Lesen: 77 Worterklaˆrungen


Buch 77 (SACH- UND WORTERKL€RUNGEN)


1 (- A -)

1 ( A und O) Alpha und Omega, der erste und der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets; darum in der Offenbarung Bezeichnung Gottes (1,8; 21,6) und Christi (22,13) als des Ersten und des Letzten, der am Anfang und am Ende der Herr ist, aus dem und zu dem alles ist.

2 ( Aaron) Der Bruder von -> Mose, am Berg Sinai von Gott zum ersten Priester der Israeliten berufen (2. Mose 28-30).

3 ( Abaddon) (hebrŠisch; griechisch Apollyon) Der ÈVerderberÇ; Name des Ÿber den Ort des Verderbens gesetzten Engels (Offb 9,11).

4 ( Abba) AramŠisch ÈVaterÇ, als Anrede im Familienkreis. Jesus gebrauchte das Wort in der Gebetsanrede an Gott (Mk 14,36) und brachte damit die innige Verbundenheit mit seinem himmlischen Vater zum Ausdruck. Die ersten Christen sind ihm darin gefolgt (Ršm 8,15). Im Judentum jener Zeit war als Gebetsanrede nur das feierliche ÈAbÇ gebrŠuchlich.

5 ( Abel) Zweiter Sohn -> Adams und Evas. Er wurde von seinem Bruder Kain ermordet (1. Mose 4).

6 ( Abendmahl) Die christliche Abendmahlsfeier geht zurŸck auf das letzte Mahl Jesu mit seinen JŸngern (Mt 26,26-28 und Parallelen), ist aber auch zu sehen auf dem Hintergrund der Tischgemeinschaft Jesu mit den ÈZšllnern und SŸndernÇ (Mk 2,16; Lk 15,2). In Erinnerung an die Mahlgemeinschaft Jesu wurde das Abendmahl in den ersten Christengemeinden noch im Rahmen einer gemeinsamen Mahlzeit aller GlŠubigen gefeiert (-> Liebesmahl). Mi§stŠnde, die dabei auftraten (1. Kor 11,17-34), fŸhrten spŠter zu einer Trennung.

7 ( Abgrund) Im Alten Testament Aufenthaltsort der Toten (Hiob 26,6; Spr 15,11; 27,20); in der Offenbarung (9,1.11; 11,7; 17,8; 20,1.3) GefŠngnis des Teufels und der abtrŸnnigen Geister (vgl. Lk 8,31).

8 ( Abib) (€hrenmonat, 2. Mose 13,4) Der siebte Monat des althebrŠischen Jahres, spŠter Nisan genannt, etwa Mitte MŠrz bis Mitte April.

9 ( Abraham) Ehrenname, der Abram von Gott verliehen wurde (>Vater vieler Všlker<; 1. Mose 17,4). FŸr Paulus (Ršm 4) wird der Stammvater Israels zum Vorbild des Glaubens und >Vater< der Glaubenden aus allen Všlkern.

10 ( Achaja) Ršmische Provinz im Gebiet des heutigen Griechenland mit der Hauptstadt Korinth.

11 ( Achortal) Der Name bedeutet >UnglŸckstal<. Es liegt im Nordwesten von Jericho in der NŠhe der Stadt Ai. Das Tal spielt im Zusammenhang der Inbesitznahme des Landes Kanaan eine Rolle: Hier wurde Achan, der sich an gebanntem Gut (-> Bann) vergriffen hatte, gesteinigt und damit ein Israel drohender Fluch in Segen verwandelt (Jos 7,24-26). FŸr Hosea (Hos 2,17) wiederholt sich die Verwandlung von UnglŸck in Segen, wenn Israel zum zweitenmal von Gott in sein Land gefŸhrt wird.

12 ( Adam) UrsprŸnglich kein Eigenname, sondern das hebrŠische Wort fŸr ÈMenschÇ. Nach Paulus hat Adam die ganze Menschheit in die Verfallenheit an SŸnde und Tod hineingezogen. Ihm tritt Christus als der Èletzte AdamÇ gegenŸber, der vom Tod zum Leben fŸhrt (Ršm 5,12-19; 1. Kor 15,45-49).

13 ( Adama und Zebojim) Die beiden StŠdte werden zusammen mit -> Sodom und Gomorra genannt, deren Schicksal sie teilten und in deren Nachbarschaft sie vermutlich lagen (5. Mose 29,22).

14 ( Adar) -> Monate.

15 ( Adria) (Apg 27,27) Auch das MittellŠndische Meer zwischen Kreta und Sizilien wurde im Altertum zur Adria gerechnet.

16 ( Agrippa) -> Herodes (4,5).

17 ( Allerheiligstes) -> Tempel.

18 ( Aloe) Ein indischer Baum, zugleich Bezeichnung fŸr dessen wohlriechendes Harz, das u. a. als Duftstoff beim BegrŠbnis verwendet wurde (Joh 19,39).

19 ( Altar) -> Opfer; -> Tempel.

20 ( €lteste) Die Stellung der >€ltesten< grŸndete ursprŸnglich in der WŸrde des Alters: In Familie und Sippe gilt die AutoritŠt der >Alten<. Obwohl im Grundsatz alle FamilienoberhŠupter den gleichen Rang hatten, Ÿbten im grš§eren Verband des Stammes die HŠupter der mŠchtigsten Familien die AutoritŠt aus, im Krieg als AnfŸhrer und im Frieden durch Rechtsprechung. Sie bildeten eine Art Adel. Mit der Entwicklung einer stŠdtischen Kultur entstand eine Stadtaristokratie, die als lokale Behšrde die Ortschaft verwaltete und Recht sprach. Unter dem Kšnigtum verloren die €ltesten an Einflu§, gewannen ihn aber neu nach der RŸckkehr aus dem babylonischen Exil (-> Hoher Rat). In den jŸdischen Gemeinden au§erhalb PalŠstinas war die Verwaltung zumindest der -> Synagoge einem €ltestenrat unterstellt. - Gelegentlich bezeichnet ȀltesteÇ auch die Šlteren Gesetzesausleger (Mk 7,3.5). Nach jŸdischem Vorbild findet man auch in den jungen Christengemeinden ein Vorsteherkollegium von €ltesten. (Zur weiteren Entwicklung -> Gemeindeleiter.) In der Offenbarung sind die 24 €ltesten eine Art himmlischer Thronrat mit zugleich kšniglichen und priesterlichen Funktionen. Die Bedeutung der 24-Zahl ist nicht sicher zu ermitteln.

21 ( Amen) Das (hebrŠische) Wort hat den Sinn von Èso ist es / so sei es!Ç, wenn es von der Gemeinde zur BestŠtigung von Segen oder Fluch ausgerufen wird (5. Mose 27,15-26) oder die Gemeinde sich mit diesem Wort hinter das Gebet eines einzelnen stellt (1. Kor 14,16). In der neutestamentlichen Gemeinde gewinnt das Gebet wie auch das abschlie§ende >Amen< seine besondere Zuversicht und Festigkeit aus der in Christus erfahrbar gewordenen Treue Gottes und aus der Tatsache, da§ Christus selbst das Gebet seiner Gemeinde mittrŠgt (2. Kor 1,20; Offb 3,14).

22 ( Amoriter) ÈAmoriterlandÇ (Amurru) ist die frŸhbabylonische Bezeichnung fŸr PalŠstina und Syrien. Im Alten Testament begegnet der Volksname als Bezeichnung der vorisraelitischen Bevšlkerung GesamtpalŠstinas wie auch als Bezeichnung fŸr einen Volksstamm in MittelpalŠstina.

23 ( Apollyon) -> Abaddon.

24 ( Apostel) Wahrscheinlich ist der Titel >Apostel< (Ausgesandter) von der jŸdischen Einrichtung des >Gesandten< herzuleiten, der fŸr bestimmte AuftrŠge mit der Vollmacht des Sendenden ausgestattet wurde. Die Missionare der Urchristenheit trugen diesen Titel. In der spŠteren †berlieferung wird die Apostelzahl auf die zwšlf -> JŸnger und Paulus beschrŠnkt. Die Zahl zwšlf erinnert an die zwšlf StŠmme Israels; die Apostel reprŠsentieren das neue Gottesvolk.

25 ( Aram, AramŠer) Bezeichnung einer semitischen Stammes- und Všlkergruppe, die ihren Ursprung vermutlich in Mesopotamien hatte und von dort nach SŸdwesten gewandert ist. In der Bibel werden auch die Verwandten Abrahams >AramŠer< genannt. Im Gebiet des heutigen -> Syrien bildete sich das sog. AramŠerreich. Die aramŠische Sprache gehšrt zum westlichen Zweig der semitischen Sprachfamilie. Sie setzte sich als Diplomaten- und Korrespondenzsprache im neuassyrischen, neubabylonischen und persischen Reich als sogenanntes >ReichsaramŠisch< durch. Eine Reihe biblischer Kapitel sind in aramŠischer Sprache geschrieben. Vermutlich war sie zur Zeit Jesu in PalŠstina weithin gebrŠuchlich.

26 ( Arbe) (3. Mose 11,22) Heuschreckenart.

27 ( Arche) -> Noah.

28 ( Archelaus) Sohn Herodes' I.; -> Herodes (3).

29 ( Areopag) (Apg 17,19.34) Griechisch ÈAreshŸgelÇ. Dort tagte in alten Zeiten der oberste athenische Gerichtshof. In der ršmischen Zeit hatte er seine Sitzungen in der Kšnigshalle am Markt, seine Befugnisse erstreckten sich nur noch auf Religion und Erziehung. Ob Paulus vor dieser Behšrde oder nur am Ort ihrer ZusammenkŸnfte sprach, lŠ§t sich aus Apg 17 nicht entnehmen.

30 ( Aretas) Aretas IV., 9 v. bis 38 n. Chr., Kšnig Ÿber das šstlich-sŸdšstlich von PalŠstina gelegene Reich der NabatŠer, das seinen Einflu§ zeitweise bis Damaskus ausdehnte (2. Kor 11,32).

31 ( Ariel) ÈGottesherdÇ; Hes 43,15.16 der oberste Teil des Brandopferaltars; daher Jes 29,1.2.7 dichterische Bezeichnung Jerusalems, weil dort der Brandopferaltar stand.

32 ( Aschera) Eine im phšnizisch-kanaanitischen Bereich beheimatete Fruchtbarkeits- und Vegetationsgšttin, deren Kult auch in Israel eindrang (1. Kšn 18,19). GrŸne BŠume oder an deren Stelle HolzpfŠhle (die ebenfalls ÈAscherenÇ hei§en) symbolisierten die Gegenwart der Gšttin und wurden anbetend verehrt. Die Aschera galt als Gattin -> Baals. HŠufig waren die Gottesdienste dieser Gšttin mit geschlechtlichen Ausschweifungen verknŸpft.

33 ( Asien) Die ršmische Provinz Asia umfa§te den westlichen Teil von Kleinasien mit der Hauptstadt Ephesus (seit 133 v. Chr.). Hier lagen die sieben Gemeinden, andie die Sendschreiben von Offenbarung 2-3 gerichtet sind.

34 ( Assyrien) Land am Oberlauf des Tigris, in der Gegend des heutigen Mossul. Grš§te StŠdte: Assur (daher der Name), Kalah, Ninive. Sie waren zu verschiedenen Zeiten auch HauptstŠdte. Geschichtlich bedeutsam wurde Assyrien schon Anfang des 2. Jahrtausends v. Chr. Vom 10. bis 6. Jahrhundert war es eine beherrschende Gro§macht, die sich vor allem durch eine rŸcksichts- und erbarmungslose Machtpolitik verha§t machte. Das Reich endete všllig um 600 v. Chr.

35 ( Astarte) Westsemitische Fruchtbarkeitsgšttin, deren Kult mit sexuellen Ausschweifungen verbunden war. Salomo lie§ ihr aus politischen GrŸnden - als Gšttin der Phšnizier - ein Opferheiligtum errichten (2. Kšn 23,13).

36 ( Atargatis) (2. Makk 12,26) Die syrisch- aramŠische AusprŠgung der in Kanaan als Astarte oder Aschera verehrten Fruchtbarkeitsgšttin (vgl. 1. Kšn 18,19).

37 ( €thiopien) -> Kusch.

38 ( Augustus) Einer der Titel von Gajus Octavius. Er bedeutet >Erhabener< (griechisch Sebastos). Augustus wurde als Weltheiland gefeiert, da seine Regierungszeit als ršmischer Kaiser (27 v. bis 14 n. Chr.) in ihren spŠteren Abschnitten eine Zeit allgemeinen Friedens war.

39 ( AuslŠnder) Wer zu einem fremden Volk gehšrt, nur fŸr eine gewisse Zeit (etwa als HŠndler) in Israel weilt oder, wenn er im Land bleibt (z. B. 2. Sam 15,19; 1. Kšn 11,1.8), die angestammte Religions- und Volkszugehšrigkeit festhŠlt, also nicht ÈBeisasseÇ oder ÈFremdlingÇ wird. In dieser †bersetzung des Alten Testaments ist dafŸr oft ÈFremderÇ gesagt.

40 ( Aussatz) Eine Sammelbezeichnung fŸr verschiedene Hautkrankheiten, zu denen nicht nur die Lepra, sondern auch die Psoriasis, die Schuppenflechte, gehšrt. Aussatz machte auf jeden Fall kultisch unrein (-> rein). Der Unreine wurde aus der Gemeinschaft der Gesunden, der Reinen, ausgesondert. †ber eine Behandlung des Aussatzes ist nichts bekannt; wenn eine Heilung stattfand, galt der Priester als SachverstŠndiger, der sie bestŠtigen mu§te. Als ÈAussatzÇ bezeichnet und entsprechend behandelt wurde auch Pilz- und Schimmelbefall an HŠusern und GebrauchsgegenstŠnden (3. Mose 13-14).


2 (- B -)

1 ( Baal) Der Wortsinn ist eigentlich >Herr< oder >Besitzer<. Im Lauf der Zeit wurde das Wort zu einem Gšttertitel und schlie§lich zu einem Gštternamen. Die kanaanitischen Stadtgottheiten trugen diesen Namen. Einzelne berŸhmte Lokalgštter sind Baal-Berit, der ÈHerr des BundesÇ in Sichem (Ri 8,33; 9,4), Baal- Peor (4. Mose 25,3-5), Baal-Sebub, der ÈHerr der FliegenÇ in Ekron (2. Kšn 1,2), der Baal von Sidon (1. Kšn 16,31). Im israelitischen Sprachgebrauch gewinnt dieser Gšttername immer mehr den Sinn von >Gštze<, da sich die israelitische Religion besonders mit den kanaanitischen Kulten auseinanderzusetzen hatte. Es gilt als sicher, da§ man den Baal als Himmels- oder Wettergottheit zu verstehen hat. Durch die Verbindung mit -> Aschera oder Astarte (1. Kšn 11,5) wird seine Beziehung zu Fruchtbarkeitskulten deutlich. In der Vorstellung der Kanaaniter war das fruchtbare Ackerland eine Muttergottheit, die durch Baal befruchtet wurde. Die Gštter waren also im Grunde die MŠchte der Fruchtbarkeit selbst. Sie sind Teil dieser Welt und darum durch Riten und magische Praktiken zu beeinflussen. Israels Gott aber ist der Schšpfer der Welt und steht ihr gegenŸber als der Herr, der sich nichts abzwingen lŠ§t. Er schenkt Fruchtbarkeit aus freiem Willen und erwartet, da§ sein Volk ihm darauf in Liebe und Gehorsam antwortet. Die Teilnahme am kanaanitischen Fruchtbarkeitskult ist Israel untersagt, weil dieser Kult ein Geschenk Gottes - die Fruchtbarkeit von Land, Menschen und Vieh - an die Stelle Gottes, die Gabe an die Stelle des Gebers setzt.

2 ( Babel, Babylon) Die Herkunft und Bedeutung dieses Namens ist nicht všllig geklŠrt. Von den Babyloniern wurde er als >Tor Gottes< gedeutet, in Israel vom hebrŠischen Wort fŸr >Verwirrung< abgeleitet (1. Mose 11). Im 2. Jahrtausend v. Chr. wurde die Stadt Babel am Euphrat zum Herrschaftszentrum des Vorderen Orients. Ihr Einflu§ endete erst im 2. Jahrhundert v. Chr. (-> Babylonien). Im Neuen Testament wird der Name als Deckbezeichnung fŸr die ršmische Weltmacht und ihre Hauptstadt Rom verwendet (1. Petr 5,13; vgl. Offb 18). Vergleichspunkt ist die Feindschaft gegen das Gottesvolk: Der ršmische Kaiser lŠ§t die Christen verfolgen; die Babylonier haben Jerusalem zerstšrt und einen Teil des Volkes in die Verbannung gefŸhrt.

3 ( Babylonien) Das Schwemmland um Euphrat und Tigris bis zur Hšhe des heutigen Bagdad (Mesopotamien). Zuerst ist diese Gegend vermutlich im 5. Jahrtausend v. Chr. besiedelt worden. In der Bibel spielt eine besondere Rolle das neubabylonische Reich, dessen Herrscher Nebukadnezar (604-562 v. Chr.) Juda besiegte, Jerusalem zerstšren und die Oberschicht des Landes nach Babylonien deportieren lie§.

4 ( Bann) Der Begriff gehšrt in den Zusammenhang des sog. >Heiligen Krieges< und bedeutet, da§ die gesamte Kriegsbeute dem menschlichen Gebrauch und der menschlichen VerfŸgung entnommen ist und Gott als dem eigentlichen Kriegsherrn gehšrt. Im strengsten Fall wurden die Siedlungen mit Feuer zerstšrt und alles Lebendige in ihnen mit dem Schwert vernichtet. Aus den biblischen Berichten lŠ§t sich erkennen, da§ diese Form des Krieges nur aus besonderen AnlŠssen und mit eng begrenzten Zielen (z. B. als Strafaktion) geŸbt wurde. Die Forderung des 5. Mosebuches nach Ausrottung aller vorisraelitischen Bewohner Kanaans ist in der Praxis nicht durchgefŸhrt worden. In ihr spiegelt sich das Bestreben, Israel vor fremden EinflŸssen zu schŸtzen, die seinem Glauben gefŠhrlich werden konnten, und, wie der Kampf der Propheten (Hosea, Jeremia, Hesekiel) zeigt, auch tatsŠchlich wurden (-> Baal).

5 ( Baschan) Eine ostjordanische Hochebene von sprichwšrtlicher Fruchtbarkeit am Jarmuk.

6 ( Bedolachharz) (1. Mose 2,12; 4. Mose 11,7). Das wohlriechende Harz der in SŸdarabien heimischen Balsamstaude, das als Duftstoff, zum RŠuchern und als Wundmittel verwendet wurde.

7 ( Beelzebul) (Mt 10,25; 12,24; vgl. Baal- Sebub 2. Kšn 1,2) Im Judentum Name des obersten der bšsen Geister.

