Lesen: 42 Lukas


Buch 42 (DAS EVANGELIUM NACH LUKAS)



1

1 Viele haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind,

2 wie uns das Ÿberliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Worts gewesen sind. 1. Joh 1,1-4)

3 So habe auch ich's fŸr gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfŠltig erkundet habe, es fŸr dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben, Apg 1,1; Kol 4,14)

4 damit du den sicheren Grund der Lehre erfahrest, in der du unterrichtet bist.

5 (Die AnkŸndigung der Geburt Johannes des TŠufers) Zu der Zeit des Herodes, des Kšnigs von JudŠa, lebte ein Priester von der Ordnung Abija, mit Namen Zacharias, und seine Frau war aus dem Geschlecht Aaron und hie§ Elisabeth. 1. Chr 24,10.19)

6 Sie waren aber alle beide fromm vor Gott und lebten in allen Geboten und Satzungen des Herrn untadelig.

7 Und sie hatten kein Kind; denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren hochbetagt.

8 Und es begab sich, als Zacharias den Priesterdienst vor Gott versah, da seine Ordnung an der Reihe war,

9 da§ ihn nach dem Brauch der Priesterschaft das Los traf, das RŠucheropfer darzubringen; und er ging in den Tempel des Herrn. 2. Mose 30,7)

10 Und die ganze Menge des Volkes stand drau§en und betete zur Stunde des RŠucheropfers.

11 Da erschien ihm der Engel des Herrn und stand an der rechten Seite des RŠucheraltars.

12 Und als Zacharias ihn sah, erschrak er, und es kam Furcht Ÿber ihn.

13 Aber der Engel sprach zu ihm: FŸrchte dich nicht, Zacharias, denn dein Gebet ist erhšrt, und deine Frau Elisabeth wird dir einen Sohn gebŠren, und du sollst ihm den Namen Johannes geben.

14 Und du wirst Freude und Wonne haben, und viele werden sich Ÿber seine Geburt freuen.

15 Denn er wird gro§ sein vor dem Herrn; Wein und starkes GetrŠnk wird er nicht trinken und wird schon von Mutterleib an erfŸllt werden mit dem heiligen Geist. Ri 13,4.5)

16 Und er wird vom Volk Israel viele zu dem Herrn, ihrem Gott, bekehren.

17 Und er wird vor ihm hergehen im Geist und in der Kraft Elias, zu bekehren die Herzen der VŠter zu den Kindern und die Ungehorsamen zu der Klugheit der Gerechten, zuzurichten dem Herrn ein Volk, das wohl vorbereitet ist. Mal 3,1.23.24; Mt 17,11-13)

18 Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und meine Frau ist betagt. 1. Mose 18,11)

19 Der Engel antwortete und sprach zu ihm: Ich bin Gabriel, der vor Gott steht, und bin gesandt, mit dir zu reden und dir dies zu verkŸndigen. Dan 8,16)

20 Und siehe, du wirst stumm werden und nicht reden kšnnen bis zu dem Tag, an dem dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast, die erfŸllt werden sollen zu ihrer Zeit.

21 Und das Volk wartete auf Zacharias und wunderte sich, da§ er so lange im Tempel blieb.

22 Als er aber herauskam, konnte er nicht mit ihnen reden; und sie merkten, da§ er eine Erscheinung gehabt hatte im Tempel. Und er winkte ihnen und blieb stumm.

23 Und es begab sich, als die Zeit seines Dienstes um war, da ging er heim in sein Haus.

24 Nach diesen Tagen wurde seine Frau Elisabeth schwanger und hielt sich fŸnf Monate verborgen und sprach:

25 So hat der Herr an mir getan in den Tagen, als er mich angesehen hat, um meine Schmach unter den Menschen von mir zu nehmen. 1. Mose 30,23)

26 (Die AnkŸndigung der Geburt Jesu) Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in GalilŠa, die hei§t Nazareth,

27 zu einer Jungfrau, die vertraut* war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hie§ Maria. Mt 1,16.18 ) (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen zu ÈVerlobungÇ.)

28 Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegr٤t, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!

29 Sie aber erschrak Ÿber die Rede und dachte: Welch ein Gru§ ist das?

30 Und der Engel sprach zu ihr: FŸrchte dich nicht, Maria, du hast Gnade bei Gott gefunden.

31 Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebŠren, und du sollst ihm den Namen Jesus geben. Jes 7,14, Mt 1,21-23)

32 Der wird gro§ sein und Sohn des Hšchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, Jes 9,6)

33 und er wird Kšnig sein Ÿber das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.

34 Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Mann wei§?

35 Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der heilige Geist wird Ÿber dich kommen, und die Kraft des Hšchsten wird dich Ÿberschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Mt 1,18.20)

36 Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, von der man sagt, da§ sie unfruchtbar sei.

37 Denn bei Gott ist kein Ding unmšglich. 1. Mose 18,14)

38 Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

39 (Marias Besuch bei Elisabeth) Maria aber machte sich auf in diesen Tagen und ging eilends in das Gebirge zu einer Stadt in Juda

40 und kam in das Haus des Zacharias und begr٤te Elisabeth.

41 Und es begab sich, als Elisabeth den Gru§ Marias hšrte, hŸpfte das Kind in ihrem Leibe. Und Elisabeth wurde vom heiligen Geist erfŸllt

42 und rief laut und sprach: Gepriesen bist du unter den Frauen, und gepriesen ist die Frucht deines Leibes!

43 Und wie geschieht mir das, da§ die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

44 Denn siehe, als ich die Stimme deines Gru§es hšrte, hŸpfte das Kind vor Freude in meinem Leibe.

45 Und selig bist du, die du geglaubt hast! Denn es wird vollendet werden, was dir gesagt ist von dem Herrn. Kap 11,27.28)

46 (Marias Lobgesang) Und Maria sprach: Meine Seele erhebt den

Herrn, / (46-55) 1. Sam 2,1-10)

47 und mein Geist freut sich Gottes, meines

Heilandes;

48 denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. / Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.

49 Denn er hat gro§e Dinge an mir getan, / der da mŠchtig ist und dessen Name heilig ist.

50 Und seine Barmherzigkeit wŠhrt von Geschlecht zu Geschlecht / bei denen, die ihn fŸrchten. Ps 103,13.17)

51 Er Ÿbt Gewalt mit seinem Arm / und zerstreut, die hoffŠrtig sind in ihres Herzens Sinn. 1. Mose 11,8)

52 Er stš§t die Gewaltigen vom Thron / und erhebt die Niedrigen. Ps 147,6)

53 Die Hungrigen fŸllt er mit GŸtern / und lŠ§t die Reichen leer ausgehen. Ps 34,11; 107,9)

54 Er gedenkt der Barmherzigkeit / und hilft seinem Diener Israel auf,

55 wie er geredet hat zu unsern VŠtern, / Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit. 1. Mose 17,7; 18,18)

56 Und Maria blieb bei ihr etwa drei Monate; danach kehrte sie wieder heim.

57 (Die Geburt Johannes des TŠufers) Und fŸr Elisabeth kam die Zeit, da§ sie gebŠren sollte; und sie gebar einen Sohn.

58 Und ihre Nachbarn und Verwandten hšrten, da§ der Herr gro§e Barmherzigkeit an ihr getan hatte, und freuten sich mit ihr.

59 Und es begab sich am achten Tag, da kamen sie, das Kindlein zu beschneiden, und wollten es nach seinem Vater Zacharias nennen. 1. Mose 17,12)

60 Aber seine Mutter antwortete und sprach: Nein, sondern er soll Johannes hei§en.

61 Und sie sprachen zu ihr: Ist doch niemand in deiner Verwandtschaft, der so hei§t.

62 Und sie winkten seinem Vater, wie er ihn nennen lassen wollte.

63 Und er forderte eine kleine Tafel und schrieb: Er hei§t Johannes. Und sie wunderten sich alle.

64 Und sogleich wurde sein Mund aufgetan und seine Zunge gelšst, und er redete und lobte Gott.

65 Und es kam Furcht Ÿber alle Nachbarn; und diese ganze Geschichte wurde bekannt auf dem ganzen Gebirge JudŠas.

66 Und alle, die es hšrten, nahmen's zu Herzen und sprachen: Was meinst du, will aus diesem Kindlein werden? Denn die Hand des Herrn war mit ihm.

67 (Der Lobgesang des Zacharias) Und sein Vater Zacharias wurde vom heiligen Geist erfŸllt, weissagte und sprach:

68 Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! / Denn er hat besucht und erlšst sein Volk Kap 7,16)

69 und hat uns aufgerichtet eine Macht des Heils / im Hause seines Dieners David

70 - wie er vorzeiten geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten -,

71 da§ er uns errettete von unsern Feinden / und aus der Hand aller, die uns hassen,

72 und Barmherzigkeit erzeigte unsern VŠtern / und gedŠchte an seinen heiligen Bund 1. Mose 17,7)

73 und an den Eid, den er geschworen hat unserm Vater Abraham, / uns zu geben, 1. Mose 22,16-18; Mi 7,20)

74 da§ wir, erlšst aus der Hand unsrer Feinde,

75 ihm dienten ohne Furcht unser Leben lang / in Heiligkeit und Gerechtigkeit vor seinen Augen. Tit 2,12.14)

76 Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Hšchsten hei§en. / Denn du wirst dem Herrn vorangehen, da§ du seinen Weg bereitest, Mal 3,1)

77 und Erkenntnis des Heils gebest seinem Volk / in der Vergebung ihrer SŸnden, Jer 31,34)

78 durch die herzliche Barmherzigkeit unseres Gottes, / durch die uns besuchen wird das aufgehende Licht aus der Hšhe, Jes 60,1.2)

79 damit es erscheine denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, / und richte unsere F٤e auf den Weg des Friedens. Jes 9,1)

80 Und das Kindlein wuchs und wurde stark im Geist. Und er war in der WŸste bis zu dem Tag, an dem er vor das Volk Israel treten sollte. Mt 3,1)



2

1 (Jesu Geburt) Es begab sich aber zu der Zeit, da§ ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, da§ alle Welt geschŠtzt wŸrde.

2 Und diese SchŠtzung* war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

3 Und jedermann ging, da§ er sich schŠtzen lie§e, ein jeder in seine Stadt.

4 Da machte sich auf auch Josef aus GalilŠa, aus der Stadt Nazareth, in das jŸdische Land zur Stadt Davids, die da hei§t Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war,

5 damit er sich schŠtzen lie§e mit Maria, seinem vertrauten Weibe;* die war schwanger. (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen zu ÈVerlobungÇ.)

6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, da§ sie gebŠren sollte.

7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. Mt 1,25)

8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den HŸrden, die hŸteten des Nachts ihre Herde.

9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fŸrchteten sich sehr.

10 Und der Engel sprach zu ihnen: FŸrchtet euch nicht! Siehe, ich verkŸndige euch gro§e Freude, die allem Volk widerfahren wird;

11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.

12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ps 103,20.21)

14 Ehre sei Gott in der Hšhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.* Kap 19,38, 4. Mose 6,26; Eph 2,14.17) (*Luther Ÿbersetzte nach anderer †berlieferung: È... und den Menschen ein WohlgefallenÇ.)

15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: La§t uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.

16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.

18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich Ÿber das, was ihnen die Hirten gesagt hatten.

19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.

20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott fŸr alles, was sie gehšrt und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

21 Und als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden mu§te, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war. Kap 1,59; 1. Mose 17,12, Kap 1,31)

22 (Jesu Darstellung im Tempel. Simeon und Hanna) Und als die Tage ihrer Reinigung nach dem Gesetz des Mose um waren, brachten sie ihn nach Jerusalem, um ihn dem Herrn darzustellen, 3. Mose 12,1-4, 4. Mose 18,15)

23 wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn (2. Mose 13,2.15): ÈAlles MŠnnliche, das zuerst den Mutterscho§ durchbricht, soll dem Herrn geheiligt hei§enÇ,

24 und um das Opfer darzubringen, wie es gesagt ist im Gesetz des Herrn: Èein Paar Turteltauben oder zwei junge TaubenÇ (3. Mose 12,6-8).

25 Und siehe, ein Mann war in Jerusalem, mit Namen Simeon; und dieser Mann war fromm und gottesfŸrchtig und wartete auf den Trost Israels, und der heilige Geist war mit ihm. 1. Mose 49,18)

26 Und ihm war ein Wort zuteil geworden von dem heiligen Geist, er solle den Tod nicht sehen, er habe denn zuvor den Christus des Herrn gesehen.

27 Und er kam auf Anregen des Geistes in den Tempel. Und als die Eltern das Kind Jesus in den Tempel brachten, um mit ihm zu tun, wie es Brauch ist nach dem Gesetz,

28 da nahm er ihn auf seine Arme und lobte Gott und sprach:

29 Herr, nun lŠ§t du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast;

30 denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen,

31 den du bereitet hast vor allen Všlkern,

32 ein Licht, zu erleuchten die Heiden und zum Preis deines Volkes Israel. Jes 49,6)

33 Und sein Vater und seine Mutter wunderten sich Ÿber das, was von ihm gesagt wurde.

34 Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen fŸr viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird Kap 20,17.18; Apg 28,22; 1. Kor 1,23)

35 - und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen -, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden. Joh 19,25)

36 Und es war eine Prophetin, Hanna, eine Tochter Phanu‘ls, aus dem Stamm Asser; die war hochbetagt. Sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nachdem sie geheiratet hatte,

37 und war nun eine Witwe an die vierundachtzig Jahre; die wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten Tag und Nacht. 1. Tim 5,5)

38 Die trat auch hinzu zu derselben Stunde und pries Gott und redete von ihm zu allen, die auf die Erlšsung Jerusalems warteten.

39 Und als sie alles vollendet hatten nach dem Gesetz des Herrn, kehrten sie wieder zurŸck nach GalilŠa in ihre Stadt Nazareth.

40 Das Kind aber wuchs und wurde stark, voller Weisheit, und Gottes Gnade war bei ihm.

41 (Der zwšlfjŠhrige Jesus im Tempel) Und seine Eltern gingen alle Jahre nach Jerusalem zum Passafest. 5. Mose 16,1-8)

42 Und als er zwšlf Jahre alt war, gingen sie hinauf nach dem Brauch des Festes.

43 Und als die Tage vorŸber waren und sie wieder nach Hause gingen, blieb der Knabe Jesus in Jerusalem, und seine Eltern wu§ten's nicht. 2. Mose 12,18)

44 Sie meinten aber, er wŠre unter den GefŠhrten, und kamen eine Tagereise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten.

45 Und da sie ihn nicht fanden, gingen sie wieder nach Jerusalem und suchten ihn.

46 Und es begab sich nach drei Tagen, da fanden sie ihn im Tempel sitzen, mitten unter den Lehrern, wie er ihnen zuhšrte und sie fragte.

47 Und alle, die ihm zuhšrten, verwunderten sich Ÿber seinen Verstand und seine Antworten.

48 Und als sie ihn sahen, entsetzten sie sich. Und seine Mutter sprach zu ihm: Mein Sohn, warum hast du uns das getan? Siehe, dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht.

49 Und er sprach zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wi§t ihr nicht, da§ ich sein mu§ in dem, was meines Vaters ist? Joh 2,16)

50 Und sie verstanden das Wort nicht, das er zu ihnen sagte.

51 Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth und war ihnen untertan. Und seine Mutter behielt alle diese Worte in ihrem Herzen.

52 Und Jesus nahm zu an Weisheit, Alter und Gnade bei Gott und den Menschen. 1. Sam 2,26)



3

1 (Das Wirken Johannes des TŠufers. Seine Gefangennahme) (Mt 3,1-12; Mk 1,1-8) Im fŸnfzehnten Jahr der Herrschaft des Kaisers Tiberius, als Pontius Pilatus Statthalter in JudŠa war und Herodes LandesfŸrst von GalilŠa und sein Bruder Philippus LandesfŸrst von IturŠa und der Landschaft Trachonitis und Lysanias LandesfŸrst von Abilene,

2 als Hannas und Kaiphas Hohepriester waren, da geschah das Wort Gottes zu Johannes, dem Sohn des Zacharias, in der WŸste. Hes 1,3; Hos 1,1)

3 Und er kam in die ganze Gegend um den Jordan und predigte die Taufe der Bu§e zur Vergebung der SŸnden,

4 wie geschrieben steht im Buch der Reden des Propheten Jesaja (Jesaja 40,3-5): ÈEs ist eine Stimme eines Predigers in der WŸste: Bereitet den Weg des Herrn und macht seine Steige eben!

5 Alle TŠler sollen erhšht werden, und alle Berge und HŸgel sollen erniedrigt werden; und was krumm ist, soll gerade werden, und was uneben ist, soll ebener Weg werden.

6 Und alle Menschen werden den Heiland Gottes sehen.Ç

7 Da sprach Johannes zu der Menge, die hinausging, um sich von ihm taufen zu lassen: Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewi§ gemacht, da§ ihr dem kŸnftigen Zorn entrinnen werdet?

8 Seht zu, bringt rechtschaffene FrŸchte der Bu§e; und nehmt euch nicht vor zu sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch: Gott kann dem Abraham aus diesen Steinen Kinder erwecken.

9 Es ist schon die Axt den BŠumen an die Wurzel gelegt; jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.

10 Und die Menge fragte ihn und sprach: Was sollen wir denn tun?

11 Er antwortete und sprach zu ihnen: Wer zwei Hemden hat, der gebe dem, der keines hat; und wer zu essen hat, tue ebenso.

12 Es kamen auch die Zšllner, um sich taufen zu lassen, und sprachen zu ihm: Meister, was sollen denn wir tun?

13 Er sprach zu ihnen: Fordert nicht mehr, als euch vorgeschrieben ist!

14 Da fragten ihn auch die Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und la§t euch genŸgen an eurem Sold!

15 Als aber das Volk voll Erwartung war und alle dachten in ihren Herzen von Johannes, ob er vielleicht der Christus wŠre, Joh 1,19-28)

16 antwortete Johannes und sprach zu allen: Ich taufe euch mit Wasser; es kommt aber einer, der ist stŠrker als ich, und ich bin nicht wert, da§ ich ihm die Riemen seiner Schuhe lšse; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen.

17 In seiner Hand ist die Worfschaufel, und er wird seine Tenne fegen und wird den Weizen in seine Scheune sammeln, die Spreu aber wird er mit unauslšschlichem Feuer verbrennen.

18 Und mit vielem andern mehr ermahnte er das Volk und verkŸndigte ihm das Heil.

19 Der LandesfŸrst Herodes aber, der von Johannes zurechtgewiesen wurde wegen der Herodias, der Frau seines Bruders, und wegen alles Bšsen, das er getan hatte, (19 und 20) Mt 14,3.4; Mk 6,17.18)

20 fŸgte zu dem allen noch dies hinzu: er warf Johannes ins GefŠngnis.

21 (Jesu Taufe) (Mt 3,13-17; Mk 1,9-11) Und es begab sich, als alles Volk sich taufen lie§ und Jesus auch getauft worden war und betete, da tat sich der Himmel auf,

22 und der heilige Geist fuhr hernieder auf ihn in leiblicher Gestalt wie eine Taube, und eine Stimme kam aus dem Himmel: Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen. Joh 1,32, Kap 9,35)

23 (Jesu Stammbaum) (Mt 1,1-17) Und Jesus war, als er auftrat, etwa drei§ig Jahre alt und wurde gehalten fŸr einen Sohn Josefs, der war ein Sohn Elis, Kap 4,22)

24 der war ein Sohn Mattats, der war ein Sohn Levis, der war ein Sohn Melchis, der war ein Sohn Jannais, der war ein Sohn Josefs,

25 der war ein Sohn Mattitjas, der war ein Sohn des Amos, der war ein Sohn Nahums, der war ein Sohn Heslis, der war ein Sohn Naggais,

26 der war ein Sohn Mahats, der war ein Sohn Mattitjas, der war ein Sohn Schimis, der war ein Sohn Josechs, der war ein Sohn Jodas,

27 der war ein Sohn Johanans, der war ein Sohn Resas, der war ein Sohn Serubbabels, der war ein Sohn Schealti‘ls, der war ein Sohn Neris,

28 der war ein Sohn Melchis, der war ein Sohn Addis, der war ein Sohn Kosams, der war ein Sohn Elmadams, der war ein Sohn Ers,

29 der war ein Sohn Joschuas, der war ein Sohn Eli‘sers, der war ein Sohn Jorims, der war ein Sohn Mattats, der war ein Sohn Levis,

30 der war ein Sohn Simeons, der war ein Sohn Judas, der war ein Sohn Josefs, der war ein Sohn Jonams, der war ein Sohn Eljakims,

31 der war ein Sohn Meleas, der war ein Sohn Mennas, der war ein Sohn Mattatas, der war ein Sohn Nathans, der war ein Sohn Davids, 2. Sam 5,14)

32 der war ein Sohn Isais, der war ein Sohn Obeds, der war ein Sohn des Boas, der war ein Sohn Salmas, der war ein Sohn Nachschons, Rut 4,17-22)

33 der war ein Sohn Amminadabs, der war ein Sohn Admins, der war ein Sohn Arnis, der war ein Sohn Hezrons, der war ein Sohn des Perez, der war ein Sohn Judas, (33-38) 1. Mose 5,1-32; 11,10-26; 21,2.3; 29,35)

34 der war ein Sohn Jakobs, der war ein Sohn Isaaks, der war ein Sohn Abrahams, der war ein Sohn Terachs, der war ein Sohn Nahors,

35 der war ein Sohn Serugs, der war ein Sohn Regus, der war ein Sohn Pelegs, der war ein Sohn Ebers, der war ein Sohn Schelachs,

36 der war ein Sohn Kenans, der war ein Sohn Arpachschads, der war ein Sohn Sems, der war ein Sohn Noahs, der war ein Sohn Lamechs,

37 der war ein Sohn Metuschelachs, der war ein Sohn Henochs, der war ein Sohn Jereds, der war ein Sohn Mahalalels, der war ein Sohn Kenans,

38 der war ein Sohn des Enosch, der war ein Sohn Sets, der war ein Sohn Adams, der war Gottes.



