die
Schuld von ihnen nehmen; und wenn sie übeltun, sind sie guter Dinge
darüber.
Röm 11,28; Hos 8,13
11:16 Der HERR nannte dich einen grünen, schönen, fruchtbaren Ölbaum; aber
nun hat er mit großem Brausen ein Feuer um ihn anzünden lassen, so
daß seine Äste verderben müssen.
11:17 Denn der HERR Zebaoth, der dich gepflanzt hat, hat dir Unheil
angedroht um der Bosheit willen des Hauses Israel und des Hauses
Juda, die sie getrieben haben, um mich zu erzürnen mit ihren
Räucheropfern, die sie dem Baal darbrachten.
Der Anschlag der Leute von Anatot auf Jeremia
11:18 Der HERR tat mir kund ihr Vorhaben, damit ich's wisse, und er zeigte
es mir.
11:19 Denn ich war wie ein argloses Lamm gewesen, das zur Schlachtbank
geführt wird, und wußte nicht, daß sie gegen mich beratschlagt und
gesagt hatten: Laßt uns den Baum in seinem Saft verderben und ihn
aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, daß seines Namens nimmermehr
gedacht werde.
Jes 53,7
11:20 Aber du, HERR Zebaoth, du gerechter Richter, der du Nieren und
Herzen prüfst, laß mich sehen, wie du ihnen vergiltst; denn ich habe
dir meine Sache befohlen.
Ps 7,10; Kap 17,10; 20,12
11:21 Darum spricht der HERR über die Männer von Anatot, die dir nach dem
Leben trachten und sprechen: Weissage nicht im Namen des HERRN, wenn
du nicht von unsern Händen sterben willst! -
Kap 1,1
11:22 darum spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will sie heimsuchen. Ihre
junge Mannschaft soll mit dem Schwert getötet werden, und ihre Söhne
und Töchter sollen vor Hunger sterben,
11:23 daß keiner von ihnen übrigbleibt; denn ich will über die Männer von
Anatot Unheil kommen lassen in dem Jahr, da ich sie heimsuchen
werde.
Jeremias Anstoß am Glück der Gottlosen und Gottes Antwort
12:1 HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behältst du doch
recht; dennoch muß ich vom Recht mit dir reden. Warum geht's doch
den Gottlosen so gut, und die Abtrünnigen haben alles in Fülle?
Ps 73,3
12:2 Du pflanzest sie ein, sie schlagen Wurzeln und wachsen und bringen
Frucht. Nahe bist du ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen.
12:3 Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prüfst mein Herz vor
dir. Reiß sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus,
daß sie getötet werden!
Ps 139,1
12:4 Wie lange soll das Land so trocken stehen und das Gras überall auf
dem Felde verdorren? Wegen der Bosheit der Bewohner schwinden Vieh
und Vögel dahin; denn man sagt: Er weiß nicht, wie es uns gehen
wird.
Kap 9,9
12:5 Wenn es dich müde macht, mit Fußgängern zu gehen, wie wird es dir
gehen, wenn du mit Rossen laufen sollst? Und wenn du schon im Lande,
wo keine Gefahr ist, Sicherheit suchst, was willst du tun im
Dickicht des Jordans?
12:6 Denn auch deine Brüder und deines Vaters Haus sind treulos, sie
schreien hinter dir her aus vollem Halse. Darum traue du ihnen
nicht, wenn sie auch freundlich mit dir reden.
Gottes Klage über sein verwüstetes Land
12:7 Ich habe mein Haus verlassen und mein Erbe verstoßen und, was meine
Seele liebt, in der Feinde Hand gegeben.
12:8 Mein Erbe ist mir geworden wie ein Löwe im Walde und brüllt wider
mich; darum bin ich ihm feind geworden.
12:9 Mein Erbe ist wie der bunte Vogel, um den sich die Vögel sammeln:
Wohlauf und sammelt euch, alle Tiere des Feldes, kommt und freßt!
Jes 56,9
12:10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwüstet und meinen Acker
zertreten; sie haben meinen schönen Acker zur Wüste gemacht.
(10 und 11) Kap 6,3
12:11 Sie haben ihn jämmerlich verwüstet; verödet liegt er vor mir; ja,
das ganze Land ist verwüstet, aber niemand will es zu Herzen nehmen.
12:12 Die Verwüster kommen daher über alle kahlen Höhen der Steppe. Denn
ein Schwert hat der HERR, das frißt von einem Ende des Landes bis
zum andern, und kein Geschöpf wird Frieden haben.
12:13 Sie haben Weizen gesät, aber Dornen geerntet; sie ließen's sich
sauer werden, aber sie konnten's nicht genießen. Sie konnten ihres
Ertrages nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn des HERRN.
Hos 8,7
Weissagung über benachbarte Völker
12:14 So spricht der HERR: Wider alle meine bösen Nachbarn, die das
Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel ausgeteilt habe: Siehe,
ich will sie aus ihrem Lande ausreißen und das Haus Juda aus ihrer
Mitte reißen.
12:15 Aber wenn ich sie ausgerissen habe, will ich mich wieder über sie
erbarmen und will einen jeden in sein Erbteil und in sein Land
zurückbringen.
12:16 Und es soll geschehen, wenn sie von meinem Volk lernen werden, bei
meinem Namen zu schwören: So wahr der HERR lebt!, wie sie mein Volk
gelehrt haben, beim Baal zu schwören, so sollen sie inmitten meines
Volks wohnen.
5. Mose 6,13; Kap 4,2
12:17 Wenn sie aber nicht hören wollen, so will ich solch ein Volk
ausreißen und vernichten, spricht der HERR.
Der verdorbene Gürtel
13:1 So sprach der HERR zu mir: Geh hin und kaufe dir einen leinenen
Gürtel und gürte damit deine Lenden, aber laß ihn nicht naß werden!
13:2 Und ich kaufte einen Gürtel nach dem Befehl des HERRN und gürtete
ihn um meine Lenden.
13:3 Da geschah des HERRN Wort ein zweitesmal zu mir:
13:4 Nimm den Gürtel, den du gekauft und um deine Lenden gegürtet hast,
und mache dich auf und geh hin an den Euphrat und verstecke ihn dort
in einer Felsspalte!
13:5 Ich ging hin und versteckte ihn am Euphrat, wie mir der HERR geboten
hatte.
13:6 Nach langer Zeit aber sprach der HERR zu mir: Mache dich auf und geh
hin an den Euphrat und hole den Gürtel wieder, den ich dich dort
verstecken ließ!
13:7 Ich ging hin an den Euphrat und grub nach und nahm den Gürtel von
dem Ort, wo ich ihn versteckt hatte; und siehe, der Gürtel war
verdorben, so daß er zu nichts mehr taugte.
13:8 Da geschah des HERRN Wort zu mir:
13:9 So spricht der HERR: Ebenso will ich verderben den großen Hochmut
Judas und Jerusalems.
13:10 Dies böse Volk, das meine Worte nicht hören will, sondern nach
seinem verstockten Herzen wandelt und andern Göttern folgt, um ihnen
zu dienen und sie anzubeten: es soll werden wie der Gürtel, der zu
nichts mehr taugt.
Kap 11,8
13:11 Denn gleichwie der Gürtel um die Lenden des Mannes gebunden wird, so
habe ich, spricht der HERR, das ganze Haus Israel und das ganze Haus
Juda um mich gegürtet, daß sie mein Volk sein sollten, mir zum Ruhm,
zu Lob und Ehren; aber sie wollten nicht hören.
Die gefüllten Weinkrüge
13:12 Sage ihnen dies Wort: So spricht der HERR, der Gott Israels: Alle
Krüge werden mit Wein gefüllt. Und wenn sie zu dir sagen: Wer weiß
das nicht, daß alle Krüge mit Wein gefüllt werden?,
13:13 so antworte ihnen: So spricht der HERR: Siehe, ich will alle, die in
diesem Lande wohnen, die Könige, die auf dem Thron Davids sitzen,
die Priester und Propheten und alle Einwohner Jerusalems mit
Trunkenheit füllen
Kap 25,15-28; Jes 51,17
13:14 und will einen am andern, die Väter samt den Söhnen, zerschmettern,
spricht der HERR, und will weder schonen noch barmherzig sein und
sie ohne Mitleid verderben.
Mahnung zur Beugung vor Gott
13:15 Höret und merkt auf und seid nicht so hochfahrend, denn der HERR
hat's geredet.
13:16 Gebt dem HERRN, eurem Gott, die Ehre, ehe es finster wird und ehe
eure Füße sich an den dunklen Bergen stoßen und ihr auf das Licht
wartet, während er es doch finster und dunkel machen wird.
13:17 Wollt ihr das aber nicht hören, so muß ich heimlich weinen über
solchen Hochmut; meine Augen müssen von Tränen überfließen, weil
des HERRN Herde gefangen weggeführt wird.
Kap 8,23; 14,17; Lk 19,41
13:18 Sage dem König und der Königinmutter: Setzt euch ganz nach unten;
denn die Krone der Herrlichkeit ist euch vom Haupt gefallen.
2. Kön 24,10-16; Jes 62,3; Klgl 5,16
13:19 Die Städte im Südland sind verschlossen, und es ist niemand, der sie
auftut; ganz Juda ist weggeführt.
Die Schändung Jerusalems
13:20 Hebt eure Augen auf und sehet, wie sie von Norden daherkommen. Wo
ist nun die Herde, die dir befohlen war, deine herrliche Herde?
13:21 Was willst du sagen, wenn er die über dich zum Haupt bestellen wird,
die du als Freunde an dich gewöhnt hast? Was gilt's? Es wird dich
Angst ankommen wie eine Frau in Kindsnöten.
13:22 Und wenn du in deinem Herzen sagen wirst: »Warum begegnet mir
das?« -: um der Menge deiner Sünden willen wird dir dein Gewand
aufgehoben und wird dir Schande angetan.
Jes 47,2-3; Hes 16,37
13:23 Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine
Flecken? So wenig könnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Böse gewöhnt
seid.
13:24 Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem
Wind aus der Wüste.
13:25 Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe,
spricht der HERR: Weil du mich vergessen hast und dich auf Lügen
verläßt,
13:26 will auch ich dein Gewand hochheben, daß deine Schande sichtbar
werde.
13:27 Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine
freche Hurerei, ja, deine Greuel auf den Hügeln und im Felde. Weh
dir, Jerusalem! Wann wirst du doch endlich rein werden?
Vergebliche Bitte bei Dürre und Kriegsnot
14:1 Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte über die große
Dürre:
14:2 Juda liegt jämmerlich da, seine Städte sind verschmachtet. Sie
sitzen trauernd auf der Erde, und in Jerusalem ist lautes Klagen.
14:3 Die Großen schicken ihre Leute nach Wasser; aber wenn sie zum
Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gefäße leer
zurück. Sie sind traurig und betrübt und verhüllen ihre Häupter.
14:4 Die Erde lechzt, weil es nicht regnet auf Erden. Darum sind die
Ackerleute traurig und verhüllen ihre Häupter.
Joel 1,11
14:5 Ja, auch die Hirschkühe, die auf dem Felde werfen, verlassen die
Jungen, weil kein Gras wächst.
14:6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen und schnappen nach Luft wie
die Schakale; ihre Augen erlöschen, weil nichts Grünes wächst.
14:7 Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines
Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich
gesündigt haben.
Dan 9,4-9
14:8 Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich,
als wärest du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur über
Nacht bleibt?
14:9 Warum stellst du dich wie einer, der verzagt ist, und wie ein Held,
der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir
heißen nach deinem Namen; verlaß uns nicht!
Kap 15,16; Jes 43,7
14:10 So spricht der HERR von diesem Volk: Sie laufen gern hin und her und
schonen ihre Füße nicht. Darum hat der HERR kein Gefallen an ihnen,
sondern er denkt nun an ihre Missetat und will ihre Sünden
heimsuchen.
14:11 Und der HERR sprach zu mir: Du sollst nicht für dies Volk um Gnade
bitten.
Kap 7,16
14:12 Denn wenn sie auch fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht
erhören; und wenn sie auch Brandopfer und Speisopfer bringen, so
gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie durch Schwert,
Hunger und Pest aufreiben.
Jes 58,3; Kap 6,20
14:13 Da sprach ich: Ach, Herr HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr
werdet das Schwert nicht sehen und keine Hungersnot bei euch haben,
sondern ich will euch beständigen Frieden geben an diesem Ort.
14:14 Aber der HERR sprach zu mir: Diese Propheten weissagen Lüge in
meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen
und nicht zu ihnen geredet. Sie predigen euch falsche Offenbarungen,
nichtige Wahrsagung und ihres Herzens Trug.
Kap 23,21-22; 27,9; 27,14-15; 29,8-9; Hes 13,6
14:15 Darum spricht der HERR: Wider die Propheten, die in meinem Namen
weissagen, obgleich ich sie nicht gesandt habe, und die dennoch
predigen, es werde weder Schwert noch Hungersnot in dies Land
kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger.
5. Mose 18,20
14:16 Und die Leute, denen sie weissagen, sollen auf den Gassen Jerusalems
liegen, vom Schwert und Hunger hingestreckt, und niemand wird sie
begraben, sie und ihre Frauen, Söhne und Töchter; und ich will ihre
Bosheit über sie ausschütten.
Kap 9,21
14:17 Und du sollst zu ihnen dies Wort sagen: Meine Augen fließen über
von Tränen, unaufhörlich Tag und Nacht; denn die Jungfrau, die
Tochter meines Volks, ist unheilbar verwundet und völlig
zerschlagen.
Kap 13,17
14:18 Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen dort vom Schwert
Erschlagene; komme ich in die Stadt, siehe, so liegen dort vor
Hunger Verschmachtete. Sogar Propheten und Priester müssen in ein
Land ziehen, das sie nicht kennen.
14:19 Hast du denn Juda verworfen oder einen Abscheu gegen Zion? Warum
hast du uns denn so geschlagen, daß uns niemand heilen kann? Wir
hofften, es sollte Friede werden; aber es kommt nichts Gutes. Wir
hofften, wir sollten heil werden; aber siehe, es ist Schrecken da.
Kap 8,15
14:20 HERR, wir erkennen unser gottloses Leben und unsrer Väter Missetat;
denn wir haben wider dich gesündigt.
Kap 3,25; Ps 51,5-7; 106,6
14:21 Aber um deines Namens willen verwirf uns nicht! Laß den Thron deiner
Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch an deinen Bund
mit uns und laß ihn nicht aufhören!
14:22 Ist denn unter den Götzen der Heiden einer, der Regen geben könnte,
oder gibt der Himmel Regen? Du bist doch der HERR, unser Gott, auf
den wir hoffen; denn du hast das alles gemacht.
15:1 Und der HERR sprach zu mir: Und wenn auch Mose und Samuel vor mir
stünden, so habe ich doch kein Herz für dies Volk. Treibe sie weg
von mir, und laß sie weggehen!
2. Mose 32,11; 1. Sam 7,9; Hes 14,14
15:2 Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin?, dann antworte ihnen:
So spricht der HERR: Wen der Tod trifft, den treffe er; wen das
Schwert trifft, den treffe es; wen der Hunger trifft, den treffe er;
wen die Gefangenschaft trifft, den treffe sie!
Kap 43,11; Sach 11,9
15:3 Denn ich will sie heimsuchen mit viererlei Plagen, spricht der
HERR: mit dem Schwert, daß sie getötet werden; mit Hunden, die sie
fortschleifen sollen; mit den Vögeln des Himmels und mit den Tieren
des Feldes, daß sie gefressen und vertilgt werden sollen.
Hes 14,21; Kap 7,33
15:4 Und ich will sie zu einem Bild des Entsetzens machen für alle
Königreiche auf Erden um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des
Königs von Juda, für alles, was er in Jerusalem begangen hat.
2. Kön 21,11-16; 23,26
15:5 Wer will sich denn deiner erbarmen, Jerusalem? Wer wird denn Mitleid
mit dir haben? Wer wird denn kommen und fragen, ob es dir gutgeht?
15:6 Du hast mich verlassen, spricht der HERR, und bist von mir
abgefallen; darum habe ich meine Hand gegen dich ausgestreckt, um
dich zu verderben; ich bin des Erbarmens müde.
15:7 Ich worfelte sie mit der Worfschaufel in den Städten des Landes,
und mein Volk, das sich nicht bekehren wollte von seinem Wandel,
machte ich kinderlos und brachte es um.
Mt 3,12
15:8 Es wurden mehr Frauen zu Witwen unter ihnen, als Sand am Meer ist.
Ich ließ kommen über die Mütter der jungen Mannschaft den Verderber
am hellen Mittag und ließ plötzlich über sie fallen Angst und
Schrecken.
15:9 Die sieben Kinder hatte, welkte dahin, und ihre Seele verschmachtete
in ihr. Ihre Sonne ging unter am hellen Tag; ihr Ruhm und ihre
Freude hatte ein Ende. Und was von ihnen übrig ist, will ich dem
Schwert hingeben vor ihren Feinden, spricht der HERR.
Am 8,9
Die Klage des Propheten über sein Amt. Gottes Zusage
15:10 Weh mir, meine Mutter, daß du mich geboren hast, gegen den
jedermann hadert und streitet im ganzen Lande! Hab ich doch weder
auf Wucherzinsen ausgeliehen, noch hat man mir geliehen, und doch
flucht mir jedermann.
Kap 20,14
15:11 Der HERR sprach: Wohlan, ich will etliche von euch übriglassen,
denen es wieder wohlgehen soll, und will euch zu Hilfe kommen in der
Not und Angst unter den Feinden.
15:12 Kann man Eisen zerbrechen, Eisen und Kupfer aus dem Norden?
15:13 Ich will dein Gut und deine Schätze zum Raube geben als Lohn für
alle deine Sünden, die du in deinem ganzen Gebiet begangen hast,
Kap 17,3
15:14 und will dich zum Knecht deiner Feinde machen in einem Lande, das du
nicht kennst; denn es ist das Feuer meines Zorns über euch
angezündet.
15:15 Ach HERR, du weißt es! Gedenke an mich und nimm dich meiner an und
räche mich an meinen Verfolgern! Laß mich nicht hinweggerafft
werden, während du deinen Zorn über sie noch zurückhältst; denn du
weißt, daß ich um deinetwillen geschmäht werde.
15:16 Dein Wort ward meine Speise, sooft ich's empfing, und dein Wort ist
meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen
genannt, HERR, Gott Zebaoth.
5. Mose 8,3; 32,46-47; Hes 3,1-3; Offb 10,8-9
15:17 Ich habe mich nicht zu den Fröhlichen gesellt noch mich mit ihnen
gefreut, sondern saß einsam, gebeugt von deiner Hand; denn du
hattest mich erfüllt mit Grimm.
15:18 Warum währt doch mein Leiden so lange und sind meine Wunden so
schlimm, daß sie niemand heilen kann? Du bist mir geworden wie ein
trügerischer Born, der nicht mehr quellen will.
15:19 Darum spricht der HERR: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich
zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du
recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein.
Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen!
15:20 Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn
sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben;
denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe und dich errette, spricht
der HERR,
Kap 1,18-19
15:21 und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus
der Hand der Tyrannen.
Jeremias Einsamkeit als Vorzeichen des Gerichts
16:1 Und des HERRN Wort geschah zu mir:
16:2 Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Söhne noch Töchter zeugen
an diesem Ort.
16:3 Denn so spricht der HERR von den Söhnen und Töchtern, die an diesem
Ort geboren werden, und von ihren Müttern, die sie gebären, und von
ihren Vätern, die sie zeugen in diesem Lande:
16:4 Sie sollen an bösen Krankheiten sterben und nicht beklagt noch
begraben werden, sondern sollen Dung werden auf dem Acker. Durch
Schwert und Hunger sollen sie umkommen, und ihre Leichname sollen
den Vögeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fraße werden.
Kap 9,21
16:5 So spricht der HERR: Du sollst in kein Trauerhaus gehen, weder um zu
klagen noch um zu trösten; denn ich habe meinen Frieden von diesem
Volk weggenommen, die Gnade und die Barmherzigkeit, spricht der
HERR.
16:6 Große und Kleine sollen sterben in diesem Lande und nicht begraben
noch beklagt werden, und niemand wird sich ihretwegen wund ritzen
oder kahlscheren.
Kap 41,5; 47,5; 48,37; 3. Mose 19,27-28; 5. Mose 14,1
16:7 Auch wird man keinem das Trauerbrot brechen, um ihn zu trösten wegen
eines Toten, und auch nicht den Trostbecher zu trinken geben wegen
seines Vaters oder seiner Mutter.
16:8 Du sollst auch in kein Hochzeitshaus gehen, um bei ihnen zu sitzen
zum Essen und zum Trinken.
16:9 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will
an diesem Ort vor euren Augen und zu euren Lebzeiten ein Ende machen
dem Jubel der Freude und Wonne, der Stimme des Bräutigams und der
Braut.
Kap 7,34
16:10 Und wenn du das alles diesem Volk gesagt hast und sie zu dir
sprechen werden: »Warum kündigt uns der HERR all dies große Unheil
an? Was ist die Missetat und Sünde, womit wir wider den HERRN,
unsern Gott, gesündigt haben?«,
(10-13) Kap 5,19
16:11 so sollst du ihnen sagen: Weil eure Väter mich verlassen haben,
spricht der HERR, und andern Göttern nachgelaufen sind, ihnen
gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht
gehalten haben,
16:12 ihr aber noch ärger tut als eure Väter; denn siehe, ein jeder lebt
nach seinem verstockten und bösen Herzen, so daß er mir nicht
gehorcht.
Kap 7,26
16:13 Darum will ich euch aus diesem Lande verstoßen in ein Land, von dem
weder ihr noch eure Väter gewußt haben. Dort sollt ihr andern
Göttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade mehr
erweisen will.
5. Mose 28,64
Heil und Gericht für Israel und für die Völker
16:14 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß man nicht
mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus
Ägyptenland geführt hat«,
(14 und 15) Kap 23,7-8
16:15 sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten geführt hat aus
dem Lande des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstoßen
hatte.« Denn ich will sie zurückbringen in das Land, das ich ihren
Vätern gegeben habe.
16:16 Siehe, ich will viele Fischer aussenden, spricht der HERR, die
sollen sie fischen; und danach will ich viele Jäger aussenden, die
sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Hügeln und in allen
Felsklüften.
16:17 Denn meine Augen sehen auf alle ihre Wege, daß sie sich nicht vor
mir verstecken können, und ihre Missetat ist vor meinen Augen nicht
verborgen.
Hiob 34,21
16:18 Aber zuvor will ich ihre Missetat und Sünde zwiefach vergelten,
weil sie mein Land mit ihren toten Götzen unrein gemacht und mein
Erbland mit ihren Greueln angefüllt haben.
Jes 40,2
16:19 HERR, du bist meine Stärke und Kraft und meine Zuflucht in der Not!
Die Heiden werden zu dir kommen von den Enden der Erde und sagen:
Nur Lüge haben unsere Väter gehabt, nichtige Götter, die nicht
helfen können.
16:20 Wie kann ein Mensch sich Götter machen? Das sind doch keine Götter!
16:21 Darum siehe, diesmal will ich sie lehren und meine Kraft und Gewalt
ihnen kundtun, daß sie erfahren sollen: Ich heiße der HERR.
2. Mose 3,15
Gottes gerechte Vergeltung
17:1 Die Sünde Judas ist geschrieben mit eisernem Griffel und mit
diamantener Spitze gegraben auf die Tafel ihres Herzens und auf die
Hörner an ihren Altären;
(1-3) 2. Kön 23,4-18
17:2 denn ihre Söhne denken an ihre Altäre und Ascherabilder unter den
grünen Bäumen und auf den hohen Hügeln.
17:3 Aber ich will deine Opferhöhen auf Bergen und Feldern samt deiner
Habe und allen deinen Schätzen zum Raube geben um der Sünde willen,
die in deinem ganzen Gebiet begangen ist.
Kap 15,13
17:4 Und du sollst aus deinem Erbe verstoßen werden, das ich dir gegeben
habe, und ich will dich zum Knecht deiner Feinde machen in einem
Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer meines Zorns
angezündet, das ewiglich brennen wird.
17:5 So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen
verläßt und hält Fleisch für seinen Arm und weicht mit seinem
Herzen vom HERRN.
Ps 118,8; 146,3; 2. Chr 32,8
17:6 Der wird sein wie ein Dornstrauch in der Wüste und wird nicht sehen
das Gute, das kommt, sondern er wird bleiben in der Dürre der Wüste,
im unfruchtbaren Lande, wo niemand wohnt.
Kap 48,6
17:7 Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verläßt und
dessen Zuversicht der HERR ist.
Ps 146,5
17:8 Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum
Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, fürchtet er sich
doch nicht, sondern seine Blätter bleiben grün; und er sorgt sich
nicht, wenn ein dürres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhören
Früchte.
Ps 1,3
17:9 Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?
17:10 Ich, der HERR, kann das Herz ergründen und die Nieren prüfen und
gebe einem jeden nach seinem Tun, nach den Früchten seiner Werke.
1. Sam 16,7; Ps 7,10; Spr 15,11; Röm 2,6
17:11 Wie ein Vogel, der sich über Eier setzt, die er nicht gelegt hat, so
ist, wer unrecht Gut sammelt; denn er muß davon, wenn er's am
wenigsten denkt, und muß zuletzt noch Spott dazu haben.
Lk 12,20
17:12 Aber die Stätte unseres Heiligtums ist der Thron der Herrlichkeit,
erhaben von Anbeginn.
Kap 3,17
17:13 Denn du, HERR, bist die Hoffnung Israels. Alle, die dich verlassen,
müssen zuschanden werden, und die Abtrünnigen müssen auf die Erde
geschrieben werden; denn sie verlassen den HERRN, die Quelle des
lebendigen Wassers.
Kap 2,13
Jeremias Gebet in Anfechtung
17:14 Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir
geholfen; denn du bist mein Ruhm.
2. Mose 15,26; Ps 6,3
17:15 Siehe, sie sprechen zu mir: »Wo ist denn des HERRN Wort? Laß es
doch kommen!«
Jes 5,19
17:16 Aber ich habe dich nie gedrängt, Unheil kommen zu lassen; auch hab
ich den bösen Tag nicht herbeigewünscht, das weißt du. Was ich
gepredigt habe, das liegt offen vor dir.
17:17 Sei du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not!
17:18 Laß die zuschanden werden, die mich verfolgen, und nicht mich; laß
sie erschrecken, und nicht mich. Laß den Tag des Unheils über sie
kommen und zerschlage sie zwiefach!
Ps 35,4
Die Heiligung des Sabbats
17:19 So sprach der HERR zu mir: Geh hin und tritt ins Tor des Volks,
durch das die Könige von Juda aus- und eingehen, und in alle Tore
Jerusalems
(19-27) Neh 13,15-22
17:20 und sprich zu ihnen: Höret des HERRN Wort, ihr Könige Judas und ganz
Juda und alle Einwohner Jerusalems, die durch diese Tore gehen!
