Lesen: 21 Prediger


Buch 21 (DER PREDIGER SALOMO (KOHELET)


1

1 (Alles Irdische ist eitel) Dies sind die Reden des Predigers, des Sohnes Davids, des Kšnigs zu Jerusalem.

2 Es ist alles ganz eitel, sprach der Prediger, es ist alles ganz eitel.

3 Was hat der Mensch fŸr Gewinn von all seiner MŸhe, die er hat unter der Sonne? Kap 2,23)

4 Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen. Ps 90,3)

5 Die Sonne geht auf und geht unter und lŠuft an ihren Ort, da§ sie dort wieder aufgehe.

6 Der Wind geht nach SŸden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing.

7 Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie flie§en, flie§en sie immer wieder.

8 Alles Reden ist so voll MŸhe, da§ niemand damit zu Ende kommt. Das Auge sieht sich niemals satt, und das Ohr hšrt sich niemals satt. Ps 90,10, Spr 27,20)

9 Was geschehen ist, eben das wird hernach sein. Was man getan hat, eben das tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne.

10 Geschieht etwas, von dem man sagen kšnnte: ÈSieh, das ist neuÇ? Es ist lŠngst vorher auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind.

11 Man gedenkt derer nicht, die frŸher gewesen sind, und derer, die hernach kommen; man wird auch ihrer nicht gedenken bei denen, die noch spŠter sein werden.

12 (Auch das Streben nach Weisheit ist eitel) Ich, der Prediger, war Kšnig Ÿber Israel zu Jerusalem

13 und richtete mein Herz darauf, die Weisheit zu suchen und zu erforschen bei allem, was man unter dem Himmel tut. Solch unselige MŸhe hat Gott den Menschenkindern gegeben, da§ sie sich damit quŠlen sollen.

14 Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind.

15 Krumm kann nicht gerade werden, noch, was fehlt, gezŠhlt werden. Kap 7,13)

16 Ich sprach in meinem Herzen: Siehe, ich bin herrlich geworden und habe mehr Weisheit als alle, die vor mir gewesen sind zu Jerusalem, und mein Herz hat viel gelernt und erfahren.

17 Und ich richtete mein Herz darauf, da§ ich lernte Weisheit und erkennte Tollheit und Torheit. Ich ward aber gewahr, da§ auch dies ein Haschen nach Wind ist. Kap 2,12; 7,25)

18 Denn wo viel Weisheit ist, da ist viel GrŠmen, und wer viel lernt, der mu§ viel leiden.


2

1 (Torheit und Weisheit sind beide eitel) Ich sprach in meinem Herzen: Wohlan, ich will Wohlleben und gute Tage haben! Aber siehe, das war auch eitel.

2 Ich sprach zum Lachen: Du bist toll! und zur Freude: Was schaffst du?

3 Da dachte ich in meinem Herzen, meinen Leib mit Wein zu laben, doch so, da§ mein Herz mich mit Weisheit leitete, und mich an Torheit zu halten, bis ich sŠhe, was den Menschen zu tun gut wŠre, solange sie unter dem Himmel leben. Spr 31,4)

4 Ich tat gro§e Dinge: ich baute mir HŠuser, ich pflanzte mir Weinberge,

5 ich machte mir GŠrten und LustgŠrten und pflanzte allerlei fruchtbare BŠume hinein;

6 ich machte mir Teiche, daraus zu bewŠssern den Wald der grŸnenden BŠume.

7 Ich erwarb mir Knechte und MŠgde und hatte auch Gesinde, im Hause geboren; ich hatte eine grš§ere Habe an Rindern und Schafen als alle, die vor mir zu Jerusalem waren.

8 Ich sammelte mir auch Silber und Gold und was Kšnige und LŠnder besitzen; ich beschaffte mir SŠnger und SŠngerinnen und die Wonne der Menschen, Frauen in Menge,

9 und war grš§er als alle, die vor mir zu Jerusalem waren. Auch da blieb meine Weisheit bei mir. 1. Kšn 10,23)

10 Und alles, was meine Augen wŸnschten, das gab ich ihnen und verwehrte meinem Herzen keine Freude, so da§ es fršhlich war von aller meiner MŸhe; und das war mein Teil von aller meiner MŸhe.

11 Als ich aber ansah alle meine Werke, die meine Hand getan hatte, und die MŸhe, die ich gehabt hatte, siehe, da war es alles eitel und Haschen nach Wind und kein Gewinn unter der Sonne.

12 Da wandte ich mich, zu betrachten die Weisheit und die Tollheit und Torheit. Denn was wird der Mensch tun, der nach dem Kšnig kommen wird? Was man schon lŠngst getan hat.

