Lesen: 68 Weisheit


Buch 68 (DIE WEISHEIT SALOMOS)



1

1 (Ruf zur Gerechtigkeit und Weisheit) Habt Gerechtigkeit lieb, die ihr Land und Leute regiert! Denkt Ÿber den Herrn nach in lauterem Sinn und sucht ihn mit aufrichtigem Herzen!

2 Denn er lŠ§t sich finden von denen, die ihn nicht versuchen, und erscheint denen, die ihm nicht mi§trauen. 5.Mose 4,29, Joh 11,40)

3 Denn verkehrtes Denken scheidet von Gott; und wird seine Macht herausgefordert, so bestraft sie solche Narren. Jes 59,2, Ršm 1,21)

4 Denn die Weisheit kommt nicht in eine arglistige Seele und wohnt nicht in einem Leibe, der der SŸnde verfallen ist. Ršm 7,18)

5 Denn der heilige Geist, der ein Geist der Zucht ist, flieht die Falschheit und weicht von den ruchlosen Gedanken und wird geschmŠht, wenn Ungerechtigkeit ihm naht. Eph 4,30)

6 Die Weisheit ist ein Geist, der den Menschen liebt; doch lŠ§t sie den LŠsterer nicht unbestraft fŸr seine Reden. Denn Gott ist Zeuge seiner heimlichsten Gedanken und erkennt in Wahrheit sein Herz und hšrt seine Worte. Jer 17,10, Ps 139,2; Hebr 4,13)

7 Der Erdkreis ist erfŸllt vom Geist des Herrn, und der das All umfa§t, hat Kenntnis von jedem Wort.

8 Darum kann keiner verborgen bleiben, der Unrechtes redet; und das Recht, das ihn bestrafen soll, wird ihn nicht verfehlen.

9 Denn die PlŠne des Gottlosen mŸssen vor Gericht, und seine Reden sollen vor den Herrn kommen, damit seine †bertretungen bestraft werden.

10 Denn das Ohr des eifernden Gottes hšrt alles, und das Gerede der Murrenden bleibt nicht verborgen. Jos 24,19)

11 (Ruf zum Leben) So hŸtet euch nun vor unnŸtzem Murren und bewahrt die Zunge vor bšser Nachrede. Denn was ihr heimlich einander in die Ohren redet, wird nicht unbestraft hingehen, und der Mund, der lŸgt, bringt sich den Tod. Spr 19,5.9; Apg 5,1-11)

12 Strebt nicht nach dem Tod durch euer verkehrtes Leben, und zieht nicht das Verderben herbei durch das Werk eurer HŠnde. (12-14) Kap 2,23.24; Hes 33,11; Ršm 6,23, Jes 5,18)

13 Denn Gott hat den Tod nicht gemacht und hat kein Gefallen am Untergang der Lebenden;

14 sondern er hat alles geschaffen, da§ es Bestand haben sollte; und was in der Welt geschaffen ist, das ist gut, und es gibt nichts darin, was Verderben wirkt, und der Tod hat auf der Erde kein Recht. 1. Mose 1,31)

15 Denn die Gerechtigkeit kennt keinen Tod;

16 aber die Gottlosen zwingen ihn herbei mit Worten und mit Werken. Denn sie halten ihn fŸr ihren Freund und sehnen sich nach ihm; sie schlie§en mit ihm einen Bund, weil sie es wert sind, ihm anzugehšren. Jes 28,15, Spr 8,36)



2

1 (Gedanken der Gottlosen Ÿber das Leben und ihr Spott Ÿber den Gerechten) Denn diese Leute, die so verkehrt denken, sagen untereinander: ÈKurz und voller Leid ist unser Leben, und wenn ein Mensch dahin soll, so gibt es keine Rettung; auch wei§ man von keinem, der aus dem Totenreich befreit. Hiob 14,10-12, Mt 20,28)

2 Denn nur zufŠllig sind wir geworden, und nachher werden wir sein, als wŠren wir nie gewesen. Denn der Atem in unsrer Nase ist nur Rauch und unser Denken nur ein Funke, der aus dem Pochen unsres Herzens entsteht.

3 Wenn er verloschen ist, so geht der Leib dahin wie Asche, und der Geist zerflattert wie Luft. Pred 3,20.21)

4 Unser Name wird mit der Zeit vergessen, und niemand denkt mehr an unser Wirken. Unser Leben fŠhrt dahin, als wŠre nur eine Wolke dagewesen, und zergeht wie Nebel, der von den Strahlen der Sonne verjagt und von ihrer Hitze zu Boden gedrŸckt wird.

5 Unsre Zeit geht vorbei wie ein Schatten, und wenn es mit uns zu Ende ist, gibt es keine Wiederkehr; denn es steht unverbrŸchlich fest, da§ niemand wiederkommt.

6 Kommt nun und la§t uns die GŸter genie§en, solange sie da sind, und die Welt geschwind noch auskosten, solange wir jung sind. 1.Kor 15,32)

7 Wir wollen mit bestem Wein uns fŸllen und uns salben, und keine FrŸhlingsblume soll uns entgehen. Jes 56,11.12)

8 La§t uns KrŠnze tragen von Rosenknospen, ehe sie welk werden.

9 Keine Wiese bleibe von unserm ŸbermŸtigen Treiben verschont, damit man Ÿberall merkt, wie ausgelassen wir gewesen sind. Denn das ist unser Teil, und das ist unser Los.

10 La§t uns den armen Gerechten unterdrŸcken und keine Witwe verschonen; wir wollen uns nicht scheuen vor dem altersgrauen Haar des Greises. Am 8,4-6)

11 Alles, was wir tun, das soll Recht sein; denn es zeigt sich, da§ SchwŠche nichts ausrichtet. Hab 1,11)

12 So la§t uns dem Gerechten auflauern; denn er ist uns lŠstig und widersetzt sich unserm Tun und schilt uns, weil wir gegen das Gesetz sŸndigen, und hŠlt uns vor, da§ wir gegen die Zucht versto§en. Jer 11,18.19, Lk 11,54)

13 Er behauptet, Erkenntnis Gottes zu haben, und rŸhmt sich, Gottes Kind zu sein.

14 Er wird uns zum Vorwurf bei allem, was wir denken; (14 und 15) 1.Petr 4,4)

15 er ist uns unleidlich, wenn er sich nur sehen lŠ§t. Denn sein Leben unterscheidet sich von dem der andern, und ganz anders sind seine Wege.

16 Als falsche MŸnze gelten wir ihm, und er meidet unsre Wege wie Schmutz; er rŸhmt, wie es die Gerechten zuletzt gut haben werden, und prahlt damit, da§ Gott sein Vater sei. Ps 37,37, Sir 23,1; 51,14)

17 So la§t doch sehen, ob sein Wort wahr ist, und prŸfen, was bei seinem Ende geschehen wird.

18 Ist der Gerechte Gottes Sohn, so wird er ihm helfen und ihn erretten aus der Hand der Widersacher. (18-20) Mt 27,43)

19 Durch Schmach und Qual wollen wir ihn auf die Probe stellen, damit wir erfahren, wieviel er ertragen kann, und prŸfen, wie geduldig er ist. Jak 5,6)

20 Wir wollen ihn zu schimpflichem Tod verurteilen; denn dann wird ihm gnŠdige Heimsuchung widerfahren, wie er sagt.Ç

21 Das alles denken sie - und irren; denn ihre Bosheit hat sie verblendet,

22 so da§ sie Gottes Geheimnisse nicht erkennen; auch haben sie nicht die Hoffnung, da§ ein frommes Leben belohnt wird, und sie achten die Ehre fŸr nichts, die untadeligen Seelen gegeben wird.

23 Denn Gott hat den Menschen zur UnvergŠnglichkeit geschaffen und ihn, zum Abbild seines eignen Wesens gemacht. Kap 6,18.19; 2.Tim 1,10, 1.Mose 1,27)

24 Aber durch des Teufels Neid ist der Tod in die Welt gekommen, (24 und 25) 1.Mose 3,4.19; Joh 8,44; Ršm 5,12)

25 und es mŸssen ihn erfahren, die ihm angehšren.



3

1 (Hoffnung des Gerechten - Hoffnungslosigkeit des Gottlosen) Aber die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual rŸhrt sie an. Joh 10,28.29)

2 In den Augen der UnverstŠndigen gelten sie als tot, und ihr Abscheiden wird fŸr Strafe gehalten

3 und ihr Weggehen von uns fŸr Verderben; aber sie sind im Frieden.

4 Denn wenn sie auch nach Meinung der Menschen viel zu leiden haben, so sind sie doch erfŸllt von Hoffnung auf Unsterblichkeit. 2.Makk 7,9.23.36; 2.Kor 4,17 - 5,1)

5 Sie werden ein wenig gezŸchtigt, aber viel Gutes wird ihnen widerfahren; denn Gott versucht sie und findet sie seiner wert. (5 und 6) Sir 2,5; 1.Petr 1,6.7)

6 Er prŸft sie wie Gold im Schmelzofen und nimmt sie an wie ein Ganzopfer.

7 Und zur Zeit ihrer gnŠdigen Heimsuchung werden sie aufleuchten und aufsteigen wie Funken Ÿberm Stoppelfeld. Dan 12,3)

8 Sie werden die Heiden richten und Ÿber die Všlker herrschen, und der Herr wird Kšnig sein Ÿber sie in Ewigkeit. 1.Kor 6,2)

9 Die auf ihn vertrauen, werden seine ZuverlŠssigkeit erfahren, und die treu sind in der Liebe, werden bei ihm bleiben. Denn Gnade und Barmherzigkeit wohnt bei seinen Heiligen, und er sucht seine AuserwŠhlten gnŠdig heim. 1.Joh 4,16, Kap 4,15)

10 Aber die Gottlosen werden die Strafe empfangen, die ihnen nach ihrer Gesinnung zukommt; denn sie beachten den Gerechten nicht und weichen vom Herrn.

11 Denn wer Weisheit und Zucht verachtet, ist ein unglŸckseliger Mensch. Ihre Hoffnung ist nichtig, und ihre MŸhe ist umsonst, und ihr Tun ist unnŸtz.

12 Ihre Frauen sind tšricht und ihre Kinder bšse. Verflucht ist, was von ihnen geboren wird.

13 (Auch der Gerechte kann kinderlos sein) Selig ist die Unfruchtbare, wenn sie unbefleckt ist und keine verbotene Ehe* kennengelernt hat; sie wird die Frucht dafŸr genie§en zu der Zeit, wenn die Menschen gerichtet werden. Hebr 13,4) (*D. i. eine durchs Gesetz verbotene Ehe (vgl. 3. Mose 18,6-18; Esr 9,1.2).)

