Buch 27 (DER PROPHET DANIEL)
1
1 (Die Erziehung Daniels und seiner Freunde am babylonischen Hof) Im dritten Jahr der Herrschaft Jojakims, des Knigs von Juda, zog Nebukadnezar, der Knig von Babel, vor Jerusalem und belagerte es. 2. Kn 24,1.2)
2 Und der Herr gab in seine Hand Jojakim, den Knig von Juda, und einen Teil der Gerte aus dem Hause Gottes. Die lie§ er ins Land Schinar bringen, in den Tempel seines Gottes, und tat die Gerte in die Schatzkammer seines Gottes. 1. Mose 11,2)
3 Und der Knig sprach zu Aschpenas, seinem obersten Kmmerer, er sollte einige von den Israeliten auswhlen, und zwar von kniglichem Stamm und von edler Herkunft, 2. Kn 20,18)
4 junge Leute, die keine Gebrechen htten, sondern schn, begabt, weise, klug und verstndig wren, also fhig, an des Knigs Hof zu dienen; und er sollte sie in Schrift und Sprache der Chalder unterrichten lassen.
5 Und der Knig bestimmte, was man ihnen tglich geben sollte von seiner Speise und von dem Wein, den er selbst trank; so sollten sie drei Jahre erzogen werden und danach vor dem Knig dienen.
6 Unter ihnen waren aus Juda Daniel, Hananja, Mischal und Asarja.
7 Und der oberste Kmmerer gab ihnen andere Namen und nannte Daniel Beltschazar und Hananja Schadrach und Mischal Meschach und Asarja Abed-Nego.
8 Aber Daniel nahm sich in seinem Herzen vor, da§ er sich mit des Knigs Speise und mit seinem Wein nicht unrein machen wollte, und bat den obersten Kmmerer, da§ er sich nicht unrein machen m§te. 3. Mose 11)
9 Und Gott gab es Daniel, da§ ihm der oberste Kmmerer gnstig und gndig gesinnt wurde. 1. Mose 39,21)
10 Der sprach zu ihm: Ich frchte mich vor meinem Herrn, dem Knig, der euch eure Speise und euern Trank bestimmt hat. Wenn er merken wrde, da§ euer Aussehen schlechter ist als das der andern jungen Leute eures Alters, so brchtet ihr mich bei dem Knig um mein Leben.
11 Da sprach Daniel zu dem Aufseher, den der oberste Kmmerer ber Daniel, Hananja, Mischal und Asarja gesetzt hatte:
12 Versuch's doch mit deinen Knechten zehn Tage und la§ uns Gemse zu essen und Wasser zu trinken geben.
13 Und dann la§ dir unser Aussehen und das der jungen Leute, die von des Knigs Speise essen, zeigen; und danach magst du mit deinen Knechten tun nach dem, was du sehen wirst.
14 Und er hrte auf sie und versuchte es mit ihnen zehn Tage.
15 Und nach den zehn Tagen sahen sie schner und krftiger aus als alle jungen Leute, die von des Knigs Speise a§en.
16 Da tat der Aufseher die Speise und den Trank, die fr sie bestimmt waren, weg und gab ihnen Gemse.
17 Und diesen vier jungen Leuten gab Gott Einsicht und Verstand fr jede Art von Schrift und Weisheit. Daniel aber verstand sich auf Gesichte und Trume jeder Art. Hes 28,3)
18 Und als die Zeit um war, die der Knig bestimmt hatte, da§ sie danach vor ihn gebracht werden sollten, brachte sie der oberste Kmmerer vor Nebukadnezar.
19 Und der Knig redete mit ihnen, und es wurde unter allen niemand gefunden, der Daniel, Hananja, Mischal und Asarja gleich war. Und sie wurden des Knigs Diener.
20 Und der Knig fand sie in allen Sachen, die er sie fragte, zehnmal klger und verstndiger als alle Zeichendeuter und Weisen in seinem ganzen Reich.
21 Und Daniel blieb im Dienst bis ins erste Jahr des Knigs Kyrus. Esr 1,1)
2
1 (Nebukadnezars Traum von den vier Weltreichen) (vgl. Kap 7) Im zweiten Jahr seiner Herrschaft hatte Nebukadnezar einen Traum, ber den er so erschrak, da§ er aufwachte.
2 Und der Knig lie§ alle Zeichendeuter und Weisen und Zauberer und Wahrsager zusammenrufen, da§ sie ihm seinen Traum sagen sollten. Und sie kamen und traten vor den Knig. Jes 47,12.13)
3 Und der Knig sprach zu ihnen: Ich hab einen Traum gehabt; der hat mich erschreckt, und ich wollte gerne wissen, was es mit dem Traum gewesen ist.
4 Da sprachen die Wahrsager zum Knig auf aramisch: Der Knig lebe ewig! Sage deinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.
5 Der Knig antwortete und sprach zu den Wahrsagern: Mein Wort ist deutlich genug. Werdet ihr mir nun den Traum nicht kundtun und deuten, so sollt ihr in Stcke gehauen und eure Huser sollen zu Schutthaufen gemacht werden.
6 Werdet ihr mir aber den Traum kundtun und deuten, so sollt ihr Geschenke, Gaben und gro§e Ehre von mir empfangen. Darum sagt mir den Traum und seine Deutung.
7 Sie antworteten noch einmal und sprachen: Der Knig sage seinen Knechten den Traum, so wollen wir ihn deuten.
8 Der Knig antwortete und sprach: Wahrlich, ich merke, da§ ihr Zeit gewinnen wollt, weil ihr seht, da§ mein Wort deutlich genug ist.
9 Aber werdet ihr mir den Traum nicht sagen, so ergeht ein Urteil ber euch alle, weil ihr euch vorgenommen habt, Lug und Trug vor mir zu reden, bis die Zeiten sich ndern. Darum sagt mir den Traum; so kann ich merken, da§ ihr auch die Deutung trefft.
10 Da antworteten die Wahrsager vor dem Knig und sprachen zu ihm: Es ist kein Mensch auf Erden, der sagen knnte, was der Knig fordert. Ebenso gibt es auch keinen Knig, wie gro§ oder mchtig er sei, der solches von irgendeinem Zeichendeuter, Weisen oder Wahrsager fordern wrde.
11 Denn was der Knig fordert, ist zu hoch, und es gibt auch sonst niemand, der es vor dem Knig sagen knnte, ausgenommen die Gtter, die nicht bei den Menschen wohnen.
12 Da wurde der Knig sehr zornig und befahl, alle Weisen von Babel umzubringen.
13 Und das Urteil ging aus, da§ man die Weisen tten sollte. Auch Daniel und seine Gefhrten suchte man, um sie zu tten.
14 Da wandte sich Daniel klug und verstndig an Arjoch, den Obersten der Leibwache des Knigs, der auszog, um die Weisen von Babel zu tten. Kap 1,20)
15 Und er fing an und sprach zu Arjoch, dem der Knig Vollmacht gegeben hatte: Warum ist ein so strenges Urteil vom Knig ergangen? Und Arjoch teilte es Daniel mit.
16 Da ging Daniel hinein und bat den Knig, ihm eine Frist zu geben, damit er die Deutung dem Knig sagen knne.
17 Und Daniel ging heim und teilte es seinen Gefhrten Hananja, Mischal und Asarja mit,
18 damit sie den Gott des Himmels um Gnade bten wegen dieses Geheimnisses und Daniel und seine Gefhrten nicht samt den andern Weisen von Babel umkmen.
19 Da wurde Daniel dies Geheimnis durch ein Gesicht in der Nacht offenbart. Und Daniel lobte den Gott des Himmels,
20 fing an und sprach: Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn ihm gehren Weisheit und Strke!
21 Er ndert Zeit und Stunde; er setzt Knige ab und setzt Knige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verstndigen ihren Verstand, Kap 4,14.22.29)
22 er offenbart, was tief und verborgen ist; er wei§, was in der Finsternis liegt, denn bei ihm ist lauter Licht.
23 Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Vter, da§ du mir Weisheit und Strke verliehen und jetzt offenbart hast, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Knigs Sache offenbart.
24 Da ging Daniel hinein zu Arjoch, der vom Knig Befehl hatte, die Weisen von Babel umzubringen, und sprach zu ihm: Du sollst die Weisen von Babel nicht umbringen, sondern fhre mich hinein zum Knig, ich will dem Knig die Deutung sagen.
25 Arjoch brachte Daniel eilends hinein vor den Knig und sprach zu ihm: Ich habe einen Mann gefunden unter den Gefangenen aus Juda, der dem Knig die Deutung sagen kann.
26 Der Knig antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltschazar nannten: Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundtun kann?
27 Daniel fing an vor dem Knig und sprach: Das Geheimnis, nach dem der Knig fragt, vermgen die Weisen, Gelehrten, Zeichendeuter und Wahrsager dem Knig nicht zu sagen.
28 Aber es ist ein Gott im Himmel, der kann Geheimnisse offenbaren. Der hat dem Knig Nebukadnezar kundgetan, was in knftigen Zeiten geschehen soll. Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst, verhielt es sich so: 1. Mose 41,16)
29 Du, Knig, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen wrde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird.
