Buch 7 (DAS BUCH DER RICHTER)
1
1 (Israels Kmpfe bei der Einwanderung) Nach dem Tod Josuas befragten die Israeliten den HERRN und sprachen: Wer soll unter uns zuerst hinaufziehen, Krieg zu fhren gegen die Kanaaniter? (1 und 2) 1. Mose 49,8, Kap 18,5; 20,18; 2. Mose 28,30; 4. Mose 27,21)
2 Der HERR sprach: Juda soll hinaufziehen. Siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben.
3 Da sprach Juda zu seinem Bruder Simeon: Zieh mit mir hinauf in mein Erbteil und la§ uns mit den Kanaanitern kmpfen, dann will auch ich mit dir ziehen in dein Erbteil. So zog Simeon mit ihm.
4 Als nun Juda hinaufzog, gab der HERR die Kanaaniter und Perisiter in ihre Hnde, und sie schlugen bei Besek zehntausend Mann
5 und fanden den Adoni-Besek zu Besek und kmpften mit ihm und schlugen die Kanaaniter und Perisiter.
6 Aber Adoni-Besek floh, und sie jagten ihm nach. Und als sie ihn ergriffen, hieben sie ihm die Daumen ab an seinen Hnden und F§en.
7 Da sprach Adoni-Besek: Siebzig Knige mit abgehauenen Daumen an Hnden und F§en lasen auf unter meinem Tisch. Wie ich getan habe, so hat mir Gott vergolten. Und man brachte ihn nach Jerusalem; dort starb er.
8 Aber Juda kmpfte gegen Jerusalem und eroberte es und schlug es mit der Schrfe des Schwerts und zndete die Stadt an. Vers 21)
9 Danach zog Juda hinab, um gegen die Kanaaniter zu kmpfen, die auf dem Gebirge und im Sdland und im Hgelland wohnten. Jos 10,40; 11,16-20)
10 Und Juda zog gegen die Kanaaniter, die in Hebron wohnten - Hebron aber hie§ vorzeiten Kirjat-Arba -, und sie erschlugen den Scheschai und Ahiman und Talmai (10-15) Jos 15,13-19)
11 und zogen von dort gegen die Einwohner von Debir. Debir aber hie§ vorzeiten Kirjat-Sefer.
12 Und Kaleb sprach: Wer Kirjat-Sefer schlgt und erobert, dem will ich meine Tochter Achsa zur Frau geben. Jos 15,16)
13 Da eroberte es Otnil, der Sohn des Kenas, des jngsten Bruders von Kaleb. Und Kaleb gab ihm seine Tochter Achsa zur Frau.
14 Und es begab sich, als sie zu ihm kam, beredete er sie, ein Stck Land zu fordern von ihrem Vater. Und sie stieg vom Esel. Da sprach Kaleb zu ihr: Was willst du?
15 Sie sprach: Gib mir eine Segensgabe! Denn du hast mich nach dem drren Sdland gegeben; gib mir auch Wasserquellen! Da gab er ihr die oberen und unteren Quellen.
16 Und die Nachkommen des Keniters Hobab, mit dem Mose verschwgert war, zogen herauf aus der Palmenstadt mit den Mnnern von Juda in die Wste Juda, die im Sden von Arad liegt, und gingen hin und wohnten mitten unter dem Volk. Kap 4,11; 4. Mose 10,29, Jos 12,14)
17 Und Juda zog hin mit seinem Bruder Simeon, und sie erschlugen die Kanaaniter in Zefat und vollstreckten den Bann an ihnen und nannten die Stadt Horma. 5. Mose 20,12-18)
18 Doch eroberte Juda nicht Gaza mit seinem Gebiet und Askalon mit seinem Gebiet und Ekron mit seinem Gebiet.
19 Dennoch war der HERR mit Juda, da§ es das Gebirge einnahm; es konnte aber die Bewohner der Ebene nicht vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten.
20 Und sie gaben dem Kaleb Hebron, wie Mose gesagt hatte, und er vertrieb daraus die drei Shne des Anak. Jos 14,6-15)
21 Aber Benjamin vertrieb die Jebusiter nicht, die in Jerusalem wohnten, sondern die Jebusiter wohnten bei denen von Benjamin in Jerusalem bis auf diesen Tag. Vers 8; Jos 15,63; 18,28)
22 Auch das Haus Josef zog hinauf nach Bethel, und der HERR war mit ihnen.
23 Und das Haus Josef lie§ Bethel auskundschaften; die Stadt hie§ vorzeiten Lus. 1. Mose 28,19; Jos 12,16)
24 Und die Spher sahen einen Mann aus der Stadt gehen und sprachen zu ihm: Zeige uns, wo wir in die Stadt kommen, so wollen wir Barmherzigkeit an dir tun.
25 Und als er ihnen zeigte, wo sie in die Stadt kmen, schlugen sie die Stadt mit der Schrfe des Schwerts; aber den Mann und sein ganzes Geschlecht lie§en sie gehen. Jos 6,25)
26 Da zog der Mann ins Land der Hetiter und baute eine Stadt und nannte sie Lus; die hei§t noch heutigentags so.
27 Und Manasse vertrieb nicht Bet-Schean und seine Ortschaften noch Taanach und seine Ortschaften noch die Einwohner von Dor und seinen Ortschaften noch die Einwohner von Jibleam und seinen Ortschaften noch die Einwohner von Megiddo und seinen Ortschaften. So blieben die Kanaaniter dort im Lande wohnen. Jos 17,11-13)
28 Als aber Israel mchtig wurde, machte es die Kanaaniter fronpflichtig, vertrieb sie jedoch nicht.
29 Auch Ephraim vertrieb die Kanaaniter nicht, die in Geser wohnten, sondern die Kanaaniter wohnten mitten unter ihnen in Geser. Jos 16,10)
30 Auch Sebulon vertrieb nicht die Einwohner von Kitron und Nahalol, sondern die Kanaaniter wohnten mitten unter ihnen und waren fronpflichtig. Jos 19,15)
31 Asser vertrieb nicht die Einwohner von Akko noch die Einwohner von Sidon, von Mahaleb, von Achsib, von Helba, von Afek und von Rehob;
32 sondern die von Asser sa§en mitten unter den Kanaanitern, die im Land wohnten, denn sie vertrieben sie nicht.
33 Naftali vertrieb die Einwohner nicht von Bet-Schemesch noch von Bet-Anat, sondern sa§ mitten unter den Kanaanitern, die im Lande wohnten. Aber die von Bet-Schemesch und von Bet-Anat wurden fronpflichtig. Jos 19,38)
34 Und die Amoriter drngten die Daniter aufs Gebirge und lie§en nicht zu, da§ sie herunter in die Ebene kmen.
35 Und die Amoriter blieben wohnen auf dem Gebirge Heres, in Ajalon und in Schaalbim. Doch wurde ihnen die Hand des Hauses Josef zu schwer, und sie wurden fronpflichtig. Jos 19,42)
36 Und das Gebiet der Edomiter ging vom Skorpionensteig, von der Felsenstadt und weiter hinauf.
2
1 (Der Engel des HERRN droht Israel) Es kam aber der Engel des HERRN herauf von Gilgal nach Bochim und sprach: Ich habe euch aus gypten heraufgefhrt und ins Land gebracht, das ich euren Vtern zu geben geschworen habe, und gesprochen, ich wollte meinen Bund mit euch nicht brechen ewiglich.
2 Ihr aber solltet keinen Bund schlie§en mit den Bewohnern dieses Landes und ihre Altre zerbrechen. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht. Warum habt ihr das getan? 5. Mose 7,2-5)
3 Da sprach ich: Ich will sie nicht vor euch vertreiben, damit sie euch zum Fangstrick werden und ihre Gtter zur Falle. Jos 23,13)
4 Und als der Engel des HERRN diese Worte zu ganz Israel geredet hatte, erhob das Volk seine Stimme und weinte.
5 Und sie nannten die Sttte Bochim* und opferten dort dem HERRN. (*d. h. die Weinenden.)
6 (Israels Untreue gegen Gott whrend der Richterzeit) Als Josua das Volk entlassen hatte und die Israeliten hingezogen waren, ein jeder in sein Erbteil, um das Land einzunehmen, (6-10) Jos 24,29-31)
7 diente das Volk dem HERRN, solange Josua lebte und die ltesten, die noch lange nach Josua lebten und alle die gro§en Werke des HERRN gesehen hatten, die er an Israel getan hatte.
8 Da starb Josua, der Sohn Nuns, der Knecht des HERRN, als er hundertundzehn Jahre alt war.
9 Und sie begruben ihn im Gebiet seines Erbteils in Timnat-Heres auf dem Gebirge Ephraim, nrdlich vom Berge Gaasch.
10 Als auch alle, die zu der Zeit gelebt hatten, zu ihren Vtern versammelt waren, kam nach ihnen ein anderes Geschlecht auf, das den HERRN nicht kannte noch die Werke, die er an Israel getan hatte.
11 Da taten die Israeliten, was dem HERRN mi§fiel, und dienten den Baalen
12 und verlie§en den HERRN, den Gott ihrer Vter, der sie aus gyptenland gefhrt hatte, und folgten andern Gttern nach von den Gttern der Vlker, die um sie her wohnten, und beteten sie an und erzrnten den HERRN.
13 Denn sie verlie§en je und je den HERRN und dienten dem Baal und den Astarten.
14 So entbrannte denn der Zorn des HERRN ber Israel, und er gab sie in die Hand von Rubern, die sie beraubten, und verkaufte sie in die Hnde ihrer Feinde ringsumher. Und sie konnten nicht mehr ihren Feinden widerstehen,
15 sondern sooft sie auszogen, war des HERRN Hand wider sie zum Unheil, wie denn der HERR ihnen gesagt und geschworen hatte. Und sie wurden hart bedrngt. 3. Mose 26,17; 5. Mose 2,15; 28,20; 1. Sam 12,15)
16 Wenn dann der HERR Richter erweckte, die ihnen halfen aus der Hand der Ruber, Apg 13,20)
17 so gehorchten sie den Richtern auch nicht, sondern liefen andern Gttern nach und beteten sie an und wichen bald von dem Wege, auf dem ihre Vter gegangen waren, als sie des HERRN Geboten gehorchten; sie jedoch taten nicht wie diese.
18 Wenn aber der HERR ihnen Richter erweckte, so war der HERR mit dem Richter und errettete sie aus der Hand ihrer Feinde, solange der Richter lebte. Denn es jammerte den HERRN ihr Wehklagen ber die, die sie unterdrckten und bedrngten.
19 Wenn aber der Richter gestorben war, so fielen sie wieder ab und trieben es rger als ihre Vter, indem sie andern Gttern folgten, ihnen zu dienen und sie anzubeten. Sie lie§en nicht von ihrem Tun noch von ihrem halsstarrigen Wandel. 2. Mose 32,9)
20 Darum entbrannte der Zorn des HERRN ber Israel, und er sprach: Weil dies Volk meinen Bund bertreten hat, den ich ihren Vtern geboten habe, und gehorcht meiner Stimme nicht,
21 so will ich auch hinfort die Vlker nicht vertreiben, die Josua briggelassen hat, als er starb,
22 damit ich Israel durch sie prfe, ob sie auf dem Wege des HERRN bleiben und darauf wandeln, wie ihre Vter geblieben sind, oder nicht. Kap 3,1.4; 5. Mose 8,2)
23 So lie§ der HERR diese Vlker, die er nicht in Josuas Hand gegeben hatte, brig, ohne sie sogleich zu vertreiben. Kap 1,28; Ps 106,34)
3
1 (Die in Kanaan briggebliebenen Vlker) Dies sind die Vlker, die der HERR brig lie§ - damit er durch sie Israel prfte, alle, die nichts wu§ten von den Kriegen um Kanaan, Kap 2,22)
2 und die Geschlechter Israels Krieg fhren lehrte, die frher nichts davon wu§ten-,
3 nmlich die fnf Frsten der Philister und alle Kanaaniter und Sidonier und Hiwiter, die am Gebirge Libanon wohnten, vom Berg Baal-Hermon an bis dorthin, wo man nach Hamat kommt. Jos 13,3)
4 Diese blieben, um Israel durch sie zu prfen, damit es kund wrde, ob sie den Geboten des HERRN gehorchten, die er ihren Vtern durch Mose geboten hatte.
5 Als nun die Israeliten wohnten unter den Kanaanitern, Hetitern, Amoritern, Perisitern, Hiwitern und Jebusitern,
6 nahmen sie deren Tchter zu Frauen und gaben ihre Tchter deren Shnen und dienten deren Gttern. 5. Mose 7,3)
7 (Der Richter Otnil) Und die Israeliten taten, was dem HERRN mi§fiel, und verga§en den HERRN, ihren Gott, und dienten den Baalen und den Ascheren.
8 Da entbrannte der Zorn des HERRN ber Israel, und er verkaufte sie in die Hand Kuschan-Rischatajims, des Knigs von Mesopotamien; und so diente Israel dem Kuschan-Rischatajim acht Jahre.
9 Da schrien die Israeliten zu dem HERRN, und der HERR erweckte ihnen einen Retter, der sie errettete, Otnil, den Sohn des Kenas, des jngsten Bruders von Kaleb. Kap 1,13; Jos 15,17.18)
10 Und der Geist des HERRN kam auf ihn, und er wurde Richter in Israel und zog aus zum Kampf. Und der HERR gab den Knig von Mesopotamien Kuschan-Rischatajim in seine Hand, so da§ seine Hand ber ihn stark wurde. Kap 6,34)
11 Da hatte das Land Ruhe vierzig Jahre. Und Otnil, der Sohn des Kenas, starb.
12 (Die Richter Ehud und Schamgar) Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mi§fiel. Da machte der HERR den Eglon, den Knig der Moabiter, stark gegen Israel, weil sie taten, was dem HERRN mi§fiel.
13 Und er sammelte zu sich die Ammoniter und die Amalekiter und zog hin und schlug Israel und nahm die Palmenstadt ein. Kap 1,16)
14 Und die Israeliten dienten Eglon, dem Knig der Moabiter, achtzehn Jahre.
15 Da schrien sie zu dem HERRN, und der HERR erweckte ihnen einen Retter, Ehud, den Sohn Geras, den Benjaminiter; der war linkshndig. Und als die Israeliten durch ihn Tribut sandten an Eglon, den Knig der Moabiter,
16 machte sich Ehud einen zweischneidigen Dolch, eine Hand lang, und grtete ihn unter sein Kleid auf seine rechte Hfte
17 und brachte Eglon, dem Knig der Moabiter, den Tribut. Eglon aber war ein sehr fetter Mann.
18 Und als er den Tribut bergeben hatte, entlie§ er die Leute, die den Tribut getragen hatten.
19 Er selbst aber kehrte um bei den Steinbildern zu Gilgal und lie§ sagen: Ich habe, o Knig, dir heimlich etwas zu sagen. Der aber gebot: Hinaus! Da gingen hinaus von ihm alle, die um ihn standen.
20 Und Ehud kam zu ihm hinein. Er aber sa§ in dem khlen Obergemach, das fr ihn allein bestimmt war. Und Ehud sprach: Ich habe ein Wort von Gott an dich. Da stand er auf von seinem Thron.
21 Ehud aber streckte seine linke Hand aus und nahm den Dolch von seiner rechten Hfte und stie§ ihm den in den Bauch, 2. Sam 20,9.10)
22 da§ nach der Schneide noch der Griff hineinfuhr und das Fett die Schneide umschlo§; denn er zog den Dolch nicht aus seinem Bauch.
