Buch 70 (DAS BUCH JESUS SIRACH)
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1 (Vorrede) Vieles und Gro§es ist uns gegeben durch das Gesetz und die Propheten und die Schriften, die sich daran anschlie§en; daher mu§ man Israel wegen solcher Lehre und Weisheit mit Recht loben. Lk 24,44, 5.Mose 4,6)
2 Darum sollen, die sie haben und lesen, nicht allein selbst daraus weise werden, sondern die sich um Erkenntnis mhen, sollen mit Lehren und Schreiben auch denen dienen, die dazu nicht imstande sind.
3 So hat mein Gro§vater Jesus mit besonderem Flei§ das Gesetz, die Propheten und die andern Bcher unserer Vter gelesen, sich darin ein reiches Wissen erworben und es unternommen, auch etwas von rechtem und weisem Leben zu schreiben, Kap 39,1-3)
4 damit die, die sich um Erkenntnis mhen, auch dazu angehalten werden, im Lauf eines gesetzestreuen Lebens noch mehr in dieser Art zu schreiben.
5 Darum bitte ich euch, dies Buch freundlich aufzunehmen und aufmerksam zu lesen und dort Nachsicht zu ben, wo wir etwa einige Worte nicht recht getroffen haben, obwohl wir uns bemhten, gut zu bersetzen.
6 Denn was in hebrischer Sprache geschrieben ist, verliert viel, wenn man's in einer andern Sprache wiedergibt.
7 Sogar das Gesetz selber und die Propheten und die brigen Bcher lauten oft recht anders, wenn sie in ihrer eignen Sprache gelesen werden.
8 Als ich nun im achtunddrei§igsten Jahr des Knigs Ptolemus Euergetes* nach gypten kam und dort blieb, solange er lebte, lernte ich ein Beispiel hoher Bildung kennen. (* 133/132 v. Chr.)
9 Darum hielt ich's fr dringend geboten, mit gro§em Eifer und viel Mhe dies Buch zu bersetzen.
10 Und im Laufe der Zeit habe ich viel Schlaf geopfert und viele Kenntnisse daran gewendet, dies Bchlein fertigzustellen und herauszubringen, damit auch alle, die in der Fremde aus der Schrift lernen wollen, ihr Leben nach dem Gesetz des Herrn richten knnen. Kap 38,25)
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1 (Vom gttlichen Ursprung der Weisheit) Alle Weisheit kommt von Gott dem Herrn und ist bei ihm in Ewigkeit. Spr 2,6; 8,22.23; Weish 9,4)
2 Wer kann sagen, wieviel Sand das Meer, wieviel Tropfen der Regen und wieviel Tage die Welt hat? (2 und 3) Spr 30,4; Jes 40,12-14)
3 Wer kann erforschen, wie hoch der Himmel, wie breit die Erde, wie tief das Meer ist? Wer kann Gottes Weisheit ergrnden, die doch allem voraufgeht?
4 Denn seine Weisheit ist vor allem geschaffen; sein Verstand und seine Einsicht sind von Ewigkeit her. Kap 24,14)
5 Das Wort Gottes in der Hhe ist die Quelle der Weisheit, und sie verzweigt sich in die ewigen Gebote. Bar 3,12; Kap 24,34-37)
6 Wem sonst wre die Wurzel der Weisheit aufgedeckt, und wer knnte ihre geheimen Gedanken erkennen? - (6 und 7) Hiob 28,21-23)
7 Einer ist's, der Allerhchste, der Schpfer, allmchtig, ein gewaltiger Knig und sehr schrecklich,
8 der auf seinem Thron sitzt als Herrscher und Gott.
9 Er hat die Weisheit geschaffen durch seinen heiligen Geist; er hat sie gesehen, gezhlt und gemessen Hiob 28,12.23-27)
10 und hat sie ausgeschttet ber alle seine Werke und ber alle Menschen nach seinem Gefallen und gibt sie denen, die ihn lieben. Pred 2,26; Weish 1,4)
11 (Gottesfurcht als Wurzel menschlicher Weisheit) Die Furcht des Herrn ist Ehre und Ruhm, Freude und eine schne Krone.
12 Die Furcht des Herrn macht das Herz frhlich und gibt Freude und Wonne und langes Leben. Spr 10,27)
13 Wer den Herrn frchtet, dem wird's am Ende gut gehen, und am Tage seines Todes wird er den Segen empfangen. - Ps 37,37, Kap 11,27)
14 Gott lieben, das ist die allerschnste Weisheit,
15 und wer sie erblickt, der liebt sie; denn er sieht, welch gro§e Wunder sie tut. -
16 Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang, und seinen Getreuen ist sie ins Herz gelegt. Sie geht einher mit den auserwhlten Frauen, und man findet sie bei den Gerechten und Glubigen. Spr 1,7)
17 Die Furcht des Herrn ist der rechte Gottesdienst;
18 der behtet und macht das Herz fromm und gibt Freude und Wonne.
19 Wer den Herrn frchtet, dem wird's gut gehen; und am Ende seines Lebens wird er gesegnet sein. -
20 Gott frchten schenkt Weisheit in Flle, und ihre Frchte machen satt. (20 und 21) Weish 7,11)
21 Sie erfllt das ganze Haus mit ihren Gaben und die Scheunen mit ihren Schtzen. -
22 Die Furcht des Herrn ist eine Krone der Weisheit
23 und gibt reichen Frieden und Heil. Spr 3,2)
24 Diese Weisheit macht die Leute verstndig und klug; und wer an ihr festhlt, dem gibt sie hohe Ehren. -
25 Den Herrn frchten ist die Wurzel der Weisheit, und daraus erwchst langes Leben.
26 Die Furcht des Herrn vertreibt die Snde. 1.Mose 39,9; Spr 16,6)
27 Denn wer ohne Furcht lebt, der gefllt Gott nicht; wenn sein Zorn aufwallt, mu§ er strzen. Jak 1,19.20)
28 Aber ein Langmtiger kann warten; es kommt die Zeit, in der ihm Freude erwchst. 1.Kor 13,4)
29 Bis zur rechten Zeit unterdrckt er seine Worte;
30 dann aber werden viele seine Weisheit rhmen.
31 (Mahnung zum Gehorsam) Aus dem Schatz der Weisheit kommen treffende Worte, aber dem Gottlosen ist Gottes Wort ein Greuel.
32 Mein Sohn, willst du weise werden, so halte die Gebote, dann wird dir Gott die Weisheit geben.
33 Denn die Furcht des Herrn ist die rechte Weisheit und Zucht; und Treue und Demut gefallen Gott gut. - Spr 15,33)
34 Sei nicht ungehorsam dem Gebot der Gottesfurcht, und diene Gott nicht mit falschem Herzen.
35 Suche nicht Ruhm bei den Leuten durch Heuchelei und achte darauf, was du redest. Mt 6,1.2)
36 berhebe dich nicht, damit du nicht fllst und zuschanden wirst Spr 16,18; Mt 23,12)
37 und der Herr deine geheimen Gedanken offenbart und dich ffentlich vor den Leuten strzt,
38 weil du Gott nicht in rechter Furcht gedient hast und dein Herz voller Falschheit gewesen ist.
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1 (Vom Verhalten in der Anfechtung) Mein Kind, willst du Gottes Diener sein, so bereite dich auf Anfechtung vor. Tob 12,13; Offb 2,10)
2 Mache dein Herz bereit und steh fest und wanke nicht, wenn sie ber dich kommt.
3 Halt dich an Gott und weiche nicht, damit du am Ende erhht wirst.
4 Alles, was dir widerfhrt, das nimm auf dich, und sei geduldig bei jeder neuen Demtigung.
5 Denn wie das Gold durchs Feuer, so werden auch, die Gott gefallen, durchs Feuer der Trbsal erprobt. - Weish 3,5.6)
6 Vertraue Gott, so wird er sich deiner annehmen; geh gerade Wege und hoffe auf ihn! Ps 37,5)
7 Die ihr den Herrn frchtet, vertraut ihm, und euer Lohn wird nicht verloren gehen.
8 Die ihr den Herrn frchtet, hofft das Beste von ihm, hofft auf ewige Freude und Gnade.
9 Die ihr den Herrn frchtet, wartet auf seine Gnade und weicht nicht, damit ihr nicht zugrunde geht.
10 Blickt auf die frheren Geschlechter und besinnt euch: (10-13) Ps 22,5.6; Jdt 13,17; 1.Makk 2,50-61)
11 Wer ist jemals zuschanden geworden, der auf den Herrn gehofft hat? Hiob 4,7)
12 Wer ist jemals verlassen worden, der in der Furcht Gottes geblieben ist? Oder wer ist jemals von ihm bersehen worden, der ihn angerufen hat?
13 Denn der Herr ist gndig und barmherzig und vergibt Snden und hilft in der Not. - 2.Mose 34,6.7)
14 Weh denen, die an Gott verzagen und nicht an ihm festhalten, und dem Gottlosen, der hin- und herschwankt!
15 Weh den Verzagten! denn sie glauben nicht; darum werden sie auch nicht beschirmt. 5.Mose 1,28.34.35; Jes 7,9)
16 Weh denen, die die Geduld verloren haben: (16 und 17) Mt 24,13)
17 wie wird es ihnen ergehen, wenn sie der Herr heimsucht? -
18 Die den Herrn frchten, glauben seinem Wort; und die ihn lieb haben, bleiben auf seinen Wegen. Spr 14,2; Joh 14,21)
19 Die den Herrn frchten, tun, was ihm gefllt;
20 und die ihn lieb haben, freuen sich an seinem Gesetz. Ps 119,47)
21 Die den Herrn frchten, machen ihr Herz bereit und demtigen sich vor ihm und sagen:
22 Wir wollen lieber in die Hnde des Herrn fallen als in die Hnde der Menschen; (22 und 23) 2.Sam 24,14)
23 denn seine Barmherzigkeit ist ja so gro§, wie er selber ist. Vers 13; Weish 11,23.24)
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1 (Vom rechten Verhalten gegen die Eltern) Liebe Kinder, gehorcht der Weisung eures Vaters (1-3) 2.Mose 20,12; Spr 1,8)
2 und lebt nach ihr, damit es euch gut geht.
3 Denn der Herr will den Vater von den Kindern geehrt haben und das Recht der Mutter von den Shnen geachtet wissen. Kap 7,29)
4 Wer seinen Vater ehrt, macht damit Snden gut,
5 und wer seine Mutter ehrt, der sammelt sich einen bleibenden Schatz.
6 Wer seinen Vater ehrt, der wird auch Freude an seinen Kindern haben; und wenn er betet, so wird er erhrt.
7 Wer seinen Vater ehrt, der wird lnger leben; und wer dem Herrn gehorsam ist, an dem hat seine Mutter einen Trost.
8 Wer den Herrn frchtet, der ehrt auch den Vater und dient seinen Eltern, wie man Herrschern dient.
9 Ehre Vater und Mutter mit der Tat und mit Worten und mit aller Geduld,
10 damit ihr Segen ber dich kommt.
11 Denn der Segen des Vaters baut den Kindern Huser, aber der Fluch der Mutter rei§t sie nieder. -
12 Suche nicht Ehre auf Kosten deines Vaters, denn das ehrt dich nicht. 2.Sam 15,1-6)
13 Denn den Vater ehren bringt dir selber Ehre, und deine Mutter verachten bringt dir selber Schande. - Spr 17,6)
14 Liebes Kind, nimm dich deines Vaters im Alter an, und betrbe ihn ja nicht, solange er lebt; (14 und 15) Spr 23,22)
15 und habe Nachsicht mit ihm, selbst wenn er kindisch wird, und verachte ihn nicht im Gefhl deiner Kraft.
16 Denn was du deinem Vater Gutes getan hast, das wird nie mehr vergessen werden, sondern dir fr deine Snden zugute kommen.
17 Und in der Not wird an dich gedacht werden, und deine Snden werden vergehen wie das Eis vor der Sonne.
18 Wer seinen Vater verl§t, der ist wie einer, der Gott lstert; und wer seine Mutter betrbt, der ist verflucht vom Herrn. Spr 19,26; 30,17; Mt 15,4-6)
19 (Von der Demut) Liebes Kind, tu deine Arbeit in Demut; das ist besser als alles, wonach die Welt trachtet. Rm 12,16)
20 Je gr§er du bist, desto mehr demtige dich; so wirst du beim Herrn Gnade finden. 4.Mose 12,3; 1.Kn 21,27-29)
21 Denn gro§ ist allein die Majestt des Herrn, und von den Demtigen wird er gepriesen.
22 Strebe nicht nach dem, was zu hoch ist fr dich, und frage nicht nach dem, was deine Kraft bersteigt, Ps 131,1)
23 sondern was dir Gott befohlen hat, das halte dir immer vor Augen; denn es ntzt dir gar nichts, wenn du nach seinen vielen Werken gaffst. (23 und 24) 5.Mose 29,28)
24 Mit dem, was dich nichts angeht, gib dich nicht ab;* (*Luther bersetzte: Und was deines Amts nicht ist, da la§ deinen Vorwitz.)
25 denn dir ist schon mehr gezeigt, als Menschenverstand fassen kann;
26 schon viele hat ihr Denken irregeleitet, und gefhrliche Vorstellungen haben sie gestrzt. 1.Tim 6,20.21)
27 (Von starrkpfigem und vernnftigem Verhalten) Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um,
28 und ein starrkpfiger Mensch nimmt zuletzt ein schlimmes Ende. Spr 28,14; Rm 2,5)
29 Ein starrkpfiger Mensch macht es sich selber schwer, und der Snder huft Snde auf Snde. Jes 30,1)
30 Denn Hochmut tut niemals gut, und nichts als Unheil kann daraus erwachsen. Tob 4,14)
31 Ein vernnftiger Mensch lernt die Weisheit,
32 und wer sie lieb hat, der hrt aufmerksam zu.
33 Wie das Wasser ein brennendes Feuer lscht, so tilgt das Almosen die Snden. Kap 29,15; Dan 4,24)
34 Wer Wohltaten erweist, dem wird's Gott vergelten, der alles lenkt, und wenn er fllt, wird er eine Sttze finden. Mt 6,3.4)
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1 (Vom rechten Verhalten gegen die Armen) Liebes Kind, la§ den Armen nicht Not leiden, und sei nicht hart gegen den Bedrftigen. (1-6) Kap 7,36-40; 29,11-17; Tob 4,7-12)
2 Verachte den Hungrigen nicht, und betrbe den Menschen nicht in seiner Armut. Jes 58,7)
3 Einem betrbten Herzen fge nicht noch mehr Leid zu, und la§ den Notleidenden auf deine Gabe nicht warten. Spr 3,27.28)
4 Die Bitte des Elenden schlage nicht ab, und wende dein Angesicht nicht weg von dem Armen. Mt 5,42)
5 Wende deine Augen nicht weg von dem Bittenden, und gib ihm keinen Anla§, dir zu fluchen. Lk 16,19-21)
6 Denn der ihn gemacht hat, erhrt sein Gebet, wenn er mit bitterem Herzen dich verflucht. 2.Mose 22,21-23)
7 Mach dich nicht unbeliebt in der Gemeinde, und vor einem Gro§en beuge dein Haupt.
8 Hre den Armen an, und antworte ihm freundlich auf seinen Gru§.
9 Rette den, dem Gewalt geschieht, vor dem, der ihm Unrecht antut; und sei unerschrocken, wenn du ein Urteil sprechen sollst. (9 und 10) Hiob 29,12-17)
10 Sei zu den Waisen wie ein Vater, und tritt fr ihre Mutter ein, als wrst du ihr Mann, (10 und 11) Ps 68,6, Jes 1,17)
11 dann wird der Hchste dich Sohn nennen, und er wird dich lieber haben, als dich deine Mutter hat.
12 (Vom Wert der Weisheit) Die Weisheit erhht ihre Kinder und nimmt die auf, die sie suchen.
13 Wer sie lieb hat, der hat das Leben lieb; und wer sie eifrig sucht, wird gro§e Freude haben. Spr 3,16-18)
14 Wer fest an ihr hlt, der wird gro§e Ehre erlangen; und wo er einkehrt, da segnet der Herr.
15 Wer ihr dient, der dient dem heiligen Gott; und wer sie lieb hat, den hat der Herr auch lieb.
16 Wer ihr gehorcht, der wird Vlker regieren; und wer sich zu ihr hlt, der wird sicher wohnen. - 1.Kn 3,9-12; Weish 6,22.23)
17 Wenn er ihr vertraut, wird er sie erlangen; und auch seine Nachkommen werden sie besitzen.
18 Und wenn sie sich auch anfangs verstellt (18 und 19) Weish 10,5)
19 und ihm angst und bange macht und ihn mit Strenge erzieht und ihn mit ihren Forderungen versucht, bis sie ihm vertrauen kann,
20 so wird sie doch dann wieder zu ihm kommen und sich nicht mehr verstellen und ihn erfreuen
21 und ihm ihre Geheimnisse offenbaren.
22 Wenn er aber abirrt, wird sie ihn verlassen und ihn dahingeben, so da§ er fallen mu§.
23 (Vom mutigen Auftreten) Liebes Kind, tu nichts zu Unzeit, und hte dich vor Unrecht,
24 und um deines Heiles willen schme dich nicht, die Wahrheit zu sagen.
25 Denn man kann sich so schmen, da§ man in Snde gert, und man kann sich auch so schmen, da§ man Gnade und Ehre davon hat. - Kap 41,19)
26 Sieh nicht die Person an zum Schaden deiner Seele, und weiche nicht vom Recht dir zum Verderben. Jak 2,9)
27 Halt dein Wort nicht zurck,
28 wenn du andern damit helfen kannst;
29 denn im Wort gibt sich die Weisheit kund und Einsicht in dem, was die Zunge spricht. -
30 Widersprich nicht der Wahrheit, sondern dulde den Spott, wenn du die Sache nicht getroffen hast.
31 Schme dich nicht zu bekennen, wenn du gesndigt hast, sonst versuchst du vergeblich, den Lauf eines Stromes zu hemmen. - Spr 28,13)
32 Mach dich nicht zum Diener eines Narren und nimm auf einen Mchtigen keine Rcksicht,
33 sondern verteidige die Wahrheit bis in den Tod, so wird Gott der Herr fr dich streiten. - 2.Makk 13,14)
34 Sei nicht wie die, die gro§e Worte machen, aber trge und lssig sind in ihren Taten.
35 Sei nicht wie ein Lwe in deinem Hause und kein Wterich gegen deine Hausgenossen. -
36 Deine Hand soll nicht offen sein, wenn's ums Nehmen geht, aber auch nicht geschlossen, wenn's ans Geben geht. Apg 20,35)
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1 (Warnung vor gefhrlicher Sicherheit) Verla§ dich nicht auf deinen Reichtum und denke nicht: Ich habe genug fr mich. - Ps 62,11)
2 Folge deinem Begehren nicht, auch wenn du es knntest, und gehorche deinen Trieben nicht, Kap 18,30; Rm 6,12)
3 und denke nicht: Wer will mir's verwehren? Denn der Herr wird's zu strafen wissen. 5.Mose 32,35; 1.Thess 4,6)
4 Denke nicht: Ich habe schon oft gesndigt, und doch ist mir nichts Bses widerfahren. Denn der Herr ist zwar geduldig, aber er wird dich nicht unbestraft lassen. (4-6) Kap 7,8.9; Rm 2,4-6, Pred 8,11)
5 Rechne nicht so fest auf Vergebung, da§ du darum Snde auf Snde hufst.
6 Denke auch nicht: Gott ist sehr barmherzig; er wird sich vershnen lassen, wenn ich auch noch so viel sndige.
7 Er kann sehr bald so zornig werden, wie er gndig ist; und sein Zorn ber die Gottlosen hrt nicht auf. Kap 16,12)
8 Darum zgere nicht, dich zum Herrn zu bekehren, und verschieb es nicht von einem Tag auf den andern; (8 und 9) Kap 18,22-24; Ps 95,7.8)
9 denn sein Zorn kommt pltzlich; dann wird er vergelten und dich zugrunde richten. -
10 Auf unrechtes Gut verla§ dich nicht; denn es hilft dir nichts, wenn die Anfechtungen kommen werden. Spr 10,2)
11 (Warnung vor Verfehlungen der Zunge) La§ dich nicht treiben von jedem Wind, und folge nicht jedem Weg wie die doppelzngigen Snder, Eph 4,14)
12 sondern bleibe fest bei dem, was du erkannt hast, und rede nicht bald so, bald anders. - Mt 5,37)
13 Sei schnell bereit zum Hren und la§ dir Zeit, freundlich zu antworten. Jak 1,19)
14 Verstehst du etwas von der Sache, so erklre es deinem Nchsten, wenn nicht, so halt deinen Mund.
15 Denn Reden bringt Ehre, aber Reden bringt auch Schande; und der Mensch kommt durch seine eigne Zunge zu Fall. - Spr 13,3; Mt 12,36.37)
16 Mache niemand heimlich schlecht, und rede nicht hinterhltig!
17 Denn ber den Dieb kommt Schande, doch schlimmer Tadel ber den Doppelzngigen. -
18 Achte nichts gering, es sei klein oder gro§;
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1 sonst machst du dich deinem Freund zum Feind; denn wer einen schlechten Ruf hat, trgt Schimpf und Schande davon, und so ergeht es dem Doppelzngigen.
2 (Warnung vor wilder Leidenschaft) La§ dich nicht berwltigen von deiner Leidenschaft, die deine Kraft anschwellen l§t und dich fortrei§t. (2-4) Kap 18,30.31)
3 Sie wird dich zurcklassen wie einen verdorrten Baum; denn deine Bltter werden ihr zum Opfer fallen, und deine Frchte wird sie dir rauben.
4 So richten wilde Leidenschaften einen Menschen zugrunde und machen ihn zum Gesptt seiner Feinde.
5 (Vom Umgang mit Freunden) Wer freundlich redet, der macht sich viele Freunde; und wer wohlwollend spricht, der verbreitet Gte um sich. - (5-17) Kap 7,13.20; 9,14.15; 12,7.8; 13,25; 14,13; 20,25; 22,25-32; 25,12; 27,17-21; 37,1-7)
6 Lebe in Frieden mit vielen, aber zum Ratgeber nimm unter tausend nur einen. Kap 37,8)
7 Willst du einen Freund finden, so erprobe zuerst seine Treue, und vertrau ihm nicht allzu rasch.
8 Denn mancher ist ein Freund, solange es ihm gefllt; aber in der Not hlt er nicht stand. Spr 17,17)
9 Und mancher Freund wird bald zum Feind und macht dir zur Schmach euren Streit bekannt.
10 Und mancher Freund ist nicht mehr als dein Kostgnger und hlt in der Not nicht stand. Spr 19,4)
11 Solange dir's gut geht, tritt er auf wie du selbst und lebt in deinem Hause, als wre er der Hausherr;
12 geht dir's aber schlecht, so stellt er sich gegen dich und l§t sich nirgends mehr finden. Hiob 19,19)
13 Halte dich fern von deinen Feinden, aber sei auch vor den Freunden auf der Hut.
14 Ein treuer Freund ist ein starker Schutz; wer den findet, der findet einen gro§en Schatz.
15 Ein treuer Freund ist nicht mit Geld oder Gut zu bezahlen, und sein Wert ist nicht hoch genug zu schtzen.
16 Ein treuer Freund ist ein Trost im Leben; wer Gott frchtet, der bekommt solchen Freund. 1.Sam 18,3)
17 Denn wer Gott frchtet, der wird auch gute Freundschaft halten; und sein Nchster wird so werden, wie er selbst ist. 1.Sam 20,30-34)
18 (Vom Streben nach der Weisheit) Liebes Kind, la§ dich von der Weisheit erziehen von Jugend auf, so wirst du sie gewinnen bis ins hohe Alter. Kap 51,18; Spr 22,6)
19 Geh an sie heran wie einer, der ackert und st, und warte auf ihre guten Frchte.
20 Du brauchst dich nur ein wenig um sie zu mhen, dann wirst du bald ihre Frchte genie§en. Kap 51,35)
21 Unzugnglich ist sie fr alle, die sich nicht erziehen lassen, und ein Unverstndiger hlt es bei ihr nicht aus.
22 Denn sie ist fr ihn ein schwerer Prfstein, und er wirft sie bald von sich.
23 Denn von der Weisheit, wie ihr Name sagt, wissen nur wenige.
24 Liebes Kind, gehorche meiner Lehre und weise meinen Rat nicht zurck.
25 La§ deine F§e von der Weisheit fesseln und ihr Halseisen dir um den Hals legen.
26 Beuge deine Schultern, nimm sie auf dich und sperre dich nicht gegen ihre Bande. Kap 51,34)
27 Wende dich ihr zu von ganzer Seele, und halte ihre Wege ein mit aller deiner Kraft. 5.Mose 6,5)
28 Forsche nach ihr und suche sie, so wirst du sie finden; und wenn du sie ergriffen hast, so la§ sie nicht mehr los. Weish 6,13)
29 Denn am Ende wirst du Trost an ihr haben, und dein Leid wird in Freude verwandelt werden,
30 und ihre Fesseln werden zum starken Schutz und ihr Halseisen ein herrlicher Schmuck fr dich. (30-32) Kap 21,23)
31 Denn ihr Joch wird zum goldenen Stab und ihre Bande zu Purpurbndern.
32 Wie ein Festgewand wirst du sie anziehen und als schne Krone sie dir aufsetzen. - Spr 4,9)
33 Liebes Kind, wenn dir daran liegt, so wirst du weise; und setzt du dein Herz daran, so wirst du klug.
34 Hrst du gerne zu, so wirst du sie empfangen, und neigst du deine Ohren, so wirst du weise werden. Spr 19,20)
35 Lerne gern von den Alten, und wo ein weiser Mann ist, schlie§ dich ihm an. La§ dir gern von Gottes Taten erzhlen, und la§ dir keinen Weisheitsspruch entgehen. Kap 8,9.10; 9,21-23)
36 Wo du einen verstndigen Mann siehst, den suche hufig auf, und geh stets ein und aus bei ihm.
37 Betrachte immer Gottes Gebote und denke stets an seine Befehle; der wird dein Herz verstndig machen und dir Weisheit geben, wie du begehrst. 5.Mose 6,6-9; Ps 1,2, 5.Mose 4,6)
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1 (Warnung vor Unrecht) Tu nichts Bses, so widerfhrt dir nichts Bses.
2 Halt dich fern vom Unrecht, so trifft dich kein Unglck.
3 Se nicht in die Furchen des Unrechts, so brauchst du es nicht siebenfach zu ernten. Spr 22,8; Hos 10,12; Gal 6,7.8)
4 Warnung vor Ehrgeiz
Begehre vom Herrn nicht die Herrschaft und vom Knig keinen Ehrenplatz. Spr 25,6.7)
5 Poche nicht auf dein Recht vor Gott und nicht auf deine Weisheit vor dem Knig.
6 Begehre nicht, Richter zu werden, wenn du das Unrecht nicht aus der Welt schaffen kannst; es knnte sonst sein, da§ du vor einem Mchtigen zurckschrickst und trotz all deiner Rechtschaffenheit Ansto§ gibst. 3.Mose 19,15)
7 (Warnung vor Hochmut) Setz dich nicht ins Unrecht vor deinen Mitbrgern, und erniedrige dich nicht vor der Menge.