4

1 (Jesu Versuchung) (Mt 4,1-11; Mk 1,12.13) Jesus aber, voll heiligen Geistes, kam zurŸck vom Jordan und wurde vom Geist in die WŸste gefŸhrt

2 und vierzig Tage lang von dem Teufel versucht. Und er a§ nichts in diesen Tagen, und als sie ein Ende hatten, hungerte ihn.

3 Der Teufel aber sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so sprich zu diesem Stein, da§ er Brot werde.

4 Und Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): ÈDer Mensch lebt nicht allein vom Brot.Ç* (*In der spŠteren †berlieferung finden sich zusŠtzlich die Worte: Èsondern von einem jeden Wort GottesÇ (vgl. Mt 4,4).)

5 Und der Teufel fŸhrte ihn hoch hinauf und zeigte ihm alle Reiche der Welt in einem Augenblick

6 und sprach zu ihm: Alle diese Macht will ich dir geben und ihre Herrlichkeit; denn sie ist mir Ÿbergeben, und ich gebe sie, wem ich will.

7 Wenn du mich nun anbetest, so soll sie ganz dein sein.

8 Jesus antwortete ihm und sprach: Es steht geschrieben (5. Mose 6,13): ÈDu sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen.Ç

9 Und er fŸhrte ihn nach Jerusalem und stellte ihn auf die Zinne des Tempels und sprach zu ihm: Bist du Gottes Sohn, so wirf dich von hier hinunter;

10 denn es steht geschrieben (Psalm 91,11.12): ÈEr wird seinen Engeln deinetwegen befehlen, da§ sie dich bewahren.

11 Und sie werden dich auf den HŠnden tragen, damit du deinen Fu§ nicht an einen Stein stš§t.Ç

12 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Es ist gesagt (5. Mose 6,16): ÈDu sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen.Ç

13 Und als der Teufel alle Versuchungen vollendet hatte, wich er von ihm eine Zeitlang. Hebr 4,15)

14 (Jesu Predigt in Nazareth) (Mt 4,12-17; 13,53-58; Mk 1,14.15; 6,1-6) Und Jesus kam in der Kraft des Geistes wieder nach GalilŠa, und die Kunde von ihm erscholl durch alle umliegenden Orte.

15 Und er lehrte in ihren Synagogen und wurde von jedermann gepriesen.

16 Und er kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge und stand auf und wollte lesen.

17 Da wurde ihm das Buch des Propheten Jesaja gereicht. Und als er das Buch auftat, fand er die Stelle, wo geschrieben steht (Jesaja 61,1.2):

18 ÈDer Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat, zu verkŸndigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, da§ sie frei sein sollen, und den Blinden, da§ sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, da§ sie frei und ledig sein sollen, Jes 42,7)

19 zu verkŸndigen das Gnadenjahr des Herrn.Ç 3. Mose 25,10)

20 Und als er das Buch zutat, gab er's dem Diener und setzte sich. Und aller Augen in der Synagoge sahen auf ihn.

21 Und er fing an, zu ihnen zu reden: Heute ist dieses Wort der Schrift erfŸllt vor euren Ohren.

22 Und sie gaben alle Zeugnis von ihm und wunderten sich, da§ solche Worte der Gnade aus seinem Munde kamen, und sprachen: Ist das nicht Josefs Sohn? Kap 3,23)

23 Und er sprach zu ihnen: Ihr werdet mir freilich dies Sprichwort sagen: Arzt, hilf dir selber! Denn wie gro§e Dinge haben wir gehšrt, die in Kapernaum geschehen sind! Tu so auch hier in deiner Vaterstadt!

24 Er sprach aber: Wahrlich, ich sage euch: Kein Prophet gilt etwas in seinem Vaterland. Joh 4,44)

25 Aber wahrhaftig, ich sage euch: Es waren viele Witwen in Israel zur Zeit des Elia, als der Himmel verschlossen war drei Jahre und sechs Monate und eine gro§e Hungersnot herrschte im ganzen Lande, (25 und 26) 1. Kšn 17,1.9-24)

26 und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als allein zu einer Witwe nach Sarepta im Gebiet von Sidon.

27 Und viele AussŠtzige waren in Israel zur Zeit des Propheten Elisa, und keiner von ihnen wurde rein als allein Naaman aus Syrien. 2. Kšn 5,1-14)

28 Und alle, die in der Synagoge waren, wurden von Zorn erfŸllt, als sie das hšrten.

29 Und sie standen auf und stie§en ihn zur Stadt hinaus und fŸhrten ihn an den Abhang des Berges, auf dem ihre Stadt gebaut war, um ihn hinabzustŸrzen.

30 Aber er ging mitten durch sie hinweg.

31 (Jesus in Kapernaum) (Mt 8,14-17; Mk 1,21-39) Und er ging hinab nach Kapernaum, einer Stadt in GalilŠa, und lehrte sie am Sabbat. Mt 4,13; Joh 2,12)

32 Und sie verwunderten sich Ÿber seine Lehre; denn er predigte mit Vollmacht. Mt 7,28.29; Joh 7,46)

33 Und es war ein Mensch in der Synagoge, besessen von einem unreinen Geist, und der schrie laut:

34 Halt, was willst du von uns, Jesus von Nazareth? Du bist gekommen, uns zu vernichten. Ich wei§, wer du bist: der Heilige Gottes!

35 Und Jesus bedrohte ihn und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm! Und der bšse Geist warf ihn mitten unter sie und fuhr von ihm aus und tat ihm keinen Schaden.

36 Und es kam eine Furcht Ÿber sie alle, und sie redeten miteinander und sprachen: Was ist das fŸr ein Wort? Er gebietet mit Vollmacht und Gewalt den unreinen Geistern, und sie fahren aus.

37 Und die Kunde von ihm erscholl in alle Orte des umliegenden Landes.

38 Und er machte sich auf aus der Synagoge und kam in Simons Haus. Und Simons Schwiegermutter hatte hohes Fieber, und sie baten ihn fŸr sie.

39 Und er trat zu ihr und gebot dem Fieber, und es verlie§ sie. Und sogleich stand sie auf und diente ihnen.

40 Und als die Sonne untergegangen war, brachten alle ihre Kranken mit mancherlei Leiden zu ihm. Und er legte die HŠnde auf einen jeden und machte sie gesund.

41 Von vielen fuhren auch die bšsen Geister aus und schrien: Du bist der Sohn Gottes! Und er bedrohte sie und lie§ sie nicht reden; denn sie wu§ten, da§ er der Christus war. Mt 8,29; Mk 3,11.12)

42 Als es aber Tag wurde, ging er hinaus an eine einsame StŠtte; und das Volk suchte ihn, und sie kamen zu ihm und wollten ihn festhalten, damit er nicht von ihnen ginge.

43 Er sprach aber zu ihnen: Ich mu§ auch den andern StŠdten das Evangelium predigen vom Reich Gottes; denn dazu bin ich gesandt.

44 Und er predigte in den Synagogen JudŠas. Mt 4,23)



5

1 (Der Fischzug des Petrus) (Mt 4,18-22; Mk 1,16-20) Es begab sich aber, als sich die Menge zu ihm drŠngte, um das Wort Gottes zu hšren, da stand er am See Genezareth

2 und sah zwei Boote am Ufer liegen; die Fischer aber waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

3 Da stieg er in eins der Boote, das Simon gehšrte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und er setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus.

4 Und als er aufgehšrt hatte zu reden, sprach er zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! Joh 21,6)

5 Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen.

6 Und als sie das taten, fingen sie eine gro§e Menge Fische, und ihre Netze begannen zu rei§en.

7 Und sie winkten ihren GefŠhrten, die im andern Boot waren, sie sollten kommen und mit ihnen ziehen. Und sie kamen und fŸllten beide Boote voll, so da§ sie fast sanken.

8 Als das Simon Petrus sah, fiel er Jesus zu FŸ§en und sprach: Herr, geh weg von mir! Ich bin ein sŸndiger Mensch. Kap 18,13)

9 Denn ein Schrecken hatte ihn erfa§t und alle, die bei ihm waren, Ÿber diesen Fang, den sie miteinander getan hatten,

10 ebenso auch Jakobus und Johannes, die Sšhne des ZebedŠus, Simons GefŠhrten. Und Jesus sprach zu Simon: FŸrchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.

11 Und sie brachten die Boote ans Land und verlie§en alles und folgten ihm nach.

12 (Die Heilung eines AussŠtzigen) (Mt 8,1-4; Mk 1,40-45) Und es begab sich, als er in einer Stadt war, siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als der Jesus sah, fiel er nieder auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, willst du, so kannst du mich reinigen.

13 Und er streckte die Hand aus und rŸhrte ihn an und sprach: Ich will's tun, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm.

14 Und er gebot ihm, da§ er's niemandem sagen sollte. Geh aber hin und zeige dich dem Priester und opfere fŸr deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis. 3. Mose 14,2-32)

15 Aber die Kunde von ihm breitete sich immer weiter aus, und es kam eine gro§e Menge zusammen, zu hšren und gesund zu werden von ihren Krankheiten.

16 Er aber zog sich zurŸck in die WŸste und betete. Mk 1,35)

17 (Die Heilung eines GelŠhmten (ÈDer GichtbrŸchigeÇ) (Mt 9,1-8; Mk 2,1-12) Und es begab sich eines Tages, als er lehrte, da§ auch PharisŠer und Schriftgelehrte dasa§en, die gekommen waren aus allen Orten in GalilŠa und JudŠa und aus Jerusalem. Und die Kraft des Herrn war mit ihm, da§ er heilen konnte.

18 Und siehe, einige MŠnner brachten einen Menschen auf einem Bett; der war gelŠhmt. Und sie versuchten, ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen.

19 Und weil sie wegen der Menge keinen Zugang fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und lie§en ihn durch die Ziegel hinunter mit dem Bett mitten unter sie vor Jesus.

20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine SŸnden sind dir vergeben.

21 Und die Schriftgelehrten und PharisŠer fingen an zu Ÿberlegen und sprachen: Wer ist der, da§ er GotteslŠsterungen redet? Wer kann SŸnden vergeben als allein Gott? Kap 7,49; Ps 130,4; Jes 43,25)

22 Als aber Jesus ihre Gedanken merkte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen?

23 Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine SŸnden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?

24 Damit ihr aber wi§t, da§ der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden SŸnden zu vergeben - sprach er zu dem GelŠhmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim! Joh 5,36)

25 Und sogleich stand er auf vor ihren Augen und nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging heim und pries Gott.

26 Und sie entsetzten sich alle und priesen Gott und wurden von Furcht erfŸllt und sprachen: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.

27 (Die Berufung des Levi und das Mahl mit den Zšllnern) (Mt 9,9-13; Mk 2,13-17) Und danach ging er hinaus und sah einen Zšllner mit Namen Levi am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach!

28 Und er verlie§ alles, stand auf und folgte ihm nach.

29 Und Levi richtete ihm ein gro§es Mahl zu in seinem Haus, und viele Zšllner und andre sa§en mit ihm zu Tisch. Kap 15,1)

30 Und die PharisŠer und ihre Schriftgelehrten murrten und sprachen zu seinen JŸngern: Warum e§t und trinkt ihr mit den Zšllnern und SŸndern?

31 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Die Gesunden bedŸrfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.

32 Ich bin gekommen, die SŸnder zur Bu§e zu rufen und nicht die Gerechten.

33 (Die Frage nach dem Fasten) (Mt 9,14-17; Mk 2,18-22) Sie aber sprachen zu ihm: Die JŸnger des Johannes fasten oft und beten viel, ebenso die JŸnger der PharisŠer; aber deine JŸnger essen und trinken.

34 Jesus sprach aber zu ihnen: Ihr kšnnt die HochzeitsgŠste nicht fasten lassen, solange der BrŠutigam bei ihnen ist.

35 Es wird aber die Zeit kommen, da§ der BrŠutigam von ihnen genommen wird; dann werden sie fasten, in jenen Tagen.

36 Und er sagte zu ihnen ein Gleichnis: Niemand rei§t einen Lappen von einem neuen Kleid und flickt ihn auf ein altes Kleid; sonst zerrei§t man das neue, und der Lappen vom neuen pa§t nicht auf das alte.

37 Und niemand fŸllt neuen Wein in alte SchlŠuche; sonst zerrei§t der neue Wein die SchlŠuche und wird verschŸttet, und die SchlŠuche verderben.

38 Sondern neuen Wein soll man in neue SchlŠuche fŸllen.

39 Und niemand, der vom alten Wein trinkt, will neuen; denn er spricht: Der alte ist milder.



6

1 (Das €hrenraufen am Sabbat) (Mt 12,1-8; Mk 2,23-28) Und es begab sich an einem Sabbat, da§ er durch ein Kornfeld ging; und seine JŸnger rauften €hren aus und zerrieben sie mit den HŠnden und a§en. (1-11) Kap 13,10-17; 14,1-6)

2 Einige der PharisŠer aber sprachen: Warum tut ihr, was am Sabbat nicht erlaubt ist?

3 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Habt ihr nicht das gelesen, was David tat, als ihn hungerte und die, die bei ihm waren? 1. Sam 21,7)

4 wie er in das Haus Gottes ging und die Schaubrote nahm und a§, die doch niemand essen durfte als die Priester allein, und wie er sie auch denen gab, die bei ihm waren? 3. Mose 24,9)

5 Und er sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist ein Herr Ÿber den Sabbat.

6 (Die Heilung eines Mannes am Sabbat) (Mt 12,9-14; Mk 3,1-6) Es geschah aber an einem andern Sabbat, da§ er in die Synagoge ging und lehrte. Und da war ein Mensch, dessen rechte Hand war verdorrt.

7 Aber die Schriftgelehrten und PharisŠer lauerten darauf, ob er auch am Sabbat heilen wŸrde, damit sie etwas fŠnden, ihn zu verklagen.

8 Er aber merkte ihre Gedanken und sprach zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und tritt hervor! Und er stand auf und trat vor.

9 Da sprach Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Ist's erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun oder Bšses, Leben zu erhalten oder zu vernichten?

10 Und er sah sie alle ringsum an und sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus! Und er tat's; da wurde seine Hand wieder zurechtgebracht.

11 Sie aber wurden ganz von Sinnen und beredeten sich miteinander, was sie Jesus tun wollten.

12 (Die Berufung der Zwšlf) (Mt 4,23-5,1; Mk 3,13-19) Es begab sich aber zu der Zeit, da§ er auf einen Berg ging, um zu beten; und er blieb die Nacht Ÿber im Gebet zu Gott. Mk 1,35)

13 Und als es Tag wurde, rief er seine JŸnger und erwŠhlte zwšlf von ihnen, die er auch Apostel nannte: (13-16) Mt 10,2-4; Apg 1,13)

14 Simon, den er auch Petrus nannte, und Andreas, seinen Bruder, Jakobus und Johannes; Philippus und BartholomŠus;

15 MatthŠus und Thomas; Jakobus, den Sohn des AlphŠus, und Simon, genannt der Zelot;

16 Judas, den Sohn des Jakobus, und Judas Iskariot, der zum VerrŠter wurde.

17 (DIE PREDIGT AUF DEM FELDE) (Verse 17-49) Und er ging mit ihnen hinab und trat auf ein ebenes Feld. Und um ihn war eine gro§e Schar seiner JŸnger und eine gro§e Menge des Volkes aus ganz JudŠa und Jerusalem und aus dem KŸstenland von Tyrus und Sidon,

18 die gekommen waren, ihn zu hšren und von ihren Krankheiten geheilt zu werden; und die von unreinen Geistern umgetrieben waren, wurden gesund.

19 Und alles Volk suchte, ihn anzurŸhren; denn es ging Kraft von ihm aus, und er heilte sie alle.

20 (Die Seligpreisungen) (Mt 5,3-12) Und er hob seine Augen auf Ÿber seine JŸnger und sprach: Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Jak 2,5)

21 Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden. Selig seid ihr, die ihr jetzt weint; denn ihr werdet lachen. Offb 7,16.17)

22 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen hassen und euch aussto§en und schmŠhen und verwerfen euren Namen als bšse um des Menschensohnes willen. Joh 15,18.19)

23 Freut euch an jenem Tage und springt vor Freude; denn siehe, euer Lohn ist gro§ im Himmel. Denn das gleiche haben ihre VŠter den Propheten getan.

24 (Die Weherufe) Aber dagegen: Weh euch Reichen! Denn ihr habt euren Trost schon gehabt. Mt 19,23; Jak 5,1)

25 Weh euch, die ihr jetzt satt seid! Denn ihr werdet hungern. Weh euch, die ihr jetzt lacht! Denn ihr werdet weinen und klagen.

26 Weh euch, wenn euch jedermann wohlredet! Denn das gleiche haben ihre VŠter den falschen Propheten getan.

27 (Von der Feindesliebe) (Mt 5,39-48) Aber ich sage euch, die ihr zuhšrt: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen;

28 segnet, die euch verfluchen; bittet fŸr die, die euch beleidigen. 1. Kor 4,12)

29 Und wer dich auf die eine Backe schlŠgt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht.

30 Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurŸck.

31 Und wie ihr wollt, da§ euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch! Mt 7,12)

32 Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die SŸnder lieben ihre Freunde.

33 Und wenn ihr euren WohltŠtern wohltut, welchen Dank habt ihr davon? Denn die SŸnder tun dasselbe auch.

34 Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr etwas zu bekommen hofft, welchen Dank habt ihr davon? Auch die SŸnder leihen den SŸndern, damit sie das Gleiche bekommen. 5. Mose 15,7.8)

35 Vielmehr liebt eure Feinde; tut Gutes und leiht, wo ihr nichts dafŸr zu bekommen hofft. So wird euer Lohn gro§ sein, und ihr werdet Kinder des Allerhšchsten sein; denn er ist gŸtig gegen die Undankbaren und Bšsen.

36 (Von der Stellung zum NŠchsten) (Mt 7,1-5) Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.

37 Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Mt 6,14)

38 Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrŸcktes, gerŸtteltes und Ÿberflie§endes Ma§ wird man in euren Scho§ geben; denn eben mit dem Ma§, mit dem ihr me§t, wird man euch wieder messen. Mk 4,24)

39 Er sagte ihnen aber auch ein Gleichnis: Kann auch ein Blinder einem Blinden den Weg weisen? Werden sie nicht alle beide in die Grube fallen? Mt 15,14)

40 Der JŸnger steht nicht Ÿber dem Meister; wenn er vollkommen ist, so ist er wie sein Meister. Mt 10,24.25, Joh 15,20)

41 Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr?

42 Wie kannst du sagen zu deinem Bruder: Halt still, Bruder, ich will den Splitter aus deinem Auge ziehen, und du siehst selbst nicht den Balken in deinem Auge? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge und sieh dann zu, da§ du den Splitter aus deines Bruders Auge ziehst!

43 (Vom Baum und seinen FrŸchten) (Mt 12,33-35) Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht trŠgt, und keinen faulen Baum, der gute Frucht trŠgt. (43 und 44) Mt 7,16-18)

44 Denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt. Man pflŸckt ja nicht Feigen von den Dornen, auch liest man nicht Trauben von den Hecken.

45 Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens; und ein bšser bringt Bšses hervor aus dem bšsen. Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund Ÿber.

46 Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage? Mal 1,6; Mt 7,21)

47 (Vom Hausbau) (Mt 7,24-27) Wer zu mir kommt und hšrt meine Rede und tut sie - ich will euch zeigen, wem er gleicht.

48 Er gleicht einem Menschen, der ein Haus baute und grub tief und legte den Grund auf Fels. Als aber eine Wasserflut kam, da ri§ der Strom an dem Haus und konnte es nicht bewegen; denn es war gut gebaut.