8 ( Beisasse) (2. Mose 12,45; 4. Mose 35,15) Im Unterschied zu den VollbŸrgern, den Fremdlingen und den Sklaven ein SchutzbŸrger, der - meist nur vorŸbergehend - an einem Ort ansŠssig ist, ohne das BŸrgerrecht zu erlangen (-> AuslŠnder, Fremdling).

9 ( Bel) (Bar 6,41; St zu Dan 2,1-21) Anderer Name fŸr den babylonischen Hauptgott Marduk.

10 ( Beliar) (2. Kor 6,15) ÈNichtsnutzigkeitÇ, ÈVerderbenÇ; Name des Teufels.

11 ( Ben-Hinnom) -> Hinnomtal.

12 ( Beschneidung, beschneiden, beschnitten) Die Beschneidung wird bei vielen Všlkern geŸbt, aber unterschiedlich gedeutet. Im alten Israel wurde sie zum Zeichen des -> Bundes zwischen Gott und seinem Volk und zum Kennzeichen der Zugehšrigkeit zum Gottesvolk, vor allem in Abgrenzung gegen das Griechentum in hellenistischer Zeit. Vollzogen wird sie durch das Abtrennen der Vorhaut am mŠnnlichen Glied; sie wurde in frŸher Zeit bei JŸnglingen, spŠter bei Neugeborenen am 8. Tag nach der Geburt geŸbt. MŠdchen wurden in Israel nicht beschnitten. Da§ Gott mehr erwartet als nur die Šu§ere Beschneidung, sagt der Aufruf zu einer ÈBeschneidung des HerzensÇ (5. Mose 10,16; 30,6; vgl. Kol 2,11), der auf eine Umwandlung des inneren Menschen zielt. In den frŸhen judenchristlichen Gemeinden entstand die Frage, ob man Nichtjuden, die Christen werden wollten, beschneiden und damit zuerst in das Judentum aufnehmen mŸsse. Paulus wehrte sich gegen eine solche Forderung mit Leidenschaft (Gal 5).

13 ( Besessene) Menschen, von denen ein bšser Geist (DŠmon) Besitz ergriffen hat. Die Existenz dŠmonisch Besessener, wie sie das Neue Testament bezeugt, zeigt an, in welcher Lage sich die Menschheit befindet: Sie ist oft nicht ihr eigener Herr, sondern zerstšrerischen MŠchten ausgeliefert. Auch viele Krankheiten, vor allem psychisch krankhaftes Verhalten, wurden im Altertum auf den Einflu§ bšser -> Geister zurŸckgefŸhrt. Wenn Jesus in der Kraft des heiligen Geistes die bšsen Geister austreibt, so ist dies das Zeichen dafŸr, da§ Gott seine Herrschaft schon aufrichtet (Mt 12,28; Lk 11,20) und das Widergšttliche besiegt (Lk 10,18).

14 ( Bethel (Bet-El) Der Name bedeutet >Haus Gottes<. Der Ort im Šu§ersten SŸden des Stammgebietes von Ephraim, etwa 8 km nšrdlich von Jerusalem, war bereits in der Bronzezeit besiedelt und hatte ein Heiligtum, das sich unweit des Ortes befand. Es wurde von Josia bei seiner Kultreform zerstšrt (2. Kšn 23,15). In der Bibel ist bei ErwŠhnung des Namens in der Regel an das Heiligtum und erst in nachexilischer Zeit an den Ort gedacht.

15 ( Bischof) (= Aufseher) Im Neuen Testament noch nicht Bezeichnung fŸr ein Ÿbergemeindliches Amt. In Phil 1,1 Bezeichnung fŸr die Aufseher oder Verwalter neben den Helfern (= Diakonen) in der Gemeinde, in Apg 20,28 fŸr die €ltesten der Gemeinde in Ephesus, in 1. Tim 3,1; Tit 1,7 fŸr den Leiter der Gemeinde neben den Diakonen, in 1. Petr 2,25 im umfassenden Sinn auf Jesus Ÿbertragen (-> Gemeindeleiter).

16 ( Block) (Hiob 13,27; Jer 20,2.3; Apg 16,24) Ein StrafgerŠt (Holzblock) in das der Delinquent unter Verdrehung des Kšrpers gespannt wurde, bzw. GerŸst, in das im unteren Teil die FŸ§e geschlossen wurden und im oberen die HŠnde und der Kopf.

17 ( Blut) Das Blut gilt als Quelle und Sitz des Lebens. Da Gott der Lebensspender ist, gehšrt es ihm und darf vom Menschen nicht gegessen oder getrunken werden. Das fŸhrt in Israel zu der Forderung, nur solches Fleisch zu essen, in dem keinerlei Blut zurŸckgeblieben ist (1. Mose 9,4), und damit zu einer Form des Schlachtens, bei der das gesamte Blut des Tieres ausflie§t (SchŠchtung). Bei der rituellen Schlachtung (Opferung) wird das Blut der Opfertiere aufgefangen und an den Altar gegossen. Au§erdem wird bei bestimmten Opferarten (-> Opfer) das Opferblut als SŸhnemittel verwendet, um die verunreinigende Wirkung menschlicher Verfehlungen aufzuheben. Von daher wird im Neuen Testament der Opfertod Jesu als SŸhne fŸr die SŸnde der Menschen verstanden (vor allem im HebrŠerbrief). In anderem Zusammenhang dient das Blut von Opfertieren zur Besiegelung des -> Bundes zwischen Gott und seinem Volk (2. Mose 24,6-8). Auf diesem Hintergrund deutet Jesus seinen Tod als Besiegelung des Neuen Bundes (Mt 26,28). Im Alten Testament wird das Blut (= Leben) des Menschen unter Gottes besonderen Schutz gestellt (1. Mose 9,5). Vergossenes Menschenblut schreit zum Himmel um Rache (1. Mose 4,10), und wenn keine SŸhne dafŸr geleistet wird, bringt es Unheil Ÿber das Land (5. Mose 21,1-9).

18 ( BlutrŠcher) (4. Mose 35,12; 5. Mose 19,6; 2. Sam 14,11) Nach uraltem Rechtsempfinden fordert jeder Mord SŸhne (-> Blut). Bevor es eine šffentliche Gerichtsbarkeit gab, oblag diese SŸhne dem Sippenverband. Der nŠchste mŠnnliche Verwandte des Ermordeten (der >BlutrŠcher<) hatte die Pflicht, den Mšrder oder an seiner Stelle ein Mitglied von dessen Sippe zu tšten. Schon im Alten Testament findet sich das Bestreben, naheliegenden Mi§brŠuchen der Sippenrache zu begegnen (-> FreistŠdte und 2. Mose 21,23-25). Das Neue Testament fŸhrt darŸber hinaus zum grundsŠtzlichen Verzicht auf Rache (Mt 5,38-39; Ršm 12,19-21).

19 ( Brandopfer) -> Opfer.

20 ( Brot, ungesŠuertes) Brot wurde in Fladenform auf Backplatten oder in der hei§en Aschenglut ohne Verwendung eines weiteren GerŠtes gebacken. Die Fladen waren im Durchmesser etwa 20-50 cm gro§ und 0,2 bis 1 cm dick. Das Mehl wurde mit Wasser angerŸhrt und ungesŠuert (ohne Treibmittel) gebacken, zum Teil wurde auch schon -> Sauerteig verwendet. Brot, das mit Sauerteig gebacken wurde, durfte im Opferdienst nicht verwendet werden. Einen hervorragenden Platz hat das ungesŠuerte Brot im -> Passafest. Das Fladenbrot wurde nicht geschnitten, sondern gebrochen.

21 ( Bul) (1. Kšn 6,38) Der zweite Monat des althebrŠischen Jahres, spŠter Marcheschwan genannt, ungefŠhr Mitte Oktober bis Mitte November.

22 ( Bund) Bund bedeutet ursprŸnglich ein RechtsverhŠltnis auf Vertragsbasis unter Gleichberechtigten oder einen VasallitŠtsvertrag zwischen einem stŠrkeren und einem schwŠcheren Partner. Es wurde wahrscheinlich durch eine Schlachtungszeremonie, die nicht unbedingt Opfercharakter haben mu§te, bekrŠftigt. Der Bund zwischen Gott und seinem Volk ist nicht ein Vertrag zwischen gleichgestellten Partnern. Immer geht die Initiative von Gott aus, der einem einzelnen oder dem Volks Israel seinen Bund anbietet, der dem Bundespartner Verhei§ungen zusagt, aber auch Verpflichtungen auferlegt (1. Mose 9,8.17; 15,18; 17,1.4.10; 2. Mose 19-24). Die -> Propheten des Alten Testaments, die erleben, wie Israel durch Gštzendienst und soziale Ungerechtigkeit den Bund mit Gott bricht, kŸndigen fŸr die Zukunft einen >neuen Bund< an. Diese Erwartung sieht das Neue Testament in Jesus Christus erfŸllt: Er ist durch seinen Tod am Kreuz der BegrŸnder des Neuen Bundes geworden, der zwischen Gott und dem neuen Bundesvolk aus allen Všlkern, der Christenheit, besteht.

23 ( Bundeslade) (>Lade Gottes< 1. Sam 3,3; >Lade des Zeugnisses< Jos 4,16) Wahrscheinlich war die heilige Lade (hebrŠisch = Kasten) in der Vorkšnigszeit das Zentral- und Kriegsheiligtum einer Gruppe der IsraelstŠmme. Sie wurde an den HeiligtŸmern von Silo oder Bethel aufbewahrt, doch begleitete sie auch das Volksheer bei KriegszŸgen. David lie§ die Lade nach Jerusalem ŸberfŸhren, Salomo stellte sie in das Allerheiligste des -> Tempels. Vermutlich ist sie bei der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar zerstšrt oder weggeschleppt worden. †ber ihren Verbleib ist nichts bekannt, und eine neue Lade wurde nicht angefertigt. Sie galt als Thron des unsichtbaren Gottes (ÈGnadenthronÇ als Bezeichnung fŸr die goldene Deckplatte); Ÿber ihre Gestalt vgl. 2. Mose 25,10-22.

24 ( BŸrger, ršmischer) Das ršmische BŸrgerrecht hatten ursprŸnglich nur die Stadtršmer und die Bewohner einiger weniger ršmischer Provinzen. SpŠter konnte es als Belohnung oder gegen Bezahlung von jedermann erworben werden. Ein ršmischer BŸrger hatte Anrecht auf ein besonderes Rechtsverfahren, er war gegen die WillkŸr der Provinzbehšrden in mancher Hinsicht geschŸtzt und konnte an den Kaiser als obersten Richter appellieren (Apg 25,11).

25 ( Bu§e) a) = Strafe (Esr 7,26); b) = Bereuen (Hiob 42,6; Jer 31,19); c) = Umkehr, SinnesŠnderung, Bekehrung (Mt 3,2).


3 (- C -)

1 ( ChaldŠer) Alter Name fŸr die Bewohner des sŸdwestlichen Mesopotamien.

2 ( Cherub) (Mehrzahl Cherubim) Himmlische Wesen mit FlŸgeln, aus Tier- und Menschengestalt gemischt: a) WŠchter des Paradieses (1. Mose 3,24); b) TrŠger des Thrones Gottes (Ps 18,11; Hes 10,1; 11,22); c) Nachbildungen der Cherubim Ÿber der Lade im Tempel (2. Mose 25,18; 1. Kšn 8,6).

3 ( Christus) -> Messias.


4 (- D -)

1 ( Dachsfelle) (2. Mose 25,5) Vielleicht die Haut von einer Art Delphinen.

2 ( Dagon) Der wichtigste Gott der Philister (Tempel in Aschdod 1. Sam 5,1-5 und Gaza Ri 16,23).

3 ( DŠmonen) Die Bibel kennt neben dem -> Satan eine Vielzahl bšser -> Geister. Auch die Gštter der Všlker werden als dŠmonische MŠchte verstanden (3. Mose 17,7; 1. Kor 8,5; 10,20).

4 ( Dan) Sohn Jakobs und israelitischer Stamm, der nach einer ersten Siedlungszeit westlich Judas dem Druck der Philister weichen mu§te und seinen endgŸltigen Wohnstiz am oberen Jordanlauf fand (Ri 18).

5 ( Daniel) Neben dem EmpfŠnger der Visionen des Danielbuches, der in Daniel 1-6 als babylonischer und persischer Hofbeamter aus der Zeit des Exils (-> Gefangenschaft) geschildert wird, gibt es einen anderen TrŠger dieses Namens (eigentlich in der leicht abweichenden Form Danel), der in Hes 14,14-20 neben Noah und Hiob als vorbildlich Gerechter genannt wird. Eine Danielgestalt mit dieser Eigenschaft ist aus kanaanitischer Tradition bekannt. Hesekiel nennt offenbar bewu§t drei vorbildliche Gestalten, die nicht zu Israel gehšrten.

6 ( Dankopfer) -> Opfer.

7 ( David, Sohn Davids) David war der bedeutendste altisraelitische Kšnig (um 1000 v. Chr.). Im Judentum zur Zeit Jesu war man teilweise der Auffassung, da§ der erwartete Retter und Heilbringer ein Nachkomme (>Sohn<) Davids sein und dessen Reich wiederherstellen werde. So wird >Sohn Davids< zu einem Christustitel. Wer den >SchlŸssel Davids< hat (Offb 3,7), verfŸgt Ÿber den Zugang zur neuen Welt Gottes, dem himmlischen Jerusalem (Jerusalem = Stadt Davids). Das Neue Testament zitiert David als Verfasser der ihm zugeschriebenen Psalmen.

8 ( Diakon) (Phil 1,1; 1. Tim 3,8-13)Urchristliches Gemeindeamt. †ber die Aufgaben der Diakone wissen wir nichts Sicheres. Wahrscheinlich Ÿbernahmen sie Verwaltungsaufgaben und organisierten die LiebestŠtigkeit (vgl. Apg 6,1-7).

9 ( Diana) Der lateinische Name fŸr die griechische Gšttin Artemis, die jungfrŠuliche Gšttin der Jagd und der WŠlder. Die Diana von Ephesus (Apg 19,24.27.28) ist verwandt mit der kleinasiatsichen ÈGro§en MutterÇ (Kybele), der Spenderin der Fruchtbarkeit in der Natur. Ihr aus einem Meteorstein gehauenes (Èvom Himmel gefallenesÇ, V. 35) Kultbild mit vielen BrŸsten stand in dem prachtvollen, zu den sieben Weltwundern gezŠhlten Artemistempel von Ephesus.

10 ( Dionysos) (2. Makk 6,7; 14,33) Griechischer Gott, dem der Efeu heilig ist.

11 ( Drache) (-> Leviatan) Bezeichnung fŸr verschiedene schreckenerregende Tiere, im Meer (Ps 74,13; Jes 27,1; 51,9) und auf dem Land, an einzelnen Stellen deutlich das Krokodil (Hes 29,3; 32,2) oder eine Schlange (5. Mose 32,33; Ps 91,13). In der Offenbarung Bild fŸr den Teufel (12,3.9).

12 ( Dreschschlitten, Dreschwagen, Dreschwalze) (2. Sam 24,22; 1. Chr 21,23; Jes 41,15) Gedroschen wurde im alten Israel, indem man eine Walze oder einen >Schlitten< (d. h. ein mit scharfen Steinen gespicktes Brett) von Zugtieren Ÿber die €hren ziehen lie§, die auf dem festgestampften Boden ausgebreitet waren. Anschlie§end warf man das gedroschene Getreide mit der -> Worfschaufel in die Luft, damit der Wind die Spreu davontragen konnte. Wegen des Windes wurden DreschplŠtze (Tennen) gerne auf der Hšhe angelegt. Dadurch gerieten sie in die NŠhe der ebenfalls an solchen Orten befindlichen vorisraelitischen OpferstŠtten, die dem kanaanitischen Fruchtbarkeitskult gewidmet waren (Hos 9,1; -> Baal).

13 ( Drusilla) Schwester Agrippas II. (-> Herodes, 5).


5 (- E -)

1 ( Eden) Obwohl der Garten Eden als Ursprung tatsŠchlich existierender FlŸsse, wie des Euphrat, beschrieben wird, ist es nicht mšglich, seine Lage geographisch festzulegen. In der griechischen †bersetzung des Alten Testaments hei§t er >paradeisos<, ein Wort, von dem unser >Paradies< abgeleitet ist.

2 ( Edom) Nachbarvolk Israels, das auf Jakobs Bruder Esau zurŸckgefŸhrt wird (1. Mose 36).

3 ( eingeboren) (Joh 1,14.18; 3,16.18; 1. Joh 4,9) Der Èeingeborene SohnÇ Gottes ist Jesus nicht nur als der einzige und einzigartige, sondern (wšrtlich) als der ÈeinzigerzeugteÇ. Damit wird bei Johannes das Geheimnis der Beziehung Jesu zum ÈVaterÇ angedeutet. Im altkirchlichen Bekenntnis wird das aufgenommen: Christus, das ewige -> Wort Gottes, ist im Unterschied zu allen anderen Wesen von Gott, dem Vater, Ègezeugt, nicht erschaffenÇ.

4 ( Einsetzungsopfer) -> Opfer.

5 ( Elia) Prophet der israelitischen FrŸhzeit, der nach Mal 3,23-24 und nach jŸdischen Erwartungen vor dem Endgericht und dem Anbruch der neuen Welt Gottes noch einmal auftreten soll. Er wurde in spŠterer Zeit als der gro§e Nothelfer seines Volkes angerufen (Mt 27,47.49).

6 ( Elisa) Als Prophet der Nachfolger -> Elias. Er heilte einen hšheren Offizier des syrischen Nachbarreiches vom -> Aussatz (2. Kšn 5; Lk 4,27).

7 ( Elul) -> Monate.

8 ( Efod) (Luther: Leibrock) Ein Teil der Priesterkleidung (ÈPriesterschurzÇ); besonders vielleicht die Tasche mit den Stimmsteinen, die bei der Erkundung des Gotteswillens durch das Losorakel gebraucht wurden (1. Sam 14,18; 23,9; 30,7). Dagegen ist in Ri 8,27 ein Gottesbild (oder sein †berzug?) gemeint.