8 Spiel nicht mit dem Gedanken, eine Snde ein zweites Mal zu tun; denn schon fr das erste Mal bleibst du nicht unbestraft. (8 und 9) Kap 5,4-6)
9 Denke auch nicht: Gott wird dafr die Menge meiner Opfergaben ansehen, und wenn ich dem Allerhchsten opfere, so wird er's annehmen. - Hos 8,13; Mi 6,6-8)
10 Wenn du betest, so tu's nicht mit halbem Herzen, (10 und 11) Apg 10,31, Jak 1,6)
11 und la§ nicht nach im Almosengeben. - Kap 29,15)
12 Einen bekmmerten Menschen verlache nicht; denn es gibt einen, der erniedrigen und erhhen kann. Spr 17,5, 1.Sam 2,7)
13 Streu keine Lgen ber deinen Bruder aus und auch nicht ber deinen Freund. Kap 6,5-17)
14 Gewhne dich nicht an die Lge; denn das ist eine Gewohnheit, die dir Schaden bringt. - Kap 20,26-28)
15 Sei nicht schwatzhaft im Kreis der Alten, und wenn du betest, so mache nicht viele Worte. - Kap 32,10.11, Mt 6,7)
16 Verachte die beschwerliche Arbeit nicht und den Ackerbau, den der Hchste gestiftet hat. 1.Mose 3,19, Jes 28,24-26)
17 Halt dich nicht fr etwas Besseres unter der Masse der Snder,
18 sondern denke daran, da§ Gottes Zorn nicht auf sich warten l§t. Kap 5,9)
19 Darum demtige dich von Herzen; denn Feuer und Wrmer sind die Strafe fr die Gottlosen. Jes 66,24; Jdt 16,21)
20 (Von den Pflichten des Hausvaters) Gib deinen Freund um keinen Preis auf und auch deinen wahren Bruder nicht um des besten Goldes willen. Kap 6,5-17)
21 Trenne dich nicht von einer verstndigen und tchtigen Frau; denn ihre Anmut ist schner als alles Gold. Mal 2,14-16, Kap 26,1-4.16-21)
22 Behandle einen Sklaven nicht schlecht, der treu arbeitet, und auch einen Tagelhner nicht, der sein Bestes gibt. (22 und 23) Kap 33,30.31)
23 Einen umsichtigen Sklaven habe lieb und hindere ihn nicht, wenn er frei werden kann. 2.Mose 21,2; 1.Kor 7,21)
24 Hast du Vieh, so kmmere dich darum, und bringt dir's Nutzen, so behalte es. Spr 12,10; 27,23)
25 Hast du Shne, so erziehe sie streng, und beuge ihnen den Nacken von Jugend auf. Kap 30,1-13)
26 Hast du Tchter, so gib gut auf sie acht, und zeige ihnen dein Wohlwollen nicht allzu sehr. Kap 26,13.14)
27 Verheirate deine Tochter, dann hast du eine schwere Arbeit hinter dir; aber gib sie einem verstndigen Mann. Kap 42,9.10)
28 Hast du eine Frau nach deinem Herzen, so versto§e sie nicht; aber einer ungeliebten vertrau dich nicht an.
29 (Von ganzer Hingabe) Ehre deinen Vater von ganzem Herzen und vergi§ nicht, welche Schmerzen deine Mutter um dich gelitten hat, Kap 3,3, Tob 4,3.4)
30 und denke daran, da§ du von deinen Eltern das Leben hast; womit kannst du ihnen denn vergelten, was du ihnen verdankst?
31 Frchte den Herrn von ganzer Seele, und halte seine Priester in allen Ehren. Liebe den, der dich geschaffen hat, mit allen Krften; und vergi§ seine Diener nicht. 5.Mose 6,5)
32 Frchte den Herrn und ehre den Priester (32-35) 5.Mose 18,1-5)
33 und gib ihm seinen Anteil, wie dir geboten ist:
34 Erstlinge und Schuldopfer
35 und Schwingopfer und alle Opfergaben und Zehnten.
36 (Von der Anteilnahme am Nchsten) Reiche dem Armen deine Hand, damit du reich gesegnet wirst. (36-40) Kap 4,1-6, 5.Mose 14,29; Spr 19,17)
37 Erfreue jeden, der lebt, mit einer Gabe, ja, erweise auch den Toten deine Freundlichkeit. 2.Sam 2,4-6; Tob 1,20; Mt 27,57-60)
38 La§ die Weinenden nicht ohne Beistand, sondern traure mit den Trauernden. Rm 12,15)
39 La§ dich's nicht verdrie§en, die Kranken zu besuchen; denn dafr wird man dich lieben. Mt 25,36)
40 Was du auch tust, so bedenke dein Ende, dann wirst du nie etwas Bses tun. Kap 18,24; 28,6.7)
8
1 (Vom rechten Verhalten gegen die Mitmenschen) Streite nicht mit einem Mchtigen, damit du ihm nicht in die Hnde fllst.
2 Zanke nicht mit einem Reichen, damit er sein Gewicht nicht gegen dich geltend macht. Kap 13,2.3)
3 Denn viele lassen sich mit Geld bestechen, und es bewegt sogar das Herz der Knige.
4 Streite nicht mit einem gro§muligen Schwtzer, damit du nicht noch Holz zu seinem Feuer trgst.
5 Treibe nicht deinen Scherz mit einem Ungebildeten, damit er nicht dich und deine Vorfahren beschimpft. -
6 Halte dem nicht seine Snde vor, der sich bessert, und denke daran, da§ wir alle auch Schuld tragen. Gal 6,1; Ps 19,13)
7 Verachte einen Menschen nicht, weil er alt ist; denn wir werden ja wohl auch alt werden. Kap 3,15; 3.Mose 19,32)
8 Freue dich nicht, wenn dein Feind stirbt; denke daran, da§ wir alle sterben mssen. - Spr 24,17, Kap 14,18)
9 Verachte nicht, was die Weisen vortragen, sondern richte dich nach ihren Weisheitssprchen. (9 und 10) Kap 6,35)
10 Denn von ihnen kannst du Bildung empfangen und lernen, wie du dich gegenber gro§en Leuten verhalten sollst.
11 Sag dich nicht los von der Unterweisung der Alten, denn auch sie haben von ihren Vtern gelernt; (11 und 12) Hiob 8,8-10)
12 denn von ihnen kannst du lernen, wie du verstndig antworten sollst, wenn es notwendig ist. -
13 Blase nicht das Feuer des Gottlosen an, damit du nicht darin verbrennst.
14 Setze dich nicht mit einem Streitschtigen auseinander, damit er dir nicht aus deinen Worten einen Strick dreht. -
15 Leihe keinem etwas, der mchtiger ist als du; leihst du ihm aber etwas, so schreib es gleich ab. Kap 29,6-8)
16 Verbrge dich nicht hher, als du kannst; wenn du aber brgst, so rechne damit, da§ du zahlen mu§t. - Kap 29,18-27)
17 Zieh einen Richter nicht vor Gericht; denn man spricht das Urteil, wie er will.
18 Mach dich nicht mit einem Waghals auf den Weg, damit er dich nicht ins Unglck bringt; denn er richtet sich nach seinem eignen Kopf, und du mu§t um seiner Torheit willen mit ihm Schaden erleiden.
19 Fang nicht mit einem Zornigen Streit an, und reise nicht allein mit ihm durch eine einsame Gegend; denn er scheut sich nicht, Blut zu vergie§en, und wenn du keine Hilfe hast, so bringt er dich um. - Spr 22,24.25)
20 Mit einem Narren mach keine Plne, denn er kann dein Geheimnis nicht wahren.
21 Vor einem Fremden tu nichts, was geheim bleiben soll; denn du wei§t nicht, was er daraus macht.
22
ffne dein Herz nicht jedem; er knnte es dir schlecht danken.
9
1 (Vorsicht im Umgang mit Frauen) Wache nicht zu eiferschtig ber die Frau in deinen Armen, sonst bringst du sie dahin, dir Bses anzutun.
2 La§ deiner Frau keine Gewalt ber dich, damit sie nicht ber dich Herr wird. - 1.Kn 21,4-24)
3 Meide die Frau, die dich verfhren will, damit du ihr nicht ins Netz gehst. (3-13) Kap 19,2.3; 42,12-14, Spr 7,6-23)
4 La§ dich nicht hinrei§en von der Sngerin, damit sie dich nicht mit ihren Knsten fngt.
5 Schau nicht zu viel nach den Mdchen, es knnte dich teuer zu stehen kommen. Hiob 31,1)
6 Hnge dich nicht an die Huren, damit du nicht um dein Vermgen kommst. Spr 29,3)
7 Gaffe nicht umher in den Stra§en der Stadt, und laufe nicht durch alle einsamen Winkel.
8 Wende den Blick weg von schnen Frauen, und schau nicht nach Reizen, die dich nichts angehn; Spr 5,15-19)
9 denn schne Frauen haben schon viele betrt, 2.Sam 11,2-4; Jdt 12,17)
10 und Leidenschaft hat sie wie Feuer verzehrt.
11 Sitze nicht bei der Frau eines andern
12 und schmause nicht mit ihr
13 und scherze nicht mit ihr beim Wein, damit nicht dein Herz sich ihr zuneigt und dein Blut vergossen wird und du zur Grube fhrst. 3.Mose 20,10)
14 (Vorsicht im Umgang mit Menschen) Gib einen alten Freund nicht auf; denn du wei§t nicht, was du am neuen hast. (14 und 15) Kap 6,5-17, Spr 27,10)
15 Ein neuer Freund ist wie neuer Wein; la§ ihn erst alt werden, so wird er dir gut schmecken. -
16 Reg dich nicht auf, wenn der Gottlose in hohen Ehren steht; denn du wei§t nicht, welch schlimmes Ende er nehmen wird. Ps 37,1.2; 73,3, Ps 73,16-20)
17 Hab keinen Gefallen an dem, was den Gottlosen gefllt; bedenke, da§ sie nicht bis in den Tod unbestraft bleiben. -
18 Halt dich fern von dem, der Gewalt hat zu tten, so brauchst du dich nicht zu frchten, da§ er dich ttet. (18-20) Spr 16,14)
19 Mu§t du aber um ihn sein, so tu keinen Mi§griff, damit er dir nicht das Leben nimmt, ehe du dich's versiehst;
20 und wisse, da§ du zwischen Fu§angeln leben mu§t und dich auf hohen Zinnen bewegst. -
21 Sieh dir deinen Nchsten genau an, und wenn du Rat brauchst, so suche ihn nur bei weisen Leuten, (21-23) Kap 6,35; 37,15)
22 und besprich dich mit den Verstndigen, und richte all das Deine nach Gottes Wort.
23 Lade dir rechtschaffene Leute zu Gast, und dein Ruhm sei, Gott zu frchten.* Kap 10,25) (* Luther bersetzte: und sei frhlich, doch mit Gottesfurcht (vgl. Tob 9,12).)
24 (Von weisen Regenten) Das Werk lobt den Meister, und einen weisen Frsten ehrt weise Rede.
25 Es ist gefhrlich, wenn ein Schwtzer regiert, und wer redet, bevor er denkt, der erntet Ha§.
10
1 Ein weiser Regent schafft seinem Volk Bestand; und wo ein Verstndiger am Ruder ist, da herrscht Sicherheit. Weish 6,26; Spr 28,12)
2 Wie der Regent ist, so sind auch seine Amtleute; wie der Rat ist, so sind auch die Brger. Spr 29,12)
3 Ein zuchtloser Knig richtet Land und Leute zugrunde; wenn aber die Mchtigen klug sind, so gedeiht die Stadt. 2.Kn 21,9-12)
4 Alle Herrschaft auf Erden liegt in Gottes Hnden; und zur rechten Zeit schickt er den rechten Mann. Spr 8,15; Jer 27,5; Dan 2,21)
5 Es liegt in Gottes Hnden, ob ein Mann Erfolg hat, mit dem Gesetzgeber gibt er seine Wrde. 1.Chr 29,12, Rm 13,4)
6 (Warnung vor berheblichkeit) Rechne deinem Nchsten seine Missetat nicht an, und behandle ihn niemals von oben herab! 3.Mose 19,18; Mt 18,21.22)
7 Den Hoffrtigen sind Gott und die Welt feind; denn das Unrecht ist allen beiden verha§t. Jes 13,11)
8 Durch Gewalt, Unrecht und Habgier geht die Knigsherrschaft von einem Volk aufs andre ber. - Weish 6,1)
9 Was berhebt sich der Mensch, der nur Schmutz und Kot ist? 1.Mose 18,27)
10 Nichts anderes scheiden ja seine Eingeweide aus, solange er lebt.
11 Eine leichte Krankheit - der Arzt scherzt;
12 und doch hei§t's: Heute Knig, morgen tot! 1.Makk 11,13-18)
13 Und wenn der Mensch tot ist, so fressen ihn Maden und Wrmer. - Hiob 17,14; Jes 14,11)
14 Daher kommt aller Hochmut: wenn ein Mensch von Gott abfllt und sein Herz von seinem Schpfer weicht. (14-16) Kap 3,30, 5.Mose 8,14)
15 Hochmut treibt zu allen Snden, und wer an ihm festhlt, der richtet viel Greuel an.
|P 1.Makk 1,17-26)
16 Darum hat der Herr die Hochmtigen schrecklich heimgesucht und am Ende gestrzt. 1.Makk 2,7.8)
17 Gott hat die hoffrtigen Frsten vom Thron geworfen und Demtige darauf gesetzt. Kap 11,5; 1.Sam 2,7.8)
18 Gott hat die berheblichen Heiden mit der Wurzel ausgerottet und Demtige an ihre Stelle gesetzt. Ps 44,3)
19 Gott hat das Land der Heiden verheert und vllig zugrunde gerichtet.
20 Er hat viele von ihnen absterben lassen und vernichtet und ihren Namen von der Erde getilgt. Ps 9,6.7)
21 Da§ die Menschen hoffrtig und bsartig sind, das ist von Gott nicht geschaffen. * Pred 7,29) (* Vers 22 lautete bei Luther: ÈDer Mensch ist nicht bse geschaffen.Ç Mglicherweise ist eine Randbemerkung Luthers in den Text geraten.)
23 (Vom rechten Ruhm) Wer Gott frchtet, der wird mit Ehren bestehen; wer aber Gottes Gebote bertritt, der verliert seine Ehre. Dan 3,16-18)
24 Unter Brdern steht der lteste in Ehren, aber der Herr sieht die an, die ihn frchten. 1.Sam 16,7)
25 Es sollen sich Reiche und Arme, Gro§e und Kleine allein dessen rhmen, da§ sie Gott frchten. - Jer 9,22.23)
26 Es ist nicht recht, einen Verstndigen zu verachten, weil er arm ist, und einen Gottlosen zu ehren, weil er reich ist. Pred 9,14-16)
27 Frsten, Herren und Regenten stehen in hohem Ansehen; aber so gro§ sind sie doch nicht wie der, der Gott frchtet. Kap 25,14)
28 Einem weisen Knecht mu§ sein Herr dienen, und wenn er vernnftig ist, murrt er nicht darber. - Spr 17,2; 1.Mose 39,8.9)
29 Spiele nicht den Klugen, wenn du nur deinem Verlangen nachgibst, und spiele nicht den Starken, wenn du nicht weiter wei§t;
30 besser arbeiten und dabei reich werden als aufschneiden und ein Bettler bleiben. - Spr 12,9)
31 Mein Kind, in aller Demut achte dich doch selbst, und halte dich nicht fr weniger, als du bist; 2.Kor 11,5.6)
32 wer wird dem sein Recht geben, der sich selber schlecht macht, und wer wird dem Ehre geben, der sich selbst verachtet? -
33 Der Arme wird geehrt um seiner Klugheit willen und der Reiche um seiner Gter willen.
34 Wird aber die Klugheit schon an einem Armen gelobt, wieviel mehr erst an einem Reichen! Und was einem Reichen bel ansteht, das steht dem Armen noch viel bler an.
11
1 Die Weisheit des Geringen bringt ihn zu Ehren und setzt ihn mitten unter die Frsten. - 1.Mose 41,37-46; Dan 2,48)
2 Du sollst niemand rhmen um seiner Schnheit willen noch jemand verachten, weil er h§lich aussieht.
3 Denn die Biene ist klein unter allem, was Flgel hat, und bringt doch die allers§este Frucht. -
4 Rhme dich nicht wegen deiner herrlichen Kleider, und berhebe dich nicht an deinem Ehrentag; denn nur der Herr ist wunderbar in seinen Werken, und niemand wei§, was er tun wird. Apg 12,21-23)
5 Viele Tyrannen haben sich auf die Erde heruntersetzen mssen, und die Krone ist dem aufgesetzt worden, an den man nicht gedacht htte. Kap 10,17; Pred 4,14)
6 Viele gro§e Herren sind gestrzt worden, und hochangesehene Mnner sind andern in die Hnde gefallen.
7 (Vorsicht beim Richten) Verdamme niemand, bevor du die Sache untersucht hast; wge erst ab und tadle dann.
8 Du sollst nicht urteilen, ehe du die Sache gehrt hast, und la§ die Leute erst ausreden. 5.Mose 17,6)
9 Misch dich nicht in fremde Hndel, und aus dem Streit der Gottlosen halt dich heraus.
10 (Von Wert und Unwert des Reichtums) Mein Kind, verliere dich nicht in viele Geschfte; denn wenn du dir zuviel vornimmst, bleibst du nicht ohne Schuld. Wenn du dich noch so sehr anstrengst, so erlangst du doch nichts; und wenn du auch davonlaufen mchtest, so kommst du doch nicht heraus.
11 Mancher l§t sich's sauer werden, mht sich und rennt dem Reichtum nach und fllt doch immer mehr zurck. Spr 10,22)
12 Mancher aber l§t sich Zeit, der wohl Hilfe ntig htte, wird immer schwcher und immer rmer:
13 den sieht Gott an in Gnaden und hilft ihm aus dem Elend und bringt ihn zu Ehren, so da§ sich viele ber ihn wundern. -
14 Es kommt alles von Gott: Glck und Unglck, Leben und Tod, Armut und Reichtum. Hiob 1,21; 2,10; Spr 22,2; Klgl 3,37.38)
15 Den Frommen gibt Gott Gter, die bleiben;
16 und was er verleiht, das gedeiht immer und ewig. -
17 Mancher kargt und spart und wird dadurch reich (17-19) Pred 2,21; Lk 12,16-21)
18 und denkt, er habe es zu etwas gebracht,
19 und sagt: Nun will ich mir ein gutes Leben machen, essen und trinken von dem, was ich habe -, doch er wei§ nicht, da§ sein Stndlein so nahe ist und da§ er alles anderen lassen und sterben mu§. -
20 Bleibe bei dem, was dir anvertraut ist, und be dich darin, und halt aus in deinem Beruf, und la§ dich nicht davon beirren, wie die Gottlosen zu Geld kommen, Ps 37,3, Ps 49,17)
21 sondern vertraue du Gott und bleibe in deinem Beruf; (21-23) Tob 4,22, Kap 2,6-9)
22 denn dem Herrn ist es ein leichtes, einen Armen pltzlich reich zu machen.
23 Der Segen Gottes ist der Lohn des Frommen, und in kurzer Zeit gibt er schnstes Gedeihen. -
24 Sage nicht: Wieviel fehlt mir noch, und was werde ich knftig besitzen?
25 Sage aber auch nicht: Ich habe genug, was kann mir knftig zusto§en? Kap 5,1)
26 Wenn dir's gut geht, so bedenke, da§ dir's wieder schlecht gehen kann; und wenn dir's schlecht geht, so bedenke, da§ dir's wieder gut gehen kann. Kap 18,25)
27 Denn der Herr kann jedem im Tod leicht vergelten, wie er's verdient hat. Kap 17,19; Rm 2,6)
28 Eine bse Stunde l§t alle Freude vergessen; und wenn der Mensch stirbt, tritt erst hervor, wie er gelebt hat. 1.Tim 5,24.25)
29 Darum rhme niemand vor seinem Ende; denn was einer fr ein Mensch gewesen ist, das zeigt sich in seiner Todesstunde.
30 (Vorsicht gegenber Fremden) Nimm nicht jeden bei dir auf; denn die Welt ist voller List und Verleumdung.
31 Wer ein falsches Herz hat, ist wie ein Lockvogel und wie ein Kundschafter, der nach einer schwachen Stelle spht. Lk 11,53.54)
32 Denn was er Gutes sieht, deutet er aufs Schlimmste, und den Allerbesten sagt er das Schndlichste nach. Jes 5,20)
33 Aus einem Funken macht er ein gro§es Feuer, und der Gottlose lauert darauf, Blut zu vergie§en.
34 Hte dich vor solchen Buben - sie haben nichts Gutes im Sinn -, da§ sie dir nicht ewige Schande anhngen. Spr 1,10)
35 Nimmst du einen Fremden bei dir auf, so wird er dir Unruhe bringen und dich in deinem eignen Haus zum Fremden machen.
12
1 (Vorsicht beim Wohltun) (vgl. Mt 5,43-48) Willst du Gutes tun, so sieh zu, wem du es tust; dann verdienst du Dank damit.
2 Tu dem Frommen Gutes, so wird dir's reichlich vergolten, wenn nicht von ihm, so doch gewi§ vom Herrn. Lk 14,12-14)
3 Tu denen nichts Gutes, die beharrlich Bses tun und die selbst nicht gern Almosen geben;
4 gib dem Gottesfrchtigen, doch nimm dich des Gottlosen nicht an.
5 Tu Gutes dem Demtigen, aber dem Gottlosen gib nichts. Verweigere ihm dein Brot und gib ihm nichts, damit er dadurch nicht strker wird als du: Spr 25,21.22; Rm. 12,19-21)
6 du wirst doppelt soviel Schlechtes durch ihn empfangen, wie du ihm Gutes getan hast. Denn auch der Allerhchste ist den Sndern feind und wird die Gottlosen bestrafen. Lk 6,35)
7 (Vorsicht vor falschen Freunden) Wenn's einem gut geht, so lernt man keinen Freund richtig kennen; wenn's einem aber schlecht geht, so wird sich der Feind nicht verbergen. (7 und 8) Kap 6,5-17)
8 Denn wenn's einem gut geht, so macht das den Feind verdrossen; wenn's einem aber schlecht geht, so ziehen auch die Freunde sich zurck. - Spr 19,4)
9 Trau niemals deinem Feinde; (9-11) Spr 26,24.25)
10 denn wie das Eisen immer wieder rostet, so l§t auch er nicht von seiner Niedertracht.
11 Und wenn er sich auch verneigt und verbeugt, so halte dich dennoch zurck und hte dich vor ihm. Und wenn du auch an ihm polierst wie an einem Spiegel, so bleibt er doch rostig.
12 Stelle ihn nicht neben dich, damit er dich nicht wegst§t und an deinen Platz tritt. Setze ihn auch nicht neben dich, damit er sich nicht auf deinen Stuhl setzt und du zuletzt an meine Worte denken mu§t und es dich reuen wird, da§ du nicht auf sie gehrt hast. - Kap 11,35)
13 Wer hat Mitleid mit einem Schlangenbeschwrer, der gebissen wird, oder mit einem Tierbndiger, der zerrissen wird? So geht's auch dem, der sich mit den Gottlosen einl§t und sich in ihre Snden verwickelt.
14 Er bleibt wohl eine Weile bei dir; aber wenn du strauchelst, so hlt er dich nicht fest.
15 Der Feind gibt wohl gute Worte und beklagt dich sehr und stellt sich freundlich, (15 und 16) Jer 9,7; 41,6.7)
16 kann sogar dabei weinen; aber im Herzen plant er schon, dich in die Grube zu strzen, und wenn er Gelegenheit findet, bekommt er nicht genug von deinem Blut.
17 Wenn dir Unheil widerfhrt, so ist er als erster zur Stelle
18 und tut so, als wollte er dir helfen, aber bringt dich hinterrcks zu Fall.
19 Mit dem Kopf nickt er Beifall und klatscht in die Hnde; er beklagt dich hhnisch und zeigt dir sein wahres Gesicht. Kap 13,7-9)
13
1 (Vorsicht im Umgang mit Reichen und Mchtigen) Wer Pech angreift, der besudelt sich damit; und wer sich zum Hochmtigen gesellt, der lernt Hochmut.
2 Geselle dich nicht zum Mchtigen und Reichen; du ldst sonst eine schwere Last auf dich. (2 und 3) Kap 8,1.2)
3 Was soll der irdene Topf beim ehernen Kessel? Denn wenn sie aneinandersto§en, so zerbricht er. -
4 Der Reiche tut unrecht und brstet sich noch damit; aber der Arme mu§ es erleiden und sich dazu noch entschuldigen.
5 Solange du dem Reichen ntzlich bist, l§t er dich fr sich arbeiten; aber wenn du nicht mehr kannst, so l§t er dich fallen.
6 Solange du etwas hast, bleibt er bei dir, und es bekmmert ihn nicht, wenn er dir den Beutel leert.
7 Wenn er dich braucht, so tuscht er dich geschickt: er lchelt dich an, verhei§t dir viel, gibt dir die besten Worte und fragt: Brauchst du etwas?
8 und ldt dich gro§zgig ein, um dich spter zwei- oder dreimal auszunehmen, und verspottet dich noch zuletzt.
9 Und wenn er dann deine Not sieht, l§t er dich fallen und schttelt den Kopf ber dich. Kap 12,17-19)
10 Darum sieh zu, da§ du dich nicht tuschen l§t
11 und deine Einfalt dich nicht ins Unglck bringt. -
12 Wenn dich ein Mchtiger zu sich heranziehen will, so halte dich zurck, dann sucht er dich umso mehr zu sich heranzuziehen. (12 und 13) Spr 25,6.7)
13 Drnge dich nicht selbst zu ihm hin, damit du nicht versto§en wirst; halte dich auch nicht zu fern, damit man dich nicht vergi§t.
14 Geh nicht darauf aus, mit ihm zu reden wie mit deinesgleichen, und traue seinen vielen Worten nicht; denn er versucht dich damit, und mit freundlichem Lcheln horcht er dich aus.
15 Unbarmherzig ist, wer unachtsam redet:
16 schwerlich entgeht er der Strafe und dem Gefngnis.
17 Darum gib gut acht und sieh dich vor:
18 du lebst in gro§er Gefahr! -
19 Jedes Tier liebt seinesgleichen und jeder Mensch den, der ihm am nchsten steht. Kap 27,10)
20 Jedes Geschpf hlt sich zu seiner eignen Art; so soll auch der Mensch sich gesellen zu seinesgleichen.
21 Wie wenn sich der Wolf zum Schaf gesellt, gerade so ist es, wenn ein Gottloser sich zum Frommen gesellt. Mt 10,16)
22 Wie die Hyne mit dem Hund nicht Frieden hlt, so auch der Reiche nicht mit dem Armen.
23 Wie der Lwe das Wild in der Steppe fri§t, so fressen die Reichen die Armen.
24 Wie der Hochmtige verachtet, was gering ist, so verachtet auch der Reiche den Armen. - Spr 29,27)
25 Wenn der Reiche zu fallen droht, so sttzen ihn seine Freunde; wenn der Arme fllt, sto§en ihn selbst seine Freunde zu Boden. Spr 19,4)
26 Wenn ein Reicher den Halt verliert, so gibt es viele, die ihm beistehen; wenn er sich mit Worten vergriffen hat, so gibt man ihm noch recht.