14 Selig ist auch ein Entmannter, der nichts Unrechtes tut undnichts Bšses gegen den Herrn erdenkt; dem wird fŸr seine Treue eine auserlesene Gabe und ein besseres Los im Tempel des Herrn gegeben werden. Jes 56,3-5)

15 Denn wer sich recht mŸht, empfŠngt herrliche Frucht, und aus Einsicht wŠchst hervor, was ohne Tadel ist.

16 Aber die Kinder der Ehebrecher geraten nicht, und die Nachkommen aus gesetzwidriger Ehe werden vertilgt. Sir 23,32-35)

17 Denn wenn sie auch lange leben, werden sie doch nichts gelten, und ihr Alter wird zuletzt doch ohne Ehre sein.

18 Sterben sie aber bald, so haben sie nichts zu hoffen und keinen Trost am Tage des Gerichts.

19 Denn die Ungerechten nehmen ein schlimmes Ende. Ps 73,19)



4

1 Besser ist's, keine Kinder zu haben, wenn man dabei in Tugend lebt; denn sie bringt ewigen Ruhm und wird bei Gott und den Menschen anerkannt. Sir 16,1-3)

2 Ist sie da, nimmt man sie zum Vorbild; ist sie aber nicht da, so sehnt man sich nach ihr, und in der Ewigkeit zieht sie bekrŠnzt einher; denn sie hat im Ringen um einen herrlichen Kampfpreis gesiegt. 1.Kor 9,24.25)

3 Aber die kinderreiche Menge der Gottlosen ist nichts nŸtze, und weil sie aus unechten Schš§lingen hervorgegangen ist, kann sie nicht tief wurzeln und keinen festen Grund gewinnen. Sir 41,8.9)

4 Und wenn sie auch eine Zeitlang an den Zweigen grŸnt, so wird sie doch, weil sie auf lockerem Grund steht, vom Wind geschŸttelt und vom Sturm entwurzelt.

5 Die zu schwach gebliebenen €ste werden zerbrochen, und so wird ihre Frucht unbrauchbar, zu unreif zum Essen, und taugt zu nichts.

6 Denn die Kinder, die in gesetzwidriger Ehe geboren werden, sind Zeugen fŸr die Schlechtigkeit ihrer Eltern im Gericht.

7 (Der frŸhvollendete Gerechte) Wenn aber der Gerechte zu frŸhzeitig stirbt, so ist er doch in der Ruhe. Kap 3,1)

8 Denn ein ehrenvolles Alter mu§ nicht lange wŠhren und wird nicht nach der Zahl der Jahre gemessen;

9 Einsicht ist fŸr die Menschen das wahre graue Haar und ein unbeflecktes Leben das rechte Greisenalter.

10 Der Gott wohlgefiel, wurde ihm lieb, und weil er unter SŸndern lebte, wurde er hinweggenommen; (10 und 11) 1.Mose 5,21-24; Sir 44,16)

11 er wurde entrŸckt, damit nicht Schlechtigkeit seinen Sinn verkehren und Trug seine Seele verfŸhren kšnnte.

12 Denn bšse Beispiele verderben das Gute, und die lockende Begierde verkehrt den arglosen Sinn.

13 Obwohl frŸh vollendet, hat er doch viele Jahre erfŸllt.

14 Denn seine Seele gefiel dem Herrn; darum eilte sie fort von den bšsen Menschen.

15 Aber die Leute, die es sahen, beachteten es nicht und nahmen's nicht zu Herzen, da§ Gnade und Barmherzigkeit bei seinen AuserwŠhlten wohnt und da§ er seine Heiligen gnŠdig heimsucht. Jes 57,1, Kap 3,9)

16 Es verurteilt aber der verstorbene Gerechte die lebenden Gottlosen und der FrŸhvollendete den Ungerechten mit seinem hohen Alter.

17 Sie sehen wohl das Ende des Weisen, aber sie merken nicht, was der Herr Ÿber ihn beschlossen und wofŸr er ihn bewahrt hat.

18 Sie sehen's wohl und achten's nicht. Aber der Herr wird sie verlachen, und sie werden sterben, und man ehrt ihren Leichnam nicht, und, sie werden unter den Toten ewig zum Gespštt. Ps 2,4, Jes 14,4-21)

19 Denn er wird sie zum Schweigen bringen und zu Boden stŸrzen und aus ihrem Grund rei§en, so da§ sie ganz und gar vernichtet

20 und in der Qual sein werden; und die Erinnerung an sie wird verloren gehen. Wenn ihre SŸnden zusammengerechnet werden, dann werden sie verzagt daherkommen, und ihre Missetaten werden ihnen gegenŸbertreten und sie ŸberfŸhren. Spr 10,7)



5

1 (Der Gerechte und der Gottlose im Endgericht) Dann wird der Gerechte in gro§er Zuversicht dastehen vor denen, die ihn geŠngstigt haben und seine MŸhen nicht gelten lie§en.

2 Wenn sie ihn dann sehen, werden sie in Furcht und Schrecken geraten und au§er sich sein Ÿber seine Rettung, die sie nicht erwartet hatten; Offb 1,7)

3 sie werden voller Reue untereinander sprechen und in Herzensangst seufzen: ÈDas ist der, Ÿber den wir frŸher gelacht und gespottet haben, wir Narren! (3-7) Jes 53,3-9)

4 Wir hielten sein Leben fŸr unsinnig und sein Ende fŸr ehrlos.

5 Wie konnte er nur zu den Sšhnen Gottes gezŠhlt werden, so da§ sein Erbteil bei den Heiligen ist? Kol 1,12)

6 Dann sind also wir vom Weg der Wahrheit abgeirrt, und das Licht der Gerechtigkeit hat uns nicht geleuchtet, und die Sonne ist uns nicht aufgegangen.

7 Wir sind unrechte und verderbliche Wege gegangen und haben unwegsame WŸsten durchwandert, aber den Weg des Herrn haben wir nicht erkannt. Spr 22,5)

8 Was hilft uns nun der †bermut? Was bringt uns nun der Reichtum samt dem Prahlen ein? 1.Tim 6,17)

9 Es ist alles dahingefahren wie ein Schatten und wie ein GerŸcht, das vorŸbergeht,

10 wie ein Schiff, das auf den Wasserwogen dahinfŠhrt: wenn es vorŸber ist, kann man seine Spur nicht mehr finden und nicht die Bahn seines Kiels in den Wellen.

11 Oder wie man bei einem Vogel, der durch die Luft fliegt, keine Spur seines Weges finden kann: denn er regt sich und schlŠgt in die leichte Luft, peitscht und zerteilt sie mit seinen FlŸgeln; aber danach findet man in ihr kein Anzeichen seines Fluges mehr.

12 Oder wie wenn ein Pfeil abgeschossen wird zum Ziel: die durchschnittene Luft schlŠgt sogleich wieder zusammen, so da§ man seine Bahn nicht mehr erkennen kann.

13 So haben auch wir, nachdem wir ins Leben gekommen sind und wieder ein Ende genommen haben,

14 kein Zeichen der Tugend vorzuweisen; wir haben uns in unsrer Bosheit verzehrt.Ç

15 Denn die Hoffnung des Gottlosen ist wie Staub, vom Winde zerstreut, und wie feiner Schnee, vom Sturm getrieben, und wie Rauch, vom Winde verweht, und wie man einen vergi§t, der nur einen Tag lang Gast gewesen ist. Ps 1,4)

16 Aber die Gerechten werden ewig leben, und der Herr ist ihr Lohn, und der Hšchste sorgt fŸr sie. 1.Mose 15,1)

17 Darum werden sie das Reich der Herrlichkeit und eine schšne Krone aus der Hand des Herrn empfangen. Denn er wird sie mit seiner Rechten beschirmen und mit seinem Arm verteidigen. Mt 25,34, 2.Tim 4,8)

18 Er wird seinen Eifer nehmen als RŸstung und die Schšpfung bewaffnen zur Abwehr der Feinde. (18-21) Jes 59,16-18; Eph 6,11-17)

19 Er wird Gerechtigkeit anziehen als Panzer und unbestechliches Gericht sich aufsetzen als Helm.

20 Er wird unŸberwindliche Heiligkeit ergreifen als Schild,

21 er wird seinen strengen Zorn schŠrfen zum Schwert; mit ihm zusammen aber wird die Welt kŠmpfen gegen die Toren. Ri 5,20.21; Kap 16,17; Lk 21,25)

22 Die Geschosse der Blitze werden gut gezielt dahinfliegen und aus den Wolken wie von einem straff gespannten Bogen ins Ziel treffen.

23 Und wie aus einer Steinschleuder werden zornige Hagelschauer herabstŸrzen. Die Wasser des Meeres werden toben gegen die Toren, und die Stršme werden sie wild Ÿberfluten. Kap 16,16)

24 Der Geist gšttlicher Kraft wird sich gegen sie erheben, und wie ein Wirbelwind wird er sie zerstreuen.



6

1 Gesetzlosigkeit verwŸstet das ganze Land, und Freveltat stŸrzt die Throne der Herrscher. Spr 14,34; 16,12; Jer 9,11.12)

2 (Die Regenten werden zur Weisheit ermahnt) So hšrt nun, ihr Kšnige, und versteht; lernt es, die ihr die ganze Erde richtet; Ps 2,10)

3 horcht auf, die ihr herrscht Ÿber die Menge und die ihr prahlt mit den Scharen eurer Všlker!

4 Denn vom Herrn ist euch die Macht gegeben und die Gewalt vom Hšchsten, der fragen wird, wie ihr handelt, und erforschen, was ihr plant. Dan 2,21; Ršm 13,1)

5 Denn obwohl ihr Diener seines Reiches seid, habt ihr nicht recht regiert und das Gesetz nicht gehalten und habt nicht nach dem Willen Gottes gehandelt.

6 Er wird schrecklich und schnell Ÿber euch kommen, denn es ergeht ein strenges Gericht Ÿber die Machthaber. Dan 5,30)

7 Denn dem Geringsten kann wohl Erbarmen widerfahren, aber die Gewaltigen werden mit Gewalt zur Rechenschaft gezogen werden. Jer 39,6-10)

8 Denn der Herr des Alls wird niemand begŸnstigen noch irgendeine Macht scheuen. Er hat die Kleinen und die Gro§en geschaffen und sorgt fŸr alle gleich. Kap 12,13)

9 Die MŠchtigen aber werden streng verhšrt werden.

10 An euch nun, ihr Herrscher, ergehen meine Worte, damit ihr Weisheit lernt und nicht in SŸnde fallt.

11 Denn wer das Heilige heilig hŠlt, der wird geheiligt werden, und wer darin unterwiesen ist, der wird im Gericht bestehen.

12 Verlangt also nach meinen Worten; begehrt sie, so werdet ihr Belehrung empfangen!

13 Die Weisheit ist strahlend und unvergŠnglich und lŠ§t sich gern erkennen von denen, die sie lieb haben, und lŠ§t sich von denen finden, die sie suchen. Spr 8,17; Kap 1,2)

14 Sie kommt denen entgegen, die sie begehren, und gibt sich ihnen zu erkennen.

15 Wer sich frŸh zu ihr aufmacht, braucht nicht viel MŸhe; denn er findet sie vor seiner TŸr sitzen. Spr 8,1-3)

16 Denn Ÿber sie nachdenken, das ist vollkommene Klugheit, und wer ihretwegen sich wachhŠlt, wird bald ohne Sorge sein.

17 Denn sie geht umher und sucht, wer ihrer wert ist, und erscheint ihm freundlich auf seinen Wegen und begegnet ihm immer, wenn er Ÿber sie nachsinnt.

