Buch 44 (DIE APOSTELGESCHICHTE DES LUKAS)
1
1 (Christi Himmelfahrt) Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte Lk 1,3)
2 bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwhlt hatte, durch den heiligen Geist Weisung gegeben hatte. Mt 28,19.20)
3 Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und lie§ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes.
4 Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verhei§ung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehrt habt; Lk 24,49; Joh 15,26)
5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. Mt 3,11)
6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich fr Israel? Lk 19,11; 24,21)
7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebhrt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; Mt 24,36)
8 aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Juda und Samarien und bis an das Ende der Erde. Lk 24,48, Kap 8,1)
9 Und als er das gesagt hatte, wurde er zusehends aufgehoben, und eine Wolke nahm ihn auf vor ihren Augen weg. Mk 16,19; Lk 24,51)
10 Und als sie ihm nachsahen, wie er gen Himmel fuhr, siehe, da standen bei ihnen zwei Mnner in wei§en Gewndern. Lk 24,4)
11 Die sagten: Ihr Mnner von Galila, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. Lk 21,27)
12 Da kehrten sie nach Jerusalem zurck von dem Berg, der hei§t
lberg und liegt nahe bei Jerusalem, einen Sabbatweg entfernt.
13 Und als sie hineinkamen, stiegen sie hinauf in das Obergemach des Hauses, wo sie sich aufzuhalten pflegten: Petrus, Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomus und Matthus, Jakobus, der Sohn des Alphus, und Simon der Zelot und Judas, der Sohn des Jakobus. Lk 6,13-16)
14 Diese alle waren stets beieinander einmtig im Gebet samt den Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und seinen Brdern. Joh 7,3)
15 (Die Nachwahl des zwlften Apostels) Und in den Tagen trat Petrus auf unter den Brdern - es war aber eine Menge beisammen von etwa hundertzwanzig - und sprach: Joh 21,15-19)
16 Ihr Mnner und Brder, es mu§te das Wort der Schrift erfllt werden, das der heilige Geist durch den Mund Davids vorausgesagt hat ber Judas, der denen den Weg zeigte, die Jesus gefangennahmen; Ps 41,10)
17 denn er gehrte zu uns und hatte dieses Amt mit uns empfangen.
18 Der hat einen Acker erworben mit dem Lohn fr seine Ungerechtigkeit. Aber er ist vornber gestrzt und mitten entzwei geborsten, so da§ alle seine Eingeweide hervorquollen. Mt 27,3-10)
19 Und es ist allen bekannt geworden, die in Jerusalem wohnen, so da§ dieser Acker in ihrer Sprache genannt wird: Hakeldamach, das hei§t Blutacker.
20 Denn es steht geschrieben im Psalmbuch (Psalm 69,26; 109,8): ÈSeine Behausung soll verwstet werden, und niemand wohne darinÇ, und: ÈSein Amt empfange ein andrer.Ç
21 So mu§ nun einer von diesen Mnnern, die bei uns gewesen sind die ganze Zeit ber, als der Herr Jesus unter uns ein- und ausgegangen ist Joh 15,27)
22 - von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, an dem er von uns genommen wurde -, mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden.
23 Und sie stellten zwei auf: Josef, genannt Barsabbas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias,
24 und beteten und sprachen: Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwhlt hast von diesen beiden, Kap 6,6)
25 damit er diesen Dienst und das Apostelamt empfange, das Judas verlassen hat, um an den Ort zu gehen, wohin er gehrt.
26 Und sie warfen das Los ber sie, und das Los fiel auf Matthias; und er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln. Spr 16,33, Ri 21,17)
2
1 (Das Pfingstwunder) Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. 3. Mose 23,15-21)
2 Und es geschah pltzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfllte das ganze Haus, in dem sie sa§en.
3 Und es erschienen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, Mt 3,11)
4 und sie wurden alle erfllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen,* wie der Geist ihnen gab auszusprechen. Kap 4,31; 10,44-46) (*Wrtlich: Èin andern ZungenÇ; vgl. Sach- und Worterklrungen unter ÈZungenredeÇ (siehe auch 10,46; 19,6).)
5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfrchtige Mnner aus allen Vlkern unter dem Himmel. Kap 13,26)
6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestrzt; denn ein jeder hrte sie in seiner eigenen Sprache reden.
7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galila?
8 Wie hren wir denn jeder seine eigene Muttersprache?
9 Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Juda, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien,
10 Phrygien und Pamphylien, gypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom,
11 Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hren sie in unsern Sprachen von den gro§en Taten Gottes reden.
12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden?
13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von s§em Wein.
14 (Die Pfingstpredigt des Petrus (
Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Mnner und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und la§t meine Worte zu euren Ohren eingehen!
15 Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage;
16 sondern das ist's, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist (Joel 3,1-5):
17 ÈUnd es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgie§en von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Shne und eure Tchter sollen weissagen, und eure Jnglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Trume haben;
18 und auf meine Knechte und auf meine Mgde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgie§en, und sie sollen weissagen.
19 Und ich will Wunder tun oben am Himmel und Zeichen unten auf Erden, Blut und Feuer und Rauchdampf;
20 die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe der gro§e Tag der Offenbarung des Herrn kommt.
21 Und es soll geschehen: wer den Namen des Herrn anrufen wird, der soll gerettet werden.Ç
22 Ihr Mnner von Israel, hrt diese Worte: Jesus von Nazareth, von Gott unter euch ausgewiesen durch Taten und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wi§t -
23 diesen Mann, der durch Gottes Ratschlu§ und Vorsehung dahingegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Kap 4,28)
24 Den hat Gott auferweckt und hat aufgelst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmglich war, da§ er vom Tode festgehalten werden konnte.
25 Denn David spricht von ihm (Psalm 16,8-11): ÈIch habe den Herrn allezeit vor Augen, denn er steht mir zur Rechten, damit ich nicht wanke.
26 Darum ist mein Herz frhlich, und meine Zunge frohlockt; auch mein Leib wird ruhen in Hoffnung.
27 Denn du wirst mich nicht dem Tod berlassen und nicht zugeben, da§ dein Heiliger die Verwesung sehe.
28 Du hast mir kundgetan die Wege des Lebens; du wirst mich erfllen mit Freude vor deinem Angesicht.Ç
29 Ihr Mnner, liebe Brder, la§t mich freimtig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag. 1. Kn 2,10)
30 Da er nun ein Prophet war und wu§te, da§ ihm Gott verhei§en hatte mit einem Eid, da§ ein Nachkomme von ihm auf seinem Thron sitzen sollte, 2. Sam 7,12.13; Ps 89,4.5)
31 hat er's vorausgesehen und von der Auferstehung des Christus gesagt: Er ist nicht dem Tod berlassen, und sein Leib hat die Verwesung nicht gesehen.
32 Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen.
33 Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhht ist und empfangen hat den verhei§enen heiligen Geist vom Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hrt. Joh 15,26)
34 Denn David ist nicht gen Himmel gefahren; sondern er sagt selbst (Psalm 110,1): ÈDer Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,
35 bis ich deine Feinde zum Schemel deiner F§e mache.Ç
36 So wisse nun das ganze Haus Israel gewi§, da§ Gott diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Christus gemacht hat. Kap 5,31)
37 (Die erste Gemeinde) Als sie aber das hrten, ging's ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Mnner, liebe Brder, was sollen wir tun? Kap 16,30; Lk 3,10)
38 Petrus sprach zu ihnen: Tut Bu§e, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Snden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes. Kap 3,17-19; Lk 24,47)
39 Denn euch und euren Kindern gilt diese Verhei§ung, und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird. Joel 3,5)
40 Auch mit vielen andern Worten bezeugte er das und ermahnte sie und sprach: La§t euch erretten aus diesem verkehrten Geschlecht! Mt 17,17; Phil 2,15)
41 Die nun sein Wort annahmen, lie§en sich taufen; und an diesem Tage wurden hinzugefgt etwa dreitausend Menschen.
42 Sie blieben aber bestndig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet. Kap 20,7)
43 Es kam aber Furcht ber alle Seelen, und es geschahen auch viele Wunder und Zeichen durch die Apostel.
44 Alle aber, die glubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam. Kap 4,32-35)
45 Sie verkauften Gter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nach dem es einer ntig hatte.
46 Und sie waren tglich einmtig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Husern, hielten die Mahlzeiten mit Freude und lauterem Herzen
47 und lobten Gott und fanden Wohlwollen beim ganzen Volk. Der Herr aber fgte tglich zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden. Kap 4,4; 5,14; 6,7; 11,21; 14,1)
3
1 (Die Heilung des Gelhmten) Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit.
2 Und es wurde ein Mann herbeigetragen, lahm von Mutterleibe; den setzte man tglich vor die Tr des Tempels, die da hei§t die Schne, damit er um Almosen bettelte bei denen, die in den Tempel gingen.
3 Als er nun Petrus und Johannes sah, wie sie in den Tempel hineingehen wollten, bat er um ein Almosen.
4 Petrus aber blickte ihn an mit Johannes und sprach: Sieh uns an!
5 Und er sah sie an und wartete darauf, da§ er etwas von ihnen empfinge.
6 Petrus aber sprach: Silber und Gold habe ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth steh auf und geh umher!
7 Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich wurden seine F§e und Knchel fest,
8 er sprang auf, konnte gehen und stehen und ging mit ihnen in den Tempel, lief und sprang umher und lobte Gott.
9 Und es sah ihn alles Volk umhergehen und Gott loben.
10 Sie erkannten ihn auch, da§ er es war, der vor der Schnen Tr des Tempels gesessen und um Almosen gebettelt hatte; und Verwunderung und Entsetzen erfllte sie ber das, was ihm widerfahren war.
11 Als er sich aber zu Petrus und Johannes hielt, lief alles Volk zu ihnen in die Halle, die da hei§t Salomos, und sie wunderten sich sehr. Kap 5,12; Joh 10,23)
12 Als Petrus das sah, sprach er zu dem Volk: Ihr Mnner von Israel, was wundert ihr euch darber, oder was seht ihr auf uns, als htten wir durch eigene Kraft oder Frmmigkeit bewirkt, da§ dieser gehen kann?
13 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Vter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht, den ihr berantwortet und verleugnet habt vor Pilatus, als der ihn loslassen wollte.
14 Ihr aber habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und darum gebeten, da§ man euch den Mrder schenke; Mt 27,20.21)
15 aber den Frsten des Lebens habt ihr gettet. Den hat Gott auferweckt von den Toten; dessen sind wir Zeugen.
16 Und durch den Glauben an seinen Namen hat sein Name diesen, den ihr seht und kennt, stark gemacht; und der Glaube, der durch ihn gewirkt ist, hat diesem die Gesundheit gegeben vor euer aller Augen.
17 Nun, liebe Brder, ich wei§, da§ ihr's aus Unwissenheit getan habt wie auch eure Oberen. Lk 23,34)
18 Gott aber hat erfllt, was er durch den Mund aller seiner Propheten zuvor verkndigt hat: da§ sein Christus leiden sollte. Lk 24,44)
19 So tut nun Bu§e und bekehrt euch, da§ eure Snden getilgt werden, Kap 2,38)
20 damit die Zeit der Erquickung komme von dem Angesicht des Herrn und er den sende, der euch zuvor zum Christus bestimmt ist: Jesus.
21 Ihn mu§ der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner heiligen Propheten von Anbeginn.
22 Mose hat gesagt (5. Mose 18,15.19): ÈEinen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brdern; den sollt ihr hren in allem, was er zu euch sagen wird.
23 Und es wird geschehen, wer diesen Propheten nicht hren wird, der soll vertilgt werden aus dem Volk.Ç
24 Und alle Propheten von Samuel an, wie viele auch danach geredet haben, die haben auch diese Tage verkndigt.
25 Ihr seid die Shne der Propheten und des Bundes, den Gott geschlossen hat mit euren Vtern, als er zu Abraham sprach (1. Mose 22,18): ÈDurch dein Geschlecht sollen gesegnet werden alle Vlker auf Erden.Ç
26 Fr euch zuerst hat Gott seinen Knecht Jesus erweckt und hat ihn zu euch gesandt, euch zu segnen, da§ ein jeder sich bekehre von seiner Bosheit. Kap 13,46)
4
1 (Petrus und Johannes vor dem Hohen Rat) Whrend sie zum Volk redeten, traten zu ihnen die Priester und der Hauptmann des Tempels und die Sadduzer, Lk 22,4.52)
2 die verdro§, da§ sie das Volk lehrten und verkndigten an Jesus die Auferstehung von den Toten. Kap 23,8)
3 Und sie legten Hand an sie und setzten sie gefangen bis zum Morgen; denn es war schon Abend.
4 Aber viele von denen, die das Wort gehrt hatten, wurden glubig; und die Zahl der Mnner stieg auf etwa fnftausend. Kap 2,47)
5 Als nun der Morgen kam, versammelten sich ihre Oberen und ltesten und Schriftgelehrten in Jerusalem,
6 auch Hannas, der Hohepriester, und Kaiphas und Johannes und Alexander und alle, die vom Hohenpriestergeschlecht waren; Lk 3,1.2)
7 und sie stellten sie vor sich und fragten sie: Aus welcher Kraft oder in welchem Namen habt ihr das getan? Mt 21,23)
8 Petrus, voll des heiligen Geistes, sprach zu ihnen: Ihr Oberen des Volkes und ihr ltesten! Mt 10,19.20)
9 Wenn wir heute verhrt werden wegen dieser Wohltat an dem kranken Menschen, durch wen er gesund geworden ist,
10 so sei euch und dem ganzen Volk Israel kundgetan: Im Namen Jesu Christi von Nazareth, den ihr gekreuzigt habt, den Gott von den Toten auferweckt hat; durch ihn steht dieser hier gesund vor euch. Kap 3,6.13-16)
11 Das ist der Stein, von euch Bauleuten verworfen, der zum Eckstein geworden ist. Mt 21,42)
12 Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden. Kap 10,43; Mt 1,21)
13 Sie sahen aber den Freimut des Petrus und Johannes und wunderten sich; denn sie merkten, da§ sie ungelehrte und einfache Leute waren, und wu§ten auch von ihnen, da§ sie mit Jesus gewesen waren.
14 Sie sahen aber den Menschen, der gesund geworden war, bei ihnen stehen und wu§ten nichts dagegen zu sagen. Kap 3,8.9)
15 Da hie§en sie sie hinausgehen aus dem Hohen Rat und verhandelten miteinander und sprachen:
16 Was wollen wir mit diesen Menschen tun? Denn da§ ein offenkundiges Zeichen durch sie geschehen ist, ist allen bekannt, die in Jerusalem wohnen, und wir knnen's nicht leugnen. Joh 11,47)
17 Aber damit es nicht weiter einrei§e unter dem Volk, wollen wir ihnen drohen, da§ sie hinfort zu keinem Menschen in diesem Namen reden.
18 Und sie riefen sie und geboten ihnen, keinesfalls zu reden oder zu lehren in dem Namen Jesu.
19 Petrus aber und Johannes antworteten und sprachen zu ihnen: Urteilt selbst, ob es vor Gott recht ist, da§ wir euch mehr gehorchen als Gott. Kap 5,28.29)
20 Wir knnen's ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehrt haben.
21 Da drohten sie ihnen und lie§en sie gehen um des Volkes willen, weil sie nichts fanden, was Strafe verdient htte; denn alle lobten Gott fr das, was geschehen war.
22 Denn der Mensch war ber vierzig Jahre alt, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war.
23 (Das Gebet der Gemeinde) Und als man sie hatte gehen lassen, kamen sie zu den Ihren und berichteten, was die Hohenpriester und ltesten zu ihnen gesagt hatten.
24 Als sie das hrten, erhoben sie ihre Stimme einmtig zu Gott und sprachen: Herr, du hast Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht,
25 du hast durch den heiligen Geist, durch den Mund unseres Vaters David, deines Knechtes, gesagt (Psalm 2,1.2): ÈWarum toben die Heiden, und die Vlker nehmen sich vor, was umsonst ist?
26 Die Knige der Erde treten zusammen, und die Frsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus.Ç
27 Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stmmen Israels, Lk 23,12)
28 zu tun, was deine Hand und dein Ratschlu§ zuvor bestimmt hatten, da§ es geschehen solle. Kap 2,23)
29 Und nun, Herr, sieh an ihr Drohen und gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort; Eph 6,19)
30 strecke deine Hand aus, da§ Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.
31 Und als sie gebetet hatten, erbebte die Sttte, wo sie versammelt waren; und sie wurden alle vom heiligen Geist erfllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut.
32 (Die Gtergemeinschaft der ersten Christen) Die Menge der Glubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gtern, da§ sie sein wren, sondern es war ihnen alles gemeinsam. Kap 2,44)
33 Und mit gro§er Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und gro§e Gnade war bei ihnen allen. Kap 2,47)
34 Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen cker oder Huser besa§, verkaufte sie und brachte das Geld fr das Verkaufte Kap 2,45)
35 und legte es den Aposteln zu F§en; und man gab einem jeden, was er ntig hatte.
36 Josef aber, der von den Aposteln Barnabas genannt wurde - das hei§t bersetzt: Sohn des Trostes -, ein Levit, aus Zypern gebrtig, Kap 11,22-26; 12,25; 15,2; Gal 2,1; Kol 4,10)
37 der hatte einen Acker und verkaufte ihn und brachte das Geld und legte es den Aposteln zu F§en.
5
1 (Hananias und Saphira) Ein Mann aber mit Namen Hananias samt seiner Frau Saphira verkaufte einen Acker,
2 doch er hielt mit Wissen seiner Frau etwas von dem Geld zurck und brachte nur einen Teil und legte ihn den Aposteln zu F§en. Kap 4,34-37)
3 Petrus aber sprach: Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfllt, da§ du den heiligen Geist belogen und etwas vom Geld fr den Acker zurckbehalten hast?
4 Httest du den Acker nicht behalten knnen, als du ihn hattest? Und konntest du nicht auch, als er verkauft war, noch tun, was du wolltest? Warum hast du dir dies in deinem Herzen vorgenommen? Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen.
5 Als Hananias diese Worte hrte, fiel er zu Boden und gab den Geist auf. Und es kam eine gro§e Furcht ber alle, die dies hrten.
6 Da standen die jungen Mnner auf und deckten ihn zu und trugen ihn hinaus und begruben ihn.
7 Es begab sich nach einer Weile, etwa nach drei Stunden, da kam seine Frau herein und wu§te nicht, was geschehen war.
8 Aber Petrus sprach zu ihr: Sag mir, habt ihr den Acker fr diesen Preis verkauft? Sie sprach: Ja, fr diesen Preis.
9 Petrus aber sprach zu ihr: Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die F§e derer, die deinen Mann begraben haben, sind vor der Tr und werden auch dich hinaustragen.
10 Und sogleich fiel sie zu Boden, ihm vor die F§e, und gab den Geist auf. Da kamen die jungen Mnner und fanden sie tot, trugen sie hinaus und begruben sie neben ihrem Mann.
11 Und es kam eine gro§e Furcht ber die ganze Gemeinde und ber alle, die das hrten.
12 (Wundertaten der Apostel) Es geschahen aber viele Zeichen und Wunder im Volk durch die Hnde der Apostel; und sie waren alle in der Halle Salomos einmtig beieinander. Kap 3,11)
13 Von den andern aber wagte keiner, ihnen zu nahe zu kommen; doch das Volk hielt viel von ihnen.
14 Desto mehr aber wuchs die Zahl derer, die an den Herrn glaubten - eine Menge Mnner und Frauen -, Kap 2,47)
15 so da§ sie die Kranken sogar auf die Stra§en hinaustrugen und sie auf Betten und Bahren legten, damit, wenn Petrus kme, wenigstens sein Schatten auf einige von ihnen fiele. Kap 19,11.12)
16 Es kamen auch viele aus den Stdten rings um Jerusalem und brachten Kranke und solche, die von unreinen Geistern geplagt waren; und alle wurden gesund.
