Lesen: 1988 Kriese und Sieg



UNIVERSALES HAUS DER GERECHTIGKEIT

Krise und Sieg

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Eine Textsammlung der Forschungsabteilung

Deutsch nach der englischen Vorlage, »CRISIS AND VICTORY«, compiled by
the Research Department of the Universal House of Justice, Oktober 1987
(c) Bahá'í-Verlag, Langenhain 1988 ISBN 3-87037-219-2, 425-40







INHALT

I. »Die Kriegsscharen der Welt .. treiben ihre Angriffe von allen Seiten vor«

II. »Der unaufhaltsame Fortschritt des Glaubens Bahá'u'lláhs«

III. »Schutz unseres kostbaren Glaubens«









I.
«Die Kriegsscharen der Welt ... treiben ihre Angriffe von allen Seiten vor«

(Abdu'l-Bahá zit. in KGG S.14)


Aus den Schriften Bahá'u'lláhs

+1

Zu Beginn jeder Offenbarung hat viel Not geherrscht, die später in großes Wohlergehen umgewandelt wurde. (KGG S.128)

+2

Betrachte die früheren Geschlechter. Bezeuge, wie sich jedesmal, wenn Er, das Tagesgestirn göttlicher Großmut, das Licht Seiner Offenbarung über die Welt ergoß, die Menschen Seiner Zeit gegen Ihn erhoben und Seine Wahrheit verwarfen. Die als Führer der Menschen galten, waren ständig bemüht, ihre Anhänger zu hindern, sich Ihm, dem Meer der grenzenlosen Güte Gottes, zuzuwenden ... (ÄL 23/1)

Du weißt, wie schwer die Propheten Gottes, Seine Boten und Auserwählten, heimgesucht wurden. Denke ein wenig über den Beweggrund und die Ursache einer solchen Verfolgung nach. Zu keiner Zeit und in keiner Sendung sind die Propheten Gottes der Lästerung ihrer Feinde, der Grausamkeit ihrer Unterdrücker, der Anklage durch die Gelehrten ihres Zeitalters, die unter dem Mantel der Aufrichtigkeit und Frömmigkeit auftraten, entronnen. Tag und Nacht erlitten sie solche Qualen, wie niemand sie ermessen kann, außer dem Wissen des einen, wahren Gottes - gepriesen sei Seine Herrlichkeit! (ÄL 23/3)


+3

Wisset, daß Prüfungen und Heimsuchungen seit undenklichen Zeiten das Los der Erwählten Gottes und Seiner Geliebten und jener Seiner Diener waren, die von allem außer Ihm losgelöst sind, die weder Handel noch Wandel vom Gedenken an den Allmächtigen ablenkt, die nicht sprechen, ehe Er gesprochen hat, und nach Seinem Gebote handeln. So ist es Gottes Weg und Wirken von jeher gewesen, und so wird es auch in Zukunft bleiben. (ÄL 66/11)

+4

... Bei Meinem Leben! Mein Herz seufzt, Meine Augen weinen bitterlich um die Sache Gottes und um die, welche nicht verstehen, was sie sagen, und sich einbilden, was sie nicht begreifen können. (ÄL 100/6)

+5

Und schwänge sich eine Nachtigall auf über den Staub des niederen Selbstes, um in den Zweigen des Rosenbusches des Herzens zu wohnen, kündete sie die Geheimnisse Gottes in arabischen Weisen und lieblichen persischen Liedern, von denen ein einziges Wort die Toten zum Leben zurückbringt und über die ausgedörrten Gebeine des Daseins den Heiligen Geist gießt, so sähest du, wie tausend Krallen des Neides und abertausend Schnäbel des Hasses sie zu erjagen und mit aller Macht zu vernichten suchen ... (THAL7 S.40f)

O Mein Freund! Viele Hunde hetzen diese Gazelle aus der Wüste der Einheit, und viele Krallen verwunden diese Nachtigall des ewigen Gartens. Unbarmherzige Krähen lauern im Hinterhalt auf diesen Vogel der Göttlichen Himmel, und der Jäger der Eifersucht jagt dieses Reh der Auen der Liebe. (THAL7 S57)


+6

Es ist klar und einleuchtend, daß immer, wenn die Manifestationen der Heiligkeit sich offenbarten, die Geistlichen ihres Tages die Menschen daran hinderten, den Weg der Wahrheit zu erreichen. Dies bezeugen die Berichte aller Schriften und himmlischen Bücher. Nicht ein Prophet Gottes ist herabgesandt worden, der nicht diesem unbarmherzigen Haß zum Opfer gefallen wäre, diesen Androhungen, dieser Verleugnung und Verfluchung durch die Geistlichen Seines Tages!... (IQAN S.112f)

Wir sehen voraus, daß in jeder Stadt Menschen aufstehen werden, um die Gesegnete Schönheit zu unterdrücken, daß die Gefährten dieses Herrn des Daseins, dieser letzten Sehnsucht aller Menschen, vor dem Angesicht des Unterdrückers fliehen und in der Wildnis Schutz vor ihm suchen, während andere sich darein ergeben und in vollkommener Loslösung ihr Leben auf Seinem Pfade opfern werden. (IQAN S.163)





Aus Schriften und Ansprachen Abdu'l-Bahás

+7

... Das Ansehen des Glaubens Gottes ist unermeßlich gewachsen. Seine Größe ist nunmehr offenkundig. Der Tag naht, da er entsetzlichen Aufruhr in die Menschenherzen werfen wird. Freuet euch darüber, o ihr Bewohner Amerikas, freuet euch mit jubelnder Freude! (WOB S.121)

+8

... Auf der ganzen Erde wächst in diesen Tagen die Sache Gottes an Macht. Sie verbreitet sich immer weiter bis ans Ende der Welt. Deshalb werden auch ihre Gegner aus allen Völkern und Geschlechtern der Welt aggressiv, böswillig, neidisch und überaus feindselig. Die Geliebten Gottes müssen daher in allen Dingen, bedeutend oder nicht, die größte Sorgfalt und Besonnenheit walten lassen; sie müssen miteinander beraten und vereint dem Angriff derer widerstehen, die zum Streit aufhetzen und Unheil stiften. (ABSEL 194/1)

+9

O du erhabener Zweig am göttlichen Lotosbaum! ... Wirst du von denen, die Unrecht tun, geschmäht und zurückgewiesen, so sei nicht entmutigt. Laß die Gewaltsamkeit und Halsstarrigkeit der Anmaßenden dir weder die Ruhe nehmen noch das Herz brechen, denn das ist die Art achtloser Seelen seit undenklichen Zeiten. »O das Elend der Menschen! Kein Gesandter kommt zu ihnen, ohne daß sie Ihn verlachen!« (Qur'án 36/30 , ABSEL 195/1)

Tatsächlich führt der Unwissenden Angriff und Widerstand nur dazu, daß Gottes Wort erhöht wird und Seine Zeichen und Beweise sich weit verbreiten. Gäbe es nicht die Gegnerschaft der Verächter, die Verstocktheit der Verleumder, das Geschrei von den Kanzeln, das Rufen und Klagen von groß und klein gleichermaßen, den Vorwurf des Unglaubens aus dem Munde der Unwissenden, den Aufruhr der Toren - wie hätte dann wohl die Nachricht vom Kommen des Ersten Punktes und vom strahlenden Aufgang der Sonne Bahás Ost und West jemals erreicht? Wie sonst wäre der Planet von Pol zu Pol erschüttert worden? Wie sonst wäre Persien zum Lichtquell strahlenden Glanzes geworden, Kleinasien zum leuchtenden Herzen für die Schönheit des Herrn? Wie sonst hätte sich die Flamme der Offenbarung gen Süden verbreiten können? Wodurch sonst wäre Gottes Ruf im fernen Norden zu vernehmen gewesen? Wie sonst wäre Gottes Vorladung im amerikanischen und im schwarzafrikanischen Erdteil gehört worden? Wie sonst hätte dort der Hahnenschrei des Himmels in die Ohren dringen können? Wie sonst hätten Indiens süße Papageien diesen Zucker picken, wie hätten Iraqs Nachtigallen ihren Jubel erheben können? Was sonst hätte Ost und West zum Tanze gebracht, wie hätte dieser geheiligte Ort zum Throne der Schönheit Gottes werden können? Wie sonst hätte der Sinai diesen lodernden Glanz erblicken, wie die Flamme der Wiederkehr diesen Berg schmücken können? Wie wäre das Heilige Land zum Schemel der Schönheit Gottes gemacht worden? Wie wäre das heilige Tal von Tovva (Tuvá; vgl. Qur'án 20/12) zum Sitz überwältigender Gnade geworden, der geheiligte Ort, da Moses die Schuhe ablegte? Wie sonst wäre der Himmelshauch durch das Tal der Heiligkeit getragen worden? Wie wären die süßen Lüfte aus den Gärten Abhás von den Bewohnern der Grünen Insel je wahrgenommen worden? Wie hätten sonst die Versprechen der Propheten, die frohen Botschaften der heiligen Seher vergangener Zeiten, die begeisternden Verheißungen der Manifestationen Gottes für diesen heiligen Ort jemals erfüllt werden können? (ABSEL 195/2)

... Alle diese Segnungen und Gnadengaben, die Hauptwerkzeuge für die Verbreitung des Glaubens, sind durch den Spott der Unwissenden, die Gegnerschaft der Toren, den Starrsinn der Stumpfsinnigen, die Gewalt der Angreifer zustande gekommen. Anders hätte die Nachricht vom Kommen des Báb bis zum heutigen Tag noch nicht einmal die Nachbarländer erreicht. Deshalb sollten die Blindheit der Unwissenden, die Angriffe der Toren, die Feindseligkeit der Niederträchtigen, die Achtlosigkeit der Geistlichen, der Vorwurf des Unglaubens aus dem Munde der Gedankenlosen uns niemals betrüben. So handelten sie auch in vergangener Zeit. Dem wäre nicht so, wenn sie zu den Wissenden zählten. Sie aber sind umnachtet und kommen dem Verständnis dessen, was ihnen gesagt wird, nicht nahe.(vgl. Qur'án 4/80 , ABSEL 195/3)


+10

... Die Freunde im Westen werden zweifellos ihren Anteil an dem Unheil, das die Freunde im Osten befällt, tragen müssen. Unvermeidlich werden auch sie, die sie auf dem Pfade Bahá'u'lláhs wandeln, zur Zielscheibe für die Verfolgung der Unterdrücker ... (AKKA 196/1)

Nun müßt ihr gewiß ebenfalls in kleinem Umfang meine Teilhaber werden und euer Maß an Kummer und Prüfungen auf euch nehmen. Aber diese Stunde geht vorüber, während bleibende Herrlichkeit und ewiges Leben unverändert für immer bestehen. Mehr noch, dieses Leid führt zu großen Fortschritten. (AKKA 196/3)


+11

An diesem Tag sind die Kräfte aller Religionsführer auf die Zersplitterung der Gemeinde des Allbarmherzigen und die Zerstörung des göttlichen Gebäudes gerichtet. Die Heerscharen der Welt, seien sie materiell, kulturell oder politisch, treiben ihre Angriffe von allen Seiten vor, denn die Sache ist groß, sehr groß. Ihre Größe ist an diesem Tag für das Auge der Menschen klar und offenbar.¹ Alle, die unter den Schwingen von Gottes gnädiger Vorsehung Schutz fanden, müssen daher mit Seiner göttlichen, barmherzigen Hilfe so fest entschlossene Standhaftigkeit beweisen, daß sie aller Blicke auf sich ziehen und alle Herzen in Erstaunen setzen.

Zur Zeit, da der Geist (Jesus Christus) gen Himmel stieg, zählten nur einige wenige Seelen zu den Anhängern der neuen Offenbarung. Dieses Ereignis löste so heftige Unruhe und Bestürzung aus, daß diese Seelen eine Zeitlang von ihrer Erschütterung und Verwirrung völlig überwältigt waren. Einige Tage später erhob sich dann eine Frau, Maria Magdalena, flößte ihnen durch ihr Beispiel Treue und Entschlossenheit ein und befähigte sie so, sich zur Verbreitung des Wortes Gottes aufzumachen. Obwohl sie allem äußeren Anschein nach nur Fischer und Färber waren, verbreiteten sie doch dank der heiligen Bestätigungen der Sache Gottes die göttlichen Düfte weit und breit. Sie erfrischten aller Atem, die ihren Duft spürten, und brachten jedem verständigen Herzen neues Leben.

Schöpft also Mut, o ihr vertrauten Freunde Gottes, aus dem Kommen dieser mächtigen, allbeherrschenden Kraft, die wie geistige Energie die ganze Welt durchdrang, sie erbeben ließ und die Säulen des Götzentums zittern und wanken machte.

¹ Abdu'l-Bahá, zit. in KGG S.14 - Der übrige Text ist neu übersetzt


+12

Die Menschen werden sich in Scharen gegen euch erheben, euch unterdrücken, euch mit Hohn und Spott überschütten, eure Gesellschaft meiden und euch lächerlich machen. Der himmlische Vater aber wird euch so sehr erleuchten, daß ihr gleich Sonnenstrahlen die dunklen Wolken des Aberglaubens zerstreut, herrlich am Zenit erstrahlt und das Antlitz der Erde erleuchtet. Ihr müßt standhaft sein, wenn diese Prüfungen eintreten, müßt Langmut und Geduld zeigen. Ihr müßt ihnen mit größter Liebe und Güte widerstehen. Betrachtet ihre Unterdrückung und Verfolgung als Kinderlaunen und meßt ihrem Tun keinerlei Bedeutung bei. Denn schließlich wird das Licht des Königreichs das Dunkel der Welt bezwingen. Eurer Stufe Erhabenheit und Größe wird klar und offenbar werden... Seid dessen gewiß. (Star of the West, Bd.1, Nr.10, 8. September 1910 p.1f)

+13

Bald werden sich die Gottlosen in jenem Land erheben, die wahrhaft Gläubigen mit Verleumdungen überschütten und ihrem Haß gegen die Gemeinschaft der Getreuen freien Lauf lassen. Tag für Tag werden sie brennende Wunden reißen, Stunde um Stunde tödliche Hiebe austeilen. Sie strafen die Freunde für deren Liebe zu Bahá'u'lláh und `Abdu'l-Bahá und erachten jede Verleumdung, allen Hohn und allen Haß für gerechtfertigt, sie scheuen keine Mühe, den Freunden, so gut sie können, jedweden Schaden zuzufügen. So hielten es auch die Menschen früherer Zeiten: In vergangenen Jahrhunderten, in den Tagen der heiligen Manifestationen, handelten die Menschen in gleicher Weise. Heute nun ist unvermeidlich, daß sie solches wieder tun, nein, mit größerer Verderbtheit als je zuvor werden sie handeln... So werden dich um der Gesegneten Schönheit willen gewiß Unglück, Prüfungen und Unrecht treffen. Doch sind solche Leiden reinste Gunst und Gnade und ein Zeichen, daß du an der göttlichen Schwelle Annahme gefunden hast. (aus einem neu übersetzten Tablet)

+14

Doch nach meinem Scheiden mag es Menschen geben, die sich gegen euch erheben und euch grausam verfolgen, und in den Zeitungen könnten Artikel erscheinen, die gegen die Sache gerichtet sind. Vertraut auf den Schild der Standhaftigkeit. Seid gelassen und ruhig, bedenkt, daß dies nur wie harmloses Spatzengeschilp ist und bald vergeht ... (PUP p.428)

Deshalb will ich euch warnen und gegen Beschuldigungen, Kritik, Schimpf und Spott in Zeitungsartikeln und anderen Veröffentlichungen wappnen. Laßt euch durch sie nicht beunruhigen. Diese Angriffe bestätigen die Sache geradezu, sind der wahre Quell für den Aufbau der Bewegung. Möge Gott den Tag bestätigen, an dem eine ganze Schar von Klerikern sich erhebt und mit entblößtem Haupt aus vollem Halse schreit, die Bahá'í seien irregeleitet. Gern würde ich diesen Tag erleben, denn das ist die Zeit, in der die Sache Gottes sich ausbreiten wird. Bahá'u'lláh hat erklärt, daß diese Kleriker Kuriere des Glaubens sind. Von den Kanzeln herab werden sie verkünden, die Bahá'í seien Narren, sie seien böse und verworfen; aber seid standhaft in der Sache Gottes und weicht nicht zurück. Sie werden die Botschaft Bahá'u'lláhs verbreiten. (PUP p.429)





Aus den Schriften Shoghi Effendis

+15

... Ich bin aber der sicheren und unerschütterlichen Überzeugung, daß alles, was in der Sache Gottes geschieht, wie beunruhigend auch die unmittelbaren Auswirkungen sein mögen, unendliche Weisheit birgt und schließlich dazu führt, die Belange der Sache in der Welt zu fördern. Unsere Erfahrungen aus früheren und jüngsten Ereignissen sind in der Tat zu zahlreich und unterschiedlich, um an der Wahrheit dieses Grundsatzes auch nur im geringsten zu zweifeln - eines Grundsatzes, den wir bei allem, was unserer heiligen Sendung in dieser Welt zustößt, niemals außer acht lassen oder vergessen dürfen ...

Sicher hat die Sache wie jede andere Bewegung ihre Hindernisse, Probleme und unvorhergesehenen Schwierigkeiten, doch im Gegensatz zu anderen Organisationen begeistert sie zu Glauben und Hingabe, was nie verfehlen wird, uns zu neuen ernsthaften Anstrengungen zu veranlassen, um diesen Schwierigkeiten zu begegnen und alle Streitfälle zu klären, die aufkommen können und müssen.

(23. Dezember 1922, Bahá'í Administration p.27 p.28)


+16

Einerseits haben die denkwürdigen Enthüllungen in des Geliebten Wille und Testament mit all ihren erstaunlichen Ausblicken und nachdrücklichen Verfügungen die kühnsten Geister herausgefordert und verblüfft, während andererseits die zunehmende Verwirrung in einer Welt, die wie nie zuvor durch zersetzende Kräfte, erbarmungslose Rivalitäten, immer neuen Aufruhr und gefährliche Unordnung bedroht ist, selbst derer Herzen, die am glühendsten an die Bestimmung der Menschheit glauben, beinahe überwältigt und ihren Eifer gedämpft.

