Buch 75 (STCKE ZUM BUCH DANIEL)
1
1 (Die Geschichte von Susanna und Daniel) (Zusatz am Anfang des Buches) Es war ein Mann in Babylon mit Namen Jojakim;
2 der hatte eine Frau, die hie§ Susanna, eine Tochter Hilkijas; die war sehr schn und dazu gottesfrchtig.
3 Denn sie hatte fromme Eltern, die sie nach dem Gesetz des Mose unterwiesen hatten. 5.Mose 6,6.7)
4 Und Jojakim war sehr reich und hatte einen schnen Garten an seinem Hause. Und die Juden kamen stets bei ihm zusammen, weil er der Angesehenste von allen war.
5 Es wurden aber im selben Jahr zwei lteste aus dem Volk als Richter bestellt; das waren solche Leute, von denen der Herr gesagt hatte: Bosheit ging aus von Babylon von den ltesten und Richtern. In ihnen sah man die Fhrer des Volks. Jer 29,22.23)
6 Die kamen tglich zu Jojakim; und wer eine Streitsache hatte, mu§te dorthin vor sie kommen.
7 Und wenn das Volk mittags weggegangen war, pflegte Susanna sich im Garten ihres Mannes zu ergehen.
8 Und als die beiden ltesten sie tglich darin umhergehen sahen, entbrannten sie in Begierde nach ihr
9 und wurden darber zu Narren und warfen die Augen so sehr auf sie, da§ sie nicht mehr zum Himmel aufsehen konnten und nicht mehr an gerechte Urteile dachten. Spr 6,32, Mt 5,28.29)
10 Sie waren beide zugleich fr sie entbrannt, verrieten jedoch einander ihre Leidenschaft nicht
11 und schmten sich, einander ihre Begierde zu verraten; denn jeder htte sich gern zu ihr gelegt.
12 Und sie warteten tglich gespannt auf sie, um sie nur sehen zu knnen.
13 Es sprach aber einer zum andern: Komm, la§ uns heimgehen! Denn es ist nun Essenszeit. Und sie gingen hinaus und trennten sich.
14 Danach kehrte jeder wieder um, und sie kamen an derselben Stelle wieder zusammen. Als nun einer den andern nach dem Grund fragte, bekannten sie beide ihre Begierde. Danach kamen sie miteinander berein, darauf zu warten, wann sie die Frau allein finden knnten.
15 Und als sie auf einen gnstigen Tag lauerten, kam Susanna nur mit zwei Mgden, wie es ihre Gewohnheit war, in den Garten, um zu baden; denn es war sehr hei§. 2.Sam 11,2)
16 Und es war kein Mensch im Garten au§er den beiden ltesten, die sich heimlich versteckt hatten und auf sie lauerten.
17 Und sie sagte zu ihren Mgden: Holt mir
l und Salben und schlie§t den Garten zu, damit ich baden kann!
18 Und die Mgde taten, wie sie befohlen hatte, und schlossen den Garten zu und gingen zur hinteren Tr hinaus, um ihr zu bringen, was sie haben wollte; aber sie sahen die ltesten nicht, denn die hatten sich versteckt.
19 Als nun die Mgde hinausgegangen waren, kamen die beiden ltesten hervor, liefen zu ihr und sagten:
20 Siehe, der Garten ist zugeschlossen, und niemand sieht uns, und wir sind in Liebe zu dir entbrannt; darum sei uns zu Willen! Sir 23,25-28)
21 Willst du aber nicht, so werden wir dich beschuldigen, da§ wir einen jungen Mann allein bei dir gefunden haben und da§ du deine Mgde deshalb hinausgeschickt hast. 5.Mose 19,15)
22 Da seufzte Susanna und sagte: In wie gro§er Bedrngnis bin ich! Denn wenn ich das tue, so bin ich des Todes; tu ich's aber nicht, so komme ich nicht aus euren Hnden. 3.Mose 20,10)
23 Doch ich will lieber unschuldig in eure Hnde fallen als gegen den Herrn sndigen. 1.Mose 39,9)
24 Und Susanna fing an, laut zu schreien; aber die ltesten schrien gegen sie an. 5.Mose 22,24)
25 Und der eine lief hin zu der Tr des Gartens und ffnete sie.
26 Als nun die Leute im Haus das Geschrei im Garten hrten, liefen sie durch die hintere Tr herbei, um zu sehen, was ihr widerfahren wre.