30 Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wre meine Weisheit gr§er als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem Knig die Deutung kundwrde und du deines Herzens Gedanken erfhrest. 1. Mose 41,39)
31 Du, Knig, hattest einen Traum, und siehe, ein gro§es und hohes und hell glnzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen.
32 Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Kupfer,
33 seine Schenkel waren von Eisen, seine F§e waren teils von Eisen und teils von Ton.
34 Das sahst du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhnden; der traf das Bild an seinen F§en, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie.
35 Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, da§ man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem gro§en Berg, so da§ er die ganze Welt fllte.
36 Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem Knig sagen.
37 Du, Knig, bist ein Knig aller Knige, dem der Gott des Himmels Knigreich, Macht, Strke und Ehre gegeben hat Hes 26,7)
38 und dem er alle Lnder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vgel unter dem Himmel in die Hnde gegeben und dem er ber alles Gewalt verliehen hat. Du bist das goldene Haupt. Jer 27,6; 28,14)
39 Nach dir wird ein anderes Knigreich aufkommen, geringer als deines, danach das dritte Knigreich, das aus Kupfer ist und ber alle Lnder herrschen wird.
40 Und das vierte wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlgt, ja, wie Eisen alles zerbricht, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen.
41 Da§ du aber die F§e und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: das wird ein zerteiltes Knigreich sein; doch wird etwas von des Eisens Hrte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt.
42 Und da§ die Zehen an seinen F§en teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: zum Teil wird's ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein.
43 Und da§ du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen l§t.
44 Aber zur Zeit dieser Knige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstrt wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Knigreiche zermalmen und zerstren; aber es selbst wird ewig bleiben, Kap 7,14.27; Jes 9,6; 1. Kor 15,24; Offb 11,15)
45 wie du ja gesehen hast, da§ ein Stein ohne Zutun von Menschenhnden vom Berg herunterkam, der Eisen, Kupfer, Ton, Silber und Gold zermalmte. So hat der gro§e Gott dem Knig kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlssig, und die Deutung ist richtig.
46 Da fiel der Knig Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich nieder vor Daniel und befahl, man sollte ihm Speisopfer und Rucheropfer darbringen.
47 Und der Knig antwortete Daniel und sprach: Es ist kein Zweifel, euer Gott ist ein Gott ber alle Gtter und ein Herr ber alle Knige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren knnen. Kap 3,29; Jos 2,11; Ps 86,8; Jes 42,8)
48 Und der Knig erhhte Daniel und gab ihm gro§e und viele Geschenke und machte ihn zum Frsten ber das ganze Land Babel und setzte ihn zum Obersten ber alle Weisen in Babel. Vers 6; Kap 5,29)
49 Und Daniel bat den Knig, ber die einzelnen Bezirke im Lande Babel Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu setzen. Daniel aber blieb am Hof des Knigs. Kap 3,12)
3
1 (Die drei Mnner im Feuerofen) Der Knig Nebukadnezar lie§ ein goldenes Bild machen sechzig Ellen hoch und sechs Ellen breit und lie§ es aufrichten in der Ebene Dura im Lande Babel.
2 Und der Knig Nebukadnezar sandte nach den Frsten, Wrdentrgern, Statthaltern, Richtern, Schatzmeistern, Rten, Amtleuten und allen Mchtigen im Lande, da§ sie zusammenkommen sollten, um das Bild zu weihen, das der Knig Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.
3 Da kamen zusammen die Frsten, Wrdentrger, Statthalter, Richter, Schatzmeister, Rte, Amtleute und alle Mchtigen im Lande, um das Bild zu weihen, das der Knig Nebukadnezar hatte aufrichten lassen. Und sie mu§ten sich vor dem Bild aufstellen, das Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.
4 Und der Herold rief laut: Es wird euch befohlen, ihr Vlker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen:
5 Wenn ihr hren werdet den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flten, Lauten und aller andern Instrumente, dann sollt ihr niederfallen und das goldene Bild anbeten, das der Knig Nebukadnezar hat aufrichten lassen.
6 Wer aber dann nicht niederfllt und anbetet, der soll sofort in den glhenden Ofen geworfen werden.
7 Als sie nun hrten den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flten und aller andern Instrumente, fielen nieder alle Vlker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen und beteten an das goldene Bild, das der Knig Nebukadnezar hatte aufrichten lassen.
8 Da kamen einige chaldische Mnner und verklagten die Juden,
9 fingen an und sprachen zum Knig Nebukadnezar: Der Knig lebe ewig!
10 Du hast ein Gebot ergehen lassen, da§ alle Menschen niederfallen und das goldene Bild anbeten sollten, wenn sie den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flten, Lauten und aller andern Instrumente hren wrden; Kap 6,13)
11 wer aber nicht niederfiele und anbetete, sollte in den glhenden Ofen geworfen werden.
12 Nun sind da jdische Mnner, die du ber die einzelnen Bezirke im Lande Babel gesetzt hast, nmlich Schadrach, Meschach und Abed-Nego; die verachten dein Gebot und ehren deinen Gott nicht und beten das goldene Bild nicht an, das du hast aufrichten lassen. Kap 2,49)
13 Da befahl Nebukadnezar mit Grimm und Zorn, Schadrach, Meschach und Abed-Nego vor ihn zu bringen. Und die Mnner wurden vor den Knig gebracht.
14 Da fing Nebukadnezar an und sprach zu ihnen: Wie? Wollt ihr, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, meinen Gott nicht ehren und das goldene Bild nicht anbeten, das ich habe aufrichten lassen?
15 Wohlan, seid bereit! Sobald ihr den Schall der Posaunen, Trompeten, Harfen, Zithern, Flten, Lauten und aller andern Instrumente hren werdet, so fallt nieder und betet das Bild an, das ich habe machen lassen! Werdet ihr's aber nicht anbeten, dann sollt ihr sofort in den glhenden Ofen geworfen werden. La§t sehen, wer der Gott ist, der euch aus meiner Hand erretten knnte! 2. Mose 5,2; 2. Kn 18,35)
16 Da fingen an Schadrach, Meschach und Abed-Nego und sprachen zum Knig Nebukadnezar: Es ist nicht ntig, da§ wir dir darauf antworten.
17 Wenn unser Gott, den wir verehren, will, so kann er uns erretten; aus dem glhenden Ofen und aus deiner Hand, o Knig, kann er erretten. 5. Mose 4,20; Ps 66,12)
18 Und wenn er's nicht tun will, so sollst du dennoch wissen, da§ wir deinen Gott nicht ehren und das goldene Bild, das du hast aufrichten lassen, nicht anbeten wollen. 2. Mose 20,3-5)
19 Da wurde Nebukadnezar voll Grimm, und der Ausdruck seines Angesichts vernderte sich gegenber Schadrach, Meschach und Abed-Nego, und er befahl, man sollte den Ofen siebenmal hei§er machen, als man sonst zu tun pflegte.
20 Und er befahl den besten Kriegsleuten, die in seinem Heer waren, Schadrach, Meschach und Abed-Nego zu binden und in den glhenden Ofen zu werfen.
21 Da wurden diese Mnner in ihren Mnteln, Hosen, Hten, in ihrer ganzen Kleidung, gebunden und in den glhenden Ofen geworfen.
22 Weil das Gebot des Knigs so streng war, schrte man das Feuer im Ofen so sehr, da§ die Mnner, die Schadrach, Meschach und Abed-Nego hinaufbrachten, von den Feuerflammen gettet wurden.
23 Aber die drei Mnner, Schadrach, Meschach und Abed-Nego, fielen hinab in den glhenden Ofen, gebunden wie sie waren.
24 Da entsetzte sich der Knig Nebukadnezar, fuhr auf und sprach zu seinen Rten: Haben wir nicht drei Mnner gebunden in das Feuer werfen lassen? Sie antworteten und sprachen zum Knig: Ja, Knig.
25 Er antwortete und sprach: Ich sehe aber vier Mnner frei im Feuer umhergehen, und sie sind unversehrt; undder vierte sieht aus, als wre er ein Sohn der Gtter. Jes 43,2)
26 Und Nebukadnezar trat vor die Tr des glhenden Ofens und sprach: Schadrach, Meschach und Abed-Nego, ihr Knechte Gottes des Hchsten, tretet heraus und kommt her! Da traten Schadrach, Meschach und Abed-Nego heraus aus dem Feuer.
27 Und die Frsten, Wrdentrger, Statthalter und Rte des Knigs kamen zusammen und sahen, da§ das Feuer den Leibern dieser Mnner nichts hatte anhaben knnen und ihr Haupthaar nicht versengt und ihre Mntel nicht versehrt waren; ja, man konnte keinen Brand an ihnen riechen. Hebr 11,33.34)
28 Da fing Nebukadnezar an und sprach: Gelobt sei der Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos, der seinen Engel gesandt und seine Knechte errettet hat, die ihm vertraut und des Knigs Gebot nicht gehalten haben, sondern ihren Leib preisgaben; denn sie wollten keinen andern Gott verehren und anbeten als allein ihren Gott! Kap 6,23)
29 So sei nun dies mein Gebot: Wer unter allen Vlkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen den Gott Schadrachs, Meschachs und Abed-Negos lstert, der soll in Stcke gehauen und sein Haus zu einem Schutthaufen gemacht werden. Denn es gibt keinen andern Gott als den, der so erretten kann. Kap 2,47)
30 Und der Knig gab Schadrach, Meschach und Abed-Nego gro§e Macht im Lande Babel.
31 (Nebukadnezars Wahnsinn) Knig Nebukadnezar allen Vlkern, Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde: Viel Friede zuvor!
