Read: 59 2.Petrus


Buch 59 (DER ZWEITE BRIEF DES PETRUS)


1

1 Simon Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi, an alle, die mit uns denselben teuren Glauben empfangen haben durch die Gerechtigkeit, die unser Gott gibt und der Heiland Jesus Christus:

2 Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn!

3 (Mahnung zu christlichem Leben) Alles, was zum Leben und zur Fršmmigkeit dient, hat uns seine gšttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. 1. Petr 2,9)

4 Durch sie sind uns die teuren und allergrš§ten Verhei§ungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der gšttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt.

5 So wendet alle MŸhe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis Gal 5,6.22)

6 und in der Erkenntnis MŠ§igkeit und in der MŠ§igkeit Geduld und in der Geduld Fršmmigkeit

7 und in der Fršmmigkeit brŸderliche Liebe und in der brŸderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen. Gal 6,10)

8 Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird's euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.

9 Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, da§ er rein geworden ist von seinen frŸheren SŸnden. 1. Joh 2,9.11)

10 Darum, liebe BrŸder, bemŸht euch desto mehr, eure Berufung und ErwŠhlung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln,

11 und so wird euch reichlich gewŠhrt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus.

12 Darum will ich's nicht lassen, euch allezeit daran zu erinnern, obwohl ihr's wi§t und gestŠrkt seid in der Wahrheit, die unter euch ist.

13 Ich halte es aber fŸr richtig, solange ich in dieser HŸtte bin, euch zu erwecken und zu erinnern; 2. Kor 5,1)

14 denn ich wei§, da§ ich meine HŸtte bald verlassen mu§, wie es mir auch unser Herr Jesus Christus eršffnet hat. Joh 21,18.19)

15 Ich will mich aber bemŸhen, da§ ihr dies allezeit auch nach meinem Hinscheiden im GedŠchtnis behalten kšnnt.

16 (Die VerklŠrung Jesu und das prophetische Wort) Denn wir sind nicht ausgeklŸgelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit selber gesehen.

17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der gro§en Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Mt 17,5)

18 Und diese Stimme haben wir gehšrt vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.

19 Um so fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, da§ ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen. Ps 119,105)

20 Und das sollt ihr vor allem wissen, da§ keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist.

21 Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet. 2. Tim 3,16.17)


2

1 (Gottes Gericht Ÿber die Irrlehrer U| (vgl. Jud 3-19) Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die verderbliche Irrlehren einfŸhren und verleugnen den Herrn, der sie erkauft hat; die werden Ÿber sich selbst herbeifŸhren ein schnelles Verderben. Mt 24,11; 1. Tim 4,1)

2 Und viele werden ihnen folgen in ihren Ausschweifungen; um ihretwillen wird der Weg der Wahrheit verlŠstert werden.

3 Und aus Habsucht werden sie euch mit erdichteten Worten zu gewinnen suchen. Das Gericht Ÿber sie bereitet sich seit langem vor, und ihr Verderben schlŠft nicht.

4 Denn Gott hat selbst die Engel, die gesŸndigt haben, nicht verschont, sondern hat sie mit Ketten der Finsternis in die Hšlle gesto§en und Ÿbergeben, damit sie fŸr das Gericht festgehalten werden;

5 und hat die frŸhere Welt nicht verschont, sondern bewahrte allein Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben andern, als er die Sintflut Ÿber die Welt der Gottlosen brachte; 1. Mose 8,18; 1. Petr 3,20, Kap 3,6)

6 und hat die StŠdte Sodom und Gomorra zu Schutt und Asche gemacht und zum Untergang verurteilt und damit ein Beispiel gesetzt den Gottlosen, die hernach kommen wŸrden; 1. Mose 19,24.25)

7 und hat den gerechten Lot errettet, dem die schŠndlichen Leute viel Leid antaten mit ihrem ausschweifenden Leben.

8 Denn der Gerechte, der unter ihnen wohnte, mu§te alles mit ansehen und anhšren und seine gerechte Seele von Tag zu Tag quŠlen lassen durch ihre bšsen Werke.

9 Der Herr wei§ die Frommen aus der Versuchung zu erretten, die Ungerechten aber festzuhalten fŸr den Tag des Gerichts, um sie zu strafen, 1. Kor 10,13)

10 am meisten aber die, die nach dem Fleisch leben in unreiner Begierde und jede Herrschaft verachten. Frech und eigensinnig, schrecken sie nicht davor zurŸck, himmlische MŠchte zu lŠstern,

11 wo doch die Engel, die grš§ere StŠrke und Macht haben, kein Verdammungsurteil gegen sie vor den Herrn bringen.