27 Wenn aber ein Armer den Halt verliert, so bauscht man es noch auf; und wenn er auch verstndig redet, so l§t man's doch nicht gelten. Pred 9,16)
28 Wenn der Reiche redet, so schweigen alle, und seine Worte hebt man in den Himmel. Ps 73,9)
29 Wenn aber der Arme redet, so fragt man: Wer ist denn das? und wenn er Ansto§ erregt, so fallen sie ber ihn her.
30 (Vom rechten und falschen Gebrauch des Reichtums) Reichtum ist nur dann gut, wenn keine Snde an ihm klebt, und allein der Gottlose nennt die Armut bse. -
31 Was einer im Sinn hat, das sieht man ihm an den Augen an, es sei Gutes oder Bses. Spr 15,13)
32 Hat er Gutes im Sinn, so blickt er frhlich auf; wer aber arglistige Gedanken hegt, dem sieht man an, wie er sich damit qult. -
14
1 Wohl dem, der sich nicht mit Reden vergeht und davon ein bses Gewissen hat! Kap 25,11; Jak 3,2)
2 Wohl dem, der kein bses Gewissen hat und der seine Zuversicht nicht verloren hat! - Weish 17,11; Apg 23,1)
3 Zu einem kleinlichen Kerl pa§t es nicht recht, wenn er reich ist; und was soll Geld und Gut einem Geizkragen?
4 Wer viel sammelt und sich selber nichts Gutes gnnt, der sammelt's fr andere, und andere werden's verprassen. Pred 2,21-24)
5 Wer sich selbst nichts Gutes gnnt, was sollte der andern Gutes tun? Er wird aber auch wenig Freude an seinem Eigentum haben.
6 Es ist nichts schlimmer, als wenn einer sich selbst nichts Gutes gnnt; und das ist die rechte Strafe fr seinen Geiz.
7 Tut er etwas Gutes, so tut er's nur aus Versehen; zuletzt kommt doch wieder seine Habgier zum Vorschein.
8 Das ist ein bser Mensch, der nicht mit ansehen kann, da§ man den Leuten Gutes tut, sondern sein Angesicht wegwendet und sich ber niemand erbarmt.
9 Ein habgieriger Mensch hat nie genug an dem, was ihm beschieden ist, und kann vor lauter Geiz nicht gedeihen. Spr 27,20)
10 Ein Neidhammel mi§gnnt den andern das Brot, und es tut ihm weh, wenn er auftischen mu§. - Spr 23,6.7)
11 Mein Kind, tu dir selbst so viel Gutes an, wie du kannst, und gib dem Herrn die Opfer, die ihm gebhren.
12 Bedenke, da§ der Tod nicht auf sich warten l§t und da§ du keinen Vertrag mit dem Tod hast. Jes 28,15; Weish 1,16)
13 Tu dem Freund Gutes noch vor deinem Ende, und gib dem Armen nach deinen Krften. Spr 3,28)
14 Versume keinen frhlichen Tag, und la§ dir die Freuden nicht entgehen, die dir beschieden sind. * Pred 2,24; 7,14 ) (*Luther bersetzte frei: Vergi§ der Armen nicht, wenn du den frhlichen Tag hast, so wird dir auch Freude widerfahren, die du begehrst.)
15 Denn du mu§t doch alles, was du sauer erworben hast, andern lassen und den Ertrag deiner Arbeit den Erben geben. Ps 49,11)
16 Schenke und la§ dich beschenken, und gnne dir, was dir zusteht;
17 denn wenn du tot bist, so hast du nichts mehr davon.
18 Alles Lebendige veraltet wie ein Kleid, denn es ist das uralte Gesetz: Du mu§t sterben! Ps 102,27; Kap 41,5)
19 Wie mit den grnen Blttern auf einem schnen Baum - die einen fallen ab, die andern wachsen wieder -, so geht's mit dem Menschengeschlecht auch: die einen sterben, die andern werden geboren. Jes 40,6, Pred 1,4)
20 Alles vergngliche Werk mu§ ein Ende nehmen;
21 und die es bewirken, fahren auch mit dahin. Pred 9,6)
22 (Vom Trachten nach der Weisheit) Wohl dem, der ber die Weisheit nachsinnt und sie aufnimmt in sein ganzes Denken; (22-25) Spr 8,34)
23 der ihre Wege von Herzen betrachtet und ihren Geheimnissen immer weiter nachforscht, ihr wie ein Spher nachschleicht und auf ihren Wegen auf sie wartet Kap 6,28)
24 und guckt zu ihrem Fenster hinein und horcht an ihrer Tr,
25 sucht Herberge nahe bei ihrem Hause und schlgt seine Pflcke bei ihren Mauern ein und richtet an ihrer Wand sein Zelt auf, so da§ er eine gute Herberge hat.
26 Er bringt auch seine Kinder unter ihr Dach und bleibt unter ihrem Schatten; (26 und 27) Jes 25,4)
27 da wird er vor der Hitze beschirmt und hat eine herrliche Wohnung. -
15
1 Das alles tut nur, wer den Herrn frchtet; und wer sich an Gottes Wort hlt, der findet die Weisheit. Kap 19,18)
2 Und sie wird ihm begegnen wie eine Mutter und wird ihn empfangen wie eine junge Frau. Weish 8,2.9)
3 Sie reicht ihm die Speise der Einsicht und den Trank der Weisheit. Kap 24,28.29; Spr 9,5)
4 Er wird durch sie feststehen, da§ er nicht fllt, und wird sich an sie halten, da§ er nicht zuschanden wird.
5 Sie wird ihn erhhen ber seine Nchsten und ihm den Mund auftun in der Gemeinde. (5 und 6) Weish 8,10-15)
6 Sie wird ihn krnen mit Freude und Wonne und ihm einen ewigen Namen verleihen. - Kap 6,32, Kap 39,13)
7 Aber die Narren finden die Weisheit nicht, und die Gottlosen knnen sie nicht entdecken.
8 Sie ist weit weg von den Hochmtigen, und die Heuchler wissen nichts von ihr. - Spr 8,13)
9 Es schickt sich nicht fr den Gottlosen, Gott zu loben; denn es ist ihm vom Herrn nicht gegeben. Am 5,23)
10 Denn zu rechtem Lob gehrt die Weisheit, dann gibt Gott Gnade dazu.
11 (Von der Verantwortung des Menschen) Du darfst nicht sagen: Bin ich abtrnnig geworden, so hat's Gott getan -; denn was er ha§t, das solltest du nicht tun. Jak 1,13.14)
12 Du darfst nicht sagen: Er selbst hat mich verfhrt -; denn er braucht keinen Gottlosen.
13 Der Herr ha§t alles, was ein Greuel ist; und wer ihn frchtet, der scheut sich davor. - Kap 17,24)
14 Er hat im Anfang den Menschen geschaffen und ihm die Entscheidung berlassen. 1.Mose 2,7, 1.Mose 2,16.17)
15 Wenn du willst, so kannst du die Gebote halten und in rechter Treue tun, was ihm gefllt.1.Joh 5,3)
16 Er hat dich vor Feuer und Wasser gestellt; ergreife das, was du willst!
17 Der Mensch hat vor sich Leben und Tod; was er davon will, das wird ihm gegeben werden. - 5.Mose 30,15-20; Jer 21,8)
18 Denn die Weisheit des Herrn ist gro§, er ist stark und mchtig
19 und sieht alles: Kap 17,16; 23,28; 39,24; 42,18)
20 seine Augen sehen auf die, die ihn frchten, und er wei§ genau, was recht getan oder Heuchelei ist. Ps 33,18; 34,16; Kap 34,19)
21 Er hat niemand geboten, gottlos zu sein, und niemand erlaubt zu sndigen. Ps 5,5)
16
1 (Vom Ernst der Vergeltung Gottes) Wnsche dir nicht viele Kinder, wenn sie dann mi§raten, und freue dich nicht ber Shne, wenn sie dann gottlos werden, und freue dich nicht darber, da§ du viele Kinder hast, wenn sie nicht den Herrn frchten. Spr 17,21; Weish 4,1.3)
2 Verla§ dich nicht darauf, da§ sie am Leben bleiben, und vertraue nicht auf ihre gro§e Zahl.
3 Denn besser ein frommes Kind als tausend gottlose,
4 und besser ohne Kinder sterben als gottlose Kinder haben.
5 Ein frommer Mann kann einer Stadt zur Blte verhelfen, aber wie zahlreich die Gottlosen auch sind, so wird ihre Stadt doch verden. - Spr 2,21.22)
6 Das hab ich mit eignen Augen oft gesehen und mit eignen Ohren noch Schlimmeres gehrt:
7 Feuer bricht aus im Haufen der Gottlosen, und Gottes Zorn entbrannte ber das ungehorsame Volk. 4.Mose 11,1; 16,35)
8 Der Herr verschonte die Riesen der Vorzeit nicht, die auf ihre Strke pochten und abtrnnig wurden. 1.Mose 6,4-7; Bar 3,26-28)
9 Er schonte auch die nicht, bei denen Lot als Fremdling lebte, sondern verdammte sie um ihres bermuts willen. 1.Mose 19,1-28)
10 Und er erbarmte sich nicht ber das Volk, das er dem Untergang geweiht hatte, sondern trieb sie aus ihrem Land um ihrer Snde willen. 5.Mose 7,1.2)
11 So hat er auch die Sechshunderttausend hinweggerafft, weil sie allesamt ungehorsam waren. Wie sollte denn ein einzelner Ungehorsamer unbestraft bleiben? - 2.Mose 12,37; 4.Mose 14,21-23; 5.Mose 2,14; Kap 46,10)
12 Denn Gott ist zwar barmherzig, aber er ist auch zornig. Er l§t sich vershnen, aber er straft auch schrecklich. So gro§ wie seine Barmherzigkeit ist, so gro§ ist auch seine Strafe; und er richtet jeden, wie er's verdient. Kap 5,7, Jer 17,10)
13 Der Gottlose wird mit seinem Raub nicht entkommen, doch was der Fromme erhofft, wird nicht ausbleiben.
14 Jede Wohltat findet ihre Sttte bei Gott, und jedem wird widerfahren, wie er's verdient hat. - Hiob 34,11)
15 (Gegen leichtsinnigen Zweifel an Gottes Vergeltung) Sage nicht: Der Herr sieht nach mir nicht; wer fragt im Himmel nach mir? (15-22) Kap 23,25.29; Ps 94,7; Jer 23,24)
16 Unter dem gro§en Haufen bemerkt er mich nicht; was bin ich gegen die ganze gro§e Welt?
17 Denn siehe, der ganze Himmel, das Meer und die Erde erbeben, wenn er sie heimsucht;
18 die Berge und die Grundfesten der Erde erzittern, wenn er sie nur anschaut.
19 Doch um mich kann er sich dabei nicht kmmern, und wer achtet schon auf meine Wege? Wenn ich sndige, sieht mich kein Auge;
20 wenn ich ganz im geheimen betrge, wer merkt es? Und wer macht schon bekannt, was an gerechten Taten geschieht?
21 Was soll einer da noch hoffen, wenn er sich ans Gesetz hlt? - Mal 3,14.16)
22 Das meinen nur Leute, denen es an Verstand fehlt, und nur ein beschrnkter Mensch denkt so.
23 (Von Gottes Recht, den Menschen zur Verantwortung zu ziehen) Mein Kind, hre mir zu und lerne Weisheit und beherzige meine Worte!
24 Ich will dir eine zuverlssige Lehre geben und dich mit Sorgfalt unterrichten:
25 Als der Herr im Anfang seine Werke erschuf
26 und von ihrem Ursprung an ihnen ihre Bestimmung gab,
27 da hat er fr immer geordnet, was sie tun, und fr alle Zeit, wie weit ihre Herrschaft reichen sollte, da§ sie nicht mde noch matt werden noch ihren Dienst versumen (27 und 28) 1.Mose 1,16-18; Ps 19,5-7; Jes 40,26)
28 und keins das andere behindern, sondern da§ alle immer seinem Befehl gehorsam sein sollten.
29 Danach hat er auf die Erde geblickt und sie mit seinen Gtern erfllt
30 und das Erdreich mit Tieren bevlkert, die wieder zur Erde zurckkehren. - 1.Mose 1,20-25, Pred 3,19.20)
17
1 Gott hat die Menschen aus Erde geschaffen 1.Mose 2,7)
2 und sie wieder zur Erde zurckkehren lassen; 1.Mose 3,19; Kap 40,11)
3 er bestimmte ihnen die Zeit ihres Lebens und gab ihnen Macht ber das, was auf Erden ist, und verlieh ihnen Kraft, wie er selber sie hat, und schuf sie nach seinem Bilde. (3 und 4) 1.Mose 1,26-28, 1.Mose 6,3; Ps 90,10; Kap 18,8)
4 Er bestimmte, da§ alle Geschpfe sie frchten mu§ten und sie herrschen sollten ber Tiere und Vgel. 1.Mose 9,2; Weish 9,2)
5 Er gab ihnen Vernunft, Sprache, Augen, Ohren und Verstand zum Denken.
6 Er erfllte sie mit kluger Erkenntnis und zeigte ihnen Gutes und Bses. 5.Mose 30,15)
7 Er hat sein Licht in ihre Herzen gegeben, (7 und 8) Ps 145,5; Rm 1,19.20)
8 um ihnen die Gr§e seiner Werke zu zeigen, damit sie seinen heiligen Namen loben und seine gro§en Taten erzhlen sollten.
9 Er hat sie gelehrt und ihnen das Gesetz des Lebens gegeben. Kap 45,6)
10 Er hat einen ewigen Bund mit ihnen geschlossen und ihnen die Ordnungen seines Rechts offenbart. 2.Mose 19,5; Ps 111,9)
11 Sie haben mit ihren Augen seine hohe Majestt gesehen und mit ihren Ohren seine herrliche Stimme gehrt. 2.Mose 24,10.11, 2.Mose 20,18)
12 Und er sprach zu ihnen: Htet euch vor allem Unrecht! und befahl jedem, fr seinen Nchsten zu sorgen. - 3.Mose 19,18)
13 Ihre Wege hat er immer vor Augen, und nichts ist vor ihm verborgen.
14 Jedem Volk hat er einen Herrscher gegeben, (14 und 15) 5.Mose 4,20; 1.Sam 8,5.7; Rm 13,1)
15 aber ber Israel ist er selbst Herr geworden.
16 Alle ihre Werke sind ihm so wenig verborgen wie die Sonne, und seine Augen sehen ohne Unterla§ all ihre Wege. Kap 15,19)
17 Auch alle ihre Ungerechtigkeiten sind ihm nicht verborgen, und alle ihre Snden sind vor ihm offenbar. Ps 90,8)
18 Er hlt die Wohltaten eines Menschen so wert wie einen Siegelring und seine guten Werke wie einen Augapfel. Kap 49,13, 5.Mose 32,10)
19 Und zuletzt wird er aufstehen und jedem vergelten auf seinen Kopf, wie er's verdient hat. Kap 11,27)
20 Aber die reumtig sind, l§t er wieder zu Gnaden kommen, und die mde werden, trstet er,da§ sie nicht verzagen. - Jer 7,3, Jes 40,1.2.29-31)
21 So bekehre dich nun zum Herrn und la§ dein sndiges Leben;
22 flehe zum Herrn, und gib kein rgernis mehr!
23 Kehre zum Hchsten zurck und wende dich vom Unrecht ab
24 und hasse unvershnlich, was ihm ein Greuel ist. Kap 15,13; 3.Mose 18,26; 5.Mose 7,25)
25 (Lob der Barmherzigkeit Gottes) Wer kann den Hchsten loben bei den Toten? (25 und 26) Ps 6,6)
26 Denn allein die Lebendigen knnen loben; die Toten, die kein Leben haben, knnen nicht mehr loben.
27 Darum: wer lebt und gesund ist, der lobe den Herrn! -
28 Wie ist die Barmherzigkeit des Herrn so gro§! Er zeigte sich denen gndig, die sich zu ihm bekehren. (28 und 29) Kap 18,8-11; Ps 103,13.14)
29 Denn der Mensch ist nicht vollkommen, da er ja nicht unsterblich ist.
30 Was ist heller als die Sonne? Und doch verfinstert sie sich. So kann erst recht nicht gut sein, was Fleisch und Blut sich ausdenkt. 1.Mose 8,21)
31 Das Heer der Himmelshhe hlt der Herr in Ordnung; aber alle Menschen sind Erde und Staub. - Kap 33,10)
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1 Der ewig lebt, der hat alles miteinander geschaffen.
2 Der Herr allein ist gerecht. Niemand kann seine Werke aufzhlen. Wer kann seine gro§en Taten erforschen? Kap 42,17; Ps 106,2)
3 Wer kann seine gro§e Macht ermessen?
4 Wer kann seine gro§e Barmherzigkeit genug preisen?
5 Man kann sie weder vermindern noch vermehren und kann seine gro§en Wunder nicht erforschen. Kap 42,22, Pred 8,17)
6 Selbst wenn ein Mensch dabei sein Bestes getan hat, so ist's noch kaum angefangen; und wenn er aufhrt, merkt er erst, wieviel noch fehlt. - Ps 139,17.18)
7 Aber was ist der Mensch? Wozu taugt er? Was kann er nutzen oder schaden? Hiob 7,16.17; Ps 144,3.4)
8 Wenn er lange lebt, so lebt er hundert Jahre. Wie ein Trpflein Wasser im Meer und wie ein Krnlein Sand, so gering sind seine Jahre im Vergleich mit der Ewigkeit. - Kap 17,3; Ps 90,10)
9 Darum hat Gott Geduld mit den Menschen und schttet seine Barmherzigkeit ber sie aus. (9-11) Kap 17,28.29)
10 Er sieht und wei§, wie bitter ihr Ende ist;
11 darum erbarmt er sich um so herzlicher ber sie. -
12 Die Barmherzigkeit eines Menschen gilt allein seinem Nchsten; aber Gottes Barmherzigkeit gilt der ganzen Welt. Ps 145,9; Weish 11,23)
13 Er weist zurecht, erzieht und belehrt und fhrt zurck wie ein Hirt seine Herde. Jer 31,18; Tit 2,11.12, Jer 31,10)
14 Er erbarmt sich ber alle, die sich erziehen lassen und eifrig auf sein Wort hren.
15 (Vom Wohltun mit Worten und Werken) Mein Kind, wenn du jemand Gutes tust, so tu's nicht mit tadelnden Worten; und wenn du jemand etwas gibst, so krnke ihn nicht dabei. Kap 41,28)
16 Wie der Tau die Hitze khlt, so ist ein gutes Wort besser als eine Gabe.
17 Ja, ein Wort ist oft wichtiger als eine gro§e Gabe, und ein freundlicher Mensch gibt sie beide.
18 Ein Narr aber macht lieblose Vorwrfe, und eine unfreundliche Gabe fhrt zu Trnen.
19 (Mahnung zur Bereitschaft fr die Zukunft) Unterrichte dich, bevor du das Wort nimmst;
20 sorge fr deine Gesundheit, bevor du krank wirst;
21 prfe dich selbst, bevor das Gericht kommt, so wirst du in der Stunde der Heimsuchung Gnade finden. - Gal 6,4)
22 Demtige dich vor Gott, noch bevor du krank wirst, und kehre um, sobald du gesndigt hast. La§ dich nicht aufhalten, dein Gelbde bald zu erfllen, und warte nicht bis an den Tod, um es einzulsen. Kap 5,8.9, Pred 5,3)
23 Bevor du ein Gelbde tust, berlege dir's gut, damit du Gott nicht versuchst. Spr 20,25)
24 Denk an den Zorn, der am Ende kommen wird, und an die Stunde der Strafe, in der er sein Antlitz abwendet. - Kap 7,40)
25 Wenn man satt ist, soll man bedenken, da§ man vielleicht wieder hungern mu§; und wenn man reich ist, soll man bedenken, da§ man wieder arm werden kann. Kap 11,26)
26 Denn es kann vor Abend ganz anders werden, als es am Morgen war; so schnell wandelt sich alles vor Gott. Hiob 1,13-22)
27 (Vom Leben des Weisen) Ein weiser Mensch ist in allem sorgsam, und wenn andre sndigen, htet er sich vor Verfehlungen. -
28 Wer verstndig ist, ehrt die Weisheit und preist den, der sie gefunden hat.
29 Wer Weisheitslehren recht versteht, der ist selbst ein Weiser und kann andere mit trefflichen Sprchen strken. Kap 50,29)
30 (Warnung vor bsen Leidenschaften) Folge deinen bsen Leidenschaften nicht, sondern zgle dein Verlangen. Kap 5,2)
31 Denn wenn du deinen bsen Leidenschaften folgst, so wirst du dich deinen Feinden selbst zum Spott machen. Kap 6,4)
32 Sei kein Prasser und gewhne dich nicht ans Schlemmen, (32 und 33) Spr 23,20.21)
33 damit du nicht zum Bettler wirst, der andre auf Borgen bewirtet, weil er selber kein Geld mehr im Beutel hat.
19
1 Ein Arbeiter, der sich gern vollsuft, der wird nicht reich; und wer mit wenigem nicht haushlt, der kommt bald zu Fall.
2 Wein und Weiber betren die Weisen; (2 und 3) Kap 9,3-13; 1.Kn 11,3; Hos 4,11; Spr 5,1-13)
3 und wer sich an Huren hngt, der wagt zuviel; den fressen Maden und Wrmer, und wer so verwegen lebt, der wird hinweggerafft.
4 (Vom bsen Gerede) Wer leichtglubig ist, der ist leichtsinnig, und wer sndigt, der schadet sich selbst.
5 Wer sich ber eine Bosheit freut, den wird man verachten, und wer etwas nachschwatzt, dem fehlt es an Verstand.
6 Hrst du etwas Bses, das schwatze nicht nach, denn solches Schweigen schadet dir nichts.
7 Du sollst es weder Freund noch Feind sagen;
8 und offenbare es nicht, wenn du es ohne bses Gewissen verschweigen kannst. Spr 25,9)
9 Denn man hrt dir wohl zu, aber man htet sich vor dir, und zu gelegener Zeit l§t man dich den Ha§ spren.
10 Hast du etwas gehrt, so la§ es mit dir sterben; sei ohne Sorge, du wirst ja nicht davon platzen! Spr 11,13)
11 Aber aus einem Narren bricht es heraus wie ein Kind, das geboren werden will.
12 Wenn ein Wort im Narren steckt, dann ist's genau so, wie wenn ein Pfeil in der Hfte steckt. -
13 Stell deinen Nchsten zur Rede: vielleicht hat er's nicht getan; oder wenn er's getan hat, damit er's nicht wieder tut. (13-17) 3.Mose 19,17)
14 Stell deinen Nchsten zur Rede: vielleicht hat er's nicht gesagt; wenn er's aber gesagt hat, damit er's nicht wieder sagt.
15 Stell deinen Freund zur Rede, denn man verleumdet die Leute gern; darum glaube nicht alles, was du hrst.
16 Oft entfhrt einem ein Wort, das doch nicht bse gemeint war; denn wem ist noch nie ein bses Wort entfahren? Pred 7,21.22; Jak 3,2)
17 Stell deinen Nchsten zur Rede, bevor du ihm drohst, und bedenke, was Gottes Gesetz fordert.
18 (Gottesfrchtige Weisheit und arglistige Schlauheit) Alle Weisheit besteht in der Furcht Gottes, und zu aller Weisheit gehrt das Tun des Gesetzes. Spr 1,7; Kap 15,1, Kap 21,12.13)
19 Kenntnis des Bsen ist nicht Weisheit, und die Plne der Gottlosen sind nicht Klugheit zu nennen.
20 Es gibt eine Schlauheit, die man verabscheuen mu§, und ein Tor ist, dem es an Weisheit fehlt. Kap 21,15; Jak 3,15)
21 Besser ist geringe Klugheit mit Gottesfurcht als gro§e Klugheit mit bertretung des Gesetzes. - 1.Kor 1,21)
22 Es ist mancher scharfsinnig, aber ein Bsewicht, und kann eine Sache so drehen, da§ er recht behlt.
23 Es kann einer sehr ernsthaft aussehen, und sein Herz ist doch voll Arglist.
24 Er schlgt die Augen nieder und stellt sich taub; und wenn du nicht auf ihn achtgibst, so wird er dich bervorteilen.
25 Und wenn er auch zu schwach ist, um dir zu schaden, so wird er's doch tun, wenn er seine Zeit gekommen sieht. -
26 Man sieht's einem an, was fr ein Mann er ist, und einen Vernnftigen erkennt man an seinem Auftreten. Kap 13,31)
27 Denn Kleidung, Lachen und Gang zeigen, was an ihm ist.
20
1 (Vom rechtzeitigen Reden und Schweigen) Es tadelt einer oft seinen Nchsten zur Unzeit, doch wre es klger, wenn er schwiege. Kap 22,6)
2 Es ist besser, offen zu tadeln, als heimlich Ha§ zu tragen;
3 und wer's mit Dank annimmt, dem bringt's Nutzen.
4 Wer mit Gewalt ein Urteil erzwingen mchte, der ist wie ein Verschnittener, der eine Jungfrau schnden will. Kap 30,21)
5 Der eine schweigt und wird deshalb fr weise gehalten; der andere macht sich unbeliebt, weil er viel redet. Spr 17,28)
6 Der eine schweigt, weil er nichts zu antworten wei§; der andere aber schweigt und wartet auf seine Zeit. (6 und 7) Pred 3,7; Am 5,13)
7 Ein weiser Mann schweigt, bis er seine Zeit gekommen sieht; aber ein Prahler und Narr achtet nicht auf die rechte Zeit.
8 Wer viele Worte macht, wird verabscheut; und wer sich zu viel anma§t, macht sich verha§t. Spr 10,19, 1.Mose 37,5-11)
9 (Von den Wendungen des Schicksals) Manches Unglck fhrt einen zum Guten, und mancher Gewinn fhrt zum Schaden. Mt 16,26)
10 Manche Gaben bringen keinen Gewinn; andere dagegen werden doppelt vergolten.
11 Mancher, der in hohem Ansehen steht, fllt tief; und mancher, der sich bcken mu§, kommt empor. 2.Sam 16,23; 17,23; 1.Mose 39,20, 1.Mose 41,41)
12 Mancher kauft zunchst viel fr wenig Geld; aber nachher mu§ er's siebenfach bezahlen.
13 (Eigennutz und Unbeliebtheit des Narren) Ein weiser Mann macht sich durch seine Worte beliebt, aber die freundlichen Worte der Narren haben keinen Wert.
14 Das Geschenk des Narren wird dir nicht viel ntzen; denn mit einem Auge gibt er, und mit sieben Augen wartet er, was er dafr bekommt.
15 Er gibt wenig und hlt es einem vielfach vor und schreit's aus wie ein Ausrufer.
16 Heute leiht er, morgen will er's wieder haben. Das sind widerwrtige Leute.
17 Der Narr klagt: ÈNiemand ist mein Freund; niemand dankt mir fr meine Wohltaten.
18 Auch die mein Brot essen, reden nichts Gutes von mir.Ç
19 Wie oft und von wie vielen wird er verspottet!
20 (Unzeitiges Reden) Besser, es kommt einer auf schlpfrigem Boden zu Fall als durch sein Reden; so geht's den Bsen: pltzlich mssen sie fallen. Spr 12,13)
21 Ein dummer Mensch fllt auf durch unpassende Reden; im Munde unerzogener Leute sind sie gang und gbe.
22 Auch wenn ein Narr etwas Richtiges sagt, so findet es doch keinen Anklang; denn er redet's nicht zur rechten Zeit. Vers 6.7)
23 (Die Folgen von Armut und falscher Scham) Manchen hindert nur seine Armut daran, Bses zu tun; kommt er zur Ruhe, so hater kein schlechtes Gewissen.