17 (Die Apostel vor dem Hohen Rat) Es erhoben sich aber der Hohepriester und alle, die mit ihm waren, nmlich die Partei der Sadduzer, von Eifersucht erfllt, Kap 4,1.6)
18 und legten Hand an die Apostel und warfen sie in das ffentliche Gefngnis.
19 Aber der Engel des Herrn tat in der Nacht die Tren des Gefngnisses auf und fhrte sie heraus und sprach: Kap 12,7)
20 Geht hin und tretet im Tempel auf und redet zum Volk alle Worte des Lebens.
21 Als sie das gehrt hatten, gingen sie frhmorgens in den Tempel und lehrten. Der Hohepriester aber und die mit ihm waren, kamen und riefen den Hohen Rat und alle ltesten in Israel zusammen und sandten zum Gefngnis, sie zu holen.
22 Die Knechte gingen hin und fanden sie nicht im Gefngnis, kamen zurck und berichteten:
23 Das Gefngnis fanden wir fest verschlossen und die Wchter vor den Tren stehen; aber als wir ffneten, fanden wir niemanden darin.
24 Als der Hauptmann des Tempels und die Hohenpriester diese Worte hrten, wurden sie betreten und wu§ten nicht, was daraus werden sollte.
25 Da kam jemand, der berichtete ihnen: Siehe, die Mnner, die ihr ins Gefngnis geworfen habt, stehen im Tempel und lehren das Volk.
26 Da ging der Hauptmann mit den Knechten hin und holte sie, doch nicht mit Gewalt; denn sie frchteten sich vor dem Volk, da§ sie gesteinigt wrden.
27 Und sie brachten sie und stellten sie vor den Hohen Rat. Und der Hohepriester fragte sie
28 und sprach: Haben wir euch nicht streng geboten, in diesem Namen nicht zu lehren? Und seht, ihr habt Jerusalem erfllt mit eurer Lehre und, wollt das Blut dieses Menschen ber uns bringen. Kap 4,18, Mt 27,25)
29 Petrus aber und die Apostel antworteten und sprachen: Man mu§ Gott mehr gehorchen als den Menschen. Kap 4,19; Dan 3,17.18)
30 Der Gott unsrer Vter hat Jesus auferweckt, den ihr an das Holz gehngt und gettet habt. Kap 3,15)
31 Den hat Gott durch seine rechte Hand erhht zum Frsten und Heiland, um Israel Bu§e und Vergebung der Snden zu geben. Kap 2,33)
32 Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Lk 24,48, Joh 15,26.27)
33 Als sie das hrten, ging's ihnen durchs Herz, und sie wollten sie tten.
34 (Der Rat des Gamaliel) Da stand aber im Hohen Rat ein Phariser auf mit Namen Gamaliel, ein Schriftgelehrter, vom ganzen Volk in Ehren gehalten, und lie§ die Mnner fr kurze Zeit hinausfhren. Kap 22,3)
35 Und er sprach zu ihnen: Ihr Mnner von Israel, seht genau zu, was ihr mit diesen Menschen tun wollt.
36 Denn vor einiger Zeit stand Theudas auf und gab vor, er wre etwas, und ihm hing eine Anzahl Mnner an, etwa vierhundert. Der wurde erschlagen, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut und vernichtet.
37 Danach stand Judas der Galiler auf in den Tagen der Volkszhlung und brachte eine Menge Volk hinter sich zum Aufruhr; und der ist auch umgekommen, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut.
38 Und nun sage ich euch: La§t ab von diesen Menschen und la§t sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so wird's untergehen; Mt 15,13)
39 ist es aber von Gott, so knnt ihr sie nicht vernichten - damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott streiten wollen. Da stimmten sie ihm zu
40 und riefen die Apostel herein, lie§en sie gei§eln und geboten ihnen, sie sollten nicht mehr im Namen Jesu reden, und lie§en sie gehen. Mt 10,17)
41 Sie gingen aber frhlich von dem Hohen Rat fort, weil sie wrdig gewesen waren, um Seines Namens willen Schmach zu leiden, Mt 5,10-12; 1. Petr 4,13)
42 und sie hrten nicht auf, alle Tage im Tempel und hier und dort in den Husern zu lehren und zu predigen das Evangelium von Jesus Christus.
6
1 (Die Wahl der sieben Armenpfleger U|
In diesen Tagen aber, als die Zahl der Jnger zunahm, erhob sich ein Murren unter den griechischen Juden in der Gemeinde gegen die hebrischen, weil ihre Witwen bersehen wurden bei der tglichen Versorgung. Kap 4,35)
2 Da riefen die Zwlf die Menge der Jnger zusammen und sprachen: Es ist nicht recht, da§ wir fr die Mahlzeiten sorgen und darber das Wort Gottes vernachlssigen.
3 Darum, ihr lieben Brder, seht euch um nach sieben Mnnern in eurer Mitte, die einen guten Ruf haben und voll heiligen Geistes und Weisheit sind, die wir bestellen wollen zu diesem Dienst. 1. Tim 3,8-10)
4 Wir aber wollen ganz beim Gebet und beim Dienst des Wortes bleiben.
5 Und die Rede gefiel der ganzen Menge gut; und sie whlten Stephanus, einen Mann voll Glaubens und heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, den Judengenossen aus Antiochia. Kap 8,5)
6 Diese Mnner stellten sie vor die Apostel; die beteten und legten die Hnde auf sie. Kap 1,24; 13,3; 14,23
7 Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jnger wurde sehr gro§ in Jerusalem. Es wurden auch viele Priester dem Glauben gehorsam. Kap 2,47; 19,20)
8 (Stephanus vor dem Hohen Rat) Stephanus aber, voll Gnade und Kraft, tat Wunder und gro§e Zeichen unter dem Volk.
9 Da standen einige auf von der Synagoge der Libertiner und der Kyrener und der Alexandriner und einige von denen aus Zilizien und der Provinz Asien und stritten mit Stephanus.
10 Doch sie vermochten nicht zu widerstehen der Weisheit und dem Geist, in dem er redete. Lk 21,15)
11 Da stifteten sie einige Mnner an, die sprachen: Wir haben ihn Lsterworte reden hren gegen Mose und gegen Gott. Mt 26,60-66)
12 Und sie brachten das Volk und die ltesten und die Schriftgelehrten auf, traten herzu und ergriffen ihn und fhrten ihn vor den Hohen Rat
13 und stellten falsche Zeugen auf, die sprachen: Dieser Mensch hrt nicht auf, zu reden gegen diese heilige Sttte und das Gesetz. Jer 26,9.11)
14 Denn wir haben ihn sagen hren: Dieser Jesus von Nazareth wird diese Sttte zerstren und die Ordnungen ndern, die uns Mose gegeben hat. Joh 2,19)
15 Und alle, die im Rat sa§en, blickten auf ihn und sahen sein Angesicht wie eines Engels Angesicht.
7
1 (Die Rede des Stephanus) Da fragte der Hohepriester: Ist das so?
2 Er aber sprach: Liebe Brder und Vter, hrt zu. Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er noch in Mesopotamien war, ehe er in Haran wohnte, (2-16) 1. Mose 11-50; Jos 24,32)
3 und sprach zu ihm (1. Mose 12,1): ÈGeh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft und zieh in das Land, das ich dir zeigen will.Ç
4 Da ging er aus dem Land der Chalder und wohnte in Haran. Und als sein Vater gestorben war, brachte Gott ihn von dort herber in dies Land, in dem ihr nun wohnt,
5 aber er gab ihm kein Eigentum darin, auch nicht einen Fu§ breit, und verhie§ ihm, er wolle es ihm und seinen Nachkommen zum Besitz geben, obwohl er noch kein Kind hatte.
6 Denn so sprach Gott (1. Mose 15,13.14): ÈDeine Nachkommen werden Fremdlinge sein in einem fremden Lande, und man wird sie knechten und mi§handeln vierhundert Jahre lang. 2. Mose 12,40)
7 Aber das Volk, dem sie als Knechte dienen mssen, will ich richtenÇ, sprach Gott, Èund danach werden sie ausziehen und mir dienen an dieser Sttte.Ç
8 Und er gab ihm den Bund der Beschneidung. Und so zeugte er Isaak und beschnitt ihn am achten Tage, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwlf Erzvter.
9 Und die Erzvter beneideten Josef und verkauften ihn nach gypten. Aber Gott war mit ihm
10 und errettete ihn aus aller seiner Bedrngnis und gab ihm Gnade und Weisheit vor dem Pharao, dem Knig von gypten; der setzte ihn zum Regenten ber gypten und ber sein ganzes Haus.
11 Es kam aber eine Hungersnot ber ganz gypten und Kanaan und eine gro§e Bedrngnis, und unsre Vter fanden keine Nahrung.
12 Jakob aber hrte, da§ es in gypten Getreide gbe, und sandte unsre Vter aus zum ersten Mal.
13 Und beim zweiten Mal gab sich Josef seinen Brdern zu erkennen; so wurde dem Pharao Josefs Herkunft bekannt.
14 Josef aber sandte aus und lie§ seinen Vater Jakob holen und seine ganze Verwandtschaft, fnfundsiebzig Menschen.
15 Und Jakob zog hinab nach gypten und starb, er und unsre Vter;
16 und sie wurden nach Sichem herbergebracht und in das Grab gelegt, das Abraham fr Geld gekauft hatte von den Shnen Hamors in Sichem.
17 Als nun die Zeit der Verhei§ung sich nahte, die Gott dem Abraham zugesagt hatte, wuchs das Volk und mehrte sich in gypten, (17-35) 2. Mose 1-3)
18 bis ein andrer Knig ber gypten aufkam, der nichts wu§te von Josef.
19 Dieser ging mit Hinterlist vor gegen unser Volk und mi§handelte unsre Vter und lie§ ihre kleinen Kinder aussetzen, damit sie nicht am Leben blieben.
20 Zu der Zeit wurde Mose geboren, und er war ein schnes Kind vor Gott und wurde drei Monate ernhrt im Hause seines Vaters.
21 Als er aber ausgesetzt wurde, nahm ihn die Tochter des Pharao auf und zog ihn auf als ihren Sohn.
22 Und Mose wurde in aller Weisheit der gypter gelehrt und war mchtig in Worten und Werken.
23 Als er aber vierzig Jahre alt wurde, gedachte er, nach seinen Brdern, den Israeliten, zu sehen.
24 Und sah einen Unrecht leiden; da stand er ihm bei und rchte den, dem Leid geschah, und erschlug den gypter.
25 Er meinte aber, seine Brder sollten's verstehen, da§ Gott durch seine Hand ihnen Rettung bringe; aber sie verstanden's nicht.
26 Und am nchsten Tag kam er zu ihnen, als sie miteinander stritten, und ermahnte sie, Frieden zu halten, und sprach: Liebe Mnner, ihr seid doch Brder; warum tut einer dem andern Unrecht?
27 Der aber seinem Nchsten Unrecht getan hatte, stie§ ihn von sich und sprach (2. Mose 2,14): ÈWer hat dich zum Aufseher und Richter ber uns gesetzt?
28 Willst du mich auch tten, wie du gestern den gypter gettet hast?Ç
29 Mose aber floh wegen dieser Rede und lebte als Fremdling im Lande Midian; dort zeugte er zwei Shne. 2. Mose 18,3.4)
30 Und nach vierzig Jahren erschien ihm in der Wste am Berge Sinai ein Engel in einer Feuerflamme im Dornbusch.
31 Als aber Mose das sah, wunderte er sich ber die Erscheinung. Als er aber hinzuging, zu schauen, geschah die Stimme des Herrn zu ihm (2. Mose 3,5-10):
32 ÈIch bin der Gott deiner Vter, der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs.Ç Mose aber fing an zu zittern und wagte nicht hinzuschauen.
33 Aber der Herr sprach zu ihm: ÈZieh die Schuhe aus von deinen F§en; denn die Sttte, auf der du stehst, ist heiliges Land!
34 Ich habe gesehen das Leiden meines Volkes, das in gypten ist, und habe sein Seufzen gehrt und bin herabgekommen, es zu erretten. Und nun komm her, ich will dich nach gypten senden.Ç
35 Diesen Mose, den sie verleugnet hatten, als sie sprachen: ÈWer hat dich als Aufseher und Richter eingesetzt?Ç, den sandte Gott als Anfhrer und Retter durch den Engel, der ihm im Dornbusch erschienen war.
36 Dieser Mose fhrte sie heraus und tat Wunder und Zeichen in gypten, im Roten Meer und in der Wste vierzig Jahre lang. 2. Mose 7,10, 2. Mose 14,21)
37 Dies ist der Mose, der zu den Israeliten gesagt hat (5. Mose 18,15): ÈEinen Propheten wie mich wird euch der Herr, euer Gott, erwecken aus euren Brdern.Ç
38 Dieser ist's, der in der Gemeinde in der Wste stand zwischen dem Engel, der mit ihm redete auf dem Berge Sinai, und unsern Vtern. Dieser empfing Worte des Lebens, um sie uns weiterzugeben. 2. Mose 19, 5. Mose 9,10)
39 Ihm wollten unsre Vter nicht gehorsam werden, sondern sie stie§en ihn von sich und wandten sich in ihrem Herzen wieder gypten zu
40 und sprachen zu Aaron (2. Mose 32,1): ÈMache uns Gtter, die vor uns hergehen; denn wir wissen nicht, was diesem Mose, der uns aus dem Lande gypten gefhrt hat, widerfahren ist.Ç
41 Und sie machten zu der Zeit ein Kalb und opferten dem Gtzenbild und freuten sich ber das Werk ihrer Hnde.
42 Aber Gott wandte sich ab und gab sie dahin, so da§ sie dem Heer des Himmels dienten, wie geschrieben steht im Buch der Propheten (Amos 5,25-27): ÈHabt ihr vom Hause Israel die vierzig Jahre in der Wste mir je Opfer und Gaben dargebracht?
43 Ihr trugt die Htte Molochs umher und den Stern des Gottes Rfan, die Bilder, die ihr gemacht hattet, sie anzubeten. Und ich will euch wegfhren bis ber Babylon hinaus.Ç
44 Es hatten unsre Vter die Stiftshtte in der Wste, wie der es angeordnet hatte, der zu Mose redete, da§ er sie machen sollte nach dem Vorbild, das er gesehen hatte. 2. Mose 25,9)
45 Diese bernahmen unsre Vter und brachten sie mit Josua in das Land, das die Heiden inne hatten, die Gott vertrieb vor dem Angesicht unsrer Vter, bis zur Zeit Davids. Jos 3,14; 18,1)
46 Der fand Gnade bei Gott und bat darum, da§ er eine Sttte finden mge fr das Haus Jakob. 2. Sam 7,1-16; Ps 132,3-5)
47 Salomo aber baute ihm ein Haus. 1. Kn 6)
48 Aber der Allerhchste wohnt nicht in Tempeln, die mit Hnden gemacht sind, wie der Prophet spricht (Jesaja 66,1.2):
49 ÈDer Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner F§e; was wollt ihr mir denn fr ein Haus bauenÇ, spricht der Herr, Èoder was ist die Sttte meiner Ruhe?
50 Hat nicht meine Hand das alles gemacht?Ç
51 Ihr Halsstarrigen, mit verstockten Herzen und tauben Ohren,* ihr widerstrebt allezeit dem heiligen Geist, wie eure Vter, so auch ihr. 2. Mose 32,9, 3. Mose 26,41; Rm 2,28.29) (*Luther bersetzte wrtlich: Èunbeschnitten an Herzen und OhrenÇ.)
52 Welchen Propheten haben eure Vter nicht verfolgt? Und sie haben gettet, die zuvor verkndigten das Kommen des Gerechten, dessen Verrter und Mrder ihr nun geworden seid. 2. Chr 36,16; Mt 23,31)
53 Ihr habt das Gesetz empfangen durch Weisung von Engeln und habt's nicht gehalten. 2. Mose 20,1-21, Gal 3,19; Hebr 2,2)
54 (Der Tod des Stephanus) Als sie das hrten, ging's ihnen durchs Herz, und sie knirschten mit den Zhnen ber ihn.
55 Er aber, voll heiligen Geistes, sah auf zum Himmel und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus stehen zur Rechten Gottes
56 und sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Lk 22,69)
57 Sie schrien aber laut und hielten sich ihre Ohren zu und strmten einmtig auf ihn ein,
58 stie§en ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den F§en eines jungen Mannes, der hie§ Saulus, 3. Mose 24,16, Kap 22,20)
59 und sie steinigten Stephanus; der rief den Herrn an und sprach: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Lk 23,46)
60 Er fiel auf die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Snde nicht an! Und als er das gesagt hatte, verschied er. Lk 23,34)
8
1 Saulus aber hatte Gefallen an seinem Tode.
(Die Verfolgung der Gemeinde in Jerusalem) Es erhob sich aber an diesem Tag eine gro§e Verfolgung ber die Gemeinde in Jerusalem; da zerstreuten sich alle in die Lnder Juda und Samarien, au§er den Aposteln. Kap 1,8; 11,19)
2 Es bestatteten aber den Stephanus gottesfrchtige Mnner und hielten eine gro§e Klage ber ihn.
3 Saulus aber suchte die Gemeinde zu zerstren, ging von Haus zu Haus, schleppte Mnner und Frauen fort und warf sie ins Gefngnis. Kap 9,1; 22,4; 1. Kor 15,9)
4 (Philippus in Samaria. Der Zauberer Simon) Die nun zerstreut worden waren, zogen umher und predigten das Wort.
5 Philippus aber kam hinab in die Hauptstadt Samariens und predigte ihnen von Christus. Kap 6,5)
6 Und das Volk neigte einmtig dem zu, was Philippus sagte, als sie ihm zuhrten und die Zeichen sahen, die er tat.
7 Denn die unreinen Geister fuhren aus mit gro§em Geschrei aus vielen Besessenen, auch viele Gelhmte und Verkrppelte wurden gesund gemacht; Mk 16,17)
8 und es entstand gro§e Freude in dieser Stadt.
9 Es war aber ein Mann mit Namen Simon, der zuvor in der Stadt Zauberei trieb und das Volk von Samaria in seinen Bann zog, weil er vorgab, er wre etwas Gro§es.
10 Und alle hingen ihm an, klein und gro§, und sprachen: Dieser ist die Kraft Gottes, die die Gro§e genannt wird.
11 Sie hingen ihm aber an, weil er sie lange Zeit mit seiner Zauberei in seinen Bann gezogen hatte.
12 Als sie aber den Predigten des Philippus von dem Reich Gottes und von dem Namen Jesu Christi glaubten, lie§en sich taufen Mnner und Frauen.
13 Da wurde auch Simon glubig und lie§ sich taufen und hielt sich zu Philippus. Und als er die Zeichen und gro§en Taten sah, die geschahen, geriet er au§er sich vor Staunen.
14 Als aber die Apostel in Jerusalem hrten, da§ Samarien das Wort Gottes angenommen hatte, sandten sie zu ihnen Petrus und Johannes.
15 Die kamen hinab und beteten fr sie, da§ sie den heiligen Geist empfingen.
16 Denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.
17 Da legten sie die Hnde auf sie, und sie empfingen den heiligen Geist.
18 Als aber Simon sah, da§ der Geist gegeben wurde, wenn die Apostel die Hnde auflegten, bot er ihnen Geld an
19 und sprach: Gebt auch mir die Macht, damit jeder, dem ich die Hnde auflege, den heiligen Geist empfange.
20 Petrus aber sprach zu ihm: Da§ du verdammt werdest mitsamt deinem Geld, weil du meinst, Gottes Gabe werde durch Geld erlangt.