27 Und als die ltesten anfingen, gegen sie auszusagen, schmten sich die Diener ihretwegen sehr; denn so etwas war bisher nie ber Susanna gesagt worden.
28 Und am andern Tag, als das Volk im Hause Jojakims, ihres Mannes, zusammenkam, da kamen auch die beiden ltesten in der schndlichen Absicht, Susanna dem Tod zu berliefern;
29 und sie sagten vor allem Volk: Schickt hin und la§t Susanna, die Tochter Hilkijas, Jojakims Frau, herholen! Da schickten sie hin.
30 Und sie kam mit ihren Eltern und Kindern und ihrer ganzen Verwandtschaft.
31 Sie aber war sehr schn von Gestalt und Angesicht;
32 darum lie§en die Bsewichte ihr den Schleier wegrei§en, mit dem sie verhllt war, um sich an ihrer Schnheit zu ergtzen.
33 Und alle, die bei ihr standen und sie sahen, weinten um sie.
34 Und die beiden ltesten traten auf mitten unter dem Volk und legten die Hnde auf ihr Haupt. 3.Mose 24,14)
35 Sie aber weinte und hob die Augen auf zum Himmel; denn ihr Herz vertraute auf den Herrn. Vers 9)
36 Und die ltesten fingen an und sagten: Als wir beide allein im Garten umhergingen, kam sie hinein mit zwei Mgden und schlo§ den Garten zu und schickte die Mgde fort.
37 Da kam ein junger Mann zu ihr, der sich versteckt hatte, und legte sich zu ihr.
38 Als wir aber in einem Winkel im Garten solche Schande sahen, liefen wir eilends hinzu und fanden sie beieinander.
39 Aber den jungen Mann konnten wir nicht berwltigen; denn er war uns zu stark und stie§ die Tr auf und sprang davon.
40 Sie aber ergriffen wir und fragten, wer der junge Mann wre. Aber sie wollte es uns nicht sagen. Das bezeugen wir.
41 Und das Volk glaubte den beiden als ltesten und Richtern im Volk, und man verurteilte Susanna zum Tode.
42 Sie aber schrie mit lauter Stimme: Herr, ewiger Gott, der du alle Heimlichkeiten kennst und alle Dinge zuvor wei§t, ehe sie geschehen, Sir 42,18-20)
43 du wei§t, da§ diese mich zu Unrecht beschuldigt haben. Und nun siehe, ich mu§ sterben, obwohl ich doch nicht begangen habe, was sie so bsartig gegen mich zusammengelogen haben.
44 Und Gott erhrte ihr Rufen. Ps 66,18.19)
45 Und als man sie zum Tode fhrte, erweckte Gott den heiligen Geist eines jungen Mannes, der hie§ Daniel; der fing an, laut zu rufen: Dan 4,5)
46 Ich will unschuldig sein an diesem Blut!
47 Und die Menge wandte sich ihm zu und fragte ihn, was er mit solchen Worten meinte.
48 Er aber trat unter sie und sprach: Seid ihr Mnner von Israel solche Narren, da§ ihr eine Tochter Israels verdammt, ehe ihr die Sache erforscht und Gewi§heit erlangt habt? 5.Mose 19,18)
49 Kehrt wieder um vors Gericht, denn diese haben sie zu Unrecht beschuldigt!
50 Und die Menge kehrte eilends wieder um. Und alle ltesten sagten zu Daniel: Setze dich her zu uns und berichte uns; denn dir hat Gott gegeben, was er sonst nur dem Alter gibt. Hiob 32,7-9; Weish 8,10)
51 Und Daniel sagte zu ihnen: Stellt die beiden weit auseinander, so will ich jeden fr sich verhren!
52 Als nun der eine vom andern getrennt war, rief er den einen und sagte zu ihm: Du alter Bsewicht, jetzt treffen dich deine Snden, die du bisher begangen hast,
53 als du ungerechte Urteile gesprochen und die Unschuldigen verdammt, aber die Schuldigen losgesprochen hast, obwohl doch der Herr geboten hat:, Du sollst den Unschuldigen und Gerechten nicht tten. Spr 17,15, 2.Mose 23,7)
54 Hast du nun diese Frau gesehen, so sag doch: Unter welchem Baum hast du die zwei beieinander gefunden? Er aber antwortete: Unter einer Linde.* (*Um ein Wortspiel des griechischen Textes wiederzugeben, reimte Luther: ÈUnter einer Linden. (V. 55)... der Engel des Herrn wird dich finden.Ç)
55 Da sagte Daniel: Ganz recht! Mit deiner Lge bringst du dich selbst um dein Leben. Denn schon hat der Engel des Herrn von Gott dein Urteil empfangen und wird dich mittendurch spalten. Apg 5,4.5, 1.Chr 21,15.16)
56 Und er lie§ ihn wegbringen und den andern vor sich kommen und sagte zu ihm: Du Mann nach Kanaans und nicht nach Judas Art, die Schnheit hat dich betrt, und die Begierde hat dein Herz verkehrt. 3.Mose 18,3.20.28)
57 So seid ihr mit den Tchtern Israels verfahren, und sie haben euch aus Furcht zu Willen sein mssen. Aber diese Tochter Judas hat nicht in eure Schlechtigkeit gewilligt.
