Lesen: 27 Daniel


Buch 27 (DER PROPHET DANIEL)


1

1 (Die Erziehung Daniels und seiner Freunde am babylonischen Hof) Im dritten Jahr der Herrschaft Jojakims, des Kšnigs von Juda, zog Nebukadnezar, der Kšnig von Babel, vor Jerusalem und belagerte es. 2. Kšn 24,1.2)

2 Und der Herr gab in seine Hand Jojakim, den Kšnig von Juda, und einen Teil der GerŠte aus dem Hause Gottes. Die lie§ er ins Land Schinar bringen, in den Tempel seines Gottes, und tat die GerŠte in die Schatzkammer seines Gottes. 1. Mose 11,2)

3 Und der Kšnig sprach zu Aschpenas, seinem obersten KŠmmerer, er sollte einige von den Israeliten auswŠhlen, und zwar von kšniglichem Stamm und von edler Herkunft, 2. Kšn 20,18)

4 junge Leute, die keine Gebrechen hŠtten, sondern schšn, begabt, weise, klug und verstŠndig wŠren, also fŠhig, an des Kšnigs Hof zu dienen; und er sollte sie in Schrift und Sprache der ChaldŠer unterrichten lassen.

5 Und der Kšnig bestimmte, was man ihnen tŠglich geben sollte von seiner Speise und von dem Wein, den er selbst trank; so sollten sie drei Jahre erzogen werden und danach vor dem Kšnig dienen.

6 Unter ihnen waren aus Juda Daniel, Hananja, Mischa‘l und Asarja.

7 Und der oberste KŠmmerer gab ihnen andere Namen und nannte Daniel Beltschazar und Hananja Schadrach und Mischa‘l Meschach und Asarja Abed-Nego.

8 Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, da§ er sich mit des Kšnigs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte, und bat den obersten KŠmmerer, da§ er sich nicht unrein machen mŸ§te. 3. Mose 11)

9 Und Gott gab es Daniel, da§ ihm der oberste KŠmmerer gŸnstig und gnŠdig gesinnt wurde. 1. Mose 39,21)

10 Der sprach zu ihm: Ich fŸrchte mich vor meinem Herrn, dem Kšnig, der euch eure Speise und euern Trank bestimmt hat. Wenn er merken wŸrde, da§ euer Aussehen schlechter ist als das der andern jungen Leute eures Alters, so brŠchtet ihr mich bei dem Kšnig um mein Leben.

11 Da sprach Daniel zu dem Aufseher, den der oberste KŠmmerer Ÿber Daniel, Hananja, Mischa‘l und Asarja gesetzt hatte:

12 Versuch's doch mit deinen Knechten zehn Tage und la§ uns GemŸse zu essen und Wasser zu trinken geben.

13 Und dann la§ dir unser Aussehen und das der jungen Leute, die von des Kšnigs Speise essen, zeigen; und danach magst du mit deinen Knechten tun nach dem, was du sehen wirst.

14 Und er hšrte auf sie und versuchte es mit ihnen zehn Tage.

15 Und nach den zehn Tagen sahen sie schšner und krŠftiger aus als alle jungen Leute, die von des Kšnigs Speise a§en.

16 Da tat der Aufseher die Speise und den Trank, die fŸr sie bestimmt waren, weg und gab ihnen GemŸse.

17 Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Einsicht und Verstand fŸr jede Art von Schrift und Weisheit. Daniel aber verstand sich auf Gesichte und TrŠume jeder Art. Hes 28,3)

18 Und als die Zeit um war, die der Kšnig bestimmt hatte, da§ sie danach vor ihn gebracht werden sollten, brachte sie der oberste KŠmmerer vor Nebukadnezar.

19 Und der Kšnig redete mit ihnen, und es wurde unter allen niemand gefunden, der Daniel, Hananja, Mischa‘l und Asarja gleich war. Und sie wurden des Kšnigs Diener.

20 Und der Kšnig fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal klŸger und verstŠndiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem ganzen Reich.

21 Und Daniel blieb im Dienst bis ins erste Jahr des Kšnigs Kyrus. Esr 1,1)


2

1 (Nebukadnezars Traum von den vier Weltreichen) (vgl. Kap 7) Im zweiten Jahr seiner Herrschaft hatte Nebukadnezar einen Traum, Ÿber den er so erschrak, da§ er aufwachte.

2 Und der Kšnig lie§ alle Zeichendeuter und Weisen und Zauberer und Wahrsager zusammenrufen, da§ sie ihm seinen Traum sagen sollten. Und sie kamen und traten vor den Kšnig. Jes 47,12.13)

3 Und der Kšnig sprach zu ihnen: Ich hab einen Traum gehabt; der hat mich erschreckt, und ich wollte gerne wissen, was es mit dem Traum gewesen ist.

4 Da sprachen die Wahrsager zum Kšnig auf aramŠisch: Der Kšnig lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.

5 Der Kšnig antwortete und sprach zu den Wahrsagern: Mein Wort ist deutlich genug. Werdet ihr mir nun den Traum nicht kundtun und deuten, so sollt ihr in StŸcke gehauen und eure HŠuser sollen zu Schutthaufen gemacht werden.

6 Werdet ihr mir aber den Traum kundtun und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und gro§e Ehre von mir empfangen. Darum sagt mir den Traum und seine Deutung.

7 Sie antworteten noch einmal und sprachen: Der Kšnig sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.

8 Der Kšnig antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke, da§ ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, da§ mein Wort deutlich genug ist.

9 Aber werdet ihr mir den Traum nicht sagen, so ergeht ein Urteil Ÿber euch alle, weil ihr euch vorgenommen habt, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Zeiten sich Šndern. Darum sagt mir den Traum; so kann ich merken, da§ ihr auch die Deutung trefft.

10 Da antworteten die Wahrsager vor dem Kšnig und sprachen zu ihm: Es ist kein Mensch auf Erden, der sagen kšnnte, was der Kšnig fordert. Ebenso gibt es auch keinen Kšnig, wie gro§ oder mŠchtig er sei, der solches von irgendeinem Zeichendeuter, Weisen oder Wahrsager fordern wŸrde.

11 Denn was der Kšnig fordert, ist zu hoch, und es gibt auch sonst niemand, der es vor dem Kšnig sagen kšnnte, ausgenommen die Gštter, die nicht bei den Menschen wohnen.

12 Da wurde der Kšnig sehr zornig und befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.

13 Und das Urteil ging aus, da§ man die Weisen tšten sollte. Auch Daniel und seine GefŠhrten suchte man, um sie zu tšten.

14 Da wandte sich Daniel klug und verstŠndig an Arjoch, den Obersten der Leibwache des Kšnigs, der auszog, um die Weisen von Babel zu tšten. Kap 1,20)

15 Und er fing an und sprach zu Arjoch, dem der Kšnig Vollmacht gegeben hatte: Warum ist ein so strenges Urteil vom Kšnig ergangen? Und Arjoch teilte es Daniel mit.

16 Da ging Daniel hinein und bat den Kšnig, ihm eine Frist zu geben, damit er die Deutung dem Kšnig sagen kšnne.

17 Und Daniel ging heim und teilte es seinen GefŠhrten Hananja, Mischa‘l und Asarja mit,

18 damit sie den Gott des Himmels um Gnade bŠten wegen dieses Geheimnisses und Daniel und seine GefŠhrten nicht samt den andern Weisen von Babel umkŠmen.

19 Da wurde Daniel dies Geheimnis durch ein Gesicht in der Nacht offenbart. Und Daniel lobte den Gott des Himmels,

20 fing an und sprach: Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn ihm gehšren Weisheit und StŠrke!

21 Er Šndert Zeit und Stunde; er setzt Kšnige ab und setzt Kšnige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den VerstŠndigen ihren Verstand, Kap 4,14.22.29)

22 er offenbart, was tief und verborgen ist; er wei§, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht.

23 Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner VŠter, da§ du mir Weisheit und StŠrke verliehen und jetzt offenbart hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Kšnigs Sache offenbart.

24 Da ging Daniel hinein zu Arjoch, der vom Kšnig Befehl hatte, die Weisen von Babel umzubringen, und sprach zu ihm: Du sollst die Weisen von Babel nicht umbringen, sondern fŸhre mich hinein zum Kšnig, ich will dem Kšnig die Deutung sagen.

25 Arjoch brachte Daniel eilends hinein vor den Kšnig und sprach zu ihm: Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem Kšnig die Deutung sagen kann.