18 Denn da ist Anfang der Weisheit, wo einer aufrichtig nach Unterweisung verlangt; wer aber nach Unterweisung trachtet, der hat die Weisheit lieb; Kap 7,7)

19 wer sie lieb hat, der hŠlt ihre Gebote; wo man aber die Gebote hŠlt, da ist unvergŠngliches Leben gewi§; Spr 4,4-8; Joh 14,15, Mt 19,16.17)

20 unvergŠngliches Leben aber bewirkt, da§ man Gott nahe ist.

21 So fŸhrt das Verlangen nach Weisheit zu rechter Herrschaft.

22 Habt ihr nun Gefallen an Thron und Zepter, ihr Herrscher der Všlker, (22 und 23) Spr 16,12)

23 so haltet die Weisheit in Ehren, damit ihr fŸr immer die Herrschaft behaltet.

24 Was aber die Weisheit ist und wie sie entstand, will ich verkŸndigen und euch ihre Geheimnisse nicht verbergen, sondern nach ihr forschen von Anfang der Schšpfung an und will die Kenntnis von ihr ans Licht bringen und will an der Wahrheit nicht vorbeigehen. Spr 8,22-31, Kap 9,9; Sir 24,4-14)

25 Denn ich will mit dem giftigen Neid nichts zu tun haben; denn er hat nichts gemein mit der Weisheit. Jak 3,14-17)

26 Viele Weise aber sind Heil fŸr die Welt, und ein kluger Kšnig ist das GlŸck seines Volks. Pred 5,8)

27 Darum la§t euch unterweisen durch meine Worte, so werdet ihr Nutzen haben.



7

1 (Salomo empfŠngt und erfŠhrt die Weisheit) Auch ich bin ein sterblicher Mensch wie alle andern, ein Nachkomme des ersten aus Erde geschaffenen Menschen,

2 und bin Fleisch, im Mutterleib zehn Monate lang gebildet, im Blut zusammengeronnen aus Mannessamen und der Lust, die im Beischlaf dazukam. Ps 139,13; Hiob 10,10.11)

3 Auch ich habe, als ich geboren war, Atem geholt aus der Luft, die allen gemeinsam ist, und bin gefallen auf die Erde, die alle in gleicher Weise trŠgt; und Weinen ist wie bei den andern mein erster Laut gewesen,

4 und bin in Windeln gelegt und voll FŸrsorge aufgezogen worden.

5 Denn auch kein Kšnig hatte jemals einen andern Anfang seines Lebens,

6 sondern sie haben alle denselben Eingang in das Leben und auch den gleichen Ausgang. Hiob 1,21)

7 Deshalb betete ich, und mir wurde Einsicht gegeben; ich rief den Herrn an, und der Geist der Weisheit kam zu mir. 1.Kšn 3,5-12)

8 Ich achtete sie hšher als Zepter und Throne, und Reichtum hielt ich ihr gegenŸber fŸr nichts.

9 Im Vergleich zu ihr sah ich jeden Edelstein fŸr wertlos an; denn alles Gold ist vor ihren Augen nur geringer Sand, und Silber wird vor ihr fŸr Schmutz gehalten. Hiob 28,15-19, Phil 3,8)

10 Ich hatte sie lieber als Gesundheit und schšne Gestalt und zog sie sogar dem Licht vor; denn der Glanz, der von ihr ausgeht, erlischt nicht.

11 Zugleich aber kamen mit ihr alle GŸter zu mir, und unerme§licher Reichtum war in ihrer Hand. 1.Kšn 3,13)

12 Ich wurde Ÿber alle diese Dinge fršhlich, weil die Weisheit sie mit sich fŸhrte; ich wu§te aber noch nicht, da§ sie auch ihre Schšpferin ist.

13 Arglos habe ich sie gelernt, neidlos teile ich sie aus; ich will ihren Reichtum nicht verbergen.

14 Denn sie ist fŸr die Menschen ein unerschšpflicher Schatz; die ihn erwarben, erlangten Gottes Freundschaft, weil die Gaben sie empfahlen, die die Unterweisung verleiht. Vers 27)

15 Gott aber gebe mir, nach seinem Sinn zu reden und so zu denken, wie es solcher Gaben wŸrdig ist. Denn er ist's, der auch die Weisheit den Weg fŸhrt und den Weisen zurechthilft.

16 Denn in seiner Hand sind wir selbst und unsre Worte, dazu alle Klugheit und Kenntnisse in mancherlei Fertigkeiten.

17 Denn er gab mir sichere Erkenntnis dessen, was ist, so da§ ich den Bau der Welt begreife und das Wirken der Elemente: Sir 17,6-8)

18 Anfang, Ende und Mitte der Zeiten; wie die Tage zu- und abnehmen; wie die Jahreszeiten wechseln

19 und wie das Jahr umlŠuft und wie die Sterne stehen;

20 die Natur der Tiere und die Kraft der Raubtiere; die Macht der Geister und die Gedanken der Menschen; die Vielfalt der Pflanzen und die KrŠfte der Wurzeln. 1.Kšn 5,13)

21 So erkannte ich alles, was verborgen und was sichtbar ist; denn die Weisheit, die alles kunstvoll gebildet hat, lehrte mich's.

22 Denn es wohnt in ihr ein Geist, der verstŠndig ist, heilig, einzigartig, vielfŠltig, fein, behend, durchdringend, rein, klar, unversehrt, freundlich, scharfsinnig, ungehindert, wohltŠtig, (22 und 23) Kap 8,7; Jak 3,17)

23 menschenfreundlich, bestŠndig, gewi§, ohne Sorge; sie vermag alles, sieht alles, und durchdringt selbst alle Geister, die verstŠndig, lauter und sehr fein sind.

24 Denn die Weisheit ist regsamer als alles, was sich regt, sie geht und dringt durch alles - so rein ist sie.

25 Denn sie ist ein Hauch der gšttlichen Kraft und ein reiner Strahl der Herrlichkeit des AllmŠchtigen; darum kann nichts Unreines in sie hineinkommen.

26 Denn sie ist ein Abglanz des ewigen Lichts und ein fleckenloser Spiegel des gšttlichen Wirkens und ein Bild seiner GŸte. Hebr 1,3, 1.Joh 1,5)

27 Obwohl sie nur eine ist, kann sie doch alles. Und obwohl sie bei sich selbst bleibt, erneuert sie das All, und von Geschlecht zu Geschlecht geht sie in heilige Seelen ein und macht sie zu Freunden Gottes und zu Propheten. Vers 14; Jak 2,23)

28 Denn niemanden liebt Gott au§er dem, der mit der Weisheit lebt. Sir 4,15)

29 Denn sie ist herrlicher als die Sonne und Ÿbertrifft alle Sternbilder. Verglichen mit dem Licht hat sie den Vorrang.

30 Denn das Licht mu§ der Nacht weichen, aber die Bosheit kann die Weisheit nicht ŸberwŠltigen.



8

1 Kraftvoll erstreckt sie sich von einem Ende zum andern und regiert das All vortrefflich.

2 (Der Lebensbund Salomos mit der Weisheit) Die Weisheit hab ich geliebt und gesucht von meiner Jugend an und danach getrachtet, sie mir zur Braut zu nehmen, und ich hab ihre Schšnheit liebgewonnen.

3 Sie zeigt sich ihrer edlen Herkunft wŸrdig, indem sie bei Gott lebt; und der Herr aller Dinge hat sie lieb. Spr 8,30)

4 Denn sie ist in Gottes Wissen eingeweiht und wŠhlt aus, was Gott tut. Kap 9,9)

5 Ist aber Reichtum ein Gut, das man im Leben begehrt, was ist dann reicher als die Weisheit, die alles schafft?

6 Ist's aber Klugheit, die etwas schafft, wer in aller Welt ist dann ein grš§erer Meister als die Weisheit?

7 Hat aber jemand Gerechtigkeit lieb - so ist es die Weisheit, die die Tugenden wirkt; denn sie lehrt Besonnenheit und Klugheit, Gerechtigkeit und Tapferkeit, und nichts NŸtzlicheres als dies gibt es im Leben fŸr die Menschen.

8 Begehrt aber jemand Erfahrung und Wissen - so ist es die Weisheit, die das Vergangene kennt und das ZukŸnftige errŠt. Sie versteht sich auf gewandte Rede und wei§, RŠtsel zu lšsen. Zeichen und Wunder erkennt sie im voraus und was Stunden und Zeiten bringen werden. 1.Mose 40,8, 1.Kšn 10,1-4)

9 Ich habe daher beschlossen, sie mir zur GefŠhrtin zu nehmen, denn ich wu§te, da§ sie mir ein Ratgeber zum Guten sein wŸrde und ein Trost in Sorgen und Traurigkeit. Spr 7,4)

10 Ich werde ihretwegen Ruhm beim Volk und Ehre bei den Alten haben, obwohl ich jung bin. 1.Kšn 3,7.12; Ps 119,100; St zu Dan 1,45-50)

11 Ich werde als scharfsinnig gelten, wenn ich Recht spreche, und Bewunderung finden bei den MŠchtigen. 1.Kšn 3,28, 1.Kšn 5,14; 10,7)

12 Wenn ich schweige, werden sie auf mich warten; wenn ich rede, werden sie aufmerken; wenn ich weiterrede, werden sie die Hand auf ihren Mund legen. Hiob 29,9-11)

13 Ich werde ihretwegen Unsterblichkeit empfangen und ein ewiges Andenken bei denen hinterlassen, die nach mir kommen. Dan 12,3)

14 Ich werde Všlker regieren, und Nationen werden mir untertan sein.

15 Grausame Tyrannen werden sich fŸrchten, wenn sie von mir hšren; in der Volksversammlung zeige ich mich tŸchtig und im Krieg tapfer. Kehre ich aber heim, so werde ich bei der Weisheit ruhen.

16 Denn mit ihr Umgang zu haben, bringt keinen Verdru§, und mit ihr zusammenzuleben, keinen Schmerz, sondern Lust und Freude.

17 Das bedachte ich bei mir und erwog es in meinem Herzen, da§ die Verwandten der Weisheit Unsterblichkeit Kap 6,18.19)

18 und ihre Freunde wahre Freude haben und da§ durch die Arbeit ihrer HŠnde unerschšpflicher Reichtum kommt und Klugheit durch steten Umgang mit ihr und guter Ruf durch Teilnahme an ihren Worten; darum ging ich umher und suchte, wie ich sie zu mir nehmen kšnnte.

19 Ich war aber ein wohlgestalteter junger Mann und hatte eine edle Seele empfangen; (19 und 20) Ps 51,7)

20 oder vielmehr, da ich edel war, kam ich in einen unbefleckten Leib.