13 Da sah ich, da§ die Weisheit die Torheit Ÿbertrifft wie das Licht die Finsternis;

14 da§ der Weise seine Augen im Kopf hat, aber die Toren in der Finsternis gehen; und ich merkte doch, da§ es dem einen geht wie dem andern.

15 Da dachte ich in meinem Herzen: Wenn es denn mir geht wie dem Toren, warum hab ich dann nach Weisheit getrachtet? Da sprach ich in meinem Herzen: Auch das ist eitel.

16 Denn man gedenkt des Weisen nicht fŸr immer, ebensowenig wie des Toren, und in kŸnftigen Tagen ist alles vergessen. Wie stirbt doch der Weise samt dem Toren! Ps 49,11)

17 Darum verdro§ es mich zu leben, denn es war mir zuwider, was unter der Sonne geschieht, da§ alles eitel ist und Haschen nach Wind.

18 Und mich verdro§ alles, um das ich mich gemŸht hatte unter der Sonne, weil ich es einem Menschen lassen mu§, der nach mir sein wird. Vers 21; Ps 39,7)

19 Denn wer wei§, ob er weise oder tšricht sein wird und soll doch herrschen Ÿber alles, was ich mit MŸhe und Weisheit geschafft habe unter der Sonne. Das ist auch eitel.

20 Da wandte ich mich dahin, da§ ich mein Herz verzweifeln lie§ an allem, um das ich mich mŸhte unter der Sonne.

21 Denn es mu§ ein Mensch, der seine Arbeit mit Weisheit, Verstand und Geschicklichkeit mŸhsam getan hat, es einem andern zum Erbteil Ÿberlassen, der sich nicht darum gemŸht hat. Das ist auch eitel und ein gro§es UnglŸck.

22 Denn was kriegt der Mensch von aller seiner MŸhe und dem Streben seines Herzens, womit er sich abmŸht unter der Sonne?

23 Alle seine Tage sind voller Schmerzen, und voll Kummer ist sein MŸhen, da§ auch sein Herz des Nachts nicht Ruhe findet. Das ist auch eitel.

24 Ist's nun nicht besser fŸr den Menschen, da§ er esse und trinke und seine Seele guter Dinge sei bei seinem MŸhen? Doch dies sah ich auch, da§ es von Gottes Hand kommt. Kap 3,12.22; 5,17; 8,15; 9,7)

25 Denn wer kann fršhlich essen und genie§en ohne ihn?

26 Denn dem Menschen, der ihm gefŠllt, gibt er Weisheit, Verstand und Freude; aber dem SŸnder gibt er MŸhe, da§ er sammle und hŠufe und es doch dem gegeben werde, der Gott gefŠllt. Auch das ist eitel und Haschen nach Wind. Spr 13,22; 28,8)


3

1 (Alles hat seine Zeit) Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Kap 8,6; Ps 31,16)

2 geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausrei§en, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;

3 tšten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;

4 weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;

5 Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhšren zu herzen hat seine Zeit;

6 suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;

7 zerrei§en hat seine Zeit, zunŠhen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;

8 lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.

9 Man mŸhe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.

10 Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, da§ sie sich damit plagen.

11 Er hat alles schšn gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur da§ der Mensch nicht ergrŸnden kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende. Kap 8,17)

12 Da merkte ich, da§ es nichts Besseres dabei gibt als fršhlich sein und sich gŸtlich tun in seinem Leben. Kap 2,24)

13 Denn ein Mensch, der da i§t und trinkt und hat guten Mut bei all seinem MŸhen, das ist eine Gabe Gottes.

14 Ich merkte, da§ alles, was Gott tut, das besteht fŸr ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, da§ man sich vor ihm fŸrchten soll.

15 Was geschieht, das ist schon lŠngst gewesen, und was sein wird, ist auch schon lŠngst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.

16 (VergŠnglichkeit des Menschen) Weiter sah ich unter der Sonne: An der StŠtte des Rechts war Gottlosigkeit, und an der StŠtte der Gerechtigkeit war Frevel.

17 Da sprach ich in meinem Herzen: Gott wird richten den Gerechten und den Gottlosen; denn alles Vorhaben und alles Tun hat seine Zeit. Kap 12,14)

18 Ich sprach in meinem Herzen: Es geschieht wegen der Menschenkinder, damit Gott sie prŸfe und sie sehen, da§ sie selber sind wie das Vieh.