26 Der Kšnig antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltschazar nannten: Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundtun kann?

27 Daniel fing an vor dem Kšnig und sprach: Das Geheimnis, nach dem der Kšnig fragt, vermšgen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem Kšnig nicht zu sagen.

28 Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. Der hat dem Kšnig Nebukadnezar kundgetan, was in kŸnftigen Zeiten geschehen soll. Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst, verhielt es sich so: 1. Mose 41,16)

29 Du, Kšnig, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen wŸrde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.

30 Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wŠre meine Weisheit grš§er als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem Kšnig die Deutung kundwŸrde und du deines Herzens Gedanken erfŸhrest. 1. Mose 41,39)

31 Du, Kšnig, hattest einen Traum, und siehe, ein gro§es und hohes und hell glŠnzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen.

32 Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer,

33 seine Schenkel waren von Eisen, seine F٤e waren teils von Eisen und teils von Ton.

34 Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von MenschenhŠnden; der traf das Bild an seinen FŸ§en, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.

35 Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, da§ man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem gro§en Berg, so da§ er die ganze Welt fŸllte.

36 Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem Kšnig sagen.

37 Du, Kšnig, bist ein Kšnig aller Kšnige, dem der Gott des Himmels Kšnigreich, Macht, StŠrke und Ehre gegeben hat Hes 26,7)

38 und dem er alle LŠnder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Všgel unter dem Himmel in die HŠnde gegeben und dem er Ÿber alles Gewalt verliehen hat. Du bist das goldene Haupt. Jer 27,6; 28,14)

39 Nach dir wird ein anderes Kšnigreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Kšnigreich, das aus Kupfer ist und Ÿber alle LŠnder herrschen wird.

40 Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlŠgt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen.

41 Da§ du aber die FŸ§e und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird ein zerteiltes Kšnigreich sein; doch wird etwas von des Eisens HŠrte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt.

42 Und da§ die Zehen an seinen FŸ§en teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: zum Teil wird's ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein.

43 Und da§ du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lŠ§t.

44 Aber zur Zeit dieser Kšnige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstšrt wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Kšnigreiche zermalmen und zerstšren; aber es selbst wird ewig bleiben, Kap 7,14.27; Jes 9,6; 1. Kor 15,24; Offb 11,15)

45 wie du ja gesehen hast, da§ ein Stein ohne Zutun von MenschenhŠnden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte. So hat der gro§e Gott dem Kšnig kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlŠssig, und die Deutung ist richtig.

46 Da fiel der Kšnig Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich nieder vor Daniel und befahl, man sollte ihm Speisopfer und RŠucheropfer darbringen.

47 Und der Kšnig antwortete Daniel und sprach: Es ist kein Zweifel, euer Gott ist ein Gott Ÿber alle Gštter und ein Herr Ÿber alle Kšnige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren kšnnen. Kap 3,29; Jos 2,11; Ps 86,8; Jes 42,8)

48 Und der Kšnig erhšhte Daniel und gab ihm gro§e und viele Geschenke und machte ihn zum FŸrsten Ÿber das ganze Land Babel und setzte ihn zum Obersten Ÿber alle Weisen in Babel. Vers 6; Kap 5,29)

49 Und Daniel bat den Kšnig, Ÿber die einzelnen Bezirke im Lande Babel Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu setzen. Daniel aber blieb am Hof des Kšnigs. Kap 3,12)


3

1 (Die drei MŠnner im Feuerofen) Der Kšnig Nebukadnezar lie§ ein goldenes Bild machen sechzig Ellen hoch und sechs Ellen breit und lie§ es aufrichten in der Ebene Dura im Lande Babel.

2 Und der Kšnig Nebukadnezar sandte nach den FŸrsten, WŸrdentrŠgern, Statthaltern, Richtern, Schatzmeistern, RŠten, Amtleuten und allen MŠchtigen im Lande, da§ sie zusammenkommen sollten, um das Bild zu weihen, das der Kšnig Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.

3 Da kamen zusammen die FŸrsten, WŸrdentrŠger, Statthalter, Richter, Schatzmeister, RŠte, Amtleute und alle MŠchtigen im Lande, um das Bild zu weihen, das der Kšnig Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. Und sie mu§ten sich vor dem Bild aufstellen, das Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.

4 Und der Herold rief laut: Es wird euch befohlen, ihr Všlker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen:

5 Wenn ihr hšren werdet den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flšten, Lauten und aller andern Instrumente, dann sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, das der Kšnig Nebukadnezar hat aufrichten lassen.

6 Wer aber dann nicht niederfŠllt und anbetet, der soll sofort in den glŸhenden Ofen geworfen werden.

7 Als sie nun hšrten den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flšten und aller andern Instrumente, fielen nieder alle Všlker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen und beteten an das goldene Bild, das der Kšnig Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.

8 Da kamen einige chaldŠische MŠnner und verklagten die Juden,

9 fingen an und sprachen zum Kšnig Nebukadnezar: Der Kšnig lebe ewig!

10 Du hast ein Gebot ergehen lassen, da§ alle Menschen niederfallen und das goldene Bild anbeten sollten, wenn sie den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flšten, Lauten und aller andern Instrumente hšren wŸrden; Kap 6,13)

11 wer aber nicht niederfiele und anbetete, sollte in den glŸhenden Ofen geworfen werden.

12 Nun sind da jŸdische MŠnner, die du Ÿber die einzelnen Bezirke im Lande Babel gesetzt hast, nŠmlich Schadrach, Meschach und Abed-Nego; die verachten dein Gebot und ehren deinen Gott nicht und beten das goldene Bild nicht an, das du hast aufrichten lassen. Kap 2,49)

13 Da befahl Nebukadnezar mit Grimm und Zorn, Schadrach, Meschach und Abed-Nego vor ihn zu bringen. Und die MŠnner wurden vor den Kšnig gebracht.

14 Da fing Nebukadnezar an und sprach zu ihnen: Wie? Wollt ihr, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, meinen Gott nicht ehren und das goldene Bild nicht anbeten, das ich habe aufrichten lassen?

15 Wohlan, seid bereit! Sobald ihr den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flšten, Lauten und aller andern Instrumente hšren werdet, so fallt nieder und betet das Bild an, das ich habe machen lassen! Werdet ihr's aber nicht anbeten, dann sollt ihr sofort in den glŸhenden Ofen geworfen werden. La§t sehen, wer der Gott ist, der euch aus meiner Hand erretten kšnnte! 2. Mose 5,2; 2. Kšn 18,35)

16 Da fingen an Schadrach, Meschach und Abed-Nego und sprachen zum Kšnig Nebukadnezar: Es ist nicht nštig, da§ wir dir darauf antworten.

17 Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glŸhenden Ofen und aus deiner Hand, o Kšnig, kann er erretten. 5. Mose 4,20; Ps 66,12)

18 Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, da§ wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen. 2. Mose 20,3-5)

19 Da wurde Nebukadnezar voll Grimm, und der Ausdruck seines Angesichts verŠnderte sich gegenŸber Schadrach, Meschach und Abed-Nego, und er befahl, man sollte den Ofen siebenmal hei§er machen, als man sonst zu tun pflegte.

20 Und er befahl den besten Kriegsleuten, die in seinem Heer waren, Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu binden und in den glŸhenden Ofen zu werfen.

21 Da wurden diese MŠnner in ihren MŠnteln, Hosen, HŸten, in ihrer ganzen Kleidung, gebunden und in den glŸhenden Ofen geworfen.

22 Weil das Gebot des Kšnigs so streng war, schŸrte man das Feuer im Ofen so sehr, da§ die MŠnner, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hinaufbrachten, von den Feuerflammen getštet wurden.

23 Aber die drei MŠnner, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen hinab in den glŸhenden Ofen, gebunden wie sie waren.

24 Da entsetzte sich der Kšnig Nebukadnezar, fuhr auf und sprach zu seinen RŠten: Haben wir nicht drei MŠnner gebunden in das Feuer werfen lassen? Sie antworteten und sprachen zum Kšnig: Ja, Kšnig.

25 Er antwortete und sprach: Ich sehe aber vier MŠnner frei im Feuer umhergehen, und sie sind unversehrt; undder vierte sieht aus, als wŠre er ein Sohn der Gštter. Jes 43,2)

26 Und Nebukadnezar trat vor die TŸr des glŸhenden Ofens und sprach: Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Knechte Gottes des Hšchsten, tretet heraus und kommt her! Da traten Schadrach, Meschach und Abed-Nego heraus aus dem Feuer.