23 Aber Ehud ging zum Nebenraum hinaus, machte die Tr des Obergemachs hinter sich zu und verschlo§ sie.
24 Als er nun hinausgegangen war, kamen die Leute des Knigs und sahen, da§ die Tr verschlossen war, und sprachen: Er ist vielleicht austreten gegangen in die Kammer am Obergemach.
25 Als sie aber allzu lange gewartet hatten und niemand die Tr des Gemachs auftat, nahmen sie den Schlssel und schlossen auf. Siehe, da lag ihr Herr auf der Erde tot.
26 Ehud aber war entronnen, whrend sie gewartet hatten, und ging an den Steinbildern vorber und entkam bis nach Sera.
27 Und als er hineinkam, blies er die Posaune auf dem Gebirge Ephraim. Und die Israeliten zogen mit ihm vom Gebirge und er vor ihnen her,
28 und er sprach zu ihnen: Schnell mir nach! Denn der HERR hat die Moabiter, eure Feinde, in eure Hnde gegeben! Und sie jagten ihm nach und besetzten die Furten am Jordan, die nach Moab gehen, und lie§en niemand hinber
29 und erschlugen zu jener Zeit die Moabiter, etwa zehntausend Mann, alles starke und streitbare Mnner, so da§ auch nicht einer entrann.
30 So wurden die Moabiter zu jener Zeit unter die Hand Israels gedemtigt. Und das Land hatte Ruhe achtzig Jahre.
31 Nach ihm kam Schamgar, der Sohn Anats. Der erschlug sechshundert Philister mit einem Ochsenstecken, und auch er errettete Israel. Kap 5,6)
4
1 (Die Richterin Debora und Barak besiegen Sisera) Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mi§fiel, als Ehud gestorben war.
2 Und der HERR verkaufte sie in die Hand Jabins, des Knigs von Kanaan, der zu Hazor herrschte, und sein Feldhauptmann war Sisera; der wohnte in Haroschet der Heiden. Jos 11,1)
3 Und die Israeliten schrien zum HERRN, denn Jabin hatte neunhundert eiserne Wagen und unterdrckte die Israeliten mit Gewalt zwanzig Jahre.
4 Zu der Zeit war Richterin in Israel die Prophetin Debora, die Frau Lappidots.
5 Sie hatte ihren Sitz unter der Palme Deboras zwischen Rama und Bethel auf dem Gebirge Ephraim. Und die Israeliten kamen zu ihr hinauf zum Gericht. 1. Mose 35,8)
6 Und sie sandte hin und lie§ rufen Barak, den Sohn Abinoams aus Kedesch in Naftali, und lie§ ihm sagen: Hat dir nicht der HERR, der Gott Israels, geboten: Geh hin und zieh auf den Berg Tabor und nimm zehntausend Mann mit dir von Naftali und Sebulon? Jos 21,32)
7 Ich aber will Sisera, den Feldhauptmann Jabins, dir zufhren an den Bach Kischon mit seinen Wagen und mit seinem Heer und will ihn in deine Hnde geben.
8 Barak sprach zu ihr: Wenn du mit mir ziehst, so will auch ich ziehen; ziehst du aber nicht mit mir, so will auch ich nicht ziehen.
9 Sie sprach: Ich will mit dir ziehen; aber der Ruhm wird nicht dein sein auf diesem Kriegszug, den du unternimmst, sondern der HERR wird Sisera in eines Weibes Hand geben. So machte sich Debora auf und zog mit Barak nach Kedesch.
10 Da rief Barak Sebulon und Naftali nach Kedesch; und es zogen hinauf ihm nach zehntausend Mann. Debora zog auch mit ihm.
11 Heber aber, der Keniter, war von den Kenitern, vom Geschlecht Hobabs, mit dem Mose verschwgert war, weggezogen und hatte sein Zelt aufgeschlagen bei der Eiche in Zaanannim bei Kedesch. Kap 1,16; 4. Mose 10,29)
12 Da wurde Sisera angesagt, da§ Barak, der Sohn Abinoams, auf den Berg Tabor gezogen wre.
13 Und er rief alle seine Kriegswagen zusammen, neunhundert eiserne Wagen, und das ganze Volk, das mit ihm war, aus Haroschet der Heiden an den Bach Kischon.
14 Debora aber sprach zu Barak: Auf ! Das ist der Tag, an dem dir der HERR den Sisera in deine Hand gegeben hat, denn der HERR ist ausgezogen vor dir her. So zog Barak von dem Berge Tabor hinab und die zehntausend Mann ihm nach.
15 Und der HERR erschreckte den Sisera samt allen seinen Wagen und dem ganzen Heer vor der Schrfe von Baraks Schwert, so da§ Sisera von seinem Wagen sprang und zu Fu§ floh. Kap 5,20; 1. Mose 35,5; 2. Mose 23,27; 5. Mose 2,25; Jos 2,9-11)
16 Barak aber jagte den Wagen und dem Heer nach bis Haroschet der Heiden. Und Siseras ganzes Heer fiel durch die Schrfe des Schwerts, so da§ auch nicht einer brigblieb.
17 Sisera aber floh zu Fu§ in das Zelt Jals, der Frau des Keniters Heber. Denn der Knig Jabin von Hazor und das Haus Hebers, des Keniters, lebten miteinander im Frieden.
18 Jal aber ging hinaus Sisera entgegen und sprach zu ihm: Kehre ein, mein Herr, kehre ein bei mir und frchte dich nicht! Und er kehrte bei ihr ein in ihr Zelt, und sie deckte ihn mit einer Decke zu.
19 Er aber sprach zu ihr: Gib mir doch ein wenig Wasser zu trinken, denn ich habe Durst. Da ffnete sie den Schlauch mit Milch und gab ihm zu trinken und deckte ihn wieder zu.
20 Und er sprach zu ihr: Tritt in die Tr des Zeltes, und wenn einer kommt und fragt, ob jemand hier sei, so sprich: Niemand.
21 Da nahm Jal, die Frau Hebers, einen Pflock von dem Zelt und einen Hammer in ihre Hand und ging leise zu ihm hinein und schlug ihm den Pflock durch seine Schlfe, da§ er in die Erde drang. Er aber war ermattet in einen tiefen Schlaf gesunken. So starb er.
22 Als aber Barak Sisera nachjagte, ging ihm Jal entgegen und sprach zu ihm: Komm her! Ich will dir den Mann zeigen, den du suchst. Und als er zu ihr hereinkam, lag Sisera tot da, und der Pflock steckte in seiner Schlfe.
23 So demtigte Gott zu der Zeit Jabin, den Knig von Kanaan, vor Israel.
24 Und die Hand der Israeliten legte sich immer hrter auf Jabin, den Knig von Kanaan, bis sie ihn vernichteten.
5
1 (Deboras Siegeslied) Da sangen Debora und Barak, der Sohn Abinoams, zu jener Zeit:
2 Lobet den HERRN, da§ man sich in Israel zum Kampf rstete und das Volk willig dazu gewesen ist.
3 Hret zu, ihr Knige, und merket auf, ihr Frsten! Ich will singen, dem HERRN will ich singen, dem HERRN, dem Gott Israels, will ich spielen.
4 HERR, als du von Ser auszogst und einhergingst vom Gefilde Edoms, da, erzitterte die Erde, der Himmel troff, und die Wolken troffen von Wasser. 5. Mose 33,2, Hab 3,3-6)
5 Die Berge wankten vor dem HERRN, der Sinai vor dem HERRN, dem Gott Israels. Ps 68,9)
6 Zu den Zeiten Schamgars, des Sohnes Anats, zu den Zeiten Jals waren verlassen die Wege, und die da auf Stra§en gehen sollten, die wanderten auf ungebahnten Wegen. Kap 3,31)
7 Still war's bei den Bauern, ja still in Israel, bis du, Debora, aufstandest, bis du aufstandest, eine Mutter in Israel.
8 Man erwhlte sich neue Gtter; es gab kein Brot in den Toren. Es war kein Schild noch Speer unter vierzigtausend in Israel zu sehen. 1. Sam 13,19.22)
9 Mein Herz ist mit den Gebietern Israels, mit denen, die willig waren unter dem Volk. Lobet den HERRN!
10 Die ihr auf wei§en Eselinnen reitet, die ihr auf Teppichen sitzet und die ihr auf dem Wege gehet: Singet!
11 Horch, wie sie jubeln zwischen den Trnkrinnen! Da sage man von der Gerechtigkeit des HERRN, von der Gerechtigkeit an seinen Bauern in Israel, als des HERRN Volk herabzog zu den Toren.
12 Auf, auf, Debora! Auf, auf und singe ein Lied! Mach dich auf, Barak, und fange, die dich fingen, du Sohn Abinoams!
13 Da zog herab, was brig war von Herrlichen im Volk. Der HERR zog mit mir herab unter den Helden:
14 aus Ephraim zogen sie herab ins Tal, und nach ihm Benjamin mit seinem Volk. Von Machir zogen Gebieter herab und von Sebulon, die den Fhrerstab halten, Jos 17,1)
15 und die Frsten in Issaschar mit Debora, wie Issachar so Barak; ins Tal folgte er ihm auf dem Fu§. An Rubens Bchen berlegten sie lange.
16 Warum sa§est du zwischen den Sattelkrben, zu hren bei den Herden das Fltenspiel? An Rubens Bchen berlegten sie lange.
17 Gilead blieb jenseits des Jordans. Und warum dient Dan auf fremden Schiffen? Asser sa§ am Ufer des Meeres und blieb ruhig an seinen Buchten.
18 Sebulons Volk aber wagte sein Leben in den Tod, Naftali auch auf der Hhe des Gefildes.
19 Knige kamen und stritten; damals stritten die Knige Kanaans zu Taanach am Wasser Megiddos, aber Silber gewannen sie dabei nicht.
20 Vom Himmel her kmpften die Sterne, von ihren Bahnen stritten sie wider Sisera. 2. Mose 14,25; Jos 10,14)
21 Der Bach Kischon ri§ sie hinweg, der uralte Bach, der Bach Kischon. Tritt einher, meine Seele, mit Kraft!
22 Da stampften die Hufe der Rosse, ein Jagen ihrer mchtigen Renner.
23 Fluchet der Stadt Meros, sprach der Engel des HERRN, fluchet, fluchet ihren Brgern, da§ sie nicht kamen dem HERRN zu Hilfe, zu Hilfe dem HERRN unter den Helden!
24 Gepriesen sei unter den Frauen Jal, das Weib Hebers, des Keniters; gepriesen sei sie im Zelt unter den Frauen!
25 Milch gab sie, als er Wasser forderte, Sahne reichte sie dar in einer herrlichen Schale. Kap 4,19)
26 Sie griff mit ihrer Hand den Pflock und mit ihrer Rechten den Schmiedehammer und zerschlug Siseras Haupt und zermalmte und durchbohrte seine Schlfe.
27 Zu ihren F§en krmmte er sich, fiel nieder und lag da. Er krmmte sich, fiel nieder zu ihren F§en; wie er sich krmmte, so lag er erschlagen da.
28 Die Mutter Siseras sphte zum Fenster hinaus und klagte durchs Gitter: Warum zgert sein Wagen, da§ er nicht kommt? Warum sumen die Hufe seiner Rosse?
29 Die weisesten unter ihren Frstinnen antworten, und sie selbst wiederholt ihre Worte:
30 Sie werden wohl Beute finden und verteilen, ein Weib, zwei Weiber fr jeden Mann, und fr Sisera bunte gestickte Kleider zur Beute, gewirkte bunte Tcher um den Hals als Beute.
31 So sollen umkommen, HERR, alle deine Feinde! Die ihn aber liebhaben, sollen sein, wie die Sonne aufgeht in ihrer Pracht! Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre. 5. Mose 6,5)
6
1 (Israel von den Midianitern bedrngt) Und als die Israeliten taten, was dem HERRN mi§fiel, gab sie der HERR in die Hand der Midianiter sieben Jahre.
2 Und als die Hand der Midianiter zu stark wurde ber Israel, machten sich die Israeliten in den Bergen Schluchten zurecht und Hhlen und Festungen.
3 Und immer, wenn Israel gest hatte, kamen die Midianiter und Amalekiter und die aus dem Osten herauf ber sie 5. Mose 28,33)
4 und lagerten sich gegen sie und vernichteten die Ernte im Land bis hin nach Gaza und lie§en nichts brig an Nahrung in Israel, weder Schafe noch Rinder noch Esel.
5 Denn sie kamen herauf mit ihrem Vieh und ihren Zelten wie eine gro§e Menge Heuschrecken, so da§ weder sie noch ihre Kamele zu zhlen waren, und fielen ins Land, um es zu verderben.
6 So wurde Israel sehr schwach vor den Midianitern. Da schrien die Israeliten zum HERRN.
7 Als sie aber zum HERRN schrien um der Midianiter willen,
8 sandte der HERR einen Propheten zu ihnen, der sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus gypten gefhrt und aus der Knechtschaft gebracht
9 und habe euch errettet aus der Hand der gypter und aus der Hand aller, die euch bedrngten, und habe sie vor euch her ausgesto§en und ihr Land euch gegeben
10 und zu euch gesprochen: Ich bin der HERR, euer Gott! Ihr sollt nicht frchten die Gtter der Amoriter, in deren Land ihr wohnt. Aber ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht.
11 (Gideon zum Richter berufen) Und der Engel des HERRN kam und setzte sich unter die Eiche bei Ofra; die gehrte Joasch, dem Abisriter. Und sein Sohn Gideon drosch Weizen in der Kelter, damit er ihn berge vor den Midianitern. Jos 17,2)
12 Da erschien ihm der Engel des HERRN und sprach zu ihm: Der HERR mit dir, du streitbarer Held!
13 Gideon aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr! Ist der HERR mit uns, warum ist uns dann das alles widerfahren? Und wo sind alle seine Wunder, die uns unsere Vter erzhlten und sprachen: Der HERR hat uns aus gypten gefhrt? Nun aber hat uns der HERR versto§en und in die Hnde der Midianiter gegeben.
14 Der HERR aber wandte sich zu ihm und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft; du sollst Israel erretten aus den Hnden der Midianiter. Siehe, ich habe dich gesandt! Vers 32; 1. Sam 12,11; Hebr 11,23)
15 Er aber sprach zu ihm: Ach, mein Herr, womit soll ich Israel erretten? Siehe, mein Geschlecht ist das geringste in Manasse, und ich bin der Jngste in meines Vaters Hause.
16 Der HERR aber sprach zu ihm: Ich will mit dir sein, da§ du die Midianiter schlagen sollst wie einenMann. 2. Mose 3,12)
17 Er aber sprach zu ihm: Hab ich Gnade vor dir gefunden, so mach mir doch ein Zeichen, da§ du es bist, der mit mir redet.
18 Geh nicht fort, bis ich wieder zu dir komme und bringe meine Gabe und lege sie vor dir hin. Er sprach: Ich will bleiben, bis du wiederkommst. Kap 13,15.16)
19 Und Gideon ging hin und richtete ein Ziegenbcklein zu und ungesuerte Brote von einem Scheffel Mehl und legte das Fleisch in einen Korb und tat die Brhe in einen Topf und brachte es zu ihm hinaus unter die Eiche und trat hinzu. 3. Mose 4,28)
20 Aber der Engel Gottes sprach zu ihm: Nimm das Fleisch und die Brote und lege es hin auf den Fels hier und gie§ die Brhe darber. Und er tat es.