24 Mancher setzt sein Leben aufs Spiel aus Furcht vor Schande; aber um trichter Leute willen verliert er es.
25 Mancher macht aus Scham seinem Freund Versprechungen, und eben dadurch bekommt er ihn zum Feinde.
26 (Warnung vor Lgen) Die Lge ist ein h§licher Schandfleck an einem Menschen und ist im Munde unerzogener Leute gang und gbe. Eph 4,25)
27 Schlimmer als ein Dieb ist ein Mensch, der stndig lgt; aber zuletzt kommen sie beide an den Galgen. 3.Mose 19,11)
28 Ein verlogener Mensch ist ehrlos, und sein schndliches Verhalten hrt nicht auf.
29 (Rechtes und falsches Verhalten der Weisen) Ein weiser Mann bringt sich selbst zu Ehren durch seine Worte, und ein kluger Mann gefllt den Mchtigen. 1.Mose 41,37)
30 Wer einen Acker flei§ig bebaut, der macht seinen Garbenhaufen gro§; und wer dem Mchtigen gefllt, kann Unrecht gutmachen. Spr 12,11)
31 Geschenke und Gaben verblenden die Weisen und legen ihnen einen Zaum ins Maul, so da§ sie niemand mehr zurechtweisen knnen. 2.Mose 23,8; 5.Mose 16,19)
32 Verheimlichte Weisheit und ein vergrabener Schatz, was ntzen sie beide? Kap 41,17; Mt 13,44)
33 Es ist besser, da§ einer seine Torheit verbirgt, als da§ einer seine Weisheit verheimlicht.
21
1 (Warnung vor mancherlei Snden) Mein Kind, hast du gesndigt, so hre damit auf und bitte, da§ dir die bisherigen Snden vergeben werden. Joh 8,11)
2 Fliehe vor der Snde wie vor einer Schlange; denn wenn du ihr zu nahe kommst, so sticht sie dich. 1.Mose 39,7-12)
3 Ihre Zhne sind wie Lwenzhne und tten den Menschen.
4 Jede Snde ist wie ein zweischneidiges Schwert und verwundet so, da§ niemand heilen kann. -
5 Wer Gewalt und Unrecht tut, mu§ zuletzt zum Bettler werden; und wer hochmtig ist, kommt zuletzt von Haus und Hof. Hiob 20,10)
6 Sobald der Elende ruft, so hrt's Gott, und seine Rache wird eilends kommen. - Ps 34,7)
7 Wer sich nichts sagen l§t, der ist schon auf der Bahn des Gottlosen; aber wer Gott frchtet, der nimmt es zu Herzen. Jak 3,17)
8 Wer zu reden versteht, ist weithin bekannt, und ein Kluger merkt, wo er entgleist. -
9 Wer sein Haus baut mit fremdem Hab und Gut, der sammelt Steine fr sein Grab. - Hab 2,6.7)
10 Die Schar der Gottlosen ist wie ein Haufe Werg, das vom Feuer verzehrt wird. Jes 1,31)
11 Die Gottlosen gehen zwar auf einem gepflasterten Weg; aber an seinem Ende ist der Abgrund der Hlle. Ps 73,3-5.16-19; Mt 7,13)
12 (Unterschiede zwischen Weisen und Narren) Wer Gottes Gebot hlt, der folgt seinem eignen Kopf nicht; Kap 10,29)
13 und Gott mit Ernst frchten ist Weisheit. Hiob 28,28)
14 Wer nicht klug ist, der l§t sich nicht erziehen; Kap 32,18; Spr 15,32)
15 es gibt aber eine Klugheit, die viel Bitterkeit schafft. - Kap 19,20-22)
16 Die Erkenntnis eines weisen Mannes wchst wie eine Flut, und sein Rat ist wie eine lebendige Quelle. Spr 18,4)
17 Das Herz des Narren ist wie ein Topf mit einem Sprung: es kann keine Lehre behalten.
18 Wenn ein Vernnftiger eine gute Lehre hrt, so lobt er sie und fgt noch etwas hinzu; hrt sie aber einer, der ppig lebt, so mi§fllt sie ihm, und er kehrt ihr den Rcken. -
19 Die Rede des Narren drckt wie eine Last beim Gehen; aber wenn ein Weiser redet, da hrt man gern zu. Kap 22,17.18)
20 In der Gemeinde gibt man auf das acht, was der Weise redet; und was er rt, nimmt man sich zu Herzen.
21 Fr den Narren ist Weisheit wie ein eingefallenes Haus; und die Erkenntnis des Unverstndigen hllt sich in leere Worte.
22 Wenn man den Narren erziehen will, so stellt er sich an, als wollte man ihm Fesseln an Hnde und F§e legen;
23 aber ein Weiser hlt Zucht fr goldenen Schmuck und fr ein Geschmeide am rechten Arm. - Kap 6,30-32)
24 Ein Narr luft einem ohne weiteres ins Haus; aber ein Besonnener scheut sich davor.
25 Ein Narr guckt einem ohne weiteres zum Fenster hinein; aber ein Guterzogener bleibt drau§en stehen.
26 Der ist unerzogen, der an der Tr horcht; fr den Vernnftigen wre es sogar eine gro§e Schmach. -
27 Die Schwtzer reden, wovon sie nichts verstehen; die Weisen aber wgen ihre Worte mit der Goldwaage. Kap 28,29)
28 Die Narren tragen ihr Herz auf der Zunge; aber die Weisen haben ihren Mund im Herzen. Spr 13,3)
29 Ein Narr lacht berlaut; ein Weiser lchelt nur ein wenig. -
30 Wenn der Gottlose seinem Widersacher flucht, so flucht er sich selber. Mt 5,22)
31 Die Verleumder bringen sich selbst in Schande, und niemand hat sie gern um sich. Kap 5,16.17)
22
1 (ber Faulheit und ungeratene Kinder) Ein fauler Mensch ist wie ein kotbeschmutzter Stein, und jeder zischt ihn aus, weil er so ekelhaft ist.
2 Ein fauler Mensch ist wie ein Mistklumpen; wer ihn aufhebt, der mu§ sich die Hnde abwischen. -
3 Ein ungeratener Sohn ist fr seinen Vater eine Schande, und eine mi§ratene Tochter bringt ihm Schaden. Spr 17,25)
4 Eine vernnftige Tochter kriegt einen Mann; aber eine Tochter, die sich schndlich auffhrt, bleibt sitzen, und sie macht ihrem Vater Kummer;
5 und welche frech ist, die ist fr den Vater wie den Mann eine Schande und wird von beiden verachtet. -
6 Eine Rede, die zur Unzeit geschieht, ist wie frhliches Saitenspiel, wenn einer traurig ist. Strenge Erziehung aber ist zu jeder Zeit weise.
7 (Vom Verhalten gegen Narren) Wer einen Narren lehrt, der leimt Scherben zusammen oder handelt wie einer, der jemand aus tiefem Schlaf weckt.
8 Wer mit einem Narren redet, der redet mit einem Schlafenden,
9 der am Ende fragt: Was ist denn? -
10 ber einen Toten soll man trauern, denn das Licht ist ihm erloschen; und ber einen Narren soll man trauern, denn der Verstand ist ihm erloschen. (10 und 11) Kap 38,16-18)
11 Doch soll man ber einen Toten nicht zu sehr trauern; denn er ist zur Ruhe gekommen;
12 aber das Leben des Narren ist schlimmer als der Tod.
13 Sieben Tage trauert man ber einen Toten, aber ber Narren und Gottlose ihr Leben lang. - 1.Mose 50,10)
14 Rede nicht viel mit einem Narren; und geh nicht zu einem Unverstndigen.
15 Hte dich vor ihm, da§ du nicht Mhe durch ihn hast und durch das befleckt wirst, was er ausspeit.
16 Weiche ihm aus, so bleibst du in Frieden und kommst nicht in Angst und Not durch seine Torheit.
17 Was ist schwerer als Blei? Wie kann man ihn anders nennen als ÈNarrÇ?
18 Es ist leichter, Sand, Salz und Eisen zu tragen als einen unverstndigen Menschen zu ertragen. Spr 27,3)
19 (Das Herz des Weisen und des Narren in der Bewhrungsprobe) Wie ein Haus, das mit Holzbalken fest gefgt ist, im Sturmwind nicht zerfllt, so ist auch ein Herz, das seiner Sache gewi§ ist: das frchtet sich vor keinem Schrecken. Mt 7,24.25)
20 Wie eine gute Tnche an glatter Wand, so ist ein Herz, das festhlt an verstndiger Erkenntnis.
21 Wie ein Zaun auf hohem Berge dem Wind nicht standhalten kann,
22 so hlt ein zaghaftes Herz, das Trichtes vorhat, keinem Schrecken stand.
23 (Vom Verhalten gegen Freunde) Wenn man jemand ins Auge trifft, ruft man Trnen hervor;
24 und wenn man jemand ins Herz trifft, lst man Kummer aus.
25 Wer einen Stein unter die Vgel wirft, der scheucht sie weg; und wer seinen Freund schmht, der zerstrt die Freundschaft. -
26 Selbst wenn du ein Schwert gezckt hast gegen deinen Freund, so gib die Hoffnung nicht auf; denn ihr knnt wieder Freunde werden. (26 und 27) Kap 19,13-17; 27,17-24)
27 Hast du gegen deinen Freund den Mund aufgetan, so sei ohne Sorge; denn ihr knnt euch wieder vershnen; nur Schmhungen, Mi§achtung, Preisgabe von Geheimnissen und hinterlistige Nachrede: das verjagt jeden Freund. -
28 Bleib deinem Freund in seiner Armut treu, damit du dich mit ihm freuen kannst, wenn's ihm wieder gut geht. (28 und 29) Kap 12,7.8; 6,7)
29 Halt zu ihm, wenn's ihm schlecht geht, damit du auch sein Glck mit ihm teilen kannst. -
30 Rauch und Qualm gehen voraus, ehe ein Feuer brennt; so kommt's vom Schmhen zum Blutvergie§en. - Kap 28,13)
31 Ich schme mich nicht, den Freund zu schtzen, und ziehe mich nicht von ihm zurck.
32 Widerfhrt mir aber etwas Bses seinetwegen, dann wird sich jeder vor ihm hten, der davon hrt.
33 (Bitte um Bewahrung vor bsen Worten und Gedanken) Knnte doch ein Schlo§ an meinen Mund gelegt und ein Siegel fest auf meine Lippen gedrckt werden, damit ich nicht zu Fall komme und meine Zunge mich nicht verdirbt! Kap 28,28; Ps 141,3)
23
1 Herr, Vater und Herrscher ber mein Leben, verla§ mich nicht, wenn sie mich verfhren wollen, und la§ mich durch sie nicht zu Fall kommen.
2 Knnte doch jemand eine Gei§el fr meine Gedanken beschaffen und eine Zuchtrute zur Weisheit fr mein Herz, da§ ich nicht geschont werde, wenn ich falsch handle, und meine Snden nicht unbestraft bleiben,
3 damit meine Torheiten nicht noch mehr werden und meine Snden nicht zunehmen, damit ich nicht zu Fall komme vor meinen Feinden und ihnen zum Spott werde! -
4 Herr, Vater und Gott meines Lebens, Ps 89,27; Weish 2,16)
5 behte mich vor lsternem Blick und wende von mir alle bsen Begierden! Hiob 31,1, Tob 3,17)
6 La§ mich nicht in Wollust und Unkeuschheit geraten und behte mich vor schamlosem Sinn!
7 (Warnung vor Zungensnden) Liebe Kinder, lernt den Mund halten; denn wer ihn hlt, der wird sich mit seinen Worten nicht verfangen, (7 und 8) Spr 10,14.19)
8 wie der Gottlose sich verfngt und der Lsterer und Stolze durch sie zu Fall kommen. -
9 Gewhne deinen Mund nicht ans Schwren und nicht daran, den Namen des Heiligen stndig zu nennen. Mt 5,33-37, 2.Mose 20,7)
10 Denn wie ein Knecht, der beim Verhr oft geschlagen wird, nicht ohne Striemen ist,
11 so kann auch der nicht rein von Snde bleiben, der oft schwrt und Gottes Namen stndig nennt.
12 Wer oft schwrt, der sndigt oft, und die Plage wird seinem Hause nicht fernbleiben.
13 Schwrt er unbedacht, so sndigt er dennoch; hlt er's nicht, so sndigt er zweifach; 3.Mose 5,4-6)
14 schwrt er aber falsch, so wird er nicht gerecht gesprochen; sein Haus wird hart bestraft werden. -
15 Es gibt eine Art zu reden, die dem Tod gleicht; davor behte Gott das Haus Jakob!
16 Die Gottesfrchtigen fliehen dies alles und besudeln sich nicht mit dieser Snde.
17 Gewhne deinen Mund nicht an rohe und schmutzige Reden; denn dabei kommt es zur Snde.
18 Denk an deinen Vater und deine Mutter, wenn du unter vornehmen Leuten sitzt,
19 damit du dich nicht vor ihnen vergi§t und nicht durch dein Benehmen zum Narren wirst und schlie§lich wnschst, du wrst nie geboren, und den Tag deiner Geburt verfluchst. Jer 20,14)
20 Wer sich daran gewhnt, schndlich zu reden, der nimmt sein Leben lang keine Zucht an.
21 (Warnung vor Unzucht) Zwei Arten von Menschen begehen viele Snden, und die dritte bringt Strafe ber sich:
22 wer voll brnstiger Gier ist, der ist wie ein brennendes Feuer und hrt nicht auf, bis er sich selbst verzehrt hat.
23 Ein Mann, der an sich selbst Unzucht treibt, hat keine Ruhe, bis das Feuer ausgebrannt ist.
24 Einem sittenlosen Menschen scheint alle Speise s§, und er l§t nicht ab, bis er ein Ende nimmt. -
25 Ein Mann, der seine Ehe bricht und denkt bei sich: Wer sieht mich schon? Hiob 24,15)
26 Es ist finster um mich, und die Wnde verbergen mich, so da§ mich niemand sieht; was soll ich scheuen? Der Allerhchste achtet auf meine Snden nicht -, St zu Dan 1,20)
27 der scheut nur die Augen der Menschen
28 und bedenkt nicht, da§ die Augen des Herrn vieltausendmal heller sind als die Sonne und alles sehen, was die Menschen tun, und auch in die verborgenen Winkel schauen; Kap 15,19; Spr 15,11; Hebr 4,13)
29 alle Dinge sind ihm bekannt, ehe sie geschaffen werden, und ebenso, wenn sie vollbracht sind.
30 Dieser Mann wird ffentlich in der Stadt bestraft werden, (30-34) 2.Mose 20,14; 5.Mose 22,22)
31 und er wird ergriffen werden, wenn er sich's am wenigsten versieht. -
32 Ebenso wird's auch einer Frau ergehen, die ihren Mann betrgt und einen Erben von einem andern bekommt.
33 Erstens ist sie dem Gebot des Hchsten ungehorsam; zum andern versndigt sie sich an ihrem Mann; zum dritten bekommt sie durch ihren Ehebruch Kinder von einem andern.
34 Eine solche Frau wird man der Gemeinde vorfhren, und ihre Kinder mssen's b§en.
35 Ihre Kinder werden nicht Wurzel schlagen, und ihre Zweige werden nicht Frucht bringen. Kap 40,15; Weish 3,16; 4,3)
36 Wenn man sich an sie erinnert, flucht man ihr, und ihre Schande wird niemals ausgetilgt. Weish 10,8)
37 Daran lernen die Nachkommen, da§ nichts besser ist als Gott zu frchten und nichts s§er als auf Gottes Gebote zu achten. Ps 119,103)
24
1 (Das Hohelied der Weisheit) Die Weisheit preist sich selbst, und unter dem Volk rhmt sie sich. (1-47) Spr 8,1-36; Hiob 28)
2 Sie tut ihren Mund auf in der Gemeinde des Hchsten
3 und lobt sich vor seinem himmlischen Heer und spricht:
4 ÈIch ging vom Munde des Hchsten aus Weish 7,25; 6,24; Spr 2,6)
5 und bedeckte wie Nebel die Erde.
6 Mein Zelt war in der Hhe und mein Thron auf den Wolken. Bar 3,29)
7 Ich allein durchwanderte das Himmelsgewlbe
8 und durchzog die Tiefen des Abgrunds.
9 Auf den Wogen im Meer, berall auf Erden,
10 unter allen Menschen und Vlkern gewann ich Besitz.
11 Bei diesen allen suchte ich Wohnung, um bei einem von ihnen einen Erbbesitz zu finden. -
12 Da gebot mir der Schpfer aller Dinge, und der mich geschaffen hat, gab mir eine bleibende Wohnung
13 und sprach: In Jakob sollst du wohnen, und in Israel soll dein Erbbesitz sein. Bar 3,37.38)
14 Vor der Welt, im Anfang bin ich geschaffen und werde ewig bleiben. Kap 1,4)
15 Ich habe vor ihm im heiligen Zelt gedient und danach auf dem Zion eine feste Sttte gefunden; so hat er mich in die geliebte Stadt gesetzt, da§ ich in Jerusalem regieren sollte. 2.Mose 40,2.3, 1.Kn 8,1.9.16)
16 Ich bin eingewurzelt bei einem geehrten Volk, das Gottes Erbteil ist. 5.Mose 7,6)
17 Ich bin hoch gewachsen wie eine Zeder auf dem Libanon und wie eine Zypresse auf dem Gebirge Hermon. (17 und 18) Ps 92,13)
18 Ich bin aufgewachsen wie ein Palmbaum in En-Gedi und wie die Rosenstcke in Jericho,
19 wie ein schner
lbaum auf freiem Felde; ich bin aufgewachsen wie eine Platane.
20 Ich strmte einen lieblichen Geruch aus wie Zimt und kstliche Wrze und duftete wie die beste Myrrhe, Kap 39,17.18)
21 wie Galbanum und Onych und Stakte und wie der Weihrauch im Tempel. 2.Mose 30,34.35)
22 Ich breitete meine Zweige aus wie eine Terebinthe, und meine Zweige waren schn und prchtig.
23 Ich spro§te lieblich wie der Weinstock,
24 und meine Blte brachte herrliche und reiche Frucht. -
25 Kommt her zu mir, alle, die ihr nach mir verlangt, Kap 51,31; Spr 9,5; Jes 55,1; Mt 11,28; Joh 7,37)
26 und sttigt euch an meinen Frchten!
27 Denn an mich zu denken ist s§er als Honig, und mich zu besitzen s§er als Honigseim. Kap 23,37)
28 Wer von mir i§t, den hungert immer nach mir; (28 und 29) Joh 4,13.14; 6,35)
29 und wer von mir trinkt, den drstet immer nach mir.
30 Wer mir gehorcht, der wird nicht zuschanden;
31 und wer mir dient, der wird unschuldig bleiben.Ç -
32 Dies alles ist das Buch des Bundes, den der hchste Gott aufgerichtet hat, 2.Kn 23,2; Bar 4,1)
33 nmlich das Gesetz, das uns Mose befohlen hat, das Erbe der Gemeinde Jakobs. 5.Mose 33,4)
34 Es l§t Weisheit flie§en wie der Pischon (34-37) 1.Mose 2,10-14; Jos 3,15)
35 und wie der Tigris im Frhling;
36 es l§t Verstand berstrmen wie der Euphrat und wie der Jordan in der Ernte.
37 Das Gesetz l§t Belehrung hervorbrechen wie der Nil, wie der Gihon im Herbst.
38 Es hat nie einen gegeben, der mit dem Lernen der Weisheit zu Ende gekommen wre, und es wird nie einer kommen, der sie ergrnden knnte. (38 und 39) Rm 11,33)
39 Denn ihr Sinn ist reicher als das Meer und ihr Rat tiefer als der gro§e Abgrund. -
40 So ging auch ich, die Weisheit, hervor wie ein Seitenarm aus dem Strom und wie ein Wassergraben, der in den Lustgarten geleitet wird.
41 Ich sprach: Ich will meinen Garten bewssern (41-44) Hes 47,1-12; Joh 7,38)
42 und meine Beete trnken.
43 Da wurde mein Wasserarm zum Strom
44 und mein Strom zum Meer.
45 Nun lasse ich meine Lehre leuchten weithin wie der lichte Morgen und lasse sie scheinen bis in die Ferne.
46 Auch schtte ich meine Lehre aus wie Prophetenworte und hinterlasse sie kommenden Geschlechtern.
47 Da seht ihr, da§ ich mich nicht fr mich allein gemht habe, sondern fr alle, die Weisheit begehren. Kap 33,18)
25
1 (Drei gute und drei bse Dinge) Drei Dinge gefallen mir, die Gott und den Menschen wohlgefallen:
2 wenn Brder eins sind und die Nachbarn sich liebhaben und wenn Mann und Frau gut miteinander umgehen. - Ps 133,1, 3.Mose 19,18)
3 Drei Dinge gibt es, denen ich von Herzen feind bin, und es mi§fllt mir sehr, da§ es sie gibt:
4 wenn ein Armer hoffrtig ist und ein Reicher gern lgt und ein alter Narr ein Ehebrecher ist.
5 (Weisheit als Zierde des Alters) Wenn du in der Jugend nicht sammelst, wie kannst du im Alter etwas finden?
6 Wie schn ist's, wenn die grauen Hupter urteilen knnen und die Alten Rat wissen. (6 und 7) Hiob 32,7)
7 Wie schn ist bei Greisen Weisheit und bei Angesehenen berlegung und Rat.
8 Das ist die Krone der Alten, wenn sie viel erfahren haben; und ihre Ehre ist's, wenn sie Gott frchten. Spr 16,31)
9 (Zehn gute Dinge) Neun Dinge kommen mir in den Sinn, die ich in meinem Herzen lobe, und das zehnte will ich mit meinem Munde preisen:
10 Ein Mann, der Freude an seinen Kindern hat. Wer erlebt, da§ er seine Feinde untergehen sieht. Spr 23,24, Mt 5,44)
11 Wohl dem, der eine verstndige Frau hat! Wer mit seinen Reden nicht entgleist. Wer denen nicht dienen mu§, die seiner nicht wert sind. Kap 26,1-4, 1.Petr 2,18)
12 Wohl dem, der einen treuen Freund hat! Wohl dem, der klug ist! Und der da lehrt, wo man's gern hrt! Kap 6,14-17)
13 Wie gro§ ist der, der weise ist!
14 Aber wer Gott frchtet, ber dem ist niemand; Kap 10,27)
15 denn die Furcht Gottes geht ber alles. Kap 1,11-13)
16 Wer sie festhlt, mit wem kann man den vergleichen?
17 (Das bse Weib) Es ist kein Leiden so gro§ wie Herzeleid.
18 Es ist keine Bosheit so schlimm wie Frauenbosheit. Mt 14,8)
19 Es ist keine Heimsuchung so schwer wie die Heimsuchung durch Menschen, die hassen.
20 Es ist keine Rachgier so ma§los wie Rachgier von Feinden.
21 Es ist kein Gift so stark wie Schlangengift und ist kein Zorn so bitter wie Feindeszorn.
22 Ich wollte lieber bei Lwen und Drachen wohnen als bei einem bsen Weib. Spr 21,9.19)
23 Wenn sie bse wird, so verzerren sich ihre Zge, und sie verfinstert ihr Gesicht wie ein Br.
24 Ihr Mann mu§ unwillkrlich vor Bitterkeit aufseufzen, wenn er mitten unter seinen Freunden sitzt.
25 Alle Schlechtigkeit ist gering gegen die Schlechtigkeit einer Frau; es geschehe ihr das, was den Gottlosen geschieht! 1.Kn 21, 2.Kn 9,30-37)
26 Ein schwatzhaftes Weib ist fr einen stillen Mann wie ein sandiger Weg bergauf fr einen alten Mann.
27 Fall nicht auf die Schnheit einer Frau herein, und begehre sie nicht deswegen. Spr 6,25)
28 Wenn die Frau ihren Mann ernhrt,
29 so gibt es lauter Streit, Beschimpfung und gro§e Schande.
30 Ein bses Weib schafft ein betrbtes Herz, ein trauriges Angesicht und Herzeleid.
31 Eine Frau, die ihren Mann nicht glcklich macht, l§t seine Hnde schlaff werden und lhmt seine Knie.
32 Die Snde nahm ihren Anfang bei einer Frau, und um ihretwillen mssen wir alle sterben. 1. Mose 3,6, Rm 5,12)
33 Wie man Wasser nicht durchbrechen lassen soll, so soll man einem bsen Weibe seinen Willen nicht lassen.
34 Will sie dir nicht folgen, so scheide dich von ihr. 5.Mose 24,1; Mt 19,3-9)
26
1 (Gute Frauen - bse Frauen) Wohl dem, der eine gute Frau hat! Der lebt noch einmal so lange. (1-4) Kap 7,21; 25,11; Spr 19,14; 31,10-31)
2 Eine tchtige Frau ist fr ihren Mann eine Freude, und er verbringt seine Jahre in Frieden.
3 Eine gute Frau ist eine kstliche Gabe und wird dem gegeben, der Gott frchtet. 1.Mose 24,14)
4 Ob er reich oder arm ist, sein Herz ist guter Dinge, und er ist allezeit frhlich. -
5 Vor drei Dingen scheut sich mein Herz, und vor dem vierten graut mir:
6 bse Gerchte in der Stadt, Volksauflauf, Verleumdung
7 - alles rger als der Tod -;
8 das aber ist Herzeleid und Kummer, wenn eine Frau gegen die andre eifert; doch die Gei§el der Zunge ist allen gemeinsam.
9 Ein bses Weib gleicht einem schlecht sitzenden Joch;
10 wer sie nimmt, der fa§t einen Skorpion an. -
11 Ein betrunkenes Weib erregt rgernis, sie wird auch ihre Scham nicht verdeckt lassen.
12 Ein lsternes Weib erkennt man an ihrem Blick und an ihren frechen Augen. Spr 6,25)
13 Wenn deine Tochter nicht auf sich hlt, so bewache sie scharf, damit sie Nachgiebigkeit nicht ausnutzt. (13 und 14) Kap 42,11)
14 Wenn du merkst, da§ sie frech um sich sieht, so pa§ gut auf; sonst wundere dich nicht, wenn sie dir Schande macht.
15 Wie ein Wanderer, der durstig ist, lechzt und vom nchstbesten Wasser trinkt, das er bekommen kann, so setzt sie sich vor jedem Zelt nieder und bietet sich an. -
16 Eine anmutige Frau erfreut ihren Mann, und wenn sie verstndig mit ihm umgeht, mehrt sie sein Wohlergehen.
17 Eine Frau, die schweigen kann, ist eine Gabe Gottes,
18 und eine wohlerzogene Frau ist nicht zu bezahlen.
19 Es gibt nichts Liebenswerteres auf Erden als eine Frau, die auf sich hlt, 1.Tim 2,9.10)
20 und nichts kommt einer solchen Frau gleich.
21 Wie die Sonne, wenn sie aufgeht, an dem hohen Himmel des Herrn eine Zierde ist, so ist die Schnheit einer guten Frau eine Zierde in ihrem Hause.
22 Ein schnes Antlitz auf hoher Gestalt ist wie die helle Lampe auf dem heiligen Leuchter. 2.Mose 25,31.37)
23 Schne Beine auf schlanken Fesseln
24 sind wie goldene Sulen auf silbernen F§en.