27 Und die FŸrsten, WŸrdentrŠger, Statthalter und RŠte des Kšnigs kamen zusammen und sahen, da§ das Feuer den Leibern dieser MŠnner nichts hatte anhaben kšnnen und ihr Haupthaar nicht versengt und ihre MŠntel nicht versehrt waren; ja, man konnte keinen Brand an ihnen riechen. Hebr 11,33.34)

28 Da fing Nebukadnezar an und sprach: Gelobt sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut und des Kšnigs Gebot nicht gehalten haben, sondern ihren Leib preisgaben; denn sie wollten keinen andern Gott verehren und anbeten als allein ihren Gott! Kap 6,23)

29 So sei nun dies mein Gebot: Wer unter allen Všlkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen den Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos lŠstert, der soll in StŸcke gehauen und sein Haus zu einem Schutthaufen gemacht werden. Denn es gibt keinen andern Gott als den, der so erretten kann. Kap 2,47)

30 Und der Kšnig gab Schadrach, Meschach und Abed-Nego gro§e Macht im Lande Babel.

31 (Nebukadnezars Wahnsinn) Kšnig Nebukadnezar allen Všlkern, Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde: Viel Friede zuvor!

32 Es gefŠllt mir, die Zeichen und Wunder zu verkŸnden, die Gott der Hšchste an mir getan hat.

33 Denn seine Zeichen sind gro§, und seine Wunder sind mŠchtig, und sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft wŠhret fŸr und fŸr. Kap 2,44; 4,31; 6,27; 7,14.27; Ps 145,13)


4

1 Ich, Nebukadnezar, hatte Ruhe in meinem Hause und lebte zufrieden in meinem Palast.

2 Da hatte ich einen Traum, der erschreckte mich, und die Gedanken, die ich auf meinem Bett hatte, und die Gesichte, die ich gesehen hatte, beunruhigten mich.

3 Und ich befahl, da§ alle Weisen Babels vor mich gebracht wŸrden, damit sie mir sagten, was der Traum bedeutete.

4 Da brachte man herein die Zeichendeuter, Weisen, Gelehrten und Wahrsager, und ich erzŠhlte den Traum vor ihnen; aber sie konnten mir nicht sagen, was er bedeutete,

5 bis zuletzt Daniel vor mich trat, der Beltschazar hei§t nach dem Namen meines Gottes und der den Geist der heiligen Gštter hat. Und ich erzŠhlte vor ihm den Traum: Kap 5,11.14)

6 Beltschazar, du Oberster unter den Zeichendeutern, von dem ich wei§, da§ du den Geist der heiligen Gštter hast und dir nichts verborgen ist, sage, was die Gesichte meines Traumes, die ich gesehen habe, bedeuten.

7 Dies sind aber die Gesichte, die ich gesehen habe auf meinem Bett: Siehe, es stand ein Baum in der Mitte der Erde, der war sehr hoch.

8 Und er wurde gro§ und mŠchtig, und seine Hšhe reichte bis an den Himmel, und er war zu sehen bis ans Ende der ganzen Erde.

9 Sein Laub war dicht und seine Frucht reichlich, und er gab Nahrung fŸr alle. Alle Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm, und die Všgel des Himmels sa§en auf seinen €sten, und alles Fleisch nŠhrte sich von ihm.

10 Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bett, und siehe, ein heiliger WŠchter fuhr vom Himmel herab.

11 Der rief laut und sprach: Haut den Baum um und schlagt ihm die €ste weg, streift ihm das Laub ab und zerstreut seine Frucht, da§ die Tiere, die unter ihm liegen, weglaufen und die Všgel von seinen Zweigen fliehen.

12 Doch la§t den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase und unter dem Tau des Himmels liegen und na§ werden und soll sein Teil haben mit den Tieren am Gras auf der Erde.

13 Und das menschliche Herz soll von ihm genommen und ein tierisches Herz ihm gegeben werden, und sieben Zeiten sollen Ÿber ihn hingehen.

14 Dies ist im Rat der WŠchter beschlossen und ist Gebot der Heiligen, damit die Lebenden erkennen, da§ der Hšchste Gewalt hat Ÿber die Kšnigreiche der Menschen und sie geben kann, wem er will, und einen Niedrigen darŸber setzen. Kap 2,21)

15 Solch einen Traum hab ich, Kšnig Nebukadnezar, gehabt; du aber, Beltschazar, sage, was er bedeutet. Denn alle Weisen in meinem Kšnigreich kšnnen mir nicht kundtun, was er bedeutet; du aber kannst es, denn der Geist der heiligen Gštter ist bei dir.

16 Da entsetzte sich Daniel, der auch Beltschazar hei§t, eine Zeitlang, und seine Gedanken beunruhigten ihn. Aber der Kšnig sprach: Beltschazar, la§ dich durch den Traum und seine Deutung nicht beunruhigen. Beltschazar fing an und sprach: Ach, mein Herr, da§ doch der Traum deinen Feinden und seine Deutung deinen Widersachern gelte!

17 Der Baum, den du gesehen hast, der gro§ und mŠchtig wurde und dessen Hšhe an den Himmel reichte und der zu sehen war auf der ganzen Erde, Hes 31,3-14)

18 dessen Laub dicht und dessen Frucht reichlich war, so da§ er Nahrung fŸr alle gab, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und auf dessen €sten die Všgel des Himmels sa§en -

19 das bist du, Kšnig, der du so gro§ und mŠchtig bist; denn deine Macht ist gro§ und reicht bis an den Himmel und deine Gewalt bis ans Ende der Erde.

20 Da§ aber der Kšnig einen heiligen WŠchter gesehen hat vom Himmel herabfahren, der sagte: ÈHaut den Baum um und zerstšrt ihn, doch den Stock mit seinen Wurzeln la§t in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase und unter dem Tau des Himmels liegen und na§ werden und mit den Tieren des Feldes zusammenleben, bis Ÿber ihn sieben Zeiten hingegangen sindÇ;

21 das, Kšnig, bedeutet - und zwar ergeht es als Ratschlu§ des Hšchsten Ÿber meinen Herrn, den Kšnig -:

22 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen versto§en, und du mu§t bei den Tieren des Feldes bleiben, und man wird dich Gras fressen lassen wie die Rinder, und du wirst unter dem Tau des Himmels liegen und na§ werden, und sieben Zeiten werden Ÿber dich hingehen, bis du erkennst, da§ der Hšchste Gewalt hat Ÿber die Kšnigreiche der Menschen und sie gibt, wem er will.

23 Wenn aber gesagt wurde, man solle dennoch den Stock des Baumes mit seinen Wurzeln Ÿbrig lassen, das bedeutet: dein Kšnigreich soll dir erhalten bleiben, sobald du erkannt hast, da§ der Himmel die Gewalt hat.

24 Darum, mein Kšnig, la§ dir meinen Rat gefallen und mache dich los und ledig von deinen SŸnden durch Gerechtigkeit und von deiner Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird es dir lange wohlergehen. Spr 19,17; Mt 5,7)

25 Dies alles widerfuhr dem Kšnig Nebukadnezar.

26 Denn nach zwšlf Monaten, als der Kšnig auf dem Dach des kšniglichen Palastes in Babel sich erging,

27 hob er an und sprach: Das ist das gro§e Babel, das ich erbaut habe zur Kšnigsstadt durch meine gro§e Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit. (27 und 28) Spr 16,18)

28 Ehe noch der Kšnig diese Worte ausgeredet hatte, kam eine Stimme vom Himmel: Dir, Kšnig Nebukadnezar, wird gesagt: Dein Kšnigreich ist dir genommen,

29 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen versto§en, und du sollst bei den Tieren des Feldes bleiben; Gras wird man dich fressen lassen wie die Rinder, und sieben Zeiten sollen hingehen, bis du erkennst, da§ der Hšchste Gewalt hat Ÿber die Kšnigreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. Kap 5,21)

30 Im gleichen Augenblick wurde das Wort erfŸllt an Nebukadnezar, und er wurde versto§en aus der Gemeinschaft der Menschen, und er fra§ Gras wie die Rinder, und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und wurde na§, bis sein Haar wuchs so gro§ wie Adlerfedern und seine NŠgel wie Vogelklauen wurden.