21 Da streckte der Engel des HERRN den Stab aus, den er in der Hand hatte, und berhrte mit der Spitze das Fleisch und die Brote. Da fuhr Feuer aus dem Fels und verzehrte das Fleisch und die Brote. Und der Engel des HERRN entschwand seinen Augen. 3. Mose 9,24)
22 Als nun Gideon sah, da§ es der Engel des HERRN war, sprach er: Ach, Herr HERR! Habe ich wirklich den Engel des HERRN von Angesicht zu Angesicht gesehen! (22 und 23) Kap 13,22; 2. Mose 33,20)
23 Aber der HERR sprach zu ihm: Friede sei mit dir! Frchte dich nicht, du wirst nicht sterben.
24 Da baute Gideon dem HERRN dort einen Altar und nannte ihn ÈDer HERR ist FriedeÇ. Der steht noch bis auf den heutigen Tag in Ofra, der Stadt der Abisriter.
25 (Gideons Eifer fr Gott) Und in derselben Nacht sprach der HERR zu ihm: Nimm einen jungen Stier von den Stieren deines Vaters und einen zweiten Stier, der siebenjhrig ist, und rei§e nieder den Altar Baals, der deinem Vater gehrt, und haue um das Bild der Aschera, das dabei steht, 2. Kn 11,18, 2. Kn 23,12-15)
26 und baue dem HERRN, deinem Gott, oben auf der Hhe dieses Felsens einen Altar und rste ihn zu und nimm den zweiten Stier und bringe ein Brandopfer dar mit dem Holz des Ascherabildes, das du umgehauen hast.
27 Da nahm Gideon zehn Mann von seinen Leuten und tat, wie ihm der HERR gesagt hatte. Aber er frchtete sich vor seines Vaters Haus und vor den Leuten in der Stadt, das am Tage zu tun, und tat's in der Nacht.
28 Als nun die Leute in der Stadt frh am Morgen aufstanden, siehe, da war der Altar Baals niedergerissen und das Ascherabild daneben umgehauen und der zweite Stier als Brandopfer dargebracht auf dem Altar, der gebaut war.
29 Und einer sprach zum andern: Wer hat das getan? Und als sie suchten und nachfragten, wurde gesagt: Gideon, der Sohn des Joasch, hat das getan.
30 Da sprachen die Leute der Stadt zu Joasch: Gib deinen Sohn heraus; er mu§ sterben, weil er den Altar Baals niedergerissen und das Ascherabild daneben umgehauen hat.
31 Joasch aber sprach zu allen, die bei ihm standen: Wollt ihr fr Baal streiten? Wollt ihr ihm helfen? Wer fr ihn streitet, der soll noch diesen Morgen sterben. Ist er Gott, so streite er fr sich selbst, weil sein Altar niedergerissen ist. 1. Kn 18,21-39)
32 Von dem Tag an nannte man Gideon Jerubbaal, das hei§t ÈBaal streite mit ihmÇ, weil er seinen Altar niedergerissen hat. Kap 7,1)
33 (Gideons Zurstung zum Kampf) Als nun alle Midianiter und Amalekiter und die aus dem Osten sich versammelt hatten, zogen sie herber und lagerten sich in der Ebene Jesreel.
34 Da erfllte der Geist des HERRN den Gideon. Und er lie§ die Posaune blasen und rief die Abisriter auf, ihm zu folgen. Kap 3,10; 11,29; 13,25)
35 Und er sandte Botschaft zu ganz Manasse und rief sie auf, da§ auch sie ihm folgten. Er sandte auch Botschaft zu Asser und Sebulon und Naftali; die kamen herauf, ihm entgegen.
36 Und Gideon sprach zu Gott: Willst du Israel durch meine Hand erretten, wie du zugesagt hast,
37 so will ich abgeschorene Wolle auf die Tenne legen: Wird der Tau allein auf der Wolle sein und der ganze Boden umher trocken, so will ich daran erkennen, da§ du Israel erretten wirst durch meine Hand, wie du zugesagt hast.
38 Und so geschah es. Und als er am andern Morgen frh aufstand, drckte er den Tau aus der Wolle, eine Schale voll Wasser!
39 Und Gideon sprach zu Gott: Dein Zorn entbrenne nicht gegen mich, wenn ich noch einmal rede. Ich will's nur noch einmal versuchen mit der Wolle: es sei allein auf der Wolle trocken und Tau auf dem ganzen Boden. 1. Mose 18,30)
40 Und Gott machte es so in derselben Nacht, da§ es trocken war allein auf der Wolle und Tau berall auf dem Boden.
7
1 (Gideons Sieg ber Midian) Da machte sich Jerubbaal - das ist Gideon - frh auf und das ganze Kriegsvolk, das mit ihm war, und sie lagerten sich an der Quelle Harod, so da§ er das Heerlager der Midianiter nrdlich von dem Hgel More im Tal hatte. Kap 6,32)
2 Der HERR aber sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist, als da§ ich Midian in seine Hnde geben sollte; Israel knnte sich rhmen wider mich und sagen: Meine Hand hat mich errettet.
3 So la§ nun ausrufen vor den Ohren des Volks: Wer ngstlich und verzagt ist, der kehre um. So sichtete sie Gideon. Da kehrten vom Kriegsvolk zweiundzwanzigtausend um, so da§ nur zehntausend brigblieben. 5. Mose 20,8)
4 Und der HERR sprach zu Gideon: Das Volk ist noch zu zahlreich. Fhre sie hinab ans Wasser; dort will ich sie dir sichten. Und von wem ich dir sagen werde, da§ er mit dir ziehen soll, der soll mit dir ziehen; von wem ich aber sagen werde, da§ er nicht mit dir ziehen soll, der soll nicht mitziehen.
5 Und er fhrte das Volk hinab ans Wasser. Und der HERR sprach zu Gideon: Wer mit seiner Zunge Wasser leckt, wie ein Hund leckt, den stelle besonders; ebenso, wer niederkniet, um zu trinken.
6 Da war die Zahl derer, die geleckt hatten, dreihundert Mann. Alles brige Volk hatte kniend getrunken aus der Hand zum Mund.
7 Und der HERR sprach zu Gideon: Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch erretten und die Midianiter in deine Hnde geben; aber alles brige Volk la§ gehen an seinen Ort. 1. Sam 14,6)
8 Und sie nahmen die Verpflegung des Volks und ihre Posaunen an sich. Aber die brigen Israeliten lie§ er alle gehen, jeden in sein Zelt; die dreihundert Mann aber behielt er bei sich. Und das Heer der Midianiter lag unten vor ihm in der Ebene.
9 Und der HERR sprach in derselben Nacht zu Gideon: Steh auf und geh hinab zum Lager; denn ich habe es in deine Hnde gegeben.
10 Frchtest du dich aber hinabzugehen, so la§ deinen Diener Pura mit dir hinabgehen zum Lager,
11 damit du hrst, was sie reden. Danach werden deine Hnde stark sein, und du wirst hinabziehen zum Lager. Da ging Gideon mit seinem Diener Pura hinab bis an den Ort der Schildwache, die im Lager war.
12 Und die Midianiter und Amalekiter und alle aus dem Osten hatten sich niedergelassen in der Ebene wie eine Menge Heuschrecken, und ihre Kamele waren nicht zu zhlen wegen ihrer gro§en Menge, wie der Sand am Ufer des Meeres.
13 Als nun Gideon kam, siehe, da erzhlte einer einem andern einen Traum und sprach: Siehe, ich habe getrumt: ein Laib Gerstenbrot rollte zum Lager der Midianiter; und er kam an das Zelt, stie§ es um, da§ es einfiel, und kehrte es um, das Oberste zu unterst, so da§ das Zelt am Boden lag.
14 Da antwortete der andere: Das ist nichts anderes als das Schwert Gideons, des Sohnes des Joasch, des Israeliten. Gott hat die Midianiter in seine Hnde gegeben mit dem ganzen Heerlager.
15 Als Gideon diesen Traum erzhlen hrte und seine Auslegung, fiel er anbetend nieder und kam zurck ins Lager Israels und sprach: Macht euch auf, denn der HERR hat das Lager der Midianiter in eure Hnde gegeben!
16 Und er teilte die dreihundert Mann in drei Heerhaufen und gab jedem eine Posaune in die Hand und leere Krge mit Fackeln darin
17 und sprach zu ihnen: Seht auf mich und tut ebenso; wenn ich nun an das Lager komme - wie ich tue, so tut ihr auch!
18 Wenn ich die Posaune blase und alle, die mit mir sind, so sollt ihr auch die Posaune blasen rings um das ganze Heerlager und rufen: Fr den HERRN und fr Gideon!
19 So kam Gideon mit hundert Mann an das Lager zu Anfang der mittleren Nachtwache, als sie eben die Wachen aufgestellt hatten, und sie bliesen die Posaunen und zerschlugen die Krge in ihren Hnden.
20 Da bliesen alle drei Heerhaufen die Posaunen und zerbrachen die Krge. Sie hielten aber die Fackeln in ihrer linken Hand und die Posaunen in ihrer rechten Hand, um zu blasen, und riefen: Hier Schwert des HERRN und Gideons!
21 Und sie blieben stehen, jeder an seiner Stelle, rings um das Lager her. Da fing das ganze Heer an zu laufen, und sie schrien und flohen.
22 Und whrend die dreihundert Mann die Posaunen bliesen, schaffte der HERR, da§ im ganzen Heerlager eines jeden Schwert gegen den andern war. Und das Heer floh bis Bet-Schitta auf Zereda zu, bis an die Grenze von Abel-Mehola bei Tabbat. Ps 83,10; Jes 9,3; 10,26)
23 Und die Mnner Israels von Naftali, von Asser und von ganz Manasse wurden zusammengerufen und jagten den Midianitern nach.
24 Und Gideon sandte Botschaft auf das ganze Gebirge Ephraim und lie§ sagen: Kommt herab den Midianitern entgegen und nehmt ihnen die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und auch den Jordan. Da wurden zusammengerufen alle, die von Ephraim waren, und nahmen ihnen die Wasserstellen weg bis nach Bet-Bara und auch den Jordan.
25 Und sie fingen zwei Frsten der Midianiter, Oreb und Seeb, und erschlugen Oreb am Felsen Oreb* und Seeb bei der Kelter Seeb* und jagten den Midianitern nach und brachten die Hupter Orebs und Seebs zu Gideon ber den Jordan. (*Die Namen bedeuten ÈRabenfelsÇ und ÈWolfskelterÇ.)
8
1 Da sprachen die Mnner von Ephraim zu ihm: Warum hast du uns das angetan, da§ du uns nicht riefst, als du in den Kampf zogst gegen die Midianiter? Und sie zankten heftig mit ihm. Kap 12,1)
2 Er aber sprach zu ihnen: Was hab ich jetzt getan, das eurer Tat gleich sei? Ist nicht die Nachlese Ephraims besser als die ganze Weinernt Abisers? Kap 6,11.15)
3 Gott hat die Frsten der Midianiter, Oreb und Seeb, in eure Hnde gegeben. Was hab ich zu tun vermocht gegen das, was ihr getan habt? Als er das sagte, lie§ ihr Zorn von ihm ab.
4 (Weitere Taten Gideons und sein Tod) Als nun Gideon an den Jordan kam, ging er hinber mit den dreihundert Mann, die bei ihm waren; die waren mde und jagten den Feinden nach.
5 Da bat er die Leute von Sukkot: Gebt doch dem Volk, das mir auf dem Fu§e folgt, Brote; denn sie sind mde, und ich mu§ nachjagen den Knigen der Midianiter, Sebach und Zalmunna. 1. Mose 33,17)
6 Aber die Oberen von Sukkot sprachen: Sind die Fuste Sebachs und Zalmunnas schon in deinen Hnden, da§ wir deinem Heer Brot geben sollen?
7 Gideon sprach: Wohlan, wenn der HERR Sebach und Zalmunna in meine Hand gibt, will ich euer Fleisch mit Dornen aus der Wste und mit Stacheln zerdreschen.
8 Und er zog von dort hinauf nach Pnul und redete ebenso mit ihnen. Und die Leute von Pnul antworteten ihm dasselbe wie die von Sukkot.
9 Und er sprach auch zu den Leuten von Pnul: Komm ich heil wieder, so will ich diese Burg niederrei§en.
10 Sebach aber und Zalmunna waren in Karkor und ihr Heerlager mit ihnen, etwa fnfzehntausend, alle, die briggeblieben waren vom ganzen Heer derer aus dem Osten; denn hundertundzwanzigtausend waren gefallen, die das Schwert ziehen konnten.
11 Und Gideon zog herauf auf der Stra§e derer, die in Zelten wohnen, stlich von Nobach und Jogboha, und schlug das Heerlager, whrend es ohne Sorge lagerte.
12 Und Sebach und Zalmunna flohen; aber er jagte ihnen nach und nahm gefangen die beiden Knige der Midianiter, Sebach und Zalmunna, und setzte das ganze Heerlager in Schrecken.
13 Als nun Gideon, der Sohn des Joasch, vom Kampf zurckkam, auf der Steige von Heres,
14 griff er sich einen Knaben von den Leuten von Sukkot und fragte ihn aus. Der schrieb ihm auf die Oberen von Sukkot und ihre ltesten, siebenundsiebzig Mann.
15 Und er kam zu den Leuten von Sukkot und sprach: Siehe, hier sind Sebach und Zalmunna, um derentwillen ihr mich verspottet habt und gesprochen: Ist denn Sebachs und Zalmunnas Faust schon in deinen Hnden, da§ wir deinen Leuten, die mde sind, Brot geben sollen?
16 Und er nahm die ltesten der Stadt und holte Dornen aus der Wste und Stacheln und lie§ es die Leute zu Sukkot fhlen.
17 Und die Burg von Pnul ri§ er nieder und erschlug die Leute der Stadt.
18 Und Gideon sprach zu Sebach und Zalmunna: Wie waren die Mnner, die ihr am Tabor erschlagen habt? Sie sprachen: Sie waren wie du, jeder anzusehen wie ein Knigssohn.
19 Er aber sprach: Es sind meine Brder, meiner Mutter Shne, gewesen. So wahr der HERR lebt: wenn ihr sie am Leben gelassen httet, wrde ich euch nicht tten. 4. Mose 35,31)
20 Und er sprach zu seinem erstgeborenen Sohn Jeter: Steh auf und erschlage sie. Aber der Knabe zog sein Schwert nicht; denn er frchtete sich, weil er noch ein Knabe war.
21 Sebach aber und Zalmunna sprachen: Steh du auf und mache dich an uns; denn wie der Mann ist, so ist auch seine Kraft. Da stand Gideon auf und erschlug Sebach und Zalmunna und nahm die kleinen Monde, die an den Hlsen ihrer Kamele waren.
22 Da sprachen die Mnner von Israel zu Gideon: Sei Herrscher ber uns, du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn, weil du uns aus der Hand der Midianiter errettet hast.
23 Aber Gideon sprach zu ihnen: Ich will nicht Herrscher ber euch sein, und mein Sohn soll auch nicht Herrscher ber euch sein, sondern der HERR soll Herrscher ber euch sein.
24 Und Gideon sprach zu ihnen: Eins begehre ich von euch: jeder gebe mir die Ringe, die er als Beute genommen hat. Denn weil es Ismaeliter waren, hatten sie goldene Ringe.
25 Sie sprachen: Die wollen wir geben. Und sie breiteten einen Mantel aus, und ein jeder warf die Ringe darauf, die er als Beute genommen hatte.