9 Engel, Engel des HERRN In den Šltesten alttestamentlichen Schriften bedeutet Engel soviel wie >Bote Gottes<. Sofern die nŠhere Bestimmung >Engel Gottes< oder >Engel des HERRN< benutzt wird, ist hŠufig gemeint, da§ es Gott selbst ist, der sich in menschlicher Gestalt zeigt oder mit Menschen spricht. Der Name >Engel< wird auch fŸr die himmlischen Wesen verwendet, die zur Umgebung Gottes gehšren. Gott wird dabei als Kšnig gedacht; die Engel bilden seinen >Hofstaat<, der die Herrlichkeit Gottes preist und seinen Willen ausfŸhrt (-> Gottessšhne). Nach jŸdischer Auffassung haben einst Engel am Sinai dem Mose das -> Gesetz Ÿbergeben. In Apg 7,38.53 wird dieser Gedanke positiv aufgenommen. Nach Paulus dagegen weist die Vermittlung durch die Engel auf eine geringere Bedeutung des Gesetzes hin (Gal 3,19; vgl. Hebr 2,2). Im Neuen Testament begegnen Engel als Boten Gottes (Lk 1,26-38), aber auch als himmlische ReprŠsentanten irdischer Gemeinden, die zugleich die Aufgabe eines Schutzengels haben (Offb 2-3; Mt 18,10; Apg 12,15). Daneben finden sich gottfeindliche EngelmŠchte, bšse Gestirn- oder Elementargeister (>MŠchte der Welt< = des Kosmos), die von Menschen Verehrung empfangen oder ihnen gefŠhrlich werden kšnnen. Christus hat diese MŠchte besiegt (Gal 4,3-5; Kol 2,8-10).

10 ( EngelfŸrst) Nach dem Danielbuch (Dan 10,20.21) haben nicht nur einzelne Menschen (Mt 18,10) oder Gemeinden (Offb 2-3), sondern ganze Všlker und Reiche ihren >Engel<, der entsprechend seiner erweiterten Verantwortung einen hšheren Rang einnimmt (als >FŸrst< unter den Engeln bzw. Erzengel). Darin spiegelt sich die †berzeugung, da§ sich in der Menschengeschichte nicht nur ein irdisches Geschehen abspielt, sondern zugleich eine Auseinandersetzung zwischen Ÿberirdischen MŠchten.

11 ( Ephraim) JŸngster Sohn Josefs. Als wichtigster Stamm des Nordreichs Israel kann Ephraim auch fŸr das ganze Nordreich stehen (Jes 7,8.9; Hos 11,8.9).

12 ( Epikureer) (Apg 17,18) AnhŠnger des griechischen Philosophen Epikur, Vertreter einer den Lebensgenu§ lehrenden Weltanschauung.

13 ( Erbteil, Erbe) Der dem einzelnen Israeliten gehšrende Anteil am Gesamtbesitztum seiner Sippe. Er kann nicht einfach verŠu§ert werden, da er sonst dem Gesamteigentum der Sippe verlorenginge; wenn er unbedingt verkauft werden soll, mu§ er dem NŠchstverwandten zum Kauf angeboten werden. Daraus ergeben sich fŸr diesen auch Verpflichtungen gegenŸber einer eventuell vorhandenen Witwe (Rut 4,5). Der von den Vorfahren ererbte Besitz ist geradezu geheiligt, so da§ der Erwerb durch einen Fremden, gleichgŸltig wen, schlimmstes Unrecht wŠre (vgl. 1. Kšn 21,3).

14 ( Erdharz) (Asphalt) Ein festes und halbfestes Mineral, Zersetzungsprodukt aus urzeitlichen Pflanzen und Tieren, das unter anderem in der NŠhe des Toten Meeres gefunden und in offenen Gruben abgebaut wurde. Im Altertum wurde es als Mšrtel benutzt, zum Verpichen von Schiffen und GefŠ§en, aber auch als Fu§bodenbelag und fŸr kŸnstlerische Arbeiten.

15 ( Erkenntnis) Bestimmte Kreise in urchristlicher Zeit waren der †berzeugung, da§ der Besitz des heiligen Geistes den Christen eine >Erkenntnis< verleihe, die umfassender und tiefgehender sei als die Lehre der Apostel. Paulus und Johannes bekŠmpfen in ihren Briefen solche Ÿberheblichen Anschauungen als gefŠhrlich und als BrutstŠtte von IrrtŸmern und Irrlehren.

16 ( Erla§jahr) In jedem 49. Jahr sollte im alten Israel die ursprŸngliche Besitzordnung wiederhergestellt werden. Denn im Ideal galt Grundbesitz als unverŠu§erlich (-> Erbteil). Ebenso sollten Sklaven israelitischer Volkszugehšrigkeit in diesem Jahr die Freiheit wiedererlangen (3. Mose 25).

17 ( Erlšser, Lšser) 1. Der Mensch, der das Eigentum der Sippe ÈauslšstÇ und zurŸckerwirbt (3. Mose 25,25), der einen in Schuldsklaverei Geratenen freikauft (3. Mose 25,48), der Verwandte, der eine kinderlose Witwe durch Heirat von der Kinderlosigkeit erlšst (Rut 3,9.12; 4,1.3.6), der -> ÈBlutrŠcherÇ, der durch Tštung des TotschlŠgers die Schuld der Tštung einlšst (4. Mose 35,12; 5. Mose 19,6). 2.Gott, der die Seinigen aus fremder Gewalt befreit hat, so Israel aus der Knechtschaft in €gypten (2. Mose 6,6; 15,13) und aus der babylonischen Gefangenschaft (Jes 41,14; 52,9), so den Frommen (Ps 19,15; 103,4), so die Witwen und Waisen (Spr 23,11). Gottes erlšsendes Werk sieht das Neue Testament in Christus vollendet. (Mt 20,28; Ršm 3,24; Gal 3,13; 1. Petr 1,18).

18 ( Erstgeburt) Zum Zeichen, da§ alles Leben eigentlich Gott gehšrt, wurden in Israel die mŠnnlichen Erstgeburten des Viehs als -> Opfer dargebracht. Beim Menschen wurde die Erstgeburt durch ein Ersatzopfer abgelšst. Das konnte bei jedem Priester im Land geschehen. Wenn Jesus nach Lk 2,22 dazu in den Tempel gebracht wurde, so deutet dies an, wo er hingehšrt (vgl. Lk 2,49).

19 ( Ersticktes) Fleisch von getšteten oder verendeten Tieren, in dem noch das Blut ist; fŸr den Juden ungenie§bar, weil das -> Blut als TrŠger des Gott gehšrenden Lebens gilt (3. Mose 17,11). Darum das Verbot Apg 15,20.29; 21,25.

20 ( Erstling, Erstlingsgabe) Gott ist der Geber allen menschlichen, tierischen und pflanzlichen Lebens; darum gebŸhrt ihm die Erstlingsgabe von allem Lebenden (-> Erstgeburt). Im Alten Testament handelt es sich um Dankesgaben der Menschen fŸr Gott (durch Abgabe an die Priester), um Gott als den Herrn des Lebens zu ehren: Opfer des ersten Ertrags von FrŸchten (Getreide, …l, Wein; 2. Mose 23,19; 4. Mose 18,12), der erstgeborenen mŠnnlichen Tiere (2. Mose 13,2); der erstgeborene Sohn wurde durch ein Tieropfer ausgelšst (2. Mose 13,13). Im Neuen Testament hat der Begriff eine Ÿbertragene Bedeutung. Paulus verwendet Erstlingsgabe in Ršm 11,16 fŸr den Glauben der ErzvŠter, durch den das ganze Volk Israel geheiligt ist, in Ršm 16,5 und in 1. Kor 16,15 fŸr die ersten Christen einer Provinz und in Ršm 8,23 in Umkehrung des VerhŠltnisses von Geber und EmpfŠnger fŸr den Geist Gottes, der den Christen als Unterpfand fŸr das volle zukŸnftige Heil bereits gegeben ist (Šhnlich 2. Kor 1,22; Eph 1,14 der Geist als erste Teilzahlung, durch die ein Vertrag gŸltig wird). Jesus Christus verbŸrgt als Erstling der Entschlafenen (1. Kor 15,20) die allgemeine Auferweckung der Toten.

21 ( Erz- (Erzengel, Erzhirte, Erzvater) Bezeichnet den im Range ÈErstenÇ, also Hšchsten.

22 ( Esau) Zwillingsbruder -> Jakobs und Stammvater Edoms. Er trat sein Erstgeburtsrecht um ein Linsengericht an seinen Bruder ab. Die Umkehrung der natŸrlichen Rangordnung wird der Mutter Rebekka schon vor der Geburt ihrer Sšhne von Gott vorausgesagt (1. Mose 25,23; Ršm 9,12).

23 ( Essig) Bei dem GetrŠnk, das Jesus am Kreuz gereicht wurde (Mt 27,48), handelt es sich um sauren Wein oder Weinessig, der zum nachhaltigen Stillen starken Durstes besonders geeignet ist und deshalb das normale GetrŠnk der Soldaten war.

24 ( Etanim) Der erste Monat des althebrŠischen Jahres, spŠter Tischri genannt, Mitte September bis Mitte Oktober.

25 ( Eva) Frau des ersten Menschen -> Adam. Aus ihrem Namen kann man einen Anklang an das hebrŠische Wort fŸr >lebend< heraushšren (1. Mose 3,20).

26 ( Evangelist) Neben den -> Aposteln, -> Propheten und -> Lehrern (1. Kor 12,28) gab es in der ersten Christenheit auch MŠnner, die eine besondere Gabe zur VerkŸndigung des >Evangeliums<, der frohen Botschaft von Christus, besa§en und als Missionare die Botschaft Ÿber die Einzelgemeinde hinaustrugen (Apg 21,8; Eph 4,11; vgl. 2. Tim 4,5).

27 ( Evangelium) Frohe Botschaft, besonders die Freudenbotschaft von der Gnade Gottes in Jesus Christus.


6 (- F -)

1 ( Fabel) 1. Eine erdichtete kleine ErzŠhlung, in der Pflanzen oder Tiere reden und handeln (Ri 9,8; 2. Kšn 14,9). 2. Die Pastoralbriefe kennzeichnen als Fabeln die phantastischen Spekulationen der Irrlehrer (1. Tim 1,4; 2. Tim 4,4), wŠhrend 2. Petr 1,16 betont, da§ das Wort vom Kommen Christi nicht eine klug erdachte Fabel ist.

2 ( Fasten) (Fast- und Bu§tage) Teilweiser oder všlliger Verzicht auf Essen und Trinken wurde in Israel als SŸhne fŸr eigene oder fremde SŸnden geŸbt, aber man enthielt sich der Nahrung auch aus Trauer und zur UnterstŸtzung eines Gebetes, an besonderen UnglŸckstagen und zum Versšhnungsfest. Zur Zeit Jesu war es bei manchen Frommen Sitte geworden, zweimal wšchentlich zu fasten. Bu§tage, d. h. Volksfast- und -trauertage wurden angesetzt, um eine drohende Not abzuwenden oder eine Beleidigung Gottes zu sŸhnen. Erkannte man einen Schuldigen, sei es mit Hilfe eines Gottesurteils oder durch Zeugenaussagen, dann mu§te er hingerichtet werden, sein Besitz verfiel dem Kšnig. In 1. Kšn 21,9 mi§braucht Isebel einen solchen Bu§tag zu einem offenbaren Justizmord. Nach der Zerstšrung Jerusalems 587 v. Chr. wurden regelmŠ§ige Fasttage eingefŸhrt, an denen das Volk in gottesdienstlichen Feiern sein Schicksal beklagte, seine Schuld bekannte und die Hilfe Gottes anrief (vgl. Sach 7).

3 ( Fastenzeit) In Apg 27,9 der Fasttag fŸnf Tage vor dem Gro§en -> Versšhnungstag Ende September / Anfang Oktober.

4 ( Feldgeister) Bšse Geister, wohl in Bocksgestalt gedacht (Jes 13,21; 34,14), gefŸrchtet, aber auch aberglŠubisch verehrt (3. Mose 17,7; 2. Chr 11,15).

5 ( Felix) Antonius Felix, ršmischer -> Statthalter (Prokurator) in PalŠstina 52-60 n. Chr.

6 ( Feste) (1. Mose 1,6-8) Das hebrŠische Wort bezeichnet etwas Festgestampftes, FestgehŠmmertes (Platte). Man dachte sich im Alten Orient den Himmel als eine riesige Kuppel oder Schale. DarŸber befand sich nach dieser Anschauung der Himmelsozean und Ÿber diesem die Wohnung Gottes (Ps 104,1-3).

7 ( Feste) Israels Die drei alten Jahresfeste waren zunŠchst Erntefeste und wurden dann mit der Erinnerung an Gottes Taten in der Geschichte Israels verbunden: das -> Passa (zusammen mit dem Fest der ungesŠuerten Brote) zum Beginn der Gerstenernte mit dem Gedenken an den Auszug aus €gypten; das Wochenfest (Pfingstfest) sieben Wochen spŠter zum Beginn der Weizenernte mit der Erinnerung an die Gesetzgebung; das Fest der Obst- und Weinernte (LaubhŸttenfest) im Herbst mit der Bewahrung Israels in der WŸste (3. Mose 23,43). Dazu kamen das Neujahrsfest am ersten Tag des siebten Monats und zehn Tage spŠter der Gro§e Versšhnungstag. JŸngere Feste waren das Purimfest, dessen Anla§ im Esterbuch dargestellt wird, und das Fest der Tempelweihe zum Gedenken an die Wiederweihung des Tempels durch den MakkabŠer Judas (1. Makk 4,59). Im Neuen Testament sind erwŠhnt das Passa (Mt 26,2), das Pfingstfest (Apg 2,1), das LaubhŸttenfest (Joh 7,2), das Tempelweihfest (Joh 10,22) und der Versšhnungstag (Hebr 9,7).

8 ( Festus) Porzius Festus, ršmischer -> Statthalter (Prokurator) in PalŠstina 60-62 n. Chr.

9 ( Fischtor) Eines der alten Stadttore Jerusalems, westlich von der spŠteren Burg Antonia (Neh 3,3; 12,39; Zef 1,10).

10 ( Fleisch) Das griechische Wort, das Luther wšrtlich mit ÈFleischÇ Ÿbersetzte, hat eine wesentlich grš§ere Bedeutungsbreite als seine deutsche Entsprechung. ZunŠchst bezeichnet ÈFleischÇ den ganzen Menschen als leiblich-seelische Einheit. So sind Mann und Frau in ihrer Verbindung Èein FleischÇ (und nicht nur ein Leib; 1. Mose 2,24); Èalles FleischÇ bedeutet: alle Menschen (Joel 3,1). Im Ÿbertragenen Sinn bezeichnet es 1. den Bereich des Irdischen, Menschlichen und Leiblichen, der der VergŠnglichkeit unterworfen ist (z. B. Jes 40,5.6). In diesen Bereich trat der Gottessohn ein, als er Mensch wurde (Joh 1,14; Ršm 8,3). Das GegenŸber zum irdischen Bereich bildet die SphŠre Gottes, die durch den Begriff ÈGeistÇ gekennzeichnet wird (Ršm 1,3.4; 1. Tim 3,16; 1. Petr 3,18). Das GegenŸber von Fleisch und -> Geist kennzeichnet hier die beiden Bereiche,

11 ( Fluch) -> Segen und Fluch.

12 ( FreistŠdte) Zufluchtsorte, an denen im alten Israel jemand Asyl finden konnte, der unabsichtlich einen Menschen getštet hatte. Wenn er seine Unschuld glaubhaft machen konnte, war er damit vor dem -> BlutrŠcher geschŸtzt.

13 ( Fremdling) Wer den angestammten Sippenverband verlassen hat, in der Fremde Zuflucht suchte und dort als SchutzbŸrger gewisse Rechte genie§t, ohne VollbŸrger zu sein. Auch ein Israelit, der sich im Gebiet eines anderen israelitischen Stamms aufhŠlt, kann als Fremdling bezeichnet werden (-> AuslŠnder).

14 ( Fronarbeit, Frondienst) Unentgeltliche zwangsweise Dienstleistung fŸr den Grund- oder Landesherren. …ffentliche Arbeiten wurden im Altertum (und Mittelalter) vielfach in Fronarbeit ausgefŸhrt.

15 ( FrŸhregen) Gewšhnlich Ende Oktober oder Anfang November, zum Beginn der etwa sechs Monate wŠhrenden Regenzeit, nach der Trockenzeit des Sommers zur neuen Aussaat nštig.

16 ( FŸrst dieser Welt) Der -> Satan (siehe auch -> Welt).


7 (- G -)

1 ( Gabbata) (Joh 19,13) Ein erhšhter, mit Steinplatten belegter Platz beim Palast des -> Statthalters in Jerusalem, auf dem unter freiem Himmel die Gerichtsurteile gesprochen wurden.

2 ( Gabriel) In der jŸdischen Engellehre wird Gabriel zu den sogenannten -> EngelfŸrsten, den >Erzengeln<, gezŠhlt, die zur engsten Umgebung Gottes gehšren.

3 ( Galatien) Kleinasiatische Landschaft, die seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. von keltischen StŠmmen bewohnt wurde (sprachlich verwandt ist Gallien und gŠlisch). Die Ršmer schufen nach der Eroberung dieses Gebietes eine Provinz mit dem gleichen Namen, die aber au§er dieser Landschaft auch noch Teile von Phrygien, Pisidien, Pamphylien, Lykaonien und Isaurien umfa§te. Die Adressaten des Galaterbriefes sind kaum die Bewohner der ršmischen Provinz, sondern der Landschaft Galatien.

4 ( Galbanum) (2. Mose 30,34; Sir 24,21) Ein in Syrien heimisches, bis 2 m hohes DoldengewŠchs, dessen eingedickter Milchsaft fŸr die im Gottesdienst gebrauchte Weihrauchmischung verwendet wurde.

5 ( Gallio) Ršmischer Statthalter (Prokonsul) der Provinz -> Achaja 51-52 n. Chr.

6 ( Gamaliel) JŸdischer -> Schriftgelehrter, zu dessen SchŸlern auch Paulus zŠhlte.

7 ( Gebetsriemen) (Mt 23,5) Die Juden befestigen zum Gebet mit langen Riemen auf der Stirn und am linken Arm lederne Kapseln, in denen mit Schriftworten beschriebene Pergamentstreifen verwahrt sind (vgl. 5. Mose 6,8). Zur Zeit Jesu trugen viele Fromme die Gebetsriemen den ganzen Tag.

8 ( Gefangenschaft) (WegfŸhrung, Exil, Verbannung) Zur ÈBefriedigungspolitikÇ der altorientalischen Herrscher gehšrte es seit dem 2. Jahrtausend v. Chr., die Oberschichten (Priester, Kaufleute, Handwerker) eroberter Provinzen untereinander auszutauschen. In der Bibel wird von zwei WegfŸhrungen berichtet: 1. Die assyrische Gefangenschaft: Im 8. Jh. v. Chr. eroberte der assyrische Kšnig Sargon II. Samaria und deportierte die Oberschicht des Nordreiches nach Mesopotamien. Im Gegenzug lie§ er Leute aus Babylon und Elam ansiedeln (-> Samaritaner). 2. Die babylonische Gefangenschaft: Im 6. Jh. v. Chr. eroberte der neubabylonische Kšnig Nebukadnezar II. Juda und deportierte 597 und 587 v. Chr. die Oberschicht nach Babylonien, ohne eine neue Oberschicht in Juda anzusiedeln. Die Verbannten konnten in geschlossenen Siedlungen zusammenwohnen, so da§ der nationale Zusammenhalt bewahrt blieb und sich die Hoffnung auf RŸckkehr erhalten konnte.