19 Denn es geht dem Menschen wie dem Vieh: wie dies stirbt, so stirbt auch er, und sie haben alle einen Odem, und der Mensch hat nichts voraus vor dem Vieh; denn es ist alles eitel. Ps 49,13.21)

20 Es fŠhrt alles an einen Ort. Es ist alles aus Staub geworden und wird wieder zu Staub. 1. Mose 3,19; Ps 146,4)

21 Wer wei§, ob der Odem der Menschen aufwŠrts fahre und der Odem des Viehes hinab unter die Erde fahre?

22 So sah ich denn, da§ nichts Besseres ist, als da§ ein Mensch fršhlich sei in seiner Arbeit; denn das ist sein Teil. Denn wer will ihn dahin bringen, da§ er sehe, was nach ihm geschehen wird?


4

1 (BedrŸckung, Arbeitseifer, Vereinsamung) Wiederum sah ich alles Unrecht an, das unter der Sonne geschieht, und siehe, da waren TrŠnen derer, die Unrecht litten und keinen Tršster hatten. Und die ihnen Gewalt antaten, waren zu mŠchtig, so da§ sie keinen Tršster hatten.

2 Da pries ich die Toten, die schon gestorben waren, mehr als die Lebendigen, die noch das Leben haben. Hiob 3,11.13)

3 Und besser daran als beide ist, wer noch nicht geboren ist und des Bšsen nicht innewird, das unter der Sonne geschieht. Kap 6,3)

4 Ich sah alles MŸhen an und alles geschickte Tun: da ist nur Eifersucht des einen auf den andern. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind.

5 Ein Tor legt die HŠnde ineinander und verzehrt sein eigenes Fleisch. Spr 24,33.34)

6 Besser eine Hand voll mit Ruhe als beide FŠuste voll mit MŸhe und Haschen nach Wind. Spr 15,16)

7 Wiederum sah ich Eitles unter der Sonne:

8 Da ist einer, der steht allein und hat weder Kind noch Bruder, doch ist seiner MŸhe kein Ende, und seine Augen kšnnen nicht genug Reichtum sehen. FŸr wen mŸhe ich mich denn und gšnne mir selber nichts Gutes? Das ist auch eitel und eine bšse MŸhe.

9 So ist's ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn fŸr ihre MŸhe. (9-12) 1. Mose 2,18)

10 FŠllt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fŠllt! Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft.

11 Auch, wenn zwei beieinander liegen, wŠrmen sie sich; wie kann ein einzelner warm werden?

12 Einer mag ŸberwŠltigt werden, aber zwei kšnnen widerstehen, und eine dreifache Schnur rei§t nicht leicht entzwei.

13 (Volksgunst ist eitel) Ein Knabe, der arm, aber weise ist, ist besser als ein Kšnig, der alt, aber tšricht ist und nicht versteht, sich raten zu lassen.

14 Denn aus dem GefŠngnis ist er auf den Thron gekommen und war doch arm geboren, als jener noch Kšnig war.

15 Und ich sah alle Lebenden, die unter der Sonne wandelten, bei dem zweiten Knaben, der an jenes Stelle treten sollte.

16 Und es war kein Ende des Volks, vor dem er herzog. Und doch wurden seiner nicht froh, die spŠter kamen. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind.

17 (Warnung vor Unbedachtsamkeit beim Gottesdienst) Bewahre deinen Fu§, wenn du zum Hause Gottes gehst, und komm, da§ du hšrest. Das ist besser, als wenn die Toren Opfer bringen; denn sie wissen nichts als Bšses zu tun. Ps 15,1; Jes 33,14-16; Mt 5,23.24;, 1. Sam 15,22)


5

1 Sei nicht schnell mit deinem Munde und la§ dein Herz nicht eilen, etwas zu reden vor Gott; denn Gott ist im Himmel und du auf Erden; darum, la§ deiner Worte wenig sein. Jak 1,19, Mt 6,7)

2 Denn wo viel MŸhe ist, da kommen TrŠume, und wo viel Worte sind, da hšrt man den Toren. Kap 10,14; Spr 10,19)

3 Wenn du Gott ein GelŸbde tust, so zšgere nicht, es zu halten; denn er hat kein Gefallen an den Toren; was du gelobst, das halte. 5. Mose 23,22; 1. Sam 1,11.28; Ps 50,14)

4 Es ist besser, du gelobst nichts, als da§ du nicht hŠltst, was du gelobst.

5 La§ nicht zu, da§ dein Mund dich in Schuld bringe, und sprich vor dem Boten Gottes nicht: Es war ein Versehen. Gott kšnnte zŸrnen Ÿber deine Worte und verderben das Werk deiner HŠnde. Mal 2,7)

6 Wo viel TrŠume sind, da ist Eitelkeit und viel Gerede; darum fŸrchte Gott! Jer 23,27.28)

7 (Warnung bei offenbarem Unrecht) Siehst du, wie im Lande der Arme Unrecht leidet und Recht und Gerechtigkeit zum Raub geworden sind, dann wundere dich nicht darŸber; denn ein Hoher schŸtzt den andern, und noch Hšhere sind Ÿber beiden. 2. Mose 23,6)