26 Und die goldenen Ringe, die er gefordert hatte, wogen tausendsiebenhundert Lot Gold ohne die kleinen Monde und Ohrringe und Purpurkleider, die die Knige der Midianiter getragen hatten, und ohne die Spangen ihrer Kamele. 4. Mose 31,50)
27 Und Gideon machte einen Efod daraus und stellte ihn in seiner Stadt Ofra auf. Und ganz Israel trieb dort mit ihm Abgtterei. Und er wurde Gideon und seinem Hause zum Fallstrick. Kap 17,5)
28 So wurden die Midianiter gedemtigt vor den Israeliten und hoben ihren Kopf nicht mehr empor. Und das Land hatte Ruhe vierzig Jahre, solange Gideon lebte. Kap 3,11; 5,31)
29 Und Jerubbaal, der Sohn des Joasch, ging hin und wohnte in seinem Hause.
30 Und Gideon hatte siebzig leibliche Shne, denn er hatte viele Frauen.
31 Auch seine Nebenfrau, die er in Sichem hatte, gebar ihm einen Sohn; den nannte er Abimelech.
32 Und Gideon, der Sohn des Joasch, starb in hohem Alter und wurde begraben im Grab seines Vaters Joasch in Ofra, der Stadt der Abisriter. Kap 6,11)
33 Als aber Gideon gestorben war, kehrten sich die Israeliten ab und liefen den Baalen nach und machten Baal-Berit zu ihrem Gott. Kap 2,11, Kap 9,4)
34 Und sie dachten nicht an den HERRN, ihren Gott, der sie errettet hatte aus der Hand aller ihrer Feinde ringsumher,
35 und erzeigten sich nicht dankbar dem Hause des Jerubbaal - das ist Gideon - fr alles Gute, das er an Israel getan hatte. Kap 9,5.19.24)
9
1 (Abimelechs Knigtum) Abimelech aber, der Sohn Jerubbaals, ging hin nach Sichem zu den Brdern seiner Mutter und redete mit ihnen und mit dem ganzen Geschlecht des Hauses seiner Mutter und sprach: Kap 8,31)
2 Redet doch vor den Ohren aller Mnner von Sichem: Was ist euch besser, da§ siebzig Mnner, alle die Shne Jerubbaals, ber euch Herrscher seien oder da§ ein Mann ber euch Herrscher sei? Denkt auch daran, da§ ich euer Gebein und Fleisch bin. Vers 18)
3 Da redeten die Brder seiner Mutter seinetwegen alle diese Worte vor den Ohren aller Mnner von Sichem. Und ihr Herz neigte sich Abimelech zu; denn sie dachten: Er ist unser Bruder.
4 Und sie gaben ihm siebzig Silberstcke aus dem Tempel des Baal-Berit. Und Abimelech warb damit lose, verwegene Mnner an, die ihm nachfolgten. Kap 8,33)
5 Und er kam indas Haus seines Vaters nach Ofra und ttete seine Brder, die Shne Jerubbaals, siebzig Mann, auf einem Stein. Es blieb aber brig Jotam, der jngste Sohn Jerubbaals; denn er hatte sich versteckt.
6 Und es versammelten sich alle Mnner von Sichem und alle Bewohner des Millo, gingen hin und machten Abimelech zum Knig bei der Eiche am Steinmal von Sichem. 1. Mose 35,4; Jos 24,26)
7 Als das dem Jotam angesagt wurde, ging er hin und stellte sich auf den Gipfel des Berges Garizim, erhob seine Stimme, rief und sprach zu ihnen: Hretmich, ihr Mnner von Sichem, da§ euch Gott auch hre.
8 Die Bume gingen hin, um einen Knig ber sich zu salben, und sprachen zum
lbaum: Sei unser Knig!
9 Aber der
lbaum antwortete ihnen: Soll ich meine Fettigkeit lassen, die Gtter und Menschen an mir preisen, und hingehen, ber den Bumen zu schweben?
10 Da sprachen die Bume zum Feigenbaum: Komm du und sei unser Knig!
11 Aber der Feigenbaum sprach zu ihnen: Soll ich meine S§igkeit und meine gute Frucht lassen und hingehen, ber den Bumen zu schweben?
12 Da sprachen die Bume zum Weinstock: Komm du und sei unser Knig!
13 Aber der Weinstock sprach zu ihnen: Soll ich meinen Wein lassen, der Gtter und Menschen frhlich macht, und hingehen, ber den Bumen zu schweben?
14 Da sprachen alle Bume zum Dornbusch: Komm du und sei unser Knig! 2. Kn 14,9)
15 Und der Dornbusch sprach zu den Bumen: Ist's wahr, da§ ihr mich zum Knig ber euch salben wollt, so kommt und bergt euch in meinem Schatten; wenn nicht, so gehe Feuer vom Dornbusch aus und verzehre die Zedern Libanons.
16 Habt ihr nun recht und redlich getan, da§ ihr Abimelech zum Knig gemacht habt? Und habt ihr wohlgetan an Jerubbaal und an seinem Hause, und habt ihr ihm getan, wie er's um euch verdient hat?
17 Denn mein Vater hat fr euch gekmpft und sein Leben gewagt, um euch aus der Hand der Midianiter zu erretten.
18 Aber ihr habt euch heute gegen meines Vaters Haus aufgelehnt und seine Shne gettet, siebzig Mann auf einem Stein, und habt Abimelech, seiner Magd Sohn, zum Knig ber die Mnner von Sichem gemacht, weil er euer Bruder ist.
19 Habt ihr nun heute recht und redlich gehandelt an Jerubbaal und an seinem Hause, so seid frhlich ber Abimelech, und er sei frhlich ber euch.
20 Wenn nicht, so gehe Feuer aus von Abimelech und verzehre die Mnner von Sichem und die Bewohner des Millo, und gehe auch Feuer aus von den Mnnern von Sichem und von den Bewohnern des Millo und verzehre Abimelech. Vers 57)
21 Und Jotam floh vor seinem Bruder Abimelech und entwich und ging nach Beer und wohnte dort.
22 Als nun Abimelech drei Jahre ber Israel geherrscht hatte,
23 sandte Gott einen bsen Geist zwischen Abimelech und die Mnner von Sichem. Und die Mnner von Sichem wurden Abimelech untreu, 1. Sam 16,14; 18,10; 19,9)
24 damit der Frevel an den siebzig Shnen Jerubbaals und ihr Blut kme auf Abimelech, ihren Bruder, der sie gettet hatte, und auf die Mnner von Sichem, die ihm seine Hand dazu gestrkt hatten, da§ er seine Brder ttete. 1. Mose 9,6)
25 Und die Mnner von Sichem legten einen Hinterhalt auf den Hhen der Berge und beraubten alle, die auf der Stra§e bei ihnen vorberkamen. Und es wurde Abimelech angesagt.
26 Es kamen aber Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brder und zogen in Sichem ein. Und die Mnner von Sichem verlie§en sich auf ihn
27 und zogen hinaus aufs Feld und ernteten ihre Weinberge ab und kelterten und hielten ein Freudenfest und gingen in das Haus ihres Gottes, a§en und tranken und fluchten dem Abimelech.
28 Und Gaal, der Sohn Ebeds, sprach: Wer ist Abimelech, und wer ist denn dieser Sichemiter, da§ wir ihm dienen sollten? Ist er nicht Jerubbaals Sohn und hat Sebul, seinen Vogt, hergesetzt? Dienet den Leuten Hamors, des Vaters von Sichem! Warum sollten wir jenem dienen? 1. Mose 34,2)
29 Wollte Gott, das Volk wre unter meiner Hand, so wrde ich den Abimelech vertreiben und ihm sagen: Mehre dein Heer und zieh in den Kampf!
30 Als aber Sebul, der Stadthauptmann, die Worte Gaals, des Sohnes Ebeds, hrte, entbrannte sein Zorn,
31 und er sandte heimlich Botschaft zu Abimelech und lie§ ihm sagen: Siehe, Gaal, der Sohn Ebeds, und seine Brder sind nach Sichem gekommen und machen dir die Stadt aufrhrerisch.
32 So mach dich nun auf bei Nacht, du und dein Volk, das bei dir ist, und lege einen Hinterhalt im Felde.
33 Und am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, mache dich auf und berfalle die Stadt. Und wenn er und das Volk, das bei ihm ist, gegen dich hinauszieht, so tu mit ihm, wie du es vermagst.
34 Abimelech machte sich auf bei Nacht und alles Volk, das bei ihm war, und sie legten einen Hinterhalt gegen Sichem mit vier Heerhaufen.
35 Und Gaal, der Sohn Ebeds, zog heraus und trat vor das Stadttor. Aber Abimelech machte sich auf aus dem Hinterhalt samt dem Volk, das mit ihm war.
36 Als nun Gaal das Volk sah, sprach er zu Sebul: Siehe, da kommt Kriegsvolk von der Hhe des Gebirges herab. Sebul aber sprach zu ihm: Du siehst die Schatten der Berge fr Leute an.
37 Gaal redete noch weiter und sprach: Siehe, Kriegsvolk kommt herab vom Nabel der Erde*, und ein Heerhaufe kommt daher auf dem Wege von der Zaubereiche. Hes 38,12) (*Der Berg Garizim galt als Mitte der Erdscheibe.)
38 Da sprach Sebul zu ihm: Wo ist nun dein Maul, das da sagte: Wer ist Abimelech, da§ wir ihm dienen sollten? Ist das nicht das Kriegsvolk, das du verachtet hast? Zieh nun hin und kmpfe mit ihm!
39 Gaal zog aus vor den Mnnern von Sichem her und kmpfte mit Abimelech.
40 Aber Abimelech jagte ihm nach, da§ er vor ihm floh, und viele blieben erschlagen liegen bis an das Tor.
41 Und Abimelech blieb in Aruma. Sebul aber verjagte den Gaal und seine Brder, so da§ sie in Sichem nicht bleiben konnten.
42 Am Morgen aber ging das Volk heraus aufs Feld. Als das Abimelech angesagt wurde,
43 nahm er das Kriegsvolk, teilte es in drei Heerhaufen und legte einen Hinterhalt im Feld. Als er nun sah, da§ das Volk aus der Stadt ging, erhob er sich gegen sie und erschlug sie.
44 Abimelech und der Heerhaufe, der bei ihm war, berfielen sie und stellten sich am Stadttor auf. Die beiden andern Heerhaufen aber berfielen alle, die auf dem Felde waren, und erschlugen sie.
45 So kmpfte Abimelech gegen die Stadt den ganzen Tag und eroberte sie und ttete das Volk, das darin war, und zerstrte die Stadt und streute Salz darauf.
46 Als das alle Mnner der Burg von Sichem hrten, gingen sie in das Gewlbe des Tempels des Baal-Berit. Kap 8,33)
47 Und als Abimelech hrte, da§ sich alle Mnner der Burg von Sichem versammelt hatten,
48 ging er auf den Berg Zalmon mit seinem ganzen Kriegsvolk, das bei ihm war, und nahm eine Axt in seine Hand und hieb einen Ast vom Baum und hob ihn auf und legte ihn auf seine Schulter und sprach zu allem Volk, das mit ihm war: Was ihr mich tun seht, das beeilt euch, auch zu tun.
49 Da hieb jeder vom Volk einen Ast ab, und sie folgten Abimelech und legten die ste auf das Gewlbe und setzten ber ihnen das Gewlbe in Brand, so da§ auch alle in der Burg von Sichem starben, etwa tausend Mnner und Frauen.
50 (Abimelechs Ende) Abimelech aber zog nach Tebez, belagerte es und eroberte es.
51 Es war aber eine starke Burg mitten in der Stadt. Dahin flohen alle Mnner und Frauen und alle Brger der Stadt, schlossen hinter sich zu und stiegen auf das Dach der Burg.
52 Da kam Abimelech zur Burg und kmpfte gegen sie und nherte sich dem Burgtor, um es mit Feuer zu verbrennen.
53 Aber eine Frau warf einen Mhlstein Abimelech auf den Kopf und zerschmetterte ihm den Schdel.
54 Da rief Abimelech eilends seinen Waffentrger herbei und sprach zu ihm: Zieh dein Schwert und tte mich, da§ man nicht von mir sage: Ein Weib hat ihn erschlagen. Da durchstach ihn sein Waffentrger, und er starb. 1. Sam 31,4, 2. Sam 11,21)
55 Als aber die Israeliten, die mit ihm waren, sahen, da§ Abimelech tot war, ging jeder heim.
56 So vergalt Gott dem Abimelech das Bse, das er seinem Vater angetan hatte, als er seine siebzig Brder ttete. Vers 5)
57 Desgleichen alle bsen Taten der Mnner von Sichem vergalt ihnen Gott auf ihren Kopf, und es kam ber sie der Fluch Jotams, des Sohnes Jerubbaals. Vers 20)
10
1 (Die Richter Tola und Jar) Nach Abimelech stand auf, Israel zu erretten, Tola, ein Mann aus Issachar, ein Sohn Puwas, des Sohnes Dodos. Er wohnte in Schamir auf dem Gebirge Ephraim 1. Mose 46,13; 4. Mose 26,23)
2 und richtete Israel dreiundzwanzig Jahre und starb und wurde begraben in Schamir.
3 Nach ihm stand auf Jar, ein Gileaditer, und richtete Israel zweiundzwanzig Jahre. 4. Mose 32,41)
4 Der hatte drei§ig Shne, die auf drei§ig Eseln ritten. Und sie hatten drei§ig Stdte, die hei§en ÈDrfer JarsÇ bis auf diesen Tag und liegen in Gilead. 5. Mose 3,14)
5 Und Jar starb und wurde begraben in Kamon.
6 (Gericht ber Israels Untreue) Aber die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mi§fiel, und dienten den Baalen und den Astarten und den Gttern von Aram und den Gttern von Sidon und den Gttern Moabs und den Gttern der Ammoniter und den Gttern der Philister und verlie§en den HERRN und dienten ihm nicht.
7 Da entbrannte der Zorn des HERRN ber Israel, und er verkaufte sie unter die Hand der Philister und Ammoniter.
8 Und sie zertraten und zerschlugen Israel zu jener Zeit achtzehn Jahre lang, nmlich ganz Israel jenseits des Jordans im Land der Amoriter, das in Gilead liegt.
9 Dazu zogen die Ammoniter ber den Jordan und kmpften gegen Juda, Benjamin und das Haus Ephraim, so da§ Israel sehr gengstigt wurde.
10 Da schrien die Israeliten zu dem HERRN und sprachen: Wir haben an dir gesndigt, denn wir haben unsern Gott verlassen und den Baalen gedient. 1. Sam 12,10)
11 Aber der HERR sprach zu den Israeliten: Haben euch nicht auch unterdrckt die gypter, die Amoriter, die Ammoniter, die Philister,
12 die Sidonier, die Amalekiter und Maoniter? Aber ich half euch aus ihren Hnden, als ihr zu mir schriet.
13 Dennoch habt ihr mich verlassen und andern Gttern gedient. Darum will ich euch nicht mehr erretten.
14 Geht hin und schreit zu den Gttern, die ihr erwhlt habt; la§t diese euch helfen zur Zeit eurer Bedrngnis! 5. Mose 32,37.38; Jer 2,28)
15 Aber die Israeliten sprachen zum HERRN: Wir haben gesndigt, mache du es mit uns, wie dir's gefllt; nur errette uns heute!
