Read: 75 Stuˆcke zu Daniel


Buch 75 (ST†CKE ZUM BUCH DANIEL)


1

1 (Die Geschichte von Susanna und Daniel) (Zusatz am Anfang des Buches) Es war ein Mann in Babylon mit Namen Jojakim;

2 der hatte eine Frau, die hie§ Susanna, eine Tochter Hilkijas; die war sehr schšn und dazu gottesfŸrchtig.

3 Denn sie hatte fromme Eltern, die sie nach dem Gesetz des Mose unterwiesen hatten. 5.Mose 6,6.7)

4 Und Jojakim war sehr reich und hatte einen schšnen Garten an seinem Hause. Und die Juden kamen stets bei ihm zusammen, weil er der Angesehenste von allen war.

5 Es wurden aber im selben Jahr zwei €lteste aus dem Volk als Richter bestellt; das waren solche Leute, von denen der Herr gesagt hatte: Bosheit ging aus von Babylon von den €ltesten und Richtern. In ihnen sah man die FŸhrer des Volks. Jer 29,22.23)

6 Die kamen tŠglich zu Jojakim; und wer eine Streitsache hatte, mu§te dorthin vor sie kommen.

7 Und wenn das Volk mittags weggegangen war, pflegte Susanna sich im Garten ihres Mannes zu ergehen.

8 Und als die beiden €ltesten sie tŠglich darin umhergehen sahen, entbrannten sie in Begierde nach ihr

9 und wurden darŸber zu Narren und warfen die Augen so sehr auf sie, da§ sie nicht mehr zum Himmel aufsehen konnten und nicht mehr an gerechte Urteile dachten. Spr 6,32, Mt 5,28.29)

10 Sie waren beide zugleich fŸr sie entbrannt, verrieten jedoch einander ihre Leidenschaft nicht

11 und schŠmten sich, einander ihre Begierde zu verraten; denn jeder hŠtte sich gern zu ihr gelegt.

12 Und sie warteten tŠglich gespannt auf sie, um sie nur sehen zu kšnnen.

13 Es sprach aber einer zum andern: Komm, la§ uns heimgehen! Denn es ist nun Essenszeit. Und sie gingen hinaus und trennten sich.

14 Danach kehrte jeder wieder um, und sie kamen an derselben Stelle wieder zusammen. Als nun einer den andern nach dem Grund fragte, bekannten sie beide ihre Begierde. Danach kamen sie miteinander Ÿberein, darauf zu warten, wann sie die Frau allein finden kšnnten.

15 Und als sie auf einen gŸnstigen Tag lauerten, kam Susanna nur mit zwei MŠgden, wie es ihre Gewohnheit war, in den Garten, um zu baden; denn es war sehr hei§. 2.Sam 11,2)

16 Und es war kein Mensch im Garten au§er den beiden €ltesten, die sich heimlich versteckt hatten und auf sie lauerten.

17 Und sie sagte zu ihren MŠgden: Holt mir …l und Salben und schlie§t den Garten zu, damit ich baden kann!

18 Und die MŠgde taten, wie sie befohlen hatte, und schlossen den Garten zu und gingen zur hinteren TŸr hinaus, um ihr zu bringen, was sie haben wollte; aber sie sahen die €ltesten nicht, denn die hatten sich versteckt.

19 Als nun die MŠgde hinausgegangen waren, kamen die beiden €ltesten hervor, liefen zu ihr und sagten:

20 Siehe, der Garten ist zugeschlossen, und niemand sieht uns, und wir sind in Liebe zu dir entbrannt; darum sei uns zu Willen! Sir 23,25-28)

21 Willst du aber nicht, so werden wir dich beschuldigen, da§ wir einen jungen Mann allein bei dir gefunden haben und da§ du deine MŠgde deshalb hinausgeschickt hast. 5.Mose 19,15)

22 Da seufzte Susanna und sagte: In wie gro§er BedrŠngnis bin ich! Denn wenn ich das tue, so bin ich des Todes; tu ich's aber nicht, so komme ich nicht aus euren HŠnden. 3.Mose 20,10)