31 Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder, und ich lobte den Hšchsten. Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich fŸr und fŸr wŠhrt, Kap 3,33)

32 gegen den alle, die auf Erden wohnen, fŸr nichts zu rechnen sind. Er macht's, wie er will, mit den MŠchten im Himmel und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du? Jes 40,17, Hiob 9,12)

33 Zur selben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurŸck, und meine Herrlichkeit und mein Glanz kamen wieder an mich zur Ehre meines Kšnigreichs. Und meine RŠte und MŠchtigen suchten mich auf, und ich wurde wieder Ÿber mein Kšnigreich eingesetzt und gewann noch grš§ere Herrlichkeit.

34 Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den Kšnig des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demŸtigen. Lk 1,51; 18,14)


5

1 (Belsazars Gastmahl) Kšnig Belsazar machte ein herrliches Mahl fŸr seine tausend MŠchtigen und soff sich voll mit ihnen.

2 Und als er betrunken war, lie§ er die goldenen und silbernen GefŠ§e herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der Kšnig mit seinen MŠchtigen, mit seinen Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus trŠnke. Kap 1,2; 2. Chr 36,10; Esr 1,7-11)

3 Da wurden die goldenen und silbernen GefŠ§e herbeigebracht, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden waren; und der Kšnig, seine MŠchtigen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus.

4 Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hšlzernen und steinernen Gštter.

5 Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenŸber dem Leuchter auf die getŸnchte Wand in dem kšniglichen Saal. Und der Kšnig erblickte die Hand, die da schrieb.

6 Da entfŠrbte sich der Kšnig, und seine Gedanken erschreckten ihn, so da§ er wie gelŠhmt war und ihm die Beine zitterten.

7 Und der Kšnig rief laut, da§ man die Weisen, Gelehrten und Wahrsager herbeiholen solle. Und er lie§ den Weisen von Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und der Dritte in meinem Kšnigreich sein.

8 Da wurden alle Weisen des Kšnigs hereingefŸhrt, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem Kšnig kundtun.

9 DarŸber erschrak der Kšnig Belsazar noch mehr und verlor seine Farbe ganz, und seinen MŠchtigen wurde angst und bange.

10 Da ging auf die Worte des Kšnigs und seiner MŠchtigen die Kšniginmutter in den Saal hinein und sprach: Der Kšnig lebe ewig! La§ dich von deinen Gedanken nicht so erschrecken, und entfŠrbe dich nicht!

11 Es ist ein Mann in deinem Kšnigreich, der den Geist der heiligen Gštter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Gštter Weisheit. Und dein Vater, der Kšnig Nebukadnezar, setzte ihn Ÿber die Zeichendeuter, Weisen, Gelehrten und Wahrsager,

|P Kap 4,5, Kap 2,48)

12 weil ein Ÿberragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand und Klugheit, TrŠume zu deuten, dunkle SprŸche zu erraten und Geheimnisse zu offenbaren. Das ist Daniel, dem der Kšnig den Namen Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet. Kap 1,17)

13 Da wurde Daniel vor den Kšnig gefŸhrt. Und der Kšnig sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der Kšnig, mein Vater, aus Juda hergebracht hat?

14 Ich habe von dir sagen hšren, da§ du den Geist der heiligen Gštter habest und Erleuchtung, Verstand und hohe Weisheit bei dir zu finden sei.

15 Nun hab ich vor mich rufen lassen die Weisen und Gelehrten, damit sie mir diese Schrift lesen und kundtun sollen, was sie bedeutet; aber sie kšnnen mir nicht sagen, was sie bedeutet.

16 Von dir aber hšre ich, da§ du Deutungen zu geben und Geheimnisse zu offenbaren vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals tragen und der Dritte in meinem Kšnigreich sein.

17 Da fing Daniel an und sprach vor dem Kšnig: Behalte deine Gaben und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem Kšnig lesen und kundtun, was sie bedeutet.

18 Mein Kšnig, Gott der Hšchste hat deinem Vater Nebukadnezar Kšnigreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. Kap 2,37)

19 Und um solcher Macht willen, die ihm gegeben war, fŸrchteten und scheuten sich vor ihm alle Všlker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen. Er tštete, wen er wollte; er lie§ leben, wen er wollte; er erhšhte, wen er wollte; er demŸtigte, wen er wollte.

20 Als sich aber sein Herz Ÿberhob und er stolz und hochmŸtig wurde, da wurde er vom kšniglichen Thron gesto§en und verlor seine Ehre

21 und wurde versto§en aus der Gemeinschaft der Menschen, und sein Herz wurde gleich dem der Tiere, und er mu§te bei dem Wild hausen und fra§ Gras wie die Rinder, und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und wurde na§, bis er lernte, da§ Gott der Hšchste Gewalt hat Ÿber die Kšnigreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. Kap 4,29)

22 Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemŸtigt, obwohl du das alles wu§test,

23 sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die GefŠ§e seines Hauses hat man vor dich bringen mŸssen, und du, deine MŠchtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, ehernen, eisernen, hšlzernen, steinernen Gštter gelobt, die weder sehen noch hšren noch fŸhlen kšnnen. Den Gott aber, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht verehrt.

24 Darum wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben.

25 So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene tekel u-parsin. (25-28) Jes 47,11)

26 Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Kšnigtum gezŠhlt und beendet.

27 Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.

28 Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben.

29 Da befahl Belsazar, da§ man Daniel mit Purpur kleiden sollte und ihm eine goldene Kette um den Hals geben; und er lie§ von ihm verkŸnden, da§ er der Dritte im Kšnigreich sei. Kap 2,48; 1. Mose 41,42.43)

30 Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der Kšnig der ChaldŠer, getštet.


6

1 (Daniel in der Lšwengrube) *Und Darius aus Medien Ÿbernahm das Reich, als er zweiundsechzig Jahre alt war. Kap 9,1, Jes 13,17) (*Abweichende VerszŠhlung statt 6,1-29: 5,31 - 6,28.)

2 Und es gefiel Darius, Ÿber das ganze Kšnigreich hundertundzwanzig Statthalter zu setzen.

3 †ber sie setzte er drei FŸrsten, von denen einer Daniel war. Ihnen sollten die Statthalter Rechenschaft ablegen, damit der Kšnig der MŸhe enthoben wŠre.

4 Daniel aber Ÿbertraf alle FŸrsten und Statthalter, denn es war ein Ÿberragender Geist in ihm. Darum dachte der Kšnig daran, ihn Ÿber das ganze Kšnigreich zu setzen. Kap 5,12)

5 Da trachteten die FŸrsten und Statthalter danach, an Daniel etwas zu finden, das gegen das Kšnigreich gerichtet wŠre. Aber sie konnten keinen Grund zur Anklage und kein Vergehen finden; denn er war treu, so da§ man keine Schuld und kein Vergehen bei ihm finden konnte.

6 Da sprachen die MŠnner: Wir werden keinen Grund zur Anklage gegen Daniel finden, es sei denn wegen seiner Gottesverehrung.

7 Da kamen die FŸrsten und Statthalter eilends vor den Kšnig gelaufen und sprachen zu ihm: Der Kšnig Darius lebe ewig!

8 Es haben die FŸrsten des Kšnigreichs, die WŸrdentrŠger, die Statthalter, die RŠte und Befehlshaber alle gedacht, es solle ein kšniglicher Befehl gegeben und ein strenges Gebot erlassen werden, da§ jeder, der in drei§ig Tagen etwas bitten wird von irgendeinem Gott oder Menschen au§er von dir, dem Kšnig, allein, zu den Lšwen in die Grube geworfen werden soll.

9 Darum, o Kšnig, wollest du ein solches Gebot ausgehen lassen und ein Schreiben aufsetzen, das nicht wieder geŠndert werden darf nach dem Gesetz der Meder und Perser, das unaufhebbar ist. Est 1,19; 8,8)

10 So lie§ der Kšnig Darius das Schreiben und das Gebot aufsetzen.

11 Als nun Daniel erfuhr, da§ ein solches Gebot ergangen war, ging er hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte. 1. Kšn 8,48)

12 Da kamen jene MŠnner eilends gelaufen und fanden Daniel, wie er betete und flehte vor seinem Gott.

13 Da tratensie vor den Kšnig und redeten mit ihm Ÿber das kšnigliche Gebot: O Kšnig, hast du nicht ein Gebot erlassen, da§ jeder, der in drei§ig Tagen etwas bitten wŸrde von irgendeinem Gott oder Menschen au§er von dir, dem Kšnig, allein, zu den Lšwen in die Grube geworfen werden solle? Der Kšnig antwortete und sprach: Das ist wahr, und das Gesetz der Meder und Perser kann niemand aufheben. Kap 3,10)

14 Sie antworteten und sprachen vor dem Kšnig: Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du erlassen hast; denn er betet dreimal am Tage.