21 Als ich aber erkannte, da§ ich die Weisheit nicht anders erlangen kšnnte, als da§ Gott sie mir gibt - und es war schon Klugheit, zu wissen, von wem diese Gnadengabe kommt -, da wandte ich mich an den Herrn, betete zu ihm und sprach von ganzem Herzen:



9

1 (Salomos Gebet um Weisheit) Gott meiner VŠter und Herr des Erbarmens, der du alle Dinge durch dein Wort geschaffen Ps 33,6; Joh 1,3)

2 und den Menschen durch deine Weisheit bereitet hast, damit er herrschen soll Ÿber die Geschšpfe, die von dir gemacht wurden, 1.Mose 1,26-28)

3 und die Welt in Heiligkeit und Gerechtigkeit regieren und mit aufrichtigem Herzen Gericht halten soll:

4 gib mir die Weisheit, die bei dir auf deinem Thron sitzt, und verwirf mich nicht aus der Schar deiner Kinder.

5 Denn ich bin dein Knecht und der Sohn deiner Magd, ein schwacher Mensch, der nur ein kurzes Leben hat und dem es an Einsicht fehlt fŸr Recht und Gesetz.

6 Denn selbst wenn einer unter den Menschenkindern vollkommen wŠre, so wird er doch nichts gelten, wenn ihm die Weisheit fehlt, die von dir kommt.

7 Du hast mich erwŠhlt zum Kšnig Ÿber dein Volk und zum Richter Ÿber deine Sšhne und Tšchter; (7 und 8) 2.Sam 7,12.13)

8 du gebotest mir, einen Tempel zu bauen auf deinem heiligen Berge und in der Stadt, in der du wohnst, einen Altar, ein Abbild des heiligen Zeltes, das du schon von Anfang an bereitet hast. 2.Mose 25,8.9.40)

9 Und bei dir ist die Weisheit, die deine Werke kennt und die dabei war, als du die Welt schufst, und die wei§, was dir wohlgefŠllig ist und was recht ist nach deinen Geboten. Kap 6,24)

10 Schick sie herab von deinem heiligen Himmel, und sende sie von dem Thron deiner Herrlichkeit, damit sie mir tŠtig zur Seite stehe, so da§ ich erkenne, was dir wohlgefŠllt;

11 denn sie wei§ und versteht alles und wird mich mit Besonnenheit leiten bei meinen Werken und mich behŸten in ihrer Herrlichkeit.

12 Dann werden meine Werke angenehm sein, und ich werde dein Volk gerecht richten und des Thrones meines Vaters wŸrdig sein.

13 Denn welcher Mensch erkennt den Ratschlu§ Gottes? Oder wer kann ergrŸnden, was der Herr will? Ršm 11,34)

14 Denn die Gedanken der sterblichen Menschen sind armselig und unsre VorsŠtze hinfŠllig.

|P Ps 146,4)

15 Denn der vergŠngliche Leib beschwert die Seele, und die irdische HŸtte drŸckt den viel Ÿberlegenden Geist nieder. Jes 38,12; 2.Kor 5,1-4)

16 Wir erfassen kaum, was auf Erden ist, und begreifen nur schwer, was wir in HŠnden haben. Was aber im Himmel ist, wer hat es erforscht? Joh 3,12)

17 Und wer hat deinen Ratschlu§ erkannt? Es sei denn, du hast Weisheit gegeben und deinen heiligen Geist aus der Hšhe gesandt. 1.Kor 2,9-16)

18 Und so wurden die Erdenbewohner auf den rechten Weg gebracht und die Menschen in dem unterwiesen, was dir gefŠllt,

19 und durch die Weisheit errettet.



10

1 (Das rettende Walten der Weisheit von Adam bis Mose) Die Weisheit behŸtete den Ersterschaffenen, den Vater der Welt, als er noch als einziger geschaffen war, 1. Mose 2,7-18)

2 und errettete ihn aus seinem Fall und gab ihm Kraft, Ÿber alles zu herrschen. Kap 9,2)

3 Als aber ein Ungerechter in seinem Zorn von ihr abfiel, ging er in brudermšrderischem Grimm zugrunde. 1.Mose 4,3-12)

4 Als die Erde seinetwegen von der Sintflut Ÿberschwemmt wurde, rettete die Weisheit sie wieder, indem sie den Gerechten auf einem geringen Holz hindurchsteuerte. 1.Mose 6 - 8; 2.Petr 2,5, Kap 14,6)

5 Sie erwŠhlte den Gerechten, als die Všlker ihrer einhelligen Bosheit wegen verwirrt worden waren, und bewahrte ihn, so da§ er vor Gott untadelig blieb, und lie§ ihn fest bleiben gegenŸber dem Erbarmen mit seinem Sohn. 1.Mose 12,1-3, 1.Mose 11,1-9, 1.Mose 22,1-18)

6 Die Weisheit rettete den Gerechten, als er beim Untergang der Gottlosen vor dem Feuer floh, das auf die fŸnf StŠdte herabfiel; (6 und 7) 1.Mose 19,1-29; 2.Petr 2,6-8)

7 von ihrer Bosheit ist als Zeugnis noch rauchendes und šdes Land vorhanden und GewŠchse, die zur Unzeit Frucht bringen, und eine SalzsŠule, die dasteht als Denkmal einer unglŠubigen Seele.

8 Denn die, die an der Weisheit vorbeigingen, schadeten nicht nur sich selbst dadurch, da§ sie das Gute nicht erkannten, sondern hinterlie§en der Welt auch ein Denkmal ihrer Torheit, damit sie nicht verborgen bleiben kšnnten in ihrem Irrtum.

9 Die Weisheit aber errettete die aus allen Nšten, die ihr dienen.

10 Sie leitete den Gerechten, der vor dem Zorn seines Bruders fliehen mu§te, auf geraden Wegen; sie zeigte ihm das Reich Gottes und gab ihm zu erkennen, was heilig ist; sie lie§ es ihm wohlgehen in seinem mŸhevollen Dienst und mehrte den Ertrag seiner Arbeit. (10 und 11) 1. Mose 27,41-45; 28,10-22; 30,25-43)

11 Sie stand ihm bei gegenŸber denen, die stŠrker waren und ihn Ÿbervorteilten, und machte ihn reich;

12 sie bewahrte ihn vor seinen Feinden und beschŸtzte ihn vor denen, die ihm nachstellten; sie entschied einen schweren Kampf fŸr ihn, damit er erkannte, da§ die Fršmmigkeit mŠchtiger ist als alles. 1. Mose 31; 32, 1. Tim 4,8)

13 Die Weisheit lie§ den Gerechten nicht im Stich, als er verkauft wurde, sondern behŸtete ihn vor der SŸnde; sie stieg mit ihm hinab in die Grube (13 und 14) 1. Mose 37,12-28; 39,7-23; 41,37-46)

14 und verlie§ ihn nicht, als er in Fesseln lag, bis sie ihm das Zepter des Kšnigreichs brachte und Macht Ÿber die, die ihm Gewalt angetan hatten; sie erwies die als LŸgner, die ihn geschmŠht hatten, und gab ihm ewigen Ruhm.

15 Die Weisheit rettete das heilige Volk und die untadelige Nachkommenschaft vor dem Volk, das sie bedrŸckte. 2. Mose 12,29-51, 2. Mose 1,6 - 14)

16 Sie ging ein in die Seele des Dieners des Herrn und widerstand den grausamen Kšnigen durch Wunder und Zeichen. 2. Mose 4,10-16, 2. Mose 7-11)

17 Sie belohnte die Heiligen fŸr ihre MŸhe und leitete sie auf wunderbarem Wege und war ihnen am Tage ein Schutz und bei Nacht ein Sternenlicht. 2.Mose 12,35.36, 2.Mose 13,21)

18 Sie fŸhrte sie durchs Rote Meer und leitete sie durch gro§e Wasser; (18 und 19) 2.Mose 14)

19 aber ihre Feinde ersŠufte sie und warf sie wieder herauf aus der Tiefe des Abgrunds.

20 Darum nahmen die Gerechten den Gottlosen ihre Waffen ab und priesen, Herr, deinen heiligen Namen und lobten einmŸtig deine Hand, die fŸr sie stritt. (20 und 21) 2.Mose 15,1-21; Mt 21,16)

21 Denn die Weisheit šffnete den Mund der Stummen und machte die Sprache der UnmŸndigen verstŠndlich.



11

1 Sie lie§ ihre Werke gelingen durch einen heiligen Propheten. 5.Mose 34,10-12; Hos 12,14)

(DIE VERSCHIEDENE BEHANDLUNG DER €GYPTER UND DER ISRAELITEN BEI DER DURSTPLAGE) (11,2-16; Fortsetzung Kapitel 16-19)

2 Die Israeliten zogen durch eine unbewohnte WŸste und schlugen ihre Zelte auf in der Einšde, 2.Mose 15,22.27; 16,1)

3 sie widerstanden ihren Feinden und erwehrten sich ihrer Widersacher. 2.Mose 17,8-13)

4 Als es sie dŸrstete, riefen sie dich an, und ihnen wurde Wasser gegeben aus schroffem Fels, und sie lšschten den Durst aus hartem Stein. 2.Mose 17,3-6)

5 Denn wodurch ihre Feinde bestraft wurden, eben dadurch geschah ihnen Gutes, als sie Not litten. Kap 18,8)

6 Jene nŠmlich bestraftest du fŸr den Befehl, die Kinder zu tšten, dadurch, da§ du das immerflie§ende Wasser des Nils mit Blut vermischtest; 2.Mose 1,22, 2.Mose 7,19-21)

7 ihnen aber gabst du ganz unerwartet reichlich Wasser,

8 nachdem du ihnen vorher durch ihren Durst gezeigt hattest, wie du die Widersacher bestrafst.

9 Denn als sie zwar versucht, dabei aber nur mit Gnaden gezŸchtigt worden waren, erkannten sie, wie die Gottlosen im Zorn gerichtet und gequŠlt wurden. (9 und 10) 5.Mose 8,2-5; Jer 10,24.25; Hebr 12,4-11)

10 Denn du hast sie wie ein Vater zurechtgewiesen und geprŸft, jene aber wie ein strenger Kšnig verhšrt und verdammt.

11 Und es wurden die, die dabei waren, wie die, die nicht dabei waren, in gleicher Weise geplagt.

12 Denn es kam doppeltes Leid Ÿber sie und Seufzen, wenn sie an das Vergangene dachten.

13 Denn als sie hšrten, da§ jenen Gutes durch das geschah, wodurch sie selbst bestraft worden waren, spŸrten sie das Walten des Herrn.

14 Denn den sie einst ausgesetzt und ins Wasser geworfen und spŠter verspottet und abgewiesen hatten, Ÿber den mu§ten sie staunen, als es am Ende so ausging, wŠhrend sie selbst ganz anders als die Gerechten Durst gelitten hatten. 2.Mose 2,3, 2.Mose 7,21)

15 Zur Strafe fŸr die tšrichten Gedanken, die aus ihrer Ungerechtigkeit kamen und durch die sie verfŸhrt wurden, unvernŸnftiges GewŸrm und Ungeziefer anzubeten, sandtest du unter sie eine Menge unvernŸnftiger Tiere, (15 und 16) Kap 12,24; 15,18 - 16,1; 2.Mose 7,26 - 8,28; Ršm 1,18-32)

16 damit sie erkennen sollten: womit jemand sŸndigt, damit wird er auch bestraft.