Und noch immer scheinen wir die wiederholten klaren Warnungen unseres geliebten Meisters zu vergessen, der besonders während der letzten Jahre Seiner irdischen Sendung die "strengen geistigen Prüfungen" betonte, die unvermeidlich über Seine Geliebten im Westen kommen und sie für ihre hohe Lebensaufgabe läutern, reinigen und vorbereiten werden.

(14. November 1923, Bahá'í Administration p.50)


+17

Daß die Sache Gottes in Zukunft manche bedrohliche Stunde erleben wird und als Vorbereitung auf die Herrlichkeit des ihr verheißenen Übergangs in die neue Weltordnung kritische Phasen durchläuft, hat unser verstorbener Meister wiederholt unmißverständlich bestätigt und wird uns allen zur Genüge bezeugt durch ihre ruhmreiche Vergangenheit und ihre stürmische Geschichte.

(23. Februar 1924, Bahá'í Administration p.60f)


+18

Wir können nicht glauben, daß die Schwierigkeiten und Leiden, mit denen die Bewegung in der Vergangenheit kämpfen mußte, mit ihrem wachsenden öffentlichen Ansehen und Einfluß geringer würden und aufhörten. Nein, so wie sie an Stärke zunimmt, werden die fanatischen Verteidiger der Bollwerke der Orthodoxie, gleich welcher Glaubensrichtung, sich erheben und, indem sie den durchdringenden Einfluß dieses wachsenden Glaubens erkennen, ihre ganze Kraft aufbieten, sein Licht zu löschen und seinen Namen zu verunglimpfen.

(12. Februar 1927, Bahá'í Administration p.123)


+19

Denn jeder ernsthafte Verteidiger der Sache Bahá'u'lláhs sollte einsehen, daß die Stürme, die den Glauben Gottes in seinem Kampf umtoben, mit wachsender Auflösung der Gesellschaft schlimmer werden als alles, was er bisher erfahren hat. Jeder sollte sich bewußt sein, daß mit dem Tag, da jene altgedienten, machtvollen Burgfesten der Orthodoxie, deren wohlbedachtes Ziel es ist, Gedanken und Gewissen der Menschen in ihrem Würgegriff zu halten, den ungeheueren Anspruch des Glaubens Bahá'u'lláhs in vollem Umfang wahrnehmen, dieser jugendschwache Glaube mit Feinden zu kämpfen haben wird, die weit mächtiger, weit heimtückischer sind als die grausamsten Folterknechte und die fanatischsten Geistlichen, die ihm in der Vergangenheit nachgestellt haben. Was mag nicht noch alles an Feinden auf uns zukommen im Laufe der Erschütterungen, die eine sterbende Zivilisation ergreifen! Wer wird nicht noch alles die Schmach mehren, die bereits auf den Glauben Gottes gehäuft worden ist!

Wir müssen uns nur der Warnungen Abdu'l-Bahás erinnern, um Art und Ausmaß derjenigen Kräfte, die mit Gottes heiligem Glauben im Streit liegen werden, zu verstehen. In den dunkelsten Stunden Seines Lebens, als Er unter Abdu'l-Hamíds Herrschaft vor der Verbannung in die unwirtlichsten Gegenden Nordafrikas stand, zu einer Zeit, als das glückverheißende Licht der Bahá'í-Offenbarung erst gerade anfing, über dem Westen aufzusteigen, äußerte Er in Seiner Abschiedsbotschaft an den Vetter des Báb diese prophetischen Worte voll schlimmer Vorbedeutung: »Wie groß, wie überaus groß ist diese Sache! Wie heftig wird der Angriff aller Völker und Geschlechter der Erde. Bald wird nah und fern das Geschrei der Massen in ganz Afrika, ganz Amerika, der Kampfruf der Europäer und der Türken, das Murren Indiens und Chinas zu hören sein. Wie ein Mann und mit all ihrer Macht werden sie sich erheben, um Seiner Sache zu widerstehen. Dann werden die Ritter des Herrn mit dem Beistand Seiner Gnade aus der Höhe, gestählt im Glauben, unterstützt durch die Macht der Erkenntnis und verstärkt durch die Legionen des Bündnisses, sich erheben und die Wahrheit des Verses offenbaren: `Sehet die Verwirrung, die die Scharen der Besiegten befallen hat!`«

So ungeheuer der Kampf auch ist, den Seine Worte erahnen lassen, bezeugen sie auch den vollständigen Sieg, den die Vorkämpfer des Größten Namens letztlich erreichen werden. Völker, Nationen, Gläubige verschiedener Bekenntnisse - alle werden sich zusammen und nacheinander erheben, um die Einheit unseres Glaubens zu erschüttern, seine Kraft zu schwächen, seinen heiligen Namen zu entwürdigen. Nicht nur gegen seinen Geist werden sie anstürmen, sondern auch gegen die Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung, die der Kanal, das Werkzeug, die Verkörperung dieses Geistes ist. Denn je deutlicher die Amtsgewalt, welche Bahá'u'lláh in das künftige Bahá'í-Gemeinwesen gelegt hat, hervortritt, desto grimmiger wird die Herausforderung sein, die seinen Wahrheiten aus allen Richtungen entgegenstürmt.

(21. März 1930, WOB S.34f)


+20

Die Trennung, die zwischen den Institutionen des Bahá'í-Glaubens und den ihn bekämpfenden islamischen geistlichen Organisationen vollzogen wurde - eine Entwicklung, die in Ägypten begann, sich jetzt stetig im ganzen Nahen Osten ausbreitete und mit der Zeit ihren Einfluß auch auf den Westen ausüben wird -, legt jedem getreuen Verteidiger der Sache die Verpflichtung auf, sich jedes Wortes und jeder Tat zu enthalten, die die von unseren Feinden in jüngster Zeit selbst geschaffene und verkündete Position gefährden könnte. Man kann sagen, daß diese geschichtliche Entwicklung, deren Anfänge man in den Jahren unmittelbar vor `Abdu'l-Bahás Hinscheiden noch nicht erkennen, ja nicht einmal erahnen konnte, die Gestaltende Epoche unseres Glaubens ankündigt und den Weg für die Festigung seiner Verwaltungsordnung ebnet. Indem diese Bewegung an Schwung gewinnt und zusätzlichen Antrieb aus der Haltung und dem künftigen Handeln der Verwaltungsbehörden Persiens erhält, wird sie unvermeidlich Auswirkungen auf den Westen haben, die Kirchenführer und letztlich auch die Behörden dazu bewegen, sich dem Anspruch des Glaubens zu stellen und schließlich den unabhängigen Status der Religion Bahá'u'lláhs anzuerkennen... Unsere Gegner im Osten haben den Kampf begonnen. Unsere zukünftigen Widersacher im Westen werden sich noch erheben und ihn verschärfen. Wir haben die Pflicht, in Voraussicht dieses unvermeidlichen Kampfes aufrichtig und mit ungeteilter Treue die Integrität unseres Glaubens zu bewahren und die kennzeichnenden Merkmale seiner von Gott eingesetzten Institutionen aufzuzeigen.

(15. Juni 1935; Messages to America p.4f)


+21

Daß die Kräfte des Unglaubens einer rein materialistischen Philosophie, des unverhohlenen Heidentums entfesselt sind, daß sie sich nunmehr ausbreiten, sich festigen und dadurch in mancherlei besonders machtvolle christliche Institutionen der westlichen Welt einzudringen beginnen, muß jeder unbefangene Beobachter zugestehen. Daß diese Institutionen zunehmend starrsinnig werden, daß einige wenige unter ihnen bereits in Umrissen den durchdringenden Einfluß der Sache Bahá'u'lláhs erkennen, daß sie in dem Maße, wie ihre innere Kraft abnimmt und ihre Disziplin sich lockert, mit wachsender Bestürzung den Aufstieg Seiner neuen Weltordnung verfolgen und sich nach und nach zum Angriff auf diese entschließen werden, daß solcher Widerstand jedoch ihren Niedergang beschleunigt, wird unter denen, die den Fortschritt Seiner Sache aufmerksam beobachten, kaum jemand in Frage stellen wollen ...

Die Gefahr der Verweltlichung, die den Islám angreift und seine noch übriggebliebenen Institutionen untergräbt, die Persien befällt, Indien durchdringt und in der Türkei triumphierend das Haupt hebt, hat sich bereits in Europa ebenso wie in Amerika kundgetan und stellt nunmehr jede fest begründete Religion von der Grundlage her in Frage.

(11. März 1936, WOB S.260f)


+22

In der Tat bedeutungsvoll sind die vor uns allen liegenden Jahre. Die beiden Prozesse des inneren Zerfalls und des äußeren Chaos beschleunigen sich täglich und streben unerbittlich dem Höhepunkt entgegen... Die Gemeinde des Größten Namens, der Sauerteig, der die Masse durchsetzen muß, der auserwählte Rest, der das Aufrollen der alten, unglaubwürdig gewordenen, wankenden Ordnung überleben und bei der Entfaltung einer neuen, an deren Stelle tretenden Ordnung helfen muß, steht bereit, wachsam, klaren Blicks und entschlossen. ... Ungestüm und vielfältig werden die Angriffe sein, mit denen Regierungen, Rassen, Klassen und Religionen, neidisch auf ihr wachsendes Ansehen und besorgt wegen ihrer zunehmenden Stärke, trachten werden, ihre Stimme zum Schweigen zu bringen und ihre Grundlagen zu untergraben. Ungeachtet der verhältnismäßig geringen Bekanntheit, die sie heute hat, und unerschrocken vor den Mächten, die in Zukunft gegen sie aufgeboten werden, wird sich diese Gemeinde, dessen bin ich mir ganz sicher, gleichgültig, wie qualvoll der Todeskampf eines schwer ringenden Zeitalters sein mag, ihrer Bestimmung folgen, beharrlich auf ihrer Bahn, mit ungetrübtem Gleichmut, unbeugsamer Entschlossenheit und unerschütterlicher Überzeugung.

(5. Juli 1938, Messages to America p.14)

+23

... Wie kann der Beginn eines weltweiten Aufruhrs, der Kräfte entbindet, die das soziale, religiöse, politische und wirtschaftliche Gleichgewicht organisierter Gesellschaften so tiefgreifend stören und politische Systeme, Rassenlehren, soziale Ideen, kulturelle Maßstäbe, religiöse Bindungen und Handelsbeziehungen in Chaos und Verwirrung treiben - wie könnten Erschütterungen von so großem Umfang und so ohne jedes Beispiel, ohne Auswirkungen auf die Institutionen eines noch jungen Glaubens bleiben, dessen Lehren einen unmittelbaren und lebenswichtigen Einfluß auf jedes dieser Gebiete menschlichen Lebens und Verhaltens haben?

Man braucht sich deshalb nicht zu wundern, wenn sie, die das Banner eines so durchdringenden Glaubens und einer so herausfordernden Sache hochhalten, sich durch diese welterschütternden Kräfte beeinflußt finden. Man braucht sich auch nicht zu wundern, wenn sie inmitten dieses Wirbels widerstreitender Leidenschaften erleben müssen, daß ihre Freiheit geschmälert, beeinträchtigt wird, ihre Grundsätze verachtet, ihre Einrichtungen geschmäht, ihre Beweggründe herabgesetzt werden, ihre Autorität in Frage gestellt und ihr Anspruch verworfen wird...

Keine der vielfältigen Gelegenheiten unterschiedlichster Art, welche die Entwicklung des Glaubens hervorbringen muß, darf unbeachtet vorübergehen, sei es in seinem Weltzentrum, sei es auf dem nordamerikanischen Kontinent oder auch selbst in den entlegensten Gebieten der Erde, ohne daß die amerikanischen Gläubigen aufgerufen wären, eine Rolle zu spielen, die nicht weniger hervorragend ist als der Anteil, den sie früher in ihren gemeinsamen Bemühungen für die Verbreitung der Sache Bahá'u'lláhs genommen haben. Ich kann jetzt bei diesem Versuch eines Überblicks über künftige Möglichkeiten nur aufs Geratewohl einige besonders ins Auge fallenden Gelegenheiten anführen: ...die Befreiung der Bahá'í-Gemeinden von den Fesseln religiöser Orthodoxie in den islamischen Ländern, wie in Persien, im `Iráq und in Ägypten, die anschließende Anerkennung des unabhängigen Status und des religiösen Charakters der Nationalen und örtlichen Räte der Bahá'í durch die Staatsbehörden jener Länder; die vorsorglichen Schutzmaßnahmen, die zu ersinnen, abzustimmen und einzusetzen sind, um der geballten Kraft unausweichlicher Angriffe entgegenzuwirken, welche die organisierten Bemühungen kirchlicher Institutionen verschiedener Glaubensrichtungen mehr und mehr einleiten und unerbittlich durchführen werden; und nicht zuletzt die vielfältigen Probleme, denen wir uns stellen, die Hindernisse, die überwunden und die Verantwortungen, die übernommen werden müssen, um einen hart geprüften Glauben zu befähigen, durch die aufeinanderfolgenden Stadien völliger Verborgenheit, aktiver Unterdrückung und völliger Mündigkeit hindurchzugehen. Dies wird wiederum dazu führen, daß er als unabhängige Religion anerkannt werden und völlige Gleichberechtigung mit seinen Schwesterreligionen genießen wird. Seine Bestätigung und Anerkennung als Staatsreligion muß folgen, welche ihrerseits den Weg frei macht für die Übernahme der Rechte und Prärogative, die mit dem Bahá'í-Staat in der Fülle seiner Macht verbunden sind, eine Stufe, die zuletzt ihren Höhepunkt in der Entstehung des weltweiten Bahá'í-Commonwealth findet, das gänzlich von dem Geist der Gesetze und Grundsätze Bahá'u'lláhs beseelt ist und in völliger, unmittelbarer Übereinstimmung mit ihnen wirken wird ...

Bei diesem zweifachen Kreuzzug müssen die tapferen Streiter, die im Namen und für die Sache Bahá'u'lláhs kämpfen, notwendigerweise hartnäckigem Widerstand begegnen und manchen Rückschlag erleiden. Sowohl ihre eigenen Triebe als auch das Wüten der konservativen Kräfte, der Widerstand althergebrachter Interessen und die Einwände einer verderbten und vergnügungssüchtigen Generation müssen in Rechnung gestellt, entschlossen zurückgeschlagen und völlig überwunden werden. In dem Maße, wie ihre Verteidigungsmaßnahmen für den bevorstehenden Kampf organisiert und ausgedehnt werden, werden Stürme der Beleidigung und des Spotts sowie Verdammungskampagnen und falsche Darstellungen gegen sie ausgelöst. Sie werden bald erfahren, wie ihr Glaube angegriffen, ihre Motive mißdeutet, ihre Ziele verleumdet, ihre Bestrebungen verhöhnt, ihre Einrichtungen verlacht, ihr Einfluß geschmälert, ihr Ansehen untergraben und ihre Sache hie und da von einigen verlassen werden, die entweder unfähig sind, ihre Ideale zu würdigen, oder nicht willens, die Wucht der wachsenden Kritik zu ertragen, die solch eine Auseinandersetzung sicherlich mit sich bringt. »Abdu'l-Bahás wegen«, hat der geliebte Meister vorhergesagt, »werdet ihr von manchen Prüfungen heimgesucht werden. Kummer wird euch befallen, und Leiden werden euch betrüben.«

Die unbesiegbare Armee Bahá'u'lláhs, die im Westen, einem der möglichen Sturmzentren, in Seinem Namen und um Seinetwillen einen ihrer grimmigsten und ruhmreichsten Kämpfe austragen soll, darf keinerlei Kritik fürchten, die gegen sie gerichtet ist. Keine Verurteilung darf sie schrecken, mit der die Zunge des Verleumders ihre Beweggründe herabzuwürdigen versucht. Laßt sie nicht zurückweichen vor dem drohenden Vormarsch der Mächte des Fanatismus, der Orthodoxie, der Bestechlichkeit und des Vorurteils, die sich gegen sie vereinigen mögen. Die Stimme der Kritik ist eine Stimme, die der Verbreitung ihres Glaubens indirekt neue Kraft gibt. Unbeliebtheit dient nur dazu, den Gegensatz zwischen ihr und ihren Gegnern stärker hervorzuheben; während die Ächtung selbst eine magnetische Kraft ist, die allmählich die lärmendsten und hartnäckigsten ihrer Gegner in ihr Lager herüberziehen muß.

(25. Dezember 1938, KGG S.9f S.26-28 S.68f)


+24

Der Überblick über die hervorragenden Züge einer so gesegneten und fruchtbaren Amtszeit darf nicht die Prophezeiungen übergehen, welche die nie irrende Feder des erwählten Mittelpunkts des Bündnisses Bahá'u'lláhs geäußert hat. Diese sagen die Heftigkeit des Angriffs voraus, den der unaufhaltsame Vormarsch des Glaubens im Westen, in Indien und im Fernen Osten hervorrufen muß, wenn er auf die altehrwürdigen geistlichen Orden der christlichen, der buddhistischen und der Hindu-Religion stößt. Sie sagen den Aufruhr voraus, den seine Loslösung von den Fesseln der religiösen Orthodoxie auf dem amerikanischen, dem europäischen, dem asiatischen und dem afrikanischen Erdteil verursachen wird. (GGV S.359)

+25

Wie lang auch die Zeit sein mag, die sie vom endgültigen Sieg trennt, wie schwierig die Aufgabe, wie gewaltig die von ihnen geforderten Anstrengungen, wie dunkel auch die Tage, die eine verwirrte und leidgeprüfte Menschheit in qualvoller Zeit durchstehen muß, wie hart auch die Prüfungen für jene, die ihr Glück wiederherstellen wollen, wie verletzend die Pfeile, die ihnen jetzige und künftige Feinde entgegenschleudern, die die Vorsehung durch Seine geheimnisvolle Fügung von innen oder außen entstehen lassen wird, wie schmerzlich die Qual der zeitweiligen Trennung von Herz und Nervenzentrum ihres Glaubens, die künftige unvorhersehbare Wirren ihnen vielleicht auferlegen - ich beschwöre sie bei dem überreich vergossenen kostbaren Blut, beim Leben der unzähligen dahingeopferten Heiligen und Helden, bei dem höchsten, ruhmreichen Opfertod des Vorläufers unseres Glaubens, bei den Leiden, die sein Gründer selbst willig erduldete, damit Seine Sache lebe, Seine Ordnung eine zerrüttete Welt erlöse und ihre Herrlichkeit die ganze Erde erleuchte -ich beschwöre sie, da diese bedeutsame Stunde naht, zu beschließen, niemals zu weichen, nie zu zögern, nie zu ruhen, bis alle Ziele der künftig verkündeten Pläne gänzlich erfüllt sind.

