Buch 24 (DER PROPHET JEREMIA)
1
1 Dies sind die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkijas, aus dem Priestergeschlecht zu Anatot im Lande Benjamin. Kap 11,21; Jos 21,18, 5. Mose 33,12)
2 Zu ihm geschah das Wort des HERRN zur Zeit Josias, des Sohnes Amons, des Knigs von Juda, im dreizehnten Jahr seiner Herrschaft, 2. Kn 21,24; 22,1)
3 und hernach zur Zeit Jojakims, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda, bis ans Ende des elften Jahres Zedekias, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda, bis Jerusalem weggefhrt wurde im fnften Monat. 2. Kn 23,34, 2. Kn 24,17; 25,2-21, Kap 39,9)
4 (Jeremias Berufung) Und des HERRN Wort geschah zu mir:
5 Ich kannte dich, ehe ich dich im Mutterleibe bereitete, und sonderte dich aus, ehe du von der Mutter geboren wurdest, und bestellte dich zum Propheten fr die Vlker. Jes 49,1; Gal 1,15)
6 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, ich tauge nicht zu predigen; denn ich bin zu jung. 2. Mose 4,10; Jes 6,5-7)
7 Der HERR sprach aber zu mir: Sage nicht: ÈIch bin zu jungÇ, sondern du sollst gehen, wohin ich dich sende, und predigen alles, was ich dir gebiete.
8 Frchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin bei dir und will dich erretten, spricht der HERR. 2. Mose 3,12)
9 Und der HERR streckte seine Hand aus und rhrte meinen Mund an und sprach zu mir: Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund. 2. Mose 4,12)
10 Siehe, ich setze dich heute ber Vlker und Knigreiche, da§ du ausrei§en und einrei§en, zerstren und verderben sollst und bauen und pflanzen. Kap 18,7-10)
11 Und es geschah des HERRN Wort zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen erwachenden Zweig.
12 Und der HERR sprach zu mir: Du hast recht gesehen; denn ich will wachen ber meinem Wort, da§ ich's tue. Kap 31,28)
13 Und es geschah des HERRN Wort zum zweitenmal zu mir: Was siehst du? Ich sprach: Ich sehe einen siedenden Kessel berkochen von Norden her.
14 Und der HERR sprach zu mir: Von Norden her wird das Unheil losbrechen ber alle, die im Lande wohnen. Kap 4,6; 6,1.22; 10,22; 25,9; 50,41)
15 Denn siehe, ich will rufen alle Vlker der Knigreiche des Nordens, spricht der HERR, da§ sie kommen sollen und ihre Throne setzen vor die Tore Jerusalems und rings um die Mauern her und vor alle Stdte Judas.
16 Und ich will mein Gericht ber sie ergehen lassen um all ihrer Bosheit willen, da§ sie mich verlassen und andern Gttern opfern und ihrer Hnde Werk anbeten.
17 So grte nun deine Lenden und mache dich auf und predige ihnen alles, was ich dir gebiete. Erschrick nicht vor ihnen, auf da§ ich dich nicht erschrecke vor ihnen!
18 Denn ich will dich heute zur festen Stadt, zur eisernen Sule, zur ehernen Mauer machen im ganzen Lande wider die Knige Judas, wider seine Gro§en, wider seine Priester, wider das Volk des Landes, Kap 15,20; Hes 3,8.9)
19 da§, wenn sie auch wider dich streiten, sie dir dennoch nichts anhaben knnen; denn ich bin bei dir, spricht der HERR, da§ ich dich errette.
2
1 (Das untreue Gottesvolk) Und des HERRN Wort geschah zu mir:
2 Geh hin und predige ffentlich der Stadt Jerusalem und sprich: So spricht der HERR: Ich gedenke der Treue deiner Jugend und der Liebe deiner Brautzeit, wie du mir folgtest in der Wste, im Lande, da man nicht st. Hos 2,16; 13,5)
3 Da war Israel dem HERRN heilig, die Erstlingsfrucht seiner Ernte. Wer davon essen wollte, machte sich schuldig, und Unheil mu§te ber ihn kommen, spricht der HERR. 2. Mose 28,36, Am 6,1; Jak 1,18)
4 Hrt des HERRN Wort, ihr vom Hause Jakob und alle Geschlechter vom Hause Israel!
5 So spricht der HERR: Was haben doch eure Vter Unrechtes an mir gefunden, da§ sie von mir wichen und hingen den nichtigen Gtzen an und wurden so zunichte, Mi 6,3)
6 und dachten niemals: Wo ist der HERR, der uns aus gyptenland fhrte und leitete uns in der Wste, im wilden, ungebahnten Lande, im drren und finstern Lande, im Lande, das niemand durchwandert und kein Mensch bewohnt? 5. Mose 8,15)
7 Und ich brachte euch in ein fruchtbares Land, da§ ihr §et seine Frchte und Gter. Aber als ihr hineinkamt, machtet ihr mein Land unrein und mein Eigentum mir zum Greuel. 5. Mose 1,25, Ri 2,1.2)
8 Die Priester fragten nicht: Wo ist der HERR?, und die Hter des Gesetzes achteten meiner nicht, und die Hirten des Volks wurden mir untreu, und die Propheten weissagten im Namen des Baal und hingen den Gtzen an, die nicht helfen knnen.
9 Darum mu§ ich noch weiter mit euch und mit euren Kindeskindern rechten, spricht der HERR.
10 Denn geht hin zu den Inseln der Kitter und schaut, und sendet nach Kedar und gebt genau acht und schaut, ob's daselbst so zugeht:
11 ob die Heiden ihre Gtter wechseln, die doch keine Gtter sind. Aber mein Volk hat seine Herrlichkeit eingetauscht gegen einen Gtzen, der nicht helfen kann! Rm 1,23)
12 Entsetze dich, Himmel, darber, erschrick und erbebe gar sehr, spricht der HERR.
13 Denn mein Volk tut eine zwiefache Snde: mich, die lebendige Quelle, verlassen sie und machen sich Zisternen, die doch rissig sind und kein Wasser geben. Kap 17,13; Ps 36,10; Joh 7,38)
14 Ist denn Israel ein Sklave oder unfrei geboren, da§ er jedermanns Raub sein darf?
15 Lwen brllen ber ihm, brllen laut und verwsten sein Land, und seine Stdte werden verbrannt, so da§ niemand darin wohnt. Kap 4,7)
16 Dazu scheren die Leute von Memfis und Tachpanhes dir den Kopf kahl. Kap 44,1)
17 Das alles hast du dir doch selbst bereitet, weil du den HERRN, deinen Gott, verl§t, sooft er dich den rechten Weg leiten will.
18 Was hilft's dir, da§ du nach gypten ziehst und willst vom Nil trinken? Und was hilft's dir, da§ du nach Assyrien ziehst und willst vom Euphrat trinken?
19 Deine Bosheit ist schuld, da§ du so geschlagen wirst, und dein Ungehorsam, da§ du so gestraft wirst. Und du mu§t innewerden und erfahren, was es fr Jammer und Herzeleid bringt, den HERRN, deinen Gott zu verlassen und ihn nicht zu frchten, spricht Gott, der HERR Zebaoth.
20 Denn von jeher hast du dein Joch zerbrochen und deine Bande zerrissen und gesagt: Ich will nicht unterworfen sein! Sondern auf allen hohen Hgeln und unter allen grnen Bumen triebst du Hurerei. Jes 57,5; Hes 6,13)
21 Ich aber hatte dich gepflanzt als einen edlen Weinstock, ein ganz echtes Gewchs. Wie bist du mir denn geworden zu einem schlechten, wilden Weinstock? Ps 80,9, Jes 5,1-4)
22 Und wenn du dich auch mit Lauge wschest und nhmest viel Seife dazu, so bleibt doch der Schmutz deiner Schuld vor mir, spricht Gott der HERR.
23 Wie wagst du denn zu sagen: Ich bin nicht unrein, ich habe mich nicht an die Baale gehngt? Sieh doch, wie du es treibst im Tal, und bedenke, was du getan hast! Du lufst umher wie eine Kamelstute in der Brunst,
24 wie eine Wildeselin in der Wste, wenn sie vor gro§er Brunst lechzt und luft, da§ niemand sie aufhalten kann. Wer sie haben will, mu§ nicht weit laufen; er trifft sie bald in dieser Zeit.
25 Schone doch deine F§e, da§ sie nicht wund werden, und deine Kehle, da§ sie nicht durstig werde. Aber du sprichst: Da wird nichts draus; ich mu§ diese Fremden lieben und ihnen nachlaufen.
26 Wie ein Dieb zuschanden wird, wenn man ihn ergreift, so wird das Haus Israel zuschanden werden samt seinen Knigen, Frsten, Priestern und Propheten,
27 die zum Holz sagen: ÈDu bist mein VaterÇ und zum Stein: ÈDu hast mich geborenÇ. Denn sie kehren mir den Rcken zu und nicht das Angesicht. Aber wenn die Not ber sie kommt, sprechen sie: ÈAuf und hilf uns!Ç Kap 7,24; 18,17; 32,33)
28 Wo sind denn deine Gtter, die du dir gemacht hast? La§ sie aufstehen; la§ sehen, ob sie dir helfen knnen in deiner Not! Denn so viel Stdte, so viel Gtter hast du, Juda. 5. Mose 32,37.38; Ri 10,14, Kap 11,13)
29 Wie knnt ihr rechten mit mir? Ihr seid alle von mir abgefallen, spricht der HERR.
30 Alle meine Schlge sind vergeblich an euren Shnen, sie lassen sich doch nicht erziehen; euer Schwert fri§t eure Propheten wie ein wtender Lwe. Jes 1,5, Mt 5,12; 22,6; 23,37; Mk 12,5)
31 Du bses Geschlecht, merke auf des HERRN Wort! Bin ich denn fr Israel eine Wste oder des Land? Warum spricht denn mein Volk: ÈWir sind freie Herren und brauchen dir nicht mehr nachzulaufenÇ?
32 Vergi§t wohl eine Jungfrau ihren Schmuck oder eine Braut ihren Schleier? Mein Volk aber vergi§t mich seit endlos langer Zeit.
33 Wie fein findest du Wege, dir Liebhaber zu suchen! Darum hast du dich auch gewhnt, auf bsen Wegen zu wandeln.
34 Auch findet man an deinen Kleidern das Blut von Armen und Unschuldigen, die du nicht beim Einbruch ertappt hast, sondern die alledem widerstanden. Kap 26,20-23; 2. Mose 23,7)
35 Und doch sprichst du: Ich bin unschuldig; er hat ja doch seinen Zorn von mir gewandt. Siehe, ich will dich richten, weil du sprichst: Ich habe nicht gesndigt. Jes 43,25.26)
36 Was lufst du denn so leichtfertig bald dahin, bald dorthin! Auch an gypten wirst du zuschanden werden, wie du an Assyrien zuschanden geworden bist. 2. Kn 23,33-35; Jes 30,3)
37 Denn du mu§t auch von dort wegziehen und deine Hnde ber dem Kopf zusammenlegen; denn der HERR hat sie verworfen, auf die du deine Hoffnung setztest, und es wird dir nicht mit ihnen gelingen.
3
1 Und er sprach: Wenn sich ein Mann von seiner Frau scheidet und sie geht von ihm und gehrt einem andern, darf er sie auch wieder annehmen? Ist's nicht so, da§ das Land unrein wrde? Du aber hast mit vielen gehurt und solltest wieder zu mir kommen? spricht der HERR. 5. Mose 24,1-4)
2 Hebe deine Augen auf zu den Hhen und sieh, wo du allenthalben dich preisgegeben hast! An den Wegen sitzt du und lauerst auf sie wie ein Araber in der Wste und machst das Land unrein mit deiner Hurerei und Bosheit. Hos 4,13)
3 Darum mu§ auch der Frhregen ausbleiben, und kein Sptregen kommt. Aber du hast eine Hurenstirn, du willst dich nicht mehr schmen
4 und schreist jetzt zu mir: ÈLieber Vater, du Vertrauter meiner Jugend! Vers 19; Kap 31,9; Jes 63,16)
5 Willst du denn ewiglich zrnen und nicht vom Grimm lassen?Ç Siehe, so redest du und tust Bses und lssest dir nicht wehren.
6 (Schuldspruch und Verhei§ung ber Israel und Juda) Und der HERR sprach zu mir zur Zeit des Knigs Josia: Hast du gesehen, was Israel, die Abtrnnige, tat? Sie ging hin auf alle hohen Berge und unter alle grnen Bume und trieb dort Hurerei. Kap 2,20)
7 Und ich dachte, nachdem sie das alles getan, wrde sie zu mir zurckkehren. Aber sie kehrte nicht zurck. Und obwohl ihre Schwester Juda, die Treulose, gesehen hat, (7-9) 2. Kn 17,18.19; Hes 23,2-11)
8 wie ich Israel, die Abtrnnige, wegen ihres Ehebruchs gestraft und sie entlassen und ihr einen Scheidebrief gegeben habe, scheut sich dennoch ihre Schwester, das treulose Juda, nicht, sondern geht hin und treibt auch Hurerei.
9 Und ihre leichtfertige Hurerei hat das Land unrein gemacht; denn sie treibt Ehebruch mit Stein und Holz.
10 Und auch in diesem allen bekehrt sich das treulose Juda, ihre Schwester, nicht zu mir von ganzem Herzen, sondern nur mit Heuchelei, spricht der HERR.
11 Und der HERR sprach zu mir: Das abtrnnige Israel steht gerechter da als das treulose Juda.
12 Geh hin und rufe diese Worte nach Norden und sprich: Kehre zurck, du abtrnniges Israel, spricht der HERR, so will ich nicht zornig auf euch blicken. Denn ich bin gndig, spricht der HERR, und will nicht ewiglich zrnen. 2. Mose 34,6)
13 Allein erkenne deine Schuld, da§ du wider den HERRN, deinen Gott, gesndigt hast und bist hin- und hergelaufen zu den fremden Gttern unter allen grnen Bumen, und ihr habt meiner Stimme nicht gehorcht, spricht der HERR.
14 Kehrt um, ihr abtrnnigen Kinder, spricht der HERR, denn ich bin euer Herr! Und ich will euch holen, einen aus einer Stadt und zwei aus einem Geschlecht, und will euch bringen nach Zion. Jes 6,13)
15 Und ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen in Einsicht und Weisheit. Kap 23,3.4; Jes 44,28; Hes 34,23)
16 Und es soll geschehen, wenn ihr zahlreich geworden seid und euch ausgebreitet habt im Lande, so soll man, spricht der HERR, in jenen Tagen nicht mehr reden von der Bundeslade des HERRN, ihrer nicht mehr gedenken oder nach ihr fragen und sie nicht mehr vermissen; auch wird sie nicht wieder gemacht werden. (16 und 17) 4. Mose 10,33-36; 2. Kn 25,8.9; Hebr 4,14-16)
17 Sondern zu jener Zeit wird man Jerusalem nennen ÈDes HERRN ThronÇ, und es werden sich dahin sammeln alle Heiden um des Namens des HERRN willen zu Jerusalem, und sie werden nicht mehr wandeln nach ihrem verstockten und bsen Herzen. 2. Mose 17,16, Jes 2,2-4; Mi 4,2)
18 In jenen Tagen wird das Haus Juda zum Haus Israel gehen, und sie werden miteinander heimkommen von Norden her in das Land, das ich euren Vtern zum Erbe gegeben habe. Jes 11,11-13)
19 Und ich dachte: Wie will ich dich halten, als wrst du mein Sohn, und dir das liebe Land geben, den allerschnsten Besitz unter den Vlkern! Und ich dachte, du wrdest mich dann ÈLieber VaterÇ nennen und nicht von mir weichen. 5. Mose 7,6; 32,6, 5. Mose 8,7, Vers 4)
20 Aber das Haus Israel hat mir nicht die Treue gehalten, gleichwie ein Weib wegen ihres Liebhabers nicht die Treue hlt, spricht der HERR.
21 (Israels Umkehr) Man hrt ein klgliches Heulen und Weinen der Israeliten auf den Hhen, weil sie bel getan und den HERRN, ihren Gott, vergessen haben. Vers 2)
22 Kehrt zurck, ihr abtrnnigen Kinder, so will ich euch heilen von eurem Ungehorsam. Siehe, wir kommen zu dir; denn du bist der HERR, unser Gott.
23 Wahrlich, es ist ja nichts als Betrug mit den Hgeln und mit dem Lrm auf den Bergen. Wahrlich, es hat Israel keine andere Hilfe als am HERRN, unserm Gott.
24 Der schndliche Baal hat gefressen, was unsere Vter erworben hatten, von unsrer Jugend an, ihre Schafe und Rinder, Shne und Tchter.
25 So mssen wir uns betten in unsere Schande, und unsre Schmach soll uns bedecken. Denn wir haben gesndigt wider den HERRN, unsern Gott, wir und unsere Vter, von unsrer Jugend an bis auf den heutigen Tag, und haben nicht gehorcht der Stimme des HERRN, unseres Gottes. Kap 14,7.20)
4
1 Willst du dich, Israel, bekehren, spricht der HERR, so kehre dich zu mir! Und wenn du deine greulichen Gtzen von meinem Angesicht wegtust, so brauchst du nicht mehr umherzuschweifen,
2 und wenn du ohne Heuchelei recht und heilig schwrst: ÈSo wahr der HERR lebtÇ, dann werden die Heiden in ihm gesegnet werden und sich seiner rhmen. 5. Mose 10,20; Jes 65,16)
3 Denn so spricht der HERR zu denen in Juda und zu Jerusalem: Pflget ein Neues und set nicht unter die Dornen! Hos 10,12)
4 Beschneidet euch fr den HERRN und tut weg die Vorhaut eures Herzens, ihr Mnner von Juda und ihr Leute von Jerusalem, auf da§ nicht um eurer Bosheit willen mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, so da§ niemand lschen kann. Kap 9,25; 5. Mose 10,16; Rm 2,29; Kol 2,11, Kap 6,7.10)
5 (Der Feind aus dem Norden wird das Land verheeren) Verkndet in Juda und schreit laut in Jerusalem und sprecht: ÈBlast die Posaune im Lande!Ç Ruft mit voller Stimme und sprecht: ÈSammelt euch und la§t uns in die festen Stdte ziehen!Ç
6 Richtet in Zion ein Fluchtzeichen auf; flieht und sumet nicht! Denn ich bringe von Norden Unheil herzu und gro§en Jammer. Kap 1,14)
7 Es steigt herauf der Lwe aus seinem Dickicht, und der Verderber der Vlker hat sich aufgemacht und ist ausgezogen von seiner Sttte, dein Land zu verwsten und deine Stdte zu verbrennen, so da§ niemand darin wohnt. Kap 2,15; 5,6; 25,38; 49,19; 50,44)
8 Darum zieht den Sack an, klagt und heult; denn der grimmige Zorn des HERRN will sich nicht von uns wenden. Kap 6,26)
9 Zu der Zeit, spricht der HERR, wird dem Knig und den Frsten der Mut entfallen, die Priester werden bestrzt und die Propheten erschrocken sein.
10 Ich aber sprach: Ach, Herr HERR, du hast dies Volk und Jerusalem sehr getuscht, als du sagtest: ÈEs wird Friede bei euch seinÇ, wo doch das Schwert uns ans Leben geht! Kap 6,14)
11 Zu der Zeit wird man diesem Volk und Jerusalem sagen: ÈEs kommt ein hei§er Wind von den kahlen Hhen aus der Wste, geraden Weges zu der Tochter meines Volks, nicht zum Worfeln noch zum Sichten.Ç
12 Ja, ein Wind kommt auf mein Gehei§, der ihnen zu stark sein wird; da will ich dann mit ihnen rechten.
13 Siehe, er fhrt daher wie Wolken, und seine Wagen sind wie ein Sturmwind, seine Rosse sind schneller als Adler. Weh uns! Wir sind verloren!
14 So wasche nun, Jerusalem, dein Herz von der Bosheit, auf da§ dir geholfen werde. Wie lange wollen bei dir bleiben deine heillosen Gedanken? Kap 6,8; Jes 1,16)
15 Horch! Es kommt ein Geschrei von Dan her und eine bse Botschaft vom Gebirge Ephraim.
16 Saget an den Vlkern, verkndet in Jerusalem: Belagerer kommen aus fernen Landen und erheben Kriegsgeschrei gegen die Stdte Judas.
17 Sie werden sich um Jerusalem her lagern wie die Wchter auf dem Felde; denn es hat mich erzrnt, spricht der HERR. Kap 1,15; 6,3)
18 Das hast du zum Lohn fr deinen Wandel und dein Tun. Das kommt von deiner Bosheit, da§ es so bitter um dich steht und dir bis ans Herz dringt.
19 Wie ist mir so weh! Mein Herz pocht mir im Leibe, und ich habe keine Ruhe; denn ich hre der Posaune Hall, den Lrm der Feldschlacht;
20 Niederlage auf Niederlage wird gemeldet. Denn das ganze Land wird verheert, pltzlich sind meine Htten und meine Zelte zerstrt.
21 Wie lange soll ich noch das Fluchtzeichen sehen und der Posaune Hall hren?
22 Aber mein Volk ist toll und glaubt mir nicht. Tricht sind sie und achten's nicht; weise sind sie genug, bles zu tun, aber rechttun wollen sie nicht lernen. Jes 27,11)
23 Ich schaute das Land an, siehe, es war wst und de, und den Himmel, und er war finster. 1. Mose 1,2)
24 Ich sah die Berge an, und siehe, sie bebten, und alle Hgel wankten.
25 Ich sah, und siehe, da war kein Mensch, und alle Vgel unter dem Himmel waren weggeflogen.
26 Ich sah, und siehe, das Fruchtland war eine Wste, und alle seine Stdte waren zerstrt vor dem HERRN und vor seinem grimmigen Zorn.
27 Denn so spricht der HERR: Das ganze Land soll wst werden, aber ich will mit ihm doch nicht ganz ein Ende machen. Kap 5,18; 10,24; 18,3-8; Am 9,8)
28 Darum wird das Land betrbt und der Himmel droben traurig sein; denn ich hab's geredet, ich hab's beschlossen, und es soll mich nicht gereuen, ich will auch nicht davon ablassen.
29 Aus allen Stdten werden sie vor dem Geschrei der Reiter und Schtzen fliehen und in die dichten Wlder laufen und in die Felsen kriechen. Alle Stdte werden verlassen stehen, so da§ niemand darin wohnt.
30 Was willst du dann tun, du berwltigte? Wenn du dich schon mit Purpur kleiden und mit goldenen Kleinoden schmcken und dein Angesicht schminken wrdest, so schmckst du dich doch vergeblich. Die dir jetzt den Hof machen, werden dich verachten, sie werden dir nach dem Leben trachten.
31 Denn ich hre ein Geschrei wie von einer Gebrenden, Angstrufe wie von einer, die in den ersten Kindsnten ist, ein Geschrei der Tochter Zion, die da keucht und die Hnde ausbreitet: Ach, weh mir! Ich mu§ vergehen vor den Wrgern.
5
1 (Dem sndigen Volk kann nicht mehr vergeben werden) Geht durch die Gassen Jerusalems und schaut und merkt auf und sucht auf den Stra§en der Stadt, ob ihr jemand findet, der Recht bt und auf Wahrheit hlt, so will ich ihr gndig sein. 1. Mose 18,22-32)
2 Und wenn sie auch sprechen: Bei dem lebendigen Gott!, so schwren sie doch falsch. Kap 4,2)
3 HERR, deine Augen sehen auf Wahrhaftigkeit*. Du schlgst sie, aber sie fhlen's nicht; du machst fast ein Ende mit ihnen, aber sie bessern sich nicht. Sie haben ein Angesicht, hrter als ein Fels, und wollen sich nicht bekehren. Kap 2,30; 7,28; 9,2, Jes 48,4)
*Luther bersetzte: Èsehen nach dem GlaubenÇ.
4 Ich aber dachte: Wohlan, es sind arme, unverstndige Leute und wissen nicht um des HERRN Weg und um ihres Gottes Recht.
5 Ich will zu den Gro§en gehen und mit ihnen reden; die werden um des HERRN Weg und ihres Gottes Recht wissen. Aber sie alle haben das Joch zerbrochen und die Seile zerrissen. Kap 2,20)
6 Darum wird sie auch der Lwe aus dem Walde zerrei§en, und der Wolf aus der Steppe wird sie verderben, und der Panther wird um ihre Stdte lauern; alle, die von da herausgehen, werden zerfleischt. Denn ihrer Snden sind zu viele, und sie bleiben in ihrem Ungehorsam. Kap 4,7)
7 Wie soll ich dir denn gndig sein? Deine Shne haben mich verlassen und schwren bei dem, der nicht Gott ist. Als ich sie satt gemacht hatte, trieben sie Ehebruch und liefen ins Hurenhaus.
8 Ein jeder wiehert nach seines Nchsten Weibe wie die vollen, m§igen Hengste. Hes 22,11)
9 Und ich sollte das an ihnen nicht heimsuchen, spricht der HERR, und ich sollte mich nicht rchen an einem Volk wie diesem? Vers 29; Kap 9,8)
10 Strmt ihre Weinberge hinauf und zerstrt die sttzenden Mauern; aber verwstet sie nicht ganz! Rei§et ihre Weinranken weg; denn sie gehren nicht dem HERRN!
11 Sie verachten mich, spricht der HERR, das Haus Israel und das Haus Juda.
12 Sie verleugnen den HERRN und sprechen: ÈDas tut er nicht; so bel wird es uns nicht gehen; Schwert und Hunger werden wir nicht sehen.
13 Die Propheten sind Schwtzer und haben Gottes Wort nicht; es ergehe ihnen selbst so!Ç
14 Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth: Weil ihr solche Reden fhrt, siehe, so will ich meine Worte in deinem Munde zu Feuer machen und dies Volk zu Brennholz, da§ es verzehrt werde.
15 Siehe, ich will ber euch vom Hause Israel ein Volk von ferne her bringen, spricht der HERR, ein Volk von unerschpflicher Kraft, ein uraltes Volk, ein Volk, dessen Sprache du nicht verstehst, und was sie reden, kannst du nicht vernehmen. Kap 6,22, Jes 28,11)
16 Seine Kcher sind wie offene Grber; es sind lauter Helden.
17 Sie werden deine Ernte und dein Brot verzehren, sie werden deine Shne und Tchter fressen, sie werden deine Schafe und Rinder verschlingen, sie werden deine Weinstcke und Feigenbume verzehren; deine festen Stdte, auf die du dich verl§t, werden sie mit dem Schwert einnehmen.
18 Doch will ich, spricht der HERR, auch zu jener Zeit mit euch nicht ganz ein Ende machen. Kap 4,27)
19 Und wenn sie sagen: Warum tut uns der HERR, unser Gott, dies alles?, sollst du ihnen antworten: Wie ihr mich verla§t und fremden Gttern dient in eurem eigenen Lande, so sollt ihr auch Fremden dienen in einem Lande, das nicht euer ist. Kap 16,10-14)
20 Verkndet im Hause Jakob und ruft aus in Juda und sprecht:
21 Hrt zu, ihr tolles Volk, das keinen Verstand hat, die da Augen haben und sehen nicht, Ohren haben und hren nicht! Jes 6,9.10; Mk 8,18)
22 Wollt ihr mich nicht frchten, spricht der HERR, und vor mir nicht erschrecken, der ich dem Meere den Sand zur Grenze setze, darin es allezeit bleiben mu§, darber es nicht gehen darf? Und wenn es auch aufwallt, so vermag es doch nichts; und wenn seine Wellen auch toben, so drfen sie doch nicht darber gehen. Ps 104,9)
23 Aber dies Volk hat ein abtrnniges, ungehorsames Herz. Sie bleiben abtrnnig und gehen ihrer Wege
24 und sprechen niemals in ihrem Herzen: ÈLa§t uns doch den HERRN, unsern Gott, frchten, der uns Frhregen und Sptregen gibt zur rechten Zeit und uns die Ernte treulich und jhrlich gewhrt.Ç 5. Mose 11,14)
25 Aber eure Verschuldungen verhindern das, und eure Snden halten das Gute von euch fern. Jes 59,2)
26 Man findet unter meinem Volk Gottlose, die den Leuten nachstellen und Fallen zurichten, um sie zu fangen, wie's die Vogelfnger tun.
27 Ihre Huser sind voller Tcke, wie ein Vogelbauer voller Lockvgel ist. Daher sind sie gro§ und reich geworden,
28 fett und feist. Sie gehen mit bsen Dingen um; sie halten kein Recht, der Waisen Sache frdern sie nicht, da§ ihnen ihr Recht werde, und helfen den Armen nicht zum Recht. 2. Mose 22,21; Jes 1,17)
29 Sollte ich das an ihnen nicht heimsuchen, spricht der HERR, und sollte ich mich nicht rchen an einem Volk wie diesem? Vers 9)
30 Es steht greulich und gr§lich im Lande.
31 Die Propheten weissagen Lge, und die Priester herrschen auf eigene Faust, und mein Volk hat's gern so. Aber was werdet ihr tun, wenn's damit ein Ende hat? Hes 13,6)
6
1 (Das wohlverdiente Gericht) Flieht, ihr Leute von Benjamin, aus Jerusalem und blast die Posaune in Tekoa und richtet ein Fluchtzeichen auf ber Bet-Kerem! Denn es droht von Norden Unheil und gro§er Jammer. Am 1,1, Kap 1,14)
2 Die Tochter Zion ist wie eine liebliche Aue;
3 aber es werden Hirten ber sie kommen mit ihren Herden; die werden Zelte aufschlagen rings um sie her und ein jeder seinen Platz abweiden. Kap 4,17)
4 ÈRstet euch zum Krieg gegen sie! Wohlauf, la§t uns hinaufziehen, solange es noch heller Tag ist! Wehe, es will Abend werden, und die Schatten werden lang!
5 Wohlan, la§t uns hinaufziehen bei Nacht und ihre Palste zerstren!Ç
6 Denn so spricht der HERR Zebaoth: Fllet Bume und werft einen Wall auf gegen Jerusalem; denn es ist eine Stadt, die heimgesucht werden soll. Ist doch nichts als Unrecht darin! Kap 5,1)
7 Denn wie ein Brunnen sein Wasser quellen l§t, so quillt auch ihre Bosheit. Frevel und Gewalt hrt man in ihr, und Morden und Schlagen treiben sie tglich vor mir.
8 Be§re dich, Jerusalem, ehe sich mein Herz von dir wende und ich dich zum wsten Lande mache, darin niemand wohnt!
9 So spricht der HERR Zebaoth: Halte Nachlese am Rest Israels wie am Weinstock, strecke deine Hand immer wieder aus wie ein Winzer nach den Reben.
10 ÈAch, mit wem soll ich noch reden, und wem soll ich Zeugnis geben? Da§ doch jemand hren wollte! Aber ihr Ohr ist unbeschnitten; sie knnen's nicht hren. Siehe, sie halten des HERRN Wort fr Spott und wollen es nicht haben. Kap 4,4; Apg 7,51)
11 Darum bin ich von des HERRN Zorn so voll, da§ ich ihn nicht zurckhalten kann.Ç So schtte ihn aus ber die Kinder auf der Gasse und ber die Schar der jungen Mnner! Denn es sollen alle, Mann und Frau, Alte und Hochbetagte, gefangen weggefhrt werden.
12 Ihre Huser sollen den Fremden zuteil werden samt den ckern und Frauen; denn ich will meine Hand ausstrecken, spricht der HERR, wider die Bewohner des Landes.
13 Denn sie gieren alle, klein und gro§, nach unrechtem Gewinn, und Propheten und Priester gehen alle mit Lge um (13-15) Kap 8,10-12; Hes 13,10.16; 1. Thess 5,3)
14 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen: ÈFriede! Friede!Ç, und ist doch nicht Friede.
15 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Greuel getrieben haben; aber sie wollen sich nicht schmen und wissen nichts von Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie strzen, spricht der HERR.
16 So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schauet und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden fr eure Seele! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun! Mt 11,29)
17 Auch habe ich Wchter ber euch gesetzt: Achtet auf den Hall der Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun! Hes 3,17)
18 Darum hret, ihr Vlker, und merkt auf samt euren Leuten!
19 Du, Erde, hre zu! Siehe, ich will Unheil ber dies Volk bringen, ihren verdienten Lohn, weil sie auf meine Worte nicht achten und mein Gesetz verwerfen. Jes 1,2)
20 Was frage ich nach dem Weihrauch aus Saba und nach dem kstlichen Gewrz, das aus fernen Landen kommt? Eure Brandopfer sind mir nicht wohlgefllig, und eure Schlachtopfer gefallen mir nicht. Ps 40,7; Jes 1,11-15)
21 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will diesem Volk Anst§e in den Weg stellen, daran sich Vter und Shne zugleich sto§en und ein Nachbar mit dem andern umkommen soll.
22 So spricht der HERR: Siehe, es kommt ein Volk von Norden, und ein gro§es Volk wird sich erheben vom Ende der Erde. Kap 5,15; 5. Mose 28,49)
23 Sie fhren Bogen und Speer, sind grausam und ohne Erbarmen. Sie brausen daher wie ein ungestmes Meer und reiten auf Rossen, gerstet als Kriegsleute, gegen dich, du Tochter Zion. Kap 50,42)
24 Wir haben von ihnen gehrt, und unsre Arme sind uns niedergesunken; es ist uns angst und weh geworden wie einer Gebrenden.
25 Niemand gehe hinaus auf den Acker, niemand gehe ber Land; denn es ist Schrecken um und um vor dem Schwert des Feindes. Kap 20,3)
26 O Tochter meines Volks, zieh den Sack an und wlze dich im Staube! Trage Leid wie um den einzigen Sohn und klage bitterlich; denn der Verderber kommt ber uns pltzlich. Kap 4,8; Am 8,10)
27 (Jeremia als Prfer des Volkes) Ich habe dich zum Prfer gesetzt fr mein Volk, da§ du seinen Wandel erkennen und prfen sollst.
28 Sie sind ganz und gar abtrnnig und wandeln verleumderisch; Erz und Eisen sind sie; alle bringen sie Verderben. Hes 22,18)
29 Der Blasebalg schnaubte, das Blei wurde flssig vom Feuer; aber das Schmelzen war umsonst, denn die Bsen sind nicht ausgeschieden.
30 Darum hei§en sie ÈVerworfenes SilberÇ; denn der HERR hat sie verworfen. 1. Kn 9,7)
7
1 (Die Tempelrede) (vgl. Kap 26) Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia:
2 Tritt ins Tor am Hause des HERRN und predige dort dies Wort und sprich: Hret des HERRN Wort, ihr alle von Juda, die ihr zu diesen Toren eingeht, den HERRN anzubeten!
