Read: 23 Jesaja


Buch 23 (DER PROPHET JESAJA)


1

1 Dies ist die Offenbarung, die Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat Ÿber Juda und Jerusalem zur Zeit des Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, der Kšnige von Juda. 2. Chr 26,22)

2 (Gottes Anklage gegen das abtrŸnnige Volk) Hšret, ihr Himmel, und Erde, nimm zu Ohren, denn der HERR redet! Ich habe Kinder gro§gezogen und hochgebracht, und sie sind von mir abgefallen! 5. Mose 32,1, 5. Mose 32,5.6)

3 Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn; aber Israel kennt's nicht, und mein Volk versteht's nicht.

4 Wehe dem sŸndigen Volk, dem Volk mit Schuld beladen, dem boshaften Geschlecht, den verderbten Kindern, die den HERRN verlassen, den Heiligen Israels lŠstern, die abgefallen sind!

5 Wohin soll man euch noch schlagen, die ihr doch weiter im Abfall verharrt? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Jer 2,30)

6 Von der Fu§sohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an euch, sondern Beulen und Striemen und frische Wunden, die nicht gereinigt noch verbunden noch mit …l gelindert sind. 5. Mose 28,35)

7 Euer Land ist verwŸstet, eure StŠdte sind mit Feuer verbrannt; Fremde verzehren eure €cker vor euren Augen; alles ist verwŸstet wie beim Untergang Sodoms.

8 †briggeblieben ist allein die Tochter Zion wie ein HŠuslein im Weinberg, wie eine NachthŸtte im Gurkenfeld, wie eine belagerte Stadt.

9 HŠtte uns der HERR Zebaoth nicht einen geringen Rest Ÿbriggelassen, so wŠren wir wie Sodom und gleich wie Gomorra. 1. Mose 19,24.25, Ršm 9,29)

10 Hšret des HERRN Wort, ihr Herren von Sodom! Nimm zu Ohren die Weisung unsres Gottes, du Volk von Gomorra!

11 Was soll mir die Menge eurer Opfer? spricht der HERR. Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von MastkŠlbern und habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der LŠmmer und Bšcke. (11-14) Ps 40,7-9; Spr 15,8; Jer 6,20; Am 5,22)

12 Wenn ihr kommt, zu erscheinen vor mir - wer fordert denn von euch, da§ ihr meinen Vorhof zertretet?

13 Bringt nicht mehr dar so vergebliche Speisopfer! Das RŠucherwerk ist mir ein Greuel! Neumonde und Sabbate, wenn ihr zusammenkommt, Frevel und Festversammlung mag ich nicht! 4. Mose 10,10)

14 Meine Seele ist feind euren Neumonden und Jahresfesten; sie sind mir eine Last, ich bin's mŸde, sie zu tragen.

15 Und wenn ihr auch eure HŠnde ausbreitet, verberge ich doch meine Augen vor euch; und wenn ihr auch viel betet, hšre ich euch doch nicht; denn eure HŠnde sind voll Blut. Spr 1,28; 15,29; Joh 9,31)

16 Wascht euch, reinigt euch, tut eure bšsen Taten aus meinen Augen, la§t ab vom Bšsen!

17 Lernet Gutes tun, trachtet nach Recht, helft den UnterdrŸckten, schaffet den Waisen Recht, fŸhret der Witwen Sache! Jer 7,5.6)

18 So kommt denn und la§t uns miteinander rechten, spricht der HERR. Wenn eure SŸnde auch blutrot ist, soll sie doch schneewei§ werden, und wenn sie rot ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden. Kap 44,22; Ps 51,9)

19 Wollt ihr mir gehorchen, so sollt ihr des Landes Gut genie§en. 3. Mose 25,18.19)

20 Weigert ihr euch aber und seid ungehorsam, so sollt ihr vom Schwert gefressen werden; denn der Mund des HERRN sagt es. 3. Mose 26,25 )

21 (Gottes Gericht zur LŠuterung Jerusalems) Wie geht das zu, da§ die treue Stadt zur Hure geworden ist? Sie war voll Recht, Gerechtigkeit wohnte darin; nun aber - Mšrder.

22 Dein Silber ist Schlacke geworden und dein Wein mit Wasser verfŠlscht. (22-25) Hes 22,18-22)

23 Deine FŸrsten sind AbtrŸnnige und Diebsgesellen, sie nehmen alle gern Geschenke an und trachten nach Gaben. Den Waisen schaffen sie nicht Recht, und der Witwen Sache kommt nicht vor sie.

24 Darum spricht der Herr, der HERR Zebaoth, der MŠchtige Israels: Wehe! Ich werde mir Trost schaffen an meinen Feinden und mich rŠchen an meinen Widersachern

25 und will meine Hand wider dich kehren und wie mit Lauge ausschmelzen, was Schlacke ist, und all dein Zinn ausscheiden. Ps 119,119)

26 Und ich will dir wieder Richter geben, wie sie vormals waren, und Ratsherren wie im Anfang. Alsdann wirst du eine Stadt der Gerechtigkeit und eine treue Stadt hei§en. Sach 8,3)

27 Zion mu§ durch Gericht erlšst werden und, die zu ihr zurŸckkehren, durch Gerechtigkeit. Kap 46,13

28 Die †bertreter aber und SŸnder werden allesamt vernichtet werden, und die den HERRN verlassen, werden umkommen.

29 Denn ihr sollt zuschanden werden wegen der Eichen, an denen ihr eure Lust habt, und ihr sollt schamrot werden wegen der GŠrten, die ihr erwŠhlt habt. Kap 57,5, Kap 65,3)

30 Denn ihr werdet sein wie eine Eiche mit dŸrren BlŠttern und wie ein Garten ohne Wasser;

31 und der Starke wird sein wie Werg und sein Tun wie ein Funke, und beides wird miteinander brennen, und niemand lšscht.


2

1 (In Zion finden alle Všlker Heil und Frieden) Dies ist's, was Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat Ÿber Juda und Jerusalem:

2 Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, hšher als alle Berge und Ÿber alle HŸgel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, (2-4) Mi 4,1-3; Kap 19,23; Jer 3,17)

3 und viele Všlker werden hingehen und sagen: Kommt, la§t uns auf den Berg des HERRN gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, da§ er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. 5. Mose 4,6; Joh 4,22)

4 Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Všlker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spie§e zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu fŸhren. Kap 9,4)

5 Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, la§t uns wandeln im Licht des HERRN!

6 (Der Tag des HERRN macht alles Hohe niedrig) Aber du hast dein Volk, das Haus Jakob, versto§en; denn sie treiben Wahrsagerei wie die im Osten und sind Zeichendeuter wie die Philister und hŠngen sich an die Kinder der Fremden.

7 Ihr Land ist voll Silber und Gold, und ihrer SchŠtze ist kein Ende; ihr Land ist voll Rosse, und ihrer Wagen ist kein Ende. Mi 5,9)

8 Auch ist ihr Land voll Gštzen; sie beten an ihrer HŠnde Werk, das ihre Finger gemacht haben.

9 Aber gebeugt wird der Mensch, gedemŸtigt der Mann, und du wirst ihnen nicht vergeben.

10 Geh in die Felsen und verbirg dich in der Erde vor dem Schrecken des HERRN und vor seiner herrlichen MajestŠt!

11 Denn alle hoffŠrtigen Augen werden erniedrigt werden, und, die stolze MŠnner sind, werden sich beugen mŸssen; der HERR aber wird allein hoch sein an jenem Tage. Vers 17)

12 Denn der Tag des HERRN Zebaoth wird kommen Ÿber alles HoffŠrtige und Hohe und Ÿber alles Erhabene, da§ es erniedrigt werde: Jer 46,10; Hes 30,3; Joel 1,15; Am 5,18; Zef 1,14)

13 Ÿber alle hohen und erhabenen Zedern auf dem Libanon und Ÿber alle Eichen in Baschan,

14 Ÿber alle hohen Berge und Ÿber alle erhabenen HŸgel,

15 Ÿber alle hohen TŸrme und Ÿber alle festen Mauern,

16 Ÿber alle Schiffe im Meer und Ÿber alle kostbaren Boote,

17 da§ sich beugen mu§ alle Hoffart der Menschen und sich demŸtigen mŸssen, die stolze MŠnner sind, und der HERR allein hoch sei an jenem Tage. Vers 11)

18 Und mit den Gštzen wird's ganz aus sein.

19 Da wird man in die Hšhlen der Felsen gehen und in die KlŸfte der Erde vor dem Schrecken des HERRN und vor seiner herrlichen MajestŠt, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde.

20 An jenem Tage wird jedermann wegwerfen seine silbernen und goldenen Gštzen, die er sich hatte machen lassen, um sie anzubeten, zu den MaulwŸrfen und FledermŠusen, Kap 31,7)

21 damit er sich verkriechen kann in die Felsspalten und SteinklŸfte vor dem Schrecken des HERRN und vor seiner herrlichen MajestŠt, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde. 2. Thess 1,9.10)

22 So lasset nun ab von dem Menschen, der nur ein Hauch ist; denn fŸr was ist er zu achten?


3

1 (Gottes Gericht Ÿber die Herren Jerusalems und seine U| eitlen Frauen) Siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird von Jerusalem und Juda wegnehmen StŸtze und Stab: allen Vorrat an Brot und allen Vorrat an Wasser, 3. Mose 26,26; Hes 4,16)

2 Helden und Kriegsleute, Richter und Propheten, Wahrsager und €lteste,

3 Hauptleute und Vornehme, Ratsherren und Weise, Zauberer und Beschwšrer.

4 Und ich will ihnen Knaben zu FŸrsten geben, und Mutwillige sollen Ÿber sie herrschen. Pred 10,16)

5 Und im Volk wird einer den andern bedrŠngen, ein jeder seinen NŠchsten. Der Junge geht los auf den Alten und der Verachtete auf den Geehrten.

6 Dann wird einer seinen NŠchsten, der in seines Vaters Hause ist, drŠngen: Du hast noch einen Mantel! Sei unser Herr! Dieser TrŸmmerhaufe sei unter deiner Hand!

7 Er aber wird sie zu der Zeit beschwšren und sagen: Ich bin kein Arzt; es ist kein Brot und kein Mantel in meinem Hause! Macht mich nicht zum Herrn Ÿber das Volk!

8 Denn Jerusalem ist gestrauchelt, und Juda liegt da, weil ihre Worte und ihr Tun wider den HERRN sind, da§ sie seiner MajestŠt widerstreben.

9 Da§ sie die Person ansehen, zeugt gegen sie; ihrer SŸnde rŸhmen sie sich wie die Leute in Sodom und verbergen sie nicht. Wehe ihnen! Denn damit bringen sie sich selbst in alles UnglŸck. 1. Mose 19,5-9)

10 Heil den Gerechten, sie haben es gut! Denn sie werden die Frucht ihrer Werke genie§en.

11 Wehe aber den Gottlosen, sie haben es schlecht! Denn es wird ihnen vergolten werden, wie sie es verdienen.

12 Kinder sind Gebieter meines Volks, und Weiber beherrschen es. Mein Volk, deine FŸhrer verfŸhren dich und verwirren den Weg, den du gehen sollst!

13 Der HERR steht da zum Gericht und ist aufgetreten, sein Volk zu richten.

14 Der HERR geht ins Gericht mit den €ltesten seines Volks und mit seinen FŸrsten: Ihr habt den Weinberg abgeweidet, und was ihr den Armen geraubt, ist in eurem Hause. Kap 5,7)

15 Warum zertretet ihr mein Volk und zerschlagt das Angesicht der Elenden? spricht Gott, der HERR Zebaoth.

16 So hat der HERR gesprochen: Weil die Tšchter Zions stolz sind und gehen mit aufgerecktem Halse, mit lŸsternen Augen, trippeln daher und tŠnzeln und haben kostbare Schuhe an ihren FŸ§en, 1. Tim 2,9)

17 deshalb wird der Herr den Scheitel der Tšchter Zions kahl machen, und der HERR wird ihre SchlŠfe entblš§en.

18 Zu der Zeit wird der Herr den Schmuck an den kostbaren Schuhen wegnehmen und die StirnbŠnder, die Spangen,

19 die Ohrringe, die Armspangen, die Schleier,

20 die Hauben, die Schrittkettchen, die GŸrtel, die RiechflŠschchen, die Amulette,

21 die Fingerringe, die Nasenringe,

22 die Feierkleider, die MŠntel, die TŸcher, die TŠschchen,

23 die Spiegel, die Hemden, die KopftŸcher, die †berwŸrfe.

24 Und es wird Gestank statt Wohlgeruch sein und ein Strick statt eines GŸrtels und eine Glatze statt lockigen Haars und statt des Prachtgewandes ein Sack, Brandmal statt Schšnheit.

25 Deine MŠnner werden durchs Schwert fallen und deine Krieger im Kampf.

26 Und Zions Tore werden trauern und klagen, und sie wird leer und einsam auf der Erde sitzen.


4

1 Und sieben Frauen werden zu der Zeit einen Mann ergreifen und sprechen: Wir wollen uns selbst ernŠhren und kleiden, la§ uns nur nach deinem Namen hei§en, da§ unsre Schmach von uns genommen werde.

2 (Das kŸnftige Heil fŸr die Geretteten in Jerusalem) Zu der Zeit wird, was der HERR sprie§en lŠ§t, lieb und wert sein und die Frucht des Landes herrlich und schšn bei denen, die erhalten bleiben in Israel. Jer 33,15)

3 Und wer da wird Ÿbrigsein in Zion und Ÿbrigbleiben in Jerusalem, der wird heilig hei§en, ein jeder, der aufgeschrieben ist zum Leben in Jerusalem. Kap 6,13, 2. Mose 32,32; Ps 69,29; Mal 3,16)

4 Wenn der Herr den Unflat der Tšchter Zions abwaschen wird und die Blutschuld Jerusalems wegnehmen durch den Geist, der richten und ein Feuer anzŸnden wird,

5 dann wird der HERR Ÿber der ganzen StŠtte des Berges Zion und Ÿber ihren Versammlungen eine Wolke schaffen am Tage und Rauch und Feuerglanz in der Nacht. Ja, es wird ein Schutz sein Ÿber allem, was herrlich ist, 2. Mose 13,21)

6 und eine HŸtte zum Schatten am Tage vor der Hitze und Zuflucht und Obdach vor dem Wetter und Regen.


5

1 (Das Lied vom unfruchtbaren Weinberg) Wohlan, ich will meinem lieben Freunde singen, ein Lied von meinem Freund und seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fetten Hšhe. Kap 3,14; Jer 2,21; Mk 12,1-9)

2 Und er grub ihn um und entsteinte ihn und pflanzte darin edle Reben. Er baute auch einen Turm darin und grub eine Kelter und wartete darauf, da§ er gute Trauben brŠchte; aber er brachte schlechte.

3 Nun richtet, ihr BŸrger zu Jerusalem und ihr MŠnner Judas, zwischen mir und meinem Weinberg!

4 Was sollte man noch mehr tun an meinem Weinberg, das ich nicht getan habe an ihm? Warum hat er denn schlechte Trauben gebracht, wŠhrend ich darauf wartete, da§ er gute brŠchte?

5 Wohlan, ich will euch zeigen, was ich mit meinem Weinberg tun will! Sein Zaun soll weggenommen werden, da§ er verwŸstet werde, und seine Mauer soll eingerissen werden, da§ er zertreten werde.

6 Ich will ihn wŸst liegen lassen, da§ er nicht beschnitten noch gehackt werde, sondern Disteln und Dornen darauf wachsen, und will den Wolken gebieten, da§ sie nicht darauf regnen.

7 Des HERRN Zebaoth Weinberg aber ist das Haus Israel und die MŠnner Judas seine Pflanzung, an der sein Herz hing. Er wartete auf Rechtsspruch, siehe, da war Rechtsbruch, auf Gerechtigkeit, siehe, da war Geschrei Ÿber Schlechtigkeit.

8 (Weherufe Ÿber die SŸnden der Gro§en) Weh denen, die ein Haus zum andern bringen und einen Acker an den andern rŸcken, bis kein Raum mehr da ist und sie allein das Land besitzen! 5. Mose 5,21)

9 Es ist in meinen Ohren das Wort des HERRN Zebaoth: FŸrwahr, die vielen HŠuser sollen veršden und die gro§en und feinen leer stehen.

10 Denn zehn Morgen Weinberg sollen nur einen Eimer geben und zehn Scheffel Saat nur einen Scheffel.

11 Weh denen, die des Morgens frŸh auf sind, dem Saufen nachzugehen, und sitzen bis in die Nacht, da§ sie der Wein erhitzt,

12 und haben Harfen, Zithern, Pauken, Pfeifen und Wein in ihrem Wohlleben, aber sehen nicht auf das Werk des HERRN und schauen nicht auf das Tun seiner HŠnde! Am 6,5.6, Ps 44,2)

13 Darum wird mein Volk weggefŸhrt werden unversehens, und seine Vornehmen mŸssen Hunger leiden und die lŠrmende Menge Durst.

14 Daher hat das Totenreich den Schlund weit aufgesperrt und den Rachen aufgetan ohne Ma§, da§ hinunterfŠhrt, was da prangt und lŠrmt, alle †bermŸtigen und Fršhlichen.

15 So wird gebeugt der Mensch und gedemŸtigt der Mann, und die Augen der HoffŠrtigen werden erniedrigt,

16 aber der HERR Zebaoth wird hoch sein im Gericht und Gott, der Heilige, sich heilig erweisen in Gerechtigkeit. Kap 2,11.17)

17 Da werden dann LŠmmer weiden wie auf ihrer Trift und Ziegen sich nŠhren in den TrŸmmerstŠtten der Hinweggerafften.

18 Weh denen, die das Unrecht herbeiziehen mit Stricken der LŸge und die SŸnde mit Wagenseilen

19 und sprechen: Er lasse eilends und bald kommen sein Werk, da§ wir's sehen; es nahe und treffe ein der Ratschlu§ des Heiligen Israels, da§ wir ihn kennenlernen! Jer 17,15; 2. Petr 3,4)

20 Weh denen, die Bšses gut und Gutes bšse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer sŸ§ und aus sŸ§ sauer machen!

21 Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst fŸr klug! Spr 3,7, Ršm 12,16)

22 Weh denen, die Helden sind, Wein zu saufen, und wackere MŠnner, Rauschtrank zu mischen,

23 die den Schuldigen gerecht sprechen fŸr Geschenke und das Recht nehmen denen, die im Recht sind! 2. Mose 23,8)

24 Darum, wie des Feuers Flamme Stroh verzehrt und Stoppeln vergehen in der Flamme, so wird ihre Wurzel verfaulen und ihre BlŸte auffliegen wie Staub. Denn sie verachten die Weisung des HERRN Zebaoth und lŠstern die Rede des Heiligen Israels.

25 (Gott ruft die Feinde ins Land zum Endgericht) *Darum ist der Zorn des HERRN entbrannt Ÿber sein Volk, und er reckt seine Hand wider sie und schlŠgt sie, da§ die Berge beben und ihre Leichen sind wie Kehricht auf den Gassen. Und bei all dem lŠ§t sein Zorn nicht ab, sondern seine Hand ist noch ausgereckt. Kap 9,11.16.20; 10,4)

*Die Verse 25-30 gehšren wahrscheinlich mit Kap 9,7 - 10,4 zusammen.

26 Er wird ein Feldzeichen aufrichten fŸr das Volk in der Ferne und pfeift es herbei vom Ende der Erde. Und siehe, eilends und schnell kommen sie daher.

27 Keiner unter ihnen ist mŸde oder schwach, keiner schlummert noch schlŠft; keinem geht der GŸrtel auf von seinen HŸften, und keinem zerrei§t ein Schuhriemen.

28 Ihre Pfeile sind scharf und alle ihre Bogen gespannt; die Hufe ihrer Rosse sind hart wie Kieselsteine, und ihre WagenrŠder sind wie ein Sturmwind.

29 Ihr BrŸllen ist wie das der Lšwen, und sie brŸllen wie junge Lšwen. Sie werden daherbrausen und den Raub packen und davontragen, da§ niemand retten kann.

30 Und es wird Ÿber ihnen brausen zu der Zeit wie das Brausen des Meeres. Wenn man dann das Land ansehen wird, siehe, so ist's finster vor Angst, und das Licht scheint nicht mehr Ÿber ihnen.


6

1 (Jesajas Berufung zum Propheten) In dem Jahr, als der Kšnig Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und sein Saum fŸllte den Tempel. 2. Chr 26,22)

2 Serafim standen Ÿber ihm; ein jeder hatte sechs FlŸgel: mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre FŸ§e, und mit zweien flogen sie. 1. Kšn 22,19)

3 Und einer rief zum andern und sprach: Heilig, heilig, heilig ist der HERR Zebaoth, alle Lande sind seiner Ehre voll! Offb 4,8)

4 Und die Schwellen bebten von der Stimme ihres Rufens, und das Haus ward voll Rauch. Hes 10,4; Offb 15,8)

5 Da sprach ich: Weh mir, ich vergehe! Denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen; denn ich habe den Kšnig, den HERRN Zebaoth, gesehen mit meinen Augen. 2. Mose 33,20)

6 Da flog einer der Serafim zu mir und hatte eine glŸhende Kohle in der Hand, die er mit der Zange vom Altar nahm,

7 und rŸhrte meinen Mund an und sprach: Siehe, hiermit sind deine Lippen berŸhrt, da§ deine Schuld von dir genommen werde und deine SŸnde gesŸhnt sei.

8 Und ich hšrte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!

9 Und er sprach: Geh hin und sprich zu diesem Volk: Hšret und verstehet's nicht; sehet und merket's nicht! (9 und 10) Mt 13,11-15; Joh 12,40; Apg 28,26.27)

10 Verstocke das Herz dieses Volks und la§ ihre Ohren taub sein und ihre Augen blind, da§ sie nicht sehen mit ihren Augen noch hšren mit ihren Ohren noch verstehen mit ihrem Herzen und sich nicht bekehren und genesen. 5. Mose 29,3; Ršm 11,8)

11 Ich aber sprach: Herr, wie lange? Er sprach: Bis die StŠdte wŸst werden, ohne Einwohner, und die HŠuser ohne Menschen und das Feld ganz wŸst daliegt.

12 Denn der HERR wird die Menschen weit wegtun, so da§ das Land sehr verlassen sein wird.

13 Auch wenn nur der zehnte Teil darin bleibt, so wird es abermals verheert werden, doch wie bei einer Eiche und Linde, von denen beim FŠllen noch ein Stumpf bleibt. Ein heiliger Same wird solcher Stumpf sein. Am 5,3, Kap 7,3; 10,20.21)


7

1 (Jesaja ruft den Kšnig Ahas zum Glauben) Es begab sich zur Zeit des Ahas, des Sohnes Jotams, des Sohnes Usijas, des Kšnigs von Juda, da zogen Rezin, der Kšnig von Aram, und Pekach, der Sohn Remaljas, der Kšnig von Israel, herauf nach Jerusalem, um es zu bekŠmpfen; sie konnten es aber nicht erobern. * 2. Kšn 16,5)

*Siehe Sach- und WorterklŠrungen zu ÈSyrisch-Ephraimitischer KriegÇ.

2 Da wurde dem Hause David angesagt: Die AramŠer haben sich gelagert in Ephraim. Da bebte ihm das Herz und das Herz seines Volks, wie die BŠume im Walde beben vom Winde.

3 Aber der HERR sprach zu Jesaja: Geh hinaus, Ahas entgegen, du und dein Sohn Schear-Jaschub*, an das Ende der Wasserleitung des oberen Teiches, an der Stra§e beim Acker des Walkers,

*d.h. ein Rest wird sich bekehren.

4 und sprich zu ihm: HŸte dich und bleibe still; fŸrchte dich nicht, und dein Herz sei unverzagt vor diesen beiden Brandscheiten, die nur noch rauchen, vor dem Zorn Rezins und der AramŠer und des Sohnes Remaljas. Kap 30,15)

5 Weil die AramŠer gegen dich Bšses ersonnen haben samt Ephraim und dem Sohn Remaljas und sagen:

6 ÈWir wollen hinaufziehen nach Juda und es erschrecken und fŸr uns erobern und zum Kšnig darin machen den Sohn TabealsÇ, -

7 so spricht Gott der HERR: Es soll nicht geschehen und nicht so gehen,

8 sondern wie Damaskus das Haupt ist von Aram, so soll Rezin nur das Haupt von Damaskus sein - und in fŸnfundsechzig Jahren soll es mit Ephraim aus sein, da§ sie nicht mehr ein Volk seien -;

9 und wie Samaria das Haupt ist von Ephraim, so soll der Sohn Remaljas nur das Haupt von Samaria sein. Glaubt ihr nicht, so bleibt ihr nicht. 2. Chr 20,20)

10 (Das Zeichen des Immanuel und das Strafgericht durch die Assyrer U|

10 Und der HERR redete abermals zu Ahas und sprach:

11 Fordere dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott, es sei drunten in der Tiefe oder droben in der Hšhe!

12 Aber Ahas sprach: Ich will's nicht fordern, damit ich den HERRN nicht versuche.

13 Da sprach Jesaja: Wohlan, so hšrt, ihr vom Hause David: Ist's euch zu wenig, da§ ihr Menschen mŸde macht? MŸ§t ihr auch meinen Gott mŸde machen?

14 Darum wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben: Siehe, eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebŠren, den wird sie nennen Immanuel*. Mt 1,23)

*d.h. ÈGott mit unsÇ!

15 Butter und Honig wird er essen, bis er wei§, Bšses zu verwerfen und Gutes zu erwŠhlen.

16 Denn ehe der Knabe lernt Bšses verwerfen und Gutes erwŠhlen, wird das Land veršdet sein, vor dessen zwei Kšnigen dir graut. Kap 8,4)

17 Der HERR wird Ÿber dich, Ÿber dein Volk und Ÿber deines Vaters Haus Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit der Zeit, da Ephraim sich von Juda schied, nŠmlich durch den Kšnig von Assyrien.

18 Zu der Zeit wird der HERR herbeipfeifen die Fliege am Ende der Stršme €gyptens und die Biene im Lande Assur,

19 da§ sie kommen und sich alle niederlassen in den tiefen TŠlern und in den SteinklŸften und in allen Hecken und an jeder TrŠnke.

20 Zu der Zeit wird der Herr das Haupt und die Haare am Leib scheren und den Bart abnehmen durch das Schermesser, das gedungen ist jenseits des Stroms, durch den Kšnig von Assyrien. 2. Kšn 15,29)

21 Zu der Zeit wird ein Mann eine junge Kuh und zwei Schafe aufziehen

22 und wird so viel zu melken haben, da§ er Butter essen wird; denn Butter und Honig wird essen, wer Ÿbrigbleiben wird im Lande.

23 Und es wird zu der Zeit geschehen: wo jetzt tausend Weinstšcke stehen, tausend SilberstŸcke wert, da werden Dornen und Disteln sein,

24 da§ man mit Pfeil und Bogen dahin gehen mu§. Denn im ganzen Lande werden Dornen und Disteln sein,

25 da§ man auch zu all den Bergen, die man jetzt mit der Hacke zu behacken pflegt, nicht kommen kann aus Scheu vor Dornen und Disteln, sondern man wird Rinder darŸber treiben und Schafe es zertreten lassen.


8

1 (Der Sohn des Propheten als Zeichen des Gerichts Ÿber Aram und Israel) Und der HERR sprach zu mir: Nimm dir eine gro§e Tafel und schreib darauf mit deutlicher Schrift: Raubebald-Eilebeute!

2 Und ich nahm mir zwei treue Zeugen, den Priester Uria und Secharja, den Sohn Jeberechjas.

3 Und ich ging zu der Prophetin; die ward schwanger und gebar einen Sohn. Und der HERR sprach zu mir: Nenne ihn Raubebald-Eilebeute!

4 Denn ehe der Knabe rufen kann: Lieber Vater! Liebe Mutter!, soll die Macht von Damaskus und die Beute aus Samaria weggenommen werden durch den Kšnig von Assyrien. Kap 7,16, 2. Kšn 16,9)

5 (Das Gericht Ÿber Juda und die Všlker) Und der HERR redete weiter mit mir und sprach:

6 Weil dies Volk verachtet die Wasser von Siloah, die still dahinflie§en, und in Angst zerflie§t vor Rezin und dem Sohn Remaljas,

7 siehe, so wird der Herr Ÿber sie kommen lassen die starken und vielen Wasser des Stromes, nŠmlich den Kšnig von Assyrien und alle seine Macht, da§ sie Ÿber alle ihre RŠnder fluten und Ÿber alle ihre Ufer gehen.

8 Und sie werden einbrechen in Juda und wegschwemmen und Ÿberfluten, bis sie an den Hals reichen. Und sie werden ihre FlŸgel ausbreiten, da§ sie dein Land, o Immanuel, fŸllen, so weit es ist. Kap 7,14)

9 Tobet, ihr Všlker, ihr mŸ§t doch fliehen! Hšret's alle, die ihr in fernen Landen seid! RŸstet euch, ihr mŸ§t doch fliehen; rŸstet euch, ihr mŸ§tdoch fliehen!

10 Beschlie§t einen Rat, und es werde nichts daraus; beredet euch, und es geschehe nicht! Denn hier ist Immanuel!

11 Denn so sprach der HERR zu mir, als seine Hand Ÿber mich kam und er mich warnte, ich sollte nicht wandeln auf dem Wege dieses Volks:

12 Ihr sollt nicht alles Verschwšrung nennen, was dies Volk Verschwšrung nennt, und vor dem, was sie fŸrchten, fŸrchtet euch nicht und la§t euch nicht grauen,

13 sondern verschwšrt euch mit dem HERRN Zebaoth; den la§t eure Furcht und euren Schrecken sein. Mt 10,28)

14 Er wird ein Fallstrick sein und ein Stein des Ansto§es und ein Fels des €rgernisses fŸr die beiden HŠuser Israel, ein Fallstrick und eine Schlinge fŸr die BŸrger Jerusalems, Ršm 9,33)

15 da§ viele von ihnen sich daran sto§en, fallen, zerschmettern, verstrickt und gefangen werden.

16 (Der Prophet und seine JŸnger) Ich soll verschlie§en die Offenbarung, versiegeln die Weisung in meinen JŸngern Dan 12,4)

17 und will hoffen auf den HERRN, der sein Antlitz verborgen hat vor dem Hause Jakob, und will auf ihn harren.

18 Siehe, hier bin ich und die Kinder, die mir der HERR gegeben hat als Zeichen und Weissagung in Israel vom HERRN Zebaoth, der auf dem Berge Zion wohnt. Vers 3; Kap 7,3; Hebr 2,13)

19 Wenn sie aber zu euch sagen: Ihr mŸ§t die Totengeister und Beschwšrer befragen, die da flŸstern und murmeln, so sprecht: Soll nicht ein Volk seinen Gott befragen? Oder soll man fŸr Lebendige die Toten befragen? 2. Kšn 1,3)

20 Hin zur Weisung und hin zur Offenbarung! Werden sie das nicht sagen, so wird ihnen kein Morgenrot scheinen,

21 sondern sie werden im Lande umhergehen, hart geschlagen und hungrig. Und wenn sie Hunger leiden, werden sie zŸrnen und fluchen ihrem Kšnig und ihrem Gott, und sie werden Ÿber sich blicken

22 und unter sich die Erde ansehen und nichts finden als TrŸbsal und Finsternis; denn sie sind im Dunkel der Angst und gehen irre im Finstern.

23 *Doch es wird nicht dunkel bleiben Ÿber denen, die in Angst sind. Hat er in frŸherer Zeit in Schmach gebracht das Land Sebulon und das Land Naftali, so wird er hernach zu Ehren bringen den Weg am Meer, das Land jenseits des Jordans, das GalilŠa der Heiden. Ps 107,10-14, 2. Kšn 15,29; Mt 4,12-16)

*Abweichende VerszŠhlung statt 8,23: 9,1.