32 Es gefllt mir, die Zeichen und Wunder zu verknden, die Gott der Hchste an mir getan hat.
33 Denn seine Zeichen sind gro§, und seine Wunder sind mchtig, und sein Reich ist ein ewiges Reich, und seine Herrschaft whret fr und fr. Kap 2,44; 4,31; 6,27; 7,14.27; Ps 145,13)
4
1 Ich, Nebukadnezar, hatte Ruhe in meinem Hause und lebte zufrieden in meinem Palast.
2 Da hatte ich einen Traum, der erschreckte mich, und die Gedanken, die ich auf meinem Bett hatte, und die Gesichte, die ich gesehen hatte, beunruhigten mich.
3 Und ich befahl, da§ alle Weisen Babels vor mich gebracht wrden, damit sie mir sagten, was der Traum bedeutete.
4 Da brachte man herein die Zeichendeuter, Weisen, Gelehrten und Wahrsager, und ich erzhlte den Traum vor ihnen; aber sie konnten mir nicht sagen, was er bedeutete,
5 bis zuletzt Daniel vor mich trat, der Beltschazar hei§t nach dem Namen meines Gottes und der den Geist der heiligen Gtter hat. Und ich erzhlte vor ihm den Traum: Kap 5,11.14)
6 Beltschazar, du Oberster unter den Zeichendeutern, von dem ich wei§, da§ du den Geist der heiligen Gtter hast und dir nichts verborgen ist, sage, was die Gesichte meines Traumes, die ich gesehen habe, bedeuten.
7 Dies sind aber die Gesichte, die ich gesehen habe auf meinem Bett: Siehe, es stand ein Baum in der Mitte der Erde, der war sehr hoch.
8 Und er wurde gro§ und mchtig, und seine Hhe reichte bis an den Himmel, und er war zu sehen bis ans Ende der ganzen Erde.
9 Sein Laub war dicht und seine Frucht reichlich, und er gab Nahrung fr alle. Alle Tiere des Feldes fanden Schatten unter ihm, und die Vgel des Himmels sa§en auf seinen sten, und alles Fleisch nhrte sich von ihm.
10 Und ich sah ein Gesicht auf meinem Bett, und siehe, ein heiliger Wchter fuhr vom Himmel herab.
11 Der rief laut und sprach: Haut den Baum um und schlagt ihm die ste weg, streift ihm das Laub ab und zerstreut seine Frucht, da§ die Tiere, die unter ihm liegen, weglaufen und die Vgel von seinen Zweigen fliehen.
12 Doch la§t den Stock mit seinen Wurzeln in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase und unter dem Tau des Himmels liegen und na§ werden und soll sein Teil haben mit den Tieren am Gras auf der Erde.
13 Und das menschliche Herz soll von ihm genommen und ein tierisches Herz ihm gegeben werden, und sieben Zeiten sollen ber ihn hingehen.
14 Dies ist im Rat der Wchter beschlossen und ist Gebot der Heiligen, damit die Lebenden erkennen, da§ der Hchste Gewalt hat ber die Knigreiche der Menschen und sie geben kann, wem er will, und einen Niedrigen darber setzen. Kap 2,21)
15 Solch einen Traum hab ich, Knig Nebukadnezar, gehabt; du aber, Beltschazar, sage, was er bedeutet. Denn alle Weisen in meinem Knigreich knnen mir nicht kundtun, was er bedeutet; du aber kannst es, denn der Geist der heiligen Gtter ist bei dir.
16 Da entsetzte sich Daniel, der auch Beltschazar hei§t, eine Zeitlang, und seine Gedanken beunruhigten ihn. Aber der Knig sprach: Beltschazar, la§ dich durch den Traum und seine Deutung nicht beunruhigen. Beltschazar fing an und sprach: Ach, mein Herr, da§ doch der Traum deinen Feinden und seine Deutung deinen Widersachern gelte!
17 Der Baum, den du gesehen hast, der gro§ und mchtig wurde und dessen Hhe an den Himmel reichte und der zu sehen war auf der ganzen Erde, Hes 31,3-14)
18 dessen Laub dicht und dessen Frucht reichlich war, so da§ er Nahrung fr alle gab, unter dem die Tiere des Feldes wohnten und auf dessen sten die Vgel des Himmels sa§en -
19 das bist du, Knig, der du so gro§ und mchtig bist; denn deine Macht ist gro§ und reicht bis an den Himmel und deine Gewalt bis ans Ende der Erde.
20 Da§ aber der Knig einen heiligen Wchter gesehen hat vom Himmel herabfahren, der sagte: ÈHaut den Baum um und zerstrt ihn, doch den Stock mit seinen Wurzeln la§t in der Erde bleiben; er soll in eisernen und ehernen Ketten auf dem Felde im Grase und unter dem Tau des Himmels liegen und na§ werden und mit den Tieren des Feldes zusammenleben, bis ber ihn sieben Zeiten hingegangen sindÇ;
21 das, Knig, bedeutet - und zwar ergeht es als Ratschlu§ des Hchsten ber meinen Herrn, den Knig -:
22 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen versto§en, und du mu§t bei den Tieren des Feldes bleiben, und man wird dich Gras fressen lassen wie die Rinder, und du wirst unter dem Tau des Himmels liegen und na§ werden, und sieben Zeiten werden ber dich hingehen, bis du erkennst, da§ der Hchste Gewalt hat ber die Knigreiche der Menschen und sie gibt, wem er will.
23 Wenn aber gesagt wurde, man solle dennoch den Stock des Baumes mit seinen Wurzeln brig lassen, das bedeutet: dein Knigreich soll dir erhalten bleiben, sobald du erkannt hast, da§ der Himmel die Gewalt hat.
24 Darum, mein Knig, la§ dir meinen Rat gefallen und mache dich los und ledig von deinen Snden durch Gerechtigkeit und von deiner Missetat durch Wohltat an den Armen, so wird es dir lange wohlergehen. Spr 19,17; Mt 5,7)
25 Dies alles widerfuhr dem Knig Nebukadnezar.
26 Denn nach zwlf Monaten, als der Knig auf dem Dach des kniglichen Palastes in Babel sich erging,
27 hob er an und sprach: Das ist das gro§e Babel, das ich erbaut habe zur Knigsstadt durch meine gro§e Macht zu Ehren meiner Herrlichkeit. (27 und 28) Spr 16,18)
28 Ehe noch der Knig diese Worte ausgeredet hatte, kam eine Stimme vom Himmel: Dir, Knig Nebukadnezar, wird gesagt: Dein Knigreich ist dir genommen,
29 man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen versto§en, und du sollst bei den Tieren des Feldes bleiben; Gras wird man dich fressen lassen wie die Rinder, und sieben Zeiten sollen hingehen, bis du erkennst, da§ der Hchste Gewalt hat ber die Knigreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. Kap 5,21)
30 Im gleichen Augenblick wurde das Wort erfllt an Nebukadnezar, und er wurde versto§en aus der Gemeinschaft der Menschen, und er fra§ Gras wie die Rinder, und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und wurde na§, bis sein Haar wuchs so gro§ wie Adlerfedern und seine Ngel wie Vogelklauen wurden.
31 Nach dieser Zeit hob ich, Nebukadnezar, meine Augen auf zum Himmel, und mein Verstand kam mir wieder, und ich lobte den Hchsten. Ich pries und ehrte den, der ewig lebt, dessen Gewalt ewig ist und dessen Reich fr und fr whrt, Kap 3,33)
32 gegen den alle, die auf Erden wohnen, fr nichts zu rechnen sind. Er macht's, wie er will, mit den Mchten im Himmel und mit denen, die auf Erden wohnen. Und niemand kann seiner Hand wehren noch zu ihm sagen: Was machst du? Jes 40,17, Hiob 9,12)
33 Zur selben Zeit kehrte mein Verstand zu mir zurck, und meine Herrlichkeit und mein Glanz kamen wieder an mich zur Ehre meines Knigreichs. Und meine Rte und Mchtigen suchten mich auf, und ich wurde wieder ber mein Knigreich eingesetzt und gewann noch gr§ere Herrlichkeit.
34 Darum lobe, ehre und preise ich, Nebukadnezar, den Knig des Himmels; denn all sein Tun ist Wahrheit, und seine Wege sind recht, und wer stolz ist, den kann er demtigen. Lk 1,51; 18,14)
5
1 (Belsazars Gastmahl) Knig Belsazar machte ein herrliches Mahl fr seine tausend Mchtigen und soff sich voll mit ihnen.