21 Du hast weder Anteil noch Anrecht an dieser Sache; denn dein Herz ist nicht rechtschaffen vor Gott.
22 Darum tu Bu§e fr diese deine Bosheit und flehe zum Herrn, ob dir das Trachten deines Herzens vergeben werden knne.
23 Denn ich sehe, da§ du voll bitterer Galle bist und verstrickt in Ungerechtigkeit.
24 Da antwortete Simon und sprach: Bittet ihr den Herrn fr mich, da§ nichts von dem ber mich komme, was ihr gesagt habt.
25 Als sie nun das Wort des Herrn bezeugt und geredet hatten, kehrten sie wieder um nach Jerusalem und predigten das Evangelium in vielen Drfern der Samariter.
26 (Der Kmmerer aus thiopien) Aber der Engel des Herrn redete zu Philippus und sprach: Steh auf und geh nach Sden auf die Stra§e, die von Jerusalem nach Gaza hinabfhrt und de ist.
27 Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus thiopien, ein Kmmerer und Mchtiger am Hof der Kandake, der Knigin von thiopien, welcher ihren ganzen Schatz verwaltete, der war nach Jerusalem gekommen, um anzubeten.
28 Nun zog er wieder heim und sa§ auf seinem Wagen und las den Propheten Jesaja.
29 Der Geist aber sprach zu Philippus: Geh hin und halte dich zu diesem Wagen!
30 Da lief Philippus hin und hrte, da§ er den Propheten Jesaja las, und fragte: Verstehst du auch, was du liest?
31 Er aber sprach: Wie kann ich, wenn mich nicht jemand anleitet? Und er bat Philippus, aufzusteigen und sich zu ihm zu setzen.
32 Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser (Jesaja 53,7.8): ÈWie ein Schaf, das zur Schlachtung gefhrt wird, und wie ein Lamm, das vor seinem Scherer verstummt, so tut er seinen Mund nicht auf.
33 In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Wer kann seine Nachkommen aufzhlen? Denn sein Leben wird von der Erde weggenommen.Ç
34 Da antwortete der Kmmerer dem Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet das, von sich selber oder von jemand anderem?
35 Philippus aber tat seinen Mund auf und fing mit diesem Wort der Schrift an und predigte ihm das Evangelium von Jesus.
36 Und als sie auf der Stra§e dahinfuhren, kamen sie an ein Wasser. Da sprach der Kmmerer: Siehe, da ist Wasser; was hindert's, da§ ich mich taufen lasse?* (*Vers 37 findet sich erst in der spteren berlieferung: ÈPhilippus aber sprach: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, so kann es geschehen. Er aber antwortete und sprach: Ich glaube, da§ Jesus Christus Gottes Sohn ist.Ç)
38 Und er lie§ den Wagen halten, und beide stiegen in das Wasser hinab, Philippus und der Kmmerer, und er taufte ihn.
39 Als sie aber aus dem Wasser heraufstiegen, entrckte der Geist des Herrn den Philippus, und der Kmmerer sah ihn nicht mehr; er zog aber seine Stra§e frhlich. 1. Kn 18,12)
40 Philippus aber fand sich in Aschdod wieder und zog umher und predigte in allen Stdten das Evangelium, bis er nach Csarea kam. Kap 21,8.9)
9
1 (Die Bekehrung des Saulus) Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jnger des Herrn und ging zum Hohenpriester (1-19) Kap 22,3-16; 26,9-18, Kap 8,3)
2 und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhnger des neuen Weges, Mnner und Frauen, wenn er sie dort fnde, gefesselt nach Jerusalem fhre.
3 Als er aber auf dem Wege war und in die Nhe von Damaskus kam, umleuchtete ihn pltzlich ein Licht vom Himmel; (3-6) 1. Kor 15,8)
4 und er fiel auf die Erde und hrte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
5 Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
6 Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.
7 Die Mnner aber, die seine Gefhrten waren, standen sprachlos da; denn sie hrten zwar die Stimme, aber sahen niemanden.
8 Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen aufschlug, sah er nichts. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und fhrten ihn nach Damaskus;
9 und er konnte drei Tage nicht sehen und a§ nicht und trank nicht.
10 Es war aber ein Jnger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr.
11 Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Stra§e, die die Gerade hei§t, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet
12 und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und die Hand auf ihn legte, damit er wieder sehend werde.
13 Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen gehrt ber diesen Mann, wieviel Bses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat;
14 und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle gefangenzunehmen, die deinen Namen anrufen.
15 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwhltes Werkzeug, da§ er meinen Namen trage vor Heiden und vor Knige und vor das Volk Israel. Kap 13,46, Kap 26,2; 27,24)
16 Ich will ihm zeigen, wieviel er leiden mu§ um meines Namens willen. 2. Kor 11,23-28)
17 Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hnde auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, da§ du wieder sehend und mit dem heiligen Geist erfllt werdest.
18 Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, lie§ sich taufen
19 und nahm Speise zu sich und strkte sich.
20 (Saulus in Damaskus und Jerusalem) Saulus blieb aber einige Tage bei den Jngern in Damaskus.
Und alsbald predigte er in den Synagogen von Jesus, da§ dieser Gottes Sohn sei.
21 Alle aber, die es hrten, entsetzten sich und sprachen: Ist das nicht der, der in Jerusalem alle vernichten wollte, die diesen Namen anrufen, und ist er nicht deshalb hierhergekommen, da§ er sie gefesselt zu den Hohenpriestern fhre? Kap 8,1; 26,10)
22 Saulus aber gewann immer mehr an Kraft und trieb die Juden in die Enge, die in Damaskus wohnten, und bewies, da§ Jesus der Christus ist. Kap 18,28)
23 Nach mehreren Tagen aber hielten die Juden Rat und beschlossen, ihn zu tten.
24 Aber es wurde Saulus bekannt, da§ sie ihm nachstellten. Sie bewachten Tag und Nacht auch die Tore, um ihn zu tten.
25 Da nahmen ihn seine Jnger bei Nacht und lie§en ihn in einem Korb die Mauer hinab. 2. Kor 11,32.33)
26 Als er aber nach Jerusalem kam, versuchte er, sich zu den Jngern zu halten; doch sie frchteten sich alle vor ihm und glaubten nicht, da§ er ein Jnger wre. Gal 1,17-19)
27 Barnabas aber nahm ihn zu sich und fhrte ihn zu den Aposteln und erzhlte ihnen, wie Saulus auf dem Wege den Herrn gesehen und da§ der mit ihm geredet und wie er in Damaskus im Namen Jesu frei und offen gepredigt htte.
28 Und er ging bei ihnen in Jerusalem ein und aus und predigte im Namen des Herrn frei und offen.
29 Er redete und stritt auch mit den griechischen Juden; aber sie stellten ihm nach, um ihn zu tten.
30 Als das die Brder erfuhren, geleiteten sie ihn nach Csarea und schickten ihn weiter nach Tarsus. Gal 1,21)
31 So hatte nun die Gemeinde Frieden in ganz Juda und Galila und Samarien und baute sich auf und lebte in der Furcht des Herrn und mehrte sich unter dem Beistand des heiligen Geistes.
32 (Petrus in Lydda) Es geschah aber, als Petrus berall im Land umherzog, da§ er auch zu den Heiligen kam, die in Lydda wohnten.
33 Dort fand er einen Mann mit Namen neas, seit acht Jahren ans Bett gebunden; der war gelhmt.
34 Und Petrus sprach zu ihm: neas, Jesus Christus macht dich gesund; steh auf und mach dir selber das Bett. Und sogleich stand er auf.
35 Da sahen ihn alle, die in Lydda und in Scharon wohnten, und bekehrten sich zu dem Herrn.
36 (Die Auferweckung der Tabita) In Joppe war eine Jngerin mit Namen Tabita, das hei§t bersetzt: Reh. Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.
37 Es begab sich aber zu der Zeit, da§ sie krank wurde und starb. Da wuschen sie sie und legten sie in das Obergemach.
38 Weil aber Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Jnger, als sie hrten, da§ Petrus dort war, zwei Mnner zu ihm und baten ihn: Sume nicht, zu uns zu kommen!
39 Petrus aber stand auf und ging mit ihnen. Und als er hingekommen war, fhrten sie ihn hinauf in das Obergemach, und es traten alle Witwen zu ihm, weinten und zeigten ihm die Rcke und Kleider, die Tabita gemacht hatte, als sie noch bei ihnen war.
40 Und als Petrus sie alle hinausgetrieben hatte, kniete er nieder, betete und wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabita, steh auf! Und sie schlug ihre Augen auf; und als sie Petrus sah, setzte sie sich auf. Mk 5,41)
41 Er aber gab ihr die Hand und lie§ sie aufstehen und rief die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebendig vor sie.
42 Und das wurde in ganz Joppe bekannt, und viele kamen zum Glauben an den Herrn.
43 Und es geschah, da§ Petrus lange Zeit in Joppe blieb bei einem Simon, der ein Gerber war.
10
1 (Der Hauptmann Kornelius) Es war aber ein Mann in Csarea mit Namen Kornelius, ein Hauptmann der Abteilung, die die Italische genannt wurde.
2 Der war fromm und gottesfrchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete immer zu Gott.
3 Der hatte eine Erscheinung um die neunte Stunde am Tage und sah deutlich einen Engel Gottes bei sich eintreten; der sprach zu ihm: Kornelius!
4 Er aber sah ihn an, erschrak und fragte: Herr, was ist? Der sprach zu ihm: Deine Gebete und deine Almosen sind vor Gott gekommen, und er hat ihrer gedacht. Tob 3,24.25)
5 Und nun sende Mnner nach Joppe und la§ holen Simon mit dem Beinamen Petrus.
6 Der ist zu Gast bei einem Gerber Simon, dessen Haus am Meer liegt. Kap 9,43)
7 Und als der Engel, der mit ihm redete, hinweggegangen war, rief Kornelius zwei seiner Knechte und einen frommen Soldaten von denen, die ihm dienten,
8 und erzhlte ihnen alles und sandte sie nach Joppe. Kap 11,5-17)
9 Am nchsten Tag, als diese auf dem Wege waren und in die Nhe der Stadt kamen, stieg Petrus auf das Dach, zu beten um die sechste Stunde.
10 Und als er hungrig wurde, wollte er essen. Whrend sie ihm aber etwas zubereiteten, geriet er in Verzckung
11 und sah den Himmel aufgetan und etwas wie ein gro§es leinenes Tuch herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen aufdie Erde.
12 Darin waren allerlei vierf§ige und kriechende Tiere der Erde und Vgel des Himmels.
13 Und es geschah eine Stimme zu ihm: Steh auf, Petrus, schlachte und i§!
14 Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Verbotenes und Unreines gegessen. 3. Mose 11; Hes 4,14)
15 Und die Stimme sprach zum zweiten Mal zu ihm: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten. Rm 14,14)
16 Und das geschah dreimal; und alsbald wurde das Tuch wieder hinaufgenommen gen Himmel.
17 Als aber Petrus noch ratlos war, was die Erscheinung bedeute, die er gesehen hatte, siehe, da fragten die Mnner, von Kornelius gesandt, nach dem Haus Simons und standen an der Tr,
18 riefen und fragten, ob Simon mit dem Beinamen Petrus hier zu Gast wre.
19 Whrend aber Petrus nachsann ber die Erscheinung, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Mnner suchen dich;
20 so steh auf, steig hinab und geh mit ihnen und zweifle nicht, denn ich habe sie gesandt.
21 Da stieg Petrus hinab zu den Mnnern und sprach: Siehe, ich bin's, den ihr sucht; warum seid ihr hier?
22 Sie aber sprachen: Der Hauptmann Kornelius, ein frommer und gottesfrchtiger Mann mit gutem Ruf bei dem ganzen Volk der Juden, hat Befehl empfangen von einem heiligen Engel, da§ er dich sollte holen lassen in sein Haus und hren, was du zu sagen hast.
23 Da rief er sie herein und beherbergte sie. Am nchsten Tag machte er sich auf und zog mit ihnen, und einige Brder aus Joppe gingen mit ihm.
24 Und am folgenden Tag kam er nach Csarea. Kornelius aber wartete auf sie und hatte seine Verwandten und nchsten Freunde zusammengerufen.
25 Und als Petrus hereinkam, ging ihm Kornelius entgegen und fiel ihm zu F§en und betete ihn an.
26 Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf, ich bin auch nur ein Mensch. Kap 14,15; Offb 19,10)
27 Und whrend er mit ihm redete, ging er hinein und fand viele, die zusammengekommen waren.
28 Und er sprach zu ihnen: Ihr wi§t, da§ es einem jdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Fremden umzugehen oder zu ihm zu kommen; aber Gott hat mir gezeigt, da§ ich keinen Menschen meiden oder unrein nennen soll.
29 Darum habe ich mich nicht geweigert zu kommen, als ich geholt wurde. So frage ich euch nun, warum ihr mich habt holen lassen.
30 Kornelius sprach: Vor vier Tagen um diese Zeit betete ich um die neunte Stunde in meinem Hause. Und siehe, da stand ein Mann vor mir in einem leuchtenden Gewand
31 und sprach: Kornelius, dein Gebet ist erhrt, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott.
32 So sende nun nach Joppe und la§ herrufen Simon mit dem Beinamen Petrus, der zu Gast ist im Hause des Gerbers Simon am Meer.
33 Da sandte ich sofort zu dir; und du hast recht getan, da§ du gekommen bist. Nun sind wir alle hier vor Gott zugegen, um alles zu hren, was dir vom Herrn befohlen ist.
34 Petrus aber tat seinen Mund auf und sprach: Nun erfahre ich in Wahrheit, da§ Gott die Person nicht ansieht; 5. Mose 10,17; 1. Sam 16,7; Rm 2,11)
35 sondern in jedem Volk, wer ihn frchtet und recht tut, der ist ihm angenehm. Joh 10,16)
36 Er hat das Wort dem Volk Israel gesandt und Frieden verkndigt durch Jesus Christus, welcher ist Herr ber alle. Eph 2,17)
37 Ihr wi§t, was in ganz Juda geschehen ist, angefangen von Galila nach der Taufe, die Johannes predigte, Mt 4,12-17)
38 wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott war mit ihm. Mt 3,16)
39 Und wir sind Zeugen fr alles, was er getan hat im jdischen Land und in Jerusalem. Den haben sie an das Holz gehngt und gettet.
40 Den hat Gott auferweckt am dritten Tag und hat ihn erscheinen lassen, 1. Kor 15,4-7)
41 nicht dem ganzen Volk, sondern uns, den von Gott vorher erwhlten Zeugen, die wir mit ihm gegessen und getrunken haben, nachdem er auferstanden war von den Toten. Joh 14,19.22, Lk 24,30.43)
42 Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen und zu bezeugen, da§ er von Gott bestimmt ist zum Richter der Lebenden und der Toten. Joh 5,22)
43 Von diesem bezeugen alle Propheten, da§ durch seinen Namen alle, die an ihn glauben, Vergebung der Snden empfangen sollen. Jes 53,5.6; Jer 31,34)
44 Whrend Petrus noch diese Worte redete, fiel der heilige Geist auf alle, die dem Wort zuhrten.
45 Und die glubig gewordenen Juden, die mit Petrus gekommen waren, entsetzten sich, weil auch auf die Heiden die Gabe des heiligen Geistes ausgegossen wurde;
46 denn sie hrten, da§ sie in Zungen redeten und Gott hoch priesen. Da antwortete Petrus: Kap 2,4)
47 Kann auch jemand denen das Wasser zur Taufe verwehren, die den heiligen Geist empfangen haben ebenso wie wir?
48 Und er befahl, sie zu taufen in dem Namen Jesu Christi. Da baten sie ihn, noch einige Tage dazubleiben.
11
1 (Petrus in Jerusalem) Es kam aber den Aposteln und Brdern in Juda zu Ohren, da§ auch die Heiden Gottes Wort angenommen hatten.
2 Und als Petrus hinaufkam nach Jerusalem, stritten die glubig gewordenen Juden mit ihm
3 und sprachen: Du bist zu Mnnern gegangen, die nicht Juden sind, und hast mit ihnen gegessen! Gal 2,12)
4 Petrus aber fing an und erzhlte es ihnen der Reihe nach und sprach:
5 Ich war in der Stadt Joppe im Gebet und geriet in Verzckung und hatte eine Erscheinung; ich sah etwas wie ein gro§es leinenes Tuch herabkommen, an vier Zipfeln niedergelassen vom Himmel; das kam bis zu mir. (5-17) Kap 10,9-48)
6 Als ich hineinsah, erblickte ich vierf§ige Tiere der Erde und wilde Tiere und kriechende Tiere und Vgel des Himmels.
7 Ich hrte aber auch eine Stimme, die sprach zu mir: Steh auf, Petrus, schlachte und i§!
8 Ich aber sprach: O nein, Herr; denn es ist nie etwas Verbotenes oder Unreines in meinen Mund gekommen.
9 Aber die Stimme antwortete zum zweiten Mal vom Himmel: Was Gott rein gemacht hat, das nenne du nicht verboten.
10 Das geschah aber dreimal; und alles wurde wieder gen Himmel hinaufgezogen.
11 Und siehe, auf einmal standen drei Mnner vor dem Hause, in dem wir waren, von Csarea zu mir gesandt.
12 Der Geist aber sprach zu mir, ich solle mit ihnen gehen und nicht zweifeln. Es kamen aber mit mir auch diese sechs Brder, und wir gingen in das Haus des Mannes.
13 Der berichtete uns, wie er den Engel in seinem Haus gesehen habe, der zu ihm sagte: Sende Mnner nach Joppe und la§ holen Simon, mit dem Beinamen Petrus;
14 der wird dir die Botschaft sagen, durch die du selig wirst und dein ganzes Haus.
15 Als ich aber anfing zu reden, fiel der heilige Geist auf sie ebenso wie am Anfang auf uns. Kap 2,1-4)
16 Da dachte ich an das Wort des Herrn, als er sagte: Johannes hat mit Wasser getauft; ihr aber sollt mit dem heiligen Geist getauft werden. Kap 1,5)
17 Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die wir zum Glauben gekommen sind an den Herrn Jesus Christus: wer war ich, da§ ich Gott wehren konnte?
18 Als sie das hrten, schwiegen sie still und lobten Gott und sprachen: So hat Gott auch den Heiden die Umkehr gegeben, die zum Leben fhrt!
19 (Erste Christen in Antiochia) Die aber zerstreut waren wegen der Verfolgung, die sich wegen Stephanus erhob, gingen bis nach Phnizien und Zypern und Antiochia und verkndigten das Wort niemandem als allein den Juden. Kap 8,1-4)
20 Es waren aber einige unter ihnen, Mnner aus Zypern und Kyrene, die kamen nach Antiochia und redeten auch zu den Griechen und predigten das Evangelium vom Herrn Jesus.
21 Und die Hand des Herrn war mit ihnen, und eine gro§e Zahl wurde glubig und bekehrte sich zum Herrn. Kap 2,47)
22 Es kam aber die Kunde davon der Gemeinde von Jerusalem zu Ohren; und sie sandten Barnabas, da§ er nach Antiochia ginge. Kap 4,36)
23 Als dieser dort hingekommen war und die Gnade Gottes sah, wurde er froh und ermahnte sie alle, mit festem Herzen an dem Herrn zu bleiben;
24 denn er war ein bewhrter Mann, voll heiligen Geistes und Glaubens. Und viel Volk wurde fr den Herrn gewonnen. Kap 5,14)
25 Barnabas aber zog aus nach Tarsus, Saulus zu suchen. Kap 9,30)
26 Und als er ihn fand, brachte er ihn nach Antiochia. Und sie blieben ein ganzes Jahr bei der Gemeinde und lehrten viele. In Antiochia wurden die Jnger zuerst Christen genannt. Gal 2,11)
27 In diesen Tagen kamen Propheten von Jerusalem nach Antiochia. Kap 13,1; 15,32)
28 Und einer von ihnen mit Namen Agabus trat auf und sagte durch den Geist eine gro§e Hungersnot voraus, die ber den ganzen Erdkreis kommen sollte; dies geschah unter dem Kaiser Klaudius. Kap 21,10)
29 Aber unter den Jngern beschlo§ ein jeder, nach seinem Vermgen den Brdern, die in Juda wohnten, eine Gabe zu senden.
30 Das taten sie auch und schickten sie zu den ltesten durch Barnabas und Saulus. Kap 12,25; 1. Kor 16,1-4)
12
1 (Der Tod des Jakobus und die Befreiung des Petrus) Um diese Zeit legte der Knig Herodes Hand an einige von der Gemeinde, sie zu mi§handeln.