23 Doch ich will lieber unschuldig in eure HŠnde fallen als gegen den Herrn sŸndigen. 1.Mose 39,9)

24 Und Susanna fing an, laut zu schreien; aber die €ltesten schrien gegen sie an. 5.Mose 22,24)

25 Und der eine lief hin zu der TŸr des Gartens und šffnete sie.

26 Als nun die Leute im Haus das Geschrei im Garten hšrten, liefen sie durch die hintere TŸr herbei, um zu sehen, was ihr widerfahren wŠre.

27 Und als die €ltesten anfingen, gegen sie auszusagen, schŠmten sich die Diener ihretwegen sehr; denn so etwas war bisher nie Ÿber Susanna gesagt worden.

28 Und am andern Tag, als das Volk im Hause Jojakims, ihres Mannes, zusammenkam, da kamen auch die beiden €ltesten in der schŠndlichen Absicht, Susanna dem Tod zu Ÿberliefern;

29 und sie sagten vor allem Volk: Schickt hin und la§t Susanna, die Tochter Hilkijas, Jojakims Frau, herholen! Da schickten sie hin.

30 Und sie kam mit ihren Eltern und Kindern und ihrer ganzen Verwandtschaft.

31 Sie aber war sehr schšn von Gestalt und Angesicht;

32 darum lie§en die Bšsewichte ihr den Schleier wegrei§en, mit dem sie verhŸllt war, um sich an ihrer Schšnheit zu ergštzen.

33 Und alle, die bei ihr standen und sie sahen, weinten um sie.

34 Und die beiden €ltesten traten auf mitten unter dem Volk und legten die HŠnde auf ihr Haupt. 3.Mose 24,14)

35 Sie aber weinte und hob die Augen auf zum Himmel; denn ihr Herz vertraute auf den Herrn. Vers 9)

36 Und die €ltesten fingen an und sagten: Als wir beide allein im Garten umhergingen, kam sie hinein mit zwei MŠgden und schlo§ den Garten zu und schickte die MŠgde fort.

37 Da kam ein junger Mann zu ihr, der sich versteckt hatte, und legte sich zu ihr.

38 Als wir aber in einem Winkel im Garten solche Schande sahen, liefen wir eilends hinzu und fanden sie beieinander.

39 Aber den jungen Mann konnten wir nicht ŸberwŠltigen; denn er war uns zu stark und stie§ die TŸr auf und sprang davon.

40 Sie aber ergriffen wir und fragten, wer der junge Mann wŠre. Aber sie wollte es uns nicht sagen. Das bezeugen wir.

41 Und das Volk glaubte den beiden als €ltesten und Richtern im Volk, und man verurteilte Susanna zum Tode.

42 Sie aber schrie mit lauter Stimme: Herr, ewiger Gott, der du alle Heimlichkeiten kennst und alle Dinge zuvor wei§t, ehe sie geschehen, Sir 42,18-20)

43 du wei§t, da§ diese mich zu Unrecht beschuldigt haben. Und nun siehe, ich mu§ sterben, obwohl ich doch nicht begangen habe, was sie so bšsartig gegen mich zusammengelogen haben.

44 Und Gott erhšrte ihr Rufen. Ps 66,18.19)

45 Und als man sie zum Tode fŸhrte, erweckte Gott den heiligen Geist eines jungen Mannes, der hie§ Daniel; der fing an, laut zu rufen: Dan 4,5)

46 Ich will unschuldig sein an diesem Blut!

47 Und die Menge wandte sich ihm zu und fragte ihn, was er mit solchen Worten meinte.

48 Er aber trat unter sie und sprach: Seid ihr MŠnner von Israel solche Narren, da§ ihr eine Tochter Israels verdammt, ehe ihr die Sache erforscht und Gewi§heit erlangt habt? 5.Mose 19,18)