49 Wer aber hšrt und nicht tut, der gleicht einem Menschen, der ein Haus baute auf die Erde, ohne Grund zu legen; und der Strom ri§ an ihm und es fiel gleich zusammen, und sein Einsturz war gro§.



7

1 (Der Hauptmann von Kapernaum) (Mt 8,5-13; Joh 4,46-53) Nachdem Jesus seine Rede vor dem Volk vollendet hatte, ging er nach Kapernaum.

2 Ein Hauptmann aber hatte einen Knecht, der ihm lieb und wert war; der lag todkrank.

3 Als er aber von Jesus hšrte, sandte er die €ltesten der Juden zu ihm und bat ihn, zu kommen und seinen Knecht gesund zu machen.

4 Als sie aber zu Jesus kamen, baten sie ihn sehr und sprachen: Er ist es wert, da§ du ihm die Bitte erfŸllst;

5 denn er hat unser Volk lieb, und die Synagoge hat er uns erbaut.

6 Da ging Jesus mit ihnen. Als er aber nicht mehr fern von dem Haus war, sandte der Hauptmann Freunde zu ihm und lie§ ihm sagen: Ach Herr, bemŸhe dich nicht; ich bin nicht wert, da§ du unter mein Dach gehst;

7 darum habe ich auch mich selbst nicht fŸr wŸrdig geachtet, zu dir zu kommen; sondern sprich ein Wort, so wird mein Knecht gesund.

8 Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh hin!, so geht er hin; und zu einem andern: Komm her!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er's.

9 Als aber Jesus das hšrte, wunderte er sich Ÿber ihn und wandte sich um und sprach zu dem Volk, das ihm nachfolgte: Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden.

10 Und als die Boten wieder nach Hause kamen, fanden sie den Knecht gesund.

11 (Der JŸngling zu Nain) Und es begab sich danach, da§ er in eine Stadt mit Namen Nain ging; und seine JŸnger gingen mit ihm und eine gro§e Menge.

12 Als er aber nahe an das Stadttor kam, siehe, da trug man einen Toten heraus, der der einzige Sohn seiner Mutter war, und sie war eine Witwe; und eine gro§e Menge aus der Stadt ging mit ihr.

13 Und als sie der Herr sah, jammerte sie ihn, und er sprach zu ihr: Weine nicht!

14 Und trat hinzu und berŸhrte den Sarg, und die TrŠger blieben stehen. Und er sprach: JŸngling, ich sage dir, steh auf! Mk 5,41)

15 Und der Tote richtete sich auf und fing an zu reden, und Jesus gab ihn seiner Mutter. 1. Kšn 17,23; 2. Kšn 4,36)

16 Und Furcht ergriff sie alle, und sie priesen Gott und sprachen: Es ist ein gro§er Prophet unter uns aufgestanden, und: Gott hat sein Volk besucht. Mt 16,14, Kap 1,68)

17 Und diese Kunde von ihm erscholl in ganz JudŠa und im ganzen umliegenden Land.

18 (Die Anfrage des TŠufers) (Mt 11,2-6) Und die JŸnger des Johannes verkŸndeten ihm das alles. Und Johannes rief zwei seiner JŸnger zu sich

19 und sandte sie zum Herrn und lie§ ihn fragen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?

20 Als aber die MŠnner zu ihm kamen, sprachen sie: Johannes der TŠufer hat uns zu dir gesandt und lŠ§t dich fragen: Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?

21 Zu der Stunde machte Jesus viele gesund von Krankheiten und Plagen und bšsen Geistern, und vielen Blinden schenkte er das Augenlicht.

22 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Geht und verkŸndet Johannes, was ihr gesehen und gehšrt habt: Blinde sehen, Lahme gehen, AussŠtzige werden rein, Taube hšren, Tote stehen auf, Armen wird das Evangelium gepredigt;

23 und selig ist, wer sich nicht Šrgert an mir.

24 (Jesu Zeugnis Ÿber den TŠufer) (Mt 11,7-19) Als aber die Boten des Johannes fortgingen, fing Jesus an, zu dem Volk Ÿber Johannes zu reden: Was seid ihr hinausgegangen in die WŸste zu sehen? Wolltet ihr ein Rohr sehen, das vom Wind bewegt wird?

25 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Menschen sehen in weichen Kleidern? Seht, die herrliche Kleider tragen und Ÿppig leben, die sind an den kšniglichen Hšfen.

26 Oder was seid ihr hinausgegangen zu sehen? Wolltet ihr einen Propheten sehen? Ja, ich sage euch: Er ist mehr als ein Prophet. Kap 1,76)

27 Er ist's, von dem geschrieben steht (Maleachi 3,1): ÈSiehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg vor dir bereiten soll.Ç

28 Ich sage euch, da§ unter denen, die von einer Frau geboren sind, keiner grš§er ist als Johannes; der aber der Kleinste ist im Reich Gottes, der ist grš§er als er. Kap 1,15)

29 Und alles Volk, das ihn hšrte, und die Zšllner gaben Gott recht und lie§en sich taufen mit der Taufe des Johannes. Kap 3,7.12; Mt 21,32)

30 Aber die PharisŠer und Schriftgelehrten verachteten, was Gott ihnen zugedacht hatte, und lie§en sich nicht von ihm taufen. Apg 13,46)

31 Mit wem soll ich die Menschen dieses Geschlechts vergleichen, und wem sind sie gleich?

32 Sie sind den Kindern gleich, die auf dem Markt sitzen und rufen einander zu: Wir haben euch aufgespielt, und ihr habt nicht getanzt; wir haben Klagelieder gesungen, und ihr habt nicht geweint.

33 Denn Johannes der TŠufer ist gekommen und a§ kein Brot und trank keinen Wein; so sagt ihr: Er ist besessen. Mt 3,4)

34 Der Menschensohn ist gekommen, i§t und trinkt; so sagt ihr: Siehe, dieser Mensch ist ein Fresser und WeinsŠufer, ein Freund der Zšllner und SŸnder! Kap 15,2)

35 Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden von allen ihren Kindern. 1. Kor 1,24-30)

36 (Jesu Salbung durch die SŸnderin) Es bat ihn aber einer der PharisŠer, bei ihm zu essen. Und er ging hinein in das Haus des PharisŠers und setzte sich zu Tisch. Kap 11,37)

37 Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die war eine SŸnderin. Als die vernahm, da§ er zu Tisch sa§ im Haus des PharisŠers, brachte sie ein Glas mit Salbšl Mk 14,3)

38 und trat von hinten zu seinen FŸ§en, weinte und fing an, seine FŸ§e mit TrŠnen zu benetzen und mit den Haaren ihres Hauptes zu trocknen, und kŸ§te seine FŸ§e und salbte sie mit Salbšl.

39 Als aber das der PharisŠer sah, der ihn eingeladen hatte, sprach er bei sich selbst und sagte: Wenn dieser ein Prophet wŠre, so wŸ§te er, wer und was fŸr eine Frau das ist, die ihn anrŸhrt; denn sie ist eine SŸnderin.

40 Jesus antwortete und sprach zu ihm: Simon, ich habe dir etwas zu sagen. Er aber sprach: Meister, sag es!

41 Ein GlŠubiger hatte zwei Schuldner. Einer war fŸnfhundert Silbergroschen schuldig, der andere fŸnfzig.

42 Da sie aber nicht bezahlen konnten, schenkte er's beiden. Wer von ihnen wird ihn am meisten lieben?

43 Simon antwortete und sprach: Ich denke, der, dem er am meisten geschenkt hat. Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geurteilt.

44 Und er wandte sich zu der Frau und sprach zu Simon: Siehst du diese Frau? Ich bin in dein Haus gekommen; du hast mir kein Wasser fŸr meine FŸ§e gegeben; diese aber hat meine FŸ§e mit TrŠnen benetzt und mit ihren Haaren getrocknet. 1. Mose 18,4)

45 Du hast mir keinen Ku§ gegeben; diese aber hat, seit ich hereingekommen bin, nicht abgelassen, meine FŸ§e zu kŸssen. Ršm 16,16)

46 Du hast mein Haupt nicht mit …l gesalbt; sie aber hat meine FŸ§e mit Salbšl gesalbt.

47 Deshalb sage ich dir: Ihre vielen SŸnden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.

48 Und er sprach zu ihr: Dir sind deine SŸnden vergeben.

49 Da fingen die an, die mit zu Tisch sa§en, und sprachen bei sich selbst: Wer ist dieser, der auch die SŸnden vergibt? Kap 5,21)

50 Er aber sprach zu der Frau: Dein Glaube hat dir geholfen; geh hin in Frieden! Kap 8,48; 17,19; 18,42)



8

1 (JŸngerinnen Jesu) Und es begab sich danach, da§ er durch StŠdte und Dšrfer zog und predigte und verkŸndigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwšlf waren mit ihm,

2 dazu einige Frauen, die er gesund gemacht hatte von bšsen Geistern und Krankheiten, nŠmlich Maria, genannt Magdalena, von der sieben bšse Geister ausgefahren waren, Joh 20,1.11-18)

3 und Johanna, die Frau des Chuzas, eines Verwalters des Herodes, und Susanna und viele andere, die ihnen dienten mit ihrer Habe. Mk 15,40.41)

4 (Vom SŠmann) (Mt 13,1-9; Mk 4,1-9) Als nun eine gro§e Menge beieinander war und sie aus den StŠdten zu ihm eilten, redete er in einem Gleichnis:

5 Es ging ein SŠmann aus, zu sŠen seinen Samen. Und indem er sŠte, fiel einiges auf den Weg und wurde zertreten, und die Všgel unter dem Himmel fra§en's auf.

6 Und einiges fiel auf den Fels; und als es aufging, verdorrte es, weil es keine Feuchtigkeit hatte.

7 Und einiges fiel mitten unter die Dornen; und die Dornen gingen mit auf und erstickten's.

8 Und einiges fiel auf gutes Land; und es ging auf und trug hundertfach Frucht. Als er das sagte, rief er: Wer Ohren hat zu hšren, der hšre!

9 (Vom Sinn der Gleichnisse) (Mt 13,10-17; Mk 4,10-12) Es fragten ihn aber seine JŸnger, was dies Gleichnis bedeute.

10 Er aber sprach: Euch ist's gegeben, die Geheimnisse des Reiches Gottes zu verstehen, den andern aber in Gleichnissen, damit sie es nicht sehen, auch wenn sie es sehen, und nicht verstehen, auch wenn sie es hšren. Jes 6,9.10)

11 (Die Deutung des Gleichnisses vom SŠmann) (Mt 13,18-23; Mk 4,13-20) Das Gleichnis aber bedeutet dies: Der Same ist das Wort Gottes.

12 Die aber auf dem Weg, das sind die, die es hšren; danach kommt der Teufel und nimmt das Wort aus ihrem Herzen, damit sie nicht glauben und selig werden.

13 Die aber auf dem Fels sind die: wenn sie es hšren, nehmen sie das Wort mit Freuden an. Doch sie haben keine Wurzel; eine Zeitlang glauben sie, und zu der Zeit der Anfechtung fallen sie ab.

14 Was aber unter die Dornen fiel, sind die, die es hšren und gehen hin und ersticken unter den Sorgen, dem Reichtum und den Freuden des Lebens und bringen keine Frucht.

15 Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hšren und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. Apg 16,14)

16 (Vom Licht und vom rechten Hšren) (Mk 4,21-25) Niemand aber zŸndet ein Licht an und bedeckt es mit einem GefŠ§ oder setzt es unter eine Bank; sondern er setzt es auf einen Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe. Mt 5,15)

17 Denn es ist nichts verborgen, was nicht offenbar werden soll, auch nichts geheim, was nicht bekannt werden und an den Tag kommen soll. Mt 10,26; 1. Kor 4,5)

18 So seht nun darauf, wie ihr zuhšrt; denn wer da hat, dem wird gegeben; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er meint zu haben. Mt 25,29)

19 (Jesu wahre Verwandte) (Mt 12,46-50; Mk 3,31-35) Es kamen aber seine Mutter und seine BrŸder zu ihm und konnten wegen der Menge nicht zu ihm gelangen.

20 Da wurde ihm gesagt: Deine Mutter und deine BrŸder stehen drau§en und wollen dich sehen.

21 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine BrŸder sind diese, die Gottes Wort hšren und tun.

22 (Die Stillung des Sturms) (Mt 8,23-27; Mk 4,35-41) Und es begab sich an einem der Tage, da§ er in ein Boot stieg mit seinen JŸngern; und er sprach zu ihnen: La§t uns Ÿber den See fahren. Und sie stie§en vom Land ab.

23 Und als sie fuhren, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel Ÿber den See, und die Wellen Ÿberfielen sie, und sie waren in gro§er Gefahr.

24 Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich, und es entstand eine Stille.

25 Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie aber fŸrchteten sich und verwunderten sich und sprachen zueinander: Wer ist dieser? Auch dem Wind und dem Wasser gebietet er, und sie sind ihm gehorsam.

26 (Die Heilung des besessenen Geraseners) (Mt 8,28-34; Mk 5,1-20) Und sie fuhren weiter in die Gegend der Gerasener, die GalilŠa gegenŸberliegt.

27 Und als er ans Land trat, begegnete ihm ein Mann aus der Stadt, der hatte bšse Geister; er trug seit langer Zeit keine Kleider mehr und blieb in keinem Hause, sondern in den Grabhšhlen.

28 Als er aber Jesus sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und rief laut: Was willst du von mir, Jesus, du Sohn Gottes des Allerhšchsten? Ich bitte dich: QuŠle mich nicht!

29 Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, aus dem Menschen auszufahren. Denn der hatte ihn lange Zeit geplagt; und er wurde mit Ketten und Fesseln gebunden und gefangen gehalten, doch er zerri§ seine Fesseln und wurde von dem bšsen Geist in die WŸste getrieben.

30 Und Jesus fragte ihn: Wie hei§t du? Er antwortete: Legion. Denn es waren viele bšse Geister in ihn gefahren.

31 Und sie baten ihn, da§ er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren.

32 Es war aber dort auf dem Berg eine gro§e Herde SŠue auf der Weide. Und sie baten ihn, da§ er ihnen erlaube, in die SŠue zu fahren. Und er erlaubte es ihnen.

33 Da fuhren die bšsen Geister von dem Menschen aus und fuhren in die SŠue; und die Herde stŸrmte den Abhang hinunter in den See und ersoff.

34 Als aber die Hirten sahen, was da geschah, flohen sie und verkŸndeten es in der Stadt und in den Dšrfern.

35 Da gingen die Leute hinaus, um zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die bšsen Geister ausgefahren waren, sitzend zu den FŸ§en Jesu, bekleidet und vernŸnftig, und sie erschraken.

36 Und die es gesehen hatten, verkŸndeten ihnen, wie der Besessene gesund geworden war.

37 Und die ganze Menge aus dem umliegenden Land der Gerasener bat ihn, von ihnen fortzugehen; denn es hatte sie gro§e Furcht ergriffen. Und er stieg ins Boot und kehrte zurŸck.

38 Aber der Mann, von dem die bšsen Geister ausgefahren waren, bat ihn, da§ er bei ihm bleiben dŸrfe. Aber Jesus schickte ihn fort und sprach:

39 Geh wieder heim und sage, wie gro§e Dinge Gott an dir getan hat. Und er ging hin und verkŸndigte Ÿberall in der Stadt, wie gro§e Dinge Jesus an ihm getan hatte.

40 (Die Heilung der blutflŸssigen Frau und die Auferweckung der Tochter des Ja•rus) (Mt 9,18-26; Mk 5,21-43) A|

Als Jesus zurŸckkam, nahm ihn das Volk auf; denn sie warteten alle auf ihn.

41 Und siehe, da kam ein Mann mit Namen Ja•rus, der ein Vorsteher der Synagoge war, und fiel Jesus zu FŸ§en und bat ihn, in sein Haus zu kommen;

42 denn er hatte eine einzige Tochter von etwa zwšlf Jahren, die lag in den letzten ZŸgen. Und als er hinging, umdrŠngte ihn das Volk.

43 Und eine Frau hatte den Blutflu§ seit zwšlf Jahren; die hatte alles, was sie zum Leben hatte, fŸr die €rzte aufgewandt und* konnte von keinem geheilt werden. (*Der Versteil Èhatte alles . . . aufgewandt undÇ findet sich bei einigen wichtigen Textzeugen nicht.)

44 Die trat von hinten an ihn heran und berŸhrte den Saum seines Gewandes; und sogleich hšrte ihr Blutflu§ auf.

45 Und Jesus fragte: Wer hat mich berŸhrt? Als es aber alle abstritten, sprach Petrus: Meister, das Volk drŠngt und drŸckt dich.

46 Jesus aber sprach: Es hat mich jemand berŸhrt; denn ich habe gespŸrt, da§ eine Kraft von mir ausgegangen ist.

47 Als aber die Frau sah, da§ es nicht verborgen blieb, kam sie mit Zittern und fiel vor ihm nieder und verkŸndete vor allem Volk, warum sie ihn angerŸhrt hatte, und wie sie sogleich gesund geworden war.

48 Er aber sprach zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dir geholfen. Geh hin in Frieden! Kap 7,50)

49 Als er noch redete, kam einer von den Leuten des Vorstehers der Synagoge und sprach: Deine Tochter ist gestorben; bemŸhe den Meister nicht mehr.

50 Als aber Jesus das hšrte, antwortete er ihm: FŸrchte dich nicht; glaube nur, so wird sie gesund!

51 Als er aber in das Haus kam, lie§ er niemanden mit hineingehen als Petrus und Johannes und Jakobus und den Vater und die Mutter des Kindes. Mt 17,1)

52 Sie weinten aber alle und klagten um sie. Er aber sprach: Weint nicht! Sie ist nicht gestorben, sondern sie schlŠft. Kap 7,13)

53 Und sie verlachten ihn, denn sie wu§ten, da§ sie gestorben war.

54 Er aber nahm sie bei der Hand und rief: Kind, steh auf!

55 Und ihr Geist kam wieder, und sie stand sogleich auf. Und er befahl, man solle ihr zu essen geben.

56 Und ihre Eltern entsetzten sich. Er aber gebot ihnen, niemandem zu sagen, was geschehen war. Kap 5,14; Mk 7,36)



9

1 (Die Aussendung der Zwšlf) (Mt 10,1-14; Mk 6,7-13) Er rief aber die Zwšlf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht Ÿber alle bšsen Geister, und da§ sie Krankheiten heilen konnten, (1-6) Kap 10,1-12)

2 und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und die Kranken zu heilen.

3 Und er sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit auf den Weg nehmen, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Hemden haben.

4 Und wenn ihr in ein Haus geht, dann bleibt dort, bis ihr weiterzieht.

5 Und wenn sie euch nicht aufnehmen, dann geht fort aus dieser Stadt und schŸttelt den Staub von euren FŸ§en zu einem Zeugnis gegen sie.

6 Und sie gingen hinaus und zogen von Dorf zu Dorf, predigten das Evangelium und machten gesund an allen Orten.

7 (Herodes und Jesus) (Mt 14,1.2; Mk 6,14-16) Es kam aber vor Herodes, den LandesfŸrsten, alles, was geschah; und er wurde unruhig, weil von einigen gesagt wurde: Johannes ist von den Toten auferstanden;

8 von einigen aber: Elia ist erschienen; von andern aber: Einer von den alten Propheten ist auferstanden.

9 Und Herodes sprach: Johannes, den habe ich enthauptet; wer ist aber dieser, Ÿber den ich solches hšre? Und er begehrte ihn zu sehen. Kap 23,8)

10 (Die Speisung der FŸnftausend) (Mt 14,13-21; Mk 6,31-44; Joh 6,1-13) Und die Apostel kamen zurŸck und erzŠhlten Jesus, wie gro§e Dinge sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich, und er zog sich mit ihnen allein in die Stadt zurŸck, die hei§t Betsaida.

11 Als die Menge das merkte, zog sie ihm nach. Und er lie§ sie zu sich und sprach zu ihnen vom Reich Gottesund machte gesund, die der Heilung bedurften.

12 Aber der Tag fing an, sich zu neigen. Da traten die Zwšlf zu ihm und sprachen: La§ das Volk gehen, damit sie hingehen in die Dšrfer und Hšfe ringsum und Herberge und Essen finden; denn wir sind hier in der WŸste.

13 Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fŸnf Brote und zwei Fische, es sei denn, da§ wir hingehen sollen und fŸr alle diese Leute Essen kaufen.

14 Denn es waren etwa fŸnftausend Mann. Er sprach aber zu seinen JŸngern: La§t sie sich setzen in Gruppen zu je fŸnfzig.

15 Und sie taten das und lie§en alle sich setzen.

16 Da nahm er die fŸnf Brote und zwei Fische und sah auf zum Himmel und dankte, brach sie und gab sie den JŸngern, damit sie dem Volk austeilten.

