Read: 19SPRUECHE


1:1 Dies sind die Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von
Israel,
1. Kön 5,9-12

1:2 um zu lernen Weisheit und Zucht und zu verstehen verständige Rede,

1:3 daß man annehme Zucht, die da klug macht, Gerechtigkeit, Recht und
Redlichkeit;

1:4 daß die Unverständigen klug werden und die Jünglinge vernünftig und
besonnen.

1:5 Wer weise ist, der höre zu und wachse an Weisheit, und wer
verständig ist, der lasse sich raten,

1:6 daß er verstehe Sprüche und Gleichnisse, die Worte der Weisen und
ihre Rätsel.

1:7 Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Die Toren
verachten Weisheit und Zucht.
Kap 8,13; 9,10; Hiob 28,28; Ps 111,10

Warnung vor Verführern

1:8 Mein Sohn, gehorche der Zucht deines Vaters und verlaß nicht das
Gebot deiner Mutter;
Kap 6,20; 13,1; 5. Mose 21,18-21

1:9 denn das ist ein schöner Schmuck für dein Haupt und eine Kette an
deinem Halse.

1:10 Mein Sohn, wenn dich die bösen Buben locken, so folge nicht.
Kap 16,29; 5. Mose 13,7-9

1:11 Wenn sie sagen: »Geh mit uns! Wir wollen auf Blut lauern und den
Unschuldigen nachstellen ohne Grund;

1:12 wir wollen sie verschlingen wie das Totenreich die Lebendigen, und
die Frommen sollen sein wie die, welche hinunter in die Grube
fahren;

1:13 wir wollen kostbares Gut finden, wir wollen unsre Häuser mit Raub
füllen;

1:14 wage es mit uns! Einen Beutel nur soll es für uns alle geben«:

1:15 mein Sohn, wandle den Weg nicht mit ihnen, halte deinen Fuß fern von
ihrem Pfad;

1:16 denn ihre Füße laufen zum Bösen und eilen, Blut zu vergießen.

1:17 Man spannt das Netz vor den Augen der Vögel, doch lassen sie sich
nicht warnen;

1:18 so lauern jene auf ihr eigenes Blut und trachten sich selbst nach
dem Leben.

1:19 So geht es allen, die nach unrechtem Gewinn trachten; er nimmt ihnen
das Leben.

Die Bußpredigt der Weisheit

1:20 Die Weisheit ruft laut auf der Straße und läßt ihre Stimme hören
auf den Plätzen.
(20 und 21) Kap 8,1-3

1:21 Sie ruft im lautesten Getümmel, am Eingang der Tore, sie redet ihre
Worte in der Stadt:

1:22 Wie lange wollt ihr Unverständigen unverständig sein und ihr Spötter
Lust zu Spötterei haben und ihr Toren die Erkenntnis hassen?

1:23 Kehret euch zu meiner Zurechtweisung! Siehe, ich will über euch
strömen lassen meinen Geist und euch meine Worte kundtun.

1:24 Wenn ich aber rufe und ihr euch weigert, wenn ich meine Hand
ausstrecke und niemand darauf achtet,
Jes 65,2; 65,12

1:25 wenn ihr fahren laßt all meinen Rat und meine Zurechtweisung nicht
wollt:

1:26 dann will ich auch lachen bei eurem Unglück und euer spotten, wenn
da kommt, was ihr fürchtet;
5. Mose 28,63

1:27 wenn über euch kommt wie ein Sturm, was ihr fürchtet, und euer
Unglück wie ein Wetter; wenn über euch Angst und Not kommt.

1:28 Dann werden sie nach mir rufen, aber ich werde nicht antworten; sie
werden mich suchen und nicht finden.
Jes 59,2; Mi 3,4

1:29 Weil sie die Erkenntnis haßten und die Furcht des HERRN nicht
erwählten,

1:30 meinen Rat nicht wollten und all meine Zurechtweisung verschmähten,

1:31 darum sollen sie essen von den Früchten ihres Wandels und satt
werden an ihren Ratschlägen.
Jes 3,10-11

1:32 Denn den Unverständigen bringt ihre Abkehr den Tod, und die Toren
bringt ihre Sorglosigkeit um;

1:33 wer aber mir gehorcht, wird sicher wohnen und ohne Sorge sein und
kein Unglück fürchten.

Die Weisheit bewahrt vor dem Verderben

2:1 Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote behältst,

2:2 so daß dein Ohr auf Weisheit achthat, und du dein Herz der Einsicht
zuneigst,

2:3 ja, wenn du nach Vernunft rufst und deine Stimme nach Einsicht
erhebst,
(3-6) Jak 1,5

2:4 wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschest wie nach
Schätzen:

2:5 dann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und die Erkenntnis
Gottes finden.

2:6 Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis
und Einsicht.
Dan 2,20-23

2:7 Er läßt es den Aufrichtigen gelingen und beschirmt die Frommen.
Ps 7,11

2:8 Er behütet, die recht tun, und bewahrt den Weg seiner Frommen.

2:9 Dann wirst du verstehen Gerechtigkeit und Recht und Frömmigkeit und
jeden guten Weg.

2:10 Denn Weisheit wird in dein Herz eingehen, und Erkenntnis wird
deiner Seele lieblich sein,
1. Kor 1,30

2:11 Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten, -

2:12 daß du nicht geratest auf den Weg der Bösen noch unter Leute, die
Falsches reden,

2:13 die da verlassen die rechte Bahn und gehen finstere Wege,

2:14 die sich freuen, Böses zu tun, und sind fröhlich über böse Ränke,

2:15 die krumme Wege gehen und auf Abwege kommen, -

2:16 daß du nicht geratest an die Frau eines andern, an eine Fremde, die
glatte Worte gibt

2:17 und verläßt den Gefährten ihrer Jugend und vergißt den Bund ihres
Gottes;

2:18 denn ihr Haus neigt sich zum Tode und ihre Wege zum Ort der Toten;

2:19 alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und erreichen den Weg
des Lebens nicht, -

2:20 daß du wandelst auf dem Wege der Guten und bleibst auf der Bahn der
Gerechten;

2:21 denn die Gerechten werden im Lande wohnen und die Frommen darin
bleiben,
Ps 37,9; Mt 5,5

2:22 aber die Gottlosen werden aus dem Land ausgerottet und die
Treulosen daraus vertilgt.
Ps 37,10

Vom Segen der Gottesfurcht und Weisheit

3:1 Mein Sohn, vergiß meine Weisung nicht, und dein Herz behalte meine
Gebote,
(1 und 2) 3. Mose 18,5

3:2 denn sie werden dir langes Leben bringen und gute Jahre und Frieden;

3:3 Gnade und Treue sollen dich nicht verlassen. Hänge meine Gebote an
deinen Hals und schreibe sie auf die Tafel deines Herzens,
5. Mose 6,8; Jer 31,33

3:4 so wirst du Freundlichkeit und Klugheit erlangen, die Gott und den
Menschen gefallen.

3:5 Verlaß dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlaß dich nicht
auf deinen Verstand,

3:6 sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht
führen.

3:7 Dünke dich nicht weise zu sein, sondern fürchte den HERRN und
weiche vom Bösen.
Jes 5,21

3:8 Das wird deinem Leibe heilsam sein und deine Gebeine erquicken.

3:9 Ehre den HERRN mit deinem Gut und mit den Erstlingen all deines
Einkommens,
2. Mose 23,19

3:10 so werden deine Scheunen voll werden und deine Kelter von Wein
überlaufen.

3:11 Mein Sohn, verwirf die Zucht des HERRN nicht und sei nicht
ungeduldig, wenn er dich zurechtweist;
(11 und 12) Hebr 12,5-6; Hiob 5,17-19

3:12 denn wen der HERR liebt, den weist er zurecht, und hat doch
Wohlgefallen an ihm wie ein Vater am Sohn.
1. Kor 11,32; Offb 3,19

3:13 Wohl dem Menschen, der Weisheit erlangt, und dem Menschen, der
Einsicht gewinnt!

3:14 Denn es ist besser, sie zu erwerben, als Silber, und ihr Ertrag ist
besser als Gold.
Kap 8,10

3:15 Sie ist edler als Perlen, und alles, was du wünschen magst, ist ihr
nicht zu vergleichen.

3:16 Langes Leben ist in ihrer rechten Hand, in ihrer Linken ist Reichtum
und Ehre.

3:17 Ihre Wege sind liebliche Wege, und alle ihre Steige sind Frieden.

3:18 Sie ist ein Baum des Lebens allen, die sie ergreifen, und glücklich
sind, die sie festhalten.
Kap 11,30; 13,12; 15,4

3:19 Der HERR hat die Erde durch Weisheit gegründet und nach seiner
Einsicht die Himmel bereitet.
(19 und 20) Kap 8,22-31

3:20 Kraft seiner Erkenntnis quellen die Wasser der Tiefe hervor und
triefen die Wolken von Tau.

3:21 Mein Sohn, laß sie nicht aus deinen Augen weichen, bewahre Umsicht
und Klugheit!

3:22 Das wird Leben sein für dein Herz und ein Schmuck für deinen Hals.

3:23 Dann wirst du sicher wandeln auf deinem Wege, so daß dein Fuß sich
nicht stoßen wird.

3:24 Legst du dich, so wirst du dich nicht fürchten, und liegst du, so
wirst du süß schlafen.
Ps 3,6

3:25 Fürchte dich nicht vor plötzlichem Schrecken noch vor dem Verderben
der Gottlosen, wenn es über sie kommt;

3:26 denn der HERR ist deine Zuversicht; er behütet deinen Fuß, daß er
nicht gefangen werde.
Kap 10,29

Ermahnung zum Wohltun und zur Friedfertigkeit

3:27 Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es
vermag.

3:28 Sprich nicht zu deinem Nächsten: Geh hin und komm wieder; morgen
will ich dir geben -, wenn du es doch hast.

3:29 Trachte nicht nach Bösem gegen deinen Nächsten, der arglos bei dir
wohnt.

3:30 Geh nicht mutwillig mit jemand vor Gericht, wenn er dir kein Leid
getan hat.

3:31 Sei nicht neidisch auf den Gewalttätigen und erwähle seiner Wege
keinen,

3:32 denn wer auf Abwegen geht, ist dem HERRN ein Greuel, aber den
Frommen ist er Freund.
Ps 25,14

3:33 Im Hause des Gottlosen ist der Fluch des HERRN, aber das Haus der
Gerechten wird gesegnet.

3:34 Er wird der Spötter spotten, aber den Demütigen wird er Gnade
geben.
1. Petr 5,5

3:35 Die Weisen werden Ehre erben, aber die Toren werden Schande
davontragen.

Väterliche Mahnung

4:1 Höret, meine Söhne, die Mahnung eures Vaters; merkt auf, daß ihr
lernet und klug werdet!

4:2 Denn ich gebe euch eine gute Lehre; verlaßt meine Weisung nicht.

4:3 Denn als ich noch Kind in meines Vaters Hause war, ein zartes, das
einzige unter der Obhut meiner Mutter,

4:4 da lehrte er mich und sprach: Laß dein Herz meine Worte aufnehmen;
halte meine Gebote, so wirst du leben.
3. Mose 18,5

4:5 Erwirb Weisheit, erwirb Einsicht; vergiß sie nicht und weiche nicht
von der Rede meines Mundes;

4:6 verlaß sie nicht, so wird sie dich bewahren; liebe sie, so wird sie
dich behüten.

4:7 Denn der Weisheit Anfang ist: Erwirb Weisheit, und erwirb Einsicht
mit allem, was du hast.

4:8 Achte sie hoch, so wird sie dich erhöhen und wird dich zu Ehren
bringen, wenn du sie herzest.

4:9 Sie wird dein Haupt schön schmücken und wird dich zieren mit einer
prächtigen Krone.

4:10 Höre, mein Sohn, und nimm an meine Rede, so werden deine Jahre viel
werden.
Kap 3,2

4:11 Ich will dich den Weg der Weisheit führen; ich will dich auf rechter
Bahn leiten,

4:12 daß, wenn du gehst, dein Gang dir nicht sauer werde, und wenn du
läufst, du nicht strauchelst.

4:13 Bleibe in der Unterweisung, laß nicht ab davon; bewahre sie, denn
sie ist dein Leben.

4:14 Komm nicht auf den Pfad der Gottlosen und tritt nicht auf den Weg
der Bösen.
Ps 1,1

4:15 Laß ihn liegen und geh nicht darauf; weiche von ihm und geh vorüber.

4:16 Denn jene können nicht schlafen, wenn sie nicht übelgetan, und sie
ruhen nicht, wenn sie nicht Schaden getan.
Ps 36,5; Mi 2,1

4:17 Sie nähren sich vom Brot des Frevels und trinken vom Wein der
Gewalttat. -

4:18 Der Gerechten Pfad glänzt wie das Licht am Morgen, das immer heller
leuchtet bis zum vollen Tag.

4:19 Der Gottlosen Weg aber ist wie das Dunkel; sie wissen nicht,
wodurch sie zu Fall kommen werden.
Kap 24,20

4:20 Mein Sohn, merke auf meine Rede und neige dein Ohr zu meinen Worten.

4:21 Laß sie dir nicht aus den Augen kommen; behalte sie in deinem
Herzen,

4:22 denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem
ganzen Leibe.
Kap 3,8

4:23 Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.

4:24 Tu von dir die Falschheit des Mundes und sei kein Lästermaul.

4:25 Laß deine Augen stracks vor sich sehen und deinen Blick geradeaus
gerichtet sein.
Kap 17,24

4:26 Laß deinen Fuß auf ebener Bahn gehen, und alle deine Wege seien
gewiß.
Hebr 12,13

4:27 Weiche weder zur Rechten noch zur Linken; wende deinen Fuß vom
Bösen.
Jos 1,7

Warnung vor der Verführerin

5:1 Mein Sohn, merke auf meine Weisheit; neige dein Ohr zu meiner Lehre,

5:2 daß du behaltest guten Rat und dein Mund wisse Erkenntnis zu
bewahren!

5:3 Denn die Lippen der fremden Frau sind süß wie Honigseim, und ihre
Kehle ist glatter als Öl,
(3-6) Kap 2,16-19

5:4 hernach aber ist sie bitter wie Wermut und scharf wie ein
zweischneidiges Schwert.

5:5 Ihre Füße laufen zum Tode hinab; ihre Schritte führen ins
Totenreich,

5:6 daß du den Weg des Lebens nicht wahrnimmst; haltlos sind ihre
Tritte, und du merkst es nicht.

5:7 So gehorchet mir nun, meine Söhne, und weicht nicht von der Rede
meines Mundes.

5:8 Laß deine Wege ferne von ihr sein und nahe nicht zur Tür ihres
Hauses,

5:9 daß du nicht andern gebest deine Kraft und deine Jahre einem
Unbarmherzigen;

5:10 daß sich nicht Fremde von deinem Vermögen sättigen und, was du
mühsam erworben, nicht komme in eines andern Haus,

5:11 und müssest hernach seufzen, wenn dir Leib und Leben vergehen,

5:12 und sprechen: »Ach, wie konnte ich die Zucht hassen, und wie konnte
mein Herz die Warnung verschmähen,

5:13 daß ich nicht gehorchte der Stimme meiner Lehrer und mein Ohr nicht
kehrte zu denen, die mich lehrten!

5:14 Ich wäre fast ganz ins Unglück gekommen vor allen Leuten und allem
Volk.«
5. Mose 22,28-29

5:15 Trinke Wasser aus deiner Zisterne und was quillt aus deinem Brunnen.

5:16 Sollen deine Quellen herausfließen auf die Straße und deine
Wasserbäche auf die Gassen?

5:17 Habe du sie allein, und kein Fremder mit dir.

5:18 Dein Born sei gesegnet, und freue dich des Weibes deiner Jugend.
Pred 9,9

5:19 Sie ist lieblich wie eine Gazelle und holdselig wie ein Reh. Laß
dich von ihrer Anmut allezeit sättigen und ergötze dich allewege an
ihrer Liebe.

5:20 Mein Sohn, warum willst du dich an der Fremden ergötzen und herzest
eine andere?

5:21 Denn eines jeden Wege liegen offen vor dem HERRN, und er hat acht
auf aller Menschen Gänge.

5:22 Den Gottlosen werden seine Missetaten fangen, und er wird mit den
Stricken seiner Sünde gebunden.

5:23 Er wird sterben, weil er Zucht nicht wollte, und um seiner großen
Torheit willen wird er hingerafft werden.

Warnung vor Bürgschaften, vor Faulheit und Falschheit

6:1 Mein Sohn, hast du gebürgt für deinen Nächsten und hast du
Handschlag gegeben für einen andern,
(1 und 2) Kap 11,15; 20,16; 22,26

6:2 und bist du gebunden durch deine Worte und gefangen in der Rede
deines Mundes,

6:3 so tu doch dies, mein Sohn, damit du wieder frei werdest, denn du
bist in deines Nächsten Hand: Geh hin, dränge und bestürme deinen
Nächsten!

6:4 Laß deine Augen nicht schlafen noch deine Augenlider schlummern.

6:5 Errette dich wie ein Reh aus der Schlinge und wie ein Vogel aus der
Hand des Fängers.

6:6 Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh an ihr Tun und lerne von ihr!
Kap 10,4; 20,4

6:7 Wenn sie auch keinen Fürsten noch Hauptmann noch Herrn hat,

6:8 so bereitet sie doch ihr Brot im Sommer und sammelt ihre Speise in
der Ernte.

6:9 Wie lange liegst du, Fauler! Wann willst du aufstehen von deinem
Schlaf?

6:10 Ja, schlafe noch ein wenig, schlummre ein wenig, schlage die Hände
ineinander ein wenig, daß du schlafest,
(10 und 11) Kap 24,33-34

6:11 so wird dich die Armut übereilen wie ein Räuber und der Mangel wie
ein gewappneter Mann.

6:12 Ein heilloser Mensch, ein nichtswürdiger Mann, wer einhergeht mit
trügerischem Munde,
Kap 10,31-32

6:13 wer winkt mit den Augen, gibt Zeichen mit den Füßen, zeigt mit den
Fingern,
Kap 10,10

6:14 trachtet nach Bösem und Verkehrtem in seinem Herzen und richtet
allezeit Hader an.

6:15 Darum wird plötzlich sein Verderben über ihn kommen, und er wird
schnell zerschmettert werden, und keine Hilfe ist da.

6:16 Diese sechs Dinge haßt der HERR, diese sieben sind ihm ein Greuel:

6:17 stolze Augen, falsche Zunge, Hände, die unschuldiges Blut vergießen,

6:18 ein Herz, das arge Ränke schmiedet, Füße, die behende sind, Schaden
zu tun,

6:19 ein falscher Zeuge, der frech Lügen redet, und wer Hader zwischen
Brüdern anrichtet.

Warnung vor Ehebruch

6:20 Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters und laß nicht fahren die
Weisung deiner Mutter.
Kap 1,8

6:21 Binde sie dir aufs Herz allezeit und hänge sie um deinen Hals,

6:22 daß sie dich geleiten, wenn du gehst; daß sie dich bewachen, wenn du
dich legst; daß sie zu dir sprechen, wenn du aufwachst.
Ps 119,172

6:23 Denn das Gebot ist eine Leuchte und die Weisung ein Licht, und die
Vermahnung ist der Weg des Lebens,

6:24 auf daß du bewahrt werdest vor der Frau deines Nächsten, vor der
glatten Zunge der Fremden.
Kap 2,16

6:25 Laß dich nach ihrer Schönheit nicht gelüsten in deinem Herzen, und
laß dich nicht fangen durch ihre Augenlider.

6:26 Denn eine Hure bringt einen nur ums Brot, aber eines andern Ehefrau
um das kostbare Leben.

6:27 Kann auch jemand ein Feuer unterm Gewand tragen, ohne daß seine
Kleider brennen?

6:28 Oder könnte jemand auf Kohlen gehen, ohne daß seine Füße verbrannt
würden?

6:29 So geht es dem, der zu seines Nächsten Frau geht; es bleibt keiner
ungestraft, der sie berührt.
Kap 5,8-14

6:30 Es ist für einen Dieb nicht so schmachvoll, wenn er stiehlt, um
seine Gier zu stillen, weil ihn hungert;

6:31 wenn er ergriffen wird, ersetzt er's siebenfach und gibt her alles
Gut seines Hauses.
2. Mose 21,37

6:32 Aber wer mit einer Verheirateten die Ehe bricht, der ist von Sinnen;
wer sein Leben ins Verderben bringen will, der tut das.

6:33 Schläge und Schande treffen ihn, und seine Schmach ist nicht zu
tilgen.

6:34 Denn Eifersucht erweckt den Grimm des Mannes, und er schont nicht am
Tage der Vergeltung

6:35 und achtet kein Sühnegeld und nimmt nichts an, wenn du auch viel
schenken wolltest.

7:1 Mein Sohn, behalte meine Rede und verwahre meine Gebote bei dir.

7:2 Behalte meine Gebote, so wirst du leben, und hüte meine Weisung wie
deinen Augapfel.

7:3 Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines
Herzens.

7:4 Sprich zur Weisheit: Du bist meine Schwester, und nenne die Klugheit
deine Freundin,

7:5 daß sie dich behüte vor der Frau des andern, vor der Fremden, die
glatte Worte gibt.

7:6 Denn am Fenster meines Hauses guckte ich durchs Gitter

7:7 und sah einen unter den Unverständigen und erblickte unter den
jungen Leuten einen törichten Jüngling.

7:8 Der ging über die Gasse zu ihrer Ecke und schritt daher auf dem Wege
zu ihrem Hause

7:9 in der Dämmerung, am Abend des Tages, als es Nacht wurde und dunkel
war.

7:10 Und siehe, da begegnete ihm eine Frau im Hurengewand, listig,

7:11 wild und unbändig, daß ihre Füße nicht in ihrem Hause bleiben
können.

7:12 Jetzt ist sie draußen, jetzt auf der Gasse und lauert an allen
Ecken.

7:13 Und sie erwischt ihn und küßt ihn, wird dreist und spricht:

7:14 »Ich hatte Dankopfer zu bringen, heute habe ich meine Gelübde
erfüllt.
3. Mose 7,15-17

7:15 Darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um nach dir zu suchen, und
habe dich gefunden.

7:16 Ich habe mein Bett schön geschmückt mit bunten Decken aus Ägypten.

7:17 Ich habe mein Lager mit Myrrhe besprengt, mit Aloe und Zimt.

7:18 Komm, laß uns kosen bis an den Morgen und laß uns die Liebe
genießen.

7:19 Denn der Mann ist nicht daheim, er ist auf eine weite Reise
gegangen.

7:20 Er hat den Geldbeutel mit sich genommen; er wird erst zum Vollmond
wieder heimkommen.«

7:21 Sie überredet ihn mit vielen Worten und gewinnt ihn mit ihrem
glatten Munde.

7:22 Er folgt ihr alsbald nach, wie ein Stier zur Schlachtbank geführt
wird, und wie ein Hirsch, der ins Netz rennt,

7:23 bis ihm der Pfeil die Leber spaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt
und weiß nicht, daß es das Leben gilt.

7:24 So höret nun auf mich, meine Söhne, und merket auf die Rede meines
Mundes.

7:25 Laß dein Herz nicht abweichen auf ihren Weg und irre nicht ab auf
ihre Bahn.

7:26 Denn zahlreich sind die Erschlagenen, die sie gefällt hat, und viele
sind, die sie getötet hat.

7:27 Ihr Haus ist der Weg ins Totenreich, da man hinunterfährt in des
Todes Kammern.

Einladung und Verheißung der Weisheit

8:1 Ruft nicht die Weisheit, und läßt nicht die Klugheit sich hören?
(1-3) Kap 1,20-23

8:2 Öffentlich am Wege steht sie und an der Kreuzung der Straßen;

8:3 an den Toren am Ausgang der Stadt und am Eingang der Pforte ruft
sie:

8:4 O ihr Männer, euch rufe ich und erhebe meine Stimme zu den
Menschenkindern!

8:5 Merkt, ihr Unverständigen, auf Klugheit, und ihr Toren, nehmet
Verstand an!

8:6 Hört, denn ich rede, was edel ist, und meine Lippen sprechen, was
recht ist.

8:7 Denn mein Mund redet die Weisheit, und meine Lippen hassen, was
gottlos ist.

8:8 Alle Reden meines Mundes sind gerecht, es ist nichts Verkehrtes noch
Falsches darin.

8:9 Sie sind alle recht für die Verständigen und richtig denen, die
Erkenntnis gefunden haben.

8:10 Nehmt meine Zucht an lieber als Silber und achtet Erkenntnis höher
als kostbares Gold.
Kap 3,14

8:11 Denn Weisheit ist besser als Perlen, und alles, was man wünschen
mag, kann ihr nicht gleichen.

8:12 Ich, die Weisheit, wohne bei der Klugheit und weiß, guten Rat zu
geben.

8:13 Die Furcht des HERRN haßt das Arge; Hoffart und Hochmut, bösem
Wandel und falschen Lippen bin ich feind.

8:14 Mein ist beides, Rat und Tat, ich habe Verstand und Macht.

8:15 Durch mich regieren die Könige und setzen die Ratsherren das Recht.
Kap 16,12

8:16 Durch mich herrschen die Fürsten und die Edlen richten auf Erden.

8:17 Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, finden mich.

8:18 Reichtum und Ehre ist bei mir, bleibendes Gut und Gerechtigkeit.

8:19 Meine Frucht ist besser als Gold und feines Gold, und mein Ertrag
besser als erlesenes Silber.

8:20 Ich wandle auf dem Wege der Gerechtigkeit, mitten auf der Straße des
Rechts,

8:21 daß ich versorge mit Besitz, die mich lieben, und ihre Schatzkammern
fülle.

Die Weisheit als Gottes Liebling

8:22 Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege, ehe er etwas
schuf, von Anbeginn her.
(22-31) Hiob 28,23-28

8:23 Ich bin eingesetzt von Ewigkeit her, im Anfang, ehe die Erde war.

8:24 Als die Meere noch nicht waren, ward ich geboren, als die Quellen
noch nicht waren, die von Wasser fließen.

8:25 Ehe denn die Berge eingesenkt waren, vor den Hügeln ward ich
geboren,

8:26 als er die Erde noch nicht gemacht hatte noch die Fluren darauf noch
die Schollen des Erdbodens.

8:27 Als er die Himmel bereitete, war ich da, als er den Kreis zog über
den Fluten der Tiefe,

8:28 als er die Wolken droben mächtig machte, als er stark machte die
Quellen der Tiefe,

8:29 als er dem Meer seine Grenze setzte und den Wassern, daß sie nicht
überschreiten seinen Befehl; als er die Grundfesten der Erde legte,
Ps 104,9

8:30 da war ich als sein Liebling bei ihm; ich war seine Lust täglich
und spielte vor ihm allezeit;
Luther übersetzte im Anschluß an die griechische und lateinische
Bibel »der Werkmeister«.

8:31 ich spielte auf seinem Erdkreis und hatte meine Lust an den
Menschenkindern.

8:32 So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege
einhalten!

8:33 Höret die Mahnung und werdet weise und schlagt sie nicht in den
Wind!

8:34 Wohl dem Menschen, der mir gehorcht, daß er wache an meiner Tür
täglich, daß er hüte die Pfosten meiner Tore!

8:35 Wer mich findet, der findet das Leben und erlangt Wohlgefallen vom
HERRN.

8:36 Wer aber mich verfehlt, zerstört sein Leben; alle, die mich hassen,
lieben den Tod.

Weisheit und Torheit laden zum Mahle

9:1 Die Weisheit hat ihr Haus gebaut und ihre sieben Säulen behauen.

9:2 Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ihren Wein gemischt und ihren Tisch
bereitet

9:3 und sandte ihre Mägde aus, zu rufen oben auf den Höhen der Stadt:

9:4 »Wer noch unverständig ist, der kehre hier ein!«, und zum Toren
spricht sie:

9:5 »Kommt, esset von meinem Brot und trinkt von dem Wein, den ich
gemischt habe!

9:6 Verlasset die Torheit, so werdet ihr leben, und geht auf dem Wege
der Klugheit.« -

9:7 Wer den Spötter belehrt, der trägt Schande davon, und wer den
Gottlosen zurechtweist, holt sich Schmach.

9:8 Rüge nicht den Spötter, daß er dich nicht hasse; rüge den Weisen,
der wird dich lieben.

9:9 Gib dem Weisen, so wird er noch weiser werden; lehre den Gerechten,
so wird er in der Lehre zunehmen. -
Mt 13,12

9:10 Der Weisheit Anfang ist die Furcht des HERRN, und den Heiligen
erkennen, das ist Verstand.
Kap 1,7

9:11 Denn durch mich werden deine Tage viel werden und die Jahre deines
Lebens sich mehren.

9:12 Bist du weise, so bist du's dir zugut; bist du ein Spötter, so mußt
du's allein tragen.

9:13 Frau Torheit ist ein unbändiges Weib, verführerisch, und weiß nichts
von Scham.

9:14 Sie sitzt vor der Tür ihres Hauses auf einem Thron auf den Höhen der
Stadt,

9:15 einzuladen alle, die vorübergehen und richtig auf ihrem Wege
wandeln:

9:16 »Wer noch unverständig ist, der kehre hier ein!«, und zum Toren
spricht sie:

9:17 »Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt fein.«
Kap 20,17

9:18 Er weiß aber nicht, daß dort nur die Schatten wohnen, daß ihre Gäste
in der Tiefe des Todes hausen.

Salomos Lehren von Weisheit und Frömmigkeit

10:1 Dies sind die Sprüche Salomos. Ein weiser Sohn ist seines Vaters
Freude; aber ein törichter Sohn ist seiner Mutter Grämen.
Kap 15,20

10:2 Unrecht Gut hilft nicht; aber Gerechtigkeit errettet vom Tode.

10:3 Der HERR läßt den Gerechten nicht Hunger leiden; aber die Gier der
Gottlosen stößt er zurück.
Ps 37,19; 37,25

10:4 Lässige Hand macht arm; aber der Fleißigen Hand macht reich.
Kap 6,6

10:5 Wer im Sommer sammelt, ist ein kluger Sohn; wer aber in der Ernte
schläft, macht seinen Eltern Schande.

10:6 Segen ruht auf dem Haupt des Gerechten; aber auf die Gottlosen wird
ihr Frevel fallen.

10:7 Das Andenken des Gerechten bleibt im Segen; aber der Name der
Gottlosen wird verwesen.
Hiob 18,17; Ps 9,6

10:8 Wer weisen Herzens ist, nimmt Gebote an; wer aber ein Narrenmaul
hat, kommt zu Fall.

10:9 Wer in Unschuld lebt, der lebt sicher; wer aber verkehrte Wege geht,
wird ertappt werden.

10:10 Wer mit den Augen winkt, schafft Verdruß, und wer ein Narrenmaul
hat, kommt zu Fall.
Kap 6,12-13

10:11 Des Gerechten Mund ist ein Brunnen des Lebens; aber auf die
Gottlosen wird ihr Frevel fallen.

10:12 Haß erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.
1. Petr 4,8

10:13 Auf den Lippen des Verständigen findet man Weisheit; aber auf den
Rücken des Unverständigen gehört eine Rute.

10:14 Die Weisen halten mit ihrem Wissen zurück; aber der Toren Mund führt
schnell zum Verderben.

10:15 Die Habe des Reichen ist seine feste Stadt; aber das Verderben der
Geringen ist ihre Armut.
Kap 18,11

10:16 Dem Gerechten gereicht sein Erwerb zum Leben, aber dem Gottlosen
sein Einkommen zur Sünde.

10:17 Zucht bewahren ist der Weg zum Leben; wer aber Zurechtweisung nicht
achtet, geht in die Irre.

10:18 Falsche Lippen bergen Haß, und wer verleumdet, ist ein Tor.

10:19 Wo viel Worte sind, da geht's ohne Sünde nicht ab; wer aber seine
Lippen im Zaum hält, ist klug.

10:20 Des Gerechten Zunge ist kostbares Silber; aber der Gottlosen
Verstand ist wie nichts.

10:21 Des Gerechten Lippen erquicken viele; aber die Toren werden an ihrer
Torheit sterben.

10:22 Der Segen des HERRN allein macht reich, und nichts tut eigene Mühe
hinzu.
Ps 127,2

10:23 Ein Tor hat Lust an Schandtat, aber der einsichtige Mann an
Weisheit.

10:24 Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen; und was die
Gerechten begehren, wird ihnen gegeben.
Kap 1,27; Ps 37,4

10:25 Wenn das Wetter daherfährt, ist der Gottlose nicht mehr; der
Gerechte aber besteht ewiglich.
Kap 12,7

10:26 Wie Essig den Zähnen und Rauch den Augen tut, so tut der Faule
denen, die ihn senden.

10:27 Die Furcht des HERRN mehrt die Tage; aber die Jahre der Gottlosen
werden verkürzt.

10:28 Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen
Hoffnung wird verloren sein.
Ps 9,19; Hiob 8,13

10:29 Das Walten des HERRN ist des Frommen Zuflucht; aber für den
Übeltäter ist es Verderben.
Kap 3,26

10:30 Der Gerechte wird nimmermehr wanken; aber die Gottlosen werden
nicht im Lande bleiben.
Kap 2,22

10:31 Aus dem Munde des Gerechten sprießt Weisheit; aber die falsche
Zunge wird ausgerottet.
Ps 37,30

10:32 Die Lippen der Gerechten lehren heilsame Dinge; aber der Gottlosen
Mund ist Falschheit.

11:1 Falsche Waage ist dem HERRN ein Greuel; aber ein volles Gewicht ist
sein Wohlgefallen.
3. Mose 19,35-36

11:2 Wo Hochmut ist, da ist auch Schande; aber Weisheit ist bei den
Demütigen.
Kap 16,18

11:3 Ihre Unschuld wird die Frommen leiten; aber ihre Falschheit wird die
Verächter verderben.

11:4 Reichtum hilft nicht am Tage des Zorns; aber Gerechtigkeit
errettet vom Tode.
Lk 12,20; Kap 10,2

11:5 Die Gerechtigkeit des Frommen macht seinen Weg eben; aber der
Gottlose wird fallen durch seine Gottlosigkeit.

11:6 Die Gerechtigkeit der Frommen wird sie erretten; aber die Verächter
werden gefangen durch ihre Gier.

11:7 Wenn der gottlose Mensch stirbt, ist seine Hoffnung verloren, und
das Harren der Ungerechten wird zunichte.
Kap 10,28

11:8 Der Gerechte wird aus der Not erlöst, und der Gottlose kommt an
seine Statt.

11:9 Durch den Mund des Gottesverächters wird sein Nächster verderbt;
aber die Gerechten werden durch Erkenntnis errettet.

11:10 Eine Stadt freut sich, wenn's den Gerechten wohlgeht, und wenn die
Gottlosen umkommen, wird man froh.

11:11 Durch den Segen der Frommen kommt eine Stadt hoch; aber durch den
Mund der Gottlosen wird sie niedergerissen.
Kap 28,12

11:12 Wer seinen Nächsten schmäht, ist ein Tor; aber ein verständiger
Mann schweigt stille.
Ps 15,3

11:13 Ein Verleumder verrät, was er heimlich weiß; aber wer getreuen
Herzens ist, verbirgt es.

11:14 Wo nicht weiser Rat ist, da geht das Volk unter; wo aber viele
Ratgeber sind, findet sich Hilfe.

11:15 Wer für einen andern bürgt, der wird Schaden haben; wer aber sich
hütet, Bürge zu sein, geht sicher.
Kap 6,1-2

11:16 Ein holdseliges Weib erlangt Ehre; aber eine Schande ist ein Weib,
das Redlichkeit haßt. Den Faulen wird es mangeln an Hab und Gut, die
Fleißigen aber erlangen Reichtum.
Vervollständigt aus der griechischen Übersetzung.

11:17 Ein barmherziger Mann nützt auch sich selber; aber ein herzloser
schneidet sich ins eigene Fleisch.

11:18 Der Gottlosen Arbeit bringt trügerischen Gewinn; aber wer
Gerechtigkeit sät, hat sicheren Lohn.

11:19 Gerechtigkeit führt zum Leben; aber dem Bösen nachjagen führt zum
Tode.
Kap 19,23

11:20 Falsche Herzen sind dem HERRN ein Greuel; aber Wohlgefallen hat er
an den Frommen.

11:21 Die Hand darauf: Der Böse bleibt nicht ungestraft; aber der
Gerechten Geschlecht wird errettet werden.

11:22 Ein schönes Weib ohne Zucht ist wie eine Sau mit einem goldenen Ring
durch die Nase.
Kap 31,30

11:23 Der Gerechten Wunsch führt zu lauter Gutem; aber der Gottlosen
Hoffen führt zum Tage des Zorns.

11:24 Einer teilt reichlich aus und hat immer mehr; ein andrer kargt, wo
er nicht soll, und wird doch ärmer.
(24 und 25) Mt 25,29; 2. Kor 9,6

11:25 Wer reichlich gibt, wird gelabt, und wer reichlich tränkt, der wird
auch getränkt werden.

11:26 Wer Korn zurückhält, dem fluchen die Leute; aber Segen kommt über
den, der es verkauft.

11:27 Wer nach Gutem strebt, trachtet nach Gottes Wohlgefallen; wer aber
das Böse sucht, dem wird es begegnen.

11:28 Wer sich auf seinen Reichtum verläßt, der wird untergehen; aber die
Gerechten werden grünen wie das Laub.
Ps 52,9-10

11:29 Wer sein eigenes Haus in Verruf bringt, wird Wind erben, und ein Tor
muß des Weisen Knecht werden.

11:30 Die Frucht der Gerechtigkeit ist ein Baum des Lebens; aber
Gewalttat nimmt das Leben weg.
Kap 3,18

11:31 Siehe, dem Gerechten wird vergolten auf Erden, wieviel mehr dem
Gottlosen und Sünder!
1. Petr 4,17-18

12:1 Wer Zucht liebt, der wird klug; aber wer Zurechtweisung haßt, der
bleibt dumm.
Kap 13,1; Kap 13,18

12:2 Wer fromm ist, der erlangt Wohlgefallen vom HERRN; aber den
Heimtückischen verdammt er.

12:3 Durch Gottlosigkeit kann der Mensch nicht bestehen; aber die Wurzel
der Gerechten wird bleiben.

12:4 Eine tüchtige Frau ist ihres Mannes Krone; aber eine schandbare ist
wie Eiter in seinem Gebein.
Kap 31,10-31

12:5 Die Gedanken der Gerechten sind redlich; aber was die Gottlosen
planen, ist lauter Trug.

12:6 Der Gottlosen Reden richten Blutvergießen an; aber die Frommen
errettet ihr Mund.

12:7 Die Gottlosen werden gestürzt und nicht mehr sein; aber das Haus der
Gerechten bleibt stehen.
Kap 10,25

12:8 Ein Mann wird gelobt nach seiner Klugheit; aber wer verschrobenen
Sinnes ist, wird verachtet.

12:9 Wer gering ist und geht seiner Arbeit nach, ist besser als einer,
der groß sein will und an Brot Mangel hat.

12:10 Der Gerechte erbarmt sich seines Viehs; aber das Herz der Gottlosen
ist unbarmherzig.
2. Mose 23,5

12:11 Wer seinen Acker bebaut, wird Brot die Fülle haben; wer aber
nichtigen Dingen nachgeht, ist ein Tor.
Kap 28,19

12:12 Des Gottlosen Lust ist, Schaden zu tun; aber die Wurzel der
Gerechten wird Frucht bringen.

12:13 Der Böse wird gefangen in seinen eigenen falschen Worten; aber der
Gerechte entgeht der Not.

12:14 Viel Gutes bekommt ein Mann durch die Frucht seines Mundes; und dem
Menschen wird vergolten nach den Taten seiner Hände.
Kap 18,20

12:15 Den Toren dünkt sein Weg recht; aber wer auf Rat hört, der ist
weise.

12:16 Ein Tor zeigt seinen Zorn alsbald; aber wer Schmähung überhört, der
ist klug.

12:17 Wer wahrhaftig ist, der sagt offen, was recht ist; aber ein falscher
Zeuge betrügt.

12:18 Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert;
aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.
Kap 13,3

12:19 Wahrhaftiger Mund besteht immerdar; aber die falsche Zunge besteht
nicht lange.

12:20 Die Böses planen, haben Trug im Herzen; aber die zum Frieden raten,
haben Freude.

12:21 Es wird dem Gerechten kein Leid geschehen; aber die Gottlosen werden
voll Unglücks sein.

12:22 Lügenmäuler sind dem HERRN ein Greuel; die aber treulich handeln,
gefallen ihm.

12:23 Ein verständiger Mann trägt seine Klugheit nicht zur Schau; aber das
Herz des Toren schreit seine Torheit hinaus.

12:24 Die fleißige Hand wird herrschen; die aber lässig ist, muß
Frondienst leisten.

12:25 Sorge im Herzen bedrückt den Menschen; aber ein freundliches Wort
erfreut ihn.
Kap 16,24

12:26 Der Gerechte findet seine Weide; aber die Gottlosen führt ihr Weg in
die Irre.

12:27 Einem Lässigen gerät sein Handel nicht; aber ein fleißiger Mensch
wird reich.

12:28 Auf dem Wege der Gerechtigkeit ist Leben; aber böser Weg führt zum
Tode.

13:1 Ein weiser Sohn liebt Zucht; aber ein Spötter hört selbst auf
Drohen nicht.
Kap 1,8; 12,1

13:2 Die Frucht seiner Worte genießt der Fromme; aber die Verächter sind
gierig nach Frevel.

13:3 Wer seine Zunge hütet, bewahrt sein Leben; wer aber mit seinem Maul
herausfährt, über den kommt Verderben.
Kap 12,18; 21,23

13:4 Der Faule begehrt und kriegt's doch nicht; aber die Fleißigen
kriegen genug.

13:5 Der Gerechte ist der Lüge feind; aber der Gottlose handelt
schimpflich und schändlich.

13:6 Die Gerechtigkeit behütet den Unschuldigen; aber die Gottlosigkeit
bringt den Sünder zu Fall.

13:7 Mancher stellt sich reich und hat nichts, und mancher stellt sich
arm und hat großes Gut.
Offb 2,9; 3,17
Luther übersetzte: »Mancher ist arm bei großem Gut, und mancher ist
reich bei seiner Armut.«

13:8 Mit Reichtum muß mancher sein Leben erkaufen; aber ein Armer bekommt
keine Drohung zu hören.

13:9 Das Licht der Gerechten brennt fröhlich; aber die Leuchte der
Gottlosen wird verlöschen.
Hiob 18,5-6

13:10 Unter den Übermütigen ist immer Streit; aber Weisheit ist bei
denen, die sich raten lassen.
Kap 1,5

13:11 Hastig errafftes Gut zerrinnt; wer aber ruhig sammelt, bekommt immer
mehr.

13:12 Hoffnung, die sich verzögert, ängstet das Herz; wenn aber kommt, was
man begehrt, das ist ein Baum des Lebens.

13:13 Wer das Wort verachtet, muß dafür büßen; wer aber das Gebot
fürchtet, dem wird es gelohnt.

13:14 Die Lehre des Weisen ist eine Quelle des Lebens, zu meiden die
Stricke des Todes.

13:15 Rechte Einsicht schafft Gunst; aber der Verächter Weg bringt
Verderben.

13:16 Ein Kluger tut alles mit Vernunft; ein Tor aber stellt Narrheit zur
Schau.

13:17 Ein gottloser Bote bringt ins Unglück; aber ein getreuer Bote bringt
Hilfe.

13:18 Wer Zucht mißachtet, hat Armut und Schande; wer sich gern
zurechtweisen läßt, wird zu Ehren kommen.

13:19 Wenn kommt, was man begehrt, tut es dem Herzen wohl; aber das Böse
meiden ist den Toren ein Greuel.

13:20 Wer mit den Weisen umgeht, der wird weise; wer aber der Toren
Geselle ist, der wird Unglück haben.

13:21 Unheil verfolgt die Sünder; aber den Gerechten wird mit Gutem
vergolten.

13:22 Der Gute wird vererben auf Kindeskind; aber des Sünders Habe wird
gespart für den Gerechten.
Kap 28,8; Hiob 27,13-17; Pred 2,26

13:23 Es ist viel Speise in den Furchen der Armen; aber wo kein Recht ist,
da ist Verderben.

13:24 Wer seine Rute schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat,
der züchtigt ihn beizeiten.
Kap 22,15

13:25 Der Gerechte kann essen, bis er satt ist; der Gottlosen Bauch aber
leidet Mangel.

14:1 Die Weisheit der Frauen baut ihr Haus; aber ihre Torheit reißt's
nieder mit eigenen Händen.

14:2 Wer den HERRN fürchtet, der wandelt auf rechter Bahn; wer ihn aber
verachtet, der geht auf Abwegen.

14:3 In des Toren Mund ist die Rute für seinen Hochmut; aber die Weisen
bewahrt ihr Mund.

14:4 Wo keine Rinder sind, da ist die Krippe leer; aber die Kraft des
Ochsen bringt reichen Ertrag.

14:5 Ein treuer Zeuge lügt nicht; aber ein falscher Zeuge redet frech
Lügen.
2. Mose 20,16; 23,1

14:6 Der Spötter sucht Weisheit und findet sie nicht; aber dem
Verständigen ist die Erkenntnis leicht.

14:7 Geh weg von dem Toren, denn du lernst nichts von ihm.

14:8 Das ist des Klugen Weisheit, daß er achtgibt auf seinen Weg; aber
der Toren Torheit ist lauter Trug.

14:9 Auf dem Zelt der Spötter ruht Schuld; aber auf dem Hause des Frommen
ruht Wohlgefallen.

14:10 Das Herz allein kennt sein Leid, und auch in seine Freude kann sich
kein Fremder mengen.
Röm 12,15

14:11 Das Haus der Gottlosen wird vertilgt; aber die Hütte der Frommen
wird grünen.
Kap 12,7

14:12 Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode.

14:13 Auch beim Lachen kann das Herz trauern, und nach der Freude kommt
Leid.

14:14 Einem gottlosen Menschen wird's gehen, wie er wandelt, und auch
einem guten nach seinen Taten.

14:15 Ein Unverständiger glaubt noch alles; aber ein Kluger gibt acht auf
seinen Gang.

14:16 Ein Weiser scheut sich und meidet das Böse; ein Tor aber fährt
trotzig hindurch.

14:17 Ein Jähzorniger handelt töricht; aber ein Ränkeschmied wird gehaßt.

14:18 Die Unverständigen erben Torheit; aber Erkenntnis ist der Klugen
Krone.

14:19 Die Bösen müssen sich bücken vor den Guten und die Gottlosen an den
Toren der Gerechten.

14:20 Der Arme ist verhaßt auch seinem Nächsten; aber die Reichen haben
viele Freunde.
Kap 19,4; 19,7

14:21 Wer seinen Nächsten verachtet, versündigt sich; aber wohl dem, der
sich der Elenden erbarmt!
Ps 41,2

14:22 Die nach Bösem trachten, werden in die Irre gehen; die aber auf
Gutes bedacht sind, werden Güte und Treue erfahren.

14:23 Wo man arbeitet, da ist Gewinn; wo man aber nur mit Worten umgeht,
da ist Mangel.

14:24 Den Weisen ist ihr Reichtum eine Krone; aber die Narrheit der Toren
bleibt Narrheit.

14:25 Ein wahrhaftiger Zeuge rettet manchem das Leben; aber wer Lügen
ausspricht, übt Verrat.

14:26 Wer den HERRN fürchtet, hat eine sichere Festung, und auch seine
Kinder werden beschirmt.
Kap 18,10

14:27 Die Furcht des HERRN ist eine Quelle des Lebens, daß man meide die
Stricke des Todes.

14:28 Wenn ein König viel Volk hat, das ist seine Herrlichkeit; wenn aber
wenig Volk da ist, das bringt einen Fürsten ins Verderben.

14:29 Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, offenbart
seine Torheit.
Kap 16,32; 19,11

14:30 Ein gelassenes Herz ist des Leibes Leben; aber Eifersucht ist Eiter
in den Gebeinen.

14:31 Wer dem Geringen Gewalt tut, lästert dessen Schöpfer; aber wer sich
des Armen erbarmt, der ehrt Gott.
Kap 17,5; Hiob 31,13-15; Mt 25,40

14:32 Der Gottlose besteht nicht in seinem Unglück; aber der Gerechte ist
auch in seinem Tode getrost.

14:33 Im Herzen des Verständigen ruht Weisheit, und inmitten der Toren
wird sie offenbar.

14:34 Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute
Verderben.

14:35 Ein kluger Knecht gefällt dem König, aber einen schändlichen trifft
sein Zorn.
1. Mose 41,37-40

15:1 Eine linde Antwort stillt den Zorn; aber ein hartes Wort erregt
Grimm.
Kap 25,15; 1. Kön 12,13-16

15:2 Der Weisen Zunge bringt gute Erkenntnis; aber der Toren Mund speit
nur Torheit.

15:3 Die Augen des HERRN sind an allen Orten, sie schauen auf Böse und
Gute.
2. Chr 16,9

15:4 Eine linde Zunge ist ein Baum des Lebens; aber eine lügenhafte
bringt Herzeleid.

15:5 Der Tor verschmäht die Zucht seines Vaters; wer aber Zurechtweisung
annimmt, ist klug.

15:6 In des Gerechten Haus ist großes Gut; aber in des Gottlosen Gewinn
steckt Verderben.

15:7 Der Weisen Mund breitet Einsicht aus; aber der Toren Herz ist nicht
recht.

15:8 Der Gottlosen Opfer ist dem HERRN ein Greuel; aber das Gebet der
Frommen ist ihm wohlgefällig.
Kap 21,27; Jes 1,11; 1,15; Kap 28,9; Lk 18,9-14

15:9 Des Gottlosen Weg ist dem HERRN ein Greuel; wer aber der
Gerechtigkeit nachjagt, den liebt er.

15:10 Den Weg verlassen bringt böse Züchtigung, und wer Zurechtweisung
haßt, der muß sterben.

15:11 Unterwelt und Abgrund liegen offen vor dem HERRN, wieviel mehr die
Herzen der Menschen!
Hiob 26,6; Ps 139,8; Offb 9,1; 9,11; Jer 17,10

15:12 Der Spötter liebt den nicht, der ihn zurechtweist, und geht nicht
hin zu den Weisen.

15:13 Ein fröhliches Herz macht ein fröhliches Angesicht; aber wenn das
Herz bekümmert ist, entfällt auch der Mut.

15:14 Des Klugen Herz sucht Erkenntnis; aber der Toren Mund geht mit
Torheit um.

15:15 Ein Betrübter hat nie einen guten Tag; aber ein guter Mut ist ein
tägliches Fest.
Kap 17,22

15:16 Besser wenig mit der Furcht des HERRN als ein großer Schatz, bei
dem Unruhe ist.
Kap 16,8; Ps 37,16

15:17 Besser ein Gericht Kraut mit Liebe als ein gemästeter Ochse mit
Haß.
Kap 17,1

15:18 Ein zorniger Mann richtet Zank an; ein Geduldiger aber stillt den
Streit.

15:19 Der Weg des Faulen ist wie eine Dornenhecke; aber der Weg der
Rechtschaffenen ist wohlgebahnt.
Kap 24,30-31

15:20 Ein weiser Sohn erfreut den Vater; aber ein törichter Mensch
verachtet seine Mutter.
Kap 10,1

15:21 Dem Toren ist die Torheit eine Freude; aber ein verständiger Mann
bleibt auf dem rechten Wege.

15:22 Die Pläne werden zunichte, wo man nicht miteinander berät; wo aber
viele Ratgeber sind, gelingen sie.
Kap 11,14

15:23 Es ist einem Mann eine Freude, wenn er richtig antwortet, und wie
wohl tut ein Wort zur rechten Zeit!

15:24 Der Weg des Lebens führt den Klugen aufwärts, daß er meide die
Tiefen des Todes.

15:25 Der HERR wird das Haus der Hoffärtigen einreißen; aber den
Grenzstein der Witwe wird er schützen.

15:26 Die Anschläge des Argen sind dem HERRN ein Greuel; aber rein sind
vor ihm freundliche Reden.

15:27 Wer unrechtem Gewinn nachgeht, zerstört sein Haus; wer aber
Bestechung haßt, der wird leben.
Ps 15,5

15:28 Das Herz des Gerechten bedenkt, was zu antworten ist; aber der Mund
der Gottlosen schäumt Böses.

15:29 Der HERR ist ferne von den Gottlosen; aber der Gerechten Gebet
erhört er.
Vers 8; Joh 9,31

15:30 Ein freundliches Antlitz erfreut das Herz; eine gute Botschaft labt
das Gebein.

15:31 Das Ohr, das da hört auf heilsame Weisung, wird unter den Weisen
wohnen.

15:32 Wer Zucht verwirft, der macht sich selbst zunichte; wer sich aber
etwas sagen läßt, der wird klug.

15:33 Die Furcht des HERRN ist Zucht, die zur Weisheit führt, und ehe man
zu Ehren kommt, muß man Demut lernen.
Kap 18,12; 22,4

16:1 Der Mensch setzt sich's wohl vor im Herzen; aber vom HERRN kommt,
was die Zunge reden wird.

16:2 Einen jeglichen dünken seine Wege rein; aber der HERR prüft die
Geister.

16:3 Befiehl dem HERRN deine Werke, so wird dein Vorhaben gelingen.
Ps 37,5

16:4 Der HERR macht alles zu seinem Zweck, auch den Gottlosen für den
bösen Tag.
Röm 9,22

16:5 Ein stolzes Herz ist dem HERRN ein Greuel und wird gewiß nicht
ungestraft bleiben.

16:6 Durch Güte und Treue wird Missetat gesühnt, und durch die Furcht des
HERRN meidet man das Böse.

16:7 Wenn eines Menschen Wege dem HERRN wohlgefallen, so läßt er auch
seine Feinde mit ihm Frieden machen.
1. Mose 31,24; 33,4

16:8 Besser wenig mit Gerechtigkeit als viel Einkommen mit Unrecht.
Kap 15,16

16:9 Des Menschen Herz erdenkt sich seinen Weg; aber der HERR allein
lenkt seinen Schritt.
Kap 19,21; Jer 10,23

16:10 Gottes Spruch ist in dem Munde des Königs; sein Mund spricht nicht
fehl im Gericht.

16:11 Waage und rechte Waagschalen sind vom HERRN; und alle Gewichte im
Beutel sind sein Werk.
Kap 11,1

16:12 Den Königen ist Unrecht tun ein Greuel; denn durch Gerechtigkeit
wird der Thron befestigt.
Kap 20,28; 25,5; 29,14

16:13 Rechte Worte gefallen den Königen; und wer aufrichtig redet, wird
geliebt.

16:14 Des Königs Grimm ist ein Bote des Todes; aber ein weiser Mann wird
ihn versöhnen.
(14 und 15) Kap 19,12; 20,2

16:15 Wenn des Königs Angesicht freundlich ist, das ist Leben, und seine
Gnade ist wie ein Spätregen.

16:16 Weisheit erwerben ist besser als Gold und Einsicht erwerben edler
als Silber.

16:17 Der Frommen Weg meidet das Arge; und wer auf seinen Weg achtet,
bewahrt sein Leben.

16:18 Wer zugrunde gehen soll, der wird zuvor stolz; und Hochmut kommt
vor dem Fall.
Kap 18,12

16:19 Besser niedrig sein mit den Demütigen, als Beute austeilen mit den
Hoffärtigen.

16:20 Wer auf das Wort merkt, der findet Glück; und wohl dem, der sich auf
den HERRN verläßt!

16:21 Ein Verständiger wird gerühmt als ein weiser Mann, und liebliche
Rede mehrt die Erkenntnis.

16:22 Klugheit ist ein Brunnen des Lebens dem, der sie hat; aber die
Strafe der Toren ist ihre Torheit.

16:23 Des Weisen Herz redet klug und mehrt auf seinen Lippen die Lehre.

16:24 Freundliche Reden sind Honigseim, trösten die Seele und erfrischen
die Gebeine.
Kap 12,25

16:25 Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode.

16:26 Der Hunger des Arbeiters arbeitet für ihn; denn sein Mund treibt ihn
an.

16:27 Ein heilloser Mensch gräbt nach Unheil, und in seinem Munde ist's
wie brennendes Feuer.

16:28 Ein falscher Mensch richtet Zank an, und ein Verleumder macht
Freunde uneins.

16:29 Ein Frevler verlockt seinen Nächsten und führt ihn auf keinen guten
Weg.

16:30 Wer mit den Augen winkt, denkt nichts Gutes; und wer mit den Lippen
andeutet, vollbringt Böses.

16:31 Graue Haare sind eine Krone der Ehre; auf dem Weg der Gerechtigkeit
wird sie gefunden.
Kap 20,29

16:32 Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst
beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt.
Kap 14,29

16:33 Der Mensch wirft das Los; aber es fällt, wie der HERR will.

17:1 Besser ein trockner Bissen mit Frieden als ein Haus voll
Geschlachtetem mit Streit.
Kap 15,17

17:2 Ein kluger Knecht wird herrschen über einen schandbaren Sohn und
wird mit den Brüdern das Erbe teilen.

17:3 Wie der Tiegel das Silber und der Ofen das Gold, so prüft der HERR
die Herzen.
Ps 66,10

17:4 Ein Böser achtet auf böse Mäuler, und ein Falscher hört gern auf
schändliche Zungen.

17:5 Wer den Armen verspottet, verhöhnt dessen Schöpfer; und wer sich
über eines andern Unglück freut, wird nicht ungestraft bleiben.
Kap 14,31

17:6 Der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ehre sind ihre
Väter.

17:7 Es steht einem Toren nicht wohl an, von hohen Dingen zu reden, viel
weniger einem Edlen, daß er mit Lügen umgeht.

17:8 Bestechung ist wie ein Zauberstein dem, der sie gibt; wohin er sich
kehrt, hat er Glück.

17:9 Wer Verfehlung zudeckt, stiftet Freundschaft; wer aber eine Sache
aufrührt, der macht Freunde uneins.

17:10 Ein Scheltwort dringt tiefer bei dem Verständigen als hundert
Schläge bei dem Toren.

17:11 Ein böser Mensch trachtet, stets zu widersprechen; aber ein
grausamer Bote wird über ihn kommen.

17:12 Besser einer Bärin begegnen, der die Jungen geraubt sind, als einem
Toren in seiner Torheit.

17:13 Wer Gutes mit Bösem vergilt, von dessen Haus wird das Böse nicht
weichen.

17:14 Wer Streit anfängt, gleicht dem, der dem Wasser den Damm aufreißt.
Laß ab vom Streit, ehe er losbricht!

17:15 Wer den Schuldigen gerecht spricht und den Gerechten schuldig, die
sind beide dem HERRN ein Greuel.
Jes 5,23

17:16 Was soll dem Toren Geld in der Hand, Weisheit zu kaufen, wo er doch
ohne Verstand ist?

17:17 Ein Freund liebt allezeit, und ein Bruder wird für die Not geboren.
Kap 18,24

17:18 Ein Tor ist, wer in die Hand gelobt und Bürge wird für seinen
Nächsten.
Kap 6,1-5

17:19 Wer Zank liebt, der liebt die Sünde; und wer seine Tür zu hoch
macht, strebt nach Einsturz.

17:20 Ein verkehrtes Herz findet nichts Gutes; und wer falscher Zunge ist,
wird in Unglück fallen.

17:21 Wer einen Toren zeugt, muß sich grämen, und eines Toren Vater hat
keine Freude.

17:22 Ein fröhliches Herz tut dem Leibe wohl; aber ein betrübtes Gemüt
läßt das Gebein verdorren.
Kap 15,13; 15,15

17:23 Der Gottlose nimmt gern heimlich Geschenke, zu beugen den Weg des
Rechts.
2. Mose 23,8

17:24 Ein Verständiger hat die Weisheit vor Augen; aber ein Tor wirft die
Augen hin und her.
Kap 4,25

17:25 Ein törichter Sohn ist seines Vaters Verdruß und ein Gram für die
Mutter, die ihn geboren hat.

17:26 Es ist schon nicht gut, daß man Unschuldige Strafe zahlen läßt; aber
den Edlen zu schlagen geht über alles Maß.

17:27 Ein Vernünftiger mäßigt seine Rede, und ein verständiger Mann wird
nicht hitzig.
Kap 10,19; Jak 1,19

17:28 Auch ein Tor, wenn er schwiege, würde für weise gehalten und für
verständig, wenn er den Mund hielte.
Hiob 13,5

18:1 Wer sich absondert, der sucht, was ihn gelüstet, und gegen alles,
was gut ist, geht er an.

18:2 Ein Tor hat nicht Gefallen an Einsicht, sondern will kundtun, was in
seinem Herzen steckt.

18:3 Wohin ein Frevler kommt, kommt auch Verachtung; und wo Schande ist,
da ist Hohn.

18:4 Die Worte in eines Mannes Munde sind wie tiefe Wasser, und die
Quelle der Weisheit ist ein sprudelnder Bach.

18:5 Es ist nicht gut, den Schuldigen vorzuziehen, daß man des Gerechten
Sache beuge im Gericht.
5. Mose 1,17

18:6 Die Lippen des Toren bringen Zank, und sein Mund ruft nach Schlägen.

18:7 Der Mund des Toren bringt ihn ins Verderben, und seine Lippen
bringen ihn zu Fall.

18:8 Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen und gehen einem
glatt ein.
Kap 26,22

18:9 Wer lässig ist in seiner Arbeit, der ist ein Bruder des Verderbers.
Kap 10,4

18:10 Der Name des HERRN ist eine feste Burg; der Gerechte läuft dorthin
und wird beschirmt.
Kap 14,26; Ps 61,4

18:11 Des Reichen Habe ist ihm wie eine feste Stadt und dünkt ihn eine
hohe Mauer.
Kap 10,15

18:12 Wenn einer zugrunde gehen soll, wird sein Herz zuvor stolz; und ehe
man zu Ehren kommt, muß man demütig sein.
Kap 16,18

18:13 Wer antwortet, ehe er hört, dem ist's Torheit und Schande.

18:14 Wer ein mutiges Herz hat, weiß sich auch im Leiden zu halten; wenn
aber der Mut daniederliegt, wer kann's tragen?

18:15 Ein verständiges Herz erwirbt Einsicht, und das Ohr der Weisen sucht
Erkenntnis.

18:16 Das Geschenk des Menschen schafft ihm Raum und bringt ihn zu den
großen Herren.
1. Mose 43,11

18:17 Ein jeder hat zuerst in seiner Sache recht; kommt aber der andere zu
Wort, so findet sich's.

18:18 Das Los schlichtet den Streit und läßt Mächtige nicht
aneinandergeraten.

18:19 Ein gekränkter Bruder ist abweisender als eine feste Stadt, und
Streitigkeiten sind hart wie der Riegel einer Burg.

18:20 Einem Mann wird vergolten, was sein Mund geredet hat, und er wird
gesättigt mit dem, was seine Lippen ihm einbringen.
Kap 12,14

18:21 Tod und Leben stehen in der Zunge Gewalt; wer sie liebt, wird ihre
Frucht essen.
Kap 13,3

18:22 Wer eine Ehefrau gefunden hat, der hat etwas Gutes gefunden und
Wohlgefallen erlangt vom HERRN.
Kap 19,14; 31,10

18:23 Ein Armer redet mit Flehen, aber ein Reicher antwortet hart.

18:24 Es gibt Allernächste, die bringen ins Verderben, und es gibt
Freunde, die hangen fester an als ein Bruder.
Kap 17,17

19:1 Ein Armer, der in Unschuld wandelt, ist besser als einer, der
Verkehrtes spricht und dabei reich ist.
Kap 28,6

19:2 Wo man nicht mit Vernunft handelt, da ist auch Eifer nichts nütze;
und wer hastig läuft, der tritt fehl.

19:3 Des Menschen Torheit führt ihn in die Irre, und doch tobt sein Herz
wider den HERRN.
Klgl 3,39

19:4 Reichtum macht viel Freunde; aber der Arme wird von seinem Freunde
verlassen.
Kap 14,20

19:5 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen
redet, wird nicht entrinnen.
Kap 21,28; 5. Mose 19,18-21

19:6 Viele schmeicheln dem Vornehmen; und wer Geschenke gibt, hat alle zu
Freunden.

19:7 Den Armen hassen alle seine Brüder; wieviel mehr halten sich seine
Freunde von ihm fern! Wer viel spricht, der tut Frevel; und wer
Worten nachjagt, der wird nicht entrinnen.
Vervollständigt aus der griechischen Übersetzung.

19:8 Wer Klugheit erwirbt, liebt sein Leben; und der Verständige findet
Gutes.

19:9 Ein falscher Zeuge bleibt nicht ungestraft; und wer frech Lügen
redet, wird umkommen.

19:10 Dem Toren steht nicht an, gute Tage zu haben, viel weniger einem
Knecht, zu herrschen über Fürsten.

19:11 Klugheit macht den Mann langsam zum Zorn, und es ist seine Ehre, daß
er Verfehlung übersehen kann.
Kap 14,29

19:12 Die Ungnade des Königs ist wie das Brüllen eines Löwen; aber seine
Gnade ist wie Tau auf dem Grase.
Kap 16,14-15

19:13 Ein törichter Sohn ist seines Vaters Herzeleid, und ein zänkisches
Weib wie ein ständig triefendes Dach.
Kap 27,15-16

19:14 Haus und Habe vererben die Eltern; aber eine verständige Ehefrau
kommt vom HERRN.
Kap 18,22

19:15 Faulheit macht schläfrig, und ein Lässiger wird Hunger leiden.

19:16 Wer das Gebot bewahrt, der bewahrt sein Leben; wer aber auf seinen
Weg nicht achtet, wird sterben.
Kap 16,17

19:17 Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem HERRN, und der wird ihm
vergelten, was er Gutes getan hat.
Kap 14,31; Ps 41,2-4; Dan 4,24; Mt 5,7; 25,40; 2. Kor 9,6

19:18 Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist, aber laß dich nicht
hinreißen, ihn zu töten.
5. Mose 21,18-21

19:19 Großer Grimm muß Strafe leiden; denn willst du ihm steuern, so wird
er noch größer.

19:20 Höre auf Rat und nimm Zucht an, daß du hernach weise seist.

19:21 In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der
Ratschluß des HERRN.
Kap 16,9

19:22 Ein gütiger Mensch ist der Liebe wert, und ein Armer ist besser als
ein Lügner.

19:23 Die Furcht des HERRN führt zum Leben; man wird satt werden und
sicher schlafen, von keinem Übel heimgesucht.

19:24 Der Faule steckt seine Hand in die Schüssel und bringt sie nicht
wieder zum Munde.
Kap 26,15

19:25 Schlägt man den Spötter, so werden Unverständige vernünftig; weist
man den Verständigen zurecht, so gewinnt er an Einsicht.
Kap 21,11

19:26 Wer den Vater mißhandelt und die Mutter verjagt, der ist ein
schandbarer und verfluchter Sohn.

19:27 Läßt du ab, mein Sohn, auf Ermahnung zu hören, so irrst du ab von
vernünftiger Lehre.
Jak 1,22

19:28 Ein nichtswürdiger Zeuge spottet des Rechts, und den Gottlosen
mundet das Unrecht.

19:29 Den Spöttern sind Strafen bereitet und Schläge für den Rücken der
Toren.
Kap 26,3

20:1 Der Wein macht Spötter, und starkes Getränk macht wild; wer davon
taumelt, wird niemals weise.
Kap 23,29-35; 31,5; Hos 4,11

20:2 Das Drohen des Königs ist wie das Brüllen eines Löwen; wer ihn
erzürnt, der sündigt wider das eigene Leben.
Kap 16,14

20:3 Eine Ehre ist es dem Mann, dem Streit fern zu bleiben; aber die
gerne streiten, sind allzumal Toren.

20:4 Im Herbst will der Faule nicht pflügen; so muß er in der Ernte
betteln und kriegt nichts.
Kap 6,6-11

20:5 Das Vorhaben im Herzen eines Mannes ist wie ein tiefes Wasser; aber
ein kluger Mann kann es schöpfen.

20:6 Viele Menschen rühmen ihre Güte; aber wer findet einen, der
zuverlässig ist?

20:7 Ein Gerechter, der unsträflich wandelt, dessen Kindern wird's
wohlgehen.
Ps 112,1-2

20:8 Ein König, der auf dem Thron sitzt, um zu richten, sondert aus mit
seinem Blick alles Böse.
Ps 101,3

20:9 Wer kann sagen: »Ich habe mein Herz geläutert und bin rein von
meiner Sünde«?
Kap 30,12; Hiob 4,17; 9,2-3

20:10 Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß ist beides dem HERRN ein Greuel.

20:11 Schon einen Knaben erkennt man an seinem Tun, ob er lauter und
redlich werden will.
Kap 22,6

20:12 Ein hörendes Ohr und ein sehendes Auge, die macht beide der HERR.

20:13 Liebe den Schlaf nicht, daß du nicht arm werdest; laß deine Augen
offen sein, so wirst du Brot genug haben.

20:14 »Schlecht, schlecht!« spricht man, wenn man kauft; aber wenn man
weggeht, so rühmt man sich.

20:15 Es gibt Gold und viel Perlen; aber ein Mund, der Vernünftiges redet,
ist ein edles Kleinod.

20:16 Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wurde, und pfände
ihn anstelle des Fremden!
Kap 6,1-2

20:17 Das gestohlene Brot schmeckt dem Manne gut; aber am Ende hat er den
Mund voller Kieselsteine.
Kap 9,17

20:18 Pläne kommen zum Ziel, wenn man sich recht berät; und Krieg soll
man mit Vernunft führen.
Kap 24,6

20:19 Wer Geheimnisse verrät, ist ein Verleumder, und mit dem, der den
Mund nicht halten kann, laß dich nicht ein.

20:20 Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird
verlöschen in der Finsternis.
Kap 30,17; 2. Mose 21,17

20:21 Das Erbe, nach dem man zuerst sehr eilt, wird zuletzt nicht gesegnet
sein.

20:22 Sprich nicht: »Ich will Böses vergelten!« Harre des HERRN, der wird
dir helfen.
Kap 24,29; Röm 12,17

20:23 Zweierlei Gewicht ist dem HERRN ein Greuel, und eine falsche Waage
ist nicht gut.

20:24 Jedermanns Schritte bestimmt der HERR. Welcher Mensch versteht
seinen Weg?

20:25 Es ist dem Menschen ein Fallstrick, unbedacht Gelübde zu tun und
erst nach dem Geloben zu überlegen.

20:26 Ein weiser König sondert die Gottlosen aus und läßt das Rad über sie
gehen.

20:27 Eine Leuchte des HERRN ist des Menschen Geist; er durchforscht alle
Kammern des Innern.
1. Kor 2,11

20:28 Gütig und treu sein behütet den König, und sein Thron besteht durch
Güte.
Kap 16,12

20:29 Der Jünglinge Ehre ist ihre Stärke, und graues Haar ist der Alten
Schmuck.
Kap 16,31

20:30 Man muß dem Bösen wehren mit harter Strafe und mit ernsten Schlägen,
die man fühlt.

21:1 Des Königs Herz ist in der Hand des HERRN wie Wasserbäche; er lenkt
es, wohin er will.
Ps 33,15

21:2 Einen jeglichen dünkt sein Weg recht; aber der HERR prüft die
Herzen.

21:3 Recht und Gerechtigkeit tun ist dem HERRN lieber als Opfer.
1. Sam 15,22; Hos 6,6

21:4 Hoffärtige Augen und stolzer Sinn, die Leuchte der Gottlosen, ist
Sünde.

21:5 Das Planen eines Emsigen bringt Überfluß; wer aber allzu rasch
handelt, dem wird's mangeln.

21:6 Wer Schätze sammelt mit Lügen, der wird fehlgehen und ist unter
denen, die den Tod suchen.

21:7 Der Gottlosen Gewalt rafft sie selber weg; denn sie wollen nicht
tun, was recht ist.

21:8 Wer mit Schuld beladen ist, geht krumme Wege; wer aber rein ist,
dessen Tun ist gerade.

21:9 Besser im Winkel auf dem Dach wohnen als mit einem zänkischen Weibe
zusammen in einem Hause.

21:10 Die Seele des Gottlosen gelüstet nach Bösem und erbarmt sich nicht
seines Nächsten.

21:11 Wenn der Spötter gestraft wird, so werden die Unverständigen weise,
und wenn man einen Weisen belehrt, so nimmt er Erkenntnis an.
Kap 19,25

21:12 Der Gerechte achtet auf des Gottlosen Haus, und er stürzt die
Gottlosen ins Verderben.
Der »Gerechte« ist wahrscheinlich Gott.

21:13 Wer seine Ohren verstopft vor dem Schreien des Armen, der wird einst
auch rufen und nicht erhört werden.

21:14 Eine heimliche Gabe stillt den Zorn und ein Geschenk im Verborgenen
den heftigen Grimm.
1. Sam 25,18-35

21:15 Dem Gerechten ist es eine Freude, wenn Recht geschieht, aber den
Übeltätern ist es ein Schrecken.

21:16 Ein Mensch, der vom Wege der Klugheit abirrt, wird weilen in der
Schar der Toten.

21:17 Wer gern in Freuden lebt, wird Mangel haben; und wer Wein und
Salböl liebt, wird nicht reich.
Kap 23,21

21:18 Der Gottlose wird als Lösegeld gegeben für den Gerechten und der
Verächter für die Frommen.

21:19 Besser in der Wüste wohnen als bei einem zänkischen und zornigen
Weibe.

21:20 Im Hause des Weisen ist ein kostbarer Schatz an Öl; aber ein Tor
vergeudet ihn.

21:21 Wer der Gerechtigkeit und Güte nachjagt, der findet Leben und Ehre.

21:22 Ein Weiser ersteigt die Stadt der Starken und stürzt ihre Macht, auf
die sie sich verläßt.

21:23 Wer Mund und Zunge bewahrt, der bewahrt sein Leben vor Not.
Kap 13,3

21:24 Wer stolz und vermessen ist, heißt ein Spötter; er treibt frechen
Übermut.

21:25 Der Faule stirbt über seinem Wünschen; denn seine Hände wollen
nichts tun.
Kap 13,4

21:26 Den ganzen Tag begehrt die Gier; aber der Gerechte gibt und versagt
nichts.

21:27 Der Gottlosen Opfer ist ein Greuel, wieviel mehr, wenn man's
darbringt für eine Schandtat.
Kap 15,8

21:28 Ein lügenhafter Zeuge wird umkommen; aber wer recht gehört hat,
dessen Wort bleibt.
Kap 19,5; 19,9

21:29 Der Gottlose macht ein freches Gesicht; aber wer fromm ist, macht
seine Wege fest.

21:30 Keine Weisheit, kein Verstand, kein Rat besteht vor dem HERRN.
Ps 33,10-11

21:31 Rosse werden gerüstet zum Tage der Schlacht; aber der Sieg kommt
vom HERRN.
Ps 33,17

22:1 Ein guter Ruf ist köstlicher als großer Reichtum und anziehendes
Wesen besser als Silber und Gold.
Pred 7,1

22:2 Reiche und Arme begegnen einander; der HERR hat sie alle gemacht.
Kap 29,13

22:3 Der Kluge sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; die
Unverständigen laufen weiter und leiden Schaden.

22:4 Der Lohn der Demut und der Furcht des HERRN ist Reichtum, Ehre und
Leben.
Kap 15,33

22:5 Stacheln und Stricke sind auf dem Wege des Verkehrten; wer sich aber
davon fernhält, bewahrt sein Leben.

22:6 Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so läßt er auch nicht davon,
wenn er alt wird.
Kap 20,11

22:7 Der Reiche herrscht über die Armen; und wer borgt, ist des
Gläubigers Knecht.

22:8 Wer Unrecht sät, der wird Unglück ernten, und die Rute seines
Übermuts wird ein Ende haben.
Hiob 4,8

22:9 Wer ein gütiges Auge hat, wird gesegnet; denn er gibt von seinem
Brot den Armen.
Kap 19,17

22:10 Treibe den Spötter hinaus, so geht der Zank weg, und Hader und
Schmähung hören auf.
Kap 26,20

22:11 Wer ein reines Herz und liebliche Rede hat, dessen Freund ist der
König.
Kol 4,6; Ps 101,6

22:12 Die Augen des HERRN behüten die Erkenntnis; aber die Worte des
Verächters bringt er zu Fall.

22:13 Der Faule spricht: »Es ist ein Löwe draußen; ich könnte getötet
werden auf der Gasse.«
Kap 26,13

22:14 Der Mund unzüchtiger Weiber ist eine tiefe Grube; wem der HERR
zürnt, der fällt hinein.
Kap 5,3

22:15 Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht treibt
sie ihm aus.
Kap 13,24; 23,13-14; 29,17

22:16 Wer dem Armen Unrecht tut, mehrt ihm seine Habe; wer einem Reichen
gibt, schafft ihm nur Mangel.

Worte der Weisen

22:17 Neige deine Ohren und höre die Worte von Weisen und nimm zu Herzen
meine Lehre.
Kap 24,23

22:18 Denn lieblich ist's, wenn du sie im Sinne behältst; laß sie
miteinander auf deinen Lippen bleiben.

22:19 Damit deine Hoffnung sich gründe auf den HERRN, erinnere ich daran
heute gerade dich.

22:20 Hab ich dir's nicht mannigfach aufgeschrieben als Rat und
Erkenntnis,

22:21 um dir kundzutun zuverlässige Worte der Wahrheit, damit du rechte
Antwort bringen könnest dem, der dich gesandt hat?

22:22 Beraube den Armen nicht, weil er arm ist, und unterdrücke den
Geringen nicht im Gericht;
(22 und 23) 2. Mose 23,6

22:23 denn der HERR wird ihre Sache führen und wird ihre Bedrücker
bedrücken. -

22:24 Geselle dich nicht zum Zornigen und halt dich nicht zu einem
wütenden Mann;
Kap 15,18

22:25 du könntest auf seinen Weg geraten und dich selbst zu Fall bringen. -

22:26 Sei nicht einer von denen, die mit ihrer Hand haften und für
Schulden Bürge werden;
Kap 6,1

22:27 denn wenn du nicht bezahlen kannst, so wird man dir dein Bett unter
dir wegnehmen. -

22:28 Verrücke nicht die uralten Grenzen, die deine Väter gemacht
haben. -
Kap 23,10; 5. Mose 27,17

22:29 Siehst du einen Mann, behende in seinem Geschäft, der wird Königen
dienen; geringen Leuten wird er nicht dienen.

23:1 Wenn du zu Tische sitzt mit einem hohen Herrn, so bedenke wohl, was
du vor dir hast,

23:2 und setze ein Messer an deine Kehle, wenn du gierig bist;

23:3 wünsche dir nichts von seinen feinen Speisen; denn es ist
trügerisches Brot. -

23:4 Bemühe dich nicht, reich zu werden; da spare deine Klugheit!
Kap 28,22

23:5 Du richtest deine Augen auf Reichtum, und er ist nicht mehr da; denn
er macht sich Flügel wie ein Adler und fliegt gen Himmel. -

23:6 Iß nicht bei einem Neidischen und wünsche dir von seinen feinen
Speisen nichts;

23:7 denn in seinem Herzen ist er berechnend; er spricht zu dir: Iß und
trink!, und sein Herz ist doch nicht mit dir.

23:8 Die Bissen, die du gegessen hast, mußt du ausspeien, und deine
freundlichen Worte sind verloren. -

23:9 Rede nicht vor des Unverständigen Ohren; denn er verachtet die
Klugheit deiner Rede. -

23:10 Verrücke nicht uralte Grenzen und vergreife dich nicht an dem Acker
der Waisen,
Kap 22,28

23:11 denn ihr Helfer ist mächtig; der wird ihre Sache gegen dich führen. -

23:12 Wende dein Herz hin zur Zucht und deine Ohren zu vernünftiger Rede. -

23:13 Laß nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der
Rute schlägst, so wird er sein Leben behalten;
(13 und 14) Kap 22,15

23:14 du schlägst ihn mit der Rute, aber du errettest ihn vom Tode. -

23:15 Mein Sohn, wenn dein Herz weise ist, so freut sich auch mein Herz,

23:16 und meine Seele ist froh, wenn deine Lippen reden, was recht ist. -

23:17 Dein Herz sei nicht neidisch auf den Sünder, sondern trachte täglich
nach der Furcht des HERRN;

23:18 denn das Ende kommt noch, und dann wird deine Hoffnung nicht
zuschanden. -

23:19 Höre, mein Sohn, und sei weise und richte dein Herz auf den rechten
Weg.

23:20 Sei nicht unter den Säufern und Schlemmern;

23:21 denn die Säufer und Schlemmer verarmen, und ein Schläfer muß
zerrissene Kleider tragen. -
Kap 21,17

23:22 Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine
Mutter nicht, wenn sie alt wird. -
Kap 1,8

23:23 Kaufe Wahrheit und verkaufe sie nicht, die Weisheit, die Zucht und
die Einsicht. -

23:24 Der Vater eines Gerechten freut sich, und wer einen Weisen gezeugt
hat, ist fröhlich über ihn.
Kap 10,1

23:25 Laß deinen Vater und deine Mutter sich freuen, und fröhlich sein,
die dich geboren hat. -

23:26 Gib mir, mein Sohn, dein Herz und laß deinen Augen meine Wege
wohlgefallen.

23:27 Denn die Hure ist eine tiefe Grube, und die fremde Frau ist ein
enger Brunnen.
(27 und 28) Kap 22,14; 7,10-14

23:28 Auch lauert sie wie ein Räuber und mehrt die Treulosen unter den
Menschen. -

23:29 Wo ist Weh? Wo ist Leid? Wo ist Zank? Wo ist Klagen? Wo sind Wunden
ohne jeden Grund? Wo sind trübe Augen?
(29-35) Kap 20,1; Jes 56,12

23:30 Wo man lange beim Wein sitzt und kommt, auszusaufen, was
eingeschenkt ist.

23:31 Sieh den Wein nicht an, wie er so rot ist und im Glase so schön
steht: Er geht glatt ein,

23:32 aber danach beißt er wie eine Schlange und sticht wie eine Otter.

23:33 Da werden deine Augen seltsame Dinge sehen, und dein Herz wird
Verkehrtes reden,

23:34 und du wirst sein wie einer, der auf hoher See sich schlafen legt,
und wie einer, der oben im Mastkorb liegt.

23:35 »Sie schlugen mich, aber es tat mir nicht weh; sie prügelten mich,
aber ich fühlte es nicht. Wann werde ich aufwachen? Dann will ich's
wieder so treiben.«

24:1 Sei nicht neidisch auf böse Menschen und wünsche nicht, bei ihnen zu
sein;

24:2 denn ihr Herz trachtet nach Gewalt, und ihre Lippen raten zum
Unglück. -

24:3 Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten,

24:4 und durch ordentliches Haushalten werden die Kammern voll
kostbarer, lieblicher Habe. -
Kap 31,10-31

24:5 Ein weiser Mann ist stark und ein vernünftiger Mann voller Kraft;

24:6 denn mit Überlegung soll man Krieg führen, und wo viele Ratgeber
sind, da ist der Sieg. -
Kap 20,18; Kap 11,14

24:7 Weisheit ist dem Toren zu hoch; er darf seinen Mund im Rat nicht
auftun. -

24:8 Wer sich vornimmt, Böses zu tun, den nennt man einen Erzbösewicht.

24:9 Das Vorhaben des Toren ist Sünde, und der Spötter ist den Leuten ein
Greuel. -

24:10 Der ist nicht stark, der in der Not nicht fest ist. -

24:11 Errette, die man zum Tode schleppt, und entzieh dich nicht denen,
die zur Schlachtbank wanken.
Ps 82,4

24:12 Sprichst du: »Siehe, wir haben's nicht gewußt!«, fürwahr, der die
Herzen prüft, merkt es, und der auf deine Seele achthat, weiß es und
vergilt dem Menschen nach seinem Tun. -

24:13 Iß Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süß deinem
Gaumen.

24:14 So ist Weisheit gut für deine Seele; wenn du sie findest, wird dir's
am Ende wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein. -

24:15 Laure nicht als Gottloser auf das Haus des Gerechten; zerstöre seine
Wohnung nicht,

24:16 denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die
Gottlosen versinken im Unglück. -
Ps 37,24

24:17 Freue dich nicht über den Fall deines Feindes, und dein Herz sei
nicht froh über sein Unglück;
Hiob 31,29

24:18 der HERR könnte es sehen und Mißfallen daran haben und seinen Zorn
von ihm wenden. -

24:19 Erzürne dich nicht über die Bösen und ereifre dich nicht über die
Gottlosen;
Ps 37,1

24:20 denn der Böse hat nichts zu hoffen, und die Leuchte der Gottlosen
wird verlöschen. -
Kap 13,9

24:21 Mein Sohn, fürchte den HERRN und den König und menge dich nicht
unter die Aufrührer;
1. Petr 2,17

24:22 denn plötzlich wird sie das Verderben treffen und unversehens von
beiden her das Unheil kommen.

24:23 Auch dies sind Worte der Weisen: Die Person ansehen im Gericht ist
nicht gut.
3. Mose 19,15

24:24 Wer zum Schuldigen spricht: »Du hast recht«, dem fluchen die Völker,
und die Leute verwünschen ihn.

24:25 Die aber gerecht richten, denen geht es gut, und reicher Segen kommt
auf sie.

24:26 Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuß.
Kap 15,23

24:27 Richte erst draußen deine Arbeit aus und bearbeite deinen Acker;
danach gründe dein Haus.

24:28 Sei nicht ein falscher Zeuge wider deinen Nächsten und betrüge
nicht mit deinem Munde.
2. Mose 20,16

24:29 Sprich nicht: »Wie einer mir tut, so will ich ihm auch tun und
einem jeglichen sein Tun vergelten.«
Kap 20,22

24:30 Ich ging am Acker des Faulen entlang und am Weinberg des Toren,

24:31 und siehe, lauter Nesseln waren darauf, und er stand voll Disteln,
und die Mauer war eingefallen.

24:32 Als ich das sah, nahm ich's zu Herzen, ich schaute und lernte
daraus:

24:33 Noch ein wenig schlafen und ein wenig schlummern und ein wenig die
Hände zusammentun, daß du ruhest,
(33 und 34) Kap 6,9-11

24:34 so wird deine Armut kommen wie ein Räuber und dein Mangel wie ein
gewappneter Mann.

Weitere Sprüche Salomos

25:1 Auch dies sind Sprüche Salomos; die Männer Hiskias, des Königs von
Juda, haben sie gesammelt.
Kap 1,1; 10,1

25:2 Es ist Gottes Ehre, eine Sache zu verbergen; aber der Könige Ehre
ist es, eine Sache zu erforschen.

25:3 Der Himmel ist hoch und die Erde tief, und der Könige Herz ist
unerforschlich.

25:4 Man tue die Schlacken vom Silber, so gelingt dem Goldschmied das
Gefäß;

25:5 man tue den Gottlosen hinweg vom König, so wird sein Thron durch
Gerechtigkeit gefestigt.
Kap 16,12

25:6 Prange nicht vor dem Könige und stelle dich nicht zu den Großen;

25:7 denn es ist besser, daß man zu dir sage: Tritt hier herauf!, als
daß du erniedrigt wirst vor einem Edlen, den deine Augen gesehen
haben.
Lk 14,7-11

25:8 Laufe nicht zu schnell vor Gericht; denn was willst du zuletzt
machen, wenn dich dein Nächster beschämt?

25:9 Trage deine Sache mit deinem Nächsten aus, aber verrate nicht eines
andern Geheimnis,
Kap 20,19

25:10 damit von dir nicht übel spricht, wer es hört, und dann das böse
Gerede über dich nicht aufhört.

25:11 Ein Wort, geredet zu rechter Zeit, ist wie goldene Äpfel auf
silbernen Schalen.
Kap 15,23

25:12 Ein Weiser, der mahnt, und ein Ohr, das auf ihn hört, das ist wie
ein goldener Ring und ein goldenes Halsband.

25:13 Wie die Kühle des Schnees zur Zeit der Ernte, so ist ein getreuer
Bote dem, der ihn gesandt hat, und erquickt seines Herrn Seele.

25:14 Wer Geschenke verspricht und hält's nicht, der ist wie Wolken und
Wind ohne Regen.

25:15 Durch Geduld wird ein Fürst überredet, und eine linde Zunge
zerbricht Knochen.
Kap 15,1

25:16 Findest du Honig, so iß davon nur, soviel du bedarfst, daß du nicht
zu satt werdest und speiest ihn aus.

25:17 Halte deinen Fuß zurück vom Hause deines Nächsten; er könnte dich
satt bekommen und dir gram werden.

25:18 Wer wider seinen Nächsten falsch Zeugnis redet, der ist wie ein
Streithammer, Schwert und scharfer Pfeil.

25:19 Auf einen Treulosen hoffen zur Zeit der Not, das ist wie ein fauler
Zahn und gleitender Fuß.

25:20 Wer einem mißmutigen Herzen Lieder singt, das ist, wie wenn einer
das Kleid ablegt an einem kalten Tag, und wie Essig auf Lauge.

25:21 Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brot, dürstet ihn, so
tränke ihn mit Wasser,
(21 und 22) Röm 12,20

25:22 denn du wirst feurige Kohlen auf sein Haupt häufen, und der HERR
wird dir's vergelten.

25:23 Wind mit dunklen Wolken bringt Regen, und heimliches Geschwätz
schafft saure Gesichter.

25:24 Besser im Winkel auf dem Dache sitzen als mit einem zänkischen Weibe
zusammen in einem Hause.

25:25 Eine gute Botschaft aus fernen Landen ist wie kühles Wasser für
eine durstige Kehle.
Kap 15,30

25:26 Ein Gerechter, der angesichts eines Gottlosen wankt, ist wie ein
getrübter Brunnen und eine verderbte Quelle.

25:27 Zuviel Honig essen ist nicht gut; aber wer nach schweren Dingen
forscht, dem bringt's Ehre.

25:28 Ein Mann, der seinen Zorn nicht zurückhalten kann, ist wie eine
offene Stadt ohne Mauern.
Kap 29,11

26:1 Wie Schnee zum Sommer und Regen zur Ernte, so reimt sich Ehre zum
Toren.

26:2 Wie ein Vogel dahinfliegt und eine Schwalbe enteilt, so ist ein
unverdienter Fluch: er trifft nicht ein.

26:3 Dem Roß eine Peitsche und dem Esel einen Zaum und dem Toren eine
Rute auf den Rücken!
Kap 19,29

26:4 Antworte dem Toren nicht nach seiner Torheit, daß du ihm nicht
gleich werdest.

26:5 Antworte aber dem Toren nach seiner Torheit, daß er sich nicht weise
dünke.

26:6 Wer eine Sache durch einen törichten Boten ausrichtet, der ist wie
einer, der sich selbst die Füße abhaut und Schaden leidet.

26:7 Wie einem Gelähmten das Tanzen, so steht dem Toren an, von Weisheit
zu reden.

26:8 Einem Toren Ehre antun, das ist, wie wenn einer einen edlen Stein
auf einen Steinhaufen wirft.

26:9 Ein Spruch in eines Toren Mund ist wie ein Dornzweig in der Hand
eines Trunkenen.

26:10 Wie ein Schütze, der jeden verwundet, so ist, wer einen Toren oder
einen Vorübergehenden dingt.

26:11 Wie ein Hund wieder frißt, was er gespien hat, so ist der Tor, der
seine Torheit immer wieder treibt.
2. Petr 2,22

26:12 Wenn du einen siehst, der sich weise dünkt, da ist für einen Toren
mehr Hoffnung als für ihn.
Kap 3,7

26:13 Der Faule spricht: »Es ist ein Löwe auf dem Wege, ein Löwe auf den
Gassen.«
Kap 22,13

26:14 Ein Fauler wendet sich im Bett wie die Tür in der Angel.
Kap 6,9-11

26:15 Der Faule steckt seine Hand in die Schüssel, und es wird ihm sauer,
daß er sie zum Munde bringe.
Kap 19,24

26:16 Ein Fauler dünkt sich weiser als sieben, die da wissen, verständig
zu antworten.

26:17 Wer vorübergeht und sich mengt in fremden Streit, der ist wie einer,
der den Hund bei den Ohren zwackt.

26:18 Wie ein Unsinniger, der mit Geschoß und Pfeilen schießt und tötet,

26:19 so ist ein Mensch, der seinen Nächsten betrügt und spricht: »Ich
habe nur gescherzt.«

26:20 Wenn kein Holz mehr da ist, so verlischt das Feuer, und wenn der
Verleumder weg ist, so hört der Streit auf.
Kap 22,10

26:21 Wie die Kohlen die Glut und Holz das Feuer, so facht ein zänkischer
Mann den Streit an.
Kap 15,18

26:22 Die Worte des Verleumders sind wie Leckerbissen und gehen einem
glatt ein.
Kap 18,8

26:23 Glatte Lippen und ein böses Herz, das ist wie Tongeschirr, mit
Silberschaum überzogen.

26:24 Der Hasser verstellt sich mit seiner Rede, aber im Herzen ist er
falsch;
(24 und 25) Mt 12,45

26:25 wenn er seine Stimme holdselig macht, so glaube ihm nicht; denn es
sind sieben Greuel in seinem Herzen.

26:26 Wer den Haß trügerisch verbirgt, dessen Bosheit wird doch vor der
Gemeinde offenbar werden.

26:27 Wer eine Grube macht, der wird hineinfallen; und wer einen Stein
wälzt, auf den wird er zurückkommen.
Ps 7,16; Pred 10,8

26:28 Eine falsche Zunge haßt den, dem sie Arges getan hat, und glatte
Lippen richten Verderben an.

27:1 Rühme dich nicht des morgigen Tages; denn du weißt nicht, was der
Tag bringt.
Jak 4,13-14

27:2 Laß dich von einem andern loben und nicht von deinem Mund, von einem
Fremden und nicht von deinen eignen Lippen.

27:3 Stein ist schwer, und Sand ist Last; aber der Ärger über einen Toren
ist schwerer als beide.

27:4 Zorn ist ein wütig Ding, und Grimm ist ungestüm; aber wer kann vor
der Eifersucht bestehen?

27:5 Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt.
3. Mose 19,17

27:6 Die Schläge des Freundes meinen es gut; aber die Küsse des Hassers
sind trügerisch.
Ps 141,5; Mt 26,49

27:7 Ein Satter tritt Honigseim mit Füßen; aber einem Hungrigen ist alles
Bittre süß.

27:8 Wie ein Vogel, der aus seinem Nest flüchtet, so ist ein Mann, der
aus seiner Heimat flieht.

27:9 Das Herz freut sich an Salbe und Räucherwerk, und süß ist der
Freund, der wohlgemeinten Rat gibt.

27:10 Von deinem Freund und deines Vaters Freund laß nicht ab. Geh nicht
ins Haus deines Bruders, wenn dir's übel geht. Ein Nachbar in der
Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne.
Kap 18,24

27:11 Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, so kann ich antworten
dem, der mich schmäht.

27:12 Ein Kluger sieht das Unglück kommen und verbirgt sich; aber die
Unverständigen laufen weiter und leiden Schaden.

27:13 Nimm dem sein Kleid, der für einen andern Bürge wurde, und pfände
ihn anstelle des Fremden.

27:14 Wenn einer seinen Nächsten des Morgens früh mit lauter Stimme
segnet, so wird ihm das für einen Fluch gerechnet.

27:15 Ein zänkisches Weib und ein triefendes Dach, wenn's sehr regnet,
lassen sich miteinander vergleichen:
(15 und 16) Kap 19,13

27:16 wer sie aufhalten will, der will den Wind aufhalten und will Öl mit
der Hand fassen.

27:17 Ein Messer wetzt das andre und ein Mann den andern.

27:18 Wer seinen Feigenbaum pflegt, der ißt Früchte davon, und wer seinem
Herrn treu dient, wird geehrt.

27:19 Wie sich im Wasser das Angesicht spiegelt, so ein Mensch im Herzen
des andern.

27:20 Unterwelt und Abgrund werden niemals satt, und der Menschen Augen
sind auch unersättlich.
Pred 1,8

27:21 Ein Mann bewährt sich in seinem Ruf wie das Silber im Tiegel und das
Gold im Ofen.

27:22 Wenn du den Toren im Mörser zerstießest mit dem Stampfer wie Grütze,
so ließe doch seine Torheit nicht von ihm.

27:23 Auf deine Schafe hab acht und nimm dich deiner Herden an;

27:24 denn Vorräte währen nicht ewig, und auch eine Krone währt nicht für
und für.

27:25 Ist das Gras abgeweidet und wiederum Grünes nachgewachsen und ist
das Futter auf den Bergen gesammelt,

27:26 dann kleiden dich die Lämmer, und die Böcke geben dir das Geld,
einen Acker zu kaufen;

27:27 du hast Ziegenmilch genug zu deiner Speise, zur Speise deines Hauses
und zur Nahrung deiner Mägde.

28:1 Der Gottlose flieht, auch wenn niemand ihn jagt; der Gerechte aber
ist furchtlos wie ein junger Löwe.
Jes 57,21

28:2 Um des Landes Sünde willen wechseln häufig seine Herren; aber durch
einen verständigen und vernünftigen Mann gewinnt das Recht Bestand.

28:3 Ein gottloser Mann, der die Geringen bedrückt, ist wie ein
Platzregen, der die Frucht verdirbt.

28:4 Wer die Weisung verläßt, rühmt den Gottlosen; wer sie aber bewahrt,
der bekämpft ihn.

28:5 Böse Leute verstehen nichts vom Recht; die aber nach dem HERRN
fragen, verstehen alles.

28:6 Besser ein Armer, der in seiner Unsträflichkeit wandelt, als ein
Reicher, der auf verkehrten Wegen geht.
Kap 19,1

28:7 Wer die Lehre bewahrt, ist ein verständiger Sohn; wer aber der
Schlemmer Geselle ist, macht seinem Vater Schande.

28:8 Wer sein Gut mehrt mit Zinsen und Aufschlag, der sammelt es für den,
der sich der Armen erbarmt.
Kap 13,22; 3. Mose 25,35-37

28:9 Wer sein Ohr abwendet, um die Weisung nicht zu hören, dessen Gebet
ist ein Greuel.
Kap 15,8

28:10 Wer die Frommen verführt auf einen bösen Weg, wird selbst in seine
Grube fallen; aber die Frommen werden Gutes ererben.

28:11 Ein Reicher meint weise zu sein, aber ein verständiger Armer
durchschaut ihn.

28:12 Wenn die Gerechten Oberhand haben, so ist herrliche Zeit; wenn aber
die Gottlosen hochkommen, verbergen sich die Leute.
Kap 11,11

28:13 Wer seine Sünde leugnet, dem wird's nicht gelingen; wer sie aber
bekennt und läßt, der wird Barmherzigkeit erlangen.
Ps 32,3-5; 1. Joh 1,8-9

28:14 Wohl dem, der Gott allewege fürchtet! Wer aber sein Herz verhärtet,
wird in Unglück fallen.

28:15 Ein Gottloser, der über ein armes Volk regiert, ist wie ein
brüllender Löwe und ein gieriger Bär.

28:16 Wenn ein Fürst ohne Verstand ist, so geschieht viel Unrecht; wer
aber unrechten Gewinn haßt, wird lange leben.

28:17 Wer schuldig ist am Blut eines Menschen, der wird flüchtig sein bis
zum Grabe, und niemand helfe ihm!
1. Mose 4,14

28:18 Wer ohne Tadel einhergeht, dem wird geholfen; wer aber verkehrte
Wege geht, wird in eine Grube fallen.

28:19 Wer seinen Acker bebaut, wird Brot genug haben; wer aber nichtigen
Dingen nachgeht, wird Armut genug haben.

28:20 Ein treuer Mann wird von vielen gesegnet; wer aber eilt, reich zu
werden, wird nicht ohne Schuld bleiben.
Kap 13,11

28:21 Die Person ansehen ist nicht gut; aber mancher vergeht sich schon
um ein Stück Brot.
Kap 18,5; 5. Mose 1,17

28:22 Wer habgierig ist, jagt nach Reichtum und weiß nicht, daß Mangel
über ihn kommen wird.
Kap 23,4; 1. Tim 6,9

28:23 Wer einen Menschen zurechtweist, wird zuletzt Dank haben, mehr als
der da freundlich tut.

28:24 Wer seinem Vater oder seiner Mutter etwas nimmt und spricht, es sei
nicht Sünde, der ist des Verderbers Geselle.
Mt 15,5

28:25 Ein Habgieriger erweckt Zank; wer sich aber auf den HERRN verläßt,
wird gelabt.

28:26 Wer sich auf seinen Verstand verläßt, ist ein Tor; wer aber in der
Weisheit wandelt, wird entrinnen.
Kap 3,5-6

28:27 Wer dem Armen gibt, dem wird nichts mangeln; wer aber seine Augen
abwendet, der wird von vielen verflucht.

28:28 Wenn die Gottlosen hochkommen, so verbergen sich die Leute; wenn sie
aber umkommen, werden der Gerechten viel.

29:1 Wer gegen alle Warnung halsstarrig ist, der wird plötzlich
verderben ohne alle Hilfe.
Kap 15,10

29:2 Wenn der Gerechten viel sind, freut sich das Volk; wenn aber der
Gottlose herrscht, seufzt das Volk.
Kap 11,10

29:3 Wer Weisheit liebt, erfreut seinen Vater; wer aber mit Huren
umgeht, kommt um sein Gut.
Lk 15,13; 15,30

29:4 Ein König richtet das Land auf durchs Recht; wer aber viel Steuern
erhebt, richtet es zugrunde.

29:5 Wer seinem Nächsten schmeichelt, der spannt ihm ein Netz über den
Weg.

29:6 Wenn ein Böser sündigt, verstrickt er sich selbst; aber ein
Gerechter geht seinen Weg und ist fröhlich.

29:7 Der Gerechte weiß um die Sache der Armen; der Gottlose aber weiß gar
nichts.

29:8 Die Spötter bringen leichtfertig eine Stadt in Aufruhr; aber die
Weisen stillen den Zorn.

29:9 Wenn ein Weiser mit einem Toren rechtet, so tobt der oder lacht,
aber es gibt keine Ruhe.

29:10 Die Blutgierigen hassen den Frommen; aber die Gerechten nehmen sich
seiner an.

29:11 Ein Tor schüttet all seinen Unmut aus, aber ein Weiser
beschwichtigt ihn zuletzt.
Kap 12,23; Kap 25,28

29:12 Ein Herrscher, der auf Lügen hört, hat nur gottlose Diener.

29:13 Der Arme und sein Peiniger begegnen einander; der beiden das
Augenlicht gab, ist der HERR.
Kap 22,2; Hiob 33,30; Ps 13,4

29:14 Ein König, der die Armen treulich richtet, dessen Thron wird für
immer bestehen.
Kap 16,12

29:15 Rute und Tadel gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst
überlassen, macht seiner Mutter Schande.
Kap 22,15; 1. Kön 1,6

29:16 Wo viele Gottlose sind, da ist viel Sünde; aber die Gerechten
werden ihren Fall erleben.
Ps 37,35-36

29:17 Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Freude machen und deine Seele
erquicken.
Kap 23,13

29:18 Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl
dem, der auf die Weisung achtet!

29:19 Ein Knecht läßt sich mit Worten nicht in Zucht halten; denn wenn er
sie auch versteht, so nimmt er sie doch nicht an.

29:20 Siehst du einen, der schnell ist zu reden, da ist für einen Toren
mehr Hoffnung als für ihn.
Pred 5,1-2; Jak 1,19

29:21 Wenn ein Knecht von Jugend auf verwöhnt wird, so wird er am Ende
widerspenstig sein.

29:22 Ein zorniger Mann richtet Streit an, und ein Grimmiger tut viel
Sünde.
Kap 15,18; 22,24

29:23 Die Hoffart des Menschen wird ihn stürzen; aber der Demütige wird
Ehre empfangen.
Mt 23,12; 1. Petr 5,5

29:24 Wer mit Dieben gemeinsame Sache macht, haßt sein Leben; den Fluch
hört er aussprechen und zeigt's nicht an.
3. Mose 5,1

29:25 Menschenfurcht bringt zu Fall; wer sich aber auf den HERRN verläßt,
wird beschützt.
Mt 10,28

29:26 Viele suchen das Angesicht eines Fürsten; aber eines jeglichen Recht
kommt vom HERRN.

29:27 Ein ungerechter Mensch ist dem Gerechten ein Greuel; und wer recht
wandelt, ist dem Gottlosen ein Greuel.

Die Sprüche Agurs

30:1 Dies sind die Worte Agurs, des Sohnes des Jake, aus Massa. Es
spricht der Mann: Ich habe mich gemüht, o Gott, ich habe mich
gemüht, o Gott, und muß davon lassen.
1. Mose 25,12; 25,14

30:2 Denn ich bin der Allertörichtste, und Menschenverstand habe ich
nicht.

30:3 Weisheit hab ich nicht gelernt, und Erkenntnis des Heiligen habe ich
nicht.

30:4 Wer ist hinaufgefahren zum Himmel und wieder herab? Wer hat den Wind
in seine Hände gefaßt? Wer hat die Wasser in ein Kleid gebunden? Wer
hat alle Enden der Welt bestimmt? Wie heißt er? Und wie heißt sein
Sohn? Weißt du das?
Hiob 38,28-34

30:5 Alle Worte Gottes sind durchläutert; er ist ein Schild denen, die
auf ihn trauen.
Ps 12,7

30:6 Tu nichts zu seinen Worten hinzu, daß er dich nicht zur
Rechenschaft ziehe und du als Lügner dastehst.
5. Mose 4,2

30:7 Zweierlei bitte ich von dir, das wollest du mir nicht verweigern,
ehe denn ich sterbe:

30:8 Falschheit und Lüge laß ferne von mir sein; Armut und Reichtum gib
mir nicht; laß mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir
beschieden hast.
1. Tim 6,6-8

30:9 Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer
ist der HERR? Oder wenn ich zu arm würde, könnte ich stehlen und
mich an dem Namen meines Gottes vergreifen.
2. Mose 5,2

30:10 Verleumde nicht den Knecht bei seinem Herrn, daß er dir nicht fluche
und du es büßen müssest.

30:11 Es gibt eine Art, die ihrem Vater flucht und ihre Mutter nicht
segnet;

30:12 eine Art, die sich rein dünkt, und ist doch von ihrem Schmutz nicht
gewaschen;
Kap 20,9

30:13 eine Art, die ihre Augen hoch trägt und ihre Augenlider emporhebt;

30:14 eine Art, die Schwerter als Zähne hat und Messer als Backenzähne und
verzehrt die Elenden im Lande und die Armen unter den Leuten.

30:15 Der Blutegel hat zwei Töchter, die heißen: »Gib her, gib her!« Drei
sind nicht zu sättigen, und vier sagen nie: »Es ist genug«:

30:16 das Totenreich und der Frauen verschloßner Schoß, die Erde, die
nicht des Wassers satt wird, und das Feuer, das nie spricht: »Es ist
genug!«

30:17 Ein Auge, das den Vater verspottet, und verachtet, der Mutter zu
gehorchen, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen
Adler fressen.
Kap 20,20

30:18 Drei sind mir zu wundersam, und vier verstehe ich nicht:

30:19 des Adlers Weg am Himmel, der Schlange Weg auf dem Felsen, des
Schiffes Weg mitten im Meer und des Mannes Weg beim Weibe.

30:20 So ist der Weg der Ehebrecherin: sie verschlingt und wischt sich den
Mund und spricht: Ich habe nichts Böses getan.

30:21 Ein Land wird durch dreierlei unruhig, und viererlei kann es nicht
ertragen:

30:22 einen Knecht, wenn er König wird; einen Toren, wenn er zu satt ist;
Pred 10,6-7

30:23 eine Verschmähte, wenn sie geehelicht wird, und eine Magd, wenn sie
ihre Herrin beerbt.
5. Mose 24,1-4

30:24 Vier sind die Kleinsten auf Erden und doch klüger als die Weisen:

30:25 die Ameisen - ein schwaches Volk, dennoch schaffen sie im Sommer
ihre Speise;
Kap 6,6-8

30:26 die Klippdachse - ein schwaches Volk, dennoch bauen sie ihr Haus in
den Felsen;

30:27 die Heuschrecken - sie haben keinen König, dennoch ziehen sie aus in
Ordnung;

30:28 die Eidechse - man greift sie mit den Händen, und sie ist doch in
der Könige Schlössern.

30:29 Drei haben einen stattlichen Gang, und vier gehen stolz einher:

30:30 der Löwe, mächtig unter den Tieren und kehrt um vor niemandem;

30:31 der stolze Hahn, der Widder und der König, wenn er einhergeht vor
seinem Heerbann.

30:32 Ob du töricht gehandelt und dich überhoben hast oder ob du recht
überlegt hast: lege die Hand auf den Mund!

30:33 Denn wenn man Milch stößt, so wird Butter daraus, und wer die Nase
hart schneuzt, zwingt Blut heraus, und wer den Zorn reizt, ruft
Streit hervor.

Die Worte an Lemuel

31:1 Dies sind die Worte Lemuels, des Königs von Massa, die ihn seine
Mutter lehrte.
Kap 30,1

31:2 Was, mein Auserwählter, soll ich dir sagen, was, du Sohn meines
Leibes, was, mein erbetener Sohn?

31:3 Laß nicht den Weibern deine Kraft und geh nicht die Wege, auf denen
sich die Könige verderben!
5. Mose 17,17; 1. Kön 11,1; 11,4

31:4 Nicht den Königen, Lemuel, ziemt es, Wein zu trinken, nicht den
Königen, noch den Fürsten starkes Getränk!
Kap 20,1

31:5 Sie könnten beim Trinken des Rechts vergessen und verdrehen die
Sache aller elenden Leute.

31:6 Gebt starkes Getränk denen, die am Umkommen sind, und Wein den
betrübten Seelen,

31:7 daß sie trinken und ihres Elends vergessen und ihres Unglücks nicht
mehr gedenken.

31:8 Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die
verlassen sind.
Hiob 29,12

31:9 Tu deinen Mund auf und richte in Gerechtigkeit und schaffe Recht dem
Elenden und Armen.

Lob der tüchtigen Hausfrau

31:10 Wem eine tüchtige Frau beschert ist, die ist viel edler als die
köstlichsten Perlen.
Kap 18,22

31:11 Ihres Mannes Herz darf sich auf sie verlassen, und Nahrung wird ihm
nicht mangeln.

31:12 Sie tut ihm Liebes und kein Leid ihr Leben lang.

31:13 Sie geht mit Wolle und Flachs um und arbeitet gerne mit ihren
Händen.

31:14 Sie ist wie ein Kaufmannsschiff; ihren Unterhalt bringt sie von
ferne.

31:15 Sie steht vor Tage auf und gibt Speise ihrem Hause, und dem Gesinde,
was ihm zukommt.

31:16 Sie trachtet nach einem Acker und kauft ihn und pflanzt einen
Weinberg vom Ertrag ihrer Hände.

31:17 Sie gürtet ihre Lenden mit Kraft und regt ihre Arme.

31:18 Sie merkt, wie ihr Fleiß Gewinn bringt; ihr Licht verlischt des
Nachts nicht.

31:19 Sie streckt ihre Hand nach dem Rocken, und ihre Finger fassen die
Spindel.

31:20 Sie breitet ihre Hände aus zu dem Armen und reicht ihre Hand dem
Bedürftigen.

31:21 Sie fürchtet für die Ihren nicht den Schnee; denn ihr ganzes Haus
hat wollene Kleider.

31:22 Sie macht sich selbst Decken; feine Leinwand und Purpur ist ihr
Kleid.

31:23 Ihr Mann ist bekannt in den Toren, wenn er sitzt bei den Ältesten
des Landes.

31:24 Sie macht einen Rock und verkauft ihn, einen Gürtel gibt sie dem
Händler.

31:25 Kraft und Würde sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages.

31:26 Sie tut ihren Mund auf mit Weisheit, und auf ihrer Zunge ist gütige
Weisung.

31:27 Sie schaut, wie es in ihrem Hause zugeht, und ißt ihr Brot nicht mit
Faulheit.

31:28 Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie:

31:29 »Es sind wohl viele tüchtige Frauen, du aber übertriffst sie alle.«

31:30 Lieblich und schön sein ist nichts; ein Weib, das den HERRN
fürchtet, soll man loben.
Kap 11,22

31:31 Gebt ihr von den Früchten ihrer Hände, und ihre Werke sollen sie
loben in den Toren!

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