9 ( GefŠngnis, Geister im G.) Nach jŸdischer †berlieferung werden die -> Engel, die sich nach 1. Mose 6,4 durch den Verkehr mit Menschenfrauen vergangen hatten, zur Strafe im Innern der Erde gefangengehalten. Auch ihnen wird durch Christus die Mšglichkeit der Vergebung angekŸndigt (1. Petr 3,19). Nach 1. Petr 4,6 gilt die Rettungstat Christi auch den Menschen, die vor seinem Erscheinen gestorben sind.

10 ( Gei§el) Ein Lederriemen mit eingeflochtenen Knochen oder MetallstŸckchen. Die Gei§elung war eine ršmische Strafe fŸr mŠnnliche Verbrecher, die nicht das ršmische BŸrgerrecht besa§en (Apg 22,25). Meist ging sie der Kreuzigung voran (Mt 20,19; 27,26; Joh 19,1), wobei sie nicht selten bereits tšdlich wirkte.

11 ( Geister, bšse, unreine) Bšse Geister (griech. DŠmonen, z. B. Mt 7,22; Mk 1,34; Lk 8,2; Joh 8,48 u. š.) oder unreine Geister (z. B. Mt 10,1; Mk 1,23; Lk 4,33 u. š.) sind geistige Wesen mit Ÿbermenschlichen KrŠften, die von einem Menschen Besitz ergreifen und ihn všllig beherrschen kšnnen (-> Besessene). Ein Èsprachloser GeistÇ (Mk 9,17) ist ein dŠmonisches Wesen, das den von ihm besessenen Menschen stumm macht.

12 ( Geist Gottes, heiliger Geist) Das hebrŠische Wort fŸr Geist bedeutet ursprŸnglich >Wind, Hauch<. Gemeint ist damit das Lebensprinzip, das Gott seinen Geschšpfen verliehen hat und Ÿber das er jederzeit verfŸgt. Vom Geist Gottes gehen aber auch spezielle Wirkungen auf bestimmte Menschen aus: Er kommt Ÿber einen Menschen und treibt ihn zu einer bestimmten Tat (Ri 13,25). Er beseelt die ekstatischen Prophetengemeinschaften (1. Sam 10,10-12) und kann einen Propheten ganz real an einen anderen Ort versetzen (1. Kšn 18,12; vgl. Hes 8,3). Wenn der Geist Gottes stŠndig auf einem Menschen ruht wie auf David (1. Sam 16,13) oder einer prophetischen Gestalt (Jes 42,1; 61,1), ist dies das Zeichen einer besonderen Verbundenheit mit Gott und Beauftragung durch ihn. Propheten des Alten Testaments haben fŸr die Zukunft eine Ausgie§ung des Gottesgeistes Ÿber das ganze Volk erwartet (Hes 36,27; Joel 3). Die neutestamentliche Gemeinde sah diese Erwartung durch Jesus erfŸllt, der nicht nur selbst vom Geist Gottes erfŸllt war (Mk 1,10), sondern diesen Geist auch den Seinen vermittelt hat (Apg 2). Mit der -> Taufe (Erwachsenentaufe, z. T. auch Handauflegung: Apg 8,17; 19,6) wird allen Glaubenden der Geist verliehen. Seine Einwohnung ist Zeichen und GewŠhr dafŸr, da§ sie an der neuen Welt Gottes teilhaben (Eph 1,13.14). Er Šu§ert sich in zahlreichen >Geistesgaben< und gibt durch sie der Gemeinde Wachstum, Form und Halt (1. Kor 12; Eph 4,7-13). Schon, da§ jemand Christus als seinen Herrn erkennen und an ihn glauben kann, ist das Werk des Geistes (1. Kor 12,3).

13 ( Gemeindeleiter) Nach jŸdischem Vorbild wurden die christlichen Gemeinden ursprŸnglich von einer Gruppe von Vorstehern (-> €lteste) geleitet (Apg 14,23; 20,17; 1. Tim 5,17-22; Tit 1,5). Diese Leitungsform scheint in der Jerusalemer Urgemeinde ihre Wurzeln zu haben (Apg 11,30; 15,4.6; 21,18). In den Paulinischen Gemeinden gab es - wohl in Anlehnung an bestimmte €mter in griechischen Vereinswesen - Gemeindeleiter (>Bischšfe<) und Gemeindehelfer (>Diakone<; vgl. Phil 1,1; 1. Tim 3,1). Wo beide Formen der Gemeindeleitung aufeinandertrafen, wurde zwischen der Aufgabe der GemeindeŠltesten und der der Gemeindeleiter nicht unterschieden (vgl. Apg 20,17 mit 20,28 oder Tit 1,5 mit 1,7). Auch die Gemeindeleiter nahmen zunŠchst ihre Aufgabe als Kollegium wahr (Phil 1,1). Erst in nach-neutestamentlicher Zeit finden wir die verschiedenen Formen der Gemeindeleitung ganz miteinander verschmolzen und die altkirchliche €mterordnung voll ausgeprŠgt: ein Gemeindeleiter (episkopos / Bischof), unter ihm das Kollegium der GemeindeŠltesten (presbyteroi / Priester), dazu die Gemeindehelfer (diakonoi / Diakone).

14 ( GemŸt) (Mt 22,37; Mk 12,30.33; Lk 10,27; Ršm 7,23.25) Das Wort bezeichnet bei Luther nicht nur das GefŸhl, sondern umfa§t Verstand, Vernunft, Gesinnung, Willen, Verlangen und Streben.

15 ( Gerechtigkeit Gottes) So wšrtlich in Ršm 1,17; 3,21. Luther hat auch die †bersetzung erwogen: Èdie Gott macht, wirktÇ. Gerechtigkeit ist nicht eine Eigenschaft Gottes, sondern sein Heilshandeln am Menschen, das den SŸnder in die Gemeinschaft mit Gott aufnimmt und ihm ein neues Leben schenkt.

16 ( Gesalbter) -> Messias.

17 ( Gesetz) Im Judentum bezeichnete man die fŸnf MosebŸcher als >Gesetz< (Tora) und umschrieb das Alte Testament mit >das Gesetz und die Propheten<. Der Begriff >Gesetz< konnte aber auch auf das ganze Alte Testament ausgedehnt werden. Seit der Zeit Esras bestimmte das Mosegesetz das gesamte Leben des jŸdischen Volkes und grenzte es streng gegen die Ÿbrigen Všlker ab. Von besonderer Bedeutung wurden dafŸr die Gesetze Ÿber die -> Beschneidung und den -> Sabbat sowie die Reinheitsvorschriften (-> rein). Die Frage nach der bleibenden Geltung des Mosegesetzes fŸhrte in der Urchristenheit zu ernsten Auseinandersetzungen (Apg 15; Gal 2).

18 ( Gethsemane) Wšrtlich >…lkelter<. Das deutet darauf hin, da§ es sich um einen …lgarten mit einer (vielleicht verfallenen?) …lkelter gehandelt hat.

19 ( Geweiht) -> Gottgeweihter.

20 ( Gihon) (1. Kšn 1,33) Quelle bei Jerusalem. Zu 1. Mose 2,13 -> Paradiesstršme.

21 ( Gittit) (Ps 8,1; 81,1; 84,1) Ein Musikinstrument oder eine Tonart.

22 ( Gleichnis) Als >Gleichnis< bezeichnet man eine in der Regel ganz kurze ErzŠhlung, die einen bestimmten Gedanken veranschaulichen soll. FŸr Jesus ist diese Redeform besonders typisch. Seine Gleichnisse greifen Bilder und Ereignisse aus dem tŠglichen Leben auf. Man darf jedoch nicht an den Einzelheiten des ErzŠhlten hŠngenbleiben, sondern mu§ darauf achten, worauf das Ganze hinaus will. Jedes Gleichnis, das Jesus erzŠhlt, ist ein Appell, der seine Hšrer zum Mitdenken, Weiterdenken und Umdenken auffordert.

23 ( Gog) Nach Hes 38 und 39 ein FŸrst im Land Magog, das im Norden zu suchen ist; Offb 20,8 ist ÈGog und MagogÇ Bezeichnung der Weltmacht, die am Ende der Zeit gegen das Gottesvolk anstŸrmt.

24 ( Gomorra) -> Sodom.

25 ( Gosan) Assyrische Provinz am oberen Habor (Nebenflu§ des Euphrat). Hier wurden die 722 v. Chr. deportierten Israeliten angesiedelt.

26 ( Gottesberg) Wie die Griechen sich ihre Gštter auf dem Olymp wohnend vorstellten, so gibt es im Alten Orient die Anschauung von einem Gštterberg >im Norden<. In Israel brachte man den Glauben an die †berlegenheit des eigenen Gottes dadurch zum Ausdruck, da§ man sagte: Der Zionsberg in Jerusalem ist der wahre Gštterberg! (Ps 48,3).

27 ( GottesfŸrchtige) (Apg 13,16 u. š.) Heiden, die am jŸdischen Synagogengottesdienst teilnahmen und das Mosegesetz teilweise einhielten. Sie sind zu unterscheiden von den Proselyten (ÈJudengenossenÇ), d. h. Heiden, die durch Beschneidung rechtsgŸltig zum Judentum Ÿbergetreten und zur Einhaltung des ganzen -> Gesetzes verpflichtet waren.

28 ( Gottgeweihter) Gottgeweihte (NasirŠer) hei§en im Alten Testament Menschen, die sich als fŸr Gott ausgesondert verstehen und dies durch eine bestimmte Lebensweise bezeugen. Es kam vor, da§ solche Gottgeweihten ihr ganzes Leben in dieser Ausnahmesituation verbrachten, wie z. B. Simson (Ri 13,5.7). HŠufiger scheint es jedoch gewesen zu sein, da§ sich jemand fŸr eine begrenzte Zeitspanne dem ausschlie§lichen Dienst Gottes weihte. Bestandteil des GelŸbdes war die Enthaltung von bestimmten Nahrungsmitteln, vor allem alkoholischen GetrŠnken, und das Tragen einer bestimmten Kleidung. Zum Zeichen ihrer >Weihe< lie§en die NasirŠer in der Regel ihr Haupthaar nicht schneiden (4. Mose 6,1-8). Wenn jemand auf Zeit ein solches GelŸbde ablegte, mu§te er als Abschlu§ ein ziemlich kostspieliges Opfer darbringen (4. Mose 6,13-20). In diesem Zusammenhang steht die Aufforderung an Paulus (Apg 21,23-26), die Opferkosten fŸr arme NasirŠer zu Ÿbernehmen und dadurch zugleich seine eigene Gesetzestreue zu beweisen. Da Paulus aus dem Ausland kam, galt er selbst als >unrein< (-> rein) und durfte erst nach einer siebentŠgigen Reinigungszeit bei diesem Opfer im Tempel anwesend sein.

29 ( Gštzenopferfleisch) Das Fleisch von Tieren, die heidnischen Gšttern als Opfer geweiht wurden. Dazu gehšrt a) alles Fleisch, das bei einer heidnischen Kultmahlzeit verzehrt wurde, aber auch b) das auf dem Markt gekaufte Fleisch (weil Ÿbriggebliebenes Opferfleisch auf den Markt kam und das Schlachten eines jeden Tieres als Opfer aufgefa§t wurde). Paulus verbot den Christen die Teilnahme an heidnischen Kultmahlzeiten, gab aber den Genu§ von Gštzenopferfleisch frei, wenn dieser au§erhalb des Kultaktes erfolgte. Wurde jedoch dabei das Fleisch ausdrŸcklich als Opferfleisch bezeichnet, dann sollte der Christ mit RŸcksicht auf Šngstliche (judenchristliche) Gemeindeglieder lieber darauf verzichten (1. Kor 8-10). Die Juden dŸrfen wegen des Verbots von Blutgenu§ (1. Mose 9,4) nur Fleisch essen, das nach ritueller Vorschrift geschlachtet (= geschŠchtet) worden ist.

30 ( GrŠber) (Mt 23,27) Sie galten in Israel als unrein (-> rein). Damit sie nicht ahnungslos betreten wŸrden, wurden die Grabkammern durch †bertŸnchen mit wei§er Farbe kenntlich gemacht.

31 ( Greuelbild der VerwŸstung) (Dan 9,27; 11,37; 12,11; Mt 24,15; Mk 13,14) Bei Daniel ein prophetischer Hinweis auf die Entweihung des Jerusalemer -> Tempels durch Antiochus IV. Epiphanes, der 168 v. Chr. dort einen heidnischen Kult einrichten lie§. Das ÈGreuelbildÇ war entweder ein Gštterbild oder - wahrscheinlicher - ein kleiner Altaraufsatz, der auf den gro§en Brandopferaltar gestellt wurde, um die fremden Opfer durchfŸhren zu kšnnen. Durch diesen Gegenstand wurde das ganze Heiligtum kultisch unrein, ÈverwŸstetÇ, so da§ der jŸdische Opferdienst unmšglich gemacht und Priester und Gemeinde vertrieben wurden. Dadurch veršdete das Tempelgebiet (1. Makk 1,57; 6,7). - In Mt 24 und Mk 13 wird der Ausdruck aus Daniel Ÿbernommen, um eine in der Endzeit erwartete TempelschŠndung anderer Art zu bezeichnen. Nachdem der Jerusalemer Tempel im Jahr 70 n. Chr. zerstšrt wurde, kann man dabei an VorgŠnge wie die in Offb 13 bildhaft angedeuteten denken.

32 ( Griechen) ÈJuden und GriechenÇ = Juden und Heiden (Ršm 1,16); ÈGriechen und Nichtgriechen (Barbaren)Ç = alle Všlker (Ršm 1,14). Die Griechen in Joh 12,20 sind griechisch redende Proselyten (ÈJudengenossenÇ).

33 ( Grummet) (Am 7,1) †bersetzung unsicher. Vielleicht der durch den SpŠtregen hervorgebrachte zweite Graswuchs.


8 (- H -)

1 ( Hadad-Rimmon) (Sach 12,11) Vielleicht ist hier auf die Totenklage um den Gott der Vegetation (2. Kšn 5,18) hingewiesen, dessen Sterben in der Trockenheit des Sommers beklagt wurde, wie nach dem neu belebenden FrŸhregen im Herbst sein Auferstehen gefeiert wurde. Vielleicht ist aber auch zu Ÿbersetzen: ÈKlage wie die bei Hadad-Rimmon in der Ebene von MegiddoÇ. Hadad-Rimmon wŠre dann der Ort, bei dem der letzte bedeutende Kšnig Judas, Josia, 609 v. Chr. gefallen ist (2. Kšn 23,29). Nach 2. Chr 25,20-25 war die Klage um Josia in Juda zu einem festen Brauch geworden.

2 ( Hagab) (3. Mose 11,22) Heuschreckenart.

3 ( Halleluja) (hebrŠisch) Lobet den Herrn!

4 ( Harmagedon) (Offb 16,16) UnerklŠrbarer Name eines Berges, auf dem sich in der Endzeit die Kšnige der Welt gegen Gott versammeln sollen. Die AnknŸpfungsmšglichkeiten an biblische Bezugsstellen, die man erwogen hat, erweisen sich als nicht Ÿberzeugend. Der Name kšnnte aus der zur Zeit des Neuen Testaments weit verbreiteten apokalyptischen Literatur stammen, von der gro§e Teile verloren sind.

5 ( Hanes) (Jes 30,4) Grenzstadt in SŸd- €gypten.

6 ( Hargol) (3. Mose 11,22) Heuschreckenart.

7 ( HasidŠer) (1. Makk 2,42; 7,12) HebrŠisch hasidim = die Frommen. Eine Gruppe im Judentum, die aus treuen AnhŠngern des Gesetzes bestand und nur einen -> Hohenpriester aus dem Hause Aaron anerkennen wollte. Sie war zeitweise mit der makkabŠischen Bewegung verbunden, ohne všllig in ihr aufzugehen, wie es in 2. Makk 14,6 angenommen wird. Aus ihr gingen spŠter die -> PharisŠer hervor.

8 ( Hausgott) Kleine Gštterfiguren, die als gute Geister das Haus beschŸtzen sollen, sind aus vielen Kulturen bekannt und in Šlterer Zeit auch in Israel verbreitet (Hos 3,4).

9 ( Hebopfer) (2. Mose 29,27.28) Der Teil des Besitzes, der vom Ÿbrigen ÈabgehobenÇ (vielleicht auch emporgehoben) und dadurch Gott geweiht wurde; auch der Anteil eines Opfers, der dem Priester zustand, z. B. die rechte Keule beim Dankopfer.

10 ( HebrŠer) Die ursprŸngliche Bedeutung ist unsicher. Das Wort begegnet im Alten Testament zunŠchst als Bezeichnung fŸr unfreie Israeliten (in €gypten: 2. Mose 1-2; als Sklaven: 2. Mose 21,2; Jer 34,8.9). In nachexilischer Zeit wird das Wort zum Ehrennamen und zur jŸdischen Selbstbezeichnung (Jona 1,9; vgl. 2. Kor 11,22; Phil 3,5). Sprache und Schrift werden jetzt auch >hebrŠisch< genannt. In Apg 6,1 bezeichnet das Wort die aramŠisch redenden Juden im Unterschied zu den griechisch redenden.

11 ( hebrŠisch) Als Umgangssprache diente zur Zeit Jesu das AramŠische (-> AramŠer). Die Aufschrift Ÿber dem Kreuz (Joh 19,20) war vielleicht jedoch auf HebrŠisch abgefa§t.

12 ( Heer des Himmels) a) Die Engel um Gottes Thron (1. Kšn 22,19; 2. Chr 18,18; Lk 2,13); b) die Gestirne (Jes 34,4; 40,26), hŠufig als Gštter verehrt (5. Mose 4,19; Zef 1,5).

13 ( Henoch) Im Alten Testament einer der Nachkommen Adams (1. Mose 5,21). Der Judas-Brief zitiert in V. 14 aus einer Henoch zugeschriebenen Schrift, die aus dem 2. Jh. v. Chr. stammt.