(30. Juni 1952, Messages to the Bahá'í World 1950 - 1957 p.38f)


+26

... laßt sie voraneilen, unbeeindruckt vom Geschrei, das die Führer religiöser Orthodoxie sicherlich erheben werden, und den Einschränkungen, die politische Führer auferlegen könnten, unbeirrt von ihrer geringen Zahl und der Vielzahl ihrer potentiellen Gegner, gewappnet mit den wirksamen Waffen, die sie nach und nach eigenhändig voll Eifer schmiedeten in Erwartung dieses ruhmreichen, unvermeidbaren Zusammenstoßes mit den organisierten Kräften von Aberglauben, Korruption und Unglauben - laßt sie voraneilen, ganz im Vertrauen auf die unvergleichliche Gewalt der Lehren Bahá'u'lláhs, auf die allbezwingende Kraft Seiner Macht und die Unfehlbarkeit Seiner herrlichen und oft wiederholten Verheißungen ... (18. Juli 1953, Citadel of Faith p.120)

+27

Die vor Ihnen liegenden Verwaltungsprobleme sind vielfältig und komplex. Der Widerstand, den ein junger Glaube zwangsläufig findet, besonders vonseiten der orthodoxen religiösen Führer der islamischen Länder des Nordens, wird deutlicher werden und an Schärfe zunehmen, wenn sich die Institutionen des Glaubens vermehren.

(2. Juli 1956, handschriftlicher Zusatz Shoghi Effendis zu einem Brief in seinem Auftrag an einen Nationalen Geistigen Rat in Afrika)





Aus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis

+28

Denn die Geschichte des Glaubens, besonders in Persien, veranschaulicht deutlich die Tatsache, daß solche Verfolgungen ausnahmslos dazu dienen, die Gläubigen in ihrem Glauben zu stärken, indem sie die in ihren Herzen ruhenden geistigen Kräfte beleben und in ihnen ein neues, tieferes Wissen um ihre Pflicht und Verantwortung gegenüber dem Glauben wecken. Schon der Fortschritt des Glaubens allein erzeugt, indem er den Haß und Neid der Völker und Nationen hervorruft, in der Tat so große Schwierigkeiten und Hindernisse, wie sie nur sein göttlicher Geist zu überwinden vermag. `Abdu'l-Bahá hat ausdrücklich erklärt, daß die Feindschaft und der Widerstand der Welt entsprechend der Verbreitung und dem Fortschritt des Glaubens anwachsen werden. Je größer der Eifer der Gläubigen und je bemerkenswerter der Erfolg ihrer Bemühungen, desto heftiger wird der Widerstand des Feindes sein. (20. Januar 1935, an einen NGR)

+29

Er ist sich der Schwierigkeiten völlig bewußt, auf die die Freunde, nicht nur an Ihrem Ort, sondern überall auf der Welt, in ihrem Bemühen, den Verwaltungsapparat des Glaubens zu errichten und zu vervollkommnen, täglich stoßen. Diese Schwierigkeiten und Hindernisse betrachtet er jedoch als unvermeidlich, da sie dem Prozeß innewohnen, durch den die Sache Bahá'u'lláhs sich entwickeln und schließlich ihren beherrschenden Einfluß in der Welt begründen wird. Derartige Widerstände sind nicht nur unumgänglich, sondern sie sollten tatsächlich als gottgegebene Prüfung angesehen werden, durch welche die Freunde die in ihnen ruhenden geistigen und sittlichen Kräfte steigern und vervollkommnen können und ganz gewiß auch werden, um auf diese Weise die ihnen von Gott verheißene göttliche Kultur errichten zu helfen.

Heimsuchungen und Leiden sind, wie Bahá'u'lláh uns in Seinen Sendbriefen wiederholt mahnt, gleichsam das Öl, das die Lampe speist. Die Sache kann ihre wahre Größe nicht enthüllen, solange sie nicht auf eben diese Hindernisse stößt, die ihr dann und wann begegnen und zeitweise ihre Grundfesten zu bedrohen scheinen, und sie erfolgreich bewältigt. Solche Hindernisse, Prüfungen und Heimsuchungen sind in Wirklichkeit verhüllter Segen und dazu bestimmt, die Verbreitung des Glaubens zu fördern.

(31. Juli 1935, an einen Gläubigen)


+30

... jedoch betrübte es ihn zutiefst, von dem andauernden bösartigen Widerstand zu hören, den die Feinde der Sache in ... und besonders die Geistlichkeit gegen die Gläubigen dort richten. Er möchte jedoch, daß Sie die Freunde mahnen, nicht im mindesten niedergeschlagen und mutlos zu sein, sondern mit frischer Entschlossenheit, Einigkeit und Kraft und im Vertrauen auf die herrliche Zukunft, die sie erwartet, ihrer heiligen Aufgabe, den Glauben zu verbreiten und zu festigen, nachkommen. Je zahlreicher und heftiger die Verfolgungen sein werden, desto tiefer sollten sie an den einzigartigen Auftrag glauben, mit dem Bahá'u'lláh sie betraute, und mit umso größerem Eifer sollten sie helfen, seine Erfüllung voranzutreiben.

Wie jeder göttliche Glaube kann auch dieser Glaube nur begründet werden, wenn er Angriffen gegnerischer Kräfte begegnet und diese heldenhaft besiegt. Die Geschichte des Glaubens selbst beweist dies zur Genüge. Prüfungen und Verfolgungen waren immer und werden weiterhin das Los der Auserwählten Gottes sein. Sie sollten sie jedoch als verhüllte Segnungen ansehen, da durch sie ihr Glaube belebt, geläutert und gestärkt wird. Bahá'u'lláh vergleicht solch leidvolle Prüfungen mit dem Öl, das die Lampe der Sache Gottes nährt.

Die Freunde dürfen daher angesichts von Verfolgungen nicht einfach resignieren. Sie sollten sie vielmehr willkommen heißen und sie als Mittel für ihr persönliches geistiges Wachstum wie auch zur Förderung der Sache nutzen. In dem Maß, in dem der Glaube an Stärke zunimmt und die ernsthafte Aufmerksamkeit und Beachtung der Außenwelt auf sich lenkt, müssen die Freunde mit entsprechendem, wenn nicht größerem Anwachsen gegnerischer Kräfte rechnen, die sich von allen Seiten - weltlichen wie religiösen - gegen ihn zusammenballen werden, um seine Existenzgrundlagen zu untergraben. Das endliche Ergebnis eines solchen, gewiß gigantischen Kampfes, ist uns Gläubigen bekannt. Ein von Gott kommender und von Seinem göttlichen alldurchdringenden Geist geführter Glaube muß letztlich den Sieg davontragen und sich fest begründen, gleichgültig wie hartnäckig und heimtückisch die Kräfte sind, mit denen er zu ringen hat. Die Freunde sollten zuversichtlich sein, mit äußerster Weisheit und Mäßigung handeln und sich besonders jeder provozierenden Handlung enthalten. Die Zukunft gehört gewiß ihnen.

(24. Juni 1936, an einen Gläubigen)


+31

... Er ist eher um jene Freunde besorgt, die auf Grund unzureichender Erkenntnis der göttlichen, im Glauben auf geheimnisvolle Weise wirksamen Kraft dazu neigen, solche Vorgänge als Grabgeläute der Sache anzusehen. Während der letzten Wochen hat er in seinen Mitteilungen an die ... Freunde immer darauf hingewiesen - und er möchte, daß Sie bei all Ihren Gesprächen und in Ihrem Briefwechsel mit den Freunden dasselbe tun -, daß die Sache früher oder später zwangsläufig Verfolgungen erleiden muß, da diese tatsächlich das Lebensblut seiner Institutionen bilden und somit einen untrennbaren und wesentlichen Teil seiner Entwicklung und seines Wachstums ausmachen. Wie Bahá'u'lláh sagt, sind Prüfungen und Drangsale das Öl, das der Lampe der Sache als Nahrung dient, und in der Tat verhüllte Segnungen. Die Freunde sollten daher davon überzeugt sein, daß all diese Angriffe, denen die Sache zur Zeit in ... ausgesetzt ist, notwendig für die Entwicklung der Sache sind und letztlich zu ihrem Besten dienen. (31. August 1937, an einen Gläubigen)

+32

... Wenn in Zukunft einerseits der Fortschritt der Sache und andererseits ein entsprechender Verfall kirchlicher Organisationen unvermeidlich die christlichen Kirchenführer anstacheln werden, den Glauben heftig zu bekämpfen und zu untergraben, werden die Gläubigen eine gute Möglichkeit haben, die Sache zu verteidigen und für sie einzutreten. (25. Mai 1938, an einen NGR)

+33

Es mutet seltsam an und ist beklagenswert, daß Kirche und Geistlichkeit immmer, zu allen Zeiten, die bittersten Gegner eben jener Wahrheit sind, auf deren Kommen vorbereitet zu sein sie ihre Anhänger ständig ermahnen! Sie klammern sich so heftig an die Form, daß ihnen der Gehalt selbst entgeht!

Jedoch können solche Verleumdungen, wie sie Ihr Geistlicher öffentlich gegen Sie und die Bahá'í- Religion vorbrachte, der Sache überhaupt nicht schaden; sie dienen im Gegenteil nur dazu, ihren Namen weithin zu verbreiten und sie als unabhängige Religion hervorzuheben.

(17. Februar 1945, an einen Gläubigen)


+34

Leider haben einige Freunde auf Grund des Druckes der Kirchenführer den Glauben verlassen. Natürlich war es unvermeidlich, daß die Kirchenführer uns angreifen. Der Meister sagte voraus, daß dies geschehen werde. Ebenso wird der normale Gang der Dinge, wenn der Glaube wächst, sich entwickelt und der Kirche Mitglieder wegnimmt, Reaktionen der Kirche gegen uns auslösen. Wir müssen daran denken, daß in der Vergangenheit jeder Angriff religiöser Führer zur Entwicklung des Glaubens beitrug; denn jene, die von den Angriffen hören, können nicht anders, als von der lauteren Reinheit des Glaubens ergriffen zu sein. (19. Juni 1957, an einen Gläubigen)





Aus Briefen des Universalen Hauses der Gerechtigkeit

+35

Die wunderbaren Siege, die im Namen Bahá'u'lláhs errungen wurden ... und die Triumphe, die Seine hingebungsvollen, glühenden Anhänger überall in zunehmendem Maße feiern, werden ohne Zweifel die inneren und äußeren Feinde des Glaubens zu neuen Versuchen anstacheln, den Glauben anzugreifen und die Begeisterung seiner Anhänger zu lähmen ...

... daß die fortschreitende Verbreitung und der Vormarsch des Glaubens zwangsläufig auch Gegner auf den Plan rufen müssen, was zweifelsfrei eine kommende weltweite Gegnerschaft ankündigt und die unvergleichliche Zusicherung des endlichen Sieges gibt.

Wir sind fest überzeugt, daß ... für sie (die Freunde) jetzt die Zeit gekommen ist, klar zu erkennen, daß schwere Auseinandersetzungen unvermeidlich bevorstehen ... und daß sie Ihnen entschlossen und voller Zuversicht uneingeschränkt helfen, »die Pfeile« abzuwehren, die von »ihren jetzigen Feinden wie auch von denen« gegen sie gerichtet werden, »welche die Vorsehung durch Sein geheimnisvolles Walten noch von innen oder außen gegen sie aufstellen wird«, und daß sie den Glauben Gottes fördern, so daß er erhabenere Höhen erklimmen, außergewöhnliche Siege erringen und auf seinem vorherbestimmten Weg zu völligem Sieg und weltweiter Überlegenheit noch entscheidendere Phasen durchlaufen kann.

(26. November 1974, an alle Nationalen Geistigen Räte)





Aus Briefen im Auftrag des Universalen Hauses der Gerechtigkeit

+36

... das Universale Haus der Gerechtigkeit beauftragte uns mitzuteilen, es sei zu erwarten, daß Bücher gegen den Glauben verfaßt werden, die seine Lehren zu entstellen, seine Errungenschaften zu verunglimpfen, seine Begründer und Führer zu verleumden und seine eigentlichen Grundlagen zu zerstören suchen. Die Freunde sollten nicht unnötig beunruhigt sein, wenn solche Bücher herauskommen, und natürlich sollten diese keinen Anlaß geben für Streit. (30. März 1976, an einen NGR)

+37

Da Ihre Lehr- und Verkündigungsarbeit fortschreitet, wird es zwangsläufig mehr und mehr zur Konfrontation mit den älteren religiösen Institutionen in ... kommen, und die Art, wie ... seine Festigkeit bekundet, wird zum Ansehen der Sache beitragen und die Bestätigungen Bahá'u'lláhs anziehen. (7. Juni 1981, an einen NGR)

+38

... Heutzutage müssen die Bahá'í darauf gefaßt sein, daß die Flamme des Fanatismus unter den Feinden des Glaubens in muslimischen Ländern entzündet wird. Bei Angriffen müssen die Freunde lernen, den Geist von Standhaftigkeit und Mut mit Liebe und Weisheit zu vereinen. Sie sollten Zank und Streit meiden und sich so verhalten, daß sie keine Vergeltungsmaßnahmen provozieren. Das schließt Besonnenheit bei ihren Lehraktivitäten ein. (22. August 1983, an einen NGR)

+39

Nachdem in den meisten Teilen der Welt religiöse Bigotterie und Fundamentalismus erstarkt sind, wird es für Ihren Nationalen Rat angebracht sein, die Bahá'í gegen solche Angriffe zu wappnen, wie sie in diesem Buch (A Guide to Cults and New Religions, von John Boykin) zu finden sind, das so typisch für die Haltung christlicher Kirchen ist. Wie Sie wissen, werden sich diese Kirchen früher oder später gegen die Sache erheben.

Sie werden daher gebeten zu überlegen, ob Sie nicht einen oder mehrere qualifizierte Personen bitten wollen, passendes Material zusammenzustellen - vielleicht für eine Broschüre, die die Freunde benutzen können, wenn sie sich mit falschen Darstellungen der Bahá'í-Lehren durch Christen auseinandersetzen.

(18. Oktober 1984, an einen Nationalen Geistigen Rat)





II.
»Der unaufhaltsame Fortschritt des Glaubens Bahá'u'lláhs«

(Shoghi Effendi, Messages to America p.51)


Aus den Schriften Bahá'u'lláhs

+40

Sprich: Leid ist ein Horizont für Meine Offenbarung. Die Sonne der Gnade strahlt hoch darüber und verströmt ein Licht, das weder die Wolken eitlen Menschenwahns noch der leere Trug des Angreifers verdunkeln können. (ÄL 17/6)

Folge du den Fußspuren deines Herrn und gedenke Seiner Diener so, wie Er deiner gedenkt, unbeirrt vom Lärm der Achtlosen oder vom Schwert des Feindes. ... Verbreite weithin die Düfte deines Herrn und zaudere nicht, und wäre es weniger als ein Augenblick, im Dienste Seiner Sache. Es naht der Tag, da der Sieg deines Herrn, des Immervergebenden, des Großmütigsten, kund sein wird. (ÄL 17/7)


+41

Sieh, wie in dieser Sendung die Unwürdigen und Toren sich in ihrer Narrheit eingebildet haben, sie könnten durch Mittel wie Massenmord, Plünderung und Verbannung die Lampe löschen, die die Hand göttlicher Macht entzündet hat, oder die Sonne ewiger Herrlichkeit verdunkeln. Die Wahrheit, daß solche Trübsal das Öl ist, das die Flamme dieser Lampe nährt, scheinen sie nicht zu kennen. Dies ist Gottes umgestaltende Kraft. Er wandelt, was Er will. Wahrlich, Er hat Macht über alle Dinge ...(ÄL 29/5)

+42

Sprich: Die wütenden Stürme und Wirbelwinde der Welt und ihrer Völker können niemals die Grundlage erschüttern, auf der die felsengleiche Standhaftigkeit Meiner Erwählten ruht. Gnädiger Gott! Was kann diese Leute veranlaßt haben, die Geliebten Dessen, der die Ewige Wahrheit ist, zu unterjochen und einzukerkern? ... Dennoch naht der Tag, da die Getreuen die Sonne der Gerechtigkeit in ihrem vollen Glanze vom Tagesanbruch der Herrlichkeit leuchten sehen werden. Also unterrichtet dich der Herr allen Seins in diesem Seinem schrecklichen Gefängnis. (ÄL ÄL 162/2)

+43

Bei jeder neuen Prüfung offenbarte Er ein größeres Maß Deiner heiligen Sache und erhob Dein Wort höher. (GM 31/4)

+44

Sollten sie versuchen, Sein Licht auf dem Festland zu verdecken, so wird Er sicherlich Sein Haupt inmitten des größten Meeres erheben, die Stimme ertönen lassen und verkünden: »Ich bin es, der der Welt das Leben spendet!« ... Und wenn sie Ihn in eine finstere Grube werfen, so werden sie Ihn auf den höchsten Höhen der Erde sitzend und laut der ganzen Menschheit rufend finden: »Sehet, das Verlangen der Welt ist in Seiner Erhabenheit, in Seiner Macht, mit Seinem ewigen Reich gekommen!« Und läge Er in den tiefsten Erdentiefen begraben, Sein Geist erhöbe sich zum Zenit des Himmels und ließe den Ruf erschallen: »Sehet die Herrlichkeit, die da kommt, und werdet Zeugen des Reiches Gottes, des Heiligsten, des Gnadenreichen, des Allmächtigen!« (zit. in WOB S.164f)

+45

In diesem Augenblick rufen Wir Unsere Geliebten ins Gedächtnis und bringen ihnen die frohe Botschaft der unverbrüchlichen Gnade Gottes sowie all dessen, was ihnen in Meinem leuchtenden Buche bestimmt ist. Um Meiner Liebe willen habt ihr den Tadel der Feinde erduldet, auf Meinem Pfade habt ihr standhaft die grausamen Greuel ertragen, die euch die Gottlosen zufügten. Das bezeuge Ich Selbst, und Ich bin der Allwissende. Wie zahlreich sind die Orte, die euer Blut um Gottes willen adelte. Wie viele sind der Städte, wo ihr die Stimme eurer Wehklage erhobet und den Jammer eurer Pein zum Himmel sandtet. Wie groß ist die Zahl der Kerker, in die euch die Scharen der Tyrannei geworfen. Wisset und seid gewiß, daß Er euch zum Siege führen wird; Er wird euch vor den Völkern der Welt erhöhen und eure hohe Stufe vor den Augen aller Nationen kundtun. Gewiß wird Er es nicht dulden, daß Seine Begünstigten des Lohnes verlustig sind. (AKKA 17/56-57)

+46
... Wahrlich, Gott machte zu einer Zeit Seine Sache siegreich durch die Hilfe Seiner Feinde und ein anderes Mal vermöge des Beistands Seiner Auserwählten. Was jene reinen, gesegneten Seelen anbetrifft, so hat Unsere Feder offenbart, was die ganze Welt übertrifft - ihre Schätze und alles, was in ihr ist. Bald wird den Achtlosen und Übeltätern vergolten werden, was ihre Hände Übles wirkten.