58 Nun sage mir: Unter welchem Baum hast du sie beieinander ertappt? Er aber antwortete: Unter einer Eiche.* (*Luther: ÈUnter einer Eichen. (V. 59)... der Engel des Herrn wird dich zeich(n)enÇ.)
59 Da sagte Daniel: Ganz recht! Mit deiner Lge bringst du dich selbst um dein Leben. Der Engel des Herrn wartet schon mit seinem Schwert und wird dich mittendurch hauen, um euch so beide zu vernichten.
60 Da fing das ganze Volk an, mit lauter Stimme zu rufen, und sie priesen Gott, der denen hilft, die auf ihn hoffen und vertrauen.
61 Und sie erhoben sich gegen die beiden ltesten, weil Daniel sie aus ihren eignen Worten berfhrt hatte, da§ sie falsche Zeugen waren.
62 Und man tat mit ihnen nach dem Gesetz des Mose, wie sie gedacht hatten, ihrem Nchsten zu tun, und ttete sie. So wurde an diesem Tage unschuldiges Blut errettet. 5.Mose 19,18.19)
63 Aber Hilkija und seine Frau lobten Gott um Susannas, ihrer Tochter, willen, mit Jojakim, ihrem Mann, und der ganzen Verwandtschaft, da§ nichts Unehrenhaftes an ihr gefunden worden war.
64 Und Daniel wurde gro§ vor dem Volk von dem Tage an und blieb es auch weiterhin.
2
1 (Vom Bel zu Babel) (Zusatz am Schlu§ des Buches Daniel) Nach dem Tod des Knigs Astyages kam das Knigreich an Kyrus aus Persien. Und Daniel war stets um den Knig und angesehener als alle ÈFreunde des KnigsÇ. Dan 6,29)
2 Nun hatten die Babylonier einen Gtzen, der hie§ Bel; dem mu§te man tglich opfern zwlf Sack Weizenmehl und vierzig Schafe und sechs Eimer Wein. Jer 50,2)
3 Selbst der Knig diente dem Gtzen und ging tglich hin, um ihn anzubeten; aber Daniel betete seinen Gott an.
4 Und der Knig sagte zu ihm: Warum betest du nicht auch den Bel an? Er aber sagte: Ich diene nicht den Gtzen, die mit Hnden gemacht sind, sondern dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und ein Herr ist ber alles, was lebt. Ps 115,3-9; Bar 6,4-6)
5 Da sagte der Knig zu ihm: Hltst du denn den Bel nicht fr einen lebendigen Gott? Siehst du nicht, wieviel er tglich i§t und trinkt?
6 Aber Daniel lachte und sagte: Mein Knig, la§ dich nicht tuschen; denn dieser Bel ist innen nur Ton und au§en nur Kupfer und hat noch nie etwas gegessen oder getrunken. 1.Kn 18,27)
7 Da wurde der Knig zornig und lie§ seine Priester rufen und sprach zu ihnen: Werdet ihr mir nicht sagen, wer dies Opfer verzehrt, so m§t ihr sterben!
8 Knnt ihr aber beweisen, da§ der Bel es verzehrt, so mu§ Daniel sterben; denn er hat den Bel gelstert. Und Daniel sprach zum Knig: Es geschehe, wie du gesagt hast.
9 Es gab aber siebzig Priester des Bel, ohne ihre Frauen und Kinder. Und der Knig ging mit Daniel in den Tempel des Bel.
10 Da sagten die Priester des Bel: Siehe, wir wollen hinausgehen; und du, Knig, sollst die Speise selbst hinstellen und den Trank selbst mischen und hinsetzen und die Tr hinter dir zuschlie§en und mit deinem eignen Ring versiegeln.