15 Als der Kšnig das hšrte, wurde er sehr betrŸbt und war darauf bedacht, Daniel die Freiheit zu erhalten, und mŸhte sich, bis die Sonne unterging, ihn zu erretten.

16 Aber die MŠnner kamen wieder zum Kšnig gelaufen und sprachen zu ihm: Du wei§t doch, Kšnig, es ist das Gesetz der Meder und Perser, da§ alle Gebote und Befehle, die der Kšnig beschlossen hat, unverŠndert bleiben sollen.

17 Da befahl der Kšnig, Daniel herzubringen. Und sie warfen ihn zu den Lšwen in die Grube. Der Kšnig aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterla§ dienst, der helfe dir! Kap 3,15)

18 Und sie brachten einen Stein, den legten sie vor die …ffnung der Grube; den versiegelte der Kšnig mit seinem eigenen Ring und mit dem Ringe seiner MŠchtigen, damit nichts anderes mit Daniel geschŠhe.

19 Und der Kšnig ging weg in seinen Palast und fastete die Nacht Ÿber und lie§ kein Essen vor sich bringen und konnte auch nicht schlafen.

20 FrŸh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der Kšnig auf und ging eilends zur Grube, wo die Lšwen waren.

21 Und als er zur Grube kam, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Und der Kšnig sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich dein Gott, dem du ohne Unterla§ dienst, auch erretten kšnnen von den Lšwen? Kap 3,17)

22 Daniel aber redete mit dem Kšnig: Der Kšnig lebe ewig!

23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Lšwen den Rachen zugehalten hat, so da§ sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein Kšnig, habe ich nichts Bšses getan. Kap 3,28, Ps 22,22; Hebr 11,33)

24 Da wurde der Kšnig sehr froh und lie§ Daniel aus der Grube herausziehen. Und sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut.

25 Da lie§ der Kšnig die MŠnner, die Daniel verklagt hatten, holen und zu den Lšwen in die Grube werfen samt ihren Kindern und Frauen. Und ehe sie den Boden erreichten, ergriffen die Lšwen sie und zermalmten alle ihre Knochen.

26 Da lie§ der Kšnig Darius allen Všlkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde schreiben: Viel Friede zuvor!

27 Das ist mein Befehl, da§ man in meinem ganzen Kšnigreich den Gott Daniels fŸrchten und sich vor ihm scheuen soll. Denn er ist der lebendige Gott, der ewig bleibt, und sein Reich ist unvergŠnglich, und seine Herrschaft hat kein Ende. Kap 3,33)

28 Er ist ein Retter und Nothelfer, und er tut Zeichen und Wunder im Himmel und auf Erden. Der hat Daniel von den Lšwen errettet.

29 Und Daniel hatte gro§e Macht im Kšnigreich des Darius und auch im Kšnigreich des Kyrus von Persien. Kap 1,21)


7

1 (Daniels Gesicht von den vier Tieren und dem Menschensohn) (vgl. Kap 2) Im ersten Jahr Belsazars, des Kšnigs von Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf, und dies ist sein Inhalt: Kap 5,1)

2 Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel wŸhlten das gro§e Meer auf.

3 Und vier gro§e Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders als das andere. (3-7) Offb 13,1.2)

4 Das erste war wie ein Lšwe und hatte FlŸgel wie ein Adler. Ich sah, wie ihm die FlŸgel genommen wurden. Und es wurde von der Erde aufgehoben und auf zwei FŸ§e gestellt wie ein Mensch, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben.

5 Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem BŠren und war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul zwischen seinen ZŠhnen drei Rippen. Und man sprach zu ihm: Steh auf und fri§ viel Fleisch!

6 Danach sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Panther, das hatte vier FlŸgel wie ein Vogel auf seinem RŸcken, und das Tier hatte vier Kšpfe, und ihm wurde gro§e Macht gegeben.

7 Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein viertes Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte gro§e eiserne ZŠhne, fra§ um sich und zermalmte, und was Ÿbrigblieb, zertrat es mit seinen FŸ§en. Es war auch ganz anders als die vorigen Tiere und hatte zehn Hšrner.

8 Als ich aber auf die Hšrner achtgab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hšrner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul; das redete gro§e Dinge. Kap 11,36)

9 Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich. Sein Kleid war wei§ wie Schnee und das Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen RŠder loderndes Feuer. Hes 1,26; Offb 4,2, Ps 90,2)

10 Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten, und die BŸcher wurden aufgetan. Offb 5,11, Ps 69,29; Offb 20,12)

11 Ich merkte auf um der gro§en Reden willen, die das Horn redete, und ich sah, wie das Tier getštet wurde und sein Leib umkam und ins Feuer geworfen wurde. Offb 19,20)

12 Und mit der Macht der andern Tiere war es auch aus; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lang ein jedes leben sollte. Kap 2,21)

13 Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Lk 21,27; Offb 1,13; 14,14)

14 Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, da§ ihm alle Všlker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende.

15 Ich, Daniel, war entsetzt, und dies Gesicht erschreckte mich.

16 Und ich ging zu einem von denen, die dastanden, und bat ihn, da§ er mir Ÿber das alles Genaueres berichtete. Und er redete mit mir und sagte mir, was es bedeutete.

17 Diese vier gro§en Tiere sind vier Kšnigreiche, die auf Erden kommen werden.

18 Aber die Heiligen des Hšchsten werden das Reich empfangen und werden's immer und ewig besitzen.

19 Danach hŠtte ich gerne Genaueres gewu§t Ÿber das vierte Tier, das ganz anders war als alle andern, ganz furchtbar, mit eisernen ZŠhnen und ehernen Klauen, das um sich fra§ und zermalmte und mit seinen FŸ§en zertrat, was Ÿbrigblieb; Vers 7)

20 und Ÿber die zehn Hšrner auf seinem Haupt und Ÿber das andere Horn, das hervorbrach, vor dem drei ausfielen; und es hatte Augen und ein Maul, das gro§e Dinge redete, und war grš§er als die Hšrner, die neben ihm waren.

21 Und ich sah das Horn kŠmpfen gegen die Heiligen, und es behielt den Sieg Ÿber sie, Offb 13,7)

22 bis der kam, der uralt war, und Recht schaffte den Heiligen des Hšchsten und bis die Zeit kam, da§ die Heiligen das Reich empfingen.

23 Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Kšnigreich auf Erden sein; das wird ganz anders sein als alle andern Kšnigreiche; es wird alle LŠnder fressen, zertreten und zermalmen.

24 Die zehn Hšrner bedeuten zehn Kšnige, die aus diesem Kšnigreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Kšnige stŸrzen. Offb 17,12)

25 Er wird den Hšchsten lŠstern und die Heiligen des Hšchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu Šndern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Offb 13,5.6, Kap 12,7)

26 Danach wird das Gericht gehalten werden; dann wird ihm seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden.

27 Aber das Reich und die Macht und die Gewalt Ÿber die Kšnigreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Hšchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle MŠchte werden ihm dienen und gehorchen.

28 Das war das Ende der Rede. Aber ich, Daniel, wurde sehr beunruhigt in meinen Gedanken, und jede Farbe war aus meinem Antlitz gewichen; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen. Kap 8,18; 10,8.16-18)


8

1 (Daniels Gesicht vom Widder und Ziegenbock) Im dritten Jahr der Herrschaft des Kšnigs Belsazar erschien mir, Daniel, ein Gesicht, nach jenem, das mir zuerst erschienen war. Kap 7,1)

2 Ich hatte ein Gesicht, und wŠhrend meines Gesichtes war ich in der Festung Susa im Lande Elam, am Flu§ Ulai.

3 Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Widder stand vor dem Flu§, der hatte zwei hohe Hšrner, doch eins hšher als das andere, und das hšhere war spŠter hervorgewachsen.