17 Und sie a§en und wurden alle satt; und es wurde aufgesammelt, was sie an Brocken Ÿbriglie§en, zwšlf Kšrbe voll.

18 (Das Bekenntnis des Petrus) (Mt 16,13-19; Mk 8,27-29; Joh 6,67-69) Und es begab sich, als Jesus allein war und betete und nur seine JŸnger bei ihm waren, da fragte er sie und sprach: Wer sagen die Leute, da§ ich sei?

19 Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seist Johannes der TŠufer; einige aber, du seist Elia; andere aber, es sei einer der alten Propheten auferstanden. Vers 7.8)

20 Er aber sprach zu ihnen: Wer sagt ihr aber, da§ ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes!

21 (Die erste AnkŸndigung von Jesu Leiden und Auferstehung) (Mt 16,20.21; Mk 8,30.31) Er aber gebot ihnen, da§ sie das niemandem sagen sollten,

22 und sprach: Der Menschensohn mu§ viel leiden und verworfen werden von den €ltesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getštet werden und am dritten Tag auferstehen. Vers 44.45; Kap 18,31-34)

23 (Von der Nachfolge) (Mt 16,24-28; Mk 8,34-9,1) Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich tŠglich und folge mir nach.

24 Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's erhalten. Kap 17,33; Mt 10,39; Joh 12,25)

25 Denn welchen Nutzen hŠtte der Mensch, wenn er die ganze Welt gewšnne und verlšre sich selbst oder nŠhme Schaden an sich selbst?

26 Wer sich aber meiner und meiner Worte schŠmt, dessen wird sich der Menschensohn auch schŠmen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und der des Vaters und der heiligen Engel. Mt 10,33; 2. Tim 1,8)

27 Ich sage euch aber wahrlich: Einige von denen, die hier stehen, werden den Tod nicht schmecken, bis sie das Reich Gottes sehen.

28 (Die VerklŠrung Jesu) (Mt 17,1-8; Mk 9,2-8) Und es begab sich, etwa acht Tage nach diesen Reden, da§ er mit sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, um zu beten.

29 Und als er betete, wurde das Aussehen seines Angesichts anders, und sein Gewand wurde wei§ und glŠnzte.

30 Und siehe, zwei MŠnner redeten mit ihm; das waren Mose und Elia.

31 Sie erschienen verklŠrt und redeten von seinem Ende, das er in Jerusalem erfŸllen sollte.

32 Petrus aber und die bei ihm waren, waren voller Schlaf. Als sie aber aufwachten, sahen sie, wie er verklŠrt war, und die zwei MŠnner, die bei ihm standen.

33 Und es begab sich, als sie von ihm schieden, da sprach Petrus zu Jesus: Meister, hier ist fŸr uns gut sein! La§t uns drei HŸtten bauen, dir eine, Mose eine und Elia eine. Er wu§te aber nicht, was er redete.

34 Als er aber dies redete, kam eine Wolke und Ÿberschattete sie; und sie erschraken, als sie in die Wolke hineinkamen.

35 Und es geschah eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein auserwŠhlter Sohn; den sollt ihr hšren! Kap 3,22; Ps 2,7, 5. Mose 18,15)

36 Und als die Stimme geschah, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen davon und verkŸndeten in jenen Tagen niemandem, was sie gesehen hatten.

37 (Die Heilung eines besessenen Knaben) (Mt 17,14-21; Mk 9,14-29) Es begab sich aber, als sie am nŠchsten Tag von dem Berg kamen, da kam ihm eine gro§e Menge entgegen.

38 Und siehe, ein Mann aus der Menge rief: Meister, ich bitte dich, sieh doch nach meinem Sohn; denn er ist mein einziger Sohn.

39 Siehe, ein Geist ergreift ihn, da§ er plštzlich aufschreit, und er rei§t ihn, da§ er Schaum vor dem Mund hat, und lŠ§t kaum von ihm ab und reibt ihn ganz auf.

40 Und ich habe deine JŸnger gebeten, da§ sie ihn austrieben, und sie konnten es nicht.

41 Da antwortete Jesus und sprach: O du unglŠubiges und verkehrtes Geschlecht, wie lange soll ich bei euch sein und euch erdulden? Bring deinen Sohn her!

42 Und als er zu ihm kam, ri§ ihn der bšse Geist und zerrte ihn. Jesus aber bedrohte den unreinen Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder. Kap 7,15)

43 Und sie entsetzten sich alle Ÿber die Herrlichkeit Gottes.

(Die zweite AnkŸndigung von Jesu Leiden und Auferstehung) (Mt 17,22.23; Mk 9,30-32) Als sie sich aber alle verwunderten Ÿber alles, was er tat, sprach er zu seinen JŸngern:

44 La§t diese Worte in eure Ohren dringen: Der Menschensohn wird Ÿberantwortet werden in die HŠnde der Menschen. Vers 22; Kap 18,31-34)

45 Aber dieses Wort verstanden sie nicht, und es war vor ihnen verborgen, so da§ sie es nicht begriffen. Und sie fŸrchteten sich, ihn nach diesem Wort zu fragen. Kap 24,45)

46 (Der Rangstreit der JŸnger) (Mt 18,1-5; Mk 9,33-37) Es kam aber unter ihnen der Gedanke auf, wer von ihnen der Grš§te sei.

47 Als aber Jesus den Gedanken ihres Herzens erkannte, nahm er ein Kind und stellte es neben sich

48 und sprach zu ihnen: Wer dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Denn wer der Kleinste ist unter euch allen, der ist gro§. Mt 10,40)

49 (Der fremde WundertŠter) (Mk 9,38-40) Da fing Johannes an und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb bšse Geister aus in deinem Namen; und wir wehrten ihm, denn er folgt dir nicht nach mit uns.

50 Und Jesus sprach zu ihm: Wehrt ihm nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist fŸr euch. Kap 11,23; Phil 1,18)

51 (Aufbruch nach Jerusalem. Ablehnung Jesu durch Samariter) Es begab sich aber, als die Zeit erfŸllt war, da§ er hinweggenommen werden sollte, da wandte er sein Angesicht, stracks nach Jerusalem zu wandern. Mk 10,32)

52 Und er sandte Boten vor sich her; die gingen hin und kamen in ein Dorf der Samariter, ihm Herberge zu bereiten.

53 Und sie nahmen ihn nicht auf, weil er sein Angesicht gewandt hatte, nach Jerusalem zu wandern. Joh 4,9)

54 Als aber das seine JŸnger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, da§ Feuer vom Himmel falle und sie verzehre. 2. Kšn 1,10-12)

55 Jesus aber wandte sich um und wies sie zurecht.* (*Die Versteile 55b.56a finden sich erst in der spŠteren †berlieferung: Èund sprach: Wi§t ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid? Der Menschensohn ist nicht gekommen, das Leben der Menschen zu vernichten, sondern zu erhalten.Ç)

56 Und sie gingen in ein andres Dorf.

57 (Vom Ernst der Nachfolge) (Mt 8,19-22) Und als sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wohin du gehst.

58 Und Jesus sprach zu ihm: Die FŸchse haben Gruben, und die Všgel unter dem Himmel haben Nester; aber der Menschensohn hat nichts, wo er sein Haupt hinlege.

59 Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, da§ ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.

60 Aber Jesus sprach zu ihm: La§ die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkŸndige das Reich Gottes!

61 Und ein andrer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, da§ ich Abschied nehme von denen, die in meinem Haus sind. 1. Kšn 19,20)

62 Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurŸck, der ist nicht geschickt fŸr das Reich Gottes. Phil 3,13)



10

1 (Die Aussendung der zweiundsiebzig JŸnger) (Mt 10,7-16) Danach setzte der Herr weitere zweiundsiebzig* JŸnger ein und sandte sie je zwei und zwei vor sich her in alle StŠdte und Orte, wohin er gehen wollte, Kap 6,13-16; 9,1, Mk 6,7) (*Statt ÈzweiundsiebzigÇ haben andere Textzeugen ÈsiebzigÇ.)

2 und sprach zu ihnen: Die Ernte ist gro§, der Arbeiter aber sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, da§ er Arbeiter aussende in seine Ernte. Mt 9,37.38; Joh 4,35)

3 Geht hin; siehe, ich sende euch wie LŠmmer mitten unter die Wšlfe.

4 Tragt keinen Geldbeutel bei euch, keine Tasche und keine Schuhe, und, grŸ§t niemanden unterwegs. (4-11) Kap 9,3-5, 2. Kšn 4,29)

5 Wenn ihr in ein Haus kommt, sprecht zuerst: Friede sei diesem Hause! Joh 20,19)

6 Und wenn dort ein Kind des Friedens ist, so wird euer Friede auf ihm ruhen; wenn aber nicht, so wird sich euer Friede wieder zu euch wenden.

7 In demselben Haus aber bleibt, e§t und trinkt, was man euch gibt; denn ein Arbeiter ist seines Lohnes wert. Ihr sollt nicht von einem Haus zum andern gehen.

8 Und wenn ihr in eine Stadt kommt, und sie euch aufnehmen, dann e§t, was euch vorgesetzt wird,

9 und heilt die Kranken, die dort sind, und sagt ihnen: Das Reich Gottes ist nahe zu euch gekommen.

10 Wenn ihraber in eine Stadt kommt, und sie euch nicht aufnehmen, so geht hinaus auf ihre Stra§en und sprecht:

11 Auch den Staub aus eurer Stadt, der sich an unsre FŸ§e gehŠngt hat, schŸtteln wir ab auf euch. Doch sollt ihr wissen: das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.

12 Ich sage euch: Es wird Sodom ertrŠglicher ergehen an jenem Tage als dieser Stadt. 1. Mose 19,1-29)

13 (Jesu Weherufe Ÿber galilŠische StŠdte) (Mt 11,20-24) Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Denn wŠren solche Taten in Tyrus und Sidon geschehen, wie sie bei euch geschehen sind, sie hŠtten lŠngst in Sack und Asche gesessen und Bu§e getan.

14 Doch es wird Tyrus und Sidon ertrŠglicher ergehen im Gericht als euch.

15 Und du, Kapernaum, wirst du bis zum Himmel erhoben werden? Du wirst bis in die Hšlle hinuntergesto§en werden.

16 Wer euch hšrt, der hšrt mich; und wer euch verachtet, der verachtet mich; wer aber mich verachtet, der verachtet den, der mich gesandt hat. Mt 10,40; Joh 5,23)

17 (Jesu Jubelruf) (Mt 11,25-27) Die Zweiundsiebzig* aber kamen zurŸck voll Freude und sprachen: Herr, auch die bšsen Geister sind uns untertan in deinem Namen. (*Statt ÈzweiundsiebzigÇ haben andere Textzeugen ÈsiebzigÇ.)

18 Er sprach aber zu ihnen: Ich sah den Satan vom Himmel fallen wie einen Blitz. Joh 12,31; Offb 12,8.9)

19 Seht, ich habe euch Macht gegeben, zu treten auf Schlangen und Skorpione, und Macht Ÿber alle Gewalt des Feindes; und nichts wird euch schaden. Ps 91,13; Mk 16,18)

20 Doch darŸber freut euch nicht, da§ euch die Geister untertan sind. Freut euch aber, da§ eure Namen im Himmel geschrieben sind. 2. Mose 32,32; Jes 4,3; Phil 4,3; Offb 3,5)

21 Zu der Stunde freute sich Jesus im heiligen Geist und sprach: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den UnmŸndigen offenbart. Ja, Vater, so hat es dir wohlgefallen. 1. Kor 2,7)

22 Alles ist mir Ÿbergeben von meinem Vater. Und niemand wei§, wer der Sohn ist, als nur der Vater, noch, wer der Vater ist, als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.

23 Und er wandte sich zu seinen JŸngern und sprach zu ihnen allein: Selig sind die Augen, die sehen, was ihr seht. Mt 13,16.17)

24 Denn ich sage euch: Viele Propheten und Kšnige wollten sehen, was ihr seht, und haben's nicht gesehen, und hšren, was ihr hšrt, und haben's nicht gehšrt. 1. Petr 1,10)

25 (Der barmherzige Samariter) Und siehe, da stand ein Schriftgelehrter auf, versuchte ihn und sprach: Meister, was mu§ ich tun, da§ ich das ewige Leben ererbe? (25-27) Mt 22,35-40; Mk 12,28-34; Kap 18,18-20)

26 Er aber sprach zu ihm: Was steht im Gesetz geschrieben? Was liest du?

27 Er antwortete und sprach: ÈDu sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen KrŠften und von ganzem GemŸt*, und deinen NŠchsten wie dich selbstÇ (5. Mose 6,5; 3. Mose 19,18). (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen.)

28 Er aber sprach zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu das, so wirst du leben. 3. Mose 18,5; Mt 19,17)

29 Er aber wollte sich selbst rechtfertigen und sprach zu Jesus: Wer ist denn mein NŠchster?

30 Da antwortete Jesus und sprach: Es war ein Mensch, der ging von Jerusalem hinab nach Jericho und fiel unter die RŠuber; die zogen ihn aus und schlugen ihn und machten sich davon und lie§en ihn halbtot liegen.

31 Es traf sich aber, da§ ein Priester dieselbe Stra§e hinabzog; und als er ihn sah, ging er vorŸber.

32 Desgleichen auch ein Levit: als er zu der Stelle kam und ihn sah, ging er vorŸber.

33 Ein Samariter aber, der auf der Reise war, kam dahin; und als er ihn sah, jammerte er ihn;

34 und er ging zu ihm, go§ …l und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn.

35 Am nŠchsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir's bezahlen, wenn ich wiederkomme.

36 Wer von diesen dreien, meinst du, ist der NŠchste gewesen dem, der unter die RŠuber gefallen war?

37 Er sprach: Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Da sprach Jesus zu ihm: So geh hin und tu desgleichen! Joh 13,17)

38 (Maria und Marta) Als sie aber weiterzogen, kam er in ein Dorf. Da war eine Frau mit Namen Marta, die nahm ihn auf. Joh 11,1; 12,2.3)

39 Und sie hatte eine Schwester, die hie§ Maria; die setzte sich dem Herrn zu FŸ§en und hšrte seiner Rede zu.

40 Marta aber machte sich viel zu schaffen, ihm zu dienen. Und sie trat hinzu und sprach: Herr, fragst du nicht danach, da§ mich meine Schwester lŠ§t allein dienen? Sage ihr doch, da§ sie mir helfen soll!

41 Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Marta, Marta, du hast viel Sorge und MŸhe.

42 Eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwŠhlt; das soll nicht von ihr genommen werden. Mt 6,33)



11

1 (Das Vaterunser) (Mt 6,9-13) Und es begab sich, da§ er an einem Ort war und betete. Als er aufgehšrt hatte, sprach einer seiner JŸnger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine JŸnger lehrte.

2 Er aber sprach zu ihnen: Wenn ihr betet, so sprecht: Vater! Dein Name werde geheiligt. Dein Reich komme.*

3 Unser tŠgliches Brot gib uns Tag fŸr Tag

4 und vergib uns unsre SŸnden; denn auch wir vergeben allen, die an uns schuldig werden. Und fŸhre uns nicht in Versuchung.* (*In der spŠteren †berlieferung finden sich zusŠtzliche Versteile: Vers 2: ÈDein Wille geschehe auf Erden wie im HimmelÇ, Vers 4: Èsondern erlšse uns von dem BšsenÇ (entsprechend Mt 6,10.13).)

5 (Der bittende Freund) (Mt 7,7-11) Und er sprach zu ihnen: Wenn jemand unter euch einen Freund hat und ginge zu ihm um Mitternacht und sprŠche zu ihm: Lieber Freund, leih mir drei Brote;

6 denn mein Freund ist zu mir gekommen auf der Reise, und ich habe nichts, was ich ihm vorsetzen kann,

7 und der drinnen wŸrde antworten und sprechen: Mach mir keine Unruhe! Die TŸr ist schon zugeschlossen, und meine Kinder und ich liegen schon zu Bett; ich kann nicht aufstehen und dir etwas geben.

8 Ich sage euch: Und wenn er schon nicht aufsteht und ihm etwas gibt, weil er sein Freund ist, dann wird er doch wegen seines unverschŠmten DrŠngens aufstehen und ihm geben, soviel er bedarf.

9 Und ich sage euch auch: Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.

10 Denn wer da bittet, der empfŠngt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Kap 13,25)

11 Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn der ihn* um einen Fisch bittet, eine Schlange fŸr den Fisch biete? (*In der spŠteren †berlieferung finden sich zusŠtzlich die Worte: È... ums Brot bittet, dafŸr einen Stein biete? oder wenn er...Ç (vgl. Mt 7,9).)

12 oder der ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion dafŸr biete?

13 Wenn nun ihr, die ihr bšse seid, euren Kindern gute Gaben geben kšnnt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

14 (Jesus und die bšsen Geister) (Mt 12,22-30; Mk 3,22-27) Und er trieb einen bšsen Geist aus, der war stumm. Und es geschah, als der Geist ausfuhr, da redete der Stumme. Und die Menge verwunderte sich.

15 Einige aber unter ihnen sprachen: Er treibt die bšsen Geister aus durch Beelzebul, ihren Obersten.

16 Andere aber versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. Mk 8,11)

17 Er aber erkannte ihre Gedanken und sprach zu ihnen: Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwŸstet, und ein Haus fŠllt Ÿber das andre.

18 Ist aber der Satan auch mit sich selbst uneins, wie kann sein Reich bestehen? Denn ihr sagt, ich treibe die bšsen Geister aus durch Beelzebul.

19 Wenn aber ich die bšsen Geister durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben eure Sšhne sie aus? Darum werden sie eure Richter sein.

20 Wenn ich aber durch Gottes Finger die bšsen Geister austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen. 2. Mose 8,15)

21 Wenn ein Starker gewappnet seinen Palast bewacht, so bleibt, was er hat, in Frieden.

22 Wenn aber ein StŠrkerer Ÿber ihn kommt und Ÿberwindet ihn, so nimmt er ihm seine RŸstung, auf die er sich verlie§, und verteilt die Beute. Kol 2,15; 1. Joh 4,4)

23 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. Kap 9,50)

24 (Von der RŸckkehr des bšsen Geistes) (Mt 12,43-45) Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dŸrre StŠtten, sucht Ruhe und findet sie nicht; dann spricht er: Ich will wieder zurŸckkehren in mein Haus, aus dem ich fortgegangen bin.

25 Und wenn er kommt, so findet er's gekehrt und geschmŸckt.

26 Dann geht er hin und nimmt sieben andre Geister mit sich, die bšser sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie darin, und es wird mit diesem Menschen hernach Šrger als zuvor. Joh 5,14)

27 (Eine Seligpreisung Jesu) Und es begab sich, als er so redete, da erhob eine Frau im Volk ihre Stimme und sprach zu ihm: Selig ist der Leib, der dich getragen hat, und die BrŸste, an denen du gesogen hast. Kap 1,28.48)

28 Er aber sprach: Ja, selig sind, die das Wort Gottes hšren und bewahren. Kap 8,15.21)

29 (Ablehnung der Zeichenforderung) (Mt 12,38-42) Die Menge aber drŠngte herzu. Da fing er an und sagte: Dies Geschlecht ist ein bšses Geschlecht; es fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Jona. Vers 16)

30 Denn wie Jona ein Zeichen war fŸr die Leute von Ninive,* so wird es auch der Menschensohn sein fŸr dieses Geschlecht. (*Siehe Sach- und WorterklŠrungen zu ÈJonaÇ.)

31 Die Kšnigin vom SŸden wird auftreten beim JŸngsten Gericht mit den Leuten dieses Geschlechts und wird sie verdammen; denn sie kam vom Ende der Welt, zu hšren die Weisheit Salomos. Und siehe, hier ist mehr als Salomo. 1. Kšn 10,1)

32 Die Leute von Ninive werden auftreten beim JŸngsten Gericht mit diesem Geschlecht und werden's verdammen; denn sie taten Bu§e nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona. Jona 3,5)

33 (Bildworte vom Licht) (Mt 5,15; 6,22.23) Niemand zŸndet ein Licht an und setzt es in einen Winkel, auch nicht unter einen Scheffel, sondern auf den Leuchter, damit, wer hineingeht, das Licht sehe. Kap 8,16)

34 Dein Auge ist das Licht des Leibes. Wenn nun dein Auge lauter ist, so ist dein ganzer Leib licht; wenn es aber bšse ist, so ist auch dein Leib finster.

35 So schaue darauf, da§ nicht das Licht in dir Finsternis sei.

36 Wenn nun dein Leib ganz licht ist und kein Teil an ihm finster ist, dann wird er ganz licht sein, wie wenn dich das Licht erleuchtet mit hellem Schein.

37 (Weherufe gegen die PharisŠer und Schriftgelehrten) (Mt 23,1-36) Als er noch redete, bat ihn ein PharisŠer, mit ihm zu essen. Und er ging hinein und setzte sich zu Tisch. Kap 7,36; 14,1)

38 Als das der PharisŠer sah, wunderte er sich, da§ er sich nicht vor dem Essen gewaschen hatte. Mt 15,2)

39 Der Herr aber sprach zu ihm: Ihr PharisŠer, ihr haltet die Becher und SchŸsseln au§en rein; aber euer Inneres ist voll Raubgier und Bosheit.