17:21 So spricht der HERR: Hütet euch und tragt keine Last am Sabbattag
durch die Tore Jerusalems
(21 und 22) 2. Mose 20,8-10
17:22 und tragt keine Last am Sabbattag aus euren Häusern und tut keine
Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vätern geboten
habe.
Jes 56,2
17:23 Aber sie hörten nicht und kehrten mir ihre Ohren nicht zu, sondern
blieben halsstarrig, daß sie ja nicht auf mich hörten noch Zucht
annähmen.
Kap 11,8
17:24 Wenn ihr nun auf mich hören werdet, spricht der HERR, daß ihr am
Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt tragt, sondern ihn
heiligt, daß ihr an diesem Tage keine Arbeit tut,
17:25 so sollen auch durch die Tore dieser Stadt aus- und eingehen
Könige, die auf dem Thron Davids sitzen und die mit Roß und Wagen
fahren, sie und ihre Großen samt allen, die in Juda und Jerusalem
wohnen; und es soll diese Stadt immerdar bewohnt werden.
Kap 22,4
17:26 Und sie sollen kommen aus den Städten Judas und aus der Gegend von
Jerusalem und aus dem Lande Benjamin, aus dem Hügelland und vom
Gebirge und vom Südland, die da bringen Brandopfer, Schlachtopfer,
Speisopfer und Weihrauch und die da Dankopfer bringen zum Hause des
HERRN.
17:27 Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hören, den Sabbattag zu
heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore
Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anzünden, das die
festen Häuser Jerusalems verzehrt und nicht gelöscht werden kann.
Hes 20,12-13
Das Gleichnis vom Töpfer
18:1 Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia:
18:2 Mach dich auf und geh hinab in des Töpfers Haus; dort will ich dich
meine Worte hören lassen.
18:3 Und ich ging hinab in des Töpfers Haus, und siehe, er arbeitete eben
auf der Scheibe.
18:4 Und der Topf, den er aus dem Ton machte, mißriet ihm unter den
Händen. Da machte er einen andern Topf daraus, wie es ihm gefiel.
18:5 Da geschah des HERRN Wort zu mir:
18:6 Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie
dieser Töpfer? spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in des Töpfers
Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand.
Jes 45,9; Röm 9,21
18:7 Bald rede ich über ein Volk und Königreich, daß ich es ausreißen,
einreißen und zerstören will;
(7-10) Kap 1,10
18:8 wenn es sich aber bekehrt von seiner Bosheit, gegen die ich rede,
so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun.
Kap 26,3; Hes 33,11; Jona 3,10
18:9 Und bald rede ich über ein Volk und Königreich, daß ich es bauen und
pflanzen will;
18:10 wenn es aber tut, was mir mißfällt, daß es meiner Stimme nicht
gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verheißen hatte zu
tun.
18:11 Und nun sprich zu den Leuten in Juda und zu den Bürgern Jerusalems:
So spricht der HERR: Siehe, ich bereite euch Unheil und habe gegen
euch etwas im Sinn. So bekehrt euch doch, ein jeder von seinen bösen
Wegen, und bessert euern Wandel und euer Tun!
Kap 7,3
18:12 Aber sie sprechen: Daraus wird nichts! Wir wollen nach unsern
Gedanken wandeln, und ein jeder soll tun nach seinem verstockten
und bösen Herzen.
Kap 6,16; Kap 11,8
18:13 Darum spricht der HERR: Fragt doch unter den Heiden: Wer hat je
dergleichen gehört? So greuliche Dinge tut die Jungfrau Israel!
18:14 Bleibt doch der Schnee länger auf den Steinen im Felde, wenn's vom
Libanon herab schneit, und das Regenwasser verläuft sich nicht so
schnell,
18:15 wie mein Volk meiner vergißt. Sie opfern den nichtigen Göttern. Die
haben sie zu Fall gebracht auf den alten Wegen und lassen sie nun
gehen auf ungebahnten Straßen,
18:16 auf daß ihr Land zur Wüste werde, ihnen zur ewigen Schande, daß, wer
vorübergeht, sich entsetze und den Kopf schüttle.
18:17 Denn ich will sie wie durch einen Ostwind zerstreuen vor ihren
Feinden; ich will ihnen den Rücken und nicht das Antlitz zeigen am
Tag ihres Verderbens.
Kap 2,27
Jeremias Gebet gegen seine Feinde
18:18 Sie sprechen: »Kommt und laßt uns gegen Jeremia Böses planen; denn
dem Priester wird's nicht fehlen an Weisung noch dem Weisen an Rat
noch dem Propheten am Wort! Kommt, laßt uns ihn mit seinen eigenen
Worten schlagen und nichts geben auf alle seine Reden!«
18:19 HERR, hab acht auf mich und höre die Stimme meiner Widersacher!
18:20 Ist's recht, daß man Gutes mit Bösem vergilt? Denn sie haben mir
eine Grube gegraben! Gedenke doch, wie ich vor dir gestanden bin, um
für sie zum besten zu reden und deinen Grimm von ihnen abzuwenden!
18:21 So strafe nun ihre Kinder mit Hunger und gib sie dem Schwerte preis,
daß ihre Frauen kinderlos und Witwen seien und ihre Männer vom Tode
getroffen und ihre junge Mannschaft im Krieg durchs Schwert getötet
werden;
18:22 daß Geschrei aus ihren Häusern gehört werde, wenn du plötzlich
Kriegsvolk über sie kommen läßt. Denn sie haben eine Grube gegraben,
mich zu fangen, und meinen Füßen Fallen gestellt.
18:23 Aber du, HERR, kennst alle ihre Anschläge gegen mich, daß sie mich
töten wollen. So vergib ihnen ihre Missetat nicht und tilge ihre
Sünde nicht aus vor dir! Laß sie vor dir zu Fall kommen und handle
an ihnen zur Zeit deines Zorns!
Mt 6,15; Lk 23,34
Der zerschmetterte Krug
19:1 So sprach der HERR: Geh hin und kaufe dir einen irdenen Krug vom
Töpfer und nimm mit etliche von den Ältesten des Volks und von den
Ältesten der Priester
19:2 und geh hinaus ins Tal Ben-Hinnom, das vor dem Scherbentor liegt,
und predige dort die Worte, die ich dir sage,
Kap 7,31
19:3 und sprich: Höret des HERRN Wort, ihr Könige von Juda und ihr Bürger
Jerusalems! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe,
ich will ein solches Unheil über diese Stätte bringen, daß jedem,
der es hören wird, die Ohren gellen sollen,
2. Kön 21,12
19:4 weil sie mich verlassen und diese Stätte einem fremden Gott gegeben
und dort andern Göttern geopfert haben, die weder sie noch ihre
Väter noch die Könige von Juda kannten, und weil sie die Stätte voll
unschuldigen Blutes gemacht
19:5 und dem Baal Höhen gebaut haben, um ihre Kinder dem Baal als
Brandopfer zu verbrennen, was ich weder geboten noch geredet habe
und was mir nie in den Sinn gekommen ist.
(5-7) Kap 7,31-33; 3. Mose 18,21
19:6 Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, daß man
diese Stätte nicht mehr »Tofet« und »Tal Ben-Hinnom«, sondern
»Würgetal« nennen wird.
19:7 Und ich will den Gottesdienst Judas und Jerusalems an diesem Ort
zunichte machen und will sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren
Feinden und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten,
und will ihre Leichname den Vögeln des Himmels und den Tieren auf
dem Felde zum Fraße geben.
19:8 Und ich will diese Stadt zum Entsetzen und zum Spott machen, daß
alle, die vorübergehen, sich entsetzen und spotten über alle ihre
Plagen.
19:9 Ich will sie ihrer Söhne und Töchter Fleisch essen lassen, und
einer soll des andern Fleisch essen in der Not und Angst, mit der
ihre Feinde und die, die ihnen nach dem Leben trachten, sie
bedrängen werden.
3. Mose 26,29; 5. Mose 28,53
19:10 Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Männer, die mit
dir gegangen sind,
19:11 und zu ihnen sagen: So spricht der HERR Zebaoth: Wie man eines
Töpfers Gefäß zerbricht, daß es nicht wieder ganz werden kann, so
will ich dies Volk und diese Stadt zerbrechen. Und man wird im
Tofet begraben, weil sonst kein Raum dafür da sein wird.
Jes 30,12-14; Kap 7,32
19:12 So will ich's mit dieser Stätte und ihren Bewohnern machen, spricht
der HERR, daß diese Stadt wie das Tofet werden soll.
19:13 Und die Häuser Jerusalems und die Häuser der Könige von Juda sollen
ebenso unrein werden wie die Stätte Tofet, alle Häuser, wo sie auf
den Dächern dem ganzen Heer des Himmels geopfert und andern Göttern
Trankopfer dargebracht haben.
Kap 32,29; 2. Kön 23,12; Zef 1,5
Die Mißhandlung Jeremias durch Paschhur
19:14 Und als Jeremia vom Tofet zurückkam, wohin ihn der HERR gesandt
hatte, um zu weissagen, trat er in den Vorhof am Hause des HERRN und
sprach zu allem Volk:
19:15 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will über
diese Stadt und über alle ihre Ortschaften all das Unheil kommen
lassen, das ich gegen sie geredet habe, weil sie halsstarrig sind
und meine Worte nicht hören wollen.
20:1 Als aber Paschhur, ein Sohn Immers, der Priester, der zum Vorsteher
im Hause des HERRN bestellt war, hörte, wie Jeremia solche Worte
weissagte,
20:2 schlug er den Propheten Jeremia und schloß ihn in den Block am
oberen Benjamintor, das am Hause des HERRN ist.
Apg 16,24
20:3 Und am andern Morgen ließ Paschhur den Jeremia aus dem Block los. Da
sprach Jeremia zu ihm: Der HERR nennt dich nicht Paschhur, sondern
»Schrecken um und um«;
Vers 10; Kap 6,25; 46,5; 49,29; Ps 31,14
20:4 denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen
für dich selbst und alle deine Freunde; sie sollen fallen durchs
Schwert ihrer Feinde, und du sollst es mit eigenen Augen sehen. Und
ich will ganz Juda in die Hand des Königs von Babel geben; der soll
sie wegführen nach Babel und mit dem Schwert töten.
20:5 Auch will ich alle Güter dieser Stadt und allen Ertrag ihrer Arbeit
und alle Kleinode und alle Schätze der Könige von Juda in die Hand
ihrer Feinde geben; die werden sie rauben, mitnehmen und nach Babel
bringen.
Jes 39,6
20:6 Und du, Paschhur, sollst mit allen deinen Hausgenossen gefangen
weggeführt werden und nach Babel kommen. Dort sollst du sterben und
begraben werden samt allen deinen Freunden, denen du Lügen gepredigt
hast.
Die Last des Prophetenamts
20:7 HERR, du hast mich überredet, und ich habe mich überreden lassen.
Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darüber
zum Spott geworden täglich, und jedermann verlacht mich.
Kap 1,5-7
20:8 Denn sooft ich rede, muß ich schreien; »Frevel und Gewalt!« muß ich
rufen. Denn des HERRN Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden
täglich.
20:9 Da dachte ich: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in
seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein
brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, daß ich's nicht
ertragen konnte; ich wäre schier vergangen.
1. Kor 9,16
20:10 Denn ich höre, wie viele heimlich reden: »Schrecken ist um und um!«
»Verklagt ihn!« »Wir wollen ihn verklagen!« Alle meine Freunde und
Gesellen lauern, ob ich nicht falle: »Vielleicht läßt er sich
überlisten, daß wir ihm beikommen können und uns an ihm rächen.«
Vers 3; Kap 18,18
20:11 Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine
Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie müssen ganz zuschanden
werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und
nie vergessen werden.
Kap 1,8; 1,19
20:12 Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten prüfst, Nieren und Herz
durchschaust: Laß mich deine Vergeltung an ihnen sehen; denn ich
habe dir meine Sache befohlen.
Kap 11,20
20:13 Singet dem HERRN, rühmet den HERRN, der des Armen Leben aus den
Händen der Boshaften errettet!
20:14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll
ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat!
Kap 15,10; Hiob 3,3-11; 10,18
20:15 Verflucht sei, der meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach:
»Du hast einen Sohn«, so daß er ihn fröhlich machte!
20:16 Der Tag soll sein wie die Städte, die der HERR vernichtet hat ohne
Erbarmen. Am Morgen soll er Wehklage hören und am Mittag
Kriegsgeschrei,
1. Mose 19,24-25
20:17 weil er mich nicht getötet hat im Mutterleibe, so daß meine Mutter
mein Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wäre!
20:18 Warum bin ich doch aus dem Mutterleib hervorgekommen, wenn ich nur
Jammer und Herzeleid sehen muß und meine Tage in Schmach zubringe!
Jeremia kündigt Zedekia die Zerstörung Jerusalems an
21:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als der König
Zedekia zu ihm sandte Paschhur, den Sohn Malkijas, und Zefanja, den
Sohn Maasejas, den Priester, und ihm sagen ließ:
Kap 39,1-10; Kap 29,25-26; 37,3; 52,24
21:2 Befrage doch den HERRN für uns; denn Nebukadnezar, der König von
Babel, führt Krieg gegen uns. Vielleicht wird der HERR doch an uns
sein Wunder tun wie so manches Mal, damit jener von uns abzieht.
21:3 Jeremia sprach zu ihnen: So sagt zu Zedekia:
21:4 Das spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will euch zum
Rückzug zwingen samt euren Waffen, die ihr in euren Händen habt und
mit denen ihr kämpft gegen den König von Babel und gegen die
Chaldäer, die euch draußen vor der Mauer belagern, und will euch
versammeln mitten in dieser Stadt.
21:5 Und ich selbst will wider euch streiten mit ausgestreckter Hand, mit
starkem Arm, mit Zorn und Grimm und ohne Erbarmen
21:6 und will die Bürger dieser Stadt schlagen, Menschen und Tiere, daß
sie sterben sollen durch eine große Pest.
21:7 Und danach, spricht der HERR, will ich Zedekia, den König von Juda,
samt seinen Großen und dem Volk, das in dieser Stadt von Pest,
Schwert und Hunger übriggelassen wird, in die Hände Nebukadnezars,
des Königs von Babel, geben und in die Hände ihrer Feinde und in die
Hände derer, die ihnen nach dem Leben trachten. Er wird sie mit der
Schärfe des Schwerts schlagen schonungslos, ohne Gnade und Erbarmen.
21:8 Und zu diesem Volk sage: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch
vor den Weg zum Leben und den Weg zum Tode.
5. Mose 30,15
21:9 Wer in dieser Stadt bleibt, der wird sterben müssen durch Schwert,
Hunger und Pest; wer sich aber hinausbegibt und überläuft zu den
Chaldäern, die euch belagern, der soll am Leben bleiben und soll
sein Leben als Beute behalten.
Kap 38,2
21:10 Denn ich habe mein Angesicht gegen diese Stadt gerichtet zum Unheil
und nicht zum Heil, spricht der HERR. Sie soll dem König von Babel
übergeben werden, daß er sie mit Feuer verbrenne.
Kap 34,2
21:11 Und zum Hause des Königs von Juda sage: Höret des HERRN Wort,
21:12 ihr vom Hause David! So spricht der HERR: Haltet alle Morgen
gerechtes Gericht und errettet den Bedrückten aus des Frevlers Hand,
auf daß nicht mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, ohne daß
jemand löschen kann, um eurer bösen Taten willen.
Kap 22,3; Kap 7,20
21:13 Siehe, spricht der HERR, ich will an dich, du Stadt, die du wohnst
auf dem Felsen im Tal und sprichst: Wer will uns überfallen, und wer
will in unsere Feste kommen?
21:14 Ich will euch heimsuchen, spricht der HERR, nach der Frucht eures
Tuns; ich will ein Feuer in ihrem Wald anzünden, das soll alles
umher verzehren.
Gal 6,7; Hes 21,3
Worte über die Könige Schallum (Joahas), Jojakim und Konja (Jojachin)
22:1 So sprach der HERR: Geh hinab in das Haus des Königs von Juda und
rede dort dies Wort
22:2 und sprich: Höre des HERRN Wort, du König von Juda, der du auf dem
Thron Davids sitzest, du und deine Großen und dein Volk, die durch
diese Tore hineingehen.
22:3 So spricht der HERR: Schaffet Recht und Gerechtigkeit und errettet
den Bedrückten von des Frevlers Hand und bedränget nicht die
Fremdlinge, Waisen und Witwen und tut niemand Gewalt an und vergießt
nicht unschuldiges Blut an dieser Stätte.
Kap 21,12
22:4 Werdet ihr das tun, so sollen durch die Tore dieses Hauses
einziehen Könige, die auf Davids Thron sitzen, und fahren mit Wagen
und Rossen samt ihren Großen und ihrem Volk.
Kap 17,25
22:5 Werdet ihr aber diesen Worten nicht gehorchen, so habe ich bei mir
selbst geschworen, spricht der HERR: dies Haus soll zerstört
werden.
1. Kön 9,8
22:6 Denn so spricht der HERR von dem Hause des Königs von Juda: Ein
Gilead warst du mir, ein Gipfel im Libanon, - was gilt's? Ich will
dich zur Wüste, zur Stadt ohne Einwohner machen!
22:7 Denn ich habe Verderber wider dich bestellt, einen jeden mit seinen
Waffen; die sollen deine auserwählten Zedern umhauen und ins Feuer
werfen.
22:8 Da werden viele Völker an dieser Stadt vorüberziehen und zueinander
sagen: Warum hat der HERR an dieser großen Stadt so gehandelt?
22:9 Und man wird antworten: Weil sie den Bund des HERRN, ihres Gottes,
verlassen und andere Götter angebetet und ihnen gedient haben.
22:10 Weinet nicht über den Toten und grämt euch nicht um ihn; weint aber
über den, der fortgezogen ist; denn er wird nicht mehr wiederkommen
und sein Vaterland nicht wiedersehen.
(10-12) 2. Kön 23,29-34
22:11 Denn so spricht der HERR über Schallum, den Sohn Josias, des
Königs von Juda, der König wurde an seines Vaters Josia Statt: Der
von dieser Stätte fortgezogen ist, wird nicht wieder herkommen,
1. Chr 3,15; 2. Chr 36,1-4
22:12 sondern muß sterben an dem Ort, wohin er gefangengeführt ist, und
wird dies Land nicht mehr sehen.
22:13 Weh dem, der sein Haus mit Sünden baut und seine Gemächer mit
Unrecht, der seinen Nächsten umsonst arbeiten läßt und gibt ihm
seinen Lohn nicht
(13-19) 2. Kön 24,1-4; Mi 3,10; 3. Mose 19,13; Jak 5,4
22:14 und denkt: »Wohlan, ich will mir ein großes Haus bauen und weite
Gemächer« und läßt sich Fenster ausbrechen und mit Zedern täfeln und
rot malen.
22:15 Meinst du, du seiest König, weil du mit Zedern prangst? Hat dein
Vater nicht auch gegessen und getrunken und hielt dennoch auf Recht
und Gerechtigkeit, und es ging ihm gut?
22:16 Er half dem Elenden und Armen zum Recht, und es ging ihm gut. Heißt
dies nicht, mich recht erkennen? spricht der HERR.
22:17 Aber deine Augen und dein Herz sind auf nichts anderes aus als auf
unrechten Gewinn und darauf, unschuldiges Blut zu vergießen, zu
freveln und zu unterdrücken.
22:18 Darum spricht der HERR über Jojakim, den Sohn Josias, den König von
Juda: Man wird ihn nicht beklagen: »Ach, Bruder! Ach, Schwester!«
Man wird ihn nicht beklagen: »Ach, Herr! Ach, Edler!«
2. Kön 23,34
22:19 Er soll wie ein Esel begraben werden, fortgeschleift und
hinausgeworfen vor die Tore Jerusalems.
Kap 36,30
22:20 Geh hinauf auf den Libanon und schreie und laß deine Klage hören in
Baschan und schreie vom Abarim her; denn alle deine Liebhaber sind
zunichte gemacht!
22:21 Ich habe dir's vorher gesagt, als es noch gut um dich stand; aber du
sprachst: »Ich will nicht hören.« So hast du es dein Lebtag getan,
daß du meiner Stimme nicht gehorchtest.
22:22 Alle deine Hirten weidet der Sturmwind, und deine Liebhaber müssen
gefangen fort. Ja, nun bist du zu Spott und zuschanden geworden um
aller deiner Bosheit willen.
22:23 Die du jetzt auf dem Libanon wohnst und in Zedern nistest, wie wirst
du stöhnen, wenn dir Schmerzen und Wehen kommen werden wie einer in
Kindsnöten!
22:24 So wahr ich lebe, spricht der HERR: Wenn Konja, der Sohn Jojakims,
der König von Juda, ein Siegelring wäre an meiner rechten Hand, so
wollte ich dich doch abreißen
(24-30) 2. Kön 24,8-16; Kap 24,1
22:25 und in die Hände derer geben, die dir nach dem Leben trachten und
vor denen du dich fürchtest: in die Hände Nebukadnezars, des Königs
von Babel, und der Chaldäer.
22:26 Und ich will dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein
anderes Land treiben, das nicht euer Vaterland ist; dort sollt ihr
sterben.
22:27 Aber in das Land, wohin sie von Herzen gern wieder kämen, sollen sie
nicht zurückkehren.
22:28 Ist denn Konja ein elender, verachteter, verstoßener Mann, ein
Gefäß, das niemand haben will? Ach, wie ist er doch samt seinem
Geschlecht vertrieben und in ein unbekanntes Land geworfen!
22:29 O Land, Land, Land, höre des HERRN Wort!
22:30 So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als einen, der ohne
Kinder ist, einen Mann, dem sein Leben lang nichts gelingt! Denn
keiner seiner Nachkommen wird das Glück haben, daß er auf dem Thron
Davids sitze und in Juda herrsche.
1. Chr 3,17-24
Gegen die bösen Hirten. Verheißung eines gerechten Königs
23:1 Weh euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umkommen laßt und
zerstreut! spricht der HERR.
(1-4) Hes 34,1-16; Kap 10,21; Sach 11,5
23:2 Darum spricht der HERR, der Gott Israels, von den Hirten, die mein
Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und verstoßen und nicht
nach ihr gesehen. Siehe, ich will euch heimsuchen um eures bösen
Tuns willen, spricht der HERR.
23:3 Und ich will die Übriggebliebenen meiner Herde sammeln aus allen
Ländern, wohin ich sie verstoßen habe, und will sie wiederbringen zu
ihren Weideplätzen, daß sie sollen wachsen und viel werden.
23:4 Und ich will Hirten über sie setzen, die sie weiden sollen, daß sie
sich nicht mehr fürchten noch erschrecken noch heimgesucht werden,
spricht der HERR.
Kap 3,15
23:5 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich dem David einen
gerechten Sproß erwecken will. Der soll ein König sein, der wohl
regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande üben wird.
Sach 3,8; Jes 32,1
23:6 Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen.
Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: »Der
HERR unsere Gerechtigkeit«.
5. Mose 33,28; Kap 33,16; Jes 45,24
23:7 Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, daß man
nicht mehr sagen wird: »So wahr der HERR lebt, der die Israeliten
aus Ägyptenland geführt hat!«,
(7 und 8) Kap 16,14-15
23:8 sondern: »So wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses
Israel herausgeführt und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens
und aus allen Landen, wohin er sie verstoßen hatte.« Und sie sollen
in ihrem Lande wohnen.
Worte über die falschen Propheten
(vgl. Hes 13,2-16)
23:9 Wider die Propheten. Mein Herz will mir in meinem Leibe brechen,
alle meine Gebeine zittern; mir ist wie einem trunkenen Mann und wie
einem, der vom Wein taumelt, vor dem HERRN und vor seinen heiligen
Worten.
23:10 Denn das Land ist voller Ehebrecher, und wegen des Fluches
vertrocknet das Land und die Weideplätze in der Steppe verdorren.
Böse ist, wonach sie streben, und ihre Stärke ist Unrecht.
Kap 12,4
23:11 Denn Propheten wie Priester sind ruchlos; auch in meinem Hause
finde ich ihre Bosheit, spricht der HERR.
Kap 5,31
23:12 Darum ist ihr Weg wie ein glatter Weg, auf dem sie im Finstern
gleiten und fallen; denn ich will Unheil über sie kommen lassen, das
Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR.
Kap 13,16; Ps 35,6
23:13 Auch bei den Propheten zu Samaria sah ich Anstößiges, daß sie
weissagten im Namen des Baal und mein Volk Israel verführten;
(13-15) 5. Mose 18,20-22; Jes 1,10; Hes 13,22
23:14 aber bei den Propheten zu Jerusalem sehe ich Greuel, wie sie
ehebrechen und mit Lügen umgehen und die Boshaften stärken, auf daß
sich ja niemand bekehre von seiner Bosheit. Sie sind alle vor mir
gleichwie Sodom und die Bürger Jerusalems wie Gomorra.
23:15 Darum spricht der HERR Zebaoth über die Propheten: Siehe, ich will
sie mit Wermut speisen und mit Gift tränken; denn von den Propheten
Jerusalems geht das ruchlose Wesen aus ins ganze Land.
Kap 9,14
23:16 So spricht der HERR Zebaoth: Hört nicht auf die Worte der Propheten,
die euch weissagen! Sie betrügen euch; denn sie verkünden euch
Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN.
Kap 6,13-14; Kap 14,14
23:17 Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch
wohlgehen -, und allen, die nach ihrem verstockten Herzen wandeln,
sagen sie: Es wird kein Unheil über euch kommen.
Kap 7,24
23:18 Aber wer hat im Rat des HERRN gestanden, daß er sein Wort gesehen
und gehört hätte? Wer hat sein Wort vernommen und gehört?
Jes 40,13
23:19 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm und ein
schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen.
(19 und 20) Kap 30,23-24
23:20 Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte,
was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.
23:21 Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; ich redete
nicht zu ihnen, und doch weissagen sie.
Kap 14,14
23:22 Denn wenn sie in meinem Rat gestanden hätten, so hätten sie meine
Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bösen Wandel und von
seinem bösen Tun zu bekehren.
23:23 Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch
ein Gott, der ferne ist?
23:24 Meinst du, daß sich jemand so heimlich verbergen könne, daß ich ihn
nicht sehe? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde
erfüllt? spricht der HERR.
Ps 139,7-16
23:25 Ich höre es wohl, was die Propheten reden, die Lüge weissagen in
meinem Namen und sprechen: Mir hat geträumt, mir hat geträumt.
23:26 Wann wollen doch die Propheten aufhören, die Lüge weissagen und
ihres Herzens Trug weissagen
23:27 und wollen, daß mein Volk meinen Namen vergesse über ihren Träumen,
die einer dem andern erzählt, wie auch ihre Väter meinen Namen
vergaßen über dem Baal?