25 (Drei schlimme Dinge) Zwei Dinge sind's, die mich verdrie§en, und das dritte erregt meinen Zorn:
26 wenn man einen tchtigen Mann schlie§lich Armut leiden l§t und wenn man einsichtsvolle Mnner am Ende verachtet 1.Kn 12,8)
27 und wenn sich einer von der Gerechtigkeit zur Snde wendet - den hat Gott zum Schwert verurteilt. Ps 78,56.62.64)
28 (Vom Betrug beim Handel) Ein Kaufmann kann sich schwer hten vor Unrecht und ein Hndler frei bleiben von Snden. Kap 37,12; 42,4)
27
1 Wegen eines Vorteils tun viele Unrecht; und die reich werden wollen, nehmen es nicht immer genau. Kap 31,5; Spr 28,20; 1.Tim 6,9.10)
2 Wie ein Nagel in der Mauer zwischen zwei Steinen steckt,
3 so steckt auch Snde zwischen Kauf und Verkauf.
4 Hlt einer sich nicht in der Furcht des Herrn, so wird sein Haus sehr bald zerstrt werden. Spr 15,25.27)
5 (Von der Gesinnung des Menschen beim Reden) Wenn man siebt, so bleibt Unrat zurck; ebenso haftet dem Nachdenken des Menschen etwas Unreines an.
6 Wie der Ofen die neuen Tpfe erprobt, so kann man den Menschen erproben an seiner Rede. (6 und 7) Mt 12,33-37; 15,11.18.19)
7 An den Frchten merkt man, wie der Baum gepflegt ist; ebenso merkt man an der Rede, was das Herz denkt.
8 Du sollst niemand loben, bevor du ihn gehrt hast; denn an der Rede erkennt man den Menschen. -
9 Folgst du der Gerechtigkeit nach, so wirst du sie erlangen und anziehen wie einen schnen Rock. Jes 61,10)
10 Die Vgel gesellen sich zu ihresgleichen; ebenso hlt sich die Wahrheit zu denen, die sie tun. Kap 13,19, Joh 7,17)
11 Wie der Lwe auf den Raub lauert, so lauert die Snde auf die, die Unrecht tun. - 1.Mose 4,7; 1.Petr 5,8)
12 Ein Gottesfrchtiger redet allezeit, was weise ist; ein Narr aber ist wandelbar wie der Mond.
13 Wenn du unter Unverstndigen bist, so geize mit deiner Zeit; aber unter Weisen kannst du jederzeit bleiben.
14 Die Rede der Narren ist unertrglich, und sie lachen, wenn sie in Snden schwelgen.
15 Wo man viel schwren hrt, da stehen einem die Haare zu Berge; und wo es Streit gibt, mu§ man sich die Ohren zuhalten. Kap 23,9-16)
16 Wenn die Hoffrtigen miteinander streiten, so gibt's Blutvergie§en, und es ist widerlich zu hren, wenn sie sich so beschimpfen. Kap 22,30)
17 (Von der Preisgabe anvertrauter Geheimnisse) Wer ein Geheimnis preisgibt, der verliert das Vertrauen und wird nie mehr einen treuen Freund finden. Kap 22,27; Spr 25,9)
18 Liebe deinen Freund und halt ihm die Treue.
19 Wenn du aber preisgibst, was er dir anvertraut hat, so wirst du ihm vergeblich nachlaufen.
20 Denn wie einer seinen Feind vernichtet, so hast du die Freundschaft mit deinem Nchsten zerstrt.
21 Wie wenn du einen Vogel aus der Hand l§t, so hast du deinen Freund verlassen
22 und wirst ihn nicht wieder zurckholen. Lauf ihm nicht nach! Er ist zu weit weg, er ist entsprungen wie ein Reh aus der Schlinge.
23 Wunden kann man verbinden, Scheltworte kann man shnen;
24 aber wenn man ein Geheimnis preisgibt, ist's ganz aus.
25 (Falschheit und Hinterlist) Wer mit den Augenwinkt, der hat Bses im Sinn, und niemand bringt ihn davon ab. Spr 6,12.13)
26 Vor dir versteht er, s§ zu reden, und lobt sehr, was du redest; aber hinter deinem Rcken redet er anders und verdreht dir deine Worte. (26 und 27) Sach 8,16.17)
27 Vieles hasse ich, aber nichts so wie ihn, und der Herr ha§t ihn auch. -
28 Wer einen Stein in die Hhe wirft, dem fllt er auf den Kopf; wer hinterhltig sticht, der verwundet sich selbst. (28 und 29) Ps 7,17.16)
29 Wer eine Grube grbt, der fllt selbst hinein; wer eine Falle stellt, der fngt sich selbst.
30 Wer dem andern Schaden tun will, dem kommt's selbst ber den Hals, ohne da§ er wei§, woher es kommt. -
31 Die Hoffrtigen hhnen und spotten; aber die Strafe lauert auf sie wie ein Lwe.
32 Die sich freuen, wenn's dem Frommen schlecht geht, werden mit der Schlinge gefangen; Schmerz wird sie verzehren, ehe sie sterben.
33 (Warnung vor Rachsucht, Streit und Verleumdung) Zorn und Wten sind Greuel, und der Gottlose hlt an ihnen fest.
28
1 Wer sich rcht, an dem wird sich der Herr wieder rchen und wird ihm seine Snden auch anrechnen. (1 und 2) Mt 6,12.14.15)
2 Vergib deinem Nchsten, was er dir zuleide getan hat, so werden auch dir deine Snden vergeben, wenn du darum betest.
3 Ein Mensch hlt gegen den andern am Zorn fest - und will bei dem Herrn Gnade suchen? (3-5) Mt 5,23.24; 18,21-35)
4 Er ist unbarmherzig gegen seinesgleichen - und will fr seine Snden bitten?
5 Er ist nur Fleisch und Blut und hlt am Zorn fest - wer will denn ihm seine Snden vergeben?
6 Denk an das Ende und la§ die Feindschaft fahren. (6 und 7) Kap 7,40; Mt 5,25)
7 Denk an das Verderben und an den Tod und bleibe bei den Geboten.
8 Denk an die Gebote und la§ deinen Groll gegen deinen Nchsten.
9 Denk an den Bund des Hchsten und vergib, was dein Nchster gefehlt hat, ohne es zu wissen.
10 Halte dich fern vom Streit, so wirst du weniger sndigen. (10 und 11) Spr 29,22)
11 Denn ein zorniger Mensch entfacht Streit, und der Gottlose bringt gute Freunde auseinander und hetzt gegeneinander, die in Frieden leben.
12 Wenn viel Holz da ist, wird das Feuer umso gr§er, und wenn der Streit hart ist, entbrennt er umso heftiger; wenn einer Macht hat, wird sein Zorn umso gr§er, und wenn einer reich ist, wird sein Zorn umso heftiger. Spr 26,20)
13 Schnell sein zum Zank zndet ein Feuer an, und schnell sein zum Streit fhrt zu Blutvergie§en. Kap 22,30; Spr 26,21; Jak 1,19.20)
14 Blst du in einen Funken, so wird ein Feuer daraus; speist du aber darauf, so verlscht er; und beides kann aus deinem Munde kommen.
15 Den Verleumder und Doppelzngigen soll man verfluchen; denn er richtet viele zugrunde, die in Frieden leben. Spr 16,28)
16 Ein Schandmaul* bringt viele Leute zu Fall und vertreibt sie aus einem Land ins andre. (* Verse 16 und 18: Schandmaul wrtlich: dritte Zunge.)
17 Es rei§t feste Stdte ein und zerstrt die Palste der Frsten.
18 Ein Schandmaul verst§t redliche Frauen
19 und raubt ihnen, was sie sauer erwarben.
20 Wer darauf hrt, hat keine Ruhe mehr und kann nicht in Frieden leben.
21 Die Gei§el macht Striemen; aber die Zunge zerschmettert die Knochen.
22 Viele sind gefallen durch die Schrfe des Schwerts, aber nirgends so viele wie durch die Zunge. Jak 3,5-8)
23 Wohl dem, der vor ihr bewahrt bleibt und von ihrem Zorn verschont wird und ihr Joch nicht tragen mu§ und mit ihren Fesseln nicht gebunden ist!
24 Denn ihr Joch ist eisern und ihre Fesseln ehern;
25 der Tod durch sie ist ein bitterer Tod, doch immer noch besser, als mit ihr zu leben;
26 aber den Gottesfrchtigen wird sie nicht unterdrcken, und er wird in ihrem Feuer nicht verbrennen.
27 Wer aber den Herrn verl§t, der wird hineinfallen und darin verbrennen, und es wird nicht ausgelscht werden; es wird ihn berfallen wie ein Lwe und ihn zerfleischen wie ein Panther. -
28 Du umzunst dein Hab und Gut mit Dornen; warum machst du nicht vielmehr vor deinen Mund Tr und Riegel? Kap 22,33)
29 Du wgst dein Silber und Gold, bevor du es aufbewahrst; warum wgst du nicht auch deine Worte auf der Goldwaage? Kap 21,27)
30 Hte dich, da§ du nicht dadurch ausgleitest und hinfllst vor denen, die auf dich lauern.
29
1 (Von Darlehen und ihrer Rckgabe) Der Barmherzige leiht seinem Nchsten, und wer ihm aufhilft, der hlt die Gebote. Ps 37,21.26; Tob 1,17)
2 Leihe deinem Nchsten, wenn er's ntig hat, und gib's auch dem Nchsten wiederum zurck zur bestimmten Zeit. Mt 5,42)
3 Halte, was du zugesagt hast, und handle ehrlich mit ihm, so findest du allezeit, was du brauchst.
4 Mancher meint, er habe gefunden, was er doch geborgt hat, und macht dem rger, der ihm geholfen hat.
5 Er k§t einem die Hand, bis er's empfngt, und redet unterwrfig, weil der Nchste Geld hat;
6 aber wenn er's zurckgeben soll, so verzgert er's und klagt sehr, es sei schwere Zeit.
7 Und wenn er's auch kann, gibt er kaum die Hlfte zurck und rechnet's jenem als Gewinn an.
8 Kann er's aber nicht, so bringt er jenen um sein Geld und macht ihn schlie§lich sich zum Feind nicht ohne Schuld;
9 denn er bezahlt ihn mit Fluchen und Schelten und gibt ihm Schmhworte statt Dank.
10 Mancher leiht ungern, nicht aus Bosheit, sondern weil er frchtet, schuldlos um das Seine zu kommen. Kap 8,15)
11 Doch habe Geduld mit deinem Nchsten in der Not, und la§ ihm aus Barmherzigkeit Zeit. (11-17) Kap 4,1-6; 7,36-40, Mt 18,29)
12 Hilf dem Armen um des Gebots willen, und la§ ihn in der Not nicht leer von dir weggehen. 5.Mose 15,7-11)
13 Verlier lieber dein Geld um deines Bruders und Freundes willen, und, vergrabe es nicht unter einen Stein, wo es doch verrostet. Lk 6,30.35, Mt 25,18)
14 Sammle dir einen Schatz nach dem Gebot des Allerhchsten; der wird fr dich besser sein als Gold. Mt 6,20, Jak 5,2.3)
15 Lege dir einen Schatz von Wohltaten an; der wird dich erretten aus allem Unglck Kap 3,33; Ps 41,2; Tob 4,11; 12,9.10; Lk 16,9)
16 und fr dich streiten gegen deinen Feind
17 besser als ein starker Schild oder ein schwerer Spie§.
18 (Vom Brgschaftleisten) Ein rechtschaffener Mann wird Brge fr seinen Nchsten;
19 aber ein Schamloser l§t ihn im Stich.
20 Vergi§ nicht, was dein Brge fr dich getan hat;
21 denn er hat sich mit seinem Leben fr dich eingesetzt.
22 Der Gottlose bringt seinen Brgen um Hab und Gut,
23 und ein Undankbarer l§t seinen Retter im Stich.
24 Brge werden hat viele reiche Leute zugrunde gerichtet und hin und her geworfen wie die Wellen im Meer. Spr 6,1.2)
25 Es hat mchtige Leute von Haus und Hof vertrieben, so da§ sie in fremden Lndern umherirren mu§ten.
26 Ein Gottloser, der sich zur Brgschaft drngt und Gewinn davon haben will, der wird der Strafe nicht entgehen.
27 Hilf deinem Nchsten aus, soviel du kannst; doch sieh dich vor, da§ du nicht selbst darber zu Schaden kommst. Kap 8,16)
28 (Vom Elend in der Fremde) Das Erste zum Leben sind Wasser und Brot, Kleider und Haus - das braucht man am ntigsten. Kap 39,31; 1.Tim 6,8)
29 Besser ein armes Leben in der eignen Htte als ein kstlich gedeckter Tisch in fremden Husern.
30 La§ dir gengen, ob du wenig oder viel hast; dann wirst du nicht die Schmhung hren, da§ du ein Fremder bist; denn es ist ein schlimmes Leben, von Haus zu Haus zu ziehen. Kap 40,29)
31 Und wo du fremd bist, darfst du deinen Mund nicht auftun.
32 Ein Fremdling wirst du bleiben und Schmhworte herunterschlucken mssen;
33 dazu mu§t du bittere Worte hren, nmlich: Du Fremder, geh hin und bereite den Tisch und la§ mich essen, was du hast!
34 oder: Zieh aus, du Fremder, ich habe einen besseren Gast gekriegt; mein Bruder zieht zu mir, ich mu§ das Haus haben.
35 Das ist schwer fr einen vernnftigen Menschen, da§ er um der Bleibe willen gescholten und als Glubiger gekrnkt wird.
30
1 (Empfehlung strenger Erziehung) Wer seinen Sohn liebhat, der hlt fr ihn die Rute bereit, damit er spter Freude an ihm erlebt. (1-13) Kap 7,25; Spr 22,15; Eph 6,4)
2 Wer seinen Sohn in Zucht hlt, der wird sich an ihm freuen und braucht sich bei den Bekannten seinetwegen nicht zu schmen.
3 Wer seinen Sohn gut erzieht, der macht seinen Feind neidisch, aber vor seinen Freunden kann er ber ihn frohlocken;
4 denn wenn sein Vater stirbt, so ist's, als wre er nicht gestorben; denn er hat sein Ebenbild hinterlassen.
5 Als er noch lebte, sah er ihn mit Freuden an; als er starb, brauchte er sich nicht zu sorgen;
6 denn er hat einen Sohn hinterlassen, der an seinen Feinden Rache bt, aber den Freunden wieder Gutes tut. - 1.Kn 2,5-9; Rm 12,19)
7 Wer aber zu weich ist gegen seinen Sohn, der verbindet ihm die Wunden und erschrickt, wenn dieser weint.
8 Ein ungebndigtes Pferd wird strrisch, und ein zgelloser Sohn wird ungebrdig.
9 Verhtschelst du dein Kind, so mu§t du dich vor ihm frchten; spielst du mit ihm, so wird es dich betrben. 1.Kn 1,5.6)
10 Spotte nicht gemeinsam mit ihm, damit du nicht mit ihm trauern und zuletzt die Zhne zusammenbei§en mu§t.
11 La§ ihm seinen Willen nicht in der Jugend und entschuldige seine Verfehlungen nicht.
12 Beuge ihm den Nacken, solange es noch jung ist; blue ihm den Rcken, solange es noch klein ist, damit es nicht halsstarrig und dir ungehorsam wird und dir Herzeleid bereitet.
13 Erzieh deinen Sohn und la§ ihn nicht m§ig gehen, damit du nicht ber seiner Torheit zuschanden wirst. Kap 33,29)
14 (Wert der Gesundheit) Es ist besser, arm zu sein und dabei frisch und gesund als reich und nicht gesund.
15 Gesund und frisch sein ist besser als alles Gold, und ein gesunder Krper ist besser als gro§es Gut. Apg 3,6)
16 Kein Reichtum ist zu vergleichen mit einem gesunden Krper, und kein Gut gleicht der Freude des Herzens. -
17 Der Tod ist besser als ein bitteres Leben und ewige Ruhe besser als stete Krankheit. Kap 41,3.4; Hiob 3,20-22, 2.Kor 12,9)
18 Ein gutes Gericht vor einem Mund, der nicht essen kann, ist wie die Speise, die man einem Toten aufs Grab stellt.
19 Was ntzt einem Gtzen das Opfermahl, das er doch weder essen noch riechen kann? St zu Dan 2,6)
20 So ist's mit dem, der vom Herrn heimgesucht wird.
21 Er sieht es zwar mit den Augen und seufzt, aber ist wie ein Verschnittener, der eine Jungfrau in den Armen hlt und seufzt. Kap 20,4)
22 (Lob eines frhlichen Herzens) Gib dich nicht der Traurigkeit hin, und plage dich nicht selbst mit deinen eignen Gedanken.
23 Denn ein frhliches Herz ist des Menschen Leben, und seine Freude verlngert sein Leben. Spr 17,22)
24 Ermuntere dich und trste dein Herz, und vertreibe die Traurigkeit von dir. Phil 4,4)
25 Denn die Traurigkeit ttet viele Leute und dient doch zu nichts. Kap 38,19; 2.Kor 7,10)
26 Eifer und Zorn verkrzen das Leben, und Sorge macht alt vor der Zeit.
27 Ein Herz, das heiter und beim Mahl frhlich ist, sorgt fr gutes Essen. Pred 2,24.25)
31
1 (Gefahren des Reichtums) Wachen um des Reichtums willen verzehrt den Leib, und sich darum sorgen l§t nicht schlafen. (1-11) Lk 12,15-31)
2 Wenn einer wach liegt und sich sorgt, so kann er nicht einschlafen, und schwere Krankheit verscheucht den Schlaf. -
3 Der Reiche arbeitet und kommt dabei zu Geld, und wenn er ausruht, kann er's auch genie§en.
4 Der Arme arbeitet und lebt doch krglich, und wenn er ausruht, wird er zum Bettler. -
5 Wer Geld liebhat, der bleibt nicht ohne Snde; und wer Gewinn sucht, der wird damit zugrunde gehen. Kap 27,1; Spr 28,20)
6 Viele kommen zu Fall um Geldes willen, und ihr Verderben steht ihnen vor Augen; Kap 8,3, 1.Tim 6,9)
7 die danach trachten, strzen darber, und die Unverstndigen verfangen sich darin. -
8 Wohl dem Reichen, der untadelig geblieben ist und nicht das Geld sucht!
9 Wo ist der? so wollen wir ihn loben; denn er tut gro§e Dinge unter seinem Volk. 2.Sam 19,33; Mt 27,57-60; 19,24)
10 Wer bewhrt sich darin bis ans Ende? Der soll gelobt werden. Wer konnte das Gesetz bertreten und tat's doch nicht, konnte Bses tun und tat's auch nicht?
11 Seine Gter werden bleiben, und die Gemeinde wird seine Almosen preisen.
12 (Warnung vor Unm§igkeit im Essen und Trinken) Wenn du am Tisch eines reichen Mannes sitzt, so sperr deinen Mund nicht auf (12-21) Spr 23,1-3.6-8)
13 und denke nicht: Hier gibt's viel zu fressen!,
14 sondern bedenke, da§ ein neidisches Auge schlimm ist;
15 denn was ist neidischer als das Auge? Darum weint es schon beim geringsten Anla§.
16 Greif nicht nach dem, wohin der andre sieht
17 damit du nicht mit ihm in der Schssel zusammenst§t.
18 berlege dir, was dein Nchster gern oder ungern hat, und bedenke alles, was du tust. Tob 4,16; Mt 7,12)
19 I§, was dir vorgesetzt wird, wie ein Mensch, und greif nicht gierig zu, damit man dich nicht mi§achtet.
20 Um des Anstandes willen hre du zuerst auf, und sei kein unersttlicher Vielfra§, damit du keinen Ansto§ erregst.
21 Wenn du mit vielen zu Tisch sitzt, so greif nicht zuerst zu.
22 Ein wohlerzogener Mensch ist mit wenig zufrieden; darum braucht er in seinem Bett nicht so zu sthnen.
23 Und wenn der Magen m§ig gehalten wird, so schlft man gut und kann frh am Morgen aufstehen und fhlt sich wohl.
24 Aber ein unersttlicher Vielfra§ schlft unruhig und hat Leibschmerzen und Bauchweh. (24 und 25) Kap 37,33.34)
25 Wenn du gentigt worden bist, viel zu essen, so steh auf, erbrich dich und geh weg, dann wirst du Ruhe haben. -
26 Mein Kind, gehorche mir und verachte mich nicht, so wirst du zuletzt meine Worte wahr finden.
27 Bei allem, was du tust, sei eifrig, so wirst du auch nicht krank werden. -
28 Einen gastfreien Mann loben die Leute und sagen, er sei ein trefflicher Mann; und das stimmt; Hebr 13,2)
29 aber von einem Geizhals redet die ganze Stadt schlecht, und man spricht mit Recht so von ihm.
30 Sei kein Held beim Weinsaufen; denn der Wein bringt viele Leute um. Jes 5,22)
31 Das Feuer prft den Stahl, wenn er in Wasser getaucht ist; so prft der Wein die Mutwilligen, wenn sie in Streit geraten.
32 Der Wein erquickt die Menschen, wenn man ihn m§ig trinkt. 1.Tim 5,23)
33 Und was ist das Leben ohne Wein?
34 Denn er ist geschaffen, da§ er die Menschen frhlich machen soll. Ri 9,13; Ps 104,15; Spr 31,6.7)
35 Der Wein, zu rechter Zeit und in rechtem Ma§ getrunken, erfreut Herz und Seele.
36 Aber wenn man zuviel davon trinkt, bringt er Herzeleid, weil man sich gegenseitig reizt und miteinander streitet. 1.Mose 9,20.21, Spr 23,29-35)
37 Die Trunkenheit macht einen Narren noch toller, Spr 20,1)
38 bis er strauchelt und kraftlos hinfllt und sich verletzt. -
39 Schilt deinen Nchsten nicht beim Wein und verachte ihn nicht, wenn er lustig wird.
40 Gib ihm keine bsen Worte und drnge ihn nicht, wenn er dir etwas zurckzuzahlen hat.
32
1 (Bescheidenheit beim Gastmahl) Hat man dich zum Tischltesten eingesetzt, so berhebe dich nicht ber die andern, sondern stelle dich ihnen gleich. Sorge erst fr sie, dann magst du dich setzen. (1 und 2) Mt 23,6.11.12; Lk 12,37; 17,7-10)
2 Und wenn du alles getan hast, was notwendig war, dann setz dich zu ihnen,
3 damit du dich ber ihre Ehrung freuen kannst und einen Kranz erhltst, weil du alles so gut geordnet hast. -
4 Du, der du zu den lteren zhlst, kannst reden, weil es dir zukommt
5 und du Erfahrung hast; aber hindere die Spielleute nicht.
6 Und wenn man lauscht, so schwatz nicht dazwischen und spare dir deine Weisheit fr andere Zeiten.
7 Wie ein Rubin auf einem Goldring leuchtet, so ziert Musik das Festmahl.
8 Wie ein Smaragd auf schnem Golde,
9 so wirken Lieder beim guten Wein. -
10 Auch du, Jngling, darfst reden, wenn's ntig ist, aber hchstens zweimal, (10 und 11) Kap 7,15; Hiob 32,6.7)
11 wenn man dich fragt. Mach es kurz, und sage mit wenigen Worten viel;
12 und mach es wie einer, der zwar Bescheid wei§, aber doch schweigt.
13 Stell dich nicht den Vornehmen gleich, und wo Alte sind, schwatz nicht viel.
14 Vor dem Donner leuchtet der Blitz; und dem Bescheidenen geht gro§e Gunst voraus. - Spr 18,12)
15 Steh beizeiten auf und sei nicht der Letzte;
16 sondern geh eilends heim und sei nicht leichtsinnig. Dort freue dich nach Herzenslust, doch sndige nicht im bermut;
17 sondern danke fr das alles dem, der dich geschaffen und mit seinen Gtern gesttigt hat. 5.Mose 8,10; 1.Kor 10,31; 1.Tim 4,4)
18 (Bereitschaft zum Vertrauen auf das Gesetz) Wer den Herrn frchtet, der nimmt Belehrung an, und wer frhzeitig danach trachtet, der wird Gnade finden. Kap 21,12-14, 1.Sam 2,26)
19 Wer nach dem Gesetz fragt, der wird's reichlich empfangen; wer's aber nicht mit Ernst meint, der wird daran zu Fall kommen. Spr 2,3-5; Lk 8,18)
20 Wer den Herrn frchtet, der findet das Recht, und seine Urteile leuchten wie ein Licht. 1.Kn 3,10-12.16-28)
21 Ein Gottloser l§t sich nicht zurechtweisen und findet eine Begrndung, wie er sie gerade braucht. - 2.Tim 4,3)
22 Ein vernnftiger Mann verachtet nicht guten Rat;
23 aber ein bermtiger frchtet sich vor nichts.
24 Tu nichts ohne Rat, so gereut's dich nicht nach der Tat. - Tob 4,19)
25 Geh nicht den Weg, auf dem du fallen oder dich an Steinen sto§en knntest.
26 Verla§ dich nicht darauf, da§ der Weg eben ist; ja, hte dich auch vor deinen eignen Kindern. 2.Sam 15,1-6)
27 Bei allem, was du tust, hab acht auf dich selbst; denn auch so hlt man die Gebote. - 1.Tim 4,16)
28 Wer dem Gesetz vertraut, der achtet auf die Gebote; und wer dem Herrn vertraut, dem wird nichts fehlen. Ps 23,1)
33
1 Wer den Herrn frchtet, dem widerfhrt nichts Bses; sondern wenn er angefochten ist, wird er wieder erlst werden. 1.Kor 10,13)
2 Ein Weiser l§t sich das Gesetz nicht verleiden; aber ein Heuchler treibt umher wie ein Schiff im Sturm.
3 Ein verstndiger Mensch vertraut dem Gesetz, und das Gesetz gibt ihm zuverlssige Weisung wie eine Losentscheidung durch Gott.* - 1.Sam 14,41) (*Gemeint sind die Lose ÈLicht und RechtÇ (vgl. Sach- und Worterklrungen).)
4 berlege zuvor, was du sagen willst, dann wird man dich anhren; la§ dich zuvor belehren, dann kannst du recht antworten.
5 Des Narren Herz ist wie ein Rad am Wagen, und seine Gedanken drehen sich wie die Nabe. -
6 Wie ein Hengst, der unter jedem Reiter wiehert, so ist ein Freund, der Lust zum Spott hat.
7 (Die unterschiedlichen Ordnungen in Gottes Welt) Warum mu§ ein Tag heiliger sein als der andre, obwohl doch alle Tage im Jahre gleicherma§en von der Sonne herkommen? (7-9) 1.Mose 2,3; 3.Mose 23)
8 Die Weisheit des Herrn hat sie so unterschieden, und er hat die Zeiten des Jahres und die Feiertage so geordnet:
9 Er hat einige ausgezeichnet und geheiligt, und andere hat er in die Reihe der brigen Tage gestellt.
10 Wie alle Menschen aus der Erde und Adam aus dem Staube geschaffen sind, Kap 17,31; 40,11; 1.Mose 2,7)
11 so hat sie doch der Herr unterschieden in seiner gro§en Weisheit und ihre Wege verschieden bestimmt.