8 Aber immer ist ein Kšnig, der dafŸr sorgt, da§ das Feld bebaut wird, ein Gewinn fŸr das Land.

9 (Nichtigkeit des Reichtums) Wer Geld liebt, wird vom Geld niemals satt, und wer Reichtum liebt, wird keinen Nutzen davon haben. Das ist auch eitel. Spr 28,22; Lk 12,15)

10 Denn wo viele GŸter sind, da sind viele, die sie aufessen; und was hat ihr Besitzer mehr davon als das Nachsehen?

11 Wer arbeitet, dem ist der Schlaf sŸ§, er habe wenig oder viel gegessen; aber die FŸlle lŠ§t den Reichen nicht schlafen.

12 Es ist ein bšses †bel, das ich sah unter der Sonne: Reichtum, wohl verwahrt, wird zum Schaden dem, der ihn hat. Mt 19,22)

13 Denn der Reiche kommt um durch ein bšses Geschick, und wenn er einen Sohn gezeugt hat, dem bleibt nichts in der Hand.

14 Wie einer nackt von seiner Mutter Leibe gekommen ist, so fŠhrt er wieder dahin, wie er gekommen ist, und trotz seiner MŸhe nimmt er nichts mit sich in seiner Hand, wenn er dahinfŠhrt. Hiob 1,21, Ps 49,18; 1. Tim 6,7)

15 Das ist ein bšses †bel, da§ er dahinfŠhrt, wie er gekommen ist. Was hilft's ihm denn, da§ er in den Wind gearbeitet hat?

16 Sein Leben lang hat er im Finstern und in Trauer gesessen, in gro§em GrŠmen und Krankheit und Verdru§.

17 So habe ich nun das gesehen, da§ es gut und fein sei, wenn man i§t und trinkt und guten Mutes ist bei allem MŸhen, das einer sich macht unter der Sonne in der kurzen Zeit seines Lebens, die ihm Gott gibt; denn das ist sein Teil.

18 Denn wenn Gott einem Menschen Reichtum und GŸter gibt und lŠ§t ihn davon essen und trinken und sein Teil nehmen und fršhlich sein bei seinem MŸhen, so ist das eine Gottesgabe.

19 Denn er denkt nicht viel an die KŸrze seines Lebens, weil Gott sein Herz erfreut. Ps 73,26)


6

1 Es ist ein UnglŸck, das ich sah unter der Sonne, und es liegt schwer auf den Menschen:

2 Da ist einer, dem Gott Reichtum, GŸter und Ehre gegeben hat, und es mangelt ihm nichts, was sein Herz begehrt; aber Gott gibt ihm doch nicht Macht, es zu genie§en, sondern ein Fremder verzehrt es. Das ist auch eitel und ein schlimmes Leiden.

3 Wenn einer auch hundert Kinder zeugte und hŠtte ein so langes Leben, da§ er sehr alt wŸrde, aber er genšsse das Gute nicht und bliebe ohne Grab, von dem sage ich: Eine Fehlgeburt hat es besser als er. Kap 4,3)

4 Denn sie kommt ohne Leben, und in Finsternis fŠhrt sie dahin, und ihr Name bleibt von Finsternis bedeckt,

5 auch hat sie die Sonne nicht gesehen noch gekannt; so hat sie mehr Ruhe als jener.

6 Und ob er auch zweitausend Jahre lebte und hŠtte nichts Gutes genossen: fŠhrt nicht alles dahin an einen Ort?

7 Alles MŸhen des Menschen ist fŸr seinen Mund, aber sein Verlangen bleibt ungestillt. Kap 1,8)

8 Denn was hat ein Weiser dem Toren voraus? Was hilft's dem Armen, da§ er versteht, unter den Lebenden zu wandeln?

9 Es ist besser, zu gebrauchen, was vor Augen ist, als nach anderm zu verlangen. Das ist auch eitel und Haschen nach Wind.

10 (Der Mensch hat keine Macht Ÿber sein Leben) Was da ist, ist lŠngst mit Namen genannt, und bestimmt ist, was ein Mensch sein wird. Darum kann er nicht hadern mit dem, der ihm zu mŠchtig ist. Hiob 9,2-4.32)

11 Denn je mehr Worte, desto mehr Eitelkeit; was hat der Mensch davon?

12 *Denn wer wei§, was dem Menschen nŸtzlich ist im Leben, in seinen kurzen, eitlen Tagen, die er verbringt wie einen Schatten? Oder wer will dem Menschen sagen, was nach ihm kommen wird unter der Sonne? 1. Chr 29,15; Ps 144,4 ) (*Abweichende VerszŠhlung statt 7,1-29: 7,2-30.)