Ri 3,7
23:28 Ein Prophet, der Träume hat, der erzähle Träume; wer aber mein Wort
hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen
zusammen? spricht der HERR.
23:29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein
Hammer, der Felsen zerschmeißt?
Hebr 4,12
23:30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die mein
Wort stehlen einer vom andern.
23:31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihr eigenes
Wort führen und sprechen: »Er hat's gesagt.«
23:32 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die falsche
Träume erzählen und verführen mein Volk mit ihren Lügen und losem
Geschwätz, obgleich ich sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen
habe und sie auch diesem Volk nichts nütze sind, spricht der HERR.
Kap 14,14
23:33 Wenn dich dies Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragen wird
und sagt: Was ist die Last, die der HERR jetzt ankündigt?, sollst du
zu ihnen sagen: Ihr seid die Last, ich will euch wegwerfen, spricht
der HERR. -
(33-40) 2. Kön 9,25; Jes 13,1
23:34 Und wenn ein Prophet oder Priester oder die Leute sagen werden: »Das
ist die Last des HERRN«, den will ich heimsuchen und sein Haus dazu.
23:35 Vielmehr sollt ihr einer mit dem andern reden und zueinander sagen:
»Was antwortet der HERR?« und: »Was sagt der HERR?«
23:36 Aber sagt nicht mehr »Last des HERRN«; denn einem jeden wird sein
eigenes Wort zur Last werden, weil ihr so die Worte des lebendigen
Gottes, des HERRN Zebaoth, unseres Gottes, verdreht.
23:37 Darum sollt ihr zum Propheten sagen: »Was antwortet dir der HERR?«
und: »Was sagt der HERR?«
23:38 Wenn ihr aber sagt: »Last des HERRN«, so spricht der HERR: Weil ihr
dies Wort Last des HERRN nennt, obgleich ich zu euch gesandt habe
und euch sagen ließ, ihr sollt nicht »Last des HERRN« sagen, -
23:39 siehe, so will ich euch aufheben wie eine Last und euch samt der
Stadt, die ich euch und euren Vätern gegeben habe, von meinem
Angesicht wegwerfen
23:40 und will euch ewige Schande und ewige Schmach zufügen, die nie
vergessen werden soll.
Kap 20,11
Die zwei Feigenkörbe
24:1 Siehe, der HERR zeigte mir zwei Feigenkörbe, aufgestellt vor dem
Tempel des HERRN, nachdem Nebukadnezar, der König von Babel, den
Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, weggeführt hatte
samt den Großen Judas und den Zimmerleuten und Schmieden und sie von
Jerusalem nach Babel gebracht hatte.
2. Kön 24,14-16
Der Name lautet in 2. Kön 24,6 u. ö. Jojachin, in Jer 22,24 u. ö.
Konja.
24:2 In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, wie die ersten reifen
Feigen sind; im andern Korbe waren sehr schlechte Feigen, daß man
sie nicht essen konnte, so schlecht waren sie.
24:3 Und der HERR sprach zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach:
Feigen; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten sind sehr
schlecht, daß man sie nicht essen kann, so schlecht sind sie.
24:4 Da geschah des HERRN Wort zu mir:
(4-10) Hes 11,14-21
24:5 So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie auf diese guten Feigen,
so will ich blicken auf die Weggeführten aus Juda, die ich von
dieser Stätte habe fortziehen lassen in der Chaldäer Land.
24:6 Ich will sie gnädig ansehen und sie wieder in dies Land bringen und
will sie bauen und nicht verderben, ich will sie pflanzen und nicht
ausreißen.
Kap 1,10; 31,28
24:7 Und ich will ihnen ein Herz geben, daß sie mich erkennen sollen,
daß ich der HERR bin. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will
ihr Gott sein; von ganzem Herzen werden sie sich zu mir bekehren.
Kap 31,33-34; Kap 7,23
24:8 Aber wie die schlechten Feigen, die so schlecht sind, daß man sie
nicht essen kann, spricht der HERR, so will ich dahingeben Zedekia,
den König von Juda, samt seinen Großen und allen, die übriggeblieben
sind in Jerusalem und in diesem Lande und die in Ägyptenland wohnen.
(8-10) 2. Kön 24,17-20; 5. Mose 2,31; Kap 29,16-19
24:9 Ich will sie zum Bild des Entsetzens, ja des Unglücks machen für
alle Königreiche auf Erden, zum Spott und zum Sprichwort, zum Hohn
und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie verstoßen werde,
1. Kön 9,7
24:10 und will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken, bis sie ganz
vertilgt sind aus dem Lande, das ich ihnen und ihren Vätern gegeben
habe.
Die siebzigjährige Gefangenschaft bis zum Untergang Babels
25:1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah über das ganze Volk von
Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von
Juda; das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Königs von Babel.
Kap 36,1
25:2 Und der Prophet Jeremia sprach zu dem ganzen Volk von Juda und zu
allen Bürgern Jerusalems:
25:3 Vom dreizehnten Jahr des Josia an, des Sohnes Amons, des Königs von
Juda, ist des HERRN Wort zu mir geschehen bis auf diesen Tag, und
ich habe zu euch nun dreiundzwanzig Jahre lang immer wieder
gepredigt, aber ihr habt nie hören wollen.
Kap 1,2; 36,2
25:4 Und der HERR hat zu euch immer wieder alle seine Knechte, die
Propheten, gesandt; aber ihr habt nie hören wollen und eure Ohren
mir nicht zugekehrt und mir nicht gehorcht,
Kap 7,25-26; 11,7; 26,5; 28,8; 29,19; 44,4; 2. Chr 36,15-16
25:5 wenn er sprach: Bekehret euch, ein jeder von seinem bösen Wege und
von euren bösen Werken, so sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch
und euren Vätern gegeben hat, für immer und ewig bleiben.
Kap 7,3
25:6 Folgt nicht andern Göttern, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und
erzürnt mich nicht durch eurer Hände Werk, damit ich euch nicht
Unheil zufügen muß.
25:7 Aber ihr wolltet mir nicht gehorchen, spricht der HERR, auf daß ihr
mich ja erzürntet durch eurer Hände Werk zu eurem eigenen Unheil.
25:8 Darum spricht der HERR Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht
hören wollt,
25:9 siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Völker des
Nordens, spricht der HERR, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den
König von Babel, und will sie bringen über dies Land und über seine
Bewohner und über alle diese Völker ringsum und will an ihnen den
Bann vollstrecken und sie zum Bild des Entsetzens und zum Spott und
zur ewigen Wüste machen
Dan 3,31-33
25:10 und will wegnehmen allen fröhlichen Gesang, die Stimme des
Bräutigams und der Braut, das Geräusch der Mühle und das Licht der
Lampe,
Kap 7,34
25:11 so daß dies ganze Land wüst und zerstört liegen soll. Und diese
Völker sollen dem König von Babel dienen siebzig Jahre.
2. Chr 36,21; Kap 29,10; Esr 1,1-2
25:12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich heimsuchen den König
von Babel und jenes Volk, spricht der HERR, um ihrer Missetat
willen, dazu das Land der Chaldäer und will es zur ewigen Wüste
machen.
25:13 So lasse ich an diesem Lande, gegen das ich geredet habe, alle meine
Worte in Erfüllung gehen, nämlich alles, was in diesem Buch
geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat über alle Völker.
25:14 Und auch sie sollen großen Völkern und großen Königen dienen. So
will ich ihnen vergelten nach ihrem Verdienst und nach den Werken
ihrer Hände.
Kap 27,7
Der Zornbecher für alle Völker
25:15 Denn so sprach zu mir der HERR, der Gott Israels: Nimm diesen
Becher mit dem Wein meines Zorns aus meiner Hand und laß daraus
trinken alle Völker, zu denen ich dich sende,
Kap 51,7; Jes 51,17; Offb 14,10
25:16 daß sie trinken, taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich
unter sie schicken will. -
25:17 Und ich nahm den Becher aus der Hand des HERRN und ließ daraus
trinken alle Völker, zu denen mich der HERR sandte,
25:18 nämlich Jerusalem, die Städte Judas, ihre Könige und Fürsten, daß
sie wüst und zerstört liegen und ein Spott und Fluch sein sollten -
wie es denn heutigentages steht -,
25:19 auch den Pharao, den König von Ägypten, mit seinen Großen und mit
seinen Fürsten, mit seinem ganzen Volk
25:20 und allem Mischvolk, alle Könige im Lande Uz, alle Könige in der
Philister Lande mit Aschkelon, Gaza, Ekron und denen, die
übriggeblieben sind in Aschdod;
25:21 die von Edom, die von Moab, die Ammoniter;
25:22 alle Könige von Tyrus, alle Könige von Sidon, die Könige auf den
Inseln jenseits des Meeres;
25:23 die von Dedan, die von Tema, die von Bus und alle, die das Haar
rundherum abscheren;
Kap 9,25
25:24 alle Könige Arabiens und die der Mischvölker, die in der Wüste
wohnen;
25:25 alle Könige in Simri, alle Könige in Elam, alle Könige in Medien;
25:26 alle Könige des Nordens, die in der Nähe und die in der Ferne, einen
wie den andern, alle Königreiche der Welt, soviel ihrer auf Erden
sind. Und der König von Scheschach soll nach ihnen trinken.
Kap 51,41
d. i. ein Deckname für Babel.
25:27 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels:
Trinkt, daß ihr trunken werdet, und speit, daß ihr niederfallt und
nicht aufstehen könnt vor dem Schwert, das ich unter euch schicken
will.
25:28 Und wenn sie den Becher von deiner Hand nicht nehmen und nicht
trinken wollen, so sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth: Ihr
müßt trinken!
25:29 Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange
ich an mit dem Unheil, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr
sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert über alle
herbei, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth.
Hes 9,6; 1. Petr 4,17; Kap 49,12
25:30 Und du sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen
sprechen: Der HERR wird brüllen aus der Höhe und seinen Donner
hören lassen aus seiner heiligen Wohnung. Er wird brüllen über seine
Fluren hin; wie einer, der die Kelter tritt, wird er seinen Ruf
erschallen lassen über alle Bewohner der Erde hin,
Hos 11,10; Joel 4,16; Am 1,2
25:31 und sein Schall wird dringen bis an die Enden der Erde. Der HERR
will mit den Völkern rechten und mit allem Fleisch Gericht halten;
die Schuldigen wird er dem Schwert übergeben, spricht der HERR.
25:32 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es wird eine Plage kommen von
einem Volk zum andern, und ein großes Wetter wird sich erheben von
den Enden der Erde.
25:33 Zu der Zeit werden die vom HERRN Erschlagenen liegen von einem Ende
der Erde bis ans andere Ende; sie werden nicht beklagt noch
aufgehoben noch begraben werden, sondern müssen auf dem Felde liegen
und zu Dung werden.
Kap 9,21
25:34 Heulet, ihr Hirten, und schreit, wälzt euch in der Asche, ihr
Herren der Herde; denn die Zeit ist erfüllt, daß ihr geschlachtet
und zerstreut werdet und zerbrechen müßt wie ein kostbares Gefäß.
Kap 23,1
25:35 Und die Hirten werden nicht fliehen können, und die Herren der Herde
werden nicht entrinnen können.
25:36 Da werden die Hirten schreien, und die Herren der Herde werden
heulen, daß der HERR ihre Weide so verwüstet hat
25:37 und ihre Auen, die so schön standen, vernichtet sind von dem
grimmigen Zorn des HERRN.
25:38 Er hat sein Versteck verlassen wie ein junger Löwe, und ihr Land
ist verheert von seinem gewaltigen Schwert und von seinem grimmigen
Zorn.
Kap 4,7
Jeremias Tempelrede, seine Gefangennahme und Freilassung
(vgl. Kap 7,1-34)
26:1 Im Anfang der Herrschaft Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs
von Juda, geschah dies Wort vom HERRN:
2. Kön 23,34-37
26:2 So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof am Hause des HERRN und
predige denen, die aus allen Städten Judas hereinkommen, um
anzubeten im Hause des HERRN, alle Worte, die ich dir befohlen habe,
ihnen zu sagen, und tu nichts davon weg,
26:3 ob sie vielleicht hören wollen und sich bekehren, ein jeder von
seinem bösen Wege, damit mich auch reuen könne das Übel, das ich
gedenke, ihnen anzutun um ihrer bösen Taten willen.
Kap 18,8; 36,3
26:4 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Werdet ihr mir nicht
gehorchen und nicht nach meinem Gesetz wandeln, das ich euch
vorgelegt habe,
26:5 und nicht hören auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die
ich immer wieder zu euch sende und auf die ihr doch nicht hören
wollt,
Kap 25,4
26:6 so will ich's mit diesem Hause machen wie mit Silo und diese Stadt
zum Fluchwort für alle Völker auf Erden machen.
2. Kön 25,9; Kap 7,12
26:7 Als aber die Priester, Propheten und alles Volk Jeremia hörten, daß
er solche Worte redete im Hause des HERRN,
26:8 und Jeremia nun alles gesagt hatte, was ihm der HERR befohlen hatte,
allem Volk zu sagen, ergriffen ihn die Priester, Propheten und das
ganze Volk und sprachen: Du mußt sterben!
26:9 Warum weissagst du im Namen des HERRN: »Es wird diesem Hause gehen
wie Silo, und diese Stadt soll so wüst werden, daß niemand mehr
darin wohnt«? Und das ganze Volk sammelte sich im Hause des HERRN
wider Jeremia.
26:10 Als das die Oberen von Juda hörten, gingen sie aus des Königs Hause
hinauf ins Haus des HERRN und setzten sich zum Gericht vor das neue
Tor am Hause des HERRN.
26:11 Und die Priester und Propheten sprachen vor den Oberen und allem
Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt
gegen diese Stadt, wie ihr mit eigenen Ohren gehört habt.
Apg 6,13
26:12 Aber Jeremia sprach zu allen Oberen und zu allem Volk: Der HERR hat
mich gesandt, daß ich dies alles, was ihr gehört habt, weissagen
sollte gegen dies Haus und gegen diese Stadt.
26:13 So bessert nun eure Wege und euer Tun und gehorcht der Stimme des
HERRN, eures Gottes, dann wird den HERRN auch gereuen das Übel, das
er gegen euch geredet hat.
Kap 7,3
26:14 Siehe, ich bin in euren Händen, ihr könnt mit mir machen, wie es
euch recht und gut dünkt.
26:15 Doch sollt ihr wissen: Wenn ihr mich tötet, so werdet ihr
unschuldiges Blut auf euch laden, auf diese Stadt und ihre
Einwohner. Denn wahrlich, der HERR hat mich zu euch gesandt, daß ich
dies alles vor euren Ohren reden soll.
2. Mose 23,7; Mt 27,4; 27,25
26:16 Da sprachen die Oberen und das ganze Volk zu den Priestern und
Propheten: Dieser Mann ist des Todes nicht schuldig; denn er hat zu
uns geredet im Namen des HERRN, unseres Gottes.
26:17 Und es standen auf etliche von den Ältesten des Landes und sprachen
zu dem versammelten Volk:
26:18 Zur Zeit Hiskias, des Königs von Juda, war ein Prophet, Micha von
Moreschet; der sprach zum ganzen Volk Juda: »So spricht der HERR
Zebaoth: Zion wird wie ein Acker gepflügt werden, und Jerusalem
wird zu Steinhaufen werden und der Berg des Tempels zu einer Höhe
wilden Gestrüpps.«
Mi 1,1; Mi 3,12; Kap 9,10
26:19 Doch ließ ihn Hiskia, der König von Juda, und das ganze Juda
deswegen nicht töten, vielmehr fürchteten sie den HERRN und flehten
zu ihm. Da reute auch den HERRN das Übel, das er gegen sie geredet
hatte. Wir aber würden großes Unheil über uns bringen.
Kap 18,8
Hinrichtung des Propheten Uria
26:20 Da war noch einer, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn
Schemajas, von Kirjat-Jearim. Der weissagte gegen diese Stadt und
gegen dies Land ganz wie Jeremia.
Jos 15,9
26:21 Als aber der König Jojakim und alle seine Gewaltigen und die Oberen
seine Worte hörten, wollte ihn der König töten lassen. Und Uria
erfuhr das, fürchtete sich und floh und kam nach Ägypten.
26:22 Aber der König Jojakim schickte Leute nach Ägypten, Elnatan, den
Sohn Achbors, und andere mit ihm.
26:23 Die holten ihn aus Ägypten und brachten ihn zum König Jojakim. Der
ließ ihn mit dem Schwert töten und ließ seinen Leichnam unter dem
niederen Volk begraben.
26:24 Aber mit Jeremia war die Hand Ahikams, des Sohnes Schafans, so daß
man ihn nicht dem Volk in die Hände gab, das ihn getötet hätte.
2. Kön 22,12
Jeremias Predigt vom Joch Nebukadnezars
27:1 Im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Sohnes Josias, des Königs
von Juda, geschah dies Wort vom HERRN zu Jeremia:
2. Kön 24,17-18
27:2 So spricht der HERR zu mir: Mache dir ein Joch und lege es auf
deinen Nacken
Kap 28,10
27:3 und schicke Botschaft zum König von Edom, zum König von Moab, zum
König der Ammoniter, zum König von Tyrus und zum König von Sidon
durch die Boten, die zu Zedekia, dem König von Juda, nach Jerusalem
gekommen sind,
Kap 25,21-22
27:4 und befiehl ihnen, daß sie ihren Herren sagen: So spricht der HERR
Zebaoth, der Gott Israels: So sollt ihr euren Herren sagen:
27:5 Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere, die auf Erden
sind, durch meine große Kraft und meinen ausgereckten Arm und gebe
sie, wem ich will.
Kap 32,17
27:6 Nun aber habe ich alle diese Länder in die Hand meines Knechts
Nebukadnezar, des Königs von Babel, gegeben und auch die Tiere auf
dem Felde, daß sie ihm untertan sein sollen.
(6 und 7) Kap 25,9; Jes 45,1-8; Hes 26,7; Dan 2,38
27:7 Und es sollen alle Völker ihm dienen und seinem Sohn und seines
Sohnes Sohn, bis auch für sein Land die Zeit kommt, daß es vielen
Völkern und großen Königen untertan sein muß.
27:8 Das Volk aber und das Königreich, das dem König von Babel,
Nebukadnezar, nicht untertan sein will und das seinen Nacken nicht
unter das Joch des Königs von Babel beugt, das will ich heimsuchen
mit Schwert, Hunger und Pest, spricht der HERR, bis ich sie durch
seine Hand umbringe.
27:9 So hört doch nicht auf eure Propheten, Wahrsager, Traumdeuter,
Zeichendeuter und Zauberer, die euch sagen: Ihr werdet nicht
untertan sein müssen dem König von Babel.
Kap 14,13-14
27:10 Denn sie weissagen euch Lüge, auf daß sie euch aus eurem Lande
fortbringen und ich euch verstoße und ihr umkommt.
27:11 Aber das Volk, das seinen Nacken unter das Joch des Königs von Babel
beugt und ihm untertan ist, das will ich in seinem Lande lassen, daß
es dasselbe bebaue und bewohne, spricht der HERR.
27:12 Und ich redete alle diese Worte zu Zedekia, dem König von Juda, und
sprach: Beugt euren Nacken unter das Joch des Königs von Babel und
seid ihm und seinem Volk untertan, so sollt ihr am Leben bleiben.
27:13 Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk, durch Schwert, Hunger und
Pest, wie der HERR geredet hat über das Volk, das dem König von
Babel nicht untertan sein will?
27:14 Darum hört nicht auf die Worte der Propheten, die euch sagen: »Ihr
werdet nicht untertan sein müssen dem König von Babel!« Denn sie
weissagen euch Lüge,
Kap 14,14
27:15 und ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR, sondern sie
weissagen Lüge in meinem Namen, auf daß ich euch verstoße und ihr
umkommt samt den Propheten, die euch weissagen.
27:16 Und zu den Priestern und zu diesem ganzen Volk redete ich und
sprach: So spricht der HERR: Höret nicht auf die Worte eurer
Propheten, die euch weissagen und sprechen: »Siehe, die Geräte aus
dem Hause des HERRN werden nun bald von Babel wieder herkommen!«
Denn sie weissagen euch Lüge.
Kap 28,3; 2. Chr 36,10
27:17 Höret nicht auf sie, sondern seid dem König von Babel untertan, so
werdet ihr am Leben bleiben. Warum soll diese Stadt zur Wüstenei
werden?
27:18 Sind sie aber Propheten und haben sie des HERRN Wort, so laßt sie
den HERRN Zebaoth bitten, daß die Geräte, die übriggeblieben sind im
Hause des HERRN und im Hause des Königs von Juda und zu Jerusalem,
nicht auch nach Babel geführt werden.
27:19 Denn so spricht der HERR Zebaoth von den Säulen und vom Meer und
von den Gestellen und von den Geräten, die noch übriggeblieben sind
in dieser Stadt,
1. Kön 7,15-39; 2. Kön 25,13-17
27:20 die Nebukadnezar, der König von Babel, nicht mitnahm, als er
Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, von Jerusalem
wegführte nach Babel samt allen Vornehmen in Juda und Jerusalem, -
27:21 so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, von den Geräten, die
übriggeblieben sind im Hause des HERRN und im Hause des Königs von
Juda und zu Jerusalem:
27:22 sie sollen nach Babel geführt werden und dort bleiben bis auf den
Tag, an dem ich nach ihnen sehe, spricht der HERR, und ich sie
wieder zurückbringen lasse an diesen Ort.
Esr 1,1-11
Jeremia und Hananja
28:1 In demselben Jahr, im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Königs von
Juda, im fünften Monat des vierten Jahrs, sprach Hananja, der Sohn
Asurs, ein Prophet von Gibeon, zu mir im Hause des HERRN in
Gegenwart der Priester und des ganzen Volks:
2. Chr 1,3; 1,13
28:2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ich habe das Joch des
Königs von Babel zerbrochen,
28:3 und ehe zwei Jahre um sind, will ich alle Geräte des Hauses des
HERRN, die Nebukadnezar, der König von Babel, von diesem Ort
weggenommen und nach Babel geführt hat, wieder an diesen Ort
bringen;
Kap 27,16
28:4 auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den König von Juda, samt allen
Weggeführten aus Juda, die nach Babel gekommen sind, will ich wieder
an diesen Ort bringen, spricht der HERR, denn ich will das Joch des
Königs von Babel zerbrechen.
Kap 27,20
28:5 Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja in Gegenwart
der Priester und des ganzen Volks, die im Hause des HERRN standen,
28:6 und sagte: Amen! Der HERR tue so; der HERR bestätige dein Wort, das
du geweissagt hast, daß er die Geräte aus dem Hause des HERRN von
Babel wiederbringe an diesen Ort und alle Weggeführten.
28:7 Doch höre dies Wort, das ich vor deinen Ohren rede und vor den Ohren
des ganzen Volks:
28:8 Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von alters her,
die haben gegen viele Länder und große Königreiche geweissagt von
Krieg, von Unheil und Pest.
28:9 Wenn aber ein Prophet von Heil weissagt - ob ihn der HERR
wahrhaftig gesandt hat, wird man daran erkennen, daß sein Wort
erfüllt wird.
5. Mose 18,21-22
28:10 Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten
Jeremia und zerbrach es.
Kap 27,2
28:11 Und Hananja sprach in Gegenwart des ganzen Volks: So spricht der
HERR: Ebenso will ich zerbrechen das Joch Nebukadnezars, des Königs
von Babel, ehe zwei Jahre um sind, und es vom Nacken aller Völker
nehmen. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges.
Kap 29,10
28:12 Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja
das Joch auf dem Nacken des Propheten Jeremia zerbrochen hatte:
28:13 Geh hin und sage Hananja: So spricht der HERR: Du hast das hölzerne
Joch zerbrochen, aber du hast nun ein eisernes Joch an seine Stelle
gesetzt.
28:14 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ein eisernes
Joch habe ich allen diesen Völkern auf den Nacken gelegt, daß sie
untertan sein sollen Nebukadnezar, dem König von Babel, und ihm
dienen, und auch die Tiere habe ich ihm gegeben.
5. Mose 28,48; Kap 27,6
28:15 Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Höre doch,
Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt; aber du machst, daß dies
Volk sich auf Lügen verläßt.
28:16 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will dich vom Erdboden nehmen;
dies Jahr sollst du sterben, denn du hast sie mit deiner Rede vom
HERRN abgewendet.
28:17 Und der Prophet Hananja starb im selben Jahr im siebenten Monat.
Jeremias Brief an die Weggeführten in Babel
29:1 Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von
Jerusalem sandte an den Rest der Ältesten, die weggeführt waren, an
die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar
von Jerusalem nach Babel weggeführt hatte
29:2 - nachdem der König Jechonja und die Königinmutter mit den Kämmerern
und Oberen in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden
aus Jerusalem weggeführt waren -,
2. Kön 24,14-15
29:3 durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die
Zedekia, der König von Juda, nach Babel sandte zu Nebukadnezar, dem
König von Babel:
29:4 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu den Weggeführten,
die ich von Jerusalem nach Babel habe wegführen lassen:
29:5 Baut Häuser und wohnt darin; pflanzt Gärten und eßt ihre Früchte;
29:6 nehmt euch Frauen und zeugt Söhne und Töchter, nehmt für eure Söhne
Frauen, und gebt eure Töchter Männern, daß sie Söhne und Töchter
gebären; mehret euch dort, daß ihr nicht weniger werdet.
29:7 Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegführen lassen, und
betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch
euch wohl.
29:8 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Laßt euch durch
die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht
betrügen, und hört nicht auf die Träume, die sie träumen!
(8 und 9) Kap 14,14
29:9 Denn sie weissagen euch Lüge in meinem Namen. Ich habe sie nicht
gesandt, spricht der HERR.
29:10 Denn so spricht der HERR: Wenn für Babel siebzig Jahre voll sind,
so will ich euch heimsuchen und will mein gnädiges Wort an euch
erfüllen, daß ich euch wieder an diesen Ort bringe.
Kap 25,11-13
29:11 Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der
HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich euch gebe
das Ende, des ihr wartet.
Wörtlich: daß ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.
29:12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich
will euch erhören.
29:13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem
Herzen suchen werdet,
(13 und 14) Kap 30,3; 5. Mose 4,29; Jes 55,6
29:14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will
eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Völkern und
von allen Orten, wohin ich euch verstoßen habe, spricht der HERR,
und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe
wegführen lassen.