17 (Gottes Erbarmen mit seiner Schšpfung) Denn deiner allmŠchtigen Hand, die die Welt aus ungestaltetem Stoff geschaffen hat, fehlte es nicht an Macht, Ÿber sie eine Menge von BŠren kommen zu lassen oder mutige Lšwen 1.Mose 1,2, 3.Mose 26,22; 2. Kšn 2,24, 2.Kšn 17,26)

18 oder neugeschaffene, grimmige unbekannte Tiere, die Feuer speien oder stinkenden Rauch schnauben oder schreckliche Funken aus den Augen blitzen lie§en Hiob 41,10-13)

19 und die ihnen nicht nur durch Verletzungen Verderben bringen, sondern sie auch mit ihrem furchtbaren Anblick všllig vernichten kšnnen.

20 Aber sie kšnnten auch ohne dies alles durch einen einzigen Hauch fallen, verfolgt von der strafenden Gerechtigkeit und weggerafft von dem Hauch deiner Macht. Jes 11,4)

21 Aber du hast alles nach Ma§, Zahl und Gewicht geordnet. Denn deine Kraft gewaltig zu erweisen ist dir allezeit mšglich, und wer kann der Macht deines Arms widerstehen? Jes 40,26)

22 Denn die ganze Welt ist vor dir wie ein StŠublein an der Waage und wie ein Tropfen des Morgentaus, der auf die Erde fŠllt. Jes 40,15)

23 Aber du erbarmst dich Ÿber alle; denn du kannst alles, und du Ÿbersiehst die SŸnden der Menschen, damit sie sich bessern sollen. Ps 130,4, Ršm 2,4)

24 Denn du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; denn du hast ja nichts bereitet, gegen das du Ha§ gehabt hŠttest. Jak 1,17)

25 Wie kšnnte etwas bleiben, wenn du nicht wolltest? Oder wie kšnnte erhalten werden, was du nicht gerufen hŠttest?

26 Du schonst aber alles; denn es gehšrt dir, Herr, du Freund des Lebens, Kap 12,16, Hes 18,23; Joh 3,16)



12

1 und dein unvergŠnglicher Geist ist in allem.

(Gottes Nachsicht in der Bestrafung der Kanaaniter)

2 Darum bestrafst du die, die fallen, nur leicht und warnst sie, indem du sie an ihre SŸnden erinnerst, damit sie von ihrer Schlechtigkeit loskommen und an dich, Herr, glauben. Hes 3,16-21)

3 Denn als du den frŸheren Bewohnern deines heiligen Landes feind warst, (3-6) 5.Mose 18,9-12; Kap 14,23)

4 weil sie die widerwŠrtigsten Dinge trieben, Zauberei und gottlose Weihen,

5 wolltest du durch die HŠnde unsrer VŠter die vertilgen, die unbarmherzige Mšrder ihrer Kinder waren

6 und die sich zu Opfermahlen von Menschenfleisch zusammentaten und die sich mit Blut weihten in einer Opfergemeinde und die als Eltern ihre hilflosen Kinder mit eigner Hand tšteten,

7 damit das Land, das dir von allen das liebste ist, als wŸrdige Bewohner die Kinder Gottes aufnehmen kšnnte.

8 Dennoch schontest du sie, weil auch sie Menschen waren, und sandtest deinem Heer Hornissen voraus, damit sie sie nur nach und nach vertilgen sollten. 2.Mose 23,28-30)

9 Es war dir zwar nicht unmšglich, die Gottlosen in einer Schlacht den Gerechten zu unterwerfen oder durch schreckliche Tiere oder durch ein hartes Wort auf einmal zu zerschmettern;

10 aber du richtetest sie nur nach und nach und gabst ihnen so Gelegenheit zur Bu§e, obgleich du wohl wu§test, da§ ihr Ursprung bšse und ihre Schlechtigkeit angeboren war und da§ sich ihr Sinn niemals mehr Šndern wŸrde. Kap 11,23)

11 Denn sie waren ein verfluchtes Geschlecht von Anfang an. 1.Mose 9,24.25)

So hast du auch nicht darum, weil du jemand gescheut hŠttest, ihre SŸnden unbestraft gelassen.

12 Denn wer darf zu dir sagen: ÈWas tust du?Ç Oder wer kann deinem Gericht widerstehen? Oder wer darf dich beschuldigen wegen des Untergangs von Všlkern, die du geschaffen hast? Oder wer darf kommen und vor dich hintreten als Verteidiger fŸr ungerechte Menschen? Dan 4,32; Ršm 9,20)

13 Denn es gibt au§er dir keinen Gott, der fŸr alle sorgte, so da§ du beweisen mŸ§test, da§ du nicht ungerecht richtest. Kap 6,8)

14 Es kann dir auch weder ein Kšnig noch ein Tyrann die Stirn bieten um derer willen, die du bestrafst.

15 Weil du aber gerecht bist, so regierst du alle Dinge gerecht und siehst es als deiner MajestŠt nicht wŸrdig an, jemand zu verdammen, der die Strafe nicht verdient hat. Hes 18,20)

16 Denn deine StŠrke ist der Ursprung der Gerechtigkeit, und weil du Ÿber alle Herr bist, so verschonst du auch alle. Kap 11,23.26)

17 Denn an denen, die an die Vollkommenheit deiner Macht nicht glauben, beweist du deine StŠrke, und an denen, die davon wissen, bestrafst du ihren †bermut.

18 Du aber, der du Herr bist Ÿber die StŠrke, richtest mit Milde und regierst uns mit viel Verschonen; denn du vermagst alles, wenn du willst.

19 Dein Volk aber lehrst du durch solche Werke, da§ der Gerechte menschenfreundlich sein soll, und deine Sšhne lŠ§t du voll guter Zuversicht sein, da§ du ihnen fŸr die SŸnden Gelegenheit zur Bu§e gibst. Lk 6,35.36)

20 Denn wenn du die Feinde deiner Kinder und die, die des Todes schuldig waren, mit solcher Vorsicht und Schonung bestraft und ihnen Zeit und Gelegenheit gegeben hast, von ihrer Schlechtigkeit zu lassen: Apg 17,26.27)

21 mit wieviel grš§erer Sorgfalt richtest du deine Sšhne, deren VŠtern du Eid und Bund voll guter Verhei§ungen gegeben hast!

22 WŠhrend du also uns erziehst, plagst du unsre Feinde tausendfach, damit wir deine GŸte bedenken, wenn wir richten, und auf deine Barmherzigkeit trauen, wenn wir gerichtet werden. Kap 11,9.10)

23 (Schwere Bestrafung nach vergeblicher Warnung) Daher quŠltest du auch die Ungerechten, die ein unverstŠndiges Leben fŸhrten, mit ihren eignen Gštzen. (23 und 24) Kap 11,15.16)

24 Denn sie waren so weit auf Irrwege geraten, da§ sie, betrogen wie unverstŠndige Kinder, die Tiere fŸr Gštter hielten, die unter den verabscheuten Tieren die verŠchtlichsten sind.

25 Darum hast du ihnen wie unvernŸnftigen Kindern eine Strafe geschickt, die sie zum Gespštt machte.

26 Die sich aber durch Spott und Strafe nicht warnen lassen, werden das verdiente Gericht Gottes erfahren.

27 Denn sie wurden eben durch die gequŠlt, die sie fŸr Gštter hielten, und als sie unter ihnen litten, Šrgerten sie sich Ÿber sie und erkannten nun deutlich den als den wahren Gott, den sie vorher nicht erkennen wollten; darum kam auch das €u§erste an Strafe Ÿber sie. 2.Mose 8,15, 2.Mose 5,2)



13

1 (Die Torheit des Gštzendienstes) Es sind von Natur alle Menschen nichtig, die von Gott nichts wissen und an den sichtbaren GŸtern den, der wirklich Gott ist, nicht zu erkennen vermšgen und die, obwohl sie auf seine Werke achten, nicht begreifen, wer der Meister ist, Ršm 1,18-21)

2 sondern das Feuer oder den Wind oder die flŸchtige Luft oder die Sterne oder mŠchtige Wasser oder die Lichter am Himmel fŸr Gštter halten, die die Welt regieren. Hiob 31,26-28)

3 Wenn sie aber an ihrer Schšnheit sich freuten und sie darum fŸr Gštter hielten, hŠtten sie wissen sollen, um wieviel herrlicher der ist, der Ÿber das alles der Herr ist. Denn der aller Schšnheit Meister ist, hat das alles geschaffen. Sir 43,30)

4 Wenn sie aber schon Ÿber ihre Macht und Kraft staunten, hŠtten sie merken sollen, um wieviel mŠchtiger der ist, der das alles bereitet hat.

5 Denn es wird an der Grš§e und Schšnheit der Geschšpfe ihr Schšpfer wie in einem Bild erkannt. Ps 104,1.2)

6 Trotzdem sind sie nicht zu sehr zu tadeln; denn sie irren vielleicht und suchen doch Gott und hŠtten ihn gern gefunden. Apg 17,27)

7 Denn sie gehen zwar mit seinen Werken um und erforschen sie, aber sie lassen sich durch das, was vor Augen ist, gefangen nehmen, weil so schšn ist, was man sieht.

8 Doch sind sie damit nicht entschuldigt.

9 Denn wenn sie so viel zu erkennen vermochten, da§ sie die Welt durchdringen konnten, warum haben sie nicht viel eher den Herrn Ÿber das alles gefunden?

10 Aber die sind unglŸckselig und setzen ihre Hoffnung auf tote Dinge, die Werke von Menschenhand als Gštter anrufen, Gold und Silber, kunstvoll verarbeitet, und Abbilder von Tieren oder unnŸtze Steine, behauen in alter Zeit. (10-19) Ps 115,3-9; Bar 6,4-73; St zu Dan 2,4-6.22-26)

11 Oder es sŠgt ein Holzschnitzer ein handliches StŸck Holz heraus, schabt geschickt seine ganze Rinde ringsum ab, bearbeitet es kunstgerecht und macht daraus ein GerŠt, das fŸr den Gebrauch im Leben nŸtzlich ist.

12 Die AbfŠlle von solcher Arbeit aber verbraucht er, um Speise zu kochen und sich zu sŠttigen.

13 Ein StŸck Abfall aber, das zu nichts taugt, ein krummes, mit €sten durchwachsenes StŸck Holz nimmt er und schnitzt es mit Sorgfalt, wenn er Mu§e hat, und gestaltet es mit Geschick, wenn er Ruhe hat, und macht's dem Bild eines Menschen oder einem gewšhnlichen Tier gleich.

14 Er bemalt es mit roter Farbe und fŠrbt mit Schminke seine OberflŠche rot, und wo ein Flecken daran ist, Ÿbermalt er ihn.

15 Und er macht ihm ein Haus, das seiner wŸrdig ist, und bringt es an der Wand an und befestigt es mit einem StŸck Eisen.