3 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Bessert euer Leben und euer Tun, so will ich bei euch wohnen an diesem Ort.* Kap 18,11; 25,5; 26,13; Jes 1,16)
*Nach anderer berlieferung: so will ich euch wohnen lassen an diesem Ort. (In gleicher Weise auch Vers 7.)
4 Verla§t euch nicht auf Lgenworte, wenn sie sagen: Hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel, hier ist des HERRN Tempel!
5 Sondern bessert euer Leben und euer Tun, da§ ihr recht handelt einer gegen den andern
6 und keine Gewalt bt gegen Fremdlinge, Waisen und Witwen und nicht unschuldiges Blut vergie§t an diesem Ort und nicht andern Gttern nachlauft zu eurem eigenen Schaden, Kap 5,28)
7 so will ich immer und ewig bei euch wohnen an diesem Ort, in dem Lande, das ich euren Vtern gegeben habe.
8 Aber nun verla§t ihr euch auf Lgenworte, die zu nichts ntze sind.
9 Ihr seid Diebe, Mrder, Ehebrecher und Meineidige und opfert dem Baal und lauft fremden Gttern nach, die ihr nicht kennt. Hos 4,2)
10 Und dann kommt ihr und tretet vor mich in diesem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, und sprecht: Wir sind geborgen, - und tut weiter solche Greuel.
11 Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, fr eine Ruberhhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR. Mt 21,13)
12 Geht hin an meine Sttte zu Silo, wo frher mein Name gewohnt hat, und schaut, was ich dort getan habe wegen der Bosheit meines Volks Israel. Jos 18,1; 1. Sam 4,4.12; Ps 78,60)
13 Weil ihr denn lauter solche Dinge treibt, spricht der HERR, und weil ich immer wieder zu euch redete und ihr nicht hren wolltet und ich euch rief und ihr nicht antworten wolltet, Kap 25,3; Jes 65,12)
14 so will ich mit dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist, auf das ihr euch verla§t, und mit der Sttte, die ich euch und euren Vtern gegeben habe, ebenso tun, wie ich mit Silo getan habe,
15 und will euch von meinem Angesicht versto§en, wie ich versto§en habe alle eure Brder, das ganze Geschlecht Ephraim. 2. Kn 17,18.20.23)
16 (Gegen falschen Gottesdienst) Du sollst fr dies Volk nicht bitten und sollst fr sie weder Klage noch Gebet vorbringen, sie auch nicht vertreten vor mir; denn ich will dich nicht hren. Kap 11,14; 14,11; 37,3; 42,2; 2. Mose 32,10.11; 1. Sam 12,23)
17 Siehst du nicht, was sie tun in den Stdten Judas und auf den Gassen Jerusalems? (17 und 18) Kap 19,13; 44,17.19; Jes 65,11)
18 Die Kinder lesen Holz, die Vter znden das Feuer an, und die Frauen kneten den Teig, da§ sie der Himmelsknigin Kuchen backen, und fremden Gttern spenden sie Trankopfer mir zum Verdru§.
19 Aber damit machen sie nicht mir Verdru§, spricht der HERR, sondern sich selbst zu ihrer eigenen Schande.
20 Darum spricht Gott der HERR: Siehe, mein Zorn und mein Grimm wird ausgeschttet ber diese Sttte, ber Menschen und ber Vieh, ber die Bume auf dem Felde und ber die Frchte des Landes; der soll so brennen, da§ niemand lschen kann.
21 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Tut eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und fre§t Fleisch! (21 und 22) 1. Sam 15,22; Ps 50,7-15; Hos 8,13; Mi 6,6-8)
22 Ich aber habe euren Vtern an dem Tage, als ich sie aus gyptenland fhrte, nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern;
23 sondern dies habe ich ihnen geboten: Gehorcht meinem Wort, so will ich euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein; wandelt ganz auf dem Wege, den ich euch gebiete, auf da§ es euch wohlgehe. Kap 11,4; 24,7; 30,22; 31,1.33; 32,38; 3. Mose 26,12; Hes 11,20; 14,11; 34,30; 37,27)
24 Aber sie wollten nicht hren noch ihre Ohren mir zukehren, sondern wandelten nach ihrem eignen Rat und nach ihrem verstockten und bsen Herzen und kehrten mir den Rcken zu und nicht das Angesicht. Kap 11,8; Jes 65,2)
25 Ja, von dem Tage an, da ich eure Vter aus gyptenland fhrte, bis auf diesen Tag habe ich immer wieder zu euch gesandt alle meine Knechte, die Propheten. (25 und 26) Kap 25,4)
26 Aber sie wollen mich nicht hren noch ihre Ohren mir zukehren, sondern sind halsstarrig und treiben es rger als ihre Vter. Kap 16,12)
27 Und wenn du schon ihnen dies alles sagst, so werden sie doch nicht auf dich hren; rufst du sie, so werden sie dir nicht antworten.
28 Darum sprich zu ihnen: Dies ist das Volk, das auf die Stimme des HERRN, seines Gottes, nicht hren noch sich bessern will. Die Wahrheit ist dahin und ausgerottet aus ihrem Munde. Kap 5,1)
29 Schere deine Haare ab und wirf sie von dir und wehklage auf den Hhen; denn der HERR hat dies Geschlecht, ber das er zornig ist, verworfen und versto§en. Mi 1,16)
30 Denn die Leute von Juda tun, was mir mi§fllt, spricht der HERR. Sie haben ihre Greuelbilder gesetzt in das Haus, das nach meinem Namen genannt ist, um es unrein zu machen, Kap 32,34; 2. Kn 21,4.5)
31 und haben die Hhen des Tofet im Tal Ben-Hinnom gebaut, um ihre Shne und Tchter zu verbrennen, was ich nie geboten habe und mir nie in den Sinn gekommen ist. (31-33) Kap 19,5-7; 32,25; 3. Mose 18,21)
32 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ man's nicht mehr nennen wird ÈTofetÇ und ÈTal Ben-HinnomÇ, sondern ÈWrgetalÇ. Und man wird im Tofet begraben mssen, weil sonst kein Raum mehr sein wird.
33 Und die Leichname dieses Volks sollen den Vgeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fra§ werden, ohne da§ sie jemand verscheuchen wird. Kap 9,21)
34 Und ich will in den Stdten Judas und auf den Gassen Jerusalems wegnehmen den Jubel der Freude und Wonne und die Stimme des Brutigams und der Braut; denn das Land soll wst werden. Kap 16,9; 25,10; 33,11)
8
1 Zu dieser Zeit, spricht der HERR, wird man die Gebeine der Knige von Juda, die Gebeine seiner Frsten, die Gebeine der Priester, die Gebeine der Propheten und die Gebeine der Brger Jerusalems aus ihren Grbern werfen
2 und wird sie hinstreuen der Sonne, dem Mond und dem ganzen Heer des Himmels, die sie geliebt und denen sie gedient haben, denen sie nachgelaufen sind, die sie befragt und angebetet haben. Sie sollen nicht wieder aufgelesen und begraben werden, sondern Dung auf dem Felde sein. 5. Mose 4,19)
3 Und alle, die briggeblieben sind von diesem bsen Volk, werden an allen Orten, wohin ich sie versto§e, lieber tot als lebendig sein wollen, spricht der HERR Zebaoth.
4 (Gegen das verblendete Volk und seine Verfhrer) Sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Wo ist jemand, wenn er fllt, der nicht gern wieder aufstnde? Wo ist jemand, wenn er irregeht, der nicht gern wieder zurechtkme?
5 Warum will denn dies Volk zu Jerusalem irregehen fr und fr? Sie halten so fest am falschen Gottesdienst, da§ sie nicht umkehren wollen.
6 Ich sehe und hre, da§ sie nicht die Wahrheit reden. Es gibt niemand, dem seine Bosheit leid wre und der sprche: Was hab ich doch getan! Sie laufen alle ihren Lauf wie ein Hengst, der in der Schlacht dahinstrmt.
7 Der Storch unter dem Himmel wei§ seine Zeit, Turteltaube, Kranich und Schwalbe halten die Zeit ein, in der sie wiederkommen sollen; aber mein Volk will das Recht des HERRN nicht wissen. Jes 1,3)
8 Wie knnt ihr sagen: ÈWir sind weise und haben das Gesetz des HERRN bei unsÇ? Ist's doch lauter Lge, was die Schreiber daraus machen.
9 Die Weisen mssen zuschanden, erschreckt und gefangen werden; denn was knnen sie Weises lehren, wenn sie des HERRN Wort verwerfen?
10 Darum will ich ihre Frauen den Fremden geben und ihre cker denen, durch die sie verjagt werden. Denn sie gieren alle, klein und gro§, nach unrechtem Gewinn; Priester und Propheten gehen mit Lge um Kap 6,13-15; Jes 56,11)
11 und heilen den Schaden meines Volks nur obenhin, indem sie sagen: ÈFriede! Friede!Ç, und ist doch nicht Friede.
12 Sie werden mit Schande dastehen, weil sie solche Greuel getrieben haben; aber sie wollen sich nicht schmen und wissen nichts von Scham. Darum sollen sie fallen unter den Fallenden, und wenn ich sie heimsuchen werde, sollen sie strzen, spricht der HERR.
13 Ich will unter ihnen Lese halten, spricht der HERR, so da§ keine Trauben am Weinstock und keine Feigen am Feigenbaum brigbleiben, ja, auch die Bltter abfallen sollen; und was ich ihnen gegeben habe, das soll ihnen genommen werden.
14 (Die Angst des Volkes und die Trauer des Propheten) ÈWozu wollen wir noch da sitzen? Sammelt euch und la§t uns in die festen Stdte ziehen, da§ wir dort umkommen. Denn der HERR, unser Gott, wird uns umkommen lassen und uns trnken mit einem giftigen Trank, weil wir so gesndigt haben wider den HERRN. Kap 9,14)
15 Wir hofften, es sollte Friede werden, aber es kommt nichts Gutes; wir hofften, wir sollten heil werden, aber siehe, es ist Schrecken da. Kap 14,19)
16 Man hrt ihre Rosse schnauben von Dan her, vom Wiehern ihrer Hengste erbebt das ganze Land. Sie fahren daher und werden das Land auffressen mit allem, was darin ist, die Stadt samt allen, die darin wohnen.Ç Kap 4,15)
17 Denn siehe, ich will Schlangen und Nattern unter euch senden, die nicht zu beschwren sind; die sollen euch stechen, spricht der HERR.
18 Was kann mich in meinem Jammer erquicken? Mein Herz in mir ist krank. Kap 4,19)
19 Siehe, die Tochter meines Volks schreit aus fernem Lande her: ÈWill denn der HERR nicht mehr Gott sein in Zion, oder soll es keinen Knig mehr haben?Ç Ja, warum haben sie mich so erzrnt durch ihre Bilder und fremde, nichtige Gtzen?
20 ÈDie Ernte ist vergangen, der Sommer ist dahin, und uns ist keine Hilfe gekommen!Ç
21 Mich jammert von Herzen, da§ mein Volk so ganz zerschlagen ist; ich grme und entsetze mich.
22 Ist denn keine Salbe in Gilead, oder ist kein Arzt da? Warum ist denn die Tochter meines Volks nicht geheilt? Kap 46,11)
23 *Ach da§ ich Wasser genug htte in meinem Haupte und meine Augen Trnenquellen wren, da§ ich Tag und Nacht beweinen knnte die Erschlagenen meines Volks! Kap 13,17, Lk 19,41)
*Abweichende Verszhlung statt 8,23: 9,1.
9
1 (Jeremias Klage ber sein Volk) *Ach, da§ ich eine Herberge htte in der Wste, so wollte ich mein Volk verlassen und von ihnen ziehen! Denn es sind lauter Ehebrecher und ein treuloser Haufe.
*Abweichende Verszhlung statt 9,1-25: 9,2-26.
2 Sie schie§en mit ihren Zungen lauter Lge und keine Wahrheit und treiben's mit Gewalt im Lande und gehen von einer Bosheit zur andern, mich aber achten sie nicht, spricht der HERR. Kap 5,1)
3 Ein jeder hte sich vor seinem Freunde und traue auch seinem Bruder nicht; denn ein Bruder berlistet den andern, und ein Freund verleumdet den andern. (3 und 4) Kap 12,6; Ps 41,10; Mi 7,5.6)
4 Ein Freund tuscht den andern, sie reden kein wahres Wort; sie haben sich daran gewhnt, da§ einer den andern betrgt. Sie freveln, und es ist ihnen leid umzukehren.
5 Es ist allenthalben nichts als Trug unter ihnen, und vor lauter Trug wollen sie mich nicht kennen, spricht der HERR.
6 Darum spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will sie schmelzen und prfen; denn was soll ich sonst tun, wenn ich ansehe die Tochter meines Volks?
7 Ihre falschen Zungen sind tdliche Pfeile; mit dem Munde reden sie freundlich zu ihrem Nchsten, aber im Herzen lauern sie ihm auf. Ps 12,3)
8 Sollte ich das nicht heimsuchen an ihnen, spricht der HERR, und sollte ich mich nicht rchen an einem Volk wie diesem? Kap 5,9.29)
9 Ich mu§ ber die Berge weinen und heulen und ber die Weidegrnde in der Steppe klagen; denn sie sind verdet, da§ niemand hindurchzieht und man auch kein Vieh blken hrt. Die Vgel des Himmels und das Vieh sind geflohen und fort. Kap 4,25; 12,4)
10 Und ich will Jerusalem zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale machen und will die Stdte Judas zur Wste machen, da§ niemand darin wohnen soll. Kap 26,18)
11 Wer ist nun weise, da§ er dies verstnde, und zu wem spricht des HERRN Mund, da§ er verkndete, warum das Land verdirbt und de wird wie eine Wste, die niemand durchwandert? Lk 19,42)
12 Und der HERR sprach: Weil sie mein Gesetz verlassen, das ich ihnen vorgelegt habe, und meinen Worten nicht gehorchen, auch nicht danach leben,
13 sondern folgen ihrem verstockten Herzen und den Baalen, wie ihre Vter sie gelehrt haben, Kap 7,24)
14 darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will dies Volk mit Wermut speisen und mit Gift trnken. Kap 23,15, Kap 8,14)
15 Ich will sie unter Vlker zerstreuen, die weder sie noch ihre Vter gekannt haben, und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis es aus ist mit ihnen. 3. Mose 26,33)
16 So spricht der HERR Zebaoth: Gebt acht und bestellt Klageweiber, da§ sie kommen, und schickt nach denen, die klagen knnen,
17 da§ sie herbeieilen und um uns klagen, da§ unsre Augen von Trnen rinnen und unsre Augenlider von Wasser flie§en.
18 Horch, man hrt ein Klagegeschrei in Zion: Ach, wie hat man uns Gewalt angetan und wie sind wir zuschanden geworden! Wir mssen das Land rumen; denn sie haben unsre Wohnungen geschleift.
19 Ja, hret, ihr Frauen, des HERRN Wort, und nehmt zu Ohren die Rede seines Mundes! Lehrt eure Tchter klagen, und eine lehre die andere dies Klagelied:
20 ÈDer Tod ist zu unsern Fenstern hereingestiegen und in unsere Huser gekommen. Er wrgt die Kinder auf der Gasse und die jungen Mnner auf den Pltzen.Ç
21 So spricht der HERR: Die Leichen der Menschen sollen liegen wie Dung auf dem Felde und wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand sammelt. Kap 7,33; 14,16; 16,4; 25,33; Ps 79,2)
22 (Das rechte Rhmen) So spricht der HERR: Ein Weiser rhme sich nicht seiner Weisheit, ein Starker rhme sich nicht seiner Strke, ein Reicher rhme sich nicht seines Reichtums.
23 Sondern wer sich rhmen will, der rhme sich dessen, da§ er klug sei und mich kenne, da§ ich der HERR bin, der Barmherzigkeit, Recht und Gerechtigkeit bt auf Erden; denn solches gefllt mir, spricht der HERR. 1. Kor 1,31; 2. Kor 10,17)
24 (Israel ein unbeschnittenes Volk) Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ ich heimsuchen werde alle, die an der Vorhaut beschnitten sind,
25 nmlich gypten, Juda, Edom, die Ammoniter, Moab und alle, die das Haar rundherum abscheren, die in der Wste wohnen. Denn alle Heiden sind nur unbeschnitten, aber ganz Israel hat ein unbeschnittenes Herz. 3. Mose 19,27, Kap 4,4; 3. Mose 26,41; 5. Mose 30,6)
10
1 (Die toten Gtzen und der lebendige Gott) Hret, was der HERR zu euch redet, ihr vom Hause Israel!
2 So spricht der HERR: Ihr sollt nicht den Gottesdienst der Heiden annehmen und sollt euch nicht frchten vor den Zeichen des Himmels, wie die Heiden sich frchten. 2. Mose 23,24, 2. Kn 21,6)
3 Denn ihre Gtter sind alle nichts. Man fllt im Walde einen Baum, und der Bildhauer macht daraus mit dem Schnitzmesser ein Werk von Menschenhnden, Jes 44,13-17)
4 und er schmckt es mit Silber und Gold und befestigt es mit Nagel und Hammer, da§ es nicht umfalle.
5 Sie sind ja nichts als Vogelscheuchen im Gurkenfeld. Sie knnen nicht reden; auch mu§ man sie tragen, denn sie knnen nicht gehen. Darum sollt ihr euch nicht vor ihnen frchten; denn sie knnen weder helfen noch Schaden tun. Ps 115,7; Jes 46,7)
6 Aber dir, HERR, ist niemand gleich; du bist gro§, und dein Name ist gro§, wie du es mit der Tat beweist. Ps 86,8)
7 Wer sollte dich nicht frchten, du Knig der Vlker? Dir mu§ man gehorchen; denn unter allen Weisen der Vlker und in allen ihren Knigreichen ist niemand dir gleich.
8 Sie sind alle Narren und Toren; denn dem Holz zu dienen ist ein nichtiger Gottesdienst.
9 Silberblech bringt man aus Tarsis, Gold aus Ufas; durch den Bildhauer und Goldschmied werden sie hergestellt; blauen und roten Purpur zieht man ihnen an, und alles ist der Knstler Werk.
10 Aber der HERR ist der wahrhaftige Gott, der lebendige Gott, der ewige Knig. Vor seinem Zorn bebt die Erde, und die Vlker knnen sein Drohen nicht ertragen. Kap 5,2)
11 So sagt nun zu ihnen: Die Gtter, die Himmel und Erde nicht gemacht haben, mssen vertilgt werden von der Erde und unter dem Himmel.
12 Er aber hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis bereitet durch seine Weisheit und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand. (12-16) Kap 51,15-19)
13 Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel; Wolken l§t er heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, da§ es regnet, und l§t den Wind kommen aus seinen Vorratskammern. Ps 135,7)
14 Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen beschmt da mit ihren Bildern; denn ihre Gtzen sind Trug und haben kein Leben, Jes 45,16)
15 sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie mssen zugrunde gehen, wenn sie heimgesucht werden.
16 Aber so ist der nicht, der Jakobs Reichtum ist; sondern er ist's, der alles geschaffen hat, und Israel ist sein Erbteil. Er hei§t HERR Zebaoth. 5. Mose 32,9)
17 (Worte des Gerichts und der Klage) Raffe dein Bndel auf von der Erde, die du sitzest in Bedrngnis!
18 Denn so spricht der HERR: Siehe, ich will die Bewohner des Landes diesmal wegschleudern und will sie ngstigen, damit sie sich finden lassen.
19 Ach, was hab ich fr Jammer und Herzeleid! Ich dachte: Es ist nur eine Plage, ich mu§ sie erleiden.
20 Aber mein Zelt ist zerstrt, und alle meine Seile sind zerrissen. Meine Kinder sind von mir gegangen und nicht mehr da. Niemand richtet meine Htte wieder auf, und mein Zelt schlgt keiner mehr auf.
21 Denn die Hirten sind zu Toren geworden und fragen nicht nach dem HERRN. Darum kann ihnen nichts Rechtes gelingen, und ihre ganze Herde ist zerstreut. Kap 23,1)
22 Horch, es kommt eine Kunde daher und ein gro§es Getse aus dem Lande des Nordens, da§ die Stdte Judas verwstet und zur Wohnung der Schakale werden sollen. Kap 1,14)
23 Ich wei§, HERR, da§ des Menschen Tun nicht in seiner Gewalt steht, und es liegt in niemandes Macht, wie er wandle oder seinen Gang richte. Spr 16,9)
24 Zchtige mich, HERR, doch mit Ma§en und nicht in deinem Grimm, auf da§ du mich nicht ganz zunichte machst. Kap 30,11; 46,28; Ps 6,2; Hab 1,12)
25 Schtte aber deinen Zorn aus ber die Heiden, die dich nicht kennen, und ber die Geschlechter, die deinen Namen nicht anrufen. Denn sie haben Jakob aufgefressen und verschlungen, sie haben ihn vernichtet und seine Wohnung verwstet. Ps 79,6.7)
11
1 (Der Bundesbruch des Volkes und Gottes Gericht) Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah vom HERRN:
2 Hret die Worte dieses Bundes, da§ ihr sie den Leuten in Juda und den Brgern von Jerusalem sagt!
3 Und sprich zu ihnen: so spricht der HERR, der Gott Israels: Verflucht sei, wer nicht gehorcht den Worten dieses Bundes, 5. Mose 27,26)
4 die ich euren Vtern gebot an dem Tage, als ich sie aus gyptenland fhrte, aus dem glhenden Ofen, und sprach: Gehorcht meiner Stimme und tut, wie ich euch geboten habe, so sollt ihr mein Volk sein, und ich will euer Gott sein, Kap 7,23)
5 damit ich den Eid halten kann, den ich euren Vtern geschworen habe, ihnen ein Land zu geben, darin Milch und Honig flie§t, so wie es heute ist. Ich antwortete und sprach: HERR, ja, so sei es! 2. Mose 3,8)
6 Und der HERR sprach zu mir: Predige alle diese Worte in den Stdten Judas und auf den Gassen Jerusalems und sprich: Hrt die Worte dieses Bundes und tut danach!
7 Denn ich habe eure Vter ermahnt von dem Tage an, als ich sie aus gyptenland fhrte, bis auf den heutigen Tag, und ich ermahnte sie immer wieder und sprach: Gehorcht meiner Stimme! (7 und 8) Kap 25,4)
8 Aber sie gehorchten nicht, kehrten auch ihre Ohren mir nicht zu, sondern ein jeder wandelte nach seinem bsen und verstockten Herzen. Darum habe ich auch ber sie kommen lassen alle Worte dieses Bundes, den ich geboten hatte zu halten und den sie doch nicht gehalten haben. Kap 3,17; 7,26; 13,10; 18,12; 5. Mose 28,15-68)
9 Und der HERR sprach zu mir: Ich wei§ sehr wohl, wie sie in Juda und in Jerusalem sich verschworen haben.
10 Sie kehren zurck zu den Snden ihrer Vter, die vor ihnen waren und die meinen Worten auch nicht gehorchen wollten und andern Gttern nachfolgten und ihnen dienten. So hat das Haus Israel und das Haus Juda meinen Bund gebrochen, den ich mit ihren Vtern geschlossen habe.
11 Darum siehe, spricht der HERR, ich will Unheil ber sie kommen lassen, dem sie nicht entgehen sollen; und wenn sie zu mir schreien, will ich sie nicht hren. Ps 18,42; Jes 1,15; Hes 8,18)
12 Dann werden die Stdte Judas und die Brger Jerusalems hingehen und zu den Gttern schreien, denen sie geopfert haben; aber die werden ihnen nicht helfen in ihrer Not.
|P (12 und 13) Kap 2,28; 5. Mose 32,37.38)
13 Denn so viel Stdte, so viel Gtter hast du, Juda; und so viele Gassen es in Jerusalem gibt, so viele Schandaltre habt ihr aufgerichtet, um dem Baal zu opfern.
14 Du aber bitte nicht fr dies Volk und bringe fr sie kein Flehen noch Gebet vor mich; denn ich will sie nicht hren, wenn sie zu mir schreien in ihrer Not. Kap 7,16)
15 Was macht mein geliebtes Volk in meinem Hause? Sie treiben lauter Bosheit und meinen, Gelbde und heiliges Opferfleisch knnten die Schuld von ihnen nehmen; und wenn sie bel tun, sind sie guter Dinge darber. Rm 11,28, Hos 8,13)
16 Der HERR nannte dich einen grnen, schnen, fruchtbaren
lbaum; aber nun hat er mit gro§em Brausen ein Feuer um ihn anznden lassen, so da§ seine ste verderben mssen.
17 Denn der HERR Zebaoth, der dich gepflanzt hat, hat dir Unheil angedroht um der Bosheit willen des Hauses Israel und des Hauses Juda, die sie getrieben haben, um mich zu erzrnen mit ihren Rucheropfern, die sie dem Baal darbrachten.
18 (Der Anschlag der Leute von Anatot auf Jeremia) Der HERR tat mir kund ihr Vorhaben, damit ich's wisse, und er zeigte es mir.
19 Denn ich war wie ein argloses Lamm gewesen, das zur Schlachtbank gefhrt wird, und wu§te nicht, da§ sie gegen mich beratschlagt und gesagt hatten: La§t uns den Baum in seinem Saft verderben und ihn aus dem Lande der Lebendigen ausrotten, da§ seines Namens nimmermehr gedacht werde. Jes 53,7)
20 Aber du, HERR Zebaoth, du gerechter Richter, der du Nieren und Herzen prfst, la§ mich sehen, wie du ihnen vergiltst; denn ich habe dir meine Sache befohlen. Ps 7,10, Kap 17,10; 20,12)
21 Darum spricht der HERR ber die Mnner von Anatot, die dir nach dem Leben trachten und sprechen: Weissage nicht im Namen des HERRN, wenn du nicht von unsern Hnden sterben willst! - Kap 1,1)
22 darum spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will sie heimsuchen. Ihre junge Mannschaft soll mit dem Schwert gettet werden, und ihre Shne und Tchter sollen vor Hunger sterben,
23 da§ keiner von ihnen brigbleibt; denn ich will ber die Mnner von Anatot Unheil kommen lassen in dem Jahr, da ich sie heimsuchen werde.
12
1 (Jeremias Ansto§ am Glck der Gottlosen und Gottes Antwort) HERR, wenn ich auch mit dir rechten wollte, so behltst du doch recht; dennoch mu§ ich vom Recht mit dir reden. Warum geht's doch den Gottlosen so gut, und die Abtrnnigen haben alles in Flle? Ps 73,3)
2 Du pflanzest sie ein, sie schlagen Wurzeln und wachsen und bringen Frucht. Nahe bist du ihrem Munde, aber ferne von ihrem Herzen.
3 Mich aber, HERR, kennst du und siehst mich und prfst mein Herz vor dir. Rei§ sie weg wie Schafe zum Schlachten, und sondere sie aus, da§ sie gettet werden! Ps 139,1)
4 Wie lange soll das Land so trocken stehen und das Gras berall auf dem Felde verdorren? Wegen der Bosheit der Bewohner schwinden Vieh und Vgel dahin; denn man sagt: Er wei§ nicht, wie es uns gehen wird. Kap 9,9)
5 Wenn es dich mde macht, mit Fu§gngern zu gehen, wie wird es dir gehen, wenn du mit Rossen laufen sollst? Und wenn du schon im Lande, wo keine Gefahr ist, Sicherheit suchst, was willst du tun im Dickicht des Jordans?
6 Denn auch deine Brder und deines Vaters Haus sind treulos, sie schreien hinter dir her aus vollem Halse. Darum traue du ihnen nicht, wenn sie auch freundlich mit dir reden.
7 (Gottes Klage ber sein verwstetes Land) Ich habe mein Haus verlassen und mein Erbe versto§en und, was meine Seele liebt, in der Feinde Hand gegeben.
8 Mein Erbe ist mir geworden wie ein Lwe im Walde und brllt wider mich; darum bin ich ihm feind geworden.
9 Mein Erbe ist wie der bunte Vogel, um den sich die Vgel sammeln: Wohlauf und sammelt euch, alle Tiere des Feldes, kommt und fre§t! Jes 56,9)
10 Viele Hirten haben meinen Weinberg verwstet und meinen Acker zertreten; sie haben meinen schnen Acker zur Wste gemacht. (10 und 11) Kap 6,3)
11 Sie haben ihn jmmerlich verwstet; verdet liegt er vor mir; ja, das ganze Land ist verwstet, aber niemand will es zu Herzen nehmen.
12 Die Verwster kommen daher ber alle kahlen Hhen der Steppe. Denn ein Schwert hat der HERR, das fri§t von einem Ende des Landes bis zum andern, und kein Geschpf wird Frieden haben.
13 Sie haben Weizen gest, aber Dornen geerntet; sie lie§en's sich sauer werden, aber sie konnten's nicht genie§en. Sie konnten ihres Ertrages nicht froh werden vor dem grimmigen Zorn des HERRN. Hos 8,7)
14 (Weissagung ber benachbarte Vlker) So spricht der HERR: Wider alle meine bsen Nachbarn, die das Erbteil antasten, das ich meinem Volk Israel ausgeteilt habe: Siehe, ich will sie aus ihrem Lande ausrei§en und das Haus Juda aus ihrer Mitte rei§en.
15 Aber wenn ich sie ausgerissen habe, will ich mich wieder ber sie erbarmen und will einen jeden in sein Erbteil und in sein Land zurckbringen.
16 Und es soll geschehen, wenn sie von meinem Volk lernen werden, bei meinem Namen zu schwren: So wahr der HERR lebt!, wie sie mein Volk gelehrt haben, beim Baal zu schwren, so sollen sie inmitten meines Volks wohnen. 5. Mose 6,13, Kap 4,2)
17 Wenn sie aber nicht hren wollen, so will ich solch ein Volk ausrei§en und vernichten, spricht der HERR.
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13
1 (Der verdorbene Grtel) So sprach der HERR zu mir: Geh hin und kaufe dir einen leinenen Grtel und grte damit deine Lenden, aber la§ ihn nicht na§ werden!
2 Und ich kaufte einen Grtel nach dem Befehl des HERRN und grtete ihn um meine Lenden.
3 Da geschah des HERRN Wort ein zweites Mal zu mir:
4 Nimm den Grtel, den du gekauft und um deine Lenden gegrtet hast, und mache dich auf und geh hin an den Euphrat und verstecke ihn dort in einer Felsspalte!
5 Ich ging hin und versteckte ihn am Euphrat, wie mir der HERR geboten hatte.
6 Nach langer Zeit aber sprach der HERR zu mir: Mache dich auf und geh hin an den Euphrat und hole den Grtel wieder, den ich dich dort verstecken lie§!
7 Ich ging hin an den Euphrat und grub nach und nahm den Grtel von dem Ort, wo ich ihn versteckt hatte; und siehe, der Grtel war verdorben, so da§ er zu nichts mehr taugte.
8 Da geschah des HERRN Wort zu mir:
9 So spricht der HERR: Ebenso will ich verderben den gro§en Hochmut Judas und Jerusalems.
10 Dies bse Volk, das meine Worte nicht hren will, sondern nach seinem verstockten Herzen wandelt und andern Gttern folgt, um ihnen zu dienen und sie anzubeten: es soll werden wie der Grtel, der zu nichts mehr taugt. Kap 11,8)
11 Denn gleichwie der Grtel um die Lenden des Mannes gebunden wird, so habe ich, spricht der HERR, das ganze Haus Israel und das ganze Haus Juda um mich gegrtet, da§ sie mein Volk sein sollten, mir zum Ruhm, zu Lob und Ehren; aber sie wollten nicht hren.
12 (Die gefllten Weinkrge) Sage ihnen dies Wort: So spricht der HERR, der Gott Israels: Alle Krge werden mit Wein gefllt. Und wenn sie zu dir sagen: Wer wei§ das nicht, da§ alle Krge mit Wein gefllt werden?,
13 so antworte ihnen: So spricht der HERR: Siehe, ich will alle, die in diesem Lande wohnen, die Knige, die auf dem Thron Davids sitzen, die Priester und Propheten und alle Einwohner Jerusalems mit Trunkenheit fllen Kap 25,15-28; Jes 51,17)
14 und will einen am andern, die Vter samt den Shnen, zerschmettern, spricht der HERR, und will weder schonen noch barmherzig sein und sie ohne Mitleid verderben.
15 (Mahnung zur Beugung vor Gott) Hret und merkt auf und seid nicht so hochfahrend, denn der HERR hat's geredet.
16 Gebt dem HERRN, eurem Gott, die Ehre, ehe es finster wird und ehe eure F§e sich an den dunklen Bergen sto§en und ihr auf das Licht wartet, whrend er es doch finster und dunkel machen wird.
17 Wollt ihr das aber nicht hren, so mu§ ich heimlich weinen ber solchen Hochmut; meine Augen mssen von Trnen berflie§en, weil des HERRN Herde gefangen weggefhrt wird. Kap 8,23; 14,17; Lk 19,41)
18 Sage dem Knig und der Kniginmutter: Setzt euch ganz nach unten; denn die Krone der Herrlichkeit ist euch vom Haupt gefallen. 2. Kn 24,10-16; Jes 62,3; Klgl 5,16)
19 Die Stdte im Sdland sind verschlossen, und es ist niemand, der sie auftut; ganz Juda ist weggefhrt.
20 (Die Schndung Jerusalems) Hebt eure Augen auf und sehet, wie sie von Norden daherkommen. Wo ist nun die Herde, die dir befohlen war, deine herrliche Herde?
21 Was willst du sagen, wenn er die ber dich zum Haupt bestellen wird, die du als Freunde an dich gewhnt hast? Was gilt's? Es wird dich Angst ankommen wie eine Frau in Kindsnten.
22 Und wenn du in deinem Herzen sagen wirst: ÈWarum begegnet mir das?Ç -: um der Menge deiner Snden willen wird dir dein Gewand aufgehoben und wird dir Schande angetan. Jes 47,2.3; Hes 16,37)
23 Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine Flecken? So wenig knnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Bse gewhnt seid.
24 Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem Wind aus der Wste.
25 Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe, spricht der HERR: Weil du mich vergessen hast und dich auf Lgen verl§t,
26 will auch ich dein Gewand hochheben, da§ deine Schande sichtbar werde.
27 Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja, deine Greuel auf den Hgeln und im Felde. Weh dir, Jerusalem! Wann wirst du doch endlich rein werden?
14
1 (Vergebliche Bitte bei Drre und Kriegsnot) Dies ist das Wort, das der HERR zu Jeremia sagte ber die gro§e Drre:
2 Juda liegt jmmerlich da, seine Stdte sind verschmachtet. Sie sitzen trauernd auf der Erde, und in Jerusalem ist lautes Klagen.
3 Die Gro§en schicken ihre Leute nach Wasser; aber wenn sie zum Brunnen kommen, finden sie kein Wasser und bringen ihre Gef§e leer zurck. Sie sind traurig und betrbt und verhllen ihre Hupter.