29:15 Zwar meint ihr, der HERR habe euch auch in Babel Propheten erstehen
lassen. -
29:16 Fürwahr, so spricht der HERR über den König, der auf Davids Thron
sitzt, und über das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, über eure
Brüder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind,
29:17 ja, so spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will Schwert, Hunger
und Pest unter sie schicken und will sie machen wie die schlechten
Feigen, davor einem ekelt zu essen,
(17 und 18) Kap 24,8-10
29:18 und will hinter ihnen her sein mit Schwert, Hunger und Pest und
will sie zum Bild des Entsetzens machen für alle Königreiche auf
Erden, zum Fluch, zum Grauen, zum Hohn und zum Spott unter allen
Völkern, wohin ich sie verstoßen werde,
5. Mose 28,37
29:19 weil sie meinen Worten nicht gehorchten, spricht der HERR, der ich
meine Knechte, die Propheten, immer wieder zu euch gesandt habe;
aber ihr wolltet nicht hören, spricht der HERR. -
Kap 25,4
29:20 Aber ihr alle, die ihr gefangen weggeführt seid, die ich von
Jerusalem habe nach Babel ziehen lassen, höret des HERRN Wort!
29:21 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, wider Ahab, den Sohn
Kolajas, und wider Zidkija, den Sohn Maasejas, die euch Lügen
weissagen in meinem Namen: Siehe, ich will sie geben in die Hände
Nebukadnezars, des Königs von Babel. Der soll sie totschlagen lassen
vor euren Augen,
29:22 so daß man ihre Namen zum Fluchwort machen wird unter allen
Weggeführten aus Juda, die in Babel sind, und sagen: Der HERR tue an
dir wie an Zidkija und Ahab, die der König von Babel im Feuer rösten
ließ,
29:23 weil sie eine Schandtat in Israel begingen und Ehebruch trieben mit
den Frauen ihrer Nächsten und in meinem Namen Lüge predigten, was
ich ihnen nicht befohlen hatte. Solches weiß ich und bezeuge es,
spricht der HERR.
Jeremia und Schemaja
29:24 Und wider Schemaja von Nehelam sollst du sagen:
29:25 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Weil du unter deinem
Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in Jerusalem ist, an
den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, und an alle Priester und
gesagt:
Kap 21,1
29:26 Der HERR hat dich zum Priester bestellt anstatt des Priesters
Jojada, daß du Aufseher sein sollst im Hause des HERRN über alle
Wahnsinnigen und Weissager, daß du sie in Block und Eisen legst, -
Hos 9,7; Kap 20,2
29:27 nun, warum strafst du dann nicht Jeremia von Anatot, der euch
weissagt?
29:28 Hat er doch zu uns nach Babel geschickt und sagen lassen: Es wird
noch lange währen; baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und
eßt ihre Früchte.
29:29 - Es hatte nämlich der Priester Zefanja den Brief vorgelesen vor den
Ohren des Propheten Jeremia. -
29:30 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:
29:31 Sende hin zu allen Weggeführten und laß ihnen sagen: So spricht der
HERR wider Schemaja von Nehelam: Weil euch Schemaja weissagt - und
ich habe ihn doch nicht gesandt - und macht, daß ihr auf Lügen
vertraut,
29:32 darum spricht der HERR: Siehe, ich will Schemaja von Nehelam
heimsuchen samt seinen Nachkommen, daß keiner von den Seinen unter
diesem Volk bleiben soll. Und er soll das Gute nicht sehen, das ich
meinem Volk tun will, spricht der HERR; denn er hat es mit seiner
Rede vom HERRN abgewendet.
Israels Befreiung aus der Gefangenschaft
30:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia:
30:2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Schreib dir alle Worte, die
ich zu dir geredet habe, in ein Buch.
30:3 Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich das
Geschick meines Volks Israel und Juda wenden will, spricht der HERR;
und ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vätern
gegeben habe, daß sie es besitzen sollen.
Kap 29,14
30:4 Und dies sind die Worte, die der HERR redete über Israel und Juda.
30:5 So spricht der HERR: Wir hören ein Geschrei des Schreckens; nur
Furcht ist da und kein Friede.
30:6 Forschet doch und sehet, ob dort Männer gebären! Wie kommt es denn,
daß ich sehe, wie alle Männer ihre Hände an die Hüften halten wie
Frauen in Kindsnöten und alle Angesichter so bleich sind?
30:7 Wehe, es ist ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht
gewesen, und es ist eine Zeit der Angst für Jakob; doch soll ihm
daraus geholfen werden.
Joel 2,11; Zef 1,14-15
30:8 Es soll aber geschehen zu dieser Zeit, spricht der HERR Zebaoth,
daß ich das Joch auf deinem Nacken zerbrechen will und deine Bande
zerreißen. Sie werden nicht mehr Fremden dienen,
(8 und 9) Kap 23,5; 27,12; Hes 34,23; Hos 3,5
30:9 sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David, den ich ihnen
erwecken will.
30:10 Darum fürchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der HERR,
und entsetze dich nicht, Israel. Denn siehe, ich will dich erretten
aus fernen Landen und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer
Gefangenschaft, daß Jakob zurückkehren soll und in Frieden und
Sicherheit leben, und niemand soll ihn schrecken.
Kap 46,27; Jes 43,5-6
30:11 Denn ich bin bei dir, spricht der HERR, daß ich dir helfe. Denn ich
will mit allen Völkern ein Ende machen, unter die ich dich zerstreut
habe; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Ich will dich
mit Maßen züchtigen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen.
Kap 10,24; 5. Mose 8,5
30:12 Denn so spricht der HERR: Dein Schaden ist verzweifelt böse, und
deine Wunden sind unheilbar.
Kap 15,18
30:13 Deine Sache führt niemand; da ist keiner, der dich verbindet, es
kann dich niemand heilen.
30:14 Alle deine Liebhaber vergessen dich, fragen nichts nach dir. Ich
habe dich geschlagen wie einen Feind mit unbarmherziger Züchtigung
um deiner großen Schuld und um deiner vielen Sünden willen.
30:15 Was schreist du über deinen Schaden und über dein verzweifelt böses
Leiden? Habe ich dir doch solches getan um deiner großen Schuld und
um deiner vielen Sünden willen.
30:16 Doch alle, die dich gefressen haben, sollen gefressen werden, und
alle, die dich geängstigt haben, sollen alle gefangen weggeführt
werden; und die dich beraubt haben, sollen beraubt werden, und
alle, die dich geplündert haben, sollen geplündert werden.
Jes 33,1; Hes 39,10
30:17 Aber dich will ich wieder gesund machen und deine Wunden heilen,
spricht der HERR, weil man dich nennt: »die Verstoßene« und: »Zion,
nach der niemand fragt«.
Kap 33,6; Jes 57,18-19
30:18 So spricht der HERR: Siehe, ich will das Geschick der Hütten Jakobs
wenden und mich über seine Wohnungen erbarmen, und die Stadt soll
wieder auf ihre Hügel gebaut werden, und die Burg soll stehen an
ihrem rechten Platz.
30:19 Und es soll aus ihr erschallen Lob- und Freudengesang; denn ich will
sie mehren und nicht mindern, ich will sie herrlich machen und nicht
geringer.
30:20 Ihre Söhne sollen sein wie früher, und ihre Gemeinde soll vor mir
fest gegründet stehen; denn ich will heimsuchen alle, die sie
bedrängen.
30:21 Und ihr Fürst soll aus ihrer Mitte kommen und ihr Herrscher von
ihnen ausgehen; und er soll zu mir nahen, denn wer dürfte sonst sein
Leben wagen und mir nahen? spricht der HERR.
Vers 9
30:22 Und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein.
Kap 7,23
30:23 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm, ein
schreckliches Ungewitter wird auf den Kopf der Gottlosen
niedergehen.
(23 und 24) Kap 23,19-20
30:24 Des HERRN grimmiger Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und
ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es
erkennen.
Die Verheißung des neuen Bundes
31:1 Zu derselben Zeit, spricht der HERR, will ich der Gott aller
Geschlechter Israels sein, und sie sollen mein Volk sein.
Kap 7,23
31:2 So spricht der HERR: Das Volk, das dem Schwert entronnen ist, hat
Gnade gefunden in der Wüste; Israel zieht hin zu seiner Ruhe.
31:3 Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je
geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Güte.
31:4 Wohlan, ich will dich wiederum bauen, daß du gebaut sein sollst, du
Jungfrau Israel; du sollst dich wieder schmücken, Pauken schlagen
und herausgehen zum Tanz.
31:5 Du sollst wiederum Weinberge pflanzen an den Bergen Samarias;
pflanzen wird man sie und ihre Früchte genießen.
31:6 Denn es wird die Zeit kommen, daß die Wächter auf dem Gebirge
Ephraim rufen: Wohlauf, laßt uns hinaufziehen nach Zion zum HERRN,
unserm Gott!
31:7 Denn so spricht der HERR: Jubelt über Jakob mit Freuden und jauchzet
über das Haupt unter den Völkern. Ruft laut, rühmt und sprecht: Der
HERR hat seinem Volk geholfen, dem Rest Israels!
31:8 Siehe, ich will sie aus dem Lande des Nordens bringen und will sie
sammeln von den Enden der Erde, auch Blinde und Lahme, Schwangere
und junge Mütter, daß sie als große Gemeinde wieder hierherkommen
sollen.
Jes 35,8-10; Hes 34,16
31:9 Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trösten und leiten. Ich
will sie zu Wasserbächen führen auf ebenem Wege, daß sie nicht zu
Fall kommen; denn ich bin Israels Vater, und Ephraim ist mein
erstgeborener Sohn.
2. Mose 4,22; 2. Kor 6,18
31:10 Höret, ihr Völker, des HERRN Wort und verkündet's fern auf den
Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder
sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde;
Jes 40,11
31:11 denn der HERR wird Jakob erlösen und von der Hand des Mächtigen
erretten.
31:12 Sie werden kommen und auf der Höhe des Zion jauchzen und sich freuen
über die Gaben des HERRN, über Getreide, Wein, Öl und junge Schafe
und Rinder, daß ihre Seele sein wird wie ein wasserreicher Garten
und sie nicht mehr bekümmert sein sollen.
Jes 58,11
31:13 Alsdann werden die Jungfrauen fröhlich beim Reigen sein, die junge
Mannschaft und die Alten miteinander; denn ich will ihr Trauern in
Freude verwandeln und sie trösten und sie erfreuen nach ihrer
Betrübnis.
31:14 Und ich will der Priester Herz voller Freude machen, und mein Volk
soll meiner Gaben die Fülle haben, spricht der HERR.
31:15 So spricht der HERR: Man hört Klagegeschrei und bittres Weinen in
Rama: Rahel weint über ihre Kinder und will sich nicht trösten
lassen über ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen.
1. Mose 35,16-20; 1. Sam 10,2; Mt 2,18
31:16 Aber so spricht der HERR: Laß dein Schreien und Weinen und die
Tränen deiner Augen; denn deine Mühe wird noch belohnt werden,
spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes,
31:17 und deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der HERR,
denn deine Söhne sollen wieder in ihre Heimat kommen.
31:18 Ich habe wohl gehört, wie Ephraim klagt: »Du hast mich hart erzogen,
und ich ließ mich erziehen wie ein junger Stier, der noch nicht
gelernt hat zu ziehen. Bekehre du mich, so will ich mich bekehren;
denn du, HERR, bist mein Gott!
31:19 Nachdem ich bekehrt war, tat ich Buße, und als ich zur Einsicht kam,
schlug ich an meine Brust. Ich bin zuschanden geworden und stehe
schamrot da; denn ich muß büßen die Schande meiner Jugend.«
31:20 Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein liebes Kind? Denn sooft
ich ihm auch drohe, muß ich doch seiner gedenken; darum bricht mir
mein Herz, daß ich mich seiner erbarmen muß, spricht der HERR.
Jes 49,15; Hos 11,8
31:21 Richte dir Wegzeichen auf, setze dir Steinmale und richte deinen
Sinn auf die Straße, auf der du gezogen bist! Kehr zurück, Jungfrau
Israel, kehr zurück zu diesen deinen Städten!
31:22 Wie lang willst du in der Irre gehen, du abtrünnige Tochter? Denn
der HERR wird ein Neues im Lande schaffen: Das Weib wird den Mann
umgeben.
31:23 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: »Man wird dies Wort
wieder sagen im Lande Juda und in seinen Städten, wenn ich ihr
Geschick wenden werde: Der HERR segne dich, du Wohnung der
Gerechtigkeit, du heiliger Berg!
Sach 8,3
31:24 Auch Juda samt allen seinen Städten soll darin wohnen, die
Ackerleute und die mit Herden umherziehen;
31:25 denn ich will die Müden erquicken und die Verschmachtenden
sättigen.«
31:26 Darüber bin ich aufgewacht und sah auf und hatte so sanft
geschlafen.
31:27 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich das Haus Israel
und das Haus Juda besäen will mit Menschen und mit Vieh.
31:28 Und gleichwie ich über sie gewacht habe, auszureißen und
einzureißen, zu verderben und zu zerstören und zu plagen, so will
ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR.
Kap 1,10
31:29 Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: »Die Väter haben saure
Trauben gegessen, und den Kindern sind die Zähne stumpf geworden«,
(29 und 30) Hes 18,2; 2. Mose 20,5; Klgl 5,7
31:30 sondern ein jeder wird um seiner Schuld willen sterben, und wer
saure Trauben gegessen hat, dem sollen seine Zähne stumpf werden.
31:31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem
Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schließen,
(31-34) Hebr 8,8-12
31:32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vätern schloß,
als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägyptenland zu führen, ein
Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war,
spricht der HERR;
5. Mose 6,4-7
31:33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel
schließen will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein
Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie
sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.
Hes 11,19; Hebr 10,16-17; Kap 7,23
31:34 Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und
sagen: »Erkenne den HERRN«, sondern sie sollen mich alle erkennen,
beide, klein und groß, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre
Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.
Kap 33,8; Jes 43,25; Röm 11,26-27
31:35 So spricht der HERR, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den
Mond und die Sterne der Nacht zum Licht bestellt; der das Meer
bewegt, daß seine Wellen brausen - HERR Zebaoth ist sein Name - :
31:36 Wenn jemals diese Ordnungen vor mir ins Wanken kämen, spricht der
HERR, so müßte auch das Geschlecht Israels aufhören, ein Volk zu
sein vor mir ewiglich.
Kap 33,25-26; Röm 11,1
31:37 So spricht der HERR: Wenn man den Himmel oben messen könnte und den
Grund der Erde unten erforschen, dann würde ich auch verwerfen das
ganze Geschlecht Israels für all das, was sie getan haben, spricht
der HERR.
31:38 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß die Stadt des HERRN
gebaut werden wird vom Turm Hananel an bis ans Ecktor;
31:39 und die Meßschnur wird weiter geradeaus gehen bis an den Hügel Gareb
und sich nach Goa hin wenden.
31:40 Und das ganze Tal der Leichen und der Asche und die Hänge bis zum
Bach Kidron, bis zu der Ecke am Roßtor im Osten, wird dem HERRN
heilig sein. Und die Stadt wird niemals mehr eingerissen und
abgebrochen werden.
Der Ackerkauf
32:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia im zehnten Jahr
Zedekias, des Königs von Juda, das ist das achtzehnte Jahr
Nebukadnezars.
32:2 Damals belagerte das Heer des Königs von Babel Jerusalem. Und der
Prophet Jeremia lag gefangen im Wachthof am Hause des Königs von
Juda,
2. Kön 25,1-2
32:3 wo Zedekia, der König von Juda, ihn hatte gefangensetzen lassen,
indem er sagte: Warum weissagst du und sprichst: So spricht der
HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hände des Königs von Babel,
und er soll sie erobern,
(3 und 4) Kap 21,7; 34,2
32:4 und Zedekia, der König von Juda, soll den Chaldäern nicht entrinnen,
sondern ich will ihn dem König von Babel in die Hände geben, daß er
von Mund zu Mund mit ihm reden und mit eigenen Augen ihn sehen soll?
32:5 Und er wird Zedekia nach Babel führen; da soll er auch bleiben, bis
ich ihn heimsuche, spricht der HERR, denn wenn ihr auch gegen die
Chaldäer kämpft, soll euch doch nichts gelingen.
Kap 52,11
32:6 Und Jeremia sprach: Es ist des HERRN Wort zu mir geschehen:
32:7 Siehe, Hanamel, der Sohn Schallums, deines Oheims, wird zu dir
kommen und sagen: Kaufe du meinen Acker in Anatot; denn dir kommt
es als erstem zu, ihn einzulösen und zu kaufen.
3. Mose 25,25; Rut 4,3-4
32:8 Da kam Hanamel, meines Oheims Sohn, wie der HERR gesagt hatte, zu
mir in den Wachthof und sprach zu mir: Kaufe doch meinen Acker in
Anatot, der im Lande Benjamin liegt; denn dir kommt es zu, ihn zu
erwerben und einzulösen; kaufe du ihn! Da merkte ich, daß es des
HERRN Wort war,
32:9 und kaufte den Acker von Hanamel, meines Oheims Sohn, in Anatot, und
wog ihm das Geld dar, siebzehn Lot Silber.
32:10 Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und nahm Zeugen
dazu und wog das Geld dar auf der Waage nach Recht und Gewohnheit.
32:11 Und ich nahm den versiegelten Kaufbrief und die offene Abschrift
32:12 und gab beides Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, in
Gegenwart Hanamels, meines Vetters, und der Zeugen, die unter dem
Kaufbrief geschrieben standen, und aller Judäer, die im Wachthof
sich aufhielten,
32:13 und befahl Baruch vor ihren Augen:
32:14 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Nimm diese Briefe,
den versiegelten Kaufbrief samt dieser offenen Abschrift, und lege
sie in ein irdenes Gefäß, daß sie lange erhalten bleiben.
32:15 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Man wird wieder
Häuser, Äcker und Weinberge kaufen in diesem Lande.
Vers 44
32:16 Und als ich den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, gegeben hatte,
betete ich zum HERRN und sprach:
32:17 Ach, Herr HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine
große Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding
vor dir unmöglich;
Kap 27,5; 1. Mose 18,14; Lk 1,37
32:18 der du Gnade erweist vielen Tausenden und die Schuld der Väter
kommen läßt auf das Haupt ihrer Kinder, du großer und starker Gott -
HERR Zebaoth ist dein Name -,
2. Mose 20,5-6
32:19 groß von Rat und mächtig von Tat, und deine Augen stehen offen über
allen Wegen der Menschenkinder, einem jeden zu geben nach seinen
Wegen und nach der Frucht seines Tuns;
Röm 2,6
32:20 der du in Ägyptenland hast Zeichen und Wunder getan bis auf diesen
Tag an Israel und an den Menschen und hast dir einen Namen gemacht,
wie es heute am Tage ist,
32:21 und hast dein Volk Israel aus Ägyptenland geführt durch Zeichen und
Wunder, mit mächtiger Hand, mit ausgerecktem Arm und mit großem
Schrecken,
5. Mose 26,8
32:22 und hast ihnen dies Land gegeben, wie du ihren Vätern geschworen
hattest, daß du es ihnen geben wolltest, ein Land, darin Milch und
Honig fließt;
32:23 aber als sie hineinkamen und es in Besitz nahmen, gehorchten sie
deiner Stimme nicht, wandelten auch nicht nach deinem Gesetz, und
alles, was du ihnen gebotest, daß sie es tun sollten, taten sie
nicht; darum ließest du ihnen auch all dies Unheil widerfahren:
32:24 Siehe, die Wälle reichen schon bis an die Stadt, daß sie erobert
werde, und sie muß wegen Schwert, Hunger und Pest in die Hände der
Chaldäer gegeben werden, die sie belagern; und wie du geredet hast,
so ist's geschehen; du siehst es ja selbst.
32:25 Aber du, Herr HERR, sprichst zu mir: »Kaufe dir einen Acker um Geld
und nimm Zeugen dazu«, obwohl doch die Stadt in die Hände der
Chaldäer gegeben wird?
32:26 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:
32:27 Siehe, ich, der HERR, bin der Gott allen Fleisches, sollte mir
etwas unmöglich sein?
4. Mose 16,22; Vers 17
32:28 Darum so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hände
der Chaldäer und in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel,
und er soll sie erobern.
32:29 Und die Chaldäer, die diese Stadt belagern, werden hereinkommen und
sie in Brand stecken und verbrennen samt den Häusern, wo man auf
den Dächern dem Baal Räucheropfer gespendet und andern Göttern
Trankopfer dargebracht hat, um mich zu erzürnen.
Kap 19,13
32:30 Denn Israel und Juda haben von ihrer Jugend auf getan, was mir
mißfällt: ja, die Israeliten haben mich erzürnt durch ihrer Hände
Werk, spricht der HERR.
32:31 Denn seit diese Stadt gebaut ist, hat sie mich zornig und grimmig
gemacht bis auf diesen Tag, daß ich sie von meinem Angesicht wegtun
muß
32:32 wegen all der Bosheit Israels und Judas, die sie getan haben, um
mich zu erzürnen. Sie, ihre Könige, Oberen, Priester und Propheten
und die in Juda und Jerusalem wohnten,
32:33 haben mir den Rücken und nicht das Angesicht zugekehrt, und obwohl
ich sie stets lehren ließ, wollten sie nicht hören noch sich
bessern.
Kap 2,27
32:34 Dazu haben sie ihre greulichen Götzen in das Haus gesetzt, das nach
meinem Namen genannt ist, daß sie es unrein machten,
Kap 7,30
32:35 und haben die Höhen des Baal gebaut im Tal Ben-Hinnom, um ihre
Söhne und Töchter für den Moloch durchs Feuer gehen zu lassen, was
ich ihnen nicht befohlen habe, und es ist mir nie in den Sinn
gekommen, daß sie solchen Greuel tun sollten, um Juda in Sünde zu
bringen.
Kap 7,31; 19,5; Hes 20,25-26
32:36 Nun aber, so spricht der HERR, der Gott Israels, von dieser Stadt,
von der ihr sagt, daß sie durch Schwert, Hunger und Pest in die
Hände des Königs von Babel gegeben werde:
32:37 Siehe, ich will sie sammeln aus allen Ländern, wohin ich sie
verstoßen in meinem Zorn, Grimm und großem Unmut, und will sie
wieder an diesen Ort bringen, daß sie sicher wohnen sollen.
5. Mose 30,3
32:38 Sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein.
Kap 7,23
32:39 Und ich will ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel geben, daß sie
mich fürchten ihr Leben lang, auf daß es ihnen wohlgehe und ihren
Kindern nach ihnen.
Hes 36,27
32:40 Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schließen, daß ich nicht
ablassen will, ihnen Gutes zu tun, und will ihnen Furcht vor mir ins
Herz geben, daß sie nicht von mir weichen.
Kap 31,31-34
32:41 Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun, und ich will sie in
diesem Lande einpflanzen, ganz gewiß, von ganzem Herzen und von
ganzer Seele.
5. Mose 28,63; Am 9,15
32:42 Denn so spricht der HERR: Gleichwie ich über dies Volk all dies
große Unheil habe kommen lassen, so will ich auch alles Gute über
sie kommen lassen, das ich ihnen zugesagt habe.
32:43 Und es sollen Äcker gekauft werden in diesem Lande, von dem ihr
sagt: »Eine Wüste ist's ohne Menschen und Vieh; es ist in der
Chaldäer Hände gegeben.«
32:44 Man wird Äcker um Geld kaufen und verbriefen, versiegeln und Zeugen
dazu nehmen im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in den
Städten Judas, in den Städten auf dem Gebirge, in den Städten des
Hügellandes und in den Städten des Südlandes; denn ich will ihr
Geschick wenden, spricht der HERR.
Vers 15; Kap 29,14; 30,3
Wiederherstellung Jerusalems und Judas
33:1 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia zum zweitenmal, als er noch
im Wachthof gefangen war:
Kap 32,2
33:2 So spricht der HERR, der alles macht, schafft und ausrichtet - HERR
ist sein Name -:
33:3 Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun große
und unfaßbare Dinge, von denen du nichts weißt.
33:4 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels, von den Häusern dieser
Stadt und von den Häusern der Könige Judas, die abgebrochen wurden,
um Bollwerke zu machen zur Abwehr
Jes 22,10
33:5 im Kampf gegen die Chaldäer und um sie zu füllen mit den Leichnamen
der Menschen, die ich in meinem Zorn und Grimm erschlagen habe, als
ich mein Angesicht vor dieser Stadt verbarg um all ihrer Bosheit
willen:
33:6 Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen
dauernden Frieden gewähren.
Kap 30,17
33:7 Denn ich will das Geschick Judas und das Geschick Israels wenden
und will sie bauen wie im Anfang
Kap 29,14; Kap 24,6
33:8 und will sie reinigen von aller Missetat, womit sie wider mich
gesündigt haben; und will ihnen vergeben alle Missetaten, womit sie
wider mich gesündigt und gefrevelt haben.
Kap 31,34; 50,20
33:9 Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre
sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das
ich Jerusalem tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen über
all das Gute und über all das Heil, das ich der Stadt geben will.
33:10 So spricht der HERR: An diesem Ort, von dem ihr sagt: »Er ist wüst,
ohne Menschen und Vieh«, in den Städten Judas und auf den Gassen
Jerusalems, die so verwüstet sind, daß niemand mehr darin ist, weder
Menschen noch Vieh,
Kap 32,43
33:11 wird man dennoch wieder hören den Jubel der Freude und Wonne, die
Stimme des Bräutigams und der Braut und die Stimme derer, die da
sagen: »Danket dem HERRN Zebaoth; denn er ist freundlich, und seine
Güte währet ewiglich«, wenn sie Dankopfer bringen zum Hause des
HERRN. Denn ich will das Geschick des Landes wenden, daß es werde,
wie es im Anfang war, spricht der HERR.
Kap 7,34; Esr 3,11; Ps 106,1
33:12 So spricht der HERR Zebaoth: An diesem Ort, der so wüst ist, daß
weder Menschen noch Vieh darin sind, und in allen ihren Städten
werden dennoch wieder Auen sein für die Hirten, die da Herden
weiden.
33:13 In den Städten auf dem Gebirge und in den Städten des Hügellandes
und in den Städten des Südlandes, im Lande Benjamin und um Jerusalem
her und in den Städten Judas sollen dennoch wieder die Herden
gezählt aus- und einziehen, spricht der HERR.
Kap 32,44
Der ewige Bund mit dem Hause David und dem Hause Levi
33:14 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich das gnädige
Wort erfüllen will, das ich zum Hause Israel und zum Hause Juda
geredet habe.
(14-16) Kap 23,5-6; Sach 3,8
33:15 In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen gerechten
Sproß aufgehen lassen; der soll Recht und Gerechtigkeit schaffen im
Lande.
33:16 Zu derselben Zeit soll Juda geholfen werden und Jerusalem sicher
wohnen, und man wird es nennen »Der HERR unsere Gerechtigkeit«.
5. Mose 33,28
33:17 Denn so spricht der HERR: Es soll David niemals fehlen an einem,
der auf dem Thron des Hauses Israel sitzt.