2 Er ttete aber Jakobus, den Bruder des Johannes, mit dem Schwert. Mt 20,20-23)
3 Und als er sah, da§ es den Juden gefiel, fuhr er fort und nahm auch Petrus gefangen. Es waren aber eben die Tage der Ungesuerten Brote.
4 Als er ihn nun ergriffen hatte, warf er ihn ins Gefngnis und berantwortete ihn vier Wachen von je vier Soldaten, ihn zu bewachen. Denn er gedachte, ihn nach dem Fest vor das Volk zu stellen.
5 So wurde nun Petrus im Gefngnis festgehalten; aber die Gemeinde betete ohne Aufhren fr ihn zu Gott.
6 Und in jener Nacht, als ihn Herodes vorfhren lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt, und die Wachen vor der Tr bewachten das Gefngnis.
7 Und siehe, der Engel des Herrn kam herein, und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stie§ Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: Steh schnell auf! Und die Ketten fielen ihm von seinen Hnden. Kap 5,19)
8 Und der Engel sprach zu ihm: Grte dich und zieh deine Schuhe an! Und er tat es. Und er sprach zu ihm: Wirf deinen Mantel um und folge mir!
9 Und er ging hinaus und folgte ihm und wu§te nicht, da§ ihm das wahrhaftig geschehe durch den Engel, sondern meinte, eine Erscheinung zu sehen.
10 Sie gingen aber durch die erste und zweite Wache und kamen zu dem eisernen Tor, das zur Stadt fhrt; das tat sich ihnen von selber auf. Und sie traten hinaus und gingen eine Stra§e weit, und alsbald verlie§ ihn der Engel.
11 Und als Petrus zu sich gekommen war, sprach er: Nun wei§ ich wahrhaftig, da§ der Herr seinen Engel gesandt und mich aus der Hand des Herodes errettet hat und von allem, was das jdische Volk erwartete.
12 Und als er sich besonnen hatte, ging er zum Haus Marias, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo viele beieinander waren und beteten. Vers 25; Kap 13,5.13; 15,37)
13 Als er aber an das Hoftor klopfte, kam eine Magd mit Namen Rhode, um zu hren, wer da wre.
14 Und als sie die Stimme des Petrus erkannte, tat sie vor Freude das Tor nicht auf, lief hinein und verkndete, Petrus stnde vor dem Tor.
15 Sie aber sprachen zu ihr: Du bist von Sinnen. Doch sie bestand darauf, es wre so. Da sprachen sie: Es ist sein Engel.
16 Petrus aber klopfte weiter an. Als sie nun aufmachten, sahen sie ihn und entsetzten sich.
17 Er aber winkte ihnen mit der Hand, da§ sie schweigen sollten, und erzhlte ihnen, wie ihn der Herr aus dem Gefngnis gefhrt hatte, und sprach: Verkndet dies dem Jakobus und den Brdern. Dann ging er hinaus und zog an einen andern Ort.
18 (Das Ende des Herodes Agrippa) Als es aber Tag wurde, entstand eine nicht geringe Verwirrung unter den Soldaten, was wohl mit Petrus geschehen sei. Kap 5,21.22)
19 Als aber Herodes ihn holen lassen wollte und ihn nicht fand, verhrte er die Wachen und lie§ sie abfhren. Dann zog er von Juda hinab nach Csarea und blieb dort eine Zeitlang.
20 Er war aber zornig auf die Einwohner von Tyrus und Sidon. Sie aber kamen einmtig zu ihm und berredeten Blastus, den Kmmerer des Knigs, und baten um Frieden, weil ihr Land seine Nahrung aus dem Land des Knigs bekam. Hes 27,17)
21 Und an einem festgesetzten Tag legte Herodes das knigliche Gewand an, setzte sich auf den Thron und hielt eine Rede an sie.
22 Das Volk aber rief ihm zu: Das ist Gottes Stimme und nicht die eines Menschen! Hes 28,2)
23 Alsbald schlug ihn der Engel des Herrn, weil er Gott nicht die Ehre gab. Und von Wrmern zerfressen, gab er den Geist auf. Dan 5,20, 2. Makk 9,9)
24 Und das Wort Gottes wuchs und breitete sich aus. Kap 6,7)
25 Barnabas und Saulus aber kehrten zurck, nachdem sie in Jerusalem die Gabe berbracht hatten, und nahmen mit sich Johannes, der den Beinamen Markus hat. Kap 11,29.30, Kap 13,5)
13
1 (Der Beginn der ersten Missionsreise) Es waren aber in Antiochia in der Gemeinde Propheten und Lehrer, nmlich Barnabas und Simeon, genannt Niger, und Luzius von Kyrene und Manan, der mit dem Landesfrsten Herodes erzogen worden war, und Saulus. Kap 11,27; 1. Kor 12,28)
2 Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe. Kap 9,15)
3 Da fasteten sie und beteten und legten die Hnde auf sie und lie§en sie ziehen. Kap 6,6)
4 (Auf der Insel Zypern) Nachdem sie nun ausgesandt waren vom heiligen Geist, kamen sie nach Seleuzia und von da zu Schiff nach Zypern.
5 Und als sie in die Stadt Salamis kamen, verkndigten sie das Wort Gottes in den Synagogen der Juden; sie hatten aber auch Johannes als Gehilfen bei sich. Kap 12,12.25)
6 Als sie die ganze Insel bis nach Paphos durchzogen hatten, trafen sie einen Zauberer und falschen Propheten, einen Juden, der hie§ Barjesus;
7 der war bei dem Statthalter Sergius Paulus, einem verstndigen Mann. Dieser rief Barnabas und Saulus zu sich und begehrte, das Wort Gottes zu hren.
8 Da widerstand ihnen der Zauberer Elymas - denn so wird sein Name bersetzt - und versuchte, den Statthalter vom Glauben abzuhalten.
9 Saulus aber, der auch Paulus hei§t, voll heiligen Geistes, sah ihn an
10 und sprach: Du Sohn des Teufels, voll aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, hrst du nicht auf, krumm zu machen die geraden Wege des Herrn?
11 Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt ber dich, und du sollst blind sein und die Sonne eine Zeitlang nicht sehen! Auf der Stelle fiel Dunkelheit und Finsternis auf ihn, und er ging umher und suchte jemanden, der ihn an der Hand fhrte.
12 Als der Statthalter sah, was geschehen war, wurde er glubig und verwunderte sich ber die Lehre des Herrn.
13 (In Antiochia in Pisidien) Paulus aber und die um ihn waren, fuhren von Paphos ab und kamen nach Perge in Pamphylien. Johannes aber trennte sich von ihnen und kehrte zurck nach Jerusalem. Kap 15,38)
14 Sie aber zogen von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien und gingen am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.
15 Nach der Lesung des Gesetzes und der Propheten aber schickten die Vorsteher der Synagoge zu ihnen und lie§en ihnen sagen: Liebe Brder, wollt ihr etwas reden und das Volk ermahnen, so sagt es. Kap 15,21)
16 Da stand Paulus auf und winkte mit der Hand und sprach: Ihr Mnner von Israel und ihr Gottesfrchtigen*, hrt zu! (*Siehe Sach- und Worterklrungen.)
17 Der Gott dieses Volkes Israel hat unsre Vter erwhlt und das Volk gro§ gemacht, als sie Fremdlinge waren im Lande gypten, und mit starkem Arm fhrte er sie von dort heraus. 2. Mose 12,37.40.41; 14,8)
18 Und vierzig Jahre lang ertrug er sie in der Wste Ps 106,13-33)
19 und vernichtete sieben Vlker in dem Land Kanaan und gab ihnen deren Land zum Erbe; 5. Mose 7,1, Jos 14,2)
20 das geschah in etwa vierhundertfnfzig Jahren. Danach gab er ihnen Richter bis zur Zeit des Propheten Samuel. Ri 2,16, 1. Sam 3,20)
21 Und von da an baten sie um einen Knig; und Gott gab ihnen Saul, den Sohn des Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin, fr vierzig Jahre. 1. Sam 8,5, 1. Sam 10,21-24)
22 Und als er diesen versto§en hatte, erhob er David zu ihrem Knig, von dem er bezeugte (1. Samuel 13,14): ÈIch habe David gefunden, den Sohn Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der soll meinen ganzen Willen tun.Ç
23 Aus dessen Geschlecht hat Gott, wie er verhei§en hat, Jesus kommen lassen als Heiland fr das Volk Israel, Jes 11,1)
24 nachdem Johannes, bevor Jesus auftrat, dem ganzen Volk Israel die Taufe der Bu§e gepredigt hatte. Lk 3,3)
25 Als aber Johannes seinen Lauf vollendete, sprach er: Ich bin nicht der, fr den ihr mich haltet; aber siehe, er kommt nach mir, dessen Schuhriemen zu lsen ich nicht wert bin. Joh 1,20, Mk 1,7; Lk 3,16; Joh 1,27)
26 Ihr Mnner, liebe Brder, ihr Shne aus dem Geschlecht Abrahams und ihr Gottesfrchtigen, uns ist das Wort dieses Heils gesandt.
27 Denn die Einwohner von Jerusalem und ihre Oberen haben, weil sie Jesus nicht erkannten, die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden, mit ihrem Urteilsspruch erfllt. Joh 16,3)
28 Und obwohl sie nichts an ihm fanden, das den Tod verdient htte, baten sie doch Pilatus, ihn zu tten. Mt 27,22.23)
29 Und als sie alles vollendet hatten, was von ihm geschrieben steht, nahmen sie ihn von dem Holz und legten ihn in ein Grab. Mt 27,59.60)
30 Aber Gott hat ihn auferweckt von den Toten; Kap 3,15)
31 und er ist an vielen Tagen denen erschienen, die mit ihm von Galila hinauf nach Jerusalem gegangen waren; die sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk. Kap 1,3)
32 Und wir verkndigen euch die Verhei§ung, die an die Vter ergangen ist,
33 da§ Gott sie uns, ihren Kindern, erfllt hat, indem er Jesus auferweckte; wie denn im zweiten Psalm geschrieben steht (Psalm 2,7): ÈDu bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt.Ç
34 Da§ er ihn aber von den Toten auferweckt hat und ihn nicht der Verwesung berlassen wollte, hat er so gesagt (Jesaja 55,3): ÈIch will euch die Gnade, die David verhei§en ist, treu bewahren.Ç
35 Darum sagt er auch an einer andern Stelle (Psalm 16,10): ÈDu wirst nicht zugeben, da§ dein Heiliger die Verwesung sehe.Ç Kap 2,27)
36 Denn nachdem David zu seiner Zeit dem Willen Gottes gedient hatte, ist er entschlafen und zu seinen Vtern versammelt worden und hat die Verwesung gesehen.
37 Der aber, den Gott auferweckt hat, der hat die Verwesung nicht gesehen.
38 So sei euch nun kundgetan, liebe Brder, da§ euch durch ihn Vergebung der Snden verkndigt wird; und in all dem, worin ihr durch das Gesetz des Mose nicht gerecht werden konntet, Rm 8,3.4)
39 ist der gerecht gemacht, der an ihn glaubt. Rm 10,4)
40 Seht nun zu, da§ nicht ber euch komme, was in den Propheten gesagt ist (Habakuk 1,5):
41 ÈSeht, ihr Verchter, und wundert euch und werdet zunichte! Denn ich tue ein Werk zu euren Zeiten, das ihr nicht glauben werdet, wenn es euch jemand erzhlt.Ç
42 Als sie aber aus der Synagoge hinausgingen, baten die Leute, da§ sie am nchsten Sabbat noch einmal von diesen Dingen redeten.
43 Und als die Gemeinde auseinanderging, folgten viele Juden und gottesfrchtige Judengenossen dem Paulus und Barnabas. Diese sprachen mit ihnen und ermahnten sie, da§ sie bleiben sollten in der Gnade Gottes.
44 Am folgenden Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, das Wort Gottes zu hren.
45 Als aber die Juden die Menge sahen, wurden sie neidisch und widersprachen dem, was Paulus sagte, und lsterten.
46 Paulus und Barnabas aber sprachen frei und offen: Euch mu§te das Wort Gottes zuerst gesagt werden; da ihr es aber von euch sto§t und haltet euch selbst nicht fr wrdig des ewigen Lebens, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden. Kap 3,25.26; Mt 10,5.6)
47 Denn so hat uns der Herr geboten (Jesaja 49,6): ÈIch habe dich zum Licht der Heiden gemacht, damit du das Heil seist bis an die Enden der Erde.Ç
48 Als das die Heiden hrten, wurden sie froh und priesen das Wort des Herrn, und alle wurden glubig, die zum ewigen Leben bestimmt waren. Rm 8,29.30)
49 Und das Wort des Herrn breitete sich aus in der ganzen Gegend.
50 Aber die Juden hetzten die gottesfrchtigen vornehmen Frauen und die angesehensten Mnner der Stadt auf und stifteten eine Verfolgung an gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet.
51 Sie aber schttelten den Staub von ihren F§en zum Zeugnis gegen sie und kamen nach Ikonion. Kap 18,6; Mt 10,14)
52 Die Jnger aber wurden erfllt von Freude und heiligem Geist.
14
1 (In Ikonion) Es geschah aber in Ikonion, da§ sie wieder in die Synagoge der Juden gingen und so predigten, da§ eine gro§e Menge Juden und Griechen glubig wurde.
2 Die Juden aber, die unglubig blieben, stifteten Unruhe und hetzten die Seelen der Heiden auf gegen die Brder.
3 Dennoch blieben sie eine lange Zeit dort und lehrten frei und offen im Vertrauen auf den Herrn, der das Wort seiner Gnade bezeugte und lie§ Zeichen und Wunder geschehen durch ihre Hnde. Kap 19,11; Hebr 2,4)
4 Die Menge in der Stadt aber spaltete sich; die einen hielten's mit den Juden und die andern mit den Aposteln.
5 Als sich aber ein Sturm erhob bei den Heiden und Juden und ihren Oberen und sie sie mi§handeln und steinigen wollten, 2. Tim 3,11)
6 merkten sie es und entflohen in die Stdte Lykaoniens, nach Lystra und Derbe, und in deren Umgebung
7 und predigten dort das Evangelium.
8 (In Lystra) Und es war ein Mann in Lystra, der hatte schwache F§e und konnte nur sitzen; er war gelhmt von Mutterleib an und hatte noch nie gehen knnen.
9 Der hrte Paulus reden. Und als dieser ihn ansah und merkte, da§ er glaubte, ihm knne geholfen werden, Mt 9,28)
10 sprach er mit lauter Stimme: Stell dich aufrecht auf deine F§e! Und er sprang auf und ging umher.
11 Als aber das Volk sah, was Paulus getan hatte, erhoben sie ihre Stimme und riefen auf lykaonisch: Die Gtter sind den Menschen gleich geworden und zu uns herabgekommen. Kap 28,6)
12 Und sie nannten Barnabas Zeus und Paulus Hermes, weil er das Wort fhrte.
13 Und der Priester des Zeus aus dem Tempel vor ihrer Stadt brachte Stiere und Krnze vor das Tor und wollte opfern samt dem Volk.
14 Als das die Apostel Barnabas und Paulus hrten, zerrissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk und schrien:
15 Ihr Mnner, was macht ihr da? Wir sind auch sterbliche Menschen wie ihr und predigen euch das Evangelium, da§ ihr euch bekehren sollt von diesen falschen Gttern zu dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde und das Meer und alles, was darin ist, gemacht hat. Kap 10,26)
16 Zwar hat er in den vergangenen Zeiten alle Heiden ihre eigenen Wege gehen lassen; Kap 17,30)
17 und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen, hat viel Gutes getan und euch vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben, hat euch ernhrt und eure Herzen mit Freude erfllt. -
18 Und obwohl sie das sagten, konnten sie kaum das Volk davon abbringen, ihnen zu opfern.
19 Es kamen aber von Antiochia und Ikonion Juden dorthin und berredeten das Volk und steinigten Paulus und schleiften ihn zur Stadt hinaus, und meinten, er wre gestorben. 2. Kor 11,25; 2. Tim 3,11)
20 Als ihn aber die Jnger umringten, stand er auf und ging in die Stadt.
(Die Rckkehr nach Antiochia in Syrien (
Am nchsten Tag zog er mit Barnabas weiter nach Derbe;
21 und sie predigten dieser Stadt das Evangelium und machten viele zu Jngern. Dann kehrten sie zurck nach Lystra und Ikonion und Antiochia,
22 strkten die Seelen der Jnger und ermahnten sie, im Glauben zu bleiben, und sagten: Wir mssen durch viele Bedrngnisse in das Reich Gottes eingehen. Rm 5,3-5; 1. Thess 3,3)
23 Und sie setzten in jeder Gemeinde lteste ein, beteten und fasteten und befahlen sie dem Herrn, an den sie glubig geworden waren. Kap 6,6)
24 Und sie zogen durch Pisidien und kamen nach Pamphylien
25 und sagten das Wort in Perge und zogen hinab nach Attalia.
26 Und von da fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werk, das sie nun ausgerichtet hatten. Kap 13,1.2)
27 Als sie aber dort ankamen, versammelten sie die Gemeinde und verkndeten, wieviel Gott durch sie getan und wie er den Heiden die Tr des Glaubens aufgetan htte. 1. Kor 16,9)
28 Sie blieben aber dort eine nicht geringe Zeit bei den Jngern.
15
1 (Die Apostelversammlung in Jerusalem) Und einige kamen herab von Juda und lehrten die Brder: Wenn ihr euch nicht beschneiden la§t nach der Ordnung des Mose, knnt ihr nicht selig werden. Gal 5,2)
2 Als nun Zwietracht entstand, und Paulus und Barnabas einen nicht geringen Streit mit ihnen hatten, ordnete man an, da§ Paulus und Barnabas und einige andre von ihnen nach Jerusalem hinaufziehen sollten zu den Aposteln und ltesten um dieser Frage willen. Gal 2,1)
3 Und sie wurden von der Gemeinde geleitet und zogen durch Phnizien und Samarien und erzhlten von der Bekehrung der Heiden und machten damit allen Brdern gro§e Freude.
4 Als sie aber nach Jerusalem kamen, wurden sie empfangen von der Gemeinde und von den Aposteln und von den ltesten. Und sie verkndeten, wieviel Gott durch sie getan hatte.
5 Da traten einige von der Partei der Phariser auf, die glubig geworden waren, und sprachen: Man mu§ sie beschneiden und ihnen gebieten, das Gesetz des Mose zu halten.
6 Da kamen die Apostel und die ltesten zusammen, ber diese Sache zu beraten.
7 Als man sich aber lange gestritten hatte, stand Petrus auf und sprach zu ihnen: Ihr Mnner, liebe Brder, ihr wi§t, da§ Gott vor langer Zeit unter euch bestimmt hat, da§ durch meinen Mund die Heiden das Wort des Evangeliums hrten und glaubten. Kap 10,44; 11,15)
8 Und Gott, der die Herzen kennt, hat es bezeugt und ihnen den heiligen Geist gegeben wie auch uns,
9 und er hat keinen Unterschied gemacht zwischen uns und ihnen, nachdem er ihre Herzen gereinigt hatte durch den Glauben.