40 Ihr Narren, hat nicht der, der das €u§ere geschaffen hat, auch das Innere geschaffen?

41 Gebt doch, was drinnen ist, als Almosen, siehe, dann ist euch alles rein.

42 Aber weh euch PharisŠern! Denn ihr gebt den Zehnten von Minze und Raute und allerlei GemŸse, aber am Recht und an der Liebe Gottes geht ihr vorbei. Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen. Joh 5,42)

43 Weh euch PharisŠern! Denn ihr sitzt gern obenan in den Synagogen und wollt gegrŸ§t sein auf dem Markt. Kap 14,7)

44 Weh euch! Denn ihr seid wie die verdeckten GrŠber, Ÿber die die Leute laufen, und wissen es nicht.

45 Da antwortete einer von den Schriftgelehrten und sprach zu ihm: Meister, mit diesen Worten schmŠhst du uns auch.

46 Er aber sprach: Weh auch euch Schriftgelehrten! Denn ihr beladet die Menschen mit unertrŠglichen Lasten, und ihr selbst rŸhrt sie nicht mit einem Finger an.

47 Weh euch! Denn ihr baut den Propheten GrabmŠler; eure VŠter aber haben sie getštet. Apg 7,52)

48 So bezeugt ihr und billigt die Taten eurer VŠter; denn sie haben sie getštet; und ihr baut ihnen GrabmŠler!

49 Darum spricht die Weisheit Gottes: Ich will Propheten und Apostel zu ihnen senden, und einige von ihnen werden sie tšten und verfolgen,

50 damit gefordert werde von diesem Geschlecht das Blut aller Propheten, das vergossen ist seit Erschaffung der Welt,

51 von Abels Blut an bis hin zum Blut des Secharja, der umkam zwischen Altar und Tempel. Ja, ich sage euch: Es wird gefordert werden von diesem Geschlecht.

52 Weh euch Schriftgelehrten! Denn ihr habt den SchlŸssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und habt auch denen gewehrt, die hinein wollten.

53 Und als er von dort hinausging, fingen die Schriftgelehrten und PharisŠer an, heftig auf ihn einzudringen und ihn mit vielen Fragen auszuhorchen,

54 und belauerten ihn, ob sie etwas aus seinem Mund erjagen kšnnten. Kap 20,20)



12

1 (Mahnung zum furchtlosen Bekennen) (Mt 10,26-33) Unterdessen kamen einige tausend Menschen zusammen, so da§ sie sich untereinander traten. Da fing er an und sagte zuerst zu seinen JŸngern: HŸtet euch vor dem Sauerteig der PharisŠer, das ist die Heuchelei. Mt 16,6; Mk 8,15)

2 Es ist aber nichts verborgen, was nicht offenbar wird, und nichts geheim, was man nicht wissen wird. Kap 8,17)

3 Darum, was ihr in der Finsternis sagt, das wird man im Licht hšren; und was ihr ins Ohr flŸstert in der Kammer, das wird man auf den DŠchern predigen.

4 Ich sage aber euch, meinen Freunden: FŸrchtet euch nicht vor denen, die den Leib tšten und danach nichts mehr tun kšnnen.

5 Ich will euch aber zeigen, vor wem ihr euch fŸrchten sollt: FŸrchtet euch vor dem, der, nachdem er getštet hat, auch Macht hat, in die Hšlle zu werfen. Ja, ich sage euch, vor dem fŸrchtet euch. Hebr 12,29)

6 Verkauft man nicht fŸnf Sperlinge fŸr zwei Groschen? Dennoch ist vor Gott nicht einer von ihnen vergessen.

7 Aber auch die Haare auf eurem Haupt sind alle gezŠhlt. Darum fŸrchtet euch nicht; ihr seid besser als viele Sperlinge. Kap 21,18)

8 Ich sage euch aber: Wer mich bekennt vor den Menschen, den wird auch der Menschensohn bekennen vor den Engeln Gottes.

9 Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, der wird verleugnet werden vor den Engeln Gottes. Kap 9,26; 1. Sam 2,30)

10 Und wer ein Wort gegen den Menschensohn sagt, dem soll es vergeben werden; wer aber den heiligen Geist lŠstert, dem soll es nicht vergeben werden. Mt 12,32; Mk 3,28.29)

11 Wenn sie euch aber fŸhren werden in die Synagogen und vor die Machthaber und die Obrigkeit, so sorgt nicht, wie oder womit ihr euch verantworten oder was ihr sagen sollt; (11 und 12) Kap 21,12-15; Mt 10,17-20)

12 denn der heilige Geist wird euch in dieser Stunde lehren, was ihr sagen sollt.

13 (Warnung vor Habgier) Es sprach aber einer aus dem Volk zu ihm: Meister, sage meinem Bruder, da§ er mit mir das Erbe teile.

14 Er aber sprach zu ihm: Mensch, wer hat mich zum Richter oder Erbschlichter Ÿber euch gesetzt?

15 Und er sprach zu ihnen: Seht zu und hŸtet euch vor aller Habgier; denn niemand lebt davon, da§ er viele GŸter hat. Pred 5,9; 1. Tim 6,9.10)

16 (Der reiche Kornbauer) Und er sagte ihnen ein Gleichnis und sprach: Es war ein reicher Mensch, dessen Feldhatte gut getragen.

17 Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine FrŸchte sammle.

18 Und sprach: Das will ich tun: ich will meine Scheunen abbrechen und grš§ere bauen, und will darin sammeln all mein Korn und meine VorrŠte

19 und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen gro§en Vorrat fŸr viele Jahre; habe nun Ruhe, i§, trink und habe guten Mut! (19 und 20) Ps 49,17-20)

20 Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehšren, was du angehŠuft hast?

21 So geht es dem, der sich SchŠtze sammelt und ist nicht reich bei Gott. Mt 6,20)

22 (Vom falschen und rechten Sorgen) (Mt 6,25-33.20.21) Er sprach aber zu seinen JŸngern: Darum sage ich euch: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen sollt, auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen sollt.

23 Denn das Leben ist mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung.

24 Seht die Raben an: sie sŠen nicht, sie ernten auch nicht, sie haben auch keinen Keller und keine Scheune, und Gott ernŠhrt sie doch. Wieviel besser seid ihr als die Všgel!

25 Wer ist unter euch, der, wie sehr er sich auch darum sorgt, seines Lebens LŠnge eine Spanne zusetzen kšnnte?

26 Wenn ihr nun auch das Geringste nicht vermšgt, warum sorgt ihr euch um das andre?

27 Seht die Lilien an, wie sie wachsen: sie spinnen nicht, sie weben nicht. Ich sage euch aber, da§ auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen ist wie eine von ihnen.

28 Wenn nun Gott das Gras, das heute auf dem Feld steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wieviel mehr wird er euch kleiden, ihr KleinglŠubigen!

29 Darum auch ihr, fragt nicht danach, was ihr essen oder was ihr trinken sollt, und macht euch keine Unruhe.

30 Nach dem allen trachten die Heiden in der Welt; aber euer Vater wei§, da§ ihr dessen bedŸrft.

31 Trachtet vielmehr nach seinem Reich, so wird euch das alles zufallen.

32 FŸrchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohlgefallen, euch das Reich zu geben. Kap 22,29)

33 Verkauft, was ihr habt, und gebt Almosen. Macht euch Geldbeutel, die nicht veralten, einen Schatz, der niemals abnimmt, im Himmel, wo kein Dieb hinkommt und den keine Motten fressen. Kap 18,22)

34 Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.

35 (Vom Warten auf das Kommen Christi) (Mt 24,43-51) La§t eure Lenden umgŸrtet sein und eure Lichter brennen 2. Mose 12,11; 1. Petr 1,13, Mt 25,1-13)

36 und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Offb 3,20)

37 Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schŸrzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen.

38 Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie.

39 Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wŸ§te, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so lie§e er nicht in sein Haus einbrechen. 1. Thess 5,2)

40 Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint.

41 Petrus aber sprach: Herr, sagst du dies Gleichnis zu uns oder auch zu allen?

42 Der Herr aber sprach: Wer ist denn der treue und kluge Verwalter, den der Herr Ÿber seine Leute setzt, damit er ihnen zur rechten Zeit gibt, was ihnen zusteht?

43 Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht.

44 Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn Ÿber alle seine GŸter setzen.

45 Wenn aber jener Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fŠngt an, die Knechte und MŠgde zu schlagen, auch zu essen und zu trinken und sich vollzusaufen,

46 dann wird der Herr dieses Knechtes kommen an einem Tage, an dem er's nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und wird ihn in StŸcke hauen lassen und wird ihm sein Teil geben bei den UnglŠubigen.

47 Der Knecht aber, der den Willen seines Herrn kennt, hat aber nichts vorbereitet noch nach seinem Willen getan, der wird viel SchlŠge erleiden mŸssen. Jak 4,17)

48 Wer ihn aber nicht kennt und getan hat, was SchlŠge verdient, wird wenig SchlŠge erleiden. Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man um so mehr fordern.

49 (Entzweiungen um Jesu willen) (Mt 10,34-36) Ich bin gekommen, ein Feuer anzuzŸnden auf Erden; was wollte ich lieber, als da§ es schon brennte!

50 Aber ich mu§ mich zuvor taufen lassen mit einer Taufe, und wie ist mir so bange, bis sie vollbracht ist! Kap 18,31; Mt 20,22; 26,38)

51 Meint ihr, da§ ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf Erden? Ich sage: Nein, sondern Zwietracht.

52 Denn von nun an werden fŸnf in einem Hause uneins sein, drei gegen zwei und zwei gegen drei.

53 Es wird der Vater gegen den Sohn sein und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Schwiegertochter und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

54 (Beurteilung der Zeit) Er sprach aber zu der Menge: Wenn ihr eine Wolke aufsteigen seht vom Westen her, so sagt ihr gleich: Es gibt Regen. Und es geschieht so. (54-56) Mt 16,2.3)

55 Und wenn der SŸdwind weht, so sagt ihr: Es wird hei§ werden. Und es geschieht so.

56 Ihr Heuchler! †ber das Aussehen der Erde und des Himmels kšnnt ihr urteilen; warum aber kšnnt ihr Ÿber diese Zeit nicht urteilen?

57 Warum aber urteilt ihr nicht auch von euch aus darŸber, was recht ist?

58 Denn wenn du mit deinem Gegner zum Gericht gehst, so bemŸhe dich auf dem Wege, von ihm loszukommen, damit er nicht etwa dich vor den Richter ziehe, und der Richter Ÿberantworte dich dem Gerichtsdiener, und der Gerichtsdiener werfe dich ins GefŠngnis. (58 und 59) Mt 5,25.26)

59 Ich sage dir: Du wirst von dort nicht herauskommen, bis du den allerletzten Heller bezahlt hast.



13

1 (Der Untergang der GalilŠer. Der Turm von Siloah) Es kamen aber zu der Zeit einige, die berichteten ihm von den GalilŠern, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte.

2 Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, da§ diese GalilŠer mehr gesŸndigt haben als alle andern GalilŠer, weil sie das erlitten haben? Joh 9,2)

3 Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Bu§e tut, werdet ihr alle auch so umkommen.

4 Oder meint ihr, da§ die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen?

5 Ich sage euch: Nein; sondern wenn ihr nicht Bu§e tut, werdet ihr alle auch so umkommen.

6 (Das Gleichnis vom Feigenbaum) Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberg, und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. Mt 21,19)

7 Da sprach er zu dem WeingŠrtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang gekommen und habe Frucht gesucht an diesem Feigenbaum, und finde keine. So hau ihn ab! Was nimmt er dem Boden die Kraft?

8 Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, la§ ihn noch dies Jahr, bis ich um ihn grabe und ihn dŸnge; 2. Petr 3,9.15)

9 vielleicht bringt er doch noch Frucht; wenn aber nicht, so hau ihn ab. Kap 3,9)

10 (Die Heilung einer verkrŸmmten Frau am Sabbat) Und er lehrte in einer Synagoge am Sabbat. (10-17) Kap 6,6-11)

11 Und siehe, eine Frau war da, die hatte seit achtzehn Jahren einen Geist, der sie krank machte; und sie war verkrŸmmt und konnte sich nicht mehr aufrichten.

12 Als aber Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit!

13 Und legte die HŠnde auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.

14 Da antwortete der Vorsteher der Synagoge, denn er war unwillig, da§ Jesus am Sabbat heilte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an denen kommt und la§t euch heilen, aber nicht am Sabbattag. 2. Mose 20,9.10)

15 Da antwortete ihm der Herr und sprach: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder seinen Esel von der Krippe los und fŸhrt ihn zur TrŠnke? Kap 14,5)

16 Sollte dann nicht diese, die doch Abrahams Tochter ist, die der Satan schon achtzehn Jahre gebunden hatte, am Sabbat von dieser Fessel gelšst werden? Kap 19,9)

17 Und als er das sagte, mu§ten sich schŠmen alle, die gegen ihn gewesen waren. Und alles Volk freute sich Ÿber alle herrlichen Taten, die durch ihn geschahen.

18 (Vom Senfkorn und vom Sauerteig) (Mt 13,31-33; Mk 4,30-32) Er aber sprach: Wem gleicht das Reich Gottes, und womit soll ich's vergleichen?

19 Es gleicht einem Senfkorn, das ein Mensch nahm und in seinen Garten sŠte; und es wuchs und wurde ein Baum, und die Všgel des Himmels wohnten in seinen Zweigen.

20 Und wiederum sprach er: Womit soll ich das Reich Gottes vergleichen?

21 Es gleicht einem Sauerteig, den eine Frau nahm und unter einen halben Zentner Mehl mengte, bis es ganz durchsŠuert war.

22 (Von der engen Pforte und der verschlossenen TŸr) Und er ging durch StŠdte und Dšrfer und lehrte und nahm seinen Weg nach Jerusalem.

23 Es sprach aber einer zu ihm: Herr, meinst du, da§ nur wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen:

24 Ringt darum, da§ ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele, das sage ich euch, werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht kšnnen. Mt 7,13.14)

25 Wenn der Hausherr aufgestanden ist und die TŸr verschlossen hat, und ihr anfangt, drau§en zu stehen und an die TŸr zu klopfen und zu sagen: Herr,tu uns auf!, dann wird er antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Mt 25,11.12)

26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Stra§en hast du gelehrt. (26 und 27) Mt 7,22.23)

27 Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr †beltŠter!

28 Da wird Heulen und ZŠhneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgesto§en. (28 und 29) Mt 8,11.12)

29 Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von SŸden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Kap 14,15)

30 Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein. Mt 19,30)

31 (Die Feindschaft des Herodes) Zu dieser Stunde kamen einige PharisŠer und sprachen zu ihm: Mach dich auf und geh weg von hier; denn Herodes will dich tšten.

32 Und er sprach zu ihnen: Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe bšse Geister aus und mache gesund heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet sein.

33 Doch mu§ ich heute und morgen und am folgenden Tage noch wandern; denn es geht nicht an, da§ ein Prophet umkomme au§erhalb von Jerusalem.

34 (Jesu Klage Ÿber Jerusalem) (Mt 23,37-39) Jerusalem, Jerusalem, die du tštest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt werden, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre KŸken unter ihre FlŸgel, und ihr habt nicht gewollt! (34 und 35) Mt 23,37-39; Kap 19,41-44)

35 Seht, Èeuer Haus soll euch wŸst gelassen werdenÇ (Jeremia 22,5; Psalm 69,26). Aber ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, da ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt in dem Namen des Herrn! Ps 118,26)



14

1 (Die Heilung eines WassersŸchtigen am Sabbat) Und es begab sich, da§ er an einem Sabbat in das Haus eines Oberen der PharisŠer kam, das Brot zu essen, und sie belauerten ihn. Kap 6,6-11; 11,37)

2 Und siehe, da war ein Mensch vor ihm, der war wassersŸchtig.

3 Und Jesus fing an und sagte zu den Schriftgelehrten und PharisŠern: Ist's erlaubt, am Sabbat zu heilen oder nicht?

4 Sie aber schwiegen still. Und er fa§te ihn an und heilte ihn und lie§ ihn gehen.

5 Und er sprach zu ihnen: Wer ist unter euch, dem sein Sohn oder sein Ochse in den Brunnen fŠllt, und der ihn nicht alsbald herauszieht, auch am Sabbat? Kap 13,15; Mt 12,11)

6 Und sie konnten ihm darauf keine Antwort geben.

7 (Von Rangordnung und Auswahl der GŠste) Er sagte aber ein Gleichnis zu den GŠsten, als er merkte, wie sie suchten, obenan zu sitzen, und sprach zu ihnen: Mt 23,6)

8 Wenn du von jemandem zur Hochzeit geladen bist, so setze dich nicht obenan; denn es kšnnte einer eingeladen sein, der vornehmer ist als du, (8-10) Spr 25,6.7)

9 und dann kommt der, der dich und ihn eingeladen hat, und sagt zu dir: Weiche diesem!, und du mu§t dann beschŠmt untenan sitzen.

10 Sondern wenn du eingeladen bist, so geh hin und setz dich untenan, damit, wenn der kommt, der dich eingeladen hat, er zu dir sagt: Freund, rŸcke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor allen, die mit dir zu Tisch sitzen.

11 Denn wer sich selbst erhšht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhšht werden. Kap 18,14; Mt 23,12; Jak 4,6.10)

12 Er sprach aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine BrŸder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird.

13 Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, VerkrŸppelte, Lahme und Blinde ein, (13 und 14) 5. Mose 14,29)

14 dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten. Weish 5,16; 1. Kor 15,23; Apg 24,15)

15 (Das gro§e Abendmahl) (Mt 22,1-10) Als aber einer das hšrte, der mit zu Tisch sa§, sprach er zu Jesus: Selig ist, der das Brot i§t im Reich Gottes! Kap 13,29)

16 Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein gro§es Abendmahl und lud viele dazu ein.

17 Und er sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, den Geladenen zu sagen: Kommt, denn es ist alles bereit!

18 Und sie fingen an alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und mu§ hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.

19 Und der zweite sprach: Ich habe fŸnf Gespanne Ochsen gekauft und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.

20 Und der dritte sprach: Ich habe eine Frau genommen; darum kann ich nicht kommen. 1. Kor 7,33)

21 Und der Knecht kam zurŸck und sagte das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knecht: Geh schnell hinaus auf die Stra§en und Gassen der Stadt und fŸhre die Armen, VerkrŸppelten, Blinden und Lahmen herein.

22 Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da.

23 Und der Herr sprach zu dem Knecht: Geh hinaus auf die Landstra§en und an die ZŠune und nštige sie hereinzukommen, da§ mein Haus voll werde.

24 Denn ich sage euch, da§ keiner der MŠnner, die eingeladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.

25 (Von Nachfolge und Selbstverleugnung) Es ging aber eine gro§e Menge mit ihm; und er wandte sich um und sprach zu ihnen:

26 Wenn jemand zu mir kommt und ha§t nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, BrŸder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein JŸnger sein. Kap 18,29.30; 5. Mose 33,9; 1. Kor 7,29)

27 Und wer nicht sein Kreuz trŠgt und mir nachfolgt, der kann nicht mein JŸnger sein. Kap 9,23)

28 Denn wer ist unter euch, der einen Turm bauen will und setzt sich nicht zuvor hin und ŸberschlŠgt die Kosten, ob er genug habe, um es auszufŸhren?

29 damit nicht, wenn er den Grund gelegt hat und kann's nicht ausfŸhren, alle, die es sehen, anfangen, Ÿber ihn zu spotten,

30 und sagen: Dieser Mensch hat angefangen zu bauen und kann's nicht ausfŸhren.

31 Oder welcher Kšnig will sich auf einen Krieg einlassen gegen einen andern Kšnig und setzt sich nicht zuvor hin und hŠlt Rat, ob er mit Zehntausend dem begegnen kann, der Ÿber ihn kommt mit Zwanzigtausend?

32 Wenn nicht, so schickt er eine Gesandtschaft, solange jener noch fern ist, und bittet um Frieden.

33 So auch jeder unter euch, der sich nicht lossagt von allem, was er hat, der kann nicht mein JŸnger sein. Kap 9,62)

34 Das Salz ist etwas Gutes; wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit soll man wŸrzen? Mt 5,13; Mk 9,50)

35 Es ist weder fŸr den Acker noch fŸr den Mist zu gebrauchen, sondern man wird's wegwerfen. Wer Ohren hat zu hšren, der hšre!



15

1 (Vom verlorenen Schaf) Es nahten sich ihm aber allerlei Zšllner und SŸnder, um ihn zu hšren.