7

1 (Von der wahren Weisheit) Ein guter Ruf ist besser als gute Salbe und der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt. Spr 22,1)

2 Es ist besser, in ein Haus zu gehen, wo man trauert, als in ein Haus, wo man feiert; denn da zeigt sich das Ende aller Menschen, und der Lebende nehme es zu Herzen!

3 Trauern ist besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert.

4 Das Herz der Weisen ist dort, wo man trauert, aber das Herz der Toren dort, wo man sich freut.

5 Es ist besser, das Schelten des Weisen zu hšren als den Gesang der Toren.

6 Denn wie das Krachen der Dornen unter den Tšpfen, so ist das Lachen der Toren; auch das ist eitel.

7 Unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren, und Bestechung verdirbt das Herz.

8 Der Ausgang einer Sache ist besser als ihr Anfang. Ein Geduldiger ist besser als ein HochmŸtiger.

9 Sei nicht schnell, dich zu Šrgern; denn €rger ruht im Herzen des Toren. Jak 1,19)

10 Sprich nicht: Wie kommt's, da§ die frŸheren Tage besser waren als diese? Denn du fragst das nicht in Weisheit.

11 Weisheit ist gut mit einem Erbgut und hilft denen, die die Sonne sehen.

12 Denn wie Geld beschirmt, so beschirmt auch Weisheit; aber die Weisheit erhŠlt das Leben dem, der sie hat. Spr 3,1.2)

13 Sieh an die Werke Gottes; denn wer kann das gerade machen, was er krŸmmt? Kap 1,15)

14 Am guten Tage sei guter Dinge, und am bšsen Tag bedenke: diesen hat Gott geschaffen wie jenen, damit der Mensch nicht wissen soll, was kŸnftig ist.

15 Dies alles hab ich gesehen in den Tagen meines eitlen Lebens: Da ist ein Gerechter, der geht zugrunde in seiner Gerechtigkeit, und da ist ein Gottloser, der lebt lange in seiner Bosheit. Kap 8,14; Ps 73,12-14)

16 Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, damit du dich nicht zugrunde richtest. Lk 18,11.12)

17 Sei nicht allzu gottlos und sei kein Tor, damit du nicht sterbest vor deiner Zeit.

18 Es ist gut, wenn du dich an das eine hŠltst und auch jenes nicht aus der Hand lŠ§t; denn wer Gott fŸrchtet, der entgeht dem allen.

19 Die Weisheit macht den Weisen stŠrker als zehn Gewaltige, die in der Stadt sind.

20 Denn es ist kein Mensch so gerecht auf Erden, da§ er nur Gutes tue und nicht sŸndige. Ps 14,3)

21 Nimm auch nicht zu Herzen alles, was man sagt, da§ du nicht hšren mŸssest, wie dein Knecht dir flucht;

22 denn dein Herz wei§, da§ du andern auch oftmals geflucht hast.

23 Das alles hab ich versucht mit der Weisheit. Ich dachte, ich will weise werden, sie blieb aber ferne von mir.

24 Alles, was da ist, das ist fern und ist sehr tief; wer will's finden?

25 Ich richtete meinen Sinn darauf, zu erfahren und zu erforschen und zu suchen Weisheit und Einsicht, zu erkennen, da§ Gottlosigkeit Torheit ist und Narrheit Tollheit. Ps 14,1)

26 Und ich fand, bitterer als der Tod sei ein Weib, das ein Fangnetz ist und Stricke ihr Herz und Fesseln ihre HŠnde. Wer Gott gefŠllt, der wird ihr entrinnen; aber der SŸnder wird durch sie gefangen. Spr 2,16-22)

27 Schau, das habe ich gefunden, spricht der Prediger, eins nach dem andern, da§ ich Erkenntnis fŠnde.

28 Und ich suchte immerfort und hab's nicht gefunden: unter tausend habe ich einen Mann gefunden, aber ein Weib hab ich unter allen nicht gefunden.

29 Schau, allein das hab ich gefunden: Gott hat den Menschen aufrichtig gemacht; aber sie suchen viele KŸnste. 1. Mose 1,27)


8

1 Wer ist wie der Weise, und wer versteht etwas zu deuten? Die Weisheit der Menschen erleuchtet sein Angesicht; aber ein freches Angesicht wird geha§t.

2 (Das Unrecht in der Welt und das verborgene Walten Gottes) Achte auf das Wort des Kšnigs; aber wenn du einen Eid bei Gott leisten sollst,

3 so Ÿbereile dich nicht! Geh von seinem Angesicht weg und halte dich nicht zu einer bšsen Sache; denn er tut alles, was er will.