10 Warum versucht ihr denn nun Gott dadurch, da§ ihr ein Joch auf den Nacken der Jnger legt, das weder unsre Vter noch wir haben tragen knnen? Mt 23,4; Gal 5,1)
11 Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus selig zu werden, ebenso wie auch sie. Gal 2,16; Eph 2,4-10)
12 Da schwieg die ganze Menge still und hrte Paulus und Barnabas zu, die erzhlten, wie gro§e Zeichen und Wunder Gott durch sie getan hatte unter den Heiden.
13 Danach, als sie schwiegen, antwortete Jakobus und sprach: Ihr Mnner, liebe Brder, hrt mir zu! Kap 21,18; Gal 2,9)
14 Simon hat erzhlt, wie Gott zum ersten Mal die Heiden gndig heimgesucht hat, um aus ihnen ein Volk fr seinen Namen zu gewinnen.
15 Und dazu stimmen die Worte der Propheten, wie geschrieben steht (Amos 9,11.12):
16 ÈDanach will ich mich wieder zu ihnen wenden und will die zerfallene Htte Davids wieder bauen, und ihre Trmmer will ich wieder aufbauen und will sie aufrichten,
17 damit die Menschen, die briggeblieben sind, nach dem Herrn fragen, dazu alle Heiden, ber die mein Name genannt ist, spricht der Herr,
18 der tut, was von alters her bekannt ist.Ç
19 Darum meine ich, da§ man denen von den Heiden, die sich zu Gott bekehren, nicht Unruhe mache,
20 sondern ihnen vorschreibe, da§ sie sich enthalten sollen von Befleckung durch Gtzen und von Unzucht* und vom Erstickten* und vom Blut. 3. Mose 19,4, 3. Mose 19,29, 3. Mose 3,17) (*Siehe Sach- und Worterklrungen.)
21 Denn Mose hat von alten Zeiten her in allen Stdten solche, die ihn predigen, und wird alle Sabbattage in den Synagogen gelesen. Kap 13,15)
22 (Die Beschlsse der Apostelversammlung) Und die Apostel und ltesten beschlossen samt der ganzen Gemeinde, aus ihrer Mitte Mnner auszuwhlen und mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nmlich Judas mit dem Beinamen Barsabbas und Silas, angesehene Mnner unter den Brdern.
23 Und sie gaben ein Schreiben in ihre Hand, also lautend: Wir, die Apostel und ltesten, eure Brder, wnschen Heil den Brdern aus den Heiden in Antiochia und Syrien und Zilizien.
24 Weil wir gehrt haben, da§ einige von den Unsern, denen wir doch nichts befohlen hatten, euch mit Lehren irre gemacht und eure Seelen verwirrt haben,
25 so haben wir, einmtig versammelt, beschlossen, Mnner auszuwhlen und zu euch zu senden, mit unsern geliebten Brdern Barnabas und Paulus,
26 Mnner, die ihr Leben eingesetzt haben fr den Namen unseres Herrn Jesus Christus.
27 So haben wir Judas und Silas gesandt, die euch mndlich dasselbe mitteilen werden.
28 Denn es gefllt dem heiligen Geist und uns, euch weiter keine Last aufzuerlegen als nur diese notwendigen Dinge:
29 da§ ihr euch enthaltet vom Gtzenopfer und vom Blut und vom Erstickten und von Unzucht. Wenn ihr euch davor bewahrt, tut ihr recht. Lebt wohl!
30 (Die Benachrichtigung der Gemeinde in Antiochia) Als man sie hatte gehen lassen, kamen sie nach Antiochia und versammelten die Gemeinde und bergaben den Brief.
31 Als sie ihn lasen, wurden sie ber den Zuspruch froh.
32 Judas aber und Silas, die selbst Propheten waren, ermahnten die Brder mit vielen Reden und strkten sie. Kap 11,27; 13,1)
33 Und als sie eine Zeitlang dort verweilt hatten, lie§en die Brder sie mit Frieden gehen zu denen, die sie gesandt hatten.* (*Vers 34 findet sich erst in der spteren berlieferung: ÈEs gefiel aber Silas, dort zu bleiben.Ç)
35 Paulus und Barnabas aber blieben in Antiochia, lehrten und predigten mit vielen andern das Wort des Herrn.
36 (Der Beginn der zweiten Missionsreise) Nach einigen Tagen sprach Paulus zu Barnabas: La§ uns wieder aufbrechen und nach unsern Brdern sehen in allen Stdten, in denen wir das Wort des Herrn verkndigt haben, wie es um sie steht.
37 Barnabas aber wollte, da§ sie auch Johannes mit dem Beinamen Markus mitnhmen. Kap 12,12.25)
38 Paulus aber hielt es nicht fr richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien verlassen hatte und nicht mit ihnen ans Werk gegangen war. Kap 13,13)
39 Und sie kamen scharf aneinander, so da§ sie sich trennten. Barnabas nahm Markus mit sich und fuhr nach Zypern.
40 Paulus aber whlte Silas und zog fort, von den Brdern der Gnade Gottes befohlen.
41 Er zog aber durch Syrien und Zilizien und strkte die Gemeinden.
16
1 (In Kleinasien) Er kam auch nach Derbe und Lystra; und siehe, dort war ein Jnger mit Namen Timotheus, der Sohn einer jdischen Frau, die glubig war, und eines griechischen Vaters. Kap 17,14; 19,22; 20,4; Phil 2,19-22; 1. Thess 3,2.6, 2. Tim 1,5)
2 Der hatte einen guten Ruf bei den Brdern in Lystra und Ikonion.
3 Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen, und er nahm ihn und beschnitt ihn wegen der Juden, die in jener Gegend waren; denn sie wu§ten alle, da§ sein Vater ein Grieche war. Gal 2,3)
4 Als sie aber durch die Stdte zogen, bergaben sie ihnen die Beschlsse, die von den Aposteln und ltesten in Jerusalem gefa§t worden waren, damit sie sich daran hielten. Kap 15,23-29)
5 Da wurden die Gemeinden im Glauben gefestigt und nahmen tglich zu an Zahl.
6 Sie zogen aber durch Phrygien und das Land Galatien, da ihnen vom heiligen Geist verwehrt wurde, das Wort zu predigen in der Provinz Asien. Kap 18,23)
7 Als sie aber bis nach Mysien gekommen waren, versuchten sie, nach Bithynien zu reisen; doch der Geist Jesu lie§ es ihnen nicht zu.
8 Da zogen sie durch Mysien und kamen hinab nach Troas.
9 (Der Ruf nach Mazedonien) Und Paulus sah eine Erscheinung bei Nacht: ein Mann aus Mazedonien stand da und bat ihn: Komm herber nach Mazedonien und hilf uns!
10 Als er aber die Erscheinung gesehen hatte, da suchten wir sogleich nach Mazedonien zu reisen, gewi§, da§ uns Gott dahin berufen hatte, ihnen das Evangelium zu predigen.
11 (In Philippi) Da fuhren wir von Troas ab und kamen geradewegs nach Samothrake, am nchsten Tag nach Neapolis
12 und von da nach Philippi, das ist eine Stadt des ersten Bezirks von Mazedonien, eine rmische Kolonie. Wir blieben aber einige Tage in dieser Stadt.
13 Am Sabbattag gingen wir hinaus vor die Stadt an den Flu§, wo wir dachten, da§ man zu beten pflegte, und wir setzten uns und redeten mit den Frauen, die dort zusammenkamen.
14 (Die Bekehrung der Lydia) Und eine gottesfrchtige Frau mit Namen Lydia, eine Purpurhndlerin aus der Stadt Thyatira, hrte zu; der tat der Herr das Herz auf, so da§ sie darauf achthatte, was von Paulus geredet wurde.
15 Als sie aber mit ihrem Hause getauft war, bat sie uns und sprach: Wenn ihr anerkennt, da§ ich an den Herrn glaube, so kommt in mein Haus und bleibt da. Und sie ntigte uns.
16 (Die Magd mit dem Wahrsagegeist) Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen.
17 Die folgte Paulus und uns berall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte des allerhchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkndigen. Mk 1,24.34)
18 Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darber so aufgebracht, da§ er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, da§ du von ihr ausfhrst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde. Mk 16,17)
19 Als aber ihre Herren sahen, da§ damit ihre Hoffnung auf Gewinn ausgefahren war, ergriffen sie Paulus und Silas, schleppten sie auf den Markt vor die Oberen
20 und fhrten sie den Stadtrichtern vor und sprachen: Diese Menschen bringen unsre Stadt in Aufruhr; sie sind Juden Kap 17,6)
21 und verknden Ordnungen, die wir weder annehmen noch einhalten drfen, weil wir Rmer sind.
22 Und das Volk wandte sich gegen sie; und die Stadtrichter lie§en ihnen die Kleider herunterrei§en und befahlen, sie mit Stcken zu schlagen. 2. Kor 11,25; Phil 1,30; 1. Thess 2,2)
23 (Paulus und Silas im Gefngnis) Nachdem man sie hart geschlagen hatte, warf man sie ins Gefngnis und befahl dem Aufseher, sie gut zu bewachen.
24 Als er diesen Befehl empfangen hatte, warf er sie in das innerste Gefngnis und legte ihre F§e in den Block.
25 Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und die Gefangenen hrten sie.
26 Pltzlich aber geschah ein gro§es Erdbeben, so da§ die Grundmauern des Gefngnisses wankten. Und sogleich ffneten sich alle Tren, und von allen fielen die Fesseln ab.
27 Als aber der Aufseher aus dem Schlaf auffuhr und sah die Tren des Gefngnisses offenstehen, zog er das Schwert und wollte sich selbst tten; denn er meinte, die Gefangenen wren entflohen.
28 Paulus aber rief laut: Tu dir nichts an; denn wir sind alle hier!
29 Da forderte der Aufseher ein Licht und strzte hinein und fiel zitternd Paulus und Silas zu F§en.
30 Und er fhrte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was mu§ ich tun, da§ ich gerettet werde? Kap 2,37)
31 Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig!
32 Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren.
33 Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen. Und er lie§ sich und alle die Seinen sogleich taufen
34 und fhrte sie in sein Haus und deckte ihnen den Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, da§ er zum Glauben an Gott gekommen war.
35 Als es aber Tag geworden war, sandten die Stadtrichter die Amtsdiener und lie§en sagen: La§ diese Mnner frei!
36 Und der Aufseher berbrachte Paulus diese Botschaft: Die Stadtrichter haben hergesandt, da§ ihr frei sein sollt. Nun kommt heraus und geht hin in Frieden!
37 Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil ffentlich geschlagen, die wir doch rmische Brger sind, und in das Gefngnis geworfen, und sollten uns nun heimlich fortschicken? Nein! Sie sollen selbst kommen und uns hinausfhren! Kap 22,25)
38 Die Amtsdiener berichteten diese Worte den Stadtrichtern. Da frchteten sie sich, als sie hrten, da§ sie rmische Brger seien,
39 und kamen und redeten ihnen zu, fhrten sie heraus und baten sie, die Stadt zu verlassen.
40 Da gingen sie aus dem Gefngnis und gingen zu der Lydia. Und als sie die Brder gesehen und sie getrstet hatten, zogen sie fort.
17
1 (In Thessalonich (
Nachdem sie aber durch Amphipolis und Apollonia gereist waren, kamen sie nach Thessalonich; da war eine Synagoge der Juden. 1. Thess 2,2)
2 Wie nun Paulus gewohnt war, ging er zu ihnen hinein und redete mit ihnen an drei Sabbaten von der Schrift,
3 tat sie ihnen auf und legte ihnen dar, da§ Christus leiden mu§te und von den Toten auferstehen und da§ dieser Jesus, den ich - so sprach er - euch verkndige, der Christus ist. Lk 24,26.27.45.46)
4 Einige von ihnen lie§en sich berzeugen und schlossen sich Paulus und Silas an, auch eine gro§e Menge von gottesfrchtigen Griechen, dazu nicht wenige von den angesehensten Frauen. 1. Thess 1,1; 2. Thess 1,1)
5 Aber die Juden ereiferten sich und holten sich einige ble Mnner aus dem Pbel, rotteten sich zusammen und richteten einen Aufruhr in der Stadt an und zogen vor das Haus Jasons und suchten sie, um sie vor das Volk zu fhren.
6 Sie fanden sie aber nicht. Da schleiften sie Jason und einige Brder vor die Oberen der Stadt und schrien: Diese, die den ganzen Weltkreis erregen, sind jetzt auch hierher gekommen; Kap 16,20)
7 die beherbergt Jason. Und diese alle handeln gegen des Kaisers Gebote und sagen, ein anderer sei Knig, nmlich Jesus. Lk 23,2)
8 So brachten sie das Volk auf und die Oberen der Stadt, die das hrten.
9 Und erst nachdem ihnen von Jason und den andern Brgschaft geleistet war, lie§en sie sie frei.
10 (In Bera) Die Brder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Bera. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden.
11 Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten tglich in der Schrift, ob sich's so verhielte. Joh 5,39)
12 So glaubten nun viele von ihnen, darunter nicht wenige von den vornehmen griechischen Frauen und Mnnern.
13 Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, da§ auch in Bera das Wort Gottes von Paulus verkndigt wurde, kamen sie und erregten Unruhe und verwirrten auch dort das Volk.
14 Da schickten die Brder Paulus sogleich weiter bis an das Meer; Silas und Timotheus aber blieben zurck. Kap 16,1)
15 Die aber Paulus geleiteten, brachten ihn bis nach Athen. Und nachdem sie den Auftrag empfangen hatten, da§ Silas und Timotheus so schnell wie mglich zu ihm kommen sollten, kehrten sie zurck.
16 (In Athen) Als aber Paulus in Athen auf sie wartete, ergrimmte sein Geist in ihm, als er die Stadt voller Gtzenbilder sah.
17 Und er redete zu den Juden und den Gottesfrchtigen in der Synagoge und tglich auf dem Markt zu denen, die sich einfanden.
18 Einige Philosophen aber, Epikureer und Stoiker, stritten mit ihm. Und einige von ihnen sprachen: Was will dieser Schwtzer sagen? Andere aber: Es sieht so aus, als wolle er fremde Gtter verkndigen. Er hatte ihnen nmlich das Evangelium von Jesus und von der Auferstehung verkndigt. 1. Kor 4,12)
19 Sie nahmen ihn aber mit und fhrten ihn auf den Areopag* und sprachen: Knnen wir erfahren, was das fr eine neue Lehre ist, die du lehrst? (*Siehe Sach- und Worterklrungen.)
20 Denn du bringst etwas Neues vor unsere Ohren; nun wollen wir gerne wissen, was das ist.
21 Alle Athener nmlich, auch die Fremden, die bei ihnen wohnten, hatten nichts anderes im Sinn, als etwas Neues zu sagen oder zu hren.
22 Paulus aber stand mitten auf dem Areopag und sprach: Ihr Mnner von Athen, ich sehe, da§ ihr die Gtter in allen Stcken sehr verehrt.
23 Ich bin umhergegangen und habe eure Heiligtmer angesehen und fand einen Altar, auf dem stand geschrieben: Dem unbekannten Gott. Nun verkndige ich euch, was ihr unwissend verehrt.
24 Gott, der die Welt gemacht hat und alles, was darin ist, er, der Herr des Himmels und der Erde, wohnt nicht in Tempeln, die mit Hnden gemacht sind. 1. Kn 8,27)
25 Auch l§t er sich nicht von Menschenhnden dienen, wie einer, der etwas ntig htte, da er doch selber jedermann Leben und Odem und alles gibt. Ps 50,9-12)
26 Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, 5. Mose 32,8)
27 damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fhlen und finden knnten; und frwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns. Jes 55,6)
28 Denn in ihm leben, weben und sind wir; wie auch einige Dichter bei euch gesagt haben: Wir sind seines Geschlechts.
29 Da wir nun gttlichen Geschlechts sind, sollen wir nicht meinen, die Gottheit sei gleich den goldenen, silbernen und steinernen Bildern, durch menschliche Kunst und Gedanken gemacht. 1. Mose 1,27, Jes 40,18)
30 Zwar hat Gott ber die Zeit der Unwissenheit hinweggesehen; nun aber, gebietet er den Menschen, da§ alle an allen Enden Bu§e tun. Kap 14,16, Lk 24,47)
31 Denn er hat einen Tag festgesetzt, an dem er den Erdkreis richten will mit Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und hat jedermann den Glauben angeboten, indem er ihn von den Toten auferweckt hat. Kap 10,42; Mt 25,31-33)
32 Als sie von der Auferstehung der Toten hrten, begannen die einen zu spotten; die andern aber sprachen: Wir wollen dich darber ein andermal weiter hren.
33 So ging Paulus von ihnen.
34 Einige Mnner schlossen sich ihm an und wurden glubig; unter ihnen war auch Dionysius, einer aus dem Rat, und eine Frau mit Namen Damaris und andere mit ihnen.
18
1 (In Korinth) Danach verlie§ Paulus Athen und kam nach Korinth
2 und fand einen Juden mit Namen Aquila, aus Pontus gebrtig; der war mit seiner Frau Priszilla krzlich aus Italien gekommen, weil Kaiser Klaudius allen Juden geboten hatte, Rom zu verlassen. Zu denen ging Paulus. Rm 16,3)
3 Und weil er das gleiche Handwerk hatte, blieb er bei ihnen und arbeitete mit ihnen; sie waren nmlich von Beruf Zeltmacher. Kap 20,34; 1. Kor 4,12)
4 Und er lehrte in der Synagoge an allen Sabbaten und berzeugte Juden und Griechen.
5 Als aber Silas und Timotheus aus Mazedonien kamen, richtete sich Paulus ganz auf die Verkndigung des Wortes und bezeugte den Juden, da§ Jesus der Christus ist. Kap 17,14.15; 2. Kor 1,19)
6 Als sie aber widerstrebten und lsterten, schttelte er die Kleider aus und sprach zu ihnen: Euer Blut komme ber euer Haupt; ohne Schuldgehe ich von nun an zu den Heiden. Kap 13,51; Neh 5,15, Kap 20,26)
7 Und er machte sich auf von dort und kam in das Haus eines Mannes mit Namen Titius Justus, eines Gottesfrchtigen; dessen Haus war neben der Synagoge.
8 Krispus aber, der Vorsteher der Synagoge, kam zum Glauben an den Herrn mit seinem ganzen Hause, und auch viele Korinther, die zuhrten, wurden glubig und lie§en sich taufen. 1. Kor 1,14)
9 Es sprach aber der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Frchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! (9 und 10) Jer 1,8, 1. Kor 2,3)
10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden; denn ich habe ein gro§es Volk in dieser Stadt. Joh 10,16)
11 Er blieb aber dort ein Jahr und sechs Monate und lehrte unter ihnen das Wort Gottes.
12 Als aber Gallio Statthalter in Achaja war, emprten sich die Juden einmtig gegen Paulus und fhrten ihn vor den Richterstuhl
13 und sprachen: Dieser Mensch berredet die Leute, Gott zu dienen dem Gesetz zuwider.
14 Als aber Paulus den Mund auftun wollte, sprach Gallio zu den Juden: Wenn es um einen Frevel oder ein Vergehen ginge, ihr Juden, so wrde ich euch anhren, wie es recht ist; (14 und 15) Kap 25,18-20)
15 weil es aber Fragen sind ber Lehre und Namen und das Gesetz bei euch, so seht ihr selber zu; ich gedenke, darber nicht Richter zu sein. Joh 18,31)
16 Und er trieb sie weg von dem Richterstuhl.
17 Da ergriffen sie alle Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, und schlugen ihn vor dem Richterstuhl, und Gallio kmmerte sich nicht darum.