2 Und die PharisŠer und Schriftgelehrten murrten und sprachen: Dieser nimmt die SŸnder an und i§t mit ihnen. Kap 5,30; 19,7)

3 Er sagte aber zu ihnen dies Gleichnis und sprach:

4 Welcher Mensch ist unter euch, der hundert Schafe hat und, wenn er eins von ihnen verliert, nicht die neunundneunzig in der WŸste lŠ§t und geht dem verlorenen nach, bis er's findet? (4-7) Mt 18,12-14, Kap 19,10; Hes 34,12; Joh 10,11.12)

5 Und wenn er's gefunden hat, so legt er sich's auf die Schultern voller Freude.

6 Und wenn er heimkommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn und spricht zu ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe mein Schaf gefunden, das verloren war.

7 Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein Ÿber einen SŸnder, der Bu§e tut, mehr als Ÿber neunundneunzig Gerechte, die der Bu§e nicht bedŸrfen.

8 (Vom verlorenen Groschen) Oder welche Frau, die zehn Silbergroschen hat und einen davon verliert, zŸndet nicht ein Licht an und kehrt das Haus und sucht mit Flei§, bis sie ihn findet?

9 Und wenn sie ihn gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen und spricht: Freut euch mit mir; denn ich habe meinen Silbergroschen gefunden, den ich verloren hatte.

10 So, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes Ÿber einen SŸnder, der Bu§e tut.

11 (Vom verlorenen Sohn) Und er sprach: Ein Mensch hatte zwei Sšhne.

12 Und der jŸngere von ihnen sprach zu dem Vater: Gib mir, Vater, das Erbteil, das mir zusteht. Und er teilte Hab und Gut unter sie.

13 Und nicht lange danach sammelte der jŸngere Sohn alles zusammen und zog in ein fernes Land; und dort brachte er sein Erbteil durch mit Prassen. Spr 29,3)

14 Als er nun all das Seine verbraucht hatte, kam eine gro§e Hungersnot Ÿber jenes Land, und er fing an zu darben

15 und ging hin und hŠngte sich an einen BŸrger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die SŠue zu hŸten.

16 Und er begehrte, seinen Bauch zu fŸllen mit den Schoten, die die SŠue fra§en; und niemand gab sie ihm. Spr 23,21)

17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelšhner hat mein Vater, die Brot in FŸlle haben, und ich verderbe hier im Hunger!

18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesŸndigt gegen den Himmel und vor dir. Ps 51,6; Jes 3,12.13)

19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, da§ ich dein Sohn hei§e; mache mich zu einem deiner Tagelšhner!

20 Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater, und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und k٤te ihn.

21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesŸndigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, da§ ich dein Sohn hei§e.

22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine F٤e

23 und bringt das gemŠstete Kalb und schlachtet's; la§t uns essen und fršhlich sein!

24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fršhlich zu sein. Eph 2,5)

25 Aber der Šltere Sohn war auf dem Feld. Und als er nahe zum Hause kam, hšrte er Singen und Tanzen

26 und rief zu sich einen der Knechte, und frag, was das wŠre.

27 Der aber sagte ihm: Dein Bruder ist gekommen, und dein Vater hat das gemŠstete Kalb geschlachtet, weil er ihn gesund wieder hat.

28 Da wurde er zornig und wollte nicht hineingehen. Da ging sein Vater heraus und bat ihn. (28-32) Mt 20,15)

29 Er antwortete aber und sprach zu seinem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir und habe dein Gebot noch nie Ÿbertreten, und du hast mir nie einen Bock gegeben, da§ ich mit meinen Freunden fršhlich gewesen wŠre.

30 Nun aber, da dieser dein Sohn gekommen ist, der dein Hab und Gut mit Huren verpra§t hat, hast du ihm das gemŠstete Kalb geschlachtet.

31 Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir, und alles, was mein ist, das ist dein.

32 Du solltest aber fršhlich und guten Mutes sein; denn dieser dein Bruder war tot und ist wieder lebendig geworden, er war verloren und ist wiedergefunden.



16

1 (Vom unehrlichen Verwalter) Er sprach aber auch zu den JŸngern: Es war ein reicher Mann, der hatte einen Verwalter; der wurde bei ihm beschuldigt, er verschleudere ihm seinen Besitz.

2 Und er lie§ ihn rufen und sprach zu ihm: Was hšre ich da von dir? Gib Rechenschaft Ÿber deine Verwaltung; denn du kannst hinfort nicht Verwalter sein.

3 Der Verwalter sprach bei sich selbst: Was soll ich tun? Mein Herr nimmt mir das Amt; graben kann ich nicht, auch schŠme ich mich zu betteln.

4 Ich wei§, was ich tun will, damit sie mich in ihre HŠuser aufnehmen, wenn ich von dem Amt abgesetzt werde.

5 Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden fŸr sich, und fragte den ersten: Wieviel bist du meinem Herrn schuldig?

6 Er sprach: Hundert Eimer …l. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fŸnfzig.

7 Danach fragte er den zweiten: Du aber, wieviel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Sack Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig.

8 Und der Herr lobte den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klŸger als die Kinder des Lichts. Eph 5,8.9)

9 Und ich sage euch: Macht euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit, wenn er zu Ende geht, sie euch aufnehmen in die ewigen HŸtten. Kap 14,14; Mt 6,20; 19,21)

10 (Von der Treue) Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Gro§en treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Gro§en ungerecht. Kap 19,17)

11 Wenn ihr nun mit dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer wird euch das wahre Gut anvertrauen?

12 Und wenn ihr mit dem fremden Gut nicht treu seid, wer wird euch geben, was euer ist?

13 Kein Knecht kann zwei Herren dienen; entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hŠngen und den andern verachten. Ihr kšnnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Mt 6,24)

14 (Die Selbstgerechtigkeit der PharisŠer. Das Gesetz) Das alles hšrten die PharisŠer. Die waren geldgierig und spotteten Ÿber ihn.

15 Und er sprach zu ihnen: Ihr seid's, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist bei den Menschen, das ist ein Greuel vor Gott. Kap 18,9-14)

16 Das Gesetz und die Propheten reichen bis zu Johannes. Von da an wird das Evangelium vom Reich Gottes gepredigt, und jedermann drŠngt sich mit Gewalt hinein. Mt 11,12.13)

17 Es ist aber leichter, da§ Himmel und Erde vergehen, als da§ ein TŸpfelchen vom Gesetz fŠllt. Mt 5,18)

18 Wer sich scheidet von seiner Frau und heiratet eine andere, der bricht die Ehe; und wer die von ihrem Mann Geschiedene heiratet, der bricht auch die Ehe. Mt 5,32; 19,9)

19 (Vom reichen Mann und armen Lazarus) Es war aber ein reicher Mann, der kleidete sich in Purpur und kostbares Leinen und lebte alle Tage herrlich und in Freuden.

20 Es war aber ein Armer mit Namen Lazarus, der lag vor seiner TŸr voll von GeschwŸren

21 und begehrte, sich zu sŠttigen mit dem, was von des Reichen Tisch fiel; dazu kamen auch die Hunde und leckten seine GeschwŸre.

22 Es begab sich aber, da§ der Arme starb, und er wurde von den Engeln getragen in Abrahams Scho§. Der Reiche aber starb auch und wurde begraben.

23 Als er nun in der Hšlle war, hob er seine Augen auf in seiner Qual und sah Abraham von ferne und Lazarus in seinem Scho§.

24 Und er rief: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, damit er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und mir die Zunge kŸhle; denn ich leide Pein in diesen Flammen.

25 Abraham aber sprach: Gedenke, Sohn, da§ du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Bšses empfangen; nun wird er hier getršstet, und du wirst gepeinigt. Kap 6,24)

26 Und Ÿberdies besteht zwischen uns und euch eine gro§e Kluft, da§ niemand, der von hier zu euch hinŸber will, dorthin kommen kann und auch niemand von dort zu uns herŸber.

27 Da sprach er: So bitte ich dich, Vater, da§ du ihn sendest in meines Vaters Haus;

28 denn ich habe noch fŸnf BrŸder, die soll er warnen, damit sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual.

29 Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hšren. 2. Tim 3,16)

30 Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn einer von den Toten zu ihnen ginge, so wŸrden sie Bu§e tun.

31 Er sprach zu ihm: Hšren sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht Ÿberzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstŸnde.



17

1 (Von VerfŸhrung zum Abfall. Von der Vergebung) (Mt 18,6.7.15.21.22; Mk 9,42) Er sprach aber zu seinen JŸngern: Es ist unmšglich, da§ keine VerfŸhrungen kommen; aber weh dem, durch den sie kommen! (1 und 2) Mt 18,6.7)

2 Es wŠre besser fŸr ihn, da§ man einen MŸhlstein an seinen Hals hŠngte und wŸrfe ihn ins Meer, als da§ er einen dieser Kleinen zum Abfall verfŸhrt.

3 HŸtet euch! Wenn dein Bruder sŸndigt, so weise ihn zurecht; und wenn er es bereut, vergib ihm. Mt 18,15)

4 Und wenn er siebenmal am Tag an dir sŸndigen wŸrde und siebenmal wieder zu dir kŠme und sprŠche: Es reut mich!, so sollst du ihm vergeben. Mt 18,21.22)

5 (Von der Kraft des Glaubens) Und die Apostel sprachen zu dem Herrn: StŠrke uns den Glauben!

6 Der Herr aber sprach: Wenn ihr Glauben hŠttet so gro§ wie ein Senfkorn, dann kšnntet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Rei§ dich aus und versetze dich ins Meer!, und er wŸrde euch gehorchen. Mt 17,20; 21,21)

7 (Vom Knechtslohn) Wer unter euch hat einen Knecht, der pflŸgt oder das Vieh weidet, und sagt ihm, wenn der vom Feld heimkommt: Komm gleich her und setz dich zu Tisch?

8 Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Bereite mir das Abendessen, schŸrze dich und diene mir, bis ich gegessen und getrunken habe; danach sollst du auch essen und trinken?

9 Dankt er etwa dem Knecht, da§ er getan hat, was befohlen war?

10 So auch ihr! Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnŸtze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren. 1. Kor 9,16)

11 (Die zehn AussŠtzigen) Und es begab sich, als er nach Jerusalem wanderte, da§ er durch Samarien und GalilŠa hin zog. Kap 9,51; 13,22)

12 Und als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussŠtzige MŠnner; die standen von ferne 3. Mose 13,45.46)

13 und erhoben ihre Stimme und sprachen: Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser!

14 Und als er sie sah, sprach er zu ihnen: Geht hin und zeigt euch den Priestern! Und es geschah, als sie hingingen, da wurden sie rein. Kap 5,14)

15 Einer aber unter ihnen, als er sah, da§ er gesund geworden war, kehrte er um und pries Gott mit lauter Stimme

16 und fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu F٤en und dankte ihm. Und das war ein Samariter.

17 Jesus aber antwortete und sprach: Sind nicht die zehn rein geworden? Wo sind aber die neun?

18 Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?

19 Und er sprach zu ihm: Steh auf, geh hin; dein Glaube hat dir geholfen. Kap 7,50)

20 (Vom Kommen des Gottesreiches) (Mt 24; Mk 13) Als er aber von den PharisŠern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, da§ man's beobachten kann; Joh 18,36)

21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es! oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.* (*Luther Ÿbersetzte Vers 20b.21: ÈDas Reich Gottes kommt nicht mit Šu§erlichen GebŠrden. . . sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euchÇ.)

22 Er sprach aber zu den JŸngern: Es wird die Zeit kommen, in der ihr begehren werdet, zu sehen einen der Tage des Menschensohns, und werdet ihn nicht sehen.

23 Und sie werden zu euch sagen: Siehe, da! oder: Siehe, hier! Geht nicht hin und lauft ihnen nicht nach! Kap 21,8)

24 Denn wie der Blitz aufblitzt und leuchtet von einem Ende des Himmels bis zum andern, so wird der Menschensohn an seinem Tage sein.

25 Zuvor aber mu§ er viel leiden und verworfen werden von diesem Geschlecht. Kap 9,22)

26 Und wie es geschah zu den Zeiten Noahs, so wird's auch geschehen in den Tagen des Menschensohns: 1. Mose 6,9-7,23)

27 sie a§en, sie tranken, sie heirateten, sie lie§en sich heiraten bis zu dem Tag, an dem Noah in die Arche ging und die Sintflut kam und brachte sie alle um.

28 Ebenso, wie es geschah zu den Zeiten Lots: Sie a§en, sie tranken, sie kauften, sie verkauften, sie pflanzten, sie bauten; 1. Mose 19,15.24.25)

29 an dem Tage aber, als Lot aus Sodom ging, da regnete es Feuer und Schwefel vom Himmel und brachte sie alle um.

30 Auf diese Weise wird's auch gehen an dem Tage, wenn der Menschensohn wird offenbar werden.

31 Wer an jenem Tage auf dem Dach ist und seine Sachen im Haus hat, der steige nicht hinunter, um sie zu holen. Und ebenso, wer auf dem Feld ist, der wende sich nicht um nach dem, was hinter ihm ist.

32 Denkt an Lots Frau! 1. Mose 19,26)

33 Wer sein Leben zu erhalten sucht, der wird es verlieren; und wer es verlieren wird, der wird es gewinnen. Kap 9,24)

34 Ich sage euch: In jener Nacht werden zwei auf einem Bett liegen; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben werden.

35 Zwei Frauen werden miteinander Korn mahlen; die eine wird angenommen, die andere wird preisgegeben werden.* (*Vers 36 findet sich erst in der spŠteren †berlieferung: ÈZwei werden auf dem Felde sein; der eine wird angenommen, der andere wird preisgegeben werdenÇ (vgl. Mt 24,40).)

37 Und sie fingen an und fragten ihn: Herr, wo? Er aber sprach zu ihnen: Wo das Aas ist, da sammeln sich auch die Geier.



18

1 (Von der bittenden Witwe) Er sagte ihnen aber ein Gleichnis darŸber, da§ sie allezeit beten und nicht nachlassen sollten, 1. Thess 5,17)

2 und sprach: Es war ein Richter in einer Stadt, der fŸrchtete sich nicht vor Gott und scheute sich vor keinem Menschen.

3 Es war aber eine Witwe in derselben Stadt, die kam zu ihm und sprach: Schaffe mir Recht gegen meinen Widersacher!

4 Und er wollte lange nicht. Danach aber dachte er bei sich selbst: Wenn ich mich schon vor Gott nicht fŸrchte noch vor keinem Menschen scheue,

5 will ich doch dieser Witwe, weil sie mir soviel MŸhe macht, Recht schaffen, damit sie nicht zuletzt komme und mir ins Gesicht schlage. Kap 11,7.8)

6 Da sprach der Herr: Hšrt, was der ungerechte Richter sagt!

7 Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen AuserwŠhlten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er's bei ihnen lange hinziehen?

8 Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in KŸrze. Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?

9 (Vom PharisŠer und Zšllner) Er sagte aber zu einigen, die sich anma§ten, fromm zu sein, und verachteten die andern, dies Gleichnis: Ršm 10,3)

10 Es gingen zwei Menschen hinauf in den Tempel, um zu beten, der eine ein PharisŠer, der andere ein Zšllner.

11 Der PharisŠer stand fŸr sich und betete so: Ich danke dir, Gott, da§ ich nicht bin wie die andern Leute, RŠuber, BetrŸger, Ehebrecher oder auch wie dieser Zšllner. (11 und 12) Jes 58,2.3)

12 Ich faste zweimal in der Woche und gebe den Zehnten von allem, was ich einnehme. Mt 23,23)

13 Der Zšllner aber stand ferne, wollte auch die Augen nicht aufheben zum Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: Gott, sei mir SŸnder gnŠdig! Ps 51,3.19)

14 Ich sage euch: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus, nicht jener. Denn wer sich selbst erhšht, der wird erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der wird erhšht werden. Mt 21,31, Kap 14,11; Mt 23,12)

15 (Die Segnung der Kinder) (Mt 19,13-15; Mk 10,13-16) Sie brachten auch kleine Kinder zu ihm, damit er sie anrŸhren sollte. Als das aber die JŸnger sahen, fuhren sie sie an.

16 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehšrt das Reich Gottes.

17 Wahrlich, ich sage euch: Wer nicht das Reich Gottes annimmt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen.

18 (Die Gefahr des Reichtums (ÈDer reiche JŸnglingÇ) (Mt 19,16-26; Mk 10,17-27) Und es fragte ihn ein Oberer und sprach: Guter Meister, was mu§ ich tun, damit ich das ewige Leben ererbe? Kap 10,25-28)

19 Jesus aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein.

20 Du kennst die Gebote: ÈDu sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht tšten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis reden; du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren!Ç 2. Mose 20,12-16)

21 Er aber sprach: Das habe ich alles gehalten von Jugend auf.

22 Als Jesus das hšrte, sprach er zu ihm: Es fehlt dir noch eines. Verkaufe alles, was du hast, und gib's den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm und folge mir nach! Mt 6,20)

23 Als er das aber hšrte, wurde er traurig; denn er war sehr reich.

24 Als aber Jesus sah, da§ er traurig geworden war, sprach er: Wie schwer kommen die Reichen in das Reich Gottes! Kap 19,9)

25 Denn es ist leichter, da§ ein Kamel durch ein Nadelšhr gehe, als da§ ein Reicher in das Reich Gottes komme.

26 Da sprachen, die das hšrten: Wer kann dann selig werden?

27 Er aber sprach: Was bei den Menschen unmšglich ist, das ist bei Gott mšglich.

28 (Der Lohn der Nachfolge) (Mt 19,27-30; Mk 10,28-31) Da sprach Petrus: Siehe, wir haben, was wir hatten, verlassen und sind dir nachgefolgt.

29 Er aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Es ist niemand, der Haus oder Frau oder BrŸder oder Eltern oder Kinder verlŠ§t um des Reiches Gottes willen,

30 der es nicht vielfach wieder empfange in dieser Zeit und in der zukŸnftigen Welt das ewige Leben.

31 (Die dritte AnkŸndigung von Jesu Leiden und Auferstehung) (Mt 20,17-19; Mk 10,32-34) Er nahm aber zu sich die Zwšlf und sprach zu ihnen: Seht, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was geschrieben ist durch die Propheten von dem Menschensohn. (31-33) Kap 9,22.44.45, Jes 52,13-53,12)

32 Denn er wird Ÿberantwortet werden den Heiden, und er wird verspottet und mi§handelt und angespien werden,

33 und sie werden ihn gei§eln und tšten; und am dritten Tage wird er auferstehen.

34 Sie aber begriffen nichts davon, und der Sinn der Rede war ihnen verborgen, und sie verstanden nicht, was damit gesagt war. Kap 9,45; 24,45)

35 (Die Heilung eines Blinden bei Jericho) (Mt 20,29-34; Mk 10,46-52) Es begab sich aber, als er in die NŠhe von Jericho kam, da§ ein Blinder am Wege sa§ und bettelte.

36 Als er aber die Menge hšrte, die vorbeiging, forschte er, was das wŠre.

37 Da berichteten sie ihm, Jesus von Nazareth gehe vorbei.

38 Und er rief: Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!

39 Die aber vornean gingen, fuhren ihn an, er solle schweigen. Er aber schrie noch viel mehr: Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!

40 Jesus aber blieb stehen und lie§ ihn zu sich fŸhren. Als er aber nŠher kam, fragte er ihn:

41 Was willst du, da§ ich fŸr dich tun soll? Er sprach: Herr, da§ ich sehen kann.

42 Und Jesus sprach zu ihm: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. Kap 17,19)

43 Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott. Und alles Volk, das es sah, lobte Gott.



19

1 (ZachŠus) Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch.

2 Und siehe, da war ein Mann mit Namen ZachŠus, der war ein Oberer der Zšllner und war reich.

3 Und er begehrte, Jesus zu sehen, wer er wŠre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt.

4 Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen.

5 Und als Jesus an die Stelle kam, sah er auf und sprach zu ihm: ZachŠus, steig eilend herunter; denn ich mu§ heute in deinem Haus einkehren.

6 Und er stieg eilend herunter und nahm ihn auf mit Freuden.

7 Als sie das sahen, murrten sie alle und sprachen: Bei einem SŸnder ist er eingekehrt. Kap 15,2)

8 ZachŠus aber trat vor den Herrn und sprach: Siehe, Herr, die HŠlfte von meinem Besitz gebe ich den Armen, und wenn ich jemanden betrogen habe, so gebe ich es vierfach zurŸck. 2. Mose 21,37; Hes 33,14-16)

9 Jesus aber sprach zu ihm: Heute ist diesem Hause Heil widerfahren, denn auch er ist Abrahams Sohn. Kap 13,16)

10 Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist. Kap 5,32; Hes 34,16; 1. Tim 1,15)

11 (Von den anvertrauten Pfunden) (Mt 25,14-30) Als sie nun zuhšrten, sagte er ein weiteres Gleichnis; denn er war nahe bei Jerusalem, und sie meinten, das Reich Gottes werde sogleich offenbar werden.