14 ( heilig) >Heilig< ist im Alten Testament alles, was Gott und der gšttlichen SphŠre zugehšrt. Das ist aus priesterlicher Sicht vor allem der -> Tempel und dort wieder in besonderem Ma§e die heiligen GerŠte, die AltŠre, die -> Bundeslade und der innerste Raum, der das -> Allerheiligste hei§t. Nur wer selbst >geheiligt< (geweiht) ist, kann sich dieser SphŠre nahen, ohne Schaden zu nehmen (4. Mose 4,15; 2. Mose 30,29). Die -> Opfer, die Gott dargebracht werden, sind in abgestuftem Ma§e heilig, und entsprechend dŸrfen unterschiedliche Personenkreise einen Anteil davon verzehren: beim Dank- und Lobopfer die ganze Gemeinde (3. Mose 7,13-15); bei den Erntegaben ans Heiligtum und bei bestimmten Opferanteilen alle Angehšrigen der Priesterfamilie (4. Mose 18,11-19), bei den SŸhnopfern die Priester allein (3. Mose 6,19-22). Es gehšrt zum Dienst der Priester, genau zu unterscheiden - und das Volk unterscheiden zu lehren - zwischen >heilig< und >unheilig< (profan; 3. Mose 10,10), also die Grenze zu wahren zwischen der SphŠre des heiligen Gottes und des unheiligen Menschen. Zugleich aber haben sie zwischen beiden SphŠren zu vermitteln, damit die Menschen imstande sind, Gott heilige Gaben darzubringen, so da§ dafŸr von dem heiligen Gott Heil in das Leben der Menschen einstršmen kann. Was von den Menschen als Voraussetzung erwartet wird, ist, da§ sie in kultischem Sinn -> >rein< sind. Ein wichtiger Schritt wird mit der Erkenntnis vollzogen, da§ die Šu§erliche Reinheit nicht genŸgt, sondern da§ Gottes Heiligkeit vom Menschen, der ihr begegnen will, die Reinheit des Herzens und das Tun des Rechten verlangt (vgl. Ps 15). ÈIhr sollt heilig sein, denn ich bin heilig, der HERR, euer GottÇ (3. Mose 19,2) - so steht Ÿber dem Kapitel, in dem sich der berŸhmte Satz findet: ÈDu sollst deinen NŠchsten lieben wie dich selbst.Ç

15 ( Herakles) (2. Makk 4,19) Halbgšttlicher Held der griechischen Sage, dem kultische Opfer dargebracht wurden.

16 ( Hermes) (Apg 14,12) Herold und Sprecher der Gštter, Begleiter des hšchsten Gottes -> Zeus und Gott des Handels (bei den Ršmern Merkur).

17 ( Herodes) (1) Herodes I. war 37-4 v. Chr. ršmischer Vasallenkšnig in PalŠstina. In seine Regierungszeit fŠllt die Geburt Jesu (Mt 2,1; Lk 1,5). (2) Herodes Antipas, Sohn von Herodes I., herrschte nur Ÿber GalilŠa und PerŠa, 4 v. - 39 n. Chr. Er lie§ Johannes den TŠufer hinrichten (Mt 14,1-10). (3) Herodes Archelaus, Sohn Herodes' I., herrschte 4 v. - 6 n. Chr. Ÿber JudŠa, Samarien und IdumŠa (Mt 2,22). Sein Gebiet wurde danach einem ršmischen -> Statthalter (Prokurator) unterstellt. (4) Agrippa I., Enkel Herodes' I., wurde volkstŸmlich >Herodes< genannt, da er kurze Zeit (41-44 n. Chr.) das Reich seines Gro§vaters unter seiner Herrschaft vereinigte. Er lie§ den Apostel Jakobus, den Bruder des Johannes, hinrichten (Apg 12,1-23). (5) Agrippa II., Sohn Agrippas I., Bruder der Berenike (die 48-69 n. Chr. bei ihm lebte) und der Drusilla, hatte eine kleine Herrschaft nšrdlich von PalŠstina (50-94 n. Chr.). Als dem ršmischen Vertrauensmann fŸr Angelegenheiten des Jerusalemer Tempels und Schwager des Statthalters -> Felix lŠ§t -> Festus ihm den Gefangenen Paulus vorfŸhren (Apg 25,13-26,32).

18 ( Herodias) Frau des -> Herodes Antipas. Aus politischem Ehrgeiz hatte sie sich von dessen Halbbruder (in Mk 6,17 irrtŸmlich Philippus genannt) getrennt und Antipas zur Versto§ung seiner ersten Frau veranla§t.

19 ( HERR) In dieser †bersetzung (im Anschlu§ an eine alte Tradition) Wiedergabe des hebrŠischen Gottesnamens, der mit gro§er Wahrscheinlichkeit Jahwe gelautet hat. Gesichert sind lediglich die Konsonanten JHWH (das auslautende H ist stumm). Da die jŸdischen Gelehrten, die den hebrŠischen Text mit Vokalen versahen, den Gottesnamen aus Scheu nicht mehr aussprachen, haben sie statt der ursprŸnglichen Vokale die Vokale des hebrŠischen Wortes fŸr >Herr< eingesetzt, das beim Vorlesen an dieser Stelle gesprochen werden sollte (adonaj; das anlautende a in der Schreibung verkŸrzt zu e). Durch ein Mi§verstŠndnis ist spŠter daraus das Kunstwort JeHoVaH geworden. Die ursprŸngliche Form des Gottesnamens lŠ§t sich erschlie§en aus der Kurzform Jah, die z. B. in Hallelu-jah (Preist Jahwe) enthalten ist, sowie aus alten griechischen Texten. Jahwe ist ein Eigenname, der den Gott Israels von anderen Gšttern unterscheidet. Erst im Lauf der Zeit setzt sich die Erkenntnis durch, da§ er der einzige Gott ist und alle anderen Gštter Ètote GštzenÇ sind (Ps 96,5; vgl. 1. Kor 8,4-6). Die Bedeutung des Namens Jahwe ist umstritten. In 2. Mose 3,13-15 wird eine Deutung aus dem Zeitwort sein gegeben, die das Wesen des Gottes Israels als Mit- Sein mit seinem Volk und seiner Schšpfung sehr schšn zum Ausdruck bringt.

20 ( Herrlichkeit (des Herrn) Die sichtbare Erscheinung der gšttlichen MajestŠt, die als strahlender Lichtglanz zu denken ist. Nach 2. Mose 33,18-23 und anderen Stellen ist der Anblick dieser Lichterscheinung fŸr sterbliche Menschen tšdlich. Aber in prophetischen Visionen wird sie von Jesaja (Kap 6) und Hesekiel (Kap 1-3) geschaut und beschrieben. Im Neuen Testament bezeichnet der Ausdruck Gottes unvergŠngliches Leben, an dem nicht nur der auferstandene Christus, sondern durch ihn auch die Gemeinde teilhat. Nach Joh 1,14; 2,11 war diese Herrlichkeit an Jesus schon wŠhrend seines Erdenlebens wahrnehmbar.

21 ( Hetiter) Von ihrem Stammland im Inneren Kleinasiens aus grŸndeten die Hetiter im 2. Jahrtausend v. Chr. ein bedeutendes Reich, das sich zeitweilig bis nach Damaskus und Babylon erstreckte. Im Alten Testament ist Hetiter Bezeichnung fŸr einen Teil der Urbevšlkerung Kanaans (1. Mose 15,20; 23,10; 26,34 u. š.), Hetiterland kann aber auch nach assyrischem Sprachgebrauch Bezeichnung fŸr Syrien, besonders Nordsyrien, sein (Ri 1,26; Jos 1,4).

22 ( Hiddekel) -> Paradiesstršme.

23 ( Himmel) Nach jŸdischen Vorstellungen hat der Himmel mehrere >Stockwerke<; das -> Paradies dachte man sich im >dritten Himmel< (vgl. 2. Kor 12,2.4). Eine charakteristische und fŸr uns befremdliche Vorstellung entfaltet der Epheserbrief: Der Raum zwischen Himmel und Erde ist demnach von dŠmonischen MŠchten beherrscht, die Gott und den Menschen feindlich sind. Christus hat bei seiner Himmelfahrt diese MŠchte besiegt und gefangengenommen (Eph 4,8-10; 6,12).

24 ( Himmelskšnigin) Gottheit, die wahrscheinlich der babylonischen Ischtar Šhnlich war und vor allem von Frauen verehrt wurde. Sie hatte auch im Israel der Kšnigszeit einen festen Kult (Jer 44,17). Ihre Symbole waren Mondsichel und Venusstern.

25 ( Hinnomtal) Tal westlich und sŸdlich von Jerusalem (Ben-Hinnom oder Ge-Ben-Hinnom genannt), das in das Kidrontal mŸndet. Bis zur Reform des Kšnigs Josia (639-609 v. Chr.) war dort eine OpferstŠtte des -> Moloch, an der Kinderopfer dargebracht wurden. Nach der Zerstšrung und Entweihung durch Josia wurde das Tal als AuslŠnderfriedhof und Schuttabladeplatz benutzt. In der Form Gehinnom oder Gehenna ist der Name des Tals zum Inbegriff der Hšlle geworden.

26 ( Hiob) (škumenisch Ijob) Er gilt in Tob 2,12 und Jak 5,11 als Beispiel geduldigen Leidens, auf das am Ende eine gro§e Belohnung folgt (vgl. das alttestamentliche Buch desselben Namens).

27 ( Hoherpriester) Im Alten Bund Aaron und seine Nachfolger oder der oberste Priester an den verschiedenen HeiligtŸmern wie Eli in Silo. Im Jerusalemer -> Tempel durfte allein der Hohepriester das Allerheiligste betreten (vgl. Hebr 9,1-7). Die Hohenpriester aus dem MakkabŠergeschlecht legten sich die KšnigswŸrde bei. Herodes und ebenso die Ršmer nahmen dem hohenpriesterlichen Amt die LebenslŠnglichkeit und die Erblichkeit. Daher spricht das Neue Testament von Hohenpriestern in der Mehrzahl, weil auch die von den Ršmern abgesetzten Hohenpriester und die Glieder der (fŸnf) hohepriesterlichen Familien so genannt wurden. Zur Zeit Jesu war der amtierende Hohepriester der Vorsitzende des -> Hohen Rates.

28 ( Hoher Rat) -> Rat.

29 ( Hšlle) An zwšlf Stellen des Neuen Testaments (Mt 5,22.29.30; 10,28; 18,9; 23,15.33; Mk 9,43.45.47; Lk 12,5; Jak 3,6; im Alten Testament nur Hiob 11,8) der Ort der Verdammten (2. Petr 2,4), von Jesus unter verschiedenen Bildern beschrieben (ewiges Feuer, Finsternis und KŠlte, nagender Wurm); dem entspricht in der Offenbarung der feurige Pfuhl (Offb 19,20; 20,10.14.15).

30 ( Horeb) Berg der Gottesoffenbarung (-> Sinai).

31 ( Horn) Sinnbild der Kraft und Macht (1. Kšn 22,11), der Macht eines Staates (Jer 48,25), der Weltmacht (Sach 2,1). Die Hšrner an den vier Ecken des Brandopferaltars sind Symbol der gšttlichen Macht und Gegenwart, darum ZufluchtsstŠtte (1. Kšn 1,50).

32 ( Hosianna) (Mt 21,9; Mk 11,9.10) Ein Gebetsruf aus dem messianischen Psalm 118,25: ÈAch, hilf!Ç, ÈRette doch!Ç, ÈGib doch Heil!Ç

33 ( Hundegeld) (5. Mose 23,19) Lohn fŸr widernatŸrliche Unzucht (1. Kšn 14,24; vgl. Offb 22,15).

34 ( Hurerei) Da sexuelle Ausschweifungen Bestandteil des Kults bestimmter Gštter waren, wird >Hurerei< auch im Ÿbertragenen Sinne fŸr Gštzendienst verwendet (-> Unzucht, -> Baal). Bei dem Verbot in 3. Mose 19,29 handelt es sich dagegen ganz wšrtlich um religišs motivierte Prostitution.

35 ( HŸter) (an der Schwelle; 2. Kšn 25,18) Im Unterschied zum Tempelpersonal der ÈTorhŸterÇ drei hochgestellte Priester, die unmittelbar auf die beiden hšchsten Priester folgten. Vermutlich mu§ten sie am Tempeleingang die kultische Reinheit der Besucher prŸfen, bevor diese in das Heiligtum gehen durften (-> rein); au§erdem hatten sie die Abgabe der -> Tempelsteuer zu Ÿberwachen.


9 (- I -)

1 ( Ir-Heres) In Jes 19,18 Heliopolis (On); Jer 43,13 sagt dafŸr Bet-Schemesch.

2 ( Isaak) Sohn Abrahams mit Sara und Vater -> Jakobs.

3 ( Isai) Vater des Kšnigs -> David.

4 ( Isch-Boschet) Sohn Sauls und vorŸbergehend israelitischer Kšnig. Sein wohl ursprŸnglicher Name Eschbaal (>Gefolgsmann des Herrn<) wurde im Zuge seiner €chtung in Isch-Boschet geŠndert: >Mann der Schande<.

5 ( Isebel) Frau Ahabs, tyrische Prinzessin, die den Baalsdienst in Israel offiziell eingefŸhrt hat (-> Baal). Bei der Revolution Jehus (2. Kšn 9,30-37) kam sie ums Leben. Sie gilt als die wichtigste Gegenspielerin des Propheten Elia.

6 ( Ismael) Sohn Abrahams mit Hagar. Der Name bedeutet: >Gott hšrt<.


10 (- J -)

1 ( Israel) Beiname des israelitischen Stammvaters -> Jakob, den er nach dem nŠchtlichen Kampf mit Gott am Jabbok erhielt (1. Mose 32,29). Als Volksname bezeichnet er einerseits das gesamte Zwšlf-StŠmme-Volk, andererseits seit der Trennung von Juda das Nordreich >Israel<, das nach seinem Hauptstamm auch Ephraim genannt wird.

2 ( Jachin und Boas) (1. Kšn 7,21) SŠulen oder Pfeiler am Eingang des Tempels in Jerusalem. Die Namen sind vielleicht der Anfang von Verhei§ungen fŸr das Kšnigshaus: Jachin = Èfestmachen wirdÇ (der Herr)...; Boas = Èdurch ihn (den Herrn) stark...Ç.

3 ( Jafo) (Jona 1,3) Im Neuen Testament Joppe (Apg 9,36), das heutige Jaffa.

4 ( Jakob) Enkel Abrahams und neben diesem der eigentliche >Stammvater< des Volkes -> Israel.

5 ( Jannes und Jambres) So hei§en nach der jŸdischen Legende die Zauberer, die nach 2. Mose 7,11.22 Mose vor dem Pharao mit ihren KŸnsten zu widerlegen suchten.

6 ( Jareb) (Hos 5,13; 10,6) Geheimname fŸr den assyrischen Gro§kšnig.

7 ( Jehu) Offizier Kšnig Jorams von Israel; er zettelte eine Revolution an, bei der die Dynastie Omri ausgelšscht wurde (2. Kšn 9-10). Ihm gelang es, selbst eine Dynastie zu grŸnden, die Israel fast hundert Jahre lang beherrschte.

8 ( Jerusalem) >Stadt des Friedens< oder >Stadt des Salimu<, einer ammonitischen Gottheit. Der Ort ist seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. besiedelt. Als die Israeliten ins Land Kanaan eindrangen, war er von Jebusitern bewohnt. Er konnte erst von David erobert werden, der ihn zur Hauptstadt seines Doppelreiches machte (2. Sam 5,6-9).

9 ( Jeschurun) (5. Mose 32,15; 33,5.26; Jes 44,2) Dichterischer Name fŸr Israel, Èder Wackere, der RedlicheÇ.

10 ( Jesreel) Gro§e Ebene, die zwischen dem galilŠischen Bergland und dem Tabor im Nordosten und dem samaritanischen Gebirge im SŸdwesten liegt. Sie wurde erst zu Beginn der Kšnigszeit dem Gebiet Israels zugefŸgt. Der gleichnamige Ort liegt am Ostrand der Ebene. Er war vom Kšnigshaus der Omriden (Kšnig Omri 882-871 v. Chr.) zur zweiten Residenz neben Samaria ausgebaut worden.

11 ( Jesus) Der Name Jesus (Jeschua oder Jehoschua, griechisch Josua) bedeutet >Gott rettet<. Darauf wird in Mt 1,21 angespielt.

12 ( Joch) Das Querholz, das den paarweise vorgespannten Zugtieren Ÿber den Nacken gelegt und mit Stricken am Hals befestigt wurde. In der Mitte war es mit der Wagendeichsel oder dem Pflug verbunden. >Unter dem Joch< sein, wird von daher zum Bild fŸr Sklaverei, UnterdrŸckung und Fremdherrschaft.

13 ( Jona, Zeichen des Jona) Im alttestamentlichen Jonabuch wird erzŠhlt, da§ der flŸchtige Prophet drei Tage im Bauche des Fisches verbrachte, bis dieser ihn an Land spie. Jesus vergleicht sich in Lk 11,30 in doppelter Hinsicht mit Jona: als wunderbar vom Tod Erretteter und als einer, der das Gericht bringt. Wie Jona aus dem Fischbauch als VerkŸnder des Gerichts nach Ninive kam, so wird Jesus als der vom Tod Auferstandene wiederkommen zum Gericht Ÿber die, die ihm nicht geglaubt haben. Auch in Mt 12,30-40 werden Grabesruhe und Auferweckung Jesu den Gegnern nicht als ein >Zeichen< in dem von ihnen erwŸnschten Sinn in Aussicht gestellt, sondern als Auftakt der Ereignisse, die fŸr sie das Gericht bedeuten.

14 ( Juda) (1) Sohn Jakobs mit Lea (1. Mose 29,35). (2) Landschaftsname, der schon vorisraelitisch ist. (3) Stammesbezeichnung fŸr die israelitischen Einwanderer im Gebiet Juda. (4) Die Stammesgebiete von Juda und Benjamin, die nach der Teilung des Salomonischen Reiches das Reich Juda bildeten, mit der Hauptstadt Jerusalem unter der davidischen Dynastie.

15 ( JudŠa) Zur Zeit der Ršmer der sŸdliche Teil PalŠstinas mit der Hauptstadt Jerusalem oder auch das ganze PalŠstina.

16 ( Judas) (1) Einer aus dem JŸngerkreis Jesu, der durch seinen Verrat die heimliche Gefangennahme Jesu ermšglichte (Iskariot). (2) Ein anderer JŸnger Jesu (Lk 6,16; Joh 14,22; Apg 1,13). (3) Ein Bruder Jesu (Mt 13,55; wahrscheinlich auch in Jud 1 gemeint). (4) Der GalilŠer, der zur Zeit der in Lk 2,1 erwŠhnten VolkszŠhlung eine Widerstandsbewegung gegen die ršmische Fremdherrschaft leitete (Apg 5,37), aus der dann die Partei der -> Zeloten erwuchs.

17 ( Judengenossen) -> GottesfŸrchtige.

18 ( JŸnger) Wie die -> Schriftgelehrten und der TŠufer Johannes hatte auch Jesus >SchŸler<, die ihm auf seinen Wanderungen folgten und sich seiner AutoritŠt unterstellten. Jesus verlangt von seinen JŸngern allerdings eine Unbedingtheit der >Nachfolge<, die weit Ÿber das traditionelle Ma§ hinausgeht. Der JŸnger Jesu mu§ um der anbrechenden -> Herrschaft Gottes willen bereit sein, alles hinter sich zu lassen (Lk 9,57-62; 14,25-27). JŸnger Jesu sind im Neuen Testament nicht nur die zwšlf -> Apostel, sondern in gewissem Sinn alle Christen (Mt 10,42; 28,19). In der Apostelgeschichte wird die Gemeinde šfter als Èdie JŸngerÇ bezeichnet, wo wir heute Èdie ChristenÇ sagen wŸrden; denn diese Bezeichnung, die den JesusjŸngern von ihrer Umwelt gegeben wurde, hatte zunŠchst einen eher abwertenden Klang (ÈChristianerÇ; vgl. Apg 26,28; 11,26).