49 Kehrt wieder um vors Gericht, denn diese haben sie zu Unrecht beschuldigt!

50 Und die Menge kehrte eilends wieder um. Und alle €ltesten sagten zu Daniel: Setze dich her zu uns und berichte uns; denn dir hat Gott gegeben, was er sonst nur dem Alter gibt. Hiob 32,7-9; Weish 8,10)

51 Und Daniel sagte zu ihnen: Stellt die beiden weit auseinander, so will ich jeden fŸr sich verhšren!

52 Als nun der eine vom andern getrennt war, rief er den einen und sagte zu ihm: Du alter Bšsewicht, jetzt treffen dich deine SŸnden, die du bisher begangen hast,

53 als du ungerechte Urteile gesprochen und die Unschuldigen verdammt, aber die Schuldigen losgesprochen hast, obwohl doch der Herr geboten hat:, Du sollst den Unschuldigen und Gerechten nicht tšten. Spr 17,15, 2.Mose 23,7)

54 Hast du nun diese Frau gesehen, so sag doch: Unter welchem Baum hast du die zwei beieinander gefunden? Er aber antwortete: Unter einer Linde.* (*Um ein Wortspiel des griechischen Textes wiederzugeben, reimte Luther: ÈUnter einer Linden. (V. 55)... der Engel des Herrn wird dich finden.Ç)

55 Da sagte Daniel: Ganz recht! Mit deiner LŸge bringst du dich selbst um dein Leben. Denn schon hat der Engel des Herrn von Gott dein Urteil empfangen und wird dich mittendurch spalten. Apg 5,4.5, 1.Chr 21,15.16)

56 Und er lie§ ihn wegbringen und den andern vor sich kommen und sagte zu ihm: Du Mann nach Kanaans und nicht nach Judas Art, die Schšnheit hat dich betšrt, und die Begierde hat dein Herz verkehrt. 3.Mose 18,3.20.28)

57 So seid ihr mit den Tšchtern Israels verfahren, und sie haben euch aus Furcht zu Willen sein mŸssen. Aber diese Tochter Judas hat nicht in eure Schlechtigkeit gewilligt.

58 Nun sage mir: Unter welchem Baum hast du sie beieinander ertappt? Er aber antwortete: Unter einer Eiche.* (*Luther: ÈUnter einer Eichen. (V. 59)... der Engel des Herrn wird dich zeich(n)enÇ.)

59 Da sagte Daniel: Ganz recht! Mit deiner LŸge bringst du dich selbst um dein Leben. Der Engel des Herrn wartet schon mit seinem Schwert und wird dich mittendurch hauen, um euch so beide zu vernichten.

60 Da fing das ganze Volk an, mit lauter Stimme zu rufen, und sie priesen Gott, der denen hilft, die auf ihn hoffen und vertrauen.

61 Und sie erhoben sich gegen die beiden €ltesten, weil Daniel sie aus ihren eignen Worten ŸberfŸhrt hatte, da§ sie falsche Zeugen waren.

62 Und man tat mit ihnen nach dem Gesetz des Mose, wie sie gedacht hatten, ihrem NŠchsten zu tun, und tštete sie. So wurde an diesem Tage unschuldiges Blut errettet. 5.Mose 19,18.19)

63 Aber Hilkija und seine Frau lobten Gott um Susannas, ihrer Tochter, willen, mit Jojakim, ihrem Mann, und der ganzen Verwandtschaft, da§ nichts Unehrenhaftes an ihr gefunden worden war.