9

1 (Der FriedefŸrst wird verhei§en) *Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein gro§es Licht, und Ÿber denen, die da wohnen im finstern Lande, scheint es hell. Lk 1,79)

*Abweichende VerszŠhlung statt 9,1-20: 9,2-21.

2 Du weckst lauten Jubel, du machst gro§ die Freude. Vor dir wird man sich freuen, wie man sich freut in der Ernte, wie man fršhlich ist, wenn man Beute austeilt.

3 Denn du hast ihr drŸckendes Joch, die Jochstange auf ihrer Schulter und den Stecken ihres Treibers zerbrochen wie am Tage Midians.

|P Ps 81,7, Ri 7,14.15.22)

4 Denn jeder Stiefel, der mit Gedršhn dahergeht, und jeder Mantel, durch Blut geschleift, wird verbrannt und vom Feuer verzehrt.

5 Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er hei§t Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-FŸrst; Kap 22,22; Mi 5,1, Mi 4,3)

6 auf da§ seine Herrschaft gro§ werde und des Friedens kein Ende auf dem Thron Davids und in seinem Kšnigreich, da§ er's stŠrke und stŸtze durch, Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. 2. Sam 7,12.13; Lk 1,32, Kap 11,1-5; Ps 72,3.4)

7 (Gottes Gericht Ÿber das unbu§fertige Nordreich) Der Herr hat ein Wort gesandt wider Jakob, und es ist in Israel niedergefallen,

8 da§ alles Volk es innewerde, Ephraim und die BŸrger Samarias, die da sagen in Hochmut und stolzem Sinn:

9 Ziegelsteine sind gefallen, aber wir wollen's mit Quadern wieder bauen. Man hat MaulbeerbŠume abgehauen, aber wir wollen Zedern an ihre Stelle setzen.

10 Doch der HERR macht stark gegen sie ihre BedrŠnger, nŠmlich Rezin, und ihre Feinde stachelt er auf,

11 die AramŠer von vorn und die Philister von hinten, da§ sie Israel fressen mit vollem Maul.

BEI ALL DEM L€SST SEIN ZORN NOCH NICHT AB, SEINE HAND IST NOCH AUSGERECKT.

12 Aber das Volk kehrt nicht um zu dem, der es schlŠgt, und fragt nicht nach dem HERRN Zebaoth.

13 Darum haut der HERR von Israel Kopf und Schwanz ab, Ast und Stumpf, auf einen Tag. Kap 10,33)

14 Die €ltesten und die Vornehmen sind der Kopf, die Propheten aber, die falsch lehren, sind der Schwanz.

15 Denn die Leiter dieses Volks sind VerfŸhrer, und die sich leiten lassen, sind verloren.

16 Darum kann der Herr ihre junge Mannschaft nicht verschonen noch ihrer Waisen und Witwen sich erbarmen; denn sie sind allzumal gottlos und bšse, und aller Mund redet Torheit.

BEI ALL DEM L€SST SEIN ZORN NOCH NICHT AB, SEINE HAND IST NOCH AUSGERECKT.

17 Denn die Bosheit lodert wie Feuer; das verzehrt Dornen und Disteln und zŸndet den dichten Wald an und gibt hohen Rauch.

18 Vom Zorn des HERRN Zebaoth brennt das Land, da§ das Volk wird wie ein Fra§ des Feuers; keiner schont den andern.

19 Sie verschlingen zur Rechten und leiden Hunger; sie fressen zur Linken und werden doch nicht satt. Ein jeder fri§t das Fleisch seines NŠchsten:

20 Manasse den Ephraim, Ephraim den Manasse, und sie beide miteinander sind gegen Juda.

BEI ALL DEM L€SST SEIN ZORN NICHT AB, SEINE HAND IST NOCH AUSGERECKT.


10

1 Weh denen, die unrechte Gesetze machen, und den Schreibern, die unrechtes Urteil schreiben, (1-4) Kap 5,8-23)

2 um die Sache der Armen zu beugen und Gewalt zu Ÿben am Recht der Elenden in meinem Volk, da§ die Witwen ihr Raub und die Waisen ihre Beute werden!

3 Was wollt ihr tun am Tage der Heimsuchung und des Unheils, das von ferne kommt? Zu wem wollt ihr fliehen um Hilfe? Und wo wollt ihr eure Herrlichkeit lassen?

4 Wer sich nicht unter die Gefangenen bŸckt, wird unter den Erschlagenen fallen.

BEI ALL DEM L€SST SEIN ZORN NICHT AB, SEINE HAND IST NOCH AUSGERECKT.

5 (Gegen den Hochmut des Kšnigs von Assyrien)

Wehe Assur, der meines Zornes Rute und meines Grimmes Stecken ist! Vers 15)

6 Ich sende ihn wider ein gottloses Volk und gebe ihm Befehl wider das Volk, dem ich zŸrne, da§ er's beraube und ausplŸndere und es zertrete wie Dreck auf der Gasse.

7 Aber er meint's nicht so, und sein Herz denkt nicht so, sondern sein Sinn steht danach, zu vertilgen und auszurotten nicht wenige Všlker.

8 Denn er spricht: ÈSind meine FŸrsten nicht allesamt Kšnige?

9 Ist Kalne nicht wie Karkemisch? Ist Hamat nicht wie Arpad? Ist nicht Samaria wie Damaskus?

10 Wie meine Hand gefunden hat die Kšnigreiche der Gštzen, obwohl ihre Gštzen mehr waren, als die zu Jerusalem und Samaria sind: (10 und 11) 2. Kšn 18,33-35)

11 sollte ich nicht Jerusalem tun und seinen Gštzen, wie ich Samaria und seinen Gštzen getan habe?Ç

12 Wenn aber der Herr all sein Werk ausgerichtet hat auf dem Berge Zion und zu Jerusalem, wird er sprechen: Ich will heimsuchen die Frucht des Hochmuts des Kšnigs von Assyrien und den Stolz seiner hoffŠrtigen Augen, Kap 37,36)

13 weil er spricht: ÈIch hab's durch meiner HŠnde Kraft ausgerichtet und durch meine Weisheit, denn ich bin klug. Ich habe die Grenzen der LŠnder anders gesetzt und ihre SchŠtze geraubt und wie ein Stier die Bewohner zu Boden gesto§en.

14 Meine Hand hat gefunden den Reichtum der Všlker wie ein Vogelnest, und ich habe alle LŠnder zusammengerafft, wie man Eier sammelt, die verlassen sind; kein FlŸgel regte sich, und kein Schnabel sperrte sich auf und zirpte.Ç

15 Vermag sich auch eine Axt zu rŸhmen wider den, der damit haut, oder eine SŠge gro§ zu tun wider den, der sie zieht? Als ob die Rute den schwŠnge, der sie hebt; als ob der Stock den hšbe, der kein Holz ist! Vers 5)

16 Darum wird der Herr, der HERR Zebaoth, unter die Fetten in Assur die Auszehrung senden, und seine Herrlichkeit wird er anzŸnden, da§ sie brennen wird wie ein Feuer.

17 Und das Licht Israels wird ein Feuer sein, und sein Heiliger wird eine Flamme sein, und sie wird seine Dornen und Disteln anzŸnden und verzehren auf einen Tag. 5. Mose 4,24)

18 Und die Herrlichkeit seiner WŠlder und GŠrten soll zunichte werden mit Stumpf und Stiel und wird vergehen und dahinschwinden,

19 da§ die BŠume seiner WŠlder, die Ÿbrigbleiben, gezŠhlt werden kšnnen, und ein Knabe kann sie aufschreiben.

20 (Errettung eines Restes von Israel. Zions Errettung vor dem Ansturm der Assyrer) Zu der Zeit werden die †briggebliebenen von Israel und, was entkommen ist vom Hause Jakob, sich nicht mehr verlassen auf den, der sie schlŠgt, sondern sie werden sich verlassen auf den HERRN, den Heiligen Israels, in Treue. (20 und 21) Kap 6,13; 7,3)

21 Ein Rest wird sich bekehren, ja, der Rest Jakobs, zu Gott, dem Starken.

22 Denn wŠre auch dein Volk, o Israel, wie Sand am Meer, so soll doch nur ein Rest in ihm bekehrt werden. Verderben ist beschlossen und bringt Fluten von Gerechtigkeit. Ršm 9,27)

23 Denn Gott der HERR Zebaoth wird Verderben ergehen lassen, wie beschlossen ist, im ganzen Lande. Kap 28,22)

24 Darum spricht Gott der HERR Zebaoth: FŸrchte dich nicht, mein Volk, das in Zion wohnt, vor Assur, der dich mit dem Stecken schlŠgt und seinen Stab gegen dich aufhebt, wie es in €gypten geschah.

25 Denn es ist nur noch eine kleine Weile, so wird meine Ungnade ein Ende haben, und mein Zorn wird sich richten auf sein Verderben.

26 Alsdann wird der HERR Zebaoth eine Gei§el Ÿber ihn schwingen wie in der Schlacht Midians am Rabenfelsen und wird seinen Stab, den er am Meer brauchte, aufheben wie in €gypten. Ri 7,25; Ps 83,10, 2. Mose 14,26.27)

27 Zu der Zeit wird seine Last von deiner Schulter weichen mŸssen und sein Joch von deinem Halse. Er zieht herauf von Rimmon,

28 er kommt nach Aja. Er zieht durch Migron, er lŠ§t seinen Tro§ zu Michmas.

29 Sie ziehen durch den engen Weg, bleiben in Geba Ÿber Nacht. Rama erschrickt, das Gibea Sauls flieht.

30 Du Tochter Gallim, schreie laut! Merke auf, Lajescha; gib ihm Antwort, Anatot! 1. Sam 25,44)

31 Madmena weicht, die BŸrger von Gebim laufen davon.

32 Noch heute wird er haltmachen in Nob; er wird seine Hand ausstrecken gegen den Berg der Tochter Zion, gegen den HŸgel Jerusalems. 1. Sam 21,2)

33 Aber siehe, der Herr, der HERR Zebaoth, wird die €ste mit Macht abhauen und, was hoch aufgerichtet steht, niederschlagen, da§ die Hohen erniedrigt werden.

34 Und der dichte Wald wird mit dem Eisen umgehauen werden, und der Libanon wird fallen durch einen MŠchtigen.


11

1 (Der Messias und sein Friedensreich) Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen.

2 Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der StŠrke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.

3 Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hšren,

4 sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den GewalttŠtigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen tšten. 2. Thess 2,8)

5 Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner HŸften.

6 Da werden die Wšlfe bei den LŠmmern wohnen und die Panther bei den Bšcken lagern. Ein kleiner Knabe wird KŠlber und junge Lšwen und Mastvieh miteinander treiben. Kap 65,25)

7 KŸhe und BŠren werden zusammen weiden, da§ ihre Jungen beieinander liegen, und Lšwen werden Stroh fressen wie die Rinder.

8 Und ein SŠugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwšhntes Kind wird seine Hand stecken in die Hšhle der Natter.

9 Man wird nirgends SŸnde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des HERRN sein, wie Wasser das Meer bedeckt.

10 Und es wird geschehen zu der Zeit, da§ das Reis aus der Wurzel Isais dasteht als Zeichen fŸr die Všlker. Nach ihm werden die Heiden fragen, und die StŠtte, da er wohnt, wird herrlich sein. Ršm 15,12)

11 Und der Herr wird zu der Zeit zum zweiten Mal seine Hand ausstrecken, da§ er den Rest seines Volks loskaufe, der Ÿbriggeblieben ist in Assur, €gypten, Patros, Kusch, Elam, Schinar, Hamat und auf den Inseln des Meeres. (11-13) Hes 37,21.22)

12 Und er wird ein Zeichen aufrichten unter den Všlkern und zusammenbringen die Verjagten Israels und die Zerstreuten Judas sammeln von den vier Enden der Erde.

13 Und der Neid Ephraims wird aufhšren und die Feindschaft Judas ausgerottet werden, da§ Ephraim nicht mehr neidisch ist auf Juda und Juda nicht mehr Ephraim feind ist.

14 Sie werden sich stŸrzen auf das Land der Philister im Westen und miteinander berauben alle, die im Osten wohnen. Nach Edom und Moab werden sie ihre HŠnde ausstrecken, die Ammoniter werden ihnen gehorsam sein.

15 Und der HERR wird austrocknen die Zunge des Meeres von €gypten und wird seine Hand gehen lassen Ÿber den Euphrat mit seinem starken Wind und ihn in sieben BŠche zerschlagen, so da§ man mit Schuhen hindurchgehen kann.

16 Und es wird eine Stra§e dasein fŸr den Rest seines Volks, das Ÿbriggeblieben ist in Assur, wie sie fŸr Israel da war zur Zeit, als sie aus €gyptenland zogen. 2. Mose 14,29)


12

1 (Das Danklied der Erlšsten) Zu der Zeit wirst du sagen: Ich danke dir, HERR, da§ du bist zornig gewesen Ÿber mich / und dein Zorn sich gewendet hat und du mich tršstest.

2 Siehe, Gott ist mein Heil, / ich bin sicher und fŸrchte mich nicht; / denn Gott der HERR ist meine StŠrke und mein Psalm / und ist mein Heil. 2. Mose 15,2)

3 Ihr werdet mit Freuden Wasser schšpfen / aus den Heilsbrunnen. Kap 55,1; Sach 13,1)

4 Und ihr werdet sagen zu der Zeit: Danket dem HERRN, / rufet an seinen Namen! / Machet kund unter den Všlkern sein Tun, verkŸndiget, / wie sein Name so hoch ist! 1. Chr 16,8; Ps 105,1)

5 Lobsinget dem HERRN, denn er hat sich herrlich bewiesen. / Solches sei kund in allen Landen!

6 Jauchze und rŸhme, du Tochter Zion; / denn der Heilige Israels ist gro§ bei dir!


13

1 (Gottes Gericht Ÿber Babel) (Kap 13 und 14: vgl. Kap 21,1-10; 47; Jer 50; 51) Dies ist die Last fŸr Babel, die Jesaja, der Sohn des Amoz, geschaut hat: Jer 23,33)

2 Auf hohem Berge erhebt das Banner, ruft laut ihnen zu, winkt mit der Hand, da§ sie einziehen durch die Tore der FŸrsten.

3 Ich habe meine Geheiligten entboten zu meinem Zorngericht und meine Starken gerufen, die da jauchzen Ÿber meine Herrlichkeit.

4 Es ist Geschrei und LŠrm auf den Bergen wie von einem gro§en Volk, Geschrei und GetŸmmel von den versammelten Kšnigreichen der Všlker. Der HERR Zebaoth rŸstet ein Heer zum Kampf.

5 Sie kommen aus fernen Landen, vom Ende des Himmels, ja, der HERR selbst samt den Werkzeugen seines Zorns, um zu verderben die ganze Erde.

6 Heulet, denn des HERRN Tag ist nahe; er kommt wie eine VerwŸstung vom AllmŠchtigen. Joel 1,15)

7 Darum werden alle HŠnde schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein.

8 Schrecken, Angst und Schmerzen wird sie ankommen, es wird ihnen bange sein wie einer GebŠrenden. Einer wird sich vor dem andern entsetzen, feuerrot werden ihre Angesichter sein.

9 Denn siehe, des HERRN Tag kommt grausam, zornig, grimmig, die Erde zu verwŸsten und die SŸnder von ihr zu vertilgen.

10 Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf und der Mond gibt keinen Schein. Hes 32,7; Joel 2,10; Am 5,8; Mt 24,29)

11 Ich will den Erdkreis heimsuchen um seiner Bosheit willen und die Gottlosen um ihrer Missetat willen und will dem Hochmut der Stolzen ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demŸtigen,

12 da§ ein Mann kostbarer sein soll als feinstes Gold und ein Mensch wertvoller als GoldstŸcke aus Ofir.

13 Darum will ich den Himmel bewegen, und die Erde soll beben und von ihrer StŠtte weichen durch den Grimm des HERRN Zebaoth, am Tage seines Zorns.

14 Und sie sollen sein wie ein verscheuchtes Reh und wie eine Herde ohne Hirten, da§ sich ein jeder zu seinem Volk kehren und ein jeder in sein Land fliehen wird.

15 Wer da gefunden wird, wird erstochen, und wen man aufgreift, wird durchs Schwert fallen.

16 Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert, ihre HŠuser geplŸndert und ihre Frauen geschŠndet werden. Ps 137,8.9)

17 Denn siehe, ich will dieMeder gegen sie erwecken, die nicht Silber suchen oder nach Gold fragen,

18 sondern die JŸnglinge mit Bogen erschie§en und sich der Frucht des Leibes nicht erbarmen und die Kinder nicht schonen.

19 So soll Babel, das schšnste unter den Kšnigreichen, die herrliche Pracht der ChaldŠer, zerstšrt werden von Gott wie Sodom und Gomorra, 1. Mose 19,24.25)

20 da§ man hinfort nicht mehr da wohne noch jemand da bleibe fŸr und fŸr, da§ auch Araber dort keine Zelte aufschlagen noch Hirten ihre Herden lagern lassen,

21 sondern WŸstentiere werden sich da lagern, und ihre HŠuser werden voll Eulen sein; Strau§e werden da wohnen, und Feldgeister werden da hŸpfen, (21 und 22) Kap 34,13)

22 und wilde Hunde werden in ihren PalŠsten heulen und Schakale in den Schlšssern der Lust. Ihre Zeit wird bald kommen, und ihre Tage lassen nicht auf sich warten.


14

1 (Triumphlied Ÿber den Sturz des Weltherrschers) Denn der HERR wird sich Ÿber Jakob erbarmen und Israel noch einmal erwŠhlen und sie in ihr Land setzen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen gesellen und dem Hause Jakob anhangen. Sach 1,17)

2 Und die Všlker werden Israel nehmen und an seinen Ort bringen, und dann wird das Haus Israel sie als Knechte und MŠgde besitzen im Lande des HERRN. Und sie werden gefangenhalten die, von denen sie gefangen waren, und werden herrschen Ÿber ihre BedrŠnger. Kap 49,22, 3. Mose 25,23)

3 Und zu der Zeit, wenn dir der HERR Ruhe geben wird von deinem Jammer und Leid und von dem harten Dienst, in dem du gewesen bist,

4 wirst du dies Lied anheben gegen den Kšnig von Babel und sagen: Wie ist's mit dem Treiber so gar aus, und das Toben hat ein Ende!

5 Der HERR hat den Stock der Gottlosen zerbrochen, die Rute der Herrscher.

6 Der schlug die Všlker im Grimm ohne Aufhšren und herrschte mit WŸten Ÿber die Nationen und verfolgte ohne Erbarmen.

7 Nun hat Ruhe und Frieden alle Welt und jubelt fršhlich.

8 Auch freuen sich die Zypressen Ÿber dich und die Zedern auf dem Libanon und sagen: ÈSeit du daliegst, kommt niemand herauf, der uns abhaut.Ç

9 Das Totenreich drunten erzittert vor dir, wenn du nun kommst. Es schreckt auf vor dir die Toten, alle Gewaltigen der Welt, und lŠ§t alle Kšnige der Všlker von ihren Thronen aufstehen,

10 da§ sie alle anheben und zu dir sagen: ÈAuch du bist schwach geworden wie wir, und es geht dir wie uns.

11 Deine Pracht ist herunter zu den Toten gefahren samt dem Klang deiner Harfen. GewŸrm wird dein Bett sein und WŸrmer deine Decke.Ç Hes 32,18.19)

12 Wie bist du vom Himmel gefallen, du schšner Morgenstern! Wie wurdest du zu Boden geschlagen, der du alle Všlker niederschlugst!

13 Du aber gedachtest in deinem Herzen: ÈIch will in den Himmel steigen und meinen Thron Ÿber die Sterne Gottes erhšhen, ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung im fernsten Norden.* *Der Berg der Versammlung ist der Gštterberg im hšchsten Norden. Ps 48,3; Hes 28,14)

14 Ich will auffahren Ÿber die hohen Wolken und gleich sein dem Allerhšchsten.Ç

15 Ja, hinunter zu den Toten fuhrest du, zur tiefsten Grube!

16 Wer dich sieht, wird auf dich schauen, wird dich ansehen und sagen: ÈIst das der Mann, der die Welt zittern und die Kšnigreiche beben machte,

17 der den Erdkreis zur WŸste machte und seine StŠdte zerstšrte und seine Gefangenen nicht nach Hause entlie§?Ç

18 Alle Kšnige der Všlker ruhen doch in Ehren, ein jeder in seiner Kammer;

19 du aber bist hingeworfen ohne Grab wie ein verachteter Zweig, bedeckt von Erschlagenen, die mit dem Schwert erstochen sind, wie eine zertretene Leiche. Kap 34,3)

20 Du wirst nicht wie jene begraben werden, die hinabfahren in eine steinerne Gruft; denn du hast dein Land verderbt und dein Volk erschlagen. Man wird des Geschlechtes der Bšsen nicht mehr gedenken.

21 Richtet die Schlachtbank zu fŸr seine Sšhne um der Missetat ihres Vaters willen, da§ sie nicht wieder hochkommen und die Welt erobern und den Erdkreis voll TrŸmmer machen. 2. Mose 20,5)

22 Und ich will Ÿber sie kommen, spricht der HERR Zebaoth, und von Babel ausrotten Name und Rest, Kind und Kindeskind, spricht der HERR.

23 Und ich will Babel machen zum Erbe fŸr die Igel und zu einem Wassersumpf und will es mit dem Besen des Verderbens wegfegen, spricht der HERR Zebaoth.

24 (Gegen Assyrien) Der HERR Zebaoth hat geschworen: Was gilt's? Es soll gehen, wie ich denke, und soll zustande kommen, wie ich's im Sinn habe,

25 da§ Assur zerschlagen werde in meinem Lande und ich es zertrete auf meinen Bergen, damit sein Joch von ihnen genommen werde und seine Last von ihrem Halse komme.

26 Das ist der Ratschlu§, den er hat Ÿber alle Lande, und das ist die Hand, die ausgereckt ist Ÿber alle Všlker.

27 Denn der HERR Zebaoth hat's beschlossen, - wer will's wehren? Und seine Hand ist ausgereckt, - wer will sie wenden?

28 (Gegen die Philister) (vgl. Jer 47) Im Jahr, als Kšnig Ahas starb, wurde diese Last angekŸndigt: 2. Kšn 16,20)

29 Freue dich nicht, ganz Philisterland, da§ der Stock, der dich schlug, zerbrochen ist! Denn aus der Wurzel der Schlange wird eine giftige Natter kommen, und ihre Frucht wird ein feuriger fliegender Drache sein.

30 Die Geringen werden auf meiner Aue weiden und die Armen sicher ruhen; aber deine Wurzel will ich durch Hunger tšten, und deine †briggebliebenen werde ich morden.

31 Heule, Tor! Schreie, Stadt! Erzittere, ganz Philisterland! Denn von Norden kommt Rauch, und keiner sondert sich ab von seinen Scharen.

32 Und was wird man den Boten der Heiden sagen? ÈDer HERR hat Zion gegrŸndet, und hier werden die Elenden seines Volks Zuflucht haben.Ç


15

1 (Gegen Moab) (vgl. Jer 48; Zef 2,8-11) Dies ist die Last fŸr Moab: Des Nachts kommt Verheerung Ÿber Ar in Moab, es ist dahin; des Nachts kommt Verheerung Ÿber Kir in Moab, es ist dahin!

2 Es geht hinauf die Tochter Dibon zu den AltŠren, um zu weinen; Moab heult Ÿber Nebo und Ÿber Medeba. Jedes Haupt ist kahlgeschoren, jeder Bart ist abgeschnitten.

3 Auf ihren Gassen gehen sie mit dem Sack umgŸrtet, auf ihren DŠchern und Stra§en heulen sie alle und gehen weinend einher.

4 Heschbon und Elale schreien, da§ man's zu Jahaz hšrt. Darum wehklagen die GerŸsteten Moabs, es verzagt ihre Seele. (4-9) Kap 16,9-11)

5 Mein Herz schreit Ÿber Moab; seine FlŸchtigen fliehen bis nach Zoar, bis Eglat-Schelischija. Denn sie gehen die Steige von Luhit hinauf und weinen, und auf dem Wege nach Horonajim erhebt sich ein Jammergeschrei.

6 Denn die Wasser von Nimrim versiegen, da§ das Gras verdorrt und das Kraut verwelkt und kein GrŸnes wŠchst.

7 Darum fŸhren sie das Gut, das sie gesammelt, und alles, was sie verwahrt haben, Ÿber den Weidenbach.

8 Geschrei geht um in den Grenzen Moabs, Geheul bis Eglajim und Geheul bis Beer-Elim!

9 Denn die Wasser von Dimon sind voll Blut. Dazu will ich Ÿber Dimon noch mehr Unheil kommen lassen, Lšwen Ÿber die Entronnenen Moabs und Ÿber die †briggebliebenen im Lande.


16

1 (Moab sucht Hilfe bei Juda) ÈSchickt dem Landesherrn die LŠmmer von Sela aus der WŸste zum Berge der Tochter Zion!

2 Wie ein Vogel dahinfliegt, der aus dem Nest vertrieben wird, so werden die Bewohner Moabs an den Furten des Arnon sein.

3 ÈGib Rat, schaffe Recht, mache deinen Schatten des Mittags wie die Nacht; verbirg die Verjagten und verrate die FlŸchtigen nicht!

4 La§ Moabs Verjagte bei dir herbergen, sei du fŸr Moab eine Zuflucht vor dem VerwŸster!Ç Der DrŠnger wird ein Ende haben, der VerwŸster aufhšren und der BedrŸcker aus dem Lande mŸssen.

5 Dann wird ein Thron bereitet werden aus Gnaden, da§ einer in Treue darauf sitze in der HŸtte Davids und richte und trachte nach Recht und fšrdere Gerechtigkeit.

6 ÈWir haben gehšrt von dem Hochmut Moabs, der so gro§ ist, von seinem Hochmut, seinem Stolz und Mutwillen und seinem eitlen GeschwŠtz.Ç

7 Darum wird ein Moabiter Ÿber den andern heulen, allesamt werden sie heulen. †ber die Traubenkuchen von Kir-Heres werden sie seufzen, ganz zerschlagen.

8 Denn die Fluren von Heschbon sind wŸst geworden, der Weinstock von Sibma ist verderbt. Die Herren unter den Všlkern haben seine edlen Reben zerschlagen, die bis nach Jaser reichten und sich zogen bis in die WŸste; ihre Ranken breiteten sich aus und gingen Ÿber das Meer.

9 Darum weine ich mit Jaser um den Weinstock von Sibma und vergie§e viel TrŠnen Ÿber dich, Heschbon und Elale. Denn es ist Kriegsgeschrei in deinen Herbst und deine Ernte gefallen, (9-11) Kap 15,4-9)

10 da§ Freude und Wonne in den GŠrten aufhšren, und in den Weinbergen jauchzt und ruft man nicht mehr. Man keltert keinen Wein in den Keltern, dem Gesang ist ein Ende gemacht. Jer 48,33)

11 Darum klagt mein Herz Ÿber Moab wie eine Harfe und meine Seele Ÿber Kir-Heres.

12 Alsdann, wenn Moab hingeht und sich abmŸht bei den AltŠren und kommt zu seinem Heiligtum, um zu beten, so wird's doch nichts ausrichten.

13 (Ein Nachwort) Das ist's, was der HERR damals gegen Moab geredet hat.

14 Nun aber redet der HERR und spricht: In drei Jahren, wie eines Tagelšhners Jahre sind, wird die Herrlichkeit Moabs gering werden mit all dem gro§en GeprŠnge, da§ wenig Ÿbrigbleibt, gar nicht viel. Kap 21,16)


17

1 (Gegen Damaskus und das Nordreich Israel) (vgl. Jer 49,23-27; Am 1,3-5) Dies ist die Last fŸr Damaskus: Siehe, Damaskus wird keine Stadt mehr sein, sondern ein zerfallener Steinhaufen;

2 seine StŠdte werden verlassen sein fŸr immer, da§ Herden dort weiden, die niemand verscheucht.

3 Und es wird aus sein mit dem Bollwerk Ephraims und mit dem Kšnigtum von Damaskus; und dem Rest von Aram wird es gehen wie der Herrlichkeit Israels, spricht der HERR Zebaoth. 2. Kšn 16,9)

4 Zu der Zeit wird die Herrlichkeit Jakobs gering sein, und sein fetter Leib wird mager sein.

5 Es wird sein, wie wenn der Schnitter die Halme fa§t und mit seinem Arm die €hren schneidet, wie wenn einer €hren liest im Tal Refa•m;

6 wie wenn man Oliven herunterschlŠgt in der Ernte und eine Nachernte bleibt, zwei oder drei oben in dem Wipfel, vier oder fŸnf FrŸchte an den Zweigen, spricht der HERR, der Gott Israels.

7 Zu der Zeit wird der Mensch blicken auf den, der ihn gemacht hat, und seine Augen werden auf den Heiligen Israels schauen;

8 und er wird nicht mehr blicken auf die AltŠre, die seine HŠnde gemacht haben, und nicht schauen auf das, was seine Finger gemacht haben, auf die Bilder der Aschera und auf die RauchopfersŠulen.

9 Zu der Zeit werden ihre festen StŠdte verlassen sein wie die StŠdte der Hiwiter und Amoriter, die sie verlie§en vor Israel, und zur WŸste werden.

10 Denn du hast vergessen den Gott deines Heils und nicht gedacht an den Felsen deiner StŠrke. Darum setze nur Pflanzen zu deiner Lust und lege Reben aus der Fremde!*

*Wahrscheinlich GŠrten zur Verehrung des heidnischen Gottes Adonis. Kap 65,2.3; 5. Mose 32,15)

11 Auch wenn du sie hochbringst am Tag, da du sie pflanzest, und sie zum Sprie§en bringst an dem Morgen, da du sie sŠest, - hin ist die Ernte, wenn du die Garben einbringen willst, und du wirst Schmerzen haben, die niemand heilt.

12 (Das brausende Všlkermeer) Ha, ein Brausen vieler Všlker, wie das Meer brausen sie, und ein GetŸmmel mŠchtiger Nationen, wie gro§e Wasser tosen sie!

13 Ja, wie gro§e Wasser werden die Nationen tosen. Aber er wird sie schelten, da werden sie in die Ferne fliehen und werden gejagt wie Spreu auf den Bergen vom Winde und wie wirbelnde BlŠtter vom Ungewitter.

14 Um den Abend, siehe, da ist Schrecken, und ehe es Morgen wird, sind sie nicht mehr da. Das ist der Lohn unsrer RŠuber und das Los derer, die uns das Unsre nehmen. Kap 37,36)


18

1 (Gottes Botschaft an das Land Kusch) Weh dem Lande voll schwirrender FlŸgel, jenseits der Stršme von Kusch, Zef 3,10)

2 das Boten Ÿber das Meer sendet und in leichten Schiffen auf den Wassern fŠhrt! Geht hin, ihr schnellen Boten, zum Volk, das hochgewachsen und glatt ist, zum Volk, das schrecklicher ist als sonst irgendeins, zum Volk, das befiehlt und zertritt, dessen Land Wasserstršme durchschneiden.

3 Alle, die ihr auf Erden wohnt und in den LŠndern lebt, - wenn man das Banner auf den Bergen aufrichtet, so sehet! Wenn man die Posaune blŠst, so hšret!

4 Denn so spricht der HERR zu mir: Ich will schauen von meiner StŠtte und will still warten wie drŸckende Hitze am hohen Mittag und wie Taugewšlk in der Hitze der Ernte.

5 Denn vor der Ernte, wenn die BlŸte vorŸber ist und die Traube noch reift, wird er die Ranken mit Winzermessern abschneiden und die Reben wegnehmen und abhauen,

6 da§ man's miteinander liegen lŠ§t fŸr die Geier auf den Bergen und die Tiere im Lande, da§ im Sommer die Geier darauf sitzen und im Winter allerlei Tiere im Lande darauf liegen.