2 Und als er betrunken war, lie§ er die goldenen und silbernen Gef§e herbringen, die sein Vater Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommen hatte, damit der Knig mit seinen Mchtigen, mit seinen Frauen und mit seinen Nebenfrauen daraus trnke. Kap 1,2; 2. Chr 36,10; Esr 1,7-11)
3 Da wurden die goldenen und silbernen Gef§e herbeigebracht, die aus dem Tempel, aus dem Hause Gottes zu Jerusalem, weggenommen worden waren; und der Knig, seine Mchtigen, seine Frauen und Nebenfrauen tranken daraus.
4 Und als sie so tranken, lobten sie die goldenen, silbernen, ehernen, eisernen, hlzernen und steinernen Gtter.
5 Im gleichen Augenblick gingen hervor Finger wie von einer Menschenhand, die schrieben gegenber dem Leuchter auf die getnchte Wand in dem kniglichen Saal. Und der Knig erblickte die Hand, die da schrieb.
6 Da entfrbte sich der Knig, und seine Gedanken erschreckten ihn, so da§ er wie gelhmt war und ihm die Beine zitterten.
7 Und der Knig rief laut, da§ man die Weisen, Gelehrten und Wahrsager herbeiholen solle. Und er lie§ den Weisen von Babel sagen: Welcher Mensch diese Schrift lesen kann und mir sagt, was sie bedeutet, der soll mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um den Hals tragen und der Dritte in meinem Knigreich sein.
8 Da wurden alle Weisen des Knigs hereingefhrt, aber sie konnten weder die Schrift lesen noch die Deutung dem Knig kundtun.
9 Darber erschrak der Knig Belsazar noch mehr und verlor seine Farbe ganz, und seinen Mchtigen wurde angst und bange.
10 Da ging auf die Worte des Knigs und seiner Mchtigen die Kniginmutter in den Saal hinein und sprach: Der Knig lebe ewig! La§ dich von deinen Gedanken nicht so erschrecken, und entfrbe dich nicht!
11 Es ist ein Mann in deinem Knigreich, der den Geist der heiligen Gtter hat. Denn zu deines Vaters Zeiten fand sich bei ihm Erleuchtung, Klugheit und Weisheit wie der Gtter Weisheit. Und dein Vater, der Knig Nebukadnezar, setzte ihn ber die Zeichendeuter, Weisen, Gelehrten und Wahrsager,
|P Kap 4,5, Kap 2,48)
12 weil ein berragender Geist bei ihm gefunden wurde, dazu Verstand und Klugheit, Trume zu deuten, dunkle Sprche zu erraten und Geheimnisse zu offenbaren. Das ist Daniel, dem der Knig den Namen Beltschazar gab. So rufe man nun Daniel; der wird sagen, was es bedeutet. Kap 1,17)
13 Da wurde Daniel vor den Knig gefhrt. Und der Knig sprach zu Daniel: Bist du Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, die der Knig, mein Vater, aus Juda hergebracht hat?
14 Ich habe von dir sagen hren, da§ du den Geist der heiligen Gtter habest und Erleuchtung, Verstand und hohe Weisheit bei dir zu finden sei.
15 Nun hab ich vor mich rufen lassen die Weisen und Gelehrten, damit sie mir diese Schrift lesen und kundtun sollen, was sie bedeutet; aber sie knnen mir nicht sagen, was sie bedeutet.
16 Von dir aber hre ich, da§ du Deutungen zu geben und Geheimnisse zu offenbaren vermagst. Kannst du nun die Schrift lesen und mir sagen, was sie bedeutet, so sollst du mit Purpur gekleidet werden und eine goldene Kette um deinen Hals tragen und der Dritte in meinem Knigreich sein.
17 Da fing Daniel an und sprach vor dem Knig: Behalte deine Gaben und gib dein Geschenk einem andern; ich will dennoch die Schrift dem Knig lesen und kundtun, was sie bedeutet.
18 Mein Knig, Gott der Hchste hat deinem Vater Nebukadnezar Knigreich, Macht, Ehre und Herrlichkeit gegeben. Kap 2,37)
19 Und um solcher Macht willen, die ihm gegeben war, frchteten und scheuten sich vor ihm alle Vlker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen. Er ttete, wen er wollte; er lie§ leben, wen er wollte; er erhhte, wen er wollte; er demtigte, wen er wollte.
20 Als sich aber sein Herz berhob und er stolz und hochmtig wurde, da wurde er vom kniglichen Thron gesto§en und verlor seine Ehre
21 und wurde versto§en aus der Gemeinschaft der Menschen, und sein Herz wurde gleich dem der Tiere, und er mu§te bei dem Wild hausen und fra§ Gras wie die Rinder, und sein Leib lag unter dem Tau des Himmels und wurde na§, bis er lernte, da§ Gott der Hchste Gewalt hat ber die Knigreiche der Menschen und sie gibt, wem er will. Kap 4,29)
22 Aber du, Belsazar, sein Sohn, hast dein Herz nicht gedemtigt, obwohl du das alles wu§test,
23 sondern hast dich gegen den Herrn des Himmels erhoben, und die Gef§e seines Hauses hat man vor dich bringen mssen, und du, deine Mchtigen, deine Frauen und deine Nebenfrauen, ihr habt daraus getrunken; dazu hast du die silbernen, goldenen, ehernen, eisernen, hlzernen, steinernen Gtter gelobt, die weder sehen noch hren noch fhlen knnen. Den Gott aber, der deinen Odem und alle deine Wege in seiner Hand hat, hast du nicht verehrt.
24 Darum wurde von ihm diese Hand gesandt und diese Schrift geschrieben.
25 So aber lautet die Schrift, die dort geschrieben steht: Mene mene tekel u-parsin. (25-28) Jes 47,11)
26 Und sie bedeutet dies: Mene, das ist, Gott hat dein Knigtum gezhlt und beendet.
27 Tekel, das ist, man hat dich auf der Waage gewogen und zu leicht befunden.
28 Peres, das ist, dein Reich ist zerteilt und den Medern und Persern gegeben.
29 Da befahl Belsazar, da§ man Daniel mit Purpur kleiden sollte und ihm eine goldene Kette um den Hals geben; und er lie§ von ihm verknden, da§ er der Dritte im Knigreich sei. Kap 2,48; 1. Mose 41,42.43)
30 Aber in derselben Nacht wurde Belsazar, der Knig der Chalder, gettet.
6
1 (Daniel in der Lwengrube) *Und Darius aus Medien bernahm das Reich, als er zweiundsechzig Jahre alt war. Kap 9,1, Jes 13,17) (*Abweichende Verszhlung statt 6,1-29: 5,31 - 6,28.)
2 Und es gefiel Darius, ber das ganze Knigreich hundertundzwanzig Statthalter zu setzen.
3 ber sie setzte er drei Frsten, von denen einer Daniel war. Ihnen sollten die Statthalter Rechenschaft ablegen, damit der Knig der Mhe enthoben wre.
4 Daniel aber bertraf alle Frsten und Statthalter, denn es war ein berragender Geist in ihm. Darum dachte der Knig daran, ihn ber das ganze Knigreich zu setzen. Kap 5,12)
5 Da trachteten die Frsten und Statthalter danach, an Daniel etwas zu finden, das gegen das Knigreich gerichtet wre. Aber sie konnten keinen Grund zur Anklage und kein Vergehen finden; denn er war treu, so da§ man keine Schuld und kein Vergehen bei ihm finden konnte.
6 Da sprachen die Mnner: Wir werden keinen Grund zur Anklage gegen Daniel finden, es sei denn wegen seiner Gottesverehrung.
7 Da kamen die Frsten und Statthalter eilends vor den Knig gelaufen und sprachen zu ihm: Der Knig Darius lebe ewig!
8 Es haben die Frsten des Knigreichs, die Wrdentrger, die Statthalter, die Rte und Befehlshaber alle gedacht, es solle ein kniglicher Befehl gegeben und ein strenges Gebot erlassen werden, da§ jeder, der in drei§ig Tagen etwas bitten wird von irgendeinem Gott oder Menschen au§er von dir, dem Knig, allein, zu den Lwen in die Grube geworfen werden soll.
9 Darum, o Knig, wollest du ein solches Gebot ausgehen lassen und ein Schreiben aufsetzen, das nicht wieder gendert werden darf nach dem Gesetz der Meder und Perser, das unaufhebbar ist. Est 1,19; 8,8)
10 So lie§ der Knig Darius das Schreiben und das Gebot aufsetzen.
11 Als nun Daniel erfuhr, da§ ein solches Gebot ergangen war, ging er hinein in sein Haus. Er hatte aber an seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem, und er fiel dreimal am Tag auf seine Knie, betete, lobte und dankte seinem Gott, wie er es auch vorher zu tun pflegte. 1. Kn 8,48)
12 Da kamen jene Mnner eilends gelaufen und fanden Daniel, wie er betete und flehte vor seinem Gott.
13 Da tratensie vor den Knig und redeten mit ihm ber das knigliche Gebot: O Knig, hast du nicht ein Gebot erlassen, da§ jeder, der in drei§ig Tagen etwas bitten wrde von irgendeinem Gott oder Menschen au§er von dir, dem Knig, allein, zu den Lwen in die Grube geworfen werden solle? Der Knig antwortete und sprach: Das ist wahr, und das Gesetz der Meder und Perser kann niemand aufheben. Kap 3,10)
14 Sie antworteten und sprachen vor dem Knig: Daniel, einer der Gefangenen aus Juda, der achtet weder dich noch dein Gebot, das du erlassen hast; denn er betet dreimal am Tage.