64 Und Daniel wurde gro§ vor dem Volk von dem Tage an und blieb es auch weiterhin.


2

1 (Vom Bel zu Babel) (Zusatz am Schlu§ des Buches Daniel) Nach dem Tod des Kšnigs Astyages kam das Kšnigreich an Kyrus aus Persien. Und Daniel war stets um den Kšnig und angesehener als alle ÈFreunde des KšnigsÇ. Dan 6,29)

2 Nun hatten die Babylonier einen Gštzen, der hie§ Bel; dem mu§te man tŠglich opfern zwšlf Sack Weizenmehl und vierzig Schafe und sechs Eimer Wein. Jer 50,2)

3 Selbst der Kšnig diente dem Gštzen und ging tŠglich hin, um ihn anzubeten; aber Daniel betete seinen Gott an.

4 Und der Kšnig sagte zu ihm: Warum betest du nicht auch den Bel an? Er aber sagte: Ich diene nicht den Gštzen, die mit HŠnden gemacht sind, sondern dem lebendigen Gott, der Himmel und Erde gemacht hat und ein Herr ist Ÿber alles, was lebt. Ps 115,3-9; Bar 6,4-6)

5 Da sagte der Kšnig zu ihm: HŠltst du denn den Bel nicht fŸr einen lebendigen Gott? Siehst du nicht, wieviel er tŠglich i§t und trinkt?

6 Aber Daniel lachte und sagte: Mein Kšnig, la§ dich nicht tŠuschen; denn dieser Bel ist innen nur Ton und au§en nur Kupfer und hat noch nie etwas gegessen oder getrunken. 1.Kšn 18,27)

7 Da wurde der Kšnig zornig und lie§ seine Priester rufen und sprach zu ihnen: Werdet ihr mir nicht sagen, wer dies Opfer verzehrt, so mŸ§t ihr sterben!

8 Kšnnt ihr aber beweisen, da§ der Bel es verzehrt, so mu§ Daniel sterben; denn er hat den Bel gelŠstert. Und Daniel sprach zum Kšnig: Es geschehe, wie du gesagt hast.

9 Es gab aber siebzig Priester des Bel, ohne ihre Frauen und Kinder. Und der Kšnig ging mit Daniel in den Tempel des Bel.

10 Da sagten die Priester des Bel: Siehe, wir wollen hinausgehen; und du, Kšnig, sollst die Speise selbst hinstellen und den Trank selbst mischen und hinsetzen und die TŸr hinter dir zuschlie§en und mit deinem eignen Ring versiegeln.

11 Und wenn du morgen frŸh wiederkommst und findest, da§ der Bel nicht alles verzehrt hat, so wollen wir gern sterben; sonst mu§ Daniel getštet werden, der uns verleumdet hat.

12 Sie verlie§en sich aber darauf, da§ sie einen geheimen Gang bis unter den Opfertisch gemacht hatten; durch den gingen sie immer wieder hinein und verzehrten, was da war.

13 Als nun die Priester hinausgegangen waren, lie§ der Kšnig dem Bel die Speise vorsetzen. Aber Daniel befahl seinen Dienern, Asche zu holen, und lie§ sie durch den ganzen Tempel streuen vor dem Kšnig, als er nur noch allein drin war. Danach gingen sie hinaus und schlossen die TŸr zu und versiegelten sie mit dem Ring des Kšnigs und gingen davon.

14 Die Priester aber gingen in der Nacht hinein nach ihrer Gewohnheit mit ihren Frauen und Kindern und a§en und tranken alles, was da war.

15 Und frŸh am Morgen stand der Kšnig auf und Daniel mit ihm.

16 Und der Kšnig fragte: Ist das Siegel unversehrt, Daniel?

17 Er aber antwortete: Ja, mein Kšnig. Und sobald die TŸr aufgetan war, sah der Kšnig auf den Tisch und rief mit lauter Stimme: Bel, du bist ein gro§er Gott, und bei dir gibt es keinen Betrug, auch nicht einen!

18 Aber Daniel lachte und hielt den Kšnig zurŸck, damit er nicht hineinging, und sagte: Sieh auf den Boden und erkenne, wessen Fu§tapfen das sind.

19 Der Kšnig sagte: Ich sehe die Fu§tapfen von MŠnnern, Frauen und Kindern.

20 Da wurde der Kšnig zornig und lie§ die Priester mit ihren Frauen und Kindern ergreifen. Und sie mu§ten ihm die geheimen GŠnge zeigen, durch die sie ein- und ausgegangen waren und verzehrt hatten, was auf dem Tisch lag.