2. Sam 7,12-13; 1. Kön 9,5; Ps 89,30
33:18 Und den levitischen Priestern soll's niemals fehlen an einem, der
täglich vor meinem Angesicht Brandopfer darbringt und Speisopfer in
Rauch aufgehen läßt und Opfer schlachtet.
4. Mose 25,12-13; Neh 13,29
33:19 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:
33:20 So spricht der HERR: Wenn mein Bund mit Tag und Nacht aufhörte, daß
nicht mehr Tag und Nacht sind zu ihrer Zeit,
(20 und 21) Kap 31,35-36; 1. Mose 8,22
33:21 so würde auch mein Bund aufhören mit meinem Knecht David, daß er
keinen Sohn mehr hat zum König auf seinem Thron, und mit den
Leviten, den Priestern, meinen Dienern.
4. Mose 25,12-13; Hebr 9,11-14
33:22 Wie man des Himmels Heer nicht zählen noch den Sand am Meer messen
kann, so will ich mehren das Geschlecht Davids, meines Knechts, und
die Leviten, die mir dienen.
1. Mose 15,5
33:23 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:
33:24 Hast du nicht gemerkt, was diese Leute reden: »Die beiden
Geschlechter, die der HERR auserwählt hatte, hat er verworfen«, und
sie verachten mein Volk und lassen es nicht mehr ein Volk sein in
ihren Augen.
33:25 So spricht der HERR: Wenn ich jemals meinen Bund nicht hielte mit
Tag und Nacht noch die Ordnungen des Himmels und der Erde,
33:26 so wollte ich auch verwerfen das Geschlecht Jakobs und Davids,
meines Knechts, daß ich nicht mehr aus ihrem Geschlecht Herrscher
nehme über die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will
ihr Geschick wenden und mich über sie erbarmen.
Zedekia vor der Entscheidung
34:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als
Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen Heer und allen
Königreichen auf Erden, die unter seiner Gewalt waren, und allen
Völkern Jerusalem und alle seine Städte belagerte.
Kap 52,4; 2. Kön 25,1-2
34:2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Geh hin und sprich mit
Zedekia, dem König von Juda, und sage zu ihm: So spricht der HERR:
Siehe, ich will diese Stadt in die Hände des Königs von Babel
geben, und er soll sie mit Feuer verbrennen.
Kap 21,10
34:3 Und auch du sollst seiner Hand nicht entrinnen, sondern ergriffen
und in seine Hand gegeben werden. Du wirst ihn mit eigenen Augen
sehen und von Mund zu Mund mit ihm reden und nach Babel kommen.
Kap 32,4
34:4 Höre doch auf des HERRN Wort, Zedekia, du König von Juda! So
spricht der HERR über dich: Du sollst nicht durchs Schwert sterben,
(4 und 5) Kap 52,11
34:5 sondern du sollst im Frieden sterben. Und wie deinen Vätern, den
früheren Königen, die vor dir gewesen sind, so wird man auch dir zu
Ehren einen Brand anzünden und dich beklagen: »Ach, Herr!«; denn
ich habe es geredet, spricht der HERR.
2. Chr 16,14; Kap 22,18
34:6 Und der Prophet Jeremia sagte alle diese Worte zu Zedekia, dem König
von Juda, in Jerusalem,
34:7 als das Heer des Königs von Babel schon Jerusalem und alle Städte
Judas belagerte, die übriggeblieben waren, nämlich Lachisch und
Aseka; denn diese waren noch übriggeblieben von den festen Städten
Judas.
Der Wortbruch an den freigelassenen Sklaven
34:8 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, nachdem der
König Zedekia einen Bund geschlossen hatte mit dem ganzen Volk zu
Jerusalem, eine Freilassung auszurufen,
Vers 14
34:9 daß ein jeder seinen Sklaven und ein jeder seine Sklavin, die
Hebräer und Hebräerinnen waren, freilassen sollte, so daß kein
Judäer den andern als Sklaven hielte.
34:10 Da hatten alle Oberen und alles Volk gehorcht, die diesen Bund
eingegangen waren, daß ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin
freilassen und sie nicht mehr als Sklaven halten sollte, und hatten
sie losgegeben.
34:11 Aber danach hatten sie die Sklaven und Sklavinnen wieder
zurückgefordert, die sie freigegeben hatten, und sie gezwungen, daß
sie wieder Sklaven und Sklavinnen sein mußten.
34:12 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:
34:13 So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe einen Bund
geschlossen mit euren Vätern, als ich sie aus Ägyptenland, aus der
Knechtschaft, führte und sprach:
34:14 Im siebenten Jahre soll ein jeder seinen Bruder, der ein Hebräer
ist und sich ihm verkauft und sechs Jahre gedient hat, freilassen.
Aber eure Väter gehorchten mir nicht und kehrten ihre Ohren mir
nicht zu.
2. Mose 21,2; 3. Mose 25,39-41; 5. Mose 15,12
34:15 Ihr aber hattet euch nun bekehrt und getan, was mir wohlgefiel, daß
ihr eine Freilassung ausrufen ließet, ein jeder für seinen
Nächsten, und habt darüber einen Bund geschlossen vor mir in dem
Hause, das nach meinem Namen genannt ist.
3. Mose 25,10
34:16 Jetzt aber seid ihr umgeschlagen und habt meinen Namen entheiligt!
Ein jeder fordert seinen Sklaven und seine Sklavin zurück, die ihr
freigelassen hattet, so daß sie gehen konnten, wohin sie wollten,
und zwingt sie jetzt, daß sie wieder eure Sklaven und Sklavinnen
sein müssen.
34:17 Darum spricht der HERR: Ihr gehorchtet mir nicht und riefet keine
Freilassung aus, ein jeder für seinen Bruder und seinen Nächsten, -
siehe, so rufe ich, spricht der HERR, über euch eine Freilassung aus
für Schwert, für Pest, für Hunger und will euch zum Bild des
Entsetzens machen für alle Königreiche auf Erden.
34:18 Und ich will die Leute, die meinen Bund übertreten und die Worte des
Bundes nicht halten, den sie vor mir geschlossen haben, so zurichten
wie das Kalb, das sie in zwei Stücke geteilt haben und zwischen
dessen Stücken sie hindurchgegangen sind,
34:19 nämlich die Oberen von Juda und von Jerusalem, die Kämmerer, die
Priester und das ganze Volk des Landes, alle, die zwischen den
Stücken des Kalbes hindurchgegangen sind.
34:20 Und ich will sie geben in die Hand ihrer Feinde und derer, die ihnen
nach dem Leben trachten, und ihre Leichname sollen den Vögeln unter
dem Himmel und den Tieren auf dem Felde zum Fraße werden.
Kap 7,33
34:21 Auch Zedekia, den König von Juda, und seine Oberen will ich geben in
die Hände ihrer Feinde und derer, die ihnen nach dem Leben trachten,
und in die Hand des Heeres des Königs von Babel, das jetzt von euch
abgezogen ist.
Kap 37,5
34:22 Denn siehe, ich will ihnen befehlen, spricht der HERR, und will sie
wieder vor diese Stadt bringen. Sie sollen sie belagern und erobern
und mit Feuer verbrennen. Und ich will die Städte Judas verwüsten,
daß niemand mehr darin wohnen soll.
Kap 37,8
Der Gehorsam der Rechabiter
35:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia zur Zeit
Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda:
2. Kön 23,34
35:2 Geh hin zu den Rechabitern, rede mit ihnen und führe sie in des
HERRN Haus, in eine der Hallen, und schenke ihnen Wein ein.
1. Chr 2,55
35:3 Da nahm ich Jaasanja, den Sohn Jirmejas, des Sohnes Habazzinjas,
samt seinen Brüdern und allen seinen Söhnen, und das ganze
Geschlecht der Rechabiter
35:4 und führte sie in des HERRN Haus, in die Halle der Söhne Hanans, des
Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, die neben der Halle der Oberen
ist, über der Halle Maasejas, des Sohnes Schallums, des Torhüters.
35:5 Und ich setzte den Männern vom Hause Rechab Krüge voll Wein und
Schalen vor und sprach zu ihnen: Trinkt Wein!
35:6 Sie aber antworteten: Wir trinken keinen Wein; denn unser Vater
Jonadab, der Sohn Rechabs, hat uns geboten: Ihr und eure Nachkommen
sollt niemals Wein trinken
2. Kön 10,15
35:7 und kein Haus bauen, keinen Samen säen, keinen Weinberg pflanzen
noch besitzen, sondern ihr sollt in Zelten wohnen euer Leben lang,
auf daß ihr lange lebet in dem Lande, in dem ihr umherzieht.
35:8 Also gehorchen wir der Stimme unseres Vaters Jonadab, des Sohnes
Rechabs, in allem, was er uns geboten hat, daß wir keinen Wein
trinken unser Leben lang, weder wir noch unsere Frauen noch unsere
Söhne und Töchter;
35:9 und wir bauen auch keine Häuser, darin zu wohnen, und haben weder
Weinberge noch Äcker noch Samen,
35:10 sondern wir wohnen in Zelten und gehorchen und tun in allem, wie es
unser Vater Jonadab geboten hat.
35:11 Als aber Nebukadnezar, der König von Babel, gegen das Land
heraufzog, sprachen wir: Kommt, laßt uns nach Jerusalem ziehen vor
dem Heer der Chaldäer und der Aramäer! Und so sind wir in Jerusalem
geblieben.
35:12 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:
35:13 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Geh hin und sprich zu
den Männern von Juda und zu den Bürgern von Jerusalem: Wollt ihr
euch denn nicht bessern und meinen Worten gehorchen? spricht der
HERR.
35:14 Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs, der seinen Nachkommen
geboten hat, daß sie keinen Wein trinken sollen, werden gehalten,
und sie trinken keinen Wein bis auf diesen Tag; denn sie gehorchen
ihres Vaters Gebot. Ich aber habe euch immer wieder predigen
lassen, doch gehorchtet ihr mir nicht.
Kap 25,4
35:15 Ich habe auch immer wieder alle meine Knechte, die Propheten, zu
euch gesandt und sagen lassen: Kehrt um, ein jeder von seinem bösen
Wege, und bessert euer Tun und folgt nicht andern Göttern nach,
ihnen zu dienen, so sollt ihr in dem Lande bleiben, das ich euch und
euren Vätern gegeben habe. Aber ihr wolltet eure Ohren nicht zu mir
kehren und mir nicht gehorchen.
Mt 23,37
35:16 Ja, die Nachkommen Jonadabs, des Sohnes Rechabs, haben ihres Vaters
Gebot gehalten, das er ihnen geboten hat. Aber dies Volk gehorcht
mir nicht!
35:17 Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Siehe,
ich will über Juda und über alle Bürger Jerusalems kommen lassen all
das Unheil, das ich gegen sie geredet habe, weil ich zu ihnen
redete und sie nicht hören wollten, weil ich rief und sie mir nicht
antworten wollten.
Kap 7,13-15
35:18 Aber zu den Rechabitern sprach Jeremia: So spricht der HERR Zebaoth,
der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot eures Vaters Jonadab gehorcht
habt und alle seine Gebote gehalten und alles getan, was er euch
geboten hat,
35:19 darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Es soll dem
Jonadab, dem Sohn Rechabs, niemals an einem Manne fehlen, der vor
mir steht.
Die Schriftrolle Baruchs
36:1 Im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda,
geschah dies Wort zu Jeremia vom HERRN:
Kap 25,1
36:2 Nimm eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu
dir geredet habe über Israel, über Juda und alle Völker von der Zeit
an, da ich zu dir geredet habe, nämlich von der Zeit Josias an bis
auf diesen Tag.
Kap 25,3
36:3 Vielleicht wird das Haus Juda, wenn sie hören von all dem Unheil,
das ich ihnen zu tun gedenke, sich bekehren, ein jeder von seinem
bösen Wege, damit ich ihnen ihre Schuld und Sünde vergeben kann.
Kap 26,3
36:4 Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas. Und Baruch schrieb auf
eine Schriftrolle alle Worte des HERRN, die er zu Jeremia geredet
hatte, wie Jeremia sie ihm sagte.
Kap 32,12; 45,1
36:5 Und Jeremia gebot Baruch und sprach: Mir ist's verwehrt, ich kann
nicht in des HERRN Haus gehen.
36:6 Du aber geh hin und lies die Schriftrolle, auf die du des HERRN
Worte, wie ich sie dir gesagt habe, geschrieben hast, dem Volk vor
im Hause des HERRN am Fasttage, und du sollst sie auch lesen vor den
Ohren aller Judäer, die aus ihren Städten hereinkommen.
36:7 Vielleicht werden sie sich mit Beten vor dem HERRN demütigen und
sich bekehren, ein jeder von seinem bösen Wege; denn der Zorn und
Grimm ist groß, den der HERR diesem Volk angedroht hat.
36:8 Und Baruch, der Sohn Nerijas, tat alles, wie ihm der Prophet Jeremia
befohlen hatte, daß er die Worte des HERRN aus der Schriftrolle
vorläse im Hause des HERRN.
36:9 Es begab sich aber im fünften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des
Königs von Juda, im neunten Monat, daß man ein Fasten ausrief vor
dem HERRN für alles Volk zu Jerusalem und für alles Volk, das aus
den Städten Judas nach Jerusalem kam.
36:10 Und Baruch las aus der Schriftrolle die Worte Jeremias vor im Hause
des HERRN, in der Halle Gemarjas, des Sohnes Schafans, des
Schreibers, im oberen Vorhof bei dem neuen Tor am Hause des HERRN,
vor dem ganzen Volk.
2. Kön 22,3
36:11 Als nun Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, alle Worte
des HERRN gehört hatte aus der Schriftrolle,
36:12 ging er hinab in des Königs Haus in die Kanzlei. Und siehe, dort
saßen alle Oberen: Elischama, der Schreiber, Delaja, der Sohn
Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans,
und Zidkija, der Sohn Hananjas, samt allen andern Oberen.
Kap 26,22
36:13 Und Michaja berichtete ihnen alle Worte, die er gehört hatte, als
Baruch aus der Schriftrolle vor den Ohren des Volks vorlas.
36:14 Da sandten alle Oberen Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes
Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: Nimm
die Schriftrolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, mit dir und
komm! Und Baruch, der Sohn Nerijas, nahm die Schriftrolle mit sich
und kam zu ihnen.
36:15 Und sie sprachen zu ihm: Setze dich und lies, daß wir's hören! Und
Baruch las vor ihren Ohren.
36:16 Und als sie alle die Worte hörten, entsetzten sie sich untereinander
und sprachen zu Baruch: Wir müssen alle diese Worte dem König
mitteilen.
36:17 Und sie fragten den Baruch: Sage uns, wie hast du alle diese Worte
aufgeschrieben?
36:18 Baruch sprach zu ihnen: Jeremia hat mir alle diese Worte vorgesagt,
und ich schrieb sie mit Tinte auf die Schriftrolle.
36:19 Da sprachen die Oberen zu Baruch: Geh hin und verbirg dich mit
Jeremia, daß niemand wisse, wo ihr seid!
36:20 Sie aber gingen hinein zum König in den Vorhof und ließen die
Schriftrolle verwahren in der Halle Elischamas, des Schreibers, und
teilten dem König alle diese Worte mit.
36:21 Da sandte der König den Jehudi, die Schriftrolle zu holen. Der nahm
sie aus der Halle Elischamas, des Schreibers. Und Jehudi las dem
König vor und allen Oberen, die bei dem König standen.
36:22 Der König aber saß im Winterhause vor dem Kohlenbecken; denn es war
im neunten Monat.
36:23 Wenn aber Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt er
sie ab mit einem Schreibmesser und warf sie ins Feuer, das im
Kohlenbecken war, bis die Schriftrolle ganz verbrannt war im Feuer.
36:24 Und niemand entsetzte sich und zerriß seine Kleider, weder der
König noch seine Großen, die doch alle diese Worte gehört hatten.
2. Kön 22,11
36:25 Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja den König baten, er möge die
Schriftrolle nicht verbrennen, hörte er nicht auf sie.
36:26 Dazu gebot der König Jerachmeel, dem Königssohn, und Seraja, dem
Sohn Asriëls, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, sie sollten Baruch,
den Schreiber, und Jeremia, den Propheten, ergreifen. Aber der HERR
hatte sie verborgen.
36:27 Nachdem der König die Schriftrolle verbrannt hatte, auf die Baruch
die Worte geschrieben hatte, wie Jeremia sie ihm sagte, geschah des
HERRN Wort zu Jeremia:
36:28 Nimm dir eine neue Schriftrolle und schreibe auf sie alle vorigen
Worte, die auf der ersten Schriftrolle standen, die Jojakim, der
König von Juda, verbrannt hat.
36:29 Über Jojakim aber, den König von Juda, sollst du sagen: So spricht
der HERR: Du hast diese Schriftrolle verbrannt und gesagt: Warum
hast du darauf geschrieben, daß der König von Babel kommen und dies
Land verderben werde, so daß weder Menschen noch Vieh mehr darin
sein werden?
Kap 25,8-11; Kap 7,20; 9,9-10
36:30 Darum spricht der HERR über Jojakim, den König von Juda: Es soll
keiner von den Seinen auf dem Thron Davids sitzen, und sein
Leichnam soll hingeworfen liegen, am Tag in der Hitze und nachts im
Frost.
Kap 22,30; Kap 22,19
36:31 Und ich will ihn und seine Nachkommen und seine Großen heimsuchen um
ihrer Schuld willen, und ich will über sie und über die Bürger
Jerusalems und über die in Juda kommen lassen all das Unheil, von
dem ich zu ihnen geredet habe, und sie gehorchten doch nicht.
36:32 Da nahm Jeremia eine andere Schriftrolle und gab sie Baruch, dem
Sohn Nerijas, dem Schreiber. Der schrieb darauf, so wie ihm Jeremia
vorsagte, alle Worte, die auf der Schriftrolle gestanden hatten, die
Jojakim, der König von Juda, im Feuer hatte verbrennen lassen; und
es wurden zu ihnen noch viele ähnliche Worte hinzugetan.
Jeremia warnt den König Zedekia
37:1 Und Zedekia, der Sohn Josias, wurde König anstatt Konjas, des
Sohnes Jojakims; denn Nebukadnezar, der König von Babel, machte ihn
zum König im Lande Juda.
2. Kön 24,17
Vgl. Anmerkung zu Jer 24,1.
37:2 Aber er und seine Großen und das Volk des Landes gehorchten nicht
den Worten des HERRN, die er durch den Propheten Jeremia redete.
37:3 Dennoch sandte der König Zedekia Juchal, den Sohn Schelemjas, und
den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und
ließ ihm sagen: Bitte den HERRN, unsern Gott, für uns!
Kap 7,16; 42,2
37:4 Denn Jeremia ging noch unter dem Volk aus und ein, und man hatte ihn
noch nicht ins Gefängnis geworfen.
37:5 Es war aber das Heer des Pharao aus Ägypten aufgebrochen, und als
die Chaldäer, die vor Jerusalem lagen, davon hörten, waren sie von
Jerusalem abgezogen.
37:6 Und des HERRN Wort geschah zum Propheten Jeremia:
37:7 So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem König von Juda, der
euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer des
Pharao, das euch zu Hilfe ausgezogen ist, wird wieder heim nach
Ägypten ziehen,
37:8 und die Chaldäer werden wiederkommen und diese Stadt belagern und
sie erobern und mit Feuer verbrennen.
Kap 34,22
37:9 Darum spricht der HERR: Betrügt euch nicht damit, daß ihr denkt:
»Die Chaldäer werden von uns abziehen.« Sie werden nicht abziehen.
37:10 Und wenn ihr auch das ganze Heer der Chaldäer schlüget, die gegen
euch kämpfen, und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete übrig,
so würde doch ein jeder in seinem Zelt aufstehen und diese Stadt mit
Feuer verbrennen.
Jeremia wird gefangengesetzt
37:11 Als nun der Chaldäer Heer von Jerusalem abgezogen war vor dem Heere
des Pharao,
37:12 wollte Jeremia aus Jerusalem herausgehen ins Land Benjamin, um mit
seinen Verwandten ein Erbe zu teilen.
Kap 32,8-9
37:13 Und als er zum Benjamintor kam, war dort ein Wachhabender mit Namen
Jirija, der Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas; der hielt den
Propheten Jeremia an und sprach: Du willst zu den Chaldäern
überlaufen.
37:14 Jeremia sprach: Das ist nicht wahr, ich will nicht zu den Chaldäern
überlaufen. Aber Jirija wollte ihn nicht hören, sondern ergriff
Jeremia und brachte ihn zu den Oberen.
37:15 Und die Oberen wurden zornig über Jeremia und ließen ihn schlagen
und warfen ihn ins Gefängnis im Hause Jonatans, des Schreibers; denn
das hatten sie zum Kerker gemacht.
Kap 20,2
37:16 So kam Jeremia in den überwölbten Raum einer Zisterne und blieb dort
lange Zeit.
Zedekia befragt heimlich den Propheten
37:17 Aber Zedekia, der König, sandte hin und ließ ihn holen und fragte
ihn heimlich in seinem Haus und sprach: Ist wohl ein Wort vom HERRN
vorhanden? Jeremia sprach: Ja! Du wirst dem König von Babel in die
Hände gegeben werden.
Kap 34,21
37:18 Und Jeremia sprach zum König Zedekia: Was hab ich gegen dich, gegen
deine Großen und gegen dies Volk gesündigt, daß sie mich in den
Kerker geworfen haben?
37:19 Wo sind nun eure Propheten, die euch weissagten und sprachen: Der
König von Babel wird nicht über euch noch über dies Land kommen?
37:20 Und nun, mein Herr und König, höre mich und laß meine Bitte vor dir
gelten! Laß mich nicht wieder in Jonatans, des Schreibers, Haus
bringen, daß ich dort nicht sterbe.
37:21 Da befahl der König Zedekia, daß man Jeremia im Wachthof behalten
sollte, und ließ ihm täglich aus der Bäckergasse einen Laib Brot
geben, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia
im Wachthof.
Kap 32,2
Jeremia in der Zisterne
38:1 Es hörten aber Schefatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn
Paschhurs, und Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn
Malkijas, die Worte, die Jeremia zu allem Volk redete.
Kap 21,1
38:2 So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch
Schwert, Hunger und Pest sterben müssen; wer aber hinausgeht zu den
Chaldäern, der soll am Leben bleiben und wird sein Leben wie eine
Beute davonbringen.
Kap 21,9
38:3 Denn so spricht der HERR: Diese Stadt soll übergeben werden dem Heer
des Königs von Babel, und es soll sie einnehmen.
38:4 Da sprachen die Oberen zum König: Laß doch diesen Mann töten; denn
auf diese Weise nimmt er den Kriegsleuten, die noch übrig sind in
dieser Stadt, den Mut, desgleichen dem ganzen Volk, weil er solche
Worte zu ihnen sagt. Denn der Mann sucht nicht, was diesem Volk zum
Heil, sondern was zum Unheil dient.
Am 7,10
38:5 Der König Zedekia sprach: Siehe, er ist in euren Händen; denn der
König vermag nichts wider euch.
38:6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne Malkijas, des
Königssohnes, die im Wachthof war, und ließen ihn an Seilen hinab.
In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern Schlamm, und Jeremia
sank in den Schlamm.
38:7 Als aber Ebed-Melech, der Mohr, ein Kämmerer in des Königs Haus,
hörte, daß man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, und der König
gerade im Benjamintor saß,
Kap 39,15-18
38:8 da ging Ebed-Melech aus des Königs Haus und redete mit dem König und
sprach:
38:9 Mein Herr und König, diese Männer handeln übel an dem Propheten
Jeremia, daß sie ihn in die Zisterne geworfen haben; dort muß er vor
Hunger sterben; denn es ist kein Brot mehr in der Stadt.
38:10 Da befahl der König Ebed-Melech, dem Mohren: Nimm von hier drei
Männer mit dir und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne, ehe
er stirbt.
38:11 Und Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging in des Königs Haus
in die Kleiderkammer und nahm dort zerrissene, alte Lumpen und ließ
sie an einem Seil hinab zu Jeremia in die Zisterne.
38:12 Und Ebed-Melech, der Mohr, sprach zu Jeremia: Lege diese
zerrissenen, alten Lumpen unter deine Achseln um das Seil; und
Jeremia tat es.
38:13 Und sie zogen Jeremia herauf aus der Zisterne an den Stricken. Und
so blieb Jeremia im Wachthof.
Letztes Gespräch zwischen Zedekia und Jeremia
38:14 Und der König Zedekia sandte hin und ließ den Propheten Jeremia zu
sich holen unter den dritten Eingang am Hause des HERRN. Und der
König sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verbirg mir
nichts!
38:15 Jeremia sprach zu Zedekia: Sage ich dir etwas, so tötest du mich
doch; gebe ich dir aber einen Rat, so gehorchst du mir nicht.
38:16 Da schwor der König Zedekia dem Jeremia heimlich und sprach: So wahr
der HERR lebt, der uns dies Leben gegeben hat: ich will dich nicht
töten noch den Männern in die Hände geben, die dir nach dem Leben
trachten.
Vers 4-5
38:17 Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht der HERR, der Gott
Zebaoth, der Gott Israels: Wirst du hinausgehen zu den Obersten des
Königs von Babel, so sollst du am Leben bleiben, und diese Stadt
soll nicht verbrannt werden, sondern du und dein Haus sollen am
Leben bleiben;
38:18 wirst du aber nicht hinausgehen zu den Obersten des Königs von
Babel, so wird diese Stadt den Chaldäern in die Hände gegeben, und
sie werden sie mit Feuer verbrennen, und auch du wirst ihren Händen
nicht entrinnen.
38:19 Der König Zedekia sprach zu Jeremia: Ich habe aber die Sorge, daß
ich den Judäern, die zu den Chaldäern übergelaufen sind, übergeben
werden könnte, daß sie mir übel mitspielen.
38:20 Jeremia sprach: Man wird dich nicht übergeben. Gehorche doch der
Stimme des HERRN, die ich dir verkünde, so wird dir's wohlgehen, und
du wirst am Leben bleiben.
38:21 Wirst du aber nicht hinausgehen, so ist dies das Wort, das mir der
HERR gezeigt hat:
38:22 Siehe, alle Frauen, die noch vorhanden sind im Haus des Königs von
Juda, werden zu den Obersten des Königs von Babel hinaus müssen, und
sie werden dann sagen: »Ach, deine guten Freunde haben dich
überredet und in ihre Gewalt gebracht und in den Sumpf geführt und
lassen dich nun stecken.«
38:23 Ja, alle deine Frauen und Kinder werden hinaus müssen zu den
Chaldäern, und du selbst wirst ihren Händen nicht entgehen, sondern
du wirst vom König von Babel ergriffen, und diese Stadt wird mit
Feuer verbrannt werden.