15 Als der Knig das hrte, wurde er sehr betrbt und war darauf bedacht, Daniel die Freiheit zu erhalten, und mhte sich, bis die Sonne unterging, ihn zu erretten.
16 Aber die Mnner kamen wieder zum Knig gelaufen und sprachen zu ihm: Du wei§t doch, Knig, es ist das Gesetz der Meder und Perser, da§ alle Gebote und Befehle, die der Knig beschlossen hat, unverndert bleiben sollen.
17 Da befahl der Knig, Daniel herzubringen. Und sie warfen ihn zu den Lwen in die Grube. Der Knig aber sprach zu Daniel: Dein Gott, dem du ohne Unterla§ dienst, der helfe dir! Kap 3,15)
18 Und sie brachten einen Stein, den legten sie vor die
ffnung der Grube; den versiegelte der Knig mit seinem eigenen Ring und mit dem Ringe seiner Mchtigen, damit nichts anderes mit Daniel geschhe.
19 Und der Knig ging weg in seinen Palast und fastete die Nacht ber und lie§ kein Essen vor sich bringen und konnte auch nicht schlafen.
20 Frh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der Knig auf und ging eilends zur Grube, wo die Lwen waren.
21 Und als er zur Grube kam, rief er Daniel mit angstvoller Stimme. Und der Knig sprach zu Daniel: Daniel, du Knecht des lebendigen Gottes, hat dich dein Gott, dem du ohne Unterla§ dienst, auch erretten knnen von den Lwen? Kap 3,17)
22 Daniel aber redete mit dem Knig: Der Knig lebe ewig!
23 Mein Gott hat seinen Engel gesandt, der den Lwen den Rachen zugehalten hat, so da§ sie mir kein Leid antun konnten; denn vor ihm bin ich unschuldig, und auch gegen dich, mein Knig, habe ich nichts Bses getan. Kap 3,28, Ps 22,22; Hebr 11,33)
24 Da wurde der Knig sehr froh und lie§ Daniel aus der Grube herausziehen. Und sie zogen Daniel aus der Grube heraus, und man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut.
25 Da lie§ der Knig die Mnner, die Daniel verklagt hatten, holen und zu den Lwen in die Grube werfen samt ihren Kindern und Frauen. Und ehe sie den Boden erreichten, ergriffen die Lwen sie und zermalmten alle ihre Knochen.
26 Da lie§ der Knig Darius allen Vlkern und Leuten aus so vielen verschiedenen Sprachen auf der ganzen Erde schreiben: Viel Friede zuvor!
27 Das ist mein Befehl, da§ man in meinem ganzen Knigreich den Gott Daniels frchten und sich vor ihm scheuen soll. Denn er ist der lebendige Gott, der ewig bleibt, und sein Reich ist unvergnglich, und seine Herrschaft hat kein Ende. Kap 3,33)
28 Er ist ein Retter und Nothelfer, und er tut Zeichen und Wunder im Himmel und auf Erden. Der hat Daniel von den Lwen errettet.
29 Und Daniel hatte gro§e Macht im Knigreich des Darius und auch im Knigreich des Kyrus von Persien. Kap 1,21)
7
1 (Daniels Gesicht von den vier Tieren und dem Menschensohn) (vgl. Kap 2) Im ersten Jahr Belsazars, des Knigs von Babel, hatte Daniel einen Traum und Gesichte auf seinem Bett; und er schrieb den Traum auf, und dies ist sein Inhalt: Kap 5,1)
2 Ich, Daniel, sah ein Gesicht in der Nacht, und siehe, die vier Winde unter dem Himmel whlten das gro§e Meer auf.
3 Und vier gro§e Tiere stiegen herauf aus dem Meer, ein jedes anders als das andere. (3-7) Offb 13,1.2)
4 Das erste war wie ein Lwe und hatte Flgel wie ein Adler. Ich sah, wie ihm die Flgel genommen wurden. Und es wurde von der Erde aufgehoben und auf zwei F§e gestellt wie ein Mensch, und es wurde ihm ein menschliches Herz gegeben.
5 Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bren und war auf der einen Seite aufgerichtet und hatte in seinem Maul zwischen seinen Zhnen drei Rippen. Und man sprach zu ihm: Steh auf und fri§ viel Fleisch!
6 Danach sah ich, und siehe, ein anderes Tier, gleich einem Panther, das hatte vier Flgel wie ein Vogel auf seinem Rcken, und das Tier hatte vier Kpfe, und ihm wurde gro§e Macht gegeben.
7 Danach sah ich in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, ein viertes Tier war furchtbar und schrecklich und sehr stark und hatte gro§e eiserne Zhne, fra§ um sich und zermalmte, und was brigblieb, zertrat es mit seinen F§en. Es war auch ganz anders als die vorigen Tiere und hatte zehn Hrner.
8 Als ich aber auf die Hrner achtgab, siehe, da brach ein anderes kleines Horn zwischen ihnen hervor, vor dem drei der vorigen Hrner ausgerissen wurden. Und siehe, das Horn hatte Augen wie Menschenaugen und ein Maul; das redete gro§e Dinge. Kap 11,36)
9 Ich sah, wie Throne aufgestellt wurden, und einer, der uralt war, setzte sich. Sein Kleid war wei§ wie Schnee und das Haar auf seinem Haupt rein wie Wolle; Feuerflammen waren sein Thron und dessen Rder loderndes Feuer. Hes 1,26; Offb 4,2, Ps 90,2)
10 Und von ihm ging aus ein langer feuriger Strahl. Tausendmal Tausende dienten ihm, und zehntausendmal Zehntausende standen vor ihm. Das Gericht wurde gehalten, und die Bcher wurden aufgetan. Offb 5,11, Ps 69,29; Offb 20,12)
11 Ich merkte auf um der gro§en Reden willen, die das Horn redete, und ich sah, wie das Tier gettet wurde und sein Leib umkam und ins Feuer geworfen wurde. Offb 19,20)
12 Und mit der Macht der andern Tiere war es auch aus; denn es war ihnen Zeit und Stunde bestimmt, wie lang ein jedes leben sollte. Kap 2,21)
13 Ich sah in diesem Gesicht in der Nacht, und siehe, es kam einer mit den Wolken des Himmels wie eines Menschen Sohn und gelangte zu dem, der uralt war, und wurde vor ihn gebracht. Lk 21,27; Offb 1,13; 14,14)
14 Der gab ihm Macht, Ehre und Reich, da§ ihm alle Vlker und Leute aus so vielen verschiedenen Sprachen dienen sollten. Seine Macht ist ewig und vergeht nicht, und sein Reich hat kein Ende.
15 Ich, Daniel, war entsetzt, und dies Gesicht erschreckte mich.
16 Und ich ging zu einem von denen, die dastanden, und bat ihn, da§ er mir ber das alles Genaueres berichtete. Und er redete mit mir und sagte mir, was es bedeutete.
17 Diese vier gro§en Tiere sind vier Knigreiche, die auf Erden kommen werden.
18 Aber die Heiligen des Hchsten werden das Reich empfangen und werden's immer und ewig besitzen.
19 Danach htte ich gerne Genaueres gewu§t ber das vierte Tier, das ganz anders war als alle andern, ganz furchtbar, mit eisernen Zhnen und ehernen Klauen, das um sich fra§ und zermalmte und mit seinen F§en zertrat, was brigblieb; Vers 7)
20 und ber die zehn Hrner auf seinem Haupt und ber das andere Horn, das hervorbrach, vor dem drei ausfielen; und es hatte Augen und ein Maul, das gro§e Dinge redete, und war gr§er als die Hrner, die neben ihm waren.
21 Und ich sah das Horn kmpfen gegen die Heiligen, und es behielt den Sieg ber sie, Offb 13,7)
22 bis der kam, der uralt war, und Recht schaffte den Heiligen des Hchsten und bis die Zeit kam, da§ die Heiligen das Reich empfingen.
23 Er sprach: Das vierte Tier wird das vierte Knigreich auf Erden sein; das wird ganz anders sein als alle andern Knigreiche; es wird alle Lnder fressen, zertreten und zermalmen.
24 Die zehn Hrner bedeuten zehn Knige, die aus diesem Knigreich hervorgehen werden. Nach ihnen aber wird ein anderer aufkommen, der wird ganz anders sein als die vorigen und wird drei Knige strzen. Offb 17,12)
25 Er wird den Hchsten lstern und die Heiligen des Hchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ndern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit. Offb 13,5.6, Kap 12,7)
26 Danach wird das Gericht gehalten werden; dann wird ihm seine Macht genommen und ganz und gar vernichtet werden.
27 Aber das Reich und die Macht und die Gewalt ber die Knigreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Hchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mchte werden ihm dienen und gehorchen.