(Aus einem kürzlich übersetzen Tablet)


+47

Was immer in der Welt des Seins geschieht, ist Licht für Seine Geliebten und Feuer für das Volk der Auflehnung und des Streites. Müßte einer der Freunde Gottes alle Verluste dieser Welt ertragen, so wäre ihm dies doch von Nutzen, wohingegen wahren Verlust solche Menschen erleiden, die eigensinnig, unwissend und verächtlich sind. Obwohl der Verfasser des folgenden Spruchs etwas anderes damit sagen wollte, so finden Wir ihn doch passend für das Wirken von Gottes unveränderlichem Willen: »Gerade oder ungerade, du wirst die Wette gewinnen.« Die Freunde Gottes werden unter allen Umständen gewinnen, Nutzen davontragen und wahren Reichtum erlangen. Im Feuer bleiben sie kalt, und aus dem Wasser treten sie trocken hervor. Ihre Angelegenheiten stehen im Widerspruch zu denen der Menschen. Gewinn ist ihr Los, was auch der Handel sein mag. Dies bezeugt jeder Weise mit klarem Blick und jeder gerecht Denkende mit offenem Ohr.

(Aus einem kürzlich übersetzten Tablet)





Aus Schriften und Ansprachen Abdu'l-Bahás

+48

Die Freunde Gottes werden vom Reich der Höhe unterstützt; sie erringen ihre Siege durch die Heeresmacht der größten Führung. So wird für sie jede Schwierigkeit beseitigt, jedes Problem wird ganz einfach zu lösen sein. (ABSEL 221/8)

+49

... Bald wird der Westen ebenso erstrahlen wie die Horizonte des Ostens, und die Sonne der Wahrheit wird mit solchem Glanz leuchten, daß die Dunkelheit des Irrtums verblaßt und verschwindet. Eine große Menge wird sich gegen euch erheben, euch zu unterdrücken, wird Schande über euch häufen, sich eures Unglücks freuen, euch als Menschen ansehen, die man meiden muß, und euch mit Kränkungen heimsuchen. Doch euer himmlischer Vater wird euch geistig so erleuchten, daß ihr den Sonnenstrahlen gleich werdet, welche die dunklen Wolken verjagen und hervorbrechen, um die Erdoberfläche in Licht zu tauchen. Wann immer euch diese Prüfungen überkommen, ist es euere Pflicht, standhaft zu bleiben und geduldig und ausdauernd zu sein. Statt Gleiches mit Gleichem zu vergelten, solltet ihr Widerstand mit größtem Wohlwollen und liebevoller Güte lohnen und den Grausamkeiten und Kränkungen auf keinen Fall Bedeutung beimessen, sondern sie eher als mutwilliges Kinderspiel ansehen. Denn zuletzt wird der Strahlenglanz des Königreichs die Dunkelheit der Welt des Seins überwältigen, und der heilige, erhabene Charakter eurer Ziele wird unverkennbar zu Tage treten. Nichts wird verborgen bleiben: das Olivenöl, obwohl im tiefsten Keller aufbewahrt, wird eines Tages hell brennen und aus der Lampe hoch droben auf dem Leuchtturm strahlen. Der Geringe wird mächtig werden, und dem Schwachen wird Kraft verliehen; die zart an Jahren sind, sollen Kinder des Königreichs werden, und die in die Irre Gegangenen, sollen zu ihrer himmlischen Heimstatt geführt werden.

(Aus einem kürzlich übersetzten Tablet)


+50

... Du berichtetest über das Wachstum der Sache Gottes in deinem Land. Zweifellos wird der Glaube Gottes in jenem Land von Tag zu Tag Fortschritte machen, denn er wird durch die kraftspendende Macht des Heiligen Geistes und die Bestätigung des Wortes Gottes unterstützt. Ebenso besteht kein Zweifel, daß sich die Mitglieder der christlichen Kirche mit unerbittlicher Feindseligkeit gegen ihn erheben werden, indem sie euch zu beleidigen und zu unterdrücken hoffen und Zweifel in eure Herzen säen möchten; denn die Verbreitung der Sache Gottes wird ihren Stern sinken lassen - wie einst der Stern der Pharisäer verblaßte - und den Verlust an Würde und Ansehen, deren sie sich heute unter den Menschen erfreuen, zur Folge haben.

Denke nach über die Zeit von Jesus und die Taten der jüdischen Geistlichen und Pharisäer. Solche Taten werden in unserer Zeit von diesen christlichen Geistlichen wiederholt werden. Sei jedoch nicht beunruhigt; bleibe fest und standhaft, denn eine Schar von Seelen wird sich mit unendlicher Liebe erheben und das Königreich Gottes betreten. Diese Seelen werden dir alle Qualen, jede Demütigung und alle Schmach vergelten, denen du durch die Geistlichkeit ausgesetzt warst: Auf jede ihrer Kränkungen werden diese Seelen mit Taten voll Güte antworten, bis endlich - wie die Erfahrung früherer Zeiten es zeigt - die Kinder des Königreichs die Oberhand gewinnen und den Sieg davontragen. Vertraue darauf.

(Aus einem kürzlich übersetzten Tablet)


+51

Alle, die sich erheben, um der Sache Gottes zu dienen, werden verfolgt und mißverstanden werden. So war es immer und so wird es immer sein. Laßt weder Feind noch Freund euch aus der Fassung bringen, euer Glück vernichten, euch von eurem Ziel abschrecken. Vertraut voll und ganz auf Gott. Dann werden Verfolgung und Verleumdung euch nur strahlender machen. Die Anschläge eurer Feinde werden auf sie selbst zurückfallen. Nicht ihr, sondern sie werden leiden. Unterdrückung ist der Wind, der die Flamme der Liebe Gottes anfacht. Heiße Verfolgung und Härte willkommen. Ein Soldat mag Waffen tragen, aber bevor er nicht dem Feind im Kampf die Stirn bietet, hat er seinen Platz in des Königs Armee nicht verdient. Laßt euch durch nichts besiegen. Gott ist euer Helfer. Gott ist unbesiegbar. Bleibt fest im himmlischen Bündnis. Betet um Kraft. Sie wird euch gewährt, wie schwierig auch die Umstände sind.

(Star of the West Bd.4 Nr.5, 5.Juni 1913, p.88, revidierte Übersetzung)


+52

Und nun, wenn ihr in Übereinstimmung mit den Lehren Bahá'u'lláhs handelt, werdet ihr mit Sicherheit unterstützt und bestätigt. Ihr werdet in allem, was ihr unternehmt, siegreich sein, und kein Bewohner der Erde wird euch widerstehen können. Ihr seid Sieger, denn die Macht des Heiligen Geistes steht euch bei. Über alle physischen, wahrnehmbaren Kräfte hinaus wird der Heilige Geist selbst euch helfen.

(Star of the West, Bd.8 Nr.8, 1.August 1917, p.103, revidierte Übersetzung)





Aus den Schriften Shoghi Effendis

+53

... Wenn künftig dieses Land von mannigfachen Leiden und Schwierigkeiten heimgesucht werden sollte, wenn zu den gegenwärtigen Härten verbreitete Unruhen und Volksaufstände hinzukommen, wenn der schon dunkle Horizont des Landes noch düsterer und unheilverkündender werden sollte, dürfen Sie weder von Angst und Mutlosigkeit erfüllt sein, noch sich erlauben - und sei es um Haaresbreite - von dem sicheren und wohlüberlegten Kurs, dem Sie bis jetzt gefolgt sind, abzuweichen. Mit anderen Worten, Sie müssen in Ihrem anhaltenden, unermüdlichen und unablässigen Bemühen fortfahren, die Zahl der Bahá'í-Verwaltungsinstitutionen zu erhöhen, ihre Grundlagen zu stärken, den guten Ruf, dessen sie sich erfreuen, zu fördern und die Hochachtung und das Ansehen, in dem sie stehen, zu festigen. Die Befreiung dieser unschuldigen und ungerecht behandelten Gemeinde aus den Fesseln der Gefangenschaft und ihre Errettung aus den Krallen des Feindes und Unterdrückers muß von allgemeiner Unruhe und von Aufruhr begleitet sein. Ebenso wird das Volk von Bahá, wenn es eine Stufe erreicht, auf der es sich wahrer Ehre, Behaglichkeit und Ruhe erfreut, unvermeidlich auf die Feindschaft und den Widerstand, den lärmenden Widerspruch und heftigen Protest all jener stoßen, die Feindseligkeit und Haß gegen es hegen. Wenn daher die aufgewühlten Wogen des Meeres der Not noch höher schlagen, wenn der Sturm des Leidens heftiger wird und über diese leidgeprüfte Gemeinde von allen sechs Seiten mit neuem Unheil hereinbrechen sollte, dann seien Sie ohne Zögern felsenfest überzeugt, daß die Stunde der Befreiung, die festgesetzte Zeit, zu der die alten Verheißungen ihre herrliche Erfüllung finden, nahe ist, und die Mittel, mit denen die hart bedrängten Anhänger des Größten Namens in diesem Land den erhabenen, überwältigenden Sieg erringen werden, bereit und reif sind. Zielstrebigkeit und unbeugsame Entschlußkraft sind die Eigenschaften, die das Volk von Bahá verkörpern muß, wenn es diese letzten verbleibenden Phasen erfolgreich durchschreiten und die umfassende, erstaunliche Verwirklichung seiner geheimsten Hoffnungen und innigsten Wünsche erleben will. So ist Gottes Weg - »und du kannst keine Änderung in Gottes Weg finden« (Qur'án 33:62 `Die Verbündeten` Qur'án 48:23 `Der Sieg`)

(11. Januar 1928, an die Mitglieder des Nationalen Geistigen Rates von Persien, aus dem Persischen übersetzt)


+54

... während wir erwartungsvoll aus einiger Entfernung dem bewegenden Schauspiel des ringenden Glaubens Bahá'u'lláhs zuschauen, müssen wir festen Trost und Stärke in dem Gedanken suchen, daß - was immer dieser Sache zustößt, wie schmerzlich und demütigend die Heimsuchungen sein mögen, die von Zeit zu Zeit ihr Lebensgefüge zu beeinträchtigen oder die Aufgaben des Verwaltungsapparats der Bahá'í-Religion zu hemmen scheinen - solches Unheil sich schließlich jedesmal als verhüllter Segen erweisen muß, aus einer uns allen unerforschlichen Weisheit dazu bestimmt, die Oberherrschaft Bahá'u'lláhs auf dieser Erde zu errichten und zu festigen.

(1. Januar 1929, Bahá'í Administration, p.164)


+55

... Zahlreich und mächtig waren die Kräfte, die von innen wie von außen, in fernen Landen und im nahen Umkreis, ihr Licht zu löschen und ihren heiligen Namen zu tilgen suchten. Manche haben sich von ihren Grundsätzen abgekehrt und ihre Sache schmählich verraten. Andere haben gegen sie die zornigsten Bannflüche geschleudert, deren erbitterte Führer kirchlicher Institutionen fähig sind. Wieder andere haben Trübsale und Demütigungen auf sie gehäuft, wie sie nur eine unumschränkte Obrigkeit in der Fülle ihrer Macht verhängen kann.

Das Äußerste, was ihre offenen und geheimen Feinde zu erreichen hoffen konnten, war eine Verzögerung ihres Wachstums und eine vorübergehende Verdunkelung ihrer Ziele. Was sie aber wirklich erreichten, war, daß ihr Leben geläutert, gereinigt und zu noch größerer Tiefe angeregt wurde, daß ihre Seele förmlich galvanisiert wurde, ihre Institutionen ausgeputzt, ihre Einheit verfestigt. Ein Schisma, eine bleibende Kluft in der großen Körperschaft ihrer Anhänger, konnten die Feinde nie schaffen.

Die Verräter an der Sache Gottes, die Lauen und Verzagten unter ihren Anhängern, welkten dahin und fielen wie dürre Blätter ab, ohne die Macht, ihren Strahlenglanz zu umwölken oder ihren Bau zu gefährden. Ihre unerbittlichsten Feinde, die Angreifer von außen, wurden aus ihren Machtstellungen gestürzt und auf die erstaunlichste Weise von ihrem Schicksal ereilt. Persien war das erste Land, das die Sache Gottes unterdrückte und bekämpfte, und Persiens Monarchen waren elend zugrunde gegangen, ihr Herrscherhaus war zusammengebrochen, ihr Name wurde verflucht, die Geistlichkeit, die mit ihnen verbündet war und ihren Staat im Niedergang gestützt hatte, war gänzlich in Verruf geraten. Die Türkei, die den Begründer dieser Sache dreimal verbannt und Ihm Seine grausame, lebenslange Kerkerhaft auferlegt hatte, war durch eines der schwersten Gottesgerichte, eine der folgenreichsten Revolutionen ihrer Geschichte gegangen und von einem der mächtigsten Großreiche zu einer bescheidenen asiatischen Republik zusammengeschrumpft. Ihr Sultanat war ausgelöscht, ihr Herrscherhaus gestürzt, ihr Kalifat, die mächtigste Institution des Islám, abgeschafft.

Unterdessen schritt der Glaube, welcher Gegenstand so ungeheurer Verrätereien, Ziel so schmerzlicher Angriffe gewesen war, von Erfolg zu Erfolg, unerschrocken und ungespalten durch die Wunden, die er einstecken mußte. Mitten in den Heimsuchungen begeisterte er seine getreuen Anhänger mit einer Entschlossenheit, die kein noch so furchtbares Hindernis untergraben konnte. In ihren Herzen hatte er eine Zuversicht entzündet, wie sie kein noch so finsteres Unglück mehr zu löschen in der Lage war. Ihren Herzen hatte er eine Hoffnung eingegeben, die keine noch so entschlossene Macht mehr erschüttern konnte.

(11. März 1936, WOB S.284f)


+56

... jede sichtbare Prüfung, die Seiner erwählten Gemeinde aufzuerlegen die unerforschliche Weisheit des Allmächtigen für notwendig erachtet, dient nur dazu, ihr unentbehrliches Zusammengehörigkeitsgefühl von neuem zu veranschaulichen und ihre innere Stärke zu festigen ...

Für diese Beweise des Eingreifens einer stets wachsamen Vorsehung müssen sie, die für die Gemeinde des Größten Namens einstehen, immerwährende Dankbarkeit empfinden. Sie können nicht umhin, aus jedem neuen Zeichen Seiner nie versagenden Gnade einerseits und Seiner Heimsuchung andererseits nie endende Hoffnung und frischen Mut zu schöpfen ...

Ist Ihre Zahl auch gering, sind ihre Erfahrung, Kräfte und Hilfsquellen noch beschränkt, so ist doch die Macht, die Ihrem Auftrag Nachdruck verleiht, grenzenlos in ihrem Ausmaß und nicht kalkulierbar in ihrer Wirksamkeit. Obwohl die Feinde, die jeder beschleunigte Fortschritt Ihrer Sendung auf den Plan rufen muß, grimmig, zahlreich und unerbittlich sind, so werden doch die unsichtbaren Heerscharen, wie verheißen, zu Ihrer Hilfe herbeieilen, wenn Sie durchhalten; sie werden Sie letzten Endes befähigen, die Hoffnungen der Feinde eitel und ihre Kräfte zunichte werden zu lassen. Der Segen, der die Vollendung Ihres Auftrags krönen soll, wird zweifellos nicht ausbleiben, und die Ihnen gegebenen göttlichen Verheißungen sind fest und unwiderruflich; dennoch muß das Maß des reichlichen Lohnes, den jeder von Ihnen ernten mag, von dem Grad abhängen, in dem Ihre täglichen Bemühungen zur Verbreitung dieser Sendung und der Beschleunigung ihres Triumphes beigetragen haben.