Kap 32,4; 34,3
38:24 Und Zedekia sprach zu Jeremia: Sieh zu, daß niemand diese Worte
erfahre, so wirst du nicht sterben.
38:25 Und wenn's die Oberen erfahren sollten, daß ich mit dir geredet
habe, und zu dir kommen und sprechen: »Sag an, was hast du mit dem
König geredet; verbirg es uns nicht, so wollen wir dich nicht töten.
Was hat der König mit dir geredet?«,
38:26 so sprich: Ich habe den König gebeten, daß er mich nicht wieder in
Jonatans Haus führen lasse, ich müßte sonst dort sterben.
38:27 Da kamen alle Oberen zu Jeremia und fragten ihn, und er antwortete
ihnen, wie ihm der König befohlen hatte. Da ließen sie von ihm, weil
sie nichts erfahren konnten.
38:28 Und Jeremia blieb im Wachthof bis auf den Tag, da Jerusalem
eingenommen wurde.
Kap 37,21
Jeremia wird bei der Eroberung Jerusalems befreit
Und es geschah, daß Jerusalem erobert wurde.
(1-10) Kap 52,4-16; 2. Kön 25,1-12
39:1 Denn im neunten Jahr Zedekias, des Königs von Juda, im zehnten Monat
kam Nebukadnezar, der König von Babel, und sein ganzes Heer vor
Jerusalem und belagerten es.
39:2 Und im elften Jahr Zedekias, am neunten Tage des vierten Monats,
brach man in die Stadt ein.
39:3 Und alle Obersten des Königs von Babel zogen hinein und hielten
unter dem Mitteltor, nämlich Nergal-Sarezer, der Fürst von
Sin-Magir, der Oberhofmeister, und Nebuschasban, der Oberkämmerer,
und alle andern Obersten des Königs von Babel.
39:4 Als nun Zedekia, der König von Juda, und seine Kriegsleute das
sahen, flohen sie bei Nacht zur Stadt hinaus auf dem Wege zu des
Königs Garten durchs Tor zwischen den beiden Mauern und entwichen
zum Jordantal hin.
39:5 Aber die Kriegsleute der Chaldäer jagten ihnen nach und holten
Zedekia ein im Jordantal von Jericho und nahmen ihn gefangen und
brachten ihn zu Nebukadnezar, dem König von Babel, nach Ribla, das
im Lande Hamat liegt. Der sprach das Urteil über ihn.
39:6 Und der König von Babel ließ die Söhne Zedekias vor seinen Augen
töten in Ribla und tötete auch alle Vornehmen Judas.
39:7 Aber Zedekia ließ er die Augen ausstechen und ihn in Ketten legen,
um ihn nach Babel zu führen.
39:8 Und die Chaldäer verbrannten das Haus des Königs und die Häuser der
Bürger und rissen die Mauern Jerusalems nieder.
39:9 Was aber noch an Volk in der Stadt war, und wer sonst zu ihnen
übergelaufen war, die führte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache,
alle miteinander gefangen nach Babel.
39:10 Aber von dem niederen Volk, das nichts hatte, ließ zur selben Zeit
Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche im Lande Juda zurück
und gab ihnen Weinberge und Felder.
39:11 Aber Nebukadnezar, der König von Babel, hatte Nebusaradan, dem
Obersten der Leibwache, Befehl gegeben wegen Jeremia und gesagt:
39:12 Nimm ihn und laß ihn dir befohlen sein und tu ihm kein Leid,
sondern wie er's von dir begehrt, so mach's mit ihm.
Kap 40,4
39:13 Da sandten hin Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und
Nebuschasban, der Oberkämmerer, Nergal-Sarezer, der Oberhofmeister,
und alle Obersten des Königs von Babel
39:14 und ließen Jeremia aus dem Wachthof holen und übergaben ihn
Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, daß er ihn nach
Hause gehen ließe. Und so blieb er unter dem Volk.
Kap 38,28; Kap 40,5-6; 40,14-16
39:15 Es war auch des HERRN Wort geschehen zu Jeremia, als er noch im
Wachthof lag:
(15-18) Kap 38,7
39:16 Geh hin und sage Ebed-Melech, dem Mohren: So spricht der HERR
Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will meine Worte kommen lassen
über diese Stadt zum Unheil und nicht zum Heil, und du sollst es
sehen zur selben Zeit.
39:17 Aber dich will ich erretten zur selben Zeit, spricht der HERR, und
du sollst den Leuten nicht ausgeliefert werden, vor denen du dich
fürchtest.
39:18 Denn ich will dich entkommen lassen, daß du nicht durchs Schwert
fallest, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen,
weil du mir vertraut hast, spricht der HERR.
Jeremia bleibt im Lande. Gedaljas Statthalterschaft
40:1 Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als ihn
Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, losließ in Rama, wo er ihn
gefunden hatte; denn er war auch, mit Fesseln gebunden, unter allen
Gefangenen aus Jerusalem und Juda, die nach Babel weggeführt werden
sollten.
Kap 39,11-14
40:2 Als nun der Oberste der Leibwache Jeremia hatte zu sich holen
lassen, sprach er zu ihm: Der HERR, dein Gott, hat dies Unglück über
diese Stätte vorhergesagt
40:3 und hat's auch kommen lassen und getan, wie er geredet hat; denn ihr
habt gesündigt wider den HERRN und seiner Stimme nicht gehorcht;
darum ist euch solches widerfahren.
40:4 Und nun siehe, ich mache dich heute los von den Fesseln, mit denen
deine Hände gebunden waren. Gefällt dir's, mit mir nach Babel zu
ziehen, so komm, du sollst mir befohlen sein. Gefällt dir's aber
nicht, mit mir nach Babel zu ziehen, so laß es sein. Siehe, du hast
das ganze Land vor dir; wo dich's gut dünkt und dir's gefällt, da
zieh hin.
Kap 39,12
40:5 Denn weiter hinaus wird kein Wiederkehren möglich sein. Darum magst
du umkehren zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Schafans, den
der König von Babel über die Städte in Juda gesetzt hat, und bei ihm
bleiben unter dem Volk; oder geh, wohin dir's gefällt. Und der
Oberste der Leibwache gab ihm Wegzehrung und Geschenke und ließ ihn
gehen.
(5 und 6) Kap 39,14
40:6 So kam Jeremia zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa und blieb
bei ihm unter dem Volk, das im Lande noch übriggeblieben war.
40:7 Als nun die Hauptleute, die noch im Lande verstreut waren, samt
ihren Leuten erfuhren, daß der König von Babel Gedalja, den Sohn
Ahikams, über das Land gesetzt hatte und über die Männer, Frauen und
Kinder und über die Geringen im Lande, die nicht nach Babel
weggeführt waren,
2. Kön 25,22-24
40:8 kamen sie zu Gedalja nach Mizpa, nämlich Jischmael, der Sohn
Netanjas, Johanan und Jonatan, die Söhne Kareachs, und Seraja, der
Sohn Tanhumets, und die Söhne Efais von Netofa und Jaasanja, der
Sohn eines Maachatiters, samt ihren Leuten.
Kap 41,1; 41,11
40:9 Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, schwor ihnen und
ihren Leuten einen Eid und sprach: Fürchtet euch nicht, den
Chaldäern untertan zu sein; bleibt im Lande und seid dem König von
Babel untertan, so wird's euch wohlgehen.
40:10 Siehe, ich bleibe hier in Mizpa und habe die Verantwortung vor den
Chaldäern, die zu uns kommen; ihr aber sollt Wein und Feigen und Öl
ernten und in eure Gefäße tun und sollt in euren Städten wohnen, die
ihr wieder in Besitz genommen habt.
40:11 Und als die Judäer, die im Lande Moab und Ammon und in Edom und in
allen Ländern waren, hörten, daß der König von Babel einen Rest in
Juda übriggelassen und über sie Gedalja gesetzt hatte, den Sohn
Ahikams, des Sohnes Schafans,
40:12 da kamen auch sie alle zurück aus allen Orten, wohin sie verstreut
waren, in das Land Juda zu Gedalja nach Mizpa und ernteten sehr viel
Wein und Sommerfrüchte.
40:13 Aber Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute, die im Lande
verstreut gewesen waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa
40:14 und sprachen zu ihm: Weißt du auch, daß Baalis, der König der
Ammoniter, Jischmael, den Sohn Netanjas, gesandt hat, daß er dich
erschlagen soll? Das wollte ihnen aber Gedalja, der Sohn Ahikams,
nicht glauben.
40:15 Da sprach Johanan, der Sohn Kareachs, zu Gedalja heimlich in Mizpa:
Ich will hingehen und Jischmael, den Sohn Netanjas, erschlagen, daß
es niemand erfahren soll. Warum soll er dich erschlagen, so daß alle
Judäer, die bei dir versammelt sind, zerstreut werden und, die noch
aus Juda übriggeblieben sind, umkommen?
40:16 Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohn
Kareachs: Du sollst das nicht tun; es ist nicht wahr, was du von
Jischmael sagst.
Gedaljas Ermordung durch Jischmael
(vgl. 2. Kön 25,25)
41:1 Aber im siebenten Monat kam Jischmael, der Sohn Netanjas, des
Sohnes Elischamas, aus königlichem Stamm, einer von den Obersten des
Königs, und zehn Männer mit ihm zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, nach
Mizpa, und sie aßen dort in Mizpa miteinander.
Kap 40,8
41:2 Und Jischmael, der Sohn Netanjas, erhob sich samt den zehn Männern,
die bei ihm waren, und sie erschlugen Gedalja, den Sohn Ahikams,
des Sohnes Schafans, mit dem Schwert, weil ihn der König von Babel
über das Land gesetzt hatte.
Kap 40,5
41:3 Auch erschlug Jischmael alle Judäer, die bei Gedalja waren in Mizpa,
und die Chaldäer, die dort waren, sämtliche Kriegsleute.
41:4 Am andern Tage, nachdem Gedalja erschlagen war und es noch niemand
wußte,
41:5 kamen achtzig Männer von Sichem, von Silo und von Samaria und hatten
die Bärte abgeschoren und ihre Kleider zerrissen und sich wund
geritzt und trugen Speisopfer und Weihrauch mit, um es zum Hause des
HERRN zu bringen.
Kap 16,6
41:6 Und Jischmael, der Sohn Netanjas, ging heraus von Mizpa ihnen
entgegen, ging und weinte. Als er nun an sie herankam, sprach er zu
ihnen: Ihr sollt zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, kommen.
41:7 Als sie aber mitten in die Stadt kamen, ermordete sie Jischmael, der
Sohn Netanjas, er und die Männer, die bei ihm waren, und warfen sie
in die Zisterne.
41:8 Aber es waren zehn Männer darunter, die sprachen zu Jischmael: Töte
uns nicht; wir haben Vorrat im Acker verborgen liegen an Weizen,
Gerste, Öl und Honig. Da ließ er ab und tötete sie nicht mit den
andern.
41:9 Die Zisterne aber, in die Jischmael die Leichname der Männer warf,
die er erschlagen hatte samt dem Gedalja, ist die, welche der König
Asa hatte anlegen lassen im Krieg gegen Bascha, den König von
Israel. Die füllte Jischmael, der Sohn Netanjas, mit den
Erschlagenen.
1. Kön 15,16-24
41:10 Und Jischmael, der Sohn Netanjas, führte das Volk, das in Mizpa
übriggeblieben war, gefangen weg: die Königstöchter samt allem Volk,
über das Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Gedalja, den Sohn
Ahikams, gesetzt hatte; und er zog hin und wollte hinüber zu den
Ammonitern.
41:11 Als aber Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des
Heeres, die bei ihm waren, von all dem Bösen erfuhren, das
Jischmael, der Sohn Netanjas, begangen hatte,
40,8; 40,13-16
41:12 nahmen sie zu sich alle Männer und zogen hin, um mit Jischmael, dem
Sohn Netanjas, zu kämpfen, und trafen ihn an dem großen Wasser bei
Gibeon.
2. Sam 2,13
41:13 Als nun alles Volk, das bei Jischmael war, den Johanan, den Sohn
Kareachs, erblickte samt allen Hauptleuten des Heeres, die bei ihm
waren, da wurde es froh.
41:14 Und das ganze Volk, das Jischmael von Mizpa weggeführt hatte, wandte
sich um und ging zu Johanan, dem Sohn Kareachs, über.
41:15 Aber Jischmael, der Sohn Netanjas, entrann mit acht Männern dem
Johanan und zog zu den Ammonitern.
41:16 Und Johanan, der Sohn Kareachs, samt allen Hauptleuten des Heeres,
die bei ihm waren, nahm zu sich das übriggebliebene Volk, das
Jischmael, der Sohn Netanjas, aus Mizpa weggeführt hatte, nachdem er
Gedalja, den Sohn Ahikams, erschlagen hatte, nämlich die
Kriegsleute, die Frauen und Kinder und Hofleute, die er von Gibeon
zurückgebracht hatte.
41:17 Und sie zogen hin und kehrten ein in der Herberge Kimhams bei
Bethlehem, um von dort nach Ägypten zu ziehen
2. Sam 19,38; Kap 43,7
41:18 aus Furcht vor den Chaldäern. Denn sie fürchteten sich vor ihnen,
weil Jischmael, der Sohn Netanjas, Gedalja, den Sohn Ahikams,
erschlagen hatte, den der König von Babel über das Land gesetzt
hatte.
Jeremia warnt vor der Auswanderung nach Ägypten
42:1 Da traten herzu alle Hauptleute des Heeres, Johanan, der Sohn
Kareachs, Asarja, der Sohn Hoschajas, samt dem ganzen Volk, klein
und groß,
42:2 und sprachen zum Propheten Jeremia: Laß doch unsere Bitte vor dir
gelten und bete für uns zum HERRN, deinem Gott, für alle diese
Übriggebliebenen - denn leider sind wir von vielen nur wenige
übriggeblieben, wie du mit eigenen Augen siehst -,
Kap 37,3
42:3 daß der HERR, dein Gott, uns kundtun wolle, wohin wir ziehen und was
wir tun sollen.
42:4 Und der Prophet Jeremia sprach zu ihnen: Wohlan, ich will gehorchen.
Siehe, ich will zum HERRN, eurem Gott, beten, wie ihr gesagt habt,
und alles, was euch der HERR antworten wird, das will ich euch
kundtun und will euch nichts vorenthalten.
42:5 Und sie sprachen zu Jeremia: Der HERR sei ein zuverlässiger und
wahrhaftiger Zeuge wider uns, wenn wir nicht alles tun werden, was
uns der HERR, dein Gott, durch dich befehlen wird.
42:6 Es sei Gutes oder Böses, so wollen wir gehorchen der Stimme des
HERRN, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, auf daß es uns
wohlgehe, wenn wir der Stimme des HERRN, unseres Gottes, gehorchen.
42:7 Und nach zehn Tagen geschah des HERRN Wort zu Jeremia.
42:8 Da rief er Johanan, den Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des
Heeres, die bei ihm waren, und alles Volk, klein und groß,
42:9 und sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels, zu dem
ihr mich gesandt habt, daß ich euer Gebet vor ihn bringen sollte:
42:10 Werdet ihr in diesem Lande bleiben, so will ich euch bauen und
nicht einreißen; ich will euch pflanzen und nicht ausreißen; denn es
hat mich gereut das Unheil, das ich euch angetan habe.
Kap 1,10
42:11 Ihr sollt euch nicht fürchten vor dem König von Babel, vor dem ihr
euch fürchtet, spricht der HERR; ihr sollt euch vor ihm nicht
fürchten, denn ich will bei euch sein, daß ich euch helfe und von
seiner Hand errette.
42:12 Ich will euch Barmherzigkeit erweisen und mich über euch erbarmen
und euch wieder auf eure Äcker bringen.
42:13 Werdet ihr aber sagen: »Wir wollen nicht in diesem Lande bleiben«
und so der Stimme des HERRN, eures Gottes, nicht gehorchen
(13-17) Kap 29,17-18
42:14 und werdet ihr sagen: »Nein, wir wollen nach Ägyptenland ziehen, daß
wir weder Krieg sehen noch den Schall der Posaune hören noch Hunger
nach Brot leiden müssen; dort wollen wir bleiben« -
42:15 nun, so höret des HERRN Wort, ihr Übriggebliebenen von Juda! So
spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Werdet ihr euer
Angesicht nach Ägyptenland richten, um dorthin zu ziehen und dort zu
wohnen,
42:16 so soll euch das Schwert, vor dem ihr euch fürchtet, in Ägyptenland
treffen, und der Hunger, vor dem ihr euch sorgt, soll stets hinter
euch her sein in Ägypten, und ihr sollt dort sterben.
42:17 Denn sie seien, wer sie wollen: Wer sein Angesicht nach Ägypten
richtet, um dorthin zu ziehen und dort zu wohnen, der soll sterben
durch Schwert, Hunger und Pest, und es soll keiner übrigbleiben noch
dem Unheil entrinnen, das ich über sie kommen lassen will.
42:18 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Gleichwie mein
Zorn und Grimm über die Einwohner Jerusalems ausgeschüttet wurde, so
soll er auch über euch ausgeschüttet werden, wenn ihr nach Ägypten
zieht; und ihr sollt zum Fluch, zum Bild des Entsetzens, zur
Verwünschung und zur Schande werden und diese Stätte nicht mehr
sehen.
Kap 25,9
42:19 Das ist das Wort des HERRN an euch, die ihr übriggeblieben seid von
Juda, daß ihr nicht nach Ägypten zieht. Darum erkennt, daß ich euch
heute gewarnt habe;
42:20 denn ihr selbst habt euer Leben in Gefahr gebracht, weil ihr mich
gesandt habt zum HERRN, eurem Gott, und gesagt: Bete zum HERRN,
unserm Gott, für uns, und alles, was der HERR, unser Gott, sagen
wird, tu uns kund, so wollen wir danach tun.
42:21 Das habe ich euch heute wissen lassen; aber ihr wollt der Stimme des
HERRN, eures Gottes, nicht gehorchen noch allem, was er euch durch
mich befohlen hat.
42:22 So sollt ihr denn wissen, daß ihr durch Schwert, Hunger und Pest
sterben müßt an dem Ort, wohin ihr zu ziehen gedenkt, um dort zu
wohnen.
Jeremia wird nach Ägypten verschleppt
43:1 Als Jeremia dem ganzen Volk alle Worte des HERRN, ihres Gottes,
ausgerichtet hatte, wie ihm der HERR, ihr Gott, alle diese Worte an
sie befohlen hatte,
43:2 sprachen Asarja, der Sohn Hoschajas, und Johanan, der Sohn Kareachs,
und alle aufsässigen Männer zu Jeremia: Du lügst! Der HERR, unser
Gott, hat dich nicht zu uns gesandt und gesagt: »Ihr sollt nicht
nach Ägypten ziehen, um dort zu wohnen«,
43:3 sondern Baruch, der Sohn Nerijas, beredet dich zu unserm Schaden,
damit wir den Chaldäern übergeben werden und sie uns töten oder nach
Babel wegführen.
Kap 36,32
43:4 Da gehorchten Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des
Heeres samt dem ganzen Volk der Stimme des HERRN nicht, daß sie im
Lande Juda geblieben wären,
43:5 sondern Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des Heeres
nahmen zu sich alle Übriggebliebenen von Juda, die von allen
Völkern, wohin sie geflohen, zurückgekommen waren, um im Lande Juda
zu wohnen,
43:6 nämlich Männer, Frauen und Kinder, dazu die Königstöchter und alle
übrigen, die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja,
dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, gelassen hatte, und auch den
Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerijas.
43:7 Und sie zogen nach Ägyptenland, denn sie wollten der Stimme des
HERRN nicht gehorchen, und kamen nach Tachpanhes.
Kap 42,14-17; 2. Kön 25,26
Jeremia weissagt den Einfall Nebukadnezars
43:8 Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia in Tachpanhes:
43:9 Nimm große Steine und vergrabe sie in dem Boden am Eingang des
Hauses des Pharao in Tachpanhes, so daß die Männer aus Juda es
sehen,
43:10 und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels:
Siehe, ich will hinsenden und meinen Knecht Nebukadnezar, den König
von Babel, holen lassen und will seinen Thron oben auf diese Steine
setzen, die ich eingraben ließ; und er soll seinen Thronhimmel
darüber ausspannen.
Kap 25,9
43:11 Er soll kommen und Ägyptenland schlagen und töten, wen es trifft,
gefangenführen, wen es trifft, mit dem Schwert erschlagen, wen es
trifft.
Kap 15,2
43:12 Und ich will die Tempel Ägyptens in Brand stecken und niederbrennen
und ihre Götter wegführen. Und er soll Ägyptenland lausen, wie ein
Hirt sein Kleid laust, und mit Frieden von dannen ziehen.
Kap 46,25
43:13 Er soll die Steinmale von Bet-Schemesch in Ägyptenland zerbrechen
und die Götzentempel in Ägypten mit Feuer verbrennen.
Jeremia warnt vor der erneuten Verehrung der Himmelskönigin
44:1 Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah an alle Judäer, die in
Ägyptenland wohnten, nämlich in Migdol, Tachpanhes und Memfis, und
die im Lande Patros wohnten.
Kap 43,7
44:2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ihr habt gesehen all
das Unheil, das ich habe kommen lassen über Jerusalem und über alle
Städte in Juda; siehe, heutigentags sind sie wüst, und niemand wohnt
darin;
44:3 und das um ihrer Bosheit willen, die sie taten, als sie mich
erzürnten und hingingen und opferten und dienten andern Göttern, die
weder sie noch ihr noch eure Väter kannten.
44:4 Und ich sandte immer wieder zu euch alle meine Knechte, die
Propheten, und ließ euch sagen: »Tut doch nicht solche Greuel, die
ich hasse.«
Kap 25,4
44:5 Aber sie gehorchten nicht und kehrten auch ihre Ohren nicht zu mir,
daß sie sich von ihrer Bosheit bekehrt und andern Göttern nicht
geopfert hätten.
44:6 Darum ergoß sich auch mein Zorn und Grimm und entbrannte über die
Städte Judas und die Gassen Jerusalems, daß sie zur Wüste und Öde
geworden sind, so wie es heute ist.
44:7 Nun, so spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Warum
tut ihr euch selbst ein so großes Unheil an, daß bei euch
ausgerottet werden aus Juda Mann und Frau, Kind und Säugling und
nichts von euch übrigbleibt,
Kap 42,22
44:8 und erzürnet mich so durch eurer Hände Werke und opfert andern
Göttern in Ägyptenland, wohin ihr gezogen seid, um dort zu wohnen,
auf daß ihr ausgerottet und zum Fluch und zur Schmach werdet unter
allen Völkern auf Erden?
44:9 Habt ihr vergessen die Sünden eurer Väter, die Sünden der Könige
von Juda, die Sünden ihrer Frauen, dazu eure eigenen Sünden und die
Sünden eurer Frauen, die sie getan haben im Lande Juda und auf den
Gassen Jerusalems?
Kap 7,17-18
44:10 Sie haben sich bis auf diesen Tag nicht gedemütigt, fürchten sich
auch nicht und wandeln nicht in meinem Gesetz und in den
Rechtsordnungen, die ich euch und euren Vätern gegeben habe.
44:11 Darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will
mein Angesicht wider euch richten zum Unheil, und ganz Juda soll
ausgerottet werden.
Am 9,4
44:12 Und ich will wegraffen, die übriggeblieben sind von Juda, die ihr
Angesicht nach Ägyptenland gerichtet haben, um dorthin zu ziehen und
dort zu wohnen; es soll ein Ende mit ihnen allen werden in
Ägyptenland. Durchs Schwert sollen sie fallen, und durch Hunger
sollen sie umkommen, klein und groß; sie sollen durch Schwert und
Hunger sterben und sollen zur Verwünschung, zum Entsetzen, zum Fluch
und zur Schmach werden.
Kap 42,14-17
44:13 Ich will auch die Einwohner in Ägyptenland mit Schwert, Hunger und
Pest heimsuchen, gleichwie ich an Jerusalem getan habe,
44:14 so daß von denen, die übriggeblieben sind von Juda und die hierher
gekommen sind nach Ägyptenland, um hier zu wohnen, keiner entrinnen
und entkommen soll. Sie sollen nicht mehr ins Land Juda
zurückkehren, wohin sie gerne wiederkämen und wohnten, sondern es
soll keiner dahin zurückkommen außer einigen Entronnenen.
44:15 Da antworteten dem Jeremia alle Männer, die sehr wohl wußten, daß
ihre Frauen andern Göttern opferten, und alle Frauen, die
dabeistanden, eine große Menge, samt allem Volk, das in Ägyptenland
und in Patros wohnte, und sprachen:
Jes 11,11
44:16 Den Worten, die du im Namen des HERRN uns sagst, wollen wir nicht
gehorchen,
44:17 sondern wir wollen all die Worte halten, die aus unserm eigenen
Munde gekommen sind, und wollen der Himmelskönigin opfern und ihr
Trankopfer darbringen, wie wir und unsere Väter, unsere Könige und
Oberen getan haben in den Städten Judas und auf den Gassen
Jerusalems. Da hatten wir auch Brot genug, und es ging uns gut, und
wir sahen kein Unglück.
Kap 7,17-18; Hos 2,7
44:18 Seit der Zeit aber, da wir es unterlassen haben, der Himmelskönigin
zu opfern und Trankopfer darzubringen, haben wir an allem Mangel
gelitten und sind durch Schwert und Hunger umgekommen.
44:19 Und wenn wir Frauen der Himmelskönigin opfern und Trankopfer
darbringen, das tun wir ja nicht ohne den Willen unserer Männer,
wenn wir ihr Kuchen backen, um ein Bild von ihr zu machen, und ihr
Trankopfer darbringen.
4. Mose 30,11-13
44:20 Da sprach Jeremia zu dem ganzen Volk, den Männern und Frauen und
allen Leuten, die ihm so geantwortet hatten:
44:21 Nein, der HERR hat gedacht an das Opfern, das ihr in den Städten
Judas und auf den Gassen Jerusalems getrieben habt samt euren
Vätern, Königen, Oberen und allem Volk des Landes, und er hat's zu
Herzen genommen,
44:22 daß er nicht mehr leiden konnte euren bösen Wandel und die Greuel,
die ihr tatet; daher ist auch euer Land zur Wüste, zum Entsetzen und
zum Fluch geworden, daß niemand darin wohnt, so wie es heute ist.
44:23 Weil ihr der Himmelskönigin geopfert habt und wider den HERRN
sündigtet und der Stimme des HERRN nicht gehorchtet und in seinem
Gesetze, seinen Rechten und Mahnungen nicht gewandelt seid, darum
ist euch solches Unheil widerfahren, so wie es heute ist.
44:24 Und Jeremia sprach zu allem Volk und zu allen Frauen: Höret des
HERRN Wort, ihr alle aus Juda, die in Ägyptenland sind!