18 (Die Rckkehr nach Antiochia) Paulus aber blieb noch eine Zeitlang dort. Danach nahm er Abschied von den Brdern und wollte nach Syrien fahren und mit ihm Priszilla und Aquila. Zuvor lie§ er sich in Kenchre sein Haupt scheren, denn er hatte ein Gelbde getan. Kap 21,24.26)
19 Und sie kamen nach Ephesus, und er lie§ die beiden dort zurck; er aber ging in die Synagoge und redete mit den Juden.
20 Sie baten ihn aber, da§ er lngere Zeit bei ihnen bleibe. Doch er willigte nicht ein,
21 sondern nahm Abschied von ihnen und sprach: Will's Gott, so will ich wieder zu euch kommen. Und er fuhr weg von Ephesus Jak 4,15)
22 und kam nach Csarea und ging hinauf nach Jerusalem und gr§te die Gemeinde und zog hinab nach Antiochia. Kap 21,15)
23 (Der Beginn der dritten Missionsreise) Und nachdem er einige Zeit geblieben war, brach er wieder auf und durchzog nacheinander das galatische Land und Phrygien und strkte alle Jnger.
24 (Apollos in Ephesus) Es kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria gebrtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift. 1. Kor 3,5.6)
25 Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und redete brennend im Geist und lehrte richtig von Jesus, wu§te aber nur von der Taufe des Johannes. Kap 19,3)
26 Er fing an, frei und offen zu predigen in der Synagoge. Als ihn Aquila und Priszilla hrten, nahmen sie ihn zu sich und legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus.
27 Als er aber nach Achaja reisen wollte, schrieben die Brder an die Jnger dort und empfahlen ihnen, ihn aufzunehmen. Und als er dahin gekommen war, half er denen viel, die glubig geworden waren durch die Gnade.
28 Denn er widerlegte die Juden krftig und erwies ffentlich durch die Schrift, da§ Jesus der Christus ist. Kap 9,22; 17,3)
19
1 (Paulus in Ephesus) Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, da§ Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jnger fand.
2 Zu denen sprach er: Habt ihr den heiligen Geist empfangen, als ihr glubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehrt, da§ es einen heiligen Geist gibt. Kap 2,38)
3 Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes.
4 Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Bu§e und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nmlich an Jesus. Mt 3,11)
5 Als sie das hrten, lie§en sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus.
6 Und als Paulus die Hnde auf sie legte, kam der heilige Geist auf sie, und sie redeten in Zungen und weissagten. Kap 8,17; 10,44.46)
7 Es waren aber zusammen etwa zwlf Mnner.
8 Er ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang, lehrte und berzeugte sie von dem Reich Gottes.
9 Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge bel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jnger ab und redete tglich in der Schule des Tyrannus.
10 Und das geschah zwei Jahre lang, so da§ alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hrten, Juden und Griechen.
11 Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hnde des Paulus. Kap 14,3; 2. Kor 12,12)
12 So hielten sie auch die Schwei§tcher und andere Tcher, die er auf seiner Haut getragen hatte, ber die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen, und die bsen Geister fuhren aus. Kap 5,15)
13 Es unterstanden sich aber einige von den Juden, die als Beschwrer umherzogen, den Namen des Herrn Jesus zu nennen ber denen, die bse Geister hatten, und sprachen: Ich beschwre euch bei dem Jesus, den Paulus predigt. Lk 9,49)
14 Es waren aber sieben Shne eines jdischen Hohenpriesters mit Namen Skevas, die dies taten.
15 Aber der bse Geist antwortete und sprach zu ihnen: Jesus kenne ich wohl, und von Paulus wei§ ich wohl; aber wer seid ihr?
16 Und der Mensch, in dem der bse Geist war, strzte sich auf sie und berwltigte sie alle und richtete sie so zu, da§ sie nackt und verwundet aus dem Haus flohen.
17 Das aber wurde allen bekannt, die in Ephesus wohnten, Juden und Griechen; und Furcht befiel sie alle, und der Name des Herrn Jesus wurde hoch gelobt.
18 Es kamen auch viele von denen, die glubig geworden waren, und bekannten und verkndeten, was sie getan hatten.
19 Viele aber, die Zauberei getrieben hatten, brachten die Bcher zusammen und verbrannten sie ffentlich und berechneten, was sie wert waren, und kamen auf fnfzigtausend Silbergroschen.
20 So breitete sich das Wort aus durch die Kraft des Herrn und wurde mchtig. Kap 12,24)
21 Als das geschehen war, nahm sich Paulus im Geist vor, durch Mazedonien und Achaja zu ziehen und nach Jerusalem zu reisen, und sprach: Wenn ich dort gewesen bin, mu§ ich auch Rom sehen. Kap 23,11)
22 Und er sandte zwei, die ihm dienten, Timotheus und Erastus, nach Mazedonien; er aber blieb noch eine Weile in der Provinz Asien. 2. Tim 4,20)
23 (Der Aufruhr des Demetrius) Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht geringe Unruhe ber den neuen Weg. 2. Kor 1,8.9)
24 Denn einer mit Namen Demetrius, ein Goldschmied, machte silberne Tempel der Diana* und verschaffte denen vom Handwerk nicht geringen Gewinn. (*Siehe Sach- und Worterklrungen.)
25 Diese und die Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach: Liebe Mnner, ihr wi§t, da§ wir gro§en Gewinn von diesem Gewerbe haben;
26 und ihr seht und hrt, da§ nicht allein in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz Asien dieser Paulus viel Volk abspenstig macht, berredet und spricht: Was mit Hnden gemacht ist, das sind keine Gtter.
27 Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern auch der Tempel der gro§en Gttin Diana wird fr nichts geachtet werden, und zudem wird ihre gttliche Majestt untergehen, der doch die ganze Provinz Asien und der Weltkreis Verehrung erweist.
28 Als sie das hrten, wurden sie von Zorn erfllt und schrien: Gro§ ist die Diana der Epheser!
29 Und die ganze Stadt wurde voll Getmmel; sie strmten einmtig zum Theater und ergriffen Gajus und Aristarch aus Mazedonien, die Gefhrten des Paulus. Kap 20,4)
30 Als aber Paulus unter das Volk gehen wollte, lie§en's ihm die Jnger nicht zu.
31 Auch einige der Oberen der Provinz Asien, die ihm freundlich gesinnt waren, sandten zu ihm und ermahnten ihn, sich nicht zum Theater zu begeben.
32 Dort schrien die einen dies, die andern das, und die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wu§ten nicht, warum sie zusammengekommen waren.
33 Einige aber aus der Menge unterrichteten den Alexander, den die Juden vorschickten. Alexander aber winkte mit der Hand und wollte sich vor dem Volk verantworten.
34 Als sie aber innewurden, da§ er ein Jude war, schrie alles wie aus einem Munde fast zwei Stunden lang: Gro§ ist die Diana der Epheser!
35 Als aber der Kanzler das Volk beruhigt hatte, sprach er: Ihr Mnner von Ephesus, wo ist ein Mensch, der nicht wei§, da§ die Stadt Ephesus eine Hterin der gro§en Diana ist und ihres Bildes, das vom Himmel gefallen ist?
36 Weil das nun unwidersprechlich ist, sollt ihr euch ruhig verhalten und nichts Unbedachtes tun.
37 Ihr habt diese Menschen hergefhrt, die weder Tempelruber noch Lsterer unserer Gttin sind.
38 Haben aber Demetrius und die mit ihm vom Handwerk sind einen Anspruch an jemanden, so gibt es Gerichte und Statthalter; da la§t sie sich untereinander verklagen.
39 Wollt ihr aber darber hinaus noch etwas, so kann man es in einer ordentlichen Versammlung entscheiden.
40 Denn wir stehen in Gefahr, wegen der heutigen Emprung verklagt zu werden, ohne da§ ein Grund vorhanden ist, mit dem wir diesen Aufruhr entschuldigen knnten. Und als er dies gesagt hatte, lie§ er die Versammlung gehen.
20
1 (Paulus in Mazedonien und Griechenland) Als nun das Getmmel aufgehrt hatte, rief Paulus die Jnger zu sich und trstete sie, nahm Abschied und brach auf, um nach Mazedonien zu reisen. 2. Kor 2,13)
2 Und als er diese Gegenden durchzogen und die Gemeinden mit vielen Worten ermahnt hatte, kam er nach Griechenland
3 und blieb dort drei Monate. Da ihm aber die Juden nachstellten, als er zu Schiff nach Syrien fahren wollte, beschlo§ er, durch Mazedonien zurckzukehren.
4 Es zogen aber mit ihm Sopater aus Bera, der Sohn des Pyrrhus, aus Thessalonich aber Aristarch und Sekundus und Gajus aus Derbe und Timotheus, aus der Provinz Asien aber Tychikus und (e) Trophimus. Kap 17,10, Kap 19,29, Kap 16,1, Eph 6,21, (e) Kap 21,29)
5 Diese reisten voraus und warteten auf uns in Troas.
6 (In Troas) Wir aber fuhren nach den Tagen der Ungesuerten Brote mit dem Schiff von Philippi ab und kamen am fnften Tag zu ihnen nach Troas und blieben dort sieben Tage.
7 Am ersten Tag der Woche aber, als wir versammelt waren, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus, und da er am nchsten Tag weiterreisen wollte, zog er die Rede hin bis Mitternacht. Mt 28,1, Kap 2,42.46)
8 Und es waren viele Lampen in dem Obergemach, wo wir versammelt waren.
9 Es sa§ aber ein junger Mann mit Namen Eutychus in einem Fenster und sank in einen tiefen Schlaf, weil Paulus so lange redete; und vom Schlaf berwltigt fiel er hinunter vom dritten Stock und wurde tot aufgehoben.
10 Paulus aber ging hinab und warf sich ber ihn, umfing ihn und sprach: Macht kein Getmmel; denn es ist Leben in ihm. 1. Kn 17,21)
11 Dann ging er hinauf und brach das Brot und a§ und redete viel mit ihnen, bis der Tag anbrach; und so zog er hinweg.
12 Sie brachten aber den jungen Mann lebend herein und wurden nicht wenig getrstet.
13 (Die Reise nach Milet) Wir aber zogen voraus zum Schiff und fuhren nach Assos und wollten dort Paulus zu uns nehmen; denn er hatte es so befohlen, weil er selbst zu Fu§ gehen wollte.
14 Als er uns nun traf in Assos, nahmen wir ihn zu uns und kamen nach Mitylene.
15 Und von dort fuhren wir weiter und kamen am nchsten Tag auf die Hhe von Chios; am folgenden Tag gelangten wir nach Samos und am nchsten Tag kamen wir nach Milet.
16 Denn Paulus hatte beschlossen, an Ephesus vorberzufahren, um in der Provinz Asien keine Zeit zu verlieren; denn er eilte, am Pfingsttag in Jerusalem zu sein, wenn es ihm mglich wre. Kap 18,21)
17 (Die Abschiedsrede des Paulus an die ltesten von Ephesus) Aber von Milet sandte er nach Ephesus und lie§ die ltesten der Gemeinde rufen.
18 Als aber die zu ihm kamen, sprach er zu ihnen: Ihr wi§t, wie ich mich vom ersten Tag an, als ich in die Provinz Asien gekommen bin, die ganze Zeit bei euch verhalten habe, Kap 18,19; 19,10)
19 wie ich dem Herrn gedient habe in aller Demut und mit Trnen und unter Anfechtungen, die mir durch die Nachstellungen der Juden widerfahren sind.
20 Ich habe euch nichts vorenthalten, was ntzlich ist, da§ ich's euch nicht verkndigt und gelehrt htte, ffentlich und in den Husern,
21 und habe Juden und Griechen bezeugt die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus.
22 Und nun siehe, durch den Geist gebunden, fahre ich nach Jerusalem und wei§ nicht, was mir dort begegnen wird, Kap 19,21)
23 nur da§ der heilige Geist in allen Stdten mir bezeugt, da§ Fesseln und Bedrngnisse auf mich warten. Kap 9,16; 21,4.11)
24 Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes. Kap 21,13, 2. Tim 4,7)
25 Und nun siehe, ich wei§, da§ ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, zu denen ich hingekommen bin und das Reich gepredigt habe.
26 Darum bezeuge ich euch am heutigen Tage, da§ ich rein bin vom Blut aller; (26 und 27) Hes 3,17-19, Kap 18,6)
27 denn ich habe nicht unterlassen, euch den ganzen Ratschlu§ Gottes zu verkndigen.
28 So habt nun acht auf euch selbst und auf die ganze Herde, in der euch der heilige Geist eingesetzt hat zu Bischfen*, zu weiden die Gemeinde Gottes, die er durch sein eigenes Blut erworben hat. 1. Tim 4,16, 1. Petr 5,2-4) (*Siehe Sach- und Worterklrungen.)
29 Denn das wei§ ich, da§ nach meinem Abschied rei§ende Wlfe zu euch kommen, die die Herde nicht verschonen werden. Mt 7,15)
30 Auch aus eurer Mitte werden Mnner aufstehen, die Verkehrtes lehren, um die Jnger an sich zu ziehen. 1. Joh 2,18.19)
31 Darum seid wachsam und denkt daran, da§ ich drei Jahre lang Tag und Nacht nicht abgelassen habe, einen jeden unter Trnen zu ermahnen.
32 Und nun befehle ich euch Gott und dem Wort seiner Gnade, der da mchtig ist, euch zu erbauen und euch das Erbe zu geben mit allen, die geheiligt sind.
33 Ich habe von niemandem Silber oder Gold oder Kleidung begehrt.
34 Denn ihr wi§t selber, da§ mir diese Hnde zum Unterhalt gedient haben fr mich und die, die mit mir gewesen sind. Kap 18,3; 1. Kor 4,12; 1. Thess 2,9)
35 Ich habe euch in allem gezeigt, da§ man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen mu§ im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.
36 Und als er das gesagt hatte, kniete er nieder und betete mit ihnen allen. Kap 21,5)
37 Da begannen alle laut zu weinen, und sie fielen Paulus um den Hals und k§ten ihn,
38 am allermeisten betrbt ber das Wort, das er gesagt hatte, sie wrden sein Angesicht nicht mehr sehen. Und sie geleiteten ihn auf das Schiff.
21
1 (Von Milet nach Csarea (
Als wir uns nun von ihnen losgerissen hatten und abgefahren waren, kamen wir geradewegs nach Kos und am folgenden Tage nach Rhodos und von da nach Patara.
2 Und als wir ein Schiff fanden, das nach Phnizien fuhr, stiegen wir ein und fuhren ab.
3 Als aber Zypern in Sicht kam, lie§en wir es linker Hand liegen und fuhren nach Syrien und kamen in Tyrus an, denn dort sollte das Schiff die Ware ausladen.
4 Als wir nun die Jnger fanden, blieben wir sieben Tage dort. Die sagten Paulus durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem hinaufziehen. Kap 20,23)
5 Und es geschah, als wir die Tage zugebracht hatten, da machten wir uns auf und reisten weiter. Und sie geleiteten uns alle mit Frauen und Kindern bis hinaus vor die Stadt, und wir knieten nieder am Ufer und beteten. Kap 20,36)
6 Und als wir voneinander Abschied genommen hatten, stiegen wir ins Schiff; jene aber wandten sich wieder heimwrts.
7 Wir beendeten die Seefahrt und kamen von Tyrus nach Ptolemas, begr§ten die Brder und blieben einen Tag bei ihnen.
8 Am nchsten Tag zogen wir weiter und kamen nach Csarea und gingen in das Haus des Philippus, des Evangelisten, der einer von den Sieben war, und blieben bei ihm. Kap 6,5; 8,40)
9 Der hatte vier Tchter, die waren Jungfrauen und weissagten.
10 Und als wir mehrere Tage dablieben, kam ein Prophet mit Namen Agabus aus Juda herab. Kap 11,28)
11 Und als er zu uns kam, nahm er den Grtel des Paulus und band sich die F§e und Hnde und sprach: Das sagt der heilige Geist: Den Mann, dem dieser Grtel gehrt, werden die Juden in Jerusalem so binden und berantworten in die Hnde der Heiden. Kap 20,23)
12 Als wir aber das hrten, baten wir und die aus dem Ort, da§ er nicht hinauf nach Jerusalem zge. Mt 16,22)
13 Paulus aber antwortete: Was macht ihr, da§ ihr weint und brecht mir mein Herz? Denn ich bin bereit, nicht allein mich binden zu lassen, sondern auch zu sterben in Jerusalem fr den Namen des Herrn Jesus. Kap 20,24)
14 Da er sich aber nicht berreden lie§, schwiegen wir und sprachen: Des Herrn Wille geschehe. Lk 22,42)
15 (Die Ankunft in Jerusalem) Und nach diesen Tagen machten wir uns fertig und zogen hinauf nach Jerusalem.
16 Es kamen aber mit uns auch einige Jnger aus Csarea und fhrten uns zu einem alten Jnger mit Namen Mnason aus Zypern, bei dem wir zu Gast sein sollten.
17 Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brder gerne auf.
18 Am nchsten Tag aber ging Paulus mit uns zu Jakobus, und es kamen die ltesten alle dorthin. Kap 15,13)
19 Und als er sie begr§t hatte, erzhlte er eins nach dem andern, was Gott unter den Heiden durch seinen Dienst getan hatte.
20 Als sie aber das hrten, lobten sie Gott und sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, wieviel tausend Juden glubig geworden sind, und alle sind Eiferer fr das Gesetz. Kap 15,1)
21 Ihnen ist aber berichtet worden ber dich, da§ du alle Juden, die unter den Heiden wohnen, den Abfall von Mose lehrst und sagst, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und auch nicht nach den Ordnungen leben. Kap 16,3)
22 Was nun? Auf jeden Fall werden sie hren, da§ du gekommen bist.
23 So tu nun das, was wir dir sagen. Wir haben vier Mnner, die haben ein Gelbde auf sich genommen; Kap 18,18)
24 die nimm zu dir und la§ dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten fr sie, da§ sie ihr Haupt scheren knnen;* so werden alle erkennen, da§ es nicht so ist, wie man ihnen ber dich berichtet hat, sondern da§ du selber auch nach dem Gesetz lebst und es hltst. (*Siehe Sach- und Worterklrungen zu ÈGottgeweihterÇ.)
25 Wegen der glubig gewordenen Heiden aber haben wir beschlossen und geschrieben, da§ sie sich hten sollen vor dem Gtzenopfer, vor Blut, vor Ersticktem und vor Unzucht. Kap 15,20.29)
26 Da nahm Paulus die Mnner zu sich und reinigte sich am nchsten Tag mit ihnen und ging in den Tempel und zeigte an, da§ die Tage der Reinigung beendet sein sollten, sobald fr jeden von ihnen das Opfer dargebracht wre. 4. Mose 6,13-21; 1. Kor 9,20)
27 (Die Verhaftung des Paulus) Als aber die sieben Tage zu Ende gingen, sahen ihn die Juden aus der Provinz Asien im Tempel und erregten das ganze Volk, legten die Hnde an ihn
28 und schrien: Ihr Mnner von Israel, helft! Dies ist der Mensch, der alle Menschen an allen Enden lehrt gegen unser Volk, gegen das Gesetz und gegen diese Sttte; dazu hat er auch Griechen in den Tempel gefhrt und diese heilige Sttte entweiht. Kap 6,13, Hes 44,7)
29 Denn sie hatten Trophimus, den Epheser, mit ihm in der Stadt gesehen; den, meinten sie, htte Paulus in den Tempel gefhrt. Kap 20,4; 2. Tim 4,20)
30 Und die ganze Stadt wurde erregt, und es entstand ein Auflauf des Volkes. Sie ergriffen aber Paulus und zogen ihn zum Tempel hinaus. Und sogleich wurden die Tore zugeschlossen.
31 Als sie ihn aber tten wollten, kam die Nachricht hinauf vor den Oberst der Abteilung, da§ ganz Jerusalem in Aufruhr sei.
32 Der nahm sogleich Soldaten und Hauptleute und lief hinunter zu ihnen. Als sie aber den Oberst und die Soldaten sahen, hrten sie auf, Paulus zu schlagen.