4 Die Erde lechzt, weil es nicht regnet auf Erden. Darum sind die Ackerleute traurig und verhllen ihre Hupter. Joel 1,11)
5 Ja, auch die Hirschkhe, die auf dem Felde werfen, verlassen die Jungen, weil kein Gras wchst.
6 Die Wildesel stehen auf den kahlen Hhen und schnappen nach Luft wie die Schakale; ihre Augen erlschen, weil nichts Grnes wchst.
7 Ach, HERR, wenn unsre Snden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist gro§, womit wir wider dich gesndigt haben. Dan 9,4-9)
8 Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer. Warum stellst du dich, als wrest du ein Fremdling im Lande und ein Wanderer, der nur ber Nacht bleibt?
9 Warum stellst du dich wie einer, der verzagt ist, und wie ein Held, der nicht helfen kann? Du bist ja doch unter uns, HERR, und wir hei§en nach deinem Namen; verla§ uns nicht! Kap 15,16; Jes 43,7)
10 So spricht der HERR von diesem Volk: Sie laufen gern hin und her und schonen ihre F§e nicht. Darum hat der HERR kein Gefallen an ihnen, sondern er denkt nun an ihre Missetat und will ihre Snden heimsuchen.
11 Und der HERR sprach zu mir: Du sollst nicht fr dies Volk um Gnade bitten. Kap 7,16)
12 Denn wenn sie auch fasten, so will ich doch ihr Flehen nicht erhren; und wenn sie auch Brandopfer und Speisopfer bringen, so gefallen sie mir doch nicht, sondern ich will sie durch Schwert, Hunger und Pest aufreiben. Jes 58,3, Kap 6,20)
13 Da sprach ich: Ach, Herr HERR! Siehe, die Propheten sagen ihnen: Ihr werdet das Schwert nicht sehen und keine Hungersnot bei euch haben, sondern ich will euch bestndigen Frieden geben an diesem Ort.
14 Aber der HERR sprach zu mir: Diese Propheten weissagen Lge in meinem Namen; ich habe sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen und nicht zu ihnen geredet. Sie predigen euch falsche Offenbarungen, nichtige Wahrsagung und ihres Herzens Trug. Kap 23,21.22; 27,9.14.15; 29,8.9; Hes 13,6)
15 Darum spricht der HERR: Wider die Propheten, die in meinem Namen weissagen, obgleich ich sie nicht gesandt habe, und die dennoch predigen, es werde weder Schwert noch Hungersnot in dies Land kommen: Solche Propheten sollen sterben durch Schwert und Hunger. 5. Mose 18,20)
16 Und die Leute, denen sie weissagen, sollen auf den Gassen Jerusalems liegen, vom Schwert und Hunger hingestreckt, und niemand wird sie begraben, sie und ihre Frauen, Shne und Tchter; und ich will ihre Bosheit ber sie ausschtten. Kap 9,21)
17 Und du sollst zu ihnen dies Wort sagen: Meine Augen flie§en ber von Trnen, unaufhrlich Tag und Nacht; denn die Jungfrau, die Tochter meines Volks, ist unheilbar verwundet und vllig zerschlagen. Kap 13,17)
18 Gehe ich hinaus aufs Feld, siehe, so liegen dort vom Schwert Erschlagene; komme ich in die Stadt, siehe, so liegen dort vor Hunger Verschmachtete. Sogar Propheten und Priester mssen in ein Land ziehen, das sie nicht kennen.
19 Hast du denn Juda verworfen oder einen Abscheu gegen Zion? Warum hast du uns denn so geschlagen, da§ uns niemand heilen kann? Wir hofften, es sollte Friede werden; aber es kommt nichts Gutes. Wir hofften, wir sollten heil werden; aber siehe, es ist Schrecken da. Kap 8,15)
20 HERR, wir erkennen unser gottloses Leben und unsrer Vter Missetat; denn wir haben wider dich gesndigt. Kap 3,25; Ps 51,5-7; 106,6)
21 Aber um deines Namens willen verwirf uns nicht! La§ den Thron deiner Herrlichkeit nicht verspottet werden; gedenke doch an deinen Bund mit uns und la§ ihn nicht aufhren!
22 Ist denn unter den Gtzen der Heiden einer, der Regen geben knnte, oder gibt der Himmel Regen? Du bist doch der HERR, unser Gott, auf den wir hoffen; denn du hast das alles gemacht.
15
1 Und der HERR sprach zu mir: Und wenn auch Mose und Samuel vor mir stnden, so habe ich doch kein Herz fr dies Volk. Treibe sie weg von mir, und la§ sie weggehen! 2. Mose 32,11; 1. Sam 7,9; Hes 14,14)
2 Und wenn sie zu dir sagen: Wo sollen wir hin?, dann antworte ihnen: So spricht der HERR: Wen der Tod trifft, den treffe er; wen das Schwert trifft, den treffe es; wen der Hunger trifft, den treffe er; wen die Gefangenschaft trifft, den treffe sie! Kap 43,11; Sach 11,9)
3 Denn ich will sie heimsuchen mit viererlei Plagen, spricht der HERR: mit dem Schwert, da§ sie gettet werden; mit Hunden, die sie fortschleifen sollen; mit den Vgeln des Himmels und mit den Tieren des Feldes, da§ sie gefressen und vertilgt werden sollen. Hes 14,21, Kap 7,33)
4 Und ich will sie zu einem Bild des Entsetzens machen fr alle Knigreiche auf Erden um Manasses willen, des Sohnes Hiskias, des Knigs von Juda, fr alles, was er in Jerusalem begangen hat. 2. Kn 21,11-16; 23,26)
5 Wer will sich denn deiner erbarmen, Jerusalem? Wer wird denn Mitleid mit dir haben? Wer wird denn kommen und fragen, ob es dir gut geht?
6 Du hast mich verlassen, spricht der HERR, und bist von mir abgefallen; darum habe ich meine Hand gegen dich ausgestreckt, um dich zu verderben; ich bin des Erbarmens mde.
7 Ich worfelte sie mit der Worfschaufel in den Stdten des Landes, und mein Volk, das sich nicht bekehren wollte von seinem Wandel, machte ich kinderlos und brachte es um. Mt 3,12)
8 Es wurden mehr Frauen zu Witwen unter ihnen, als Sand am Meer ist. Ich lie§ kommen ber die Mtter der jungen Mannschaft den Verderber am hellen Mittag und lie§ pltzlich ber sie fallen Angst und Schrecken.
9 Die sieben Kinder hatte, welkte dahin, und ihre Seele verschmachtete in ihr. Ihre Sonne ging unter am hellen Tag; ihr Ruhm und ihre Freude hatte ein Ende. Und was von ihnen brig ist, will ich dem Schwert hingeben vor ihren Feinden, spricht der HERR. Am 8,9)
10 (Die Klage des Propheten ber sein Amt. Gottes Zusage) Weh mir, meine Mutter, da§ du mich geboren hast, gegen den jedermann hadert und streitet im ganzen Lande! Hab ich doch weder auf Wucherzinsen ausgeliehen, noch hat man mir geliehen, und doch flucht mir jedermann. Kap 20,14)
11 Der HERR sprach: Wohlan, ich will etliche von euch brig lassen, denen es wieder wohlgehen soll, und will euch zu Hilfe kommen in der Not und Angst unter den Feinden.
12 Kann man Eisen zerbrechen, Eisen und Kupfer aus dem Norden?
13 Ich will dein Gut und deine Schtze zum Raube geben als Lohn fr alle deine Snden, die du in deinem ganzen Gebiet begangen hast, Kap 17,3)
14 und will dich zum Knecht deiner Feinde machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn es ist das Feuer meines Zorns ber euch angezndet.
15 Ach HERR, du wei§t es! Gedenke an mich und nimm dich meiner an und rche mich an meinen Verfolgern!La§ mich nicht hinweggerafft werden, whrend du deinen Zorn ber sie noch zurckhltst; denn du wei§t, da§ ich um deinetwillen geschmht werde.
16 Dein Wort ward meine Speise, sooft ich's empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth. 5. Mose 8,3; 32,46.47; Hes 3,1-3; Offb 10,8.9)
17 Ich habe mich nicht zu den Frhlichen gesellt noch mich mit ihnen gefreut, sondern sa§ einsam, gebeugt von deiner Hand; denn du hattest mich erfllt mit Grimm.
18 Warum whrt doch mein Leiden so lange und sind meine Wunden so schlimm, da§ sie niemand heilen kann? Du bist mir geworden wie ein trgerischer Born, der nicht mehr quellen will.
19 Darum spricht der HERR: Wenn du dich zu mir hltst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen!
20 Denn ich mache dich fr dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, da§ ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, Kap 1,18.19)
21 und ich will dich erretten aus der Hand der Bsen und erlsen aus der Hand der Tyrannen.
16
1 (Jeremias Einsamkeit als Vorzeichen des Gerichts U|
Und des HERRN Wort geschah zu mir:
2 Du sollst dir keine Frau nehmen und weder Shne noch Tchter zeugen an diesem Ort.
3 Denn so spricht der HERR von den Shnen und Tchtern, die an diesem Ort geboren werden, und von ihren Mttern, die sie gebren, und von ihren Vtern, die sie zeugen in diesem Lande:
4 Sie sollen an bsen Krankheiten sterben und nicht beklagt noch begraben werden, sondern sollen Dung werden auf dem Acker. Durch Schwert und Hunger sollen sie umkommen, und ihre Leichname sollen den Vgeln des Himmels und den Tieren des Feldes zum Fra§e werden. Kap 9,21)
5 So spricht der HERR: Du sollst in kein Trauerhaus gehen, weder um zu klagen noch um zu trsten; denn ich habe meinen Frieden von diesem Volk weggenommen, die Gnade und die Barmherzigkeit, spricht der HERR.
6 Gro§e und Kleine sollen sterben in diesem Lande und nicht begraben noch beklagt werden, und niemand wird sich ihretwegen wund ritzen oder kahl scheren. Kap 41,5; 47,5; 48,37; 3. Mose 19,27.28; 5. Mose 14,1)
7 Auch wird man keinem das Trauerbrot brechen, um ihn zu trsten wegen eines Toten, und auch nicht den Trostbecher zu trinken geben wegen seines Vaters oder seiner Mutter.
8 Du sollst auch in kein Hochzeitshaus gehen, um bei ihnen zu sitzen zum Essen und zum Trinken.
9 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will an diesem Ort vor euren Augen und zu euren Lebzeiten ein Ende machen dem Jubel der Freude und Wonne, der Stimme des Brutigams und der Braut. Kap 7,34)
10 Und wenn du das alles diesem Volk gesagt hast und sie zu dir sprechen werden: ÈWarum kndigt uns der HERR all dies gro§e Unheil an? Was ist die Missetat und Snde, womit wir wider den HERRN, unsern Gott, gesndigt haben?Ç, (10-13) Kap 5,19)
11 so sollst du ihnen sagen: Weil eure Vter mich verlassen haben, spricht der HERR, und andern Gttern nachgelaufen sind, ihnen gedient und sie angebetet, mich aber verlassen und mein Gesetz nicht gehalten haben,
12 ihr aber noch rger tut als eure Vter; denn siehe, ein jeder lebt nach seinem verstockten und bsen Herzen, so da§ er mir nicht gehorcht. Kap 7,26)
13 Darum will ich euch aus diesem Lande versto§en in ein Land, von dem weder ihr noch eure Vter gewu§t haben. Dort sollt ihr andern Gttern dienen Tag und Nacht, weil ich euch keine Gnade mehr erweisen will. 5. Mose 28,64)
14 (Heil und Gericht fr Israel und fr die Vlker) Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ man nicht mehr sagen wird: ÈSo wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus gyptenland gefhrt hatÇ, (14 und 15) Kap 23,7.8)
15 sondern: ÈSo wahr der HERR lebt, der die Israeliten gefhrt hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Lndern, wohin er sie versto§en hatte.Ç Denn ich will sie zurckbringen in das Land, das ich ihren Vtern gegeben habe.
16 Siehe, ich will viele Fischer aussenden, spricht der HERR, die sollen sie fischen; und danach will ich viele Jger aussenden, die sollen sie fangen auf allen Bergen und auf allen Hgeln und in allen Felsklften.
17 Denn meine Augen sehen auf alle ihre Wege, da§ sie sich nicht vor mir verstecken knnen, und ihre Missetat ist vor meinen Augen nicht verborgen. Hiob 34,21)
18 Aber zuvor will ich ihre Missetat und Snde zwiefach vergelten, weil sie mein Land mit ihren toten Gtzen unrein gemacht und mein Erbland mit ihren Greueln angefllt haben. Jes 40,2)
19 HERR, du bist meine Strke und Kraft und meine Zuflucht in der Not! Die Heiden werden zu dir kommen von den Enden der Erde und sagen: Nur Lge haben unsere Vter gehabt, nichtige Gtter, die nicht helfen knnen.
20 Wie kann ein Mensch sich Gtter machen? Das sind doch keine Gtter!
21 Darum siehe, diesmal will ich sie lehren und meine Kraft und Gewalt ihnen kundtun, da§ sie erfahren sollen: Ich hei§e der HERR. 2. Mose 3,15)
17
1 (Gottes gerechte Vergeltung) Die Snde Judas ist geschrieben mit eisernem Griffel und mit diamantener Spitze gegraben auf die Tafel ihres Herzens und auf die Hrner an ihren Altren; (1-3) 2. Kn 23,4-18)
2 denn ihre Shne denken an ihre Altre und Ascherabilder unter den grnen Bumen und auf den hohen Hgeln.
3 Aber ich will deine Opferhhen auf Bergen und Feldern samt deiner Habe und allen deinen Schtzen zum Raube geben um der Snde willen, die in deinem ganzen Gebiet begangen ist. Kap 15,13)
4 Und du sollst aus deinem Erbe versto§en werden, das ich dir gegeben habe, und ich will dich zum Knecht deiner Feinde machen in einem Lande, das du nicht kennst; denn ihr habt ein Feuer meines Zorns angezndet, das ewiglich brennen wird.
5 So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verl§t und hlt Fleisch fr seinen Arm und weicht mit seinem Herzen vom HERRN. Ps 118,8; 146,3, 2. Chr 32,8)
6 Der wird sein wie ein Dornstrauch in der Wste und wird nicht sehen das Gute, das kommt, sondern er wird bleiben in der Drre der Wste, im unfruchtbaren Lande, wo niemand wohnt. Kap 48,6)
7 Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verl§t und dessen Zuversicht der HERR ist. Ps 146,5)
8 Der ist wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Bach hin streckt. Denn obgleich die Hitze kommt, frchtet er sich doch nicht, sondern seine Bltter bleiben grn; und er sorgt sich nicht, wenn ein drres Jahr kommt, sondern bringt ohne Aufhren Frchte. Ps 1,3)
9 Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergrnden?
10 Ich, der HERR, kann das Herz ergrnden und die Nieren prfen und gebe einem jeden nach seinem Tun, nach den Frchten seiner Werke. 1. Sam 16,7; Ps 7,10; Spr 15,11, Rm 2,6)
11 Wie ein Vogel, der sich ber Eier setzt, die er nicht gelegt hat, so ist, wer unrecht Gut sammelt; denn er mu§ davon, wenn er's am wenigsten denkt, und mu§ zuletzt noch Spott dazu haben. Lk 12,20)
12 Aber die Sttte unseres Heiligtums ist der Thron der Herrlichkeit, erhaben von Anbeginn. Kap 3,17)
13 Denn du, HERR, bist die Hoffnung Israels. Alle, die dich verlassen, mssen zuschanden werden, und die Abtrnnigen mssen auf die Erde geschrieben werden; denn sie verlassen den HERRN, die Quelle des lebendigen Wassers. Kap 2,13)
14 (Jeremias Gebet in Anfechtung) Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen; denn du bist mein Ruhm. 2. Mose 15,26; Ps 6,3)
15 Siehe, sie sprechen zu mir: ÈWo ist denn des HERRN Wort? La§ es doch kommen!Ç Jes 5,19)
16 Aber ich habe dich nie gedrngt, Unheil kommen zu lassen; auch hab ich den bsen Tag nicht herbeigewnscht, das wei§t du. Was ich gepredigt habe, das liegt offen vor dir.
17 Sei du mir nur nicht schrecklich, meine Zuversicht in der Not!
18 La§ die zuschanden werden, die mich verfolgen, und nicht mich; la§ sie erschrecken, und nicht mich. La§ den Tag des Unheils ber sie kommen und zerschlage sie zwiefach! Ps 35,4)
19 (Die Heiligung des Sabbats) So sprach der HERR zu mir: Geh hin und tritt ins Tor des Volks, durch das die Knige von Juda aus- und eingehen, und in alle Tore Jerusalems (19-27) Neh 13,15-22)
20 und sprich zu ihnen: Hret des HERRN Wort, ihr Knige Judas und ganz Juda und alle Einwohner Jerusalems, die durch diese Tore gehen!
21 So spricht der HERR: Htet euch und tragt keine Last am Sabbattag durch die Tore Jerusalems (21 und 22) 2. Mose 20,8-10)
22 und tragt keine Last am Sabbattag aus euren Husern und tut keine Arbeit, sondern heiligt den Sabbattag, wie ich euren Vtern geboten habe. Jes 56,2)
23 Aber sie hrten nicht und kehrten mir ihre Ohren nicht zu, sondern blieben halsstarrig, da§ sie ja nicht auf mich hrten noch Zucht annhmen. Kap 11,8)
24 Wenn ihr nun auf mich hren werdet, spricht der HERR, da§ ihr am Sabbattag keine Last durch die Tore dieser Stadt tragt, sondern ihn heiligt, da§ ihr an diesem Tage keine Arbeit tut,
25 so sollen auch durch die Tore dieser Stadt aus- und eingehen Knige, die auf dem Thron Davids sitzen und die mit Ro§ und Wagen fahren, sie und ihre Gro§en samt allen, die in Juda und Jerusalem wohnen; und es soll diese Stadt immerdar bewohnt werden. Kap 22,4)
26 Und sie sollen kommen aus den Stdten Judas und aus der Gegend von Jerusalem und aus dem Lande Benjamin, aus dem Hgelland und vom Gebirge und vom Sdland, die da bringen Brandopfer, Schlachtopfer, Speisopfer und Weihrauch und die da Dankopfer bringen zum Hause des HERRN.
27 Werdet ihr aber nicht auf mein Gebot hren, den Sabbattag zu heiligen und keine Last am Sabbattag zu tragen durch die Tore Jerusalems, so will ich ein Feuer in ihren Toren anznden, das die festen Huser Jerusalems verzehrt und nicht gelscht werden kann. Hes 20,12.13)
18
1 (Das Gleichnis vom Tpfer) Dies ist das Wort, das geschah vom HERRN zu Jeremia:
2 Mach dich auf und geh hinab in des Tpfers Haus; dort will ich dich meine Worte hren lassen.
3 Und ich ging hinab in des Tpfers Haus, und siehe, er arbeitete eben auf der Scheibe.
4 Und der Topf, den er aus dem Ton machte, mi§riet ihm unter den Hnden. Da machte er einen andern Topf daraus, wie es ihm gefiel.
5 Da geschah des HERRN Wort zu mir:
6 Kann ich nicht ebenso mit euch umgehen, ihr vom Hause Israel, wie dieser Tpfer? spricht der HERR. Siehe, wie der Ton in des Tpfers Hand, so seid auch ihr vom Hause Israel in meiner Hand. Jes 45,9; Rm 9,21)
7 Bald rede ich ber ein Volk und Knigreich, da§ ich es ausrei§en, einrei§en und zerstren will; (7-10) Kap 1,10)
8 wenn es sich aber bekehrt von seiner Bosheit, gegen die ich rede, so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun. Kap 26,3; Hes 33,11; Jona 3,10)
9 Und bald rede ich ber ein Volk und Knigreich, da§ ich es bauen und pflanzen will;
10 wenn es aber tut, was mir mi§fllt, da§ es meiner Stimme nicht gehorcht, so reut mich auch das Gute, das ich ihm verhei§en hatte zu tun.
11 Und nun sprich zu den Leuten in Juda und zu den Brgern Jerusalems: So spricht der HERR: Siehe, ich bereite euch Unheil und habe gegen euch etwas im Sinn. So bekehrt euch doch, ein jeder von seinen bsen Wegen, und bessert euern Wandel und euer Tun! Kap 7,3)
12 Aber sie sprechen: Daraus wird nichts! Wir wollen nach unsern Gedanken wandeln, und ein jeder soll tun nach seinem verstockten und bsen Herzen. Kap 6,16, Kap 11,8)
13 Darum spricht der HERR: Fragt doch unter den Heiden: Wer hat je dergleichen gehrt? So greuliche Dinge tut die Jungfrau Israel!
14 Bleibt doch der Schnee lnger auf den Steinen im Felde, wenn's vom Libanon herab schneit, und das Regenwasser verluft sich nicht so schnell,
15 wie mein Volk meiner vergi§t. Sie opfern den nichtigen Gttern. Die haben sie zu Fall gebracht auf den alten Wegen und lassen sie nun gehen auf ungebahnten Stra§en,
16 auf da§ ihr Land zur Wste werde, ihnen zur ewigen Schande, da§, wer vorbergeht, sich entsetze und den Kopf schttle.
17 Denn ich will sie wie durch einen Ostwind zerstreuen vor ihren Feinden; ich will ihnen den Rcken und nicht das Antlitz zeigen am Tag ihres Verderbens. Kap 2,27)
18 (Jeremias Gebet gegen seine Feinde) Sie sprechen: ÈKommt und la§t uns gegen Jeremia Bses planen; denn dem Priester wird's nicht fehlen an Weisung noch dem Weisen an Rat noch dem Propheten am Wort! Kommt, la§t uns ihn mit seinen eigenen Worten schlagen und nichts geben auf alle seine Reden!Ç
19 HERR, hab acht auf mich und hre die Stimme meiner Widersacher!
20 Ist's recht, da§ man Gutes mit Bsem vergilt? Denn sie haben mir eine Grube gegraben! Gedenke doch, wie ich vor dir gestanden bin, um fr sie zum besten zu reden und deinen Grimm von ihnen abzuwenden!
21 So strafe nun ihre Kinder mit Hunger und gib sie dem Schwerte preis, da§ ihre Frauen kinderlos und Witwen seien und ihre Mnner vom Tode getroffen und ihre junge Mannschaft im Krieg durchs Schwert gettet werden;
22 da§ Geschrei aus ihren Husern gehrt werde, wenn du pltzlich Kriegsvolk ber sie kommen l§t. Denn sie haben eine Grube gegraben, mich zu fangen, und meinen F§en Fallen gestellt.
23 Aber du, HERR, kennst alle ihre Anschlge gegen mich, da§ sie mich tten wollen. So vergib ihnen ihre Missetat nicht und tilge ihre Snde nicht aus vor dir! La§ sie vor dir zu Fall kommen und handle an ihnen zur Zeit deines Zorns! Mt 6,15, Lk 23,34)
19
1 (Der zerschmetterte Krug) So sprach der HERR: Geh hin und kaufe dir einen irdenen Krug vom Tpfer und nimm mit etliche von den ltesten des Volks und von den ltesten der Priester
2 und geh hinaus ins Tal Ben-Hinnom, das vor dem Scherbentor liegt, und predige dort die Worte, die ich dir sage, Kap 7,31)
3 und sprich: Hret des HERRN Wort, ihr Knige von Juda und ihr Brger Jerusalems! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will ein solches Unheil ber diese Sttte bringen, da§ jedem, der es hren wird, die Ohren gellen sollen, 2. Kn 21,12)
4 weil sie mich verlassen und diese Sttte einem fremden Gott gegeben und dort andern Gttern geopfert haben, die weder sie noch ihre Vter noch die Knige von Juda kannten, und weil sie die Sttte voll unschuldigen Blutes gemacht
5 und dem Baal Hhen gebaut haben, um ihre Kinder dem Baal als Brandopfer zu verbrennen, was ich weder geboten noch geredet habe und was mir nie in den Sinn gekommen ist. (5-7) Kap 7,31-33; 3. Mose 18,21)
6 Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, da§ man diese Sttte nicht mehr ÈTofetÇ und ÈTal Ben-HinnomÇ, sondern ÈWrgetalÇ nennen wird.
7 Und ich will den Gottesdienst Judas und Jerusalems an diesem Ort zunichte machen und will sie durchs Schwert fallen lassen vor ihren Feinden und durch die Hand derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und will ihre Leichname den Vgeln des Himmels und den Tieren auf dem Felde zum Fra§e geben.
8 Und ich will diese Stadt zum Entsetzen und zum Spott machen, da§ alle, die vorbergehen, sich entsetzen und spotten ber alle ihre Plagen.
9 Ich will sie ihrer Shne und Tchter Fleisch essen lassen, und einer soll des andern Fleisch essen in der Not und Angst, mit der ihre Feinde und die, die ihnen nach dem Leben trachten, sie bedrngen werden. 3. Mose 26,29; 5. Mose 28,53)
10 Und du sollst den Krug zerbrechen vor den Augen der Mnner, die mit dir gegangen sind,
11 und zu ihnen sagen: So spricht der HERR Zebaoth: Wie man eines Tpfers Gef§ zerbricht, da§ es nicht wieder ganz werden kann, so will ich dies Volk und diese Stadt zerbrechen. Und man wird im Tofet begraben, weil sonst kein Raum dafr da sein wird. Jes 30,12-14, Kap 7,32)
12 So will ich's mit dieser Sttte und ihren Bewohnern machen, spricht der HERR, da§ diese Stadt wie das Tofet werden soll.
13 Und die Huser Jerusalems und die Huser der Knige von Juda sollen ebenso unrein werden wie die Sttte Tofet, alle Huser, wo sie auf den Dchern dem ganzen Heer des Himmels geopfert und andern Gttern Trankopfer dargebracht haben. Kap 32,29; 2. Kn 23,12; Zef 1,5)
14 (Die Mi§handlung Jeremias durch Paschhur) Und als Jeremia vom Tofet zurckkam, wohin ihn der HERR gesandt hatte, um zu weissagen, trat er in den Vorhof am Hause des HERRN und sprach zu allem Volk:
15 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will ber diese Stadt und ber alle ihre Ortschaften all das Unheil kommen lassen, das ich gegen sie geredet habe, weil sie halsstarrig sind und meine Worte nicht hren wollen.
20
1 Als aber Paschhur, ein Sohn Immers, der Priester, der zum Vorsteher im Hause des HERRN bestellt war, hrte, wie Jeremia solche Worte weissagte,
2 schlug er den Propheten Jeremia und schlo§ ihn in den Block am oberen Benjamintor, das am Hause des HERRN ist. Apg 16,24)
3 Und am andern Morgen lie§ Paschhur den Jeremia aus dem Block los. Da sprach Jeremia zu ihm: Der HERR nennt dich nicht Paschhur, sondern ÈSchrecken um und umÇ; Vers 10; Kap 6,25; 46,5; 49,29; Ps 31,14)
4 denn so spricht der HERR: Siehe, ich will dich zum Schrecken machen fr dich selbst und alle deine Freunde; sie sollen fallen durchs Schwert ihrer Feinde, und du sollst es mit eigenen Augen sehen. Und ich will ganz Juda in die Hand des Knigs von Babel geben; der soll sie wegfhren nach Babel und mit dem Schwert tten.
5 Auch will ich alle Gter dieser Stadt und allen Ertrag ihrer Arbeit und alle Kleinode und alle Schtze der Knige von Juda in die Hand ihrer Feinde geben; die werden sie rauben, mitnehmen und nach Babel bringen. Jes 39,6)
6 Und du, Paschhur, sollst mit allen deinen Hausgenossen gefangen weggefhrt werden und nach Babel kommen. Dort sollst du sterben und begraben werden samt allen deinen Freunden, denen du Lgen gepredigt hast.
6 (Die Last des Prophetenamts) HERR, du hast mich berredet, und ich habe mich berreden lassen. Du bist mir zu stark gewesen und hast gewonnen; aber ich bin darber zum Spott geworden tglich, und jedermann verlacht mich. Kap 1,5-7)
8 Denn sooft ich rede, mu§ ich schreien; ÈFrevel und Gewalt!Ç mu§ ich rufen. Denn des HERRN Wort ist mir zu Hohn und Spott geworden tglich.
9 Da dachte ich: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen predigen. Aber es ward in meinem Herzen wie ein brennendes Feuer, in meinen Gebeinen verschlossen, da§ ich's nicht ertragen konnte; ich wre schier vergangen. 1. Kor 9,16)
10 Denn ich hre, wie viele heimlich reden: ÈSchrecken ist um und um!Ç ÈVerklagt ihn!Ç ÈWir wollen ihn verklagen!Ç Alle meine Freunde und Gesellen lauern, ob ich nicht falle: ÈVielleicht l§t er sich berlisten, da§ wir ihm beikommen knnen und uns an ihm rchen.Ç Vers 3, Kap 18,18)
11 Aber der HERR ist bei mir wie ein starker Held, darum werden meine Verfolger fallen und nicht gewinnen. Sie mssen ganz zuschanden werden, weil es ihnen nicht gelingt. Ewig wird ihre Schande sein und nie vergessen werden. Kap 1,8.19)
12 Und nun, HERR Zebaoth, der du die Gerechten prfst, Nieren und Herz durchschaust: La§ mich deine Vergeltung an ihnen sehen; denn ich habe dir meine Sache befohlen. Kap 11,20)
13 Singet dem HERRN, rhmet den HERRN, der des Armen Leben aus den Hnden der Boshaften errettet!
14 Verflucht sei der Tag, an dem ich geboren bin; der Tag soll ungesegnet sein, an dem mich meine Mutter geboren hat! Kap 15,10; Hiob 3,3-11; 10,18)
15 Verflucht sei, der meinem Vater gute Botschaft brachte und sprach: ÈDu hast einen SohnÇ, so da§ er ihn frhlich machte!
16 Der Tag soll sein wie die Stdte, die der HERR vernichtet hat ohne Erbarmen. Am Morgen soll er Wehklage hren und am Mittag Kriegsgeschrei, 1. Mose 19,24.25)
17 weil er mich nicht gettet hat im Mutterleibe, so da§ meine Mutter mein Grab geworden und ihr Leib ewig schwanger geblieben wre!
18 Warum bin ich doch aus dem Mutterleib hervorgekommen, wenn ich nur Jammer und Herzeleid sehen mu§ und meine Tage in Schmach zubringe!
21
1 (Jeremia kndigt Zedekia die Zerstrung Jerusalems an) Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als der Knig Zedekia zu ihm sandte Paschhur, den Sohn Malkias, und Zefanja, den Sohn Maasejas, den Priester, und ihm sagen lie§: Kap 39,1-10, Kap 29,25.26; 37,3; 52,24)
2 Befrage doch den HERRN fr uns; denn Nebukadnezar, der Knig von Babel, fhrt Krieg gegen uns. Vielleicht wird der HERR doch an uns sein Wunder tun wie so manches Mal, damit jener von uns abzieht.
3 Jeremia sprach zu ihnen: So sagt zu Zedekia:
4 Das spricht der HERR, der Gott Israels: Siehe, ich will euch zum Rckzug zwingen samt euren Waffen, die ihr in euren Hnden habt und mit denen ihr kmpft gegen den Knig von Babel und gegen die Chalder, die euch drau§en vor der Mauer belagern, und will euch versammeln mitten in dieser Stadt.
5 Und ich selbst will wider euch streiten mit ausgestreckter Hand, mit starkem Arm, mit Zorn und Grimm und ohne Erbarmen
6 und will die Brger dieser Stadt schlagen, Menschen und Tiere, da§ sie sterben sollen durch eine gro§e Pest.
7 Und danach, spricht der HERR, will ich Zedekia, den Knig von Juda, samt seinen Gro§en und dem Volk, das in dieser Stadt von Pest, Schwert und Hunger briggelassen wird, in die Hnde Nebukadnezars, des Knigs von Babel, geben und in die Hnde ihrer Feinde und in die Hnde derer, die ihnen nach dem Leben trachten. Er wird sie mit der Schrfe des Schwerts schlagen schonungslos, ohne Gnade und Erbarmen.
8 Und zu diesem Volk sage: So spricht der HERR: Siehe, ich lege euch vor den Weg zum Leben und den Weg zum Tode. 5. Mose 30,15)
9 Wer in dieser Stadt bleibt, der wird sterben mssen durch Schwert, Hunger und Pest; wer sich aber hinausbegibt und berluft zu den Chaldern, die euch belagern, der soll am Leben bleiben und soll sein Leben als Beute behalten. Kap 38,2)
10 Denn ich habe mein Angesicht gegen diese Stadt gerichtet zum Unheil und nicht zum Heil, spricht der HERR. Sie soll dem Knig von Babel bergeben werden, da§ er sie mit Feuer verbrenne. Kap 34,2)
11 Und zum Hause des Knigs von Juda sage: Hret des HERRN Wort,
12 ihr vom Hause David! So spricht der HERR: Haltet alle Morgen gerechtes Gericht und errettet den Bedrckten aus des Frevlers Hand, auf da§ nicht mein Grimm ausfahre wie Feuer und brenne, ohne da§ jemand lschen kann, um eurer bsen Taten willen. Kap 22,3, Kap 7,20)
13 Siehe, spricht der HERR, ich will an dich, du Stadt, die du wohnst auf dem Felsen im Tal und sprichst: Wer will uns berfallen, und wer will in unsere Feste kommen?
14 Ich will euch heimsuchen, spricht der HERR, nach der Frucht eures Tuns; ich will ein Feuer in ihrem Wald anznden, das soll alles umher verzehren. Gal 6,7, Hes 21,3)
22
1 (Worte ber die Knige Schallum (Joahas), Jojakim und Konja (Jojachin) So sprach der HERR: Geh hinab in das Haus des Knigs von Juda und rede dort dies Wort
2 und sprich: Hre des HERRN Wort, du Knig von Juda, der du auf dem Thron Davids sitzest, du und deine Gro§en und dein Volk, die durch diese Tore hineingehen.
3 So spricht der HERR: Schaffet Recht und Gerechtigkeit und errettet den Bedrckten von des Frevlers Hand und bedrnget nicht die Fremdlinge, Waisen und Witwen und tut niemand Gewalt an und vergie§t nicht unschuldiges Blut an dieser Sttte. Kap 21,12)
4 Werdet ihr das tun, so sollen durch die Tore dieses Hauses einziehen Knige, die auf Davids Thron sitzen, und fahren mit Wagen und Rossen samt ihren Gro§en und ihrem Volk. Kap 17,25)
5 Werdet ihr aber diesen Worten nicht gehorchen, so habe ich bei mir selbst geschworen, spricht der HERR: dies Haus soll zerstrt werden. 1. Kn 9,8)
6 Denn so spricht der HERR von dem Hause des Knigs von Juda: Ein Gilead warst du mir, ein Gipfel im Libanon, - was gilt's? Ich will dich zur Wste, zur Stadt ohne Einwohner machen!