4 Ich sah, da§ der Widder mit den Hšrnern stie§ nach Westen, nach Norden und nach SŸden hin. Und kein Tier konnte vor ihm bestehen und vor seiner Gewalt errettet werden, sondern er tat, was er wollte, und wurde gro§. Vers 20)

5 Und indem ich darauf achthatte, siehe, da kam ein Ziegenbock vom Westen her Ÿber die ganze Erde, ohne den Boden zu berŸhren, und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. Vers 21)

6 Und er kam bis zu dem Widder, der zwei Hšrner hatte, den ich vor dem Flu§ stehen sah, und er lief in gewaltigem Zorn auf ihn zu.

7 Und ich sah, da§ er nahe an den Widder herankam, und voller Grimm stie§ er den Widder und zerbrach ihm seine beiden Hšrner. Und der Widder hatte keine Kraft, da§ er vor ihm hŠtte bestehen kšnnen, sondern der Bock warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand konnte den Widder von seiner Gewalt erretten.

8 Und der Ziegenbock wurde sehr gro§. Und als er am stŠrksten geworden war, zerbrach das gro§e Horn, und es wuchsen an seiner Stelle vier andere Hšrner nach den vier Winden des Himmels hin. Kap 11,4)

9 Und aus einem von ihnen wuchs ein kleines Horn; das wurde sehr gro§ nach SŸden, nach Osten und nach dem herrlichen Land hin. Kap 7,8)

10 Und es wuchs bis an das Heer des Himmels und warf einige von dem Heer und von den Sternen zur Erde und zertrat sie.

11 Ja, es wuchs bis zum FŸrsten des Heeres und nahm ihm das tŠgliche Opfer weg und verwŸstete die Wohnung seines Heiligtums. Kap 9,27)

12 Und es wurde Frevel an dem tŠglichen Opfer verŸbt, und das Horn warf die Wahrheit zu Boden. Und was es tat, gelang ihm.

13 Ich hšrte aber einen Heiligen reden, und ein anderer Heiliger sprach zu dem, der da redete: Wie lange gilt dies Gesicht vom tŠglichen Opfer und vom verwŸstenden Frevel und vom Heiligtum, das zertreten wird?

14 Und er antwortete mir: Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden.

15 Und als ich, Daniel, dies Gesicht sah und es gerne verstanden hŠtte, siehe, da stand einer vor mir, der aussah wie ein Mann,

16 und ich hšrte eine Menschenstimme mitten Ÿber dem Ulai rufen und sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, damit er's versteht. Vers 2, Kap 9,21; Lk 1,19.26)

17 Und Gabriel trat nahe zu mir. Ich erschrak aber, als er kam, und fiel auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merk auf, du Menschenkind! Denn dies Gesicht geht auf die Zeit des Endes. Offb 10,6)

18 Und als er mit mir redete, sank ich in Ohnmacht zur Erde auf mein Angesicht. Er aber rŸhrte mich an und richtete mich auf, so da§ ich wieder stand.

19 Und er sprach: Siehe, ich will dir kundtun, wie es gehen wird zur letzten Zeit des Zorns; denn auf die Zeit des Endes geht das Gesicht.

20 Der Widder mit den beiden Hšrnern, den du gesehen hast, bedeutet die Kšnige von Medien und Persien.

21 Der Ziegenbock aber ist der Kšnig von Griechenland. Das gro§e Horn zwischen seinen Augen ist der erste Kšnig. Kap 11,3)

22 Da§ aber vier an seiner Stelle wuchsen, nachdem es zerbrochen war, bedeutet, da§ vier Kšnigreiche aus seinem Volk entstehen werden, aber nicht so mŠchtig wie er.

23 Aber gegen Ende ihrer Herrschaft, wenn die Frevler Ÿberhandnehmen, wird aufkommen ein frecher und verschlagener Kšnig. (23 und 24) Kap 11,21)

24 Der wird mŠchtig sein, doch nicht so mŠchtig wie sie. Er wird ungeheures Unheil anrichten, und es wird ihm gelingen, was er tut. Er wird die Starken vernichten. Und gegen das heilige Volk

25 richtet sich sein Sinnen, und es wird ihm durch Betrug gelingen, und er wird Ÿberheblich werden, und unerwartet wird er viele verderben und wird sich auflehnen gegen den FŸrsten aller FŸrsten; aber er wird zerbrochen werden ohne Zutun von Menschenhand.

26 Dies Gesicht von den Abenden und Morgen, das dir hiermit kundgetan ist, das ist wahr; aber du sollst das Gesicht geheim halten; denn es ist noch eine lange Zeit bis dahin. Kap 12,4)

27 Und ich, Daniel, war erschšpft und lag einige Tage krank. Danach stand ich auf und verrichtete meinen Dienst beim Kšnig. Und ich wunderte mich Ÿber das Gesicht, und niemand konnte es mir auslegen.


9

1 (Daniels Bu§gebet und das Geheimnis der siebzig Jahre) Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasveros*, aus dem Stamm der Meder, der Ÿber das Reich der ChaldŠer Kšnig wurde, Kap 6,1) (*Griechisch: Xerxes.)

2 in diesem ersten Jahr seiner Herrschaft achtete ich, Daniel, in den BŸchern auf die Zahl der Jahre, von denen der HERR geredet hatte zum Propheten Jeremia, da§ nŠmlich Jerusalem siebzig Jahre wŸst liegen sollte. Jer 25,11.12; 29,10)

3 Und ich kehrte mich zu Gott, dem Herrn, um zu beten und zu flehen unter Fasten und in Sack und Asche.

4 Ich betete aber zu dem HERRN, meinem Gott, und bekannte und sprach: Ach, Herr, du gro§er und heiliger Gott, der du Bund und Gnade bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten! (4-19) Jer 14,7, 5. Mose 7,9; Neh 1,5)

5 Wir haben gesŸndigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrŸnnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen.

6 Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen zu unsern Kšnigen, FŸrsten, VŠtern und zu allem Volk des Landes redeten.

7 Du, Herr, bist gerecht, wir aber mŸssen uns alle heute schŠmen, die von Juda und von Jerusalem und vom ganzen Israel, die, die nahe sind, und die zerstreut sind in allen LŠndern, wohin du sie versto§en hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben.

8 Ja, HERR, wir, unsre Kšnige, unsre FŸrsten und unsre VŠter mŸssen uns schŠmen, da§ wir uns an dir versŸndigt haben. Esr 9,7; Jes 43,27)

9 Bei dir aber, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung. Denn wir sind abtrŸnnig geworden Ps 130,4)

10 und gehorchten nicht der Stimme des HERRN, unseres Gottes, und wandelten nicht in seinem Gesetz, das er uns vorlegte durch seine Knechte, die Propheten;

11 sondern ganz Israel Ÿbertrat dein Gesetz, und sie wichen ab und gehorchten deiner Stimme nicht. Darum trifft uns auch der Fluch, den er geschworen hat und der geschrieben steht im Gesetz des Mose, des Knechtes Gottes, weil wir an ihm gesŸndigt haben. 3. Mose 26,14-39; 5. Mose 28,15-68)

12 Und Gott hat seine Worte gehalten, die er geredet hat gegen uns und unsere Richter, die uns richten sollten, da§ er ein so gro§es UnglŸck Ÿber uns hat kommen lassen; denn unter dem ganzen Himmel ist derartiges nicht geschehen wie in Jerusalem.

13 Wie es geschrieben steht im Gesetz des Mose, so ist all dies gro§e UnglŸck Ÿber uns gekommen. Aber wir beteten auch nicht vor dem HERRN, unserm Gott, so da§ wir uns von unsern SŸnden bekehrt und auf deine Wahrheit geachtet hŠtten.

14 Darum ist der HERR auch bedacht gewesen auf dies UnglŸck und hat's Ÿber uns kommen lassen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut; aber wir gehorchten seiner Stimme nicht.

15 Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus €gyptenland gefŸhrt hast mit starker Hand und hast dir einen Namen gemacht, so wie es heute ist: wir haben gesŸndigt, wir sind gottlos gewesen.

16 Ach Herr, um aller deiner Gerechtigkeit willen wende ab deinen Zorn und Grimm von deiner Stadt Jerusalem und deinem heiligen Berg. Denn wegen unserer SŸnden und wegen der Missetaten unserer VŠter trŠgt Jerusalem und dein Volk Schmach bei allen, die um uns her wohnen.

17 Und nun, unser Gott, hšre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen. La§ leuchten dein Antlitz Ÿber dein zerstšrtes Heiligtum um deinetwillen, Herr!

18 Neige dein Ohr, mein Gott, und hšre, tu deine Augen auf und sieh an unsere TrŸmmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine gro§e Barmherzigkeit.