16 Und sie taten von sich die fremden Gtter und dienten dem HERRN. Da, jammerte es ihn, da§ Israel so geplagt wurde. Jos 24,23, Kap 2,18)
17 (Der Richter Jeftah) Und die Ammoniter wurden aufgeboten und lagerten sich in Gilead; aber Israel versammelte sich und lagerte sich in Mizpa. Kap 11,29)
18 Und die Oberen des Volks von Gilead sprachen untereinander: Wer ist der Mann, der anfngt, mit den Ammonitern zu kmpfen? Der soll das Haupt sein ber alle, die in Gilead wohnen. Kap 11,6-11)
11
1 Jeftah, ein Gileaditer, war ein streitbarer Mann, aber der Sohn einer Hure. Gilead hatte Jeftah gezeugt.
2 Als aber die Ehefrau Gileads ihm Shne gebar und die Shne dieser Frau gro§ wurden, stie§en sie Jeftah aus und sprachen zu ihm: Du sollst nicht erben in unserer Familie, denn du bist der Sohn einer andern. 1. Mose 21,10)
3 Da floh er vor seinen Brdern und wohnte im Lande Tob. Und es sammelten sich bei ihm lose Leute und zogen mit ihm aus. Kap 9,4; 1. Sam 22,2)
4 Und einige Zeit danach kmpften die Ammoniter mit Israel.
5 Als nun die Ammoniter mit Israel kmpften, gingen die ltesten von Gilead hin, um Jeftah aus dem Lande Tob zu holen,
6 und sprachen zu ihm: Komm und sei unser Hauptmann, damit wir gegen die Ammoniter kmpfen.
7 Aber Jeftah sprach zu den ltesten von Gilead: Seid ihr es nicht, die mich hassen und aus meiner Familie ausgesto§en haben? Und nun kommt ihr zu mir, weil ihr in Bedrngnis seid?
8 Die ltesten von Gilead sprachen zu Jeftah: Darum kommen wir nun wieder zu dir, damit du mit uns ziehst und uns hilfst, gegen die Ammoniter zu kmpfen, und unser Haupt seist ber alle, die in Gilead wohnen. Kap 10,18)
9 Jeftah sprach zu den ltesten von Gilead: Wenn ihr mich wieder holt, um gegen die Ammoniter zu kmpfen, und der HERR sie mir in die Hand gibt, soll ich dann euer Haupt sein?
10 Die ltesten von Gilead sprachen zu Jeftah: Der HERR sei Ohrenzeuge zwischen uns und strafe uns, wenn wir nicht tun, wie du gesagt hast.
11 So ging Jeftah mit den ltesten von Gilead, und das Volk setzte ihn zum Haupt und Obersten ber sich. Und Jeftah redete alles, was er zu sagen hatte, vor dem HERRN in Mizpa. Vers 29; Kap 10,17)
12 Dann sandte Jeftah Botschaft zum Knig der Ammoniter und lie§ ihm sagen: Was hast du mit mir zu schaffen, da§ du zu mir kommst, um gegen mein Land zu kmpfen?
13 Der Knig der Ammoniter antwortete den Boten Jeftahs: Weil Israel mein Land genommen hat, als sie aus gypten zogen, vom Arnon an bis an den Jabbok und bis an den Jordan, so gib mir's nun gutwillig zurck.
14 Jeftah aber sandte abermals Boten zum Knig der Ammoniter;
15 die sprachen zu ihm: So spricht Jeftah: Israel hat kein Land genommen, weder den Moabitern noch den Ammonitern. 5. Mose 2,9.19)
16 Denn als sie aus gypten heraufkamen, zog Israel durch die Wste bis ans Schilfmeer und kam nach Kadesch.
17 Da sandte Israel Boten zum Knig der Edomiter und sprach: La§ mich durch dein Land ziehen. Aber der Knig der Edomiter hrte nicht auf sie. Auch sandten sie zum Knig der Moabiter; der wollte auch nicht. So blieb Israel in Kadesch 4. Mose 20,14-21)
18 und zog in der Wste umher. Und sie umgingen das Land der Edomiter und Moabiter und kamen von Sonnenaufgang her an das Land der Moabiter und lagerten sich jenseits des Arnon, aber sie kamen nicht ins Gebiet der Moabiter; denn der Arnon ist die Grenze von Moab. 4. Mose 21,13)
19 Und Israel sandte Boten zu Sihon, dem Knig der Amoriter zu Heschbon, und lie§ ihm sagen: La§ uns durch dein Land ziehen bis an unsern Ort. 4. Mose 21,21-31)
20 Aber Sihon traute Israel nicht und lie§ es nicht durch sein Gebiet ziehen, sondern versammelte sein ganzes Kriegsvolk und lagerte sich bei Jahaz und kmpfte mit Israel.
21 Der HERR aber, der Gott Israels, gab Sihon mit seinem ganzen Kriegsvolk in die Hnde Israels, und sie erschlugen sie. So nahm Israel das ganze Land der Amoriter ein, die in jenem Land wohnten.
22 Sie nahmen das ganze Gebiet der Amoriter ein vom Arnon bis an den Jabbok und von der Wste bis an den Jordan.
23 So hat nun der HERR, der Gott Israels, die Amoriter vertrieben vor seinem Volk Israel, und du willst ihr Land einnehmen?
24 Du solltest das Land derer einnehmen, die dein Gott Kemosch vertreibt, uns dagegen das Land derer einnehmen lassen, die der HERR, unser Gott, vor uns vertrieben hat. 4. Mose 21,29)
25 Meinst du, da§ du ein besseres Recht httest als Balak, der Sohn Zippors, der Knig der Moabiter? Hat dieser auch je mit Israel gerechtet oder gekmpft, 4. Mose 22,2; Jos 24,9)
26 obwohl Israel dreihundert Jahre gewohnt hat in Heschbon und in Aror und ihren Ortschaften und in allen Stdten, die am Arnon liegen? Warum habt ihr sie nicht mit Gewalt genommen in dieser Zeit?
27 Ich habe mich nicht an dir versndigt, du aber tust so Bses an mir, da§ du mit mir kmpfst. Der HERR, der da Richter ist, richte heute zwischen Israel und den Ammonitern.
28 Aber der Knig der Ammoniter hrte nicht auf die Worte Jeftahs, die er ihm sagen lie§.
29 Da kam der Geist des HERRN auf Jeftah, und er zog durch Gilead und Manasse und nach Mizpe, das in Gilead liegt, und von Mizpe, das in Gilead liegt, gegen die Ammoniter. Kap 6,34)
30 Und Jeftah gelobte dem HERRN ein Gelbde und sprach: Gibst du die Ammoniter in meine Hand, 2. Sam 15,8)
31 so soll, was mir aus meiner Haustr entgegengeht, wenn ich von den Ammonitern heil zurckkomme, dem HERRN gehren, und ich will's als Brandopfer darbringen. 2. Kn 3,27)
32 So zog Jeftah auf die Ammoniter los, um gegen sie zu kmpfen. Und der HERR gab sie in seine Hnde.
33 Und er schlug sie mit gewaltigen Schlgen von Aror an bis hin nach Minnit, zwanzig Stdte, und bis nach Abel-Keramim. So wurden die Ammoniter gedemtigt vor den Israeliten.
34 Als nun Jeftah nach Mizpa zu seinem Hause kam, siehe, da geht seine Tochter heraus ihm entgegen mit Pauken und Reigen; und sie war sein einziges Kind, und er hatte sonst keinen Sohn und keine Tochter.
35 Und als er sie sah, zerri§ er seine Kleider und sprach: Ach, meine Tochter, wie beugst du mich und betrbst mich! Denn ich habe meinen Mund aufgetan vor dem HERRN und kann's nicht widerrufen. 4. Mose 30,3)
36 Sie aber sprach: Mein Vater, hast du deinen Mund aufgetan vor dem HERRN, so tu mit mir, wie dein Mund geredet hat, nachdem der HERR dich gercht hat an deinen Feinden, den Ammonitern.
37 Und sie sprach zu ihrem Vater: Du wollest mir das gewhren: La§ mir zwei Monate, da§ ich hingehe auf die Berge und meine Jungfrauschaft beweine mit meinen Gespielen.
38 Er sprach: Geh hin! und lie§ sie zwei Monate gehen. Da ging sie hin mit ihren Gespielen und beweinte ihre Jungfrauschaft auf den Bergen.
39 Und nach zwei Monaten kam sie zurck zu ihrem Vater. Und er tat ihr, wie er gelobt hatte, und sie hatte nie einen Mann erkannt. Und es ward Brauch in Israel, Vers 31; 5. Mose 12,29-31)
40 da§ die Tchter Israel jhrlich hingehen, zu klagen um die Tochter Jeftahs, des Gileaditers, vier Tage im Jahr.
12
1 (Jeftahs Kampf mit Ephraim) Und die Mnner von Ephraim wurden aufgeboten und zogen nordwrts und sprachen zu Jeftah: Warum bist du in den Kampf gezogen gegen die Ammoniter und hast uns nicht gerufen, damit wir mit dir ziehen? Wir wollen dein Haus samt dir mit Feuer verbrennen. Kap 8,1)
2 Jeftah sprach zu ihnen: Ich und mein Volk hatten einen harten Kampf mit den Ammonitern und ich rief euch auf, aber ihr halft mir nicht aus ihren Hnden.
3 Als ich nun sah, da§ ihr nicht helfen wolltet, wagte ich mein Leben daran und zog gegen die Ammoniter, und der HERR gab sie in meine Hand. Warum kommt ihr nun zu mir herauf, mit mir zu kmpfen? Kap 5,18; 9,17)
4 Und Jeftah sammelte alle Mnner von Gilead und kmpfte gegen Ephraim. Und die Mnner von Gilead schlugen Ephraim - denn diese hatten gesagt: Ihr seid Flchtlinge aus Ephraim; denn Gilead liegt mitten in Ephraim und Manasse -;
5 und die Gileaditer besetzten die Furten des Jordans vor Ephraim. Wenn nun einer von den Flchtlingen Ephraims sprach: La§ mich hinbergehen!, so sprachen die Mnner von Gilead zu ihm: Bist du ein Ephraimiter? Wenn er dann antwortete: Nein!,
6 lie§en sie ihn sprechen: Schibbolet. Sprach er aber: Sibbolet, weil er's nicht richtig aussprechen konnte, dann ergriffen sie ihn und erschlugen ihn an den Furten des Jordans, so da§ zu der Zeit von Ephraim fielen zweiundvierzigtausend.
7 Jeftah aber richtete Israel sechs Jahre. Und Jeftah, der Gileaditer, starb und wurde begraben in seiner Stadt in Gilead.
8 (Die Richter Ibzan, Elon und Abdon) Nach ihm richtete Israel Ibzan aus Bethlehem.
9 Der hatte drei§ig Shne. Und drei§ig Tchter gab er nach auswrts, und drei§ig Tchter nahm er von auswrts fr seine Shne. Er richtete Israel sieben Jahre
10 und starb und wurde begraben in Bethlehem.
11 Nach ihm richtete Israel Elon, ein Sebuloniter; er richtete Israel zehn Jahre
12 und starb und wurde begraben in Ajalon im Lande Sebulon. 4. Mose 26,26)
13 Nach ihm richtete Israel Abdon, ein Sohn Hillels aus Piraton.
14 Der hatte vierzig Shne und drei§ig Enkel, die auf siebzig Eseln ritten. Er richtete Israel acht Jahre
15 und starb und wurde begraben in Piraton im Lande Ephraim, auf dem Gebirge der Amalekiter.
13
1 (Simsons Geburt) Und die Israeliten taten wiederum, was dem HERRN mi§fiel, und der HERR gab sie in die Hnde der Philister vierzig Jahre.
2 Es war aber ein Mann in Zora von einem Geschlecht der Daniter, mit Namen Manoach, und seine Frau war unfruchtbar und hatte keine Kinder.
3 Und der Engel des HERRN erschien der Frau und sprach zu ihr: Siehe, du bist unfruchtbar und hast keine Kinder, aber du wirst schwanger werden und einen Sohn gebren. 1. Mose 15,2; 25,21; 29,31)
4 So hte dich nun, Wein oder starkes Getrnk zu trinken und Unreines zu essen; (4 und 5) 4. Mose 6,2-21; 3. Mose 11; 1. Sam 1,11)
5 denn du wirst schwanger werden und einen Sohn gebren, dem kein Schermesser aufs Haupt kommen soll. Denn der Knabe wird ein Geweihter Gottes sein von Mutterleibe an; und er wird anfangen, Israel zu erretten aus der Hand der Philister.
6 Da kam die Frau und sagte es ihrem Mann und sprach: Es kam ein Mann Gottes zu mir, und seine Gestalt war an zusehen wie der Engel Gottes, zum Erschrecken, so da§ ich ihn nicht fragte, woher oder wohin; und er sagte mir nicht, wie er hie§.
7 Er sprach aber zu mir: Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebren. So trinke nun keinen Wein oder starkes Getrnk und i§ nichts Unreines; denn der Knabe soll ein Geweihter Gottes sein von Mutterleibe an bis zum Tag seines Todes.
8 Da bat Manoach den HERRN und sprach: Ach, Herr, la§ den Mann Gottes wieder zu uns kommen, den du gesandt hast, damit er uns lehre, was wir mit dem Knaben tun sollen, der geboren werden soll.
9 Und Gott erhrte Manoach, und der Engel Gottes kam wieder zu der Frau. Sie sa§ aber auf dem Felde, und ihr Mann Manoach war nicht bei ihr.
10 Da lief sie eilends und sagte es ihrem Mann und sprach zu ihm: Siehe, der Mann ist mir erschienen, der heute Nacht zu mir kam.
11 Manoach machte sich auf und ging hinter seiner Frau her und kam zu dem Mann und sprach zu ihm: Bist du der Mann, der mit der Frau geredet hat? Er sprach: Ja.
12 Und Manoach sprach: Wenn nun eintrifft, was du gesagt hast: Wie sollen wir's mit dem Knaben halten und tun?
13 Der Engel des HERRN sprach zu Manoach: Vor allem, was ich der Frau gesagt habe, soll sie sich hten:
14 sie soll nicht essen, was vom Weinstock kommt, und soll keinen Wein oder starkes Getrnk trinken und nichts Unreines essen; alles, was ich ihr geboten habe, soll sie halten. Vers 4)
15 Manoach sprach zum Engel des HERRN: Wir mchten dich gern hier behalten und dir ein Ziegenbcklein zurichten. (15 und 16) Kap 6,18)
16 Aber der Engel des HERRN antwortete Manoach: Wenn du mich auch hier hltst, so esse ich doch von deiner Speise nicht. Willst du aber dem HERRN ein Brandopfer bringen, so kannst du es opfern. Manoach aber wu§te nicht, da§ es der Engel des HERRN war.
17 Und Manoach sprach zum Engel des HERRN: Wie hei§t du? Denn wir wollen dich ehren, wenn nun eintrifft, was du gesagt hast. (17 und 18) 1. Mose 32,30)
18 Aber der Engel des HERRN sprach zu ihm: Warum fragst du nach meinem Namen, der doch geheimnisvoll ist?
19 Da nahm Manoach ein Ziegenbcklein und Speisopfer und brachte es auf einem Felsen dem HERRN dar, der geheimnisvolle Dinge tut. Manoach aber und seine Frau sahen zu. (19 und 20) Kap 6,21)
20 Und als die Flamme aufloderte vom Altar gen Himmel, fuhr der Engel des HERRN auf in der Flamme des Altars. Als das Manoach und seine Frau sahen, fielen sie zur Erde auf ihr Angesicht.
21 Und der Engel des HERRN erschien Manoach und seiner Frau nicht mehr. Damals erkannte Manoach, da§ es der Engel des HERRN war,
22 und sprach zu seiner Frau: Wir mssen des Todes sterben, weil wir Gott gesehen haben. 2. Mose 33,20)
23 Aber seine Frau antwortete ihm: Wenn es dem HERRN gefallen htte, uns zu tten, so htte er das Brandopfer und Speisopfer nicht angenommen von unsern Hnden. Er htte uns auch das alles weder sehen noch hren lassen, wie jetzt geschehen ist.