19 ( Jungfrau) (1. Kor 7,36-38). Nach Luthers VerstŠndnis der Verse handelt es sich um die Frage, ob ein Vater angesichts der bald erwarteten Wiederkunft Christi seine Tochter noch verheiraten soll. Eine andere Auslegungsmšglichkeit setzt den Fall voraus, da§ ein BrŠutigam vor der Frage steht, ob er seine Braut unberŸhrt lassen oder vor der Wiederkunft Christi noch heiraten soll. Neuere sprachliche Erkenntnisse legen die zweite Auslegung nahe.


11 (- K -)

1 ( Kain) (1. Mose 4,1-16) Erster Sohn -> Adams und Evas; Bruder Abels, der von Kain erschlagen wurde.

2 ( Kalb) (Stierbild) Die im Alten Testament erwŠhnten Stierbilder (ÈGoldenes KalbÇ) waren keine Gštterbilder. Sie wurden nicht angebetet, sondern galten als TrŠger des unsichtbar auf ihnen thronenden Gottes. Trotzdem lag die Verwechslung zwischen Bild und Gott nahe (2. Mose 32). Jerobeam stellte zwei von ihnen auf, um ein nationales Heiligtum als Gegengewicht gegen die Anziehungskraft des Jerusalemer -> Tempels zu haben (1. Kšn 12,29). ÈKŠlberÇ werden die Stierbilder bewu§t abwertend genannt (Hos 8,5.6).

3 ( Kalmus) (2. Mose 30,23) Wohlriechendes Rohr oder Gras aus dem Jemen oder aus Vorderindien, das zur Herstellung des heiligen Salbšls benutzt wurde.

4 ( Kalne) (Jes 10,9; Am 6,2) Hauptstadt eines nordsyrischen Staates, 738 v. Chr. von den Assyrern unterworfen.

5 ( KŠmmerlein) (Mt 6,6) Das VorratshŠuslein neben dem Bauernhaus, das bei geschlossener TŸr všllig dunkel und sehr unfeierlich war; aber dort, in der Verborgenheit, ist echtes Beten mšglich.

6 ( Kanaan) UrsprŸnglich das >Land des Purpurs<, d. h. Phšnizien, im Alten Testament das israelitische Siedlungsgebiet im >Heiligen Land<, das spŠtere PalŠstina (-> Phšnizien). Die KanaanŠer oder Kanaaniter sind die vorisraelitischen Bewohner des Landes.

7 ( Kandake) (Apg 8,27) Der Titel der Kšniginnen von €thiopien (-> Kusch).

8 ( Karkemisch) (Jes 10,9) Am Euphrat gelegen, Hauptstadt eines hetitischen Staates, 712 v. Chr. von den Assyrern erobert; dort schlug Nebukadnezar den Pharao Necho von €gypten (Jer 46,2).

9 ( Kassia) (2. Mose 30,24; Hes 27,19) Wohlriechende BlŸten und BlŠtter des ostasiatischen Baumes, dessen innere Rinde das ZimtgewŸrz ergibt.

10 ( Kedar) (Ps 120,5; Jes 21,16.17; 42,11; 60,7; Jer 2,10; Hes 27,21) Nomadisierende HŠndler in der arabischen WŸste, als KŠmpfer gefŸrchtet.

11 ( Kelter(treter) Die Weintrauben wurden im alten Israel durch Stampfen mit den blo§en FŸ§en ausgepre§t. Von daher erklŠrt sich das Bild vom >Keltertreter< in Jes 63,1-6.

12 ( Kemosch) Hauptgott der Moabiter. Bis zur Zeit Josias gab es šstlich von Jerusalem einen Altar dieses Gottes (2. Kšn 23,13; vgl. 1. Kšn 11,7). Der moabitische Kšnig Mescha erwŠhnt den Gott in einer Inschrift, in der er beschreibt, wieviel israelitische Ortschaften er fŸr ihn mit dem -> Bann belegt, d. h. ausgerottet hat.

13 ( Keniter) Mit den Israeliten verwandter Stamm, der halbnomadisch im Bereich des judŠischen Stammesgebietes umherzog. Er wurde zuzeiten sogar zu Juda gerechnet.

14 ( Kewan) Assyrisch-babylonischer Sterngott, ebenso wie Sakkut eine Erscheinungsform des Saturn. Die †berlieferer des hebrŠischen Textes (Masoreten) gaben den Namen Sakkut und Kewan, damit sie beim Vorlesen nicht ausgesprochen wŸrden, die Vokale des hebrŠischen Wortes fŸr >Scheusal< (schikkuz), so entstanden die Formen Kiwun bzw. Kijun und Sikkut.

15 ( Kinneret) (4. Mose 34,11) Im Neuen Testament der See Genezareth.

16 ( Kislew) -> Monate.

17 ( Kittim, Kittiter) So hie§en (von der phšnizischen GrŸndung Kition auf Zypern) zunŠchst die Insel Zypern (Jes 23,1.12) und ihre Bewohner (1. Mose 10,4; 1. Chr 1,7; Hes 27,6). SpŠter nannte man so die Inselwelt des €gŠischen Meers (Jer 2,10), Mazedonien (1. Makk 1,1; 8,5) und schlie§lich das ršmische Weltreich (Dan 11,30).

18 ( Klaudius) Ršmischer Kaiser 41-54 n. Chr.

19 ( Knauf) Verzierung am Leuchter (2. Mose 25,31); Kapitell der SŠule (1. Kšn 7,16; Am 9,1; Zef 2,14).

20 ( Kolonie, ršmische) Eine Ansiedlung ršmischer BŸrger (ausgediente Soldaten oder Verbannte) au§erhalb Italiens.

21 ( Korach) Er wollte wŠhrend der WŸstenwanderung der Israeliten Mose und Aaron die FŸhrung streitig machen. Zusammen mit 250 AnhŠngern wurde er durch ein Gottesgericht vernichtet (4. Mose 16). Ob die ÈSšhne KorachÇ, ein SŠngergeschlecht, dem eine Reihe von Psalmen zugeschrieben werden (Ps 42; 44-49 u. a.), mit ihm zusammenhŠngen, ist unsicher.

22 ( Korban) Das Wort, das im Alten Testament das Gott dargebrachte Opfer bezeichnet (3. Mose 1; 4. Mose 7), leitet im frŸhen Judentum die in Mk 7,11 zitierte Gelšbnisformel fŸr Weihgeschenke ein. Mit dieser Formel konnte man den Tempel zum alleinigen Erben seines Besitzes einsetzen. Das Eigentum, das mit ÈKorbanÇ Gott geweiht war, durfte nicht mehr verkauft werden; doch hatte der Besitzer bis zu seinem Tod das Nutznie§ungsrecht.

23 ( Kreter und Pleter) Die Leibwache Davids; der Name bezeichnet die Sšldner nach ihrer Herkunft als Philister (1. Sam 30,14; 2. Sam 15,18).

24 ( Kusch) Der Name des Reiches, das von 645 v. Chr. bis 350 n. Chr. die Kšnige von Napata und Meroe sŸdlich von €gypten zwischen den 3. und den 6. Nilkatarakten, also im heutigen Sudan, beherrschten. Von PalŠstina her dachte man freilich bei dem Namen Kusch meist Ÿberhaupt an die LŠnder sŸdlich von €gypten; dieses Gebiet mit seinen hochgewachsenen, dunkelhŠutigen Bewohnern (Jes 18,7; Jer 13,23) hie§ in der Antike ȀthiopienÇ. Die Herrscher der 25. Dynastie (715-663 v. Chr.) gewannen von ihrer Hauptstadt Napata aus die Herrschaft Ÿber €gypten und konnten Assyrien entgegentreten (vgl. 2. Kšn 19,9; Jes 20,5; 37,9; Jer 26,9). Zur Zeit des Neuen Testaments herrschten Ÿber das zwischen Assuan und Kartum gelegene Reich Kusch Kšniginnen mit dem Titel Kandake (Apg 8,27). Luthers †bersetzung ÈMohrenlandÇ blieb in Ps 68,32; hŠufiger blieb ÈMohrÇ (fŸr Kuschiter) z. B. Ps 87,4; Jer 13,23; 38,7; Am 9,7.


12 (- L -)

1 ( Ladanum) -> Tragakant.

2 ( Lade (des Bundes) -> Bundeslade.

3 ( Last) So hei§en Jes 13-23; Nah 1,1 und sonst Prophetenworte meist drohender Art. Jer 23,33-39 sind die Spštter bedroht, die in den Gottesworten eine Last sahen.

4 ( Laststein) (Sach 12,3) Der Stein, den die jungen MŠnner hoben, um ihre Kraft zu erweisen.

5 ( LaubhŸttenfest) Wichtigstes, abschlie§endes Erntefest, eines der drei israelitischen Hauptfeste (-> Feste). Es wurde mit einer Wallfahrt nach Jerusalem wahrscheinlich im Oktober gefeiert und dauerte etwa eine Woche (Esr 3,4; Neh 8,14-18); Wasser und Licht (Joh 7,37; 8,12) spielten dabei eine Rolle.

6 ( Legion) Eine Einheit des ršmischen Heeres, etwa 6000 Mann (Mt 26,53); Ausdruck fŸr eine hohe Zahl (Èein ganzes RegimentÇ; Mk 5,9).

7 ( Lesung des Gesetzes und der Propheten) (Apg 13,15) Im Gottesdienst der Synagoge wurde regelmŠ§ig nach bestimmter Ordnung je ein Abschnitt aus dem Gesetz (den fŸnf BŸchern Mose) und aus den prophetischen und geschichtlichen BŸchern des Alten Testaments (im jŸdischen Kanon ÈProphetenÇ genannt) als Schriftlesung vorgetragen.

8 ( Levi) Sohn Jakobs und israelitischer Stamm (-> Leviten).

9 ( Leviatan) Bildliche Verkšrperung der MŠchte, die sich Gottes Schšpfermacht entgegenstellen und von ihm besiegt werden. Der Leviatan wird vorgestellt als Seeungeheuer (ÈDracheÇ) mit mehreren Kšpfen, das sich zusammen mit der Urflut (-> Meer) gegen Gott auflehnt (Ps 74,13.14). Die Schilderung Hiob 40,25-41,26 zeichnet deutlich das Krokodil, doch auch mit den Farben eines Urdrachen.

10 ( Leviten) Priesterstamm. Wahrscheinlich wurden ihm die Priester der einzelnen Orts- und HšhenheiligtŸmer zugerechnet. Nach der Kultreform Josias, durch die Jerusalem zum ausschlie§lichen religišsen Zentrum wurde, sanken die Leviten auf die Stufe von Tempeldienern herab (2. Kšn 23,8.9). Nach der biblischen †berlieferung werden auch die Nachkommen Aarons und des Hohenpriesters der Davidszeit, Zadok, dem Stamm Levi zugerechnet.

11 ( Libertiner) (Apg 6,9) Juden, die aus der Sklaverei freigelassen wurden und nun in Jerusalem eine eigene Synagoge (mit griechischer Sprache im Gottesdienst) hatten.

12 ( Licht und Recht) (Urim und Tummim, 2. Mose 28,30) Offenbar altheilige OrakelgegenstŠnde, die in der Brusttasche des Hohenpriesters verwahrt und vom Priester (4. Mose 27,21) oder auch vom Kšnig (1. Sam 14,41) benŸtzt wurden, um Gottes Willen zu erforschen.

13 ( Liebesmahl) Die Einheit der urchristlichen Gemeinden, die sich als eine gro§e Familie fŸhlten, sollte auch in gemeinsamem Essen sichtbar werden; doch zeigten sich frŸh bšse Mi§stŠnde (1. Kor 11,17-34; Jud 12).

14 ( LiebesŠpfel) (1. Mose 30,14) Die Frucht der Alraune, klein, scharf riechend, Šhnelt einem Apfel. Sie galt als Mittel zur Fšrderung der Fruchtbarkeit.

15 ( Lšser) -> Erlšser.

16 ( Lot) Neffe Abrahams. Er wird mit seiner Familie als einziger vor der Vernichtung beim Untergang -> Sodoms bewahrt.

17 ( Lot und Taler) Die Šlteste Form des Handels ist der Tausch von NaturalgŸtern; dann wurde mit ungemŸnzten StŸcken von Silber und Gold bezahlt, die bei einem Kauf gewogen werden mu§ten (1. Mose 23,16). Daher gewann das Wort ÈwŠgenÇ die Bedeutung ÈbezahlenÇ, und das meist gebrauchte Gewicht, das ÈLotÇ, wurde der gŠngige Geldwert. GeprŠgte MŸnzen gab es seit der persischen Zeit. Die ersten jŸdischen MŸnzen schlug nach 1. Makk 15,6 der Hohepriester Simon. Die Einheit des Geldes war der Schekel - in dieser †bersetzung mit Lot (1. Mose 23,15; 1. Makk 10,40.42) und Taler (2. Mose 30,13; 1. Sam 9,8) wiedergegeben. Das Gewicht eines Silbertalers war etwa 14,5 g, sein Wert etwa 2,50 Mark; doch schwankten Gewicht und Wert, und es gab ein besonderes ÈGewicht des HeiligtumsÇ (2. Mose 30,13; 38,26). †ber die Kaufkraft des Geldes hšren wir wenig; nach 3. Mose 5,15 konnte man fŸr zwei SilberstŸcke einen Widder kaufen, nach 2. Kšn 7,16 fŸr ein SilberstŸck 13 kg Weizen oder 26 kg Gerste. 50 (spŠter 60) Taler ergaben eine Mine (ein Pfund; Hes 45,12), 60 Minen ein Talent (einen Zentner). Kleinere Werte waren ein Drittel (Neh 10,33) und ein Viertel (1. Sam 9,8) eines Talers.

18 ( Lud) Ein unbekanntes nordafrikanisches Volk.


13 (- M -)

1 ( Magog) -> Gog.

2 ( Mal, Steinmal) Ein aufrecht hingestellter heiliger Stein: a) als Denkstein fŸr einen Vertragsschlu§ und Grenzstein (1. Mose 31,45); b) als Grabstein (1. Mose 35,20; 2. Sam 18,18); c) als Gedenkstein an heiliger StŠtte (1. Mose 28,18; 2. Mose 24,4); d) zu Ehren heidnischer Gštter, darum fŸr Israel streng verboten (3. Mose 26,1; 5. Mose 7,5) und doch errichtet (1. Kšn 14,23; 2. Kšn 3,2).

3 ( Mammon) (Mt 6,24) Zusammenfassende Bezeichnung fŸr Geld und Gut.

4 ( Manna) (2. Mose 16) Wunderbare Speise der Israeliten auf ihrem WŸstenzug. Viele Ausleger bringen das Manna in Verbindung mit der Absonderung einer Schildlaus, die sich vom Saft der Mannatamariske ernŠhrt. Die Beduinen benutzen sie noch heute als Honigersatz.

5 ( Maranata) Ein aramŠischer Ruf aus dem frŸhchristlichen Gottesdienst, der wahrscheinlich mit ÈUnser Herr, komm!Ç zu Ÿbersetzen und als Bitte um die Wiederkunft Christi zu verstehen ist (1. Kor 16,22; vgl. Offb 22,20).

6 ( Marduk) Hauptgott von -> Babel.

7 ( Ma§) In Joh 2,6 Wiedergabe einer Ma§einheit, die etwa 40 Litern entspricht. Die WasserkrŸge fassen demnach rund 100l.

8 ( Massa und Meriba) Ort, an dem sich die Israeliten auf der WŸstenwanderung wegen Wassermangels gegen Mose auflehnten (2. Mose 17,1-7).

9 ( Mastix) -> Tragakant.

10 ( Maulbeerbaum) Gemeint ist der Maulbeerfeigenbaum, ein Baum, der hauptsŠchlich als Bauholz verwendet wurde. Seine FrŸchte waren nicht sehr wertvoll und konnten nur durch Anritzen jeder einzelnen Frucht kurz vor der Ernte zur Reife gebracht werden, ohne da§ sie durch den Insektenbefall verdarben. Diese TŠtigkeit wurde von Hirten oder Maulbeerbaumpflegern ausgeŸbt (1. Kšn 10,27).

11 ( Mazedonien) Ršmische Provinz am €gŠischen Meer mit der Hauptstadt Thessalonich.

12 ( Meder) Iranischer Stamm, der das medisch-persische Hochland bewohnte. Er war zuerst den -> Assyrern tributpflichtig, besiegte dann mit den Neubabyloniern Assur und wurde unter Kyros ein Teil des persischen Reiches.

13 ( Meer) Das Meer ist fŸr das Alte Testament Sinnbild der gottfeindlichen, die Schšpfung und ihre Ordnung bedrohenden Macht. Der Schšpfungsvorgang selbst kann darum als Kampf gegen das >Urmeer< beschrieben werden, das im Meerdrachen (-> Leviatan) persšnliche Gestalt annimmt (Hiob 26,12.13; 38,8-11).

14 ( Melchisedek) Priesterkšnig der Stadt Salem (Jerusalem). Er wird als Priester des >Hšchsten Gottes< bezeichnet. Aus der Begegnung mit Abraham, der dem Kšnig den Zehnten ablieferte (1. Mose 14), wurde spŠter das Zehntrecht der Jerusalemer Priesterschaft abgeleitet. In Hebr 7 gilt Melchisedek als Urbild des Priestertums Christi. Da§ er Èewig lebtÇ (7,3), wird aus der dort angefŸhrten Psalmstelle (Ps 110,4: ÈPriester ewiglich nach der Weise MelchisedeksÇ) geschlossen.

15 ( Menschensohn) Bei dem Menschensohn, dessen Kommen von frommen jŸdischen Kreisen zur Zeit des Neuen Testaments erwartet wurde, handelt es sich um eine Ÿbermenschlich-himmlische Gestalt, der nach dem letzten Gericht von Gott die Weltherrschaft Ÿbertragen werden soll (Dan 7,13.14). Nach anderer Anschauung wird der Menschensohn selbst das letzte Gericht abhalten. Jesus hat schon in seinem Erdenleben die Vollmacht des Menschensohns in Anspruch genommen, als er entschied, was vor Gott zu tun erlaubt ist und was nicht (Mk 2,28), und als er Menschen die Vergebung ihrer Schuld zusprach (Mk 2,10). Die himmlische Machtstellung des Menschensohns wurde Jesus zuteil, als Gott ihn vom Tode erweckte (vgl. Mt 28,18-20 mit Dan 7,14). Der kommende Menschensohn, von dem Jesus zunŠchst noch verhŸllend sprechen konnte wie von einem dritten (Lk 12,8.9; Mk 8,38), wird also niemand anders sein als der auferstandene Herr selbst (Mk 13,26; 14,62). Nach Gottes Willen sollte dieser >Menschensohn< von Menschen verurteilt und getštet werden, um Èsein Leben als Lšsegeld fŸr alle MenschenÇ hinzugeben (Mk 8,31; 10,45). Der Richter gibt sein Leben fŸr die, die einst vor seinem Gericht stehen werden!