12 Aber sie sind wie die unvernŸnftigen Tiere, die von Natur dazu geboren sind, da§ sie gefangen und geschlachtet werden; sie lŠstern das, wovon sie nichts verstehen, und werden auch in ihrem verdorbenen Wesen umkommen

13 und den Lohn der Ungerechtigkeit davontragen. Sie halten es fŸr eine Lust, am hellen Tag zu schlemmen, sie sind Schandflecken, schwelgen in ihren BetrŸgereien, wenn sie mit euch prassen,

14 haben Augen voll Ehebruch, nimmer satt der SŸnde, locken an sich leichtfertige Menschen, haben ein Herz getrieben von Habsucht - verfluchte Leute!

15 Sie verlassen den richtigen Weg und gehen in die Irre und folgen dem Weg Bileams, des Sohnes Beors, der den Lohn der Ungerechtigkeit liebte, (15 und 16) 4. Mose 22,7-35)

16 empfing aber eine Strafe fŸr seine †bertretung: das stumme Lasttier redete mit Menschenstimme und wehrte der Torheit des Propheten.

17 Das sind Brunnen ohne Wasser und Wolken, vom Wirbelwind umhergetrieben, ihr Los ist die dunkelste Finsternis.

18 Denn sie reden stolze Worte, hinter denen nichts ist, und reizen durch Unzucht zur fleischlichen Lust diejenigen, die kaum entronnen waren denen, die im Irrtum ihr Leben fŸhren,

19 und versprechen ihnen Freiheit, obwohl sie selbst Knechte des Verderbens sind. Denn von wem jemand Ÿberwunden ist, dessen Knecht ist er geworden. Gal 5,13; 1. Petr 2,16)

20 Denn wenn sie durch die Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus entflohen sind dem Unrat der Welt, werden aber wiederum in diesen verstrickt und von ihm Ÿberwunden, dann ist's mit ihnen am Ende Šrger geworden als vorher. Mt 12,45)

21 Denn es wŠre besser fŸr sie gewesen, da§ sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hŠtten, als da§ sie ihn kennen und sich abkehren von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist. Lk 12,47.48)

22 An ihnen hat sich erwiesen die Wahrheit des Sprichworts: Der Hund fri§t wieder, was er gespien hat; und: Die Sau wŠlzt sich nach der Schwemme wieder im Dreck. Spr 26,11)


3

1 (Gewi§heit Ÿber das Kommen des Herrn) Dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, ihr Lieben, in welchem ich euren lauteren Sinn erwecke und euch erinnere, Kap 1,13)

2 da§ ihr gedenkt an die Worte, die zuvor gesagt sind von den heiligen Propheten, und an das Gebot des Herrn und Heilands, das verkŸndet ist durch eure Apostel.

3 Ihr sollt vor allem wissen, da§ in den letzten Tagen Spštter kommen werden, die ihren Spott treiben, ihren eigenen Begierden nachgehen 1. Tim 4,1; Jud 18)

4 und sagen: Wo bleibt die Verhei§ung seines Kommens? Denn nachdem die VŠter entschlafen sind, bleibt es alles, wie es von Anfang der Schšpfung gewesen ist. Jes 5,19; Hes 12,22; Mt 24,48)

5 Denn sie wollen nichts davon wissen, da§ der Himmel vorzeiten auch war, dazu die Erde, die aus Wasser und durch Wasser Bestand hatte durch Gottes Wort; Mt 24,38, 1. Mose 1,2.6.9; Ps 24,2)

6 dennoch wurde damals die Welt dadurch in der Sintflut vernichtet. (a) Kap 2,5; 1. Mose 7,21)

7 So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart fŸr das Feuer, bewahrt fŸr den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen.

8 Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, da§ ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. Ps 90,4)

9 Der Herr verzšgert nicht die Verhei§ung, wie es einige fŸr eine Verzšgerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, da§ jemand verloren werde, sondern da§ jedermann zur Bu§e finde. Hab 2,3, 1. Tim 2,4)

10 Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb; dann werden die Himmel zergehen mit gro§em Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden ihr Urteil finden. 1. Thess 5,2.3, Mt 24,29; Offb 20,11, Jes 24,19)

11 Wenn nun das alles so zergehen wird, wie m٤t ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen,

12 die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt, an dem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden.

13 Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verhei§ung, in denen Gerechtigkeit wohnt. Jes 65,17; Offb 21,1, Offb 21,27)

14 (Folgerung und Ermahnung) Darum, meine Lieben, wŠhrend ihr darauf wartet, seid bemŸht, da§ ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden befunden werdet, 1. Kor 1,7.8)

15 und die Geduld unseres Herrn erachtet fŸr eure Rettung, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat. Ršm 2,4)

16 Davon redet er in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Unwissenden und Leichtfertigen verdrehen, wie auch die andern Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis.

17 Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das im voraus wi§t, so hŸtet euch, da§ ihr nicht durch den Irrtum dieser ruchlosen Leute samt ihnen verfŸhrt werdet und fallt aus eurem festen Stand.

18 Wachset aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus. Ihm sei Ehre jetzt und fŸr ewige Zeiten! Amen.

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