19 Ach Herr, hšre! Ach Herr, sei gnŠdig! Ach Herr, merk auf! Tu es und sŠume nicht - um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt. Jer 14,9)

20 Als ich noch so redete und betete und meine und meines Volkes Israel SŸnde bekannte und mit meinem Gebet fŸr den heiligen Berg meines Gottes vor dem HERRN, meinem Gott, lag,

21 eben als ich noch so redete in meinem Gebet, da flog der Mann Gabriel, den ich zuvor im Gesicht gesehen hatte, um die Zeit des Abendopfers dicht an mich heran. Kap 8,16)

22 Und er unterwies mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dir zum rechten VerstŠndnis zu verhelfen.

23 Denn als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich komme, um dir's kundzutun; denn du bist von Gott geliebt. So merke nun auf das Wort, damit du das Gesicht verstehst.

24 Siebzig Wochen* sind verhŠngt Ÿber dein Volk und Ÿber deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die SŸnde abgetan und die Schuld gesŸhnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfŸllt und das Allerheiligste gesalbt werden. (*Gemeint sind Jahrwochen; jede umfa§t sieben Jahre.)

25 So wisse nun und gib acht: Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wiederaufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein FŸrst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang wird es wieder aufgebaut sein mit PlŠtzen und GrŠben, wiewohl in kummervoller Zeit.

26 Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und nicht mehr sein. Und das Volk eines FŸrsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstšren, aber dann kommt das Ende durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und VerwŸstung, die lŠngst beschlossen ist. Jes 28,22; Lk 21,23.24)

27 Er wird aber vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Greuelbild, das VerwŸstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich Ÿber die VerwŸstung ergie§en wird. Kap 8,11; 11,31; 12,11; Mt 24,15, Jes 10,22.23)


10

1 (Vorbereitung und Empfang einer letzten Offenbarung und Versiegelung des Buches) Im dritten Jahr des Kšnigs Kyrus von Persien wurde dem Daniel, der Beltschazar hei§t, etwas offenbart, was gewi§ ist und von gro§en Dingen handelt. Und er achtete darauf und verstand das Gesicht. Kap 1,21, Kap 1,7)

2 Zu der Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang.

3 Ich a§ keine leckere Speise; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund; und ich salbte mich auch nicht, bis die drei Wochen um waren.

4 Und am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats war ich an dem gro§en Strom Tigris

5 und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann, der hatte leinene Kleider an und einen goldenen GŸrtel um seine Lenden. (5 und 6) Kap 8,15; 12,6; Hes 9,2; Offb 1,13-15)

6 Sein Leib war wie ein TŸrkis, sein Antlitz sah aus wie ein Blitz, seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und FŸ§e wie helles, glattes Kupfer, und seine Rede war wie ein gro§es Brausen. Hes 1,27.28)

7 Aber ich, Daniel, sah dies Gesicht allein, und die MŠnner, die bei mir waren, sahen's nicht; doch fiel ein gro§er Schrecken auf sie, so da§ sie flohen und sich verkrochen.

8 Ich blieb allein und sah dies gro§e Gesicht. Es blieb aber keine Kraft in mir; jede Farbe wich aus meinem Antlitz, und ich hatte keine Kraft mehr.

9 Und ich hšrte seine Rede; und wŠhrend ich sie hšrte, sank ich ohnmŠchtig auf mein Angesicht zur Erde.

10 Und siehe, eine Hand rŸhrte mich an und half mir auf die Knie und auf die HŠnde,

11 und er sprach zu mir: Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dies mit mir redete, richtete ich mich zitternd auf.

12 Und er sprach zu mir: FŸrchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demŸtigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhšrt, und ich wollte kommen um deiner Worte willen.

13 Aber der EngelfŸrst des Kšnigreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den EngelfŸrsten, kam mir zu Hilfe, und ihm Ÿberlie§ ich den Kampf mit dem EngelfŸrsten des Kšnigreichs Persien. Jes 24,21)

14 Nun aber komme ich, um dir Bericht zu geben, wie es deinem Volk gehen wird am Ende der Tage; denn das Gesicht geht auf ferne Zeit.

15 Und als er das alles mit mir redete, neigte ich mein Angesicht zur Erde und schwieg still.

16 Und siehe, einer, der einem Menschen gleich war, rŸhrte meine Lippen an. Da tat ich meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, meine Glieder bebten, als ich das Gesicht hatte, und es war keine Kraft mehr in mir. Jes 6,7; Jer 1,9)

17 Wie kann der Knecht meines Herrn mit meinem Herrn reden, da auch jetzt noch keine Kraft in mir ist und mir der Atem fehlt?

18 Da rŸhrte mich abermals der an, der aussah wie ein Mensch, und stŠrkte mich Kap 8,18)

19 und sprach: FŸrchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost! Und als er mit mir redete, ermannte ich mich und sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestŠrkt. Offb 1,17)

20 Und er sprach: Wei§t du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt mu§ ich wieder hin und mit dem EngelfŸrsten von Persien kŠmpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der EngelfŸrst von Griechenland kommen.

21 - Doch zuvor will ich dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der Wahrheit. - Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, au§er eurem EngelfŸrsten Michael.


11

1 Und ich stand auch bei ihm im ersten Jahr des Darius des Meders, um ihm zu helfen und ihn zu stŠrken.

2 Und nun will ich dir kundtun, was gewi§ geschehen soll. Siehe, es werden noch drei Kšnige in Persien aufstehen, der vierte aber wird grš§eren Reichtum haben als alle andern. Und wenn er in seinem Reichtum am mŠchtigsten ist, wird er alles gegen das Kšnigreich Griechenland aufbieten. Kap 10,21)

3 Danach wird ein mŠchtiger Kšnig aufstehen und mit gro§er Macht herrschen, und was er will, wird er ausrichten. Kap 8,21)

4 Aber wenn er emporgekommen ist, wird sein Reich zerbrechen und in die vier Winde des Himmels zerteilt werden, nicht auf seine Nachkommen, auch nicht mit solcher Macht, wie er sie hatte; denn sein Reich wird zerstšrt und Fremden zuteil werden. Kap 8,8.22)

5 Und der Kšnig des SŸdens wird mŠchtig werden; aber gegen ihn wird einer seiner FŸrsten noch mŠchtiger werden und herrschen; dessen Herrschaft wird gro§ sein.

6 Nach einigen Jahren aber werden sie sich miteinander befreunden. Und die Tochter des Kšnigs des SŸdens wird kommen zum Kšnig des Nordens, um die Einigkeit zu festigen. Aber sie wird keinen Erfolg haben, und auch ihr Nachkomme wird nicht bleiben, sondern sie wird preisgegeben werden samt denen, die sie gebracht haben, und mit dem, der sie erzeugt hat, und mit dem, der sie zur Frau genommen hat. Zu der Zeit

7 wird einer aus ihrem Stamm emporkommen; der wird gegen die Heeresmacht des Kšnigs des Nordens ziehen und in seine Festung eindringen und wird an ihnen seine Macht zeigen.

8 Auch wird er ihre Gštter samt den Bildern und den kostbaren GerŠten aus Silber und Gold wegfŸhren nach €gypten und einige Jahre von dem Kšnig des Nordens ablassen.

9 Aber der wird eindringen in das Reich des Kšnigs des SŸdens, jedoch dann wieder in sein Land zurŸckkehren.

10 Aber seine Sšhne werden Krieg fŸhren und gro§e Heere zusammenbringen; und der eine wird kommen und wie eine Flut heranbrausen und wiederum Krieg fŸhren bis vor seine Festung.

11 Dann wird der Kšnig des SŸdens ergrimmen und ausziehen und mit dem Kšnig des Nordens kŠmpfen. Der wird ein gro§es Heer zusammenbringen, aber das Heer wird in die Hand des andern gegeben

12 und vernichtet werden. Daraufhin wird sich dessen Herz Ÿberheben, und er wird viele Tausende erschlagen; aber er wird nicht mŠchtig bleiben.

13 Denn der Kšnig des Nordens wird wiederum ein Heer zusammenbringen, grš§er als das vorige war; und nach einigen Jahren wird er ausziehen mit gro§er Heeresmacht und vielem Tro§.

14 Und zur selben Zeit werden viele aufstehen gegen den Kšnig des SŸdens. Auch werden sich AbtrŸnnige aus deinem Volk erheben und eine Weissagung erfŸllen und werden fallen.