7 Zu der Zeit wird das hochgewachsene und glatte Volk, das schrecklicher ist als sonst irgendeins, das befiehlt und zertritt, dessen Land Wasserstršme durchschneiden, Geschenke bringen dem HERRN Zebaoth an den Ort, da der Name des HERRN Zebaoth wohnt, zum Berge Zion. Ps 68,30.32; Apg 8,27)


19

1 (Gegen €gypten) (vgl. Jer 46; Hes 29 - 32) Dies ist die Last fŸr €gypten: Siehe, der HERR wird auf einer schnellen Wolke fahren und Ÿber €gypten kommen. Da werden die Gštzen €gyptens vor ihm beben, und den €gyptern wird das Herz feige werden in ihrem Leibe.

2 Und ich will die €gypter gegeneinander hetzen, da§ ein Bruder wider den andern, ein Freund wider den andern, eine Stadt wider die andre, ein Reich wider das andre kŠmpfen wird.

3 Und der Mut soll den €gyptern in ihrem Herzen vergehen, und ich will ihre AnschlŠge zunichte machen. Da werden sie dann fragen ihre Gštzen und Beschwšrer, ihre Geister und Zeichendeuter.

4 Aber ich will die €gypter Ÿbergeben in die Hand eines grausamen Herrn, und ein harter Kšnig soll Ÿber sie herrschen, spricht der Herrscher, der HERR Zebaoth.

5 Und das Wasser im Nil wird vertrocknen, und der Strom wird versiegen und verschwinden.

6 Und die Wasser werden stinkend werden, und die FlŸsse €gyptens werden seicht und trocken werden, da§ Rohr und Schilf verwelken.

7 Und das Gras an den Wassern wird vergehen, und alle Saat am Wasser wird verdorren und zunichte werden.

8 Und die Fischer werden trauern, und alle, die Angeln ins Wasser werfen, werden klagen; und alle, die Netze auswerfen in den Strom, werden betrŸbt sein.

9 Es werden zuschanden, die da Flachs kŠmmen und verarbeiten, und die da weben, werden erbleichen.

10 Die Weber werden geschlagen sein, und alle, die um Lohn arbeiten, sind bekŸmmert.

11 Die FŸrsten von Zoan sind Toren, die weisen RŠte des Pharao sind mit ihrem Rat zu Narren geworden. Wie kšnnt ihr zum Pharao sagen: ÈIch bin ein Sohn von Weisen und komme von Kšnigen der Vorzeit herÇ?

12 Wo sind denn nun deine Weisen, da§ sie dir's verkŸndigen und anzeigen, was der HERR Zebaoth Ÿber €gypten beschlossen hat?

13 Die FŸrsten von Zoan sind zu Toren geworden, die FŸrsten von Memfis sind betrogen; die HŠupter seiner Geschlechter verfŸhren €gypten.

14 Denn der HERR hat einen Taumelgeist Ÿber sie ausgegossen, da§ sie €gypten taumeln machen in all seinem Tun, wie ein Trunkenbold taumelt, wenn er speit.

15 Und €gypten wird nichts gelingen, was Kopf oder Schwanz, Ast oder Stumpf ausrichten wollen.

16 (Gottes Plan Ÿber €gypten) Zu der Zeit werden die €gypter sein wie Weiber und sich fŸrchten und erschrecken, wenn der HERR Zebaoth die Hand Ÿber sie schwingen wird.

17 Und die €gypter werden sich fŸrchten vor dem Lande Juda; wenn sie daran denken, werden sie erschrecken wegen des Rates des HERRN Zebaoth, den er Ÿber sie beschlossen hat.

18 Zu der Zeit werden fŸnf StŠdte in €gyptenland die Sprache Kanaans sprechen und bei dem HERRN Zebaoth schwšren. Eine wird hei§en Ir-Heres. Kap 65,16; Jer 12,16)

19 Zu der Zeit wird fŸr den HERRN ein Altar mitten in €gyptenland sein und ein Steinmal fŸr den HERRN an seiner Grenze; 3. Mose 26,1)

20 das wird ein Zeichen und Zeugnis sein fŸr den HERRN Zebaoth in €gyptenland. Wenn sie zum HERRN schreien vor den BedrŠngern, so wird er ihnen einen Retter senden; der wird ihre Sache fŸhren und sie erretten.

21 Denn der HERR wird den €gyptern bekannt werden, und die €gypter werden den HERRN erkennen zu der Zeit und werden ihm dienen mit Schlachtopfern und Speisopfern und werden dem HERRN GelŸbde tun und sie halten. Kap 66,19)

22 Und der HERR wird die €gypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum HERRN, und er wird sich erbitten lassen und sie heilen.

23 Zu der Zeit wird eine Stra§e sein von €gypten nach Assyrien, da§ die Assyrer nach €gypten und die €gypter nach Assyrien kommen und die €gypter samt den Assyrern Gott dienen.

24 Zu der Zeit wird Israel der dritte sein mit den €gyptern und Assyrern, ein Segen mitten auf Erden; (24 und 25) 5. Mose 4,20; Ršm 15,10)

25 denn der HERR Zebaoth wird sie segnen und sprechen: Gesegnet bist du, €gypten, mein Volk, und du, Assur, meiner HŠnde Werk, und du, Israel, mein Erbe!


20

1 (Weissagung des Sieges der Assyrer Ÿber €gypten und Kusch) Im Jahr, da der Tartan nach Aschdod kam, als ihn gesandt hatte Sargon, der Kšnig von Assyrien, und er gegen Aschdod kŠmpfte und es eroberte, - 2. Kšn 18,17)

2 zu der Zeit redete der HERR durch Jesaja, den Sohn des Amoz, und sprach: Geh hin und tu den hŠrenen Schurz von deinen Lenden und zieh die Schuhe von deinen FŸ§en. Und er tat so und ging nackt und barfu§.

3 Da sprach der HERR: Gleichwie mein Knecht Jesaja nackt und barfu§ geht drei Jahre lang als Zeichen und Weissagung Ÿber €gypten und Kusch,

4 so wird der Kšnig von Assyrien wegtreiben die Gefangenen €gyptens und die Verbannten von Kusch, jung und alt, nackt und barfu§, in schmŠhlicher Blš§e, zur Schande €gyptens.

5 Und sie werden erschrecken in Juda und zuschanden werden wegen der Kuschiter, auf die sie sich verlie§en, und wegen der €gypter, deren sie sich rŸhmten.

6 Und die Bewohner dieser KŸste werden sagen zu der Zeit: Ist das unsere Zuversicht, zu der wir um Hilfe geflohen sind, da§ wir errettet wŸrden vor dem Kšnig von Assyrien? Wie kšnnten wir selber entrinnen?


21

1 (Die Schau von Babels Fall) (vgl. Kap 13; 14) Dies ist die Last fŸr die WŸste: Wie ein Wetter vom SŸden herfŠhrt, so kommt's aus der WŸste, aus einem schrecklichen Lande.

2 Mir ist eine harte Offenbarung angezeigt: ÈDer RŠuber raubt, und der VerwŸster verwŸstet. Elam, zieh herauf! Medien, belagere! Ich will allem Seufzen ein Ende machen.Ç

3 Darum sind meine Lenden voll Schmerzen, und Angst hat mich ergriffen wie eine GebŠrende. Ich krŸmme mich, wenn ich's hšre, und erschrecke, wenn ich's sehe.

4 Mein Herz zittert, Grauen hat mich erschreckt; auch am Abend, der mir so lieb ist, habe ich keine Ruhe.

5 Deckt den Tisch, breitet den Teppich aus, e§t und trinkt! Macht euch auf, ihr FŸrsten, salbt den Schild!

6 Denn so hat der Herr zu mir gesagt: ÈGeh hin, stelle den WŠchter auf; was er schaut, soll er ansagen!

7 Und sieht er einen Zug von Wagen mit Rossen, einen Zug von Eseln und Kamelen, so soll er darauf achtgeben mit allem Eifer.Ç

8 Da rief der SpŠher: Herr, ich stehe auf der Warte bei Tage immerdar und stelle mich auf meine Wacht jede Nacht.

9 Und siehe, da kommen MŠnner, ein Zug von Wagen mit Rossen; die heben an und sprechen: Gefallen ist Babel, es ist gefallen, und alle Bilder seiner Gštter sind zu Boden geschlagen! Offb 18,2)

10 Mein zerdroschenes und zertretenes Volk! Was ich gehšrt habe vom HERRN Zebaoth, dem Gott Israels, das verkŸndige ich euch.

11 (SprŸche Ÿber Edom und Arabien) (vgl. Jer 49,7-22.28-33) Dies ist die Last fŸr Duma: Man ruft zu mir aus Se•r: WŠchter, ist die Nacht bald hin? WŠchter, ist die Nacht bald hin? 5. Mose 2,5)

12 Der WŠchter aber sprach: Wenn auch der Morgen kommt, so wird es doch Nacht bleiben. Wenn ihr fragen wollt, so kommt wieder und fragt.

13 Dies ist die Last fŸr Arabien: Ihr mŸ§t im GestrŸpp, in der Steppe Ÿber Nacht bleiben, ihr Karawanen der Dedaniter.

14 Bringet den Durstigen Wasser entgegen, die ihr wohnt im Lande Tema; bietet Brot den FlŸchtigen.

15 Denn sie fliehen vor dem Schwert, ja, vor dem blo§en Schwert, vor dem gespannten Bogen, vor der Gewalt des Kampfes.

16 Denn so hat der Herr zu mir gesprochen: Noch ein Jahr, wie des Tagelšhners Jahre sind, dann soll alle Herrlichkeit Kedars untergehen. Kap 16,14)

17 Und von den BogenschŸtzen Kedars sollen nur wenige Ÿbrigbleiben; denn der HERR, der Gott Israels, hat's gesagt.


22

1 (Gegen den †bermut Jerusalems) Dies ist die Last fŸr das Schautal: Was habt ihr denn, da§ ihr alle auf die DŠcher steigt,

2 du Stadt voller LŠrmen und Toben, du fršhliche Burg? - Deine Erschlagenen sind nicht mit dem Schwert erschlagen und nicht im Kampf gefallen.

3 Alle deine Hauptleute sind gewichen, in die Ferne geflohen. Alle, die man von dir gefunden hat, wurden gefangen, ohne Bogen gefangen.

4 Darum sage ich: Schaut weg von mir, la§t mich bitterlich weinen! MŸht euch nicht, mich zu tršsten Ÿber die Zerstšrung der Tochter meines Volks! Jer 8,23)

5 Denn es kommt ein Tag des GetŸmmels und des Zertretens und der Verwirrung von Gott, dem HERRN Zebaoth, im Schautal; es kracht die Mauer, sie schreien am Berge.

6 Elam fŠhrt daher mit Kšchern, Wagen, Leuten und Rossen, und Kir lŠ§t seine Schilde glŠnzen.

7 Und es wird geschehen, da§ deine auserlesenen TŠler werden voll von Wagen und Rossen sein; die stellen sich auf gegen das Tor.

8 Da wird der Schutz Judas weggenommen werden. Aber ihr schautet zu der Zeit auf die RŸstungen im Waldhaus.

9 Und ihr saht, da§ viele Risse in der Stadt Davids waren, und sammeltet das Wasser des unteren Teiches. Kap 7,3)

10 Ihr zŠhltet auch die HŠuser Jerusalems und brachet sie ab, um die Mauer zu befestigen, Jer 33,4)

11 und machtet ein Becken zwischen beiden Mauern fŸr das Wasser des alten Teiches. Doch ihr saht nicht auf den, der solches tut, und schautet nicht auf den, der solches schafft von ferne her.

12 Zu der Zeit rief Gott, der HERR Zebaoth, da§ man weine und klage und sich das Haar abschere und den Sack anlege. Am 8,10)

13 Aber siehe da, lauter Freude und Wonne, Rinder tšten, Schafe schlachten, Fleisch essen, Wein trinken: ÈLasset uns essen und trinken; wir sterben doch morgen!Ç 1. Kor 15,32)

14 Aber meinen Ohren ist vom HERRN Zebaoth offenbart: ÈWahrlich, diese Missetat soll euch nicht vergeben werden, bis ihr sterbtÇ, spricht Gott, der HERR Zebaoth.

15 (Schebna und Eljakim) So spricht Gott, der HERR Zebaoth: Geh hinein zu dem Verwalter da, zu Schebna, dem Hofmeister, und sprich zu ihm: Kap 36,3)

16 Was hast du hier? Und wen hast du hier, da§ du dir hier ein Grab aushauen lŠ§t, da§ du dein Grab in der Hšhe aushauen und deine Wohnung in den Felsen machen lŠ§t?

17 Siehe, der HERR wird dich wegwerfen, wie ein Starker einen wegwirft, und wird dich packen

18 und dich zum KnŠuel machen und dich wegschleudern wie eine Kugel in ein weites Land. Dort wirst du sterben, dort werden deine kostbaren Wagen bleiben, du Schmach fŸr das Haus deines Herrn!

19 Und ich will dich aus deiner Stellung stŸrzen und dich aus deinem Amt sto§en.

20 Und zu der Zeit will ich rufen meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas,

21 und will ihm dein Amtskleid anziehen und ihn mit deinem GŸrtel gŸrten und deine Herrschaft in seine Hand geben, da§ er Vater sei fŸr die, die in Jerusalem wohnen, und fŸr das Haus Juda. 1. Mose 45,8)

22 Und ich will die SchlŸssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, da§ er auftue und niemand zuschlie§e, da§ er zuschlie§e und niemand auftue. Offb 3,7)

23 Und ich will ihn als Nagel einschlagen an einen festen Ort, und er soll werden zum Thron der Ehre fŸr seines Vaters Haus.

24 Aber wenn sich an ihn hŠngt die ganze Schwere seines Vaterhauses, Kind und Kindeskinder, alle kleinen GerŠte, TrinkgefŠ§e und allerlei KrŸge,

25 dann, spricht der HERR Zebaoth, soll der Nagel nachgeben, der am festen Ort steckt, er soll abbrechen und fallen, so da§ alles, was daran hing, zerbricht; denn der HERR sagt es.


23

1 (Das Gericht Ÿber Tyrus und Sidon) (vgl. Hes 26 - 28) Dies ist die Last fŸr Tyrus: Heulet, ihr Tarsisschiffe, denn Tyrus ist zerstšrt, da§ kein Haus mehr da ist! Wenn sie heimkehren aus dem Lande Kittim, werden sie dessen gewahr werden. Hes 27,12)

2 Die Bewohner der KŸste sind still geworden, die Kaufleute von Sidon. Ihre Boten zogen Ÿbers Meer,

3 und was von FrŸchten am Schihor und von Getreide am Nil wuchs, brachte man nach Sidon hin Ÿber gro§e Wasser, und du warst der Všlker Markt geworden.

4 Erschrick, Sidon, denn das Meer, ja, die Feste am Meer spricht: Ich werde nicht mehr Mutter, ich gebŠre nicht mehr; darum ziehe ich keine JŸnglinge auf und erziehe keine Jungfrauen.

5 Sobald es die €gypter hšren, erschrecken sie Ÿber die Kunde von Tyrus.

6 Fahret hin nach Tarsis, heulet, ihr Bewohner der KŸste!

7 Ist das eure fršhliche Stadt, die sich ihres Alters rŸhmte? Ihre FŸ§e fŸhrten sie weit weg, in der Ferne zu weilen.

8 Wer hat solches beschlossen, da§ es Tyrus, der Krone, so gehen sollte, wo doch ihre Kaufleute FŸrsten waren und ihre HŠndler die Herrlichsten auf Erden?

9 Der HERR Zebaoth hat's so beschlossen, auf da§ er erniedrigte die Pracht und verŠchtlich machte die stolze Stadt, alle Herrlichsten auf Erden.

10 Bebaue dein Land, du Tochter Tarsis! Denn es gibt keinen Hafen mehr. Hes 27,12)

11 Der HERR hat seine Hand ausgereckt Ÿber das Meer und erschreckt die Kšnigreiche. Er hat Befehl gegeben Ÿber Phšnizien, da§ seine Bollwerke zerstšrt werden,

12 und er hat gesagt: Du sollst nicht mehr fršhlich sein, du geschŠndete Jungfrau, du Tochter Sidon! Nach Kittim mach dich auf und zieh fort, doch wirst du auch da keine Ruhe haben.

13 Siehe, die ChaldŠer - dies Volk hat's getan, nicht Assur - haben die Stadt zur WŸste gemacht; sie haben BelagerungstŸrme aufgerichtet, ihre PalŠste niedergerissen und die Stadt geschleift.

14 Heulet, ihr Tarsisschiffe, denn euer Bollwerk ist zerstšrt!

15 Zu der Zeit wird Tyrus vergessen werden siebzig Jahre, solange etwa ein Kšnig lebt. Aber nach siebzig Jahren wird es mit Tyrus gehen, wie es im Hurenlied hei§t:

16 Nimm die Harfe, geh in der Stadt umher, du vergessene Hure! Mach's gut auf dem Saitenspiel und singe viel Lieder, auf da§ dein wieder gedacht werde!

17 Denn nach siebzig Jahren wird der HERR die Stadt Tyrus heimsuchen, da§ sie wieder zu ihrem Hurenlohn komme und Hurerei treibe mit allen Kšnigreichen auf Erden.

18 Aber ihr Gewinn und Hurenlohn wird dem HERRN geweiht werden. Man wird ihn nicht wie SchŠtze sammeln und aufhŠufen, sondern ihr Erwerb wird denen zufallen, die vor dem HERRN wohnen, da§ sie essen und satt werden und wohl bekleidet seien.


24

1 (Das zukŸnftige Gottesgericht Ÿber die Erde) Siehe, der HERR macht die Erde leer und wŸst und wirft um, was auf ihr ist, und zerstreut ihre Bewohner.

2 Und es geht dem Priester wie dem Volk, dem Herrn wie dem Knecht, der Frau wie der Magd, dem VerkŠufer wie dem KŠufer, dem Verleiher wie dem Borger, dem GlŠubiger wie dem Schuldner.

3 Die Erde wird leer und beraubt sein; denn der HERR hat solches geredet.

4 Das Land verdorrt und verwelkt, der Erdkreis verschmachtet und verwelkt, die Hšchsten des Volks auf Erden verschmachten.

5 Die Erde ist entweiht von ihren Bewohnern; denn sie Ÿbertreten das Gesetz und Šndern die Gebote und brechen den ewigen Bund.

6 Darum fri§t der Fluch die Erde, und bŸ§en mŸssen's, die darauf wohnen. Darum nehmen die Bewohner der Erde ab, so da§ wenig Leute Ÿbrigbleiben.

7 Der Wein ist dahin, der Weinstock verschmachtet, und alle, die von Herzen fršhlich waren, seufzen.

8 Die Freude der Pauken ist vorŸber, das Jauchzen der Fršhlichen ist aus, und die Freude der Harfe hat ein Ende.

9 Man singt nicht beim Weintrinken, und das GetrŠnk ist bitter denen, die es trinken.

10 Die Stadt ist zerstšrt und wŸst, alle HŠuser sind verschlossen, da§ niemand hineingehen kann.

11 Man klagt um den Wein auf den Gassen, da§ alle Freude weg ist, alle Wonne des Landes dahin ist.

12 Nur VerwŸstung ist in der Stadt geblieben, und die Tore sind in TrŸmmer geschlagen.

13 Denn so geht es zu auf Erden und unter den Všlkern, wie wenn ein …lbaum leergeschlagen wird, wie bei der Nachlese, wenn die Weinernte aus ist.

14 Sie erheben ihre Stimme und rŸhmen und jauchzen vom Meer her Ÿber die Herrlichkeit des HERRN:

15 ÈSo preiset nun den HERRN an den Gestaden, auf den Inseln des Meeres den Namen des HERRN, des Gottes Israels.Ç

16 Wir hšren LobgesŠnge vom Ende der Erde: ÈHerrlichkeit dem Gerechten!Ç Aber ich mu§ sagen: Wie bin ich so elend! Wie bin ich so elend! Weh mir! Denn es rauben die RŠuber, ja, immerfort rauben die RŠuber.

17 †ber euch, Bewohner der Erde, kommt Schrecken und Grube und Netz.

18 Und wer entflieht vor dem Geschrei des Schreckens, der fŠllt in die Grube; und wer entkommt aus der Grube, der wird im Netz gefangen. Denn die Fenster in der Hšhe sind aufgetan, und die Grundfesten der Erde beben. Jer 48,43.44; Am 5,19, 1. Mose 7,11)

19 Es wird die Erde mit Krachen zerbrechen, zerbersten und zerfallen. 2. Petr 3,10)

20 Die Erde wird taumeln wie ein Trunkener und wird hin und her geworfen wie eine schwankende HŸtte; denn ihre Missetat drŸckt sie, da§ sie fallen mu§ und nicht wieder aufstehen kann.

21 Zu der Zeit wird der HERR das Heer der Hšhe heimsuchen in der Hšhe und die Kšnige der Erde auf der Erde, Dan 10,13, Jer 46,25)

22 da§ sie gesammelt werden als Gefangene im GefŠngnis und verschlossen werden im Kerker und nach langer Zeit heimgesucht werden.

23 Und der Mond wird schamrot werden und die Sonne sich schŠmen, wenn der HERR Zebaoth Kšnig sein wird auf dem Berg Zion und zu Jerusalem und vor seinen €ltesten in Herrlichkeit.


25

1 (Das Danklied der Erlšsten nach dem Gottesgericht) HERR, du bist mein Gott, dich preise ich; ich lobe deinen Namen. Denn du hast Wunder getan; deine RatschlŸsse von alters her sind treu und wahrhaftig.

2 Denn du hast die Stadt zum Steinhaufen gemacht, die feste Stadt, da§ sie in TrŸmmern liegt, die PalŠste der Fremden, da§ sie nicht mehr eine Stadt seien und nie wieder aufgebaut werden.

3 Darum ehrt dich ein mŠchtiges Volk, die StŠdte gewalttŠtiger Všlker fŸrchten dich.

4 Denn du bist der Geringen Schutz gewesen, der Armen Schutz in der TrŸbsal, eine Zuflucht vor dem Ungewitter, ein Schatten vor der Hitze, wenn die Tyrannen wŸten wie ein Unwetter im Winter, Kap 4,6)

5 wie die Hitze in der Zeit der DŸrre. Du demŸtigst der Fremden UngestŸm, wie du die Hitze brichst durch den Schatten der Wolken; du dŠmpfest der Tyrannen Siegesgesang.

6 (Das gro§e Freudenmahl) Und der HERR Zebaoth wird auf diesem Berge allen Všlkern ein fettes Mahl machen, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein, darin keine Hefe ist. Mt 22,2-4)

7 Und er wird auf diesem Berge die HŸlle wegnehmen, mit der alle Všlker verhŸllt sind, und die Decke, mit der alle Heiden zugedeckt sind.

8 Er wird den Tod verschlingen auf ewig. Und Gott der HERR wird die TrŠnen von allen Angesichtern abwischen und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen; denn der HERR hat's gesagt. 1. Kor 15,55, Offb 7,17)

9 Zu der Zeit wird man sagen: ÈSiehe, das ist unser Gott, auf den wir hofften, da§ er uns helfe. Das ist der HERR, auf den wir hofften; la§t uns jubeln und fršhlich sein Ÿber sein Heil.Ç Ps 48,15)

10 Denn die Hand des HERRN ruht auf diesem Berge. Moab aber wird zertreten werden, wie Stroh in die Mistlache getreten wird.

11 Und wenn es auch seine HŠnde darin ausbreitet, wie sie ein Schwimmer ausbreitet, um zu schwimmen, so wird doch der Herr seinen Hochmut niederdrŸcken trotz allen MŸhens seiner Arme.

12 Und deine hohen, steilen Mauern wird er beugen, erniedrigen und in den Staub zu Boden werfen.


26

1 (Jubellied des Volkes Gottes) Zu der Zeit wird man dies Lied singen im Lande Juda: Wir haben eine feste Stadt, zum Schutze schafft er Mauern und Wehr.

2 Tut auf die Tore, da§ hineingehe das gerechte Volk, das den Glauben bewahrt! Ps 118,20)

3 Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlŠ§t sich auf dich.

4 Darum verla§t euch auf den HERRN immerdar; denn Gott der HERR ist ein Fels ewiglich. 5. Mose 32,4)

5 Er erniedrigt, die in der Hšhe wohnen; die hohe Stadt wirft er nieder, ja, er stš§t sie zur Erde, da§ sie im Staube liegt.

6 Mit F٤en wird sie zertreten, ja, mit den F٤en der Armen, mit den Tritten der Geringen.

7 (Gottes Gericht Ÿber die Welt und Israels Auferweckung) Des Gerechten Weg ist eben, den Steig des Gerechten machst du gerade.

8 Wir warten auf dich, HERR, auch auf dem Wege deiner Gerichte; des Herzens Begehren steht nach deinem Namen und deinem Lobpreis.

9 Von Herzen verlangt mich nach dir des Nachts, ja, mit meinem Geist suche ich dich am Morgen. Denn wenn deine Gerichte Ÿber die Erde gehen, so lernen die Bewohner des Erdkreises Gerechtigkeit. Ps 63,7)

10 Aber wenn dem Gottlosen Gnade widerfŠhrt, so lernt er doch nicht Gerechtigkeit, sondern tut nur Ÿbel im Lande, wo das Recht gilt, und sieht des HERRN Herrlichkeit nicht.

11 HERR, deine Hand ist erhoben, doch sie sehen es nicht. Aber sie sollen sehen den Eifer um dein Volk und zuschanden werden. Mit dem Feuer, mit dem du deine Feinde verzehrst, wirst du sie verzehren. Kap 37,32)

12 Aber uns, HERR, wirst du Frieden schaffen; denn auch alles, was wir ausrichten, das hast du fŸr uns getan. Kap 9,6)

13 HERR, unser Gott, es herrschen wohl andere Herren Ÿber uns als du, aber wir gedenken doch allein deiner und deines Namens.

14 Tote werden nicht lebendig, Schatten stehen nicht auf; darum hast du sie heimgesucht und vertilgt und jedes Gedenken an sie zunichte gemacht.

15 Du, HERR, mehrest das Volk, du mehrest das Volk, beweisest deine Herrlichkeit und machst weit alle Grenzen des Landes.

16 HERR, wenn TrŸbsal da ist, so suchen wir dich; wenn du uns zŸchtigst, sind wir in Angst und BedrŠngnis. Hos 5,15)

17 Gleich wie eine Schwangere, wenn sie bald gebŠren soll, sich Šngstigt und schreit in ihren Schmerzen, so geht's uns auch, HERR, vor deinem Angesicht. Joh 16,21; Offb 12,2)

18 Wir sind auch schwanger, und uns ist bange, und wenn wir gebŠren, so ist's Wind. Wir kšnnen dem Lande nicht helfen, und Bewohner des Erdkreises kšnnen nicht geboren werden.

19 Aber deine Toten werden leben, deine Leichname werden auferstehen. Wachet auf und rŸhmet, die ihr liegt unter der Erde! Denn ein Tau der Lichter ist dein Tau, und die Erde wird die Toten herausgeben. Hes 37,1-14; Mt 27,52.53)

20 Geh hin, mein Volk, in deine Kammer, und schlie§ die TŸr hinter dir zu! Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorŸbergehe. Mt 6,6)

21 Denn siehe, der HERR wird ausgehen von seinem Ort, heimzusuchen die Bosheit der Bewohner der Erde. Dann wird die Erde offenbar machen das Blut, das auf ihr vergossen ist, und nicht weiter verbergen, die auf ihr getštet sind. 1. Mose 4,10.11; Offb 18,24 )


27

1 (Israels Erlšsung) Zu der Zeit wird der HERR heimsuchen mit seinem harten, gro§en und starken Schwert den Leviatan, die flŸchtige Schlange, und den Leviatan, die gewundene Schlange, und wird den Drachen im Meer tšten. Ps 74,14)

2 Zu der Zeit wird es hei§en: Lieblicher Weinberg, singet ihm zu! Kap 5,1-7)

3 Ich, der HERR, behŸte ihn und begie§e ihn immer wieder. Damit man ihn nicht verderbe, will ich ihn Tag und Nacht behŸten.

4 Ich zŸrne nicht. Sollten aber Disteln und Dornen aufschie§en, so wollte ich Ÿber sie herfallen und sie alle miteinander anstecken,

5 es sei denn, sie suchen Zuflucht bei mir und machen Frieden mit mir, ja, Frieden mit mir.

6 Es wird einst dazu kommen, da§ Jakob wurzeln und Israel blŸhen und grŸnen wird, da§ sie den Erdkreis mit FrŸchten erfŸllen.

7 Wird doch Israel nicht geschlagen, wie seine Feinde geschlagen werden, und nicht getštet, wie seine Feinde getštet werden! (7 und 8) Jer 30,11)

8 Sondern, indem du es wegschicktest und wegfŸhrtest, hast du es gerichtet, es verscheucht mit rauhem Sturm am Tage des Ostwinds.

9 Darum wird die SŸnde Jakobs dadurch gesŸhnt werden, und das wird die Frucht davon sein, da§ seine SŸnden weggenommen werden: er wird alle Altarsteine zersto§enen Kalksteinen gleichmachen; und keine Bilder der Aschera noch RauchopfersŠulen werden mehr bleiben. 3. Mose 26,30)

10 Denn die feste Stadt ist einsam geworden, die schšnen HŠuser veršdet und verlassen wie die Steppe, da§ KŠlber dort weiden und ruhen und Zweige abfressen.

11 Ihre Zweige werden vor DŸrre brechen, da§ die Frauen kommen und Feuer damit machen werden; denn es ist ein unverstŠndiges Volk. Darum erbarmt sich ihrer auch nicht, der sie gemacht hat; und der sie geschaffen hat, ist ihnen nicht gnŠdig. Jer 4,22, 5. Mose 32,18)

12 Zu der Zeit wird der HERR €hren ausklopfen vom Ufer des Stromes bis an den Bach €gyptens, und ihr Israeliten werdet aufgesammelt werden, einer nach dem andern.

13 Zu der Zeit wird man mit einer gro§en Posaune blasen, und es werden kommen die Verlorenen im Lande Assur und die Versto§enen im Lande €gypten und werden den HERRN anbeten auf dem heiligen Berg zu Jerusalem. Kap 11,11.12; Joel 3,5)


28

1 (Gericht Ÿber Samaria, die Hauptstadt des Nordreichs) Weh der prŠchtigen Krone der Trunkenen von Ephraim, der welken Blume ihrer lieblichen Herrlichkeit, die da prangt hoch Ÿber dem fetten Tal derer, die vom Wein taumeln!

2 Siehe, einen Starken und MŠchtigen hŠlt der Herr bereit; wie Hagelsturm, wie verderbliches Wetter, wie Wasserflut, die mŠchtig einrei§t, wirft er zu Boden mit Gewalt. 2. Kšn 17,5.6)

3 Mit FŸ§en wird zertreten die prŠchtige Krone der Trunkenen von Ephraim.

4 Und die welke Blume ihrer lieblichen Herrlichkeit, die da prangt hoch Ÿber dem fetten Tal, wird sein wie eine FrŸhfeige vor dem Sommer, die einer erspŠht und flugs aus der Hand verschlingt.

5 Zu der Zeit wird der HERR Zebaoth eine liebliche Krone sein und ein herrlicher Kranz fŸr die †briggebliebenen seines Volks

6 und ein Geist des Rechts fŸr den, der zu Gericht sitzt, und eine Kraft denen, die den Kampf zurŸcktreiben zum Tor.

7 (Gericht Ÿber die Priester und Propheten in Jerusalem) Aber auch diese sind vom Wein toll geworden und taumeln von starkem GetrŠnk. Priester und Propheten sind toll von starkem GetrŠnk, sind vom Wein verwirrt. Sie taumeln von starkem GetrŠnk, sie sind toll beim Weissagen und wanken beim Rechtsprechen.