21 Und der Kšnig lie§ sie tšten und gab den Bel in Daniels Gewalt; der zerstšrte ihn und seinen Tempel.

22 (Vom Drachen zu Babel) (Fortsetzung des Vorigen) Es gab da auch einen gro§en Drachen, den die Babylonier anbeteten.

23 Und der Kšnig sagte zu Daniel: Wie? Willst du von dem auch behaupten, da§ er nichts als ein eherner Gštze ist? Siehe, er lebt ja, denn er i§t und trinkt, und du kannst nicht behaupten, da§ er kein lebendiger Gott ist. Darum bete ihn an!

24 Aber Daniel antwortete: Ich will den Herrn, meinen Gott, anbeten; denn er ist der lebendige Gott. Jes 37,17-20)

25 Du aber, mein Kšnig, erlaube es mir, dann will ich diesen Drachen umbringen ohne Schwert und Spie§. Und der Kšnig sagte: Ja, es sei dir erlaubt. 1.Sam 17,45)

26 Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare und kochte es zusammen, machte Fladen daraus und warf sie dem Drachen ins Maul; und der Drache barst davon mitten entzwei. Und Daniel sagte: Seht, das sind eure Gštter!

27 Als nun die Babylonier das hšrten, verdro§ es sie sehr, und sie machten einen Aufruhr gegen den Kšnig und sagten: Unser Kšnig ist ein Jude geworden; denn er hat den Bel zerstšrt und den Drachen getštet und die Priester umgebracht. (27-41) Dan 6,15-28)

28 Und sie traten vor den Kšnig und sagten: Gib uns Daniel heraus; sonst werden wir dich und dein ganzes Haus umbringen!

29 Als nun der Kšnig sah, da§ sie mit Gewalt auf ihn eindrangen, mu§te er ihnen Daniel herausgeben.

30 Und sie warfen ihn zu den Lšwen in den Graben; darin lag er sechs Tage lang.

31 Und es waren sieben Lšwen im Graben; denen gab man tŠglich zwei Menschen und zwei Schafe. Aber wŠhrend dieser Tage gab man ihnen nichts, damit sie Daniel fressen sollten.

32 Es war aber ein Prophet, Habakuk, in JudŠa; der hatte einen Brei gekocht und Brot eingebrockt in eine tiefe SchŸssel und ging damit aufs Feld, um es den Schnittern zu bringen.

33 Und der Engel des Herrn sprach zu Habakuk: Bring das Essen, das du trŠgst, zu Daniel nach Babel in den Lšwengraben.

34 Und Habakuk antwortete: Herr, ich habe die Stadt Babel nie gesehen und wei§ nicht, wo der Graben ist.

35 Da fa§te ihn der Engel des Herrn beim Schopf, trug ihn im Windesbrausen an den Haaren nach Babel und setzte ihn oben am Graben nieder. Hes 8,3)

36 Und Habakuk rief: Daniel, Daniel, nimm das Essen, das dir Gott gesandt hat! Jer 15,16; Hab 2,4; Mt 4,4)

37 Und Daniel sprach: Gott, du denkst ja noch an mich und verlŠ§t die nicht, die dich lieben! Sir 2,12)

38 Und er stand auf und a§. Aber der Engel Gottes brachte Habakuk sogleich wieder an seinen Ort.

39 Und der Kšnig kam am siebenten Tage, um Daniel zu beklagen. Und als er zum Graben kam und hineinschaute, siehe, da sa§ Daniel mitten unter den Lšwen.

40 Und der Kšnig rief laut: Herr, du Gott Daniels, du bist ein gro§er Gott, und es gibt keinen andern au§er dir!

41 Und er lie§ ihn aus dem Graben ziehen; aber die andern, die seinen Tod gewollt hatten, lie§ er in den Graben werfen; und sie wurden sofort vor seinen Augen von den Lšwen verschlungen.