16 Er sorgt dafŸr, da§ es nicht umfŠllt; denn er wei§, da§ es sich selber nicht helfen kann, denn es ist ein Bild und bedarf der Hilfe.

17 Aber wenn er betet fŸr sein Hab und Gut, fŸr seine Ehe und fŸr seine Kinder, schŠmt er sich nicht, mit etwas Leblosem zu reden.

18 Er ruft das Schwache um Gesundheit an, bittet das Tote um Leben, fleht zu dem UnfŠhigsten um Hilfe und zu dem um glŸckliche Reise, was nicht einmal den Fu§ gebrauchen kann;

19 und fŸr sein GeschŠft und sein Gewerbe und das GlŸck seiner HŠnde ruft er das um Kraft an, dessen HŠnde ganz kraftlos sind.



14

1 Ebenso tut der, der sich einschiffen will und durch wilde Fluten zu fahren gedenkt und ein Holz anruft, das viel morscher ist als das Schiff, auf dem er fŠhrt.

2 Denn es ist erfunden worden, um Handel zu treiben, und die KŸnstlerin Weisheit hat es gebaut.

3 Aber deine Vorsehung, Vater, steuert es hindurch; denn du gibst auch im Meer Wege und mitten in den Wellen sichere Fahrt (3 und 4) Ps 107,23-32; Mt 8,26)

4 und zeigst dadurch, wie du aus aller Not zu retten vermagst, damit man ein Schiff besteigen kann, auch ohne die Kunst des Seemanns zu verstehen.

5 Du willst aber, da§ nicht ungenutzt bleibt, was du durch deine Weisheit geschaffen hast. Deshalb vertrauen die Menschen ihr Leben auch ganz geringem Holz an und werden auf einem Flo§ gerettet, wenn sie durch die Meereswellen fahren. (5 und 6) Kap 10,4)

6 Denn auch vor alters, als die hochmŸtigen Riesen umkamen, flŸchteten die, an denen die Hoffnung der Welt hing, auf ein Flo§, das deine Hand lenkte, und hinterlie§en so der Welt die Stammeltern fŸr ein neues Geschlecht.

7 Denn ein solches Holz, das einer gerechten Sache dient, soll gesegnet sein; 1.Petr 2,24)

8 aber verflucht soll das sein, was mit HŠnden geschnitzt ist, wie auch der, der es schnitzte; dieser, weil er's machte, jenes, weil es Gott genannt wird, obwohl es doch vergŠnglich ist. 5.Mose 27,15)

9 Denn Gott sind beide gleich verha§t, der Gottlose und sein gottloses Werk;

10 denn das Werk wird samt dem Meister bestraft werden.

11 Darum werden auch die Gštzen der Heiden heimgesucht; denn sie sind in der Schšpfung Gottes zum Greuel und zum €rgernis fŸr die Seelen der Menschen geworden und zum Fallstrick fŸr die FŸ§e der UnverstŠndigen. Jer 46,25)

12 Denn Gštzenbilder zu ersinnen ist der Anfang der Hurerei, und sie zu erfinden ist des Lebens Verderben. Hes 16,17)

13 Von Anfang an sind sie nicht gewesen und werden auch nicht ewig bleiben;

14 sondern durch eitlen Wahn der Menschen sind sie in die Welt gekommen, und darum ist ihnen auch ein schnelles Ende zugedacht.

15 Denn als ein Vater Ÿber seinen Sohn, der ihm allzu frŸh genommen wurde, Leid und Schmerzen trug, lie§ er ein Bild machen und verehrte den, der lŠngst tot war, jetzt als Gott und stiftete fŸr die Seinen geheime Gottesdienste und Feiern. 2.Makk 11,23)

16 Danach festigte sich mit der Zeit solch gottloser Brauch und wurde wie ein Gesetz gehalten. Auch mu§te man Bilder verehren auf das Gebot der Tyrannen hin. Dan 3,1-7)

17 Die Leute konnten sie nicht von Angesicht zu Angesicht ehren, weil sie zu ferne wohnten, und machten sich aus der Ferne eine Vorstellung von ihrem Aussehen und fertigten ein sichtbares Bild des Kšnigs an, den sie ehren wollten, damit sie durch ihren Eifer dem Abwesenden schmeichelten, als ob er anwesend wŠre.

18 Damit er noch mehr verehrt wŸrde, lockte der Ehrgeiz der KŸnstler auch die an, die ihn nicht kannten.

19 Denn der, der vielleicht dem FŸrsten gefallen wollte, machte das Bild durch seine Kunst so, da§ es nicht nur Šhnlich, sondern auch schšn aussah.

20 Die Menge aber, die von der Anmut des Werkes angezogen wurde, hielt jetzt den fŸr einen Gott, der kurz zuvor nur als Mensch geehrt worden war.

21 Dies wurde zu einer Gefahr fŸr das Leben: wenn den Leuten etwas Schlimmes zugesto§en war oder wenn sie den Tyrannen dienen mu§ten, gaben sie den Steinen und dem Holz den Namen, der keinem andern gebŸhrt. Jer 2,27, Offb 9,20; 16,9)

22 Sodann lie§en sie sich nicht daran genŸgen, da§ sie in der Erkenntnis Gottes irrten, sondern, obwohl sie in ihrer Unwissenheit wie im Kriege lebten, nannten sie das auch noch Frieden. Jer 6,13-15; 7,9.10)

23 Denn entweder tšten sie ihre Kinder zum Opfer oder kommen zu Gottesdiensten zusammen, die sie geheimhalten mŸssen, oder feiern wilde Gelage nach absonderlichen Satzungen Kap 12,3-6)

24 und halten so weder ihren Wandel noch ihre Ehen rein, sondern einer tštet den andern mit List oder krŠnkt ihn durch Ehebruch;

25 und Ÿberall herrschen ohne Unterschied Blutvergie§en, Mord, Diebstahl, Betrug, SchŠndung, Untreue, Streit, Meineid, Beunruhigung der Guten, (25 und 26) Ršm 1,26-32)

26 Undank, Befleckung der Seelen, widernatŸrliche Unzucht, ZerrŸttung der Ehen, Ehebruch und Ausschweifungen.

27 Denn den namenlosen Gštzen zu dienen, das ist Anfang, Ursache und Ende alles Bšsen.

28 Feiern sie ein Fest, so geraten sie in Raserei; weissagen sie, so ist's lauter LŸge. Sie leben nicht recht und schwšren leichtfertig falsche Eide.

29 Denn weil sie an leblose Gštzen glauben, fŸrchten sie keinen Schaden, wenn sie falsch schwšren.

30 Doch wird fŸr beides gerechte Strafe Ÿber sie kommen: dafŸr, da§ sie nicht recht von Gott denken, weil sie sich zu den Gštzen halten, und dafŸr, da§ sie unrecht und falsch schwšren und Fršmmigkeit verachten.

31 DennŸber die Bosheit der Ungerechten kommt nicht die Macht derer, bei denen sie schwšren, sondern immer die Strafe, die sie mit ihrem SŸndigen verdienen. Am 8,14)



15

1 Aber du, unser Gott, bist freundlich und treu und geduldig und regierst alles mit Barmherzigkeit. 2.Mose 34,6)

2 Wenn wir auch sŸndigen, gehšren wir doch dir und kennen deine Macht. Weil wir aber wissen, da§ wir dir angehšren, sŸndigen wir nicht. 1.Joh 3,6)

3 Denn dich kennen ist vollkommene Gerechtigkeit, und von deiner Macht wissen ist die Wurzel der Unsterblichkeit. Joh 17,3)

4 Denn uns verfŸhren nicht die arglistigen EinfŠlle der Menschen noch die unnŸtze Arbeit der Maler, nŠmlich eine Gestalt, die mit mancherlei Farbe beschmiert ist,

5 deren Anblick die UnverstŠndigen reizt, so da§ sie Verlangen haben nach dem leblosen und toten Bild.

6 Denn die es anfertigen und die danach verlangen und die es verehren, lieben das Bšse und sind dessen wert, worauf sie hoffen.

7 Denn auch ein Tšpfer, der den weichen Ton mŸhevoll knetet, macht jedes GefŠ§ zu unserm Gebrauch. Er macht aber aus demselben Ton GefŠ§e, die zu sauberen Zwecken dienen, und andere zu gegenteiligen Zwecken, alle in gleicher Weise. Wozu aber jedes einzelne von den GefŠ§en dann gebraucht wird, darŸber entscheidet der Tšpfer. Ršm 9,21)

8 Aber es ist ein bšses Werk, wenn er aus demselben Ton einen nichtigen Gott macht, wo er doch selbst nicht lange zuvor aus Erde geschaffen worden ist und nach kurzer Zeit wieder dahinfŠhrt, von wo er genommen worden ist, wenn die anvertraute Gabe der Seele zurŸckgefordert wird. Pred 12,7, Lk 12,20)

9 Aber das macht ihm keine Sorge, da§ er davon mu§ und da§ er ein kurzes Leben hat, sondern er wetteifert mit den Gold- und Silberschmieden und ahmt die Erzgie§er nach und hŠlt es fŸr eine Ehre, Trugbilder zu machen. Ps 39,5)

10 Die Gedanken seines Herzens sind wie Asche, und seine Hoffnung ist geringer als Erde und sein Leben verŠchtlicher als Ton, Hiob 13,12; Jes 44,20)

11 weil er den nicht kennt, der ihn geschaffen und der ihm die wirkende Seele eingehaucht und den lebendigen Geist eingeblasen hat;

12 er hŠlt vielmehr unser menschliches Leben fŸr ein Spiel und unser menschliches Treiben fŸr einen Jahrmarkt; denn er gibt vor, man mŸsse Ÿberall Gewinn suchen, auch aus bšsen Dingen. 1.Kor 10,7, Apg 19,24-26)

13 Solch einer wei§ besser als alle andern, da§ er sŸndigt, wenn er zerbrechliche GefŠ§e und Bilder aus irdischem Stoff schafft.

14 Alle aber sind sie tšrichter und elender als ein kleines Kind - nŠmlich die Feinde deines Volks, die es unterdrŸcken -, Ps 8,3)

15 da sie alle Gštzenbilder der Heiden fŸr Gštter halten, die mit ihren Augen nicht sehen, mit ihren Nasen nicht Luft holen, mit ihren Ohren nicht hšren, mit ihren Fingern an den HŠnden nicht fŸhlen kšnnen und deren FŸ§e zu faul zum Gehen sind. Ps 115,4-7)

16 Denn ein Mensch hat sie gemacht, und einer, dem der Geist nur geliehen ist, hat sie gebildet. Vers 8)

17 Ein Mensch kann ja nicht einmal einen Gott machen, der wenigstens einem lebendigen Menschen gleich ist; sondern weil er sterblich ist, schafft er nur etwas Lebloses mit seinen ruchlosen HŠnden. Denn er selbst ist ja besser als das, was er verehrt; denn er lebt doch, jenes aber nie.