(25. Dezember 1938, KGG S.8f S.28f)


+57

Liebe Freunde! Vielfältig, verschiedenartig und bisweilen höchst gefahrvoll waren die traurigen Krisen, die der blinde Haß, der grenzenlose Dünkel, die unglaubliche Torheit, die verächtliche Tücke und der hemmungslose Ehrgeiz der Feinde periodisch inmitten des Glaubens hervorriefen. Von einigen seiner mächtigsten und berühmtesten Anhänger, seitens einst vertrauenswürdiger und fähiger Vertreter, Helden und Sachwalter, aus den Reihen seiner hochverehrten und hochgestellten Vertrauten - Gefährten, Sekretäre oder ernannte Statthalter des Herolds und des Stifters des Glaubens oder des Mittelpunkts Seines Bündnisses -, sogar von Familienmitgliedern der Manifestation, selbst vom Bruder, den Söhnen und Töchtern Bahá'u'lláhs und dem vom Báb Designierten, hat ein so junger und solch kostbare Verheißung verwahrender Glaube derart harte und verräterische Schläge erlitten, wie sie die Weltreligionsgeschichte nie zuvor verzeichnete.

Fast jede Seite der Aufzeichnung seiner stürmischen Geschichte schildert eine neue Krise, trägt schwer an der Beschreibung eines neuen Unglücks, erzählt die Geschichte eines schmutzigen Verrats und ist befleckt von dem Bericht über unaussprechliche Greueltaten - und läßt zugleich klar und unbestreitbar die erhabene Wahrheit erkennen, daß jeder neue Ausbruch von Feindseligkeit gegen den Glauben, sei es von innen oder von außen, nach göttlicher Vorsehung ein entsprechendes Maß überströmender Gnade freisetzte, wie sie seinen Verteidigern beisteht und seine Feinde vernichtet, was dem Glauben einen frischen Impuls zum Fortschritt vermittelte, dessen Auswirkungen dann neue Feindseligkeit selbst dort hervorruft, wo man sich bisher seiner Herausforderungen nicht bewußt war. Diese vermehrte Feindseligkeit wird von noch eindrucksvollerer Offenbarung göttlicher Macht und reicherer Ausgießung himmlischer Gnade begleitet, was die Wahrer dieses Glaubens zu noch weit glänzenderen Siegen befähigt, dadurch noch heftigeren Widerspruch hervorruft und noch schrecklichere Feinde gegen diese Sache aufbringt, die durch ein noch herrlicheres Zutagetreten der ihr innewohnenden Kraft ihrerseits diese Streitfragen unweigerlich lösen und den Widerstand der Feinde zerbrechen wird.

In diesem Licht betrachtet, läßt sich der unaufhaltsame Vormarsch des Glaubens Bahá'u'lláhs, angetrieben durch die Impulse, welche die Torheit seiner Feinde wie die ihm selbst innewohnende Kraft erzeugen, verstehen als eine Folge rhythmischer Bewegungen,die einerseits von den jähen Ausbrüchen seiner Feinde, andererseits vom Pulsieren der göttlichen Macht herrühren und den Glauben mit wachsender Kraft in die vorherbestimmte, von der Hand des Allmächtigen gewiesene Richtung beschleunigt.

Da Widerstand gegen den Glauben, gleich welcher Quelle er entspringt, welche Form er auch annimmt und wie heftig sein Ausbruch auch ist, offenkundig die Antriebskraft ist, die einerseits die Seelen seiner tapferen Verteidiger belebt und ihnen andererseits die erfrischenden Quellen jener göttlichen, unerschöpflichen Energie erschließt, sollten wir, die wir den Glauben zu repräsentieren, zu verteidigen und seine Interessen zu fördern aufgerufen sind, Zeichen von Feindseligkeit niemals als Beweis der Schwächung der Glaubenspfeiler ansehen, vielmehr sollten wir sie freudig als von Gott verliehenes Geschenk und von Gott gegebene Gelegenheit begrüßen, die wir, wenn wir unverzagt bleiben, nutzen können, um Seinen Glauben zu fördern und dessen Feinde auszurotten und zu beseitigen.

Dem Heroischen Zeitalter des Glaubens - unter Schmerzen geboren, von Feindschaft genährt und beschlossen unter ebenso qualvollen Heimsuchungen, wie sie seine Geburt begleiteten - folgte das Gestaltende Zeitalter, das Zeuge der allmählichen Kristallisation jener schöpferischen Kräfte sein wird, die der Glaube freisetzte und jene Weltordnung sichtbar werden läßt, für die zu wirken diese Kräfte bestimmt sind.

Grausam und unbarmherzig wird der Widerstand sein, den diese Kristallisation und dies Hervortreten (der schöpferischen Energien des Glaubens) hervorrufen müssen. Der Aufruhr, der dadurch entfacht werden muß und wird, der Neid, den dies gewiß erregen, die Mißdeutungen, denen es erbarmungslos ausgesetzt sein wird, die Rückschläge, die es früher oder später erfahren muß, die Unruhen, die es schließlich auslösen, die Früchte, die es endlich einbringen, die Segnungen, die es unvermeidlich verleihen, und das herrliche, das Goldene Zeitalter, in das es unaufhaltsam einmünden muß - all das kann gerade erst schwach wahrgenommen werden und wird, so wie die alte Ordnung unter dem Gewicht einer so gewaltigen Offenbarung zerbröckelt, zunehmend deutlicher und fesselnder werden.

(12. August 1941, Messages to America, p.50ff)


+58

Eine nicht weniger deutliche Wandlung läßt sich im Charakter des Widerstandes feststellen, dem der Glaube begegnen mußte ... eines Widerstandes, der nun infolge des Erstehens einer göttlich begründeten Ordnung im christlichen Westen und ihres bereits sich auswirkenden Einflusses auf zivile und geistliche Institutionen im Begriff ist, außer den Verteidigern der früheren und jetzigen Regierungen und Systeme auch noch die tief eingewurzelten geistlichen Hierarchien des Christentums mit einzubeziehen. Gleichzeitig können wir beobachten, wie die Lehre trotz des Dunstkreises einer sich immer weiter ausbreitenden Feindseligkeit in manchen Gemeinden innerhalb ihres Bezirks schmerzvolle aber dennoch stetige Fortschritte macht und dabei durch die Phasen der Verborgenheit, der Ächtung, der Gleichstellung und der Anerkennung hindurchgeht. Alle diese Phasen müssen notwendigerweise im Verlauf von Jahrhunderten in der Etablierung des Glaubens und in der Errichtung des weltumspannenden Bahá'í-Commonwealth in der Fülle seiner Macht und Autorität gipfeln ...

Trotz der Schläge, welche von außen her durch die weltlichen und geistlichen Machtträger oder durch übelgesinnte Feinde von innen gegen die zunehmende Stärke des Glaubens Bahá'u'lláhs geführt wurden, war dieser doch weit davon entfernt zu zerbrechen oder nachzugeben; er schritt im Gegenteil von Sieg zu Sieg und nahm immer mehr an Kraft zu. Wenn man seine Geschichte richtig liest, so kann man tatsächlich sagen, daß er sich in eine Reihe wellenförmiger Bewegungen gliedert, in der Krise und Triumph ständig miteinander abwechseln, daß er aber dadurch seinem von Gott gesetzten Ziel immer näher kommt ...

Die Prüfungen, von denen die zunehmende Entwicklung des Glaubens Bahá'u'lláhs begleitet war, haben tatsächlich an Heftigkeit die Leiden vergangener Religionen noch übertroffen. Im Gegensatz zu diesen Religionen vermochten diese Prüfungen jedoch keineswegs der Einheit der Bahá'í-Religion zu schaden, und es gelang auch nicht, die Reihen ihrer Anhänger auch nur vorübergehend zu spalten. Die Bahá'í-Religion hat diese Prüfungen nicht nur überstanden; sie ist im Gegenteil geläutert und unversehrt aus ihnen hervorgegangen; ihre Fähigkeit, jeder weiteren Krise, der sie auf ihrem unaufhaltsamen Vormarsch begegnen könnte, entgegenzutreten und sie zu überwinden, ist nur noch gewachsen ...

Was auch diesem noch jungen Gottesglauben in kommenden Jahrzehnten oder Jahrhunderten zustoßen mag, welche Sorgen, Gefahren und Nöte auch das nächste Stadium seiner weltweiten Entwicklung mit sich bringt, aus welcher Richtung die bevorstehenden Angriffe seiner jetzigen oder zukünftigen Feinde gegen ihn geführt werden, welch schwere Rückschläge und Mißerfolge ihn auch treffen werden, so dürfen wir, die wir - soweit unsere begrenzten Sinne es fassen können, die Bedeutung dieser wunderbaren Erscheinungen während seines Aufstieges und Erstarkens wahrnehmen durften - dennoch keinen Zweifel hegen, daß das, was in den ersten hundert Jahren seines Bestehens schon erreicht worden ist, genügend dafür bürgt, daß der Glaube weiter voranstürmen wird, noch größere Höhen erreichen, jedes Hindernis niedertreten, neue Ausblicke eröffnen und noch gewaltigere Erfolge erringen wird, bis seine herrliche Sendung in den vor uns liegenden dunklen Zeitläuften völlig erfüllt ist.

(1944, GGV XXIIX S.463 S.464 S.466)


+59

Derartige Betrachtungen sollten, weit davon entfernt in unseren Herzen und Gemütern die leiseste Spur von Bestürzung, Entmutigung oder Zweifel hervorzurufen, unser Glaubensfundament stärken, uns die Unzerstörbarkeit, das eigentümliche Wirken und die Unbesiegbarkeit eines Glaubens beweisen, der - trotz der wiederholt gegen ihn gerichteten Angriffe übelwollender, furchtbarer Feinde aus den Reihen von Königen, Prinzen und Geistlichen, trotz heftiger innerer Prüfungen, die ihn mehr als ein Jahrhundert erschütterten, trotz der verhältnismäßigen Unbekanntheit seiner Verfechter, der Ungunst der Stunde und der Verderbtheit der zeitgenössischen Generationen, die Zeugen seines Aufstiegs und Wachtums sind, - an Kraft und Stärke zunahm, seine Einheit und Unversehrtheit bewahrte, sein Licht über die fünf Kontinente verbreitete, die Institutionen seiner Verwaltungsordnung, deren Verästelungen die ganze Erde überziehen, errichtete und seine planmäßigen Feldzüge in der westlichen und östlichen Hemisphäre begann.

Für solche Gaben, für solch eindrucksvolle, erhabene Verteidigung der unserem kostbaren Glauben innewohnenden, unüberwindlichen Kräfte können wir das Haupt nur in Demut, Ehrfurcht und Dankbarkeit neigen, ihm erneut unsere Treue geloben, uns entschließen, jeder sich selbst verpflichtend, diesem Gelöbnis treu zu bleiben und bis zum Ende auszuharren, bis unser irdischer Teil des Dienstes für einen so überragenden, unschätzbaren Glauben gänzlich erfüllt ist.

(15. Juni 1946, Messages to America, p.104)


+60

In der Tat sollte diese jüngste Feuerprobe, die nach der geheimnisvollen Fügung der Vorsehung, den Glauben zu dieser unerwarteten Stunde traf - weit davon entfernt, seinen Institutionen oder ihm selbst einen tödlichen Schlag zu versetzen -, als verhüllter Segen betrachtet werden, nicht als »Unheil«, sondern als göttliche »Vorsehung«, nicht als verheerende Flut, sondern als »sanfter Regen« auf eine »grüne Weide«, als »Docht« und »Öl« für die »Lampe« Seines Glaubens, als »Nahrung« für Seine Sache, als »Wasser für den Keim, gelegt in die Herzen der Menschen«, als »Krone auf dem Haupt« Seines Boten für diesen Tag.

Welche Folgen sie auch haben mag - diese plötzliche Erschütterung, die die Bahá'í- Welt beutelte und Hoffnungen der Feinde des Glaubens, die sein Licht löschen und ihn vom Angesicht der Erde tilgen wollen, belebte und ihre Heeresmacht ermutigte, hat als Trompetenruf gedient, in dem die Weltpresse, das laute Geschrei seiner Feinde, die öffentlichen Proteste wohlmeinender Menschen und einflußreicher Persönlichkeiten zusammenklangen und von der Existenz des Glaubens weit und breit kündeten, seine Geschichte bekannt machten, seine Grundsätze verteidigten, seine Wahrheiten enthüllten, die Kennzeichen seiner Institutionen darstellten, sein Ziel und seine Absicht aufzeigten ...

Denn obwohl der neu begonnene geistige Weltkreuzzug - bestenfalls der Geringere Plan im Erlösungsvorhaben des Allmächtigen für die Menschheit - infolge dieses Aufruhrs, der vorübergehend die meisten organisierten Anhänger Bahá'u'lláhs in Seinem Geburtsland lähmte, einen schweren Rückschlag erlitt, hat doch der allumfassende Plan Gottes, der auf geheimnisvolle Weise und im Gegensatz zu den geordneten, wohlbekannten Abläufen eines klar gefaßten Planes voranschreitet, einen Antrieb erhalten, dessen Kraft nur die Nachwelt hinreichend ermessen kann.

(20. August 1954, Citadel of Faith, p.139 p.140)


+61

Wie heftig die Prüfungen und wie entmutigend die gegnwärtige Lage auch erscheinen mögen, dürfen sie nicht vergessen, daß der Glaube, dem sie in Treue verbunden sind, vor nicht allzu langer Zeit weit heftigere Stürme bestanden hat, die zeitweilig fähig schienen, seine wachsenden Institutionen zu vernichten und auszulöschen. Der frisch gepflanzte junge Baum einer göttlich gestifteten Verwaltungsordnung, der seine Wurzeln tief in die deutsche Erde getrieben hatte, beugte sich vorübergehend unter dem mächtig über ihn brausenden Orkan; doch sobald sich der Sturm legte, richtete er sich auf, wuchs mit neuer Kraft, trieb Äste und Zweige, die jetzt das ganze Land überschatten und sogar bis ins Herz von Österreich reichen.

Allein die Erfahrung einer so wunderbaren Wiederherstellung nach einer derart vernichtenden Feuerprobe sollte ausreichen, um sowohl die mit frischem Mut zu beseelen, die dieser Prüfung selbst ausgesetzt waren, als auch jene neue Generation, die diesen Ereignissen noch nahe genug steht, um ihre äußerste Gewalt einschätzen zu können, so daß sie nicht nur fähig werden, Angriffe noch heftigerer Natur zu bestehen, sondern auch angespornt - gleich ob jung oder alt, Mann oder Frau -, sich mit verdoppelter Kraft und tieferer Hingabe zu bemühen, um den dringenden, zahlreichen Erfordernissen der gegenwärtigen Stunde zu begegnen.

(Eigenhändige Nachschrift Shoghi Effendis zu einem Brief in seinem Auftrag vom 14. August 1957 an einen Nationalen Geistigen Rat, The Light of Divine Guidance Bd.1 S.303f)





Aus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis

+62

Es besteht immer ein wesentlicher Unterschied zwischen Freunden und geprüften Freunden. Wie wertvoll erstere auch sein mögen, die Zukunft der Sache ruht auf letzteren. Bisher konnten die deutschen Freunde als liebe Bahá'í angesehen werden, von jetzt an zählen sie zu den geprüften.

In jedem Land, wo solche Schwierigkeiten auftreten, führen sie im allgemeinen zu vermehrter Tatkraft und verstärktem Dienst für die Sache.

(4. April 1930 an einen Gläubigen, The Light of Divine Guidance, Bd.1 S.34f)


+63

Die Freunde ... sollten nicht beunruhigt sein, denn sie haben die Versicherung Bahá'u'lláhs, daß Seine Sache, welche Mächte des Widerstands ihr auch entgegentreten, schließlich unzweifelhaft siegt. (30. August 1937 an einen Gläubigen)

+64
... Lassen Sie sie jedoch mit Sicherheit wissen, daß der Angriff von Ungläubigen wie von Unterdrückern ein Mittel sein wird, diese Sache Gottes zu verbreiten, das Wort Gottes zu verkünden und die Grundlagen Seines heiligen Glaubens zu festigen; daß seine Feinde letztlich völlig überwältigt sein werden, die Sache Gottes sieghaft hervorgehen und Sein Wort über allem herrschen wird.

(21. Oktober 1946 an einen Gläubigen, aus einem bisher nicht übersetzten Brief)


+65

Er schätzt aufrichtig die Versicherung der unverbrüchlichen Treue Ihres Rates, ihm selbst und dem Willen und Testament des Meisters gegenüber. Wie Sie sich gut vorstellen können, hat ihn die Untreue der Familie des Meisters sehr schwer getroffen; aber, obwohl er sie viele Jahre hindurch mit seinem Schweigen schirmte, war er am Ende gezwungen zu sprechen, um den Glauben zu schützen. Schon hundert Jahre lang hat unser geliebter Glaube unter diesen inneren Heimsuchungen gelitten, und die Art und Weise, wie die Gläubigen dieser Prüfung mit standhaftem Glauben, Treue und Ergebenheit begegneten, ist eins der Zeichen, daß dies die von Gott durch die Bündnisse Bahá'u'lláhs und des Meisters geschützte Sache Gottes ist.