12 Und er sprach: Ein FŸrst zog in ein fernes Land, um ein Kšnigtum zu erlangen und dann zurŸckzukommen.

13 Der lie§ zehn seiner Knechte rufen und gab ihnen zehn Pfund und sprach zu ihnen: Handelt damit, bis ich wiederkomme!

14 Seine BŸrger aber waren ihm feind und schickten eine Gesandtschaft hinter ihm her und lie§en sagen: Wir wollen nicht, da§ dieser Ÿber uns herrsche. Joh 1,11)

15 Und es begab sich, als er wiederkam, nachdem er das Kšnigtum erlangt hatte, da lie§ er die Knechte rufen, denen er das Geld gegeben hatte, um zu erfahren, was ein jeder erhandelt hŠtte.

16 Da trat der erste herzu und sprach: Herr, dein Pfund hat zehn Pfund eingebracht.

17 Und er sprach zu ihm: Recht so, du tŸchtiger Knecht; weil du im Geringsten treu gewesen bist, sollst du Macht haben Ÿber zehn StŠdte. Kap 16,10)

18 Der zweite kam auch und sprach: Herr, dein Pfund hat fŸnf Pfund erbracht.

19 Zu dem sprach er auch: Und du sollst Ÿber fŸnf StŠdte sein.

20 Und der dritte kam und sprach: Herr, siehe, hier ist dein Pfund, das ich in einem Tuch verwahrt habe;

21 denn ich fŸrchtete mich vor dir, weil du ein harter Mann bist; du nimmst, was du nicht angelegt hast, und erntest, was du nicht gesŠt hast.

22 Er sprach zu ihm: Mit deinen eigenen Worten richte ich dich, du bšser Knecht. Wu§test du, da§ ich ein harter Mann bin, nehme, was ich nicht angelegt habe, und ernte, was ich nicht gesŠt habe:

23 warum hast du dann mein Geld nicht zur Bank gebracht? Und wenn ich zurŸckgekommen wŠre, hŠtte ich's mit Zinsen eingefordert.

24 Und er sprach zu denen, die dabeistanden: Nehmt das Pfund von ihm und gebt's dem, der zehn Pfund hat.

25 Und sie sprachen zu ihm: Herr, er hat doch schon zehn Pfund.

26 Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. Kap 8,18; Mt 13,12)

27 Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, da§ ich ihr Kšnig werde, bringt her und macht sie vor mir nieder.

28 (Jesu Einzug in Jerusalem) (Mt 21,1-11; Mk 11,1-10; Joh 12,12-16) Und als er das gesagt hatte, ging er voran und zog hinauf nach Jerusalem.

29 Und es begab sich, als er nahe von Betfage und Betanien an den Berg kam, der …lberg hei§t, da sandte er zwei JŸnger

30 und sprach: Geht hin in das Dorf, das vor uns liegt. Und wenn ihr hineinkommt, werdet ihr ein FŸllen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat; bindet es los und bringt's her!

31 Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann sagt: Der Herr bedarf seiner.

32 Und die er gesandt hatte, gingen hin und fanden's, wie er ihnen gesagt hatte.

33 Als sie aber das FŸllen losbanden, sprachen seine Herren zu ihnen: Warum bindet ihr das FŸllen los?

34 Sie aber sprachen: Der Herr bedarf seiner.

35 Und sie brachten's zu Jesus und warfen ihre Kleider auf das FŸllen und setzten Jesus darauf.

36 Als er nun hinzog, breiteten sie ihre Kleider auf den Weg.

37 Und als er schon nahe am Abhang des …lbergs war, fing die ganze Menge der JŸnger an, mit Freuden Gott zu loben mit lauter Stimme Ÿber alle Taten, die sie gesehen hatten,

38 und sprachen: Gelobt sei, der da kommt, der Kšnig, in dem Namen des Herrn! Friede sei im Himmel und Ehre in der Hšhe! Ps 118,26, Kap 2,14)

39 Und einige PharisŠer in der Menge sprachen zu ihm: Meister, weise doch deine JŸnger zurecht!

40 Er antwortete und sprach: Ich sage euch: Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.

41 (Jesus weint Ÿber Jerusalem) Und als er nahe hinzukam, sah er die Stadt und weinte Ÿber sie

42 und sprach: Wenn doch auch du erkenntest zu dieser Zeit, was zum Frieden dient! Aber nun ist's vor deinen Augen verborgen. Kap 13,34, Mt 13,13.14)

43 Denn es wird eine Zeit Ÿber dich kommen, da werden deine Feinde um dich einen Wall aufwerfen, dich belagern und von allen Seiten bedrŠngen,

44 und werden dich dem Erdboden gleichmachen samt deinen Kindern in dir und keinen Stein auf dem andern lassen in dir, weil du die Zeit nicht erkannt hast, in der du heimgesucht worden bist. Kap 21,6)

45 (Die Tempelreinigung) (Mt 21,12-16; Mk 11,15-18; Joh 2,13-16) Und er ging in den Tempel und fing an, die HŠndler auszutreiben,

46 und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben (Jesaja 56,7): ÈMein Haus soll ein Bethaus seinÇ; ihr aber habt es zur RŠuberhšhle gemacht. Jer 7,11)

47 Und er lehrte tŠglich im Tempel. Aber die Hohenpriester und Schriftgelehrten und die Angesehensten des Volkes trachteten danach, da§ sie ihn umbrŠchten,

48 und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn das ganze Volk hing ihm an und hšrte ihn.



20

1 (Die Frage nach Jesu Vollmacht) (Mt 21,23-27; Mk 11,27-33) Und es begab sich eines Tages, als er das Volk lehrte im Tempel und predigte das Evangelium, da traten zu ihm die Hohenpriester und Schriftgelehrten mit den €ltesten

2 und sprachen zu ihm: Sage uns, aus welcher Vollmacht tust du das? oder wer hat dir diese Vollmacht gegeben?

3 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ich will euch auch eine Sache fragen; sagt mir:

4 Die Taufe des Johannes - war sie vom Himmel oder von Menschen?

5 Sie aber bedachten's bei sich selbst und sprachen: Sagen wir, vom Himmel, so wird er sagen: Warum habt ihr ihm nicht geglaubt? Kap 7,29.30)

6 Sagen wir aber, von Menschen, so wird uns alles Volk steinigen; denn sie sind Ÿberzeugt, da§ Johannes ein Prophet war.

7 Und sie antworteten, sie wŸ§ten nicht, wo sie her wŠre.

8 Und Jesus sprach zu ihnen: So sage ich euch auch nicht, aus welcher Vollmacht ich das tue.

9 (Von den bšsen WeingŠrtnern) (Mt 21,33-46; Mk 12,1-12) Er fing aber an, dem Volk dies Gleichnis zu sagen: Ein Mensch pflanzte einen Weinberg und verpachtete ihn an WeingŠrtner und ging au§er Landes fŸr eine lange Zeit.

10 Und als die Zeit kam, sandte er einen Knecht zu den WeingŠrtnern, damit sie ihm seinen Anteil gŠben an der Frucht des Weinbergs. Aber die WeingŠrtner schlugen ihn und schickten ihn mit leeren HŠnden fort. (10-12) 2. Chr 36,15.16)

11 Und er sandte noch einen zweiten Knecht; sie aber schlugen den auch und verhšhnten ihn und schickten ihn mit leeren HŠnden fort.

12 Und er sandte noch einen dritten; sie aber schlugen auch den blutig und stie§en ihn hinaus.

13 Da sprach der Herr des Weinbergs: Was soll ich tun? Ich will meinen lieben Sohn senden; vor dem werden sie sich doch scheuen.

14 Als aber die WeingŠrtner den Sohn sahen, dachten sie bei sich selbst und sprachen: Das ist der Erbe; la§t uns ihn tšten, damit das Erbe unser sei!

15 Und sie stie§en ihn hinaus vor den Weinberg und tšteten ihn. Was wird nun der Herr des Weinbergs mit ihnen tun?

16 Er wird kommen und diese WeingŠrtner umbringen und seinen Weinberg andern geben. Als sie das hšrten, sprachen sie: Nur das nicht!

17 Er aber sah sie an und sprach: Was bedeutet dann das, was geschrieben steht (Psalm 118,22): ÈDer Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein gewordenÇ?

18 Wer auf diesen Stein fŠllt, der wird zerschellen; auf wen er aber fŠllt, den wird er zermalmen. Dan 2,34.35.44.45)

19 Und die Schriftgelehrten und Hohenpriester trachteten danach, Hand an ihn zu legen noch in derselben Stunde, und fŸrchteten sich doch vor dem Volk; denn sie hatten verstanden, da§ er auf sie hin dies Gleichnis gesagt hatte. Kap 19,48)

20 (Die Frage nach der Steuer (ÈDer ZinsgroschenÇ) (Mt 22,15-22; Mk 12,13-17) Und sie belauerten ihn und sandten Leute aus, die sich stellen sollten, als wŠren sie fromm; die sollten ihn fangen in seinen Worten, damit man ihn Ÿberantworten kšnnte der Obrigkeit und Gewalt des Statthalters. Kap 11,54; 23,2)

21 Und sie fragten ihn und sprachen: Meister, wir wissen, da§ du aufrichtig redest und lehrst und achtest nicht das Ansehen der Menschen, sondern du lehrst den Weg Gottes recht.

22 Ist's recht, da§ wir dem Kaiser Steuern zahlen oder nicht?

23 Er aber merkte ihre List und sprach zu ihnen:

24 Zeigt mir einen Silbergroschen! Wessen Bild und Aufschrift hat er? Sie sprachen: Des Kaisers.

25 Er aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Ršm 13,1.7)

26 Und sie konnten ihn in seinen Worten nicht fangen vor dem Volk und wunderten sich Ÿber seine Antwort und schwiegen still.

27 (Die Frage nach der Auferstehung) (Mt 22,23-33.46; Mk 12,18-27.34) Da traten zu ihm einige der SadduzŠer, die lehren, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn und sprachen:

28 Meister, Mose hat uns vorgeschrieben (5. Mose 25,5.6): ÈWenn jemand stirbt, der eine Frau hat, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.Ç

29 Nun waren sieben BrŸder. Der erste nahm eine Frau und starb kinderlos.

30 Und der zweite nahm sie,

31 und der dritte; desgleichen alle sieben, sie hinterlie§en keine Kinder und starben.

32 Zuletzt starb auch die Frau.

33 Nun in der Auferstehung: wessen Frau wird sie sein unter ihnen? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt.

34 Und Jesus sprach zu ihnen: Die Kinder dieser Welt heiraten und lassen sich heiraten;

35 welche aber gewŸrdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen.

36 Denn sie kšnnen hinfort auch nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie Kinder der Auferstehung sind. 1. Joh 3,1.2)

37 Da§ aber die Toten auferstehen, darauf hat auch Mose gedeutet beim Dornbusch, wo er den Herrn nennt Gott Abrahams und Gott Isaaks und Gott Jakobs (2. Mose 3,6).

38 Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden; denn ihm leben sie alle. Ršm 14,8)

39 Da antworteten einige der Schriftgelehrten und sprachen: Meister, du hast recht geredet.

40 Und sie wagten nicht mehr, ihn etwas zu fragen.

41 (Die Frage nach dem Davidssohn) (Mt 22,41-44; Mk 12,35-37) Er sprach aber zu ihnen: Wieso sagen sie, der Christus sei Davids Sohn?

42 Denn David selbst sagt im Psalmbuch (Psalm 110,1): ÈDer Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,

43 bis ich deine Feinde zum Schemel deiner FŸ§e mache.Ç

44 David nennt ihn also einen Herrn; wie ist er dann sein Sohn?

45 (Warnung vor den Schriftgelehrten) (Mt 23,5-7) Als aber alles Volk zuhšrte, sprach er zu seinen JŸngern:

46 HŸtet euch vor den Schriftgelehrten, die es lieben, in langen GewŠndern einherzugehen, und lassen sich gern grŸ§en auf dem Markt und sitzen gern obenan in den Synagogen und bei Tisch; Kap 11,43)

47 sie fressen die HŠuser der Witwen und verrichten zum Schein lange Gebete. Die werden ein um so hŠrteres Urteil empfangen.



21

1 (Das Scherflein der Witwe) (Mk 12,41-44) Er blickte aber auf und sah, wie die Reichen ihre Opfer in den Gotteskasten einlegten.

2 Er sah aber auch eine arme Witwe, die legte dort zwei Scherflein ein.

3 Und er sprach: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr als sie alle eingelegt.

4 Denn diese alle haben etwas von ihrem †berflu§ zu den Opfern eingelegt; sie aber hat von ihrer Armut alles eingelegt, was sie zum Leben hatte. 2. Kor 8,12)

5 (JESU REDE †BER DIE ENDZEIT) (Verse 5-36) (Mt 24,1-36; Mk 13,1-32) (Das Ende des Tempels) Und als einige von dem Tempel sagten, da§ er mit schšnen Steinen und Kleinoden geschmŸckt sei, sprach er:

6 Es wird die Zeit kommen, in der von allem, was ihr seht, nicht ein Stein auf dem andern gelassen wird, der nicht zerbrochen werde. Kap 19,44)

7 (Die Vorzeichen) Sie fragten ihn aber: Meister, wann wird das geschehen? und was wird das Zeichen sein, wenn das geschehen wird?

8 Er aber sprach: Seht zu, la§t euch nicht verfŸhren. Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin's, und: Die Zeit ist herbeigekommen. - Folgt ihnen nicht nach!

9 Wenn ihr aber hšren werdet von Kriegen und Aufruhr, so entsetzt euch nicht. Denn das mu§ zuvor geschehen; aber das Ende ist noch nicht so bald da.

10 Dann sprach er zu ihnen: Ein Volk wird sich erheben gegen das andere und ein Reich gegen das andere,

11 und es werden geschehen gro§e Erdbeben und hier und dort Hungersnšte und Seuchen; auch werden Schrecknisse und vom Himmel her gro§e Zeichen geschehen.

12 (Die Verfolgung der Gemeinde) Aber vor diesem allen werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen, und werden euch Ÿberantworten den Synagogen und GefŠngnissen und euch vor Kšnige und Statthalter fŸhren um meines Namens willen. (12-18) Mt 10,18-22.30)

13 Das wird euch widerfahren zu einem Zeugnis.

14 So nehmt nun zu Herzen, da§ ihr euch nicht vorher sorgt, wie ihr euch verantworten sollt. Kap 12,11)

15 Denn ich will euch Mund und Weisheit geben, der alle eure Gegner nicht widerstehen noch widersprechen kšnnen. Apg 6,10)

16 Ihr werdet aber verraten werden von Eltern, BrŸdern, Verwandten und Freunden; und man wird einige von euch tšten.

17 Und ihr werdet geha§t sein von jedermann um meines Namens willen.

18 Und kein Haar von eurem Haupt soll verloren gehen. Kap 12,7)

19 Seid standhaft, und ihr werdet euer Leben gewinnen. * Hebr 10,36) (*Luther Ÿbersetzte: ÈFasset eure Seelen mit Geduld.Ç)

20 (Das Ende Jerusalems) Wenn ihr aber sehen werdet, da§ Jerusalem von einem Heer belagert wird, dann erkennt, da§ seine VerwŸstung nahe herbeigekommen ist.

21 Alsdann, wer in JudŠa ist, der fliehe ins Gebirge, und wer in der Stadt ist, gehe hinaus, und wer auf dem Lande ist, komme nicht herein.

22 Denn das sind die Tage der Vergeltung, da§ erfŸllt werde alles, was geschrieben ist. 5. Mose 32,35)

23 Weh aber den Schwangeren und den Stillenden in jenen Tagen! Denn es wird gro§e Not auf Erden sein und Zorn Ÿber dies Volk kommen,

24 und sie werden fallen durch die SchŠrfe des Schwertes und gefangen weggefŸhrt unter alle Všlker, und Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfŸllt sind. Jes 63,18; Offb 11,2, Ršm 11,25)

25 (Das Kommen des Menschensohns) Und es werden Zeichen geschehen an Sonne und Mond und Sternen, und auf Erden wird den Všlkern bange sein, und sie werden verzagen vor dem Brausen und Wogen des Meeres, Offb 6,12.13)

26 und die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen Ÿber die ganze Erde; denn die KrŠfte der Himmel werden ins Wanken kommen.

27 Und alsdann werden sie sehen den Menschensohn kommen in einer Wolke mit gro§er Kraft und Herrlichkeit. Dan 7,13)

28 Wenn aber dieses anfŠngt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure HŠupter, weil sich eure Erlšsung naht. Phil 4,4.5)

29 (Vom Feigenbaum) Und er sagte ihnen ein Gleichnis: Seht den Feigenbaum und alle BŠume an:

30 wenn sie jetzt ausschlagen und ihr seht es, so wi§t ihr selber, da§ jetzt der Sommer nahe ist.

31 So auch ihr: wenn ihr seht, da§ dies alles geschieht, n wi§t, da§ das Reich Gottes nahe ist.

32 (Ermahnung zur Wachsamkeit) Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis es alles geschieht.

33 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht.

34 HŸtet euch aber, da§ eure Herzen nicht beschwert werden mit Fressen und Saufen und mit tŠglichen Sorgen und dieser Tag nicht plštzlich Ÿber euch komme wie ein Fallstrick; Mk 4,19, 1. Thess 5,3)

35 denn er wird Ÿber alle kommen, die auf der ganzen Erde wohnen.

36 So seid allezeit wach und betet, da§ ihr stark werdet, zu entfliehen diesem allen, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Menschensohn.

37 Er lehrte des Tags im Tempel; des Nachts aber ging er hinaus und blieb an dem Berg, den man den …lberg nennt.

38 Und alles Volk machte sich frŸh auf zu ihm, ihn im Tempel zu hšren.



22

1 (LEIDEN, STERBEN UND AUFERSTEHUNG JESU) (Kapitel 22-24) (Mt 26-28; Mk 14-16; Joh 18-21) (Der Verrat des Judas) Es war aber nahe das Fest der UngesŠuerten Brote, das Passa hei§t.

2 Und die Hohenpriester und Schriftgelehrten trachteten danach, wie sie ihn tšten kšnnten; denn sie fŸrchteten sich vor dem Volk. Kap 20,19)

3 Es fuhr aber der Satan in Judas, genannt Iskariot, der zur Zahl der Zwšlf gehšrte. Joh 13,2.27)

4 Und er ging hin und redete mit den Hohenpriestern und mit den Hauptleuten darŸber, wie er ihn an sie verraten kšnnte.

5 Und sie wurden froh und versprachen, ihm Geld zu geben.

6 Und er sagte es zu und suchte eine Gelegenheit, da§ er ihn an sie verriete ohne Aufsehen.

7 (Das Abendmahl) Es kam nun der Tag der UngesŠuerten Brote, an dem man das Passalamm opfern mu§te. 2. Mose 12,18-20)

8 Und er sandte Petrus und Johannes und sprach: Geht hin und bereitet uns das Passalamm, damit wir's essen.

9 Sie aber fragten ihn: Wo willst du, da§ wir's bereiten?

10 Er sprach zu ihnen: Siehe, wenn ihr hineinkommt in die Stadt, wird euch ein Mensch begegnen, der trŠgt einen Wasserkrug; folgt ihm in das Haus, in das er hineingeht,

11 und sagt zu dem Hausherrn: Der Meister lŠ§t dir sagen: Wo ist der Raum, in dem ich das Passalamm essen kann mit meinen JŸngern?

12 Und er wird euch einen gro§en Saal zeigen, der mit Polstern versehen ist; dort bereitet es.

13 Sie gingen hin und fanden's, wie er ihnen gesagt hatte, und bereiteten das Passalamm. Kap 19,32)

14 Und als die Stunde kam, setzte er sich nieder und die Apostel mit ihm.

15 Und er sprach zu ihnen: Mich hat herzlich verlangt, dies Passalamm mit euch zu essen, ehe ich leide.

16 Denn ich sage euch, da§ ich es nicht mehr essen werde, bis es erfŸllt wird im Reich Gottes. Kap 13,29)

17 Und er nahm den Kelch, dankte und sprach: Nehmt ihn und teilt ihn unter euch;

18 denn ich sage euch: Ich werde von nun an nicht trinken von dem GewŠchs des Weinstocks, bis das Reich Gottes kommt.

19 Und er nahm das Brot, dankte und brach's und gab's ihnen und sprach: Das ist mein Leib, der fŸr euch gegeben wird; das tut zu meinem GedŠchtnis. (19 und 20) 1. Kor 11,23-25)

20 Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund* in meinem Blut, das fŸr euch vergossen wird! (*Luther Ÿbersetzte: Èdas neue TestamentÇ.)