44:25 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ihr und eure Frauen
habt mit eurem Munde geredet und mit euren Händen vollbracht, was
ihr sagt: »Wir wollen unsere Gelübde halten, die wir der
Himmelskönigin gelobt haben, daß wir ihr opfern und Trankopfer
darbringen.« Wohlan, erfüllet doch eure Gelübde und haltet eure
Gelübde!
44:26 So höret nun des HERRN Wort, ihr alle aus Juda, die ihr in
Ägyptenland wohnt: Siehe, ich schwöre bei meinem großen Namen,
spricht der HERR, daß mein Name nicht mehr genannt werden soll durch
irgendeines Menschen Mund aus Juda in ganz Ägyptenland, der da sagt:
»So wahr Gott der HERR lebt!«
44:27 Siehe, ich will über sie wachen zum Unheil und nicht zum Heil, daß,
wer aus Juda in Ägyptenland ist, durch Schwert und Hunger umkommen
soll, bis es ein Ende mit ihnen hat.
Am 9,4
44:28 Die aber dem Schwert entrinnen, werden aus Ägyptenland ins Land Juda
zurückkommen als ein geringes Häuflein. So werden dann alle, die
übriggeblieben sind von Juda und die nach Ägyptenland gezogen waren,
dort zu wohnen, erkennen, wessen Wort wahr geworden ist, meines oder
ihres.
44:29 Und dies sei das Zeichen, spricht der HERR: Ich will euch an diesem
Ort heimsuchen, damit ihr wißt, daß mein Wort wahr werden soll über
euch zum Unheil.
44:30 So spricht der HERR: Siehe, ich will den Pharao Hofra, den König von
Ägypten, übergeben in die Hände seiner Feinde und derer, die ihm
nach dem Leben trachten, gleichwie ich Zedekia, den König von Juda,
übergeben habe in die Hand Nebukadnezars, des Königs von Babel,
seines Feindes, der ihm nach dem Leben trachtete.
Hes 29,19
Ein Wort für Baruch
45:1 Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohn
Nerijas, redete, als er die Worte, wie Jeremia sie ihm sagte, auf
eine Schriftrolle schrieb, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes
Josias, des Königs von Juda:
Kap 36,4
45:2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, über dich, Baruch:
45:3 Du sprichst: Weh mir, wie hat mir der HERR Jammer zu meinem Schmerz
hinzugefügt! Ich seufze mich müde und finde keine Ruhe.
45:4 Sage ihm: So spricht der HERR: Siehe, was ich gebaut habe, das reiße
ich ein, und was ich gepflanzt habe, das reiße ich aus, nämlich dies
mein ganzes Land.
45:5 Und du begehrst für dich große Dinge? Begehre es nicht! Denn siehe,
ich will Unheil kommen lassen über alles Fleisch, spricht der HERR,
aber dein Leben sollst du wie eine Beute davonbringen, an welchen
Ort du auch ziehst.
Kap 39,18; 43,4-6
GERICHTSWORTE GEGEN FREMDE VÖLKER (Kapitel 46,1 - 51,64)
46:1 Dies ist das Wort des HERRN, das zu dem Propheten Jeremia geschehen
ist wider alle Völker.
Weissagung gegen Ägypten
(vgl. Jes 19,1-25; Hes 29,1 - 32,32)
46:2 Wider Ägypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des Königs von
Ägypten, welches lagerte am Euphratstrom bei Karkemisch und das
Nebukadnezar, der König von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims,
des Sohnes Josias, des Königs von Juda:
2. Kön 23,29
46:3 Rüstet Rundschild und Langschild und zieht in den Streit!
46:4 Spannet Rosse an und laßt Reiter aufsitzen, setzt die Helme auf und
schärft die Spieße und ziehet Panzer an!
46:5 Wie kommt's aber, daß ich sehe, daß sie verzagt sind und die Flucht
ergreifen und ihre Helden erschlagen sind? Sie fliehen und wenden
sich nicht mehr zurück. Schrecken um und um! spricht der HERR.
Kap 20,3
46:6 Der Schnelle kann nicht entfliehen noch der Starke entrinnen. Im
Norden am Euphratstrom sind sie gefallen und niedergestreckt.
46:7 Wer ist's, der emporstieg wie der Nil, und seine Wasser wälzten sich
dahin wie Ströme?
46:8 Ägypten stieg empor wie der Nil, und seine Wasser wälzten sich daher
wie Ströme, und es sprach: »Ich will hinaufziehen, das Land bedecken
und die Städte verderben samt denen, die darin wohnen.«
46:9 Wohlan, setzt euch auf die Rosse, rennet mit den Wagen, lasset die
Helden ausziehen, die von Kusch und aus Put, die den Schild führen,
und die Schützen aus Lud!
46:10 Denn dies ist der Tag Gottes, des HERRN Zebaoth, ein Tag der
Vergeltung, daß er sich an seinen Feinden räche, wenn das Schwert
fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie
müssen Gott, dem HERRN Zebaoth, ein Schlachtopfer werden im Lande
des Nordens am Euphratstrom.
Jes 2,12; 5. Mose 32,41-42
46:11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, Jungfrau, Tochter Ägypten!
Aber es ist umsonst, daß du viel Heilmittel gebrauchst; du wirst
doch nicht heil.
Kap 8,22
46:12 Deine Schande ist unter den Völkern erschollen, deines Heulens ist
das Land voll; denn ein Held fällt über den andern und liegen beide
miteinander danieder.
46:13 Dies ist das Wort des HERRN, das er zu dem Propheten Jeremia redete,
als Nebukadnezar, der König von Babel, heranzog, um Ägyptenland zu
schlagen:
46:14 Verkündigt's in Ägypten und sagt's an in Migdol, sagt's an in Memfis
und Tachpanhes und sprecht: Setze dich zur Wehr! Denn das Schwert
wird fressen, was um dich her ist.
46:15 Wie geht's zu, daß deine Gewaltigen zu Boden fallen und können nicht
standhalten? Der HERR hat sie so gestürzt.
46:16 Er macht, daß ihrer viele fallen, daß einer mit dem andern
daniederliegt. Da sprechen sie: Wohlauf, laßt uns wieder zu unserm
Volk ziehen, in unser Vaterland vor dem mörderischen Schwert!
46:17 Nennet den Namen des Pharao, des Königs von Ägypten: »Prahlhans, der
die Zeit versäumt hat«.
46:18 So wahr ich lebe, spricht der König, der HERR Zebaoth heißt: Er wird
daherziehen so hoch, wie der Berg Tabor unter den Bergen ist und wie
der Karmel am Meer ist.
46:19 Mache dir Fluchtgepäck, du Einwohnerin, Tochter Ägypten; denn Memfis
wird wüst und verbrannt werden, daß niemand darin wohnen wird.
46:20 Ägypten ist wie eine schöne junge Kuh; aber es kommt von Norden der
Schlächter.
46:21 Auch die darin um Sold dienen, sind wie gemästete Kälber; aber sie
müssen sich dennoch wenden und miteinander fliehen und werden nicht
standhalten; denn der Tag ihres Unheils wird über sie kommen, die
Zeit ihrer Heimsuchung.
46:22 Man hört sie heranziehen wie eine zischende Schlange; ja, sie kommen
mit Heeresmacht und bringen Äxte über sie wie die Holzhauer.
46:23 Die werden ihren Wald umhauen, spricht der HERR, denn sie sind nicht
zu zählen; ihrer sind mehr als Heuschrecken, die niemand zählen
kann.
46:24 Die Tochter Ägypten wird zuschanden; denn sie ist dem Volk aus dem
Norden in die Hände gegeben.
46:25 Der HERR Zebaoth, der Gott Israels, spricht: Siehe, ich will
heimsuchen den Amon zu No und den Pharao und Ägypten samt seinen
Göttern und Königen, ja, den Pharao mit allen, die sich auf ihn
verlassen,
(25 und 26) Kap 43,12-13; Jes 24,21
46:26 daß ich sie gebe in die Hände derer, die ihnen nach dem Leben
trachten, und in die Hände Nebukadnezars, des Königs von Babel, und
seiner Großen. Aber danach soll das Land bewohnt werden wie vor
alters, spricht der HERR.
Hes 29,14
46:27 Aber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel,
verzage nicht! Denn siehe, ich will dir helfen aus fernen Landen und
deinen Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, daß Jakob
zurückkommen soll und in Frieden sein und ohne Sorge, und niemand
soll ihn schrecken.
Kap 30,10
46:28 Darum fürchte dich nicht, du, Jakob, mein Knecht, spricht der HERR,
denn ich bin bei dir! Mit allen Völkern, unter die ich dich
verstoßen habe, will ich ein Ende machen; aber mit dir will ich
nicht ein Ende machen. Züchtigen will ich dich mit Maßen, doch
ungestraft kann ich dich nicht lassen.
Kap 10,24; 30,11
Weissagung gegen die Philister
(vgl. Jes 14,29-32; Hes 25,15-17)
47:1 Dies ist das Wort des HERRN, das zum Propheten Jeremia geschah wider
die Philister, ehe der Pharao Gaza schlug.
47:2 So spricht der HERR: Siehe, es kommen Wasser heran von Norden, die
zum reißenden Strom werden und das Land überfluten und was darin
ist, die Städte und die darin wohnen, daß die Leute schreien und
alle Einwohner im Lande heulen.
47:3 Vor dem Stampfen ihrer starken Rosse, die dahertraben, und vor dem
Rasseln ihrer Wagen und dem Poltern ihrer Räder werden sich die
Väter nicht umsehen nach den Kindern, so verzagt werden sie sein
47:4 über den Tag, der da kommt, um zu verderben alle Philister und
auszurotten die letzten Helfer für Tyrus und Sidon. Denn der HERR
wird die Philister verderben, den Rest derer, die gekommen sind von
der Insel Kaftor.
Am 9,7
47:5 Über Gaza wird Trauer kommen, und Aschkelon wird vernichtet, der
Rest der Anakiter. Wie lange willst du dich wund ritzen?
Am 1,6-7; Zef 2,4; Sach 9,5; Jos 11,22; Kap 16,6; 48,37
47:6 O du Schwert des HERRN, wann willst du doch aufhören? Fahre in deine
Scheide und ruhe und sei still!
47:7 Aber wie kann es aufhören, da doch der HERR ihm Befehl gegeben hat
wider Aschkelon und es wider das Ufer des Meeres bestellt hat?
Weissagung gegen Moab
(vgl. Jes 15,1 - 16,14; Hes 25,8-11; Am 2,1-3; Zef 2,8-11)
48:1 Wider Moab. So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Wehe der
Stadt Nebo, denn sie ist zerstört! Geschändet ist Kirjatajim und
eingenommen, die hohe Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen.
48:2 Der Stolz Moabs auf Heschbon ist dahin; denn man sinnt Böses gegen
die Stadt: »Kommt, wir wollen sie ausrotten, daß sie ohne Volk sei.«
Und du, Madmen, mußt auch vernichtet werden; das Schwert wird hinter
dir her sein.
48:3 Man hört ein Geschrei in Horonajim von Verwüstung und großem Jammer.
48:4 Moab ist zerschlagen. Man hört ihre Kleinen schreien;
48:5 denn sie gehen mit Weinen die Steige von Luhit hinauf, und die
Feinde hören ein Jammergeschrei den Weg von Horonajim herab:
48:6 »Fliehet und rettet euer Leben!« Aber ihr werdet sein wie ein
Strauch in der Wüste.
Kap 17,6
48:7 Weil du dich auf deine Bauwerke verlässest und auf deine Schätze,
sollst du auch erobert werden, und Kemosch muß gefangen wegziehen
samt seinen Priestern und Fürsten.
4. Mose 21,29; Ri 11,24; 1. Kön 11,7
48:8 Denn der Verwüster wird über alle Städte kommen, daß nicht eine
Stadt entrinnen wird. Es sollen die Täler verwüstet und die Ebenen
verheert werden; denn der HERR hat's gesagt.
48:9 Gebt Moab Flügel, denn es wird davonmüssen, als flöge es, und seine
Städte werden wüst liegen, daß niemand darin wohnen wird.
48:10 Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig tut; verflucht sei, wer
sein Schwert aufhält, daß es nicht Blut vergießt!
48:11 Moab ist von seiner Jugend an ungestört gewesen und auf seinen
Hefen still gelegen und ist nie aus einem Faß ins andre gegossen und
ist nie in die Gefangenschaft gezogen; darum ist sein Geschmack ihm
geblieben und sein Geruch nicht verändert worden.
Zef 1,12
48:12 Darum siehe, spricht der HERR, es kommt die Zeit, daß ich ihnen
Küfer schicken will, die sie ausschütten sollen und ihre Fässer
ausleeren und ihre Krüge zerschmettern.
48:13 Und Moab soll über dem Kemosch zuschanden werden, gleichwie das Haus
Israel über Bethel zuschanden geworden ist, worauf sie sich
verließen.
48:14 Wie könnt ihr sagen: Wir sind Helden und rechte Kriegsleute?
48:15 Moab wird verwüstet, und seine Städte werden erstiegen, und seine
beste Mannschaft muß hinab zur Schlachtbank, spricht der König,
welcher heißt der HERR Zebaoth.
48:16 Denn der Untergang Moabs wird bald kommen, und sein Unglück eilt
herbei.
48:17 Habt doch Mitleid mit ihnen, alle, die ihr um sie her wohnt und
ihren Namen kennt, und sprecht: »Wie ist das starke Zepter und der
herrliche Stab so zerbrochen!«
48:18 Herunter von der Herrlichkeit, du Tochter Dibon, und setz dich in
den Staub! Denn der Verwüster Moabs wird zu dir hinaufkommen und
deine Bollwerke zerstören.
48:19 Tritt an die Straße und schaue, du Einwohnerin von Aroër! Frage, die
da fliehen und entrinnen, und sprich: »Was ist geschehen?«
48:20 Ach, Moab ist verwüstet und verheert! Heulet und schreiet; sagt's am
Arnon, daß Moab vernichtet ist!
48:21 Die Strafe ist über das ebene Land ergangen, nämlich über Holon,
Jahaz, Mefaat,
48:22 Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,
48:23 Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,
48:24 Kerijot, Bozra und über alle Städte im Lande Moab, sie seien fern
oder nahe.
48:25 Das Horn Moabs ist abgeschlagen, und sein Arm ist zerbrochen,
spricht der HERR.
48:26 Macht es trunken; denn es hat sich gegen den HERRN erhoben! Speien
müsse Moab, auf daß es auch zum Gespött werde.
Kap 25,15
48:27 Oder ist Israel dir nicht ein Gespött gewesen, als hätte man es
unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es
verhöhnt.
48:28 O ihr Bewohner von Moab, verlaßt die Städte und wohnt in den Felsen
und tut wie die Tauben, die da nisten in den Löchern!
48:29 Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, daß es sehr stolz sei,
hoffärtig, hochmütig, trotzig und übermütig.
48:30 Aber der HERR spricht: Ich kenne seinen Übermut wohl und sein böses
Geschwätz; Böses haben sie getan.
48:31 Darum muß ich über Moab heulen und über ganz Moab schreien und über
die Leute von Kir-Heres klagen.
48:32 Mehr als über Jaser muß ich über dich weinen, du Weinstock Sibma;
denn deine Ranken reichten über das Meer und kamen bis nach Jaser.
Der Verwüster ist über deine Ernte und Weinlese hergefallen.
48:33 Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem
Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer
wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied
singen.
48:34 Das Geschrei von Heschbon wird gehört bis Elale, bis nach Jahaz, von
Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die
Wasser Nimrims sollen versiegen.
48:35 Und ich will, spricht der HERR, in Moab damit ein Ende machen, daß
sie auf den Höhen opfern und ihren Göttern Opfer darbringen.
48:36 Darum klagt mein Herz über Moab wie Flötenklage, und über die Leute
in Kir-Heres klagt mein Herz wie Flötenklage; denn das Gut, das sie
gesammelt, ist zugrunde gegangen.
Jes 15,7
48:37 Alle Köpfe werden kahl sein und alle Bärte abgeschoren, alle Hände
wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen.
Kap 16,6
48:38 Auf allen Dächern und Gassen, überall in Moab wird man klagen; denn
ich habe Moab zerbrochen wie ein Gefäß, das niemand haben will,
spricht der HERR.
48:39 O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie haben sie schimpflich
den Rücken gewandt! Moab ist zum Spott und zum Bild des Schreckens
geworden allen, die ringsum wohnen.
48:40 Denn so spricht der HERR: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und
breitet seine Flügel aus über Moab.
Kap 49,22
48:41 Die Städte sind erobert, und die Festungen sind eingenommen, und das
Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer
Frau in Kindsnöten.
48:42 Denn Moab muß vertilgt werden, daß es kein Volk mehr sei, weil es
sich gegen den HERRN erhoben hat.
48:43 Schrecken, Grube und Schlinge über dich, du Volk von Moab! spricht
der HERR.
(43 und 44) Jes 24,17-18
48:44 Wer dem Schrecken entflieht, der wird in die Grube fallen, und wer
aus der Grube herauskommt, der wird in der Schlinge gefangen werden;
denn ich will über Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung,
spricht der HERR.
48:45 Erschöpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon;
aber es wird ein Feuer aus Heschbon und eine Flamme aus dem Hause
Sihon ausgehen, welche die Schläfe Moabs verzehren wird und den
Scheitel der kriegerischen Leute.
4. Mose 21,28-29
48:46 Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine
Söhne und Töchter genommen und gefangen weggeführt.
48:47 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht
der HERR. Das sei gesagt von der Strafe über Moab.
Weissagung gegen Ammon
(vgl. Hes 25,2-7; Am 1,13-15; Zef 2,8-11)
49:1 Wider die Ammoniter. So spricht der HERR: Hat denn Israel keine
Kinder, oder hat es keinen Erben? Warum besitzt denn Milkom das
Land Gad, und warum wohnt sein Volk in dessen Städten?
1. Kön 11,5
49:2 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, daß ich will ein
Kriegsgeschrei erschallen lassen über Rabba, die Stadt der
Ammoniter, und es soll zu einem wüsten Schutthügel werden, und seine
Tochterstädte sollen in Brand gesteckt werden. Aber Israel soll
seine Besitzer besitzen, spricht der HERR.
49:3 Heule, Heschbon! denn Ai ist verwüstet. Schreit, ihr Töchter von
Rabba, und zieht den Sack an; klaget und lauft hin und her mit
Ritzwunden! Denn Milkom wird gefangen weggeführt samt seinen
Priestern und Fürsten.
49:4 Was rühmst du dich deines Tales, deines wasserreichen Tales, du
ungehorsame Tochter, die du dich auf deine Schätze verläßt und
sprichst in deinem Herzen: Wer darf sich an mich machen?
49:5 Siehe, spricht Gott, der HERR Zebaoth, ich will Schrecken über dich
kommen lassen von allen, die um dich her wohnen; ihr sollt in alle
Richtungen versprengt werden, und niemand wird die Flüchtigen
sammeln.
49:6 Aber danach will ich wieder wenden das Geschick Ammons, spricht der
HERR.
Kap 48,47
Weissagungen gegen Edom
(vgl. Jes 21,11; 34,5-15; Hes 25,12-14; Am 1,11-12; Obd 1,1-21)
49:7 Wider Edom. So spricht der HERR Zebaoth: Ist denn keine Weisheit
mehr in Teman? Ist denn kein Rat mehr bei den Klugen? Ist ihnen die
Weisheit ausgegangen?
49:8 Flieht, wendet euch und verkriecht euch tief, ihr Bürger von Dedan!
Denn ich lasse Unheil über Esau kommen, die Zeit seiner Heimsuchung.
49:9 Es sollen Winzer über dich kommen, die keine Nachlese übriglassen,
und Diebe sollen des Nachts über dich kommen, die sollen nach
Herzenslust verwüsten.
49:10 Denn ich habe Esau entblößt und seine Verstecke aufgedeckt, daß er
sich nicht verbergen kann. Seine Söhne, seine Brüder und seine
Nachbarn sind vernichtet, daß keiner von ihnen mehr da ist.
49:11 Verlaß nur deine Waisen, ich will sie am Leben erhalten, und deine
Witwen sollen auf mich hoffen.
49:12 Denn so spricht der HERR: Siehe, die es nicht verdient hatten, den
Kelch zu trinken, müssen trinken, und du solltest ungestraft
bleiben? Du sollst nicht ungestraft bleiben, sondern du mußt auch
trinken.
Kap 25,15; 25,28-29; Ps 137,7
49:13 Denn ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR, daß Bozra
zum Entsetzen, zur Schmach, zur Wüste und zum Fluch werden soll und
alle seine Städte zur ewigen Wüste.
49:14 Ich hab eine Kunde vernommen vom HERRN, ein Bote ist unter die
Völker gesandt: Sammelt euch und kommt her wider Edom; macht euch
auf zum Kampf!
49:15 Denn siehe, ich will dich gering machen unter den Völkern und
verachtet unter den Menschen.
49:16 Daß die andern dich fürchten, hat dich verführt, und dein Herz ist
hochmütig, weil du in Felsenklüften wohnst und hohe Gebirge
innehast. Wenn du auch dein Nest so hoch machtest wie der Adler,
dennoch will ich dich von dort herunterstürzen, spricht der HERR.
49:17 Also soll Edom wüst werden, daß alle, die vorübergehen, sich
entsetzen und spotten über alle seine Plagen.
49:18 Gleichwie Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört wurden,
spricht der HERR, so soll auch dort niemand wohnen noch ein Mensch
darin hausen.
Kap 50,40; Jes 1,9
49:19 Siehe, er kommt herauf wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordans in
die Auen; denn ich will sie eilends daraus wegtreiben und den, der
erwählt ist, darüber setzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich
meistern, und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann?
(19-21) Kap 50,44-46
49:20 So höret nun den Ratschluß des HERRN, den er über Edom gefaßt hat,
und seine Gedanken, die er über die Einwohner von Teman hat. Was
gilt's? Wird man sie nicht fortschleifen mit den geringsten ihrer
Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen veröden?
49:21 Vom Krachen ihres Sturzes erbebt die Erde, und ihr Geschrei wird man
am Schilfmeer hören.
49:22 Siehe, er fliegt herauf wie ein Adler und breitet seine Flügel aus
über Bozra. Zu der Zeit wird das Herz der Helden in Edom sein wie
das Herz einer Frau in Kindsnöten.
Kap 48,40
Weissagung gegen Damaskus
(vgl. Jes 17,1-3; Am 1,3-5)
49:23 Wider Damaskus. Hamat und Arpad sind zuschanden geworden; sie sind
verzagt, denn sie hören ein böses Gerücht. Ihr Herz bebt vor Sorge;
sie sind so erschrocken, daß sie nicht Ruhe finden können.
49:24 Damaskus ist verzagt und wendet sich zur Flucht; es zittert und ist
in Ängsten und Schmerzen wie eine Frau in Kindsnöten.
49:25 Wie ist sie nun verlassen, die berühmte und fröhliche Stadt!
49:26 Darum wird ihre junge Mannschaft auf ihren Gassen fallen, und alle
ihre Kriegsleute werden umkommen zur selben Zeit, spricht der HERR
Zebaoth.
49:27 Und ich will an die Mauern von Damaskus Feuer legen, daß es die
Paläste Ben-Hadads verzehren soll.
Weissagungen gegen arabische Stämme
49:28 Wider Kedar und die Königreiche von Hazor, die Nebukadnezar, der
König von Babel, schlug. So spricht der HERR: Wohlauf, ziehet herauf
gegen Kedar und vernichtet, die im Osten wohnen!
Jes 21,16-17; Jos 11,10
49:29 Man wird ihnen ihre Zelte und Herden nehmen, ihre Zeltdecken, alle
Geräte und Kamele wegführen und über sie rufen: Schrecken um und
um!
Kap 20,3
49:30 Fliehet, hebt euch eilends davon, verkriecht euch tief, ihr
Einwohner von Hazor! spricht der HERR; denn Nebukadnezar, der König
von Babel, hat etwas im Sinn wider euch und plant etwas gegen euch.
49:31 Wohlauf, ziehet herauf wider ein Volk, das ruhig und sicher wohnt!
spricht der HERR; sie haben weder Tür noch Riegel und wohnen allein.
49:32 Ihre Kamele sollen geraubt und die Menge ihres Viehs genommen
werden, und in alle Winde will ich die zerstreuen, die das Haar
rundherum abscheren, und von allen Seiten her will ich ihr Unglück
über sie kommen lassen, spricht der HERR;
Kap 25,23
49:33 daß Hazor eine Wohnung der Schakale und eine ewige Wüste werden
soll, so daß niemand dort wohne und kein Mensch darin hause.
Vers 13
Weissagung gegen Elam
49:34 Dies ist das Wort des HERRN, das geschah zu Jeremia, dem Propheten,
wider Elam im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Königs von Juda:
Kap 25,25
49:35 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will den Bogen Elams
zerbrechen, seine stärkste Waffe,
Jes 22,6
49:36 und will die vier Winde von den vier Enden des Himmels über sie
kommen lassen und will sie in alle diese Winde zerstreuen, so daß es
kein Volk geben soll, wohin nicht Vertriebene aus Elam kommen
werden.
49:37 Und ich will Elam verzagt machen vor seinen Feinden und vor denen,
die ihnen nach dem Leben trachten, und will Unheil über sie kommen
lassen in meinem grimmigen Zorn, spricht der HERR, und will das
Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufreibe.
Hes 32,24
49:38 Meinen Thron will ich in Elam aufstellen und will dort den König und
die Fürsten umbringen, spricht der HERR.
49:39 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Elams wieder wenden,
spricht der HERR.
Weissagung vom Untergang Babels und von der Erlösung Israels
(vgl. Jes 13,1 - 14,32)
50:1 Dies ist das Wort, das der HERR durch den Propheten Jeremia
geredet hat wider Babel und das Land der Chaldäer:
(1 und 2) Jes 46,1
50:2 Verkündet's unter den Völkern und laßt's erschallen, richtet das
Banner auf! Laßt's erschallen und verbergt es nicht und sprecht:
Babel ist genommen, Bel ist zuschanden, Merodach ist zerschmettert;
ihre Götzen sind zuschanden, ihre Götterbilder sind zerschmettert!
50:3 Denn es zieht von Norden ein Volk heran gegen sie, das ihr Land zur
Wüste macht, so daß niemand darin wohnen wird, sondern Menschen und
Vieh daraus fliehen werden.
50:4 In jenen Tagen und zur selben Zeit, spricht der HERR, werden kommen
die Leute von Israel samt den Leuten von Juda und weinend
umherziehen und den HERRN, ihren Gott, suchen.
Kap 31,9
50:5 Sie werden fragen nach dem Wege nach Zion und sich dorthin kehren:
»Kommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde,
der nimmermehr vergessen werden soll!«
Kap 32,40
50:6 Denn mein Volk ist wie eine verlorne Herde. Ihre Hirten haben sie
verführt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen, daß sie über
Berge und Hügel gehen mußten und ihren Ruheplatz vergaßen.