3

1 (Das Gebet Asarjas) (Zusatz zu Dan 3,23) Und Asarja stand mitten im glŸhenden Ofen und tat seinen Mund auf und betete: Dan 1,7)

2 Gelobt seist du, Herr, du Gott unsrer VŠter, und dein Name soll gepriesen und verherrlicht werden ewiglich! Apg 16,25)

3 Denn du bist gerecht in allem, was du an uns getan hast; alle deine Werke sind bestŠndig, und deine Wege sind gerade, und alle deine Gerichte sind gerecht. (3-9) Dan 9,5-12)

4 Du tust uns recht, da§ du uns bestraft hast mit all den Strafen, die du Ÿber uns hast ergehen lassen und Ÿber Jerusalem, die heilige Stadt unsrer VŠter; ja, du tust recht und billig mit alledem um unsrer SŸnden willen. Neh 9,33)

5 Denn wir haben gesŸndigt und bšse gehandelt, weil wir von dir gewichen sind. Und wir haben in allem schwer gesŸndigt

6 und deinen Geboten nicht gehorcht noch sie bewahrt und haben nicht getan, wie du uns befohlen hast, damit es uns gut gehen sollte.

7 Darum hast du recht daran getan, da§ du das alles Ÿber uns hast kommen lassen und uns das alles angetan hast

8 und uns Ÿbergeben hast den HŠnden unsrer Feinde, der gottlosen, abtrŸnnigen Widersacher, und dem ungerechten, grausamsten Kšnig auf Erden.

9 Und nun dŸrfen wir unsern Mund nicht auftun: so sehr sind deine Knechte und alle, die dich fŸrchten, zuschanden und zu Spott geworden.

10 Aber dennoch versto§e uns nicht ganz um deines heiligen Namens willen, und verwirf deinen Bund nicht, 3.Mose 26,42.45)

11 und nimm deine Barmherzigkeit nicht von uns um Abrahams, deines geliebten Freundes, willen und deines Knechtes Isaak und Israels, deines Heiligen, 2.Chr 20,7; Jes 41,8)

12 denen du verhei§en hast, ihre Nachkommen zu mehren wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meers. 1. Mose 22,17; 26,4; 28,14)

13 Denn, Herr, wir sind geringer geworden als alle Heiden und sind heute die Verachtetsten auf Erden um unsrer SŸnden willen.

14 Wir haben jetzt keinen FŸrsten, Propheten noch Vorsteher mehr und weder Brandopfer noch Schlachtopfer noch Speisopfer noch RŠucherwerk und haben keine StŠtte, wo wir vor dir opfern und Gnade finden kšnnten; Hos 3,4)

15 sondern mit betrŸbtem Herzen und demŸtigem Geist kommen wir vor dich, Ps 51,19)

16 als brŠchten wir Brandopfer von Widdern und Rindern und viel tausend fetten Schafen. So wollest du unser Opfer heute vor dir gelten und wohlgefŠllig sein lassen; denn du lŠ§t nicht zuschanden werden, die auf dich hoffen.

17 Und nun kommen wir mit ganzem Herzen und suchen dein Angesicht mit Furcht. Jer 29,13.14)

18 Darum la§ uns nicht zuschanden werden; sondern tu mit uns, Herr, nach deiner Gnade und nach deiner gro§en Barmherzigkeit! Dan 9,18)

19 Und errette uns nach deinen Wundertaten und gib deinem Namen die Ehre, da§ sich alle schŠmen mŸssen, die deinen Knechten Leid antun,

20 und alle zuschanden werden mit ihrer gro§en Macht und ihre Gewalt zerstšrt wird,

21 damit sie erfahren, da§ du, Herr, allein Gott bist, herrlich auf dem ganzen Erdkreis. Jes 37,20)

22 Und die Diener des Kšnigs, die sie in den Ofen geworfen hatten, hšrten nicht auf, ihn mit Erdharz, Pech, Werg und dŸrren Reisern zu heizen,