8 Denn alle Tische sind voll Gespei und Unflat an allen Orten!

9 ÈWenÇ, sagen sie, Èwill der denn Erkenntnis lehren? Wem will er Offenbarung zu verstehen geben? Denen, die entwšhnt sind von der Milch, denen, die von der Brust abgesetzt sind?

10 Zawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw,* hier ein wenig, da ein wenig!Ç

*Die Worte, die das Lallen der Trunkenen nachahmen und nicht Ÿbersetzt werden kšnnen, sollen die Redeweise des Propheten verspotten.

11 Jawohl, Gott wird einmal mit unverstŠndlicher Sprache und mit einer fremden Zunge reden zu diesem Volk, 5. Mose 28,49; Jer 5,15; 1. Kor 14,21)

12 er, der zu ihnen gesagt hat: ÈDas ist die Ruhe; schaffet Ruhe den MŸden, und das ist die Erquickung!Ç Aber sie wollten nicht hšren. Kap 30,15; Mt 11,28.29)

13 Darum soll so auch des HERRN Wort an sie ergehen: ÈZawlazaw zawlazaw, kawlakaw kawlakaw, hier ein wenig, da ein wenigÇ, da§ sie hingehen und rŸcklings fallen, zerbrochen, verstrickt und gefangen werden.

14 So hšret nun des HERRN Wort, ihr Spštter, die ihr herrschet Ÿber dies Volk, das in Jerusalem ist.

15 Ihr sprecht: Wir haben mit dem Tod einen Bund geschlossen und mit dem Totenreich einen Vertrag gemacht. Wenn die brausende Flut daherfŠhrt, wird sie uns nicht treffen; denn wir haben LŸge zu unsrer Zuflucht und Trug zu unserm Schutz gemacht.

16 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewŠhrten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegrŸndet ist. Wer glaubt, der flieht nicht.* Ps 118,22; Eph 2,20, Kap 7,9)

*In der griechischen †bersetzung hei§t es: ÈWer glaubt, der wird nicht zuschandenÇ (vgl. Ršm 9,33; 10,11; 1. Petr 2,6).

17 Und ich will das Recht zur Richtschnur und die Gerechtigkeit zur Waage machen. So wird Hagel die falsche Zuflucht zerschlagen, und Wasser sollen den Schutz wegschwemmen, Hiob 38,22.23)

18 da§ hinfalle euer Bund mit dem Tode und euer Vertrag mit dem Totenreich nicht bestehen bleibe. Wenn die Flut daherfŠhrt, wird sie euch zermalmen;

19 sooft sie daherfŠhrt, wird sie euch erfassen. Denn Morgen fŸr Morgen wird sie kommen, des Tags und des Nachts. Da wird man nur mit Entsetzen Offenbarung deuten.*

*Luther Ÿbersetzte: ÈDenn allein die Anfechtung lehrt aufs Wort merken.Ç

20 Denn das Bett ist zu kurz, um sich auszustrecken, und die Decke zu schmal, um sich drein zu schmiegen.

21 Denn der HERR wird sich aufmachen wie am Berge Perazim und toben wie im Tal Gibeon, da§ er sein Werk vollbringe, aber fremd ist sein Werk, und da§ er seine Tat tue, aber seltsam ist seine Tat! 2. Sam 5,20; 1. Chr 14,11, 1. Chr 14,16)

22 So la§t nun euer Spotten, auf da§ eure Bande nicht fester werden; denn ich habe von einem Verderben gehšrt, das von Gott, dem HERRN Zebaoth, beschlossen ist Ÿber alle Welt. Kap 10,22.23)

23 (Ein Gleichnis fŸr Gottes weisen Rat) Nehmet zu Ohren und hšret meine Stimme, merket auf und hšret meine Rede:

24 PflŸgt oder grŠbt oder bricht denn ein Ackermann seinen Acker zur Saat immerfort um?

25 Ist's nicht so: Wenn er ihn geebnet hat, dann streut er Dill und wirft KŸmmel und sŠt Weizen und Gerste, ein jedes, wohin er's haben will, und Spelt an den Rand?

26 So unterwies ihn sein Gott und lehrte ihn, wie es recht sei.

27 Auch drischt man den Dill nicht mit Dreschschlitten und lŠ§t auch nicht die Walze Ÿber den KŸmmel gehen, sondern den Dill schlŠgt man aus mit einem Stabe und den KŸmmel mit einem Stecken.

28 Zermalmt man etwa das Getreide? Nein, man drischt es nicht ganz und gar, wenn man's mit Dreschwalzen und ihrem Gespann ausdrischt.

29 Auch das kommt her vom HERRN Zebaoth; sein Rat ist wunderbar, und er fŸhrt es herrlich hinaus.


29

1 (Jerusalems Belagerung und Errettung) Weh Ariel, Ariel, du Stadt, wo David lagerte! FŸget Jahr zu Jahr und feiert die Feste!

2 Ich will den Ariel Šngstigen, da§ er traurig und voll Jammer sei, und er soll mir ein rechter Ariel sein.

3 Denn ich will dich belagern ringsumher und will dich Šngstigen mit Bollwerk und will WŠlle um dich auffŸhren lassen. Lk 19,43)

4 Dann sollst du erniedrigt werden und von der Erde her reden und aus dem Staube mit deiner Rede murmeln, da§ deine Stimme sei wie die eines Totengeistes aus der Erde, und deine Rede wispert aus dem Staube.

5 Aber die Menge deiner Feinde soll werden wie Staub und die Menge der Tyrannen wie wehende Spreu. Und plštzlich wird's geschehen,

6 da§ Heimsuchung kommt vom HERRN Zebaoth mit Wetter und Erdbeben und gro§em Donner, mit Wirbelsturm und Ungewitter und mit Flammen eines verzehrenden Feuers.

7 Und wie ein Traum, wie ein Nachtgesicht, so soll die Menge aller Všlker sein, die gegen Ariel kŠmpfen, mit ihrem ganzen Heer und Bollwerk, und die ihn Šngstigen.

8 Denn wie ein Hungriger trŠumt, da§ er esse, - wenn er aber aufwacht, so ist sein Verlangen nicht gestillt; und wie ein Durstiger trŠumt, da§ er trinke, - wenn er aber aufwacht, ist er matt und durstig: so soll es der Menge aller Všlker ergehen, die gegen den Berg Zion kŠmpfen.

9 (Die Verblendung des Volkes) Starret hin und werdet bestŸrzt, seid verblendet und werdet blind! Seid trunken, doch nicht vom Wein, taumelt, doch nicht von starkem GetrŠnk!

10 Denn der HERR hat Ÿber euch einen Geist des tiefen Schlafs ausgegossen und eure Augen - die Propheten - zugetan, und eure HŠupter - die Seher - hat er verhŸllt.

11 Darum sind euch alle Offenbarungen wie die Worte eines versiegelten Buches, das man einem gibt, der lesen kann, und spricht: Lies doch das!, und er spricht: ÈIch kann nicht, denn es ist versiegeltÇ;

12 oder das man einem gibt, der nicht lesen kann, und spricht: Lies doch das!, und er spricht: ÈIch kann nicht lesen.Ç

13 Und der Herr sprach: Weil dies Volk mir naht mit seinem Munde und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist und sie mich fŸrchten nur nach Menschengeboten, die man sie lehrt, Kap 1,15; 58,2.3; Mt 15,8.9)

14 darum will ich auch hinfort mit diesem Volk wunderlich umgehen, aufs wunderlichste und seltsamste, da§ die Weisheit seiner Weisen vergehe und, der Verstand seiner Klugen sich verbergen mŸsse. 1. Kor 1,19, Mt 11,25)

15 Weh denen, die mit ihrem Plan verborgen sein wollen vor dem HERRN und mit ihrem Tun im Finstern bleiben und sprechen: ÈWer sieht uns, und wer kennt uns?Ç Ps 10,11)

16 Wie kehrt ihr alles um! Als ob der Ton dem Tšpfer gleich wŠre, da§ das Werk sprŠche von seinem Meister: Er hat mich nicht gemacht! und ein Bildwerk sprŠche von seinem Bildner: Er versteht nichts! Kap 45,9)

17 (Die gro§e Wandlung) Wohlan, es ist noch eine kleine Weile, so soll der Libanon fruchtbares Land werden, und was jetzt fruchtbares Land ist, soll wie ein Wald werden.

18 Zu der Zeit werden die Tauben hšren die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen; (18 und 19) Kap 35,5; Mt 11,5)

19 und die Elenden werden wieder Freude haben am HERRN, und die €rmsten unter den Menschen werden fršhlich sein in dem Heiligen Israels.

20 Denn es wird ein Ende haben mit den Tyrannen und mit den Spšttern aus sein, und es werden vertilgt werden alle, die darauf aus sind, Unheil anzurichten,

21 welche die Leute schuldig sprechen vor Gericht und stellen dem nach, der sie zurechtweist im Tor, und beugen durch LŸgen das Recht des Unschuldigen. Am 5,10)

22 Darum spricht der HERR, der Abraham erlšst hat, zum Hause Jakob: Jakob soll nicht mehr beschŠmt dastehen, und sein Antlitz soll nicht mehr erblassen.

23 Denn wenn sie sehen werden die Werke meiner HŠnde - seine Kinder - in ihrer Mitte, werden sie meinen Namen heiligen; sie werden den Heiligen Jakobs heiligen und den Gott Israels fŸrchten.

24 Und die, welche irren in ihrem Geist, werden Verstand annehmen, und die, welche murren, werden sich belehren lassen.


30

1 (Gegen das leichtfertige Vertrauen auf die Hilfe €gyptens) Weh den abtrŸnnigen Sšhnen, spricht der HERR, die ohne mich PlŠne fassen und ohne meinen Geist BŸndnisse eingehen, um eine SŸnde auf die andere zu hŠufen, Kap 1,2)

2 die hinabziehen nach €gypten und befragen meinen Mund nicht, um sich zu stŠrken mit der Macht des Pharao und sich zu bergen im Schatten €gyptens! 2. Kšn 18,21)

3 Aber es soll euch die StŠrke des Pharao zur Schande geraten und der Schutz im Schatten €gyptens zum Hohn.

4 Denn ihre FŸrsten sind zwar in Zoan, und ihre Boten sind nach Hanes gekommen,

5 aber sie mŸssen doch alle zuschanden werden an dem Volk, das ihnen nichts nŸtzen kann, weder zur Hilfe noch sonst zu Nutz, sondern nur zu Schande und Spott.

6 Dies ist die Last fŸr die Tiere des SŸdlandes: Im Lande der TrŸbsal und Angst, wo Lšwe und Lšwin, wo Ottern und feurige fliegende Drachen sind, da fŸhren sie ihre Habe auf dem RŸcken von Eseln und ihre SchŠtze auf dem Hšcker von Kamelen zu dem Volk, das ihnen nichts nŸtzen kann. 5. Mose 8,15)

7 Denn €gypten ist nichts, und sein Helfen ist vergeblich. Darum nenne ich €gypten ÈRahab, die zum Schweigen gebracht istÇ. Ps 89,11)

8 (Gegen die VerŠchter des gšttlichen Wortes) So geh nun hin und schreib es vor ihnen nieder auf eine Tafel und zeichne es in ein Buch, da§ es bleibe fŸr immer und ewig.

9 Denn sie sind ein ungehorsames Volk und verlogene Sšhne, die nicht hšren wollen die Weisung des HERRN,

10 sondern sagen zu den Sehern: ÈIhr sollt nicht sehen!Ç und zu den Schauern: ÈWas wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns, was angenehm ist; schauet, was das Herz begehrt! Am 2,12)

11 Weicht ab vom Wege, geht aus der rechten Bahn! La§t uns doch in Ruhe mit dem Heiligen Israels!Ç

12 Darum spricht der Heilige Israels: Weil ihr dies Wort verwerft und verla§t euch auf Frevel und Mutwillen und trotzet darauf,

13 so soll euch diese SŸnde sein wie ein Ri§, wenn es beginnt zu rieseln an einer hohen Mauer, die plštzlich, unversehens einstŸrzt;

14 wie wenn ein Topf zerschmettert wird, den man zerstš§t ohne Erbarmen, so da§ man von seinen StŸcken nicht eine Scherbe findet, darin man Feuer hole vom Herde oder Wasser schšpfe aus dem Brunnen.

15 Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so wŸrde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen wŸrdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht Kap 7,4; 2. Mose 14,14)

16 und sprecht: ÈNein, sondern auf Rossen wollen wir dahinfliegenÇ, - darum werdet ihr dahinfliehen, Èund auf Rennern wollen wir reitenÇ, - darum werden euch eure Verfolger Ÿberrennen.

17 Denn euer tausend werden fliehen vor eines einzigen Drohen; ja vor fŸnfen werdet ihr alle fliehen, bis ihr Ÿbrigbleibt wie ein Mast oben auf einem Berge und wie ein Banner auf einem HŸgel. 5. Mose 32,30)

18 (Gottes Erbarmen Ÿber sein Volk) Darum harrt der HERR darauf, da§ er euch gnŠdig sei, und er macht sich auf, da§ er sich euer erbarme; denn der HERR ist ein Gott des Rechts. Wohl allen, die auf ihn harren!

19 Du Volk Zions, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht weinen! Er wird dir gnŠdig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er's hšrt. Kap 65,24)

20 Und der Herr wird euch in TrŸbsal Brot und in €ngsten Wasser geben. Und dein Lehrer wird sich nicht mehr verbergen mŸssen, sondern deine Augen werden deinen Lehrer sehen.

21 Deine Ohren werden hinter dir das Wort hšren: ÈDies ist der Weg; den geht! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken!Ç 5. Mose 5,32)

22 Und ihr werdet entweihen eure Ÿbersilberten Gštzen und die goldenen HŸllen eurer Bilder und werdet sie wegwerfen wie Unrat und zu ihnen sagen: Hinaus! Kap 27,9)

23 Und er wird deinem Samen, den du auf den Acker gesŠt hast, Regen geben und dir Brot geben vom Ertrag des Ackers in voller GenŸge. Und dein Vieh wird zu der Zeit weiden auf weiter Aue.

24 Die Rinder und Esel, die auf dem Felde ackern, werden gesalzenes gemengtes Futter fressen, das geworfelt ist mit Schaufel und Wurfgabel.

25 Und es werden auf allen gro§en Bergen und auf allen hohen HŸgeln WasserbŠche und Stršme flie§en zur Zeit der gro§en Schlacht, wenn die TŸrme fallen werden.

26 Und des Mondes Schein wird sein wie der Sonne Schein, und der Sonne Schein wird siebenmal heller sein zu der Zeit, wenn der HERR den Schaden seines Volks verbinden und seine Wunden heilen wird.

27 (Das Gericht Ÿber Assyrien) Siehe, des HERRN Name kommt von ferne! Sein Zorn brennt, und mŠchtig erhebt er sich, seine Lippen sind voll Grimm und seine Zunge wie ein verzehrendes Feuer

28 und sein Odem wie eine Wasserflut, die bis an den Hals reicht, zu schwingen die Všlker in der Schwinge des Verderbens. Und er wird die Všlker mit einem Zaum in ihren Backen hin und her treiben.

29 Da werdet ihr singen wie in der Nacht des heiligen Festes und euch von Herzen freuen, wie wenn man mit Flštenspiel geht zum Berge des HERRN, zum Hort Israels. 5. Mose 16,14)

30 Und der HERR wird seine herrliche Stimme erschallen lassen, und man wird sehen, wie sein Arm herniederfŠhrt mit zornigem Drohen und mit Flammen verzehrenden Feuers, mit Wolkenbruch und Hagelschlag.

31 Da wird Assur erschrecken vor der Stimme des HERRN, der ihn schlŠgt mit dem Stock. (31-33) 2. Kšn. 19.35-37)

32 Jedesmal, wenn ein Schlag daherfŠhrt, wird der Stock zur Zuchtrute, die der HERR auf ihn niedersausen lŠ§t; und so bekŠmpft er ihn, da§ er ihn als Opfer schwingt unter Pauken und Zitherspiel.

33 Denn die Feuergrube ist lŠngst hergerichtet, ja, sie ist auch dem Kšnig bereitet, tief und weit genug. Der Scheiterhaufen darin hat Feuer und Holz die Menge; der Odem des HERRN wird ihn anzŸnden wie ein Schwefelstrom.


31

1 (Nicht €gypten, sondern der HERR rettet Jerusalem) Weh denen, die hinabziehen nach €gypten um Hilfe und, sich verlassen auf Rosse und hoffen auf Wagen, weil ihrer viele sind, und auf Gespanne, weil sie sehr stark sind! Aber sie halten sich nicht zum Heiligen Israels und fragen nichts nach dem HERRN. Kap 30,1.2, Ps 20,8)

2 Aber auch er ist weise und bringt Unheil herbei und nimmt seine Worte nicht zurŸck, sondern wird sich aufmachen wider das Haus der Bšsen und wider die Hilfe der †beltŠter. Am 3,6, 4. Mose 23,19)

3 Denn €gypten ist Mensch und nicht Gott, und seine Rosse sind Fleisch und nicht Geist. Und der HERR wird seine Hand ausstrecken, so da§ der Helfer strauchelt und der, dem geholfen wird, fŠllt und alle miteinander umkommen.

4 (Das Gericht Ÿber Assyrien. Zions Errettung) So hat der HERR zu mir gesprochen: Gleich wie ein Lšwe und ein junger Lšwe brŸllt Ÿber seinem Raub, wenn man wider ihn aufruft die Menge der Hirten - er erschrickt vor ihrem Geschrei nicht, und es ist ihm auch nicht angst vor ihrer Menge -, so wird der HERR Zebaoth herniederfahren auf den Berg Zion und auf seinen HŸgel, um zu kŠmpfen.

5 Und der HERR Zebaoth wird Jerusalem beschirmen, wie Všgel es tun mit ihren FlŸgeln, er wird schŸtzen, erretten, schonen und befreien. Mt 23,37)

6 Kehrt um, ihr Israeliten, zu dem, von welchem ihr so sehr abgewichen seid! Jer 7,3-5)

7 Denn zu der Zeit wird ein jeder seine silbernen und goldenen Gštzen verwerfen, die eure HŠnde gemacht hatten euch zur SŸnde. Kap 2,20)

8 Und Assur soll fallen, nicht durch Mannes-Schwert, und soll verzehrt werden, nicht durch Menschen-Schwert. Und es wird vor dem Schwert fliehen, und seine junge Mannschaft wird Frondienste leisten mŸssen. Kap 37,36)

9 Und sein Fels wird vor Furcht weichen, und seine FŸrsten werden das Banner verlassen, spricht der HERR, der zu Zion ein Feuer und zu Jerusalem einen Glutofen hat. 5. Mose 32,31)


32

1 (Das kŸnftige Reich der Gerechtigkeit) Siehe, es wird ein Kšnig regieren, Gerechtigkeit aufzurichten, und FŸrsten werden herrschen, das Recht zu handhaben, Kap 33,17; Jer 23,5)

2 da§ ein jeder von ihnen sein wird wie eine Zuflucht vor dem Wind und wie ein Schutz vor dem Platzregen, wie WasserbŠche am dŸrren Ort, wie der Schatten eines gro§en Felsens im trockenen Lande.

3 Und die Augen der Sehenden werden nicht mehr blind sein, und die Ohren der Hšrenden werden aufmerken.

4 Und die Unvorsichtigen werden Klugheit lernen, und die Zunge der Stammelnden wird flie§end und klar reden. Kap 35,6)

5 Es wird nicht mehr ein Narr FŸrst hei§en, noch ein BetrŸger edel genannt werden. Spr 28,16)

6 Denn ein Narr redet Narrheit, und sein Herz geht mit Unheil um, da§ er Ruchloses anrichte und rede Ÿber den HERRN lauter Trug; dadurch lŠ§t er hungrig die hungrigen Seelen und wehrt den Durstigen das Trinken.

7 Und des BetrŸgers Waffen sind bšse, er sinnt auf TŸcke, um die Elenden zu verderben mit falschen Worten, auch wenn der Arme sein Recht vertritt.

8 Aber der Edle hat edle Gedanken und beharrt bei Edlem.

9 (Die wahre Sicherheit durch den Geist aus der Hšhe) Wohlan, ihr stolzen Frauen, hšret meine Stimme! Ihr Tšchter, die ihr so sicher seid, nehmet zu Ohren meine Rede! Kap 3,16 - 4,1)

10 †ber Jahr und Tag, da werdet ihr Sicheren zittern; denn es wird keine Weinlese sein, auch keine Obsternte kommen.

11 Erschreckt, ihr stolzen Frauen, zittert, ihr Sicheren! Zieht euch aus, entblš§t euch und umgŸrtet eure Lenden!

12 Man wird klagen um die €cker, ja, um die lieblichen €cker, um die fruchtbaren Weinstšcke,

13 um den Acker meines Volks, auf dem Dornen und Hecken wachsen, um alle HŠuser voll Freude in der fršhlichen Stadt.

14 Denn die PalŠste werden verlassen sein, und die Stadt, die voll GetŸmmel war, wird einsam sein, da§ Burg und Turm fŸr immer zu Hšhlen werden, dem Wild zur Freude, den Herden zur Weide,

15 so lange bis Ÿber uns ausgegossen wird der Geist aus der Hšhe. Dann wird die WŸste zum fruchtbaren Lande und das fruchtbare Land wie Wald geachtet werden. Kap 44,3, Kap 29,17)

16 Und das Recht wird in der WŸste wohnen und Gerechtigkeit im fruchtbaren Lande.

17 Und der Gerechtigkeit Frucht wird Friede sein, und der Ertrag der Gerechtigkeit wird ewige Stille und Sicherheit sein,

18 da§ mein Volk in friedlichen Auen wohnen wird, in sicheren Wohnungen und in stolzer Ruhe. Jer 33,16)

19 Aber der Wald wird niederbrechen, und die Stadt wird versinken in Niedrigkeit.

20 Wohl euch, die ihr sŠen kšnnt an allen Wassern und kšnnt die Rinder und Esel frei gehen lassen.


33

1 (Die Rettung Zions vor dem VerwŸster) Weh dir, du VerwŸster, der du selbst nicht verwŸstet bist, und du RŠuber, der du selbst nicht beraubt bist! Wenn du das VerwŸsten vollendet hast, so wirst du auch verwŸstet werden; wenn du des Raubens ein Ende gemacht hast, so wird man dich auch berauben. Mt 7,2)

2 HERR, sei uns gnŠdig, denn auf dich harren wir! Sei unser Arm alle Morgen, dazu unser Heil zur Zeit der TrŸbsal!

3 Es fliehen die Všlker vor dem gewaltigen Tosen, und die Heiden werden zerstreut, wenn du dich erhebst.

4 Da wird man Beute wegraffen, wie die Heuschrecken wegraffen, und wie die KŠfer herbeistŸrzen, so stŸrzt man sich darauf.

5 Der HERR ist erhaben, denn er wohnt in der Hšhe. Er hat Zion mit Recht und Gerechtigkeit erfŸllt.

6 Und du wirst sichere Zeiten haben: Reichtum an Heil, Weisheit und Klugheit; die Furcht des HERRN wird Zions Schatz sein.

7 Siehe, die Leute von Ariel schreien drau§en, die Boten des Friedens weinen bitterlich. Kap 29,1)

8 Die Wege sind veršdet, es geht niemand mehr auf der Stra§e. Man hŠlt nicht Treu und Glauben, man verwirft die Zeugen und achtet der Leute nicht.

9 Das Land sieht traurig und jŠmmerlich aus, der Libanon ist zuschanden geworden und verdorrt. Scharon ist wie eine Steppe, und Baschan und Karmel stehen kahl.

10 Nun aber will ich mich aufmachen, spricht der HERR; nun will ich mich erheben, nun will ich aufstehen.

11 Mit Stroh geht ihr schwanger, Stoppeln gebŠrt ihr; euer Zorn ist ein Feuer, das euch selbst verzehren wird.

12 Und die Všlker werden zu Kalk verbrannt werden; wie abgehauene Dornen werden sie im Feuer verzehrt.

13 So hšret nun ihr, die ihr ferne seid, was ich getan habe, und die ihr nahe seid, erkennet meine StŠrke!

14 In Zion sind die SŸnder erschrocken, Zittern hat die Heuchler befallen, und sie sprechen: ÈWer ist unter uns, der bei verzehrendem Feuer wohnen kann? Wer ist unter uns, der bei ewiger Glut wohnen kann?Ç Kap 10,17; Jer 23,29)

15 Wer in Gerechtigkeit wandelt und redet, was recht ist; wer schŠndlichen Gewinn ha§t und seine HŠnde bewahrt, da§ er nicht Geschenke nehme; wer seine Ohren zustopft, da§ er nichts von Blutschuld hšre, und seine Augen zuhŠlt, da§ er nichts Arges sehe: (15 und 16) Ps 15; 24,3.4)

16 der wird in der Hšhe wohnen, und Felsen werden seine Feste und Schutz sein. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewi§.

17 Deine Augen werden den Kšnig sehen in seiner Schšnheit; du wirst ein weites Land sehen.

18 Dein Herz wird an den Schrecken zurŸckdenken und sagen: ÈWo sind nun die Schreiber? Wo sind die Všgte? Wo sind, die die TŸrme zŠhlten?Ç

19 Du wirst das freche Volk nicht mehr sehen, das Volk von dunkler Sprache, die man nicht verstehen kann, und von stammelnder Zunge, die unverstŠndlich bleibt. Kap 28,11; 5. Mose 28,49.50)

20 Schaue auf Zion, die Stadt unsrer Feiern! Deine Augen werden Jerusalem sehen, eine sichere Wohnung, ein Zelt, das nicht mehr abgebrochen wird. Seine Pflšcke sollen nie mehr herausgezogen und keines seiner Seile zerrissen werden.

21 Denn der HERR wird dort bei uns mŠchtig sein, und weite WassergrŠben wird es geben, auf denen kein Schiff mehr fahren, kein stolzes Schiff mehr dahinziehen kann.

22 - Denn der HERR ist unser Richter, der HERR ist unser Meister, der HERR ist unser Kšnig; der hilft uns! -

23 Seine Taue hŠngen lose, sie halten den Mastbaum nicht fest, und die Segel spannen sich nicht. Dann wird viel Beute ausgeteilt werden, und auch die Lahmen werden plŸndern.

24 Und kein Bewohner wird sagen: ÈIch bin schwachÇ; denn das Volk, das darin wohnt, wird Vergebung der SŸnde haben. Sach 12,8)


34

1 (Gottes Strafgericht Ÿber Edom) Kommt herzu, ihr Heiden, und hšret; ihr Všlker, merkt auf! Die Erde hšre zu und was sie fŸllt, der Erdkreis und was darauf lebt!

2 Denn der HERR ist zornig Ÿber alle Heiden und ergrimmt Ÿber alle ihre Scharen. Er wird an ihnen den Bann vollstrecken und sie zur Schlachtung dahingeben.

3 Und ihre Erschlagenen werden hingeworfen werden, da§ der Gestank von ihren Leichnamen aufsteigen wird und die Berge von ihrem Blut flie§en.

4 Und alles Heer des Himmels wird dahinschwinden, und der Himmel wird zusammengerollt werden wie eine Buchrolle, und all sein Heer wird hinwelken, wie ein Blatt verwelkt am Weinstock und wie ein dŸrres Blatt am Feigenbaum. Offb 6,13.14)

5 Denn mein Schwert ist trunken im Himmel, und siehe, es wird herniederfahren auf Edom und Ÿber das Volk, an dem ich den Bann vollstrecke zum Gericht. 5. Mose 32,41.42; Jer 49,7-22)

6 Des HERRN Schwert ist voll Blut und trieft von Fett, vom Blut der LŠmmer und Bšcke, vom Nierenfett der Widder. Denn der HERR hŠlt ein Schlachten in Bozra und ein gro§es Opfer im Lande Edom. Kap 63,1)

7 Da werden Wildstiere mit ihnen niedersinken und junge Stiere samt den BŸffeln. Und ihr Land wird trunken werden von Blut, und die Erde wird triefen von Fett.

8 Denn es kommt der Tag der Rache des HERRN und das Jahr der Vergeltung, um Zion zu rŠchen. Kap 63,4)

9 Da werden Edoms BŠche zu Pech werden und seine Erde zu Schwefel; ja, sein Land wird zu brennendem Pech werden, 1. Mose 19,24)

10 das weder Tag noch Nacht verlšschen wird, sondern immer wird Rauch von ihm aufgehen. Und es wird verwŸstet sein von Geschlecht zu Geschlecht, da§ niemand hindurchgehen wird auf ewige Zeiten, Mal 1,4)

11 sondern Rohrdommeln und Igel werden's in Besitz nehmen, Nachteulen und Raben werden dort wohnen. Und er wird die Me§schnur darŸber spannen, da§ es verwŸstet werde, und das Bleilot werfen, da§ es šde sei.

12 Und Feldgeister werden darin wohnen, und seine Edlen werden nicht mehr sein. Man wird dort keinen Kšnig mehr ausrufen, und alle seine FŸrsten werden ein Ende haben.

13 Dornen werden wachsen in seinen PalŠsten, Nesseln und Disteln in seinen Schlšssern; und es wird eine Behausung sein der Schakale und eine StŠtte fŸr die Strau§e. (13 und 14) Kap 13,21.22)

14 Da werden WŸstentiere und wilde Hunde einander treffen, und ein Feldgeist wird dem andern begegnen. Das Nachtgespenst wird auch dort herbergen und seine Ruhestatt dort finden.

15 Da wird auch die Natter nisten und legen, ihre Eier aufhŠufen und ausbrŸten. Auch die Raubvšgel werden dort zusammenkommen. Keines vermi§t das andere.

16 - Suchet nun in dem Buch des HERRN und lest! - Keines von ihnen wird fehlen. Denn sein Mund gebietet es, und sein Geist bringt sie zusammen. 2. Mose 32,32)

17 Er wirft ihnen das Los, und seine Hand teilt aus unter sie mit der Me§schnur, da§ sie das Land besitzen auf ewige Zeiten und darin wohnen von Geschlecht zu Geschlecht.


35

1 (Das zukŸnftige Heil) Die WŸste und Einšde wird frohlocken, und die Steppe wird jubeln und wird blŸhen wie die Lilien. Kap 32,15)

2 Sie wird blŸhen und jubeln in aller Lust und Freude. Die Herrlichkeit des Libanon ist ihr gegeben, die Pracht von Karmel und Scharon. Sie sehen die Herrlichkeit des HERRN, die Pracht unsres Gottes.

3 StŠrket die mŸden HŠnde und macht fest die wankenden Knie! Hebr 12,12)

4 Saget den verzagten Herzen: ÈSeid getrost, fŸrchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Er kommt zur Rache; Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen.Ç

5 Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben gešffnet werden. Kap 29,18)

6 Dann werden die Lahmen springen wie ein Hirsch, und die Zunge der Stummen wird frohlocken. Denn es werden Wasser in der WŸste hervorbrechen und Stršme im dŸrren Lande.

7 Und wo es zuvor trocken gewesen ist, sollen Teiche stehen, und wo es dŸrre gewesen ist, sollen Brunnquellen sein. Wo zuvor die Schakale gelegen haben, soll Gras und Rohr und Schilf stehen. Kap 41,18)

8 Und es wird dort eine Bahn sein, die der heilige Weg hei§en wird. Kein Unreiner darf ihn betreten; nur sie werden auf ihm gehen; auch die Toren dŸrfen nicht darauf umherirren. (8-10) Kap 56,3-8; Jer 31,8)

9 Es wird da kein Lšwe sein und kein rei§endes Tier darauf gehen; sie sind dort nicht zu finden, sondern die Erlšsten werden dort gehen.