Kap 23,1
50:7 Es fraßen sie alle, die sie antrafen, und ihre Feinde sprachen: Wir
tun nicht unrecht! Denn sie haben sich versündigt an dem HERRN, der
rechten Weide, und an dem HERRN, der ihrer Väter Hoffnung war.
50:8 Fliehet aus Babel und zieht aus der Chaldäer Lande und macht's wie
die Böcke vor der Herde!
Kap 51,6; Jes 48,20
50:9 Denn siehe, ich will Völker in großen Scharen erwecken und aus dem
Lande des Nordens gegen Babel heranführen; die sollen sich gegen die
Stadt rüsten und sie auch einnehmen. Ihre Pfeile sind wie die eines
guten Kriegers, der nicht mit leeren Händen zurückkehrt.
50:10 Und das Chaldäerland soll ein Raub werden; alle, die es berauben,
sollen satt werden, spricht der HERR.
50:11 Wenn ihr euch auch freut und rühmt, daß ihr mein Erbteil geplündert
habt, und hüpft wie die Kälber im Grase und wiehert wie die starken
Rosse,
50:12 so wird eure Mutter doch sehr zuschanden und, die euch geboren hat,
zum Spott werden. Siehe, unter den Völkern soll sie die geringste
sein, wüst, dürr und öde.
50:13 Denn vor dem Zorn des HERRN wird sie unbewohnt und ganz wüst
bleiben, so daß alle, die an Babel vorüberziehen, sich entsetzen
werden und spotten über alle ihre Plagen.
Kap 51,37
50:14 Stellt euch ringsum gegen Babel auf, all ihr Bogenschützen; schießt
nach ihr, spart nicht an Pfeilen; denn sie hat wider den HERRN
gesündigt.
50:15 Erhebet das Kriegsgeschrei ringsum. Sie hat sich ergeben, ihre
Pfeiler sind gefallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn so vergilt
der HERR. Übt Vergeltung an Babel, tut ihr, wie sie getan hat.
Offb 18,6
50:16 Rottet aus von Babel den Sämann und den Schnitter in der Ernte! Vor
dem mörderischen Schwert wird sich jeder zu seinem Volk wenden und
in sein Land fliehen.
50:17 Israel war eine zerstreute Herde, die die Löwen verscheucht haben.
Zuerst fraß sie der König von Assyrien, danach nagte ihre Knochen ab
Nebukadnezar, der König von Babel.
50:18 Darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will
heimsuchen den König von Babel und sein Land, gleichwie ich den
König von Assyrien heimgesucht habe.
2. Kön 19,35
50:19 Israel aber will ich wieder heim zu seiner Wohnung bringen, daß sie
auf dem Karmel und in Baschan weiden und sich sättigen sollen auf
dem Gebirge Ephraim und Gilead.
50:20 Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels
suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden
Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie
vergeben denen, die ich übrigbleiben lasse.
Kap 33,7-8
50:21 Zieh heran gegen das Land Meratajim; zieh heran gegen die Einwohner
von Pekod; vertilge sie und vollziehe den Bann an ihren Nachkommen,
spricht der HERR, und tu alles, was ich dir befohlen habe!
Meratajim bedeutet »Doppeltrotz«, Pekod »Heimsuchung«; gemeint ist
Babel.
50:22 Es ist ein Kriegsgeschrei im Lande und großer Jammer.
50:23 Wie ist der Hammer der ganzen Welt zerbrochen und zerschlagen! Wie
ist Babel zum Bild des Entsetzens geworden unter allen Völkern!
Kap 51,20
50:24 Ich habe dir Fallen gestellt, Babel, und du hast dich darin
gefangen, ehe du dich's versahst; du bist getroffen und ergriffen,
denn du hast den HERRN herausgefordert.
50:25 Der HERR hat sein Zeughaus aufgetan und die Waffen seines Zorns
hervorgeholt; denn Gott, der HERR Zebaoth, hat etwas auszurichten in
der Chaldäer Lande.
50:26 Kommt her gegen dies Land von allen Enden, öffnet seine Kornhäuser,
werft alles auf einen Haufen und vollzieht den Bann an ihm, daß
nichts übrigbleibe!
50:27 Tötet alle seine Stiere, führt sie hinab zur Schlachtbank! Weh
ihnen, denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung!
50:28 Man hört ein Geschrei der Flüchtigen und derer, die entronnen sind
aus dem Lande Babel, daß sie verkünden zu Zion die Vergeltung des
HERRN, unseres Gottes, die Vergeltung für seinen Tempel.
50:29 Rufet viele wider Babel, belagert es ringsum, all ihr Bogenschützen,
und laßt keinen davonkommen! Vergeltet Babel, wie es verdient hat;
wie es getan hat, so tut ihm wieder! Denn es hat stolz gehandelt
wider den HERRN, den Heiligen Israels.
Vers 15
50:30 Darum soll seine junge Mannschaft fallen auf seinen Gassen, und alle
seine Kriegsleute sollen umkommen an jenem Tage, spricht der HERR.
50:31 Siehe, du Stolzer, ich will an dich, spricht Gott, der HERR Zebaoth;
denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung.
50:32 Da soll der Stolze stürzen und fallen, daß ihn niemand aufrichte.
Ich will an seine Städte Feuer legen; das soll alles, was ringsumher
ist, verzehren.
50:33 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, die Leute von Israel samt den
Leuten von Juda müssen Gewalt und Unrecht leiden; alle, die sie
gefangen weggeführt haben, halten sie fest und wollen sie nicht
loslassen.
50:34 Aber ihr Erlöser ist stark, der heißt HERR Zebaoth; der wird ihre
Sache so hinausführen, daß er das Land erbeben und die Einwohner von
Babel erzittern läßt.
50:35 Das Schwert soll kommen, spricht der HERR, über die Chaldäer und
über die Einwohner von Babel und über ihre Fürsten und über ihre
Weisen!
50:36 Das Schwert soll kommen über ihre Wahrsager, daß sie zu Narren
werden; das Schwert soll kommen über ihre Starken, daß sie verzagen!
50:37 Das Schwert soll kommen über ihre Rosse und Wagen und über alles
fremde Volk, das darin ist, daß sie zu Weibern werden! Das Schwert
soll kommen über ihre Schätze, daß sie geplündert werden!
Kap 51,30
50:38 Dürre soll kommen über ihre Wasser, daß sie versiegen! Denn es ist
ein Götzenland, und an ihren schrecklichen Götzen sind sie toll
geworden.
50:39 Darum sollen Wüstentiere und wilde Hunde darin wohnen und die
Strauße, und es soll nie mehr bewohnt werden und niemand darin
hausen für und für.
50:40 Gleichwie Gott Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstört hat,
spricht der HERR, soll niemand darin wohnen noch ein Mensch darin
hausen.
Kap 49,18; 1. Mose 19,24-25
50:41 Siehe, es kommt ein Volk von Norden her; viele Völker und viele
Könige werden vom Ende der Erde sich aufmachen.
Kap 1,14
50:42 Die haben Bogen und Speer; sie sind grausam und unbarmherzig; ihr
Geschrei ist wie das Brausen des Meeres; sie reiten auf Rossen,
gerüstet als Kriegsleute gegen dich, du Tochter Babel.
Kap 6,23
50:43 Wenn der König von Babel die Kunde von ihnen hören wird, so werden
ihm die Hände niedersinken; ihm wird so angst und bange werden wie
einer Frau in Kindsnöten.
50:44 Siehe, er kommt herauf wie ein Löwe aus dem Dickicht des Jordans in
die Auen; denn ich will sie eilends daraus wegtreiben und den, der
erwählt ist, darüber setzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich
meistern, und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann?
(44-46) Kap 4,7
50:45 So hört nun den Ratschluß des HERRN, den er über Babel gefaßt hat,
und seine Gedanken, die er hat über die Einwohner im Lande der
Chaldäer! Was gilt's? Wird man sie nicht fortschleifen mit den
geringsten ihrer Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen veröden?
50:46 Und die Erde wird beben von dem Ruf: Babel ist genommen!, und sein
Wehgeschrei wird unter den Völkern erschallen.
Weitere Weissagung vom Untergang Babels und von der Erlösung Israels
51:1 So spricht der HERR: Siehe, ich will einen Verderben bringenden Wind
erwecken wider Babel und wider seine Bewohner, die sich gegen mich
erhoben haben.
51:2 Ich will Worfler nach Babel schicken, die sie worfeln sollen und
ihr Land ausfegen, die von allen Seiten über sie kommen werden am
Tage des Unheils.
Kap 15,7
51:3 Ihre Schützen sollen nicht schießen, und ihre Geharnischten sollen
sich nicht wehren können. Verschont nicht ihre junge Mannschaft,
vollstreckt den Bann an ihrem ganzen Heer,
51:4 daß die Erschlagenen daliegen im Lande der Chaldäer und die
Erstochenen auf ihren Gassen!
51:5 Aber Israel und Juda sollen nicht Witwen werden, verlassen von
ihrem Gott, dem HERRN Zebaoth; denn das Land der Chaldäer hat sich
sehr verschuldet am Heiligen Israels.
Jes 54,4; Kap 50,29
51:6 Fliehet aus Babel, und rette ein jeder sein Leben, daß ihr nicht
untergeht in seiner Schuld. Denn dies ist für den HERRN die Zeit der
Rache, um ihm seine Taten zu vergelten.
Kap 50,8; Offb 18,4
51:7 Ein goldener Kelch, der alle Welt trunken gemacht hat, war Babel in
der Hand des HERRN. Alle Völker haben von seinem Wein getrunken;
darum sind die Völker so toll geworden.
Offb 17,4; Kap 25,15; Offb 18,3
51:8 Wie plötzlich ist Babel gefallen und zerschmettert! Heulet über
Babel, bringt Balsam für seine Wunden, ob es vielleicht geheilt
werden könnte.
Jes 21,9
51:9 Wir wollten Babel heilen; aber es wollte nicht geheilt werden. So
laßt es fahren und laßt uns ein jeder in sein Land ziehen! Denn
seine Strafe reicht bis an den Himmel und langt hinauf bis an die
Wolken.
51:10 Der HERR hat unsere Gerechtigkeit ans Licht gebracht. Kommt, laßt
uns in Zion erzählen die Werke des HERRN, unseres Gottes!
51:11 Ja, schärft nun die Pfeile und ergreift die Schilde! Der HERR hat
den Mut der Könige von Medien erweckt; denn seine Gedanken stehen
wider Babel, daß er es verderbe. Denn dies ist die Vergeltung des
HERRN, die Vergeltung für seinen Tempel.
Jes 13,17; Kap 50,28
51:12 Ja, erhebt nun das Banner gegen die Mauern von Babel, macht stark
die Wachen, bestellt Wächter, legt einen Hinterhalt! Denn der HERR
hat sich's vorgenommen und wird's auch tun, was er gegen die
Einwohner von Babel geredet hat.
51:13 Die du an großen Wassern wohnst und große Schätze hast, dein Ende
ist gekommen, dein Lebensfaden wird abgeschnitten!
Offb 17,1
51:14 Der HERR Zebaoth hat bei sich geschworen: Wenn ich dich auch gefüllt
habe mit Menschen wie mit Heuschrecken, so wird man doch über dich
anstimmen den Ruf des Keltertreters.
51:15 Er hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis durch
seine Weisheit bereitet und den Himmel ausgebreitet durch seinen
Verstand.
(15-19) Kap 10,12-16
51:16 Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel. Er läßt die
Wolken heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, daß es
regnet, und läßt den Wind kommen aus seinen Vorratskammern.
Ps 135,7
51:17 Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede
stehen beschämt da mit ihren Bildern; denn ihre Götzen sind Trug und
haben kein Leben.
51:18 Sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie müssen zugrunde gehen, wenn
sie heimgesucht werden.
51:19 Aber so ist der nicht, der Jakobs Reichtum ist, sondern er ist's,
der alle Dinge schafft, und Israel ist sein Erbteil. Er heißt HERR
Zebaoth.
51:20 Du, Babel, warst mein Hammer, meine Kriegswaffe; durch dich habe
ich Völker zerschmettert und Königreiche zerstört.
Kap 50,23
51:21 Durch dich habe ich Rosse und Reiter zerschmettert, Wagen und
Fahrer.
51:22 Durch dich habe ich Männer und Frauen zerschmettert, Alte und Junge,
Jünglinge und Jungfrauen.
51:23 Durch dich habe ich Hirten und Herden zerschmettert, Bauern und
Gespanne und Fürsten und Herren.
51:24 Aber nun will ich Babel und allen Bewohnern von Chaldäa vergelten
alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben, vor euren Augen,
spricht der HERR.
Kap 50,29; Hiob 1,17
51:25 Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du Verderben
gebracht hast über alle Welt, spricht der HERR. Ich will meine Hand
wider dich ausstrecken und dich von den Felsen herabwälzen und will
einen verbrannten Berg aus dir machen,
51:26 daß man weder Ecksteine noch Grundsteine aus dir nehmen kann,
sondern eine ewige Wüste sollst du sein, spricht der HERR.
51:27 Richtet auf das Banner auf Erden, blast die Posaune unter den
Völkern! Heiligt die Völker zum Kampf gegen die Stadt Babel! Ruft
wider sie die Königreiche Ararat, Minni und Aschkenas! Sammelt
Kriegsleute gegen sie, bringet Rosse herauf, zahlreich wie
Heuschrecken!
Jes 13,3; 1. Mose 10,3
51:28 Heiligt die Völker zum Kampf gegen sie, die Könige von Medien samt
allen ihren Fürsten und Herren und das ganze Land ihrer Herrschaft,
51:29 daß das Land erbebt und erzittert; denn die Gedanken des HERRN
wollen erfüllt werden wider Babel, daß er das Land Babel zur Wüste
mache, in der niemand wohnt.
51:30 Die Helden zu Babel werden nicht zu Felde ziehen, sondern in der
Festung bleiben. Mit ihrer Stärke ist's aus, sie sind Weiber
geworden; ihre Wohnungen sind in Brand gesteckt und ihre Riegel
zerbrochen.
Kap 50,37
51:31 Ein Läufer begegnet dem andern und ein Bote dem andern, um dem König
von Babel anzusagen, daß seine Stadt genommen sei an allen Enden
51:32 und die Furten besetzt seien und die Bollwerke verbrannt und die
Kriegsleute verzagt.
51:33 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Die Tochter
Babel ist wie eine Tenne, wenn man sie feststampft; es wird ihre
Ernte gar bald kommen.
51:34 »Nebukadnezar, der König von Babel, hat mich gefressen und
umgebracht, er hat aus mir ein leeres Gefäß gemacht. Er hat mich
verschlungen wie ein Drache, er hat seinen Bauch gefüllt mit meinen
Kostbarkeiten; er hat mich vertrieben.
51:35 Nun aber komme über Babel der Frevel, der an mir begangen ist und an
meinem Fleische«, spricht die Einwohnerin von Zion, »und mein Blut
komme über die Bewohner von Chaldäa«, spricht Jerusalem.
51:36 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will deine Sache führen und dich
rächen. Ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen
lassen.
51:37 Und Babel soll zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden,
zum Bild des Entsetzens und zum Spott, daß niemand darin wohne.
Kap 50,13
51:38 Sie sollen miteinander brüllen wie die Löwen und knurren wie die
jungen Löwen.
51:39 Wenn sie vor Gier brennen, will ich ihnen ein Mahl zurichten und
will sie trunken machen, daß sie matt werden und zum ewigen Schlaf
einschlafen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der
HERR.
51:40 Ich will sie hinabführen wie Lämmer zur Schlachtbank, wie Widder und
Böcke.
51:41 Wie ist Scheschach gefallen und die in aller Welt Berühmte
eingenommen! Wie ist Babel zum Bild des Entsetzens geworden unter
den Heiden!
Kap 25,26
51:42 Ein Meer ist über Babel gegangen, und mit der Menge seiner Wellen
ist es bedeckt.
51:43 Seine Städte sind zur Wüste und zu einem dürren, öden Lande
geworden, zum Lande, darin niemand wohnt und das kein Mensch
durchzieht.
51:44 Ja, ich habe den Bel zu Babel heimgesucht und habe aus seinem
Rachen gerissen, was er verschlungen hatte. Und die Heiden sollen
nicht mehr zu ihm laufen; denn es sind auch die Mauern von Babel
zerfallen.
Kap 50,2; Jes 46,1
51:45 Zieh aus von dort, mein Volk, und rette ein jeder sein Leben vor dem
grimmigen Zorn des HERRN!
51:46 Euer Herz könnte sonst weich werden und verzagen vor den Gerüchten,
die man im Lande hören wird. Denn es wird in diesem Jahr ein Gerücht
umgehen und danach im nächsten Jahr wieder ein Gerücht, und Gewalt
wird im Lande sein und ein Herrscher wider den andern.
51:47 Darum siehe, es kommt die Zeit, daß ich die Götzen zu Babel
heimsuchen will und sein ganzes Land zuschanden werden soll und
seine Erschlagenen darin liegen werden.
51:48 Himmel und Erde und alles, was darinnen ist, werden jauchzen über
Babel, weil seine Verwüster von Norden gekommen sind, spricht der
HERR.
Offb 18,20
51:49 Und Babel muß fallen für die Erschlagenen Israels, wie für Babel
gefallen sind die Erschlagenen der ganzen Erde.
51:50 So ziehet nun hin, die ihr dem Schwert entronnen seid, und haltet
euch nicht auf! Gedenkt des HERRN in fernem Lande und laßt euch
Jerusalem im Herzen sein!
Ps 137,5
51:51 Wir waren zuschanden geworden, weil wir die Schmach hören mußten und
Scham unser Angesicht bedeckte, weil die Fremden über das Heiligtum
des Hauses des HERRN kamen.
51:52 Darum siehe, die Zeit kommt, spricht der HERR, daß ich die Götzen
Babels heimsuchen will, und im ganzen Lande sollen die tödlich
Verwundeten stöhnen.
51:53 Und wenn Babel zum Himmel emporstiege und seine Mauern unersteigbar
hoch machte, so sollen doch Verwüster von mir über sie kommen,
spricht der HERR.
1. Mose 11,4; Jes 14,13
51:54 Man hört ein Geschrei aus Babel und einen großen Jammer aus der
Chaldäer Lande;
51:55 denn der HERR verwüstet Babel und vertilgt aus ihm das große
Getümmel. Wellen brausen heran wie große Wasser, es erschallt ihr
lautes Tosen;
51:56 denn es ist über Babel der Verwüster gekommen. Seine Helden werden
gefangen, seine Bogen werden zerbrochen; denn der Gott der
Vergeltung, der HERR, zahlt es ihnen heim.
5. Mose 32,39-41
51:57 Ich will seine Fürsten, Weisen, Herren und Hauptleute und seine
Krieger trunken machen, daß sie zu ewigem Schlaf einschlafen sollen,
von dem sie nie mehr aufwachen, spricht der König, der da heißt HERR
Zebaoth.
51:58 So spricht der HERR Zebaoth: Die Mauern des großen Babel sollen
geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden, daß die
Arbeit der Heiden umsonst sei und dem Feuer verfalle, was die
Völker mit Mühe erbaut haben.
Hab 2,13
51:59 Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia befahl Seraja, dem Sohn
Nerijas, des Sohnes Machsejas, als er mit Zedekia, dem König von
Juda, nach Babel zog im vierten Jahr seiner Herrschaft. Und Seraja
war der Marschall für die Reise.
Kap 36,4
51:60 Und Jeremia schrieb all das Unheil, das über Babel kommen sollte,
in ein Buch, nämlich alle diese Worte, die wider Babel geschrieben
sind.
Kap 50,1 - 51,58
51:61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so schaue
zu und lies laut alle diese Worte
51:62 und sprich: HERR, du hast geredet gegen diese Stätte, daß du sie
ausrotten willst, so daß niemand darin wohne, weder Mensch noch
Vieh, sondern daß sie immerdar wüst sei.
51:63 Und wenn du das Buch ausgelesen hast, so binde einen Stein daran
und wirf's in den Euphrat
(63 und 64) Offb 18,21
51:64 und sprich: So soll Babel versinken und nicht wieder aufkommen von
dem Unheil, das ich über sie bringen will, sondern soll vergehen. So
weit hat Jeremia geredet.
Nochmaliger Bericht von der Zerstörung Jerusalems
und der Wegführung in die Gefangenschaft
(vgl. Kap 39,1-10; 2. Kön 24,18 - 25,21; 2. Chr 36,11-21)
52:1 Zedekia war einundzwanzig Jahre alt, als er König wurde; und er
regierte elf Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hamutal, eine
Tochter Jirmejas aus Libna.
52:2 Und er tat, was dem HERRN mißfiel, gleichwie Jojakim getan hatte.
52:3 Denn so geschah es mit Jerusalem und Juda um des Zornes des HERRN
willen, bis er sie von seinem Angesicht wegstieß. Zedekia fiel ab
vom König von Babel.
52:4 Im neunten Jahr seiner Herrschaft, am zehnten Tage des zehnten
Monats, kam Nebukadnezar, der König von Babel, mit seinem ganzen
Heer vor Jerusalem, und sie belagerten es und machten Bollwerke
ringsumher.
52:5 Und die Stadt blieb belagert bis ins elfte Jahr des Königs Zedekia.
52:6 Aber am neunten Tage des vierten Monats nahm der Hunger überhand in
der Stadt, und das Volk des Landes hatte nichts mehr zu essen.
52:7 Da brach man in die Stadt, und alle Kriegsleute wandten sich zur
Flucht und zogen zur Stadt hinaus bei Nacht durch das Tor zwischen
den zwei Mauern auf dem Wege, der zum Garten des Königs geht. Aber
die Chaldäer lagen rings um die Stadt her. Und als sie den Weg zum
Jordantal nahmen,
52:8 jagte das Heer der Chaldäer dem König nach, und sie holten Zedekia
ein im Jordantal von Jericho. Da zerstreute sich sein ganzes Heer.
52:9 Und sie nahmen den König gefangen und brachten ihn hinauf zum König
von Babel nach Ribla, das im Lande Hamat liegt; der sprach das
Urteil über ihn.
52:10 Allda ließ der König von Babel die Söhne Zedekias vor dessen Augen
töten und tötete auch alle Oberen von Juda in Ribla.
52:11 Aber Zedekia ließ er die Augen ausstechen und ihn in Ketten legen.
So führte ihn der König von Babel nach Babel und legte ihn ins
Gefängnis, bis er starb.
Kap 32,5
52:12 Am zehnten Tage des fünften Monats, das ist das neunzehnte Jahr
Nebukadnezars, des Königs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste
der Leibwache, der stets um den König von Babel war, nach Jerusalem
52:13 und verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und alle
Häuser von Jerusalem; alle großen Häuser verbrannte er mit Feuer.
52:14 Und das ganze Heer der Chaldäer, das bei dem Obersten der Leibwache
war, riß alle Mauern Jerusalems ringsumher nieder.
52:15 Aber das niedere Volk und was vom Volk noch übrig war in der Stadt
und die zum König von Babel abgefallen waren und was übriggeblieben
war von den Werkleuten, führte Nebusaradan, der Oberste der
Leibwache, gefangen weg.
52:16 Vom niederen Volk auf dem Lande ließ Nebusaradan, der Oberste der
Leibwache, Weingärtner und Ackerleute zurück.
52:17 Aber die kupfernen Säulen am Hause des HERRN und die Gestelle und
das kupferne Meer am Hause des HERRN zerbrachen die Chaldäer und
brachten alles Kupfer nach Babel.
Kap 27,19-22
52:18 Und die Töpfe, Schaufeln, Messer, Becken, Schalen und alle kupfernen
Gefäße, die man im Gottesdienst zu gebrauchen pflegte, nahmen sie
weg.
52:19 Dazu nahm der Oberste der Leibwache, was golden und silbern war an
Bechern, Räuchergefäßen, Becken, Töpfen, Leuchtern, Löffeln und
Schalen.
(19-23) 1. Kön 7,15-37
52:20 Die zwei Säulen, das Meer, die zwölf kupfernen Rinder darunter und
die Gestelle, welche der König Salomo hatte machen lassen für das
Haus des HERRN - das Kupfer aller dieser Geräte war unermeßlich
viel.
52:21 Von den zwei Säulen aber war jede achtzehn Ellen hoch; eine Schnur,
zwölf Ellen lang, reichte um sie herum; jede Säule war vier Finger
dick und inwendig hohl.
52:22 Auf jeder stand ein kupferner Knauf, fünf Ellen hoch, und ein
Gitterwerk und Granatäpfel waren an jedem Knauf ringsumher, alles
aus Kupfer; und eine Säule war wie die andere, die Granatäpfel auch.
52:23 Es waren sechsundneunzig Granatäpfel daran; im ganzen waren es
hundert Granatäpfel rings um das Gitterwerk herum.
52:24 Und der Oberste der Leibwache nahm den obersten Priester Seraja und
den zweitobersten Priester Zefanja und die drei Hüter der Schwelle
52:25 und aus der Stadt einen Kämmerer, der über die Kriegsleute gesetzt
war, und sieben Männer, welche stets um den König sein mußten, die
man in der Stadt fand, dazu den Schreiber des Feldhauptmanns, der
das Volk des Landes zum Heer aufbot, und sechzig Mann vom Volk des
Landes, die man in der Stadt fand;
52:26 diese nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und brachte sie
zum König von Babel nach Ribla.
52:27 Und der König von Babel schlug sie tot zu Ribla, das im Lande Hamat
liegt. So wurde Juda aus seinem Lande weggeführt.
52:28 Dies ist das Volk, das Nebukadnezar weggeführt hat: im siebenten
Jahr 3023 Judäer;
52:29 im achtzehnten Jahr aber des Nebukadnezar 832 Leute aus Jerusalem;
52:30 und im dreiundzwanzigsten Jahr des Nebukadnezar führte Nebusaradan,
der Oberste der Leibwache, 745 Leute aus Juda weg. Alle zusammen
sind 4600.
Begnadigung des Königs Jojachin
(vgl. 2. Kön 25,27-30)
52:31 Aber im siebenunddreißigsten Jahr, nachdem Jojachin, der König von
Juda, weggeführt war, am fünfundzwanzigsten Tage des zwölften Monats
ließ Evil-Merodach, der König von Babel, im Jahr, da er König wurde,
Jojachin, den König von Juda, aus dem Kerker holen
52:32 und redete freundlich mit ihm und setzte seinen Sitz über die Sitze
der Könige, die bei ihm in Babel waren.
52:33 Und Jojachin legte die Kleider seiner Gefangenschaft ab und aß bei
dem König sein Leben lang.
52:34 Und ihm wurde stets sein Unterhalt vom König von Babel gegeben, wie
es für ihn verordnet war, sein ganzes Leben lang bis an sein Ende.