18 Sie verehren sogar die feindseligsten Tiere, die, an ihrem Verstand gemessen, noch tiefer stehen als die andern. Kap 11,15.16)

19 Auch sind sie nicht schšn wie andre Tiere, so da§ man an ihrem Anblick Gefallen haben kšnnte; vielmehr ist ihnen das Lob und der Segen Gottes verloren gegangen. 1.Mose 3,14.15)



16

1 (DIE VERSCHIEDENE BEHANDLUNG DER €GYPTER UND DER ISRAELITEN BEI SECHS WEITEREN PLAGEN) (Kapitel 16 - 19) (Plage durch Hunger - Speisung mit Wachteln) Darum wurden die €gypter mit Recht durch solche Tiere geplagt und durch eine Menge Ungeziefer gequŠlt. Kap 11,15.16)

2 Statt solcher Plage tatest du deinem Volk Gutes und bereitetest ihm, weil es danach Verlangen trug, eine wunderbare Speise, nŠmlich Wachteln, zur Nahrung; 2.Mose 16,12.13)

3 so sollte den €gyptern, wenn sie nach Nahrung verlangten, wegen des scheu§lichen Anblicks der Tiere, die ihnen gesandt wurden, die natŸrliche Lust am Essen vergehen; die Israeliten aber, die nur kurze Zeit Mangel litten, sollten eine wunderbare Speise empfangen. 2.Mose 7,26-29)

4 Denn es sollte Ÿber die, die so tyrannisch handelten, ein unabwendbarer Mangel kommen; diesen aber sollte nur gezeigt werden, wie ihre Feinde gequŠlt wurden.

5 (Tod durch Insektenstich - Rettung vom Schlangenbi§) Es kamen zwar Ÿber die Israeliten auch bšse, zornige Tiere, und sie wurden gebissen und vernichtet durch die sich krŸmmenden Schlangen. (5-7) 4.Mose 21,4-9; Joh 3,14.15)

6 Doch blieb dein Zorn nicht bis zum Ende, vielmehr wurden sie nur kurze Zeit zur Warnung erschreckt und erhielten ein rettendes Zeichen, damit sie an das Gebot deines Gesetzes denken sollten.

7 Denn die sich zu diesem Zeichen hinwandten, die wurden errettet, nicht durch das, was sie anschauten, sondern durch dich, den Heiland aller Menschen. 1.Tim 4,10)

8 Und damit bewiesest du unsern Feinden, da§ du es bist, der aus allem Unheil erlšsen kann. 2.Mose 15,26)

9 Denn Ÿber die €gypter kam durch Heuschrecken und Fliegen Tod und Verderben, und sie konnten keine Hilfe fŸr ihr Leben finden; denn sie hatten's verdient, von solchen Tieren geplagt zu werden. 2.Mose 10,12-15; Offb 9,3, 2.Mose 8,16-20)

10 Aber deinen Kindern konnten auch die ZŠhne der giftigen Drachen nicht schaden; denn deine Barmherzigkeit trat dazwischen und machte sie gesund. Vers 5.6)

11 Denn sie wurden dadurch angestachelt, an deine Worte zu denken, und wurden schnell wieder geheilt, damit sie nicht in tiefes Vergessen versinken, sondern deinen Wohltaten zugewandt bleiben sollten.

12 Denn es heilte sie weder Kraut noch Pflaster, sondern dein Wort, Herr, das alles heilt. Ps 107,20; Mt 8,8)

13 Denn du hast Gewalt Ÿber Leben und Tod; und du fŸhrst hinunter zu den Pforten des Totenreichs und fŸhrst wieder herauf. 5.Mose 32,39, Tob 13,2)

14 Wenn aber ein Mensch in seiner Bosheit jemanden tštet, so kann er den entflohenen Geist nicht zurŸckholen und die hingeraffte Seele nicht wieder befreien.

15 (Plage mit Unwetter - Speisung mit Manna) Aber unmšglich ist's, deiner Hand zu entfliehen. Ps 139,7)

16 Denn die Gottlosen, die dich nicht kennen wollten, sind durch deinen mŠchtigen Arm gegei§elt worden, als sie durch ungewšhnliche RegengŸsse, HagelschlŠge und Unwetter, denen sie nicht entgehen konnten, verfolgt und vom Feuer verzehrt wurden. 2.Mose 9,22-26)

17 Und das war das Verwunderlichste, da§ das Feuer noch stŠrker im Wasser brannte, das doch sonst alles auslšscht. Denn die Schšpfung streitet fŸr die Gerechten. Kap 19,19, Kap 5,18.21)

18 Zuweilen nŠmlich brannte die Flamme schwŠcher, um nicht die Tiere zu verbrennen, die gegen die Gottlosen geschickt worden waren; sie sollten ja sehen und erkennen, da§ sie von Gottes Gericht so bedrŠngt wurden. 2.Mose 8,1.12.20)

19 Zuweilen aber brannte die Flamme im Wasser stŠrker als sonst, um die FrŸchte des ungerechten Landes zu verderben.

20 Dagegen nŠhrtest du dein Volk mit Engelspeise, und unermŸdlich gewŠhrtest du ihnen Brot vom Himmel, das ihnen Genu§ bereitete und jedem nach seinem Geschmack war. Ps 78,25, 2.Mose 16,4.13-15.31)

21 Denn deine Gabe machte offenbar, wie freundlich du zu deinen Kindern bist. Denn jedem, der davon a§, verwandelte sie sich nach seinem Verlangen in das, was er gern wollte.

22 Schnee und Eis hielten das Feuer aus und schmolzen nicht, damit man erkennen sollte, wie die FrŸchte der Feinde vom Feuer vernichtet wurden, das im Hagel brannte und in den RegengŸssen aufblitzte, Kap 19,20; 2.Mose 16,14.23, 2.Mose 9,24.25)

23 und wie dasselbe Feuer seine eigne Kraft vergessen mu§te, damit die Gerechten sich nŠhren konnten.

24 Denn die Schšpfung, die dir als dem Schšpfer dient, steigert ihre KrŠfte, um die Ungerechten zu bestrafen, und mindert sie, um denen wohlzutun, die dir vertrauen. Sir 39,29-32)

25 Darum lie§ sie sich auch damals in mancherlei verwandeln und diente damit dir, der mit seinen Gaben alle nŠhrt, nach dem Wunsch und der Bitte eines jeden,

26 damit deine Kinder, die du, Herr, lieb hast, lernen, da§ nicht die verschiedenen FrŸchte den Menschen ernŠhren, sondern da§ dein Wort die erhŠlt, die an dich glauben. 5.Mose 8,3)

27 Denn das, was vom Feuer nicht verzehrt wurde, zerschmolz, sobald es von einem flŸchtigen Strahl der Sonne erwŠrmt wurde, 2.Mose 16,21)

28 damit deutlich wŸrde, da§ man, ehe die Sonne aufgeht, dir danken soll und vor dich treten, wenn es hell wird. Ps 5,4; 57,9; Mk 1,35)

29 Denn die Hoffnung des Undankbaren wird wie Reif und Frost vergehen und wie unnŸtzes Wasser wegflie§en. Kap 5,15)



17

1 (Finsternis - Licht und FeuersŠule) Gro§ und unaussprechbar sind deine Gerichte, Herr; darum gingen auch die Unbelehrbaren in die Irre. 2.Mose 7,3.4; Ršm 11,33)

2 Denn als die Ungerechten meinten, das heilige Volk unterdrŸcken zu kšnnen, wurden sie Gebundene der Finsternis und Gefangene einer langen Nacht und lagen eingeschlossen unter ihren DŠchern, auf der Flucht vor der ewigen Vorsehung. 2.Mose 10,21-23; Mt 22,13)

3 Denn als sie meinten, sie kšnnten sich bei ihren verborgenen SŸnden verstecken unter der dunklen Decke der Vergessenheit, wurden sie zerstreut, furchtbar erschreckt und durch Gespenster geŠngstigt.

4 Denn auch derversteckte Winkel, in dem sie waren, konnte sie nicht vor der Furcht bewahren: Getšse war um sie her, das sie erschreckte, und greuliche Gestalten mit dŸsteren Mienen erschienen ihnen.

5 Und die Macht des Feuers vermochte ihnen nicht zu leuchten, noch konnten die hellflammenden Sterne jene furchtbare Nacht licht machen.

6 Es erschien ihnen nur ein von selbst brennendes Feuer voller Schrecken. Wenn sie aber diese Erscheinung nicht mehr sahen, hielten sie in ihrem Entsetzen das, was sie gesehen hatten, fŸr schlimmer, als es war.

7 Auch das Gaukelwerk der Zauberkunst lag danieder, und das Pochen auf ihre Kunst wurde, wenn sie sich nun erweisen sollte, zum Spott. (7 und 8) 2.Mose 9,11)

8 Denn die versprochen hatten, Furcht und Schrecken von den kranken Seelen vertreiben zu kšnnen, wurden selbst krank vor lŠcherlicher Angst.

9 Denn wenn auch sonst nichts Schreckliches sie Šngstigte, so wurden sie doch aufgescheucht durch das Vorbeilaufen wilder Tiere und durch das Zischen von Schlangen, und sie gingen zitternd zugrunde, weil sie sich sogar weigerten, die Luft auch nur anzusehen, die man doch nicht entbehren kann.

10 Denn die Bosheit, die von Natur aus feige ist, bezeugt selbst, da§ sie verdammt ist, Jes 13,6.7)

11 und vom Gewissen bedrŸckt, nimmt sie immer das Schlimmste an. Sir 14,2; Hebr 10,22.23)

12 Denn Furcht ist nichts anderes, als da§ einer nicht wagt, sich von seinem Verstand helfen zu lassen.

13 Wenn aber die Hoffnung im Herzen zu schwach ist, hŠlt man die Ratlosigkeit fŸr schlimmer als die eigentliche Ursache der Plage.

14 In dieser wirklichen unentrinnbaren Nacht, die aus den Schlupfwinkeln des unentrinnbaren Totenreichs gekommen war, lagen alle im gleichen Schlaf: Vers 2)

15 die einen wurden bedrŠngt durch schreckliche Erscheinungen, die andern aber wurden dadurch gelŠhmt, da§ ihnen der Mut entsank. Denn es kam plštzlich und unversehens Furcht Ÿber sie;

16 und so wurde, wer dort zusammenbrach, bewacht und eingeschlossen wie in einem Kerker ohne Eisen.

17 Ob es nun ein Bauer war oder ein Hirte oder ein Arbeiter, der sich in der Einsamkeit abmŸhte: er mu§te, plštzlich erfa§t, solch unvermeidliche Not tragen.

18 Denn sie waren alle zugleich mit ein und derselben Kette der Finsternis gefangen.

19 Ob etwa ein Wind pfiff oder die Všgel sŸ§ sangen in den dichten Zweigen oder das Wasser gewaltig dahinscho§ oder die Felsen mit lautem Gepolter herabstŸrzten oder Tiere, die man nicht sehen konnte, vorbeisprangen oder die grausamen wilden Tiere heulten oder der Widerhall aus den Schluchten der Berge schallte: es erschreckte sie und machte sie verzagt.