12 Einige hat er gesegnet, erhht und geheiligt und zu seinem Dienst bestellt; andere aber hat er verflucht und erniedrigt und aus ihrer Stellung gestrzt. 1.Mose 4,4.5; 1.Sam 2,6-8)
13 Denn sie sind in seiner Hand wie Ton in des Tpfers Hand; er macht alle seine Werke, wie es ihm gefllt. Rm 9,21)
14 So sind auch die Menschen in der Hand dessen, der sie gemacht hat, er gibt einem jeden, wie er es fr recht hlt.
15 Wie das Gute dem Bsen und das Leben dem Tod gegenbergestellt ist, so der Gottesfrchtige dem Gottlosen. (15 und 16) Kap 42,25; Pred 3,1-8)
16 So schau alle Werke des Hchsten an: es sind immer jeweils zwei, und dabei eins dem andern gegenbergestellt.
17 (Vom Verhalten gegenber Familie und Gesinde) Als letzter bin auch ich am Werk gewesen wie einer, der im Herbst Nachlese hlt; und Gott hat mir den Segen dazu gegeben, da§ auch ich meine Kelter fllen konnte wie bei der Hauptlese. 3.Mose 19,9.10)
18 Schaut, wie ich nicht fr mich allein gearbeitet habe, sondern fr alle, die gern lernen wollen! Kap 24,47)
19 Gehorcht mir, ihr Vornehmen im Volk, und ihr Vorsteher in der Gemeinde, vernehmt es!
20 La§ den Sohn, die Frau, den Bruder, den Freund nicht ber dich verfgen, solange du lebst; und bergib niemand dein Hab und Gut, damit es dich nicht reut und du sie darum bitten mu§t. Kap 32,26)
21 Solange du lebst und atmen kannst, berla§ deinen Platz keinem andern Menschen.
22 Es ist besser, da§ deine Kinder dich brauchen, als da§ du aus ihren Hnden nehmen mu§t.
23 Bei allem, was du tust, behalte die Entscheidung in der Hand, und la§ dir deine Ehre nicht nehmen.
24 Wenn dein Ende kommt, da§ du davon mu§t, dann teile dein Erbe aus. -
25 Der Esel braucht Futter, den Stock und seine Last und der Sklave Brot, Strafe und Arbeit.
26 Halte den Sklaven zur Arbeit an, so hast du Ruhe vor ihm; l§t du ihn m§ig gehen, so will er frei sein.
27 Joch und Riemen beugen den Nacken; ein bser Sklave gehrt in den Block und verdient Schlge! Spr 29,19)
28 Treibe ihn zur Arbeit an, da§ er nicht m§ig geht;
29 denn M§iggang lehrt viel Bses.
30 Lege ihm Arbeiten auf, die einem Sklaven gebhren; gehorcht er dann nicht, so fe§le seine F§e. Doch lege keinem zu viel auf und tu nichts, ohne ein Recht darauf zu haben. (30 und 31) 2.Mose 21,20.21; Kap 7,22.23; Phm 16)
31 Hast du einen Sklaven, so halt's mit ihm wie mit dir selbst; denn du hast ihn teuer erworben. Hast du einen Sklaven, so behandle ihn wie einen Bruder; denn du hast ihn ntig wie dein eignes Leben.
32 Behandelst du ihn aber schlecht, so da§ er sich aufmacht und davonluft: wo willst du ihn dann suchen?
34
1 (Nichtigkeit der Trume) Unweise Leute betrgen sich selbst mit trichten Hoffnungen, und Narren verlassen sich auf Trume. (1-7) Jer 23,25-32; Pred 5,6)
2 Wer auf Trume hlt, der greift nach dem Schatten und will den Wind haschen.
3 Trume sind nichts anderes als Bilder ohne Wirklichkeit.
4 Was unrein ist, wie kann das rein sein? und was falsch ist, wie kann das wahr sein?
5 Eigne Weissagung und Zeichendeutung und Trume sind nichts, und man sieht dabei Wahnbilder wie eine Gebrende; Jer 14,14)
6 und wenn es nicht kommt durch Eingebung des Hchsten, so halt nichts davon. 4.Mose 12,6; Hiob 33,15-18)
7 Denn Trume betrgen viele Leute, und es schlgt denen fehl, die darauf bauen.
8 Aber das Gesetz trgt nicht und erfllt sich, und was die Weisheit spricht mit wahrhaftigem Mund, das geschieht auch.
9 (Erfahrung des Weisen und Vertrauen des Frommen) Ein Mann, der viel herumgekommen ist, versteht viel, und einer mit viel Erfahrung kann Weisheit lehren. Apg 27,9.10)
10 Wer nicht erfahren ist, der versteht wenig;
11 wer aber weit herumgekommen ist, der ist voll Klugheit.
12 Weil ich weit herumgekommen bin, konnte ich viel lernen, und ich wei§ mehr, als ich sage.
13 Oft bin ich in Todesgefahr gekommen, doch durch mein Wissen daraus errettet worden.
14 Der Geist der Gottesfrchtigen wird am Leben bleiben;
15 denn ihre Hoffnung richtet sich auf den, der ihnen helfen kann.
16 Wer den Herrn frchtet, der braucht vor nichts zu erschrecken noch zu verzagen; denn er ist seine Zuversicht. (16 und 17) Ps 27,1; 112,1.7)
17 Wohl dem, der den Herrn frchtet!
18 Worauf verl§t er sich? Wer ist sein Halt?
19 Die Augen des Herrn sehen auf die, die ihn liebhaben. Er ist ein gewaltiger Schild, eine starke Sttze, ein Schutz gegen die Hitze, ein schtzendes Dach am hei§en Mittag, er bewahrt vor dem Straucheln, er hilft vor dem Fall; Kap 15,20, Jes 4,5.6)
20 er erfreut das Herz und macht das Angesicht frhlich und gibt Gesundheit, Leben und Segen. Ps 103,3-5)
21 (Von unrechten und rechten Opfern) Wer von unrechtem Gut opfert, dessen Opfer ist eine Lsterung; (21-23) Spr 15,8; 1.Sam 15,22)
22 und solche Gaben der Gottlosen sind nicht wohlgefllig.
23 Die Gaben der Gottlosen gefallen dem Hchsten gar nicht, auch vergibt er Snden nicht, selbst wenn man viel opfert. -
24 Wer vom Besitz der Armen opfert, der ist wie einer, der den Sohn vor den Augen des Vaters schlachtet.
25 Der Arme hat nichts zum Leben als ein wenig Brot; wer ihn auch noch darum bringt, der ist ein Mrder. 2.Sam 12,1-5)
26 Wer seinem Nchsten die Nahrung nimmt, der ttet ihn.
|P (26 und 27) 3.Mose 19,13; Tob 4,15)
27 Wer dem Arbeiter seinen Lohn nicht gibt, der ist ein Bluthund. -
28 Wenn einer baut und der andre einrei§t: was haben sie davon anderes als Mhe?
29 Wenn einer betet und der andre flucht: wessen Stimme soll der Herr erhren?
30 Wer sich wscht, wenn er einen Toten angerhrt hat, und rhrt ihn wieder an: was hilft ihm sein Waschen? 4.Mose 19,11.12)
31 So ist der Mensch, der fr seine Snden fastet und sndigt immer wieder: wer soll sein Gebet erhren, und was hilft ihm sein Fasten? Jes 58,3-5)
35
1 Gottes Gebote halten, das ist ein reiches Opfer. (1 und 2) 1.Sam 15,22)
2 Gottes Gebote ehren, das ist das rechte Dankopfer.
3 Gott danken, das ist das rechte Speisopfer. Ps 50,14.23)
4 Barmherzigkeit ben, das ist das rechte Lobopfer. Hebr 13,16)
5 Von Snden lassen, das ist ein Gottesdienst, der dem Herrn gefllt; und aufhren, Unrecht zu tun, das ist ein rechtes Shnopfer. Spr 21,3)
6 Im Haus des Herrn aber sollst du nicht mit leeren Hnden erscheinen; 5.Mose 16,16.17)
7 denn das alles mu§ man tun um des Gebotes willen. Mt 23,23)
8 Des Gerechten Opfer macht den Altar reich, und Opfergeruch ist dem Hchsten wohlgefllig. 1.Mose 8,21)
9 Des Gerechten Opfer ist angenehm und wird nicht mehr vergessen.
10 Ehre Gott mit deinen Opfern gern und reichlich, und gib deine Erstlingsgaben, ohne zu geizen. 2.Mose 23,19)
11 Was du gibst, das gib gern, und bringe den Zehnten frhlich dar. 3.Mose 27,30; Mal 3,10)
12 Gib dem Hchsten, wie er dir gegeben hat, und gib gern und reichlich nach deinem Vermgen. 2.Kor 9,7)
13 Denn der Herr, der vergilt, wird dir's siebenfach vergelten. 1.Sam 26,23, Ps 79,12)
14 Bring deine Gabe nicht, um Gott zu bestechen; denn eine solche wird er nicht annehmen. (14 und 15) Mal 1,8; 2.Chr 19,7)
15 Verla§ dich nicht auf ein ungerechtes Opfer; denn der Herr ist ein Richter, und vor ihm gilt kein Ansehen der Person.
16 (Das Gebet der Rechtlosen und seine Erhrung) Er hilft dem Armen ohne Ansehen der Person und erhrt das Gebet des Unterdrckten. (16-19) 5.Mose 10,17.18; 2.Mose 22,21.22; Lk 18,7)
17 Er verachtet das Gebet der Waisen nicht noch die Witwe, wenn sie klagt.
18 Die Trnen der Witwen flie§en die Backen herab
19 und schreien gegen den, der sie hervorgerufen hat.
20 Wer Gott dient, wie es ihm gefllt, der ist ihm angenehm, und sein Gebet reicht bis in die Wolken. Spr 15,29)
21 Das Gebet der Elenden dringt durch die Wolken und l§t nicht ab, bis es vor Gott kommt, und hrt nicht auf, bis der Hchste darauf achtet. -
22 Und der Herr wird recht richten und bestrafen und nicht sumen noch Langmut zeigen, bis er den Unbarmherzigen die Lenden zerschmettert
23 und an solchen Leuten Vergeltung bt und alle Gewaltttigen vernichtet und die Macht der Ungerechten zerschlgt.
24 Er wird den Menschen nach ihren Taten vergelten und wird an ihnen handeln nach ihren Plnen, Jer 17,10)
25 er wird seinem Volk Recht schaffen und es erfreuen mit seiner Barmherzigkeit.
26 Wie der Regen erquickt, wenn es lange trocken gewesen ist, so lieblich ist seine Barmherzigkeit in der Zeit der Not. Hos 6,3)
36
1 (Gebet des Gottesvolkes um Hilfe gegen seine Feinde) Herr, allmchtiger Gott, erbarme dich unser,
2 sieh hin und versetze alle Vlker in Schrecken! Ps 80,15, 2.Mose 23,27)
3 Erhebe deine Hand gegen die fremden Vlker, da§ sie deine Macht sehen.
4 Wie du vor ihren Augen dich heilig erwiesen hast an uns, so zeige dich mchtig an ihnen vor unsern Augen, Hes 28,22.23)
5 damit sie dich erkennen, wie wir erkannt haben, da§ es keinen andern Gott gibt als dich, Herr. 5.Mose 4,35; Jdt 9,15)
6 Tu neue Zeichen und neue Wunder. Mi 7,15.16)
7 Verherrliche deine Hand und deinen rechten Arm.
8 Errege Grimm und schtte Zorn aus. Ps 79,6)
9 Wirf den Widersacher nieder und vertilge den Feind;
10 fhre bald die Zeit herbei und denke an deinen Eid, damit man deine Wundertaten preist. 5.Mose 32,35, 5.Mose 32,40.41)
11 Der Zorn des Feuers soll die verzehren, die sich so sicher fhlen; und die deinem Volk Leid antun, sollen umkommen.
12 Zerschmettre die Kpfe der Frsten, die uns feind sind und sagen: Au§er uns gibt es niemand! - Vers 5; Hab 1,11)
13 Versammle alle Stmme Jakobs und la§ sie dein Erbe sein wie am Anfang. 5.Mose 30,3)
14 Herr, erbarme dich ber dein Volk, das von dir den Namen hat, und ber Israel, das du einen Erstgeborenen genannt hast. Jes 43,1, 2.Mose 4,22)
15 Erbarme dich ber die Stadt Jerusalem, wo dein Heiligtum ist und wo du wohnst.
16 Erflle Zion mit deiner Majestt und dein Volk mit deiner Herrlichkeit.
17 Bekenne dich zu denen, die von Anfang an dein Eigentum gewesen sind; und erflle die Verhei§ungen, die in deinem Namen verkndigt worden sind. Rm 15,8)
18 Lohne es denen, die auf dich warten, damit das Wort deiner Propheten besttigt wird. 2.Petr 1,19)
19 Nach dem Segen Aarons ber dein Volk erhre, Herr, das Gebet derer, die dich anrufen, damit alle, die auf Erden wohnen, erkennen, da§ du der Herr bist, der ewige Gott. 4.Mose 6,23-26)
20 (Ratschlge fr die Wahl der Frau, der Freunde und der Ratgeber) Der Bauch nimmt verschiedene Speisen zu sich; doch ist die eine Speise besser als die andre.
21 Wie die Zunge das Wildbret schmeckt, so merkt ein verstndiges Herz die falschen Worte.
22 Ein tckischer Mensch kann einen ins Unglck bringen; aber ein erfahrner wei§ es ihm zu vergelten. -
23 Eine Frau wird jeden zum Manne nehmen; aber unter den Tchtern nimmt man die eine lieber als die andre. 1.Mose 29,16-18)
24 Eine schne Frau erfreut den Mann, und er sieht nichts lieber;
25 wenn sie dazu freundliche und liebliche Worte spricht, so ist ihr Mann nicht zu vergleichen mit andern. - Kap 26,16)
26 Wer eine Frau erwirbt, erwirbt damit noch mehr: eine Gehilfin, die zu ihm pa§t, und eine Sule, an die er sich lehnt. 1.Mose 2,18, Spr 31,10.11)
27 Wo kein Zaun ist, wird Hab und Gut geraubt; und wo keine Frau ist, da irrt der Mann seufzend umher. Kap 26,2)
28 Wie man einem bewaffneten Ruber nicht traut, der von einer Stadt in die andre schleicht, so traut man auch nicht einem Mann, der kein Heim hat und dort bleiben mu§, wo er am Abend hinkommt. Kap 29,30)
37
1 Jeder Freund sagt zwar: Ich bin auch dein Freund -; aber einige sind nur dem Namen nach Freunde.
2 Wenn ein Gefhrte und Freund einem feind wird, so bleibt der Gram darber bis in den Tod.
3 Ach wo kommt doch das bel her, da§ alle Welt so voll Falschheit ist? 2.Kor 11,3)
4 Wenn's dem Freund gut geht, so freuen sie sich mit ihm; wenn's ihm aber schlecht geht, werden sie seine Feinde. Kap 6,8)
5 Sie stehen ihm bei, wenn es um den Bauch geht; aber wenn es Kampf gibt, verstecken sie sich hinter dem Schild.
6 Vergi§ den Freund nicht in deinem Herzen,
7 und denke an ihn, wenn du reich wirst.
8 Jeder Ratgeber will raten, aber einige raten zu ihrem eignen Nutzen. Kap 6,6)
9 Darum hte dich vor dem Ratgeber: berlege zuvor, was ihm ntzlich sein kann, denn er denkt vielleicht daran, zu seinem Vorteil zu raten; la§ ihn nicht ber dich bestimmen,
10 damit er nicht sagt: Du bist auf dem rechten Weg -, selbst aber beiseite steht und achtgibt, wie es dir ergehen wird.
11 Berate dich nicht mit dem, der dich mi§gnstig betrachtet, und vor denen, die dich beneiden, verbirg deinen Plan.
12 Man fragt ja auch nicht eine Frau um Rat, wie man ihre Nebenbuhlerin freundlich behandeln soll, oder einen ngstlichen, wie man Krieg fhren soll, oder einen Kaufmann, wie hoch er deine und seine Ware schtzt, oder einen Kufer, wie teuer du etwas verkaufen sollst, Spr 20,14)
13 oder einen Mi§gnstigen, wie man denken, oder einen Unbarmherzigen, wie man barmherzig sein soll, oder einen Faulen, wie man viel arbeiten kann,
14 oder einen fr ein Jahr angeworbenen Tagelhner, ob seine Arbeit schon zu Ende ist, oder einen trgen Hausknecht, wieviel man leisten kann. Alle diese Leute frag nicht um Rat,
15 sondern halte dich stets zu gottesfrchtigen Leuten, von denen du wei§t, da§ sie Gottes Gebote halten; Kap 9,21-23)
16 die gesinnt sind, wie du bist, die Mitleid mit dir haben, wenn du strauchelst.
17 Und bleibe bei dem, was dir dein Herz rt; denn du wirst keinen treueren Ratgeber finden. Dan 1,8)
18 Denn mit seinem Herzen kann ein Mann oft mehr erkennen als sieben Wchter, die oben auf der Warte sitzen.
19 Doch bei alledem rufe den Allerhchsten an, da§ er dein Tun gelingen und nicht fehlschlagen l§t. Tob 4,20)
20 Ehe du etwas anfngst, berleg dir's zuvor; und ehe du etwas tust, geh mit dir zu Rate.
21 Denn wenn man etwas Neues vorhat, so treten vier Dinge auf: Gutes und Bses, Leben und Tod; und darber regiert allezeit die Zunge. - Spr 18,21; Jak 3,5)
22 Mancher ist zwar fhig, vielen andern zu raten, aber sich selbst kann er nicht helfen.
23 Mancher mchte klug raten und wird doch nicht gern gehrt, und so bleibt er ein Bettler;
24 denn er hat nicht vom Herrn die Gnade dazu, und es ist keine Weisheit in ihm. -
25Mancher ist weise nur fr sich selbst; der schafft mit seinem Rat nur fr sich selbst Nutzen.
26 Ein weiser Mann lehrt sein Volk und schafft mit seinem Rat bleibenden Nutzen.
27 Ein weiser Mann wird sehr gelobt, und alle, die ihn sehen, preisen ihn.
28 Jeder hat eine bestimmte Zeit zu leben; aber Israels Tage sind nicht zu zhlen. Hiob 14,5, 5.Mose 11,21)
29 Ein Weiser hat in seinem Volk gro§es Ansehen, und sein Name bleibt ewig.
30 (Warnung vor Unm§igkeit) Mein Kind, prfe, was fr deinen Leib gesund ist; und sieh, was fr ihn ungesund ist, das gib ihm nicht.
31 Denn nicht alles ist jedem ntzlich, auch mag nicht jeder alles.
32 berfri§ dich nicht, wenn es dir schmeckt, und sei nicht gierig bei leckeren Speisen.
33 Denn viel Fressen macht krank, und ein unersttlicher Vielfra§ wird sich erbrechen. (33 und 34) Kap 31,24.25; Rm 13,13.14)
34 Viele haben sich zu Tode gefressen; wer aber m§ig i§t, der lebt desto lnger.
38
1 (Lob des Arztes) Ehre den Arzt mit gebhrender Verehrung, damit du ihn hast, wenn du ihn brauchst; Kol 4,14)
2 denn der Herr hat ihn geschaffen, und die Heilung kommt von dem Hchsten, und Knige ehren ihn mit Geschenken. 2.Mose 15,26)
3 Die Kunst des Arztes erhht ihn und macht ihn gro§ bei Frsten und Herren.
4 Der Herr l§t die Arznei aus der Erde wachsen, und ein Vernnftiger verachtet sie nicht. Hes 47,12)
5 Wurde nicht das bittere Wasser s§ durch Holz, damit man seine Kraft erkennen sollte? 2.Mose 15,23-25)
6 Und er hat solche Kunst den Menschen gegeben, um sich herrlich zu erweisen durch seine wunderbaren Mittel.
7 Damit heilt er und vertreibt die Schmerzen, und der Apotheker macht Arznei daraus,
8 damit Gottes Werke kein Ende nehmen und es Heilung durch ihn auf Erden gibt. Joh 5,17, Mt 4,23.24)
9 Mein Kind, wenn du krank bist, so mi§achte dies nicht; sondern bitte den Herrn, dann wird er dich gesund machen. (9 und 10) Jes 38,1-5.16.17; Jak 5,14-16)
10 La§ ab von der Snde und handle rechtschaffen und reinige dein Herz von aller Missetat.
11 Opfre lieblichen Geruch und feinstes Mehl zum Gedenkopfer, und gib ein fettes Opfer, als m§test du sterben. 3.Mose 2,1.2)
12 Danach la§ den Arzt zu dir, denn der Herr hat ihn geschaffen; und weise ihn nicht von dir, denn du brauchst auch ihn.
13 Es kann die Stunde kommen, in der dem Kranken allein durch die Hand der rzte geholfen wird;
14 denn auch sie werden den Herrn bitten, da§ er's ihnen gelingen l§t, damit es sich mit ihm bessert und er gesund wird und wieder fr sich sorgen kann.
15 Wer vor seinem Schpfer sndigt, der soll dem Arzt in die Hnde fallen! Ps 107,17.18; Joh 5,14)
16 (Von der Trauer um einen Toten) Mein Kind, wenn einer stirbt, so beweine ihn und klage wie einer, dem gro§es Leid geschehen ist, und verhlle seinen Leib, wie es ihm zukommt, und bestatte ihn mit Ehren. Tob 2,2-9)
17 Du sollst bitterlich weinen und von Herzen betrbt sein und Leid tragen, wie er es verdient hat, (17 und 18) Kap 22,11.13)
18 etwa einen Tag oder zwei, damit man nicht schlecht von dir redet; und trste dich auch wieder, damit du nicht allzu traurig wirst.
19 Denn vom Trauern kommt der Tod, und die Traurigkeit des Herzens schwcht die Krfte.
20 In der Anfechtung bleibt die Traurigkeit, und ein Leben in Armut tut dem Herzen weh.
21 La§ die Traurigkeit nicht in dein Herz, sondern weise sie ab und denk ans Ende und vergi§ es nicht; (21 und 22) 1.Thess 4,13.14)
22 denn es gibt kein Wiederkommen. Du hilfst ihm nicht, und dir tust du Schaden.
23 Denke daran: wie er gestorben, so mu§t du auch sterben. Gestern war's an mir, heute ist's an dir.
24 Weil der Tote nun seine Ruhe hat, so hre auch du auf, ihn zu beklagen, und trste dich wieder, weil sein Geist von ihm geschieden ist. 2.Sam 12,19-23)
25 (Vom Erlernen der Weisheit) Wer Weisheit lernt, braucht viel Zeit, und nur wer sonst nichts zu tun hat, wird Weisheit gewinnen.
26 Wie kann der Weisheit erlernen, der den Pflug fhrt und stolz die Ochsen mit dem Stecken antreibt und nur mit solchen Arbeiten umgeht und mit nichts anderm als mit Ochsen zu reden wei§?
27 Er mu§ daran denken, wie er ackern soll, und mu§ spt und frh den Khen Futter geben. -
28 Ebenso geht es den Zimmerleuten und Baumeistern, die Tag und Nacht arbeiten, oder denen, die Siegel stechen und flei§ig Bilder malen; die mssen daran denken, da§ das Bild hnlich wird, und frh und spt darauf bedacht sein, da§ sie es vollenden. -
29 Ebenso geht es dem Schmied bei seinem Ambo§, der auf das Schmiedewerk achtet und vom Feuer versengt wird und sich in der Hitze des Ofens mde arbeitet.
30 Das Hmmern drhnt ihm in die Ohren, und er sieht darauf, wie er das Werk richtig macht,
31 und mu§ daran denken, wie er's fertigbringt, und frh und spt darauf bedacht sein, da§ es schn aussieht.
32 Ebenso geht es dem Tpfer; der mu§ bei seiner Arbeit sitzen und die Scheibe mit seinen F§en drehen und mu§ immer um sein Werk besorgt sein und sein bestimmtes Ma§ an Arbeit tun. Jer 18,3.4)
33 Er mu§ mit seinen Armen aus dem Ton sein Gef§ formen und mu§ sich mit seinen F§en abmhen.
34 Er mu§ daran denken, wie er's fein glasiert, und frh und spt den Ofen fegen. -
35 Diese alle vertrauen auf ihre Hnde, und jeder versteht sich auf sein Handwerk.
36 Man kann sie beim Bau der Stadt nicht entbehren,
37 sie sind weder Beisassen noch brauchen sie umherzuziehen - doch zur Beratung des Volks werden sie nicht herangezogen, und in der Gemeinde treten sie nicht hervor;
38 auf dem Stuhl des Richters sitzen sie nicht, auf Bund und Gesetz verstehen sie sich nicht; sie knnen Recht und Gerechtigkeit nicht lehren, Joh 7,49)
39 und weise Sprche werden bei ihnen nicht gefunden: doch sie sttzen den Bestand der Welt und denken daran, wie sie ihre Arbeit verrichten knnen. Spr 18,9)
39
1 Wer sich aber vorgenommen hat, ber das Gesetz des Hchsten nachzusinnen, der mu§ die Weisheit aller Alten erforschen und in den Propheten studieren. (1-3) Ps 1,2; 78,2.3)
2 Er mu§ die Geschichten berhmter Leute kennen und ber die Sprche nachdenken, was sie bedeuten und lehren.
3 Er mu§ den verborgenen Sinn der Gleichnisse erforschen und mit Rtselsprchen vertraut sein.
4 Der kann den Frsten dienen und vor den Herren erscheinen.
5 Er durchzieht fremde Lnder; denn er sucht zu erfahren, was bei den Menschen gut und bse ist. Kap 34,9)
6 Er denkt daran, in der Frhe den Herrn zu suchen, der ihn geschaffen hat, und betet vor dem Hchsten. Weish 16,28)
7 Er tut seinen Mund getrost auf und betet fr seine Snden.
8 Und wenn es dem gro§en Gott gefllt, so gibt er ihm den Geist der Weisheit reichlich. Jak 1,5; Joh 3,34)
9 Er kann weisen Rat und Lehre geben in Flle, dafr dankt er dem Herrn in seinem Gebet.
10 Er richtet sein Wollen und sein Wissen darauf, die Geheimnisse des Herrn zu verstehen. Kol 2,2.3)
11 Danach gibt er seine Belehrung und rhmt sich des Gesetzes des Herrn.
12 Und viele preisen seine Weisheit, und sie wird niemals untergehen.
13 Er wird niemals mehr vergessen werden, und noch nach seinem Tode bleibt ihm dieser Name. Kap 37,29; 41,15.16; Weish 8,13)
14 Was er gelehrt hat, wird man in aller Welt verknden, und die Gemeinde wird ihn rhmen.
15 Solange er lebt, hat er einen gr§ern Namen als tausend andre; und noch nach seinem Tode bleibt er ihm.
16 (Lobpreis der Werke Gottes) Ich habe mir noch mehr berlegt und will es sagen; denn rund wie der Vollmond bin ich voll von Gedanken. Hiob 32,18)
17 Gehorcht mir, ihr frommen Shne, und ihr werdet wachsen wie die Rosen, an den Bchen gepflanzt, Ps 1,3)
18 und werdet lieblichen Duft geben wie Weihrauch und blhen wie die Lilien. Verbreitet Wohlgeruch Kap 24,20)
19 und singt ein Loblied! Lobt den Herrn fr alle seine Werke, preist seinen Namen herrlich!