15 Und der Kšnig des Nordens wird kommen und einen Wall aufschŸtten und eine feste Stadt einnehmen. Und die Heere des SŸdens kšnnen's nicht verhindern, und sein bestes Kriegsvolk kann nicht widerstehen;

16 sondern der gegen ihn zieht, wird tun, was ihm gut dŸnkt, und niemand wird ihm widerstehen kšnnen. Er wird auch in das herrliche Land kommen, und Verderben ist in seiner Hand. Kap 8,9)

17 Und er wird seinen Sinn darauf richten, da§ er mit Macht sein ganzes Kšnigreich bekomme, und sich mit ihm vertragen und wird ihm seine Tochter zur Frau geben, um ihn zu verderben. Aber es wird ihm nicht gelingen, und es wird nichts daraus werden.

18 Danach wird er sich gegen die Inseln wenden und viele von ihnen gewinnen. Aber ein MŠchtiger wird ihn zwingen, mit SchmŠhen aufzuhšren, und wird ihm seine SchmŠhungen heimzahlen.

19 Danach wird er sich wenden gegen die Festungen seines eigenen Landes; er wird straucheln und fallen, da§ man ihn nirgends finden wird.

20 Und an seiner Statt wird einer emporkommen, der wird einen KŠmmerer das herrliche Land durchziehen lassen, um Abgaben einzutreiben; doch nach einigen Jahren wird er umgebracht werden, aber weder šffentlich noch im Kampf.

21 Dann wird an seiner Statt emporkommen ein verŠchtlicher Mensch, dem die Ehre des Thrones nicht zugedacht war. Der wird unerwartet kommen und sich durch RŠnke die Herrschaft erschleichen. Kap 8,23.24)

22 Und heranflutende Heere werden vor ihm hinweggeschwemmt und vernichtet werden, dazu auch der FŸrst des Bundes.

23 Denn nachdem er sich mit ihm angefreundet hat, wird er listig handeln und heraufziehen und mit wenigen Leuten Macht gewinnen.

24 Und unerwartet wird er in die besten StŠdte des Landes kommen und wird tun, was weder seine VŠter noch seine VorvŠter getan haben, und Raub, Beute und GŸter an seine Leute verteilen; er wird nach den allerfestesten StŠdten trachten, aber nur fŸr eine befristete Zeit.

25 Und er wird seine Macht und seinen Mut gegen den Kšnig des SŸdens aufbieten mit einem gro§en Heer. Dann wird der Kšnig des SŸdens sich aufmachen zum Kampf mit einem gro§en, mŠchtigen Heer, aber er wird nicht bestehen; denn es werden PlŠne gegen ihn geschmiedet.

26 Und die sein Brot essen, die werden helfen, ihn zu verderben und sein Heer zu verjagen, so da§ viele erschlagen werden.

27 Und beide Kšnige werden darauf bedacht sein, wie sie einander schaden kšnnen, und sie werden an einem Tisch verlogen miteinander reden. Es wird ihnen aber nicht gelingen, denn das Ende ist noch auf eine andere Zeit bestimmt.

28 Danach wird er wieder heimziehen mit gro§er Beute und dabei seinen Sinn richten gegen den heiligen Bund; er wird es ausfŸhren und in sein Land zurŸckkehren.

29 Und nach einer bestimmten Zeit wird er wieder nach SŸden ziehen; aber es wird beim zweiten Mal nicht so sein wie beim ersten Mal.

30 Denn es werden Schiffe aus Kittim gegen ihn kommen, so da§ er verzagen wird und umkehren mu§. Dann wird er gegen den heiligen Bund ergrimmen und danach handeln und sich denen zuwenden, die den heiligen Bund verlassen.

31 Und seine Heere werden kommen und Heiligtum und Burg entweihen und das tŠgliche Opfer abschaffen und das Greuelbild der VerwŸstung aufstellen. Kap 9,27)

32 Und er wird mit RŠnken alle zum Abfall bringen, die den Bund Ÿbertreten. Aber die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden sich ermannen und danach handeln.

33 Und die VerstŠndigen im Volk werden vielen zur Einsicht verhelfen; darŸber werden sie verfolgt werden mit Schwert, Feuer, GefŠngnis und Raub eine Zeitlang.

34 WŠhrend sie verfolgt werden, wird ihnen eine kleine Hilfe zuteil werden; aber viele werden sich nicht aufrichtig zu ihnen halten.

35 Und einige von den VerstŠndigen werden fallen, damit viele bewŠhrt, rein und lauter werden fŸr die Zeit des Endes; denn es geht ja um eine befristete Zeit.

36 Und der Kšnig wird tun, was er will, und wird sich Ÿberheben und gro§tun gegen alles, was Gott ist. Und gegen den Gott aller Gštter wird er Ungeheuerliches reden, und es wird ihm gelingen, bis sich der Zorn ausgewirkt hat; denn es mu§ geschehen, was beschlossen ist. 2. Thess 2,4, Kap 7,8.25; Offb 13,5.6)

37 Auch die Gštter seiner VŠter wird er nicht achten; er wird weder den Lieblingsgott der Frauen noch einen andern Gott achten; denn er wird sich Ÿber alles erheben. Hes 8,14)

38 Dagegen wird er den Gott der Festungen verehren; den Gott, von dem seine VŠter nichts gewu§t haben, wird er ehren mit Gold, Silber, Edelsteinen und Kostbarkeiten.

39 Und er wird die starken Festungen dem fremden Gott unterstellen. Denen, die ihn erwŠhlen, wird er gro§e Ehre antun und sie zu Herren machen Ÿber viele und ihnen Land zum Lohn austeilen.

40 Und zur Zeit des Endes wird sich der Kšnig des SŸdens mit ihm messen, und der Kšnig des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstŸrmen und wird in die LŠnder einfallen und sie Ÿberschwemmen und Ÿberfluten.

41 Und er wird in das herrliche Land einfallen, und viele werden umkommen. Es werden aber seiner Hand entrinnen Edom, Moab und der Hauptteil der Ammoniter. Vers 16)

42 Und er wird seine Hand ausstrecken nach den LŠndern, und €gypten wird ihm nicht entrinnen,

43 sondern er wird Herr werden Ÿber die goldenen und silbernen SchŠtze und Ÿber alle Kostbarkeiten €gyptens; Libyer und Kuschiter werden ihm folgen mŸssen.

44 Es werden ihn aber GerŸchte erschrecken aus Osten und Norden, und er wird mit gro§em Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und zu verderben.

45 Und er wird seine prŠchtigen Zelte aufschlagen zwischen dem Meer und dem herrlichen, heiligen Berg; aber es wird mit ihm ein Ende nehmen, und niemand wird ihm helfen.


12

1 Zu jener Zeit wird Michael, der gro§e EngelfŸrst, der fŸr dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so gro§er TrŸbsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. Kap 10,13; Offb 12,7, Mt 24,21, Kap 7,10)

2 Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande. Joh 5,29)

3 Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Kap 11,33, Spr 4,18; Mt 13,43)

4 Und du, Daniel, verbirg diese Worte, und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und gro§e Erkenntnis finden. Offb 10,4)

5 Und ich, Daniel, sah, und siehe, es standen zwei andere da, einer an diesem Ufer des Stroms, der andere an jenem Ufer.

6 Und er sprach zu dem Mann in leinenen Kleidern, der Ÿber den Wassern des Stroms stand: Wann sollen denn diese gro§en Wunder geschehen? Kap 10,5)

7 Und ich hšrte den Mann in leinenen Kleidern, der Ÿber den Wassern des Stroms stand. Er hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel und schwor bei dem, der ewiglich lebt, da§ es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit wŠhren soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen. Kap 7,25; Offb 10,5.6)

8 Und ich hšrte es, aber ich verstand's nicht und sprach: Mein Herr, was wird das Letzte davon sein?

9 Er aber sprach: Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit.

10 Viele werden gereinigt, gelŠutert und geprŸft werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden's nicht verstehen, aber die VerstŠndigen werden's verstehen.

11 Und von der Zeit an, da das tŠgliche Opfer abgeschafft und das Greuelbild der VerwŸstung aufgestellt wird, sind tausendzweihundertneunzig Tage. Kap 9,27)

12 Wohl dem, der da wartet und erreicht tausenddreihundertfŸnfunddrei§ig Tage!

13 Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!

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