4 In des Kšnigs Wort ist Gewalt, und wer darf zu ihm sagen: Was machst du?

5 Wer das Gebot hŠlt, der will nichts von einer bšsen Sache wissen; denn des Weisen Herz wei§ um Zeit und Gericht.

6 Denn jedes Vorhaben hat seine Zeit und sein Gericht, und des Menschen Bosheit liegt schwer auf ihm. Kap 3,1)

7 Denn er wei§ nicht, was geschehen wird, und wer will ihm sagen, wie es werden wird? Kap 10,14)

8 Der Mensch hat keine Macht, den Wind aufzuhalten, und hat keine Macht Ÿber den Tag des Todes, und keiner bleibt verschont im Krieg, und das gottlose Treiben rettet den Gottlosen nicht.

9 Das alles hab ich gesehen und richtete mein Herz auf alles Tun, das unter der Sonne geschieht zur Zeit, da ein Mensch herrscht Ÿber den andern zu seinem UnglŸck.

10 Und weiter sah ich Gottlose, die begraben wurden und zur Ruhe kamen; aber die recht getan hatten, mu§ten hinweg von heiliger StŠtte und wurden vergessen in der Stadt. Das ist auch eitel.

11 Weil das Urteil Ÿber bšses Tun nicht sogleich ergeht, wird das Herz der Menschen voll Begier, Bšses zu tun. Hiob 35,15.16; Mal 3,14.15)

12 Wenn ein SŸnder auch hundertmal Bšses tut und lange lebt, so wei§ ich doch, da§ es wohlgehen wird denen, die Gott fŸrchten, die sein Angesicht scheuen. (12 und 13) Ps 37,18; 73,17-26)

13 Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie ein Schatten werden nicht lange leben, die sich vor Gott nicht fŸrchten.

14 Es ist eitel, was auf Erden geschieht: es gibt Gerechte, denen geht es, als hŠtten sie Werke der Gottlosen getan, und es gibt Gottlose, denen geht es, als hŠtten sie Werke der Gerechten getan. Ich sprach: Das ist auch eitel. Kap 7,15)

15 Darum pries ich die Freude, da§ der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fršhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem MŸhen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne. Kap 2,24)

16 Ich richtete mein Herz darauf, zu erkennen die Weisheit und zu schauen die MŸhe, die auf Erden geschieht, da§ einer weder Tag noch Nacht Schlaf bekommt in seine Augen.

17 Und ich sah alles Tun Gottes, da§ ein Mensch das Tun nicht ergrŸnden kann, das unter der Sonne geschieht. Und je mehr der Mensch sich mŸht, zu suchen, desto weniger findet er. Und auch wenn der Weise meint: ÈIch wei§ esÇ, so kann er's doch nicht finden. Kap 3,11; Jes 55,8.9)


9

1 (Aufruf zur Freude trotz der Eitelkeit des Lebens) Denn ich habe das alles zu Herzen genommen, um dies zu erforschen: Gerechte und Weise und ihr Tun sind in Gottes Hand. Auch Ÿber Liebe und Ha§ bestimmt der Mensch nicht; alles ist vor ihm festgelegt.

2 Es begegnet dasselbe dem einen wie dem andern: dem Gerechten wie dem Gottlosen, dem Guten und Reinen wie dem Unreinen; dem, der opfert, wie dem, der nicht opfert. Wie es dem Guten geht, so geht's auch dem SŸnder. Wie es dem geht, der schwšrt, so geht's auch dem, der den Eid scheut. Kap 2,14; Hiob 9,22)

3 Das ist das UnglŸck bei allem, was unter der Sonne geschieht, da§ es dem einen geht wie dem andern. Und dazu ist das Herz der Menschen voll Bosheit, und Torheit ist in ihrem Herzen, solange sie leben; danach mŸssen sie sterben. Kap 8,11)

4 Denn wer noch bei den Lebenden weilt, der hat Hoffnung; denn ein lebender Hund ist besser als ein toter Lšwe.

5 Denn die Lebenden wissen, da§ sie sterben werden, die Toten aber wissen nichts; sie haben auch keinen Lohn mehr, denn ihr Andenken ist vergessen.

6 Ihr Lieben und ihr Hassen und ihr Eifern ist lŠngst dahin; sie haben kein Teil mehr auf der Welt an allem, was unter der Sonne geschieht.

7 So geh hin und i§ dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dies dein Tun hat Gott schon lŠngst gefallen. Kap 2,24)

8 La§ deine Kleider immer wei§ sein und la§ deinem Haupte Salbe nicht mangeln.

9 Genie§e das Leben mit deinem Weibe, das du liebhast, solange du das eitle Leben hast, das dir Gott unter der Sonne gegeben hat; denn das ist dein Teil am Leben und bei deiner MŸhe, mit der du dich mŸhst unter der Sonne. Spr 5,18.19)

10 Alles, was dir vor die HŠnde kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu; denn bei den Toten, zu denen du fŠhrst, gibt es weder Tun noch Denken, weder Erkenntnis noch Weisheit.