20 Dankt ihm und lobt ihn mit Singen und Klingen und stimmt dies Danklied an:
21 Alle Werke des Herrn sind sehr gut; und was er gebietet, das geschieht zur rechten Zeit. 1.Mose 1,31; Ps 104,24, Ps 104,27)
22 Und man darf nicht sagen: Was ist das? Was soll das? Denn zur rechten Zeit trifft alles ein, wie damals, als durch sein Gebot das Wasser stand wie eine Mauer und durch sein Wort die Wasser standen, wie in ein Gef§ gefa§t. Pred 3,11, 2.Mose 14,21.22;Jos 3,14-16; 1.Mose 1,9)
23 Durch sein Gebot schafft er alles, was er will, und wenn er hilft, kann's niemand hindern. Ps 33,9, Dan 4,32)
24 Die Werke aller Menschen sind vor ihm, und vor seinen Augen ist nichts verborgen. Kap 15,19; Ps 33,13-15)
25 Er sieht alles vom Anfang der Welt bis ans Ende der Welt, und vor ihm ist kein Ding zu wunderbar.
26 Man darf nicht sagen: Was ist das? was soll das? Denn er hat alles geschaffen, damit es zu etwas dienen soll.
27 Denn sein Segen flie§t daher wie ein Strom und trnkt die Erde wie eine gro§e Flut. Ps 65,10)
28 Ebenso trifft sein Zorn die Heiden, wie damals, als er ein wasserreiches Land in ein Salzmeer verwandelte. 1.Mose 14,3; 19,24-26)
29 Sein Tun ist bei den Heiligen recht; aber die Gottlosen sto§en sich daran. Ps 18,27)
30 Von Anfang an ist das Gute fr die Frommen geschaffen und ebenso das Bse fr die Gottlosen. (30-32) Weish 16,24; 1.Tim 4,4)
31 Der Mensch bedarf zu seinem Leben vor allem Wasser, Feuer, Eisen, Salz, Mehl, Milch, Honig, Wein,
l und Kleider.
32 Das alles kommt den Frommen zugut, aber fr die Gottlosen wandelt es sich zum Bsen.
33 Es gibt Winde, die sind zur Strafe geschaffen, und durch ihr Strmen richten sie schweren Schaden an; (33 und 34) Ps 104,4; Jes 2,12-17)
34 und wenn die Strafe kommen soll, so toben sie und besnftigen dadurch den Zorn dessen, der sie geschaffen hat.
35 Feuer, Hagel, Hunger, Tod, das alles ist zur Strafe geschaffen. 2.Mose 9,22-25; Weish 5,21-23)
36 Wilde Tiere, Skorpione, Schlangen und das Schwert sind auch zur Strafe geschaffen, um die Gottlosen zugrunde zu richten.
|P Kap 40,8-10)
37 Mit Freuden erfllen sie seinen Befehl und sind bereit, wenn er sie auf Erden braucht; und wenn ihre Zeit kommt, widersetzen sie sich ihm nicht. Ps 148,8)
38 Darum war ich von Anfang an meiner Sache gewi§ und bedachte es und schrieb's nieder,
39 da§ alle Werke des Herrn gut sind und jedes zu seiner Zeit einen Zweck erfllt Vers 21.26)
40 und da§ man nicht sagen darf: Es ist nicht alles gut; denn alles ist zu seiner Zeit sinnvoll.
41 Darum soll man den Namen des Herrn loben und danken mit Herz und Mund.
40
1 (Vom Elend des Menschen) Gro§es Elend ist jedem Menschen zugeteilt, und ein schweres Joch liegt auf den Menschenkindern von Mutterleib an, bis sie zur Erde zurckkehren, die unser aller Mutter ist. Hiob 7,1-4; Ps 90,10)
2 Da sind immer Sorge, Furcht, Hoffnung und zuletzt der Tod Hebr 2,15)
3 sowohl bei dem, der in hohen Ehren sitzt, wie bei dem, der im Staube liegt; (3 und 4) Weish 7,1-6)
4 sowohl bei dem, der Purpur und Krone trgt, wie bei dem, der einen groben Kittel anhat. Da sind immer Zorn, Eifersucht, Kummer, Unfriede und Todesfurcht, Ha§ und Streit.
5 Und wenn einer des Nachts auf seinem Bett ruhen und schlafen soll, beunruhigen ihn allerlei Gedanken. Pred 2,23; 1.Mose 41,8)
6 Wenn er schon ein wenig ruht, so ist's doch nichts damit; denn bald ist ihm im Schlaf, als wre es Tag und er she die Feinde kommen, und er erschrickt im Traum, als fliehe er aus der Schlacht;
7 und im Augenblick der Not wacht er auf und ist heilfroh, da§ die Furcht umsonst war.
8 Dies widerfhrt allem Fleisch, sowohl Menschen wie Vieh, aber den Gottlosen siebenmal mehr: (8-10) Kap 39,35.36)
9 Mord, Blutvergie§en, Streit, Schwert, Unglck, Hunger, Verderben und Plage:
10 Das alles ist den Gottlosen zugeteilt; denn auch die Sintflut mu§te um ihretwillen kommen. 1.Mose 6,13)
11 Alles, was aus der Erde kommt, mu§ wieder zu Erde werden, wie alle Wasser wieder ins Meer flie§en. 1.Mose 3,19; Pred 3,20, Pred 1,7)
12 (Unrecht Gut gedeihet nicht) Alle Geschenke und unrechten Zuwendungen werden untergehen; aber die Redlichkeit bleibt ewig. 1.Chron 29,17)
13 Die Gter der Gottlosen versiegen wie ein Bach, wie ein starker Donner im Regen verhallt.
14 Sie sind frhlich, solange sie Geschenke nehmen; aber zuletzt gehen sie doch zugrunde.
15 Die Nachkommen der Gottlosen bringen keine Zweige hervor, und die Wurzel der Ungerechten steht auf einem nackten Felsen. Kap 23,35)
16 Und selbst wenn sie wie das Riedgras sehr feucht und am Wasser stnden, werden sie doch ausgerottet eher als alles Gras. - Hiob 8,11-13)
17 Wohltun aber ist wie ein gesegneter Garten, und Barmherzigkeit bleibt ewig. Vers 28; Jes 58,10.11)
18 (Vom Guten und vom Besseren im Leben des Menschen) Wer von seiner Arbeit lebt und wer bescheiden ist, der hat ein gutes Leben; aber besser als beide hat es der, der einen Schatz findet. 1.Tim 6,6-8, Mt 6,19-21; 13,44)
19 Kinder zeugen und Stdte grnden machen einen bleibenden Namen; aber eine untadelige Frau wird mehr geschtzt als beides. Kap 36,26)
20 Wein und Saitenspiel erfreuen das Herz; aber die Weisheit ist liebenswerter als sie beide.
21 Flte und Harfe klingen schn; aber eine freundliche Rede ist besser als sie beide. Spr 16,24)
22 Anmut und Schnheit sieht das Auge gern, aber eine grne Saat lieber als beides.
23 Einem Freund und einem Gefhrten begegnet man gern, aber lieber hat man die Frau, mit der man lebt.
24 Brder und Helfer sind gut in der Not, aber mehr als beide rettet Almosengeben. Kap 29,15)
25 Gold und Silber lassen einen Mann sicher stehen, aber mehr als beides ein guter Rat.
26 Reichtum und Macht erhhen den Mut, aber mehr als beides die Furcht des Herrn. Ps 33,16-18; Jdt 9,11)
27 In der Furcht des Herrn fehlt einem nichts, und man braucht keine Hilfe. Ps 34,11)
28 Die Furcht des Herrn ist wie ein gesegneter Garten, und nichts ist so schn wie sie. Vers 17)
29 (Warnung vor dem Betteln) Mein Kind, verleg dich nicht aufs Betteln; es ist besser, zu sterben als zu betteln. Kap 29,30; 1.Thess 4,11.12)
30 Wer sich nach fremden Tischen umsieht, dessen Leben kann nicht als rechtes Leben gelten; denn er macht sich unrein mit fremden Speisen; Dan 1,8; 1.Makk 1,65)
31 aber gerade davor htet sich ein vernnftiger, wohlerzogener Mann.
32 Betteln schmeckt dem unverschmten Maul gut; aber im Bauch wird es wie Feuer brennen.
41
1 (Vom Tod) O Tod, wie bitter bist du, wenn an dich ein Mensch denkt, der gute Tage und genug hat und ohne Sorgen lebt Jes 38,10)
2 und dem es wohl geht in allen Dingen und der noch gut essen kann!
3 O Tod, wie wohl tust du dem Armen, (3 und 4) Kap 30,17; Hiob 3,20-22; Lk 16,22)
4 der schwach und alt ist, der in allen Sorgen steckt und nichts Besseres zu hoffen noch zu erwarten hat!
5 Frchte den Tod nicht! Denke an die, die vor dir gewesen sind und nach dir kommen werden. So ist es vom Herrn verordnet ber alle Menschen. Kap 14,18; Hebr 9,27.28)
6 Und was wehrst du dich gegen den Willen des Hchsten? Ob du zehn oder hundert oder tausend Jahre lebst,
7 im Tod fragt man nicht, wie lange einer gelebt hat.
8 (Das Schicksal der Gottlosen) Die Kinder der Gottlosen und die sich zu den Gottlosen gesellen, die werden verworfen. Kap 23,35)
9 Das Erbteil der Kinder von Gottlosen geht verloren; und ihre Nachkommen werden immer verachtet sein.
10 Die Kinder werden den gottlosen Vater anklagen; denn um seinetwillen sind sie verachtet.
11 Weh euch, ihr Gottlosen, die ihr des Hchsten Gesetz verla§t! (11 und 12) 5.Mose 27,26)
12 Werdet ihr geboren, so werdet ihr zum Fluch geboren; und sterbt ihr, so fallt ihr dem Fluch zum Opfer.
13 Wie alles, was aus der Erde kommt, wieder zu Erde wird, so kommen die Gottlosen aus dem Fluch zur Verdammnis. Kap 40,11, Phil 3,19)
14 (Der gute Name) Die Menschen trauern zwar um ihren Leib, aber bei den Gottlosen wird auch der Name vertilgt, denn er taugt nichts. Kap 10,20; Spr 10,7)
15 Sieh zu, da§ du einen guten Namen behltst; der bleibt dir gewisser als tausend gro§e Schtze Gold. Spr 22,1)
16 Ein Leben, es sei so gut, wie es wolle, whrt nur eine kurze Zeit; aber ein guter Name bleibt ewig. Kap 39,13-15; 46,15; Mt 26,13; Lk 10,20)
17 (Rechte und falsche Scham) Meine Kinder, bewahrt willig, was man euch gelehrt hat. Eine Weisheit, die man verbirgt, und ein Schatz, der vergraben ist - was hat man von beiden? Besser ist ein Mensch, der seine Torheit verbirgt, als einer, der seine Weisheit verbirgt. Kap 20,32.33; Mt 5,14-16)
18 So schmt euch nun der Dinge, die ich jetzt aufzhle. -
19 Man schmt sich oft, wo man sich nicht zu schmen brauchte, und billigt oft, was man nicht billigen sollte. - Kap 4,25)
20 Schmt euch vor Vater und Mutter der Unzucht; vor dem Frsten und Herrn der Lge;
21 vor dem Richter und Rat des Unrechts; vor Gemeinde und Volk, das Gesetz zu bertreten;
22 vor dem Nchsten und Freund, treulos zu sein; vor den Nachbarn, zu stehlen. -
23 Schme dich, Eid und Vertrag zu ndern und dich beim Essen mit deinem Arm aufzusttzen.
24 Schme dich, da§ du schlecht bestehst, wenn du abrechnen sollst, und nicht dankst, wenn man dich gr§t.
25 Schme dich, nach den Huren zu sehen und dein Angesicht von deinen Blutsfreunden abzuwenden.
26 Schme dich, Erbteil und Morgengabe an dich zu bringen und nach einer verheirateten Frau zu blicken. Kap 9,11-13)
27 Schme dich, die Magd eines andern zu begehren und an ihr Bett zu treten.
28 Schme dich, deinen Freund zu schmhen, und wenn du ihm etwas gegeben hast, so wirf es ihm nicht vor. Kap 18,15.18; 20,15)
29 Schme dich, alles weiterzusagen, was du gehrt hast, und auszuplaudern, was dir anvertraut wurde. So schmst du dich mit Recht und wirst allen Leuten lieb und wert sein. Kap 27,17)
42
1 Aber ber folgendes schme dich nicht, und nimm keine falsche Rcksicht, durch die du sndigen knntest: Schme dich nicht, Gesetz und Bund des Hchsten zu halten,
2 den Gottlosen, wenn er recht hat, gerecht zu sprechen;
3 mit dem Nchsten und Gefhrten genau abzurechnen; das Erbteil der Freunde gerecht zu verteilen; Lk 16,10.11)
4 rechtes Ma§ und Gewicht zu halten; zufrieden zu sein, ob du viel oder wenig gewinnst; Kap 26,28)
5 Gewinn zu erzielen beim Handeln mit Kaufleuten; die Kinder streng zu erziehen; den bsen Sklaven krftig zu zchtigen; Spr 20,14, Kap 30,1-13, Kap 33,25-30)
6 auf eine schlechte Frau gut aufzupassen; alles gut zu verschlie§en, wo viele zugreifen knnen;
7 alles zu zhlen und abzuwiegen, was du herausgibst; jede Ausgabe und Einnahme aufzuschreiben;
8 die Unverstndigen und Toren zurechtzuweisen, auch die alten Leute, da§ sie nicht mit den jungen zanken. So wirst du ein aufrechter Mann sein und bei allen Leuten geachtet. Tit 2,2)
9 (Von Tchtern und Frauen) Eine Tochter bereitet dem Vater viele unruhige Nchte, von denen niemand wei§, und die Sorge um sie nimmt ihm den Schlaf: solange sie jung ist, da§ sie verblhen knnte, oder wenn sie einen Mann hat, da§ er ihrer berdrssig wird, Kap 7,27, 5.Mose 24,1-3)
10 oder solange sie noch unberhrt ist, da§ sie verfhrt und im Haus ihres Vaters schwanger werden knnte; oder wenn sie bei ihrem Mann ist, da§ sie sich nicht ordentlich hlt oder er kein Kind von ihr haben kann.
11 Wenn deine Tochter nicht auf sich hlt, so bewache sie scharf, da§ sie dich nicht vor deinen Feinden zum Spott macht und die ganze Stadt von dir redet und du in aller Munde bist und dich vor allen Leuten schmen mu§t. - Kap 26,13.14)
12 Sieh dich nicht um nach schnen Menschen, und suche nicht die Gesellschaft von Frauen! Kap 9,3-13)
13 Denn wie aus den Kleidern Motten kommen, so kommt von Frauen viel Schlechtigkeit.
14 Es ist besser, bei einem groben Mann zu sein als bei einer freundlichen Frau, die einen zu Hohn und Spott macht. Pred 7,26)
15 (Gottes Herrlichkeit in der Natur) Ich will nun preisen des Herrn Werke und verknden, was ich gesehen habe. Durch das Wort des Herrn sind seine Werke geworden. Kap 39,23; 1.Mose 1,3)
16 Die Sonne blickt auf alle Welt herab und gibt ihr Licht, und des Herrn Werk ist seiner Herrlichkeit voll.
17 Es ist selbst den Engeln des Herrn nicht gegeben, alle seine Wunderwerke zu verknden, die der allmchtige Herr geschaffen hat, damit das All durch seine Herrlichkeit besteht. Kap 18,2)
18 Er allein erforscht den Abgrund und das Herz der Menschen und durchschaut, was sie vorhaben. Spr 15,11, Joh 2,25)
19 Denn der Hchste wei§ alle Dinge und sieht voraus, was geschehen wird.
20 Er verkndet, was vergangen und was zuknftig ist, und offenbart, was verborgen ist; es entgeht ihm kein Gedanke, und nichts ist ihm verborgen.
21 Er hat die Werke seiner Weisheit fest gegrndet, wie er selber ist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Spr 3,19, Jes 48,12.13)
22 Man kann sie weder gr§er noch geringer machen, und er hat keinen Ratgeber ntig. Kap 18,5; Pred 3,14, Jes 40,13)
23 Wie herrlich sind alle seine Werke, obwohl man kaum einen Funken davon erkennen kann. Hiob 37,5.23)
24 Dies alles lebt und bleibt fr immer, und wenn er sie braucht, sind sie alle gehorsam. Kap 39,37)
25 Es sind immer zwei; eins steht dem andern gegenber, und dem, was er gemacht hat, fehlt nichts. Kap 33,15.16)
26 Er hat es so geordnet, da§ eins dem andern ntzt.
43
1 Und wer kann sich an seiner Herrlichkeit satt sehen? Die Schnheit der Hhe ist das helle Firmament, das Bild des Himmels ist herrlich anzusehen. Ps 104,1.2)
2 Wenn die Sonne aufgeht, verkndet sie den Tag; sie ist ein Wunderwerk des Hchsten.
3 Am Mittag trocknet sie das Land aus, und wer kann ihre Hitze ertragen?
4 Ein Ofen erhitzt Werkstcke, bis sie glhen, aber dreimal mehr erhitzt die Sonne die Berge; sie verbreitet Gluthauch und gibt so hellen Glanz von sich, da§ sie die Augen blendet. Ps 19,7)
5 Gro§ ist der Herr, der sie gemacht und ihr befohlen hat, ihre Bahn zu durcheilen. Ps 74,16)
6 Und der Mond mu§ berall scheinen zu seiner Zeit und die Zeiten anzeigen und ein Zeichen fr immer sein. 1.Mose 1,14)
7 Nach dem Mond rechnet man die Feste; er ist ein Licht, das abnimmt und wieder zunimmt. (7 und 8) 3.Mose 23,5; Ps 104,19)
8 Er gibt dem Monat seinen Namen; er wchst und verndert sich wunderbar
9 und ist ein Feldzeichen fr das himmlische Heer, wenn er aufstrahlt am Firmament des Himmels. (9-11) Bar 3,34.35)
Die hellen Sterne zieren den Himmel,
10 ein leuchtender Schmuck an der Himmelshhe des Herrn.
11 Durch Gottes Wort halten sie ihre Ordnung ein und werden nicht mde, wenn sie Wache halten. Jes 40,26; Hiob 38,31-33)
12 Sieh den Regenbogen an und lobe den, der ihn gemacht hat! denn er hat sehr schne Farben. 1.Mose 9,13; Hes 1,28)
13 Er zieht am Himmel einen glnzenden Bogen; die Hand des Hchsten hat ihn gespannt.
14 Auf sein Wort hin fllt viel Schnee, und er l§t Blitze herabfahren, mit denen er richtet. Darum tut sich der Himmel auf, (14-22) Hiob 38,22-30; Ps 147,16-18)
15 und die Wolken ziehen, wie die Vgel fliegen.
16 Er drckt durch seine Kraft die Wolken zusammen, da§ Hagelkrner herausfallen.
17 Sein Donner erschreckt die Erde, und Berge zittern vor ihm. Ps 29,3.6)
18 Durch seinen Willen wehen der Sdwind und der Nordwind und der Wirbelsturm.
19 Und wie die Vgel fliegen, so streut er den Schnee; der fllt herab, wie Heuschrecken sich niederlassen.
20 Er ist so wei§, da§ er die Augen blendet, und das Herz mu§ sich wundern ber solch seltsamen Regen.
21 Er schttet den Reif auf die Erde wie Salz; und wenn es friert, so wird er spitz wie Dornen.
22 Und wenn der kalte Nordwind weht, so wird das Wasser zu Eis; wo Wasser ist, da weht er darber hin und zieht dem Wasser einen Harnisch an.
23 Was auf den Bergen steht, verbrennt er wie Gluthauch, und alles, was grn ist, versengt er wie Feuer. Am 1,2)
24 Dagegen hilft der feuchte Nebel; und der Tau nach der Hitze erquickt alles wieder. 1.Mose 27,28.39)
25 Durch sein Wort brachte der Herr das Meer zur Ruhe und ste Inseln darein. Hiob 38,8-11, Jes 40,15)
26 Die auf dem Meer fahren, erzhlen von seinen Gefahren, und wir, die es hren, verwundern uns. Ps 107,23-32)
27 Dort gibt es erstaunliche Dinge, mancherlei Tiere und gro§e Fische. Durch den Herrn findet jeder Weg sein Ziel, Ps 104,25.26)
28 und durch sein Wort besteht alles. Kap 39,23; Kol 1,17)
29 Wenn wir auch viel sagen, so reicht es doch nicht aus; mit einem Wort: Er ist alles. Ps 106,2, 1.Kor 15,28)
30 Wenn wir auch alles hoch rhmen - was ist das? Er ist doch noch viel hher als alle seine Werke. Weish 13,3)
31 Der Herr ist zu frchten und unaussprechlich gro§, und seine Macht ist wunderbar.
32 Lobt und preist den Herrn, so hoch ihr knnt; er ist doch noch hher.
33 Preist ihn aus allen Krften und la§t nicht ab;
34 dennoch reicht es nicht aus!
35 Wer hat ihn gesehen, da§ er von ihm erzhlen knnte? Wer kann ihn so hoch preisen, wie er ist? Joh 1,18)
36 Wir sehen von seinen Werken nur das wenigste; denn viele noch gr§ere sind uns verborgen. Hiob 26,14)
37 Denn alles, was da ist, das hat der Herr gemacht, und den Gottesfrchtigen gibt er Weisheit. Kap 1,16)
44
1 (DAS LOB DER VTER) (Kapitel 44 - 49) (Einleitung) La§t uns loben die berhmten Mnner und unsre Vter, einen nach dem andern!
2 Viel Herrliches hat der Herr an ihnen getan von Anfang an durch seine gro§e Macht.
3 Es gab solche, die in ihren Knigreichen gut regiert haben, und Mnner, die wegen ihrer Macht gerhmt wurden, die durch ihre Einsicht Rat erteilt und Weissagungen verkndet haben,
4 die Land und Leute regiert haben mit Klugheit und Scharfsinn, die weise Lehren gegeben haben in ihren Schriften und kluge Sprche in ihren Anordnungen,
5 die Lieder und Weisen ersonnen und Gedichte geschrieben haben,
6 Mnner, die reich und mchtig gewesen sind und in Frieden an ihrem Ort gelebt haben.
7 Sie alle sind zu ihren Zeiten gepriesen und zu ihren Lebzeiten gerhmt worden.
8 Sie haben einen solchen Namen hinterlassen, da§ man noch heute von ihnen erzhlt und sie lobt.
9 Aber andere haben keinen Ruhm und sind umgekommen, als wren sie nie gewesen. Und als sie noch lebten, war es, als lebten sie nicht, und ebenso ihre Kinder nach ihnen.
10 Aber jene waren begnadete Leute, deren Gerechtigkeit nicht vergessen wird; bei ihren Nachkommen bleibt ihr Glck und ihr Erbe bei ihren Kindeskindern.
11 Ihre Nachkommen sind im Bunde Gottes geblieben und um ihretwillen auch ihre Kinder; fr immer bleibt ihr Geschlecht,
12 und ihr Lob wird nicht untergehen.
13 Sie sind in Frieden begraben; aber ihr Name bleibt ewig. Kap 41,16)
14 Die Leute reden von ihrer Weisheit,
15 und die Gemeinde verkndet ihr Lob.
16 (Henoch, Noah, Abraham, Isaak und Jakob) Henoch gefiel dem Herrn und wurde hinweggenommen, um fr die Welt ein Beispiel der Bu§e zu sein. - 1.Mose 5,24)
17 Noah wurde als vollkommen gerecht befunden, und zur Zeit des Zorns hat er Gnade gefunden; 1.Mose 6,8.9; 7,1)
18 seinetwegen ist ein Rest briggeblieben auf Erden, als die Sintflut kam.
19 Ein ewiger Bund wurde mit ihm geschlossen, da§ nicht mehr alles Leben durch eine Sintflut vertilgt werden sollte. 1.Mose 9,8-11)
20 Abraham war der hochberhmte Vater vieler Vlker und wurde geehrt wie kein andrer. 1.Mose 17,4.5)
21 Er hielt das Gesetz des Hchsten, und Gott schlo§ mit ihm einen Bund und besttigte diesen Bund an seinem Fleisch; und er wurde fr treu befunden, als er versucht wurde. 1.Mose 17,10.13, 1.Mose 22,12)
22 Darum verhie§ ihm Gott mit einem Eid, da§ durch sein Geschlecht die Vlker gesegnet werden sollten und er zahlreich werden sollte wie der Staub der Erde 1.Mose 22,15-18)
23 und seine Nachkommen wie die Sterne erhht und Erben werden sollten von einem Meer bis ans andre und vom Euphrat bis an die Enden der Erde. 1.Mose 15,18; Ps 72,8; 2,8)
24 Er hat diesen Segen fr alle Menschen und ebenso den Bund dem Isaak besttigt um seines Vaters Abraham willen 1.Mose 26,3-5)
25 und hat ihn auf Jakob kommen lassen. 1.Mose 28,13.14)
26 Ihn hat er gndig gesegnet und ihm das Erbe gegeben und seine Anteile bestimmt und in zwlf Stmme aufgeteilt. Jos 14,1-5)
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1 (Mose) Er hat aus ihm kommen lassen Mose, den begnadeten Mann, der aller Welt lieb und wert war und dem Gott und Menschen zugetan waren, dessen Name hoch gepriesen wird. 2.Mose 11,3)
2 Er hat ihm Glanz und Herrlichkeit wie den Engeln gegeben und ihn hoch erhoben, so da§ die Feinde ihn frchtenmu§ten, und lie§ ihn mit Worten viele Zeichen tun. 2.Mose 34,29-35, 2.Mose 7,2.3; Apg 7,22)
3 Er machte ihn herrlich vor Knigen und gab ihm Befehle an sein Volk und zeigte ihm seine Herrlichkeit. 2.Mose 33,18 - 34,8)
4 Er hat ihn auserkoren um seiner Treue und Demut willen und aus allen Menschen erwhlt. 4.Mose 12,3.6-8)
5 Er lie§ ihn seine Stimme hren und fhrte ihn in die dunkle Wolke. 2.Mose 24,15-18)
6 Er hat ihm die Gebote gegeben von Angesicht zu Angesicht, das Gesetz des Lebens und der Weisheit, damit er Jakob den Bund lehren sollte und Israel seine Satzungen. 2.Mose 31,18, Kap 17,9; 5.Mose 30,19, 5.Mose 4,6)
7 Aaron und Pinhaser hat Aaron, den Bruder des Mose, aus dem Stamm Levi, gleich ihm auserkoren und erhrt. 2.Mose 4,14.15)
8 Er schlo§ einen ewigen Bund mit ihm und gab ihm das Priestertum im Volk. (8-16) 2.Mose 28)
9 Er hat ihn prchtig und schn gekleidet und zog ihm ein herrliches Gewand an und legte ihm prachtvollen Schmuck an.
10 Er zierte ihn mit kostbarem Geschmeide und legte ihm die Beinkleider an, das Untergewand und das Obergewand
11 und hngte ringsum viele Granatpfel und goldne Schellen daran, damit es klingen sollte, wenn er aus- und einging, und der Klang im Heiligtum gehrt und so seines Volkes vor Gott gedacht wrde;
12 die heiligen Gewnder, mit Gold, blauem und rotem Purpur bestickt;
13 die Brusttasche fr die Losentscheidungen, aus Scharlachfden kunstvoll gewirkt, mit den edlen Steinen, in Gold gefa§t durch die Arbeit eines Steinschneiders, in die die Namen der zwlf Stmme Israels eingegraben waren, damit ihrer gedacht wrde vor Gott;
14 das goldne Stirnblatt an dem Kopfbund, in das eingegraben war: ÈHeilig dem Herrn.Ç Das alles war herrlich und kostbar, schn und vollkommen.