33 Als nun der Oberst herangekommen war, nahm er ihn fest und lie§ ihn fesseln mit zwei Ketten und fragte, wer er wre und was er getan htte. Kap 20,23)
34 Einer aber rief dies, der andre das im Volk. Da er aber nichts Gewisses erfahren konnte wegen des Getmmels, lie§ er ihn in die Burg fhren.
35 Und als er an die Stufen kam, mu§ten ihn die Soldaten tragen wegen des Ungestms des Volkes;
36 denn die Menge folgte und schrie: Weg mit ihm! Kap 22,22; Lk 23,18)
37 Als nun Paulus in die Burg gefhrt werden sollte, fragte er den Oberst: Darf ich mit dir reden? Er aber sprach: Kannst du Griechisch?
38 Bist du nicht der gypter, der vor diesen Tagen einen Aufruhr gemacht und viertausend von den Aufrhrern in die Wste hinausgefhrt hat?
39 Paulus aber sprach: Ich bin ein jdischer Mann aus Tarsus in Zilizien, Brger einer namhaften Stadt. Ich bitte dich, erlaube mir, zu dem Volk zu reden.
40 Als er es ihm aber erlaubte, trat Paulus auf die Stufen und winkte dem Volk mit der Hand. Da entstand eine gro§e Stille, und er redete zu ihnen auf hebrisch und sprach:
22
1 (Die Verteidigungsrede des Paulus) Ihr Mnner, liebe Brder und Vter, hrt mir zu, wenn ich mich jetzt vor euch verantworte.
2 Als sie aber hrten, da§ er auf hebrisch zu ihnen redete, wurden sie noch stiller. Und er sprach: Kap 21,40)
3 Ich bin ein jdischer Mann, geboren in Tarsus in Zilizien, aufgewachsen aber in dieser Stadt und mit aller Sorgfalt unterwiesen im vterlichen Gesetz zu F§en Gamaliels, und war ein Eiferer fr Gott, wie ihr es heute alle seid. (3-21) Kap 9,1-29; 26,9-20, Kap 5,34)
4 Ich habe die neue Lehre verfolgt bis auf den Tod; ich band Mnner und Frauen und warf sie ins Gefngnis, Kap 8,3)
5 wie mir auch der Hohepriester und alle ltesten bezeugen. Von ihnen empfing ich auch Briefe an die Brder und reiste nach Damaskus, um auch die, die dort waren, gefesselt nach Jerusalem zu fhren, damit sie bestraft wrden.
6 Es geschah aber, als ich dorthin zog und in die Nhe von Damaskus kam, da umleuchtete mich pltzlich um die Mittagszeit ein gro§es Licht vom Himmel.
7 Und ich fiel zu Boden und hrte eine Stimme, die sprach zu mir: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
8 Ich antwortete aber: Herr, wer bist du? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.
9 Die aber mit mir waren, sahen zwar das Licht, aber die Stimme dessen, der mit mir redete, hrten sie nicht.
10 Ich fragte aber: Herr, was soll ich tun? Und der Herr sprach zu mir: Steh auf und geh nach Damaskus. Dort wird man dir alles sagen, was dir zu tun aufgetragen ist.
11 Als ich aber, geblendet von der Klarheit dieses Lichtes, nicht sehen konnte, wurde ich an der Hand geleitet von denen, die bei mir waren, und kam nach Damaskus.
12 Da war aber ein gottesfrchtiger Mann, der sich an das Gesetz hielt, mit Namen Hananias, der einen guten Ruf bei allen Juden hatte, die dort wohnten.
13 Der kam zu mir, trat vor mich hin und sprach zu mir: Saul, lieber Bruder, sei sehend. Und zur selben Stunde konnte ich ihn sehen.
14 Er aber sprach: Der Gott unserer Vter hat dich erwhlt, da§ du seinen Willen erkennen sollst und den Gerechten sehen und die Stimme aus seinem Munde hren;
15 denn du wirst fr ihn vor allen Menschen Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehrt hast.
16 Und nun, was zgerst du? Steh auf und rufe seinen Namen an und la§ dich taufen und deine Snden abwaschen.
17 Es geschah aber, als ich wieder nach Jerusalem kam und im Tempel betete, da§ ich in Verzckung geriet
18 und ihn sah. Da sprach er zu mir: Eile und mach dich schnell auf aus Jerusalem; denn dein Zeugnis von mir werden sie nicht annehmen.
19 Und ich sprach: Herr, sie wissen doch, da§ ich die, die an dich glaubten, gefangennahm und in den Synagogen gei§eln lie§.
20 Und als das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen wurde, stand ich auch dabei und hatte Gefallen daran und bewachte denen die Kleider, die ihn tteten. Kap 7,57; 8,1)
21 Und er sprach zu mir: Geh hin; denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden. Kap 13,2)
22 (Paulus vor dem rmischen Oberst) Sie hrten ihm aber zu bis zu diesem Wort; dann erhoben sie ihre Stimme und riefen: Hinweg mit diesem von der Erde! Denn er darf nicht mehr leben. Kap 21,36)
23 Als sie aber schrien und ihre Kleider abwarfen und Staub in die Luft wirbelten,
24 befahl der Oberst, ihn in die Burg zu fhren, und sagte, da§ man ihn gei§eln und verhren sollte, um zu erfahren, aus welchem Grund sie so gegen ihn schrien.
25 Als man ihn aber zum Gei§eln festband, sprach Paulus zu dem Hauptmann, der dabeistand: Ist es erlaubt bei euch, einen Menschen, der rmischer Brger ist, ohne Urteil zu gei§eln? Kap 16,37; 23,27)
26 Als das der Hauptmann hrte, ging er zu dem Oberst und berichtete ihm und sprach: Was willst du tun? Dieser Mensch ist rmischer Brger.
27 Da kam der Oberst zu ihm und fragte ihn: Sage mir, bist du rmischer Brger? Er aber sprach: Ja.
28 Da sagte der Oberst: Ich habe dies Brgerrecht fr viel Geld erworben. Paulus aber sprach: Ich aber bin schon als rmischer Brger geboren.
29 Da lie§en sogleich von ihm ab, die ihn verhren sollten. Und der Oberst frchtete sich, als er vernahm, da§ es ein rmischer Brger war, den er hatte festbinden lassen.
30 Am nchsten Tag wollte er genau erkunden, warum Paulus von den Juden verklagt wurde. Er lie§ ihn von den Ketten lsen und befahl den Hohenpriestern und dem ganzen Hohen Rat zusammenzukommen, und fhrte Paulus hinab und stellte ihn vor sie.
23
1 (Paulus vor dem Hohen Rat) Paulus aber sah den Hohen Rat an und sprach: Ihr Mnner, liebe Brder, ich habe mein Leben mit gutem Gewissen vor Gott gefhrt, bis auf diesen Tag. Kap 24,16)
2 Der Hohepriester Hananias aber befahl denen, die um ihn standen, ihn auf den Mund zu schlagen.
3 Da sprach Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, du getnchte Wand! Sitzt du da und richtest mich nach dem Gesetz und l§t mich schlagen gegen das Gesetz? Mt 23,27)
4 Aber die dabeistanden, sprachen: Schmhst du den Hohenpriester Gottes?
5 Und Paulus sprach: Liebe Brder, ich wu§te es nicht, da§ er der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben (2. Mose 22,27): ÈDem Obersten deines Volkes sollst du nicht fluchen.Ç
6 Als aber Paulus erkannte, da§ ein Teil Sadduzer war und der andere Teil Phariser, rief er im Rat: Ihr Mnner, liebe Brder, ich bin ein Phariser und ein Sohn von Pharisern. Ich werde angeklagt um der Hoffnung und um der Auferstehung der Toten willen. Kap 22,3; 26,5; Gal 1,14)
7 Als er aber das sagte, entstand Zwietracht zwischen Pharisern und Sadduzern, und die Versammlung spaltete sich.
8 Denn die Sadduzer sagen, es gebe keine Auferstehung noch Engel und Geister; die Phariser aber lehren beides. Mt 22,23)
9 Es entstand aber ein gro§es Geschrei; und einige Schriftgelehrte von der Partei der Phariser standen auf, stritten und sprachen: Wir finden nichts Bses an diesem Menschen; vielleicht hat ein Geist oder ein Engel mit ihm geredet. Kap 25,25)
10 Als aber die Zwietracht gro§ wurde, befrchtete der Oberst, sie knnten Paulus zerrei§en, und lie§ Soldaten hinabgehen und Paulus ihnen entrei§en und in die Burg fhren.
11 In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost! denn wie du fr mich in Jerusalem Zeuge warst, so mu§t du auch in Rom Zeuge sein. Kap 1,8; 25,11.12; 27,23.24)
12 (Der Mordanschlag gegen Paulus) Als es aber Tag wurde, rotteten sich einige Juden zusammen und verschworen sich, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus gettet htten.
13 Es waren aber mehr als vierzig, die diese Verschwrung machten.
14 Die gingen zu den Hohenpriestern und ltesten und sprachen: Wir haben uns durch einen Eid gebunden, nichts zu essen, bis wir Paulus gettet haben.
15 So wirkt nun ihr mit dem Hohen Rat bei dem Oberst darauf hin, da§ er ihn zu euch herunterfhren l§t, als wolltet ihr ihn genauer verhren; wir aber sind bereit, ihn zu tten, ehe er vor euch kommt.
16 Als aber der Sohn der Schwester des Paulus von dem Anschlag hrte, ging er und kam in die Burg und berichtete es Paulus.
17 Paulus aber rief einen von den Hauptleuten zu sich und sprach: Fhre diesen jungen Mann zu dem Oberst, denn er hat ihm etwas zu sagen.
18 Der nahm ihn und fhrte ihn zum Oberst und sprach: Der Gefangene Paulus hat mich zu sich rufen lassen und mich gebeten, diesen jungen Mann zu dir zu fhren, der dir etwas zu sagen hat.
19 Da nahm ihn der Oberst bei der Hand und fhrte ihn beiseite und fragte ihn: Was ist's, das du mir zu sagen hast?
20 Er aber sprach: Die Juden sind bereingekommen, dich zu bitten, da§ du Paulus morgen vor den Hohen Rat hinunterbringen l§t, so als wollten sie ihn genauer verhren.
21 Du aber traue ihnen nicht; denn mehr als vierzig Mnner von ihnen lauern ihm auf; die haben sich verschworen, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn gettet htten; und jetzt sind sie bereit und warten auf deine Zusage.
22 Da lie§ der Oberst den jungen Mann gehen und gebot ihm, niemandem zu sagen, da§ er ihm das erffnet htte.
23 (Die berfhrung des Paulus nach Csarea) Und der Oberst rief zwei Hauptleute zu sich und sprach: Rstet zweihundert Soldaten, da§ sie nach Csarea ziehen, und siebzig Reiter und zweihundert Schtzen fr die dritte Stunde der Nacht;
24 und haltet Tiere bereit, Paulus draufzusetzen und wohlverwahrt zu bringen zum Statthalter Felix.
25 Und er schrieb einen Brief, der lautete:
26 Klaudius Lysias dem edlen Statthalter Felix: Gru§ zuvor!
27 Diesen Mann hatten die Juden ergriffen und wollten ihn tten. Da kam ich mit Soldaten dazu und entri§ ihnen den und erfuhr, da§ er ein rmischer Brger ist. Kap 21,33, Kap 22,25)
28 Da ich aber erkunden wollte, weshalb sie ihn anklagten, fhrte ich ihn hinunter vor ihren Hohen Rat. Kap 22,30)
29 Da fand ich, da§ er beschuldigt wird wegen Fragen ihres Gesetzes, aber keine Anklage gegen sich hatte, auf die Tod oder Gefngnis steht. Kap 18,14.15)
30 Und als vor mich kam, da§ ein Anschlag gegen den Mann geplant sei, sandte ich ihn sogleich zu dir und wies auch die Klger an, vor dir zu sagen, was sie gegen ihn htten. Kap 24,8)
31 Die Soldaten nahmen Paulus, wie ihnen befohlen war, und fhrten ihn in der Nacht nach Antipatris.
32 Am nchsten Tag aber lie§en sie die Reiter mit ihm ziehen und kehrten wieder in die Burg zurck.
33 Als aber jene nach Csarea kamen, bergaben sie den Brief dem Statthalter und fhrten ihm auch Paulus vor.
34 Als der Statthalter den Brief gelesen hatte, fragte er, aus welchem Land er sei. Und als er erfuhr, da§ er aus Zilizien sei, sprach er: Kap 22,3)
35 Ich will dich verhren, wenn deine Anklger auch da sind. Und er lie§ ihn in Gewahrsam halten im Palast des Herodes.
24
1 (Vor dem Statthalter Felix) Nach fnf Tagen kam der Hohepriester Hananias mit einigen ltesten und dem Anwalt Tertullus herab; die erschienen vor dem Statthalter gegen Paulus.
2 Als der aber herbeigerufen worden war, fing Tertullus an, ihn anzuklagen, und sprach: Da§ wir in gro§em Frieden leben unter dir und da§ diesem Volk viele Wohltaten widerfahren sind durch deine Frsorge, edelster Felix,
3 das erkennen wir allezeit und berall mit aller Dankbarkeit an.
4 Damit ich dich aber nicht zu lange aufhalte, bitte ich dich, du wollest uns kurz anhren in deiner Gte.
5 Wir haben erkannt, da§ dieser Mann schdlich ist und da§ er Aufruhr erregt unter allen Juden auf dem ganzen Erdkreis und da§ er ein Anfhrer der Sekte der Nazarener ist. Kap 17,6)
6 Er hat auch versucht, den Tempel zu entweihen. Ihn haben wir ergriffen.* Kap 21,28.29) (*Die Verse 6b-8a finden sich erst in der spteren berlieferung: Èund wollten ihn richten nach unserm Gesetz. Aber der Oberst Lysias kam dazu und ri§ ihn mit gro§er Gewalt aus unsern Hnden und wies seine Anklger an dich.Ç)
8 Wenn du ihn verhrst, kannst du selbst das alles von ihm erkunden, dessentwegen wir ihn verklagen.
9 Auch die Juden bekrftigten das und sagten, es verhielte sich so.
10 Paulus aber antwortete, als ihm der Statthalter winkte zu reden: Weil ich wei§, da§ du in diesem Volk nun viele Jahre Richter bist, will ich meine Sache unerschrocken verteidigen.
11 Du kannst feststellen, da§ es nicht mehr als zwlf Tage sind, seit ich nach Jerusalem hinaufzog, um anzubeten. Kap 21,17)
12 Und sie haben mich weder im Tempel noch in den Synagogen noch in der Stadt dabei gefunden, wie ich mit jemandem gestritten oder einen Aufruhr im Volk gemacht htte.
13 Sie knnen dir auch nicht beweisen, wessen sie mich jetzt verklagen.
14 Das bekenne ich dir aber, da§ ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen, dem Gott meiner Vter so diene, da§ ich allem glaube, was geschrieben steht im Gesetz und in den Propheten.
15 Ich habe die Hoffnung zu Gott, die auch sie selbst haben, nmlich da§ es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben wird. Dan 12,2; Joh 5,28.29)
16 Darin be ich mich, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben vor Gott und den Menschen. Kap 23,1)
17 Nach mehreren Jahren aber bin ich gekommen, um Almosen fr mein Volk zu berbringen und zu opfern. Rm 15,25.26; Gal 2,10)
18 Als ich mich im Tempel reinigte, ohne Auflauf und Getmmel, fanden mich dabei (18 und 19) Kap 21,27)
19 einige Juden aus der Provinz Asien. Die sollten jetzt hier sein vor dir und mich verklagen, wenn sie etwas gegen mich htten.
20 Oder la§ diese hier selbst sagen, was fr ein Unrecht sie gefunden haben, als ich vor dem Hohen Rat stand;
21 es sei denn dies eine Wort, das ich rief, als ich unter ihnen stand: Um der Auferstehung der Toten willen werde ich von euch heute angeklagt. Kap 23,6)
22 (Die Verschleppung des Prozesses) Felix aber zog die Sache hin, denn er wu§te recht gut um diese Lehre und sprach: Wenn der Oberst Lysias herabkommt, so will ich eure Sache entscheiden. Kap 23,26)
23 Er befahl aber dem Hauptmann, Paulus gefangen zu halten, doch in leichtem Gewahrsam, und niemandem von den Seinen zu wehren, ihm zu dienen. Kap 27,3)
24 Nach einigen Tagen aber kam Felix mit seiner Frau Drusilla, die eine Jdin war, und lie§ Paulus kommen und hrte ihn ber den Glauben an Christus Jesus.
25 Als aber Paulus von Gerechtigkeit und Enthaltsamkeit und von dem zuknftigen Gericht redete, erschrak Felix und antwortete: Fr diesmal geh! Zu gelegener Zeit will ich dich wieder rufen lassen.
26 Er hoffte aber nebenbei, da§ ihm von Paulus Geld gegeben werde; darum lie§ er ihn auch oft kommen und besprach sich mit ihm.
27 Als aber zwei Jahre um waren, kam Porzius Festus als Nachfolger des Felix. Felix aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und lie§ Paulus gefangen zurck.
25
1 (Die Verhandlung vor Festus) Als nun Festus ins Land gekommen war, zog er nach drei Tagen von Csarea hinauf nach Jerusalem.
2 Da erschienen die Hohenpriester und die Angesehensten der Juden vor ihm gegen Paulus und drangen in ihn Kap 24,1)
3 und baten ihn um die Gunst, da§ er Paulus nach Jerusalem kommen lie§e; denn sie wollten ihm einen Hinterhalt legen, um ihn unterwegs umzubringen. Kap 23,15)
4 Da antwortete Festus, Paulus werde weiter in Gewahrsam gehalten in Csarea; er selber aber werde in Krze wieder dahin ziehen.
5 Die nun unter euch ermchtigt sind, sprach er, die la§t mit hinabziehen und den Mann verklagen, wenn etwas Unrechtes an ihm ist.
6 Nachdem aber Festus bei ihnen nicht mehr als acht oder zehn Tage gewesen war, zog er hinab nach Csarea. Und am nchsten Tag setzte er sich auf den Richterstuhl und lie§ Paulus holen.
7 Als der aber vor ihn kam, umringten ihn die Juden, die von Jerusalem herabgekommen waren, und brachten viele und schwere Klagen gegen ihn vor, die sie aber nicht beweisen konnten.
8 Paulus aber verteidigte sich: Ich habe mich weder am Gesetz der Juden noch am Tempel noch am Kaiser versndigt.
9 (Die Berufung an den Kaiser) Festus aber wollte den Juden eine Gunst erweisen und antwortete Paulus und sprach: Willst du hinauf nach Jerusalem und dich dort in dieser Sache von mir richten lassen?
10 Paulus aber sprach: Ich stehe vor des Kaisers Gericht; da mu§ ich gerichtet werden. Den Juden habe ich kein Unrecht getan, wie auch du sehr wohl wei§t.
11 Habe ich aber Unrecht getan und todeswrdig gehandelt, so weigere ich mich nicht zu sterben; ist aber nichts an dem, dessentwegen sie mich verklagen, so darf mich ihnen niemand preisgeben. Ich berufe mich auf den Kaiser! Kap 23,11; 28,19)
12 Da besprach sich Festus mit seinen Ratgebern und antwortete: Auf den Kaiser hast du dich berufen, zum Kaiser sollst du ziehen.
13 (Knig Agrippa beim Statthalter Festus) Nach einigen Tagen kamen Knig Agrippa und Berenike nach Csarea, Festus zu begr§en.
14 Und als sie mehrere Tage dort waren, legte Festus dem Knig die Sache des Paulus vor und sprach: Da ist ein Mann von Felix als Gefangener zurckgelassen worden; Kap 24,27)
15 um dessentwillen erschienen die Hohenpriester und ltesten der Juden vor mir, als ich in Jerusalem war, und baten, ich solle ihn richten lassen.