10 Die Erlšsten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird Ÿber ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. Kap 51,11; Offb 21,4)


36

1 (Jerusalem von Sanherib bedroht und wunderbar errettet) (Kap 36 und 37: vgl. 2. Kšn 18,13 - 19,37; 2. Chr 32,1-23) Und es begab sich im vierzehnten Jahr des Kšnigs Hiskia, da zog der Kšnig von Assyrien, Sanherib, herauf gegen alle festen StŠdte Judas und nahm sie ein.

2 Und der Kšnig von Assyrien sandte den Rabschake von Lachisch nach Jerusalem zu dem Kšnig Hiskia mit gro§er Heeresmacht. Und er trat hin an die Wasserleitung des oberen Teiches, an der Stra§e bei dem Acker des Walkers. Kap 7,3)

3 Und es kamen zu ihm heraus der Hofmeister Eljakim, der Sohn Hilkijas, und der Schreiber Schebna und der Kanzler Joach, der Sohn Asafs. Kap 22,20)

4 Und der Rabschake sprach zu ihnen: Sagt doch dem Hiskia: So spricht der gro§e Kšnig, der Kšnig von Assyrien: Was ist das fŸr ein Vertrauen, das du da hast?

5 Meinst du, blo§e Worte seien schon Rat und Macht zum KŠmpfen? Auf wen verlŠ§t du dich denn, da§ du von mir abgefallen bist?

6 VerlŠ§t du dich auf den zerbrochenen Rohrstab €gypten, der jedem, der sich darauf stŸtzt, in dieHand dringt und sie durchbohrt? So tut der Pharao, der Kšnig von €gypten, allen, die sich auf ihn verlassen. Hes 29,6.7)

7 Willst du mir aber sagen: Wir verlassen uns auf den HERRN, unsern Gott, - ist's denn nicht derselbe, dessen Hšhen und AltŠre Hiskia abgetan und zu Juda und Jerusalem gesagt hat: ÈNur vor diesem Altar sollt ihr anbetenÇ? 2. Kšn 18,4)

8 Wohlan, nimm eine Wette an mit meinem Herrn, dem Kšnig von Assyrien: Ich will dir zweitausend Rosse geben; la§ sehen, ob du die Reiter dazu stellen kannst!

9 Wie willst du denn zurŸcktreiben auch nur einen der geringsten Diener meines Herrn? Und du verlŠ§t dich auf €gypten um der Wagen und Gespanne willen!

10 Meinst du denn, da§ ich ohne den HERRN heraufgezogen bin in dies Land, es zu verderben? Nein, sondern der HERR sprach zu mir: Zieh hinauf in dies Land und verdirb es!

11 Aber Eljakim und Schebna und Joach sprachen zum Rabschake: Rede doch mit deinen Knechten aramŠisch, denn wir verstehen's gut, und rede nicht hebrŠisch mit uns vor den Ohren des Volks, das auf der Mauer ist.

12 Da sprach der Rabschake: Meinst du, da§ mein Herr mich nur zu deinem Herrn oder zu dir gesandt habe, solche Worte zu reden, und nicht vielmehr zu den MŠnnern, die auf der Mauer sitzen und samt euch ihren eigenen Mist fressen und ihren Harn saufen werden?

13 Und der Rabschake trat hin und rief laut auf hebrŠisch und sprach: Hšrt die Worte des gro§en Kšnigs, des Kšnigs von Assyrien!

14 So spricht der Kšnig: La§t euch von Hiskia nicht betrŸgen; denn er kann euch nicht erretten.

15 Und la§t euch von Hiskia nicht vertršsten auf den HERRN, wenn er sagt: Der HERR wird uns erretten, und diese Stadt wird nicht in die Hand des Kšnigs von Assyrien gegeben werden.

16 Hšrt nicht auf Hiskia! Denn so spricht der Kšnig von Assyrien: Schlie§t Freundschaft mit mir und kommt zu mir heraus, so soll ein jeder von euch von seinem Weinstock und von seinem Feigenbaum essen und aus seinem Brunnen trinken, 1. Kšn 5,5; Mi 4,4)

17 bis ich komme und hole euch in ein Land, das wie euer Land ist, ein Land, darin Korn und Wein ist, ein Land, darin Brot und Weinberge sind.

18 La§t euch von Hiskia nicht bereden, wenn er sagt: Der HERR wird uns erretten! Haben etwa die Gštter der andern Všlker ihr Land errettet aus der Hand des Kšnigs von Assyrien? Kap 37,12)

19 Wo sind die Gštter von Hamat und Arpad? Wo sind die Gštter von Sefarwajim? Und wo sind die Gštter des Landes Samarien? Haben sie Samaria errettet aus meiner Hand?

20 Welcher unter allen Gšttern dieser LŠnder hat sein Land errettet aus meiner Hand, da§ allein der HERR Jerusalem erretten sollte aus meiner Hand?

21 Sie schwiegen aber still und antworteten ihm nichts; denn der Kšnig hatte geboten: Antwortet ihm nichts.

22 Da kamen der Hofmeister Eljakim, der Sohn Hilkijas, und der Schreiber Schebna und der Kanzler Joach, der Sohn Asafs, mit zerrissenen Kleidern zu Hiskia und sagten ihm die Worte des Rabschake an.


37

1 Als aber der Kšnig Hiskia das hšrte, zerri§ er seine Kleider und legte einen Sack an und ging in das Haus des HERRN.

2 Und er sandte den Hofmeister Eljakim und den Schreiber Schebna samt den €ltesten der Priester, mit dem Sack angetan, zu dem Propheten Jesaja, dem Sohn des Amoz.

3 Und sie sprachen zu ihm: So spricht Hiskia: Das ist ein Tag der TrŸbsal, der ZŸchtigung und der Schmach - wie wenn Kinder eben geboren werden sollen, aber die Kraft fehlt, sie zu gebŠren.

4 Vielleicht hšrt der HERR, dein Gott, die Worte des Rabschake, den sein Herr, der Kšnig von Assyrien, gesandt hat, den lebendigen Gott zu lŠstern, und straft die Worte, die der HERR, dein Gott, gehšrt hat! So tu FŸrbitte fŸr die †briggebliebenen, die noch vorhanden sind.

5 Und die Gro§en des Kšnigs Hiskia kamen zu Jesaja.

6 Jesaja aber sprach zu ihnen: So sollt ihr eurem Herrn sagen: So spricht der HERR: FŸrchte dich nicht vor den Worten, die du gehšrt hast, mit denen mich die Knechte des Kšnigs von Assyrien geschmŠht haben!

7 Siehe, ich will ihn andern Sinnes machen; denn er soll ein GerŸcht hšren, so da§ er wieder heimzieht in sein Land. Dann will ich ihn durchs Schwert fŠllen in seinem Lande.

8 Als aber der Rabschake zurŸckkam, fand er den Kšnig von Assyrien im Kampf gegen Libna; denn er hatte gehšrt, da§ er von Lachisch abgezogen war.

9 Er hatte nŠmlich gehšrt Ÿber Tirhaka, den Kšnig von Kusch: Er ist ausgezogen, gegen dich zu kŠmpfen. Als er das hšrte, sandte er Boten zu Hiskia und lie§ ihm sagen:

10 Sagt Hiskia, dem Kšnig von Juda: La§ dich durch deinen Gott nicht betrŸgen, auf den du dich verlŠ§t und sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Kšnigs von Assyrien gegeben werden.

11 Siehe, du hast gehšrt, was die Kšnige von Assyrien allen LŠndern getan haben, da§ sie den Bann an ihnen vollstreckten, und du allein solltest errettet werden?

12 Haben denn die Gštter der Všlker die LŠnder errettet, die von meinen VŠtern vernichtet wurden: Gosan, Haran, Rezef und die von Eden in Telassar? Kap 36,18)

13 Wo ist der Kšnig von Hamat und der Kšnig von Arpad und der Kšnig der Stadt Sefarwajim, Hena und Awa?

14 Und als Hiskia den Brief von den Boten empfangen und gelesen hatte, ging er hinauf in das Haus des HERRN und breitete ihn aus vor dem HERRN.

15 Und Hiskia betete zum HERRN und sprach:

16 HERR Zebaoth, du Gott Israels, der du Ÿber den Cherubim thronst, du bist allein Gott Ÿber alle Kšnigreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht.

17 HERR, neige deine Ohren und hšre doch, HERR, tu deine Augen auf und sieh doch! Hšre doch alle die Worte Sanheribs, die er gesandt hat, um den lebendigen Gott zu schmŠhen.

18 Wahr ist's, HERR, die Kšnige von Assyrien haben alle LŠnder verwŸstet

19 und haben ihre Gštter ins Feuer geworfen; denn sie waren nicht Gštter, sondern Werk von MenschenhŠnden, Holz und Stein. Die haben sie vertilgt.

20 Nun aber, HERR, unser Gott, errette uns aus seiner Hand, damit alle Kšnigreiche auf Erden erfahren, da§ du, HERR, allein Gott bist! Kap 40,5; Dan 6,27)

21 Da sandte Jesaja, der Sohn des Amoz, zu Hiskia und lie§ ihm sagen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Was du von mir erbeten hast wegen des Kšnigs Sanherib von Assyrien, habe ich gehšrt.

22 Dies ist's, was der HERR Ÿber ihn spricht: Die Jungfrau, die Tochter Zion, verachtet dich und spottet deiner, und die Tochter Jerusalem schŸttelt das Haupt hinter dir her.

23 Wen hast du geschmŠht und gelŠstert? †ber wen hast du die Stimme erhoben? Du hobst deine Augen empor wider den Heiligen Israels.

24 Durch deine Knechte hast du den Herrn geschmŠht und gesagt: ÈIch bin mit der Menge meiner Wagen heraufgezogen auf die Hšhe der Berge in den innersten Libanon und habe seine hohen Zedern abgehauen samt seinen auserwŠhlten Zypressen und bin bis zu seiner Šu§ersten Hšhe gekommen, in seinen dichtesten Wald. Kap 14,8)

25 Ich habe gegraben und getrunken fremde Wasser und habe mit meinen Fu§sohlen ausgetrocknet alle FlŸsse €gyptens.Ç

26 Hast du nicht gehšrt, da§ ich es lange zuvor bereitet und von Anfang an geplant habe? Jetzt aber habe ich's kommen lassen, da§ du feste StŠdte zerstšren solltest zu Steinhaufen,

27 und ihre Einwohner sollten ohne Kraft werden und sich fŸrchten und zuschanden werden und wie Feldgras werden und wie grŸnes Kraut, wie Gras auf den DŠchern, das verdorrt, ehe es reif wird.

28 Ich wei§ von deinem Aufstehen und Sitzen, von deinem Ausziehen und Einziehen und da§ du tobst gegen mich.

29 Weil du nun gegen mich tobst und dein Stolz vor meine Ohren gekommen ist, will ich dir meinen Ring in die Nase legen und meinen Zaum in dein Maul und will dich den Weg wieder heimfŸhren, den du gekommen bist.

30 Und das sei dir, Hiskia, ein Zeichen: In diesem Jahr i§, was von selber nachwŠchst, im nŠchsten Jahr, was auch dann noch wŠchst; im dritten Jahr sŠt und erntet, pflanzt Weinberge und e§t ihre FrŸchte.

31 Denn die Erretteten vom Hause Juda und was Ÿbriggeblieben ist, werden von neuem nach unten Wurzeln schlagen und oben Frucht tragen.

32 Denn von Jerusalem werden ausgehen, die Ÿbriggeblieben sind, und die Erretteten vom Berge Zion. Solches wird tun der Eifer des HERRN Zebaoth. Kap 9,6)

33 Darum spricht der HERR Ÿber den Kšnig von Assyrien: Er soll nicht in diese Stadt kommen und soll auch keinen Pfeil hineinschie§en und mit keinem Schild davor kommen und soll keinen Wall gegen sie aufschŸtten,

34 sondern auf dem Wege, den er gekommen ist, soll er wieder heimkehren, da§ er in diese Stadt nicht komme, spricht der HERR.

35 Denn ich will diese Stadt schŸtzen, da§ ich sie errette um meinetwillen und um meines Knechtes David willen.

36 Da fuhr aus der Engel des HERRN und schlug im assyrischen Lager hundertfŸnfundachtzigtausend Mann. Und als man sich frŸh am Morgen aufmachte, siehe, da lag alles voller Leichen. Kap 17,14; 31,8)

37 Und der Kšnig von Assyrien, Sanherib, brach auf, zog weg und kehrte wieder heim und blieb zu Ninive.

38 Es begab sich aber, als er anbetete im Hause Nisrochs, seines Gottes, erschlugen ihn seine Sšhne Adrammelech und Sarezer mit dem Schwert, und sie flohen ins Land Ararat. Und sein Sohn Asarhaddon wurde Kšnig an seiner Statt.


38

1 (Hiskias Krankheit, Genesung und Danklied) (vgl. 2. Kšn 20,1-11; 2. Chr 32,24) Zu der Zeit wurde Hiskia todkrank. Und der Prophet Jesaja, der Sohn des Amoz, kam zu ihm und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben und nicht am Leben bleiben.

2 Da wandte Hiskia sein Angesicht zur Wand und betete zum HERRN

3 und sprach: Gedenke doch, HERR, wie ich vor dir in Treue und ungeteilten Herzens gewandelt bin und habe getan, was dir gefallen hat. Und Hiskia weinte sehr. 2. Kšn 18,3-6)

4 Da geschah das Wort des HERRN zu Jesaja:

5 Geh hin und sage Hiskia: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Ich habe dein Gebet gehšrt und deine TrŠnen gesehen. Siehe, ich will deinen Tagen noch fŸnfzehn Jahre zulegen

6 und will dich samt dieser Stadt erretten aus der Hand des Kšnigs von Assyrien und will diese Stadt beschirmen.

7 Und dies sei dir das Zeichen von dem HERRN, da§ der HERR tun wird, was er zugesagt hat:

8 Siehe, ich will den Schatten an der Sonnenuhr des Ahas zehn Striche zurŸckziehen, Ÿber die er gelaufen ist. Und die Sonne lief zehn Striche zurŸck an der Sonnenuhr, Ÿber die sie gelaufen war.

9 Dies ist das Lied Hiskias, des Kšnigs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit gesund geworden war:

10 Ich sprach: Nun mu§ ich zu des Totenreiches Pforten fahren in der Mitte meines Lebens, da ich doch gedachte, noch lŠnger zu leben.

11 Ich sprach: Nun werde ich den HERRN nicht mehr schauen / im Lande der Lebendigen, / nun werde ich die Menschen nicht mehr sehen / mit denen, die auf der Welt sind. Ps 27,13)

12 Meine HŸtte ist abgebrochen / und Ÿber mir weggenommen wie eines Hirten Zelt. / Zu Ende gewebt hab ich mein Leben wie ein Weber; / er schneidet mich ab vom Faden. Tag und Nacht gibst du mich preis;

13 bis zum Morgen schreie ich um Hilfe; / aber er zerbricht mir alle meine Knochen wie ein Lšwe; / Tag und Nacht gibst du mich preis.

14 Ich zwitschere wie eine Schwalbe / und gurre wie eine Taube. Meine Augen sehen verlangend nach oben: / Herr, ich leide Not, tritt fŸr mich ein!

15 Was soll ich reden und was ihm sagen? / Er hat's getan! / Entflohen ist all mein Schlaf / bei solcher BetrŸbnis meiner Seele.

16 Herr, la§ mich wieder genesen / und leben!

17 Siehe, um Trost war mir sehr bange. / Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen, / da§ sie nicht verdŸrbe; / denn du wirfst alle meine SŸnden hinter dich zurŸck. Ps 32,5; Mi 7,18.19)

18 Denn die Toten loben dich nicht, / und der Tod rŸhmt dich nicht, / und die in die Grube fahren, / warten nicht auf deine Treue; Ps 6,6; 115,17)

19 sondern allein, die da leben, loben dich so wie ich heute. / Der Vater macht den Kindern deine Treue kund.

20 Der HERR hat mir geholfen, / darum wollen wir singen und spielen, / solange wir leben, / im Hause des HERRN!

21 *Und Jesaja sprach, man solle ein Pflaster von Feigen nehmen und auf sein GeschwŸr legen, da§ er gesund wŸrde. (*Die Verse 21 und 22 gehšren zwischen Vers 6 und Vers 7 wie in 2. Kšn 20,7.8.)

22 Hiskia aber sprach: Was ist das Zeichen, da§ ich wieder zum Hause des HERRN hinaufgehen kann?


39

1 (Hiskia und die Gesandten aus Babel) (vgl. 2. Kšn 20,12-19; 2. Chr 32,27-31) Zu der Zeit sandte Merodach-Baladan, der Sohn Baladans, der Kšnig von Babel, Briefe und Geschenke an Hiskia; denn er hatte gehšrt, da§ er krank gewesen und wieder gesund geworden sei.

2 DarŸber freute sich Hiskia und zeigte den Gesandten das Schatzhaus, Silber und Gold und Spezerei, kostbare Salben und sein ganzes Zeughaus und alle SchŠtze, die er hatte. Es gab nichts, was ihnen Hiskia nicht gezeigt hŠtte in seinem Hause und in seinem ganzen Reich.

3 Da kam der Prophet Jesaja zum Kšnig Hiskia und sprach zu ihm: Was sagen diese MŠnner, und von woher kommen sie zu dir? Hiskia sprach: Sie kommen aus fernem Lande zu mir, nŠmlich aus Babel.

4 Er aber sprach: Was haben sie in deinem Hause gesehen? Hiskia sprach: Alles, was in meinem Hause ist, haben sie gesehen, und es gibt nichts, das ich ihnen nicht gezeigt hŠtte von meinen SchŠtzen.

5 Und Jesaja sprach zu Hiskia: Hšre das Wort des HERRN Zebaoth:

6 Siehe, es kommt die Zeit, da§ alles, was in deinem Hause ist und was deine VŠter gesammelt haben bis auf diesen Tag, nach Babel gebracht werden wird, so da§ nichts zurŸckbleibt, spricht der HERR. 2. Kšn 24,13)

7 Dazu werden sie von deinen Sšhnen, die von dir kommen werden, die du zeugen wirst, einige nehmen, da§ sie KŠmmerer werden mŸssen am Hofe des Kšnigs von Babel.

8 Und Hiskia sprach zu Jesaja: Das Wort des HERRN ist gut, das du sagst. Denn er dachte: Es wird doch Friede und Sicherheit sein, solange ich lebe.


40

1 (DAS TROSTBUCH VON DER ERL…SUNG ISRAELS) (KAPITEL 40 - 55) (Des HERRN tršstendes Wort fŸr sein Volk) Tršstet, tršstet mein Volk! spricht euer Gott.

2 Redet mit Jerusalem freundlich und prediget ihr, da§ ihre Knechtschaft ein Ende hat, da§ ihre Schuld vergeben ist; denn sie hat doppelte Strafe empfangen von der Hand des HERRN fŸr alle ihre SŸnden. Hos 2,16, Jer 16,18)

3 Es ruft eine Stimme: In der WŸste bereitet dem HERRN den Weg, macht in der Steppe eine ebene Bahn unserm Gott! (3-5) Lk 3,4-6; Joh 1,23)

4 Alle TŠler sollen erhšht werden, und alle Berge und HŸgel sollen erniedrigt werden, und was uneben ist, soll gerade, und was hŸgelig ist, soll eben werden; Kap 49,11)

5 denn die Herrlichkeit des HERRN soll offenbart werden, und alles Fleisch miteinander wird es sehen; denn des HERRN Mund hat's geredet.

6 Es spricht eine Stimme: Predige!, und ich sprach: Was soll ich predigen? Alles Fleisch ist Gras, und alle seine GŸte ist wie eine Blume auf dem Felde. (6-8) Ps 90,5.6; Jak 1,10.11)

7 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt; denn des HERRN Odem blŠst darein. Ja, Gras ist das Volk!

8 Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, aber das Wort unseres Gottes bleibt ewiglich. Ps 119,89; Lk 21,33)

9 Zion, du Freudenbotin, steig auf einen hohen Berg; Jerusalem, du Freudenbotin, erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fŸrchte dich nicht! Sage den StŠdten Judas: Siehe, da ist euer Gott;

10 siehe, da ist Gott der HERR! Er kommt gewaltig, und sein Arm wird herrschen. Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her. Kap 62,11)

11 Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte. Er wird die LŠmmer in seinen Arm sammeln und im Bausch seines Gewandes tragen und die Mutterschafe fŸhren. Joh 10,11)

12 (Israels unvergleichlicher Gott) Wer mi§t die Wasser mit der hohlen Hand, und wer bestimmt des Himmels Weite mit der Spanne und fa§t den Staub der Erde mit dem Ma§ und wiegt die Berge mit einem Gewicht und die HŸgel mit einer Waage?

13 Wer bestimmt den Geist des HERRN, und welcher Ratgeber unterweist ihn? Ršm 11,34; 1. Kor 2,16)

14 Wen fragt er um Rat, der ihm Einsicht gebe und lehre ihn den Weg des Rechts und lehre ihn Erkenntnis und weise ihm den Weg des Verstandes?

15 Siehe, die Všlker sind geachtet wie ein Tropfen am Eimer und wie ein Sandkorn auf der Waage. Siehe, die Inseln sind wie ein StŠublein.

16 Der Libanon wŠre zu wenig zum Feuer und seine Tiere zu wenig zum Brandopfer.

17 Alle Všlker sind vor ihm wie nichts und gelten ihm als nichtig und eitel.

18 Mit wem wollt ihr denn Gott vergleichen? Oder was fŸr ein Abbild wollt ihr von ihm machen? Kap 46,5, 2. Mose 20,4; Apg 17,29)

19 Der Meister gie§t ein Bild, und der Goldschmied vergoldet's und macht silberne Ketten daran.

20 Wer aber zu arm ist fŸr eine solche Gabe, der wŠhlt ein Holz, das nicht fault, und sucht einen klugen Meister dazu, ein Bild zu fertigen, das nicht wackelt.

21 Wi§t ihr denn nicht? Hšrt ihr denn nicht? Ist's euch nicht von Anfang an verkŸndigt? Habt ihr's nicht gelernt von Anbeginn der Erde?

22 Er thront Ÿber dem Kreis der Erde, und die darauf wohnen, sind wie Heuschrecken; er spannt den Himmel aus wie einen Schleier und breitet ihn aus wie ein Zelt, in dem man wohnt;

23 er gibt die FŸrsten preis, da§ sie nichts sind, und die Richter auf Erden macht er zunichte:

24 Kaum sind sie gepflanzt, kaum sind sie gesŠt, kaum hat ihr Stamm eine Wurzel in der Erde, da lŠ§t er einen Wind unter sie wehen, da§ sie verdorren, und ein Wirbelsturm fŸhrt sie weg wie Spreu.

25 Mit wem wollt ihr mich also vergleichen, dem ich gleich sei? spricht der Heilige.

26 Hebet eure Augen in die Hšhe und seht! Wer hat dies geschaffen? Er fŸhrt ihr Heer vollzŠhlig heraus und ruft sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so gro§, da§ nicht eins von ihnen fehlt. Ps 147,4, 1. Mose 1,14-18)

27 Warum sprichst du denn, Jakob, und du, Israel, sagst: ÈMein Weg ist dem HERRN verborgen, und mein Recht geht vor meinem Gott vorŸberÇ?

28 Wei§t du nicht? Hast du nicht gehšrt? Der HERR, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht mŸde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich.

29 Er gibt dem MŸden Kraft und StŠrke genug dem Unvermšgenden.

30 MŠnner werden mŸde und matt, und JŸnglinge straucheln und fallen;

31 aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, da§ sie auffahren mit FlŸgeln wie Adler, da§ sie laufen und nicht matt werden, da§ sie wandeln und nicht mŸde werden. Ps 103,5)


41

1 (Die Všlker vor dem Weltenrichter) Die Inseln sollen vor mir schweigen und die Všlker neue Kraft gewinnen! Sie sollen herzutreten und dann reden! La§t uns miteinander rechten!

2 Wer lŠ§t den von Osten her kommen, dem Heil auf dem Fu§e folgt, vor dem er Všlker und Kšnige dahingibt, da§ er ihrer mŠchtig wird? Sein Schwert macht sie wie Staub und sein Bogen wie verwehte Spreu. Kap 44,28; 45,1.13; 46,11; 48,14.15)

3 Er jagt ihnen nach und zieht unversehrt hindurch und berŸhrt den Weg nicht mit seinen FŸ§en.

4 Wer tut und macht das? Wer ruft die Geschlechter von Anfang her? Ich bin's, der HERR, der Erste, und bei den Letzten noch derselbe. Kap 44,6; 48,12; Offb 1,8.17)

5 Als die Inseln das sahen, fŸrchteten sie sich, und die Enden der Erde erschraken; sie nahten sich und kamen herzu.

6 Einer will dem andern helfen und spricht zu seinem NŠchsten: Steh fest!

7 Der Meister nimmt den Goldschmied fest an die Hand, und sie machen mit dem Hammer das Blech glatt auf dem Ambo§ und sprechen: Das wird fein stehen! und machen's fest mit NŠgeln, da§ es nicht wackeln soll.

8 Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwŠhlt habe, du Spro§ Abrahams, meines Geliebten, Kap 42,19; 43,10; 44,1.21; 45,4; Ps 135,4, Jak 2,23)

9 den ich fest ergriffen habe von den Enden der Erde her und berufen von ihren Grenzen, zu dem ich sprach: Du sollst mein Knecht sein; ich erwŠhle dich und verwerfe dich nicht -,

10 fŸrchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stŠrke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Kap 43,1)

11 Siehe, zu Spott und zuschanden sollen werden alle, die dich hassen; sie sollen werden wie nichts, und die Leute, die mit dir hadern, sollen umkommen.

12 Wenn du nach ihnen fragst, wirst du sie nicht finden. Die mit dir hadern, sollen werden wie nichts, und die wider dich streiten, sollen ein Ende haben.

13 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fa§t und zu dir spricht: FŸrchte dich nicht, ich helfe dir!

14 FŸrchte dich nicht, du WŸrmlein Jakob, du armer Haufe Israel. Ich helfe dir, spricht der HERR, und dein Erlšser ist der Heilige Israels. Kap 43,3)

15 Siehe, ich habe dich zum scharfen, neuen Dreschwagen gemacht, der viele Zacken hat, da§ du Berge zerdreschen und zermalmen sollst und HŸgel wie Spreu machen.

16 Du sollst sie worfeln, da§ der Wind sie wegfŸhrt und der Wirbelsturm sie verweht. Du aber wirst fršhlich sein Ÿber den HERRN und wirst dich rŸhmen des Heiligen Israels.

17 Die Elenden und Armen suchen Wasser, und es ist nichts da, ihre Zunge verdorrt vor Durst. Aber ich, der HERR, will sie erhšren; ich, der Gott Israels, will sie nicht verlassen.

18 Ich will WasserbŠche auf den Hšhen šffnen und Quellen mitten auf den Feldern und will die WŸste zu Wasserstellen machen und das dŸrre Land zu Wasserquellen. Kap 35,1.7; 43,19; 2. Mose 17,6; Ps 107,35)

19 Ich will in der WŸste wachsen lassen Zedern, Akazien, Myrten und …lbŠume; ich will in der Steppe pflanzen miteinander Zypressen, Buchsbaum und Kiefern,

20 damit man zugleich sehe und erkenne und merke und verstehe: des HERRN Hand hat dies getan, und der Heilige Israels hat es geschaffen.

21 Bringt eure Sache vor, spricht der HERR; sagt an, womit ihr euch verteidigen wollt, spricht der Kšnig in Jakob.

22 Sie sollen herzutreten und uns verkŸndigen, was kommen wird. VerkŸndigt es doch, was frŸher geweissagt wurde, damit wir darauf achten! Oder la§t uns hšren, was kommen wird, damit wir merken, da§ es eintrifft! Kap 43,8.9; 44,7)

23 VerkŸndigt uns, was hernach kommen wird, damit wir erkennen, da§ ihr Gštter seid! Wohlan, tut Gutes oder tut Schaden, damit wir uns verwundern und erschrecken!

24 Siehe, ihr seid nichts, und euer Tun ist auch nichts, und euch erwŠhlen ist ein Greuel.

25 Von Norden habe ich einen kommen lassen, und er ist gekommen, vom Aufgang der Sonne her den, der meinen Namen anruft. Er zerstampft die Gewaltigen wie Lehm und wie der Tšpfer, der den Ton tritt.

26 Wer hat es von Anfang an verkŸndigt, da§ wir's vernahmen? Wer hat es vorher geweissagt, da§ wir sagen: Das ist recht! Aber da ist keiner, der es verkŸndigte, keiner, der etwas hšren lie§, keiner, der von euch ein Wort hšrte.

27 Ich bin der erste, der zu Zion sagt: Siehe, da sind sie!, und Jerusalem gebe ich einen Freudenboten. Kap 52,7)

28 Schau ich mich um, da ist niemand, und seh ich sie an, da ist kein Ratgeber, da§ ich sie fragen kšnnte und sie mir antworteten.

29 Siehe, sie sind alle nichts, und nichtig sind ihre Werke; ihre Gštzen sind leerer Wind.


42

1 (Der Knecht Gottes das Licht der Welt) Siehe, das ist mein Knecht - ich halte ihn - und mein AuserwŠhlter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat. Ich habe ihm meinen Geist gegeben; er wird das Recht unter die Heiden bringen. (1-4) Kap 49,1-6; 50,4-11; 52,13 - 53,12; Mt 12,18-21; 3,17)

2 Er wird nicht schreien noch rufen, und seine Stimme wird man nicht hšren auf den Gassen.

3 Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslšschen. In Treue trŠgt er das Recht hinaus. Ps 34,19)

4 Er selbst wird nicht verlšschen und nicht zerbrechen, bis er auf Erden das Recht aufrichte; und die Inseln warten auf seine Weisung. Kap 51,5)

5 So spricht Gott, der HERR, der die Himmel schafft und ausbreitet, der die Erde macht und ihr GewŠchs, der dem Volk auf ihr den Odem gibt und den Geist denen, die auf ihr gehen: 1. Mose 1)

6 Ich, der HERR, habe dich gerufen in Gerechtigkeit und halte dich bei der Hand und behŸte dich und mache dich zum Bund fŸr das Volk, zum Licht der Heiden, Kap 49,6.8)

7 da§ du die Augen der Blinden šffnen sollst und die Gefangenen aus dem GefŠngnis fŸhren und, die da sitzen in der Finsternis, aus dem Kerker. Kap 35,5, Kap 45,13; Ps 126,1-4)

8 Ich, der HERR, das ist mein Name, ich will meine Ehre keinem andern geben noch meinen Ruhm den Gštzen. 2. Mose 3,15, Kap 48,11)

9 Siehe, was ich frŸher verkŸndigt habe, ist gekommen. So verkŸndige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich's euch hšren. Kap 48,6)

10 (Gott kommt zur Befreiung seines Volkes) Singet dem HERRN ein neues Lied, seinen Ruhm an den Enden der Erde, die ihr auf dem Meer fahret, und was im Meer ist, ihr Inseln und die darauf wohnen! Ps 33,3)

11 Rufet laut, ihr WŸsten und die StŠdte darin samt den Dšrfern, wo Kedar wohnt. Es sollen jauchzen, die in Felsen wohnen, und rufen von den Hšhen der Berge!

12 Sie sollen dem HERRN die Ehre geben und seinen Ruhm auf den Inseln verkŸnden!

13 Der HERR zieht aus wie ein Held, wie ein Kriegsmann kommt er in Eifer; laut erhebt er das Kampfgeschrei, zieht wie ein Held wider seine Feinde.

14 Ich schwieg wohl eine lange Zeit, war still und hielt an mich. Nun aber will ich schreien wie eine GebŠrende, ich will laut rufen und schreien.

15 Ich will Berge und HŸgel zur WŸste machen und all ihr Gras verdorren lassen und will die Wasserstršme zu Land machen und die Seen austrocknen.

16 Aber die Blinden will ich auf dem Wege leiten, den sie nicht wissen; ich will sie fŸhren auf den Steigen, die sie nicht kennen. Ich will die Finsternis vor ihnen her zum Licht machen und das Hšckerige zur Ebene. Das alles will ich tun und nicht davon lassen. Kap 40,4)

17 Aber die sich auf Gštzen verlassen und sprechen zum gegossenen Bilde: ÈIhr seid unsre Gštter!Ç, die sollen zurŸckweichen und zuschanden werden. Kap 44,11; Ps 97,7)

18 Hšrt, ihr Tauben, und schaut her, ihr Blinden, da§ ihr seht! Kap 43,8)

19 Wer ist so blind wie mein Knecht, und wer ist so taub wie mein Bote, den ich senden will? Wer ist so blind wie der Vertraute und so blind wie der Knecht des HERRN? Kap 41,8)

20 Du sahst wohl viel, aber du hast's nicht beachtet; deine Ohren waren offen, aber du hast nicht gehšrt. Kap 53,1)

21 Dem HERRN hat es gefallen um seiner Gerechtigkeit willen, da§ er sein Gesetz herrlich und gro§ mache.

22 Dennoch ist es ein beraubtes und geplŸndertes Volk; sie sind alle gebunden in GefŠngnissen und verschlossen in Kerkern. Sie sind zur Beute geworden, und es ist kein Erretter da; sie sind geplŸndert, und es ist niemand da, der sagt: Gib wieder her!

23 Wer ist unter euch, der das zu Ohren nimmt, der aufmerkt und es hšrt fŸr kŸnftige Zeiten?

24 Wer hat Jakob der PlŸnderung preisgegeben und Israel den RŠubern? Hat es nicht der HERR getan, an dem wir gesŸndigt haben? Und sie wollten nicht auf seinen Wegen wandeln, und sie gehorchten seinen Weisungen nicht.

25 Darum hat er Ÿber sie ausgeschŸttet seinen grimmigen Zorn und den Schrecken des Krieges, da§ er sie ringsumher versengte, aber sie merken's nicht, und sie in Brand steckte, aber sie nehmen's nicht zu Herzen.


43

1 (Gott erlšst sein Volk) Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: FŸrchte dich nicht, denn ich habe dich erlšst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!

2 Wenn du durch Wasser gehst, will ich bei dir sein, da§ dich die Stršme nicht ersŠufen sollen; und wenn du ins Feuer gehst, sollst du nicht brennen, und die Flamme soll dich nicht versengen. 2. Mose 14,21, Ps 66,12; Dan 3,25-27)

3 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der Heilige Israels, dein Heiland. Ich habe €gypten fŸr dich als Lšsegeld gegeben, Kusch und Seba an deiner Statt, Kap 41,14)

4 weil du in meinen Augen so wert geachtet und auch herrlich bist und weil ich dich lieb habe. Ich gebe Menschen an deiner Statt und Všlker fŸr dein Leben.

5 So fŸrchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir. Ich will vom Osten deine Kinder bringen und dich vom Westen her sammeln, Kap 11,11-16; Jer 30,10)

6 ich will sagen zum Norden: Gib her! und zum SŸden: Halte nicht zurŸck! Bring her meine Sšhne von ferne und meine Tšchter vom Ende der Erde,

7 alle, die mit meinem Namen genannt sind, die ich zu meiner Ehre geschaffen und zubereitet und gemacht habe. Jer 14,9)

8 (Israel Gottes Zeuge vor der Welt) Es soll hervortreten das blinde Volk, das doch Augen hat, und die Tauben, die doch Ohren haben!

9 Alle Heiden sollen zusammenkommen und die Všlker sich versammeln. Wer ist unter ihnen, der dies verkŸndigen kann und uns hšren lasse, was frŸher geweissagt wurde? Sie sollen ihre Zeugen aufstellen und beweisen, so wird man's hšren und sagen: Es ist die Wahrheit. Kap 41,22.26)

10 Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und mein Knecht, den ich erwŠhlt habe, damit ihr wi§t und mir glaubt und erkennt, da§ ich's bin. Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner sein. Kap 44,8)

11 Ich, ich bin der HERR, und au§er mir ist kein Heiland. Kap 45,21; 5. Mose 32,39)

12 Ich hab's verkŸndigt und habe auch geholfen und hab's euch sagen lassen; und es war kein fremder Gott unter euch. Ihr seid meine Zeugen, spricht der HERR, und ich bin Gott.

13 Ich bin, ehe denn ein Tag war, und niemand ist da, der aus meiner Hand erretten kann. Ich wirke; wer will's wenden?

14 (Gott fŸhrt sein Volk aus Babel) So spricht der HERR, euer Erlšser, der Heilige Israels: Um euretwillen habe ich nach Babel geschickt und habe die Riegel eures GefŠngnisses zerbrochen, und zur Klage wird der Jubel der ChaldŠer.

15 Ich bin der HERR, euer Heiliger, der ich Israel geschaffen habe, euer Kšnig.

16 So spricht der HERR, der im Meer einen Weg und in starken Wassern Bahn macht, 2. Mose 14,22, Jos 3,16)

17 der ausziehen lŠ§t Wagen und Rosse, Heer und Macht, da§ sie auf einem Haufen daliegen und nicht aufstehen, da§ sie verlšschen, wie ein Docht verlischt: 2. Mose 14,23-28)

18 Gedenkt nicht an das FrŸhere und achtet nicht auf das Vorige!

19 Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wŠchst es auf, erkennt ihr's denn nicht? Ich mache einen Weg in der WŸste und Wasserstršme in der Einšde. Kap 41,18)

20 Das Wild des Feldes preist mich, die Schakale und Strau§e; denn ich will in der WŸste Wasser und in der Einšde Stršme geben, zu trŠnken mein Volk, meine AuserwŠhlten;

21 das Volk, das ich mir bereitet habe, soll meinen Ruhm verkŸndigen. 1. Petr 2,9)

22 (Gott tilgt Israels SŸnde) Nicht, da§ du mich gerufen hŠttest, Jakob, oder da§ du dich um mich gemŸht hŠttest, Israel.

23 Mir hast du nicht die Schafe deines Brandopfers gebracht noch mich geehrt mit deinen Schlachtopfern. Ich habe dir nicht Arbeit gemacht mit Opfergaben, habe dich auch nicht bemŸht mit Weihrauch. Kap 1,11-15)

24 Mir hast du nicht fŸr Geld kšstliches GewŸrz gekauft, mich hast du mit dem Fett deiner Opfer nicht gelabt. Aber mir hast du Arbeit gemacht mit deinen SŸnden und hast mir MŸhe gemacht mit deinen Missetaten. 2. Kor 5,21)

25 Ich, ich tilge deine †bertretungen um meinetwillen und gedenke deiner SŸnden nicht. Kap 44,22; Jer 31,34)

26 Erinnere mich, la§ uns miteinander rechten! ZŠhle alles auf, damit du Recht bekommst!

27 Schon dein Ahnherr hat gesŸndigt, und deine WortfŸhrer sind von mir abgefallen. Kap 41,8; 1. Mose 35,11.12)

28 Darum habe ich die FŸrsten des Heiligtums entheiligt und Jakob dem Bann Ÿbergeben und Israel dem Hohn.


44

1 (Das wahre Israel) So hšre nun, mein Knecht Jakob, und Israel, den ich erwŠhlt habe!

2 So spricht der HERR, der dich gemacht und bereitet hat und der dir beisteht von Mutterleibe an: FŸrchte dich nicht, mein Knecht Jakob, und du, Jeschurun, den ich erwŠhlt habe! 5. Mose 32,15)

3 Denn ich will Wasser gie§en auf das Durstige und Stršme auf das DŸrre: ich will meinen Geist auf deine Kinder gie§en und meinen Segen auf deine Nachkommen, Kap 32,15; Joel 3,1)

4 da§ sie wachsen sollen wie Gras zwischen Wassern, wie die Weiden an den WasserbŠchen.

5 Dieser wird sagen ÈIch bin des HERRNÇ, und jener wird genannt werden mit dem Namen ÈJakobÇ. Und wieder ein anderer wird in seine Hand schreiben ÈDem HERRN eigenÇ und wird mit dem Namen ÈIsraelÇ genannt werden.

6 (Der lebendige Gott und die toten Gštzen) So spricht der HERR, der Kšnig Israels, und sein Erlšser, der HERR Zebaoth: Ich bin der Erste, und ich bin der Letzte, und au§er mir ist kein Gott. Kap 41,4, Kap 43,11)

7 Und wer ist mir gleich? Er rufe und verkŸnde es und tue es mir dar! Wer hat vorzeiten kundgetan das KŸnftige? Sie sollen uns verkŸndigen, was kommen wird! Kap 41,22; 5. Mose 18,22)

8 FŸrchtet euch nicht und erschrecket nicht! Habe ich's dich nicht schon lange hšren lassen und es dir verkŸndigt? Ihr seid doch meine Zeugen! Ist auch ein Gott au§er mir? Es ist kein Fels, ich wei§ ja keinen. 1. Sam 2,2)

9 Die Gštzenmacher sind alle nichtig; woran ihr Herz hŠngt, das ist nichts nŸtze. Und ihre Zeugen sehen nichts, merken auch nichts, damit sie zuschanden werden. (9-11) Kap 45,16; Ps 115,4-8; Jer 10,3-16)

10 Wer sind sie, die einen Gott machen und einen Gštzen gie§en, der nichts nŸtze ist?

11 Siehe, alle ihre Genossen werden zuschanden; die Meister sind auch nur Menschen. Wenn sie auch alle zusammentreten, sollen sie dennoch erschrecken und zuschanden werden. Kap 42,17)

12 Der Schmied macht ein Messer in der Glut und formt es mit HammerschlŠgen. Er arbeitet daran mit der ganzen Kraft seines Arms; dabei wird er hungrig, so da§ er nicht mehr kann, und trinkt auch kein Wasser, so da§ er matt wird. (12-20) Kap 40,18-20)

13 Der Zimmermann spannt die Schnur und zeichnet mit dem Stift. Er behaut das Holz und zirkelt es ab und macht es wie eines Mannes Gestalt, wie einen schšnen Menschen; in einem Hause soll es thronen.

14 Er haut Zedern ab und nimmt Kiefern und Eichen und wŠhlt unter den BŠumen des Waldes. Er hatte Fichten gepflanzt, und der Regen lie§ sie wachsen.

15 Das gibt den Leuten Brennholz; davon nimmt er und wŠrmt sich; auch zŸndet er es an und bŠckt Brot; aber daraus macht er auch einen Gott und betet's an; er macht einen Gštzen daraus und kniet davor nieder.

16 Die eine HŠlfte verbrennt er im Feuer, auf ihr brŠt er Fleisch und i§t den Braten und sŠttigt sich, wŠrmt sich auch und spricht: Ah! Ich bin warm geworden, ich spŸre das Feuer.

17 Aber die andere HŠlfte macht er zum Gott, da§ es sein Gštze sei, vor dem er kniet und niederfŠllt und betet, und spricht: Errette mich, denn du bist mein Gott!

18 Sie wissen nichts und verstehen nichts; denn sie sind verblendet, da§ ihre Augen nicht sehen und ihre Herzen nichts merken kšnnen.

19 Er kommt nicht zur Einsicht; keine Vernunft und kein Verstand ist da, da§ er dŠchte: Ich habe die eine HŠlfte mit Feuer verbrannt und hab auf den Kohlen Brot gebacken und Fleisch gebraten und gegessen, und sollte die andere HŠlfte zum Gštzen machen und sollte knien vor einem Klotz?

20 Wer Asche hŸtet, den hat sein Herz getŠuscht und betšrt, so da§ er sein Leben nicht erretten und nicht zu sich sagen wird: Ist das nicht Trug, woran meine Rechte sich hŠlt?

21 (Freude Ÿber die Erlšsung) Gedenke daran, Jakob, und du, Israel, denn du bist mein Knecht. Ich habe dich bereitet, da§ du mein Knecht seist. Israel, ich vergesse dich nicht!* Kap 41,8)

*Luther Ÿbersetzte im Anschlu§ an die alten †bersetzungen: ÈIsrael, vergi§ Mein nicht!Ç

22 Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine SŸnden wie den Nebel. Kehre dich zu mir, denn ich erlšse dich! - Kap 43,25)

23 Jauchzet, ihr Himmel, denn der HERR hat's getan! Jubelt, ihr Tiefen der Erde! Ihr Berge, frohlocket mit Jauchzen, der Wald und alle BŠume darin! Denn der HERR hat Jakob erlšst und ist herrlich in Israel. Kap 49,13; 55,12; Ps 96,11-13)

24 (Kyrus als Werkzeug Gottes) So spricht der HERR, dein Erlšser, der dich von Mutterleibe bereitet hat: Ich bin der HERR, der alles schafft, der den Himmel ausbreitet allein und die Erde festmacht ohne Gehilfen; Kap 45,12)

25 der die Zeichen der Wahrsager zunichte macht und die Weissager zu Narren; der die Weisen zurŸcktreibt und ihre Kunst zur Torheit macht; Kap 29,14)

26 der das Wort seiner Knechte wahr macht und den Ratschlu§ vollfŸhrt, den seine Boten verkŸndigt haben; der zu Jerusalem spricht: Werde bewohnt! und zu den StŠdten Judas: Werdet wieder aufgebaut!, und ihre TrŸmmer richte ich auf;

27 der zu der Tiefe spricht: Versiege!, und deine Fluten trockne ich aus; Jos 4,23)

28 der zu Kyrus sagt: Mein Hirte! Er soll all meinen Willen vollenden und sagen zu Jerusalem: Werde wieder gebaut! und zum Tempel: Werde gegrŸndet! 2. Chr 36,23; Esr 1,1-4)


45

1 So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff, da§ ich Všlker vor ihm unterwerfe und Kšnigen das Schwert abgŸrte, damit vor ihm TŸren gešffnet werden und Tore nicht verschlossen bleiben: Kap 41,2)

2 Ich will vor dir hergehen und das Bergland eben machen, ich will die ehernen TŸren zerschlagen und die eisernen Riegel zerbrechen

3 und will dir heimliche SchŠtze geben und verborgene Kleinode, damit du erkennst, da§ ich der HERR bin, der dich beim Namen ruft, der Gott Israels.

4 Um Jakobs, meines Knechts, und um Israels, meines AuserwŠhlten, willen rief ich dich bei deinem Namen und gab dir Ehrennamen, obgleich du mich nicht kanntest.

5 Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist au§er mir. Ich habe dich gerŸstet, obgleich du mich nicht kanntest, (5 und 6) 2. Mose 20,3)

6 damit man erfahre in Ost und West, da§ au§er mir nichts ist. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr,

7 der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut. Am 3,6)

8 TrŠufelt, ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken, regnet Gerechtigkeit! Die Erde tue sich auf und bringe Heil, und Gerechtigkeit wachse mit auf! Ich, der HERR, habe es geschaffen.

9 (Gegen die Vermessenen in Israel) Weh dem, der mit seinem Schšpfer hadert, eine Scherbe unter irdenen Scherben! Spricht denn der Ton zu seinem Tšpfer: Was machst du? und sein Werk: Du hast keine HŠnde! Hiob 40,2, Kap 29,16; Jer 18,6; Ršm 9,20)

10 Weh dem, der zum Vater sagt: Warum zeugst du? und zum Weibe: Warum gebierst du?

11 So spricht der HERR, der Heilige Israels und sein Schšpfer: Wollt ihr mich zur Rede stellen wegen meiner Sšhne? Und wollt ihr mir Befehl geben wegen des Werkes meiner HŠnde?

12 Ich habe die Erde gemacht und den Menschen auf ihr geschaffen. Ich bin's, dessen HŠnde den Himmel ausgebreitet haben und der seinem ganzen Heer geboten hat. Kap 44,24)

13 Ich habe ihn erweckt in Gerechtigkeit, und alle seine Wege will ich eben machen. Er soll meine Stadt wieder aufbauen und meine Gefangenen loslassen, nicht um Geld und nicht um Geschenke, spricht der HERR Zebaoth. Kap 41,2)

14 (Verhei§ung der Herrlichkeit Gottes in aller Welt) So spricht der HERR: Der €gypter Erwerb und der Kuschiter Gewinn und die hochgewachsenen Leute von Seba werden zu dir kommen und dein eigen sein. Sie werden dir folgen, in Fesseln werden sie gehen und werden zu dir kommen und niederfallen und zu dir flehen: Nur bei dir ist Gott, und sonst ist kein Gott mehr.

15 FŸrwahr, du bist ein verborgener Gott, du Gott Israels, der Heiland. Ršm 11,33, Kap 43,11)

16 Aber die Gštzenmacher sollen alle in Schmach und Schande geraten und miteinander schamrot einhergehen. Kap 44,9-11)

17 Israel aber wird erlšst durch den HERRN mit einer ewigen Erlšsung und wird nicht zuschanden noch zu Spott immer und ewiglich.

18 Denn so spricht der HERR, der den Himmel geschaffen hat - er ist Gott; der die Erde bereitet und gemacht hat - er hat sie gegrŸndet; er hat sie nicht geschaffen, da§ sie leer sein soll, sondern sie bereitet, da§ man auf ihr wohnen solle: Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr.

19 Ich habe nicht im Verborgenen geredet an einem finstern Ort der Erde; ich habe nicht zu den Sšhnen Jakobs gesagt: ÈSucht mich vergeblich!Ç Denn ich bin der HERR, der von Gerechtigkeit redet und verkŸndigt, was recht ist. Kap 48,16)

20 Versammelt euch und kommt miteinander herzu, ihr Entronnenen der Heiden. Keine Erkenntnis haben, die sich abschleppen mit den Klštzen ihrer Gštzen und zu einem Gott flehen, der nicht helfen kann.

21 Tut es kund, bringt es vor, beratet miteinander: Wer hat dies hšren lassen von alters her und vorzeiten verkŸndigt? Hab ich's nicht getan, der HERR? Es ist sonst kein Gott au§er mir, ein gerechter Gott und Heiland, und es ist keiner au§er mir.

22 Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr.

23 Ich habe bei mir selbst geschworen, und Gerechtigkeit ist ausgegangen aus meinem Munde, ein Wort, bei dem es bleiben soll: Mir sollen sich alle Knie beugen und alle Zungen schwšren (23 und 24) Ršm 14,11; Phil 2,10.11)

24 und sagen: Im HERRN habe ich Gerechtigkeit und StŠrke. Aber alle, die ihm widerstehen, werden zu ihm kommen und beschŠmt werden. Jer 23,6)

25 Im HERRN wird gerecht werden Israels ganzes Geschlecht und wird sich seiner rŸhmen. Jer 9,22.23)


46

1 (Sturz der babylonischen Gštzen) Bel bricht zusammen, Nebo ist gefallen, ihre Gštzenbilder sind den Tieren und dem Vieh aufgeladen, da§ sie sich mŸde tragen an dem, was eure Last war. Jer 50,2)

2 Ja, sie kšnnen die Last nicht wegbringen. Die Gštzen sind gefallen und alle zusammengebrochen und mŸssen in die Gefangenschaft gehen.

3 Hšrt mir zu, ihr vom Hause Jakob, und alle, die ihr noch Ÿbrig seid vom Hause Israel, die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an und vom Mutterscho§e an mir aufgeladen seid:

4 Auch bis in euer Alter bin ich derselbe, und ich will euch tragen, bis ihr grau werdet. Ich habe es getan; ich will heben und tragen und erretten. Ps 71,18)

5 Wem wollt ihr mich gleichstellen, und mit wem vergleicht ihr mich? An wem me§t ihr mich, da§ ich ihm gleich sein soll? (5-8) Kap 44,9-20)

6 Sie schŸtten das Gold aus dem Beutel und wiegen das Silber mit der Waage dar und dingen den Goldschmied, da§ er einen Gott daraus mache, vor dem sie knien und anbeten.

7 Sie heben ihn auf die Schultern und tragen ihn und setzen ihn nieder an seine StŠtte, da§ er stehe und nicht von seinem Ort rŸcke. Schreit einer zu ihm, so antwortet er nicht und hilft ihm nicht aus seiner Not. 1. Kšn 18,26)

8 Gedenket doch daran, ihr AbtrŸnnigen, und nehmt's zu Herzen!

9 Gedenket des Vorigen, wie es von alters her war: Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Kap 44,6)

10 Ich habe von Anfang an verkŸndigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.

11 Ich rufe einen Adler vom Osten her, aus fernem Lande den Mann, der meinen Ratschlu§ ausfŸhre. Wie ich's gesagt habe, so lasse ich's kommen; was ich geplant habe, das tue ich auch. Kap 41,2)

12 Hšrt mir zu, ihr trotzigen Herzen, die ihr ferne seid von der Gerechtigkeit!

13 Ich habe meine Gerechtigkeit nahe gebracht; sie ist nicht ferne, und mein Heil sŠumt nicht. Ich will zu Zion das Heil geben und in Israel meine Herrlichkeit.


47

1 (Gericht Ÿber Babel) Herunter, Jungfrau, du Tochter Babel, setze dich in den Staub! Setze dich auf die Erde, wo kein Thron ist, du Tochter der ChaldŠer. Man wird nicht mehr zu dir sagen: ÈDu Zarte und VerwšhnteÇ.

2 Nimm die MŸhle und mahle Mehl, decke auf deinen Schleier! Hebe die Schleppe, entblš§e den Schenkel, wate durchs Wasser,

3 da§ deine Blš§e aufgedeckt und deine Schande gesehen werde! Ich will mich rŠchen, unerbittlich, Nah 3,5)

4 spricht unser Erlšser; der hei§t der HERR Zebaoth, der Heilige Israels.

5 Setze dich stumm hin, geh in die Finsternis, du Tochter der ChaldŠer! Denn du sollst nicht mehr hei§en ÈHerrin Ÿber KšnigreicheÇ.

6 Als ich Ÿber mein Volk zornig war und mein Erbe entheiligte, gab ich sie in deine Hand; aber du erwiesest ihnen keine Barmherzigkeit, auch Ÿber die Alten machtest du dein Joch allzu schwer. Sach 1,15)

7 Du dachtest: Ich bin eine Herrin fŸr immer. Du hattest noch nicht zu Herzen genommen noch daran gedacht, wie es hernach werden kšnnte.

8 So hšre nun dies, die du in Wollust lebst und so sicher sitzest und sprichst in deinem Herzen: ÈIch bin's, und sonst keine; ich werde keine Witwe werden noch ohne Kinder seinÇ: (8 und 9) Zef 2,15; Offb 18,7)

9 Dies beides wird plštzlich Ÿber dich kommen auf einen Tag, da§ du Witwe und ohne Kinder bist. Ja, es wird in vollem Ma§e Ÿber dich kommen trotz der Menge deiner Zaubereien und trotz der gro§en Macht deiner Beschwšrungen.

10 Denn du hast dich auf deine Bosheit verlassen, als du dachtest: Niemand sieht mich! Deine Weisheit und Kunst hat dich verleitet, da§ du in deinem Herzen sprachst: Ich bin's, und sonst keine! Ps 10,11)

11 Aber nun wird Ÿber dich UnglŸck kommen, das du nicht wegzuzaubern wei§t, und Unheil wird auf dich fallen, das du nicht durch SŸhne abwenden kannst. Und es wird plštzlich ein Verderben Ÿber dich kommen, dessen du dich nicht versiehst.

12 So tritt nun auf mit deinen Beschwšrungen und der Menge deiner Zaubereien, um die du dich von deiner Jugend auf bemŸht hast, ob du dir helfen und es abwenden kannst. Dan 2,2)

13 Du hast dich mŸde gemacht mit der Menge deiner PlŠne. Es sollen hertreten und dir helfen die Meister des Himmelslaufs und die Sterngucker, die an jedem Neumond kundtun, was Ÿber dich kommen werde!

14 Siehe, sie sind wie Stoppeln, die das Feuer verbrennt, sie kšnnen ihr Leben nicht erretten vor der Flamme Gewalt. Denn es wird nicht eine Glut sein, an der man sich wŠrmen, oder ein Feuer, um das man sitzen kšnnte.

15 So sind alle, um die du dich bemŸht hast, die mit dir Handel trieben von deiner Jugend auf: ein jeder wird hierhin und dorthin wanken, und du hast keinen Retter.


48

1 (Unade fŸr das abtrŸnnige Israel) Hšrt dies, ihr vom Hause Jakob, die ihr nach dem Namen Israels hei§t und aus dem Wasser Judas gekommen seid; die ihr schwšrt bei dem Namen des HERRN und den Gott Israels bekennt, aber nicht in Wahrheit und Gerechtigkeit, - Kap 51,1)

2 sie nennen sich nach der heiligen Stadt und pochen auf den Gott Israels, der da hei§t der HERR Zebaoth.

3 Ich habe vorzeiten verkŸndigt, was schon gekommen ist; aus meinem Munde ist es gekommen, und ich habe es sagen lassen. Ich tat es plštzlich, und es kam.

4 Denn ich wei§, da§ du hart bist und dein Nacken eine eiserne Sehne ist und deine Stirn ehern.

5 Darum habe ich dir's vorzeiten verkŸndigt und es dir sagen lassen, ehe es gekommen ist, damit du nicht sagen kšnntest: Mein Gštze tat es, und mein Abgott, der geschnitzt und gegossen wurde, hat's befohlen.

6 Das alles hast du gehšrt und siehst es und verkŸndigst es doch nicht. Von nun an lasse ich dich Neues hšren und Verborgenes, das du nicht wu§test.

7 Jetzt ist es geschaffen und nicht vorzeiten, und vorher hast du nicht davon gehšrt, auf da§ du nicht sagen kšnntest: Siehe, das wu§te ich schon.

8 Du hšrtest es nicht und wu§test es auch nicht, und dein Ohr war damals nicht gešffnet. Ich aber wu§te sehr wohl, da§ du treulos bist und man dich nennt ÈAbtrŸnnig von Mutterleib anÇ.

9 Um meines Namens willen halte ich lange meinen Zorn zurŸck, und um meines Ruhmes willen bezŠhme ich mich dir zugut, damit du nicht ausgerottet wirst.

10 Siehe, ich habe dich gelŠutert, aber nicht wie Silber, sondern ich habe dich geprŸft im Glutofen des Elends. 5. Mose 4,20)

11 Um meinetwillen, ja, um meinetwillen will ich's tun, da§ ich nicht gelŠstert werde; denn ich will meine Ehre keinem andern lassen. Kap 42,8)

12 (Die Stunde der Erlšsung Israels ist gekommen) Hšre mir zu, Jakob, und du, Israel, den ich berufen habe: Ich bin's, ich bin der Erste und auch der Letzte.

13 Meine Hand hat die Erde gegrŸndet, und meine Rechte hat den Himmel ausgespannt. Ich rufe, und alles steht da.

14 Versammelt euch alle und hšrt: Wer ist unter ihnen, der es verkŸndigt hat? Er, den der HERR liebt, wird seinen Willen an Babel beweisen und seinen Arm an den ChaldŠern. Kap 41,2)

15 Ich, ja, ich habe es gesagt, ich habe ihn gerufen, ich habe ihn auch kommen lassen, und sein Weg soll ihm gelingen.

16 Tretet her zu mir und hšret dies! Ich habe von Anfang an nicht im Verborgenen geredet; von der Zeit an, da es geschieht, bin ich auf dem Plan. - Und nun sendet mich Gott der HERR und sein Geist. Kap 45,19)

17 So spricht der HERR, dein Erlšser, der Heilige Israels: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst.

18 O da§ du auf meine Gebote gemerkt hŠttest, so wŸrde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen. 5. Mose 5,29)

19 Deine Kinder wŸrden zahlreich sein wie Sand und deine Nachkommen wie Sandkšrner. Dein Name wŸrde nicht ausgerottet und nicht vertilgt werden vor mir. 1. Mose 22,17)

20 Geht heraus aus Babel, flieht von den ChaldŠern! Mit fršhlichem Schall verkŸndigt dies und la§t es hšren, tragt's hinaus bis an die Enden der Erde und sprecht: Der HERR hat seinen Knecht Jakob erlšst. Jer 51,6; Offb 18,4)

21 Sie litten keinen Durst, als er sie leitete in der WŸste. Er lie§ ihnen Wasser aus dem Felsen flie§en, er spaltete den Fels, da§ Wasser herausrann. 2. Mose 17,6)

22 Aber die Gottlosen, spricht der HERR, haben keinen Frieden. Kap 57,21)


49

1 (Der Knecht Gottes das Heil Israels und das Licht der Heiden) (vgl. Kap 42,1-4) Hšrt mir zu, ihr Inseln, und ihr Všlker in der Ferne, merket auf! Der HERR hat mich berufen von Mutterleibe an; er hat meines Namens gedacht, als ich noch im Scho§ der Mutter war.

2 Er hat meinen Mund wie ein scharfes Schwert gemacht, mit dem Schatten seiner Hand hat er mich bedeckt. Er hat mich zum spitzen Pfeil gemacht und mich in seinem Kšcher verwahrt. Hebr 4,12; Offb 1,16, Kap 51,16)

3 Und er sprach zu mir: Du bist mein Knecht, Israel, durch den ich mich verherrlichen will.

4 Ich aber dachte, ich arbeitete vergeblich und verzehrte meine Kraft umsonst und unnŸtz, wiewohl mein Recht bei dem HERRN und mein Lohn bei meinem Gott ist. 1. Kor 15,58)

5 Und nun spricht der HERR, der mich von Mutterleib an zu seinem Knecht bereitet hat, da§ ich Jakob zu ihm zurŸckbringen soll und Israel zu ihm gesammelt werde, - darum bin ich vor dem HERRN wert geachtet, und mein Gott ist meine StŠrke -,

6 er spricht: Es ist zu wenig, da§ du mein Knecht bist, die StŠmme Jakobs aufzurichten und die Zerstreuten Israels wiederzubringen, sondern ich habe dich auch zum Licht der Heiden gemacht, da§ du seist mein Heil bis an die Enden der Erde. Kap 42,6; 60,3; Lk 2,32; Apg 13,47)

7 (Die Wiederherstellung Israels) So spricht der HERR, der Erlšser Israels, sein Heiliger, zu dem, der verachtet ist von den Menschen und verabscheut von den Heiden, zu dem Knecht, der unter Tyrannen ist: Kšnige sollen sehen und aufstehen, und FŸrsten sollen niederfallen um des HERRN willen, der treu ist, um des Heiligen Israels willen, der dich erwŠhlt hat.

8 So spricht der HERR: Ich habe dich erhšrt zur Zeit der Gnade und habe dir am Tage des Heils geholfen und habe dich behŸtet und zum Bund fŸr das Volk bestellt, da§ du das Land aufrichtest und das verwŸstete Erbe zuteilst, Ps 69,14; 2. Kor 6,2, Kap 42,6)

9 zu sagen den Gefangenen: Geht heraus! und zu denen in der Finsternis: Kommt hervor! Am Wegewerden sie weiden und auf allen kahlen Hšhen ihre Weide haben.

10 Sie werden weder hungern noch dŸrsten, sie wird weder Hitze noch Sonne stechen; denn ihr Erbarmer wird sie fŸhren und sie an die Wasserquellen leiten. Offb 7,16)

11 Ich will alle meine Berge zum ebenen Wege machen, und meine Pfade sollen gebahnt sein. Kap 40,4)

12 Siehe, diese werden von ferne kommen, und siehe, jene vom Norden und diese vom Meer und jene vom Lande Sinim. Lk 13,29)

13 Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getršstet und erbarmt sich seiner Elenden. Kap 44,23)

14 Zion aber sprach: Der HERR hat mich verlassen, der HERR hat meiner vergessen.

15 Kann auch ein Weib ihres Kindleins vergessen, da§ sie sich nicht erbarme Ÿber den Sohn ihres Leibes? Und ob sie seiner vergŠ§e, so will ich doch deiner nicht vergessen. 1. Mose 21,16; 1. Kšn 3,26, Jer 31,20)

16 Siehe, in die HŠnde habe ich dich gezeichnet; deine Mauern sind immerdar vor mir.

17 Deine Erbauer eilen herbei, aber die dich zerbrochen und zerstšrt haben, werden sich davonmachen.

18 Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht der HERR: du sollst mit diesen allen wie mit einem Schmuck angetan werden und wirst sie als GŸrtel um dich legen, wie eine Braut es tut. Kap 60,4)

19 Denn dein wŸstes, zerstšrtes und verheertes Land wird dir alsdann zu eng werden, um darin zu wohnen, und deine Verderber werden vor dir weichen,

20 so da§ deine Sšhne, du Kinderlose, noch sagen werden vor deinen Ohren: Der Raum ist mir zu eng; mach mir Platz, da§ ich wohnen kann. Kap 54,1)

21 Du aber wirst sagen in deinem Herzen: Wer hat mir diese geboren? Ich war unfruchtbar, einsam, vertrieben und versto§en. Wer hat mir diese aufgezogen? Siehe, ich war allein gelassen - wo waren denn diese?

22 So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden hin erheben und fŸr die Všlker mein Banner aufrichten. Dann werden sie deine Sšhne in den Armen herbringen und deine Tšchter auf der Schulter hertragen. Kap 60,4)

23 Und Kšnige sollen deine Pfleger und ihre FŸrstinnen deine Ammen sein. Sie werden vor dir niederfallen zur Erde aufs Angesicht und deiner FŸ§e Staub lecken. Da wirst du erfahren, da§ ich der HERR bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren. Ps 72,9, Kap 60,16)

24 Kann man auch einem Starken den Raub wegnehmen? Oder kann man einem Gewaltigen seine Gefangenen entrei§en?

25 So aber spricht der HERR: Nun sollen die Gefangenen dem Starken weggenommen werden, und der Raub soll dem Gewaltigen entrissen werden. Ich selbst will deinen Gegnern entgegentreten und deinen Sšhnen helfen. Mt 12,29)

26 Und ich will deine Schinder sŠttigen mit ihrem eigenen Fleisch, und sie sollen von ihrem eigenen Blut wie von sŸ§em Wein trunken werden. Und alles Fleisch soll erfahren, da§ ich, der HERR, dein Heiland bin und dein Erlšser, der MŠchtige Jakobs.


50

1 (Die Schuld liegt beim Volk) So spricht der HERR: Wo ist der Scheidebrief eurer Mutter, mit dem ich sie entlassen hŠtte? Oder wer ist mein GlŠubiger, dem ich euch verkauft hŠtte? Siehe, ihr seid um eurer SŸnden willen verkauft, und eure Mutter ist um eurer AbtrŸnnigkeit willen entlassen. Kap 54,6; 5. Mose 24,1, Kap 52,3)

2 Warum kam ich, und niemand war da? Warum rief ich, und niemand antwortete? Ist mein Arm nun so kurz geworden, da§ er nicht mehr erlšsen kann? Oder ist bei mir keine Kraft mehr, zu erretten? Siehe, mit meinem Schelten mache ich das Meer trocken und die Wasserstršme zur WŸste, da§ ihre Fische vor Mangel an Wasser stinken und vor Durst sterben. Kap 59,1; 4. Mose 11,23, 2. Mose 14,21)

3 Ich kleide den Himmel mit Dunkel und hŸlle ihn in Trauer.

4 (Der Knecht Gottes im Leiden) (vgl. Kap 42,1-4) Gott der HERR hat mir eine Zunge gegeben, wie sie JŸnger haben, da§ ich wisse, mit den MŸden zu rechter Zeit zu reden. Alle Morgen weckt er mir das Ohr, da§ ich hšre, wie JŸnger hšren.

5 Gott der HERR hat mir das Ohr gešffnet. Und ich bin nicht ungehorsam und weiche nicht zurŸck. Ps 40,7)

6 Ich bot meinen RŸcken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel. Joh 19,1, Mt 26,67.68)

7 Aber Gott der HERR hilft mir, darum werde ich nicht zuschanden. Darum hab ich mein Angesicht hart gemacht wie einen Kieselstein; denn ich wei§, da§ ich nicht zuschanden werde. Hes 3,8.9)

8 Er ist nahe, der mich gerecht spricht; wer will mit mir rechten? La§t uns zusammen vortreten! Wer will mein Recht anfechten? Der komme her zu mir! Ršm 8,33)

9 Siehe, Gott der HERR hilft mir; wer will mich verdammen? Siehe, sie alle werden wie Kleider zerfallen, die die Motten fressen.

10 Wer ist unter euch, der den HERRN fŸrchtet, der der Stimme seines Knechts gehorcht, der im Finstern wandelt und dem kein Licht scheint? Der hoffe auf den Namen des HERRN und verlasse sich auf seinen Gott!

11 Siehe, ihr alle, die ihr ein Feuer anzŸndet und Brandpfeile zurŸstet, geht hin in die Glut eures Feuers und in die Brandpfeile, die ihr angezŸndet habt! Das widerfŠhrt euch von meiner Hand; in Schmerzen sollt ihr liegen.


51

1 (Gottes ewiges Heil fŸr Israel) Hšrt mir zu, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, die ihr den HERRN sucht: Schaut den Fels an, aus dem ihr gehauen seid, und des Brunnens Schacht, aus dem ihr gegraben seid. Kap 48,1, 5. Mose 33,28)

2 Schaut Abraham an, euren Vater, und Sara, von der ihr geboren seid. Denn als einen einzelnen berief ich ihn, um ihn zu segnen und zu mehren. Kap 41,8; 1. Mose 12,1.2)

3 Ja, der HERR tršstet Zion, er tršstet alle ihre TrŸmmer und macht ihre WŸste wie Eden und ihr dŸrres Land wie den Garten des HERRN, da§ man Wonne und Freude darin findet, Dank und Lobgesang. 1. Mose 2,8)

4 Merkt auf mich, ihr Všlker, und ihr Menschen, hšrt mir zu! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Všlker machen.

5 Denn meine Gerechtigkeit ist nahe, mein Heil tritt hervor, und meine Arme werden die Všlker richten. Die Inseln harren auf mich und warten auf meinen Arm. Kap 42,4)

6 Hebt eure Augen auf gen Himmel und schaut unten auf die Erde! Denn der Himmel wird wie ein Rauch vergehen und die Erde wie ein Kleid zerfallen, und die darauf wohnen, werden wie MŸcken dahinsterben. Aber mein Heil bleibt ewiglich, und meine Gerechtigkeit wird nicht zerbrechen. Ps 102,26.27; Mt 24,35)

7 Hšrt mir zu, die ihr die Gerechtigkeit kennt, du Volk, in dessen Herzen mein Gesetz ist! FŸrchtet euch nicht, wenn euch die Leute schmŠhen, und entsetzt euch nicht, wenn sie euch verhšhnen! Mt 5,11)

8 Denn die Motten werden sie fressen wie ein Kleid, und WŸrmer werden sie fressen wie ein wollenes Tuch. Aber meine Gerechtigkeit bleibt ewiglich und mein Heil fŸr und fŸr.

9 (Der HERR greift ein mit Macht und Trost) Wach auf, wach auf, zieh Macht an, du Arm des HERRN! Wach auf, wie vor alters zu Anbeginn der Welt! Warst du es nicht, der Rahab zerhauen und den Drachen durchbohrt hat? Ps 89,11)

10 Warst du es nicht, der das Meer austrocknete, die Wasser der gro§en Tiefe, der den Grund des Meeres zum Wege machte, da§ die Erlšsten hindurchgingen? 2. Mose 14,21.22)

11 So werden die Erlšsten des HERRN heimkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen. Kap 35,10)

12 Ich, ich bin euer Tršster! Wer bist du denn, da§ du dich vor Menschen gefŸrchtet hast, die doch sterben, und vor Menschenkindern, die, wie Gras vergehen, Ps 56,5; Mt 10,28, Kap 40,1.6)

13 und hast des HERRN vergessen, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgebreitet und die Erde gegrŸndet hat, und hast dich stŠndig gefŸrchtet den ganzen Tag vor dem Grimm des BedrŠngers, als er sich vornahm, dich zu verderben? Wo ist nun der Grimm des BedrŠngers? Kap 44,24)

14 Der Gefangene wird eilends losgegeben, da§ er nicht sterbe und begraben werde und da§ er keinen Mangel an Brot habe.

15 Denn ich bin der HERR, dein Gott, der das Meer erregt, da§ seine Wellen wŸten - sein Name hei§t HERR Zebaoth -; Jer 31,35)

16 ich habe mein Wort in deinen Mund gelegt und habe dich unter dem Schatten meiner HŠnde geborgen, auf da§ ich den Himmel von neuem ausbreite und die Erde grŸnde und zu Zion spreche: Du bist mein Volk.

17 (Weckruf Gottes an das erniedrigte Jerusalem) Werde wach, werde wach, steh auf, Jerusalem, die du getrunken hast von der Hand des HERRN den Kelch seines Grimmes! Den Taumelkelch hast du ausgetrunken, den Becher geleert. Ps 60,5; 75,9; Jer 13,12.13; Offb 16,19)

18 Es war niemand von allen Sšhnen, die sie geboren hat, der sie leitete, niemand von allen Sšhnen, die sie erzogen hat, der sie bei der Hand nahm.

19 Dies beides ist dir begegnet - wer trug Leid um dich? -: VerwŸstung und Schaden, Hunger und Schwert; - wer hat dich getršstet?

20 Deine Sšhne lagen auf allen Gassen verschmachtet wie ein Hirsch im Netz, getroffen vom Zorn des HERRN und vom Schelten deines Gottes. Klgl 2,11.19)

21 Darum hšre dies, du Elende, die du trunken bist, doch nicht von Wein!

22 So spricht dein Herrscher, der HERR, und dein Gott, der die Sache seines Volks fŸhrt: Siehe, ich nehme den Taumelkelch aus deiner Hand, den Becher meines Grimmes. Du sollst ihn nicht mehr trinken,

23 sondern ich will ihn deinen Peinigern in die Hand geben, die zu dir sprachen: Wirf dich nieder, da§ wir darŸberhin gehen! Und du machtest deinen RŸcken dem Erdboden gleich und wie eine Gasse, da§ man darŸberhin laufe. Ps 129,3)


52

1 (Gott ruft sein Volk in die Freiheit) Wach auf, wach auf, Zion, zieh an deine StŠrke! SchmŸcke dich herrlich, Jerusalem, du heilige Stadt! Denn es wird hinfort kein Unbeschnittener oder Unreiner zu dir hineingehen.

2 SchŸttle den Staub ab, steh auf, Jerusalem, du Gefangene! Mach dich los von den Fesseln deines Halses, du gefangene Tochter Zion!

3 Denn so spricht der HERR: Ihr seid umsonst verkauft, ihr sollt auch ohne Geld ausgelšst werden. Kap 50,1)

4 So spricht Gott der HERR: Mein Volk zog einst hinab nach €gypten, da§ es dort ein Fremdling wŠre; auch Assur hat ihm ohne Grund Gewalt angetan. 1. Mose 46,5.6, 2. Kšn 17,6)

5 Aber nun, was habe ich hier zu schaffen? spricht der HERR. Mein Volk ist umsonst weggefŸhrt; seine Tyrannen prahlen, spricht der HERR, und mein Name wird immer den ganzen Tag gelŠstert. Hes 36,20)

6 Darum soll an jenem Tag mein Volk meinen Namen erkennen, da§ ich es bin, der da spricht: Hier bin ich!

7 (Die frohe Botschaft) Wie lieblich sind auf den Bergen die FŸ§e der Freudenboten, die da Frieden verkŸndigen, Gutes predigen, Heil verkŸndigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist Kšnig! Kap 41,27; Nah 2,1; Ršm 10,15)

8 Deine WŠchter rufen mit lauter Stimme und rŸhmen miteinander; denn alle Augen werden es sehen, wenn der HERR nach Zion zurŸckkehrt. Kap 62,6; Hes 3,17)

9 Seid fršhlich und rŸhmt miteinander, ihr TrŸmmer Jerusalems; denn der HERR hat sein Volk getršstet und Jerusalem erlšst.

10 Der HERR hat offenbart seinen heiligen Arm vor den Augen aller Všlker, da§ aller Welt Enden sehen das Heil unsres Gottes.

11 Weicht, weicht, zieht aus von dort und rŸhrt nichts Unreines an! Geht weg aus ihrer Mitte, reinigt euch, die ihr des HERRN GerŠte tragt!

12 Denn ihr sollt nicht in Eile ausziehen und in Hast entfliehen; denn, der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschlie§en. 2. Mose 12,11; 5. Mose 16,3, 2. Mose 13,21)

13 (Das stellvertretende Leiden und die Herrlichkeit des Knechtes Gottes) (vgl. Kap 42,1-4) Siehe, meinem Knecht wird's gelingen, er wird erhšht und sehr hoch erhaben sein.

14 Wie sich viele Ÿber ihn entsetzten, weil seine Gestalt hŠ§licher war als die anderer Leute und sein Aussehen als das der Menschenkinder,

15 so wird er viele Heiden besprengen*, da§ auch Kšnige werden ihren Mund vor ihm zuhalten. Denn denen nichts davon verkŸndet ist, die werden es nun sehen, und die nichts davon gehšrt haben, die werden es merken. Kap 65,1; Ršm 15,21)

*Nach der griechischen †bersetzung: in Staunen setzen.


53

1 Aber wer glaubt dem, was uns verkŸndet wurde, und wem ist der Arm des HERRN offenbart? Joh 12,38; Ršm 10,16, Kap 52,10)

2 Er scho§ auf vor ihm wie ein Reis und wie eine Wurzel aus dŸrrem Erdreich. Er hatte keine Gestalt und Hoheit. Wir sahen ihn, aber da war keine Gestalt, die uns gefallen hŠtte. Kap 11,1)

3 Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, da§ man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn fŸr nichts geachtet. Ps 22,7.8; Mk 9,12)

4 FŸrwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn fŸr den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wŠre. Mt 8,17)

5 Aber er ist um unsrer Missetat* willen verwundet und um unsrer SŸnde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf da§ wir Frieden hŠtten, und durch seine Wunden sind wir geheilt. Ršm 4,25, 1. Petr 2,24)

*Abfall, AbtrŸnnigkeit.

6 Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Aber der HERR warf unser aller SŸnde auf ihn. 1. Petr 2,25, 2. Kor 5,21)

7 Als er gemartert ward, litt er doch willig und tat seinen Mund nicht auf wie ein Lamm, das zur Schlachtbank gefŸhrt wird; und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer, tat er seinen Mund nicht auf.c Mk 14,65, Joh 1,29, Apg 8,32)

8 Er ist aus Angst und Gericht hinweggenommen. Wer aber kann sein Geschick ermessen? Denn er ist aus dem Lande der Lebendigen weggerissen, da er fŸr die Missetat meines Volks geplagt war.

9 Und man gab ihm sein Grab bei Gottlosen und bei †beltŠtern*, als er gestorben war, wiewohl er niemand Unrecht getan hat und kein Betrug in seinem Munde gewesen ist. 1. Petr 2,22; 1. Joh 3,5)

*Der Ÿberlieferte hebr. Text hat hier: Èbei ReichenÇ.

10 So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit. Wenn er sein Leben zum Schuldopfer gegeben hat, wird er Nachkommen haben und in die LŠnge leben, und des HERRN Plan wird durch seine Hand gelingen. 3. Mose 5,15; Mt 20,28, Ps 22,31)

11 Weil seine Seele sich abgemŸht hat, wird er das Licht schauen und die FŸlle haben. Und durch seine Erkenntnis wird er, mein Knecht, der Gerechte, den Vielen Gerechtigkeit schaffen; denn er trŠgt ihre SŸnden. 1. Kor 1,30, Joh 1,29)

12 Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafŸr da§ er sein Leben in den Tod gegeben hat und den †beltŠtern gleichgerechnet ist und er die SŸnde der Vielen getragen hat und fŸr die †beltŠter gebeten. Mk 15,28; Lk 22,37, Lk 23,33.34)


54

1 (Gott verhei§t seinem Volk eine neue Gnadenzeit) RŸhme, du Unfruchtbare, die du nicht geboren hast! Freue dich mit RŸhmen und jauchze, die du nicht schwanger warst! Denn die Einsame hat mehr Kinder, als die den Mann hat, spricht der HERR. Kap 49,20; Gal 4,27)

2 Mache den Raum deines Zeltes weit und breite aus die Decken deiner Wohnstatt; spare nicht! Spann deine Seile lang und stecke deine Pflšcke fest!

3 Denn du wirst dich ausbreiten zur Rechten und zur Linken, und deine Nachkommen werden Všlker beerben und verwŸstete StŠdte neu bewohnen.

4 FŸrchte dich nicht, denn du sollst nicht zuschanden werden; schŠme dich nicht, denn du sollst nicht zum Spott werden, sondern du wirst die Schande deiner Jugend vergessen und der Schmach deiner Witwenschaft nicht mehr gedenken. Ps 25,7, Jer 51,5)

5 Denn der dich gemacht hat, ist dein Mann - HERR Zebaoth hei§t sein Name -, und dein Erlšser ist der Heilige Israels, der aller Welt Gott genannt wird.

6 Denn der HERR hat dich zu sich gerufen wie ein verlassenes und von Herzen betrŸbtes Weib; und das Weib der Jugendzeit, wie kšnnte es versto§en bleiben! spricht dein Gott. Kap 50,1)

7 Ich habe dich einen kleinen Augenblick verlassen, aber mit gro§er Barmherzigkeit will ich dich sammeln. Ps 30,6)

8 Ich habe mein Angesicht im Augenblick des Zorns ein wenig vor dir verborgen, aber mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, spricht der HERR, dein Erlšser. Kap 60,10; Klgl 3,31.32)

9 Ich halte es wie zur Zeit Noahs, als ich schwor, da§ die Wasser Noahs nicht mehr Ÿber die Erde gehen sollten. So habe ich geschworen, da§ ich nicht mehr Ÿber dich zŸrnen und dich nicht mehr schelten will. 1. Mose 9,11-17)

10 Denn es sollen wohl Berge weichen und HŸgel hinfallen, aber meine Gnade soll nicht von dir weichen, und der Bund meines Friedens soll nicht hinfallen, spricht der HERR, dein Erbarmer. Hes 37,26)

11 Du Elende, Ÿber die alle Wetter gehen, die keinen Trost fand! Siehe, ich will deine Mauern auf Edelsteine stellen und will deinen Grund mit Saphiren legen (11 und 12) Offb 21,18-21)

12 und deine Zinnen aus Kristallen machen und deine Tore von Rubinen und alle deine Grenzen von erlesenen Steinen.

13 Und alle deine Sšhne sind JŸnger des HERRN, und gro§en Frieden haben deine Sšhne. Joh 6,45)

14 Du sollst auf Gerechtigkeit gegrŸndet sein. Du wirst ferne sein von BedrŸckung, denn du brauchst dich nicht zu fŸrchten, und von Schrecken, denn er soll dir nicht nahen.

15 Siehe, wenn man kŠmpft, dann kommt es nicht von mir; wer gegen dich streitet, wird im Kampf gegen dich fallen.

16 Siehe, ich habe den Schmied geschaffen, der die Kohlen im Feuer anblŠst und Waffen macht nach seinem Handwerk; und ich habe auch den Verderber geschaffen, um zu vernichten. 2. Sam 24,16)

17 Keiner Waffe, die gegen dich bereitet wird, soll es gelingen, und jede Zunge, die sich gegen dich erhebt, sollst du im Gericht schuldig sprechen. Das ist das Erbteil der Knechte des HERRN, und ihre Gerechtigkeit kommt von mir, spricht der HERR.


55

1 (Einladung zum Gnadenbunde Gottes) Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und e§t! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Joh 7,37; Offb 22,17)

2 Warum zŠhlt ihr Geld dar fŸr das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst fŸr das, was nicht satt macht? Hšrt doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Kšstlichen laben.

3 Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Hšret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schlie§en, euch die bestŠndigen Gnaden Davids zu geben. 2. Sam 7,8-16; Jer 31,31-34; Apg 13,34)

4 Siehe, ich habe ihn den Všlkern zum Zeugen bestellt, zum FŸrsten fŸr sie und zum Gebieter.

5 Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat.

6 (Gottes wunderbarer Weg) Suchet den HERRN, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist. Jer 29,13.14; Am 5,4)

7 Der Gottlose lasse von seinem Wege und der †beltŠter von seinen Gedanken und bekehre sich zum HERRN, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung. Hes 18,27; 33,11, Ps 130,4)

8 Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR, Ršm 11,33)

9 sondern so viel der Himmel hšher ist als die Erde, so sind auch meine Wege hšher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.

10 Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fŠllt und nicht wieder dahin zurŸckkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lŠ§t wachsen, da§ sie gibt Samen, zu sŠen, und Brot, zu essen,

11 so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurŸckkommen, sondern wird tun, was mir gefŠllt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende. Mt 13,8)

12 Denn ihr sollt in Freuden ausziehen und im Frieden geleitet werden. Berge und HŸgel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle BŠume auf dem Felde in die HŠnde klatschen. Kap 44,23)

13 Es sollen Zypressen statt Dornen wachsen und Myrten statt Nesseln. Und dem HERRN soll es zum Ruhm geschehen und zum ewigen Zeichen, das nicht vergehen wird. Kap 41,19.20)


56

1 (Die Gemeinde Gottes wŠchst Ÿber ihre Grenzen) So spricht der HERR: Wahret das Recht und Ÿbt Gerechtigkeit; denn mein Heil ist nahe, da§ es komme, und meine Gerechtigkeit, da§ sie offenbart werde.

2 Wohl dem Menschen, der dies tut, und dem Menschenkind, das daran festhŠlt, das den Sabbat hŠlt und nicht entheiligt und seine Hand hŸtet, nichts Arges zu tun! Kap 58,13; 1. Mose 2,2.3; 2. Mose 16,23; 20,8; Jer 17,21.22)

3 Und der Fremde, der sich dem HERRN zugewandt hat, soll nicht sagen: Der HERR wird mich getrennt halten von seinem Volk. Und der Verschnittene soll nicht sagen: Siehe, ich bin ein dŸrrer Baum. Kap 14,1, 5. Mose 23,2)

4 Denn so spricht der HERR: Den Verschnittenen, die meine Sabbate halten und erwŠhlen, was mir wohlgefŠllt, und an meinem Bund festhalten,

5 denen will ich in meinem Hause und in meinen Mauern ein Denkmal und einen Namen geben; das ist besser als Sšhne und Tšchter. Einen ewigen Namen will ich ihnen geben, der nicht vergehen soll.

6 Und die Fremden, die sich dem HERRN zugewandt haben, ihm zu dienen und seinen Namen zu lieben, damit sie seine Knechte seien, alle, die den Sabbat halten, da§ sie ihn nicht entheiligen, und die an meinem Bund festhalten,

7 die will ich zu meinem heiligen Berge bringen und will sie erfreuen in meinem Bethaus, und ihre Brandopfer und Schlachtopfer sollen mir wohlgefŠllig sein auf meinem Altar; denn mein Haus wird ein Bethaus hei§en fŸr alle Všlker. Mk 11,17)

8 Gott der HERR, der die Versprengten Israels sammelt, spricht: Ich will noch mehr zu der Zahl derer, die versammelt sind, sammeln.

9 (Klage Ÿber die Hirten des Volkes) Ihr Tiere alle auf dem Felde, kommt und fre§t, ihr Tiere alle im Walde! Jer 12,9)

10 Alle ihre WŠchter sind blind, sie wissen alle nichts. Stumme Hunde sind sie, die nicht bellen kšnnen, sie liegen und jappen und schlafen gerne. Hes 3,17; 33,6-9)

11 Aber es sind gierige Hunde, die nie satt werden kšnnen. Das sind die Hirten, die keinen Verstand haben; ein jeder sieht auf seinen Weg, alle sind auf ihren Gewinn aus und sagen: Jer 6,13)

12 Kommt her, ich will Wein holen, wir wollen uns vollsaufen, und es soll morgen sein wie heute und noch viel herrlicher!


57

1 (Das Geschick der Frommen und der Gottlosen) Der Gerechte ist umgekommen, und niemand ist da, der es zu Herzen nimmt, und fromme Leute sind hingerafft, und niemand achtet darauf. Ja, der Gerechte ist weggerafft durch die Bosheit Mi 7,2)

2 und geht zum Frieden ein. Es ruhen auf ihren Lagern, die recht gewandelt sind. 2. Kšn 22,20; Dan 12,13)

3 Ihr aber, tretet herzu, ihr Sšhne der Zauberin, ihr Kinder des Ehebrechers und der Hure! Hos 2,4)

4 Mit wem wollt ihr euren Spott treiben? †ber wen wollt ihr das Maul aufsperren und die Zunge herausstrecken? Seid ihr nicht abtrŸnnige Kinder, ein verkehrtes Geschlecht, (4-6) 2. Kšn 16,3.4; Jer 2,20.23.24)

5 die ihr bei den Gštzeneichen in Brunst geratet, unter allen grŸnen BŠumen, und die Kinder opfert in den TŠlern unter den Felsklippen?

6 Bei den glatten Steinen im Tal ist dein Teil, sie sind dein Los. Ihnen hast du dein Trankopfer ausgeschŸttet, hast du Speisopfer geopfert. Deshalb kann ich mein Urteil nicht Šndern.

7 Du machtest dein Lager auf hohem, erhabenem Berg und gingst dort hinauf, zu opfern.

8 Und hinter die TŸr und den Pfosten setztest du dein Denkzeichen. Denn du hast dich von mir abgewandt und aufgedeckt dein Lager, es bestiegen und weit gemacht. Du hast dich mit ihnen verbunden, liebtest ihr Lager und buhltest mit ihnen.

9 Du bist mit …l zum Kšnig gezogen und mit viel kšstlicher Salbe und hast deine Boten in die Ferne gesandt und tief hinab bis zum Totenreich.

10 Du hast dich abgemŸht mit der Menge deiner Wege und sprachst nicht: Das lasse ich; sondern du fandest ja noch Leben in deinen Gliedern, so wurdest du dessen nicht mŸde. Jer 2,25)

11 Wen hast du gescheut und gefŸrchtet, da§ du treulos wurdest und nicht an mich dachtest und es nicht zu Herzen nahmst? Ist es nicht so: Weil ich schwieg und mich verbarg, hast du mich nicht gefŸrchtet? Ps 50,21)

12 Ich will aber deine Gerechtigkeit kundtun und deine Werke, da§ sie dir nichts nŸtze sind.

13 Wenn du rufen wirst, so sollen dir deine vielen Gštzen helfen. Aber der Wind wird sie alle wegfŸhren, und ein Hauch wird sie wegnehmen. Doch wer auf mich traut, wird das Land erben und meinen heiligen Berg besitzen. Ps 37,9-11)

14 (Gott will seinem Volke Heil geben) Und er spricht: Machet Bahn, machet Bahn! Bereitet den Weg, rŠumt die Anstš§e aus dem Weg meines Volks! Kap 40,3; 62,10)

15 Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Hšhe und im Heiligtum undbei denen, die zerschlagenen und demŸtigen Geistes sind, auf da§ ich erquicke den Geist der GedemŸtigten und das Herz der Zerschlagenen. Ps 113,5-9, Kap 66,1.2; Ps 51,19)

16 Denn ich will nicht immerdar hadern und nicht ewiglich zŸrnen; sonst wŸrde ihr Geist vor mir verschmachten und der Lebensodem, den ich geschaffen habe. Ps 103,9)

17 Ich war zornig Ÿber die SŸnde ihrer Habgier und schlug sie, verbarg mich und zŸrnte. Aber sie gingen treulos die Wege ihres Herzens.

18 Ihre Wege habe ich gesehen, aber ich will sie heilen und sie leiten und ihnen wieder Trost geben; und denen, die da Leid tragen, 2. Mose 15,26)

19 will ich Frucht der Lippen schaffen. Friede, Friede denen in der Ferne und denen in der NŠhe, spricht der HERR; ich will sie heilen. 4. Mose 6,26; Lk 2,14; Eph 2,17, 2. Mose 15,26; Jer 17,14)

20 Aber die Gottlosen sind wie das ungestŸme Meer, das nicht still sein kann und dessen Wellen Schlamm und Unrat auswerfen. Jud 13)

21 Die Gottlosen haben keinen Frieden, spricht mein Gott. Kap 48,22; Spr 28,1)


58

1 (Falsches und echtes Fasten) Rufe getrost, halte nicht an dich! Erhebe deine Stimme wie eine Posaune und verkŸndige meinem Volk seine AbtrŸnnigkeit und dem Hause Jakob seine SŸnden! Mi 3,8)

2 Sie suchen mich tŠglich und begehren, meine Wege zu wissen, als wŠren sie ein Volk, das die Gerechtigkeit schon getan und das Recht seines Gottes nicht verlassen hŠtte. Sie fordern von mir Recht, sie begehren, da§ Gott sich nahe. Kap 29,13.14)

3 ÈWarum fasten wir, und du siehst es nicht an? Warum kasteien wir unseren Leib, und du willst's nicht wissen?Ç - Siehe, an dem Tag, da ihr fastet, geht ihr doch euren GeschŠften nach und bedrŸckt alle eure Arbeiter. Jer 14,12)

4 Siehe, wenn ihr fastet, hadert und zankt ihr und schlagt mit gottloser Faust drein. Ihr sollt nicht so fasten, wie ihr jetzt tut, wenn eure Stimme in der Hšhe gehšrt werden soll.

5 Soll das ein Fasten sein, an dem ich Gefallen habe, ein Tag, an dem man sich kasteit, wenn ein Mensch seinen Kopf hŠngen lŠ§t wie Schilf und in Sack und Asche sich bettet? Wollt ihr das ein Fasten nennen und einen Tag, an dem der HERR Wohlgefallen hat? Sach 7,5.6; Mt 6,16-18)

6 Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: La§ los, die du mit Unrecht gebunden hast, la§ ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrŸckst, rei§ jedes Joch weg!

7 Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, fŸhre ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut! 5. Mose 15,11; Hes 18,7; Mt 25,35.36)

8 Dann wird dein Licht hervorbrechen wie die Morgenršte, und deine Heilung wird schnell voranschreiten, und deine Gerechtigkeit wird vor dir hergehen, und die Herrlichkeit des HERRN wird deinen Zug beschlie§en. Ps 37,6, Kap 52,12)

9 Dann wirst du rufen, und der HERR wird dir antworten. Wenn du schreist, wird er sagen: Siehe, hier bin ich. Wenn du in deiner Mitte niemand unterjochst und nicht mit Fingern zeigst und nicht Ÿbel redest, Kap 30,19)

10 sondern den Hungrigen dein Herz finden lŠ§t und den Elenden sŠttigst, dann wird dein Licht in der Finsternis aufgehen, und dein Dunkel wird sein wie der Mittag.

11 Und der HERR wird dich immerdar fŸhren und dich sŠttigen in der DŸrre und dein Gebein stŠrken. Und du wirst sein wie ein bewŠsserter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt. Jer 31,12)

12 Und es soll durch dich wieder aufgebaut werden, was lange wŸst gelegen hat, und du wirst wieder aufrichten, was vorzeiten gegrŸndet ward; und du sollst hei§en: ÈDer die LŸcken zumauert und die Wege ausbessert, da§ man da wohnen kšnneÇ. Kap 61,4)

13 (Segen der Sabbatheiligung) Wenn du deinen Fu§ am Sabbat zurŸckhŠltst und nicht deinen GeschŠften nachgehst an meinem heiligen Tage und den Sabbat ÈLustÇ nennst und den heiligen Tag des HERRN ÈGeehrtÇ; wenn du ihn dadurch ehrst, da§ du nicht deine GŠnge machst und nicht deine GeschŠfte treibst und kein leeres GeschwŠtz redest, Kap 56,2.4)

14 dann wirst du deine Lust haben am HERRN, und ich will dich Ÿber die Hšhen auf Erden gehen lassen und will dich speisen mit dem Erbe deines Vaters Jakob; denn des HERRN Mund hat's geredet.


59

1 (Gott Ÿberwindet die SŸnde seines Volkes) Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, da§ er nicht helfen kšnnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, so da§ er nicht hšren kšnnte, Kap 50,2)

2 sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure SŸnden verbergen sein Angesicht vor euch, da§ ihr nicht gehšrt werdet.

3 Denn eure HŠnde sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Verschuldung; eure Lippen reden Falsches, eure Zunge spricht Bosheit. Kap 1,15)

4 Es ist niemand, der eine gerechte Sache vorbringt, und niemand, der redlich richtet. Man vertraut auf Nichtiges und redet Trug; mit Unheil sind sie schwanger und gebŠren Verderben. Ps 7,15)

5 Sie brŸten Natterneier und weben Spinnweben. I§t man von ihren Eiern, so mu§ man sterben, zertritt man sie aber, so fŠhrt eine Schlange heraus.

6 Ihre Gewebe taugen nicht zu Kleidern, und ihr Gespinst taugt nicht zur Decke. Ihre Werke sind Unheilswerke, an ihren HŠnden ist Frevel.

7 Ihre FŸ§e laufen zum Bšsen, und sie sind schnell dabei, unschuldig Blut zu vergie§en. Ihre Gedanken sind Unheilsgedanken, auf ihren Wegen wohnt Verderben und Schaden. (7 und 8) Ršm 3,15-17, Spr 1,16; Jer 2,34)

8 Sie kennen den Weg des Friedens nicht, und Unrecht ist auf ihren Pfaden. Sie gehen auf krummen Wegen; wer auf ihnen geht, der hat keinen Frieden.

9 Darum ist das Recht ferne von uns, und die Gerechtigkeit kommt nicht zu uns. Wir harren auf Licht, siehe, so ist's finster, auf Helligkeit, siehe, so wandeln wir im Dunkeln.

10 Wir tasten an der Wand entlang wie die Blinden und tappen wie die, die keine Augen haben. Wir sto§en uns am Mittag wie in der DŠmmerung, wir sind im DŸstern wie die Toten. 5. Mose 28,29)

11 Wir brummen alle wie die BŠren und gurren wie die Tauben; denn wir harren auf Recht, so ist's nicht da, auf Heil, so ist's ferne von uns.

12 Denn wir sind zu oft von dir abgefallen, und unsre SŸnden zeugen gegen uns. Unsre AbtrŸnnigkeit steht uns vor Augen, und wir kennen unsre SŸnden: Jer 14,7)

13 abtrŸnnig sein und den HERRN verleugnen und abfallen von unserm Gott, Frevel reden und Ungehorsam, LŸgenworte ausbrŸten und bedenkenlos daherreden.

14 Und das Recht ist zurŸckgewichen, und die Gerechtigkeit hat sich entfernt; denn die Wahrheit ist auf der Gasse zu Fall gekommen, und die Aufrichtigkeit findet keinen Eingang.

15 Und die Wahrheit ist dahin, und wer vom Bšsen weicht, mu§ sich ausplŸndern lassen. Das alles sieht der HERR, und es mi§fŠllt ihm sehr, da§ kein Recht ist.

16 Und er sieht, da§ niemand auf dem Plan ist, und verwundert sich, da§ niemand ins Mittel tritt. Da hilft er sich selbst mit seinem Arm, und seine Gerechtigkeit steht ihm bei. Hes 13,4.5)

17 Er zieht Gerechtigkeit an wie einen Panzer und setzt den Helm des Heils auf sein Haupt und zieht an das Gewand der Rache und kleidet sich mit Eifer wie mit einem Mantel.

18 Nach den Taten wird er vergelten, mit Grimm seinen Widersachern, mit Vergeltung seinen Feinden; ja, den Inseln will er heimzahlen,

19 da§ der Name des HERRN gefŸrchtet werde bei denen vom Niedergang der Sonne und seine Herrlichkeit bei denen von ihrem Aufgang, wenn er kommen wird wie ein rei§ender Strom, den der Odem des HERRN treibt.

20 Aber fŸr Zion wird er als Erlšser kommen und fŸr die in Jakob, die sich von der SŸnde abwenden, spricht der HERR. Ršm 11,26)

21 Und dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe, sollen von deinem Mund nicht weichen noch von dem Mund deiner Kinder und Kindeskinder, spricht der HERR, von nun an bis in Ewigkeit. Jer 1,9)


60

1 (Zions zukŸnftige Herrlichkeit) Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf Ÿber dir!

2 Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Všlker; aber Ÿber dir geht auf der HERR und seine Herrlichkeit erscheint Ÿber dir.

3 Und die Heiden werden zu deinem Lichte ziehen und die Kšnige zum Glanz, der Ÿber dir aufgeht. Kap 2,2.3,Offb 21,24)

4 Hebe deine Augen auf und sieh umher: Diese alle sind versammelt und kommen zu dir. Deine Sšhne werden von ferne kommen und deine Tšchter auf dem Arme hergetragen werden. Kap 49,18, Kap 49,22; 66,12)

5 Dann wirst du deine Lust sehen und vor Freude strahlen, und dein Herz wird erbeben und weit werden, wenn sich die SchŠtze der Všlker am Meer zu dir kehren und der Reichtum der Všlker zu dir kommt.

6 Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkŸndigen. Ps 72,10, Mt 2,1-11)

7 Alle Herden von Kedar sollen zu dir gebracht werden, und die Widder Nebajots sollen dir dienen. Sie sollen als ein wohlgefŠlliges Opfer auf meinen Altar kommen; denn ich will das Haus meiner Herrlichkeit zieren.

8 Wer sind die, die da fliegen wie die Wolken und wie die Tauben zu ihren SchlŠgen?

9 Die Inseln harren auf mich und die Tarsisschiffe vor allem, da§ sie deine Sšhne von ferne herbringen samt ihrem Silber und Gold fŸr den Namen des HERRN, deines Gottes, und fŸr den Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat. Kap 42,4, Kap 55,5)

10 Fremde werden deine Mauern bauen, und ihre Kšnige werden dir dienen. Denn in meinem Zorn habe ich dich geschlagen, aber in meiner Gnade erbarme ich mich Ÿber dich. Kap 54,8)

11 Deine Tore sollen stets offen stehen und weder Tag noch Nacht zugeschlossen werden, da§ der Reichtum der Všlker zu dir gebracht und ihre Kšnige herzugefŸhrt werden. Offb 21,25.26)

12 Denn welche Všlker oder Kšnigreiche dir nicht dienen wollen, die sollen umkommen und die Všlker verwŸstet werden.

13 Die Herrlichkeit des Libanon soll zu dir kommen, Zypressen, Buchsbaum und Kiefern miteinander, zu schmŸcken den Ort meines Heiligtums; denn ich will die StŠtte meiner FŸ§e herrlich machen.

14 Es werden gebŸckt zu dir kommen, die dich unterdrŸckt haben, und alle, die dich gelŠstert haben, werden niederfallen zu deinen FŸ§en und dich nennen ÈStadt des HERRNÇ, ÈZion des Heiligen IsraelsÇ. Kap 14,2)

15 Denn dafŸr, da§ du die Verlassene und Ungeliebte gewesen bist, zu der niemand hinging, will ich dich zur Pracht ewiglich machen und zur Freude fŸr und fŸr. Kap 49,14)

16 Du sollst Milch von den Všlkern saugen, und der Kšnige Brust soll dich sŠugen, auf da§ du erfahrest, da§ ich, der HERR, dein Heiland bin und ich, der MŠchtige Jakobs, dein Erlšser. Kap 49,23)

17 Ich will Gold anstatt des Erzes und Silber anstatt des Eisens bringen und Erz anstatt des Holzes und Eisen anstatt der Steine. Und ich will zu deiner Obrigkeit den Frieden machen und zu deinen Všgten die Gerechtigkeit.

18 Man soll nicht mehr von Frevel hšren in deinem Lande noch von Schaden oder Verderben in deinen Grenzen, sondern deine Mauern sollen ÈHeilÇ und deine Tore ÈLobÇ hei§en.

19 Die Sonne soll nicht mehr dein Licht sein am Tage, und der Glanz des Mondes soll dir nicht mehr leuchten, sondern der HERR wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein. Kap 24,23; Offb 21,23, Offb 22,5)

20 Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht den Schein verlieren; denn der HERR wird dein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leidens sollen ein Ende haben. Joh 8,12; Jak 1,17)

21 Und dein Volk sollen lauter Gerechte sein. Sie werden das Land ewiglich besitzen als der Spro§ meiner Pflanzung und als ein Werk meiner HŠnde mir zum Preise.

22 Aus dem Kleinsten sollen tausend werden und aus dem Geringsten ein mŠchtiges Volk. Ich, der HERR, will es zu seiner Zeit eilends ausrichten.


61

1 (Die frohe Botschaft von der kommenden Herrlichkeit) Der Geist Gottes des HERRN ist auf mir, weil der HERR mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkŸndigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, da§ sie frei und ledig sein sollen; Kap 11,2, Mt 11,5; Lk 4,18.19)

2 zu verkŸndigen ein gnŠdiges Jahr des HERRN und einen Tag der Vergeltung unsres Gottes, zu tršsten alle Trauernden, 3. Mose 25,10.13, Kap 63,4)

3 zu schaffen den Trauernden zu Zion, da§ ihnen Schmuck statt Asche, Freudenšl statt Trauerkleid, Lobgesang statt eines betrŸbten Geistes gegeben werden, da§ sie genannt werden ÈBŠume der GerechtigkeitÇ, ÈPflanzung des HERRNÇ, ihm zum Preise.

4 Sie werden die alten TrŸmmer wieder aufbauen und, was vorzeiten zerstšrt worden ist, wieder aufrichten; sie werden die verwŸsteten StŠdte erneuern, die von Geschlecht zu Geschlecht zerstšrt gelegen haben. Kap 58,12)

5 Fremde werden hintreten und eure Herden weiden, und AuslŠnder werden eure Ackerleute und WeingŠrtner sein. Kap 60,10)

6 Ihr aber sollt Priester des HERRN hei§en, und man wird euch Diener unsres Gottes nennen. Ihr werdet der Všlker GŸter essen und euch ihrer Herrlichkeit rŸhmen. 2. Mose 19,6; 1. Petr 2,5.9)

7 DafŸr, da§ mein Volk doppelte Schmach trug und Schande ihr Teil war, sollen sie doppelten Anteil besitzen in ihrem Lande und ewige Freude haben.

8 Denn ich bin der HERR, der das Recht liebt und Raub und Unrecht ha§t; ich will ihnen den Lohn in Treue geben und einen ewigen Bund mit ihnen schlie§en. Kap 54,10; 55,3)

9 Und man soll ihr Geschlecht kennen unter den Heiden und ihre Nachkommen unter den Všlkern, da§, wer sie sehen wird, erkennen soll, da§ sie ein Geschlecht sind, gesegnet vom HERRN.

10 Ich freue mich im HERRN, und meine Seele ist fršhlich in meinem Gott; denn er hat mir die Kleider des Heils angezogen und mich mit dem Mantel der Gerechtigkeit gekleidet, wie einen BrŠutigam mit priesterlichem Kopfschmuck geziert und wie eine Braut, die in ihrem Geschmeide prangt. Mt 22,11.12)

11 Denn gleichwie GewŠchs aus der Erde wŠchst und Same im Garten aufgeht, so lŠ§t Gott der HERR Gerechtigkeit aufgehen und Ruhm vor allen Heidenvšlkern.


62

1 (Die zukŸnftige Herrlichkeit Zions) Um Zions willen will ich nicht schweigen, und um Jerusalems willen will ich nicht innehalten, bis seine Gerechtigkeit aufgehe wie ein Glanz und sein Heil brenne wie eine Fackel,

2 da§ die Heiden sehen deine Gerechtigkeit und alle Kšnige deine Herrlichkeit. Und du sollst mit einem neuen Namen genannt werden, welchen des HERRN Mund nennen wird. Kap 65,15; Offb 2,17)

3 Und du wirst sein eine schšne Krone in der Hand des HERRN und ein kšniglicher Reif in der Hand deines Gottes. 2. Tim 4,8)

4 Man soll dich nicht mehr nennen ÈVerlasseneÇ und dein Land nicht mehr ÈEinsameÇ, sondern du sollst hei§en ÈMeine LustÇ und dein Land ÈLiebes WeibÇ; denn der HERR hat Lust an dir, und dein Land hat einen lieben Mann. Kap 54,6; 60,15, Hos 2,21)

5 Denn wie ein junger Mann eine Jungfrau freit, so wird dich dein Erbauer freien, und wie sich ein BrŠutigam freut Ÿber die Braut, so wird sich dein Gott Ÿber dich freuen.

6 O Jerusalem, ich habe WŠchter Ÿber deine Mauern bestellt, die den ganzen Tag und die ganze Nacht nicht mehr schweigen sollen. Die ihr den HERRN erinnern sollt, ohne euch Ruhe zu gšnnen, Kap 52,8)

7 la§t ihm keine Ruhe, bis er Jerusalem wieder aufrichte und es setze zum Lobpreis auf Erden!

8 Der HERR hat geschworen bei seiner Rechten und bei seinem starken Arm: Ich will dein Getreide nicht mehr deinen Feinden zu essen geben noch deinen Wein, mit dem du so viel Arbeit hattest, die Fremden trinken lassen, Kap 65,21.22)

9 sondern die es einsammeln, sollen's auch essen und den HERRN rŸhmen, und die ihn einbringen, sollen ihn trinken in den Vorhšfen meines Heiligtums.

10 Gehet ein, gehet ein durch die Tore! Bereitet dem Volk den Weg! Machet Bahn, machet Bahn, rŠumt die Steine hinweg! Richtet ein Zeichen auf fŸr die Všlker! Kap 57,14)

11 Siehe, der HERR lŠ§t es hšren bis an die Enden der Erde: Saget der Tochter Zion: Siehe, dein Heil kommt! Siehe, was er gewann, ist bei ihm, und was er sich erwarb, geht vor ihm her! Sach 9,9, Kap 40,9.10)

12 Man wird sie nennen ÈHeiliges VolkÇ, ÈErlšste des HERRNÇ, und dich wird man nennen ÈGesuchteÇ und ÈNicht mehr verlassene StadtÇ. Kap 35,10)


63

1 (Gottes Gericht Ÿber Edom) Wer ist der, der von Edom kommt, mit rštlichen Kleidern von Bozra, der so geschmŸckt ist in seinen Kleidern und einherschreitet in seiner gro§en Kraft? ÈIch bin's, der in Gerechtigkeitredet, und bin mŠchtig zu helfen.Ç Kap 34,6)

2 Warum ist denn dein Gewand so rotfarben und dein Kleid wie das eines Keltertreters? Offb 19,13)

3 ÈIch trat die Kelter allein, und niemand unter den Všlkern war mit mir. Ich habe sie gekeltert in meinem Zorn und zertreten in meinem Grimm. Da ist ihr Blut auf meine Kleider gespritzt, und ich habe mein ganzes Gewand besudelt. Joel 4,13; Offb 14,20)

4 Denn ich hatte einen Tag der Vergeltung mir vorgenommen; das Jahr, die Meinen zu erlšsen, war gekommen. Kap 13,9; 34,8; 61,2)

5 Und ich sah mich um, aber da war kein Helfer, und ich verwunderte mich, da§ niemand mir beistand. Da mu§te mein Arm mir helfen, und mein Zorn stand mir bei.

6 Und ich habe die Všlker zertreten in meinem Zorn und habe sie trunken gemacht in meinem Grimm und ihr Blut auf die Erde geschŸttet.Ç Kap 51,17)

7 (Bu§- und Bittgebet des Gottesvolkes) Ich will der Gnade des HERRN gedenken und der Ruhmestaten des HERRN in allem, was uns der HERR getan hat, und der gro§en GŸte an dem Hause Israel, die er ihnen erwiesen hat nach seiner Barmherzigkeit und gro§en Gnade.

8 Denn er sprach: Sie sind ja mein Volk, Sšhne, die nicht falsch sind. Darum ward er ihr Heiland 5. Mose 32,5.20)

9 in aller ihrer Not. Nicht ein Engel und nicht ein Bote, sondern sein Angesicht half ihnen. Er erlšste sie, weil er sie liebte und Erbarmen mit ihnen hatte. Er nahm sie auf und trug sie allezeit von alters her. 2. Mose 33,14.15)

10 Aber sie waren widerspenstig und betrŸbten seinen heiligen Geist; darum ward er ihr Feind und stritt wider sie.

11 Da gedachte sein Volk wieder an die vorigen Zeiten, an Mose: Wo ist denn nun, der aus dem Wasser zog den Hirten seiner Herde? Wo ist, der seinen heiligen Geist in ihn gab? 2. Mose 2,5, 4. Mose 11,17)

12 Der seinen herrlichen Arm zur Rechten des Mose gehen lie§? Der die Wasser spaltete vor ihnen her, auf da§ er sich einen ewigen Namen machte? 2. Mose 14,29)

13 Der sie fŸhrte durch die Fluten, wie Rosse, die in der WŸste nicht straucheln;

14 wie Vieh, das ins Tal hinabsteigt, so brachte der Geist des HERRN uns zur Ruhe. So hast du dein Volk gefŸhrt, auf da§ du dir einen herrlichen Namen machtest.

15 So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine gro§e, herzliche Barmherzigkeit hŠlt sich hart gegen mich. 5. Mose 26,15)

16 Bist du doch unser Vater; denn Abraham wei§ von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; ÈUnser ErlšserÇ, das ist von alters her dein Name. 5. Mose 32,6)

17 Warum lŠ§t du uns, HERR, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, da§ wir dich nicht fŸrchten? Kehr zurŸck um deiner Knechte willen, um der StŠmme willen, die dein Erbe sind! Kap 57,17)

18 Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. Ps 79,1)

19 Wir sind geworden wie solche, Ÿber die du niemals herrschtest, wie Leute, Ÿber die dein Name nie genannt wurde.*Ach da§ du den Himmel zerrissest und fŸhrest herab, da§ die Berge vor dir zerflšssen,

*Abweichende VerszŠhlung statt 63,19b - 64,11: 64,1-12.


64

1 wie Feuer Reisig entzŸndet und wie Feuer Wasser sieden macht, da§ dein Name kund wŸrde unter deinen Feinden und die Všlker vor dir zittern mŸ§ten,

2 wenn du Furchtbares tust, das wir nicht erwarten - und fŸhrest herab, da§ die Berge vor dir zerflšssen! -

3 und das man von alters her nicht vernommen hat. Kein Ohr hat gehšrt, kein Auge hat gesehen einen Gott au§er dir, der so wohl tut denen, die auf ihn harren. 1. Kor 2,9)

4 Du begegnetest denen, die Gerechtigkeit Ÿbten und auf deinen Wegen deiner gedachten. Siehe, du zŸrntest, als wir von alters her gegen dich sŸndigten und abtrŸnnig wurden. 2. Mose 32,8-10)

5 Aber nun sind wir alle wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein beflecktes Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die BlŠtter, und unsre SŸnden tragen uns davon wie der Wind.

6 Niemand ruft deinen Namen an oder macht sich auf, da§ er sich an dich halte; denn du hast dein Angesicht vor uns verborgen und lŠ§t uns vergehen unter der Gewalt unsrer Schuld.

7 Aber nun, HERR, du bist doch unser Vater! Wir sind Ton, du bist unser Tšpfer, und wir alle sind deiner HŠnde Werk. Kap 63,16, Kap 45,9; Klgl 4,2; Ršm 9,21)

8 HERR, zŸrne nicht so sehr und gedenke nicht ewig der SŸnde! Sieh doch an, da§ wir alle dein Volk sind!

9 Deine heiligen StŠdte sind zur WŸste geworden, Zion ist zur WŸste geworden, Jerusalem liegt zerstšrt.

10 Das Haus unsrer Heiligkeit und Herrlichkeit, in dem dich unsre VŠter gelobt haben, ist mit Feuer verbrannt, und alles, was wir Schšnes hatten, ist zuschanden gemacht. Ps 74,7)

11 HERR, willst du bei alledem noch zšgern und schweigen und uns so sehr niederschlagen?


65

1 (Versto§ung der AbtrŸnnigen, gnŠdige Annahme der Getreuen) Ich lie§ mich suchen von denen, die nicht nach mir fragten, ich lie§ mich finden von denen, die mich nicht suchten. Zu einem Volk, das meinen Namen nicht anrief, sagte ich: Hier bin ich, hier bin ich! Ršm 10,20)

2 Ich streckte meine HŠnde aus den ganzen Tag nach einem ungehorsamen Volk, das nach seinen eigenen Gedanken wandelt auf einem Wege, der nicht gut ist; Ršm 10,21)

3 nach einem Volk, das mich bestŠndig ins Angesicht krŠnkt: sie opfern in den GŠrten und rŠuchern auf Ziegelsteinen,

4 sie sitzen in GrŠbern und bleiben Ÿber Nacht in Hšhlen, essen Schweinefleisch und haben Greuelsuppen in ihren Tšpfen Kap 66,17; 3. Mose 11,7)

5 und sprechen: Bleib weg und rŸhr mich nicht an, denn ich bin fŸr dich heilig. Die sollen ein Rauch werden in meiner Nase, ein Feuer, das den ganzen Tag brennt.

6 Siehe, es steht vor mir geschrieben: Ich will nicht schweigen, sondern heimzahlen; ja, ich will es ihnen heimzahlen,

7 beides, ihre Missetaten und ihrer VŠter Missetaten miteinander, spricht der HERR, die auf den Bergen gerŠuchert und mich auf den HŸgeln geschŠndet haben. Ja, ich will ihnen heimzahlen ihr frŸheres Tun.

8 So spricht der HERR: Wie wenn man noch Saft in der Traube findet und spricht: Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin!, so will ich um meiner Knechte willen tun, da§ ich nicht alles verderbe. Kap 6,13; 1. Mose 18,26-32)

9 Ich will aus Jakob Nachkommen wachsen lassen und aus Juda Erben, die meine Berge besitzen; meine AuserwŠhlten sollen sie besitzen, und meine Knechte sollen auf ihnen wohnen.

10 Und meinem Volk, das nach mir fragt, soll Scharon eine Weide fŸr die Herde werden und das Tal Achor ein Lagerplatz fŸr das Vieh. Kap 33,9, Jos 7,26)

11 Aber ihr, die ihr den HERRN verla§t und meines heiligen Berges verge§t und dem Gad* einen Tisch zurichtet und dem Meni* vom Trankopfer voll einschenkt, -

*Gad und Meni sind Schicksalsgštter.

12 wohlan, euch will ich dem Schwert Ÿbergeben, da§ ihr euch alle zur Schlachtung hinknien mŸ§t; denn ich rief, und ihr habt nicht geantwortet, ich redete, und ihr habt nicht gehšrt, sondern tatet, was mir nicht gefiel, und erwŠhltet, wonach ich kein Verlangen hatte. Kap 66,4; Jer 7,13)

13 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, meine Knechte sollen essen, ihr aber sollt hungern; siehe, meine Knechte sollen trinken, ihr aber sollt dŸrsten. Siehe, meine Knechte sollen fršhlich sein, ihr aber sollt zuschanden werden; Kap 55,1)

14 siehe, meine Knechte sollen vor Herzenslust jauchzen, ihr aber sollt vor Herzeleid schreien und vor Jammer heulen.

15 Und ihr sollt euren Namen meinen AuserwŠhlten zum Fluch Ÿberlassen ÈDa§ dich Gott der HERR tšteÇ; aber meine Knechte wird man mit einem andern Namen nennen. Kap 62,2)

16 Wer sich segnen wird auf Erden, der wird sich im Namen des wahrhaftigen Gottes segnen, und wer schwšren wird auf Erden, der wird bei dem wahrhaftigen Gott schwšren. Denn die frŸheren €ngste sind vergessen und vor meinen Augen entschwunden. Kap 19,18; Jer 4,2)

17 (Verhei§ung eines neuen Himmels und einer neuen Erde) Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, da§ man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird. Kap 66,22; 2. Petr 3,13; Offb 21,1)

18 Freuet euch und seid fršhlich immerdar Ÿber das, was ich schaffe. Denn siehe, ich will Jerusalem zur Wonne machen und sein Volk zur Freude, (18 und 19)Kap 35,10; 25,8; Offb 21,4)

19 und ich will fršhlich sein Ÿber Jerusalem und mich freuen Ÿber mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hšren die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.

20 Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfŸllen, sondern als Knabe gilt, wer hundert Jahre alt stirbt, und wer die hundert Jahre nicht erreicht, gilt als verflucht. Sach 8,4)

21 Sie werden HŠuser bauen und bewohnen, sie werden Weinberge pflanzen und ihre FrŸchte essen. Kap 62,8)

22 Sie sollen nicht bauen, was ein anderer bewohne, und nicht pflanzen, was ein anderer esse. Denn die Tage meines Volks werden sein wie die Tage eines Baumes, und ihrer HŠnde Werk werden meine AuserwŠhlten genie§en. 5. Mose 28,30, Hiob 14,7)

23 Sie sollen nicht umsonst arbeiten und keine Kinder fŸr einen frŸhen Tod zeugen; denn sie sind das Geschlecht der Gesegneten des HERRN, und ihre Nachkommen sind bei ihnen.

24 Und es soll geschehen: ehe sie rufen, will ich antworten; wenn sie noch reden, will ich hšren. Kap 30,19; 58,9)

25 Wolf und Schaf sollen beieinander weiden; der Lšwe wird Stroh fressen wie das Rind, aber die Schlange mu§ Erde fressen. Sie werden weder Bosheit noch Schaden tun auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der HERR. Kap 11,6-9, 1. Mose 3,14)


66

1 (Strafe fŸr allen selbsterwŠhlten Gottesdienst) So spricht der HERR: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner FŸ§e! Was ist denn das fŸr ein Haus, das ihr mir bauen kšnntet, oder welches ist die StŠtte, da ich ruhen sollte? 1. Kšn 8,27, Klgl 2,1; Apg 7,49, Apg 17,24)

2 Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort. Kap 57,15; Ps 51,19)

3 Wer einen Stier schlachtet, gleicht dem, der einen Mann erschlŠgt; wer ein Schaf opfert, gleicht dem, der einem Hund das Genick bricht; wer ein Speisopfer bringt, gleicht dem, der Schweineblut spendet; wer Weihrauch anzŸndet, gleicht dem, der Gštzen verehrt: wahrlich, wie sie Lust haben an ihren eigenen Wegen und ihre Seele Gefallen hat an ihren Greueln, 1. Sam 15,22.23)

4 so will auch ich Lust daran haben, da§ ich ihnen wehe tue, und ich will Ÿber sie kommen lassen, wovor ihnen graut. Denn ich rief, und niemand antwortete, ich redete, und sie hšrten nicht und taten, was mir nicht gefiel, und hatten ihre Lust an dem, woran ich kein Wohlgefallen hatte. Kap 65,12)

5 (Das zukŸnftige Heil Jerusalems - das Gericht Ÿber die Gottlosen) Hšrt des HERRN Wort, die ihr erzittert vor seinem Wort: Es sprechen eure BrŸder, die euch hassen und versto§en um meines Namens willen: ÈLa§t doch den HERRN sich verherrlichen, da§ wir eure Freude mitansehenÇ, - doch sie sollen zuschanden werden. Lk 6,22)

6 Horch, LŠrm aus der Stadt! Horch, vom Tempel her! Horch, der HERR vergilt seinen Feinden!

7 Ehe sie Wehen bekommt, hat sie geboren; ehe sie in Kindsnšte kommt, ist sie eines Knaben genesen.

8 Wer hat solches je gehšrt? Wer hat solches je gesehen? Ward ein Land an einem Tage geboren? Ist ein Volk auf einmal zur Welt gekommen? Kaum in Wehen, hat Zion schon ihre Kinder geboren.

9 Sollte ich das Kind den Mutterscho§ durchbrechen und nicht auch geboren werden lassen? spricht der HERR. Sollte ich, der gebŠren lŠ§t, den Scho§ verschlie§en? spricht dein Gott. Kap 37,3)

10 Freuet euch mit Jerusalem und seid fršhlich Ÿber die Stadt, alle, die ihr sie liebhabt! Freuet euch mit ihr, alle, die ihr Ÿber sie traurig gewesen seid.

11 Denn nun dŸrft ihr saugen und euch satt trinken an den BrŸsten ihres Trostes; denn nun dŸrft ihr reichlich trinken und euch erfreuen an dem Reichtum ihrer Mutterbrust. Kap 60,16)

12 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich breite aus bei ihr den Frieden wie einen Strom und den Reichtum der Všlker wie einen Ÿberstršmenden Bach. Ihre Kinder sollen auf dem Arme getragen werden, und auf den Knien wird man sie liebkosen. Kap 60,4)

13 Ich will euch tršsten, wie einen seine Mutter tršstet; ja, ihr sollt an Jerusalem getršstet werden. Ps 131,2)

14 Ihr werdet's sehen, und euer Herz wird sich freuen, und euer Gebein soll grŸnen wie Gras. Dann wird man erkennen die Hand des HERRN an seinen Knechten und den Zorn an seinen Feinden.

15 Denn siehe, der HERR wird kommen mit Feuer und seine Wagen wie ein Wetter, da§ er vergelte im Grimm seines Zorns und mit Schelten in Feuerflammen. Ps 50,3; Offb 19,11-15)

16 Denn der HERR wird durch Feuer die ganze Erde richten und durch sein Schwert alles Fleisch, und der vom HERRN Getšteten werden viele sein.

17 Die sich heiligen und reinigen fŸr das Opfer in den GŠrten dem einen nach, der in der Mitte ist, und Schweinefleisch essen, greuliches Getier und MŠuse, die sollen miteinander weggerafft werden, spricht der HERR. Kap 65,3-5, Hes 8,11)

18 Ich kenne ihre Werke und ihre Gedanken und komme, um alle Všlker und Zungen zu versammeln, da§ sie kommen und meine Herrlichkeit sehen.

19 Und ich will ein Zeichen unter ihnen aufrichten und einige von ihnen, die errettet sind, zu den Všlkern senden, nach Tarsis, nach Put und Lud, nach Meschech und Rosch, nach Tubal und Jawan und zu den fernen Inseln, wo man nichts von mir gehšrt hat und die meine Herrlichkeit nicht gesehen haben; und sie sollen meine Herrlichkeit unter den Všlkern verkŸndigen. Mt 28,19)

20 Und sie werden alle eure BrŸder aus allen Všlkern herbringen dem HERRN zum Weihgeschenk auf Rossen und Wagen, in SŠnften, auf Maultieren und Dromedaren nach Jerusalem zu meinem heiligen Berge, spricht der HERR, gleichwie Israel die Opfergaben in reinem GefŠ§e zum Hause des HERRN bringt. Kap 60,3-7)

21 Und ich will auch aus ihnen Priester und Leviten nehmen, spricht der HERR.

22 Denn wie der neue Himmel und die neue Erde, die ich mache, vor mir Bestand haben, spricht der HERR, so soll auch euer Geschlecht und Name Bestand haben. Kap 65,17)

23 Und alles Fleisch wird einen Neumond nach dem andern und einen Sabbat nach dem andern kommen, um vor mir anzubeten, spricht der HERR. 4. Mose 10,10)

24 Und sie werden hinausgehen und schauen die Leichname derer, die von mir abtrŸnnig waren; denn ihr Wurm wird nicht sterben, und ihr Feuer wird nicht verlšschen, und sie werden allem Fleisch ein Greuel sein. Mk 9,48)



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