11 Und wenn du morgen frh wiederkommst und findest, da§ der Bel nicht alles verzehrt hat, so wollen wir gern sterben; sonst mu§ Daniel gettet werden, der uns verleumdet hat.
12 Sie verlie§en sich aber darauf, da§ sie einen geheimen Gang bis unter den Opfertisch gemacht hatten; durch den gingen sie immer wieder hinein und verzehrten, was da war.
13 Als nun die Priester hinausgegangen waren, lie§ der Knig dem Bel die Speise vorsetzen. Aber Daniel befahl seinen Dienern, Asche zu holen, und lie§ sie durch den ganzen Tempel streuen vor dem Knig, als er nur noch allein drin war. Danach gingen sie hinaus und schlossen die Tr zu und versiegelten sie mit dem Ring des Knigs und gingen davon.
14 Die Priester aber gingen in der Nacht hinein nach ihrer Gewohnheit mit ihren Frauen und Kindern und a§en und tranken alles, was da war.
15 Und frh am Morgen stand der Knig auf und Daniel mit ihm.
16 Und der Knig fragte: Ist das Siegel unversehrt, Daniel?
17 Er aber antwortete: Ja, mein Knig. Und sobald die Tr aufgetan war, sah der Knig auf den Tisch und rief mit lauter Stimme: Bel, du bist ein gro§er Gott, und bei dir gibt es keinen Betrug, auch nicht einen!
18 Aber Daniel lachte und hielt den Knig zurck, damit er nicht hineinging, und sagte: Sieh auf den Boden und erkenne, wessen Fu§tapfen das sind.
19 Der Knig sagte: Ich sehe die Fu§tapfen von Mnnern, Frauen und Kindern.
20 Da wurde der Knig zornig und lie§ die Priester mit ihren Frauen und Kindern ergreifen. Und sie mu§ten ihm die geheimen Gnge zeigen, durch die sie ein- und ausgegangen waren und verzehrt hatten, was auf dem Tisch lag.
21 Und der Knig lie§ sie tten und gab den Bel in Daniels Gewalt; der zerstrte ihn und seinen Tempel.
22 (Vom Drachen zu Babel) (Fortsetzung des Vorigen) Es gab da auch einen gro§en Drachen, den die Babylonier anbeteten.
23 Und der Knig sagte zu Daniel: Wie? Willst du von dem auch behaupten, da§ er nichts als ein eherner Gtze ist? Siehe, er lebt ja, denn er i§t und trinkt, und du kannst nicht behaupten, da§ er kein lebendiger Gott ist. Darum bete ihn an!
24 Aber Daniel antwortete: Ich will den Herrn, meinen Gott, anbeten; denn er ist der lebendige Gott. Jes 37,17-20)
25 Du aber, mein Knig, erlaube es mir, dann will ich diesen Drachen umbringen ohne Schwert und Spie§. Und der Knig sagte: Ja, es sei dir erlaubt. 1.Sam 17,45)
26 Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare und kochte es zusammen, machte Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul; und der Drache barst davon mitten entzwei. Und Daniel sagte: Seht, das sind eure Gtter!
27 Als nun die Babylonier das hrten, verdro§ es sie sehr, und sie machten einen Aufruhr gegen den Knig und sagten: Unser Knig ist ein Jude geworden; denn er hat den Bel zerstrt und den Drachen gettet und die Priester umgebracht. (27-41) Dan 6,15-28)
28 Und sie traten vor den Knig und sagten: Gib uns Daniel heraus; sonst werden wir dich und dein ganzes Haus umbringen!
29 Als nun der Knig sah, da§ sie mit Gewalt auf ihn eindrangen, mu§te er ihnen Daniel herausgeben.
30 Und sie warfen ihn zu den Lwen in den Graben; darin lag er sechs Tage lang.
31 Und es waren sieben Lwen im Graben; denen gab man tglich zwei Menschen und zwei Schafe. Aber whrend dieser Tage gab man ihnen nichts, damit sie Daniel fressen sollten.
32 Es war aber ein Prophet, Habakuk, in Juda; der hatte einen Brei gekocht und Brot eingebrockt in eine tiefe Schssel und ging damit aufs Feld, um es den Schnittern zu bringen.