(30. Juni 1949, an einen NGR, The Light of Divine Guidance, Bd.1 S.149)


+66

... Er bittet Sie ernstlich, nicht entmutigt oder niedergeschlagen zu sein, sondern sicher, daß Bahá'u'lláh Ihnen beistehen wird. Jeder Rückschlag, den die Sache erleidet, ist stets das Mittel zu einem künftigen Sieg, denn Gott wird nie zulassen, daß Sein Glaube ausgelöscht oder entwurzelt wird. (26. Januar 1950 an einen LGR)

+67

Obwohl sich dies vorübergehend als ein Hindernis und ein Rückschlag für Ihre Arbeit erweisen mag, bedeutet es ohne Zweifel im Fortschritt des Glaubens einen Schritt voran, denn wir wissen, daß unser geliebter Glaube schließlich mit den eingewurzelten Orthodoxien der Vergangenheit zusammenprallen muß - und daß dieser Zusammenstoß nur zu größeren Siegen und endlich zur Gleichstellung, Anerkennung und Überlegenheit des Glaubens führen kann. (8. April 1951 an einen Gläubigen)

+68

Der Glaube schreitet gegenwärtig ungeheuer schnell und machtvoll voran. Sicherlich ist der Glaube so gewaltig, daß er sich, wird er an einem Ort unterdrückt, mit größerer Macht an einem anderen Ort erheben wird; so haben die Verfolgungen der persischen Bahá'í den Glauben in Afrika ungestüm anwachsen lassen. Sicherlich ist dies für die Leiden der Bahá'í in Persien ein Trost. (26. September 1955 an einen Gläubigen)





Aus Briefen des Universalen Hauses der Gerechtigkeit

+69

... Man sollte nicht annehmen, daß die Ereignisse in allen Teilen der Welt, wie auch im heiligen Land Iran, voneinander unabhängige Zufälle ohne Ziel und Zweck seien. Mit den Worten unseres geliebten Hüters: "Die Hand des Unsichtbaren ist am Werk, und die Erschütterungen in der Welt sind ein Vorspiel zur Verkündigung der Sache Gottes." Dies ist nur eine der geheimnisvollen Kräfte dieser höchsten Offenbarung, die die Glieder der Menschheit erzittern und die von Hochmut und Nachlässigkeit Trunkenen wie vom Donner gerührt erbeben läßt ...

In solch gepeinigter Zeit, da die Menschheit verwirrt ist und die weisesten Menschen um ein Heilmittel verlegen sind, ist das Volk von Bahá, im Vertrauen auf Seine unfehlbare Gunst und göttliche Führung, gewiß, daß jede dieser qualvollen Prüfungen einen Grund, einen Zweck und ein bestimmtes Ergebnis hat und alle wichtige Werkzeuge für die Errichtung des unveränderlichen Willens Gottes auf Erden sind. Mit anderen Worten, einerseits wird die Menschheit durch die Geißel Seiner Strafe gezüchtigt, was unvermeidlich die zerstreuten, besiegten Stämme der Erde zusammenbringen wird; andererseits erbaut diese schwache Schar, die Er im Schutz Seiner liebenden Führung hegte, in diesem gestaltenden Zeitalter, in dieser Übergangszeit, inmitten dieser stürmischen Wogen, eine uneinnehmbare Feste, einzig verbleibende Zuflucht dieses verlorenen Volkes. Deswegen sind die lieben Freunde Gottes, die diese helle, klare Vision vor sich haben, von solchen Ereignissen nicht beunruhigt, noch erfüllt sie solch lautes Getöse mit Angst; sie werden solchen Erschütterungen nicht mit Furcht und Bestürzung begegnen, noch sich je, auch nur für einen Augenblick, davon abhalten lassen, ihre heilige Pflicht zu erfüllen.

(10. Februar 1980, an iranische Gläubige, die in anderen Ländern leben)


+70

Die hartnäckigen Feinde des Glaubens bilden sich ein, daß ihre Verfolgungen die Grundlagen des Glaubens zertrümmern und seine Herrlichkeit trüben werden. Weh! Weh ihrer Unwissenheit und Torheit! Diese Taten der Unterdrückung haben noch nie die Entschlossenheit der Freunde geschwächt, sondern haben immer dazu gedient, ihre Begeisterung anzufachen, sie zu elektrisieren. Mit den Worten Abdu'l-Bahás: »... sie glaubten, Kampf und Gewalt riefen Untergang und Verstummen hervor und führten zu Schweigen und Vergessen, stattdessen führt Einmischung in Gewissensfragen zu unerschütterlicher Festigkeit und macht die Menschenaugen und Seelen aufmerksam; eine Tatsache, die durch Erfahrung immer wieder bestätigt wurde.«

Jeder von den tapferen Märtyrern vergossene Tropfen Blut, jeder von den stillen Opfern der Unterdrückung ausgestoßene Seufzer, jedes Flehen um göttlichen Beistand der Getreuen hat auf geheimnisvolle Weise Kräfte freigesetzt und wird sie künftig freisetzen, die kein Widersacher des Glaubens beherrscht und die, von einer allezeit wachsamen Vorsehung gelenkt, dazu gedient haben, den Namen und den Ruhm des Glaubens überall hin zu den Menschenmassen aller Kontinente zu tragen, zu den Millionen, von denen viele vorher überhaupt noch nichts über die Existenz des Glaubens wußten oder nur ein oberflächliches, häufig falsches Verständnis seiner Lehren und Geschichte besaßen.

Die gegenwärtige Verfolgung hat dazu geführt, daß der Name und Charakter unseres geliebten Glaubens wie nie zuvor in seiner Geschichte die Aufmerksamkeit der Welt fand. Als unmittelbares Ergebnis der Proteste, die die weltweite Gemeinde des Größten Namens an die Herrscher im Iran schickte, sowie der Vorstellungen bei den Medien, als diese Proteste unbeachtet blieben, und des direkten Kontaktes von Bahá'í-Institutionen auf nationaler und internationaler Ebene zu Regierungen, Völkergemeinschaften, internationalen Behörden und den Vereinten Nationen selbst, hat der Glaube Bahá'u'lláhs nicht nur in den Vertretungen der Welt wohlwollende Aufmerksamkeit gefunden, sondern seine Inhalte und die Verletzung seiner Rechte wurden auch diskutiert, und unabhängige Regierungen haben einzeln und gemeinsam Protestresolutionen an die iranischen Regierungsstellen gerichtet. Die führenden Zeitungen der Welt, und nach ihnen die örtliche Presse, haben Millionen von Lesern wohlwollende Berichte über den Glauben geboten, und Fernseh- und Radiosender berichten in ihren Sendungen in zunehmendem Maße über die Verfolgungen der Bahá'í im Iran. Kommerzielle Verlage beginnen damit, Bücher über den Glauben in Auftrag zu geben ...

Tatsächlich mag man diese neue Verfolgungswelle, die die Wiege des Glaubens überrollt, als einen verhüllten Segen betrachten, als "Vorsehung", deren "Unheil", wie immer, von der geliebten persischen Gemeinde heroisch getragen wird. Diese Verfolgungswelle kann als bisher letzter Schritt in Gottes großem Plan angesehen werden, als weiterer Trompetenstoß, um die Achtlosen aus ihrem Schlummer zu wecken, als goldene, den Bahá'í sich bietende Gelegenheit, um erneut ihre Einheit und Zusammengehörigkeit vor den Augen einer untergehenden, skeptischen Welt darzulegen, mit ganzer Kraft die Botschaft Bahá'u'lláhs an Hoch und Niedrig zu verkünden, die Hochachtung unseres Glaubens für den Islam und seinen Propheten zu bekräftigen, die Prinzipien der Nichteinmischung in politische Angelegenheiten und des Gehorsams gegenüber der Regierung zu bestätigen, die einen Kernpunkt unseres Glaubens bilden, und um den Herzen der ergebenen Dulder und standhaften Helden in der vordersten Reihe einer verfolgten Gemeinschaft Hilfe und Trost zu spenden.

(26. Januar 1982 an die Bahá'í der Welt)


+71

Shoghi Effendi erkannte als Grundzug im Leben der Sache Gottes eine dialektisches Spannungsverhältnis von Krisen und Siegen. Die durch die unnachgiebige Standhaftigkeit der iranischen Freunde erzielten beispiellosen Triumphe werden unausweichlich Widerstand hervorrufen, der unsere Kraft auf die Probe stellen und steigern wird. Jeder Bahá'í auf der Welt kann sicher sein, daß alles, was diesem wachsenden Glauben Gottes widerfährt, nur der unanfechtbare Beweis liebender Fürsorge ist, womit der König der Herrlichkeit und Sein Märtyrerherold durch den unvergleichlichen Mittelpunktes Seines Bündnisses und unseren geliebten Hüter Seine demütigen Gläubigen für den endgültigen, großartigen Triumph rüsten.

(2. Januar 1986 an die Bahá'í der Welt)


+72

Die Eröffnung dieses Planes fiel mit dem Wiederaufleben harter Verfolgung der Bahá'í-Gemeinde in Iran zusammen, dem Vorsatz, die Sache Gottes in ihrem Ursprungsland auszurotten. Die heldenhafte Standfestigkeit der persischen Freunde wurde zum Auslöser der außerordentlichen internationalen Aufmerksamkeit für die Sache Gottes, was sie schließlich auf die Tagesordnung der Generalversammlung der Vereinten Nationen brachte und in Verbindung mit weltweiter Publizität in allen Medien dafür sorgte, daß sie aus der Verborgenheit, die Kennzeichen und Schutz des ersten Abschnitts ihres Bestehens war, heraustrat. Dieser dramatische Vorgang bewog das Universale Haus der Gerechtigkeit, eine Friedenserklärung an die Völker der Welt zu richten und für deren Übergabe an die Staatsoberhäupter und die meisten Regierenden zu sorgen.

(Ridván 1986, an die Bahá'í der Welt)














III.
»Schutz unseres kostbaren Glaubens»

(Shoghi Effendi, Messages to the Bahá'í World 1950-1957, p.123)



Aus den Schriften Bahá'u'lláhs

+73

... Sprich: O Volk Gottes! Gebt acht, daß die irdischen Gewalten euch nicht beunruhigen, die Macht der Völker euch nicht schwach mache, der Lärm streitender Menschen euch nicht erschrecke oder die Inhaber irdischen Ruhmes euch betrüben. Steht fest wie ein Berg in der Sache eures Herrn, des Allmächtigen, des Allherrlichen, des Unbezwungenen." "Sprich: Hütet euch, o Volk Bahás, damit nicht die Starken der Erde euch eurer Stärke berauben oder die, welche die Welt regieren, euch mit Furcht erfüllen. Setzt euer Vertrauen auf Gott und übergebt eure Angelegenheiten Seiner Obhut. Er wird euch wahrlich durch die Kraft der Wahrheit siegreich machen. Er wahrlich ist mächtig zu tun, was Er will, und in Seinem Griff liegen die Zügel allgewaltiger Macht. (Bahá'u'lláh, zit. in KGG s.128f)


+74

Es ist die Pflicht aller Menschen, eines jeden nach seiner Fähigkeit, die Argumente derer zu widerlegen, die den Gottesglauben angreifen. So wurde es von Ihm, dem Allmachtvollen, dem Allmächtigen, verfügt. Wer die Sache des einen, wahren Gottes verbreiten will, der soll sie durch seine Feder und seine Zunge verbreiten, anstatt zum Schwert zu greifen oder Gewalt zu üben ... (ÄL 154)

Wenn ein Mensch sich erhebt, um in seinen Schriften die Sache Gottes gegen ihre Angreifer zu verteidigen, so wird dieser Mensch, wie unbedeutend sein Beitrag auch sei, in der nächsten Welt so geehrt werden, daß die himmlischen Heerscharen ihn um seinen Ruhm beneiden. Keine Feder kann die Erhabenheit seiner Stufe schildern, keine Zunge kann deren Herrlichkeit beschreiben. Denn wer fest und standhaft ist in dieser heiligen, dieser herrlichen, erhabenen Offenbarung, dem wird solche Kraft gegeben, daß er allem im Himmel und auf Erden entgegentreten und widerstehen kann. Dies bezeugt Gott selbst. (ÄL 154)


+75

Wir ermahnen die Mitglieder des Hauses der Gerechtigkeit und befehlen ihnen, für Schutz und Sicherheit der Männer, Frauen und Kinder zu sorgen. Es ist ihre Pflicht, allzeit und in jeder Lage den Interessen des Volkes höchste Beachtung zu schenken. Selig ist der Herrscher, der dem Gefangenen beisteht, und der Reiche, der für den Armen sorgt, und der Gerechte, der vor dem Frevler die Rechte der Unterdrückten wahrt, und glücklich ist der Treuhänder, der befolgt, was ihm der Gesetzgeber, der Altehrwürdige der Tage, vorgeschrieben hat. (AKKA 6/34)

+76

Und ferner spricht Er: »Saget den verzagten Herzen: Seid getrost, fürchtet euch nicht.« (Vgl. Jes. 35/4) Dieser gesegnete Vers ist ein Beweis für die Größe der Offenbarung und die Größe der Sendung; denn der Schall der Posaune muß unweigerlich Verwirrung über die ganze Welt verbreiten, und Furcht und Zittern unter allen Menschen. Gut steht es um den, der vom Licht des Vertrauens und der Loslösung erleuchtet ist. Die Drangsal jenes Tages wird ihn nicht behindern oder beunruhigen. Also spricht die Zunge des Wortes auf Geheiß Dessen, der der Allbarmherzige ist. Er ist wahrlich der Starke, der Allgewaltige, der Allunterwerfende, der Allmächtige. (WOLF S.129)


+77

Ermahnet alle Freunde, zu Geduld, Ergebenheit und Gelassenheit und sprecht: "O ihr Geliebten Gottes in jenem Land! In allen Welten Gottes seid ihr wegen eurer Verbundenheit mit Ihm, der Ewigen Wahrheit, verherrlicht; in eurem irdischen Leben aber, das wie ein flüchtiger Augenblick vorübergeht, seid ihr Erniedrigungen ausgesetzt. Um des einen, wahren Gottes willen wurdet ihr geschmäht und verfolgt, ihr wurdet eingekerkert und gabt euer Leben hin auf Seinem Pfade. Keinesfalls solltet ihr aber ob der grausamen Taten einiger achtloser Seelen die Grenzen der Gebote Gottes überschreiten, indem ihr mit irgend jemandem streitet.

Was immer euch widerfuhr, es geschah um Gottes willen. Dies ist ganz ohne Zweifel die Wahrheit. Daher sollt ihr alles in Seine Hände geben, auf Ihn vertrauen und euch auf Ihn verlassen. Er wird euch gewißlich nie allein lassen. Auch hierüber besteht kein Zweifel. Kein Vater wird seine Söhne reißenden Tieren preisgeben, kein Hirte seine Herde gierigen Wölfen. Er wird gewißlich alles tun, um die Seinen zu schützen.

Wenn also, im Einklang mit Gottes allumfassender Weisheit, für kurze Zeit einige Äußerlichkeiten sich nicht nach gehegten Hoffnungen entwickeln, so bleibt dies ohne Folgen und sollte nichts bedeuten. Unser Wunsch ist es, daß alle Freunde ihren Blick zum Höchsten Horizonte richten und an dem festhalten, was in den Sendschreiben offenbart wurde. Strikt sollten sie Aufruhr meiden und es unterlassen, den Pfad der Zwietracht und des Streites zu betreten. Für den einen, wahren Gott, erhaben sei Er, sollten sie fechten, mit den Heerscharen der Geduld, der Ergebenheit, des aufrechten Charakters, edler Taten und gewählter, klarer Rede.

(Bahá'u'lláh, zit. in The Bahá'í World Bd. 17 p.10)





Aus den Schriften Abdu'l-Bahás

+78

O Heerschar Gottes! Wenn euch Unheil trifft, seid geduldig und gelassen. Wie quälend eure Leiden auch seien, laßt euch nicht verwirren. Trotzet dem Sturm der Leiden und Feuerproben in vollkommenem Vertrauen auf die unerschöpfliche Gnade Gottes. (ABSEL 35/12)

+79

Deshalb müssen die Geliebten Gottes diesen Baum der Hoffnung mit den Wassern ihres ganzen Strebens fleißig hegen, nähren und pflegen. In welchem Land sie auch leben, laßt sie aus ganzem Herzen Freunde und Gefährten sein für alle, die ihnen nahe stehen oder ferne sind. Laßt sie mit himmelsgleichen Eigenschaften die Institutionen Gottes und Seiner Religion fördern. Laßt sie nie den Mut verlieren, nie verzweifelt sein, nie sich niedergeschlagen fühlen. Je mehr Widerstand sie begegnen, desto mehr laßt sie ihren festen Glauben zeigen; je mehr Schmerz und Trübsale auf sie zukommen, desto freigebiger laßt sie allen den Kelch der Großmut reichen. Das ist der Geist, der der Welt neues Leben gibt, das ist das weithin strahlende Licht aus seinem Wesenskern. Wer anders ist oder anders handelt, ist es nicht wert, an der Heiligen Schwelle des Herrn zu dienen. (ABSEL 206/13)

+80

O ihr Geliebten des Herrn! Das größte von allem ist, den wahren Gottesglauben zu schützen, Sein Gesetz zu erhalten, Seine Sache zu bewahren und Seinem Wort zu dienen ... (Wille und Zeszament S.17)

Meine oberste Pflicht jedoch treibt mich zwingend, die Sache Gottes zu behüten und zu bewahren. Darum rate und sage ich euch in größtem Kummer: Behütet die Sache Gottes, beschützt Sein Gesetz und habt größte Furcht vor der Zwietracht. (Wille und Testament S.32)





Aus den Schriften Shoghi Effendis

+81

Es obliegt ihnen (den Räten), wachsam, vorsichtig, besonnen und achtsam zu sein und zu allen Zeiten den Tempel der Sache vor dem Pfeil des Unheilstifters und dem Angriff des Feindes zu schützen. (12. März 1923 in `Bahá'í Administration` p.38)

+82

... Während die Bewegung an Ansehen, Ruhm und Einfluß wächst - und in gleichem Maße Ehrgeiz, Bosheit und Feindseligkeit der äußeren und inneren Feinde zunehmen -, wird es für jeden Gläubigen und für jeden Geistigen Rat immer wichtiger, auf der Hut zu sein, um nicht den üblen Plänen der Böswilligen, Egoisten und Neider unschuldig zum Opfer zu fallen.