16 ( Meriba) -> Massa.

17 ( Merodach) (Jer 50,2) -> Marduk.

18 ( Meschech, Meschech-Tubal) Meschech und Tubal waren zwei kleinasiatische Všlker, die ihren Wohnsitz zunŠchst in Zilizien und Phrygien hatten und dann von den Kimmeriern (biblisch = Gomer; Hes 38,6) zum Schwarzen Meer hin abgedrŠngt wurden. In Ps 120,5 ist eher an den nordarabischen Stamm Massa (Spr 31,1) zu denken.

19 ( Mesopotamien) Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet Èdas Land zwischen den StršmenÇ, nŠmlich Euphrat und Tigris, also das Zweistromland. Im Alten Testament wird der Name nur fŸr das obere Zweistromland verwendet.

20 ( Messias) (hebrŠisch; griechisch = Christus) Das Wort bedeutet >Gesalbter< und bezeichnet den Kšnig, der durch -> Salbung in sein Amt eingesetzt wurde. In der spŠteren Kšnigszeit und vollends in und nach der babylonischen Gefangenschaft entstand die Erwartung eines >Gesalbten< in besonderem Sinn: eines idealen Herrschers der Heilszeit, die die drŸckende Gegenwart ablšsen soll. Mit seiner Gestalt verknŸpft sich die Hoffnung auf eine Wiederherstellung des Reiches -> Davids, aber auch seine Ausweitung zur Weltherrschaft; Ÿber die politische Friedensordnung hinaus erwartete man eine Erneuerung der ganzen Schšpfung (Jes 11). Doch ist der Gedanke einer Heilszeit der Zukunft nicht Ÿberall mit der Gestalt eines Messiaskšnigs verbunden (Jes 65). Im Judentum vor der Zeitwende erwartet man neben einem irdisch-politischen Messias (-> Davids Sohn) den -> Menschensohn als Ÿberirdischen Heilsbringer, der das Ende der gesamten gegenwŠrtigen Weltordnung herauffŸhrt. Vor dem Hintergrund der Menschensohnerwartung lie§en sich Hoheit und Anspruch Jesu im damaligen Judentum treffender und weniger mi§verstŠndlich zum Ausdruck bringen als vor dem Hintergrund der Messias-Erwartung.

21 ( Michael) Einer der -> EngelfŸrsten, Schutzengel des Gottesvolkes (Dan 10,21). Als AnfŸhrer der Engelheere kŠmpft er gegen den -> Satan (Offb 12,7).

22 ( Midianiter) Ihr Stammesgebiet lag im Nordwesten der arabischen Halbinsel. Sie waren Kamelnomaden und durch ihre Beweglichkeit ihren Gegnern Ÿberlegen. Offensichtlich hatten die Midianiter auch den Handel zwischen Mesopotamien und €gypten in der Hand.

23 ( Milkom) Nationalgott der Ammoniter, dem Salomo wegen seiner ammonitischen Frauen eine OpferstŠtte errichtete (1. Kšn 11,5).

24 ( Millo) (2. Sam 5,9; 1. Kšn 9,15; 2. Kšn 12,21) Wahrscheinlich eine AufschŸttung zur Befestigung Jerusalems, vielleicht an der Nordmauer der alten -> Davidsstadt. In Sichem (Ri 9,6) eher die Akropolis (Burg).

25 ( Minze) (Lk 11,42) Ein GartengewŠchs, als GewŸrz geschŠtzt.

26 ( Mohrenland) (Ps 68,32) -> Kusch.

27 ( Moloch) (eigentlich Melech, ÈKšnigÇ). Eine im semitischen Raum verbreitete Gottheit, Herr der unterirdischen MŠchte, besonders des Feuers. Seine Verehrung drang vor allem im 8./7. Jh. v. Chr. auch in Israel ein (2. Kšn 23,10; Jer 32,35). Man ehrte den Gott, indem man die Opfer auf eine besondere Art seinem Bereich, dem Feuer, Ÿbergab. Auch Kinder wurden ihm geopfert. Nach manchen Auslegern sollen die Kinder nicht getštet und verbrannt, sondern nur in einer besonderen Feuerzeremonie symbolisch der Gottheit Ÿbereignet worden sein.

28 ( Monat, Jahr) Die vorderasiatischen Kalender richteten sich nach dem Mondumlauf, der Šgyptische nach dem Sonnenumlauf. Das Mondjahr hat 354 Tage und bleibt deshalb hinter dem Naturjahr (Sonnenjahr) zurŸck. Daher wurden Schaltmonate eingefŸgt, ursprŸnglich wohl alle 3 Jahre ein Schaltmonat, seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. in einem 8-Jahr-Turnus 3 Schaltmonate. Das altisraelitische Jahr begann im Herbst. Nach 722 v. Chr. wurde aber fŸr Handel und Verkehr der assyrische Kalender Ÿbernommen, bei dem das Jahr im FrŸhjahr beginnt. FŸr Israels Feste blieb man nach wie vor beim Herbstkalender. Von den alten kanaanitischen Monatsnamen blieben vier lŠnger im Gebrauch: Abib, Bul, Siw, Etanim (siehe diese Namen). Nach dem Exil verwendeten die Juden den neubabylonischen Kalender, der auch der persische Staatskalender war. Die babylonischen Monatsnamen hei§en: 1. Nisan (Neh 2,1; Est 3,7) ungefŠhr Mitte MŠrz bis April 2. Ijar ungefŠhr Mitte April bis Mai 3. Siwan (Est 8,9; Bar 1,8) ungefŠhr Mitte Mai bis Juni 4. Tammus ungefŠhr Mitte Juni bis Juli 5. Ab ungefŠhr Mitte Juli bis August 6. Elul (Neh 6,15; 1. Makk 14,27) ungefŠhr Mitte August bis September 7. Tischri ungefŠhr Mitte September bis Oktober 8. Marcheschwan ungefŠhr Mitte Oktober bis November 9. Kislew (Sach 7,1; Neh 1,1) ungefŠhr Mitte November bis Dezember 10. Tebet (Est 2,16) ungefŠhr Mitte Dezember bis Januar 11. Sebat (Sach 1,7; 1. Makk 16,14) ungefŠhr Mitte Januar bis Februar 12. Adar (Esr 6,15; Est 3,7) ungefŠhr Mitte Februar bis MŠrz.

29 ( Morgenstern) Der Morgenstern, der Planet Venus, ist Bild fŸr den in Macht und Herrlichkeit wiederkommenden Christus. In Offb 2,28 weist der Morgenstern wohl auf die Herrschaft hin, die der Christ zusammen mit Christus ausŸben wird.

30 ( Mšrser) (Zef 1,11) Name eines Stadtteils von Jerusalem.

31 ( Mose) FŸhrer der israelitischen StŠmme auf der WŸstenwanderung und Vermittler von -> Bund und -> Gesetz am Sinai. Der Name ist Šgyptisch (Mos = Sohn), wird jedoch in 2. Mose 2,10 mit dem hebrŠischen Wort fŸr >herausziehen< in Verbindung gebracht.

32 ( MŸhlstein) Die HandmŸhle bestand aus zwei Mahlsteinen, deren oberer mit einem Loch zum Eingeben der Kšrner versehen war, gehšrte zu jedem Haushalt und durfte nicht gepfŠndet werden (5. Mose 24,6).

33 ( Myrrhe) Duftendes Harz eines immergrŸnen Baumes, das sehr begehrt war und zur Herstellung von ParfŸm, Salbšl, GewŸrz sowie als Wohlgeruch bei der Bestattung verwendet wurde (Joh 19,39), au§erdem als betŠubender Zusatz zum Wein (Mk 15,23).


14 (- N -)

1 ( Nachtwache) Die Nacht, von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang - etwa 6 Uhr abends bis 6 Uhr morgens -, wurde ursprŸnglich in drei Nachtwachen geteilt, zur Zeit des Neuen Testaments in vier Nachtwachen zu je drei Stunden. Die letzte Nachtwache wurde auch Morgenwache genannt.

2 ( Name (des Herrn) Der biblische Gott ist ursprŸnglich der Gott eines bestimmten Volkes (Israel) und trŠgt als solcher, wie alle Gštter der alten Zeit, einen Eigennamen (-> Herr). FŸr das hebrŠische Denken ist der Name nicht >Schall und Rauch<, sondern aufs engste mit der Person des NamenstrŠgers, dessen Wesen und Wirken verbunden. Durch das Aussprechen des Gottesnamens wird Gott selbst gegenwŠrtig, z. B. im Segenszuspruch der Priester (4. Mose 6). Der Tempel in Jerusalem wird als Wohnsitz fŸr Gottes >Namen< bezeichnet, weil Gott dort im Gebet beim Namen gerufen werden kann. So wird der Name zu der dem Menschen zugewandten und zugŠnglichen Seite des souverŠnen Gottes.

3 ( Name (Jesu Christi) Der Name Jesu ist von seiner Person nicht zu trennen. Was Èim NamenÇ Jesu Christi geschieht, geschieht in der Vollmacht der Person Jesu Christi; er selber, der auferstandene Herr, ist darin am Werk (Apg 3,6.12-16; 4,10.12). Wenn die christliche Taufe Èauf den Namen Jesu ChristiÇ erfolgt (2,38), so wird der TŠufling damit Jesus, seinem Herrn, als Eigentum Ÿbergeben und unter seinen Schutz gestellt.

4 ( Narde, Nardenšl) (Joh 12,3; Mk 14,3) Aus der Wurzel der indischen Nardenpflanze bereitete man ein kostbares, wohlriechendes …l, das unter anderem bei den BegrŠbnisvorbereitungen verwendet wurde.

5 ( NazorŠer) (Mt 2,23) Im Alten Testament findet sich das Prophetenwort in dem bei MatthŠus angefŸhrten Wortlaut nicht. Vielleicht liegt ein Hinweis auf den ÈSpro§Ç in Jes 11,1 (hebr. nezŠr) vor; auch das hebrŠische Wort nasir = Geweihter (Ri 13,5; 4. Mose 6) klingt an.

6 ( Nebajot) (Jes 60,7) Ein arabischer Stamm.

7 ( Nebo) 1) Berg und Stadt in Moab sowie Stadt in Juda (das Èandere NeboÇ Neh 7,33). 2) Babylonischer Gott, der als Sohn -> Marduks galt. Der Gott des Schicksals, der das Buch des Lebens hat, der Gott der Schreibkunst (Jes 46,1).

8 ( Nehuschtan) Ein Schlangenbild im Jerusalemer Tempel, dem Heilkraft zugeschrieben und das deshalb verehrt wurde (vgl. den €skulapstab). Vielleicht war es ein Gottesbild kanaanitischer Herkunft, doch wurde es in der †berlieferung mit der Bronzeschlange gleichgesetzt, die Mose in der WŸste errichtet hatte (4. Mose 21). Kšnig Histeia lie§ dieses Bild entfernen (2. Kšnige 18,4).

9 ( Neumond) Der Tag, an dessen Vorabend der zunehmende Mond wieder sichtbar wurde, galt als Monatsbeginn. Der Mond war in der altorientalischen Welt jedoch nicht nur fŸr den Kalender bedeutsam, sondern zog auch vielfach gšttliche Verehrung auf sich. In Israel war der Gestirnkult zwar untersagt, doch wurde der Neumondstag besonders feierlich - z. T. auch lŠnger als einen Tag (1. Sam 20,27) - begangen (Ps 81,4). Da§ solche Feste hŠufig entarteten, geht aus Hos 2,13 hervor. In Hos 5,7 wird angedroht, da§ von diesem entarteten Kult her das Gericht Ÿber Israel kommt.

10 ( Nieren) Sie galten als Sitz der GemŸtsbewegungen in Freude und Leid (Ps 73,21), der Gewissensregungen, Ÿberhaupt des inneren Lebens (Jer 20,12).

11 ( Nikolaiten) Ihr Name wird mit Nikolaus von Antiochia (Apg 6,5) in Verbindung gebracht. †ber ihre Lehre ist nicht viel bekannt. Wahrscheinlich fŸhlten sie sich als Christen hoch erhaben Ÿber alles Irdische und meinten, auch Unzucht und Teilnahme an den Gštzenopfern (-> Gštzenopferfleisch) kšnne ihnen nicht mehr schaden (Offb 2,6.14.15).

12 ( Nisan) -> Monate.

13 ( Nisroch) (2. Kšn 19,37; Jes 37,38) Ein unbekannter assyrischer Gott.

14 ( Ninive) Hauptstadt des assyrischen Reiches (-> Assur).

15 ( Noah) Er wurde nach 1. Mose 6-8 von Gott wegen seines vorbildlichen Lebens vor dem Untergang in der >Sintflut< gerettet. Gott hatte ihm befohlen, mitten auf dem festen Land ein Schiff, die Arche, zu bauen und es mit seiner Familie zu besteigen.

16 ( Nod) Ein Land Nod ist geographisch nicht bekannt. Es bedeutet wohl Land der Ruhelosigkeit, Land des Elends und bezeichnet das Leben in der Gottesferne.

17 ( Nof) (Jes 19,13; Jer 2,16) Das alte Memphis, sŸdlich von Kairo, die Hauptstadt der Pharaonen im ÈAlten ReichÇ.


15 (- O -)

1 ( Obrigkeit) (wšrtlich ÈMachtÇ) Das Wort bezeichnet bei Luther staatliche Regierungsgewalten und Behšrden (Ršm 13,1-3; Tit 3,1).

2 ( Ofel) (2. Chr 27,3; 33,14; Neh 3,27) In Jerusalem der Teil des šstlichen Hšhenzugs zwischen der alten Davidsstadt im SŸden und dem Tempel- und Palastbezirk im Norden.

3 ( Ofir) (1. Kšn 9,28) Goldland, wahrscheinlich in SŸdwest-Arabien. Zur Zeit Salomos fuhren die Goldschiffe vom Golf von Akaba nach Ofir.

4 ( …l) Im Alten Testament ist in der Regel an Olivenšl gedacht. Die Oliven wurden gepre§t und zerquetscht, das …l gesammelt und nach QualitŠt geschieden. Es wurde fŸr den Haushalt, zur Medizin und zur Kosmetik verwendet. Auch zur -> Salbung benutzte man Olivenšl, nachdem es mit aromatischen Stoffen vermischt worden war. Das …l ist Symbol fŸr Freude und Festlichkeit.

5 ( …lberg) Seit alter Zeit heilig gehaltener Ort etwa 1 km von Jerusalem. Er gehšrt zu einem Hšhenzug, der Jerusalem von Norden und Osten umgibt.

6 ( Onych) (Sir 24,21) Ein mineralischer Stoff (das feine wei§-graue Galmeiflugpulver), der einer Salbe beigemengt wurde.

7 ( Onyx) (2. Mose 28,20; Hes 28,13) Halbedelstein aus Quarz, der durch seine Farbschichten Gravuren besonders schšn hervortreten lŠ§t.

8 ( Opfer) Gabe an Gott, um ihm zu danken und zu huldigen, um seine Hilfe zu erbitten, um Schuld zu sŸhnen. Opfer werden in der Bibel von Anfang an (1. Mose 4,3) und bei allen Všlkern vorausgesetzt; sie sind stets mit Gebet, mit Anrufung des Gottesnamens verbunden (1. Mose 12,8). Die StŠtten des Opfers sind Altar und Tempel. Als Opfergaben werden dargebracht: im unblutigen Opfer FrŸchte, Mehl, Brot, Wein, …l, Weihrauchkšrner; im blutigen Opfer reine Tiere: Rinder, KŠlber, Schafe, Ziegen und Tauben. Verboten ist in Israel das Menschenopfer (1. Mose 22,12). Wichtigste Opferarten sind das Brandopfer oder Ganzopfer, bei dem das ganze Tier auf dem Brandopferaltar verbrannt wurde (1. Mose 8,20), - das Dankopfer und Lobopfer, bei dem der grš§te Teil des Opfers von den Opfernden in froher Mahlzeit an heiliger StŠtte verzehrt wurde zum Ausdruck der Gemeinschaft mit Gott und untereinander, - das SŸndopfer und Schuldopfer, bei dem die sŸhnende Kraft in dem Blut des Tieres als dem Sitz des Lebens gesucht wurde, - das freiwillig dargebrachte Speis- und Trankopfer, mit dem der Mensch Gott als den Geber aller Gaben ehrte, - das Einsetzungsopfer bei der Priesterweihe (-> auch Hebopfer und Schwingopfer). Beim RŠucheropfer wurde eine besondere Mischung von Weihrauch und verschiedenen anderen Bestandteilen verbrannt, die zum Amtsgeheimnis einer bestimmten Priesterfamilie gehšrte. Jesus hat wenig vom Opfer gesprochen und hat mit dem Untergang des Tempels (Mt 23,38; 24,2) das Aufhšren allen Opferdienstes vorausgesagt. Jesu Gemeinde sah in seinem Sterben das gro§e, fŸr alle Zeiten gŸltige Opfer und wu§te von Gott wohlgefŠlligen Opfern im tŠtigen Christenleben (Ršm 12,1; 1. Petr 2,5).

9 ( Ordnung) Melchisedeks (Ps 110,4; Hebr 7,17; vgl. 1. Mose 14,18-20) Die Weise, in der -> Melchisedek sein Priestertum fŸhrte, als Priester und Kšnig zugleich.

10 ( Orion) (Hiob 9,9; 38,31; Am 5,8) Ein Sternbild.


16 (- P -)

1 ( Palmenstadt) Jericho (5. Mose 34,3; Ri 3,13; 2. Chr 28,15). In Ri 1,16 ist wohl Tamar am SŸdende des Toten Meeres (1. Kšn 9,18) gemeint.

2 ( Paradies) (-> Eden) In jŸdischen Kreisen erwartete man, da§ das Paradies mit dem Lebensbaum (1. Mose 2,8.9; 3,24) in der Endzeit wiederkehren werde (vgl. Offb 2,7; 21,1 - 22,5). In der Gegenwart dagegen ist es verborgen, und zwar im dritten -> Himmel (vgl. 2. Kor 12,4). Es galt nach jŸdischem Glauben als Aufenthaltsort der verstorbenen Frommen in der Zeit zwischen ihrem Tod und der allgemeinen Auferstehung am Ende der Welt.