15 Man hat so Schnes nie zuvor gesehen.
16 Es durfte sie niemals ein andrer anziehen, au§er allein seine Shne und Nachkommen.
17 Seine Opfer sollten tglich zweimal dargebracht werden. 2.Mose 29,38-42)
18 Mose fllte ihm die Hnde und salbte ihn mit dem heiligen
l. 2.Mose 28,41)
19 Es wurde ein ewiger Bund mit ihm und seinen Shnen geschlossen, da§ sie Gott dienen und Priester sein und sein Volk in seinem Namen segnen sollten, solange der Himmel besteht. 2.Mose 40,15, 4.Mose 6,23-27)
20 Der Herr hat ihn erwhlt aus allen Lebenden, damit er ihm Speisopfer und wohlriechende Rucheropfer zum Gedchtnis opfern sollte, um fr das Volk Shne zu schaffen. 3.Mose 16,34)
21 Er bertrug ihm in seinen Geboten das Amt des Gesetzes und Rechts, da§ er Jakob seine Satzungen lehren und Israel mit seinem Gesetz erleuchten sollte. 5.Mose 33,10)
22 Es rotteten sich zwar andere gegen ihn zusammen und waren neidisch auf ihn in der Wste: die Leute um Dathan und Abiram und die wtende Rotte Korach. (22-24) 4.Mose 16)
23 Aber der Herr sah es, und es gefiel ihm nicht; und sie wurden verschlungen im grimmigen Zorn.
24 Er tat ein schreckliches Zeichen an ihnen und verschlang sie mit seinem Feuer.
25 Aaron aber verlieh er noch mehr Herrlichkeit und gab ihm ein Erbteil: nmlich alle Erstlinge teilte er ihm zu; vor allem sicherte er ihm reichlich Nahrung. (25-27) 4.Mose 18,8-20)
26 Denn sie sollten die Opfer des Herrn essen, die er ihm und seinen Nachkommen gab.
27 Aber sie durften keinen Anteil am Landbesitz haben noch ein Erbe gemeinsam mit dem Volk, sondern der Herr selbst war ihr Erbteil.
28 Pinhas, der Sohn Eleasars, kam als Dritter zu solcher Herrlichkeit, weil er sich aus Gottesfurcht voller Eifer fr den Herrn eingesetzt hatte. (28-30) 4.Mose 25,6-13)
29 Denn als das Volk abfiel, stand er treu und entschlossen und schaffte Shne fr Israel.
30 Darum wurde ihm der Bund des Friedens gegeben, dem Heiligtum und dem Volk vorzustehen, damit er und seine Nachkommen das Hohepriestertum fr immer haben sollten.
31 Wie mit David, dem Sohn Isais aus dem Stamm Juda, der Bund geschlossen wurde, da§ allein aus seinen Shnen einer Knig sein soll: 2.Sam 7,12)
32 so soll auch das Erbe Aarons seinen Shnen gehren. Er gebe euch Weisheit in euer Herz, sein Volk zu regieren mit Gerechtigkeit, damit euer Glck und eure Herrlichkeit nicht untergehe, sondern fr immer bei euch bleibe.
46
1 (Josua und Kaleb) Josua, der Sohn Nuns, war ein gewaltiger Kriegsheld und der Nachfolger des Mose im Prophetenamt, 4.Mose 27,12-23)
2 der Gro§es tat zur Rettung der Auserwhlten Gottes, wie sein Name sagt,* und sie rchte an den Feinden, von denen sie angegriffen wurden, damit Israel sein Erbe bekme. Mt 1,21, Jos 1,6) (* Josua hei§t: Der Herr ist die Rettung.)
3 Wie herrlich stand er da, als er die Hand ausreckte und das Schwert zckte gegen die Stdte. Jos 8,18.19.26)
4 Wer konnte ihm standhalten? Denn er fhrte die Kriege des Herrn. Jos 10,42; 1.Sam 18,17)
5 Auf seinen Befehl hin stand die Sonne still, und ein Tag wurde so lang wie zwei. Jos 10,12-14)
6 Er rief den Hchsten und Mchtigen an, als ihn seine Feinde ringsum bedrngten; und der Hchste erhrte ihn und lie§ Hagel wie Steine auf die Feinde fallen Jos 10,11)
7 und schlug die Widersacher tot, als sie herunterzogen. Und die Heiden erkannten, was fr Waffen er hatte
8 und da§ der Herr selbst gegenwrtig war im Kampf, weil er dem Allmchtigen treu nachgefolgt war.
9 Und zur Zeit des Mose handelten er und Kaleb, der Sohn Jefunnes, recht: sie stellten sich der Gemeinde entgegen, um das Volk von der Snde abzuhalten und das bse Murren zu unterdrcken. (9 und 10) 4.Mose 14,6-9.28-30)
10 Darum sind allein sie beide am Leben geblieben unter sechshunderttausend Mann und haben das Volk in sein Erbteil gebracht in ein Land, darin Milch und Honig flie§t. Kap 16,11)
11 Und der Herr erhielt den Kaleb in voller Kraft bis in sein Alter, so da§ er hinaufzog aufs Gebirge im Lande; und seine Nachkommen besa§en das Erbe, (11 und 12) Jos 14,10-14)
12 damit alle Israeliten sehen konnten, wie gut es ist, dem Herrn zu gehorchen.
13 (Die Richter und Samuel) Und die Richter, jeder nach seinem Namen, die nicht Abgtterei trieben noch vom Herrn abfielen - auch ihr Gedchtnis bleibe im Segen! Ri 2,6-18)
14 Ihre Gebeine mgen grnen, wo sie liegen; Kap 49,12)
15 und ihr Name, auf ihre Kinder vererbt, werde gepriesen! - Kap 41,16)
16 Und Samuel, der Prophet des Herrn, von seinem Gott geliebt, richtete ein Knigreich auf und salbte Frsten ber sein Volk. 1.Sam 3,20, 1.Sam 10,1; 16,13)
17 Er richtete die Gemeinde nach dem Gesetz des Herrn, und der Herr sah Jakob wieder gndig an. 1.Sam 7,3-6.15-17)
18 Und der Prophet erwies sich als treu und gewissenhaft, und man erkannte, da§ seine Weissagungen wahr wurden. 1.Sam 3,19; 9,6)
19 Er rief den Herrn, den Mchtigen, an, als seine Feinde ihn ringsum bedrngten, und opferte ein Milchlamm. (19-21) 1.Sam 7,9.10)
20 Und der Herr donnerte vom Himmel herab und lie§ seine Stimme hren im Gewitter
21 und zerschlug die Anfhrer der Feinde und alle Frsten der Philister.
22 Und vor seinem Ende, ehe er starb, bezeugte er vor dem Herrn und seinem Gesalbten, da§ er von keinem Menschen Geld, auch nicht einen Schuh genommen htte; und kein Mensch konnte ihn anklagen. 1.Sam 12,3-5)
23 Und nachdem er entschlafen war, weissagte er und verkndete dem Knig sein Ende; er lie§ seine Stimme hren aus der Erde, als er weissagte, da§ die gottlosen Leute umkommen wrden. 1.Sam 28,11-19)
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1 (David) Danach, zur Zeit Davids, weissagte Nathan. 2.Sam 7,4; 12,1)
2 Und David war unter den Israeliten auserkoren, wie das Fett vom Opfer fr Gott bestimmt ist. 1.Sam 13,14)
3 Er spielte mit Lwen wie mit jungen Bcken und mit Bren wie mit Lmmern. 1.Sam 17,34.35)
4 In seiner Jugend schlug er den Riesen tot und nahm die Schmach von seinem Volk weg. (4-6) 1.Sam 17,45-51)
5 Er hob seine Hand mit der Steinschleuder und zerbrach den Hochmut des Goliat.
6 Denn er rief den Herrn, den Hchsten, an; der strkte ihm seine Hand, da§ er den erfahrenen Kriegsmann ttete und seinem Volk den Sieg gab.
7 Deshalb rhmte man ihn als Sieger ber zehntausend und ehrte ihn mit Lobliedern auf den Herrn, als er die knigliche Krone empfing. 1.Sam 18,7)
8 Er schlug die Feinde ringsumher und vernichtete die Philister, seine Widersacher, und zerbrach ihre Macht bis zum heutigen Tag. 2.Sam 8,1)
9 Bei jeder Tat dankte er dem Heiligen, dem Hchsten, mit einem Lobpreis. (9-12) 1.Chr 16)
10 Von ganzem Herzen rhmte er und liebte den, der ihn geschaffen hatte.
11 Er lie§ Snger vor den Altar treten und Psalmen singen
12 und ordnete an, da§ man die Feiertage wrdig begehen und die Jahresfeste prchtig feiern sollte, damit der heilige Name des Herrn gelobt und vom frhen Morgen an das Heiligtum davon erfllt wrde.
13 Der Herr vergab ihm seine Snden und erhhte seine Macht fr alle Zeit und schlo§ einen Bund mit ihm, da§ das Knigtum und der knigliche Thron in Israel bei ihm bleiben sollten. 2.Sam 12,13, 2.Sam 7,16)
14 (Salomo) Nach ihm wurde Knig sein kluger Sohn Salomo, dem der Vater ein gesichertes Reich hinterlassen hatte, so da§ er im Frieden regieren konnte. (14 und 15) 1.Kn 2,12; 5,17-19)
15 Denn Gott hatte ihm ringsumher Ruhe verschafft, damit er seinem Namen ein Haus baute und ein Heiligtum aufrichtete fr alle Zeit.
16 Wie weise warst du in deiner Jugend und voller Einsicht, wie der Strom das Land bewssert! (16-18) 1.Kn 3,7-9; 5,9-14; 10,1-9)
17 So hast du alles mit Weisheitssprchen erfllt. Und dein Name drang bis zu den fernsten Inseln, und wegen deiner Friedensherrschaft wurdest du geliebt.
18 Alle Lande bewunderten deine Lieder, Sprche, Gleichnisse und Auslegungen.
19 Du wurdest genannt mit dem Namen des Herrn, der da hei§t der Gott Israels. 2.Sam 12,25)
20 Du brachtest so viel Gold zusammen wie Zinn und so viel Silber wie Blei. 1.Kn 10,14-29)
21 Dein Herz hngte sich an die Frauen, und du lie§est dich durch sie beherrschen und beflecktest deine Ehre (21-25) 1.Kn 11,1-13; Jes 11,1; Offb 22,16)
22 und vergeudetest deine Kraft, so da§ der Zorn ber deine Nachkommen erging und sie klagen mu§ten wegen deiner Torheit,
23 als das Knigreich geteilt wurde und in Ephraim ein abgttisches Knigreich entstand.
24 Aber der Herr lie§ nicht ab von seiner Barmherzigkeit und hob seine Verhei§ungen nicht auf und rottete die Nachkommen seines Auserwhlten nicht vllig aus und raffte die Shne dessen nicht weg, der ihn geliebt hatte,
25 sondern behielt einen Rest brig aus Jakob und eine Wurzel von David.
26 (Rehabeam und Jerobeam) Und Salomo wurde bestattet bei seinen Vtern (26-28) 1.Kn 11,43; 12,1-19)
27 und hinterlie§ als Nachfolger Rehabeam, einen seiner Shne, einen Mann ohne Weisheit
28 und Verstand, der das Volk durch seinen Eigensinn zum Abfall brachte,
29 und Jerobeam, den Sohn Nebats, der Israel zur Abgtterei verleitete und Ephraim auf den Weg der Snde fhrte. 1.Kn 12,26-30)
30 Und ihre Snden wurden so zahlreich, da§ sie zuletzt aus ihrem Lande vertrieben wurden. (30 und 31) 2.Kn 17,6-23)
31 Denn sie versuchten es mit jeder Art von Abgtterei, bis die Strafe ber sie kam.
48
1 (Elia und Elisa) Und der Prophet Elia brach hervor wie ein Feuer, und sein Wort brannte wie eine Fackel;
2 er brachte eine Hungersnot ber sie und verringerte ihre Anzahl durch seinen Eifer.
3 Denn durch das Wort des Herrn schlo§ er den Himmel zu; dreimal brachte er Feuer herab. (1-3) 1.Kn 17,1; 18,38; 2.Kn 1,10.12)
4 Wie herrlich bist du gewesen, Elia, mit deinen Wunderzeichen! Wer kann sich rhmen, dir gleich zu sein?
5 Durch das Wort des Hchsten hast du einen Toten auferweckt und aus dem Totenreich zurckgebracht. 1.Kn 17,17-24)
6 Du hast Knige und Hochangesehene von ihrem Lager gestrzt und umgebracht. 1.Kn 21,17-21; 2.Kn 1,2-4.15-17)
7 Du hast auf dem Sinai die knftige Strafe gehrt und auf dem Horeb die Gerichtsurteile. 1.Kn 19,8.15-17)
8 Du hast Knige, die die Strafe vollziehen sollten, gesalbt und Propheten als Nachfolger.
9 Du bist hinweggenommen worden in einem Wetter auf einem Wagen mit feurigen Rossen. 2.Kn 2,11)
10 Du bist bestimmt worden, zur gegebenen Zeit die Strafe zu vollziehen, den Zorn zu stillen, ehe der Grimm kommt, das Herz der Vter den Kindern wieder zuzuwenden und die Stmme Jakobs wieder aufzurichten. Mal 3,23.24)
11 Wohl denen, die dich gesehen haben und in Liebe zu dir entschlafen sind!
12 Da werden auch wir das rechte Leben haben.
13 Als Elia im Wetter hinweggenommen worden war, kam sein Geist auf Elisa. Zu seiner Zeit erschrak er vor keinem Herrscher, und niemand hatte Gewalt ber ihn. 2.Kn 2,9.15, 2.Kn 6,16)
14 Nichts war ihm zu schwer, und als er tot war, wirkte noch sein Leichnam prophetische Taten. 2.Kn 13,20.21)
15 Als er lebte, tat er Zeichen, und als er tot war, tat er Wunder.
16 Trotzdem besserte sich das Volk nicht und lie§ von seinen Snden nicht ab, bis es aus seinem Lande vertrieben und in alle Lnder zerstreut wurde 2.Kn 18,9-12)
17 und nur ein kleines Huflein brigblieb und ein Frst im Hause David.
18 Unter ihnen taten die einen, was Gott gefiel; die andern aber sndigten schwer.
19 (Hiskia und Jesaja) Hiskia befestigte seine Stadt und leitete Wasser hinein; er lie§ mit Eisen eine Leitung in den Fels hauen und Brunnen machen.
|P 2.Kn 20,20)
20 Zu seiner Zeit zog Sanherib herauf und sandte den Rabschake; der erhob seine Hand gegen Zion und prahlte lsterlich in seinem Hochmut. 2.Kn 18,13.17.28-35)
21 Da zitterten ihre Herzen und Hnde, und es wurde ihnen bange wie einer Frau in Geburtswehen.
22 Und sie riefen den barmherzigen Herrn an und hoben ihre Hnde zu ihm auf.
23 Und der Heilige erhrte sie sogleich vom Himmel her und erlste sie durch Jesaja. 2.Kn 19,5-7)
24 Er schlug das Heer der Assyrer, und sein Engel vernichtete sie. 2.Kn 19,35)
25 Denn Hiskia tat, was dem Herrn wohlgefiel, und blieb bestndig auf dem Wege Davids, seines Vaters, wie ihn Jesaja lehrte, der ein gro§er Prophet war und in seiner Botschaft wahrhaftig. 2.Kn 18,3)
26 Zu dessen Zeit ging die Sonne wieder zurck, und so verlngerte er dem Knig das Leben. 2.Kn 20,8-11)
27 Er schaute geisterfllt, was zuletzt geschehen sollte, und gab den Betrbten in Zion Trost. (27 und 28) Jes 40,1; 46,10; 48,5)
28 Fr alle Zeiten verkndete er, was geschehen sollte, und das Verborgene, ehe es kam.
49
1 (Josia und Jeremia) Der Name des Josia ist wie ein edles Rucherwerk aus der Apotheke; (1 und 2) 2.Kn 22,1.2)
2 er ist s§ wie Honig im Munde und wie ein Saitenspiel beim Wein.
3 Er war dazu ausersehen, das Volk zu bekehren und die Greuel der Abgtterei zu beseitigen. (3 und 4) 2.Kn 23,1-25)
4 Er richtete sein Herz auf den Herrn und stellte den rechten Gottesdienst wieder her, als das Land voll Abgtterei war.
5 Alle Knige, ausgenommen David, Hiskia und Josia, sind schuldig geworden;
6 denn sie verlie§en das Gesetz des Hchsten.
7 Danach war es aus mit den Knigen von Juda; denn sie mu§ten ihr Knigreich andern berlassen und ihre Hoheit einem fremden Volk.
8 Die verbrannten die auserwhlte Stadt des Heiligtums und machten ihre Stra§en de, wie Jeremia geweissagt hatte. Jer 21,10)
9 Den mi§handelten sie schwer, der doch schon im Mutterleib zum Propheten auserkoren war, da§ er ausrotten, zerbrechen und zerstren und wiederum auch bauen und pflanzen sollte. Jer 20,1.2; 37,15, Jer 1,5.10)
10 (Hesekiel und die zwlf kleinen Propheten) Heskiel schaute die Herrlichkeit des Herrn, die er ihm zeigte auf dem Wagen der Cherubim. Hes 1)
11 Er hat auch den Hiob genannt, der auf den Wegen der Gerechtigkeit ging.
12 Und die Gebeine der zwlf Propheten mgen grnen, wo sie liegen. Denn sie haben Jakob getrstet und Erlsung verhei§en, auf die er zuversichtlich hoffen sollte. Kap 46,14)
13 (Serubbabel, Jeschua und Nehemia) Wie wollen wir Serubbabel preisen, der wie ein Siegelring an der rechten Hand war, Hagg 2,23)
14 und Jeschua, den Sohn Jozadaks, die zu ihrer Zeit den Tempel bauten und das heilige Haus dem Herrn wieder aufrichteten, das bestimmt war zu ewiger Herrlichkeit! Esra 3,2.8)
15 Und Nehemia ist allezeit zu loben, der uns die zerstrten Mauern wieder aufgerichtet und mit Toren und Riegeln versehen und unsre Huser wieder gebaut hat. Neh 2,17; 7,1)
16 (Rckblick auf die Urzeit) Niemand ist auf Erden geschaffen, der Henoch gleich wre; denn er ist von der Erde hinweggenommen worden. Kap 44,16)
17 Auch dem Josef war keiner gleich, der seine Brder gefhrt und sein Volk erhalten hat. 1.Mose 42,6; 50,20)
18 Seine Gebeine wurden wieder mit heimgebracht. Jos 24,32)
19 Set und Sem standen bei den Menschen in gro§en Ehren, 1.Mose 4,25.26, 1.Mose 9,26)
20 ber allem aber, was lebt in der Schpfung, steht Adam. 1.Mose 1,26-28; Rm 5,18; Kol 1,15-18)
50
1 (Lob des Hohenpriesters Simon) Simon, der Sohn des Onias, der Hohepriester, besserte zu seiner Zeit das Haus des Herrn aus und befestigte den Tempel;
2 er errichtete ihn in doppelter Hhe und baute die hochragende Ringmauer des Heiligtums;
3 zu seiner Zeit wurde fr das Wasser ein Teich ausgehauen, ein Becken fast so gro§ wie ein Meer;
4 er bewahrte sein Volk vor Schaden und befestigte die Stadt gegen eine Belagerung.
5 Wie herrlich war er, wenn das Volk einherzog!
6 Wenn er hinter dem Vorhang hervortrat, so leuchtete er wie der Morgenstern durch die Wolken wie der volle Mond an den Festtagen, 2.Mose 26,33; 3.Mose 16,11-17)
7 wie die Sonne scheint auf den Tempel des Hchsten, wie der Regenbogen glnzt mit seinen schnen Farben, Kap 43,12)
8 wie eine Rosenblte im Lenz, wie die Lilien am Wasser, wie das Grn des Libanon im Sommer,
9 wie angezndeter Weihrauch im Ruchergef§,
10 wie ein Kelch von getriebenem Gold, mit vielerlei Edelsteinen verziert,
11 wie ein fruchtbarer
lbaum und wie ein hochragender Zypressenbaum.
12 Wenn er das herrliche Gewand anzog und den prachtvollen Schmuck anlegte und zum heiligen Altar hinaufschritt, so verlieh er dem Heiligtum herrlichen Glanz. Kap 45,8-16)
13 Wenn er aber aus den Hnden der Priester die Opferstcke nahm und bei dem Feuer stand, das auf dem Altar brannte,
14 so standen seine Brder rings um ihn her wie die Zedern auf dem Libanon, und wie Palmzweige umringten ihn
15 alle Shne Aaron in ihrem Schmuck, mit dem Opfer fr den Herrn in ihren Hnden vor der ganzen Gemeinde Israel.
16 Und wenn er seinen Dienst am Altar verrichtet und dem Hchsten, dem Allmchtigen, ein Opfer dargebracht hatte,
17 dann streckte er seine Hand aus nach dem Trankopfer und opferte roten Wein und go§ ihn an den Fu§ des Altars zum lieblichen Geruch dem Hchsten, der ber alles Knig ist. 2.Mose 29,40)
18 Dann lie§en sich die Shne Aaron vernehmen und bliesen schallend mit silbernen Trompeten, damit der Hchste an das Volk denken sollte. (18-21) 2.Chr 7,3.6, 4.Mose 10,10)
19 Da fielen sogleich alle miteinander zur Erde auf ihr Angesicht und beteten zu ihrem Herrn, dem allmchtigen, hchsten Gott.
20 Und die Snger lobten ihn mit Psalmen, und das ganze Haus hallte wider von wunderschnen Liedern.
21 Und das Volk betete zum Herrn, dem Hchsten, dem Barmherzigen, bis der Gottesdienst beendet war und sie ihre priesterlichen Pflichten vollbracht hatten.
22 Wenn er nun wieder herabschritt, so hob er seine Hand auf ber die ganze Gemeinde Israel und rief ber sie den Segen des Herrn aus, und sein Ruhm war es, den Namen des Herrn auszusprechen. 4.Mose 6,23-27)
23 Da beteten sie abermals und nahmen den Segen vom Hchsten an.
24 (Nachwort zum Lob der Vter) Nun danket alle Gott,* der gro§e Dinge tut an allen Enden, der uns von Mutterleib an lebendig erhlt und uns alles Gute tut. (*Wrtlich: Nun dankt dem Gott des Alls.)
25 Er gebe uns ein frhliches Herz und verleihe immerdar Frieden zu unsrer Zeit in Israel,
26 und da§ seine Gnade stets bei uns bleibe und uns erlse, solange wir leben.
27 (Drei schlimme Vlker) Zwei Vlker sind mir zuwider, das dritte aber ist fr mich berhaupt kein Volk:
28 das Volk, das auf dem Gebirge Ser wohnt, die Philister und die trichten Leute von Sichem. 1.Mose 36,8.9; Obd, Kap 46,21; 47,8, 2.Kn 17,24-41; Joh 4,9)
29 (Schlu§ des Buches) Lehre zur Weisheit und zur Erkenntnis hat in dies Buch geschrieben Jesus, der Sohn Eleasars, des Sohnes Sirachs, aus Jerusalem, und hat aus seinem Herzen Weisheit strmen lassen.
30 Wohl dem, der sich darin bt! und wer's zu Herzen nimmt, der wird weise werden.
31 Denn wenn er das tut, so wird er zu allen Dingen tchtig sein; denn des Herrn Licht leitet ihn.
51
1 (Dankgebet) Ich danke dir, Herr, mein Knig, und lobe dich, Gott, meinen Heiland. Weish 16,7)
2 Ich danke deinem Namen, da§ du mein Schutz und meine Hilfe bist
3 und meinen Leib aus dem Verderben, vom Strick der falschen Zunge und den Lgenmulern erlst hast; Ps 120,2)
4 und du hast mir geholfen gegen die Feinde und mich errettet nach deiner gro§en und hochgerhmten Barmherzigkeit aus den Zhnen derer, die mich fressen wollten; Ps 124,6)
5 aus der Hand derer, die mir nach dem Leben trachteten; aus vielen Trbsalen, in die ich geriet;
6 aus der erstickenden Hitze, die mich umgab, mitten aus dem Feuer, das ich nicht angezndet hatte, aus dem tiefen Rachen des Todes; (6 und 7) Ps 5,10)
7 von den Verleumdern und Lgnern, von den Pfeilen der falschen Zunge.
8 Ich war dem Tod nahe, undmein Leben war fast ins Grab gesunken;
9 ich war umringt, und niemand half mir;
10 ich suchte Hilfe bei den Menschen, und fand keine.
11 Da dachte ich, Herr, an deine Barmherzigkeit und wie du allezeit geholfen hast; Ps 25,6; Jona 2,8)
12 denn du errettest alle, die auf dich warten, und erlst sie aus den Hnden der Heiden.
13 Ich erhob von der Erde her mein Flehen und bat um Erlsung vom Tod
14 und rief den Herrn an, meinen Vater und Herrscher, da§ er mich nicht verlassen sollte in der Not, wenn ich den berheblichen gegenber hilflos bin.
15 Ich lobe deinen Namen ohne Unterla§, und preise dich und danke dir; denn mein Gebet ist erhrt,
16 und du hast mich errettet aus dem Verderben am Tage der Not.
17 Darum will ich dir danken, Herr, und dich loben und deinen Namen preisen.
18 (Schlu§vermahnung) Schon als ich jung und noch nicht weit herumgekommen war, suchte ich offen und ehrlich die Weisheit; Kap 6,18, Kap 34,9)
19 in meinem Gebet am Tempel bat ich darum und will sie bis an mein Ende suchen.
20 Mein Herz freute sich ber sie von ihrer Blte an, bis ihre Trauben reiften.
21 Ich ging geradewegs zu ihr und forschte von Jugend auf nach ihr; ich hrte auf sie und nahm sie an.
22 Da lernte ich viel und hatte reichen Gewinn.
23 Darum danke ich dem, der mir Weisheit gab.
24 Ich nahm mir vor, danach zu tun und dem Guten nachzueifern; und ich wurde dabei nicht zuschanden. Kap 24,30; Ps 119,6)
25 Ich rang von Herzen nach ihr und achtete genau darauf, danach zu leben.
26 Ich hob meine Hnde auf zum Himmel
27 und klagte, da§ ich sie nicht oft genug erkannt hatte.
28 Ich richtete aber meinen Sinn auf sie und fand sie in Reinheit. Mit ihr gewann ich von Anfang an Einsicht; darum werde ich nicht verworfen werden.
29 Mein Herz verlangte nach ihr, und ich erwarb sie als einen guten Schatz.
30 Der Herr hat mir als Lohn eine neue Zunge gegeben; damit will ich ihn loben. Jes 50,4)
31 Kommt her zu mir, ihr Unerfahrenen, und geht bei mir in die Schule! Kap 24,25)
32 Warum sagt ihr, da§ es euch daran fehlt und da§ ihr sehr durstig seid?
33 Ich habe meinen Mund aufgetan und gelehrt. Kauft euch nun Weisheit, weil ihr sie ohne Geld haben knnt. Jes 55,1)
34 Beugt euren Nacken unter ihr Joch und la§t euch erziehen; sie ist nahe und leicht zu finden. Mt 11,29)
35 Seht mich an: ich habe eine kurze Zeit Mhe und Arbeit gehabt und habe gro§en Trost gefunden. Kap 6,20)
36 Nehmt die Lehre an, auch wenn sie euch viel Silber kostet, und ihr gewinnt viel Gold durch sie. Spr 4,7; 16,16)
37 Freut euch an der Barmherzigkeit Gottes und schmt euch nicht, ihn zu loben.
38 Tut, was euch geboten ist, solange ihr noch Zeit habt, so wird er euch belohnen zu seiner Zeit. Gal 6,9.10)