20 Die ganze Welt hatte helles Licht und ging ungehindert ihren GeschŠften nach; nur Ÿber die €gypter hatte sich tiefe Nacht ausgebreitet, ein Bild der Finsternis, die Ÿber sie kommen sollte; aber sie waren sich selbst noch mehr zur Last als die Finsternis. 1.Sam 2,9)



18

1 Aber deine Heiligen hatten hellstes Licht, und die Feinde hšrten zwar ihre Stimme, aber sahen ihre Gestalt nicht. 2.Mose 10,23)

2 Und die €gypter priesen sie selig, da§ sie nicht ebenso leiden mu§ten, und dankten ihnen dafŸr, da§ sie, die vorher Unrecht erlitten hatten, ihnen jetzt keinen Schaden zufŸgten, und baten sie um Verzeihung, weil sie ihnen so feindlich gewesen waren.

3 Dagegen gabst du den Deinen eine feurige SŠule, die ihnen den unbekannten Weg wies und ihnen eine unschŠdliche Sonne war auf jener ruhmvollen Wanderung. 2.Mose 13,21)

4 Denn die €gypter waren's auch wert, da§ sie des Lichts beraubt und in Finsternis gefangengehalten wurden, weil sie deine Kinder eingekerkert hielten, durch die der Welt das unvergŠngliche Licht des Gesetzes gegeben werden sollte. Jes 2,3)

5 (Tod der Erstgeburt - Rettung aus Todesnot) Die €gypter aber hatten beschlossen, die kleinen Kinder der Heiligen zu tšten - aber nur eins von ihnen wurde ausgesetzt und dadurch gerettet -: da nahmst du ihnen zur Strafe die Menge ihrer Kinder weg und d lie§est sie alle zusammen umkommen in mŠchtigem Wasser. 2.Mose 1,22, 2.Mose 2,2.3, 2.Mose 12,29, 2.Mose 14,27.28)

6 Jene Nacht aber war unsern VŠtern vorher angekŸndigt worden, damit ihnen die Verhei§ungen, an die sie glaubten, gewi§ wŸrden und sie darŸber frohen Mutes wŠren. 2.Mose 12,21-23)

7 So wartete dein Volk auf das Heil der Gerechten und auf das Verderben der Feinde.

8 Denn womit du die Widersacher bestraftest, eben damit hast du uns zu dir gerufen und uns herrlich gemacht. Kap 11,5)

9 Denn im Verborgenen opferten die heiligen Kinder der Frommen und nahmen eintrŠchtig das gšttliche Gesetz an, da§ die Heiligen in gleicher Weise an denselben GŸtern und denselben Gefahren teilhaben sollten, nachdem sie vorher bereits die LobgesŠnge der VŠter angestimmt hatten. 2.Mose 12,1-28)

10 Als Widerhall aber erscholl das wirre Geschrei der Feinde, und man hšrte Ÿberall klŠgliches Weinen wegen ihrer Kinder. (10 und 11) 2.Mose 12,29.30)

11 Denn es erging gleiche Strafe Ÿber Herr und Knecht, und der Kšnig mu§te ebenso wie der einfache Mann leiden.

12 So hatten sie alle zusammen unzŠhlige Tote, die den gleichen Tod gestorben waren, so da§ es nicht genug Lebende gab, um sie zu begraben; denn in einem einzigen Augenblick waren ihre edelsten Nachkommen dahingesunken.

13 Denn wŠhrend sie vorher, durch ihre Zauberer verhindert, ganz unglŠubig waren, mu§ten sie jetzt beim Untergang ihrer Erstgeborenen bekennen, da§ dies Volk Gottes Sohn ist. 2.Mose 7,11-13, 2.Mose 4,22.23)

14 Denn als alles still war und ruhte und eben Mitternacht war,

15 fuhr dein allmŠchtiges Wort vom Himmel herab, vom kšniglichen Thron, ein harter Kriegsmann, mitten in das Land, das zugrunde gerichtet werden sollte. Offb 19,11-13)

16 Er trug ein scharfes Schwert, nŠmlich dein unerbittliches Gebot, und trat hin und erfŸllte alles mit Toten, und obwohl er auf der Erde stand, berŸhrte er doch den Himmel. Hebr 4,12; Offb 19,15)

17 Da erschreckten sie plštzlich grauenhafte TrŠume, und unversehens kam Furcht Ÿber sie,

18 und sie lagen halbtot da, der eine hier, der andre dort, und zeigten damit, aus welchem Grund sie sterben mu§ten.

19 Denn die TrŠume, die sie erschreckten, hatten es ihnen vorher angezeigt, damit sie nicht zugrunde gingen, ohne zu wissen, warum sie so sehr geplagt wurden.

20 Aber auch die Gerechten mu§ten die Anfechtung des Todes erfahren, und eine Menge wurde in der WŸste dahingerafft. Aber der Zorn wŠhrte nicht lange. (20-23) 4.Mose 17,6-15)

21 Denn eilends kam der untadelige Mann, der fŸr sie stritt, mit der Waffe seines Amts herbei, nŠmlich mit Gebet und sŸhnendem RŠucherwerk, und widerstand dem Zorn und machte dem Unheil ein Ende. Damit bewies er, da§ er dein Dienerwar.

22 Er Ÿberwand die Plage, nicht mit Kšrperkraft noch mit Waffengewalt, sondern mit dem Wort unterwarf er den ZŸchtiger, indem er an Gottes Eid und Bund mit den VŠtern erinnerte. Vers 15)

23 Denn als schon die Toten haufenweise Ÿbereinanderlagen, trat er dazwischen und hielt den Zorn auf und schnitt ihm den Weg zu den Lebenden ab.

24 Denn auf seinem langen Gewand war die ganze Welt abgebildet, und die Ehrennamen der VŠter waren in die vier Reihen der Steine eingegraben und deine Herrlichkeit auf dem Stirnband seines Haupts. 2.Mose 28,15-21, 2.Mose 28,36-38)

25 Davor mu§te der Verderber weichen, und davor mu§te er sich fŸrchten; denn es war schon genug, da§ sie nur eine Probe des Zorns erfahren hatten. 2.Mose 12,23; Jdt 8,21)



19

1 (Untergang der €gypter im Roten Meer - Rettung der Israeliten) Aber die Gottlosen Ÿberfiel der Zorn ohne Erbarmen bis zum Ende.

2 Denn Gott wu§te im voraus, was sie kŸnftig tun wŸrden: da§ sie, nachdem sie den Israeliten erlaubt hatten wegzuziehen und sie eilig entlassen hatten, es bereuen und ihnen nachjagen wŸrden. (2 und 3) 2.Mose 12,31-33; 14,5-8)

3 Denn als sie noch Leid trugen und an den GrŠbern der Toten klagten, verfielen sie auf ein anderes tšrichtes Vorhaben und verfolgten jetzt die als FlŸchtlinge, die sie eben mit flehentlichen Bitten fortgeschickt hatten.

4 Aber es mu§te so geschehen, damit sie zu einem solchen Ende kŠmen, wie sie es verdient hatten; und sie mu§ten vergessen, was ihnen widerfahren war, damit sie noch die Strafe erlitten, die bisher an ihren Qualen gefehlt hatte, (4-8) 2.Mose 14,19-31; Jdt 9,5-7)

5 und damit dein Volk seine wunderbare Wanderung erlebte, jene aber einen ungewšhnlichen Tod fŠnden.

6 Denn die ganze Schšpfung wurde in ihrer Eigenart wieder neugestaltet, um deinen Geboten zu dienen, damit deine Kinder unversehrt bewahrt blieben.

7 Da zeigte sich die Wolke und Ÿberschattete das Lager; wo vorher Wasser stand, sah man trockenes Land hervorkommen; da zeigte sich im Roten Meer ein Weg ohne Hindernis, und aus den mŠchtigen Fluten erhob sich ein grŸnes Feld.

8 Auf ihm zog das ganze Volk dahin, alle, die von deiner Hand beschirmt wurden, und dabei sahen sie wunderbare Wunder.

9 Sie gingen wie die Rosse auf der Weide und hŸpften wie die LŠmmer und lobten dich, Herr, der sie erlšst hatte. Jes 63,13.14, Mal 3,20, 2.Mose 15,1-21)

10 Denn sie dachten noch daran, wie es ihnen in der Fremde ergangen war, wie anstatt der gewšhnlichen Tiere die Erde MŸcken hervorbrachte und der Flu§ anstatt der Fische eine Menge Fršsche ausspie. 2.Mose 8,13, 2.Mose 8,2)

11 Danach aber sahen sie auch, wie eine neue Art Všgel entstand, als sie, von Gier getrieben, um leckere Speise baten. (11 und 12) 2.Mose 16,13)

12 Denn es kamen zu ihnen Wachteln aus dem Meer, um ihr Verlangen zu stillen.

13 Auch kamen die Strafen Ÿber die SŸnder nicht ohne Zeichen, die vorher durch gewaltige Blitze geschahen; denn mit Recht litten sie um ihrer Bosheit willen, weil sie einen besonders schlimmen Ha§ gegen Fremde gezeigt hatten. Denn die Leute von Sodom hatten nur die Unbekannten, die zu ihnen kamen, nicht aufgenommen; diese aber zwangen die GŠste, die ihnen Gutes getan hatten, zum Sklavendienst. (13-16) 1.Mose 19,1-11; 45,16-20; 2.Mose 1,8-14; 22,20)

14 Und das nicht allein, sondern sie werden gewi§ auch fŸr das andere heimgesucht werden:

15 Denn jene empfingen die Fremden gleich feindselig, sie aber plagten mit schwerer Arbeit, die sie festlich aufgenommen und denen sie schon an ihren Rechten Anteil gewŠhrt hatten.

16 Sie wurden aber auch mit Blindheit geschlagen, so wie jene an der TŸr des Gerechten, als sie von dichter Finsternis Ÿberfallen wurden und jeder den Zugang zu seiner TŸr suchen mu§te.

17 (Schlu§wort) Denn wie auf dem Psalter die Tšne verschiedene Melodien hervorbringen, obwohl sie im Klang immer gleich bleiben, so tauschten die Elemente sich gegenseitig aus, wie man deutlich sehen kann, wenn man das Geschehene betrachtet. Vers 6)

18 Denn was auf dem Lande zu leben pflegt, das ging ins Wasser, und was im Wasser zu sein pflegt, stieg aufs Land. 2.Mose 14,22, 2.Mose 8,1)

19 Das Feuer wuchs im Wasser Ÿber seine natŸrliche Kraft hinaus, und das Wasser verga§ seine Kraft zum Lšschen. Kap 16,17)

20 Die Flammen dagegen verzehrten nicht das Fleisch der sterblichen Tiere, die darin umherliefen, und brachten nicht die himmlische Speise zum Schmelzen, die doch wie Eis leicht schmilzt. Kap 16,18, Kap 16,22.27; 2.Mose 16,14.23)

21 Herr, du hast dein Volk in allem gro§ und herrlich gemacht und hast es nicht verachtet, sondern ihm allezeit und an allen Orten beigestanden.

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