24 Und die Frau gebar einen Sohn und nannte ihn Simson. Und der Knabe wuchs heran, und der HERR segnete ihn. 1. Mose 24,1; 35,9; 4. Mose 22,6)
25 Und der Geist des HERRN fing an, ihn umzutreiben im Lager Dans zwischen Zora und Eschtaol. Kap 3,9.10; 6,34; 14,6.19; 15,14; 4. Mose 24,2.4; 1. Sam 10,6.10; 16,13; Hes 11,5)
14
1 (Simsons Hochzeit) Simson ging hinab nach Timna und sah ein Mdchen in Timna unter den Tchtern der Philister.
|P Jos 19,43)
2 Und als er heraufkam, sagte er's seinem Vater und seiner Mutter und sprach: Ich hab ein Mdchen gesehen in Timna unter den Tchtern der Philister; nehmt mir nun diese zur Frau.
3 Sein Vater und seine Mutter sprachen zu ihm: Ist denn nun kein Mdchen unter den Tchtern deiner Brder und in deinem ganzen Volk, da§ du hingehst und willst eine Frau nehmen von den Philistern, die unbeschnitten sind? Simson sprach zu seinem Vater: Nimm mir diese, denn sie gefllt meinen Augen. 1. Mose 34,14; 2. Mose 34,16)
4 Aber sein Vater und seine Mutter wu§ten nicht, da§ es von dem HERRN kam; denn er suchte einen Anla§ gegen die Philister. Die Philister aber herrschten zu der Zeit ber Israel.
5 So ging Simson hinab mit seinem Vater und seiner Mutter nach Timna. Und als sie kamen an die Weinberge von Timna, siehe, da kam ein junger Lwe brllend ihm entgegen.
6 Und der Geist des HERRN geriet ber ihn, und er zerri§ ihn, wie man ein Bcklein zerrei§t, und hatte doch gar nichts in seiner Hand. Er sagte aber seinem Vater und seiner Mutter nicht, was er getan hatte. Kap 13,25)
7 Als er nun hinkam, redete er mit dem Mdchen, und Simson hatte Gefallen an ihr.
8 Und nach einigen Tagen kam er wieder, um sie zu holen, und bog vom Wege ab, um nach dem Aas des Lwen zu sehen. Siehe, da war ein Bienenschwarm in dem Leibe des Lwen und Honig.
9 Und er nahm davon in seine Hand und a§ unterwegs und ging zu seinem Vater und zu seiner Mutter und gab ihnen, da§ sie auch a§en. Er sagte ihnen aber nicht, da§ er den Honig aus dem Leibe des Lwen genommen hatte.
10 Und als sein Vater hinkam zu dem Mdchen, machte Simson dort ein Hochzeitsgelage, wie es die jungen Leute zu tun pflegen.
11 Und als sie ihn sahen, gaben sie ihm drei§ig Gesellen, die bei ihm sein sollten.
12 Simson aber sprach zu ihnen: Ich will euch ein Rtsel aufgeben. Wenn ihr mir das erratet und trefft in diesen sieben Tagen des Gelages, so will ich euch drei§ig Gewnder geben und drei§ig Feierkleider.
13 Knnt ihr's aber nicht erraten, so sollt ihr mir drei§ig Gewnder und drei§ig Feierkleider geben. Und sie sprachen zu ihm: Gib dein Rtsel auf, la§ uns hren!
14 Er sprach zu ihnen: Speise ging aus vom Fresser und S§igkeit vom Starken. Und sie konnten in drei Tagen das Rtsel nicht erraten.
15 Am vierten Tage sprachen sie zu Simsons Frau: berrede deinen Mann, da§ er uns des Rtsels Lsung sagt, oder wir werden dich und deines Vaters Haus mit Feuer verbrennen. Habt ihr uns hierher geladen, um uns arm zu machen?
16 Da weinte Simsons Frau vor ihm und sprach: Du bist meiner berdrssig und hast mich nicht lieb. Du hast den Shnen meines Volks ein Rtsel aufgegeben und hast mir's nicht gesagt. Er aber sprach zu ihr: Siehe, ich hab's meinem Vater und meiner Mutter nicht gesagt und sollte dir's sagen?
17 Und sie weinte vor ihm die sieben Tage, die sie feierten; aber am siebenten Tage sagte er es ihr, denn sie drang in ihn. Sie aber sagte des Rtsels Lsung den Shnen ihres Volks. Kap 16,16.17)
18 Da sprachen die Mnner der Stadt zu ihm am siebenten Tage, ehe die Sonne unterging: Was ist s§er als Honig? Was ist strker als der Lwe? Aber er sprach zu ihnen: Wenn ihr nicht mit meinem Kalb gepflgt httet, so httet ihr mein Rtsel nicht getroffen.
19 Und der Geist des HERRN geriet ber ihn, und er ging hinab nach Askalon und erschlug drei§ig Mann unter ihnen und nahm ihre Gewnder und gab Feierkleider denen, die das Rtsel erraten hatten. Und sein Zorn entbrannte, und er ging hinauf in seines Vaters Haus.
20 Aber Simsons Frau wurde seinem Gesellen gegeben, der sein Brautfhrer gewesen war. Kap 15,2)
15
1 (Simsons Streit mit den Philistern (
Es begab sich aber nach einigen Tagen, um die Weizenernte, da§ Simson seine Frau besuchte mit einem Ziegenbcklein. Und als er dachte: Ich will zu meiner Frau in die Kammer gehen, da wollte ihn ihr Vater nicht hinein lassen
2 und sprach: Ich meinte, du bist ihrer ganz berdrssig geworden, und ich habe sie deinem Gesellen gegeben. Sie hat aber eine jngere Schwester, die ist schner als sie; die nimm statt ihrer. Kap 14,20)
3 Da sprach Simson zu ihnen: Diesmal bin ich frei von Schuld, wenn ich den Philistern Bses tue.
4 Und Simson ging hin und fing dreihundert Fchse, nahm Fackeln und kehrte je einen Schwanz zum andern und tat eine Fackel je zwischen zwei Schwnze
5 und zndete die Fackeln an und lie§ die Fchse in das Korn der Philister laufen und zndete so die Garben samt dem stehenden Korn an und Weinberge und
lbume.
6 Da sprachen die Philister: Wer hat das getan? Da sagte man: Simson, der Schwiegersohn des Timnaters, weil er ihm seine Frau genommen und seinem Gesellen gegeben hat. Da zogen die Philister hin und verbrannten sie samt ihrer Familie mit Feuer.
7 Simson aber sprach zu ihnen: Wenn ihr das tut, so will ich nicht ruhen, bis ich mich an euch gercht habe.
8 Und er schlug sie zusammen mit mchtigen Schlgen und zog hinab und wohnte in der Felsenkluft von Etam.
9 Da zogen die Philister hinauf und lagerten sich in Juda und breiteten sich aus bei Lehi.
10 Aber die von Juda sprachen: Warum seid ihr gegen uns heraufgezogen? Sie antworteten: Wir sind heraufgekommen, Simson zu binden, da§ wir ihm tun, wie er uns getan hat.
11 Da zogen dreitausend Mann von Juda hinab in die Felsenkluft zu Etam und sprachen zu Simson: Wei§t du nicht, da§ die Philister ber uns herrschen? Warum hast du uns denn das angetan? Er sprach zu ihnen: Wie sie mir getan haben, so hab ich ihnen wieder getan.
12 Sie sprachen zu ihm: Wir sind herabgekommen, dich zu binden und in die Hnde der Philister zu geben. Simson sprach zu ihnen: So schwrt mir, da§ ihr selber mir nichts antun wollt.
13 Sie antworteten ihm: Nein, sondern wir wollen dich nur binden und in ihre Hnde geben und wollen dich nicht tten. Und sie banden ihn mit zwei neuen Stricken und fhrten ihn aus der Felsenkluft hinauf.
14 Und als er nach Lehi kam, jauchzten die Philister ihm entgegen. Aber der Geist des HERRN geriet ber ihn, und die Stricke an seinen Armen wurden wie Fden, die das Feuer versengt hat, so da§ die Fesseln an seinen Hnden zerschmolzen. Kap 13,25)
15 Und er fand einen frischen Eselskinnbacken. Da streckte er seine Hand aus und nahm ihn und erschlug damit tausend Mann.
16 Und Simson sprach: Mit eines Esels Kinnbacken hab ich sie geschunden; mit eines Esels Kinnbacken hab ich tausend Mann erschlagen.
17 Und als er das gesagt hatte, warf er den Kinnbacken aus seiner Hand, und man nannte die Sttte Ramat-Lehi*. (*d. h. Kinnbackenhhe.)
18 Als ihn aber sehr drstete, rief er den HERRN an und sprach: Du hast solch gro§es Heil gegeben durch die Hand deines Knechts; nun aber mu§ ich vor Durst sterben und in die Hnde der Unbeschnittenen fallen.
19 Da spaltete Gott die Hhlung im Kinnbacken, da§ Wasser herausflo§. Und als er trank, kehrte sein Geist zurck, und er lebte wieder auf. Darum hei§t der Ort ÈQuelle des RufendenÇ; die ist in Lehi bis auf den heutigen Tag.
20 Und er richtete Israel zu den Zeiten der Philister zwanzig Jahre.
16
1 Simson ging nach Gaza und sah dort eine Hure und ging zu ihr.
2 Da wurde den Gazatitern gesagt: Simson ist hierhergekommen! Und sie umstellten ihn und lie§en auf ihn lauern am Stadttor; aber die ganze Nacht verhielten sie sich still und dachten: Morgen, wenn's licht wird, wollen wir ihn umbringen.
3 Simson aber lag bis Mitternacht. Da stand er auf um Mitternacht und ergriff beide Torflgel am Stadttor samt den beiden Pfosten, hob sie aus mit den Riegeln und legte sie auf seine Schultern und trug sie hinauf auf die Hhe des Berges vor Hebron.
4 (Simsons Fall und Rache) Danach gewann er ein Mdchen lieb im Tal Sorek, die hie§ Delila.
5 Zu der kamen die Frsten der Philister und sprachen zu ihr: berrede ihn und sieh, wodurch er so gro§e Kraft hat und womit wir ihn berwltigen knnen, da§ wir ihn binden und bezwingen, so wollen wir dir ein jeder tausendeinhundert Silberstcke geben.
6 Und Delila sprach zu Simson: Sage mir doch, worin deine gro§e Kraft liegt und womit man dich binden mu§, um dich zu bezwingen?
7 Simson sprach zu ihr: Wenn man mich bnde mit sieben Seilen von frischem Bast, die noch nicht getrocknet sind, so wrde ich schwach und wre wie ein anderer Mensch.
8 Da brachten die Frsten der Philister ihr sieben Seile von frischem Bast, die noch nicht getrocknet waren, und sie band ihn damit.
9 Man lauerte ihm aber auf bei ihr in der Kammer. Da sprach sie zu ihm: Philister ber dir, Simson! Er aber zerri§ die Seile, wie eine Flachsschnur zerrei§t, wenn sie ans Feuer kommt. Und so wurde nicht kund, worin seine Kraft lag.
10 Da sprach Delila zu Simson: Siehe, du hast mich getuscht und mich belogen. So sage mir nun doch, womit kann man dich binden?
11 Erantwortete ihr: Wenn sie mich bnden mit neuen Stricken, mit denen noch nie eine Arbeit getan worden ist, so wrde ich schwach und wie ein anderer Mensch.
12 Da nahm Delila neue Stricke und band ihn damit und sprach: Philister ber dir, Simson! - man lauerte ihm aber auf in der Kammer -, und er ri§ sie von seinen Armen herunter wie einen Faden.
13 Da sprach Delila zu ihm: Bisher hast du mich getuscht und mich belogen. Sage mir doch, womit kann man dich binden? Er antwortete ihr: Wenn du die sieben Locken meines Hauptes zusammenflchtest mit dem Aufzug deines Webstuhls und heftetest sie mit dem Pflock an, so wrde ich schwach und wie ein anderer Mensch.
14 Da lie§ sie ihn einschlafen und flocht die sieben Locken seines Hauptes zusammen mit dem Gewebe und heftete sie mit dem Pflock an und sprach zu ihm: Philister ber dir, Simson! Er aber wachte auf von seinem Schlaf und ri§ die geflochtenen Locken mitPflock und Gewebe heraus.
15 Da sprach sie zu ihm: Wie kannst du sagen, du habest mich lieb, wenn doch dein Herz nicht mit mir ist? Dreimal hast du mich getuscht und mir nicht gesagt, worin deine gro§e Kraft liegt.
16 Als sie aber mir ihren Worten alle Tage in ihn drang und ihm zusetzte, wurde seine Seele sterbensmatt, Kap 14,17)
17 und er tat ihr sein ganzes Herz auf und sprach zu ihr: Es ist nie ein Schermesser auf mein Haupt gekommen; denn ich bin ein Geweihter Gottes von Mutterleib an. Wenn ich geschoren wrde, so wiche meine Kraft von mir, so da§ ich schwach wrde und wie alle andern Menschen. Kap 13,5)
18 Als nun Delila sah, da§ er ihr sein ganzes Herz aufgetan hatte, sandte sie hin und lie§ die Frsten der Philister rufen und sagen: Kommt noch einmal her, denn er hat mir sein ganzes Herz aufgetan. Da kamen die Frsten der Philister zu ihr und brachten das Geld in ihrer Hand mit.
19 Und sie lie§ ihn einschlafen in ihrem Scho§ und rief einen, der ihm die sieben Locken seines Hauptes abschnitt. Und sie fing an, ihn zu bezwingen - da war seine Kraft von ihm gewichen.
20 Und sie sprach zu ihm: Philister ber dir, Simson! Als er nun von seinem Schlaf erwachte, dachte er: Ich will frei ausgehen, wie ich frher getan habe, und will mich losrei§en. Aber er wu§te nicht, da§ der HERR von ihm gewichen war. 1. Sam 16,14)
21 Da ergriffen ihn die Philister und stachen ihm die Augen aus, fhrten ihn hinab nach Gaza und legten ihn in Ketten; und er mu§te die Mhle drehen im Gefngnis.
22 Aber das Haar seines Hauptes fing wieder an zu wachsen, nachdem es geschoren war.
23 Als aber die Frsten der Philister sich versammelten, um ihrem Gott Dagon ein gro§es Opfer darzubringen und ein Freudenfest zu feiern, sprachen sie: Unser Gott hat uns unsern Feind Simson in unsere Hnde gegeben. 1. Sam 5,2)
25 Als nun ihr Herz guter Dinge war, sprachen sie: La§t Simson holen, da§ er vor uns seine Sp§e treibe. Da holten sie Simson aus dem Gefngnis, und er trieb seine Sp§e vor ihnen, und sie stellten ihn zwischen die Sulen.
24 *Als das Volk ihn sah, lobten sie ihren Gott, denn sie sprachen: Unser Gott hat uns unsern Feind in unsere Hnde gegeben, der unser Land verwstete und viele von uns erschlug. (*Der Zusammenhang erfordert die hier vorgenommene Umstellung der Verse.)
26 Simson aber sprach zu dem Knaben, der ihn an der Hand fhrte: La§ mich los, da§ ich nach den Sulen taste, auf denen das Haus steht, damit ich mich daran lehne.
27 Das Haus aber war voller Mnner und Frauen. Es waren auch alle Frsten der Philister da, und auf dem Dach waren etwa dreitausend Mnner und Frauen, die zusahen, wie Simson seine Sp§e trieb.
28 Simson aber rief den HERRN an und sprach: Herr HERR, denke an mich und gib mir Kraft, Gott, noch dies eine Mal, damit ich mich fr meine beiden Augen einmal rche an den Philistern!
29 Und er umfa§te die zwei Mittelsulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seiner rechten und die andere mit seiner linken Hand, und stemmte sich gegen sie
30 und sprach: Ich will sterben mit den Philistern! Und er neigte sich mit aller Kraft. Da fiel das Haus auf die Frsten und auf alles Volk, das darin war, so da§ es mehr Tote waren, die er durch seinen Tod ttete, als die er zu seinen Lebzeiten gettet hatte. Hebr 11,32-34)
31 Da kamen seine Brder herab und das ganze Haus seines Vaters, und sie hoben ihn auf und brachten ihn hinauf und begruben ihn im Grab seines Vaters Manoach zwischen Zora und Eschtaol. Er hatte aber Israel zwanzig Jahre gerichtet. Kap 13,25, Kap 15,20)
17
1 (Michas Gottesbild und sein Priester) Es war ein Mann auf dem Gebirge Ephraim mit Namen Micha.
2 Der sprach zu seiner Mutter: Die tausendeinhundert Silberstcke, die dir genommen worden sind und derenthalben du den Fluch gesprochen und ihn auch vor meinen eigenen Ohren gesagt hast - siehe, dies Geld ist bei mir; ich selbst hab's genommen. Da sprach seine Mutter: Gesegnet seist du, mein Sohn, vom HERRN! 3. Mose 5,1; Spr 29,24)
3 So gab er seiner Mutter die tausendeinhundert Silberstcke zurck. Und seine Mutter sprach: Ich weihe nun das Geld dem HERRN; es kommt aus meiner Hand fr meinen Sohn, damit man ein geschnitztes und gegossenes Bild davon machen soll. Darum gebe ich's dir nun wieder.
4 Aber er gab seiner Mutter das Geld zurck. Da nahm seine Mutter zweihundert Silberstcke und gab sie dem Goldschmied; der machte ein geschnitztes und gegossenes Bild daraus; das kam danach in das Haus Michas.
5 Der Mann Micha hatte nmlich ein Gotteshaus und machte einen Efod und, Hausgtzen und fllte einem seiner Shne die Hand, so da§ er sein Priester wurde. Kap 8,27, 1. Mose 31,19, 2. Mose 28,41)
6 Zu der Zeit war kein Knig in Israel, und jeder tat, was ihn recht dnkte. Kap 18,1; 19,1; 21,25)
7 Es war aber ein junger Mann von Bethlehem in Juda aus dem Geschlecht Judas; der war ein Levit und war dort fremd. Kap 18,3; 5. Mose 18,6-8)
8 Er zog aber aus der Stadt Bethlehem in Juda, um einen Ort zu finden, wo er bleiben konnte. Als er so seines Weges zog, kam er aufs Gebirge Ephraim zum Hause Michas.
9 Da fragte ihn Micha: Wo kommst du her? Er antwortete ihm: Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und wandere, um einen Ort zu finden, wo ich bleiben kann.
10 Micha sprach zu ihm: Bleibe bei mir, du sollst mir Vater und Priester sein. Ich will dir jhrlich zehn Silberstcke und deine Kleidung und Nahrung geben.
11 Der Levit willigte ein, bei dem Mann zu bleiben; und der hielt ihn wie einen Sohn.
12 Und Micha fllte dem Leviten die Hand, da§ er sein Priester wurde, und so war er im Haus Michas. 2. Mose 28,41)
13 Und Micha sprach: Nun wei§ ich, da§ mir der HERR wohltun wird, weil ich einen Leviten zum Priester habe.
18
1 (Der Stamm Dan gewinnt Wohnsitz und Heiligtum) Zu der Zeit war kein Knig in Israel. Und der Stamm der Daniter suchte sich zu der Zeit ein Erbteil, wo sie wohnen knnten; denn es war ihm bis auf den Tag noch kein Erbe zuteil geworden unter den Stmmen Israels. Kap 1,34; Jos 19,40-48)
2 Und die Daniter sandten von ihrem Geschlecht aus ihrem Gebiet, aus Zora und Eschtaol, fnf tchtige Mnner aus, um das Land zu erkunden und zu erforschen, und sprachen zu ihnen: Zieht hin und erforscht das Land! Und sie kamen auf das Gebirge Ephraim zum Haus Michas und blieben dort ber Nacht. Kap 13,25)
3 Und whrend sie dort bei Michas Leuten waren, fiel ihnen die Stimme des jungen Leviten auf, und sie gingen dorthin und sprachen zu ihm: Wer hat dich hierhergebracht? Was machst du hier? Und was hast du hier vor? Kap 17,7)
4 Er antwortete ihnen: So und so hat Micha an mir getan und hat mich in Dienst genommen, da§ ich sein Priester sei.
5 Sie sprachen zu ihm: Befrage doch Gott, da§ wir erfahren, ob unser Weg, den wir gehen, auch zum Ziel fhrt.
6 Der Priester antwortete ihnen: Ziehet hin mit Frieden; euer Weg, den ihr geht, ist dem HERRN vor Augen.
7 Da gingen die fnf Mnner hin und kamen nach Lajisch und sahen das Volk, das darin war, sicher wohnen in der Weise der Sidonier, ruhig und sicher. Sie waren reich an Besitz, und es fehlte ihnen nichts an alledem, was es auf Erden gibt. Und sie waren ferne von den Sidoniern und hatten mit Aramern nichts zu tun.
8 Und sie kamen zu ihren Brdern nach Zora und Eschtaol, und ihre Brder sprachen zu ihnen: Wie steht's mit euch?
9 Sie sprachen: Auf, la§t uns gegen sie hinaufziehen! Denn wir haben das Land angesehen, und siehe, es ist sehr gut. Und ihr sitzt noch unttig da? Seid doch nicht faul hinzuziehen, da§ ihr kommt und das Land einnehmt.
10 Wenn ihr hinzieht, werdet ihr zu einem Volk kommen, das sicher wohnt, und das Land ist weit nach allen Seiten; denn Gott hat's in eure Hnde gegeben, einen Ort, an dem nichts von alledem fehlt, was es auf Erden gibt.
11 Da zogen von dort aus dem Geschlecht Dan, aus Zora und Eschtaol, sechshundert Mann, gerstet mit ihren Waffen zum Kampf, (11 und 12) Kap 13,2.25)
12 und sie zogen hinauf und lagerten sich bei Kirjat-Jearim in Juda. Daher hei§t die Sttte ÈLager DansÇ bis auf diesen Tag; es liegt hinter Kirjat-Jearim.
13 Und von dort gingen sie auf das Gebirge Ephraim und kamen zum Hause Michas.
14 Da hoben die fnf Mnner an, die ausgezogen waren, um das Land bei Lajisch zu erkunden, und sprachen zu ihren Brdern: Wi§t ihr auch, da§ es in diesen Husern einen Efod und einen Hausgtzen und ein geschnitztes und gegossenes Bild gibt? Bedenkt nun, was ihr zu tun habt.
15 Da gingen sie dorthin und kamen an das Haus des jungen Leviten in Michas Hause und gr§ten ihn freundlich.
16 Whrend die sechshundert zum Krieg gersteten Mnner, die von den Danitern waren, vor dem Tor standen,
17 gingen die fnf Mnner, die das Land zu erkunden ausgezogen waren, hinauf, drangen dort ein und nahmen das geschnitzte und gegossene Bild, den Efod und den Hausgtzen; unterdessen stand der Priester vor dem Tor bei den sechshundert zum Krieg gersteten Mnnern. Kap 17,5)
18 Als nun jene in das Haus Michas gekommen waren und das geschnitzte und gegossene Bild, den Efod und den Hausgtzen nahmen, sprach der Priester zu ihnen: Was macht ihr?
19 Sie antworteten ihm: Schweig und halt den Mund und zieh mit uns, da§ du uns Vater und Priester seist. Ist es fr dich besser, Priester in eines Mannes Haus zu sein oder unter einem ganzen Stamm und Geschlecht in Israel?
20 Das gefiel dem Priester gut, und er nahm den Efod, den Hausgtzen und das geschnitzte Bild und schlo§ sich dem Volk an.
21 Und sie wandten sich und zogen hin und schickten die Frauen und die Kinder und das Vieh, und was sie an wertvollem Gut hatten, vor sich her.
22 Als sie sich nun von Michas Haus entfernt hatten, wurden die Mnner in den Husern, die bei Michas Haus waren, zusammengerufen, und sie jagten den Danitern nach
23 und riefen hinter ihnen her. Sie aber wandten sich um und sprachen zu Micha: Was hast du, da§ du die Leute zusammengerufen hast?
24 Er antwortete: Ihr habt meine Gtter genommen, die ich gemacht hatte, und den Priester und seid fortgezogen. Was hab ich nun noch? Und da fragt ihr, was mir fehlt?
25 Aber die Daniter sprachen zu ihm: La§ deine Stimme nicht weiter bei uns hren, damit nicht etwa zornige Leute ber euch herfallen und dein Leben und das Leben deiner Leute hingerafft werde.
26 So gingen die Daniter ihres Weges. Und als Micha sah, da§ sie ihm zu stark waren, wandte er sich um und kehrte zurck zu seinem Hause.
27 Sie aber nahmen, was Micha gemacht hatte, und den Priester, den er hatte, und fielen ber Lajisch her, ber ein Volk, das ruhig und sicher wohnte, und schlugen es mit der Schrfe des Schwerts und verbrannten die Stadt mit Feuer.
28 Und es war niemand, der sie errettet htte; denn die Stadt lag fern von Sidon, und sie hatten mit den Aramern nichts zu schaffen; und die Stadt lag in der Ebene bei Bet-Rehob. Dann bauten sie die Stadt wieder auf und wohnten darin
29 und nannten sie Dan nach dem Namen ihres Vaters Dan, der dem Israel geboren war. Vorzeiten aber hie§ die Stadt Lajisch. Jos 19,47)
30 Und die Daniter richteten fr sich das Schnitzbild auf. Und Jonatan, der Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose*, und seine Shne waren Priester im Stamm der Daniter bis auf die Zeit, da sie aus dem Lande gefangen weggefhrt wurden. 1. Kn 12,29; Am 8,14, 2. Mose 18,3, 2. Kn 15,29) (*Andere berlieferung: Èdes Sohnes ManassesÇ.)
31 So stellten sie das Schnitzbild, das Micha gemacht hatte, bei sich auf, solange das Haus Gottes zu Silo stand. Jos 18,1; Jer 7,12)
19
1 (Die Schandtat von Gibea in Benjamin) Zu der Zeit war kein Knig in Israel. Und ein Levit wohnte als Fremdling weit hinten im Gebirge Ephraim und hatte sich eine Nebenfrau genommen aus Bethlehem in Juda. Kap 17,6)
2 Und als sie ber ihn erzrnt war, lief sie von ihm fort zu ihres Vaters Hause nach Bethlehem in Juda und war dort vier Monate lang.
3 Da machte sich ihr Mann auf und zog ihr nach, um freundlich mit ihr zu reden und sie zu sich zurckzuholen; und er hatte seinen Knecht und ein Paar Esel bei sich. Und sie fhrte ihn in ihres Vaters Haus. Als ihn aber der Vater der jungen Frau sah, wurde er froh und ging ihm entgegen.
4 Und sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, hielt ihn fest, da§ er drei Tage bei ihm blieb. Sie a§en und tranken und blieben dort ber Nacht.
5 Am vierten Tag erhoben sie sich frh am Morgen, und er machte sich auf und wollte fortziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau zu seinem Schwiegersohn: Labe dich zuvor mit einem Bissen Brot, danach knnt ihr ziehen.
6 Und sie setzten sich und a§en beide miteinander und tranken. Da sprach der Vater der jungen Frau zu dem Mann: Bleib doch ber Nacht und la§ dein Herz guter Dinge sein.
7 Als aber der Mann aufstand und ziehen wollte, ntigte ihn sein Schwiegervater, da§ er noch einmal ber Nacht dablieb.
8 Am Morgen des fnften Tages machte er sich frh auf und wollte ziehen. Da sprach der Vater der jungen Frau: Labe dich doch und la§ uns warten, bis sich der Tag neigt. Und so a§en die beiden miteinander.
9 Da machte sich der Mann auf und wollte mit seiner Nebenfrau und mit seinem Knecht fortziehen. Aber sein Schwiegervater, der Vater der jungen Frau, sprach zu ihm: Siehe, der Tag hat sich geneigt, und es will Abend werden; bleib ber Nacht und la§ dein Herz guter Dinge sein. Morgen mgt ihr frh aufstehen und eures Weges ziehen zu deinem Zelt.
10 Aber der Mann wollte nicht mehr ber Nacht bleiben, sondern machte sich auf und zog hin und kam bis gegenber von Jebus - das ist Jerusalem - und hatte ein Paar beladene Esel bei sich und seine Nebenfrau und seinen Knecht. Kap 1,21; 1. Chr 11,4)
11 Als sie nun nahe bei Jebus waren, dunkelte es schnell; da sprach der Knecht zu seinem Herrn: Komm doch und la§ uns in diese Stadt der Jebusiter einkehren und ber Nacht dort bleiben.
12 Aber sein Herr sprach zu ihm: Wir wollen nicht in die Stadt der Fremden einkehren, die nicht von den Israeliten sind, sondern wollen hinber auf Gibea zu.
13 Und er sprach zu seinem Knecht: Geh weiter, damit wir an einen andern Ort kommen und ber Nacht in Gibea oder in Rama bleiben.
14 Und sie zogen weiter ihres Weges, und die Sonne ging unter, als sie nahe bei Gibea waren, das in Benjamin liegt. Jos 18,28)
15 Und sie bogen ab vom Wege, um nach Gibea zu kommen und dort ber Nacht zu bleiben. Als er aber hineinkam, blieb er auf dem Platze der Stadt; denn es war niemand, der sie die Nacht im Hause beherbergen wollte.
16 Und siehe, da kam ein alter Mann von seiner Arbeit vom Felde am Abend; der war auch vom Gebirge Ephraim und ein Fremdling in Gibea, aber die Leute des Orts waren Benjaminiter.
17 Und als er seine Augen aufhob, sah er den Wanderer auf dem Platze und sprach zu ihm: Wo willst du hin? Und wo kommst du her?
18 Er aber antwortete ihm: Wir reisen von Bethlehem in Juda weit ins Gebirge Ephraim hinein, wo ich her bin. Ich bin nach Bethlehem in Juda gezogen und kehre jetzt nach Hause zurck, doch niemand will mich beherbergen.
19 Wir haben Stroh und Futter fr unsere Esel und Brot und Wein fr mich, deinen Knecht, und fr deine Magd und den Knecht, der bei mir ist, so da§ uns nichts fehlt.
20 Der alte Mann sprach: Friede sei mit dir! Alles, was dir mangelt, findest du bei mir; bleib nur nicht ber Nacht auf dem Platze.
21 Und er fhrte ihn in sein Haus und gab den Eseln Futter, und sie wuschen ihre F§e und a§en und tranken.
22 Und als ihr Herz nun guter Dinge war, siehe, da kamen die Leute der Stadt, ruchlose Mnner, und umstellten das Haus und pochten an die Tr und sprachen zu dem alten Mann, dem Hauswirt: Gib den Mann heraus, der in dein Haus gekommen ist, da§ wir uns ber ihn hermachen. (22-24) 1. Mose 19,5-8)
23 Aber der Mann, der Hauswirt, ging zu ihnen hinaus und sprach zu ihnen: Nicht, meine Brder, tut doch nicht solch ein Unrecht! Nachdem dieser Mann in mein Haus gekommen ist, tut nicht solch eine Schandtat!
24 Siehe, ich habe eine Tochter, noch eine Jungfrau, und dieser hat eine Nebenfrau; die will ich euch herausbringen. Die knnt ihr schnden und mit ihnen tun, was euch gefllt, aber an diesem Mann tut nicht solch eine Schandtat!
25 Aber die Leute wollten nicht auf ihn hren. Da fa§te der Mann seine Nebenfrau und brachte sie zu ihnen hinaus. Die machten sich ber sie her und trieben ihren Mutwillen mit ihr die ganze Nacht bis an den Morgen. Und als die Morgenrte anbrach, lie§en sie sie gehen.
26 Da kam die Frau, als der Morgen anbrach, und fiel hin vor der Tr des Hauses, in dem ihr Herr war, und lag da, bis es licht wurde.
27 Als nun ihr Herr am Morgen aufstand und die Tr des Hauses auftat und herausging, um seines Weges zu ziehen, siehe, da lag seine Nebenfrau vor der Tr des Hauses, die Hnde auf der Schwelle.
28 Er sprach zu ihr: Steh auf, la§ uns ziehen! Aber sie antwortete nicht. Da legte er sie auf den Esel, machte sich auf und zog an seinen Ort.
29 Als er nun heimkam, nahm er ein Messer, fa§te seine Nebenfrau und zerstckelte sie Glied fr Glied in zwlf Stcke und sandte sie in das ganze Gebiet Israels. 1. Sam 11,7)
30 Wer das sah, der sprach: Solches ist nicht geschehen noch gesehen, seitdem Israel aus gyptenland gezogen ist, bis auf diesen Tag. Nun denkt darber nach, beratet und sprecht! Hos 10,9)
20
1 (Strafgericht am Stamm Benjamin) Da zogen die Israeliten aus, und die Gemeinde versammelte sich wie ein Mann - von Dan bis nach Beerscheba und vom Lande Gilead - vor dem HERRN in Mizpa. Jos 18,26; 1. Sam 7,5)
2 Und es traten zusammen die Obersten des ganzen Volks aller Stmme Israels in der Versammlung des Volkes Gottes, vierhunderttausend Mann zu Fu§, die das Schwert fhrten.
3 Aber die Benjaminiter hrten, da§ ganz Israel hinauf nach Mizpa gezogen war. Und die Israeliten sprachen: Sagt, wie ist die Schandtat zugegangen?
4 Da antwortete der Levit, der Mann der Frau, die gettet worden war, und sprach: Ich kam nach Gibea in Benjamin mit meiner Nebenfrau, um da ber Nacht zu bleiben. Kap 19,14; Jos 18,28)
5 Da machten sich gegen mich auf die Brger von Gibea und umstellten meinetwegen das Haus des Nachts. Mich wollten sie tten, und meine Nebenfrau haben sie geschndet, so da§ sie gestorben ist.
6 Da nahm ich meine Nebenfrau und zerstckelte sie und sandte die Stcke in das ganze Gebiet des Erbbesitzes von Israel; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat getan in Israel. 1. Mose 34,7)
7 Siehe, da seid ihr Israeliten alle. So sprecht und beratet hier!
8 Da erhob sich alles Volk wie ein Mann und sprach: Es soll niemand in sein Zelt gehen und in sein Haus heimkehren,
9 sondern das wollen wir jetzt mit Gibea tun: Auf, la§t uns gegen die Stadt hinaufziehen nach dem Los!
10 La§t uns nehmen zehn Mann von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend aus allen Stmmen Israels, damit sie Speise holen fr das Volk, das gekommen ist, um Gibea in Benjamin seine gro§e Schandtat zu vergelten, die es in Israel getan hat.
11 So versammelten sich gegen die Stadt alle Mnner Israels, geschlossen wie ein Mann.
12 Und die Stmme Israels sandten Mnner zu allen Geschlechtern Benjamins und lie§en ihnen sagen: Was ist das fr eine Untat, die bei euch geschehen ist?
13 So gebt nun heraus die Mnner, die ruchlosen Leute von Gibea, da§ wir sie tten und das Bse aus Israel austilgen. Aber die Benjaminiter wollten nicht hren auf die Stimme ihrer Brder, der Israeliten, 2. Mose 21,12; 4. Mose 35,33.34)
14 sondern sie versammelten sich aus den Stdten nach Gibea, um in den Kampf gegen die Israeliten auszuziehen.
15 Und es wurden an jenem Tage gezhlt von Benjamin aus den Stdten sechsundzwanzigtausend Mann, die das Schwert fhrten, au§er den Brgern von Gibea; von ihnen wurden siebenhundert gezhlt, auserlesene Mnner.
16 Und unter diesem ganzen Volk waren siebenhundert auserlesene Mnner, die linkshndig waren und mit der Schleuder ein Haar treffen konnten, ohne zu fehlen.
17 Aber von Israel - au§er denen von Benjamin - wurden gezhlt vierhunderttausend Mann, die das Schwert fhrten, lauter streitbare Mnner.
18 Die machten sich auf und zogen hinauf nach Bethel und befragten Gott und sprachen: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen in den Kampf gegen Benjamin? Der HERR sprach: Juda soll anfangen. Kap 1,1.2; 4. Mose 27,21)
19 So machten sich die Israeliten am Morgen auf und lagerten sich vor Gibea.
20 Und die Mnner von Israel zogen heraus, um gegen Benjamin zu kmpfen, und stellten sich auf zum Kampf gegen Gibea.
21 Da fielen die Benjaminiter aus Gibea aus und schlugen an dem Tage von Israel zweiundzwanzigtausend zu Boden.
23 Da zogen die Israeliten hinauf und hielten Klage vor dem HERRN bis zum Abend und befragten den HERRN und sprachen: Sollen wir wieder in den Kampf ziehen gegen die Benjaminiter, unsere Brder? Der HERR sprach: Zieht hin gegen sie!
22 *Da ermannte sich das Kriegsvolk von Israel und stellte sich abermals auf, um am selben Ort noch weiter zu kmpfen, an dem sie sich am vorigen Tag aufgestellt hatten. (*Der Zusammenhang erfordert die hier vorgenommene Umstellung der Verse.)
24 Und als die Israeliten am andern Tage nahe herankamen an die Benjaminiter,
25 machten die Benjaminiter auch am zweiten Tag einen Ausfall aus Gibea und schlugen von Israel noch achtzehntausend zu Boden, die alle das Schwert fhrten. 1. Mose 49,27)
26 Da zogen alle Israeliten, das ganze Kriegsvolk, hinauf und kamen nach Bethel und hielten Klage und blieben dort vor dem HERRN und fasteten an diesem Tag bis zum Abend und opferten Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN. Vers 18; Jos 18,21.22)
27 Und die Israeliten befragten den HERRN. - Es war aber zu jener Zeit die Lade des Bundes Gottes dort,
28 und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, versah den Dienst vor ihm in jener Zeit. - Und sie sprachen: Sollen wir abermals ausziehen, um gegen die Benjaminiter, unsere Brder, zu kmpfen, oder sollen wir es lassen? Der HERR sprach: Zieht hinauf; morgen will ich sie in eure Hnde geben. 4. Mose 25,7, Jos 24,33)
29 Und Israel legte einen Hinterhalt rings um Gibea her. Jos 8,12.14)
30 So zog Israel hinauf am dritten Tage gegen die Benjaminiter und stellte sich auf gegen Gibea wie schon zweimal vorher.
31 Da machten die Benjaminiter einen Ausfall, dem Kriegsvolk entgegen, und wurden weggezogen von der Stadt und erschlugen anfangs einige vom Kriegsvolk - wie schon zweimal vorher - auf den Stra§en, von denen die eine nach Bethel und die andere nach Gibeon fhrt, auf offenem Feld etwa drei§ig Mann von Israel.
32 Da dachten die Benjaminiter: Sie sind geschlagen vor uns wie vorher. Aber die Israeliten hatten verabredet: La§t uns fliehen, damit wir sie von der Stadt wegziehen auf die beiden Stra§en!
33 Da machten sich alle Mnner von Israel auf von ihrem Ort und stellten sich bei Baal-Tamar auf. Und der Hinterhalt Israels brach hervor aus seinem Versteck westlich von Geba.
34 Und sie rckten gegen Gibea an, zehntausend Mann, auserlesen aus ganz Israel, so da§ der Kampf hart wurde; jene aber wu§ten nicht, da§ sie das Unglck treffen wrde.
35 So schlug der HERR die Benjaminiter vor den Mnnern von Israel, da§ die Israeliten an dem Tag umbrachten fnfundzwanzigtausendeinhundert Mann von Benjamin, die alle das Schwert fhrten.
36 Denn als die Benjaminiter sahen, da§ sie geschlagen waren, gaben ihnen die Mnner Israels Raum; denn sie verlie§en sich auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea angelegt hatten.
37 Und der Hinterhalt brach eilends hervor auf Gibea zu und zog hin und schlug die ganze Stadt mit der Schrfe des Schwerts.
38 Sie hatten aber verabredet miteinander, die Mnner von Israel und der Hinterhalt, sie sollten eine Rauchsule von der Stadt aufsteigen lassen.
39 Als nun die Mnner von Israel sich im Kampf abgewandt hatten und die Benjaminiter anfangs etwa drei§ig Mann von Israel erschlagen hatten, so da§ sie dachten: sie sind vor uns geschlagen wie im vorigen Kampf,
40 da begann eine Rauchsule von der Stadt gerade empor aufzusteigen. Und die Benjaminiter wandten sich um, und siehe, da ging die Stadt ganz in Flammen auf zum Himmel.
41 Und die Mnner von Israel machten kehrt; da erschraken die Mnner von Benjamin, denn sie sahen, da§ das Unglck sie getroffen hatte,
42 und wandten sich weg von den Mnnern Israels auf den Weg zur Steppe. Aber der Kampf folgte ihnen auch dorthin, und die von der Stadt her kamen, vernichteten in ihrer Mitte die Benjaminiter.
43 Sie umringten diese und jagten ihnen nach, ohne ihnen Ruhe zu lassen, und zertraten sie bis stlich von Gibea, gegen Sonnenaufgang.
44 Und es fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, lauter streitbare Mnner.
45 Da wandten sie sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon; aber die Mnner von Israel hielten auf den Stra§en eine Nachlese von fnftausend Mann und verfolgten sie weiter bis Gidom und erschlugen von ihnen noch zweitausend.
46 So fielen an diesem Tage von Benjamin fnfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert fhrten, lauter streitbare Mnner.
47 Nur sechshundert Mann wandten sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon und blieben auf dem Fels Rimmon vier Monate. Kap 21,13)
48 Und die Mnner Israels kehrten um zu den Benjaminitern und schlugen in der Stadt mit der Schrfe des Schwerts Leute und Vieh und alles, was man fand. Und alle Stdte, die man fand, verbrannte man mit Feuer. 1. Mose 34,25-29; 4. Mose 35,30-34; 5. Mose 13,13-19)
21
1 (Israel verhilft Benjamin zu Frauen) Die Mnner Israels aber hatten in Mizpa geschworen und gesagt: Niemand soll seine Tochter den Benjaminitern zur Frau geben. Kap 20,1)
2 Und das Volk kam nach Bethel und sa§ da bis zum Abend vor Gott, und sie erhoben ihre Stimme und weinten sehr Kap 20,18.23.26)
3 und sprachen: O HERR, Gott Israels, warum ist das geschehen in Israel, da§ heute Israel um einen Stamm weniger geworden ist?
4 Am andern Morgen machte sich das Volk frh auf und baute dort einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer.
5 Und die Israeliten sprachen: Wer von allen Stmmen Israels ist nicht mit der Gemeinde heraufgekommen zum HERRN? Denn es war ein gro§er Schwur getan worden, da§, wer nicht hinaufkme zum HERRN nach Mizpa, der sollte des Todes sterben.
6 Und es tat den Israeliten leid um ihren Bruder Benjamin, und sie sprachen: Heute ist ein Stamm von Israel abgeschlagen.
7 Wie knnen wir ihnen helfen, da§ die briggebliebenen Benjaminiter zu Frauen kommen? Denn wir haben geschworen bei dem HERRN, da§ wir ihnen von unsern Tchtern keine zu Frauen geben.
8 Und sie sprachen: Ist einer von den Stmmen Israels nicht heraufgekommen zum HERRN nach Mizpa? Und siehe, da war ins Lager der Gemeinde niemand gekommen von Jabesch in Gilead.
9 Denn sie zhlten das Volk, und siehe, da war kein Brger da von Jabesch in Gilead.
10 Da sandte die Gemeinde zwlftausend streitbare Mnner dorthin und gebot ihnen: Geht hin und schlagt mit der Schrfe des Schwerts die Brger von Jabesch in Gilead mit Weib und Kind.
11 Doch so sollt ihr tun: An allem, was mnnlich ist, und an allen Frauen, die einem Mann angehrt haben, sollt ihr den Bann vollstrecken! (11 und 12) 4. Mose 31,17.18)
12 Und sie fanden bei den Brgern von Jabesch in Gilead vierhundert Mdchen, die Jungfrauen waren und keinem Mann angehrt hatten. Die brachten sie ins Lager nach Silo, das da liegt im Lande Kanaan.
13 Da sandte die ganze Gemeinde hin und verhandelte mit den Benjaminitern, die auf dem Fels Rimmon waren, und sagten ihnen Frieden zu. Kap 20,47)
14 So kamen die Benjaminiter zurck zu jener Zeit. Und sie gaben ihnen die Mdchen, die sie am Leben gelassen hatten von den Frauen aus Jabesch in Gilead; aber diese waren noch nicht genug fr sie.
15 Da tat es dem Volk leid um Benjamin, da§ der HERR einen Ri§ gemacht hatte zwischen den Stmmen Israels.
16 Und die ltesten der Gemeinde sprachen: Was wollen wir tun, da§ die briggebliebenen Benjaminiter zu Frauen kommen? Denn die Frauen in Benjamin sind ausgerottet.
17 Und sie sprachen: Die Entronnenen von Benjamin mssen doch ihr Erbe behalten, damit nicht ein Stamm ausgetilgt werde von Israel.
18 Wir aber knnen ihnen unsere Tchter nicht zu Frauen geben; denn die Israeliten haben geschworen und gesagt: Verflucht sei, wer den Benjaminitern Frauen gibt!
19 Und sie sprachen: Siehe, jedes Jahr findet ein Fest des HERRN statt zu Silo, das nrdlich von Bethel liegt, stlich von der Stra§e, die hinauffhrt von Bethel nach Sichem, und sdlich von Lebona. Jos 18,1)
20 Und sie geboten den Benjaminitern und sprachen: Geht hin und legt euch auf die Lauer in den Weinbergen.
21 Wenn ihr dann seht, da§ die Tchter Silos zum Reigentanz herausgehen, so brecht hervor aus den Weinbergen und raubt euch jeder eine Frau von den Tchtern Silos und geht heim ins Land Benjamin. 2. Mose 21,16; 5. Mose 24,7)
22 Wenn aber ihre Vter oder ihre Brder kommen, um mit uns zu rechten, wollen wir zu ihnen sagen: Gnnt sie uns, denn wir haben nicht fr jeden eine Frau gewonnen im Kampf; auch habt nicht ihr sie ihnen gegeben, sonst wret ihr jetzt schuldig.
23 Die Benjaminiter taten das und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Mdchen, die im Reigen tanzten und die sie geraubt hatten, und zogen heim in ihr Erbteil, bauten die Stdte wieder auf und wohnten darin.
24 Auch die Israeliten gingen zu der Zeit von dort auseinander, jeder zu seinem Stamm und zu seinem Geschlecht, und zogen von dort weg, jeder zu seinem Erbteil.
25 Zu der Zeit war kein Knig in Israel; jeder tat, was ihn recht dnkte. Kap 17,6)