23 und die Flamme, etwa neunundvierzig Ellen hoch, schlug oben aus dem Ofen,

24 fra§ um sich und verbrannte die ChaldŠer, die sie vor dem Ofen erreichte. Dan 3,22)

25 Aber der Engel des Herrn war zugleich mit Asarja und denen, die bei ihm waren, in den Ofen gestiegen; Dan 3,24.25)

26 hatte die Feuerflamme aus dem Ofen herausgesto§en und lie§ es mitten im Ofen so sein, als ob ein Wind wehte, der kŸhlen Tau bringt. So rŸhrte das Feuer sie Ÿberhaupt nicht an und fŸgte ihnen weder Schmerz noch Schaden zu.

27 (Der Gesang der drei MŠnner im Feuerofen) (Fortsetzung des Zusatzes zu Dan 3,23) Da fingen die drei wie mit einem Munde an zu singen, priesen und lobten Gott in dem Ofen und sprachen:

28 Gelobt seist du, Herr, du Gott unsrer VŠter, und sollst gepriesen und hoch gerŸhmt werden ewiglich!

29 Gelobt sei dein herrlicher und heiliger Name und soll gepriesen und hoch gerŸhmt werden ewiglich!

30 Gelobt seist du in deinem heiligen, herrlichen Tempel und sollst gepriesen und hoch gerŸhmt werden ewiglich!

31 Gelobt seist du, der du sitzt Ÿber den Cherubim und siehst in die Tiefen, und sollst gepriesen und hoch gerŸhmt werden ewiglich! Ps 80,2)

32 Gelobt seist du auf deinem kšniglichen Thron und sollst gepriesen und hoch gerŸhmt werden ewiglich!

33 Gelobt seist du in der Feste des Himmels und sollst gepriesen und hoch gerŸhmt werden ewiglich! (33-63) Ps 148)

34 Lobt den Herrn, alle seine Werke, und preist und rŸhmt ihn ewiglich!

35 Ihr Himmel, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

36 Lobt den Herrn, ihr Engel des Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich! Ps 103,20)

37 Alle Wasser droben am Himmel, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

38 Alle Heerscharen des Herrn, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

39 Sonne und Mond, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

40 Alle Sterne am Himmel, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

41 Regen und Tau, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

42 Alle Winde, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

43 Feuer und Hitze, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

44 Frost und KŠlte, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich! Tropfen und Flocken, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

45 Tag und Nacht, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

46 Licht und Finsternis, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

47 Eis und Frost, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

48 Reif und Schnee, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

49 Blitze und Wolken, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

50 Die Erde lobe den Herrn, sie preise und rŸhme ihn ewiglich!

51 Berge und HŸgel, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

52 Alles, was auf der Erde wŠchst, lobe den Herrn, preise und rŸhme ihn ewiglich!

53 Ihr Quellen, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

54 Meer und Wasserstršme, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

55 Walfische und alles, was sich im Wasser regt, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

56 Alle Všgel unter dem Himmel, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

57 Alle zahmen und wilden Tiere, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

58 Ihr Menschenkinder, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

59 Israel, lobe den Herrn, preise und rŸhme ihn ewiglich!

60 Ihr Priester des Herrn, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich!

61 Ihr Knechte des Herrn, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich! Ps 134,1)

62 Ihr Geister und Seelen der Gerechten, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich! Ps 103,1-5; Lk 1,46)

63 Ihr Heiligen und die ihr von Herzen demŸtig seid, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich! Mt 11,29)

64 Hananja, Asarja und Mischa‘l, lobt den Herrn, preist und rŸhmt ihn ewiglich! Denn er hat uns erlšst aus dem Totenreich und uns errettet vom Tode, er hat uns befreit aus dem glŸhenden Ofen und hat uns mitten aus dem Feuer gerissen.

65 Danket dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine GŸte wŠhret ewiglich. (65 und 66) Ps 136)

66 Alle, die den Herrn fŸrchten, lobt den Gott aller Gštter, preist ihn und rŸhmt, da§ seine GŸte ewiglich wŠhrt!

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