16 Denen antwortete ich: Es ist der Rmer Art nicht, einen Angeklagten preiszugeben, bevor er seinen Klgern gegenberstand und Gelegenheit hatte, sich gegen die Anklage zu verteidigen. Kap 22,25)
17 Als sie aber hier zusammenkamen, duldete ich keinen Aufschub, sondern hielt am nchsten Tag Gericht und lie§ den Mann vorfhren.
18 Als seine Anklger auftraten, brachten sie keine Anklage vor wegen Vergehen, wie ich sie erwartet hatte.
19 Sie hatten aber Streit mit ihm ber einige Fragen ihres Glaubens und ber einen verstorbenen Jesus, von dem Paulus behauptete, er lebe. Kap 18,15)
20 Da ich aber von diesem Streit nichts verstand, fragte ich, ob er nach Jerusalem reisen und sich dort deswegen richten lassen wolle.
21 Als aber Paulus sich auf sein Recht berief, bis zur Entscheidung des Kaisers in Gewahrsam zu bleiben, lie§ ich ihn gefangen halten, bis ich ihn zum Kaiser senden knnte.
22 Agrippa sprach zu Festus: Ich mchte den Menschen auch gerne hren. Er aber sprach: Morgen sollst du ihn hren. Lk 23,8)
23 Und am nchsten Tag kamen Agrippa und Berenike mit gro§em Geprnge und gingen in den Palast mit den Hauptleuten und vornehmsten Mnnern der Stadt. Und als Festus es befahl, wurde Paulus gebracht.
24 Und Festus sprach: Knig Agrippa und all ihr Mnner, die ihr mit uns hier seid, da seht ihr den, um dessentwillen die ganze Menge der Juden in Jerusalem und auch hier in mich drang und schrie, er drfe nicht lnger leben. Kap 22,22)
25 Als ich aber erkannte, da§ er nichts getan hatte, das des Todes wrdig war, und er auch selber sich auf den Kaiser berief, beschlo§ ich, ihn dorthin zu senden.
26 Etwas Sicheres ber ihn aber habe ich nicht, das ich meinem Herrn schreiben knnte. Darum habe ich ihn vor euch bringen lassen, vor allem aber vor dich, Knig Agrippa, damit ich nach geschehenem Verhr etwas htte, was ich schreiben knnte.
27 Denn es erscheint mir unsinnig, einen Gefangenen zu schicken und keine Beschuldigung gegen ihn anzugeben.
26
1 (Paulus vor Agrippa und Festus) Agrippa aber sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, fr dich selbst zu reden. Da streckte Paulus die Hand aus und verantwortete sich:
2 Es ist mir sehr lieb, Knig Agrippa, da§ ich mich heute vor dir verantworten soll wegen all der Dinge, deren ich von den Juden beschuldigt werde,
3 vor allem weil du alle Ordnungen und Streitfragen der Juden kennst. Darum bitte ich dich, mich geduldig anzuhren.
4 Mein Leben von Jugend auf, wie ich es von Anfang an unter meinem Volk und in Jerusalem zugebracht habe, ist allen Juden bekannt,
5 die mich von frher kennen, wenn sie es bezeugen wollten. Denn nach der allerstrengsten Richtung unsres Glaubens habe ich gelebt als Phariser. Kap 23,6; Phil 3,5)
6 Und nun stehe ich hier und werde angeklagt wegen der Hoffnung auf die Verhei§ung, die unsern Vtern von Gott gegeben ist. Kap 28,20)
7 Auf ihre Erfllung hoffen die zwlf Stmme unsres Volkes, wenn sie Gott bei Tag und Nacht beharrlich dienen. Wegen dieser Hoffnung werde ich, o Knig, von den Juden beschuldigt. Kap 24,15)
8 Warum wird das bei euch fr unglaublich gehalten, da§ Gott Tote auferweckt? Kap 23,8)
9 Zwar meinte auch ich selbst, ich m§te viel gegen den Namen Jesu von Nazareth tun. (9-20) Kap 9,1-29; 22,3-21)
10 Das habe ich in Jerusalem auch getan; dort brachte ich viele Heilige ins Gefngnis, wozu ich Vollmacht von den Hohenpriestern empfangen hatte. Und wenn sie gettet werden sollten, gab ich meine Stimme dazu.
11 Und in allen Synagogen zwang ich sie oft durch Strafen zur Lsterung, und ich wtete ma§los gegen sie, verfolgte sie auch bis in die fremden Stdte.
12 Als ich nun nach Damaskus reiste mit Vollmacht und im Auftrag der Hohenpriester,
13 sah ich mitten am Tage, o Knig, auf dem Weg ein Licht vom Himmel, heller als der Glanz der Sonne, das mich und die mit mir reisten umleuchtete.
14 Als wir aber alle zu Boden strzten, hrte ich eine Stimme zu mir reden, die sprach auf hebrisch: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es wird dir schwer sein, wider den Stachel zu lcken.* (*Dahinter steht das Bild widerspenstiger Zugtiere, die gegen den Treiber ausschlagen.)
15 Ich aber sprach: Herr, wer bist du? Der Herr sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst;
16 steh nun auf und stell dich auf deine F§e. Denn dazubin ich dir erschienen, um dich zu erwhlen zum Diener und zum Zeugen fr das, was du von mir gesehen hast und was ich dir noch zeigen will.
17 Und ich will dich erretten von deinem Volk und von den Heiden, zu denen ich dich sende,
18 um ihnen die Augen aufzutun, da§ sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott. So werden sie Vergebung der Snden empfangen und das Erbteil samt denen, die geheiligt sind durch den Glauben an mich. Kap 20,32)
19 Daher, Knig Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, Gal 1,16)
20 sondern verkndigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und im ganzen jdischen Land und dann auch den Heiden, sie sollten Bu§e tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Bu§e tun.
21 Deswegen haben mich die Juden im Tempel ergriffen und versucht, mich zu tten. Kap 21,30.31)
22 Aber Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei gro§ und klein und sage nichts, als was die Propheten und Mose vorausgesagt haben: Lk 24,44-47)
23 da§ Christus msse leiden und als erster auferstehen von den Toten und verkndigen das Licht seinem Volk und den Heiden. 1. Kor 15,20)
24 Als er aber dies zu seiner Verteidigung sagte, sprach Festus mit lauter Stimme: Paulus, du bist von Sinnen! Das gro§e Wissen macht dich wahnsinnig.
25 Paulus aber sprach: Edler Festus, ich bin nicht von Sinnen, sondern ich rede wahre und vernnftige Worte.
26 Der Knig, zu dem ich frei und offen rede, versteht sich auf diese Dinge. Denn ich bin gewi§, da§ ihm nichts davon verborgen ist; denn dies ist nicht im Winkel geschehen. Joh 18,20)
27 Glaubst du, Knig Agrippa, den Propheten? Ich wei§, da§ du glaubst.
28 Agrippa aber sprach zu Paulus: Es fehlt nicht viel, so wirst du mich noch berreden und einen Christen aus mir machen.
29 Paulus aber sprach: Ich wnschte vor Gott, da§ ber kurz oder lang nicht allein du, sondern alle, die mich heute hren, das wrden, was ich bin, ausgenommen diese Fesseln.
30 Da stand der Knig auf und der Statthalter und Berenike und die bei ihnen sa§en.
31 Und als sie sich zurckzogen, redeten sie miteinander und sprachen: Dieser Mensch hat nichts getan, was Tod oder Gefngnis verdient htte.
32 Agrippa aber sagte zu Festus: Dieser Mensch knnte freigelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen htte. Kap 25,11)
27
1 (Paulus auf der Fahrt nach Rom) Als es aber beschlossen war, da§ wir nach Italien fahren sollten, bergaben sie Paulus und einige andre Gefangene einem Hauptmann mit Namen Julius von einer kaiserlichen Abteilung. Kap 25,12)
2 Wir bestiegen aber ein Schiff aus Adramyttion, das die Kstenstdte der Provinz Asien anlaufen sollte, und fuhren ab; mit uns war auch Aristarch, ein Mazedonier aus Thessalonich. Kap 20,4)
3 Und am nchsten Tag kamen wir in Sidon an; und Julius verhielt sich freundlich gegen Paulus und erlaubte ihm, zu seinen Freunden zu gehen und sich pflegen zu lassen. Kap 24,23; 28,16)
4 Und von da stie§en wir ab und fuhren im Schutz von Zypern hin, weil uns die Winde entgegen waren,
5 und fuhren ber das Meer lngs der Kste von Zilizien und Pamphylien und kamen nach Myra in Lyzien.
6 Und dort fand der Hauptmann ein Schiff aus Alexandria, das nach Italien ging, und lie§ uns darauf bersteigen.
7 Wir kamen aber viele Tage nur langsam vorwrts und gelangten mit Mhe bis auf die Hhe von Knidos, denn der Wind hinderte uns; und wir fuhren im Schutz von Kreta hin, bis auf die Hhe von Salmone,
8 und gelangten kaum daran vorbei und kamen an einen Ort, der ÈGuthafenÇ hei§t; nahe dabei lag die Stadt Lasa.
9 Da nun viel Zeit vergangen war und die Schiffahrt bereits gefhrlich wurde, weil auch die Fastenzeit schon vorber war, ermahnte sie Paulus 2. Kor 11,25.26, 3. Mose 16,29)
10 und sprach zu ihnen: Liebe Mnner, ich sehe, da§ diese Fahrt nur mit Leid und gro§em Schaden vor sich gehen wird, nicht allein fr die Ladung und das Schiff, sondern auch fr unser Leben.
11 Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.
12 Und da der Hafen zum berwintern ungeeignet war, bestanden die meisten von ihnen auf dem Plan, von dort weiterzufahren und zu versuchen, ob sie zum berwintern bis nach Phnix kommen knnten, einem Hafen auf Kreta, der gegen Sdwest und Nordwest offen ist.
13 (Seesturm und Schiffbruch) Als aber der Sdwind wehte, meinten sie, ihr Vorhaben ausfhren zu knnen, lichteten die Anker und fuhren nahe an Kreta entlang.
14 Nicht lange danach aber brach von der Insel her ein Sturmwind los, den man Nordost nennt.
15 Und da das Schiff ergriffen wurde und nicht mehr gegen den Wind gerichtet werden konnte, gaben wir auf und lie§en uns treiben.
16 Wir fuhren aber vorbei an einer Insel, die Kauda hei§t, da konnten wir mit Mhe das Beiboot in unsre Gewalt bekommen.
17 Sie zogen es herauf und umspannten zum Schutz das Schiff mit Seilen. Da sie aber frchteten, in die Syrte zu geraten, lie§en sie den Treibanker herunter und trieben so dahin.
18 Und da wir gro§es Ungewitter erlitten, warfen sie am nchsten Tag Ladung ins Meer.
19 Und am dritten Tag warfen sie mit eigenen Hnden das Schiffsgert hinaus.
20 Da aber viele Tage weder Sonne noch Sterne schienen und ein gewaltiges Ungewitter uns bedrngte, war all unsre Hoffnung auf Rettung dahin.
21 Und als man lange nichts gegessen hatte, trat Paulus mitten unter sie und sprach: Liebe Mnner, man htte auf mich hren sollen und nicht von Kreta aufbrechen, dann wre uns Leid und Schaden erspart geblieben.
22 Doch nun ermahne ich euch: seid unverzagt; denn keiner von euch wird umkommen, nur das Schiff.
23 Denn diese Nacht trat zu mir der Engel des Gottes, dem ich gehre und dem ich diene,
24 und sprach: Frchte dich nicht, Paulus, du mu§t vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren. Kap 23,11)
25 Darum, liebe Mnner, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird so geschehen, wie mir gesagt ist.
26 Wir werden aber auf eine Insel auflaufen. Kap 28,1)
27 Als aber die vierzehnte Nacht kam, seit wir in der Adria trieben, whnten die Schiffsleute um Mitternacht, sie kmen an ein Land.
28 Und sie warfen das Senkblei aus und fanden es zwanzig Faden tief; und ein wenig weiter loteten sie abermals und fanden es fnfzehn Faden tief.
29 Da frchteten sie, wir wrden auf Klippen geraten, und warfen hinten vom Schiff vier Anker aus und wnschten, da§ es Tag wrde.
30 Als aber die Schiffsleute vom Schiff zu fliehen suchten und das Beiboot ins Meer herablie§en und vorgaben, sie wollten auch vorne die Anker herunterlassen,
31 sprach Paulus zu dem Hauptmann und zu den Soldaten: Wenn diese nicht auf dem Schiff bleiben, knnt ihr nicht gerettet werden.
32 Da hieben die Soldaten die Taue ab und lie§en das Beiboot ins Meer fallen.
33 Und als es anfing hell zu werden, ermahnte Paulus sie alle, Nahrung zu sich zu nehmen, und sprach: Es ist heute der vierzehnte Tag, da§ ihr wartet und ohne Nahrung geblieben seid und nichts zu euch genommen habt.
34 Darum ermahne ich euch, etwas zu essen; denn das dient zu eurer Rettung; es wird keinem von euch ein Haar vom Haupt fallen. Mt 10,30)
35 Und als er das gesagt hatte, nahm er Brot, dankte Gott vor ihnen allen und brach's und fing an zu essen. Joh 6,11)
36 Da wurden sie alle guten Mutes und nahmen auch Nahrung zu sich.
37 Wir waren aber alle zusammen im Schiff zweihundertsechsundsiebzig.
38 Und nachdem sie satt geworden waren, erleichterten sie das Schiff und warfen das Getreide in das Meer.
39 Als es aber Tag wurde, kannten sie das Land nicht; eine Bucht aber wurden sie gewahr, die hatte ein flaches Ufer. Dahin wollten sie das Schiff treiben lassen, wenn es mglich wre.
40 Und sie hieben die Anker ab und lie§en sie im Meer, banden die Steuerruder los und richteten das Segel nach dem Wind und hielten auf das Ufer zu.
41 Und als sie auf eine Sandbank gerieten, lie§en sie das Schiff auflaufen, und das Vorderschiff bohrte sich ein und sa§ fest, aber das Hinterschiff zerbrach unter der Gewalt der Wellen.
42 Die Soldaten aber hatten vor, die Gefangenen zu tten, damit niemand fortschwimmen und entfliehen knne.
43 Aber der Hauptmann wollte Paulus am Leben erhalten und wehrte ihrem Vorhaben und lie§ die, die schwimmen konnten, als erste ins Meer springen und sich ans Land retten,
44 die andern aber einige auf Brettern, einige auf dem, was noch vom Schiff da war. Und so geschah es, da§ sie alle gerettet ans Land kamen. Vers 22-25)
28
1 (Auf der Insel Malta) Und als wir gerettet waren, erfuhren wir, da§ die Insel Malta hie§.
2 Die Leute aber erwiesen uns nicht geringe Freundlichkeit, zndeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf wegen des Regens, der ber uns gekommen war, und wegen der Klte. 2. Kor 11,27)
3 Als nun Paulus einen Haufen Reisig zusammenraffte und aufs Feuer legte, fuhr wegen der Hitze eine Schlange heraus und bi§ sich an seiner Hand fest.
4 Als aber die Leute das Tier an seiner Hand hngen sahen, sprachen sie untereinander: Dieser Mensch mu§ ein Mrder sein, den die Gttin der Rache nicht leben l§t, obgleich er dem Meer entkommen ist.
5 Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und es widerfuhr ihm nichts bles. Mk 16,18)
6 Sie aber warteten, da§ er anschwellen oder pltzlich tot umfallen wrde. Als sie nun lange gewartet hatten und sahen, da§ ihm nichts Schlimmes widerfuhr, nderten sie ihre Meinung und sprachen: Er ist ein Gott. Kap 14,11)
7 In dieser Gegend hatte der angesehenste Mann der Insel, mit Namen Publius, Landgter; der nahm uns auf und beherbergte uns drei Tage lang freundlich.
8 Es geschah aber, da§ der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr darnieder lag. Zu dem ging Paulus hinein und betete und legte die Hnde auf ihn und machte ihn gesund.
9 Als das geschehen war, kamen auch die andern Kranken der Insel herbei und lie§en sich gesund machen.
10 Und sie erwiesen uns gro§e Ehre; und als wir abfuhren, gaben sie uns mit, was wir ntig hatten.
11 (Von Malta nach Rom) Nach drei Monaten aber fuhren wir ab mit einem Schiff aus Alexandria, das bei der Insel berwintert hatte und das Zeichen der Zwillinge fhrte.
12 Und als wir nach Syrakus kamen, blieben wir drei Tage da.
13 Von da fuhren wir die Kste entlang und kamen nach Rhegion; und da am nchsten Tag der Sdwind sich erhob, kamen wir in zwei Tagen nach Puteoli.
14 Dort fanden wir Brder und wurden von ihnen gebeten, sieben Tage da zu bleiben. Und so kamen wir nach Rom.
15 Dort hatten die Brder von uns gehrt und kamen uns entgegen bis Forum Appii und Tres-Tabernae. Als Paulus sie sah, dankte er Gott und gewann Zuversicht.
16 Als wir nun nach Rom hineinkamen,* wurde dem Paulus erlaubt, fr sich allein zu wohnen mit dem Soldaten, der ihn bewachte. Kap 27,3) (*In der spteren berlieferung finden sich zustzlich die Worte: Èbergab der Hauptmann die Gefangenen dem Oberst; aber es (wurde)Ç.)
17 (Paulus in Rom) Es geschah aber nach drei Tagen, da§ Paulus die Angesehensten der Juden bei sich zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, sprach er zu ihnen: Ihr Mnner, liebe Brder, ich habe nichts getan gegen unser Volk und die Ordnungen der Vter und bin doch als Gefangener aus Jerusalem berantwortet in die Hnde der Rmer. Kap 23,1)
18 Diese wollten mich losgeben, nachdem sie mich verhrt hatten, weil nichts gegen mich vorlag, das den Tod verdient htte.
19 Da aber die Juden widersprachen, war ich gentigt, mich auf den Kaiser zu berufen, nicht als htte ich mein Volk wegen etwas zu verklagen. Kap 25,11)
20 Aus diesem Grund habe ich darum gebeten, da§ ich euch sehen und zu euch sprechen knnte; denn um der Hoffnung Israels willen trage ich diese Ketten. Kap 26,6.7)
21 Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben deinetwegen weder Briefe aus Juda empfangen noch ist ein Bruder gekommen, der ber dich etwas Schlechtes berichtet oder gesagt htte.
22 Doch wollen wir von dir hren, was du denkst; denn von dieser Sekte ist uns bekannt, da§ ihr an allen Enden widersprochen wird. Kap 24,14, Lk 2,34)
23 Und als sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge. Da erklrte und bezeugte er ihnen das Reich Gottes und predigte ihnen von Jesus aus dem Gesetz des Mose und aus den Propheten vom frhen Morgen bis zum Abend.
24 Die einen stimmten dem zu, was er sagte, die andern aber glaubten nicht.
25 Sie waren aber untereinander uneins und gingen weg, als Paulus dies eine Wort gesagt hatte: Mit Recht hat der heilige Geist durch den Propheten Jesaja zu euren Vtern gesprochen (Jesaja 6,9.10):
26 ÈGeh hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr's hren und nicht verstehen; und mit den Augen werdet ihr's sehen und nicht erkennen.
27 Denn das Herz dieses Volkes ist verstockt, und ihre Ohren hren schwer, und ihre Augen sind geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hren und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich ihnen helfe.Ç
28 So sei es euch kundgetan, da§ den Heiden dies Heil Gottes gesandt ist; und sie werden es hren.*
|P Kap 13,46) (*Vers 29 findet sich erst in der spteren berlieferung: ÈUnd als er das gesagt hatte, gingen die Juden weg und stritten heftig untereinander.Ç)
30 Paulus aber blieb zwei volle Jahre in seiner eigenen Wohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen,
31 predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit allem Freimut ungehindert. Eph 6,20)