7 Denn ich habe Verderber wider dich bestellt, einen jeden mit seinen Waffen; die sollen deine auserwhlten Zedern umhauen und ins Feuer werfen.
8 Da werden viele Vlker an dieser Stadt vorberziehen und zueinander sagen: Warum hat der HERR an dieser gro§en Stadt so gehandelt?
9 Und man wird antworten: Weil sie den Bund des HERRN, ihres Gottes, verlassen und andere Gtter angebetet und ihnen gedient haben.
10 Weinet nicht ber den Toten und grmt euch nicht um ihn; weint aber ber den, der fortgezogen ist; denn er wird nicht mehr wiederkommen und sein Vaterland nicht wiedersehen. (10-12) 2. Kn 23,29-34)
11 Denn so spricht der HERR ber Schallum, den Sohn Josias, des Knigs von Juda, der Knig wurde an seines Vaters Josia Statt: Der von dieser Sttte fortgezogen ist, wird nicht wieder herkommen, 1. Chr 3,15, 2. Chr 36,1-4)
12 sondern mu§ sterben an dem Ort, wohin er gefangen gefhrt ist, und wird dies Land nicht mehr sehen.
13 Weh dem, der sein Haus mit Snden baut und seine Gemcher mit Unrecht, der seinen Nchsten umsonst arbeiten l§t und gibt ihm seinen Lohn nicht (13-19) 2. Kn 24,1-4, Mi 3,10, 3. Mose 19,13; Jak 5,4)
14 und denkt: ÈWohlan, ich will mir ein gro§es Haus bauen und weite GemcherÇ und l§t sich Fenster ausbrechen und mit Zedern tfeln und rot malen.
15 Meinst du, du seiest Knig, weil du mit Zedern prangst? Hat dein Vater nicht auch gegessen und getrunken und hielt dennoch auf Recht und Gerechtigkeit, und es ging ihm gut?
16 Er half dem Elenden und Armen zum Recht, und es ging ihm gut. Hei§t dies nicht, mich recht erkennen? spricht der HERR.
17 Aber deine Augen und dein Herz sind auf nichts anderes aus als auf unrechten Gewinn und darauf, unschuldig Blut zu vergie§en, zu freveln und zu unterdrcken.
18 Darum spricht der HERR ber Jojakim, den Sohn Josias, den Knig von Juda: Man wird ihn nicht beklagen: ÈAch, Bruder! Ach, Schwester!Ç Man wird ihn nicht beklagen: ÈAch, Herr! Ach, Edler!Ç 2. Kn 23,34)
19 Er soll wie ein Esel begraben werden, fortgeschleift und hinausgeworfen vor die Tore Jerusalems. Kap 36,30)
20 Geh hinauf auf den Libanon und schreie und la§ deine Klage hren in Baschan und schreie vom Abarim her; denn alle deine Liebhaber sind zunichte gemacht!
21 Ich habe dir's vorher gesagt, als es noch gut um dich stand; aber du sprachst: ÈIch will nicht hren.Ç So hast du es dein Lebtag getan, da§ du meiner Stimme nicht gehorchtest.
22 Alle deine Hirten weidet der Sturmwind, und deine Liebhaber mssen gefangen fort. Ja, nun bist du zu Spott und zuschanden geworden um aller deiner Bosheit willen.
23 Die du jetzt auf dem Libanon wohnst und in Zedern nistest, wie wirst du sthnen, wenn dir Schmerzen und Wehen kommen werden wie einer in Kindsnten!
24 So wahr ich lebe, spricht der HERR: Wenn Konja, der Sohn Jojakims, der Knig von Juda, ein Siegelring wre an meiner rechten Hand, so wollte ich dich doch abrei§en (24-30) 2. Kn 24,8-16, Kap 24,1)
25 und in die Hnde derer geben, die dir nach dem Leben trachten und vor denen du dich frchtest: in die Hnde Nebukadnezars, des Knigs von Babel, und der Chalder.
26 Und ich will dich und deine Mutter, die dich geboren hat, in ein anderes Land treiben, das nicht euer Vaterland ist; dort sollt ihr sterben.
27 Aber in das Land, wohin sie von Herzen gern wieder kmen, sollen sie nicht zurckkehren.
28 Ist denn Konja ein elender, verachteter, versto§ener Mann, ein Gef§, das niemand haben will? Ach, wie ist er doch samt seinem Geschlecht vertrieben und in ein unbekanntes Land geworfen!
29 O Land, Land, Land, hre des HERRN Wort!
30 So spricht der HERR: Schreibt diesen Mann auf als einen, der ohne Kinder ist, einen Mann, dem sein Leben lang nichts gelingt! Denn keiner seiner Nachkommen wird das Glck haben, da§ er auf dem Thron Davids sitze und in Juda herrsche. 1. Chr 3,17-24)
23
1 (Gegen die bsen Hirten. Verhei§ung eines gerechten Knigs) Weh euch Hirten, die ihr die Herde meiner Weide umkommen la§t und zerstreut! spricht der HERR. Kap 10,21; Sach 11,5)
2 Darum spricht der HERR, der Gott Israels, von den Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Herde zerstreut und versto§en und nicht nach ihr gesehen. Siehe, ich will euch heimsuchen um eures bsen Tuns willen, spricht der HERR.
3 Und ich will die briggebliebenen meiner Herde sammeln aus allen Lndern, wohin ich sie versto§en habe, und will sie wiederbringen zu ihren Weidepltzen, da§ sie sollen wachsen und viel werden.
4 Und ich will Hirten ber sie setzen, die sie weiden sollen, da§ sie sich nicht mehr frchten noch erschrecken noch heimgesucht werden, spricht der HERR. Kap 3,15)
5 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ ich dem David einen gerechten Spro§ erwecken will. Der soll ein Knig sein, der wohl regieren und Recht und Gerechtigkeit im Lande ben wird. Sach 3,8, Jes 32,1)
6 Zu seiner Zeit soll Juda geholfen werden und Israel sicher wohnen. Und dies wird sein Name sein, mit dem man ihn nennen wird: ÈDer HERR unsere GerechtigkeitÇ. 5. Mose 33.28, Kap 33,16; Jes 45,24)
7 Darum siehe, es wird die Zeit kommen, spricht der HERR, da§ man nicht mehr sagen wird: ÈSo wahr der HERR lebt, der die Israeliten aus gyptenland gefhrt hat!Ç, (7 und 8) Kap 16,14.15)
8 sondern: ÈSo wahr der HERR lebt, der die Nachkommen des Hauses Israel herausgefhrt und hergebracht hat aus dem Lande des Nordens und aus allen Landen, wohin er sie versto§en hatte.Ç Und sie sollen in ihrem Lande wohnen.
9 (Worte ber die falschen Propheten) (vgl. Hes 13,2-16; 34) Wider die Propheten. Mein Herz will mir in meinem Leibe brechen, alle meine Gebeine zittern; mir ist wie einem trunkenen Mann und wie einem, der vom Wein taumelt, vor dem HERRN und vor seinen heiligen Worten.
10 Denn das Land ist voller Ehebrecher, und wegen des Fluches vertrocknet das Land und die Weidepltze in der Steppe verdorren. Bse ist, wonach sie streben, und ihre Strke ist Unrecht. Kap 12,4)
11 Denn Propheten wie Priester sind ruchlos; auch in meinem Hause finde ich ihre Bosheit, spricht der HERR. Kap 5,31)
12 Darum ist ihr Weg wie ein glatter Weg, auf dem sie im Finstern gleiten und fallen; denn ich will Unheil ber sie kommen lassen, das Jahr ihrer Heimsuchung, spricht der HERR. Kap 13,16; Ps 35,6)
13 Auch bei den Propheten zu Samaria sah ich Anst§iges, da§ sie weissagten im Namen des Baal und mein Volk Israel verfhrten; (13-15) 5. Mose 18,20-22; Jes 1,10; Hes 13,22)
14 aber bei den Propheten zu Jerusalem sehe ich Greuel, wie sie ehebrechen und mit Lgen umgehen und die Boshaften strken, auf da§ sich ja niemand bekehre von seiner Bosheit. Sie sind alle vor mir gleichwie Sodom und die Brger Jerusalems wie Gomorra.
15 Darum spricht der HERR Zebaoth ber die Propheten: Siehe, ich will sie mit Wermut speisen und mit Gift trnken; denn von den Propheten Jerusalems geht das ruchlose Wesen aus ins ganze Land. Kap 9,14)
16 So spricht der HERR Zebaoth: Hrt nicht auf die Worte der Propheten, die euch weissagen! Sie betrgen euch; denn sie verknden euch Gesichte aus ihrem Herzen und nicht aus dem Mund des HERRN. Kap 6,13.14, Kap 14,14)
17 Sie sagen denen, die des HERRN Wort verachten: Es wird euch wohlgehen -, und allen, die nach ihrem verstockten Herzen wandeln, sagen sie: Es wird kein Unheil ber euch kommen. Kap 7,24)
18 Aber wer hat im Rat des HERRN gestanden, da§ er sein Wort gesehen und gehrt htte? Wer hat sein Wort vernommen und gehrt? Jes 40,13)
19 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm und ein schreckliches Ungewitter auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. (19 und 20) Kap 30,23.24)
20 Und des HERRN Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen.
21 Ich sandte die Propheten nicht, und doch laufen sie; ich redete nicht zu ihnen, und doch weissagen sie. Kap 14,14)
22 Denn wenn sie in meinem Rat gestanden htten, so htten sie meine Worte meinem Volk gepredigt, um es von seinem bsen Wandel und von seinem bsen Tun zu bekehren.
23 Bin ich nur ein Gott, der nahe ist, spricht der HERR, und nicht auch ein Gott, der ferne ist?
24 Meinst du, da§ sich jemand so heimlich verbergen knne, da§ ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Bin ich es nicht, der Himmel und Erde erfllt? spricht der HERR. Ps 139,7-16)
25 Ich hre es wohl, was die Propheten reden, die Lge weissagen in meinem Namen und sprechen: Mir hat getrumt, mir hat getrumt.
26 Wann wollen doch die Propheten aufhren, die Lge weissagen und ihres Herzens Trug weissagen
27 und wollen, da§ mein Volk meinen Namen vergesse ber ihren Trumen, die einer dem andern erzhlt, wie auch ihre Vter meinen Namen verga§en ber dem Baal? Ri 3,7)
28 Ein Prophet, der Trume hat, der erzhle Trume; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort recht. Wie reimen sich Stroh und Weizen zusammen? spricht der HERR.
29 Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmei§t? Hebr 4,12)
30 Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die mein Wort stehlen einer vom andern.
31 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihr eigenes Wort fhren und sprechen: ÈEr hat's gesagt.Ç
32 Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die falsche Trume erzhlen und verfhren mein Volk mit ihren Lgen und losem Geschwtz, obgleich ich sie nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe und sie auch diesem Volk nichts ntze sind, spricht der HERR. Kap 14,14)
33 Wenn dich dies Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragen wird und sagt: Was ist die Last, die der HERR jetzt ankndigt?, sollst du zu ihnen sagen: Ihr seid die Last, ich will euch wegwerfen, spricht der HERR. - (33-40) 2. Kn 9,25; Jes 13,1)
34 Und wenn ein Prophet oder Priester oder die Leute sagen werden: ÈDas ist die Last des HERRNÇ, den will ich heimsuchen und sein Haus dazu.
35 Vielmehr sollt ihr einer mit dem andern reden und zueinander sagen: ÈWas antwortet der HERR?Ç und: ÈWas sagt der HERR?Ç
36 Aber sagt nicht mehr ÈLast des HERRNÇ; denn einem jeden wird sein eigenes Wort zur Last werden, weil ihr so die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN Zebaoth, unseres Gottes, verdreht.
37 Darum sollt ihr zum Propheten sagen: ÈWas antwortet dir der HERR?Ç und: ÈWas sagt der HERR?Ç
38 Wenn ihr aber sagt: ÈLast des HERRNÇ, so spricht der HERR: Weil ihr dies Wort Last des HERRN nennt, obgleich ich zu euch gesandt habe und euch sagen lie§, ihr sollt nicht ÈLast des HERRNÇ sagen, -
39 siehe, so will ich euch aufheben wie eine Last und euch samt der Stadt, die ich euch und euren Vtern gegeben habe, von meinem Angesicht wegwerfen
40 und will euch ewige Schande und ewige Schmach zufgen, die nie vergessen werden soll. Kap 20,11)
24
1 (Die zwei Feigenkrbe) Siehe, der HERR zeigte mir zwei Feigenkrbe, aufgestellt vor dem Tempel des HERRN, nachdem Nebukadnezar, der Knig von Babel, den Jechonja*, den Sohn Jojakims, den Knig von Juda, weggefhrt hatte samt den Gro§en Judas und den Zimmerleuten und Schmieden und sie von Jerusalem nach Babel gebracht hatte. 2. Kn 24,14-16)
*Der Name lautet in 2. Kn 24,6 u. . Jojachin, in Jer 22,24 u. . Konja.
2 In dem einen Korbe waren sehr gute Feigen, wie die ersten reifen Feigen sind; im andern Korbe waren sehr schlechte Feigen, da§ man sie nicht essen konnte, so schlecht waren sie.
3 Und der HERR sprach zu mir: Jeremia, was siehst du? Ich sprach: Feigen; die guten Feigen sind sehr gut, und die schlechten sind sehr schlecht, da§ man sie nicht essen kann, so schlecht sind sie.
4 Da geschah des HERRN Wort zu mir: (4-10) Hes 11,14-21)
5 So spricht der HERR, der Gott Israels: Wie auf diese guten Feigen, so will ich blicken auf die Weggefhrten aus Juda, die ich von dieser Sttte habe fortziehen lassen in der Chalder Land.
6 Ich will sie gndig ansehen und sie wieder in dies Land bringen und will sie bauen und nicht verderben, ich will sie pflanzen und nicht ausrei§en. Kap 1,10; 31,28)
7 Und ich will ihnen ein Herz geben, da§ sie mich erkennen sollen, da§ ich der HERR bin. Und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein; von ganzem Herzen werden sie sich zu mir bekehren. Kap 31,33.34, Kap 7,23)
8 Aber wie die schlechten Feigen, die so schlecht sind, da§ man sie nicht essen kann, spricht der HERR, so will ich dahingeben Zedekia, den Knig von Juda, samt seinen Gro§en und allen, die briggeblieben sind in Jerusalem und in diesem Lande und die in gyptenland wohnen. (8-10) 2. Kn 24,17-20; 5. Mose 2,31; Kap 29,16-19)
9 Ich will sie zum Bild des Entsetzens, ja des Unglcks, machen fr alle Knigreiche auf Erden, zum Spott und zum Sprichwort, zum Hohn und zum Fluch an allen Orten, wohin ich sie versto§en werde, 1. Kn 9,7)
10 und will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken, bis sie ganz vertilgt sind aus dem Lande, das ich ihnen und ihren Vtern gegeben habe.
25
1 (Die siebzigjhrige Gefangenschaft bis zum Untergang Babels) Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah ber das ganze Volk von Juda im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda; das ist das erste Jahr Nebukadnezars, des Knigs von Babel. Kap 36,1)
2 Und der Prophet Jeremia sprach zu dem ganzen Volk von Juda und zu allen Brgern Jerusalems:
3 Vom dreizehnten Jahr des Josia an, des Sohnes Amons, des Knigs von Juda, ist des HERRN Wort zu mir geschehen bis auf diesen Tag, und ich habe zu euch nun dreiundzwanzig Jahre lang immer wieder gepredigt, aber ihr habt nie hren wollen. Kap 1,2; 36,2)
4 Und der HERR hat zu euch immer wieder alle seine Knechte, die Propheten, gesandt; aber ihr habt nie hren wollen und eure Ohren mir nicht zugekehrt und mir nicht gehorcht, Kap 7,25.26; 11,7; 26,5; 28,8; 29,19; 44,4; 2. Chr 36,15.16)
5 wenn er sprach: Bekehret euch, ein jeder von seinem bsen Wege und von euren bsen Werken, so sollt ihr in dem Lande, das der HERR euch und euren Vtern gegeben hat, fr immer und ewig bleiben. Kap 7,3)
6 Folgt nicht andern Gttern, ihnen zu dienen und sie anzubeten, und erzrnt mich nicht durch eurer Hnde Werk, damit ich euch nicht Unheil zufgen mu§.
7 Aber ihr wolltet mir nicht gehorchen, spricht der HERR, auf da§ ihr mich ja erzrntet durch eurer Hnde Werk zu eurem eigenen Unheil.
8 Darum spricht der HERR Zebaoth: Weil ihr denn meine Worte nicht hren wollt,
9 siehe, so will ich ausschicken und kommen lassen alle Vlker des Nordens, spricht der HERR, auch meinen Knecht Nebukadnezar, den Knig von Babel, und will sie bringen ber dies Land und ber seine Bewohner und ber alle diese Vlker ringsum und will an ihnen den Bann vollstrecken und sie zum Bild des Entsetzens und zum Spott und zur ewigen Wste machen Dan 3,31-33)
10 und will wegnehmen allen frhlichen Gesang, die Stimme des Brutigams und der Braut, das Gerusch der Mhle und das Licht der Lampe, Kap 7,34)
11 so da§ dies ganze Land wst und zerstrt liegen soll. Und diese Vlker sollen dem Knig von Babel dienen siebzig Jahre. 2. Chr 36,21, Kap 29,10; Esr 1,1.2)
12 Wenn aber die siebzig Jahre um sind, will ich heimsuchen den Knig von Babel und jenes Volk, spricht der HERR, um ihrer Missetat willen, dazu das Land der Chalder und will es zur ewigen Wste machen.
13 So lasse ich an diesem Lande, gegen das ich geredet habe, alle meine Worte in Erfllung gehen, nmlich alles, was in diesem Buch geschrieben steht, was Jeremia geweissagt hat ber alle Vlker.
14 Und auch sie sollen gro§en Vlkern und gro§en Knigen dienen. So will ich ihnen vergelten nach ihrem Verdienst und nach den Werken ihrer Hnde. Kap 27,7)
15 (Der Zornbecher fr alle Vlker) Denn so sprach zu mir der HERR, der Gott Israels: Nimm diesen Becher mit dem Wein meines Zorns aus meiner Hand und la§ daraus trinken alle Vlker, zu denen ich dich sende, Kap 51,7; Jes 51,17; Offb 14,10)
16 da§ sie trinken, taumeln und toll werden vor dem Schwert, das ich unter sie schicken will. -
17 Und ich nahm den Becher aus der Hand des HERRN und lie§ daraus trinken alle Vlker, zu denen mich der HERR sandte,
18 nmlich Jerusalem, die Stdte Judas, ihre Knige und Frsten, da§ sie wst und zerstrt liegen und ein Spott und Fluch sein sollten - wie es denn heutigentages steht -,
19 auch den Pharao, den Knig von gypten, mit seinen Gro§en und mit seinen Frsten, mit seinem ganzen Volk
20 und allem Mischvolk, alle Knige im Lande Uz, alle Knige in der Philister Lande mit Aschkelon, Gaza, Ekron und denen, die briggeblieben sind in Aschdod;
21 die von Edom, die von Moab, die Ammoniter;
22 alle Knige von Tyrus, alle Knige von Sidon, die Knige auf den Inseln jenseits des Meeres;
23 die von Dedan, die von Tema, die von Bus und alle, die das Haar rundherum abscheren; Kap 9,25)
24 alle Knige Arabiens und die der Mischvlker, die in der Wste wohnen;
25 alle Knige in Simri, alle Knige in Elam, alle Knige in Medien;
26 alle Knige des Nordens, die in der Nhe und die in der Ferne, einen wie den andern, alle Knigreiche der Welt, soviel ihrer auf Erden sind. Und der Knig von Scheschach* soll nach ihnen trinken. Kap 51,41)
*d. i. ein Deckname fr Babel.
27 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Trinkt, da§ ihr trunken werdet und speit, da§ ihr niederfallt und nicht aufstehen knnt vor dem Schwert, das ich unter euch schicken will.
28 Und wenn sie den Becher von deiner Hand nicht nehmen undnicht trinken wollen, so sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth: Ihr m§t trinken!
29 Denn siehe, bei der Stadt, die nach meinem Namen genannt ist, fange ich an mit dem Unheil, und ihr solltet ungestraft bleiben? Ihr sollt nicht ungestraft bleiben, denn ich rufe das Schwert ber alle herbei, die auf Erden wohnen, spricht der HERR Zebaoth. Hes 9,6; 1. Petr 4,17, Kap 49,12)
30 Und du sollst ihnen alle diese Worte weissagen und zu ihnen sprechen: Der HERR wird brllen aus der Hhe und seinen Donner hren lassen aus seiner heiligen Wohnung. Er wird brllen ber seine Fluren hin; wie einer, der die Kelter tritt, wird er seinen Ruf erschallen lassen ber alle Bewohner der Erde hin, Hos 11,10; Joel 4,16; Am 1,2)
31 und sein Schall wird dringen bis an die Enden der Erde. Der HERR will mit den Vlkern rechten und mit allem Fleisch Gericht halten; die Schuldigen wird er dem Schwert bergeben, spricht der HERR.
32 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, es wird eine Plage kommen von einem Volk zum andern, und ein gro§es Wetter wird sich erheben von den Enden der Erde.
33 Zu der Zeit werden die vom HERRN Erschlagenen liegen von einem Ende der Erde bis ans andere Ende; sie werden nicht beklagt noch aufgehoben noch begraben werden, sondern mssen auf dem Felde liegen und zu Dung werden. Kap 9,21)
34 Heulet, ihr Hirten, und schreit, wlzt euch in der Asche, ihr Herren der Herde; denn die Zeit ist erfllt, da§ ihr geschlachtet und zerstreut werdet und zerbrechen m§t wie ein kostbares Gef§. Kap 23,1)
35 Und die Hirten werden nicht fliehen knnen, und die Herren der Herde werden nicht entrinnen knnen.
36 Da werden die Hirten schreien, und die Herren der Herde werden heulen, da§ der HERR ihre Weide so verwstet hat
37 und ihre Auen, die so schn standen, vernichtet sind von dem grimmigen Zorn des HERRN.
38 Er hat sein Versteck verlassen wie ein junger Lwe, und ihr Land ist verheert von seinem gewaltigen Schwert und von seinem grimmigen Zorn. Kap 4,7)
26
1 (Jeremias Tempelrede, seine Gefangennahme und Freilassung) (vgl. Kap 7) Im Anfang der Herrschaft Jojakims, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda, geschah dies Wort vom HERRN: 2. Kn 23,34-37)
2 So spricht der HERR: Tritt in den Vorhof am Hause des HERRN und predige denen, die aus allen Stdten Judas hereinkommen, um anzubeten im Hause des HERRN, alle Worte, die ich dir befohlen habe, ihnen zu sagen, und tu nichts davon weg,
3 ob sie vielleicht hren wollen und sich bekehren, ein jeder von seinem bsen Wege, damit mich auch reuen knne das bel, das ich gedenke, ihnen anzutun um ihrer bsen Taten willen. Kap 18,8; 36,3)
4 Und sprich zu ihnen: So spricht der HERR: Werdet ihr mir nicht gehorchen und nicht nach meinem Gesetz wandeln, das ich euch vorgelegt habe,
5 und nicht hren auf die Worte meiner Knechte, der Propheten, die ich immer wieder zu euch sende und auf die ihr doch nicht hren wollt, Kap 25,4)
6 so will ich's mit diesem Hause machen wie mit Silo und diese Stadt zum Fluchwort fr alle Vlker auf Erden machen. 2. Kn 25,9, Kap 7,12)
7 Als aber die Priester, Propheten und alles Volk Jeremia hrten, da§ er solche Worte redete im Hause des HERRN,
8 und Jeremia nun alles gesagt hatte, was ihm der HERR befohlen hatte, allem Volk zu sagen, ergriffen ihn die Priester, Propheten und das ganze Volk und sprachen: Du mu§t sterben!
9 Warum weissagst du im Namen des HERRN: ÈEs wird diesem Hause gehen wie Silo, und diese Stadt soll so wst werden, da§ niemand mehr darin wohntÇ? Und das ganze Volk sammelte sich im Hause des HERRN wider Jeremia.
10 Als das die Oberen von Juda hrten, gingen sie aus des Knigs Hause hinauf ins Haus des HERRN und setzten sich zum Gericht vor das neue Tor am Hause des HERRN.
11 Und die Priester und Propheten sprachen vor den Oberen und allem Volk: Dieser Mann ist des Todes schuldig; denn er hat geweissagt gegen diese Stadt, wie ihr mit eigenen Ohren gehrt habt. Apg 6,13)
12 Aber Jeremia sprach zu allen Oberen und zu allem Volk: Der HERR hat mich gesandt, da§ ich dies alles, was ihr gehrt habt, weissagen sollte gegen dies Haus und gegen diese Stadt.
13 So bessert nun eure Wege und euer Tun und gehorcht der Stimme des HERRN, eures Gottes, dann wird den HERRN auch gereuen das bel, das er gegen euch geredet hat. Kap 7,3)
14 Siehe, ich bin in euren Hnden, ihr knnt mit mir machen, wie es euch recht und gut dnkt.
15 Doch sollt ihr wissen: wenn ihr mich ttet, so werdet ihr unschuldig Blut auf euch laden, auf diese Stadt und ihre Einwohner. Denn wahrlich, der HERR hat mich zu euch gesandt, da§ ich dies alles vor euren Ohren reden soll. 2. Mose 23,7; Mt 27,4.25)
16 Da sprachen die Oberen und das ganze Volk zu den Priestern und Propheten: Dieser Mann ist des Todes nicht schuldig; denn er hat zu uns geredet im Namen des HERRN, unseres Gottes.
17 Und es standen auf etliche von den ltesten des Landes und sprachen zu dem versammelten Volk:
18 Zur Zeit Hiskias, des Knigs von Juda, war ein Prophet, Micha von Moreschet; der sprach zum ganzen Volk Juda: ÈSo spricht der HERR Zebaoth: Zion wird wie ein Acker gepflgt werden, und Jerusalem wird zu Steinhaufen werden und der Berg des Tempels zu einer Hhe wilden Gestrpps.Ç Mi 1,1, Mi 3,12, Kap 9,10)
19 Doch lie§ ihn Hiskia, der Knig von Juda, und das ganze Juda deswegen nicht tten, vielmehr frchteten sie den HERRN und flehten zu ihm. Da reute auch den HERRN das bel, das er gegen sie geredet hatte. Wir aber wrden gro§es Unheil ber uns bringen. Kap 18,8)
20 (Hinrichtung des Propheten Uria) Da war noch einer, der im Namen des HERRN weissagte, Uria, der Sohn Schemajas, von Kirjat-Jearim. Der weissagte gegen diese Stadt und gegen dies Land ganz wie Jeremia. Jos 15,9)
21 Als aber der Knig Jojakim und alle seine Gewaltigen und die Oberen seine Worte hrten, wollte ihn der Knig tten lassen. Und Uria erfuhr das, frchtete sich und floh und kam nach gypten.
22 Aber der Knig Jojakim schickte Leute nach gypten, Elnatan, den Sohn Achbors, und andere mit ihm.
23 Die holten ihn aus gypten und brachten ihn zum Knig Jojakim. Der lie§ ihn mit dem Schwert tten und lie§ seinen Leichnam unter dem niederen Volk begraben.
24 Aber mit Jeremia war die Hand Ahikams, des Sohnes Schafans, so da§ man ihn nicht dem Volk in die Hnde gab, das ihn gettet htte. 2. Kn 22,12)
27
1 (Jeremias Predigt vom Joch Nebukadnezars) Im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda, geschah dies Wort vom HERRN zu Jeremia: 2. Kn 24,17.18)
2 So spricht der HERR zu mir: Mache dir ein Joch und lege es auf deinen Nacken Kap 28,10)
3 und schicke Botschaft zum Knig von Edom, zum Knig von Moab, zum Knig der Ammoniter, zum Knig von Tyrus und zum Knig von Sidon durch die Boten, die zu Zedekia, dem Knig von Juda, nach Jerusalem gekommen sind, Kap 25,21.22)
4 und befiehl ihnen, da§ sie ihren Herren sagen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: So sollt ihr euren Herren sagen:
5 Ich habe die Erde gemacht und Menschen und Tiere, die auf Erden sind, durch meine gro§e Kraft und meinen ausgereckten Arm und gebe sie, wem ich will. Kap 32,17)
6 Nun aber habe ich alle diese Lnder in die Hand meines Knechts Nebukadnezar, des Knigs von Babel, gegeben und auch die Tiere auf dem Felde, da§ sie ihm untertan sein sollen. (6 und 7) Kap 25,9; Jes 45,1-8; Hes 26,7; Dan 2,38)
7 Und es sollen alle Vlker ihm dienen und seinem Sohn und seines Sohnes Sohn, bis auch fr sein Land die Zeit kommt, da§ es vielen Vlkern und gro§en Knigen untertan sein mu§.
8 Das Volk aber und das Knigreich, das dem Knig von Babel, Nebukadnezar, nicht untertan sein will und das seinen Nacken nicht unter das Joch des Knigs von Babel beugt, das will ich heimsuchen mit Schwert, Hunger und Pest, spricht der HERR, bis ich sie durch seine Hand umbringe.
9 So hrt doch nicht auf eure Propheten, Wahrsager, Traumdeuter, Zeichendeuter und Zauberer, die euch sagen: Ihr werdet nicht untertan sein mssen dem Knig von Babel. Kap 14,13.14)
10 Denn sie weissagen euch Lge, auf da§ sie euch aus eurem Lande fortbringen und ich euch versto§e und ihr umkommt.
11 Aber das Volk, das seinen Nacken unter das Joch des Knigs von Babel beugt und ihm untertan ist, das will ich in seinem Lande lassen, da§ es dasselbe bebaue und bewohne, spricht der HERR.
12 Und ich redete alle diese Worte zu Zedekia, dem Knig von Juda, und sprach: Beugt euren Nacken unter das Joch des Knigs von Babel und seid ihm und seinem Volk untertan, so sollt ihr am Leben bleiben.
13 Warum wollt ihr sterben, du und dein Volk, durch Schwert, Hunger und Pest, wie der HERR geredet hat ber das Volk, das dem Knig von Babel nicht untertan sein will?
14 Darum hrt nicht auf die Worte der Propheten, die euch sagen: ÈIhr werdet nicht untertan sein mssen dem Knig von Babel!Ç Denn sie weissagen euch Lge, Kap 14,14)
15 und ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR, sondern sie weissagen Lge in meinem Namen, auf da§ ich euch versto§e und ihr umkommt samt den Propheten, die euch weissagen.
16 Und zu den Priestern und zu diesem ganzen Volk redete ich und sprach: So spricht der HERR: Hret nicht auf die Worte eurer Propheten, die euch weissagen und sprechen: ÈSiehe, die Gerte aus dem Hause des HERRN werden nun bald von Babel wieder herkommen!Ç Denn sie weissagen euch Lge. Kap 28,3; 2. Chr 36,10)
17 Hret nicht auf sie, sondern seid dem Knig von Babel untertan, so werdet ihr am Leben bleiben. Warum soll diese Stadt zur Wstenei werden?
18 Sind sie aber Propheten und haben sie des HERRN Wort, so la§t sie den HERRN Zebaoth bitten, da§ die Gerte, die briggeblieben sind im Hause des HERRN und im Hause des Knigs von Juda und zu Jerusalem, nicht auch nach Babel gefhrt werden.
19 Denn so spricht der HERR Zebaoth von den Sulen und vom Meer und von den Gestellen und von den Gerten, die noch briggeblieben sind in dieser Stadt, 1. Kn 7,15-39; 2. Kn 25,13-17)
20 die Nebukadnezar, der Knig von Babel, nicht mitnahm, als er Jechonja, den Sohn Jojakims, den Knig von Juda, von Jerusalem wegfhrte nach Babel samt allen Vornehmen in Juda und Jerusalem, -
21 so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, von den Gerten, die briggeblieben sind im Hause des HERRN und im Hause des Knigs von Juda und zu Jerusalem:
22 sie sollen nach Babel gefhrt werden und dort bleiben bis auf den Tag, an dem ich nach ihnen sehe, spricht der HERR, und ich sie wieder zurckbringen lasse an diesen Ort. Esr 1,1-11)
28
1 (Jeremia und Hananja) In demselben Jahr, im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Knigs von Juda, im fnften Monat des vierten Jahrs, sprach Hananja, der Sohn Asurs, ein Prophet von Gibeon, zu mir im Hause des HERRN in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks: 2. Chr 1,3.13)
2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ich habe das Joch des Knigs von Babel zerbrochen,
3 und ehe zwei Jahre um sind, will ich alle Gerte des Hauses des HERRN, die Nebukadnezar, der Knig von Babel, von diesem Ort weggenommen und nach Babel gefhrt hat, wieder an diesen Ort bringen; Kap 27,16)
4 auch Jechonja, den Sohn Jojakims, den Knig von Juda, samt allen Weggefhrten aus Juda, die nach Babel gekommen sind, will ich wieder an diesen Ort bringen, spricht der HERR, denn ich will das Joch des Knigs von Babel zerbrechen. Kap 27,20)
5 Da sprach der Prophet Jeremia zu dem Propheten Hananja in Gegenwart der Priester und des ganzen Volks, die im Hause des HERRN standen,
6 und sagte: Amen! Der HERR tue so; der HERR besttige dein Wort, das du geweissagt hast, da§ er die Gerte aus dem Hause des HERRN von Babel wiederbringe an diesen Ort und alle Weggefhrten.
7 Doch hre dies Wort, das ich vor deinen Ohren rede und vor den Ohren des ganzen Volks:
8 Die Propheten, die vor mir und vor dir gewesen sind von alters her, die haben gegen viele Lnder und gro§e Knigreiche geweissagt von Krieg, von Unheil und Pest.
9 Wenn aber ein Prophet von Heil weissagt - ob ihn der HERR wahrhaftig gesandt hat, wird man daran erkennen, da§ sein Wort erfllt wird. 5. Mose 18,21.22)
10 Da nahm der Prophet Hananja das Joch vom Nacken des Propheten Jeremia und zerbrach es. Kap 27,2)
11 Und Hananja sprach in Gegenwart des ganzen Volks: So spricht der HERR: Ebenso will ich zerbrechen das Joch Nebukadnezars, des Knigs von Babel, ehe zwei Jahre um sind, und es vom Nacken aller Vlker nehmen. Und der Prophet Jeremia ging seines Weges. Kap 29,10)
12 Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia, nachdem der Prophet Hananja das Joch auf dem Nacken des Propheten Jeremia zerbrochen hatte:
13 Geh hin und sage Hananja: So spricht der HERR: Du hast das hlzerne Joch zerbrochen, aber du hast nun ein eisernes Joch an seine Stelle gesetzt.