28 Das war das Ende der Rede. Aber ich, Daniel, wurde sehr beunruhigt in meinen Gedanken, und jede Farbe war aus meinem Antlitz gewichen; doch behielt ich die Rede in meinem Herzen. Kap 8,18; 10,8.16-18)
8
1 (Daniels Gesicht vom Widder und Ziegenbock) Im dritten Jahr der Herrschaft des Knigs Belsazar erschien mir, Daniel, ein Gesicht, nach jenem, das mir zuerst erschienen war. Kap 7,1)
2 Ich hatte ein Gesicht, und whrend meines Gesichtes war ich in der Festung Susa im Lande Elam, am Flu§ Ulai.
3 Und ich hob meine Augen auf und sah, und siehe, ein Widder stand vor dem Flu§, der hatte zwei hohe Hrner, doch eins hher als das andere, und das hhere war spter hervorgewachsen.
4 Ich sah, da§ der Widder mit den Hrnern stie§ nach Westen, nach Norden und nach Sden hin. Und kein Tier konnte vor ihm bestehen und vor seiner Gewalt errettet werden, sondern er tat, was er wollte, und wurde gro§. Vers 20)
5 Und indem ich darauf achthatte, siehe, da kam ein Ziegenbock vom Westen her ber die ganze Erde, ohne den Boden zu berhren, und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen. Vers 21)
6 Und er kam bis zu dem Widder, der zwei Hrner hatte, den ich vor dem Flu§ stehen sah, und er lief in gewaltigem Zorn auf ihn zu.
7 Und ich sah, da§ er nahe an den Widder herankam, und voller Grimm stie§ er den Widder und zerbrach ihm seine beiden Hrner. Und der Widder hatte keine Kraft, da§ er vor ihm htte bestehen knnen, sondern der Bock warf ihn zu Boden und zertrat ihn, und niemand konnte den Widder von seiner Gewalt erretten.
8 Und der Ziegenbock wurde sehr gro§. Und als er am strksten geworden war, zerbrach das gro§e Horn, und es wuchsen an seiner Stelle vier andere Hrner nach den vier Winden des Himmels hin. Kap 11,4)
9 Und aus einem von ihnen wuchs ein kleines Horn; das wurde sehr gro§ nach Sden, nach Osten und nach dem herrlichen Land hin. Kap 7,8)
10 Und es wuchs bis an das Heer des Himmels und warf einige von dem Heer und von den Sternen zur Erde und zertrat sie.
11 Ja, es wuchs bis zum Frsten des Heeres und nahm ihm das tgliche Opfer weg und verwstete die Wohnung seines Heiligtums. Kap 9,27)
12 Und es wurde Frevel an dem tglichen Opfer verbt, und das Horn warf die Wahrheit zu Boden. Und was es tat, gelang ihm.
13 Ich hrte aber einen Heiligen reden, und ein anderer Heiliger sprach zu dem, der da redete: Wie lange gilt dies Gesicht vom tglichen Opfer und vom verwstenden Frevel und vom Heiligtum, das zertreten wird?
14 Und er antwortete mir: Bis zweitausenddreihundert Abende und Morgen vergangen sind; dann wird das Heiligtum wieder geweiht werden.
15 Und als ich, Daniel, dies Gesicht sah und es gerne verstanden htte, siehe, da stand einer vor mir, der aussah wie ein Mann,
16 und ich hrte eine Menschenstimme mitten ber dem Ulai rufen und sprechen: Gabriel, lege diesem das Gesicht aus, damit er's versteht. Vers 2, Kap 9,21; Lk 1,19.26)
17 Und Gabriel trat nahe zu mir. Ich erschrak aber, als er kam, und fiel auf mein Angesicht. Er aber sprach zu mir: Merk auf, du Menschenkind! Denn dies Gesicht geht auf die Zeit des Endes. Offb 10,6)
18 Und als er mit mir redete, sank ich in Ohnmacht zur Erde auf mein Angesicht. Er aber rhrte mich an und richtete mich auf, so da§ ich wieder stand.
19 Und er sprach: Siehe, ich will dir kundtun, wie es gehen wird zur letzten Zeit des Zorns; denn auf die Zeit des Endes geht das Gesicht.
20 Der Widder mit den beiden Hrnern, den du gesehen hast, bedeutet die Knige von Medien und Persien.
21 Der Ziegenbock aber ist der Knig von Griechenland. Das gro§e Horn zwischen seinen Augen ist der erste Knig. Kap 11,3)
22 Da§ aber vier an seiner Stelle wuchsen, nachdem es zerbrochen war, bedeutet, da§ vier Knigreiche aus seinem Volk entstehen werden, aber nicht so mchtig wie er.
23 Aber gegen Ende ihrer Herrschaft, wenn die Frevler berhandnehmen, wird aufkommen ein frecher und verschlagener Knig. (23 und 24) Kap 11,21)
24 Der wird mchtig sein, doch nicht so mchtig wie sie. Er wird ungeheures Unheil anrichten, und es wird ihm gelingen, was er tut. Er wird die Starken vernichten. Und gegen das heilige Volk
25 richtet sich sein Sinnen, und es wird ihm durch Betrug gelingen, und er wird berheblich werden, und unerwartet wird er viele verderben und wird sich auflehnen gegen den Frsten aller Frsten; aber er wird zerbrochen werden ohne Zutun von Menschenhand.
26 Dies Gesicht von den Abenden und Morgen, das dir hiermit kundgetan ist, das ist wahr; aber du sollst das Gesicht geheim halten; denn es ist noch eine lange Zeit bis dahin. Kap 12,4)
27 Und ich, Daniel, war erschpft und lag einige Tage krank. Danach stand ich auf und verrichtete meinen Dienst beim Knig. Und ich wunderte mich ber das Gesicht, und niemand konnte es mir auslegen.
9
1 (Daniels Bu§gebet und das Geheimnis der siebzig Jahre) Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasveros*, aus dem Stamm der Meder, der ber das Reich der Chalder Knig wurde, Kap 6,1) (*Griechisch: Xerxes.)
2 in diesem ersten Jahr seiner Herrschaft achtete ich, Daniel, in den Bchern auf die Zahl der Jahre, von denen der HERR geredet hatte zum Propheten Jeremia, da§ nmlich Jerusalem siebzig Jahre wst liegen sollte. Jer 25,11.12; 29,10)
3 Und ich kehrte mich zu Gott, dem Herrn, um zu beten und zu flehen unter Fasten und in Sack und Asche.
4 Ich betete aber zu dem HERRN, meinem Gott, und bekannte und sprach: Ach, Herr, du gro§er und heiliger Gott, der du Bund und Gnade bewahrst denen, die dich lieben und deine Gebote halten! (4-19) Jer 14,7, 5. Mose 7,9; Neh 1,5)
5 Wir haben gesndigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrnnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen.
6 Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen zu unsern Knigen, Frsten, Vtern und zu allem Volk des Landes redeten.
7 Du, Herr, bist gerecht, wir aber mssen uns alle heute schmen, die von Juda und von Jerusalem und vom ganzen Israel, die, die nahe sind, und die zerstreut sind in allen Lndern, wohin du sie versto§en hast um ihrer Missetat willen, die sie an dir begangen haben.
8 Ja, HERR, wir, unsre Knige, unsre Frsten und unsre Vter mssen uns schmen, da§ wir uns an dir versndigt haben. Esr 9,7; Jes 43,27)
9 Bei dir aber, Herr, unser Gott, ist Barmherzigkeit und Vergebung. Denn wir sind abtrnnig geworden Ps 130,4)
10 und gehorchten nicht der Stimme des HERRN, unseres Gottes, und wandelten nicht in seinem Gesetz, das er uns vorlegte durch seine Knechte, die Propheten;
11 sondern ganz Israel bertrat dein Gesetz, und sie wichen ab und gehorchten deiner Stimme nicht. Darum trifft uns auch der Fluch, den er geschworen hat und der geschrieben steht im Gesetz des Mose, des Knechtes Gottes, weil wir an ihm gesndigt haben. 3. Mose 26,14-39; 5. Mose 28,15-68)
12 Und Gott hat seine Worte gehalten, die er geredet hat gegen uns und unsere Richter, die uns richten sollten, da§ er ein so gro§es Unglck ber uns hat kommen lassen; denn unter dem ganzen Himmel ist derartiges nicht geschehen wie in Jerusalem.
13 Wie es geschrieben steht im Gesetz des Mose, so ist all dies gro§e Unglck ber uns gekommen. Aber wir beteten auch nicht vor dem HERRN, unserm Gott, so da§ wir uns von unsern Snden bekehrt und auf deine Wahrheit geachtet htten.
14 Darum ist der HERR auch bedacht gewesen auf dies Unglck und hat's ber uns kommen lassen. Denn der HERR, unser Gott, ist gerecht in allen seinen Werken, die er tut; aber wir gehorchten seiner Stimme nicht.
15 Und nun, Herr, unser Gott, der du dein Volk aus gyptenland gefhrt hast mit starker Hand und hast dir einen Namen gemacht, so wie es heute ist: wir haben gesndigt, wir sind gottlos gewesen.
16 Ach Herr, um aller deiner Gerechtigkeit willen wende ab deinen Zorn und Grimm von deiner Stadt Jerusalem und deinem heiligen Berg. Denn wegen unserer Snden und wegen der Missetaten unserer Vter trgt Jerusalem und dein Volk Schmach bei allen, die um uns her wohnen.
17 Und nun, unser Gott, hre das Gebet deines Knechtes und sein Flehen. La§ leuchten dein Antlitz ber dein zerstrtes Heiligtum um deinetwillen, Herr!
18 Neige dein Ohr, mein Gott, und hre, tu deine Augen auf und sieh an unsere Trmmer und die Stadt, die nach deinem Namen genannt ist. Denn wir liegen vor dir mit unserm Gebet und vertrauen nicht auf unsre Gerechtigkeit, sondern auf deine gro§e Barmherzigkeit.
19 Ach Herr, hre! Ach Herr, sei gndig! Ach Herr, merk auf! Tu es und sume nicht - um deinetwillen, mein Gott! Denn deine Stadt und dein Volk ist nach deinem Namen genannt. Jer 14,9)
20 Als ich noch so redete und betete und meine und meines Volkes Israel Snde bekannte und mit meinem Gebet fr den heiligen Berg meines Gottes vor dem HERRN, meinem Gott, lag,
21 eben als ich noch so redete in meinem Gebet, da flog der Mann Gabriel, den ich zuvor im Gesicht gesehen hatte, um die Zeit des Abendopfers dicht an mich heran. Kap 8,16)
22 Und er unterwies mich und redete mit mir und sprach: Daniel, jetzt bin ich ausgegangen, um dir zum rechten Verstndnis zu verhelfen.
23 Denn als du anfingst zu beten, erging ein Wort, und ich komme, um dir's kundzutun; denn du bist von Gott geliebt. So merke nun auf das Wort, damit du das Gesicht verstehst.
24 Siebzig Wochen* sind verhngt ber dein Volk und ber deine heilige Stadt; dann wird dem Frevel ein Ende gemacht und die Snde abgetan und die Schuld geshnt, und es wird ewige Gerechtigkeit gebracht und Gesicht und Weissagung erfllt und das Allerheiligste gesalbt werden. (*Gemeint sind Jahrwochen; jede umfa§t sieben Jahre.)
25 So wisse nun und gib acht: Von der Zeit an, als das Wort erging, Jerusalem werde wiederaufgebaut werden, bis ein Gesalbter, ein Frst, kommt, sind es sieben Wochen; und zweiundsechzig Wochen lang wird es wieder aufgebaut sein mit Pltzen und Grben, wiewohl in kummervoller Zeit.
26 Und nach den zweiundsechzig Wochen wird ein Gesalbter ausgerottet werden und nicht mehr sein. Und das Volk eines Frsten wird kommen und die Stadt und das Heiligtum zerstren, aber dann kommt das Ende durch eine Flut, und bis zum Ende wird es Krieg geben und Verwstung, die lngst beschlossen ist. Jes 28,22; Lk 21,23.24)
27 Er wird aber vielen den Bund schwer machen eine Woche lang. Und in der Mitte der Woche wird er Schlachtopfer und Speisopfer abschaffen. Und im Heiligtum wird stehen ein Greuelbild, das Verwstung anrichtet, bis das Verderben, das beschlossen ist, sich ber die Verwstung ergie§en wird. Kap 8,11; 11,31; 12,11; Mt 24,15, Jes 10,22.23)
10
1 (Vorbereitung und Empfang einer letzten Offenbarung und Versiegelung des Buches) Im dritten Jahr des Knigs Kyrus von Persien wurde dem Daniel, der Beltschazar hei§t, etwas offenbart, was gewi§ ist und von gro§en Dingen handelt. Und er achtete darauf und verstand das Gesicht. Kap 1,21, Kap 1,7)
2 Zu der Zeit trauerte ich, Daniel, drei Wochen lang.
3 Ich a§ keine leckere Speise; Fleisch und Wein kamen nicht in meinen Mund; und ich salbte mich auch nicht, bis die drei Wochen um waren.
4 Und am vierundzwanzigsten Tage des ersten Monats war ich an dem gro§en Strom Tigris
5 und hob meine Augen auf und sah, und siehe, da stand ein Mann, der hatte leinene Kleider an und einen goldenen Grtel um seine Lenden. (5 und 6) Kap 8,15; 12,6; Hes 9,2; Offb 1,13-15)
6 Sein Leib war wie ein Trkis, sein Antlitz sah aus wie ein Blitz, seine Augen wie feurige Fackeln, seine Arme und F§e wie helles, glattes Kupfer, und seine Rede war wie ein gro§es Brausen. Hes 1,27.28)
7 Aber ich, Daniel, sah dies Gesicht allein, und die Mnner, die bei mir waren, sahen's nicht; doch fiel ein gro§er Schrecken auf sie, so da§ sie flohen und sich verkrochen.
8 Ich blieb allein und sah dies gro§e Gesicht. Es blieb aber keine Kraft in mir; jede Farbe wich aus meinem Antlitz, und ich hatte keine Kraft mehr.
9 Und ich hrte seine Rede; und whrend ich sie hrte, sank ich ohnmchtig auf mein Angesicht zur Erde.
10 Und siehe, eine Hand rhrte mich an und half mir auf die Knie und auf die Hnde,
11 und er sprach zu mir: Daniel, du von Gott Geliebter, merk auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. Und als er dies mit mir redete, richtete ich mich zitternd auf.
12 Und er sprach zu mir: Frchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demtigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhrt, und ich wollte kommen um deiner Worte willen.
13 Aber der Engelfrst des Knigreichs Persien hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfrsten, kam mir zu Hilfe, und ihm berlie§ ich den Kampf mit dem Engelfrsten des Knigreichs Persien. Jes 24,21)
14 Nun aber komme ich, um dir Bericht zu geben, wie es deinem Volk gehen wird am Ende der Tage; denn das Gesicht geht auf ferne Zeit.
15 Und als er das alles mit mir redete, neigte ich mein Angesicht zur Erde und schwieg still.
16 Und siehe, einer, der einem Menschen gleich war, rhrte meine Lippen an. Da tat ich meinen Mund auf und redete und sprach zu dem, der vor mir stand: Mein Herr, meine Glieder bebten, als ich das Gesicht hatte, und es war keine Kraft mehr in mir. Jes 6,7; Jer 1,9)
17 Wie kann der Knecht meines Herrn mit meinem Herrn reden, da auch jetzt noch keine Kraft in mir ist und mir der Atem fehlt?
18 Da rhrte mich abermals der an, der aussah wie ein Mensch, und strkte mich Kap 8,18)
19 und sprach: Frchte dich nicht, du von Gott Geliebter! Friede sei mit dir! Sei getrost, sei getrost! Und als er mit mir redete, ermannte ich mich und sprach: Mein Herr, rede; denn du hast mich gestrkt. Offb 1,17)
20 Und er sprach: Wei§t du, warum ich zu dir gekommen bin? Und jetzt mu§ ich wieder hin und mit dem Engelfrsten von Persien kmpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der Engelfrst von Griechenland kommen.
21 - Doch zuvor will ich dir kundtun, was geschrieben ist im Buch der Wahrheit. - Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, au§er eurem Engelfrsten Michael.
11
1 Und ich stand auch bei ihm im ersten Jahr des Darius des Meders, um ihm zu helfen und ihn zu strken.
2 Und nun will ich dir kundtun, was gewi§ geschehen soll. Siehe, es werden noch drei Knige in Persien aufstehen, der vierte aber wird gr§eren Reichtum haben als alle andern. Und wenn er in seinem Reichtum am mchtigsten ist, wird er alles gegen das Knigreich Griechenland aufbieten. Kap 10,21)
3 Danach wird ein mchtiger Knig aufstehen und mit gro§er Macht herrschen, und was er will, wird er ausrichten. Kap 8,21)
4 Aber wenn er emporgekommen ist, wird sein Reich zerbrechen und in die vier Winde des Himmels zerteilt werden, nicht auf seine Nachkommen, auch nicht mit solcher Macht, wie er sie hatte; denn sein Reich wird zerstrt und Fremden zuteil werden. Kap 8,8.22)
5 Und der Knig des Sdens wird mchtig werden; aber gegen ihn wird einer seiner Frsten noch mchtiger werden und herrschen; dessen Herrschaft wird gro§ sein.
6 Nach einigen Jahren aber werden sie sich miteinander befreunden. Und die Tochter des Knigs des Sdens wird kommen zum Knig des Nordens, um die Einigkeit zu festigen. Aber sie wird keinen Erfolg haben, und auch ihr Nachkomme wird nicht bleiben, sondern sie wird preisgegeben werden samt denen, die sie gebracht haben, und mit dem, der sie erzeugt hat, und mit dem, der sie zur Frau genommen hat. Zu der Zeit
7 wird einer aus ihrem Stamm emporkommen; der wird gegen die Heeresmacht des Knigs des Nordens ziehen und in seine Festung eindringen und wird an ihnen seine Macht zeigen.
8 Auch wird er ihre Gtter samt den Bildern und den kostbaren Gerten aus Silber und Gold wegfhren nach gypten und einige Jahre von dem Knig des Nordens ablassen.
9 Aber der wird eindringen in das Reich des Knigs des Sdens, jedoch dann wieder in sein Land zurckkehren.
10 Aber seine Shne werden Krieg fhren und gro§e Heere zusammenbringen; und der eine wird kommen und wie eine Flut heranbrausen und wiederum Krieg fhren bis vor seine Festung.
11 Dann wird der Knig des Sdens ergrimmen und ausziehen und mit dem Knig des Nordens kmpfen. Der wird ein gro§es Heer zusammenbringen, aber das Heer wird in die Hand des andern gegeben
12 und vernichtet werden. Daraufhin wird sich dessen Herz berheben, und er wird viele Tausende erschlagen; aber er wird nicht mchtig bleiben.
13 Denn der Knig des Nordens wird wiederum ein Heer zusammenbringen, gr§er als das vorige war; und nach einigen Jahren wird er ausziehen mit gro§er Heeresmacht und vielem Tro§.
14 Und zur selben Zeit werden viele aufstehen gegen den Knig des Sdens. Auch werden sich Abtrnnige aus deinem Volk erheben und eine Weissagung erfllen und werden fallen.
15 Und der Knig des Nordens wird kommen und einen Wall aufschtten und eine feste Stadt einnehmen. Und die Heere des Sdens knnen's nicht verhindern, und sein bestes Kriegsvolk kann nicht widerstehen;
16 sondern der gegen ihn zieht, wird tun, was ihm gut dnkt, und niemand wird ihm widerstehen knnen. Er wird auch in das herrliche Land kommen, und Verderben ist in seiner Hand. Kap 8,9)
17 Und er wird seinen Sinn darauf richten, da§ er mit Macht sein ganzes Knigreich bekomme, und sich mit ihm vertragen und wird ihm seine Tochter zur Frau geben, um ihn zu verderben. Aber es wird ihm nicht gelingen, und es wird nichts daraus werden.
18 Danach wird er sich gegen die Inseln wenden und viele von ihnen gewinnen. Aber ein Mchtiger wird ihn zwingen, mit Schmhen aufzuhren, und wird ihm seine Schmhungen heimzahlen.
19 Danach wird er sich wenden gegen die Festungen seines eigenen Landes; er wird straucheln und fallen, da§ man ihn nirgends finden wird.
20 Und an seiner Statt wird einer emporkommen, der wird einen Kmmerer das herrliche Land durchziehen lassen, um Abgaben einzutreiben; doch nach einigen Jahren wird er umgebracht werden, aber weder ffentlich noch im Kampf.
21 Dann wird an seiner Statt emporkommen ein verchtlicher Mensch, dem die Ehre des Thrones nicht zugedacht war. Der wird unerwartet kommen und sich durch Rnke die Herrschaft erschleichen. Kap 8,23.24)
22 Und heranflutende Heere werden vor ihm hinweggeschwemmt und vernichtet werden, dazu auch der Frst des Bundes.
23 Denn nachdem er sich mit ihm angefreundet hat, wird er listig handeln und heraufziehen und mit wenigen Leuten Macht gewinnen.
24 Und unerwartet wird er in die besten Stdte des Landes kommen und wird tun, was weder seine Vter noch seine Vorvter getan haben, und Raub, Beute und Gter an seine Leute verteilen; er wird nach den allerfestesten Stdten trachten, aber nur fr eine befristete Zeit.
25 Und er wird seine Macht und seinen Mut gegen den Knig des Sdens aufbieten mit einem gro§en Heer. Dann wird der Knig des Sdens sich aufmachen zum Kampf mit einem gro§en, mchtigen Heer, aber er wird nicht bestehen; denn es werden Plne gegen ihn geschmiedet.
26 Und die sein Brot essen, die werden helfen, ihn zu verderben und sein Heer zu verjagen, so da§ viele erschlagen werden.
27 Und beide Knige werden darauf bedacht sein, wie sie einander schaden knnen, und sie werden an einem Tisch verlogen miteinander reden. Es wird ihnen aber nicht gelingen, denn das Ende ist noch auf eine andere Zeit bestimmt.
28 Danach wird er wieder heimziehen mit gro§er Beute und dabei seinen Sinn richten gegen den heiligen Bund; er wird es ausfhren und in sein Land zurckkehren.
29 Und nach einer bestimmten Zeit wird er wieder nach Sden ziehen; aber es wird beim zweiten Mal nicht so sein wie beim ersten Mal.
30 Denn es werden Schiffe aus Kittim gegen ihn kommen, so da§ er verzagen wird und umkehren mu§. Dann wird er gegen den heiligen Bund ergrimmen und danach handeln und sich denen zuwenden, die den heiligen Bund verlassen.
31 Und seine Heere werden kommen und Heiligtum und Burg entweihen und das tgliche Opfer abschaffen und das Greuelbild der Verwstung aufstellen. Kap 9,27)
32 Und er wird mit Rnken alle zum Abfall bringen, die den Bund bertreten. Aber die vom Volk, die ihren Gott kennen, werden sich ermannen und danach handeln.
33 Und die Verstndigen im Volk werden vielen zur Einsicht verhelfen; darber werden sie verfolgt werden mit Schwert, Feuer, Gefngnis und Raub eine Zeitlang.
34 Whrend sie verfolgt werden, wird ihnen eine kleine Hilfe zuteil werden; aber viele werden sich nicht aufrichtig zu ihnen halten.
35 Und einige von den Verstndigen werden fallen, damit viele bewhrt, rein und lauter werden fr die Zeit des Endes; denn es geht ja um eine befristete Zeit.
36 Und der Knig wird tun, was er will, und wird sich berheben und gro§tun gegen alles, was Gott ist. Und gegen den Gott aller Gtter wird er Ungeheuerliches reden, und es wird ihm gelingen, bis sich der Zorn ausgewirkt hat; denn es mu§ geschehen, was beschlossen ist. 2. Thess 2,4, Kap 7,8.25; Offb 13,5.6)
37 Auch die Gtter seiner Vter wird er nicht achten; er wird weder den Lieblingsgott der Frauen noch einen andern Gott achten; denn er wird sich ber alles erheben. Hes 8,14)
38 Dagegen wird er den Gott der Festungen verehren; den Gott, von dem seine Vter nichts gewu§t haben, wird er ehren mit Gold, Silber, Edelsteinen und Kostbarkeiten.
39 Und er wird die starken Festungen dem fremden Gott unterstellen. Denen, die ihn erwhlen, wird er gro§e Ehre antun und sie zu Herren machen ber viele und ihnen Land zum Lohn austeilen.
40 Und zur Zeit des Endes wird sich der Knig des Sdens mit ihm messen, und der Knig des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstrmen und wird in die Lnder einfallen und sie berschwemmen und berfluten.
41 Und er wird in das herrliche Land einfallen, und viele werden umkommen. Es werden aber seiner Hand entrinnen Edom, Moab und der Hauptteil der Ammoniter. Vers 16)
42 Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Lndern, und gypten wird ihm nicht entrinnen,
43 sondern er wird Herr werden ber die goldenen und silbernen Schtze und ber alle Kostbarkeiten gyptens; Libyer und Kuschiter werden ihm folgen mssen.
44 Es werden ihn aber Gerchte erschrecken aus Osten und Norden, und er wird mit gro§em Grimm ausziehen, um viele zu vertilgen und zu verderben.
45 Und er wird seine prchtigen Zelte aufschlagen zwischen dem Meer und dem herrlichen, heiligen Berg; aber es wird mit ihm ein Ende nehmen, und niemand wird ihm helfen.
12
1 Zu jener Zeit wird Michael, der gro§e Engelfrst, der fr dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so gro§er Trbsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen. Kap 10,13; Offb 12,7, Mt 24,21, Kap 7,10)
2 Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande. Joh 5,29)
3 Und die da lehren, werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Kap 11,33, Spr 4,18; Mt 13,43)
4 Und du, Daniel, verbirg diese Worte, und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und gro§e Erkenntnis finden. Offb 10,4)
5 Und ich, Daniel, sah, und siehe, es standen zwei andere da, einer an diesem Ufer des Stroms, der andere an jenem Ufer.
6 Und er sprach zu dem Mann in leinenen Kleidern, der ber den Wassern des Stroms stand: Wann sollen denn diese gro§en Wunder geschehen? Kap 10,5)
7 Und ich hrte den Mann in leinenen Kleidern, der ber den Wassern des Stroms stand. Er hob seine rechte und linke Hand auf gen Himmel und schwor bei dem, der ewiglich lebt, da§ es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit whren soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen. Kap 7,25; Offb 10,5.6)
8 Und ich hrte es, aber ich verstand's nicht und sprach: Mein Herr, was wird das Letzte davon sein?
9 Er aber sprach: Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit.
10 Viele werden gereinigt, gelutert und geprft werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden's nicht verstehen, aber die Verstndigen werden's verstehen.
11 Und von der Zeit an, da das tgliche Opfer abgeschafft und das Greuelbild der Verwstung aufgestellt wird, sind tausendzweihundertneunzig Tage. Kap 9,27)
12 Wohl dem, der da wartet und erreicht tausenddreihundertfnfunddrei§ig Tage!
13 Du aber, Daniel, geh hin, bis das Ende kommt, und ruhe, bis du auferstehst zu deinem Erbteil am Ende der Tage!