11 (Wertlosigkeit der Weisheit) Wiederum sah ich, wie es unter der Sonne zugeht: zum Laufen hilft nicht schnell sein, zum Kampf hilft nicht stark sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein; da§ einer angenehm sei, dazu hilft nicht, da§ er etwas gut kann, sondern alles liegt an Zeit und GlŸck. Spr 16,9)

12 Auch wei§ der Mensch seine Zeit nicht, sondern wie die Fische gefangen werden mit dem verderblichen Netz und wie die Všgel mit dem Garn gefangen werden, so werden auch die Menschen verstrickt zur bšsen Zeit, wenn sie plštzlich Ÿber sie fŠllt.

13 Ich habe unter der Sonne auch diese Weisheit gesehen, die mich gro§ dŸnkte:

14 Da war eine kleine Stadt und wenig MŠnner darin, und es kam ein gro§er Kšnig, der belagerte sie und baute gro§e Bollwerke gegen sie.

15 Und es fand sich darin ein armer, weiser Mann, der hŠtte die Stadt retten kšnnen durch seine Weisheit; aber kein Mensch dachte an diesen armen Mann.

16 Da sprach ich: Weisheit ist zwar besser als StŠrke, doch des Armen Weisheit wird verachtet und auf seine Worte hšrt man nicht.

17 Der Weisen Worte, in Ruhe vernommen, sind besser als des Herrschers Schreien unter den Tšrichten.

18 Weisheit ist besser als Kriegswaffen; aber ein einziger Bšsewicht verdirbt viel Gutes.


10

1 (†ber Weisheit und Torheit) Tote Fliegen verderben gute Salben. Ein wenig Torheit wiegt schwerer als Weisheit und Ehre.

2 Des Weisen Herz ist zu seiner Rechten, aber des Toren Herz ist zu seiner Linken.

3 Auch wenn der Tor auf der Stra§e geht, fehlt es ihm an Verstand, doch er hŠlt jeden andern fŸr einen Toren.

4 Wenn des Herrschers Zorn wider dich ergeht, so verla§ deine StŠtte nicht; denn Gelassenheit wendet gro§es Unheil ab.

5 Dies ist ein UnglŸck, das ich sah unter der Sonne, gleich einem Versehen, das vom Gewaltigen ausgeht:

6 Ein Tor sitzt in gro§er WŸrde, und Reiche mŸssen in Niedrigkeit sitzen.

7 Ich sah Knechte auf Rossen und FŸrsten zu Fu§ gehen wie Knechte.

8 Wer eine Grube grŠbt, der kann selbst hineinfallen, und wer eine Mauer einrei§t, den kann eine Schlange bei§en. Spr 26,27)

9 Wer Steine bricht, der kann sich dabei wehe tun, und wer Holz spaltet, der kann dabei verletzt werden.

10 Wenn ein Eisen stumpf wird und an der Schneide ungeschliffen bleibt, mu§ man mit ganzer Kraft arbeiten. Aber Weisheit bringt Vorteil und Gewinn.

11 Wenn die Schlange bei§t vor der Beschwšrung, so hat der Beschwšrer keinen Vorteil. Ps 58,5.6)

12 Die Worte aus dem Munde des Weisen bringen ihm Gunst; aber des Toren Lippen verschlingen ihn selber.

13 Der Anfang seiner Worte ist Narrheit und das Ende verderbliche Torheit.

14 Der Tor macht viele Worte; aber der Mensch wei§ nicht, was sein wird, und wer will ihm sagen, was nach ihm werden wird? Kap 5,2, Kap 8,7)

15 Die Arbeit ermŸdet den Toren, der nicht einmal wei§, in die Stadt zu gehen.

16 Weh dir, Land, dessen Kšnig ein Kind ist und dessen FŸrsten schon in der FrŸhe tafeln! Jes 3,4, Jes 5,11)

17 Wohl dir, Land, dessen Kšnig ein Edler ist und dessen FŸrsten zur rechten Zeit tafeln als ehrbare MŠnner und nicht als Zecher.

18 Durch Faulheit sinken die Balken, und durch lŠssige HŠnde tropft es im Haus.

19 Man hŠlt Mahlzeiten, um zu lachen, und der Wein erfreut das Leben, und das Geld mu§ alles zuwege bringen. Ps 104,15)

20 Fluche dem Kšnig auch nicht in Gedanken und fluche dem Reichen auch nicht in deiner Schlafkammer; denn die Všgel des Himmels tragen die Stimme fort, und die Fittiche haben, sagen's weiter.