Hinsichtlich der Veröffentlichung von Artikeln und Schriften über aktuelle politische Streitfragen, möchte ich meine vielgeliebten Mitarbeiter daran erinnern, daß - jetzt, da unsere Sache sich noch im Anfangstadium befindet - jegliche in Einzelheiten gehende Analyse von Themen, die im Brennpunkt allgemeiner Diskussion stehen, durch gewisse Kreise oft mißdeutet wird und Anlaß zu Verdächtigungen und Mißverständnissen geben könnte, welche sich für die Sache ungünstig auswirken. Sie versuchen, die wirklichen Ziele, die wahre Aufgabe und den grundlegenden Charakter des Bahá'í- Glaubens zu mißdeuten. Während wir bestrebt sind, treu zu unseren gesellschaftlichen und sittlichen Prinzipien zu stehen und sie in ihrem ganzen Wesen und all ihrer Reinheit, in ihrer ganzen Tragweite auf die unterschiedlichen Entwicklungsstadien der menschlichen Gesellschaft gewissenhaft darzulegen, sollten wir immer sicherstellen, daß keinerlei direkte Bezugnahme oder gezielte Kritik in unserer Darlegung der Grundprinzipien unseres Glaubens dazu führen kann, ihm irgendeine Institution zum Gegner zu machen oder dazu beizutragen, diese rein geistige Bewegung mit dem verächtlichen Geschrei und den Streitigkeiten sich bekämpfender Sekten, Parteien und Nationen gleichzusetzen. In all unseren Äußerungen sollten wir bemüht sein, das Feingefühl und die edle Zurückhaltung des Weisen mit der Freimütigkeit und der leidenschaftlichen Treue des feurigen Verfechters eines begeisternden Glaubens zu verbinden. Während wir es ablehnen etwas zu äußern, was unnötigerweise einen einzelnen, eine Regierung oder ein Volk befremden oder gegen uns einnehmen würde, sollten wir doch furchtlos, ohne zu zögern und ohne Abstriche jene Wahrheiten bekennen und verteidigen, von denen wir glauben daß ihre Kenntnis für das Wohlergehen und den Fortschritt der Menschheit lebensnotwendig und dringlich ist.

(10. Januar 1926, Bahá'í Administration, p.102)


+83

Wir können uns unserer Sache nur dann würdig erweisen, wenn wir in unserer persönlichen Lebensführung und unserem Gemeindeleben eifrig dem Beispiel unseres geliebten Meisters nacheifern, den die Schrecken der Tyrannei, die Stürme unaufhörlicher Schmach und der Druck der Demütigung niemals auch nur um Haaresbreite vom offenbarten Gesetz Bahá'u'lláhs abweichen ließen. (12. April 1927 in `Bahá'í Administration` p.132)


+84

... Seid zudem über jegliche Spur eines Zweifels hinaus versichert, daß, ungeachtet aller Anstrengungen der Feinde des Glaubens Gottes, sein Feuer auszulöschen, sie nur bewirken, daß dessen Flamme noch lodernder brennt, ihr Licht noch heller scheint und ihre Hitze immer größer wird. Kluge und einsichtige Menschen, die zurückhaltend, aber sehr genau den Fortschritt des Glaubens beobachten und entschlossen sind, ihn sorgfältigster Prüfung zu unterziehen, können durch diese absurden und grundlosen Behauptungen, diese niederträchtigen Veröffentlichungen und widersprüchlichen Aussagen weder erschüttert noch schwankend werden. Weit entfernt davon, durch solche Propaganda blind zu werden gegenüber den Wahrheiten des Glaubens, wird diese sie eher dazu bringen, ihre Nachforschungen und Untersuchungen mit größerer Gewissenhaftigkeit und Begeisterung als zuvor fortzusetzen, um mit den Lehren, den Prinzipien und Zielen der Anhänger Bahá'u'lláhs gründlich vertraut zu werden. Sie werden sich sogar, durch die Gnade und Führung des Allmächtigen, des Allwissenden Herrn, notfalls zur Verteidigung und zum Schutz der Sache erheben, um die Scharen des Argwohns, des Zweifels und des Irrtums in die Flucht zu schlagen, die Gebäude der Verleumdung und der Falschheit bis auf die Grundmauern niederzureißen und vor den Augen aller Welt die geheiligte, erhabene und unbezwingbare Wahrheit des unwiderstehlichen Glaubens Gottes zu beweisen und zu bestätigen. Die vielfältigen unseligen Geschehnisse, welche durch die übelwollenden Feinde des Glaubens ausgeheckt und angestiftet wurden - ihr heimtückisches Verbreiten von Gerüchten, ihre verleumderischen Berichte und ihre scham- und charakterlosen Anwürfe - sollten als Fügung und Werkzeug der Vorsehung angesehen werden, um das Kommen des verheißenen Tages, des mächtigen und unwiderstehlichen Sieges und offenbaren Triumphes zu beschleunigen, welche in den Schriften klar vorhergesagt und durch die Feder des Höchsten bestimmt und nachdrücklich dargelegt worden sind.

(August 1927, an die Mitglieder des Nationalen Geistigen Rats von Persien, aus dem Persischen übersetzt)


+85

... Dauer und Beständigkeit einer Vereinigung, einer Gruppe oder Nation beruhen auf der Zuverlässigkeit und dem Wert der Prinzipien, nach denen ihre Angelegenheiten geregelt werden und ihr Handeln ausgerichtet ist. Die Leitsätze der Bahá'í sind: Ehrlichkeit, Liebe, Barmherzigkeit, Vertrauenswürdigkeit; der Vorrang des Gemeinwohls vor privatem Interesse; Frömmigkeit, Tugendhaftigkeit und rechtes Maß als Leitlinien des Handelns. Damit sind letztlich Schutz und Glück gesichert. Was den Freunden auch widerfahren mag durch die Schliche der Ränkeschmiede und Übelwollenden, es wird sich verlaufen wie eine Welle; auf Drangsal folgt Freude. Die Freunde stehen unter dem Schutz der unwiderstehlichen Macht und der unergründlichen Vorsehung Gottes. Zweifellos wird jede gesegnete Seele, die ihr Leben mit dieser allesbewegenden Kraft in Einklang bringt, ihre Taten verklären und reiche Belohnung empfangen. Das Tun derer, die sich zur Gegnerschaft entschlossen haben, sollte in uns keine Abneigung hervorrufen, sondern uns zu Gebeten für ihre Führung veranlassen. Dies war die Handlungsweise der Bahá'í in früheren Tagen, und so soll ihr Handeln heute und immerdar sein. (18. Dezember 1928 an einen NGR)

+86

Sie sollten vermeiden, sich in Worten oder in Taten auf die politischen Bestrebungen ihrer jeweiligen Nation, auf die Diplomatie ihrer Regierung, auf die Aktionspläne und Programme von Parteien und Interessengruppen einzulassen. In solchen Auseinandersetzungen sollten sie niemandem an irgend etwas die Schuld geben, keine Partei ergreifen, keinerlei Pläne fördern und sich selbst mit keinem System identifizieren, das den besten Interessen der weltweiten Bruderschaft, die zu behüten und zu fördern ihr eigenes Ziel ist, Abbruch tun könnte. Sie sollten auf der Hut sein, daß sie nicht zu Werkzeugen gewissenloser Politiker werden oder sich in den Fallstricken verfangen, die die Verschwörer und die Verräter unter ihren Landsleuten ausspannen. Ihr Leben sollten sie so gestalten und ihr Verhalten so einstellen, daß keine noch so unbegründete Beschuldigung der Heimlichkeit, Falschheit, Bestechung oder Einschüchterung gegen sie erhoben werden möge. Sie sollten sich über jegliche Absonderung und Parteilichkeit, über den fruchtlosen Wortstreit, die kleinlichen Berechnungen und die vergänglichen Leidenschaften erheben, die das Antlitz einer sich wandelnden Welt erregen und ihre Aufmerksamkeit fesseln. Es ist ihre Pflicht, so klar wie möglich und notfalls mit Hilfe ihrer gewählten Vertreter zu unterscheiden zwischen Stellungen und Aufgaben diplomatischer oder politischer und solchen rein verwaltungsmäßiger Art, die der zwangsläufige Wandel und Wechsel der politischen Tätigkeiten und Parteienregierungen jedes Landes unter keinen Umständen berührt. Sie sollten ihre unbeugsame Entschlossenheit unter Beweis stellen, fest und rückhaltlos für den Weg Bahá'u'lláhs einzustehen, die von den Bestrebungen der Politiker untrennbaren Verwicklungen und Streitigkeiten zu meiden und zu wertvollen Triebkräften jener göttlichen Politik zu werden, welche die Verkörperung von Gottes unwandelbarem Plan für die ganze Menschheit darstellt ...

In dem Maße, wie sich die Zahl der Bahá'í-Gemeinden in den verschiedenen Weltteilen vervielfacht und ihre Macht als gesellschaftliche Kraft fortschreitend spürbar wird, werden sie zweifellos dem wachsenden Druck von Machthabern und politisch Einflußreichen ausgesetzt sein - Leuten, die Unterstützung im Verfolgen ihrer eigenen Ziele erwarten. In wachsendem Maße werden die Gemeinden auch das Bedürfnis nach dem Wohlwollen und der Unterstützung ihrer jeweiligen Regierungen spüren, weil sie sich bemühen, die Reichweite der ihrer Obhut unterstellten Institutionen zu erweitern und deren Grundlagen zu festigen. Sie sollten auf der Hut sein, daß sie nicht in ihrem Eifer, die Ziele ihrer geliebten Sache zu fördern, unabsichtlich dazu geführt werden, mit ihrem Glauben zu feilschen, ihre wesentlichen Grundsätze Kompromissen auszusetzen oder um irgendwelcher materieller Vorteile für ihre Institutionen willen die Unversehrtheit ihrer geistigen Ideale aufzuopfern. Sie sollten verkünden, daß sie - einerlei, in welchem Land sie wohnen, wie fortgeschritten ihre Institutionen, wie tief ihr Verlangen auch sei, die von Bahá'u'lláh verkündeten Gesetze anzuwenden und Seine Grundsätze zu verfolgen - die Anwendung dieser Gesetze und die Verfolgung dieser Grundsätze immer den Anforderungen und den rechtmäßigen Anordnungen ihrer jeweiligen Regierungen ohne Zögern unterordnen werden. Keineswegs haben sie in ihrem Bemühen, die Verwaltungsangelegenheiten ihres Glaubens zu führen und zu vervollkommnen, die Absicht, unter irgendwelchen Umständen die Bestimmungen der Verfassung ihres Landes zu verletzen oder gar mit dem Apparat ihrer Verwaltungs- und Gesellschaftsordnung die Regierung ihres jeweiligen Landes zu verdrängen.

Auch sollte bedacht werden, daß es gerade durch die gegenwärtige Ausweitung unserer Tätigkeiten und durch die Vielfalt der Gemeinden, die sich unter den verschiedensten Regierungsformen mit wesenhaft unterschiedlichen Maßstäben, Zielen und Methoden mühen, absolut unabdingbar für alle erklärten Mitglieder dieser Gemeinden ist, jedwede Handlung zu vermeiden, die bei einer Regierung Verdacht wecken, Gegenwehr herausfordern, ihre Brüder in neue Verfolgungen verwickeln oder ihnen ihre Aufgaben den Umständen nach erschweren könnte. Wie sonst, möchte ich fragen, könnte ein so weitgesteckter Glaube, der politische und gesellschaftliche Grenzen überschreitet, der eine so große Vielzahl von Rassen und Nationen umgreift und sich bei seinem Vormarsch in wachsendem Maße auf das Wohlwollen und den Beistand der verschiedenartigsten, untereinander zerstrittenen Regierungen der Erde stützen muß - wie sonst könnte es einem solchen Glauben gelingen, seine Einheit zu wahren, seine Interessen zu schützen und die stetige, friedliche Entwicklung seiner Institutionen zu sichern?

Eine derartige Haltung ist jedoch keineswegs von selbstischen Nützlichkeitserwägungen diktiert; vielmehr ist sie zuerst und zuvorderst von dem klaren Grundsatz bestimmt, daß sich die Anhänger Bahá'u'lláhs unter keinen Umständen, weder persönlich noch gemeinschaftlich, in Angelegenheiten verwickeln lassen, die auch nur die geringste Abweichung von den Grundwahrheiten und Idealen ihres Glaubens nach sich zögen. Weder Anschuldigungen der Unwissenden und Böswilligen noch Verlockungen mit Lohn und Ehre können sie dazu verleiten, das ihnen Anvertraute im Stich zu lassen oder von ihrem Pfade abzuirren. Ihre Worte sollten verkünden und ihr Verhalten bezeugen, daß die Nachfolger Bahá'u'lláhs, in welchem Land sie auch wohnen, von keiner selbstischen Ehrsucht getrieben sind, daß sie weder nach Macht dürsten noch sich um die Wogen der Unbeliebtheit, des Mißtrauens oder der Kritik kümmern, die ihr genaues Festhalten an ihren Maßstäben hervorrufen könnte.

(21. März 1932, WOB S.101-104)


+87

Ein so rechtschaffenes Verhalten muß sich mit stetig wachsender Macht in jeder Entscheidung ausdrücken, die zu treffen die gewählten Vertreter der Bahá'í-Gemeinde berufen sind, gleich in welcher Stellung sie stehen. Es muß ständig zu Tage treten im beruflichen Tun all ihrer Mitglieder, in ihrem häuslichen Leben, in jeder Stellung und in jedem Dienst, den sie in Zukunft ihrer Regierung oder ihrem Volk erweisen mögen. Es muß sich im Verhalten der Bahá'í-Wähler bei der Ausübung ihrer geheiligten Rechte und Pflichten bezeugen. Es muß die Haltung jedes ergebenen Gläubigen kennzeichnen, indem er keine politische Stellungen annimmt, sich nicht mit politischen Parteien identifiziert, sich nicht an politischen Auseinandersetzungen beteiligt und nicht Mitglied in politischen Organisationen und kirchlichen Einrichtungen ist ...

Es muß zu Tage treten in der Unparteilichkeit jedes Verteidigers des Glaubens gegen dessen Feinde, in der gerechten Anerkennung jeden Verdienstes, der einem Gegner zukommen mag, und in der Ehrlichkeit, mit der er Verpflichtungen diesem gegenüber erfüllt ...

Den Bewohnern beider Kontinente kann kein größerer Beweis der jugendlichen Lebenskraft und der pulsierenden Stärke gegeben werden, die das Leben und die Institutionen des heranwachsenden Glaubens Bahá'u'lláhs beseelen, als eine verständnisvolle, ausdauernde und wirksame Teilnahme der Bahá'í-Jugend, ganz gleich welcher Rasse, Nationalität und Klasse, an der Bahá'í-Tätigkeit auf dem Gebiet des Lehrens und der Administration. Eine solche Beteiligung kann die Kritiker und Feinde des Glaubens, die in unterschiedlichen Graden des Mißtrauens und der Entrüstung den Entwicklungsprozeß der Sache Gottes und ihrer Institutionen beobachten, am besten von der unzweifelhaften Wahrheit überzeugen, daß dieser Glaube ungemein lebendig, bis in den innersten Kern gesund und sein Schicksal in sicherer Hut ist.

(25. Dezember 1938, in KGG S.44f S.109f)


+88

Vielfältige, zahlreiche Hindernisse werden zweifellos dem Fortschritt dieser Gemeinde (Australien) entgegenstehen. Rückschläge können zeitweilig ihre strahlende Bestimmung trüben. Die Mächte religiöser Orthodoxie könnten sich zu einem späteren Zeitpunkt gegen sie zusammenschließen. Die Agenten von Theorien und Doktrinen, die ihren religiösen Zielen von Grund auf feindlich gegenüberstehen, könnten ihre noch unentwickelte Kraft hartnäckig und gnadenlos herausfordern. Die Mitglieder dieser Gemeinde müssen, ausnahmslos und ohne zu zögern, der Verwaltungsordnung - der Arche, die ihre Integrität bewahren und sie zur Sicherheit führen soll - größte Aufmerksamkeit widmen, ihre Ideale ständig liebevoll hegen, ihre Ziele durchdenken und sich unaufhörlich vor Augen halten, ihre Erfordernisse vorbehaltlos erfüllen, ihre Gesetze peinlich genau befolgen, ihre Institutionen uneingeschränkt unterstützen, ihre ruhmreiche Sendung in aller Welt verbreiten und ihren Geist zum einzigen Antrieb und Hauptzweck ihres Lebens machen.

(Postskript in der Handschrift Shoghi Effendis zu einem Brief vom 22. August 1942, in: Letters from the Guardian to Australia and New Zealand, 1923-1957, p.80f)


+89

... Diese Kämpfe, dieses Blutvergießen mit dem damit verbundenen Elend, den Leiden und Wirren, welche den ganzen indischen Subkontinent in den vergangenen Monaten heimgesucht haben, lösten tiefste Betroffenheit in mir aus. Die Unordnung, als Begleiterscheinung dieser großen Krise im Leben seiner Bevölkerung, stellt für die treuen Anhänger Bahá'u'lláhs in diesem Lande eine Herausforderung dar, der sie entschlossen begegnen müssen und dabei ihre Glaubensstärke, die Tiefe ihrer Ergebenheit, die Kraft ihrer Einheit, die Unerschütterlichkeit ihrer Institutionen und den heldenmütigen Charakter ihrer Entschlossenheit unter Beweis stellen. Sie sollten sich weder ängstigen noch unsicher zögern, ihren Plan auszuführen. Im Schutze der von ihnen selbst errichteten Institutionen, in der sicheren Feste der Liebe zu Bahá'u'lláh und der Hingabe an Seine Sache, sollten sie in unermüdlicher Wachsamkeit einmütig den Kurs verfolgen, der durch den von ihnen eingeleiteten Plan gesetzt wurde. Angespornt durch die bereits erreichten Erfolge seit Planbeginn, müssen sie, wie sehr auch durch die gegenwärtigen Umstände gebeutelt und ungeachtet der Gefährlichkeit des jetzt eingeschlagenen Weges, die von ihnen selbst gesteckten hehren Ziele ohne Furcht vor Verfolgung, Spott oder Verleumdung vorantreiben.