14 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ein eisernes Joch habe ich allen diesen Vlkern auf den Nacken gelegt, da§ sie untertan sein sollen Nebukadnezar, dem Knig von Babel, und ihm dienen, und auch die Tiere habe ich ihm gegeben. 5. Mose 28,48, Kap 27,6)
15 Und der Prophet Jeremia sprach zum Propheten Hananja: Hre doch, Hananja! Der HERR hat dich nicht gesandt; aber du machst, da§ dies Volk sich auf Lgen verl§t.
16 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will dich vom Erdboden nehmen; dies Jahr sollst du sterben, denn du hast sie mit deiner Rede vom HERRN abgewendet.
17 Und der Prophet Hananja starb im selben Jahr im siebenten Monat.
29
1 (Jeremias Brief an die Weggefhrten in Babel) Dies sind die Worte des Briefes, den der Prophet Jeremia von Jerusalem sandte an den Rest der ltesten, die weggefhrt waren, an die Priester und Propheten und an das ganze Volk, das Nebukadnezar von Jerusalem nach Babel weggefhrt hatte
2 - nachdem der Knig Jechonja und die Kniginmutter mit den Kmmerern und Oberen in Juda und Jerusalem samt den Zimmerleuten und Schmieden aus Jerusalem weggefhrt waren -, 2. Kn 24,14.15)
3 durch Elasa, den Sohn Schafans, und Gemarja, den Sohn Hilkijas, die Zedekia, der Knig von Juda, nach Babel sandte zu Nebukadnezar, dem Knig von Babel:
4 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, zu den Weggefhrten, die ich von Jerusalem nach Babel habe wegfhren lassen:
5 Baut Huser und wohnt darin; pflanzt Grten und e§t ihre Frchte;
6 nehmt euch Frauen und zeugt Shne und Tchter, nehmt fr eure Shne Frauen, und gebt eure Tchter Mnnern, da§ sie Shne und Tchter gebren; mehret euch dort, da§ ihr nicht weniger werdet.
7 Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe wegfhren lassen, und betet fr sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgeht, so geht's auch euch wohl.
8 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: La§t euch durch die Propheten, die bei euch sind, und durch die Wahrsager nicht betrgen, und hrt nicht auf die Trume, die sie trumen! (8 und 9) Kap 14,14)
9 Denn sie weissagen euch Lge in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, spricht der HERR.
10 Denn so spricht der HERR: Wenn fr Babel siebzig Jahre voll sind, so will ich euch heimsuchen und will mein gndiges Wort an euch erfllen, da§ ich euch wieder an diesen Ort bringe. Kap 25,11-13)
11 Denn ich wei§ wohl, was ich fr Gedanken ber euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, da§ ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.*
*Wrtlich: da§ ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.
12 Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten, und ich will euch erhren.
13 Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, (13 und 14) Kap 30,3; 5. Mose 4,29; Jes 55,6)
14 so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR, und will eure Gefangenschaft wenden und euch sammeln aus allen Vlkern und von allen Orten, wohin ich euch versto§en habe, spricht der HERR, und will euch wieder an diesen Ort bringen, von wo ich euch habe wegfhren lassen.
15 Zwar meint ihr, der HERR habe euch auch in Babel Propheten erstehen lassen. -
16 Frwahr, so spricht der HERR ber den Knig, der auf Davids Thron sitzt, und ber das ganze Volk, das in dieser Stadt wohnt, ber eure Brder, die nicht mit euch in die Gefangenschaft gezogen sind,
17 ja, so spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will Schwert, Hunger und Pest unter sie schicken und will sie machen wie die schlechten Feigen, davor einem ekelt zu essen, (17 und 18) Kap 24,8-10)
18 und will hinter ihnen her sein mit Schwert, Hunger und Pest und will sie zum Bild des Entsetzens machen fr alle Knigreiche auf Erden, zum Fluch, zum Grauen, zum Hohnund zum Spott unter allen Vlkern, wohin ich sie versto§en werde, 5. Mose 28,37)
19 weil sie meinen Worten nicht gehorchten, spricht der HERR, der ich meine Knechte, die Propheten, immer wieder zu euch gesandt habe; aber ihr wolltet nicht hren, spricht der HERR. - Kap 25,4)
20 Aber ihr alle, die ihr gefangen weggefhrt seid, die ich von Jerusalem habe nach Babel ziehen lassen, hret des HERRN Wort!
21 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, wider Ahab, den Sohn Kolajas, und wider Zedekia, den Sohn Maasejas, die euch Lgen weissagen in meinem Namen: Siehe, ich will sie geben in die Hnde Nebukadnezars, des Knigs von Babel. Der soll sie totschlagen lassen vor euren Augen,
22 so da§ man ihre Namen zum Fluchwort machen wird unter allen Weggefhrten aus Juda, die in Babel sind, und sagen: Der HERR tue an dir wie an Zedekia und Ahab, die der Knig von Babel im Feuer rsten lie§,
23 weil sie eine Schandtat in Israel begingen und Ehebruch trieben mit den Frauen ihrer Nchsten und in meinem Namen Lge predigten, was ich ihnen nicht befohlen hatte. Solches wei§ ich und bezeuge es, spricht der HERR.
24 (Jeremia und Schemaja) Und wider Schemaja von Nehelam sollst du sagen:
25 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Weil du unter deinem Namen Briefe gesandt hast an alles Volk, das in Jerusalem ist, an den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, und an alle Priester und gesagt: Kap 21,1)
26 Der HERR hat dich zum Priester bestellt anstatt des Priesters Jojada, da§ du Aufseher sein sollst im Hause des HERRN ber alle Wahnsinnigen und Weissager, da§ du sie in Block und Eisen legst, - Hos 9,7, Kap 20,2)
27 nun, warum strafst du dann nicht Jeremia von Anatot, der euch weissagt?
28 Hat er doch zu uns nach Babel geschickt und sagen lassen: Es wird noch lange whren; baut Huser und wohnt darin, pflanzt Grten und e§t ihre Frchte.
29 - Es hatte nmlich der Priester Zefanja den Brief vorgelesen vor den Ohren des Propheten Jeremia. -
30 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:
31 Sende hin zu allen Weggefhrten und la§ ihnen sagen: So spricht der HERR wider Schemaja von Nehelam: Weil euch Schemaja weissagt - und ich habe ihn doch nicht gesandt - und macht, da§ ihr auf Lgen vertraut,
32 darum spricht der HERR: Siehe, ich will Schemaja von Nehelam heimsuchen samt seinen Nachkommen, da§ keiner von den Seinen unter diesem Volk bleiben soll. Und er soll das Gute nicht sehen, das ich meinem Volk tun will, spricht der HERR; denn er hat es mit seiner Rede vom HERRN abgewendet.
30
1 (Israels Befreiung aus der Gefangenschaft) Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia:
2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Schreib dir alle Worte, die ich zu dir geredet habe, in ein Buch.
3 Denn siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ ich das Geschick meines Volks Israel und Juda wenden will, spricht der HERR; und ich will sie wiederbringen in das Land, das ich ihren Vtern gegeben habe, da§ sie es besitzen sollen. Kap 29,14)
4 Und dies sind die Worte, die der HERR redete ber Israel und Juda.
5 So spricht der HERR: Wir hren ein Geschrei des Schreckens; nur Furcht ist da und kein Friede.
6 Forschet doch und sehet, ob dort Mnner gebren! Wie kommt es denn, da§ ich sehe, wie alle Mnner ihre Hnde an die Hften halten wie Frauen in Kindsnten und alle Angesichter so bleich sind?
7 Wehe, es ist ein gewaltiger Tag, und seinesgleichen ist nicht gewesen, und es ist eine Zeit der Angst fr Jakob; doch soll ihm daraus geholfen werden. Joel 2,11; Zef 1,14.15)
8 Es soll aber geschehen zu dieser Zeit, spricht der HERR Zebaoth, da§ ich das Joch auf deinem Nacken zerbrechen will und deine Bande zerrei§en. Sie werden nicht mehr Fremden dienen, (8 und 9) Kap 23,5; 27,12; Hes 34,23; Hos 3,5)
9 sondern dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem Knig David, den ich ihnen erwecken will.
10 Darum frchte du dich nicht, mein Knecht Jakob, spricht der HERR, und entsetze dich nicht, Israel. Denn siehe, ich will dich erretten aus fernen Landen und deine Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, da§ Jakob zurckkehren soll und in Frieden und Sicherheit leben, und niemand soll ihn schrecken. Kap 46,27; Jes 43,5.6)
11 Denn ich bin bei dir, spricht der HERR, da§ ich dir helfe. Denn ich will mit allen Vlkern ein Ende machen, unter die ich dich zerstreut habe; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Ich will dich mit Ma§en zchtigen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen. Kap 10,24; 5. Mose 8,5)
12 Denn so spricht der HERR: Dein Schaden ist verzweifelt bse, und deine Wunden sind unheilbar. Kap 15,18)
13 Deine Sache fhrt niemand; da ist keiner, der dich verbindet, es kann dich niemand heilen.
14 Alle deine Liebhaber vergessen dich, fragen nichts nach dir. Ich habe dich geschlagen wie einen Feind mit unbarmherziger Zchtigung um deiner gro§en Schuld und um deiner vielen Snden willen.
15 Was schreist du ber deinen Schaden und ber dein verzweifelt bses Leiden? Habe ich dir doch solches getan um deiner gro§en Schuld und um deiner vielen Snden willen.
16 Doch alle, die dich gefressen haben, sollen gefressen werden, und alle, die dich gengstigt haben, sollen alle gefangen weggefhrt werden; und die dich beraubt haben, sollen beraubt werden, und alle, die dich geplndert haben, sollen geplndert werden. Jes 33,1; Hes 39,10)
17 Aber dich will ich wieder gesund machen und deine Wunden heilen, spricht der HERR, weil man dich nennt: Èdie Versto§eneÇ und: ÈZion, nach der niemand fragtÇ. Kap 33,6; Jes 57,18.19)
18 So spricht der HERR: Siehe, ich will das Geschick der Htten Jakobs wenden und mich ber seine Wohnungen erbarmen, und die Stadt soll wieder auf ihre Hgel gebaut werden, und die Burg soll stehen an ihrem rechten Platz.
19 Und es soll aus ihr erschallen Lob- und Freudengesang; denn ich will sie mehren und nicht mindern, ich will sie herrlich machen und nicht geringer.
20 Ihre Shne sollen sein wie frher, und ihre Gemeinde soll vor mir fest gegrndet stehen; denn ich will heimsuchen alle, die sie bedrngen.
21 Und ihr Frst soll aus ihrer Mitte kommen und ihr Herrscher von ihnen ausgehen; und er soll zu mir nahen, denn wer drfte sonst sein Leben wagen und mir nahen? spricht der HERR. Vers 9)
22 Und ihr sollt mein Volk sein, und ich will euer Gott sein. Kap 7,23)
23 Siehe, es wird ein Wetter des HERRN kommen voll Grimm, ein schreckliches Ungewitter wird auf den Kopf der Gottlosen niedergehen. (23 und 24) Kap 23,19.20)
24 Des HERRN grimmiger Zorn wird nicht ablassen, bis er tue und ausrichte, was er im Sinn hat; zur letzten Zeit werdet ihr es erkennen.
31
1 (Die Verhei§ung des neuen Bundes) Zu derselben Zeit, spricht der HERR, will ich der Gott aller Geschlechter Israels sein, und sie sollen mein Volk sein. Kap 7,23)
2 So spricht der HERR: Das Volk, das dem Schwert entronnen ist, hat Gnade gefunden in der Wste; Israel zieht hin zu seiner Ruhe.
3 Der HERR ist mir erschienen von ferne: Ich habe dich je und je geliebt, darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gte.
4 Wohlan, ich will dich wiederum bauen, da§ du gebaut sein sollst, du Jungfrau Israel; du sollst dich wieder schmcken, Pauken schlagen und herausgehen zum Tanz.
5 Du sollst wiederum Weinberge pflanzen an den Bergen Samarias; pflanzen wird man sie und ihre Frchte genie§en.
6 Denn es wird die Zeit kommen, da§ die Wchter auf dem Gebirge Ephraim rufen: Wohlauf, la§t uns hinaufziehen nach Zion zum HERRN, unserm Gott!
7 Denn so spricht der HERR: Jubelt ber Jakob mit Freuden und jauchzet ber das Haupt unter den Vlkern. Ruft laut, rhmt und sprecht: Der HERR hat seinem Volk geholfen, dem Rest Israels!
8 Siehe, ich will sie aus dem Lande des Nordens bringen und will sie sammeln von den Enden der Erde, auch Blinde und Lahme, Schwangere und junge Mtter, da§ sie als gro§e Gemeinde wieder hierher kommen sollen. Jes 35,8-10; Hes 34,16)
9 Sie werden weinend kommen, aber ich will sie trsten und leiten. Ich will sie zu Wasserbchen fhren auf ebenem Wege, da§ sie nicht zu Fall kommen; denn ich bin Israels Vater, und Ephraim ist mein erstgeborener Sohn. 2. Mose 4,22; 2. Kor 6,18)
10 Hret, ihr Vlker, des HERRN Wort und verkndet's fern auf den Inseln und sprecht: Der Israel zerstreut hat, der wird's auch wieder sammeln und wird es hten wie ein Hirte seine Herde; Jes 40,11)
11 denn der HERR wird Jakob erlsen und von der Hand des Mchtigen erretten.
12 Sie werden kommen und auf der Hhe des Zion jauchzen und sich freuen ber die Gaben des HERRN, ber Getreide, Wein,
l und junge Schafe und Rinder, da§ ihre Seele sein wird wie ein wasserreicher Garten und sie nicht mehr bekmmert sein sollen. Jes 58,11)
13 Alsdann werden die Jungfrauen frhlich beim Reigen sein, die junge Mannschaft und die Alten miteinander; denn ich will ihr Trauern in Freude verwandeln und sie trsten und sie erfreuen nach ihrer Betrbnis.
14 Und ich will der Priester Herz voller Freude machen, und mein Volk soll meiner Gaben die Flle haben, spricht der HERR.
15 So spricht der HERR: Man hrt Klagegeschrei und bittres Weinen in Rama: Rahel weint ber ihre Kinder und will sich nicht trsten lassen ber ihre Kinder; denn es ist aus mit ihnen. 1. Mose 35,16-20; 1. Sam 10,2; Mt 2,18)
16 Aber so spricht der HERR: La§ dein Schreien und Weinen und die Trnen deiner Augen; denn deine Mhe wird noch belohnt werden, spricht der HERR. Sie sollen wiederkommen aus dem Lande des Feindes,
17 und deine Nachkommen haben viel Gutes zu erwarten, spricht der HERR, denn deine Shne sollen wieder in ihre Heimat kommen.
18 Ich habe wohl gehrt, wie Ephraim klagt: ÈDu hast mich hart erzogen, und ich lie§ mich erziehen wie ein junger Stier, der noch nicht gelernt hat zu ziehen. Bekehre du mich, so will ich mich bekehren; denn du, HERR, bist mein Gott!
19 Nachdem ich bekehrt war, tat ich Bu§e, und als ich zur Einsicht kam, schlug ich an meine Brust. Ich bin zuschanden geworden und stehe schamrot da; denn ich mu§ b§en die Schande meiner Jugend.Ç
20 Ist nicht Ephraim mein teurer Sohn und mein liebes Kind? Denn sooft ich ihm auch drohe, mu§ ich doch seiner gedenken; darum bricht mir mein Herz, da§ ich mich seiner erbarmen mu§, spricht der HERR. Jes 49,15, Hos 11,8)
21 Richte dir Wegzeichen auf, setze dir Steinmale und richte deinen Sinn auf die Stra§e, auf der du gezogen bist! Kehr zurck, Jungfrau Israel, kehr zurck zu diesen deinen Stdten!
22 Wie lang willst du in der Irre gehen, du abtrnnige Tochter? Denn der HERR wird ein Neues im Lande schaffen: Das Weib wird den Mann umgeben.
23 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: ÈMan wird dies Wort wieder sagen im Lande Juda und in seinen Stdten, wenn ich ihr Geschick wenden werde: Der HERR segne dich, du Wohnung der Gerechtigkeit, du heiliger Berg! Sach 8,3)
24 Auch Juda samt allen seinen Stdten soll darin wohnen, die Ackerleute und die mit Herden umherziehen;
25 denn ich will die Mden erquicken und die Verschmachtenden sttigen.Ç
26 Darber bin ich aufgewacht und sah auf und hatte so sanft geschlafen.
27 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ ich das Haus Israel und das Haus Juda besen will mit Menschen und mit Vieh.
28 Und gleichwie ich ber sie gewacht habe, auszurei§en und einzurei§en, zu verderben und zu zerstren und zu plagen, so will ich ber sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der HERR. Kap 1,10)
29 Zu derselben Zeit wird man nicht mehr sagen: ÈDie Vter haben saure Trauben gegessen, und den Kindern sind die Zhne stumpf gewordenÇ, (29 und 30) Hes 18,2; 2. Mose 20,5; Klgl 5,7)
30 sondern ein jeder wird um seiner Schuld willen sterben, und wer saure Trauben gegessen hat, dem sollen seine Zhne stumpf werden.
31 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da will ich mit dem Hause Israel und mit dem Hause Juda einen neuen Bund schlie§en, (31-34) Hebr 8,8-12)
32 nicht wie der Bund gewesen ist, den ich mit ihren Vtern schlo§, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus gyptenland zu fhren, ein Bund, den sie nicht gehalten haben, ob ich gleich ihr Herr war, spricht der HERR; 5. Mose 6,4-7)
33 sondern das soll der Bund sein, den ich mit dem Hause Israel schlie§en will nach dieser Zeit, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn schreiben, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Hes 11,19; Hebr 10,16.17, Kap 7,23)
34 Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: ÈErkenne den HERRNÇ, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und gro§, spricht der HERR; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Snde nimmermehr gedenken. Kap 33,8; Jes 43,25; Rm 11,26.27)
35 So spricht der HERR, der die Sonne dem Tage zum Licht gibt und den Mond und die Sterne der Nacht zum Licht bestellt; der das Meer bewegt, da§ seine Wellen brausen - HERR Zebaoth ist sein Name - :
36 Wenn jemals diese Ordnungen vor mir ins Wanken kmen, spricht der HERR, so m§te auch das Geschlecht Israels aufhren, ein Volk zu sein vor mir ewiglich. Kap 33,25.26; Rm 11,1)
37 So spricht der HERR: Wenn man den Himmel oben messen knnte und den Grund der Erde unten erforschen, dann wrde ich auch verwerfen das ganze Geschlecht Israels fr all das, was sie getan haben, spricht der HERR.
38 Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ die Stadt des HERRN gebaut werden wird vom Turm Hananel an bis ans Ecktor;
39 und die Me§schnur wird weiter geradeaus gehen bis an den Hgel Gareb und sich nach Goa hin wenden.
40 Und das ganze Tal der Leichen und der Asche und die Hnge bis zum Bach Kidron, bis zu der Ecke am Ro§tor im Osten, wird dem HERRN heilig sein. Und die Stadt wird niemals mehr eingerissen und abgebrochen werden.
32
1 (Der Ackerkauf) Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia im zehnten Jahr Zedekias, des Knigs von Juda, das ist das achtzehnte Jahr Nebukadnezars.
2 Damals belagerte das Heer des Knigs von Babel Jerusalem. Und der Prophet Jeremia lag gefangen im Wachthof am Hause des Knigs von Juda, 2. Kn 25,1.2)
3 wo Zedekia, der Knig von Juda, ihn hatte gefangen setzen lassen, indem er sagte: Warum weissagst du und sprichst: So spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hnde des Knigs von Babel, und er soll sie erobern, (3 und 4) Kap 21,7; 34,2)
4 und Zedekia, der Knig von Juda, soll den Chaldern nicht entrinnen, sondern ich will ihn dem Knig von Babel in die Hnde geben, da§ er von Mund zu Mund mit ihm reden und mit eigenen Augen ihn sehen soll?
5 Und er wird Zedekia nach Babel fhren; da soll er auch bleiben, bis ich ihn heimsuche, spricht der HERR, denn wenn ihr auch gegen die Chalder kmpft, soll euch doch nichts gelingen. Kap 52,11)
6 Und Jeremia sprach: Es ist des HERRN Wort zu mir geschehen:
7 Siehe, Hanamel, der Sohn Schallums, deines Oheims, wird zu dir kommen und sagen: Kaufe du meinen Acker in Anatot; denn dir kommt es als Erstem zu, ihn einzulsen und zu kaufen. 3. Mose 25,25; Rut 4,3.4)
8 Da kam Hanamel, meines Oheims Sohn, wie der HERR gesagt hatte, zu mir in den Wachthof und sprach zu mir: Kaufe doch meinen Acker in Anatot, der im Lande Benjamin liegt; denn dir kommt es zu, ihn zu erwerben und einzulsen; kaufe du ihn! Da merkte ich, da§ es des HERRN Wort war,
9 und kaufte den Acker von Hanamel, meines Oheims Sohn, in Anatot, und wog ihm das Geld dar, siebzehn Lot Silber.
10 Und ich schrieb einen Kaufbrief und versiegelte ihn und nahm Zeugen dazu und wog das Geld dar auf der Waage nach Recht und Gewohnheit.
11 Und ich nahm den versiegelten Kaufbrief und die offene Abschrift
12 und gab beides Baruch, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, in Gegenwart Hanamels, meines Vetters, und der Zeugen, die unter dem Kaufbrief geschrieben standen, und aller Juder, die im Wachthof sich aufhielten,
13 und befahl Baruch vor ihren Augen:
14 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Nimm diese Briefe, den versiegelten Kaufbrief samt dieser offenen Abschrift, und lege sie in ein irdenes Gef§, da§ sie lange erhalten bleiben.
15 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Man wird wieder Huser, cker und Weinberge kaufen in diesem Lande. Vers 44)
16 Und als ich den Kaufbrief Baruch, dem Sohn Nerijas, gegeben hatte, betete ich zum HERRN und sprach:
17 Ach, Herr HERR, siehe, du hast Himmel und Erde gemacht durch deine gro§e Kraft und durch deinen ausgereckten Arm, und es ist kein Ding vor dir unmglich; Kap 27,5, 1. Mose 18,14; Lk 1,37)
18 der du Gnade erweist vielen Tausenden und die Schuld der Vter kommen l§t auf das Haupt ihrer Kinder, du gro§er und starker Gott - HERR Zebaoth ist dein Name -, 2. Mose 20,5.6)
19 gro§ von Rat und mchtig von Tat, und deine Augen stehen offen ber allen Wegen der Menschenkinder, einem jeden zu geben nach seinen Wegen und nach der Frucht seines Tuns; Rm 2,6)
20 der du in gyptenland hast Zeichen und Wunder getan bis auf diesen Tag an Israel und an den Menschen und hast dir einen Namen gemacht, wie es heute am Tage ist,
21 und hast dein Volk Israel aus gyptenland gefhrt durch Zeichen und Wunder, mit mchtiger Hand, mit ausgerecktem Arm und mit gro§em Schrecken, 5. Mose 26,8)
22 und hast ihnen dies Land gegeben, wie du ihren Vtern geschworen hattest, da§ du es ihnen geben wolltest, ein Land, darin Milch und Honig flie§t;
23 aber als sie hineinkamen und es in Besitz nahmen, gehorchten sie deiner Stimme nicht, wandelten auch nicht nach deinem Gesetz, und alles, was du ihnen gebotest, da§ sie es tun sollten, taten sie nicht; darum lie§est du ihnen auch all dies Unheil widerfahren:
24 Siehe, die Wlle reichen schon bis an die Stadt, da§ sie erobert werde, und sie mu§ wegen Schwert, Hunger und Pest in die Hnde der Chalder gegeben werden, die sie belagern; und wie du geredet hast, so ist's geschehen; du siehst es ja selbst.
25 Aber du, Herr HERR, sprichst zu mir: ÈKaufe dir einen Acker um Geld und nimm Zeugen dazuÇ, obwohl doch die Stadt in die Hnde der Chalder gegeben wird?
26 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:
27 Siehe, ich, der HERR, bin der Gott alles Fleisches, sollte mir etwas unmglich sein? 4. Mose 16,22, Vers 17)
28 Darum so spricht der HERR: Siehe, ich gebe diese Stadt in die Hnde der Chalder und in die Hand Nebukadnezars, des Knigs von Babel, und er soll sie erobern.
29 Und die Chalder, die diese Stadt belagern, werden hereinkommen und sie in Brand stecken und verbrennen samt den Husern, wo man auf den Dchern dem Baal Rucheropfer gespendet und andern Gttern Trankopfer dargebracht hat, um mich zu erzrnen. Kap 19,13)
30 Denn Israel und Juda haben von ihrer Jugend auf getan, was mir mi§fllt: ja, die Israeliten haben mich erzrnt durch ihrer Hnde Werk, spricht der HERR.
31 Denn seit diese Stadt gebaut ist, hat sie mich zornig und grimmig gemacht bis auf diesen Tag, da§ ich sie von meinem Angesicht wegtun mu§
32 wegen all der Bosheit Israels und Judas, die sie getan haben, um mich zu erzrnen. Sie, ihre Knige, Oberen, Priester und Propheten und die in Juda und Jerusalem wohnten,
33 haben mir den Rcken und nicht das Angesicht zugekehrt, und obwohl ich sie stets lehren lie§, wollten sie nicht hren noch sich bessern. Kap 2,27)
34 Dazu haben sie ihre greulichen Gtzen in das Haus gesetzt, das nach meinem Namen genannt ist, da§ sie es unrein machten, Kap 7,30)
35 und haben die Hhen des Baal gebaut im Tal Ben-Hinnom, um ihre Shne und Tchter fr den Moloch durchs Feuer gehen zu lassen, was ich ihnen nicht befohlen habe, und es ist mir nie in den Sinn gekommen, da§ sie solchen Greuel tun sollten, um Juda in Snde zu bringen. Kap 7,31; 19,5; Hes 20,25.26)
36 Nun aber, so spricht der HERR, der Gott Israels, von dieser Stadt, von der ihr sagt, da§ sie durch Schwert, Hunger und Pest in die Hnde des Knigs von Babel gegeben werde:
37 Siehe, ich will sie sammeln aus allen Lndern, wohin ich sie versto§en in meinem Zorn, Grimm und gro§em Unmut, und will sie wieder an diesen Ort bringen, da§ sie sicher wohnen sollen. 5. Mose 30,3)
38 Sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Kap 7,23)
39 Und ich will ihnen einerlei Sinn und einerlei Wandel geben, da§ sie mich frchten ihr Leben lang, auf da§ es ihnen wohlgehe und ihren Kindern nach ihnen. Hes 36,27)
40 Und ich will einen ewigen Bund mit ihnen schlie§en, da§ ich nicht ablassen will, ihnen Gutes zu tun, und will ihnen Furcht vor mir ins Herz geben, da§ sie nicht von mir weichen. Kap 31,31-34)
41 Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun, und ich will sie in diesem Lande einpflanzen, ganz gewi§, von ganzem Herzen und von ganzer Seele. 5. Mose 28,63a, Am 9,15)
42 Denn so spricht der HERR: Gleichwie ich ber dies Volk all dies gro§e Unheil habe kommen lassen, so will ich auch alles Gute ber sie kommen lassen, das ich ihnen zugesagt habe.
43 Und es sollen cker gekauft werden in diesem Lande, von dem ihr sagt: ÈEine Wste ist's ohne Menschen und Vieh; es ist in der Chalder Hnde gegeben.Ç
44 Man wird cker um Geld kaufen und verbriefen, versiegeln und Zeugen dazu nehmen im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in den Stdten Judas, in den Stdten auf dem Gebirge, in den Stdten des Hgellandes und in den Stdten des Sdlandes; denn ich will ihr Geschick wenden, spricht der HERR. Vers 15, Kap 29,14; 30,3)
33
1 (Wiederherstellung Jerusalems und Judas) Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia zum zweitenmal, als er noch im Wachthof gefangen war: Kap 32,2)
2 So spricht der HERR, der alles macht, schafft und ausrichtet - HERR ist sein Name -:
3 Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun gro§e und unfa§bare Dinge, von denen du nichts wei§t.
4 Denn so spricht der HERR, der Gott Israels, von den Husern dieser Stadt und von den Husern der Knige Judas, die abgebrochen wurden, um Bollwerke zu machen zur Abwehr Jes 22,10)
5 im Kampf gegen die Chalder und um sie zu fllen mit den Leichnamen der Menschen, die ich in meinem Zorn und Grimm erschlagen habe, als ich mein Angesicht vor dieser Stadt verbarg um all ihrer Bosheit willen:
6 Siehe, ich will sie heilen und gesund machen und will ihnen dauernden Frieden gewhren. Kap 30,17)
7 Denn ich will das Geschick Judas und das Geschick Israels wenden und, will sie bauen wie im Anfang Kap 29,14, Kap 24,6)
8 und will sie reinigen von aller Missetat, womit sie wider mich gesndigt haben; und will ihnen vergeben alle Missetaten, womit sie wider mich gesndigt und gefrevelt haben. Kap 31,34; 50,20)
9 Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Vlkern auf Erden, wenn sie all das Gute hren, das ich Jerusalem tue. Und sie werden sich verwundern und entsetzen ber all das Gute und ber all das Heil, das ich der Stadt geben will.
10 So spricht der HERR: An diesem Ort, von dem ihr sagt: ÈEr ist wst, ohne Menschen und ViehÇ, in den Stdten Judas und auf den Gassen Jerusalems, die so verwstet sind, da§ niemand mehr darin ist, weder Menschen noch Vieh, Kap 32,43)
11 wird man dennoch wieder hren den Jubel der Freude und Wonne, die Stimme des Brutigams und der Braut und die Stimme derer, die da sagen: ÈDanket dem HERRN Zebaoth; denn er ist freundlich, und seine Gte whret ewiglichÇ, wenn sie Dankopfer bringen zum Hause des HERRN. Denn ich will das Geschick des Landes wenden, da§ es werde, wie es im Anfang war, spricht der HERR. Kap 7,34, Esr 3,11; Ps 106,1)
12 So spricht der HERR Zebaoth: An diesem Ort, der so wst ist, da§ weder Menschen noch Vieh darin sind, und in allen ihren Stdten werden dennoch wieder Auen sein fr die Hirten, die da Herden weiden.
13 In den Stdten auf dem Gebirge und in den Stdten des Hgellandes und in den Stdten des Sdlandes, im Lande Benjamin und um Jerusalem her und in den Stdten Judas sollen dennoch wieder die Herden gezhlt aus- und einziehen, spricht der HERR. Kap 32,44)
14 (Der ewige Bund mit dem Hause David und dem Hause Levi) Siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ ich das gndige Wort erfllen will, das ich zum Hause Israel und zum Hause Juda geredet habe. (14-16) Kap 23,5.6; Sach 3,8)
15 In jenen Tagen und zu jener Zeit will ich dem David einen gerechten Spro§ aufgehen lassen; der soll Recht und Gerechtigkeit schaffen im Lande.
16 Zu derselben Zeit soll Juda geholfen werden und Jerusalem sicher wohnen, und man wird es nennen ÈDer HERR unsere GerechtigkeitÇ. 5. Mose 33,28)
17 Denn so spricht der HERR: Es soll David niemals fehlen an einem, der auf dem Thron des Hauses Israel sitzt. 2. Sam 7,12.13; 1. Kn 9,5; Ps 89,30)
18 Und den levitischen Priestern soll's niemals fehlen an einem, der tglich vor meinem Angesicht Brandopfer darbringt und Speisopfer in Rauch aufgehen l§t und Opfer schlachtet. 4. Mose 25,12.13; Neh 13,29)
19 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:
20 So spricht der HERR: Wenn mein Bund mit Tag und Nacht aufhrte, da§ nicht mehr Tag und Nacht sind zu ihrer Zeit, (20 und 21) Kap 31,35.36; 1. Mose 8,22)
21 so wrde auch mein Bund aufhren mit meinem Knecht David, da§ er keinen Sohn mehr hat zum Knig auf seinem Thron, und mit den Leviten, den Priestern, meinen Dienern. 4. Mose 25,12.13; Hebr 9,11-14)
22 Wie man des Himmels Heer nicht zhlen noch den Sand am Meer messen kann, so will ich mehren das Geschlecht Davids, meines Knechts, und die Leviten, die mir dienen. 1. Mose 15,5)
23 Und des HERRN Wort geschah zu Jeremia:
24 Hast du nicht gemerkt, was diese Leute reden: ÈDie beiden Geschlechter, die der HERR auserwhlt hatte, hat er verworfenÇ, und sie verachten mein Volk und lassen es nicht mehr ein Volk sein in ihren Augen.
25 So spricht der HERR: Wenn ich jemals meinen Bund nicht hielte mit Tag und Nacht noch die Ordnungen des Himmels und der Erde,
26 so wollte ich auch verwerfen das Geschlecht Jakobs und Davids, meines Knechts, da§ ich nicht mehr aus ihrem Geschlecht Herrscher nehme ber die Nachkommen Abrahams, Isaaks und Jakobs. Denn ich will ihr Geschick wenden und mich ber sie erbarmen.
34
1 (Zedekia vor der Entscheidung) Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als Nebukadnezar, der Knig von Babel, mit seinem ganzen Heer und allen Knigreichen auf Erden, die unter seiner Gewalt waren, und allen Vlkern Jerusalem und alle seine Stdte belagerte. Kap 52,4; 2. Kn 25,1.2)
2 So spricht der HERR, der Gott Israels: Geh hin und sprich mit Zedekia, dem Knig von Juda, und sage zu ihm: So spricht der HERR: Siehe, ich will diese Stadt in die Hnde des Knigs von Babel geben, und er soll sie mit Feuer verbrennen. Kap 21,10)
3 Und auch du sollst seiner Hand nicht entrinnen, sondern ergriffen und in seine Hand gegeben werden. Du wirst ihn mit eigenen Augen sehen und von Mund zu Mund mit ihm reden und nach Babel kommen. Kap 32,4)
4 Hre doch auf des HERRN Wort, Zedekia, du Knig von Juda! So spricht der HERR ber dich: Du sollst nicht durchs Schwert sterben, (4 und 5) Kap 52,11)
5 sondern du sollst im Frieden sterben. Und wie deinen Vtern, den frheren Knigen, die vor dir gewesen sind, so wird man auch dir zu Ehren einen Brand anznden und dich beklagen: ÈAch, Herr!Ç; denn ich habe es geredet, spricht der HERR. 2. Chr 16,14, Kap 22,18)
6 Und der Prophet Jeremia sagte alle diese Worte zu Zedekia, dem Knig von Juda, in Jerusalem,
7 als das Heer des Knigs von Babel schon Jerusalem und alle Stdte Judas belagerte, die briggeblieben waren, nmlich Lachisch und Aseka; denn diese waren noch briggeblieben von den festen Stdten Judas.
8 (Der Wortbruch an den freigelassenen Sklaven) Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, nachdem der Knig Zedekia einen Bund geschlossen hatte mit dem ganzen Volk zu Jerusalem, eine Freilassung auszurufen, Vers 14)
9 da§ ein jeder seinen Sklaven und ein jeder seine Sklavin, die Hebrer und Hebrerinnen waren, freilassen sollte, so da§ kein Juder den andern als Sklaven hielte.
10 Da hatten alle Oberen und alles Volk gehorcht, die diesen Bund eingegangen waren, da§ ein jeder seinen Sklaven und seine Sklavin freilassen und sie nicht mehr als Sklaven halten sollte, und hatten sie losgegeben.
11 Aber danach hatten sie die Sklaven und Sklavinnen wieder zurckgefordert, die sie freigegeben hatten, und sie gezwungen, da§ sie wieder Sklaven und Sklavinnen sein mu§ten.
12 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:
13 So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe einen Bund geschlossen mit euren Vtern, als ich sie aus gyptenland, aus der Knechtschaft, fhrte und sprach:
14 Im siebenten Jahre soll ein jeder seinen Bruder, der ein Hebrer ist und sich ihm verkauft und sechs Jahre gedient hat, freilassen. Aber eure Vter gehorchten mir nicht und kehrten ihre Ohren mir nicht zu. 2. Mose 21,2; 3. Mose 25,39-41; 5. Mose 15,12)
15 Ihr aber hattet euch nun bekehrt und getan, was mir wohlgefiel, da§ ihr eine Freilassung ausrufen lie§et, ein jeder fr seinen Nchsten, und habt darber einen Bund geschlossen vor mir in dem Hause, das nach meinem Namen genannt ist. 3. Mose 25,10)
16 Jetzt aber seid ihr umgeschlagen und habt meinen Namen entheiligt! Ein jeder fordert seinen Sklaven und seine Sklavin zurck, die ihr freigelassen hattet, so da§ sie gehen konnten, wohin sie wollten, und zwingt sie jetzt, da§ sie wieder eure Sklaven und Sklavinnen sein mssen.
17 Darum spricht der HERR: Ihr gehorchtet mir nicht und riefet keine Freilassung aus, ein jeder fr seinen Bruder und seinen Nchsten, - siehe, so rufe ich, spricht der HERR, ber euch eine Freilassung aus fr Schwert, fr Pest, fr Hunger und will euch zum Bild des Entsetzens machen fr alle Knigreiche auf Erden.
18 Und ich will die Leute, die meinen Bund bertreten und die Worte des Bundes nicht halten, den sie vor mir geschlossen haben, so zurichten wie das Kalb, das sie in zwei Stcke geteilt haben und zwischen dessen Stcken sie hindurchgegangen sind,
19 nmlich die Oberen von Juda und von Jerusalem, die Kmmerer, die Priester und das ganze Volk des Landes, alle, die zwischen den Stcken des Kalbes hindurchgegangen sind.
20 Und ich will sie geben in die Hand ihrer Feinde und derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und ihre Leichname sollen den Vgeln unter dem Himmel und den Tieren auf dem Felde zum Fra§e werden. Kap 7,33)
21 Auch Zedekia, den Knig von Juda, und seine Oberen will ich geben in die Hnde ihrer Feinde und derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und in die Hand des Heeres des Knigs von Babel, das jetzt von euch abgezogen ist. Kap 37,5)
22 Denn siehe, ich will ihnen befehlen, spricht der HERR, und will sie wieder vor diese Stadt bringen. Sie sollen sie belagern und erobern und mit Feuer verbrennen. Und ich will die Stdte Judas verwsten, da§ niemand mehr darin wohnen soll. Kap 37,8)
35
1 (Der Gehorsam der Rechabiter) Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia zur Zeit Jojakims, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda: 2. Kn 23,34)
2 Geh hin zu den Rechabitern, rede mit ihnen und fhre sie in des HERRN Haus, in eine der Hallen, und schenke ihnen Wein ein. 1. Chr 2,55)
3 Da nahm ich Jaasanja, den Sohn Jirmejas, des Sohnes Habazzinjas, samt seinen Brdern und allen seinen Shnen, und das ganze Geschlecht der Rechabiter
4 und fhrte sie in des HERRN Haus, in die Halle der Shne Hanans, des Sohnes Jigdaljas, des Mannes Gottes, die neben der Halle der Oberen ist, ber der Halle Maasejas, des Sohnes Schallums, des Torhters.
5 Und ich setzte den Mnnern vom Hause Rechab Krge voll Wein und Schalen vor und sprach zu ihnen: Trinkt Wein!
6 Sie aber antworteten: Wir trinken keinen Wein; denn unser Vater Jonadab, der Sohn Rechabs, hat uns geboten: Ihr und eure Nachkommen sollt niemals Wein trinken 2. Kn 10,15)
7 und kein Haus bauen, keinen Samen sen, keinen Weinberg pflanzen noch besitzen, sondern ihr sollt in Zelten wohnen euer Leben lang, auf da§ ihr lange lebet in dem Lande, in dem ihr umherzieht.
8 Also gehorchen wir der Stimme unseres Vaters Jonadab, des Sohnes Rechabs, in allem, was er uns geboten hat, da§ wir keinen Wein trinken unser Leben lang, weder wir noch unsere Frauen noch unsere Shne und Tchter;
9 und wir bauen auch keine Huser, darin zu wohnen, und haben weder Weinberge noch cker noch Samen,
10 sondern wir wohnen in Zelten und gehorchen und tun in allem, wie es unser Vater Jonadab geboten hat.
11 Als aber Nebukadnezar, der Knig von Babel, gegen das Land heraufzog, sprachen wir: Kommt, la§t uns nach Jerusalem ziehen vor dem Heer der Chalder und der Aramer! Und so sind wir in Jerusalem geblieben.
12 Da geschah des HERRN Wort zu Jeremia:
13 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Geh hin und sprich zu den Mnnern von Juda und zu den Brgern von Jerusalem: Wollt ihr euch denn nicht bessern und meinen Worten gehorchen? spricht der HERR.
14 Die Worte Jonadabs, des Sohnes Rechabs, der seinen Nachkommen geboten hat, da§ sie keinen Wein trinken sollen, werden gehalten, und sie trinken keinen Wein bis auf diesen Tag; denn sie gehorchen ihres Vaters Gebot. Ich aber habe euch immer wieder predigen lassen, doch gehorchtet ihr mir nicht. Kap 25,4)
15 Ich habe auch immer wieder alle meine Knechte, die Propheten, zu euch gesandt und sagen lassen: Kehrt um, ein jeder von seinem bsen Wege, und bessert euer Tun und folgt nicht andern Gttern nach, ihnen zu dienen, so sollt ihr in dem Lande bleiben, das ich euch und euren Vtern gegeben habe. Aber ihr wolltet eure Ohren nicht zu mir kehren und mir nicht gehorchen. Mt 23,37)
16 Ja, die Nachkommen Jonadabs, des Sohnes Rechabs, haben ihres Vaters Gebot gehalten, das er ihnen geboten hat. Aber dies Volk gehorcht mir nicht!
17 Darum spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will ber Juda und ber alle Brger Jerusalems kommen lassen all das Unheil, das ich gegen sie geredet habe, weil ich zu ihnen redete und sie nicht hren wollten, weil ich rief und sie mir nicht antworten wollten. Kap 7,13-15)
18 Aber zu den Rechabitern sprach Jeremia: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Weil ihr dem Gebot eures Vaters Jonadab gehorcht habt und alle seine Gebote gehalten und alles getan, was er euch geboten hat,
19 darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Es soll dem Jonadab, dem Sohn Rechabs, niemals an einem Manne fehlen, der vor mir steht.
36
1 (Die Schriftrolle Baruchs) Im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda, geschah dies Wort zu Jeremia vom HERRN: Kap 25,1)
2 Nimm eine Schriftrolle und schreibe darauf alle Worte, die ich zu dir geredet habe ber Israel, ber Juda und alle Vlker von der Zeit an, da ich zu dir geredet habe, nmlich von der Zeit Josias an bis auf diesen Tag. Kap 25,3)
3 Vielleicht wird das Haus Juda, wenn sie hren von all dem Unheil, das ich ihnen zu tun gedenke, sich bekehren, ein jeder von seinem bsen Wege, damit ich ihnen ihre Schuld und Snde vergeben kann. Kap 26,3)
4 Da rief Jeremia Baruch, den Sohn Nerijas. Und Baruch schrieb auf eine Schriftrolle alle Worte des HERRN, die er zu Jeremia geredet hatte, wie Jeremia sie ihm sagte. Kap 32,12; 45,1)
5 Und Jeremia gebot Baruch und sprach: Mir ist's verwehrt, ich kann nicht in des HERRN Haus gehen.
6 Du aber geh hin und lies die Schriftrolle, auf die du des HERRN Worte, wie ich sie dir gesagt habe, geschrieben hast, dem Volk vor im Hause des HERRN am Fasttage, und du sollst sie auch lesen vor den Ohren aller Juder, die aus ihren Stdten hereinkommen.
7 Vielleicht werden sie sich mit Beten vor dem HERRN demtigen und sich bekehren, ein jeder von seinem bsen Wege; denn der Zorn und Grimm ist gro§, den der HERR diesem Volk angedroht hat.
8 Und Baruch, der Sohn Nerijas, tat alles, wie ihm der Prophet Jeremia befohlen hatte, da§ er die Worte des HERRN aus der Schriftrolle vorlse im Hause des HERRN.
9 Es begab sich aber im fnften Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda, im neunten Monat, da§ man ein Fasten ausrief vor dem HERRN fr alles Volk zu Jerusalem und fr alles Volk, das aus den Stdten Judas nach Jerusalem kam.
10 Und Baruch las aus der Schriftrolle die Worte Jeremias vor im Hause des HERRN, in der Halle Gemarjas, des Sohnes Schafans, des Schreibers, im oberen Vorhof bei dem neuen Tor am Hause des HERRN, vor dem ganzen Volk. 2. Kn 22,3)
11 Als nun Michaja, der Sohn Gemarjas, des Sohnes Schafans, alle Worte des HERRN gehrt hatte aus der Schriftrolle,
12 ging er hinab in des Knigs Haus in die Kanzlei. Und siehe, dort sa§en alle Oberen: Elischama, der Schreiber, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, und Zedekia, der Sohn Hananjas, samt allen andern Oberen. Kap 26,22)
13 Und Michaja berichtete ihnen alle Worte, die er gehrt hatte, als Baruch aus der Schriftrolle vor den Ohren des Volks vorlas.
14 Da sandten alle Oberen Jehudi, den Sohn Netanjas, des Sohnes Schelemjas, des Sohnes Kuschis, zu Baruch und lie§en ihm sagen: Nimm die Schriftrolle, aus der du dem Volk vorgelesen hast, mit dir und komm! Und Baruch, der Sohn Nerijas, nahm die Schriftrolle mit sich und kam zu ihnen.
15 Und sie sprachen zu ihm: Setze dich und lies, da§ wir's hren! Und Baruch las vor ihren Ohren.
16 Und als sie alle die Worte hrten, entsetzten sie sich untereinander und sprachen zu Baruch: Wir mssen alle diese Worte dem Knig mitteilen.
17 Und sie fragten den Baruch: Sage uns, wie hast du alle diese Worte aufgeschrieben?
18 Baruch sprach zu ihnen: Jeremia hat mir alle diese Worte vorgesagt, und ich schrieb sie mit Tinte auf die Schriftrolle.
19 Da sprachen die Oberen zu Baruch: Geh hin und verbirg dich mit Jeremia, da§ niemand wisse, wo ihr seid!
20 Sie aber gingen hinein zum Knig in den Vorhof und lie§en die Schriftrolle verwahren in der Halle Elischamas, des Schreibers, und teilten dem Knig alle diese Worte mit.
21 Da sandte der Knig den Jehudi, die Schriftrolle zu holen. Der nahm sie aus der Halle Elischamas, des Schreibers. Und Jehudi las dem Knig vor und allen Oberen, die bei dem Knig standen.
22 Der Knig aber sa§ im Winterhause vor dem Kohlenbecken; denn es war im neunten Monat.
23 Wenn aber Jehudi drei oder vier Spalten gelesen hatte, schnitt er sie ab mit einem Schreibmesser und warf sie ins Feuer, das im Kohlenbecken war, bis die Schriftrolle ganz verbrannt war im Feuer.
24 Und niemand entsetzte sich und zerri§ seine Kleider, weder der Knig noch seine Gro§en, die doch alle diese Worte gehrt hatten. 2. Kn 22,11)
25 Und obwohl Elnatan, Delaja und Gemarja den Knig baten, er mge die Schriftrolle nicht verbrennen, hrte er nicht auf sie.
26 Dazu gebot der Knig Jerachmeel, dem Knigssohn, und Seraja, dem Sohn Asrils, und Schelemja, dem Sohn Abdeels, sie sollten Baruch, den Schreiber, und Jeremia, den Propheten, ergreifen. Aber der HERR hatte sie verborgen.
27 Nachdem der Knig die Schriftrolle verbrannt hatte, auf die Baruch die Worte geschrieben hatte, wie Jeremia sie ihm sagte, geschah des HERRN Wort zu Jeremia:
28 Nimm dir eine neue Schriftrolle und schreibe auf sie alle vorigen Worte, die auf der ersten Schriftrolle standen, die Jojakim, der Knig von Juda, verbrannt hat.
29 ber Jojakim aber, den Knig von Juda, sollst du sagen: So spricht der HERR: Du hast diese Schriftrolle verbrannt und gesagt: Warum hast du darauf geschrieben, da§ der Knig von Babel kommen und dies Land verderben werde, so da§ weder Menschen noch Vieh mehr darin sein werden? Kap 25,8-11, Kap 7,20; 9,9.10)
30 Darum spricht der HERR ber Jojakim, den Knig von Juda: Es soll keiner von den Seinen auf dem Thron Davids sitzen, und sein Leichnam soll hingeworfen liegen, am Tag in der Hitze und nachts im Frost. Kap 22,30, Kap 22,19)
31 Und ich will ihn und seine Nachkommen und seine Gro§en heimsuchen um ihrer Schuld willen, und ich will ber sie und ber die Brger Jerusalems und ber die in Juda kommen lassen all das Unheil, von dem ich zu ihnen geredet habe, und sie gehorchten doch nicht.
32 Da nahm Jeremia eine andere Schriftrolle und gab sie Baruch, dem Sohn Nerijas, dem Schreiber. Der schrieb darauf, so wie ihm Jeremia vorsagte, alle Worte, die auf der Schriftrolle gestanden hatten, die Jojakim, der Knig von Juda, im Feuer hatte verbrennen lassen; und es wurden zu ihnen noch viele hnliche Worte hinzugetan.
37
1 (Jeremia warnt den Knig Zedekia) Und Zedekia, der Sohn Josias, wurde Knig anstatt Konjas,* des Sohnes Jojakims; denn Nebukadnezar, der Knig von Babel, machte ihn zum Knig im Lande Juda. 2. Kn 24,17)
*Vgl. Anmerkung zu Jer 24,1.
2 Aber er und seine Gro§en und das Volk des Landes gehorchten nicht den Worten des HERRN, die er durch den Propheten Jeremia redete.
3 Dennoch sandte der Knig Zedekia Juchal, den Sohn Schelemjas, und den Priester Zefanja, den Sohn Maasejas, zum Propheten Jeremia und lie§ ihm sagen: Bitte den HERRN, unsern Gott, fr uns! Kap 7,16; 42,2)
4 Denn Jeremia ging noch unter dem Volk aus und ein, und man hatte ihn noch nicht ins Gefngnis geworfen.
5 Es war aber das Heer des Pharao aus gypten aufgebrochen, und als die Chalder, die vor Jerusalem lagen, davon hrten, waren sie von Jerusalem abgezogen.
6 Und des HERRN Wort geschah zum Propheten Jeremia:
7 So spricht der HERR, der Gott Israels: Sagt dem Knig von Juda, der euch zu mir gesandt hat, mich zu befragen: Siehe, das Heer des Pharao, das euch zu Hilfe ausgezogen ist, wird wieder heim nach gypten ziehen,
8 und die Chalder werden wiederkommen und diese Stadt belagern und sie erobern und mit Feuer verbrennen. Kap 34,22)
9 Darum spricht der HERR: Betrgt euch nicht damit, da§ ihr denkt: ÈDie Chalder werden von uns abziehen.Ç Sie werden nicht abziehen.
10 Und wenn ihr auch das ganze Heer der Chalder schlget, die gegen euch kmpfen, und es blieben von ihnen nur etliche Verwundete brig, so wrde doch ein jeder in seinem Zelt aufstehen und diese Stadt mit Feuer verbrennen.
11 (Jeremia wird gefangengesetzt) Als nun der Chalder Heer von Jerusalem abgezogen war vor dem Heere des Pharao,
12 wollte Jeremia aus Jerusalem herausgehen ins Land Benjamin, um mit seinen Verwandten ein Erbe zu teilen. Kap 32,8.9)
13 Und als er zum Benjamintor kam, war dort ein Wachhabender mit Namen Jirija, der Sohn Schelemjas, des Sohnes Hananjas; der hielt den Propheten Jeremia an und sprach: Du willst zu den Chaldern berlaufen.
14 Jeremia sprach: Das ist nicht wahr, ich will nicht zu den Chaldern berlaufen. Aber Jirija wollte ihn nicht hren, sondern ergriff Jeremia und brachte ihn zu den Oberen.
15 Und die Oberen wurden zornig ber Jeremia und lie§en ihn schlagen und warfen ihn ins Gefngnis im Hause Jonatans, des Schreibers; denn das hatten sie zum Kerker gemacht. Kap 20,2)
16 So kam Jeremia in den berwlbten Raum einer Zisterne und blieb dort lange Zeit.
17 (Zedekia befragt heimlich den Propheten) Aber Zedekia, der Knig, sandte hin und lie§ ihn holen und fragte ihn heimlich in seinem Haus und sprach: Ist wohl ein Wort vom HERRN vorhanden? Jeremia sprach: Ja! Du wirst dem Knig von Babel in die Hnde gegeben werden. Kap 34,21)
18 Und Jeremia sprach zum Knig Zedekia: Was hab ich gegen dich, gegen deine Gro§en und gegen dies Volk gesndigt, da§ sie mich in den Kerker geworfen haben?
19 Wo sind nun eure Propheten, die euch weissagten und sprachen: Der Knig von Babel wird nicht ber euch noch ber dies Land kommen?
20 Und nun, mein Herr und Knig, hre mich und la§ meine Bitte vor dir gelten! La§ mich nicht wieder in Jonatans, des Schreibers, Haus bringen, da§ ich dort nicht sterbe.
21 Da befahl der Knig Zedekia, da§ man Jeremia im Wachthof behalten sollte, und lie§ ihm tglich aus der Bckergasse einen Laib Brot geben, bis alles Brot in der Stadt aufgezehrt war. So blieb Jeremia im Wachthof. Kap 32,2)
38
1 (Jeremia in der Zisterne) Es hrten aber Schefatja, der Sohn Mattans, und Gedalja, der Sohn Paschhurs, und Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkijas, die Worte, die Jeremia zu allem Volk redete. Kap 21,1)
2 So spricht der HERR: Wer in dieser Stadt bleibt, der wird durch Schwert, Hunger und Pest sterben mssen; wer aber hinausgeht zu den Chaldern, der soll am Leben bleiben und wird sein Leben wie eine Beute davonbringen. Kap 21,9)
3 Denn so spricht der HERR: Diese Stadt soll bergeben werden dem Heer des Knigs von Babel, und es soll sie einnehmen.
4 Da sprachen die Oberen zum Knig: La§ doch diesen Mann tten; denn auf diese Weise nimmt er den Kriegsleuten, die noch brig sind in dieser Stadt, den Mut, desgleichen dem ganzen Volk, weil er solche Worte zu ihnen sagt. Denn der Mann sucht nicht, was diesem Volk zum Heil, sondern was zum Unheil dient. Am 7,10)
5 Der Knig Zedekia sprach: Siehe, er ist in euren Hnden; denn der Knig vermag nichts wider euch.
6 Da nahmen sie Jeremia und warfen ihn in die Zisterne Malkijas, des Knigssohnes, die im Wachthof war, und lie§en ihn an Seilen hinab. In der Zisterne aber war kein Wasser, sondern Schlamm, und Jeremia sank in den Schlamm.
7 Als aber Ebed-Melech, der Mohr, ein Kmmerer in des Knigs Haus, hrte, da§ man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, und der Knig gerade im Benjamintor sa§, Kap 39,15-18)
8 da ging Ebed-Melech aus des Knigs Haus und redete mit dem Knig und sprach:
9 Mein Herr und Knig, diese Mnner handeln bel an dem Propheten Jeremia, da§ sie ihn in die Zisterne geworfen haben; dort mu§ er vor Hunger sterben; denn es ist kein Brot mehr in der Stadt.
10 Da befahl der Knig Ebed-Melech, dem Mohren: Nimm von hier drei Mnner mit dir und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne, ehe er stirbt.
11 Und Ebed-Melech nahm die Mnner mit sich und ging in des Knigs Haus in die Kleiderkammer und nahm dort zerrissene, alte Lumpen und lie§ sie an einem Seil hinab zu Jeremia in die Zisterne.
12 Und Ebed-Melech, der Mohr, sprach zu Jeremia: Lege diese zerrissenen, alten Lumpen unter deine Achseln um das Seil; und Jeremia tat es.
13 Und sie zogen Jeremia herauf aus der Zisterne an den Stricken. Und so blieb Jeremia im Wachthof.
14 (Letztes Gesprch zwischen Zedekia und Jeremia) Und der Knig Zedekia sandte hin und lie§ den Propheten Jeremia zu sich holen unter den dritten Eingang am Hause des HERRN. Und der Knig sprach zu Jeremia: Ich will dich etwas fragen; verbirg mir nichts!
15 Jeremia sprach zu Zedekia: Sage ich dir etwas, so ttest du mich doch; gebe ich dir aber einen Rat, so gehorchst du mir nicht.
16 Da schwor der Knig Zedekia dem Jeremia heimlich und sprach: So wahr der HERR lebt, der uns dies Leben gegeben hat: ich will dich nicht tten noch den Mnnern in die Hnde geben, die dir nach dem Leben trachten. Vers 4.5)
17 Und Jeremia sprach zu Zedekia: So spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Wirst du hinausgehen zu den Obersten des Knigs von Babel, so sollst du am Leben bleiben, und diese Stadt soll nicht verbrannt werden, sondern du und dein Haus sollen am Leben bleiben;
18 wirst du aber nicht hinausgehen zu den Obersten des Knigs von Babel, so wird diese Stadt den Chaldern in die Hnde gegeben, und sie werden sie mit Feuer verbrennen, und auch du wirst ihren Hnden nicht entrinnen.
19 Der Knig Zedekia sprach zu Jeremia: Ich habe aber die Sorge, da§ ich den Judern, die zu den Chaldern bergelaufen sind, bergeben werden knnte, da§ sie mir bel mitspielen.
20 Jeremia sprach: Man wird dich nicht bergeben. Gehorche doch der Stimme des HERRN, die ich dir verknde, so wird dir's wohlgehen, und du wirst am Leben bleiben.
21 Wirst du aber nicht hinausgehen, so ist dies das Wort, das mir der HERR gezeigt hat:
22 Siehe, alle Frauen, die noch vorhanden sind im Haus des Knigs von Juda, werden zu den Obersten des Knigs von Babel hinaus mssen, und sie werden dann sagen: ÈAch, deine guten Freunde haben dich berredet und in ihre Gewalt gebracht und in den Sumpf gefhrt und lassen dich nun stecken.Ç
23 Ja, alle deine Frauen und Kinder werden hinaus mssen zu den Chaldern, und du selbst wirst ihren Hnden nicht entgehen, sondern du wirst vom Knig von Babel ergriffen, und diese Stadt wird mit Feuer verbrannt werden. Kap 32,4; 34,3)
24 Und Zedekia sprach zu Jeremia: Sieh zu, da§ niemand diese Worte erfahre, so wirst du nicht sterben.
25 Und wenn's die Oberen erfahren sollten, da§ ich mit dir geredet habe, und zu dir kommen und sprechen: ÈSag an, was hast du mit dem Knig geredet; verbirg es uns nicht, so wollen wir dich nicht tten. Was hat der Knig mit dir geredet?Ç,
26 so sprich: Ich habe den Knig gebeten, da§ er mich nicht wieder in Jonatans Haus fhren lasse, ich m§te sonst dort sterben.
27 Da kamen alle Oberen zu Jeremia und fragten ihn, und er antwortete ihnen, wie ihm der Knig befohlen hatte. Da lie§en sie von ihm, weil sie nichts erfahren konnten.
28 Und Jeremia blieb im Wachthof bis auf den Tag, da Jerusalem eingenommen wurde. Kap 37,21)
39
1 (Jeremia wird bei der Eroberung Jerusalems befreit) Und es geschah, da§ Jerusalem erobert wurde. (1-10) Kap 52,4-16; 2. Kn 25,1-12)
39 Denn im neunten Jahr Zedekias, des Knigs von Juda, im zehnten Monat kam Nebukadnezar, der Knig von Babel, und sein ganzes Heer vor Jerusalem und belagerten es.
2 Und im elften Jahr Zedekias, am neunten Tage des vierten Monats, brach man in die Stadt ein.
3 Und alle Obersten des Knigs von Babel zogen hinein und hielten unter dem Mitteltor, nmlich Nergal-Sarezer, der Frst von Sin-Magir, der Oberhofmeister, und Nebuschasban, der Oberkmmerer, und alle andern Obersten des Knigs von Babel.
4 Als nun Zedekia, der Knig von Juda, und seine Kriegsleute das sahen, flohen sie bei Nacht zur Stadt hinaus auf dem Wege zu des Knigs Garten durchs Tor zwischen den beiden Mauern und entwichen zum Jordantal hin.
5 Aber die Kriegsleute der Chalder jagten ihnen nach und holten Zedekia ein im Jordantal von Jericho und nahmen ihn gefangen und brachten ihn zu Nebukadnezar, dem Knig von Babel, nach Ribla, das im Lande Hamat liegt. Der sprach das Urteil ber ihn.
6 Und der Knig von Babel lie§ die Shne Zedekias vor seinen Augen tten in Ribla und ttete auch alle Vornehmen Judas.
7 Aber Zedekia lie§ er die Augen ausstechen und ihn in Ketten legen, um ihn nach Babel zu fhren.
8 Und die Chalder verbrannten das Haus des Knigs und die Huser der Brger und rissen die Mauern Jerusalems nieder.
9 Was aber noch an Volk in der Stadt war, und wer sonst zu ihnen bergelaufen war, die fhrte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, alle miteinander gefangen nach Babel.
10 Aber von dem niederen Volk, das nichts hatte, lie§ zur selben Zeit Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, etliche im Lande Juda zurck und gab ihnen Weinberge und Felder.
11 Aber Nebukadnezar, der Knig von Babel, hatte Nebusaradan, dem Obersten der Leibwache, Befehl gegeben wegen Jeremia und gesagt:
12 Nimm ihn und la§ ihn dir befohlen sein und tu ihm kein Leid, sondern wie er's von dir begehrt, so mach's mit ihm. Kap 40,4)
13 Da sandten hin Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und Nebuschasban, der Oberkmmerer, Nergal-Sarezer, der Oberhofmeister, und alle Obersten des Knigs von Babel
14 und lie§en Jeremia aus dem Wachthof holen und bergaben ihn Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, da§ er ihn nach Hause gehen lie§e. Und so blieb er unter dem Volk. Kap 38,28, Kap 40,5.6-14-16)
15 Es war auch des HERRN Wort geschehen zu Jeremia, als er noch im Wachthof lag: (15-18) Kap 38,7)
16 Geh hin und sage Ebed-Melech, dem Mohren: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will meine Worte kommen lassen ber diese Stadt zum Unheil und nicht zum Heil, und du sollst es sehen zur selben Zeit.
17 Aber dich will ich erretten zur selben Zeit, spricht der HERR, und du sollst den Leuten nicht ausgeliefert werden, vor denen du dich frchtest.
18 Denn ich will dich entkommen lassen, da§ du nicht durchs Schwert fallest, sondern du sollst dein Leben wie eine Beute davonbringen, weil du mir vertraut hast, spricht der HERR.
40
1 (Jeremia bleibt im Lande. Gedaljas Statthalterschaft) Dies ist das Wort, das vom HERRN geschah zu Jeremia, als ihn Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, loslie§ in Rama, wo er ihn gefunden hatte; denn er war auch, mit Fesseln gebunden, unter allen Gefangenen aus Jerusalem und Juda, die nach Babel weggefhrt werden sollten. Kap 39,11-14)
2 Als nun der Oberste der Leibwache Jeremia hatte zu sich holen lassen, sprach er zu ihm: Der HERR, dein Gott, hat dies Unglck ber diese Sttte vorhergesagt
3 und hat's auch kommen lassen und getan, wie er geredet hat; denn ihr habt gesndigt wider den HERRN und seiner Stimme nicht gehorcht; darum ist euch solches widerfahren.
4 Und nun siehe, ich mache dich heute los von den Fesseln, mit denen deine Hnde gebunden waren. Gefllt dir's, mit mir nach Babel zu ziehen, so komm, du sollst mir befohlen sein. Gefllt dir's aber nicht, mit mir nach Babel zu ziehen, so la§ es sein. Siehe, du hast das ganze Land vor dir; wo dich's gut dnkt und dir's gefllt, da zieh hin. Kap 39,12)
5 Denn weiter hinaus wird kein Wiederkehren mglich sein. Darum magst du umkehren zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, des Sohnes Schafans, den der Knig von Babel ber die Stdte in Juda gesetzt hat, und bei ihm bleiben unter dem Volk; oder geh, wohin dir's gefllt. Und der Oberste der Leibwache gab ihm Wegzehrung und Geschenke und lie§ ihn gehen. (5 und 6) Kap 39,14)
6 So kam Jeremia zu Gedalja, dem Sohne Ahikams, nach Mizpa und blieb bei ihm unter dem Volk, das im Lande noch briggeblieben war.
7 Als nun die Hauptleute, die noch im Lande verstreut waren, samt ihren Leuten erfuhren, da§ der Knig von Babel Gedalja, den Sohn Ahikams, ber das Land gesetzt hatte und ber die Mnner, Frauen und Kinder und ber die Geringen im Lande, die nicht nach Babel weggefhrt waren, 2. Kn 25,22-24)
8 kamen sie zu Gedalja nach Mizpa, nmlich Jismael, der Sohn Netanjas, Johanan und Jonatan, die Shne Kareachs, und Seraja, der Sohn Tanhumets, und die Shne Efais von Netofa und Jaasanja, der Sohn eines Maachatiters, samt ihren Leuten. Kap 41,1.11)
9 Und Gedalja, der Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, schwor ihnen und ihren Leuten einen Eid und sprach: Frchtet euch nicht, den Chaldern untertan zu sein; bleibt im Lande und seid dem Knig von Babel untertan, so wird's euch wohlgehen.
10 Siehe, ich bleibe hier in Mizpa und habe die Verantwortung vor den Chaldern, die zu uns kommen; ihr aber sollt Wein und Feigen und
l ernten und in eure Gef§e tun und sollt in euren Stdten wohnen, die ihr wieder in Besitz genommen habt.
11 Und als die Juder, die im Lande Moab und Ammon und in Edom und in allen Lndern waren, hrten, da§ der Knig von Babel einen Rest in Juda briggelassen und ber sie Gedalja gesetzt hatte, den Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans,
12 da kamen auch sie alle zurck aus allen Orten, wohin sie verstreut waren, in das Land Juda zu Gedalja nach Mizpa und ernteten sehr viel Wein und Sommerfrchte.
13 Aber Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute, die im Lande verstreut gewesen waren, kamen zu Gedalja nach Mizpa
14 und sprachen zu ihm: Wei§t du auch, da§ Baalis, der Knig der Ammoniter, Jismael, den Sohn Netanjas, gesandt hat, da§ er dich erschlagen soll? Das wollte ihnen aber Gedalja, der Sohn Ahikams, nicht glauben.
15 Da sprach Johanan, der Sohn Kareachs, zu Gedalja heimlich in Mizpa: Ich will hingehen und Jismael, den Sohn Netanjas, erschlagen, da§ es niemand erfahren soll. Warum soll er dich erschlagen, so da§ alle Juder, die bei dir versammelt sind, zerstreut werden und, die noch aus Juda briggeblieben sind, umkommen?
16 Aber Gedalja, der Sohn Ahikams, sprach zu Johanan, dem Sohn Kareachs: Du sollst das nicht tun; es ist nicht wahr, was du von Jismael sagst.
41
1 (Gedaljas Ermordung durch Jismael) (vgl. 2. Kn 25,25) Aber im siebenten Monat kam Jismael, der Sohn Netanjas, des Sohnes Elischamas, aus kniglichem Stamm, einer von den Obersten des Knigs, und zehn Mnner mit ihm zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, nach Mizpa, und sie a§en dort in Mizpa miteinander. Kap 40,8)
2 Und Jismael, der Sohn Netanjas, erhob sich samt den zehn Mnnern, die bei ihm waren, und sie erschlugen Gedalja, den Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, mit dem Schwert, weil ihn der Knig von Babel ber das Land gesetzt hatte. Kap 40,5)
3 Auch erschlug Jismael alle Juder, die bei Gedalja waren in Mizpa, und die Chalder, die dort waren, smtliche Kriegsleute.
4 Am andern Tage, nachdem Gedalja erschlagen war und es noch niemand wu§te,
5 kamen achtzig Mnner von Sichem, von Silo und von Samaria und hatten die Brte abgeschoren und ihre Kleider zerrissen und sich wund geritzt und trugen Speisopfer und Weihrauch mit, um es zum Hause des HERRN zu bringen. Kap 16,6)
6 Und Jismael, der Sohn Netanjas, ging heraus von Mizpa ihnen entgegen, ging und weinte. Als er nun an sie herankam, sprach er zu ihnen: Ihr sollt zu Gedalja, dem Sohn Ahikams, kommen.
7 Als sie aber mitten in die Stadt kamen, ermordete sie Jismael, der Sohn Netanjas, er und die Mnner, die bei ihm waren, und warfen sie in die Zisterne.
8 Aber es waren zehn Mnner darunter, die sprachen zu Jismael: Tte uns nicht; wir haben Vorrat im Acker verborgen liegen an Weizen, Gerste,
l und Honig. Da lie§ er ab und ttete sie nicht mit den andern.
9 Die Zisterne aber, in die Jismael die Leichname der Mnner warf, die er erschlagen hatte samt dem Gedalja, ist die, welche der Knig Asa hatte anlegen lassen im Krieg gegen Bascha, den Knig von Israel. Die fllte Jismael, der Sohn Netanjas, mit den Erschlagenen. 1. Kn 15,16-24)
10 Und Jismael, der Sohn Netanjas, fhrte das Volk, das in Mizpa briggeblieben war, gefangen weg: die Knigstchter samt allem Volk, ber das Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Gedalja, den Sohn Ahikams, gesetzt hatte; und er zog hin und wollte hinber zu den Ammonitern.
11 Als aber Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des Heeres, die bei ihm waren, von all dem Bsen erfuhren, das Jismael, der Sohn Netanjas, begangen hatte, 40,8.13-16)
12 nahmen sie zu sich alle Mnner und zogen hin, um mit Jismael, dem Sohn Netanjas, zu kmpfen, und trafen ihn an dem gro§en Wasser bei Gibeon. 2. Sam 2,13)
13 Als nun alles Volk, das bei Jismael war, den Johanan, den Sohn Kareachs, erblickte samt allen Hauptleuten des Heeres, die bei ihm waren, da wurde es froh.
14 Und das ganze Volk, das Jismael von Mizpa weggefhrt hatte, wandte sich um und ging zu Johanan, dem Sohn Kareachs, ber.
15 Aber Jismael, der Sohn Netanjas, entrann mit acht Mnnern dem Johanan und zog zu den Ammonitern.
16 Und Johanan, der Sohn Kareachs, samt allen Hauptleuten des Heeres, die bei ihm waren, nahm zu sich das briggebliebene Volk, das Jismael, der Sohn Netanjas, aus Mizpa weggefhrt hatte, nachdem er Gedalja, den Sohn Ahikams, erschlagen hatte, nmlich die Kriegsleute, die Frauen und Kinder und Hofleute, die er von Gibeon zurckgebracht hatte.
17 Und sie zogen hin und kehrten ein in der Herberge Kimhams bei Bethlehem, um von dort nach gypten zu ziehen 2. Sam 19,38, Kap 43,7)
18 aus Furcht vor den Chaldern. Denn sie frchteten sich vor ihnen, weil Jismael, der Sohn Netanjas, Gedalja, den Sohn Ahikams, erschlagen hatte, den der Knig von Babel ber das Land gesetzt hatte.
42
1 (Jeremia warnt vor der Auswanderung nach gypten) Da traten herzu alle Hauptleute des Heeres, Johanan, der Sohn Kareachs, Asarja, der Sohn Hoschajas, samt dem ganzen Volk, klein und gro§,
2 und sprachen zum Propheten Jeremia: La§ doch unsere Bitte vor dir gelten und bete fr uns zum HERRN, deinem Gott, fr alle diese briggebliebenen - denn leider sind wir von vielen nur wenige brig geblieben, wie du mit eigenen Augen siehst -, Kap 37,3)
3 da§ der HERR, dein Gott, uns kundtun wolle, wohin wir ziehen und was wir tun sollen.
4 Und der Prophet Jeremia sprach zu ihnen: Wohlan, ich will gehorchen. Siehe, ich will zum HERRN, eurem Gott, beten, wie ihr gesagt habt, und alles, was euch der HERR antworten wird, das will ich euch kundtun und will euch nichts vorenthalten.
5 Und sie sprachen zu Jeremia: Der HERR sei ein zuverlssiger und wahrhaftiger Zeuge wider uns, wenn wir nicht alles tun werden, was uns der HERR, dein Gott, durch dich befehlen wird.
6 Es sei Gutes oder Bses, so wollen wir gehorchen der Stimme des HERRN, unseres Gottes, zu dem wir dich senden, auf da§ es uns wohlgehe, wenn wir der Stimme des HERRN, unseres Gottes, gehorchen.
7 Und nach zehn Tagen geschah des HERRN Wort zu Jeremia.
8 Da rief er Johanan, den Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des Heeres, die bei ihm waren, und alles Volk, klein und gro§,
9 und sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels, zu dem ihr mich gesandt habt, da§ ich euer Gebet vor ihn bringen sollte:
10 Werdet ihr in diesem Lande bleiben, so will ich euch bauen und nicht einrei§en; ich will euch pflanzen und nicht ausrei§en; denn es hat mich gereut das Unheil, das ich euch angetan habe. Kap 1,10)
11 Ihr sollt euch nicht frchten vor dem Knig von Babel, vor dem ihr euch frchtet, spricht der HERR; ihr sollt euch vor ihm nicht frchten, denn ich will bei euch sein, da§ ich euch helfe und von seiner Hand errette.
12 Ich will euch Barmherzigkeit erweisen und mich ber euch erbarmen und euch wieder auf eure cker bringen.
13 Werdet ihr aber sagen: ÈWir wollen nicht in diesem Lande bleibenÇ und so der Stimme des HERRN, eures Gottes, nicht gehorchen (13-17) Kap 29,17.18)
14 und werdet ihr sagen: ÈNein, wir wollen nach gyptenland ziehen, da§ wir weder Krieg sehen noch den Schall der Posaune hren noch Hunger nach Brot leiden mssen; dort wollen wir bleibenÇ -
15 nun, so hret des HERRN Wort, ihr briggebliebenen von Juda! So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Werdet ihr euer Angesicht nach gyptenland richten, um dorthin zu ziehen und dort zu wohnen,
16 so soll euch das Schwert, vor dem ihr euch frchtet, in gyptenland treffen, und der Hunger, vor dem ihr euch sorgt, soll stets hinter euch her sein in gypten, und ihr sollt dort sterben.
17 Denn sie seien, wer sie wollen: Wer sein Angesicht nach gypten richtet, um dorthin zu ziehen und dort zu wohnen, der soll sterben durch Schwert, Hunger und Pest, und es soll keiner brigbleiben noch dem Unheil entrinnen, das ich ber sie kommen lassen will.
18 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Gleichwie mein Zorn und Grimm ber die Einwohner Jerusalems ausgeschttet wurde, so soll er auch ber euch ausgeschttet werden, wenn ihr nach gypten zieht; und ihr sollt zum Fluch, zum Bild des Entsetzens, zur Verwnschung und zur Schande werden und diese Sttte nicht mehr sehen. Kap 25,9)
19 Das ist das Wort des HERRN an euch, die ihr briggeblieben seid von Juda, da§ ihr nicht nach gypten zieht. Darum erkennt, da§ ich euch heute gewarnt habe;
20 denn ihr selbst habt euer Leben in Gefahr gebracht, weil ihr mich gesandt habt zum HERRN, eurem Gott, und gesagt: Bete zum HERRN, unserm Gott, fr uns, und alles, was der HERR, unser Gott, sagen wird, tu uns kund, so wollen wir danach tun.
21 Das habe ich euch heute wissen lassen; aber ihr wollt der Stimme des HERRN, eures Gottes, nicht gehorchen noch allem, was er euch durch mich befohlen hat.
22 So sollt ihr denn wissen, da§ ihr durch Schwert, Hunger und Pest sterben m§t an dem Ort, wohin ihr zu ziehen gedenkt, um dort zu wohnen.
43
1 (Jeremia wird nach gypten verschleppt) Als Jeremia dem ganzen Volk alle Worte des HERRN, ihres Gottes, ausgerichtet hatte, wie ihm der HERR, ihr Gott, alle diese Worte an sie befohlen hatte,
2 sprachen Asarja, der Sohn Hoschajas, und Johanan, der Sohn Kareachs, und alle aufsssigen Mnner zu Jeremia: Du lgst! Der HERR, unser Gott, hat dich nicht zu uns gesandt und gesagt: ÈIhr sollt nicht nach gypten ziehen, um dort zu wohnenÇ,
3 sondern Baruch, der Sohn Nerijas, beredet dich zu unserm Schaden, damit wir den Chaldern bergeben werden und sie uns tten oder nach Babel wegfhren. Kap 36,32)
4 Da gehorchten Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des Heeres samt dem ganzen Volk der Stimme des HERRN nicht, da§ sie im Lande Juda geblieben wren,
5 sondern Johanan, der Sohn Kareachs, und alle Hauptleute des Heeres nahmen zu sich alle briggebliebenen von Juda, die von allen Vlkern, wohin sie geflohen, zurckgekommen waren, um im Lande Juda zu wohnen,
6 nmlich Mnner, Frauen und Kinder, dazu die Knigstchter und alle brigen, die Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, bei Gedalja, dem Sohn Ahikams, des Sohnes Schafans, gelassen hatte, und auch den Propheten Jeremia und Baruch, den Sohn Nerijas.
7 Und sie zogen nach gyptenland, denn sie wollten der Stimme des HERRN nicht gehorchen, und kamen nach Tachpanhes. Kap 42,14-17; 2. Kn 25,26)
8 (Jeremia weissagt den Einfall Nebukadnezars) Aber des HERRN Wort geschah zu Jeremia in Tachpanhes:
9 Nimm gro§e Steine und vergrabe sie in dem Boden am Eingang des Hauses des Pharao in Tachpanhes, so da§ die Mnner aus Juda es sehen,
10 und sprich zu ihnen: So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will hinsenden und meinen Knecht Nebukadnezar, den Knig von Babel, holen lassen und will seinen Thron oben auf diese Steine setzen, die ich eingraben lie§; und er soll seinen Thronhimmel darber ausspannen. Kap 25,9)
11 Er soll kommen und gyptenland schlagen und tten, wen es trifft, gefangen fhren, wen es trifft, mit dem Schwert erschlagen, wen es trifft. Kap 15,2)
12 Und ich will die Tempel gyptens in Brand stecken und niederbrennen und ihre Gtter wegfhren. Und er soll gyptenland lausen, wie ein Hirt sein Kleid laust, und mit Frieden von dannen ziehen. Kap 46,25)
13 Er soll die Steinmale von Bet-Schemesch in gyptenland zerbrechen und die Gtzentempel in gypten mit Feuer verbrennen.
44
1 (Jeremia warnt vor der erneuten Verehrung der Himmelsknigin) Dies ist das Wort, das zu Jeremia geschah an alle Juder, die in gyptenland wohnten, nmlich in Migdol, Tachpanhes und Memfis, und die im Lande Patros wohnten. Kap 43,7)
2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ihr habt gesehen all das Unheil, das ich habe kommen lassen ber Jerusalem und ber alle Stdte in Juda; siehe, heutigentags sind sie wst, und niemand wohnt darin;
3 und das um ihrer Bosheit willen, die sie taten, als sie mich erzrnten und hingingen und opferten und dienten andern Gttern, die weder sie noch ihr noch eure Vter kannten.
4 Und ich sandte immer wieder zu euch alle meine Knechte, die Propheten, und lie§ euch sagen: ÈTut doch nicht solche Greuel, die ich hasse.Ç Kap 25,4)
5 Aber sie gehorchten nicht und kehrten auch ihre Ohren nicht zu mir, da§ sie sich von ihrer Bosheit bekehrt und andern Gttern nicht geopfert htten.
6 Darum ergo§ sich auch mein Zorn und Grimm und entbrannte ber die Stdte Judas und die Gassen Jerusalems, da§ sie zur Wste und
de geworden sind, so wie es heute ist.
7 Nun, so spricht der HERR, der Gott Zebaoth, der Gott Israels: Warum tut ihr euch selbst ein so gro§es Unheil an, da§ bei euch ausgerottet werden aus Juda Mann und Frau, Kind und Sugling und nichts von euch brigbleibt, Kap 42,22)
8 und erzrnet mich so durch eurer Hnde Werke und opfert andern Gttern in gyptenland, wohin ihr gezogen seid, um dort zu wohnen, auf da§ ihr ausgerottet und zum Fluch und zur Schmach werdet unter allen Vlkern auf Erden?
9 Habt ihr vergessen die Snden eurer Vter, die Snden der Knige von Juda, die Snden ihrer Frauen, dazu eure eigenen Snden und die Snden eurer Frauen, die sie getan haben im Lande Juda und auf den Gassen Jerusalems? Kap 7,17.18)
10 Sie haben sich bis auf diesen Tag nicht gedemtigt, frchten sich auch nicht und wandeln nicht in meinem Gesetz und in den Rechtsordnungen, die ich euch und euren Vtern gegeben habe.
11 Darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will mein Angesicht wider euch richten zum Unheil, und ganz Juda soll ausgerottet werden. Am 9,4)
12 Und ich will wegraffen, die briggeblieben sind von Juda, die ihr Angesicht nach gyptenland gerichtet haben, um dorthin zu ziehen und dort zu wohnen; es soll ein Ende mit ihnen allen werden in gyptenland. Durchs Schwert sollen sie fallen, und durch Hunger sollen sie umkommen, klein und gro§; sie sollen durch Schwert und Hunger sterben und sollen zur Verwnschung, zum Entsetzen, zum Fluch und zur Schmach werden. Kap 42,14-17)
13 Ich will auch die Einwohner in gyptenland mit Schwert, Hunger und Pest heimsuchen, gleichwie ich an Jerusalem getan habe,
14 so da§ von denen, die briggeblieben sind von Juda und die hierher gekommen sind nach gyptenland, um hier zu wohnen, keiner entrinnen und entkommen soll. Sie sollen nicht mehr ins Land Juda zurckkehren, wohin sie gerne wiederkmen und wohnten, sondern es soll keiner dahin zurckkommen au§er einigen Entronnenen.
15 Da antworteten dem Jeremia alle Mnner, die sehr wohl wu§ten, da§ ihre Frauen andern Gttern opferten, und alle Frauen, die dabeistanden, eine gro§e Menge, samt allem Volk, das in gyptenland und in Patros wohnte, und sprachen: Jes 11,11)
16 Den Worten, die du im Namen des HERRN uns sagst, wollen wir nicht gehorchen,
17 sondern wir wollen all die Worte halten, die aus unserm eigenen Munde gekommen sind, und wollen der Himmelsknigin opfern und ihr Trankopfer darbringen, wie wir und unsere Vter, unsere Knige und Oberen getan haben in den Stdten Judas und auf den Gassen Jerusalems. Da hatten wir auch Brot genug, und es ging uns gut, und wir sahen kein Unglck. Kap 7,17.18, Hos 2,7)
18 Seit der Zeit aber, da wir es unterlassen haben, der Himmelsknigin zu opfern und Trankopfer darzubringen, haben wir an allem Mangel gelitten und sind durch Schwert und Hunger umgekommen.
19 Und wenn wir Frauen der Himmelsknigin opfern und Trankopfer darbringen, das tun wir ja nicht ohne den Willen unserer Mnner, wenn wir ihr Kuchen backen, um ein Bild von ihr zu machen, und ihr Trankopfer darbringen. 4. Mose 30,11-13)
20 Da sprach Jeremia zu dem ganzen Volk, den Mnnern und Frauen und allen Leuten, die ihm so geantwortet hatten:
21 Nein, der HERR hat gedacht an das Opfern, das ihr in den Stdten Judas und auf den Gassen Jerusalems getrieben habt samt euren Vtern, Knigen, Oberen und allem Volk des Landes, und er hat's zu Herzen genommen,
22 da§ er nicht mehr leiden konnte euren bsen Wandel und die Greuel, die ihr tatet; daher ist auch euer Land zur Wste, zum Entsetzen und zum Fluch geworden, da§ niemand darin wohnt, so wie es heute ist.
23 Weil ihr der Himmelsknigin geopfert habt und wider den HERRN sndigtet und der Stimme des HERRN nicht gehorchtet und in seinem Gesetze, seinen Rechten und Mahnungen nicht gewandelt seid, darum ist euch solches Unheil widerfahren, so wie es heute ist.
24 Und Jeremia sprach zu allem Volk und zu allen Frauen: Hret des HERRN Wort, ihr alle aus Juda, die in gyptenland sind!
25 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Ihr und eure Frauen habt mit eurem Munde geredet und mit euren Hnden vollbracht, was ihr sagt: ÈWir wollen unsere Gelbde halten, die wir der Himmelsknigin gelobt haben, da§ wir ihr opfern und Trankopfer darbringen.Ç Wohlan, erfllet doch eure Gelbde und haltet eure Gelbde!
26 So hret nun des HERRN Wort, ihr alle aus Juda, die ihr in gyptenland wohnt: Siehe, ich schwre bei meinem gro§en Namen, spricht der HERR, da§ mein Name nicht mehr genannt werden soll durch irgendeines Menschen Mund aus Juda in ganz gyptenland, der da sagt: ÈSo wahr Gott der HERR lebt!Ç
27 Siehe, ich will ber sie wachen zum Unheil und nicht zum Heil, da§, wer aus Juda in gyptenland ist, durch Schwert und Hunger umkommen soll, bis es ein Ende mit ihnen hat. Am 9,4)
28 Die aber dem Schwert entrinnen, werden aus gyptenland ins Land Juda zurckkommen als ein geringes Huflein. So werden dann alle, die briggeblieben sind von Juda und die nach gyptenland gezogen waren, dort zu wohnen, erkennen, wessen Wort wahr geworden ist, meines oder ihres.
29 Und dies sei das Zeichen, spricht der HERR: Ich will euch an diesem Ort heimsuchen, damit ihr wi§t, da§ mein Wort wahr werden soll ber euch zum Unheil.
30 So spricht der HERR: Siehe, ich will den Pharao Hofra, den Knig von gypten, bergeben in die Hnde seiner Feinde und derer, die ihm nach dem Leben trachten, gleichwie ich Zedekia, den Knig von Juda, bergeben habe in die Hand Nebukadnezars, des Knigs von Babel, seines Feindes, der ihm nach dem Leben trachtete. Hes 29,19)
45
1 (Ein Wort fr Baruch) Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia zu Baruch, dem Sohn Nerijas, redete, als er die Worte, wie Jeremia sie ihm sagte, auf eine Schriftrolle schrieb, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda: Kap 36,4)
2 So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels, ber dich, Baruch:
3 Du sprichst: Weh mir, wie hat mir der HERR Jammer zu meinem Schmerz hinzugefgt! Ich seufze mich mde und finde keine Ruhe.
4 Sage ihm: So spricht der HERR: Siehe, was ich gebaut habe, das rei§e ich ein, und was ich gepflanzt habe, das rei§e ich aus, nmlich dies mein ganzes Land.
5 Und du begehrst fr dich gro§e Dinge? Begehre es nicht! Denn siehe, ich will Unheil kommen lassen ber alles Fleisch, spricht der HERR, aber dein Leben sollst du wie eine Beute davonbringen, an welchen Ort du auch ziehst. Kap 39,18; 43,4-6)
46
1 (GERICHTSWORTE GEGEN FREMDE V
LKER) (Kapitel 46 - 51) Dies ist das Wort des HERRN, das zu dem Propheten Jeremia geschehen ist wider alle Vlker.
(Weissagung gegen gypten) (vgl. Jes 19; Hes 29 - 32) A|
2 Wider gypten. Wider das Heer des Pharao Necho, des Knigs von gypten, welches lagerte am Euphratstrom bei Karkemisch und das Nebukadnezar, der Knig von Babel, schlug im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Knigs von Juda: 2. Kn 23,29)
3 Rstet Rundschild und Langschild und zieht in den Streit!
4 Spannet Rosse an und la§t Reiter aufsitzen, setzt die Helme auf und schrft die Spie§e und ziehet Panzer an!
5 Wie kommt's aber, da§ ich sehe, da§ sie verzagt sind und die Flucht ergreifen und ihre Helden erschlagen sind? Sie fliehen und wenden sich nicht mehr zurck. Schrecken um und um! spricht der HERR. Kap 20,3)
6 Der Schnelle kann nicht entfliehen noch der Starke entrinnen. Im Norden am Euphratstrom sind sie gefallen und niedergestreckt.
7 Wer ist's, der emporstieg wie der Nil, und seine Wasser wlzten sich dahin wie Strme?
8 gypten stieg empor wie der Nil, und seine Wasser wlzten sich daher wie Strme, und es sprach: ÈIch will hinaufziehen, das Land bedecken und die Stdte verderben samt denen, die darin wohnen.Ç
9 Wohlan, setzt euch auf die Rosse, rennet mit den Wagen, lasset die Helden ausziehen, die von Kusch und aus Put, die den Schild fhren, und die Schtzen aus Lud!
10 Denn dies ist der Tag Gottes, des HERRN Zebaoth, ein Tag der Vergeltung, da§ er sich an seinen Feinden rche, wenn das Schwert fressen und von ihrem Blut voll und trunken werden wird. Denn sie mssen Gott, dem HERRN Zebaoth, ein Schlachtopfer werden im Lande des Nordens am Euphratstrom. Jes 2,12, 5. Mose 32,41.42)
11 Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, Jungfrau, Tochter gypten! Aber es ist umsonst, da§ du viel Heilmittel gebrauchst; du wirst doch nicht heil. Kap 8,22)
12 Deine Schande ist unter den Vlkern erschollen, deines Heulens ist das Land voll; denn ein Held fllt ber den andern und liegen beide miteinander danieder.
13 Dies ist das Wort des HERRN, das er zu dem Propheten Jeremia redete, als Nebukadnezar, der Knig von Babel, heranzog, um gyptenland zu schlagen:
14 Verkndigt's in gypten und sagt's an in Migdol, sagt's an in Memfis und Tachpanhes und sprecht: Setze dich zur Wehr! Denn das Schwert wird fressen, was um dich her ist.
15 Wie geht's zu, da§ deine Gewaltigen zu Boden fallen und knnen nicht standhalten? Der HERR hat sie so gestrzt.
16 Er macht, da§ ihrer viele fallen, da§ einer mit dem andern daniederliegt. Da sprechen sie: Wohlauf, la§t uns wieder zu unserm Volk ziehen, in unser Vaterland vor dem mrderischen Schwert!
17 Nennet den Namen des Pharao, des Knigs von gypten: ÈPrahlhans, der die Zeit versumt hatÇ.
18 So wahr ich lebe, spricht der Knig, der HERR Zebaoth hei§t: er wird daherziehen so hoch, wie der Berg Tabor unter den Bergen ist und wie der Karmel am Meer ist.
19 Mache dir Fluchtgepck, du Einwohnerin, Tochter gypten; denn Memfis wird wst und verbrannt werden, da§ niemand darin wohnen wird.
20 gypten ist wie eine schne junge Kuh; aber es kommt von Norden der Schlchter.
21 Auch die darin um Sold dienen, sind wie gemstete Klber; aber sie mssen sich dennoch wenden und miteinander fliehen und werden nicht standhalten; denn der Tag ihres Unheils wird ber sie kommen, die Zeit ihrer Heimsuchung.
22 Man hrt sie heranziehen wie eine zischende Schlange; ja, sie kommen mit Heeresmacht und bringen xte ber sie wie die Holzhauer.
23 Die werden ihren Wald umhauen, spricht der HERR, denn sie sind nicht zu zhlen; ihrer sind mehr als Heuschrecken, die niemand zhlen kann.
24 Die Tochter gypten wird zuschanden; denn sie ist dem Volk aus dem Norden in die Hnde gegeben.
25 Der HERR Zebaoth, der Gott Israels, spricht: Siehe, ich will heimsuchen den Amon zu No und den Pharao und gypten samt seinen Gttern und Knigen, ja, den Pharao mit allen, die sich auf ihn verlassen, (25 und 26) Kap 43,12.13; Jes 24,21)
26 da§ ich sie gebe in die Hnde derer, die ihnen nach dem Leben trachten, und in die Hnde Nebukadnezars, des Knigs von Babel, und seiner Gro§en. Aber danach soll das Land bewohnt werden wie vor alters, spricht der HERR. Hes 29,14)
27 Aber du, mein Knecht Jakob, frchte dich nicht, und du, Israel, verzage nicht! Denn siehe, ich will dir helfen aus fernen Landen und deinen Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, da§ Jakob zurckkommen soll und in Frieden sein und ohne Sorge, und niemand soll ihn schrecken. Kap 30,10)
28 Darum frchte dich nicht, du, Jakob, mein Knecht, spricht der HERR, denn ich bin bei dir! Mit allen Vlkern, unter die ich dich versto§en habe, will ich ein Ende machen; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Zchtigen will ich dich mit Ma§en, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen. Kap 10,24; 30,11)
47
1 (Weissagung gegen die Philister) (vgl. Jes 14,29-32; Hes 25,15-17) Dies ist das Wort des HERRN, das zum Propheten Jeremia geschah wider die Philister, ehe der Pharao Gaza schlug.
2 So spricht der HERR: Siehe, es kommen Wasser heran von Norden, die zum rei§enden Strom werden und das Land berfluten und was darin ist, die Stdte und die darin wohnen, da§ die Leute schreien und alle Einwohner im Lande heulen.
3 Vor dem Stampfen ihrer starken Rosse, die dahertraben, und vor dem Rasseln ihrer Wagen und dem Poltern ihrer Rder werden sich die Vter nicht umsehen nach den Kindern, so verzagt werden sie sein
4 ber den Tag, der da kommt, um zu verderben alle Philister und auszurotten die letzten Helfer fr Tyrus und Sidon. Denn der HERR wird die Philister verderben, den Rest derer, die gekommen sind von der Insel Kaftor. Am 9,7)
5 ber Gaza wird Trauer kommen, und Aschkelon wird vernichtet, der Rest der Anakiter. Wie lange willst du dich wund ritzen? Am 1,6.7; Zef 2,4; Sach 9,5, Jos 11,22, Kap 16,6; 48,37)
6 O du Schwert des HERRN, wann willst du doch aufhren? Fahre in deine Scheide und ruhe und sei still!
7 Aber wie kann es aufhren, da doch der HERR ihm Befehl gegeben hat wider Aschkelon und es wider das Ufer des Meeres bestellt hat?
48
1 (Weissagung gegen Moab) (vgl. Jes 15; 16; Hes 25,8-11; Am 2,1-3; Zef 2,8-11) Wider Moab. So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Wehe der Stadt Nebo, denn sie ist zerstrt! Geschndet ist Kirjatajim und eingenommen, die hohe Feste ist zuschanden geworden und zerbrochen.
2 Der Stolz Moabs auf Heschbon ist dahin; denn man sinnt Bses gegen die Stadt: ÈKommt, wir wollen sie ausrotten, da§ sie ohne Volk sei.Ç Und du, Madmen, mu§t auch vernichtet werden; das Schwert wird hinter dir her sein.
3 Man hrt ein Geschrei in Horonajim von Verwstung und gro§em Jammer.
4 Moab ist zerschlagen. Man hrt ihre Kleinen schreien;
5 denn sie gehen mit Weinen die Steige von Luhit hinauf, und die Feinde hren ein Jammergeschrei den Weg von Horonajim herab:
6 ÈFliehet und rettet euer Leben!Ç Aber ihr werdet sein wie ein Strauch in der Wste. Kap 17,6)
7 Weil du dich auf deine Bauwerke verlssest und auf deine Schtze, sollst du auch erobert werden, und Kemosch mu§ gefangen wegziehen samt seinen Priestern und Frsten. 4. Mose 21,29; Ri 11,24; 1. Kn 11,7)
8 Denn der Verwster wird ber alle Stdte kommen, da§ nicht eine Stadt entrinnen wird. Es sollen die Tler verwstet und die Ebenen verheert werden; denn der HERR hat's gesagt.
9 Gebt Moab Flgel, denn es wird davon mssen, als flge es, und seine Stdte werden wst liegen, da§ niemand darin wohnen wird.
10 Verflucht sei, wer des HERRN Werk lssig tut; verflucht sei, wer sein Schwert aufhlt, da§ es nicht Blut vergie§t!
11 Moab ist von seiner Jugend an ungestrt gewesen und auf seinen Hefen still gelegen und ist nie aus einem Fa§ ins andre gegossen und ist nie in die Gefangenschaft gezogen; darum ist sein Geschmack ihm geblieben und sein Geruch nicht verndert worden. Zef 1,12)
12 Darum siehe, spricht der HERR, es kommt die Zeit, da§ ich ihnen Kfer schicken will, die sie ausschtten sollen und ihre Fsser ausleeren und ihre Krge zerschmettern.
13 Und Moab soll ber dem Kemosch zuschanden werden, gleichwie das Haus Israel ber Bethel zuschanden geworden ist, worauf sie sich verlie§en.
14 Wie knnt ihr sagen: Wir sind Helden und rechte Kriegsleute?
15 Moab wird verwstet, und seine Stdte werden erstiegen, und seine beste Mannschaft mu§ hinab zur Schlachtbank, spricht der Knig, welcher hei§t der HERR Zebaoth.
16 Denn der Untergang Moabs wird bald kommen, und sein Unglck eilt herbei.
17 Habt doch Mitleid mit ihnen, alle, die ihr um sie her wohnt und ihren Namen kennt, und sprecht: ÈWie ist das starke Zepter und der herrliche Stab so zerbrochen!Ç
18 Herunter von der Herrlichkeit, du Tochter Dibon, und setz dich in den Staub! Denn der Verwster Moabs wird zu dir hinaufkommen und deine Bollwerke zerstren.
19 Tritt an die Stra§e und schaue, du Einwohnerin von Aror! Frage, die da fliehen und entrinnen, und sprich: ÈWas ist geschehen?Ç
20 Ach, Moab ist verwstet und verheert! Heulet und schreiet; sagt's am Arnon, da§ Moab vernichtet ist!
21 Die Strafe ist ber das ebene Land ergangen, nmlich ber Holon, Jahaz, Mefaat,
22 Dibon, Nebo, Bet-Diblatajim,
23 Kirjatajim, Bet-Gamul, Bet-Meon,
24 Kerijot, Bozra und ber alle Stdte im Lande Moab, sie seien fern oder nahe.
25 Das Horn Moabs ist abgeschlagen, und sein Arm ist zerbrochen, spricht der HERR.
26 Macht es trunken; denn es hat sich gegen den HERRN erhoben! Speien msse Moab, auf da§ es auch zum Gesptt werde. Kap 25,15)
27 Oder ist Israel dir nicht ein Gesptt gewesen, als htte man es unter den Dieben gefunden? Sooft du von ihm sprachst, hast du es verhhnt.
28 O ihr Bewohner von Moab, verla§t die Stdte und wohnt in den Felsen und tut wie die Tauben, die da nisten in den Lchern!
29 Man hat immer gesagt von dem stolzen Moab, da§ es sehr stolz sei, hoffrtig, hochmtig, trotzig und bermtig.
30 Aber der HERR spricht: Ich kenne seinen bermut wohl und sein bses Geschwtz; Bses haben sie getan.
31 Darum mu§ ich ber Moab heulen und ber ganz Moab schreien und ber die Leute von Kir-Heres klagen.
32 Mehr als ber Jaser mu§ ich ber dich weinen, du Weinstock Sibma; denn deine Ranken reichten ber das Meer und kamen bis nach Jaser. Der Verwster ist ber deine Ernte und Weinlese hergefallen.
33 Freude und Wonne sind hinweggenommen aus dem Fruchtland und dem Lande Moab. Dem Wein in den Kufen mache ich ein Ende, der Kelterer wird nicht mehr keltern, der Winzer wird nicht mehr sein Lied singen.
34 Das Geschrei von Heschbon wird gehrt bis Elale, bis nach Jahaz, von Zoar an bis nach Horonajim, bis Eglat-Schelischija; denn auch die Wasser Nimrims sollen versiegen.
35 Und ich will, spricht der HERR, in Moab damit ein Ende machen, da§ sie auf den Hhen opfern und ihren Gttern Opfer darbringen.
36 Darum klagt mein Herz ber Moab wie Fltenklage, und ber die Leute in Kir-Heres klagt mein Herz wie Fltenklage; denn das Gut, das sie gesammelt, ist zugrunde gegangen. Jes 15,7)
37 Alle Kpfe werden kahl sein und alle Brte abgeschoren, alle Hnde wund geritzt, und jeder wird den Sack anziehen. Kap 16,6)
38 Auf allen Dchern und Gassen, berall in Moab wird man klagen; denn ich habe Moab zerbrochen wie ein Gef§, das niemand haben will, spricht der HERR.
39 O wie ist es zerschlagen, wie heulen sie! Wie haben sie schimpflich den Rcken gewandt! Moab ist zum Spott und zum Bild des Schreckens geworden allen, die ringsum wohnen.
40 Denn so spricht der HERR: Siehe, er fliegt daher wie ein Adler und breitet seine Flgel aus ber Moab. Kap 49,22)
41 Die Stdte sind erobert, und die Festungen sind eingenommen, und das Herz der Helden in Moab wird an jenem Tage sein wie das Herz einer Frau in Kindsnten.
42 Denn Moab mu§ vertilgt werden, da§ es kein Volk mehr sei, weil es sich gegen den HERRN erhoben hat.
43 Schrecken, Grube und Schlinge ber dich, du Volk von Moab! spricht der HERR. (43 und 44) Jes 24,17.18)
44 Wer dem Schrecken entflieht, der wird in die Grube fallen, und wer aus der Grube herauskommt, der wird in der Schlinge gefangen werden; denn ich will ber Moab kommen lassen das Jahr seiner Heimsuchung, spricht der HERR.
45 Erschpft suchen die Entronnenen Zuflucht im Schatten von Heschbon; aber es wird ein Feuer aus Heschbon und eine Flamme aus dem Hause Sihon ausgehen, welche die Schlfe Moabs verzehren wird und den Scheitel der kriegerischen Leute. 4. Mose 21,28.29)
46 Weh dir, Moab! Verloren ist das Volk des Kemosch; denn man hat deine Shne und Tchter genommen und gefangen weggefhrt.
47 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Moabs wenden, spricht der HERR. Das sei gesagt von der Strafe ber Moab.
49
1 (Weissagung gegen Ammon) (vgl. Hes 25,2-7; Am 1,13-15; Zef 2,8-11) Wider die Ammoniter. So spricht der HERR: Hat denn Israel keine Kinder, oder hat es keinen Erben? Warum besitzt denn Milkom das Land Gad, und warum wohnt sein Volk in dessen Stdten? 1. Kn 11,5)
2 Darum siehe, es kommt die Zeit, spricht der HERR, da§ ich will ein Kriegsgeschrei erschallen lassen ber Rabba, die Stadt der Ammoniter, und es soll zu einem wsten Schutthgel werden, und seine Tochterstdte sollen in Brand gesteckt werden. Aber Israel soll seine Besitzer besitzen, spricht der HERR.
3 Heule, Heschbon! denn Ai ist verwstet. Schreit, ihr Tchter von Rabba, und zieht den Sack an; klaget und lauft hin und her mit Ritzwunden! Denn Milkom wird gefangen weggefhrt samt seinen Priestern und Frsten.
4 Was rhmst du dich deines Tales, deines wasserreichen Tales, du ungehorsame Tochter, die du dich auf deine Schtze verl§t und sprichst in deinem Herzen: Wer darf sich an mich machen?
5 Siehe, spricht Gott, der HERR Zebaoth, ich will Schrecken ber dich kommen lassen von allen, die um dich her wohnen; ihr sollt in alle Richtungen versprengt werden, und niemand wird die Flchtigen sammeln.
6 Aber danach (a) will ich wieder wenden das Geschick Ammons, spricht der HERR. Kap 48,47)
7 (Weissagungen gegen Edom) (vgl. Jes 21,11; 34,5-15; Hes 25,12-14; Am 1,11.12; Obd) Wider Edom. So spricht der HERR Zebaoth: Ist denn keine Weisheit mehr in Teman? Ist denn kein Rat mehr bei den Klugen? Ist ihnen die Weisheit ausgegangen?
8 Flieht, wendet euch und verkriecht euch tief, ihr Brger von Dedan! Denn ich lasse Unheil ber Esau kommen, die Zeit seiner Heimsuchung.
9 Es sollen Winzer ber dich kommen, die keine Nachlese briglassen, und Diebe sollen des Nachts ber dich kommen, die sollen nach Herzenslust verwsten.
10 Denn ich habe Esau entbl§t und seine Verstecke aufgedeckt, da§ er sich nicht verbergen kann. Seine Shne, seine Brder und seine Nachbarn sind vernichtet, da§ keiner von ihnen mehr da ist.
11 Verla§ nur deine Waisen, ich will sie am Leben erhalten, und deine Witwen sollen auf mich hoffen.
12 Denn so spricht der HERR: Siehe, die es nicht verdient hatten, den Kelch zu trinken, mssen trinken, und du solltest ungestraft bleiben? Du sollst nicht ungestraft bleiben, sondern du mu§t auch trinken. Kap 25,15.28.29; Ps 137,7)
13 Denn ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der HERR, da§ Bozra zum Entsetzen, zur Schmach, zur Wste und zum Fluch werden soll und alle seine Stdte zur ewigen Wste.
14 Ich hab eine Kunde vernommen vom HERRN, ein Bote ist unter die Vlker gesandt: Sammelt euch und kommt her wider Edom; macht euch auf zum Kampf!
15 Denn siehe, ich will dich gering machen unter den Vlkern und verachtet unter den Menschen.
16 Da§ die andern dich frchten, hat dich verfhrt, und dein Herz ist hochmtig, weil du in Felsenklften wohnst und hohe Gebirge innehast. Wenn du auch dein Nest so hoch machtest wie der Adler, dennoch will ich dich von dort herunterstrzen, spricht der HERR.
17 Also soll Edom wst werden, da§ alle, die vorbergehen, sich entsetzen und spotten ber alle seine Plagen.
18 Gleichwie Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstrt wurden, spricht der HERR, so soll auch dort niemand wohnen noch ein Mensch darin hausen. Kap 50,40; Jes 1,9)
19 Siehe, er kommt herauf wie ein Lwe aus dem Dickicht des Jordans in die Auen; denn ich will sie eilends daraus wegtreiben und den, der erwhlt ist, darber setzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich meistern, und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann? (19-21) Kap 50,44-46)
20 So hret nun den Ratschlu§ des HERRN, den er ber Edom gefa§t hat, und seine Gedanken, die er ber die Einwohner von Teman hat. Was gilt's? Wird man sie nicht fortschleifen mit den geringsten ihrer Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen verden?
21 Vom Krachen ihres Sturzes erbebt die Erde, und ihr Geschrei wird man am Schilfmeer hren.
22 Siehe, er fliegt herauf wie ein Adler und breitet seine Flgel aus ber Bozra. Zu der Zeit wird das Herz der Helden in Edom sein wie das Herz einer Frau in Kindsnten. Kap 48,40)
23 (Weissagung gegen Damaskus) (vgl. Jes 17,1-3; Am 1,3-5) Wider Damaskus. Hamat und Arpad sind zuschanden geworden; sie sind verzagt, denn sie hren ein bses Gercht. Ihr Herz bebt vor Sorge; sie sind so erschrocken, da§ sie nicht Ruhe finden knnen.
24 Damaskus ist verzagt und wendet sich zur Flucht; es zittert und ist in ngsten und Schmerzen wie eine Frau in Kindsnten.
25 Wie ist sie nun verlassen, die berhmte und frhliche Stadt!
26 Darum wird ihre junge Mannschaft auf ihren Gassen fallen, und alle ihre Kriegsleute werden umkommen zur selben Zeit, spricht der HERR Zebaoth.
27 Und ich will an die Mauern von Damaskus Feuer legen, da§ es die Palste Ben-Hadads verzehren soll.
28 (Weissagungen gegen arabische Stmme) Wider Kedar und die Knigreiche von Hazor, die Nebukadnezar, der Knig von Babel, schlug. So spricht der HERR: Wohlauf, ziehet herauf gegen Kedar und vernichtet, die im Osten wohnen! Jes 21,16.17, Jos 11,10)
29 Man wird ihnen ihre Zelte und Herden nehmen, ihre Zeltdecken, alle Gerte und Kamele wegfhren und ber sie rufen: Schrecken um und um! Kap 20,3)
30 Fliehet, hebt euch eilends davon, verkriecht euch tief, ihr Einwohner von Hazor! spricht der HERR; denn Nebukadnezar, der Knig von Babel, hat etwas im Sinn wider euch und plant etwas gegen euch.
31 Wohlauf, ziehet herauf wider ein Volk, das ruhig und sicher wohnt! spricht der HERR; sie haben weder Tr noch Riegel und wohnen allein.
32 Ihre Kamele sollen geraubt und die Menge ihres Viehs genommen werden, und in alle Winde will ich die zerstreuen, die das Haar rundherum abscheren, und von allen Seiten her will ich ihr Unglck ber sie kommen lassen, spricht der HERR; Kap 25,23)
33 da§ Hazor eine Wohnung der Schakale und eine ewige Wste werden soll, so da§ niemand dort wohne und kein Mensch darin hause. Vers 13)
34 (Weissagung gegen Elam) Dies ist das Wort des HERRN, das geschah zu Jeremia, dem Propheten, wider Elam im Anfang der Herrschaft Zedekias, des Knigs von Juda: Kap 25,25)
35 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, ich will den Bogen Elams zerbrechen, seine strkste Waffe, Jes 22,6)
36 und will die vier Winde von den vier Enden des Himmels ber sie kommen lassen und will sie in alle diese Winde zerstreuen, so da§ es kein Volk geben soll, wohin nicht Vertriebene aus Elam kommen werden.
37 Und ich will Elam verzagt machen vor seinen Feinden und vor denen, die ihnen nach dem Leben trachten, und will Unheil ber sie kommen lassen in meinem grimmigen Zorn, spricht der HERR, und will das Schwert hinter ihnen her schicken, bis ich sie aufreibe. Hes 32,24)
38 Meinen Thron will ich in Elam aufstellen und will dort den Knig und die Frsten umbringen, spricht der HERR.
39 Aber in der letzten Zeit will ich das Geschick Elams wieder wenden, spricht der HERR.
50
1 (Weissagung vom Untergang Babels und von der Erlsung Israels) (vgl. Jes 13; 14) Dies ist das Wort, das der HERR durch den Propheten Jeremia geredet hat wider Babel und das Land der Chalder: (1 und 2) Jes 46,1)
2 Verkndet's unter den Vlkern und la§t's erschallen, richtet das Banner auf! La§t's erschallen und verbergt es nicht und sprecht: Babel ist genommen, Bel ist zuschanden, Merodach ist zerschmettert; ihre Gtzen sind zuschanden, ihre Gtterbilder sind zerschmettert!
3 Denn es zieht von Norden ein Volk heran gegen sie, das ihr Land zur Wste macht, so da§ niemand darin wohnen wird, sondern Menschen und Vieh daraus fliehen werden.
4 In jenen Tagen und zur selben Zeit, spricht der HERR, werden kommen die Leute von Israel samt den Leuten von Juda und weinend umherziehen und den HERRN, ihren Gott, suchen. Kap 31,9)
5 Sie werden fragen nach dem Wege nach Zion und sich dorthin kehren: ÈKommt, wir wollen uns dem HERRN zuwenden zu einem ewigen Bunde, der nimmermehr vergessen werden soll!Ç Kap 32,40)
6 Denn mein Volk ist wie eine verlorne Herde. Ihre Hirten haben sie verfhrt und auf den Bergen in die Irre gehen lassen, da§ sie ber Berge und Hgel gehen mu§ten und ihren Ruheplatz verga§en. Kap 23,1)
7 Es fra§en sie alle, die sie antrafen, und ihre Feinde sprachen: Wir tun nicht unrecht! Denn sie haben sich versndigt an dem HERRN, der rechten Weide, und an dem HERRN, der ihrer Vter Hoffnung war.
8 Fliehet aus Babel und zieht aus der Chalder Lande und macht's wie die Bcke vor der Herde! Kap 51,6; Jes 48,20)
9 Denn siehe, ich will Vlker in gro§en Scharen erwecken und aus dem Lande des Nordens gegen Babel heranfhren; die sollen sich gegen die Stadt rsten und sie auch einnehmen. Ihre Pfeile sind wie die eines guten Kriegers, der nicht mit leeren Hnden zurckkehrt.
10 Und das Chalderland soll ein Raub werden; alle, die es berauben, sollen satt werden, spricht der HERR.
11 Wenn ihr euch auch freut und rhmt, da§ ihr mein Erbteil geplndert habt, und hpft wie die Klber im Grase und wiehert wie die starken Rosse,
12 so wird eure Mutter doch sehr zuschanden und, die euch geboren hat, zum Spott werden. Siehe, unter den Vlkern soll sie die geringste sein, wst, drr und de.
13 Denn vor dem Zorn des HERRN wird sie unbewohnt und ganz wst bleiben, so da§ alle, die an Babel vorberziehen, sich entsetzen werden und spotten ber alle ihre Plagen. Kap 51,37)
14 Stellt euch ringsum gegen Babel auf, all ihr Bogenschtzen; schie§t nach ihr, spart nicht an Pfeilen; denn sie hat wider den HERRN gesndigt.
15 Erhebet das Kriegsgeschrei ringsum. Sie hat sich ergeben, ihre Pfeiler sind gefallen, ihre Mauern sind abgebrochen; denn so vergilt der HERR. bt Vergeltung an Babel, tut ihr, wie sie getan hat. Offb 18,6)
16 Rottet aus von Babel den Smann und den Schnitter in der Ernte! Vor dem mrderischen Schwert wird sich jeder zu seinem Volk wenden und in sein Land fliehen.
17 Israel war eine zerstreute Herde, die die Lwen verscheucht haben. Zuerst fra§ sie der Knig von Assyrien, danach nagte ihre Knochen ab Nebukadnezar, der Knig von Babel.
18 Darum spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Siehe, ich will heimsuchen den Knig von Babel und sein Land, gleichwie ich den Knig von Assyrien heimgesucht habe. 2. Kn 19,35)
19 Israel aber will ich wieder heim zu seiner Wohnung bringen, da§ sie auf dem Karmel und in Baschan weiden und sich sttigen sollen auf dem Gebirge Ephraim und Gilead.
20 Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Snden Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben denen, die ich brigbleiben lasse. Kap 33,7.8)
21 Zieh heran gegen das Land Meratajim; zieh heran gegen die Einwohner von Pekod*; vertilge sie und vollziehe den Bann an ihren Nachkommen, spricht der HERR, und tu alles, was ich dir befohlen habe!
*Meratajim bedeutet ÈDoppeltrotzÇ, Pekod ÈHeimsuchungÇ; gemeint ist Babel.
22 Es ist ein Kriegsgeschrei im Lande und gro§er Jammer.
23 Wie ist der Hammer der ganzen Welt zerbrochen und zerschlagen! Wie ist Babel zum Bild des Entsetzens geworden unter allen Vlkern! Kap 51,20)
24 Ich habe dir Fallen gestellt, Babel, und du hast dich darin gefangen, ehe du dich's versahst; du bist getroffen und ergriffen, denn du hast den HERRN herausgefordert.
25 Der HERR hat sein Zeughaus aufgetan und die Waffen seines Zorns hervorgeholt; denn Gott, der HERR Zebaoth, hat etwas auszurichten in der Chalder Lande.
26 Kommt her gegen dies Land von allen Enden, ffnet seine Kornhuser, werft alles auf einen Haufen und vollzieht den Bann an ihm, da§ nichts brigbleibe!
27 Ttet alle seine Stiere, fhrt sie hinab zur Schlachtbank! Weh ihnen, denn ihr Tag ist gekommen, die Zeit ihrer Heimsuchung!
28 Man hrt ein Geschrei der Flchtigen und derer, die entronnen sind aus dem Lande Babel, da§ sie verknden zu Zion die Vergeltung des HERRN, unseres Gottes, die Vergeltung fr seinen Tempel.
29 Rufet viele wider Babel, belagert es ringsum, all ihr Bogenschtzen, und la§t keinen davonkommen! Vergeltet Babel, wie es verdient hat; wie es getan hat, so tut ihm wieder! Denn es hat stolz gehandelt wider den HERRN, den Heiligen Israels. Vers 15)
30 Darum soll seine junge Mannschaft fallen auf seinen Gassen, und alle seine Kriegsleute sollen umkommen an jenem Tage, spricht der HERR.
31 Siehe, du Stolzer, ich will an dich, spricht Gott, der HERR Zebaoth; denn dein Tag ist gekommen, die Zeit deiner Heimsuchung.
32 Da soll der Stolze strzen und fallen, da§ ihn niemand aufrichte. Ich will an seine Stdte Feuer legen; das soll alles, was ringsumher ist, verzehren.
33 So spricht der HERR Zebaoth: Siehe, die Leute von Israel samt den Leuten von Juda mssen Gewalt und Unrecht leiden; alle, die sie gefangen weggefhrt haben, halten sie fest und wollen sie nicht loslassen.
34 Aber ihr Erlser ist stark, der hei§t HERR Zebaoth; der wird ihre Sache so hinausfhren, da§ er das Land erbeben und die Einwohner von Babel erzittern l§t.
35 Das Schwert soll kommen, spricht der HERR, ber die Chalder und ber die Einwohner von Babel und ber ihre Frsten und ber ihre Weisen!
36 Das Schwert soll kommen ber ihre Wahrsager, da§ sie zu Narren werden; das Schwert soll kommen ber ihre Starken, da§ sie verzagen!
37 Das Schwert soll kommen ber ihre Rosse und Wagen und ber alles fremde Volk, das darin ist, da§ sie zu Weibern werden! Das Schwert soll kommen ber ihre Schtze, da§ sie geplndert werden! Kap 51,30)
38 Drre soll kommen ber ihre Wasser, da§ sie versiegen! Denn es ist ein Gtzenland, und an ihren schrecklichen Gtzen sind sie toll geworden.
39 Darum sollen Wstentiere und wilde Hunde darin wohnen und die Strau§e, und es soll nie mehr bewohnt werden und niemand darin hausen fr und fr.
40 Gleichwie Gott Sodom und Gomorra samt ihren Nachbarn zerstrt hat, spricht der HERR, soll niemand darin wohnen noch ein Mensch darin hausen. Kap 49,18; 1. Mose 19,24.25)
41 Siehe, es kommt ein Volk von Norden her; viele Vlker und viele Knige werden vom Ende der Erde sich aufmachen. Kap 1,14)
42 Die haben Bogen und Speer; sie sind grausam und unbarmherzig; ihr Geschrei ist wie das Brausen des Meeres; sie reiten auf Rossen, gerstet als Kriegsleute gegen dich, du Tochter Babel. Kap 6,23)
43 Wenn der Knig von Babel die Kunde von ihnen hren wird, so werden ihm die Hnde niedersinken; ihm wird so angst und bange werden wie einer Frau in Kindsnten.
44 Siehe, er kommt herauf wie ein Lwe aus dem Dickicht des Jordans in die Auen; denn ich will sie eilends daraus wegtreiben und den, der erwhlt ist, darber setzen. Denn wer ist mir gleich, wer will mich meistern, und wer ist der Hirte, der mir widerstehen kann? (44-46) Kap 4,7)
45 So hrt nun den Ratschlu§ des HERRN, den er ber Babel gefa§t hat, und seine Gedanken, die er hat ber die Einwohner im Lande der Chalder! Was gilt's? Wird man sie nicht fortschleifen mit den geringsten ihrer Schafe, werden ihretwegen nicht ihre Auen verden?
46 Und die Erde wird beben von dem Ruf: Babel ist genommen!, und sein Wehgeschrei wird unter den Vlkern erschallen.
51
1 (Weitere Weissagung vom Untergang Babels und von der Erlsung Israels) So spricht der HERR: Siehe, ich will einen Verderben bringenden Wind erwecken wider Babel und wider seine Bewohner, die sich gegen mich erhoben haben.
2 Ich will Worfler nach Babel schicken, die sie worfeln sollen und ihr Land ausfegen, die von allen Seiten ber sie kommen werden am Tage des Unheils. Kap 15,7)
3 Ihre Schtzen sollen nicht schie§en, und ihre Geharnischten sollen sich nicht wehren knnen. Verschont nicht ihre junge Mannschaft, vollstreckt den Bann an ihrem ganzen Heer,
4 da§ die Erschlagenen daliegen im Lande der Chalder und die Erstochenen auf ihren Gassen!
5 Aber Israel und Juda sollen nicht Witwen werden, verlassen von ihrem Gott, dem HERRN Zebaoth; denn das Land der Chalder hat sich sehr verschuldet am Heiligen Israels. Jes 54,4, Kap 50,29)
6 Fliehet aus Babel, und rette ein jeder sein Leben, da§ ihr nicht untergeht in seiner Schuld. Denn dies ist fr den HERRN die Zeit der Rache, um ihm seine Taten zu vergelten. Kap 50,8; Offb 18,4)
7 Ein goldener Kelch, der alle Welt trunken gemacht hat, war Babel in der Hand des HERRN. Alle Vlker haben von seinem Wein getrunken; darum sind die Vlker so toll geworden. Offb 17,4, Kap 25,15; Offb 18,3)
8 Wie pltzlich ist Babel gefallen und zerschmettert! Heulet ber Babel, bringt Balsam fr seine Wunden, ob es vielleicht geheilt werden knnte. Jes 21,9)
9 Wir wollten Babel heilen; aber es wollte nicht geheilt werden. So la§t es fahren und la§t uns ein jeder in sein Land ziehen! Denn seine Strafe reicht bis an den Himmel und langt hinauf bis an die Wolken.
10 Der HERR hat unsere Gerechtigkeit ans Licht gebracht. Kommt, la§t uns in Zion erzhlen die Werke des HERRN, unseres Gottes!
11 Ja, schrft nun die Pfeile und ergreift die Schilde! Der HERR hat den Mut der Knige von Medien erweckt; denn seine Gedanken stehen wider Babel, da§ er es verderbe. Denn dies ist die Vergeltung des HERRN, die Vergeltung fr seinen Tempel. Jes 13,17, Kap 50,28)
12 Ja, erhebt nun das Banner gegen die Mauern von Babel, macht stark die Wachen, bestellt Wchter, legt einen Hinterhalt! Denn der HERR hat sich's vorgenommen und wird's auch tun, was er gegen die Einwohner von Babel geredet hat.
13 Die du an gro§en Wassern wohnst und gro§e Schtze hast, dein Ende ist gekommen, dein Lebensfaden wird abgeschnitten! Offb 17,1)
14 Der HERR Zebaoth hat bei sich geschworen: Wenn ich dich auch gefllt habe mit Menschen wie mit Heuschrecken, so wird man doch ber dich anstimmen den Ruf des Keltertreters.
15 Er hat die Erde durch seine Kraft gemacht und den Erdkreis durch seine Weisheit bereitet und den Himmel ausgebreitet durch seinen Verstand. (15-19) Kap 10,12-16)
16 Wenn er donnert, so ist Wasser die Menge am Himmel. Er l§t die Wolken heraufziehen vom Ende der Erde. Er macht die Blitze, da§ es regnet, und l§t den Wind kommen aus seinen Vorratskammern. Ps 135,7)
17 Alle Menschen aber sind Toren mit ihrer Kunst, und alle Goldschmiede stehen beschmt da mit ihren Bildern; denn ihre Gtzen sind Trug und haben kein Leben.
18 Sie sind nichts, ein Spottgebilde; sie mssen zugrunde gehen, wenn sie heimgesucht werden.
19 Aber so ist der nicht, der Jakobs Reichtum ist, sondern er ist's, der alle Dinge schafft, und Israel ist sein Erbteil. Er hei§t HERR Zebaoth.
20 Du, Babel, warst mein Hammer, meine Kriegswaffe; durch dich habe ich Vlker zerschmettert und Knigreiche zerstrt. Kap 50,23)
21 Durch dich habe ich Rosse und Reiter zerschmettert, Wagen und Fahrer.
22 Durch dich habe ich Mnner und Frauen zerschmettert, Alte und Junge, Jnglinge und Jungfrauen.
23 Durch dich habe ich Hirten und Herden zerschmettert, Bauern und Gespanne und Frsten und Herren.
24 Aber nun will ich Babel und allen Bewohnern von Chalda vergelten alle ihre Bosheit, die sie an Zion begangen haben, vor euren Augen, spricht der HERR. Kap 50,29, Hiob 1,17)
25 Siehe, ich will an dich, du Berg des Verderbens, der du Verderben gebracht hast ber alle Welt, spricht der HERR. Ich will meine Hand wider dich ausstrecken und dich von den Felsen herabwlzen und will einen verbrannten Berg aus dir machen,
26 da§ man weder Ecksteine noch Grundsteine aus dir nehmen kann, sondern eine ewige Wste sollst du sein, spricht der HERR.
27 Richtet auf das Banner auf Erden, blast die Posaune unter den Vlkern! Heiligt die Vlker zum Kampf gegen die Stadt Babel! Ruft ~wider sie die Knigreiche Ararat, Minni und Aschkenas! Sammelt Kriegsleute gegen sie, bringet Rosse herauf, zahlreich wie Heuschrecken! Jes 13,3, 1. Mose 10,3)
28 Heiligt die Vlker zum Kampf gegen sie, die Knige von Medien samt allen ihren Frsten und Herren und das ganze Land ihrer Herrschaft,
29 da§ das Land erbebt und erzittert; denn die Gedanken des HERRN wollen erfllt werden wider Babel, da§ er das Land Babel zur Wste mache, in der niemand wohnt.
30 Die Helden zu Babel werden nicht zu Felde ziehen, sondern in der Festung bleiben. Mit ihrer Strke ist's aus, sie sind Weiber geworden; ihre Wohnungen sind in Brand gesteckt und ihre Riegel zerbrochen. Kap 50,37)
31 Ein Lufer begegnet dem andern und ein Bote dem andern, um dem Knig von Babel anzusagen, da§ seine Stadt genommen sei an allen Enden
32 und die Furten besetzt seien und die Bollwerke verbrannt und die Kriegsleute verzagt.
33 Denn so spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Die Tochter Babel ist wie eine Tenne, wenn man sie feststampft; es wird ihre Ernte gar bald kommen.
34 ÈNebukadnezar, der Knig von Babel, hat mich gefressen und umgebracht, er hat aus mir ein leeres Gef§ gemacht. Er hat mich verschlungen wie ein Drache, er hat seinen Bauch gefllt mit meinen Kostbarkeiten; er hat mich vertrieben.
35 Nun aber komme ber Babel der Frevel, der an mir begangen ist und an meinem FleischeÇ, spricht die Einwohnerin von Zion, Èund mein Blut komme ber die Bewohner von ChaldaÇ, spricht Jerusalem.
36 Darum spricht der HERR: Siehe, ich will deine Sache fhren und dich rchen. Ich will ihr Meer austrocknen und ihre Brunnen versiegen lassen.
37 Und Babel soll zu Steinhaufen und zur Wohnung der Schakale werden, zum Bild des Entsetzens und zum Spott, da§ niemand darin wohne. Kap 50,13)
38 Sie sollen miteinander brllen wie die Lwen und knurren wie die jungen Lwen.
39 Wenn sie vor Gier brennen, will ich ihnen ein Mahl zurichten und will sie trunken machen, da§ sie matt werden und zum ewigen Schlaf einschlafen, von dem sie nimmermehr aufwachen sollen, spricht der HERR.
40 Ich will sie hinabfhren wie Lmmer zur Schlachtbank, wie Widder und Bcke.
41 Wie ist Scheschach gefallen und die in aller Welt Berhmte eingenommen! Wie ist Babel zum Bild des Entsetzens geworden unter den Heiden! Kap 25,26)
42 Ein Meer ist ber Babel gegangen, und mit der Menge seiner Wellen ist es bedeckt.
43 Seine Stdte sind zur Wste und zu einem drren, den Lande geworden, zum Lande, darin niemand wohnt und das kein Mensch durchzieht.
44 Ja, ich habe den Bel zu Babel heimgesucht und habe aus seinem Rachen gerissen, was er verschlungen hatte. Und die Heiden sollen nicht mehr zu ihm laufen; denn es sind auch die Mauern von Babel zerfallen. Kap 50,2; Jes 46,1)
45 Zieh aus von dort, mein Volk, und rette ein jeder sein Leben vor dem grimmigen Zorn des HERRN!
46 Euer Herz knnte sonst weich werden und verzagen vor den Gerchten, die man im Lande hren wird. Denn es wird in diesem Jahr ein Gercht umgehen und danach im nchsten Jahr wieder ein Gercht, und Gewalt wird im Lande sein und ein Herrscher wider den andern.
47 Darum siehe, es kommt die Zeit, da§ ich die Gtzen zu Babel heimsuchen will und sein ganzes Land zuschanden werden soll und seine Erschlagenen darin liegen werden.
48 Himmel und Erde und alles, was darinnen ist, werden jauchzen ber Babel, weil seine Verwster von Norden gekommen sind, spricht der HERR. Offb 18,20)
49 Und Babel mu§ fallen fr die Erschlagenen Israels, wie fr Babel gefallen sind die Erschlagenen der ganzen Erde.
50 So ziehet nun hin, die ihr dem Schwert entronnen seid, und haltet euch nicht auf! Gedenkt des HERRN in fernem Lande und la§t euch Jerusalem im Herzen sein! Ps 137,5)
51 Wir waren zuschanden geworden, weil wir die Schmach hren mu§ten und Scham unser Angesicht bedeckte, weil die Fremden ber das Heiligtum des Hauses des HERRN kamen.
52 Darum siehe, die Zeit kommt, spricht der HERR, da§ ich die Gtzen Babels heimsuchen will, und im ganzen Lande sollen die tdlich Verwundeten sthnen.
53 Und wenn Babel zum Himmel emporstiege und seine Mauern unersteigbar hoch machte, so sollen doch Verwster von mir ber sie kommen, spricht der HERR. 1. Mose 11,4; Jes 14,13)
54 Man hrt ein Geschrei aus Babel und einen gro§en Jammer aus der Chalder Lande;
55 denn der HERR verwstet Babel und vertilgt aus ihm das gro§e Getmmel. Wellen brausen heran wie gro§e Wasser, es erschallt ihr lautes Tosen;
56 denn es ist ber Babel der Verwster gekommen. Seine Helden werden gefangen, seine Bogen werden zerbrochen; denn der Gott der Vergeltung, der HERR, zahlt es ihnen heim. 5. Mose 32,39-41)
57 Ich will seine Frsten, Weisen, Herren und Hauptleute und seine Krieger trunken machen, da§ sie zu ewigem Schlaf einschlafen sollen, von dem sie nie mehr aufwachen, spricht der Knig, der da hei§t HERR Zebaoth.
58 So spricht der HERR Zebaoth: Die Mauern des gro§en Babel sollen geschleift und seine hohen Tore mit Feuer verbrannt werden, da§ die Arbeit der Heiden umsonst sei und dem Feuer verfalle, was die Vlker mit Mhe erbaut haben. Hab 2,13)
59 Dies ist das Wort, das der Prophet Jeremia befahl Seraja, dem Sohn Nerijas, des Sohnes Machsejas, als er mit Zedekia, dem Knig von Juda, nach Babel zog im vierten Jahr seiner Herrschaft. Und Seraja war der Marschall fr die Reise. Kap 36,4)
60 Und Jeremia schrieb all das Unheil, das ber Babel kommen sollte, in ein Buch, nmlich alle diese Worte, die wider Babel geschrieben sind.
|P Kap 50,1 - 51,58)
61 Und Jeremia sprach zu Seraja: Wenn du nach Babel kommst, so schaue zu und lies laut alle diese Worte
62 und sprich: HERR, du hast geredet gegen diese Sttte, da§ du sie ausrotten willst, so da§ niemand darin wohne, weder Mensch noch Vieh, sondern da§ sie immerdar wst sei.
63 Und wenn du das Buch ausgelesen hast, so binde einen Stein daran und wirf's in den Euphrat (63 und 64) Offb 18,21)
64 und sprich: So soll Babel versinken und nicht wieder aufkommen von dem Unheil, das ich ber sie bringen will, sondern soll vergehen. So weit hat Jeremia geredet.
52
1 (Nochmaliger Bericht von der Zerstrung Jerusalems und der Wegfhrung in die Gefangenschaft) (vgl. Kap 39,1-10; 2. Kn 24,18 - 25,21; 2. Chr 36,11-21) Zedekia war einundzwanzig Jahre alt, als er Knig wurde; und er regierte elf Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hie§ Hamutal, eine Tochter Jeremias aus Libna.
2 Und er tat, was dem HERRN mi§fiel, gleichwie Jojakim getan hatte.
3 Denn so geschah es mit Jerusalem und Juda um des Zornes des HERRN willen, bis er sie von seinem Angesicht wegstie§. Zedekia fiel ab vom Knig von Babel.
4 Im neunten Jahr seiner Herrschaft, am zehnten Tage des zehnten Monats, kam Nebukadnezar, der Knig von Babel, mit seinem ganzen Heer vor Jerusalem, und sie belagerten es und machten Bollwerke ringsumher.
5 Und die Stadt blieb belagert bis ins elfte Jahr des Knigs Zedekia.
6 Aber am neunten Tage des vierten Monats nahm der Hunger berhand in der Stadt, und das Volk des Landes hatte nichts mehr zu essen.
7 Da brach man in die Stadt, und alle Kriegsleute wandten sich zur Flucht und zogen zur Stadt hinaus bei Nacht durch das Tor zwischen den zwei Mauern auf dem Wege, der zum Garten des Knigs geht. Aber die Chalder lagen rings um die Stadt her. Und als sie den Weg zum Jordantal nahmen,
8 jagte das Heer der Chalder dem Knig nach, und sie holten Zedekia ein im Jordantal von Jericho. Da zerstreute sich sein ganzes Heer.
9 Und sie nahmen den Knig gefangen und brachten ihn hinauf zum Knig von Babel nach Ribla, das im Lande Hamat liegt; der sprach das Urteil ber ihn.
10 Allda lie§ der Knig von Babel die Shne Zedekias vor dessen Augen tten und ttete auch alle Oberen von Juda in Ribla.
11 Aber Zedekia lie§ er die Augen ausstechen und ihn in Ketten legen. So fhrte ihn der Knig von Babel nach Babel und legte ihn ins Gefngnis, bis er starb. Kap 32,5)
12 Am zehnten Tage des fnften Monats, das ist das neunzehnte Jahr Nebukadnezars, des Knigs von Babel, kam Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, der stets um den Knig von Babel war, nach Jerusalem
13 und verbrannte das Haus des HERRN und das Haus des Knigs und alle Huser von Jerusalem; alle gro§en Huser verbrannte er mit Feuer.
14 Und das ganze Heer der Chalder, das bei dem Obersten der Leibwache war, ri§ alle Mauern Jerusalems ringsumher nieder.
15 Aber das niedere Volk und was vom Volk noch brig war in der Stadt und die zum Knig von Babel abgefallen waren und was briggeblieben war von den Werkleuten, fhrte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, gefangen weg.
16 Vom niederen Volk auf dem Lande lie§ Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, Weingrtner und Ackerleute zurck.
17 Aber die kupfernen Sulen am Hause des HERRN und die Gestelle und das kupferne Meer am Hause des HERRN zerbrachen die Chalder und brachten alles Kupfer nach Babel. Kap 27,19-22)
18 Und die Tpfe, Schaufeln, Messer, Becken, Schalen und alle kupfernen Gef§e, die man im Gottesdienst zu gebrauchen pflegte, nahmen sie weg.
19 Dazu nahm der Oberste der Leibwache, was golden und silbern war an Bechern, Ruchergef§en, Becken, Tpfen, Leuchtern, Lffeln und Schalen. (19-23) 1. Kn 7,15-37)
20 Die zwei Sulen, das Meer, die zwlf kupfernen Rinder darunter und die Gestelle, welche der Knig Salomo hatte machen lassen fr das Haus des HERRN - das Kupfer aller dieser Gerte war unerme§lich viel.
21 Von den zwei Sulen aber war jede achtzehn Ellen hoch; eine Schnur, zwlf Ellen lang, reichte um sie herum; jede Sule war vier Finger dick und inwendig hohl.
22 Auf jeder stand ein kupferner Knauf, fnf Ellen hoch, und ein Gitterwerk und Granatpfel waren an jedem Knauf ringsumher, alles aus Kupfer; und eine Sule war wie die andere, die Granatpfel auch.
23 Es waren sechsundneunzig Granatpfel daran; im ganzen waren es hundert Granatpfel rings um das Gitterwerk herum.
24 Und der Oberste der Leibwache nahm den obersten Priester Seraja und den zweitobersten Priester Zefanja und die drei Hter der Schwelle
25 und aus der Stadt einen Kmmerer, der ber die Kriegsleute gesetzt war, und sieben Mnner, welche stets um den Knig sein mu§ten, die man in der Stadt fand, dazu den Schreiber des Feldhauptmanns, der das Volk des Landes zum Heer aufbot, und sechzig Mann vom Volk des Landes, die man in der Stadt fand;
26 diese nahm Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, und brachte sie zum Knig von Babel nach Ribla.
27 Und der Knig von Babel schlug sie tot zu Ribla, das im Lande Hamat liegt. So wurde Juda aus seinem Lande weggefhrt.
28 Dies ist das Volk, das Nebukadnezar weggefhrt hat: im siebenten Jahr 3023 Juder;
29 im achtzehnten Jahr aber des Nebukadnezar 832 Leute aus Jerusalem;
30 und im dreiundzwanzigsten Jahr des Nebukadnezar fhrte Nebusaradan, der Oberste der Leibwache, 745 Leute aus Juda weg. Alle zusammen sind 4600.
31 (Begnadigung des Knigs Jojachin) (vgl. 2. Kn 25,27-30) Aber im siebenunddrei§igsten Jahr, nachdem Jojachin, der Knig von Juda, weggefhrt war, am fnfundzwanzigsten Tage des zwlften Monats lie§ Evil-Merodach, der Knig von Babel, im Jahr, da er Knig wurde, Jojachin, den Knig von Juda, aus dem Kerker holen
32 und redete freundlich mit ihm und setzte seinen Sitz ber die Sitze der Knige, die bei ihm in Babel waren.
33 Und Jojachin legte die Kleider seiner Gefangenschaft ab und a§ bei dem Knig sein Leben lang.
34 Und ihm wurde stets sein Unterhalt vom Knig von Babel gegeben, wie es fr ihn verordnet war, sein ganzes Leben lang bis an sein Ende.