11

1 (Berechne nicht die Zukunft, sondern nŸtze den Tag!) La§ dein Brot Ÿber das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.

2 Verteil es unter sieben oder unter acht; denn du wei§t nicht, was fŸr UnglŸck auf Erden kommen wird.

3 Wenn die Wolken voll sind, so geben sie Regen auf die Erde, und wenn der Baum fŠllt - er falle nach SŸden oder Norden zu -, wohin er fŠllt, da bleibt er liegen.

4 Wer auf den Wind achtet, der sŠt nicht, und wer auf die Wolken sieht, der erntet nicht.

5 Gleichwie du nicht wei§t, welchen Weg der Wind nimmt und wie die Gebeine im Mutterleibe bereitet werden, so kannst du auch Gottes Tun nicht wissen, der alles wirkt. Joh 3,8, Ps 139,13, Kap 8,17)

6 Am Morgen sŠe deinen Samen, und la§ deine Hand bis zum Abend nicht ruhen; denn du wei§t nicht, was geraten wird, ob dies oder das, oder ob beides miteinander gut gerŠt.

7 Es ist das Licht s٤, und den Augen lieblich, die Sonne zu sehen.

8 Denn wenn ein Mensch viele Jahre lebt, so sei er fršhlich in ihnen allen und denke an die finstern Tage, da§ es viele sein werden; denn alles, was kommt, ist eitel.

9 (Freue dich deiner Jugend, ehe Alter und Tod kommen!) So freue dich, JŸngling, in deiner Jugend und la§ dein Herz guter Dinge sein in deinen jungen Tagen. Tu, was dein Herz gelŸstet und deinen Augen gefŠllt; aber wisse, da§ dich Gott um das alles vor Gericht ziehen wird. Kap 2,24)

10 La§ den Unmut fern sein von deinem Herzen und halte fern das †bel von deinem Leibe; denn Kindheit und Jugend sind eitel.


12

1 Denk an deinen Schšpfer in deiner Jugend, ehe die bšsen Tage kommen und die Jahre sich nahen, da du wirst sagen: ÈSie gefallen mir nichtÇ;

2 ehe die Sonne und das Licht, Mond und Sterne finster werden und Wolken wiederkommen nach dem Regen, -

3 *zur Zeit, wenn die HŸter des Hauses zittern und die Starken sich krŸmmen und mŸ§ig stehen die MŸllerinnen, weil es so wenige geworden sind, und wenn finster werden, die durch die Fenster sehen, (*Bilder fŸr das Altern der Menschen.)

4 und wenn die TŸren an der Gasse sich schlie§en, da§ die Stimme der MŸhle leiser wird, und wenn sie sich hebt, wie wenn ein Vogel singt, und alle Tšchter des Gesanges sich neigen;

5 wenn man vor Hšhen sich fŸrchtet und sich Šngstigt auf dem Wege, wenn der Mandelbaum blŸht und die Heuschrecke sich belŠdt und die Kaper aufbricht; denn der Mensch fŠhrt dahin, wo er ewig bleibt, und die Klageleute gehen umher auf der Gasse; -

6 ehe der silberne Strick zerrei§t und die goldene Schale zerbricht und der Eimer zerschellt an der Quelle und das Rad zerbrochen in den Brunnen fŠllt.

7 Denn der Staub mu§ wieder zur Erde kommen, wie er gewesen ist, und der Geist wieder zu Gott, der ihn gegeben hat. Kap 3,20; 1. Mose 3,19)

8 Es ist alles ganz eitel, spricht der Prediger, ganz eitel.

9 (Nachwort Ÿber den Prediger) Es bleibt noch Ÿbrig zu sagen: Der Prediger war ein Weiser und lehrte auch das Volk gute Lehre, und er erwog und forschte und dichtete viele SprŸche.

10 Er suchte, da§ er fŠnde angenehme Worte und schriebe recht die Worte der Wahrheit.

11 Die Worte der Weisen sind wie Stacheln, und wie eingeschlagene NŠgel sind die einzelnen SprŸche; sie sind von einem Hirten gegeben. Jes 22,23)

12 Und Ÿber dem allen, mein Sohn, la§ dich warnen; denn des vielen BŸchermachens ist kein Ende, und viel Studieren macht den Leib mŸde.

13 La§t uns die Hauptsumme aller Lehre hšren: FŸrchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt fŸr alle Menschen. 5. Mose 6,2)

14 Denn Gott wird alle Werke vor Gericht bringen, alles, was verborgen ist, es sei gut oder bšse. Ršm 2,16; 2. Kor 5,10)



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