3 ( Paradiesstršme) Von den vier Stršmen, die vom Paradies ausgehen - Gihon, Pischon, Hiddekel (= Tigris) und Euphrat-, sind nur die beiden letzten bekannt. Der biblische Bericht bringt zum Ausdruck, da§ von dem ursprŸnglichen Gottesgarten die Fruchtbarkeit der gesamten Erde ihren Ursprung hat.

4 ( Parbar) (1. Chr 26,18) und Parwarhaus (2. Kšn 23,11) Wohl ein Anbau am Tempel.

5 ( Parwajim) (2. Chr 3,6) Wohl der Name eines goldreichen Landes.

6 ( Passa, Passafest) UrsprŸnglich ein nomadisches Fest, das spŠter mit dem Auszug aus €gypten verbunden wurde (2. Mose 12). Nach der Kultreform Josias (2. Kšn 22-23) durfte das Passamahl nur noch in Jerusalem gefeiert werden. Die Hausbesitzer Jerusalems mu§ten den Pilgern fŸr ihr Passamahl RŠume zur VerfŸgung stellen. Hauptbestandteil der Mahlzeit war ein gebratenes oder gekochtes Schaf- oder Ziegenbšckchen. Als Beigaben wurden eine Art bitterer Salat, ein Fruchtmus und vier Becher Wein genossen. Das Passafest ging unmittelbar in das siebentŠgige Fest der ungesŠuerten Brote Ÿber, das im ganzen Land gefeiert wurde. Dieses Fest war ursprŸnglich ein Erntefest, bei dem man Brot a§, das ohne Sauerteig gebacken war. Vorher mu§te der alte Sauerteig beseitigt werden, wovon Paulus in 1. Kor 5,6-8 in Ÿbertragenem Sinne spricht.

7 ( Passalamm) -> Passa

8 ( Patros) (Jer 44,1) OberŠgypten.

9 ( Pergamente) Zum Schreiben hergerichtete, besonders fŸr heilige Texte benutzte TierhŠute, wie Paulus einige (neben den aus Papyrusstreifen hergestellten BŸchern) besa§ (2. Tim 4,13).

10 ( Perazim) Berg, bei dem die Philister eine Schlacht gegen die Israeliten verloren haben (2. Sam 5,20). Von Jesaja wird das Bild im umgekehrten Sinne gebraucht: Gott wird sein Volk schlagen wie damals an dem Berg die Philister (Jes 28,21).

11 ( Perser) Iranischer Všlkerstamm, der zu weltgeschichtlicher Bedeutung aufgestiegen ist. Die achŠmenidischen Kšnige schufen seit etwa 640 v. Chr. das persische Weltreich, das nach Siegen Ÿber die Elamiter, die Assyrer und die Babylonier den gesamten Vorderen Orient umspannte. Erst Alexander der Gro§e vermochte Persien im Jahre 330 v. Chr. zu besiegen.

12 ( Petrus) Griechische †bersetzung des aramŠischen Kefa (mit griechischer Endung: Kephas). Beides bedeutet >Fels<.

13 ( Pfingstfest) Das zweite der drei israelitischen Wallfahrtsfeste, fŸnfzig Tage nach dem Passafest (-> Feste).

14 ( PharisŠer) ÈAbgesonderteÇ. Die stŠrkste religišse Partei seit den MakkabŠerkriegen, die das Erbe Israels, das -> Gesetz und die †berlieferungen der VŠter, in Ehren hielt, der Verhei§ung Gottes vertraute, darum auch an die Auferstehung der Toten glaubte und vor allem mit leidenschaftlichem Eifer fŸr pŸnktliche Beobachtung des Gesetzes bis in die Kleinigkeiten des alltŠglichen Lebens hinein kŠmpfte, um die ErfŸllung der messianischen Verhei§ungen vom Menschen her zu sichern. Nach einer Probezeit verpflichteten sie sich bei der Aufnahme in die Gemeinschaft, die Vorschriften Ÿber den -> Zehnten und die Reinheitsvorschriften (-> rein) strengstens einzuhalten. Nicht nur das im Gesetz Moses Niedergeschriebene, sondern auch die mŸndlich Ÿberlieferten genauen und strengen Anwendungsregeln, die ÈSatzungen der €ltestenÇ, d. h. der Šlteren Gesetzeslehrer (Mt 15,2), galt es im tŠglichen Leben zu beachten. ZunŠchst eine Laienbewegung, waren sie doch bald eng verbunden mit dem Stand der -> Schriftgelehrten. Ihre Gefahr war die Gesetzlichkeit, die zu selbstgerechtem Stolz und liebloser HŠrte fŸhrte und Jesus zum unerbittlichen Gegner dieser Fršmmigkeit machte. Mit den PharsiŠern rangen um die FŸhrung im Volk die -> SadduzŠer; seit dem Untergang Jerusalems (70 n. Chr.) beherrschten und prŠgten die PharisŠer das Denken des Judentums.

15 ( Philister) Die Herkunft der Philister ist unsicher. Vielleicht stammen sie aus Kreta, vielleicht aus Kappadozien oder Illyrien. Sie unterschieden sich von den Kanaanitern und Israeliten durch Kleidung, Bewaffnung, Sprache und Verfassung. Lange Zeit hatte Israel unter ihrer †bermacht zu leiden. Sie bildeten einen StŠdtebund, die spŠter so genannte Pentapolis, die aus den fŸnf StŠdten Gaza, Gat, Aschdod, Aschkelon und Ekron bestand. Von den Philistern (Pelischtim) hat die gesamte Landschaft ihren Namen >PalŠstina< erhalten.

16 ( Pilatus) Ršmischer -> Statthalter (Prokurator) in JudŠa 26-36 n. Chr.

17 ( Pischon) -> Paradiesstršme.

18 ( Posaune) Nicht ein Instrument aus Metall, sondern aus dem Horn des Widders oder Ziegenbocks gefertigt, fŸr kriegerische Signale verwendet (Jer 4,19.21), vielfach auch im Gottesdienst gebraucht (Ps 81,4), darum auch mit der Schilderung von Gottes kŸnftigem Handeln verbunden (Jes 18,3; Zef 1,16; Offb 8,6).

19 ( PrŠtorium) Der Begriff begegnet im Neuen Testament in drei verschiedenen ZusammenhŠngen: 1. Im Proze§ Jesu (Mt 27,27; Mk 15,16; Joh 18,18.33; 19,9) bezeichnet es den Amtssitz des ršmischen -> Statthalters Pontius Pilatus in Jerusalem, wohl zu identifizieren mit der Burg Antonia im Nordwesten des Tempelplatzes oder mit dem Herodespalast im Westen der Stadt beim Jaffator. 2. Nach Apg 23,35 wurde Paulus in CŠsarea am Meer im ÈPrŠtorium des HerodesÇ gefangengehalten, d. h. im Palast des Herodes, der als offizieller Sitz des ršmischen Statthalters (zu jener Zeit Felix) diente. 3. In Phil 1,13 hŠngt die Deutung von dem angenommenen Abfassungsort des Briefs ab. In Ephesus wŠre PrŠtorium die Residenz des Prokonsuls fŸr die Provinz Asien; in Rom wŠre am wahrscheinlichsten an die Kaserne der PrŠtorianergarde zu denken; in CŠsarea am Meer wie unter Punkt 2.

20 ( Priester) Im Alten Testament Personen, die aufgrund ihrer Familienzugehšrigkeit und ihrer besonderen Weihe dazu bestimmt waren, die Gottesdienste zu leiten, Opfer darzubringen und den Willen Gottes zu deuten. An Priestersippen sind bekannt die Nachkommen Aarons, die Nachkommen Zadoks und die -> Leviten. Die Priester wurden in verschiedene Dienstgruppen eingeteilt, die sich in genau festgelegter Reihenfolge im Tempeldienst ablšsten. Ihr Oberhaupt war seit der Zeit Salomos der sog. -> Hohepriester.

21 ( Prophet) Nach unserem Sprachgebrauch ist ein >Prophet< jemand, der die Zukunft kennt. Das Wesentliche beim biblischen Prophetentum liegt jedoch nicht in der Zukunftsschau. Der Prophet ist ein Mensch, den Gott (oder der -> Geist Gottes) zu seinem Sprecher gemacht hat. Die Propheten verkŸnden dem Volk Gottes oder einzelnen aus diesem Volk, besonders den fŸhrenden Kreisen, was Gott ihnen in einer bestimmten Situation zu sagen hat. Das kann Mahnung, Trost oder Gerichtsdrohung sein. In der FrŸhzeit Israels ist das Prophetentum mit ekstatischen Erscheinungen verbunden. Der Geist ergreift vom Propheten Besitz wie eine fremde Macht, die Ÿber ihn kommt (1. Sam 10,5.6.10-12). Bezeichnend fŸr diese Stufe ist auch, da§ die Propheten in der Regel kollektiv auftreten (1. Sam 10,10; 1. Kšn 22,6.12). In der Kšnigszeit Israels traten neben dem fortbestehenden Prophetentum der Šlteren Art Propheten auf, die Ÿber diesen Rahmen weit hinauswuchsen. Als einzelne, die Gott berufen hatte, prangerten sie die herrschenden ZustŠnde an. Sie ma§en die VerhŠltnisse der Gegenwart und das Verhalten der Verantwortlichen am Rechtswillen Gottes, wie er im -> Gesetz gegeben war. Ebenso unerbittlich prangerten sie die Entartung des Glaubens (-> Baal) und des Gottesdienstes an. Und sie sahen die Katastrophe kommen, die das Verhalten des Volkes und seiner FŸhrer unweigerlich herbeirufen mu§te. Aber auch die neue Zukunft, die dem Volk danach noch einmal geschenkt werden soll, wird von den Propheten angekŸndigt. Sie wird geschaut im Bild eines umfassenden >Friedens<, der auch die anderen Všlker umgreift. Zum Teil wird dieser Frieden mit der Gestalt eines Friedensbringers verknŸpft (-> Messias). Die Propheten richten ihre Botschaft in der Regel mŸndlich aus; erst spŠter wurden ihre Worte (zum Teil von ihnen selbst) aufgeschrieben. Die gro§en Propheten des 8. bis 6. Jahrhunderts v. Chr. standen oft in heftiger Auseinandersetzung mit einem Berufsprophetentum, das sich sowohl am Jerusalemer Tempel als auch in Bethel, dem Reichsheiligtum Nordisraels, herausgebildet hatte. Propheten dieser Art verkŸndeten in der Regel eher das, was dem Volk, insbesondere dem Kšnig gefiel (vgl. Am 7,10-17; Jer 5,30.31; 14,13-15; 28) und was ihnen selbst Gewinn brachte (Mi 3,5.11). †ber Propheten in den frŸhen Christengemeinden -> Prophetie.

22 ( Prophetie) im Neuen Testament In der frŸhen Kirche waren Apostel, Propheten und Lehrer die wichtigsten TrŠger der VerkŸndigung des Evangeliums von Jesus Christus (1. Kor 12,28). Prophetie ist eine Gabe des Geistes neben andern Geistesgaben. Der Prophet verkŸndet, was ihm Gott offenbart hat (1. Kor 14,26.30). Zur prophetischen Rede kšnnen Weissagungen fŸr die Zukunft gehšren (Apg 11,27.28; Offb); die neutestamentlichen Propheten haben aber vor allem die Aufgabe, die gegenwŠrtige Lage im Licht des Willens Gottes aufzudecken, der Gemeinde Weisungen des Herrn zu Ÿbermitteln und sie zu ermutigen und zu tršsten. Paulus gibt der prophetischen Rede den Vorrang vor der -> Zungenrede, weil der Prophet mit verstŠndlichen Worten redet und der Erbauung der Gemeinde dient (1. Kor 12-14). Gleichwohl soll auch die prophetische Rede von der Gemeinde geprŸft werden (1. Thess 5,20.21).

23 ( Psalter) a) Ein Saiteninstrument (Ps 33,2); b) die Sammlung der Psalmen, das Psalmbuch.

24 ( Purim) Name eines jŸdischen Festes am 14. und 15. Adar zur Erinnerung an die im Esterbuch erzŠhlte Rettung der persischen Judenschaft.

25 ( Put) Vermutlich ein Volk in Libyen.


17 (- Q -)

1 ( Quasten) Nach 4. Mose 15,38-40 sollen die Israeliten an den vier Zipfeln des aus einem rechteckigen StŸck Tuch bestehenden Mantels Quasten anbringen, um sich an die Gebote Gottes zu erinnern.

2 ( Quirinius) Publius Sulpicius Q. war kaiserlicher Beauftragter (Legat) fŸr den Orient. Unter seiner Leitung wurde in Syrien eine Besitzaufnahme durchgefŸhrt (-> SchŠtzung).


18 (- R -)

1 ( Rabbi) verstŠrkt Rabbuni (Èmein Herr, mein MeisterÇ): Ehrende Anrede an die -> Schriftgelehrten, die Kenner und Lehrer des Gesetzes.

2 ( Rabsaris) (2. Kšn 18,17) Ein assyrischer Hofbeamter.

3 ( Rabschake) (2. Kšn 18,17; Jes 36,2) Ein hoher assyrischer Hofbeamter, vielleicht der Obermundschenk.

4 ( RŠfan) (Apg 7,43; auch Romfa) Eine heidnische Sterngottheit (vgl. Am 5,26).

5 ( Rahab) (Hiob 9,13; 26,12; Ps 89,11) Name fŸr das mythische Seeungeheuer als Inbegriff der widergšttlichen Macht (-> Leviatan). Er wird auch auf €gypten als den Feind des Gottesvolkes Ÿbertragen (Jes 30,7).

6 ( Rahel) Mutter der StŠmme Ephraim und Benjamin. Sie wurde bei Rama nšrdlich von Jerusalem beigesetzt (vgl. 1. Sam 10,2); zur Zeit Jesu vermutete man ihr Grab aber im Gebiet von Juda, am Weg von Jerusalem nach Bethlehem (vgl. 1. Mose 35,19; 28,7).

7 ( Rat, Hoher Rat) Zur Zeit Jesu die oberste Behšrde des Judentums unter dem Vorsitz des -> Hohenpriesters; die vornehmsten Priester, die fŸhrenden -> Schriftgelehrten und angesehene -> ȀltesteÇ, zusammen 71 MŠnner, bildeten den Rat. Die Ršmer hatten die weltliche Vollmacht des Rats eingeschrŠnkt, jedoch seine AutoritŠt in religišsen Entscheidungen anerkannt.

8 ( RŠucheraltar) Ein goldener Altar im Inneren des Tempels in Jerusalem, auf dem als Opfer eine besondere Weihrauchmischung verbrannt wurde.

9 ( RŠuchern, RŠucheropfer) Die Verbrennung wohlriechender Harze und Pflanzenteile (RŠucherwerk) auf glŸhenden Kohlen im Heiligen des Tempels. In Offb 8,3.4 Sinnbild des Gebets.

10 ( RauchopfersŠule) Ein sŠulenartiger Aufsatz auf einem Altarunterbau, der eine schalenartige Vertiefung zum Darbringen eines Weihrauchopfers besitzt (3. Mose 26,30).

11 ( Raute) (Lk 11,42) Eine GewŸrzpflanze.

12 ( rein, Reinheitsvorschriften) Der glŠubige Jude mu§ nach dem Gesetz Moses im Zustand kultischer Reinheit sein, um dem heiligen Gott im Gottesdienst oder im Gebet begegnen zu kšnnen. Die Verunreinigung kann verschiedene Ursachen haben: z. B. VorgŠnge der Geburt (Lk 2,22) und des Todes, Ausscheidungen des Kšrpers, Genu§ bestimmter Speisen (Mk 7,15), BerŸhrung von Leichen und verunreinigten GegenstŠnden, Kontakt mit AussŠtzigen und Tischgemeinschaft mit SŸndern und Heiden (Lk 15,1; Gal 2,12.13). Die Reinheitsvorschriften der jŸdischen Gesetzesausleger regeln die Vermeidung kultischer Unreinheit (z. B. durch Speiseverbote) und die Wiedererlangung kultischer Reinheit (z. B. durch Waschungen und TauchbŠder wie Mk 7,3.4 oder durch Opfer Mk 1,35) aufgrund von 3. Mose 11-15. Die Gesetzestreuen zur Zeit des Neuen Testaments dehnten diese Bestimmungen, die fŸr Priester und jeden, der den Tempel betreten wollte, verbindlich waren, auf den ganzen Alltag aus und verschŠrften sie. Wenn die -> PharisŠer also nichts mit ungewaschenen HŠnden a§en (Mk 7,1-4), dann nicht aus hygienischen, sondern aus religišsen GrŸnden: Man wollte sich als Gottes erwŠhltes Volk >rein< bewahren. Jesus nahm dazu eine radikal neue Stellung ein (Markus 7).

13 ( Richter) Die gro§en >Richter< des Richterbuches sind gottbegnadete VolksfŸhrer, wŠhrend die >kleinen< Richter (Ri 10,1-5; 12,8-14), die Kšnige und auch MŠnner wie Josua und Samuel den Richtertitel im allgemein Ÿblichen Wortsinn tragen.

14 ( Rimmon) (2. Kšn 5,18) Ein aramŠischer Wettergott (>BrŸller<), der vor allem in Damaskus verehrt wurde.

15 ( Rogel) Brunnen sŸdšstlich von Jerusalem, 38 m tief, wohl alte KultstŠtte.

16 ( Romfa) -> RŠfan.

17 ( Rosch) (Hes 38,2.3; 39,1) Vermutlich ein im nšrdlichen Kleinasien wohnender Všlkerstamm in der Nachbarschaft von Tubal und Meschech (siehe dort).

18 ( RŸsttag) Der Freitag, an dessen Nachmittag man sich zur Feier des -> Sabbat rŸstet (Mk 15,42; Lk 23,54), oder der Tag vor dem -> Passa (Joh 19,14).


19 (- S -)

1 ( Saba) SŸdarabischer Staat vom 9. vor- bis zum 6. nachchristlichen Jahrhundert. Anfangs Priesterstaat, spŠter Kšnigtum. Das Reich von Saba war vor allem durch seinen Handel berŸhmt.

2 ( Sabbat) Der Sabbat ist der Schlu§tag der siebentŠgigen Woche, die erstmals bei den Israeliten nachweisbar ist. Er wurde, vielleicht mitbestimmt durch die an diesem Tag gehaltenen Gottesdienste, im Bewu§tsein der Israeliten mehr und mehr zu einem ausschlie§lich gottgeweihten Tag, der in nachexilischer Zeit neben der -> Beschneidung zu einem Unterscheidungsmerkmal von anderen Všlkern und zu einem Bundeszeichen zwischen Israel und seinem Gott wird (Jes 56,1-8). Zur Zeit des Neuen Testaments hatten die -> Schriftgelehrten bis ins einzelne festgelegt, welche TŠtigkeiten am Sabbat verboten und welche allenfalls erlaubt sind. So durfte man z. B. nur einen -> ