Lesen: 27HOSEA


Hoseas Ehe - das Zeichen für die Untreue Israels

1:1 Dies ist das Wort des HERRN, das geschehen ist zu Hosea, dem Sohn
Beeris, zur Zeit des Usija, Jotam, Ahas und Hiskia, der Könige von
Juda, und zur Zeit Jerobeams, des Sohnes des Joasch, des Königs von
Israel.
Jes 1,1; 2. Kön 14,23; Am 1,1

1:2 Als der HERR anfing zu reden durch Hosea, sprach er zu ihm: Geh hin
und nimm ein Hurenweib und Hurenkinder; denn das Land läuft vom
HERRN weg der Hurerei nach.
Kap 3,1; 5. Mose 23,18

1:3 Und er ging hin und nahm Gomer, die Tochter Diblajims, zur Frau; die
ward schwanger und gebar ihm einen Sohn.

1:4 Und der HERR sprach zu ihm: Nenne ihn Jesreel; denn es ist nur noch
eine kurze Zeit, dann will ich die Blutschuld von Jesreel
heimsuchen am Hause Jehu und will mit dem Königreich des Hauses
Israel ein Ende machen.
2. Kön 10,1-14

1:5 Zur selben Zeit will ich den Bogen Israels zerbrechen in der Ebene
Jesreel.

1:6 Und sie ward abermals schwanger und gebar eine Tochter. Und er
sprach zu ihm: Nenne sie Lo-Ruhama; denn ich will mich nicht mehr
über das Haus Israel erbarmen, sondern ich will sie wegwerfen.
Kap 2,3; 2,25
d. h. »Unbegnadigte«.

1:7 Doch will ich mich erbarmen über das Haus Juda und will ihnen helfen
durch den HERRN, ihren Gott; ich will ihnen aber nicht helfen durch
Bogen, Schwert, Rüstung, Roß und Wagen.

1:8 Und als sie Lo-Ruhama entwöhnt hatte, ward sie wieder schwanger und
gebar einen Sohn.

1:9 Und er sprach: Nenne ihn Lo-Ammi; denn ihr seid nicht mein Volk, so
will ich auch nicht der Eure sein.
d. h. »Nicht mein Volk«.

Gottes Treue überwindet Israels Untreue

2:1 Es wird aber die Zahl der Israeliten sein wie der Sand am Meer,
den man weder messen noch zählen kann. Und es soll geschehen,
anstatt daß man zu ihnen sagt: »Ihr seid nicht mein Volk«, wird man
zu ihnen sagen: »O ihr Kinder des lebendigen Gottes!«
1. Mose 22,17; Röm 9,26
Abweichende Verszählung statt 2,1-25: 1,10 - 2,23.

2:2 Denn es werden die Judäer und die Israeliten zusammenkommen und
werden sich ein gemeinsames Haupt erwählen und aus dem Lande
heraufziehen; denn der Tag Jesreels wird ein großer Tag sein.
Jes 11,11-13; Jer 3,18; Hes 37,22

2:3 Sagt euren Brüdern, sie seien mein Volk, und zu euren Schwestern,
sie seien in Gnaden.
Kap 1,9; Kap 1,6

2:4 Fordert von eurer Mutter - sie ist ja nicht meine Frau, und ich bin
nicht ihr Mann! -, daß sie die Zeichen ihrer Hurerei von ihrem
Angesichte wegtue und die Zeichen ihrer Ehebrecherei zwischen ihren
Brüsten,
Hes 16,1-63; 23,1-49

2:5 damit ich sie nicht nackt ausziehe und hinstelle, wie sie war, als
sie geboren wurde, und ich sie nicht mache wie eine Wüste und wie
ein dürres Land und sie nicht vor Durst sterben lasse!

2:6 Und ich will mich ihrer Kinder nicht erbarmen, denn sie sind
Hurenkinder.

2:7 Ihre Mutter ist eine Hure, und die sie getragen hat, treibt es
schändlich und spricht: Ich will meinen Liebhabern nachlaufen, die
mir mein Brot und Wasser geben, Wolle und Flachs, Öl und Trank.
Jer 44,17

2:8 Darum siehe, ich will ihr den Weg mit Dornen versperren und eine
Mauer ziehen, daß sie ihren Pfad nicht finden soll.

2:9 Und wenn sie ihren Liebhabern nachläuft und sie nicht einholen kann,
und wenn sie nach ihnen sucht und sie nicht finden kann, so wird sie
sagen: Ich will wieder zu meinem früheren Mann gehen; denn damals
ging es mir besser als jetzt.

2:10 Aber sie will nicht erkennen, daß ich es bin, der ihr Korn, Wein
und Öl gegeben hat und viel Silber und Gold, das sie dem Baal zu
Ehren gebraucht haben.
5. Mose 7,12-13

2:11 Darum will ich mein Korn und meinen Wein mir wieder nehmen zu seiner
Zeit und meine Wolle und meinen Flachs ihr entreißen, womit sie ihre
Blöße bedeckt.

2:12 Dann will ich ihre Scham aufdecken vor den Augen ihrer Liebhaber,
und niemand soll sie aus meiner Hand erretten.
Jer 13,22

2:13 Und ich will ein Ende machen mit allen ihren Freuden, Festen,
Neumonden, Sabbaten und allen ihren Feiertagen.

2:14 Ich will ihre Weinstöcke und Feigenbäume verwildern lassen, weil sie
sagt: »Das ist mein Lohn, den mir meine Liebhaber gegeben haben.«
Ich will eine Wildnis aus ihnen machen, daß die Tiere des Feldes sie
fressen sollen.

2:15 So will ich heimsuchen an ihr die Tage der Baale, an denen sie
Räucheropfer darbringt und sich mit Stirnreifen und Halsbändern
schmückt und ihren Liebhabern nachläuft, mich aber vergißt, spricht
der HERR.

2:16 Darum siehe, ich will sie locken und will sie in die Wüste führen
und freundlich mit ihr reden.
Jes 40,2

2:17 Dann will ich ihr von dorther ihre Weinberge geben und das Tal
Achor zum Tor der Hoffnung machen. Und dorthin wird sie willig
folgen wie zur Zeit ihrer Jugend, als sie aus Ägyptenland zog.
Jos 7,24-26
Siehe Sach- und Worterklärungen.

2:18 Alsdann, spricht der HERR, wirst du mich nennen »Mein Mann« und
nicht mehr »Mein Baal«.
Jes 54,5

2:19 Denn ich will die Namen der Baale von ihrem Munde wegtun, daß man
ihrer Namen nicht mehr gedenken soll.

2:20 Und ich will zur selben Zeit für sie einen Bund schließen mit den
Tieren auf dem Felde, mit den Vögeln unter dem Himmel und mit dem
Gewürm des Erdbodens und will Bogen, Schwert und Rüstung im Lande
zerbrechen und will sie sicher wohnen lassen.
1. Mose 9,9-10; Hes 34,25

2:21 Ich will mich mit dir verloben für alle Ewigkeit, ich will mich mit
dir verloben in Gerechtigkeit und Recht, in Gnade und
Barmherzigkeit.
Offb 19,7

2:22 Ja, in Treue will ich mich mit dir verloben, und du wirst den HERRN
erkennen.
Jer 31,34

2:23 Zur selben Zeit will ich erhören, spricht der HERR, ich will den
Himmel erhören, und der Himmel soll die Erde erhören,

2:24 und die Erde soll Korn, Wein und Öl erhören, und diese sollen
Jesreel erhören.
»Jesreel« kann heißen »Gott sät ein« und meint die fruchtbare
Ebene, zugleich aber (Vers 25) den Prophetensohn, der wiederum ganz
Israel vertritt (vgl. Kap 1,4).

2:25 Und ich will ihn mir in das Land einsäen und mich erbarmen über
Lo-Ruhama, und ich will sagen zu Lo-Ammi: »Du bist mein Volk«, und
er wird sagen: »Du bist mein Gott.«
Kap 1,6; Kap 1,9; Röm 9,25; 1. Petr 2,10

Gottes Langmut wird sein Volk zurückgewinnen

3:1 Und der HERR sprach zu mir: Geh noch einmal hin und wirb um eine
buhlerische und ehebrecherische Frau, wie denn der HERR um die
Israeliten wirbt, obgleich sie sich zu fremden Göttern kehren und
Traubenkuchen lieben.
Kap 1,2; Jer 7,17-18

3:2 Und ich kaufte sie mir für fünfzehn Silberstücke und fünfzehn
Scheffel Gerste

3:3 und sprach zu ihr: Lange Zeit sollst du bleiben, ohne zu huren und
ohne einem Mann anzugehören, und auch ich will nicht zu dir
eingehen.

3:4 Denn lange Zeit werden die Israeliten ohne König und ohne Obere
bleiben, ohne Opfer, ohne Steinmal, ohne Efod und ohne Hausgott.
2. Chr 15,3

3:5 Danach werden sich die Israeliten bekehren und den HERRN, ihren
Gott, und ihren König David suchen und werden mit Zittern zu dem
HERRN und seiner Gnade kommen in letzter Zeit.
Jer 30,9; Hes 34,23-24

Strafrede gegen die Priester und gegen den Götzendienst Israels

4:1 Höret, ihr Israeliten, des HERRN Wort! Denn der HERR hat Ursache, zu
schelten, die im Lande wohnen; denn es ist keine Treue, keine Liebe
und keine Erkenntnis Gottes im Lande,

4:2 sondern Verfluchen, Lügen, Morden, Stehlen und Ehebrechen haben
überhandgenommen, und eine Blutschuld kommt nach der andern.

4:3 Darum wird das Land dürre stehen, und alle seine Bewohner werden
dahinwelken; auch die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem
Himmel und die Fische im Meer werden weggerafft.

4:4 Doch soll man niemand schelten noch zurechtweisen, sondern allein
dich, Priester, habe ich zu schelten.

4:5 Darum sollst du bei Tage fallen, und der Prophet soll des Nachts
neben dir fallen; auch deine Mutter will ich dahingeben.

4:6 Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist. Denn du hast die
Erkenntnis verworfen; darum will ich dich auch verwerfen, daß du
nicht mehr mein Priester sein sollst. Du vergißt das Gesetz deines
Gottes; darum will auch ich deine Kinder vergessen.

4:7 Je mehr ihrer werden, desto mehr sündigen sie gegen mich; darum will
ich ihre Ehre zuschanden machen.

4:8 Sie nähren sich von den Sündopfern meines Volks und sind begierig
nach seiner Schuld.
3. Mose 4,13-21; 4,27-35; 6,19

4:9 Darum soll es dem Priester gehen wie dem Volk; denn ich will sein
Tun heimsuchen und ihm vergelten, wie er's verdient:

4:10 Sie werden essen und nicht satt werden, Hurerei treiben und sich
nicht mehren, weil sie den HERRN verlassen haben und ihn nicht
achten.

4:11 Hurerei, Wein und Trunk machen toll.

4:12 Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab soll ihm antworten; denn
der Geist der Hurerei verführt sie, daß sie mit ihrer Hurerei ihrem
Gott weglaufen.
Jer 2,27; Kap 5,4

4:13 Oben auf den Bergen opfern sie, und auf den Hügeln räuchern sie
unter den Eichen, Linden und Buchen; denn ihr Schatten erquickt.
Darum werden eure Töchter auch zu Huren und eure Bräute zu
Ehebrecherinnen.
Hes 6,13

4:14 Ich will's auch nicht wehren, wenn eure Töchter zu Huren und eure
Bräute zu Ehebrecherinnen werden, weil ihr selbst abseits geht mit
den Huren und mit den Tempeldirnen opfert und so das törichte Volk
zu Fall kommt.
Kap 1,2

4:15 Willst du, Israel, schon huren, so soll Juda sich nicht auch
verschulden! Geht nicht hin nach Gilgal und kommt nicht hinauf
nach Bet-Awen und schwört nicht: So wahr der HERR lebt!
Am 5,5; Kap 10,5; Am 8,14

4:16 Denn Israel läuft dahin wie eine tolle Kuh; soll da der HERR sie
weiden lassen wie ein Lamm auf freiem Feld?

4:17 Ephraim hat sich zu den Götzen gesellt; so laß es hinfahren.

4:18 Sie haben sich der Schwelgerei und Hurerei ergeben; ihre Schamlosen
haben Lust an der Schande.

4:19 Der Wind mit seinen Flügeln wird sie fassen, und über ihrem Opfer
sollen sie zuschanden werden.

Drohung gegen die Führer Israels

5:1 So höret nun dies, ihr Priester, und merke auf, du Haus Israel, und
nimm zu Ohren, du Haus des Königs! Denn euch ist das Recht
anvertraut! Ihr aber seid eine Schlinge für Mizpa geworden und ein
ausgespanntes Netz auf dem Tabor

5:2 und eine tiefe Grube zu Schittim; darum muß ich sie allesamt
strafen.

5:3 Ich kenne Ephraim gut, und Israel ist vor mir nicht verborgen;
Ephraim ist nun eine Hure und Israel unrein.
Kap 1,2; 6,10

5:4 Ihre bösen Taten lassen es nicht zu, daß sie umkehren zu ihrem Gott;
denn sie haben einen Geist der Hurerei in ihrem Herzen, und den
HERRN kennen sie nicht.
Kap 4,12

5:5 Wider Israel zeugt seine Hoffart; darum sollen Israel und Ephraim
fallen um ihrer Schuld willen; auch Juda soll mit ihnen fallen.

5:6 Alsdann werden sie kommen mit ihren Schafen und Rindern, den HERRN
zu suchen, aber ihn nicht finden; denn er hat sich von ihnen
gewandt.
Jes 1,11-15

5:7 Sie sind dem HERRN untreu und zeugen fremde Kinder; darum wird sie
auch der Neumond fressen samt ihrem Erbteil.
Kap 2,13

Der Bruderkrieg zwischen Ephraim und Juda und Israels flüchtige Buße

5:8 Blast die Posaune zu Gibea, ja, trompetet zu Rama, ja, ruft laut
zu Bet-Awen: Man ist hinter dir her, Benjamin!
(5,8 - 6,6) 2. Kön 15,37; Jes 7,1-9; Kap 4,15

5:9 Denn Ephraim soll zur Wüste werden zur Zeit, wenn ich sie strafen
werde. Davor habe ich die Stämme Israels treulich gewarnt.

5:10 Die Oberen von Juda sind denen gleich, die die Grenze verrücken;
darum will ich meinen Zorn über sie ausschütten wie Wasser.
5. Mose 19,14

5:11 Ephraim leidet Gewalt, zertreten ist das Recht; denn es gefiel ihm,
dem Nichtigen nachzulaufen.

5:12 Ich bin für Ephraim wie eine Motte und für das Haus Juda wie eine
Made.

5:13 Als aber Ephraim seine Krankheit und Juda seine Wunde fühlte, zog
Ephraim hin nach Assur und schickte zum König Jareb. Aber der kann
euch nicht helfen noch eure Wunde heilen.
Kap 7,11; 10,6; 12,2

5:14 Denn ich bin für Ephraim wie ein Löwe und für das Haus Juda wie ein
junger Löwe. Ich, ich zerreiße sie und gehe davon; ich schleppe sie
weg, und niemand kann sie retten.
Kap 13,7; Kap 6,1

5:15 Ich will wieder an meinen Ort gehen, bis sie ihre Schuld erkennen
und mein Angesicht suchen; wenn's ihnen übel ergeht, so werden sie
mich suchen:
Jes 26,16

6:1 »Kommt, wir wollen wieder zum HERRN; denn er hat uns zerrissen, er
wird uns auch heilen, er hat uns geschlagen, er wird uns auch
verbinden.
Kap 5,14

6:2 Er macht uns lebendig nach zwei Tagen, er wird uns am dritten Tage
aufrichten, daß wir vor ihm leben werden.
5. Mose 32,39

6:3 Laßt uns darauf achthaben und danach trachten, den HERRN zu
erkennen; denn er wird hervorbrechen wie die schöne Morgenröte und
wird zu uns kommen wie ein Regen, wie ein Spätregen, der das Land
feuchtet.«

6:4 Was soll ich dir tun, Ephraim? Was soll ich dir tun, Juda? Denn
eure Liebe ist wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der
frühmorgens vergeht.
Kap 7,16

6:5 Darum schlage ich drein durch die Propheten und töte sie durch die
Worte meines Mundes, daß mein Recht wie das Licht hervorkomme.
Jer 23,29

6:6 Denn ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer, an der
Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer.
1. Sam 15,22; Spr 21,3; Mt 9,13; 12,7

Gegen Israels Könige und ihre Bündnisse

6:7 Sie haben den Bund übertreten bei Adam; dort wurden sie mir untreu.
d. i. der Name einer Stadt (vgl. Jos 3,16).

6:8 Gilead ist eine Stadt voller Übeltäter, befleckt von Blutschuld.

6:9 Und die Rotten der Priester sind wie die Räuber, die da lauern auf
die Leute; sie morden auf dem Wege, der nach Sichem geht, ja,
Schandtaten vollbringen sie.

6:10 Ich sehe im Hause Israel, wovor mir graut; denn da treibt Ephraim
Hurerei, und Israel macht sich unrein.
Kap 5,3

6:11 Auch Juda wird noch eine Ernte vor sich haben.

7:1 Wenn ich meines Volkes Geschick wenden und Israel heilen will, so
zeigt sich erst die Sünde Ephraims und die Bosheit Samarias, wie sie
Lug und Trug treiben und die Diebe einsteigen und die Räuber auf der
Straße plündern.
Joel 4,1

7:2 Dennoch wollen sie nicht einsehen, daß ich alle ihre Bosheit merke.
Ich sehe aber ihr böses Tun wohl, das sie allenthalben treiben.

7:3 Sie erfreuen den König mit ihrer Bosheit und Obere mit ihren Lügen;

7:4 sie sind allesamt Ehebrecher, glühend wie ein Backofen, den der
Bäcker heizt, wenn er den Teig ausgeknetet hat und ihn durchsäuern
und aufgehen läßt.

7:5 »Heute ist unseres Königs Fest!« Da werden die Oberen toll vom Wein,
und er zieht die Spötter zu sich.

7:6 Denn ihr Herz ist in heißer Glut wie ein Backofen, wenn sie Böses
ersinnen. Ihr Grimm schläft die ganze Nacht, aber am Morgen brennt
er lichterloh.

7:7 Allesamt sind sie erhitzt wie ein Backofen, so daß sie ihre Richter
fressen; ja, alle ihre Könige fallen, und es ist keiner unter ihnen,
der mich anruft.

7:8 Ephraim mengt sich unter die Völker; Ephraim ist wie ein Kuchen, den
niemand umwendet.

7:9 Fremde fressen seine Kraft, doch er will es nicht merken; seine
Haare sind schon grau geworden, doch er will es nicht merken.

7:10 Wider Israel zeugt seine Hoffart, dennoch bekehren sie sich nicht
zum HERRN, ihrem Gott, fragen auch trotz alledem nicht nach ihm.

7:11 Denn Ephraim ist wie eine törichte Taube, die sich leicht locken
läßt. Jetzt rufen sie Ägypten an, dann laufen sie nach Assur.
Kap 5,13

7:12 Aber indem sie hin und her laufen, will ich mein Netz über sie
werfen und sie herunterholen wie Vögel unter dem Himmel; ich will
sie strafen, wie es ihrer Gemeinde verkündet ist.

7:13 Weh ihnen, daß sie von mir weichen! Sie sollen vertilgt werden; denn
sie sind abtrünnig geworden von mir. Ich wollte sie wohl erlösen;
aber sie reden Lügen wider mich.
Ps 81,14-15

7:14 Auch rufen sie mich nicht von Herzen an, sondern machen ein Geheul
auf ihren Lagern. Sie ritzen sich wund um Korn und Wein, aber mir
sind sie ungehorsam.

7:15 Ich lehre sie Zucht und stärke ihren Arm; aber sie sinnen Böses
gegen mich.

7:16 Sie bekehren sich, aber nicht recht, sondern sind wie ein schlaffer
Bogen. Darum werden ihre Oberen durchs Schwert fallen wegen der
Frechheit ihrer Zungen. Das soll ihnen in Ägyptenland zum Spott
werden.
Ps 78,57

Israels falscher Gottesdienst

8:1 Stoße laut in die Posaune! Es kommt über das Haus des HERRN wie
ein Adler, weil sie meinen Bund übertreten und sich gegen meine
Gebote auflehnen.
Jes 58,1; 5. Mose 28,49; Kap 6,7

8:2 Wohl schreien sie zu mir: »Du bist mein Gott; wir, Israel, kennen
dich.«

8:3 Doch Israel verwirft das Gute; darum soll der Feind sie verfolgen.

8:4 Sie machen Könige, aber ohne mich; sie setzen Obere ein, und ich
darf es nicht wissen. Aus ihrem Silber und Gold machen sie Götzen,
damit sie ja bald ausgerottet werden!
2. Kön 15,10; 15,14; 15,25; 15,30

8:5 Dein Kalb, Samaria, verwerfe ich. Mein Zorn ist gegen sie
entbrannt. Wie lange soll das noch andauern? Sie können doch
nicht ungestraft bleiben, die Söhne Israel.
(5 und 6) 2. Mose 32,20; 1. Kön 12,28

8:6 Ein Goldschmied hat das Kalb gemacht, und es kann doch kein Gott
sein; darum soll das Kalb Samarias zerpulvert werden.

8:7 Denn sie säen Wind und werden Sturm ernten. Ihre Saat soll nicht
aufgehen; was dennoch aufwächst, bringt kein Mehl; und wenn es etwas
bringen würde, sollen Fremde es verschlingen.
Jer 12,13

8:8 Verschlungen wird Israel; die Heiden gehen mit ihnen um wie mit
einem Gefäß, das niemand haben will;
Jer 22,28

8:9 denn sie laufen nach Assur, einsam wie ein Wildesel, und Ephraim
buhlt mit Geschenken.
Kap 5,13

8:10 Auch wenn sie unter den Heiden austeilen, will ich sie doch jetzt
einsammeln; sie sollen's bald müde werden, Könige und Obere zu
salben.

8:11 Ephraim hat sich viele Altäre gemacht; aber sie sind ihm zur Sünde
geworden.

8:12 Wenn ich ihm auch noch so viele meiner Gebote aufschreibe, so werden
sie doch geachtet wie eine fremde Lehre.

8:13 Wenn sie auch viel opfern und Fleisch herbringen und essen's, so
hat doch der HERR kein Gefallen daran, sondern er will ihrer Schuld
gedenken und ihre Sünden heimsuchen. Sie sollen wieder zurück nach
Ägypten!
Jes 1,11; 5. Mose 28,68

8:14 Israel vergißt seinen Schöpfer und baut Paläste, und Juda macht
viele feste Städte; aber ich will Feuer in seine Städte senden, das
soll seine Paläste verzehren.
Jer 17,27; Am 2,5

Die Freude ist dahin, die Vergeltung ist da

9:1 Du darfst dich nicht freuen, Israel, noch rühmen wie die Völker;
denn du läufst mit deiner Hurerei deinem Gott weg; gern nimmst du
Hurenlohn auf allen Tennen.
Kap 1,2

9:2 Darum sollen Tenne und Kelter sie nicht nähren, und der Wein soll
ihnen fehlen.

9:3 Sie sollen nicht bleiben im Lande des HERRN; sondern Ephraim muß
wieder nach Ägypten und muß in Assyrien Unreines essen.
Kap 8,13

9:4 Dort werden sie dem HERRN kein Trankopfer vom Wein bringen, und ihre
Schlachtopfer werden ihm nicht wohlgefällig sein. Ihr Brot soll sein
wie das Brot der Trauernden, an dem unrein werden alle, die davon
essen; denn ihr Brot müssen sie für sich allein essen, doch es soll
nicht in des HERRN Haus gebracht werden.

9:5 Was wollt ihr dann in den Festzeiten und an den Feiertagen des HERRN
tun?

9:6 Siehe, sie müssen fort wegen der Verwüstung. Ägypten wird sie
sammeln und Memfis sie begraben. Nesseln werden wachsen, wo jetzt
ihr kostbares Silber ist, und Dornen in ihren Hütten.
Kap 10,8

9:7 Die Zeit der Heimsuchung ist gekommen, die Zeit der Vergeltung;
dessen wird Israel innewerden. »Ein Narr ist der Prophet und
wahnsinnig der Mann des Geistes!« Ja, um deiner großen Schuld und um
der großen Anfeindung willen!

9:8 Ephraim spähte wohl aus nach meinem Gott; aber nun stellen sie dem
Propheten Fallen auf allen seinen Wegen, Anfeindung selbst im Hause
seines Gottes.

9:9 Tief verdorben ist ihr Tun wie in den Tagen von Gibea; darum wird
er ihrer Schuld gedenken und ihre Sünden heimsuchen.
Kap 10,9; Ri 19,22-30; 20,13

Israels Undank gegen Gottes Wohltaten

9:10 Ich fand Israel wie Trauben in der Wüste und sah eure Väter wie die
ersten Feigen am Feigenbaum; aber hernach gingen sie zum Baal-Peor
und gelobten sich dem schändlichen Abgott und wurden so zum Greuel
wie ihre Liebhaber.
5. Mose 32,10; 4. Mose 25,3

9:11 Darum muß die Herrlichkeit Ephraims wie ein Vogel wegfliegen, daß
sie weder gebären noch tragen noch schwanger werden sollen.

9:12 Und wenn sie ihre Kinder auch großzögen, will ich sie doch kinderlos
machen, so daß kein Mensch mehr da ist. Ja, weh ihnen, wenn ich von
ihnen gewichen bin!

9:13 Als ich Ephraim sah, war es herrlich gepflanzt wie Tyrus; aber nun
muß es seine Kinder herausgeben dem Totschläger.
Hes 27,3

9:14 HERR, gib ihnen - was willst du ihnen geben? Gib ihnen unfruchtbare
Leiber und versiegende Brüste!

9:15 All ihre Bosheit geschieht zu Gilgal; dort werde ich ihnen feind. So
will ich sie um ihres bösen Tuns willen aus meinem Hause stoßen und
ihnen keine Liebe mehr erweisen; denn alle ihre Oberen sind
abtrünnig.

9:16 Ephraim ist geschlagen, seine Wurzel ist verdorrt, so daß sie keine
Frucht mehr bringen können. Auch wenn sie gebären würden, will ich
doch die ersehnte Frucht ihres Leibes töten.

9:17 Mein Gott wird sie verwerfen, weil sie ihn nicht hören wollen, und
sie sollen unter den Heiden umherirren.

Das Gericht über Königtum und Götzendienst

10:1 Israel ist ein üppig rankender Weinstock, der seine Frucht trägt.
Aber je mehr Früchte er hatte, desto mehr Altäre machten sie; wo das
Land am besten war, da richteten sie die schönsten Steinmale auf.
Jer 2,21; 3. Mose 26,1

10:2 Ihr Herz ist falsch; nun wird sie ihre Schuld treffen. Ihre Altäre
sollen zerbrochen und ihre Steinmale zerstört werden.

10:3 Schon müssen sie sagen: Wir haben keinen König, denn wir fürchteten
den HERRN nicht. Was kann uns der König nun helfen?

10:4 Sie reden und schwören falsch und schließen Bündnisse, und ihr Recht
grünt wie giftiges Kraut auf allen Furchen im Felde.

10:5 Die Einwohner von Samaria sorgen sich um das Kalb zu Bet-Awen. Sein
Volk trauert darum, und seine Götzenpfaffen zittern um seine
Herrlichkeit; denn sie wird von ihnen weggeführt.
Kap 4,15

10:6 Ja, das Kalb wird nach Assyrien gebracht zum Geschenk für den König
Jareb. So muß Ephraim zuschanden werden und Israel beschämt sein
trotz seiner Klugheit.
Kap 5,13

10:7 Denn der König von Samaria ist dahin wie Schaum auf dem Wasser.

10:8 Die Höhen zu Awen sind verwüstet, auf denen sich Israel
versündigte; Disteln und Dornen wachsen auf ihren Altären. Und sie
werden sagen: Ihr Berge, bedecket uns! und: Ihr Hügel, fallet über
uns!
Kap 9,6; Lk 23,30; Offb 6,16

10:9 Israel, du hast seit den Tagen von Gibea gesündigt; dort standen
sie gegen mich auf. Sollte darum nicht in Gibea der Krieg über sie
kommen wegen der bösen Leute?
Kap 9,9

10:10 Ich werde sie züchtigen nach meinem Willen; Völker sollen gegen sie
versammelt werden, wenn ich sie strafen werde wegen ihrer zwiefachen
Sünde.

10:11 Ephraim war eine junge Kuh, daran gewöhnt, gern zu dreschen. Aber
ich habe ihm ein Joch auf seinen schönen Nacken gelegt; ich will
Ephraim einspannen; Juda soll pflügen und Jakob eggen.

10:12 Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe! Pflüget ein
Neues, solange es Zeit ist, den HERRN zu suchen, bis er kommt und
Gerechtigkeit über euch regnen läßt!
Jer 4,3; Jes 55,6

10:13 Ihr aber pflügt Böses und erntet Übeltat und esset Lügenfrüchte.
Weil du dich nun verläßt auf deinen Weg und auf die Menge deiner
Helden,
Hiob 4,8

10:14 darum soll sich ein Getümmel erheben in deinem Volk, daß alle deine
Festungen zerstört werden, gleichwie Schalman zerstörte Bet-Arbeel
damals im Krieg, als die Mutter zerschmettert wurde samt den
Kindern.

10:15 So soll's euch zu Bethel auch ergehen um eurer großen Bosheit
willen; schon früh am Morgen wird der König von Israel untergehen.

Gottes heilige Liebe

11:1 Als Israel jung war, hatte ich ihn lieb und rief ihn, meinen Sohn,
aus Ägypten;
5. Mose 7,8; 2. Mose 4,22-23; Mt 2,15

11:2 aber wenn man sie jetzt ruft, so wenden sie sich davon und opfern
den Baalen und räuchern den Bildern.

11:3 Ich lehrte Ephraim gehen und nahm ihn auf meine Arme; aber sie
merkten's nicht, wie ich ihnen half.

11:4 Ich ließ sie ein menschliches Joch ziehen und in Seilen der Liebe
gehen und half ihnen das Joch auf ihrem Nacken tragen und gab ihnen
Nahrung,

11:5 daß sie nicht wieder nach Ägyptenland zurückkehren sollten. Nun aber
muß Assur ihr König sein; denn sie wollen sich nicht bekehren.

11:6 Darum soll das Schwert über ihre Städte kommen und soll ihre Riegel
zerbrechen und sie fressen um ihres Vorhabens willen.

11:7 Mein Volk ist müde, sich zu mir zu kehren, und wenn man ihnen
predigt, so richtet sich keiner auf.

11:8 Wie kann ich dich preisgeben, Ephraim, und dich ausliefern, Israel?
Wie kann ich dich preisgeben gleich Adma und dich zurichten wie
Zebojim? Mein Herz ist andern Sinnes, alle meine Barmherzigkeit ist
entbrannt.
5. Mose 29,22; Jer 31,20

11:9 Ich will nicht tun nach meinem grimmigen Zorn noch Ephraim wieder
verderben. Denn ich bin Gott und nicht ein Mensch und bin der
Heilige unter dir und will nicht kommen, zu verheeren.
Klgl 3,31-36

11:10 Alsdann wird man dem HERRN nachfolgen, und er wird brüllen wie ein
Löwe. Und wenn er brüllen wird, so werden zitternd herbeikommen
seine Söhne von Westen her.
Jer 25,30; Kap 2,1

11:11 Und auch aus Ägypten kommen sie erschrocken wie Vögel und aus dem
Lande Assur wie Tauben; und ich will sie wieder wohnen lassen in
ihren Häusern, spricht der HERR.

Der Stammvater Jakob als Urbild seines Volkes

12:1 In Ephraim ist allenthalben Lüge wider mich und im Hause Israel
falscher Gottesdienst. Aber auch Juda hält nicht fest an Gott und an
dem Heiligen, der treu ist.

12:2 Ephraim weidet Wind und läuft dem Ostwind nach, und täglich mehrt es
die Lüge und Gewalttat. Sie schließen mit Assur einen Bund und
bringen Öl nach Ägypten.
Kap 5,13

12:3 Darum wird der HERR mit Juda rechten. Er wird Jakob heimsuchen nach
seinem Wandel und ihm vergelten nach seinem Tun.

12:4 Er hat schon im Mutterleibe seinen Bruder betrogen und im
Mannesalter mit Gott gekämpft.
1. Mose 25,22; 25,26; 1. Mose 32,25-29

12:5 Er kämpfte mit dem Engel und siegte, er weinte und bat ihn. Dann hat
er ihn zu Bethel gefunden und dort mit ihm geredet
1. Mose 35,15

12:6 - der HERR ist der Gott Zebaoth, HERR ist sein Name -.
Ps 83,19

12:7 So bekehre dich nun zu deinem Gott, halte fest an Barmherzigkeit und
Recht und hoffe stets auf deinen Gott!

12:8 Wie Kanaans Händler hat Ephraim eine falsche Waage in seiner Hand
und betrügt gern;

12:9 denn er spricht: Ich bin reich, ich habe genug! Bei all meinen
Mühen wird man keine Schuld an mir finden, die Sünde ist.
Offb 3,17

12:10 Ich aber, der HERR, bin dein Gott von Ägyptenland her und will dich
wieder in Zelten wohnen lassen wie in der Wüstenzeit.
Kap 13,4

12:11 Ich rede wieder zu den Propheten, und ich bin's, der viel
Offenbarung gibt und durch die Propheten sich kundtut.

Auf Israels Götzendienst folgt Israels Untergang

12:12 In Gilead verüben sie Greuel, darum werden sie zunichte; und zu
Gilgal opfern sie Stiere, darum sollen ihre Altäre werden wie
Steinhaufen an den Furchen im Felde.
Kap 6,8; Kap 9,15

12:13 Jakob mußte fliehen in das Land Aram, und Israel mußte um ein Weib
dienen, um eine Frau mußte er die Herde hüten.
1. Mose 27,43; 28,5; 1. Mose 29,20

12:14 Aber hernach führte der HERR durch einen Propheten Israel aus
Ägypten, und durch einen Propheten ließ er sie hüten.
2. Mose 3,10

12:15 Nun aber hat ihn Ephraim bitter erzürnt; darum wird ihr Blut über
sie kommen, und ihr Herr wird ihnen vergelten die Schmach, die sie
ihm antun.

Gottes Gericht über Ephraim

13:1 Solange Ephraim nach meinem Gebot redete, war er erhoben in Israel.
Danach versündigte er sich durch Baal und starb dahin.

13:2 Dennoch sündigen sie weiter: Aus ihrem Silber gießen sie Bilder,
wie sie sich's erdenken, Götzen, die doch nur Schmiedewerk sind.
Dann sagen sie von ihnen: Wer die Kälber küssen will, der soll
Menschen opfern.
Jes 44,10

13:3 Darum werden sie sein wie eine Wolke am Morgen und wie der Tau, der
frühmorgens vergeht; ja, wie Spreu, die von der Tenne verweht wird,
und wie Rauch aus dem Fenster.
Kap 6,4; Ps 1,4

13:4 Ich aber bin der HERR, dein Gott, von Ägyptenland her, und du
solltest keinen andern Gott kennen als mich und keinen Heiland als
allein mich.
2. Mose 20,2-3

13:5 Ich nahm mich ja deiner an in der Wüste, im dürren Lande.
Kap 9,10

13:6 Aber als sie geweidet wurden, daß sie satt wurden und genug hatten,
erhob sich ihr Herz; darum vergessen sie mich.
5. Mose 32,15

13:7 So will ich für sie wie ein Löwe werden und wie ein Panther am Wege
auf sie lauern.
Kap 5,14

13:8 Ich will sie anfallen wie eine Bärin, der ihre Jungen genommen sind,
und will ihr verstocktes Herz zerreißen und will sie dort wie ein
Löwe fressen; die wilden Tiere sollen sie zerreißen.

13:9 Israel, du bringst dich ins Unglück; denn dein Heil steht allein
bei mir.
Jer 2,17

13:10 Wo ist dein König, der dir helfen kann in allen deinen Städten, und
deine Richter, von denen du sagtest: Gib mir einen König und Obere?
(10 und 11) 1. Sam 8,5-9

13:11 Ich gebe dir Könige in meinem Zorn und will sie dir nehmen in meinem
Grimm.

13:12 Die Schuld Ephraims ist zusammengebunden, und seine Sünde ist sicher
verwahrt.

13:13 Wehen kommen, daß er geboren werden soll, aber er ist ein
unverständiges Kind: Wenn die Zeit gekommen ist, so will er den
Mutterschoß nicht durchbrechen.

13:14 Aber ich will sie aus dem Totenreich erlösen und vom Tode
erretten. Tod, ich will dir ein Gift sein; Totenreich, ich will dir
eine Pest sein; Rache kenne ich nicht mehr.
2. Tim 1,10; Offb 20,14; 21,4; 1. Kor 15,54-55

Samarias Zerstörung

13:15 Denn wenn Ephraim auch zwischen Brüdern Frucht bringt, so wird doch
ein Ostwind vom HERRN aus der Wüste herauffahren, daß sein Brunnen
vertrocknet und seine Quelle versiegt, und er wird rauben seinen
Schatz, alles kostbare Gerät.

14:1 Samaria wird wüst werden; denn es ist seinem Gott ungehorsam. Sie
sollen durchs Schwert fallen und ihre kleinen Kinder zerschmettert
und ihre Schwangeren aufgeschlitzt werden.
2. Kön 15,16

Mahnung zur Umkehr und Verheißung des kommenden Heils

14:2 Bekehre dich, Israel, zu dem HERRN, deinem Gott; denn du bist
gefallen um deiner Schuld willen.
Kap 12,7; Sach 1,4

14:3 Nehmt diese Worte mit euch und bekehrt euch zum HERRN und sprecht zu
ihm: Vergib uns alle Sünde und tu uns wohl, so wollen wir opfern
die Frucht unserer Lippen.
Hebr 13,15

14:4 Assur soll uns nicht helfen; wir wollen nicht mehr auf Rossen
reiten, auch nicht mehr sagen zu den Werken unserer Hände: »Ihr seid
unser Gott.« Denn bei dir finden die Verwaisten Gnade.

14:5 So will ich ihre Abtrünnigkeit wieder heilen; gerne will ich sie
lieben; denn mein Zorn soll sich von ihnen wenden.

14:6 Ich will für Israel wie ein Tau sein, daß es blühen soll wie eine
Lilie, und seine Wurzeln sollen ausschlagen wie eine Linde

14:7 und seine Zweige sich ausbreiten, daß es so schön sei wie ein Ölbaum
und so guten Geruch gebe wie die Linde.

14:8 Und sie sollen wieder unter meinem Schatten sitzen; von Korn sollen
sie sich nähren und blühen wie ein Weinstock. Man soll sie rühmen
wie den Wein vom Libanon.

14:9 Ephraim, was sollen dir weiter die Götzen? Ich will dich erhören und
führen, ich will sein wie eine grünende Tanne; von mir erhältst du
deine Früchte.

14:10 Wer ist weise, daß er dies versteht, und klug, daß er dies einsieht?
Denn die Wege des HERRN sind richtig, und die Gerechten wandeln
darauf; aber die Übertreter kommen auf ihnen zu Fall.

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