33 Und der Engel des Herrn sprach zu Habakuk: Bring das Essen, das du trgst, zu Daniel nach Babel in den Lwengraben.
34 Und Habakuk antwortete: Herr, ich habe die Stadt Babel nie gesehen und wei§ nicht, wo der Graben ist.
35 Da fa§te ihn der Engel des Herrn beim Schopf, trug ihn im Windesbrausen an den Haaren nach Babel und setzte ihn oben am Graben nieder. Hes 8,3)
36 Und Habakuk rief: Daniel, Daniel, nimm das Essen, das dir Gott gesandt hat! Jer 15,16; Hab 2,4; Mt 4,4)
37 Und Daniel sprach: Gott, du denkst ja noch an mich und verl§t die nicht, die dich lieben! Sir 2,12)
38 Und er stand auf und a§. Aber der Engel Gottes brachte Habakuk sogleich wieder an seinen Ort.
39 Und der Knig kam am siebenten Tage, um Daniel zu beklagen. Und als er zum Graben kam und hineinschaute, siehe, da sa§ Daniel mitten unter den Lwen.
40 Und der Knig rief laut: Herr, du Gott Daniels, du bist ein gro§er Gott, und es gibt keinen andern au§er dir!
41 Und er lie§ ihn aus dem Graben ziehen; aber die andern, die seinen Tod gewollt hatten, lie§ er in den Graben werfen; und sie wurden sofort vor seinen Augen von den Lwen verschlungen.
3
1 (Das Gebet Asarjas) (Zusatz zu Dan 3,23) Und Asarja stand mitten im glhenden Ofen und tat seinen Mund auf und betete: Dan 1,7)
2 Gelobt seist du, Herr, du Gott unsrer Vter, und dein Name soll gepriesen und verherrlicht werden ewiglich! Apg 16,25)
3 Denn du bist gerecht in allem, was du an uns getan hast; alle deine Werke sind bestndig, und deine Wege sind gerade, und alle deine Gerichte sind gerecht. (3-9) Dan 9,5-12)
4 Du tust uns recht, da§ du uns bestraft hast mit all den Strafen, die du ber uns hast ergehen lassen und ber Jerusalem, die heilige Stadt unsrer Vter; ja, du tust recht und billig mit alledem um unsrer Snden willen. Neh 9,33)
5 Denn wir haben gesndigt und bse gehandelt, weil wir von dir gewichen sind. Und wir haben in allem schwer gesndigt
6 und deinen Geboten nicht gehorcht noch sie bewahrt und haben nicht getan, wie du uns befohlen hast, damit es uns gut gehen sollte.
7 Darum hast du recht daran getan, da§ du das alles ber uns hast kommen lassen und uns das alles angetan hast
8 und uns bergeben hast den Hnden unsrer Feinde, der gottlosen, abtrnnigen Widersacher, und dem ungerechten, grausamsten Knig auf Erden.
9 Und nun drfen wir unsern Mund nicht auftun: so sehr sind deine Knechte und alle, die dich frchten, zuschanden und zu Spott geworden.
10 Aber dennoch versto§e uns nicht ganz um deines heiligen Namens willen, und verwirf deinen Bund nicht, 3.Mose 26,42.45)
11 und nimm deine Barmherzigkeit nicht von uns um Abrahams, deines geliebten Freundes, willen und deines Knechtes Isaak und Israels, deines Heiligen, 2.Chr 20,7; Jes 41,8)
12 denen du verhei§en hast, ihre Nachkommen zu mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meers. 1. Mose 22,17; 26,4; 28,14)
13 Denn, Herr, wir sind geringer geworden als alle Heiden und sind heute die Verachtetsten auf Erden um unsrer Snden willen.
14 Wir haben jetzt keinen Frsten, Propheten noch Vorsteher mehr und weder Brandopfer noch Schlachtopfer noch Speisopfer noch Rucherwerk und haben keine Sttte, wo wir vor dir opfern und Gnade finden knnten; Hos 3,4)
15 sondern mit betrbtem Herzen und demtigem Geist kommen wir vor dich, Ps 51,19)
16 als brchten wir Brandopfer von Widdern und Rindern und viel tausend fetten Schafen. So wollest du unser Opfer heute vor dir gelten und wohlgefllig sein lassen; denn du l§t nicht zuschanden werden, die auf dich hoffen.
17 Und nun kommen wir mit ganzem Herzen und suchen dein Angesicht mit Furcht. Jer 29,13.14)
18 Darum la§ uns nicht zuschanden werden; sondern tu mit uns, Herr, nach deiner Gnade und nach deiner gro§en Barmherzigkeit! Dan 9,18)
19 Und errette uns nach deinen Wundertaten und gib deinem Namen die Ehre, da§ sich alle schmen mssen, die deinen Knechten Leid antun,
20 und alle zuschanden werden mit ihrer gro§en Macht und ihre Gewalt zerstrt wird,
21 damit sie erfahren, da§ du, Herr, allein Gott bist, herrlich auf dem ganzen Erdkreis. Jes 37,20)
22 Und die Diener des Knigs, die sie in den Ofen geworfen hatten, hrten nicht auf, ihn mit Erdharz, Pech, Werg und drren Reisern zu heizen,
23 und die Flamme, etwa neunundvierzig Ellen hoch, schlug oben aus dem Ofen,
24 fra§ um sich und verbrannte die Chalder, die sie vor dem Ofen erreichte. Dan 3,22)
25 Aber der Engel des Herrn war zugleich mit Asarja und denen, die bei ihm waren, in den Ofen gestiegen; Dan 3,24.25)
26 hatte die Feuerflamme aus dem Ofen herausgesto§en und lie§ es mitten im Ofen so sein, als ob ein Wind wehte, der khlen Tau bringt. So rhrte das Feuer sie berhaupt nicht an und fgte ihnen weder Schmerz noch Schaden zu.
27 (Der Gesang der drei Mnner im Feuerofen) (Fortsetzung des Zusatzes zu Dan 3,23) Da fingen die drei wie mit einem Munde an zu singen, priesen und lobten Gott in dem Ofen und sprachen:
28 Gelobt seist du, Herr, du Gott unsrer Vter, und sollst gepriesen und hoch gerhmt werden ewiglich!
29 Gelobt sei dein herrlicher und heiliger Name und soll gepriesen und hoch gerhmt werden ewiglich!
30 Gelobt seist du in deinem heiligen, herrlichen Tempel und sollst gepriesen und hoch gerhmt werden ewiglich!
31 Gelobt seist du, der du sitzt ber den Cherubim und siehst in die Tiefen, und sollst gepriesen und hoch gerhmt werden ewiglich! Ps 80,2)
32 Gelobt seist du auf deinem kniglichen Thron und sollst gepriesen und hoch gerhmt werden ewiglich!
33 Gelobt seist du in der Feste des Himmels und sollst gepriesen und hoch gerhmt werden ewiglich! (33-63) Ps 148)
34 Lobt den Herrn, alle seine Werke, und preist und rhmt ihn ewiglich!
35 Ihr Himmel, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
36 Lobt den Herrn, ihr Engel des Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich! Ps 103,20)
37 Alle Wasser droben am Himmel, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
38 Alle Heerscharen des Herrn, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
39 Sonne und Mond, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
40 Alle Sterne am Himmel, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
41 Regen und Tau, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
42 Alle Winde, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
43 Feuer und Hitze, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
44 Frost und Klte, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich! Tropfen und Flocken, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
45 Tag und Nacht, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
46 Licht und Finsternis, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
47 Eis und Frost, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
48 Reif und Schnee, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
49 Blitze und Wolken, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
50 Die Erde lobe den Herrn, sie preise und rhme ihn ewiglich!
51 Berge und Hgel, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
52 Alles, was auf der Erde wchst, lobe den Herrn, preise und rhme ihn ewiglich!
53 Ihr Quellen, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
54 Meer und Wasserstrme, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
55 Walfische und alles, was sich im Wasser regt, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
56 Alle Vgel unter dem Himmel, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
57 Alle zahmen und wilden Tiere, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
58 Ihr Menschenkinder, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
59 Israel, lobe den Herrn, preise und rhme ihn ewiglich!
60 Ihr Priester des Herrn, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich!
61 Ihr Knechte des Herrn, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich! Ps 134,1)
62 Ihr Geister und Seelen der Gerechten, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich! Ps 103,1-5; Lk 1,46)
63 Ihr Heiligen und die ihr von Herzen demtig seid, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich! Mt 11,29)
64 Hananja, Asarja und Mischal, lobt den Herrn, preist und rhmt ihn ewiglich! Denn er hat uns erlst aus dem Totenreich und uns errettet vom Tode, er hat uns befreit aus dem glhenden Ofen und hat uns mitten aus dem Feuer gerissen.
65 Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Gte whret ewiglich. (65 und 66) Ps 136)
66 Alle, die den Herrn frchten, lobt den Gott aller Gtter, preist ihn und rhmt, da§ seine Gte ewiglich whrt!