(Postskript in der Handschrift Shoghi Effendis zu einem Brief vom 24. Oktober 1947 an den Nationalen Geistigen Rat von Indien, in: Dawn of a New Day, p.127)


+90

Jüngste Ereignisse glorreicher Abschluß historischer Unternehmungen, Errichtung Kuppel Schrein Báb, Einweihung Muttertempel des Westens, weltweite Feier des Heiligen Jahres, Einberufung vier interkontinentaler Lehrkonferenzen, Beginn des Zehn-Jahre-Feldzuges mit beispielloser Verbreitung seiner tapferen Verfechter über die ganze Erde, außergewöhnlicher Fortschritt bei den afrikanisch/pazifischen Lehrfeldzügen, Einführung Verwaltungsordnung auf arabischer Halbinsel im Herzen islamischer Welt, Niederlage mächtiger Gegner in der Wiege des Glaubens, Errichtung des Internationalen Archivs, ankündigend Errichtung des Sitzes Welt-Verwaltungsordnung im Heiligen Land, führte zur Entfachung unstillbarer Feindseligkeit muslimischer Gegner und Beginn neuer Angriffe der Christengemeinden, rief Feinde in unseren eigenen Reihen auf den Plan, alte und neue Bündnisbrecher suchten erneut Siegeszug Sache Gottes aufzuhalten, Ziele falsch darzustellen, Verwaltungsinstitutionen zu spalten, Eifer der Gläubigen zu dämpfen, Treue der Anhänger zu untergraben. Anzeichen wachsender Gegenerschaft außen, hartnäckiges Ränkeschmieden in eigenen Reihen als Vorboten schwerer Prüfung dazu bestimmt, die Armee des Lichtes den weltlichen und religiösen Mächten der Finsternis entgegenzustellen, wie von `Abdu'l-Bahá in unvergleichlicher Sprache vorausgesagt, erfordern in dieser Schicksalsstunde engere Zusammenarbeit von Händen fünf Kontinenten und Körperschaften gewählter Vertreter nationaler Bahá'í-Gemeinden in aller Welt, zu gemeinsamer Untersuchung der Freveltaten innerer Feinde und Ergreifung weiser, wirkungsvoller Maßnahmen zur Bekämpfung ihrer verräterischen Ränke, zum Schutz der Masse der Gläubigen und Einhalt der Verbreitung schädlicher Einflüsse. Hände¹, Nationale Räte jedes einzelnen Erdteils sind aufgerufen, künftig unmittelbaren Kontakt zu suchen, so oft wie möglich Berichte auszutauschen, die den jeweiligen Hilfsamtsmitgliedern und nationalen Ausschüssen vorgelegt werden, damit sie unermüdlich wachsam sind und unerschütterlich ihren heiligen, unentrinnbaren Pflichten nachkommen. Schutz kostbaren Glaubens, Erhaltung geistigen Wohlergehens der Bahá'í-Gemeinde, Lebenskraft des Glaubens ihrer Mitglieder, Funktionsfähigkeit seiner mühevoll errichteten Institutionen, Erfolg seiner weltweiten Unternehmungen, Erfüllung seiner letztlichen Bestimmung beruhen alle unmittelbar auf geziemender Erfüllung der schwerwiegenden Verantwortung, die auf den Mitgliedern dieser beiden Institutionen ruht, welche mit dem Universalen Haus der Gerechtigkeit, nächst der Institution des Hütertums, in der vordersten Reihe der göttlich verordneten administrativen Hierarchie der Weltordnung Bahá'u'lláhs stehen. (Telegramm - ohne Interpolationen, um dem Original zu entsprechen- vom 4.Juni 1957, Messages to the Bahá'í World 1950-1957 p.122f)

¹ »Den Kontinentalen Beraterämtern ... wurden besondere Aufgaben im Hinblick auf den Schutz und die Verbreitung des Glaubens in ihrem jeweiligen Amtsgebiet übertragen. Ihr Auftrag entspricht weitgehend dem der Hände der Sache Gottes, wie vom Hüter in seiner Korrespondenz über ihre Verantwortlichkeiten in Zusammenarbeit mit den Nationalen Geistigen Räten festgelegt. Wir verweisen Sie insbesondere auf seine Botschaft vom 4. Juni 1957.« (Aus einem Brief des Universalen Hauses der Gerechtigkeit vom 24. Juni 1968 an ein Kontinentales Berateramt.)





Aus Briefen im Auftrag Shoghi Effendis.

+91

... Wenn der Einfluß des Gottesglaubens sich verstärkt, wird zweifellos auch die Zahl derer zunehmen, die seinen Fortschritt zu hindern suchen; neue und zunehmend mächtigere Gegner werden hervortreten und Unheilstifter werden unter vielerlei seltsamen Vorwänden auftreten, um heimlich all jene zu Taten aufzuwiegeln, die Groll gegenüber dieser Sache hegen oder ihr übelwollen - und sie werden die Banner des Aufruhrs hissen. Für die Freunde heißt es unter solchen Umständen, einerseits vorsichtig und achtsam zu sein, andrerseits aber ihre Mitgläubigen zu Wachsamkeit anzuhalten und ihre Treuepflicht zu stärken, die Unversehrtheit des Wortes Gottes zu schützen und die Einheit und Eintracht unter Seinen Geliebten aufrechtzuerhalten. Hierin liegt die höchste Pflicht der Freunde Gottes und der sicherste Weg, Seiner Sache zu dienen.

(24. Mai 1927 an einen Gläubigen - aus einem bisher nicht übersetzten Brief)


+92

Angesichts solch schmerzlicher Umstände sollten Sie klarer als je zuvor ihre höchste Pflicht erkennen, die Sache insgesamt vor weiterem Schaden und vor Angriffen zu schützen sowie gewissenhaft und verständig am Geist und den Grundsätzen der Verwaltungsordnung festzuhalten. (12. Juli 1937 an einen Gläubigen)

+93

Angriffe und Kritiken in der Presse, die gegen die Sache gerichtet sind, zu widerlegen, gehört seiner Meinung nach in den Aufgabenbereich des Nationalen Geistigen Rates. Diese Körperschaft sollte unmittelbar oder mittels ihrer Ausschüsse darüber befinden, ob es ratsam ist, auf diese Angriffe zu antworten. Auch sollte sie sorgfältig jede Erklärung überprüfen und genehmigen, die die Freunde in diesem Zusammenhang an die Presse richten wollen. Nur durch Überwachung und Kontrolle jeglicher Presseaktivität der Bahá'í können die Freunde hoffen, Verwirrung und Mißverständnisse bei sich selbst und in der Öffentlichkeit, die sie durch die Presse erreichen können, zu vermeiden. (28. September 1938 an einen Gläubigen)

+94

... Es obliegt den Freunden, diesen Schwierigkeiten mit Standhaftigkeit und Entschlossenheit, mit Dankbarkeit und Geduld, mit Einigkeit und Solidarität zu begegnen, die hieraus folgenden Schrecken tapfer zu ertragen, diese letzten noch verbleibenden Etappen auf ihrem vorherbestimmten Weg erfolgreich zurückzulegen, sich durch das Ungemach, die Mühsal, das Unrecht und die Unterdrückung, die sie erleiden müssen, weder beunruhigen noch entmutigen zu lassen. Immer sollten sie sich der folgenden, deutlichen und feierlichen Warnung erinnern, die durch die Feder des Mittelpunkts des Bündnisses aufgezeichnet wurde, und mit ruhigem Herzen, strahlendem Geist, festem Vorsatz und großer Entschlossenheit sollten sie aufmerksam die Entfaltung und Erfüllung der Worte des Meisters erwarten:

»Hütet euch vor dem Weinen der mißhandelten, verwaisten Kinder und vor den Seufzern der Opfer der Unterdrückung, damit nicht ihre Tränen zu reißenden Strömen und ihr Atem nicht zu Feuer werden.«

Die heftigen Tumulte, quälenden Prüfungen und überwältigenden Gefahren, welche diese widerspenstige Schar von Böswilligen, Unheilstiftern und Unterdrückern aus allen Gesellschaftsschichten in Ihrem eigenen wie in Nachbarländern jetzt bedrängen und ihre Völker, Herrscher und Untertanen, Regierungen und Bürger gleichermaßen, von allen Seiten bestürmen, sind Ergebnis jener schweren Vergehen und Übergriffe, die in diesem Land durch den tyrannischen Agressor begangen wurden. Jetzt, da ein Jahrhundert vergangen ist, sind die unheilvollen Auswirkungen dieser Taten zutage getreten, die schlimmen Folgen für jedermann sichtbar geworden. Bald naht der Tag, an welchem diese Heerscharen des Hasses und der Bosheit für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden: Bald schon wird der Vergeltung heischende Zorn des Allmächtigen und Allbezwingenden Gottes sich ihrer bemächtigen.

Indem Sie den Freunden raten und den Opfern dieser jüngsten Gewalttat Mitgefühl bezeigen, sollte Ihr Rat sie anspornen, sich mehr denn je an das feste Seil der heiligen Verordnungen und Lehren Gottes zu klammern, niemals auch nur um Haaresbreite vom Geraden Pfade abzuweichen und das Kommen jenes Tages zu erwarten, an dem es Ihm gefallen wird, Seinen vorherbestimmten Ratschluß zu erfüllen. Er ist wahrlich der Beschirmer der Unterdrückten, und Er ist wahrlich der Beistand aller Standhaften.

(2. Juli 1942, an den Nationalen Geistigen Rat von Persien, aus dem Persischen übersetzt)


+95

Die Sache Gottes muß vor den Feinden des Glaubens und vor denen, welche Zweifel in die Herzen der Gläubigen säen, beschirmt werden, und der beste Schutz ist Wissen ...

(11. Mai 1948, an einen NGR, The Light of Divine Guidance, Bd.1 p.124)


+96

... Die Gläubigen müssen in ihrer Kenntnis und in ihrer Wertschätzung der Bündnisse von Bahá'u'lláh und `Abdu'l-Bahá vertieft werden. Dies ist die feste Burg des Glaubens für jeden Bahá'í und ermöglicht ihm, jeder Prüfung und allen Angriffen der äußeren Feinde des Glaubens zu widerstehen, aber auch den weitaus gefährlicheren, hinterlistigen und lauwarmen in den eigenen Reihen, die dem Bündnis nur scheinbar anhängen, infolgedessen die intellektuelle Seite des Glaubens betonen und gleichzeitig die geistige Grundlage der Sache Gottes untergraben.

(14. April 1949, an einen Gläubigen, The Light of Divine Guidance Bd.2 p.84)


+97

Angriffe von Missionaren oder andere wie z.B. von ... sollten ganz gewiß energisch öffentlich durch Ihren Rat und die örtlichen Räte zurückgewiesen werden. (18. August 1949 an einen NGR)





Aus einem Schreiben des Universalen Hauses der Gerechtigkeit

+98

Die Notwendigkeit, den Glauben vor den Angriffen seiner Feinde zu schützen, wird nicht von allen Freunden eingesehen, da solche Angriffe, besonders im Westen, bis heute nur sporadisch auftraten. Wir wissen aber, daß diese Angriffe zunehmen, planmäßig und universell sein werden. Die Schriften unseres Glaubens sagen nicht nur die Zunahme der Ränke innerer Feinde voraus, sondern - im Zuge des Voranschreitens unseres geliebten Glaubens zum schließlichen Sieg - auch wachsende Feindschaft und wachsenden Widerstand äußerer Gegner, religiöser wie weltlicher. Daher sollten, angesichts der Warnungen Shoghi Effendis, die Hilfsämter zum Schutz des Glaubens »fortwährend" ein "wachsames Auge« auf diejenigen richten, welche »als Feinde bekannt sind oder aus dem Glauben ausgeschlossen wurden«, mit Umsicht ihre Tätigkeiten »erforschen«, die Freunde mit Klugheit vor der unausweichlich kommenden Gegnerschaft warnen und dabei hervorheben, wie jede Krise im Gottesglauben sich zu allen Zeiten als heimlicher Segen erwies, sie sollten sie auf die »schrecklichen Anfechtungen« vorbereiten, dazu »bestimmt, die Armee des Lichtes gegen die Mächte der Finsternis aufzubieten«. Die Hilfsamtsmitglieder sollten, wenn der Einfluß der Feinde wächst und die unter ihrem Schutze Stehenden erreicht, gegen ihre Pläne, der Gläubigen »Eifer zu dämpfen und ihre Treue zu untergraben«, gewappnet sein, durch »weise und wirksame Maßnahmen« diesen Plänen zu begegnen wissen und ihrem Einfluß Einhalt gebieten. Vor allem sollten die Hilfsamtsmitglieder für den Schutz des Glaubens sich darauf konzentrieren, die Kenntnisse der Freunde über das Bündnis zu vertiefen und ihre Liebe und Treue zu ihm zu verstärken, sie sollten, in Übereinstimmung mit den Lehren, klare, freimütige Antworten auf alle Fragen geben, welche die Freunde bewegen, sollten die geistige Tiefe und Kraft ihrer Glaubensgewißheit fördern und alles unternehmen, was den Geist der liebenden Einheit in den Bahá'í-Gemeinden wachsen läßt.

Die Hauptaufgaben der Hilfsämter zur Verbreitung der Sache bestehen jedoch darin, die Aufmerksamkeit der Gläubigen auf die Ziele der Pläne zu richten, die zur Erfüllung anstehen. Sie sollten die Gläubigen anregen und ihnen helfen, die Lehrarbeit auf dem Gebiet der Verkündigung, der Ausbreitung, der Festigung und der Pioniertätigkeit zu fördern, sollten sie zu Spenden ermutigen und als Bannerträger der Lehrer des Glaubens auftreten, indem sie die Gläubigen zu neuen Leistungen bei der Verbreitung der Botschaft Gottes an ihre Mitmenschen führen ..

Es sollte überdies daran gedacht werden, daß die gleichen Funktionen durch die nationalen und örtlichen Geistigen Räte und ihre Ausschüsse wahrgenommen werden. Auf ihnen liegt heute die große Verantwortung für die tatsächliche Durchführung der Lehrpläne, sowie für die Verwaltung, die Festigung und den Schutz der Bahá'í-Gemeinden. Daher müssen die Hilfsamtsmitglieder sorgfältig darauf bedacht sein, daß ihre Arbeit die der Verwaltungsinstitutionen stärkt und ergänzt.

(10. Oktober 1976 an das Internationale Lehrzentrum)





Aus Briefen im Auftrag des Universalen Hauses der Gerechtigkeit

+99

... eine der Hauptaufgaben der Hilfsämter zum Schutz des Glaubens besteht in der Vertiefung der Freunde im Wissen über das Bündnis und in der Stärkung ihrer Liebe und Treue zu ihm, sowie darin, den Geist der Liebe und der Einheit in der Bahá'í-Gemeinde zu fördern.

Es ist die Pflicht der örtlichen und nationalen Geistigen Räte, sich in Angelegenheiten des Schutzes an die Hilfsamtsmitglieder zu wenden, nicht nur in Fällen möglichen Bündnisbruchs, sondern auch bei Uneinigkeit in der Gemeinde, bei Entzug des Wahlrechts und in jeder anderen Frage, von der sie glauben, daß die Führung und der Rat des Hilfsamts für den Schutz den Institutionen des Glaubens von Nutzen sein kann. Selbstverständlich werden die Hilfsamtsmitglieder das Kontinentale Berateramt auf dem laufenden halten und die Berater werden die Schritte unternehmen, die sie für notwendig erachten.

Es steht Ihnen jederzeit frei, sich an das Kontinentale Berateramt oder an die Hilfsamtsmitglieder zum Schutz der Sache in allen Angelegenheiten zu wenden, bei denen sie nicht sicher sind, ob sie den Schutz des Glaubens in Ihrem Gebiet betreffen, und Sie werden sie jederzeit bereit finden, Ihnen bei diesen Problemen zur Seite zu stehen.

(1. Oktober 1979, an einen NGR)


+100

Mit Feindseligkeit dem Glauben gegenüber müssen alle Bahá'í rechnen; es ist aber sehr wichtig, wie wir darauf reagieren. Vermeiden Sie auf jeden Fall Konfrontation und Zwietracht - dies würde die Gegnerschaft nur noch verstärken. Bleiben Sie höflich und freundlich, und nehmen Sie sich vor, bessere Kenntnisse über das Christentum und den Bahá'í-Glauben zu sammeln, damit Sie, wenn notwendig, wohlbegründete Erklärungen abgeben können. (12. September 1985 an einen NGR)

+101

... wenn der Glaube sich verbreitet, sind Gegnerschaft und Verfolgung zu erwarten. Dessenungeachtet sollten wir in unseren Darstellungen und Kontakten immer versuchen, Brücken zu bauen, damit unsere herrlichen Lehren verstanden und angenommen werden können und die ihnen innenwohnende Kraft, die Menschheit zu vereinen, dargelegt wird. (18. Dezember 1985 an einen NGR)






Abkürzungen der Literaturquellen

ÄL Eine Auswahl aus den Schriften Bahá'u'lláhs, Langenhain 1980
AKKA Bahá'u'lláh, Botschaften aus Akká, Langenhain 1982
WOLF Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes, Langenhain 1988
IQAN Bahá'u'lláh, Das Buch der Gewißheit, Langenhain 1978
GM Bahá'u'lláh, Gebete und Meditationen, Langenhain 1987

ABSEL Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften, Langenhain ....
PUP Abdu'l-Bahá, Promulgation of Universal Peace, Wilmette 1974

GGV Shoghi Effendi, Gott Geht Vorüber, Langenhain 1974
KGG Shoghi Effendi, Das Kommen Göttlicher Gerechtigkeit, Frankfurt 1969
WOB Shoghi Effendi, Die Weltordnung Bahá'u'lláhs, Langenhain 1977




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UNIVERSALES HAUS DER GERECHTIGKEIT KRISE UND SIEG



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