21 Doch siehe, die Hand meines VerrŠters ist mit mir am Tisch. Joh 13,21.22)

22 Denn der Menschensohn geht zwar dahin, wie es beschlossen ist; doch weh dem Menschen, durch den er verraten wird!

23 Und sie fingen an, untereinander zu fragen, wer es wohl wŠre unter ihnen, der das tun wŸrde.

24 (GesprŠche mit den JŸngern) Es erhob sich auch ein Streit unter ihnen, wer von ihnen als der Grš§te gelten solle. (24-30) Mt 20,25-28; Mk 10,42-45, Kap 9,46)

25 Er aber sprach zu ihnen: Die Kšnige herrschen Ÿber ihre Všlker, und ihre Machthaber lassen sich WohltŠter nennen.

26 Ihr aber nicht so! Sondern der Grš§te unter euch soll sein wie der JŸngste, und der Vornehmste wie ein Diener.

27 Denn wer ist grš§er: der zu Tisch sitzt oder der dient? Ist's nicht der, der zu Tisch sitzt? Ich aber bin unter euch wie ein Diener. Joh 13,4-14)

28 Ihr aber seid's, die ihr ausgeharrt habt bei mir in meinen Anfechtungen. Joh 6,67.68)

29 Und ich will euch das Reich zueignen, wie mir's mein Vater zugeeignet hat,

30 da§ ihr essen und trinken sollt an meinem Tisch in meinem Reich und sitzen auf Thronen und richten die zwšlf StŠmme Israels. Mt 19,28)

31 Simon, Simon, siehe, der Satan hat begehrt, euch zu sieben wie den Weizen. 2. Kor 2,11)

32 Ich aber habe fŸr dich gebeten, da§ dein Glaube nicht aufhšre. Und wenn du dereinst dich bekehrst, so stŠrke deine BrŸder. Joh 17,11.15)

33 Er aber sprach zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir ins GefŠngnis und in den Tod zu gehen.

34 Er aber sprach: Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krŠhen, ehe du dreimal geleugnet hast, da§ du mich kennst.

35 Und er sprach zu ihnen: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr da je Mangel gehabt? Sie sprachen: Niemals. Kap 9,3; 10,4)

36 Da sprach er zu ihnen: Aber nun, wer einen Geldbeutel hat, der nehme ihn, desgleichen auch die Tasche, und wer's nicht hat, verkaufe seinen Mantel und kaufe ein Schwert.

37 Denn ich sage euch: Es mu§ das an mir vollendet werden, was geschrieben steht (Jesaja 53,12): ÈEr ist zu den †beltŠtern gerechnet worden.Ç Denn was von mir geschrieben ist, das wird vollendet.

38 Sie sprachen aber: Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter. Er aber sprach zu ihnen: Es ist genug.

39 (Jesus in Gethsemane) Und er ging nach seiner Gewohnheit hinaus an den …lberg. Es folgten ihm aber auch die JŸnger.

40 Und als er dahin kam, sprach er zu ihnen: Betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt!

41 Und er ri§ sich von ihnen los, etwa einen Steinwurf weit, und kniete nieder, betete

42 und sprach: Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Mt 6,10)

43 Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stŠrkte ihn.

44 Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schwei§ wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen.* (*Die Verse 43.44 finden sich in einigen wichtigen Textzeugen nicht.)

45 Und er stand auf von dem Gebet und kam zu seinen JŸngern und fand sie schlafend vor Traurigkeit

46 und sprach zu ihnen: Was schlaft ihr? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Anfechtung fallt!

47 (Jesu Gefangennahme) Als er aber noch redete, siehe, da kam eine Schar; und einer von den Zwšlfen, der mit dem Namen Judas, ging vor ihnen her und nahte sich zu Jesus, um ihn zu kŸssen.

48 Jesus aber sprach zu ihm: Judas, verrŠtst du den Menschensohn mit einem Ku§?

49 Als aber, die um ihn waren, sahen, was geschehen wŸrde, sprachen sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen?

50 Und einer von ihnen schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm sein rechtes Ohr ab.

51 Da sprach Jesus: La§t ab! Nicht weiter! Und er rŸhrte sein Ohr an und heilte ihn.

52 Jesus aber sprach zu den Hohenpriestern und Hauptleuten des Tempels und den €ltesten, die zu ihm hergekommen waren: Ihr seid wie gegen einen RŠuber mit Schwertern und mit Stangen ausgezogen.

53 Ich bin tŠglich bei euch im Tempel gewesen, und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber dies ist eure Stunde und die Macht der Finsternis. Joh 7,30; 8,20)

54 (Die Verleugnung des Petrus) Sie ergriffen ihn aber und fŸhrten ihn ab und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus aber folgte von ferne.

55 Da zŸndeten sie ein Feuer an mitten im Hof und setzten sich zusammen; und Petrus setzte sich mitten unter sie.

56 Da sah ihn eine Magd am Feuer sitzen und sah ihn genau an und sprach: Dieser war auch mit ihm.

57 Er aber leugnete und sprach: Frau, ich kenne ihn nicht.

58 Und nach einer kleinen Weile sah ihn ein anderer und sprach: Du bist auch einer von denen. Petrus aber sprach: Mensch, ich bin's nicht.

59 Und nach einer Weile, etwa nach einer Stunde, bekrŠftigte es ein anderer und sprach: Wahrhaftig, dieser war auch mit ihm; denn er ist ein GalilŠer.

60 Petrus aber sprach: Mensch, ich wei§ nicht, was du sagst. Und alsbald, wŠhrend er noch redete, krŠhte der Hahn.

61 Und der Herr wandte sich und sah Petrus an. Und Petrus gedachte an des Herrn Wort, wie er zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn krŠht, wirst du mich dreimal verleugnen.

62 Und Petrus ging hinaus und weinte bitterlich. Ps 51,19)

63 (Jesus vor dem Hohen Rat) Die MŠnner aber, die Jesus gefangen hielten, verspotteten ihn und schlugen ihn,

64 verdeckten sein Angesicht und fragten: Weissage, wer ist's, der dich schlug?

65 Und noch mit vielen andern LŠsterungen schmŠhten sie ihn.

66 Und als es Tag wurde, versammelten sich die €ltesten des Volkes, die Hohenpriester und Schriftgelehrten und fŸhrten ihn vor ihren Rat

67 und sprachen: Bist du der Christus, so sage es uns! Er sprach aber zu ihnen: Sage ich's euch, so glaubt ihr's nicht; Joh 3,12)

68 frage ich aber, so antwortet ihr nicht.

69 Aber von nun an wird der Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft Gottes. Ps 110,1)

70 Da sprachen sie alle: Bist du denn Gottes Sohn? Er sprach zu ihnen: Ihr sagt es, ich bin es.

71 Sie aber sprachen: Was bedŸrfen wir noch eines Zeugnisses? Wir haben's selbst gehšrt aus seinem Munde.



23

1 (Jesus vor Pilatus) Und die ganze Versammlung stand auf, und sie fŸhrten ihn vor Pilatus

2 und fingen an, ihn zu verklagen, und sprachen: Wir haben gefunden, da§ dieser unser Volk aufhetzt und verbietet, dem Kaiser Steuern zu geben, und spricht, er sei Christus, ein Kšnig. Apg 24,5, Kap 20,25)

3 Pilatus aber fragte ihn und sprach: Bist du der Juden Kšnig? Er antwortete ihm und sprach: Du sagst es.

4 Pilatus sprach zu den Hohenpriestern und zum Volk: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen.

5 Sie aber wurden noch ungestŸmer und sprachen: Er wiegelt das Volk auf damit, da§ er lehrt hier und dort in ganz JudŠa, angefangen von GalilŠa bis hierher.

6 (Jesus vor Herodes) Als aber Pilatus das hšrte, fragte er, ob der Mensch aus GalilŠa wŠre.

7 Und als er vernahm, da§ er ein Untertan des Herodes war, sandte er ihn zu Herodes, der in diesen Tagen auch in Jerusalem war. Kap 3,1)

8 Als aber Herodes Jesus sah, freute er sich sehr; denn er hŠtte ihn lŠngst gerne gesehen; denn er hatte von ihm gehšrt und hoffte, er wŸrde ein Zeichen von ihm sehen. Kap 9,9)

9 Und er fragte ihn viel. Er aber antwortete ihm nichts.

10 Die Hohenpriester aber und Schriftgelehrten standen dabei und verklagten ihn hart.

11 Aber Herodes mit seinen Soldaten verachtete und verspottete ihn, legte ihm ein wei§es Gewand an und sandte ihn zurŸck zu Pilatus.

12 An dem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde; denn vorher waren sie einander feind.

13 (Jesu Verurteilung) Pilatus aber rief die Hohenpriester und die Oberen und das Volk zusammen

14 und sprach zu ihnen: Ihr habt diesen Menschen zu mir gebracht als einen, der das Volk aufwiegelt; und siehe, ich habe ihn vor euch verhšrt und habe an diesem Menschen keine Schuld gefunden, deretwegen ihr ihn anklagt;

15 Herodes auch nicht, denn er hat ihn uns zurŸckgesandt. Und siehe, er hat nichts getan, was den Tod verdient.

16 Darum will ich ihn schlagen lassen und losgeben.* (*Vers 17 findet sich erst in der spŠteren †berlieferung: ÈEr mu§te ihnen aber zum Fest einen Gefangenen losgeben.Ç)

18 Da schrien sie alle miteinander: Hinweg mit diesem, gib uns Barabbas los!

19 Der war wegen eines Aufruhrs, der in der Stadt geschehen war, und wegen eines Mordes ins GefŠngnis geworfen worden.

20 Da redete Pilatus abermals auf sie ein, weil er Jesus losgeben wollte.

21 Sie riefen aber: Kreuzige, kreuzige ihn!

22 Er aber sprach zum dritten Mal zu ihnen: Was hat denn dieser Bšses getan? Ich habe nichts an ihm gefunden, was den Tod verdient; darum will ich ihn schlagen lassen und losgeben.

23 Aber sie setzten ihm zu mit gro§em Geschrei und forderten, da§ er gekreuzigt wŸrde. Und ihr Geschrei nahm Ÿberhand.

24 Und Pilatus urteilte, da§ ihre Bitte erfŸllt werde,

25 und lie§ den los, der wegen Aufruhr und Mord ins GefŠngnis geworfen war, um welchen sie baten; aber Jesus Ÿbergab er ihrem Willen.

26 (Jesu Weg nach Golgatha) Und als sie ihn abfŸhrten, ergriffen sie einen Mann, Simon von Kyrene, der vom Feld kam, und legten das Kreuz auf ihn, da§ er's Jesus nachtrŸge.

27 Es folgte ihm aber eine gro§e Volksmenge und Frauen, die klagten und beweinten ihn.

28 Jesus aber wandte sich um zu ihnen und sprach: Ihr Tšchter von Jerusalem, weint nicht Ÿber mich, sondern weint Ÿber euch selbst und Ÿber eure Kinder.

29 Denn siehe, es wird die Zeit kommen, in der man sagen wird: Selig sind die Unfruchtbaren und die Leiber, die nicht geboren haben, und die BrŸste, die nicht genŠhrt haben! Kap 21,23)

30 Dann werden sie anfangen, zu sagen zu den Bergen: Fallt Ÿber uns! und zu den HŸgeln: Bedeckt uns! Hos 10,8; Offb 6,16; 9,6)

31 Denn wenn man das tut am grŸnen Holz, was wird am dŸrren werden?

|P 1. Petr 4,17)

32 (Jesu Kreuzigung und Tod) Es wurden aber auch andere hingefŸhrt, zwei †beltŠter, da§ sie mit ihm hingerichtet wŸrden.

33 Und als sie kamen an die StŠtte, die da hei§t SchŠdelstŠtte, kreuzigten sie ihn dort und die †beltŠter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken.

34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! Und sie verteilten seine Kleider und warfen das Los darum. Jes 53,12; Apg 7,60, Apg 3,17, Ps 22,19)

35 Und das Volk stand da und sah zu. Aber die Oberen spotteten und sprachen: Er hat andern geholfen; er helfe sich selber, ist er der Christus, der AuserwŠhlte Gottes.

36 Es verspotteten ihn auch die Soldaten, traten herzu und brachten ihm Essig

37 und sprachen: Bist du der Juden Kšnig, so hilf dir selber!

38 Es war aber Ÿber ihm auch eine Aufschrift: Dies ist der Juden Kšnig.

39 Aber einer der †beltŠter, die am Kreuz hingen, lŠsterte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!

40 Da wies ihn der andere zurecht und sprach: Und du fŸrchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist?

41 Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.

42 Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst! Mt 20,21)

43 Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein. 2. Kor 12,4)

44 Und es war schon um die sechste Stunde, und es kam eine Finsternis Ÿber das ganze Land bis zur neunten Stunde,

45 und die Sonne verlor ihren Schein, und der Vorhang des Tempels ri§ mitten entzwei. 2. Mose 26,31-33; 2. Chr 3,14)

46 Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine HŠnde! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Ps 31,6; Apg 7,58)

47 Als aber der Hauptmann sah, was da geschah, pries er Gott und sprach: FŸrwahr, dieser ist ein frommer Mensch gewesen!

48 Und als alles Volk, das dabei war und zuschaute, sah, was da geschah, schlugen sie sich an ihre Brust und kehrten wieder um.

49 Es standen aber alle seine Bekannten von ferne, auch die Frauen, die ihm aus GalilŠa nachgefolgt waren, und sahen das alles. Kap 8,2.3)

50 (Jesu Grablegung) Und siehe, da war ein Mann mit Namen Josef, ein Ratsherr, der war ein guter, frommer Mann

51 und hatte ihren Rat und ihr Handeln nicht gebilligt. Er war aus ArimathŠa, einer Stadt der Juden, und wartete auf das Reich Gottes. Kap 2,25.38)

52 Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu

53 und nahm ihn ab, wickelte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch nie jemand gelegen hatte.

54 Und es war RŸsttag, und der Sabbat brach an.

55 Es folgten aber die Frauen nach, die mit ihm gekommen waren aus GalilŠa, und beschauten das Grab und wie sein Leib hineingelegt wurde.

56 Sie kehrten aber um und bereiteten wohlriechende …le und Salben. Und den Sabbat Ÿber ruhten sie nach dem Gesetz. 2. Mose 20,10)



24

1 (Jesu Auferstehung) (Mt 28,1-10; Mk 16,1-8; Joh 20,1-10) Aber am ersten Tag der Woche sehr frŸh kamen sie zum Grab und trugen bei sich die wohlriechenden …le, die sie bereitet hatten.

2 Sie fanden aber den Stein weggewŠlzt von dem Grab

3 und gingen hinein und fanden den Leib des Herrn Jesus nicht.

4 Und als sie darŸber bekŸmmert waren, siehe, da traten zu ihnen zwei MŠnner mit glŠnzenden Kleidern.

5 Sie aber erschraken und neigten ihr Angesicht zur Erde. Da sprachen die zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?

6 Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Gedenkt daran, wie er euch gesagt hat, als er noch in GalilŠa war:

7 Der Menschensohn mu§ Ÿberantwortet werden in die HŠnde der SŸnder und gekreuzigt werden und am dritten Tage auferstehen. Kap 9,22)

8 Und sie gedachten an seine Worte.

9 Und sie gingen wieder weg vom Grab und verkŸndigten das alles den elf JŸngern und den andern allen.

10 Es waren aber Maria von Magdala und Johanna und Maria, des Jakobus Mutter, und die andern mit ihnen; die sagten das den Aposteln. Kap 8,2.3)

11 Und es erschienen ihnen diese Worte, als wŠr's GeschwŠtz, und sie glaubten ihnen nicht.

12 Petrus aber stand auf und lief zum Grab und bŸckte sich hinein und sah nur die LeinentŸcher und ging davon und wunderte sich Ÿber das, was geschehen war. Joh 20,6-10)

13 (Die EmmausjŸnger) (Mk 16,12.13) Und siehe, zwei von ihnen gingen an demselben Tage in ein Dorf, das war von Jerusalem etwa zwei Wegstunden entfernt; dessen Name ist Emmaus.

14 Und sie redeten miteinander von allen diesen Geschichten.

15 Und es geschah, als sie so redeten und sich miteinander besprachen, da nahte sich Jesus selbst und ging mit ihnen.

16 Aber ihre Augen wurden gehalten, da§ sie ihn nicht erkannten.

17 Er sprach aber zu ihnen: Was sind das fŸr Dinge, die ihr miteinander verhandelt unterwegs? Da blieben sie traurig stehen.

18 Und der eine, mit Namen Kleopas, antwortete und sprach zu ihm: Bist du der einzige unter den Fremden in Jerusalem, der nicht wei§, was in diesen Tagen dort geschehen ist?

19 Und er sprach zu ihnen: Was denn? Sie aber sprachen zu ihm: Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mŠchtig in Taten und Worten vor Gott und allem Volk; Mt 21,11)

20 wie ihn unsre Hohenpriester und Oberen zur Todesstrafe Ÿberantwortet und gekreuzigt haben.

21 Wir aber hofften, er sei es, der Israel erlšsen werde. Und Ÿber das alles ist heute der dritte Tag, da§ dies geschehen ist. Apg 1,6)

22 Auch haben uns erschreckt einige Frauen aus unserer Mitte, die sind frŸh bei dem Grab gewesen,

23 haben seinen Leib nicht gefunden, kommen und sagen, sie haben eine Erscheinung von Engeln gesehen, die sagen, er lebe.

24 Und einige von uns gingen hin zum Grab und fanden's so, wie die Frauen sagten; aber ihn sahen sie nicht.

25 Und er sprach zu ihnen: O ihr Toren, zu trŠgen Herzens, all dem zu glauben, was die Propheten geredet haben!

26 Mu§te nicht Christus dies erleiden und in seine Herrlichkeit eingehen?

27 Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war. 5. Mose 18,15; Ps 22; Jes 52,13-53,12)

28 Und sie kamen nahe an das Dorf, wo sie hingingen. Und er stellte sich, als wollte er weitergehen.

29 Und sie nštigten ihn und sprachen: Bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneigt. Und er ging hinein, bei ihnen zu bleiben.

30 Und es geschah, als er mit ihnen zu Tisch sa§, nahm er das Brot, dankte, brach's und gab's ihnen. Kap 9,16; 22,19)

31 Da wurden ihre Augen gešffnet, und sie erkannten ihn. Und er verschwand vor ihnen.

32 Und sie sprachen untereinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift šffnete?

33 Und sie standen auf zu derselben Stunde, kehrten zurŸck nach Jerusalem und fanden die Elf versammelt und die bei ihnen waren;

34 die sprachen: Der Herr ist wahrhaftig auferstanden und Simon erschienen. 1. Kor 15,4.5)

35 Und sie erzŠhlten ihnen, was auf dem Wege geschehen war und wie er von ihnen erkannt wurde, als er das Brot brach.

36 (Jesu Erscheinung vor den JŸngern) (Mk 16,14-19; Joh 20,19-23; Apg 1,1-14; 1. Kor 15,5) Als sie aber davon redeten, trat er selbst, Jesus, mitten unter sie und sprach zu ihnen: Friede sei mit euch!

37 Sie erschraken aber und fŸrchteten sich und meinten, sie sŠhen einen Geist. Mt 14,26)

38 Und er sprach zu ihnen: Was seid ihr so erschrocken, und warum kommen solche Gedanken in euer Herz?

39 Seht meine HŠnde und meine FŸ§e, ich bin's selber. Fa§t mich an und seht; denn ein Geist hat nicht Fleisch und Knochen, wie ihr seht, da§ ich sie habe.

40 Und als er das gesagt hatte, zeigte er ihnen die HŠnde und FŸ§e. Joh 20,20)

41 Als sie aber noch nicht glaubten vor Freude und sich verwunderten, sprach er zu ihnen: Habt ihr hier etwas zu essen?

42 Und sie legten ihm ein StŸck gebratenen Fisch vor. Joh 21,5.10; Apg 10,41)

43 Und er nahm's und a§ vor ihnen.

44 Er sprach aber zu ihnen: Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es mu§ alles erfŸllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen. Kap 18,31-33, Vers 26.27; Kap 18,31)

45 Da šffnete er ihnen das VerstŠndnis, so da§ sie die Schrift verstanden, Kap 9,45; Joh 12,16)

46 und sprach zu ihnen: So steht's geschrieben, da§ Christus leiden wird und auferstehen von den Toten am dritten Tage; Hos 6,2)

47 und da§ gepredigt wird in seinem Namen Bu§e zur Vergebung der SŸnden unter allen Všlkern. Fangt an in Jerusalem, Apg 2,38; 17,30)

48 und seid dafŸr Zeugen.

49 Und siehe, ich will auf euch herabsenden, was mein Vater verhei§en hat. Ihr aber sollt in der Stadt bleiben, bis ihr ausgerŸstet werdet mit Kraft aus der Hšhe. Joh 15,26; 16,7, Apg 2,1-4)

50(Jesu Himmelfahrt) Er fŸhrte sie aber hinaus bis nach Betanien und hob die HŠnde auf und segnete sie.

51 Und es geschah, als er sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf gen Himmel.

52 Sie aber beteten ihn an und kehrten zurŸck nach Jerusalem mit gro§er Freude

53 und waren allezeit im Tempel und priesen Gott.

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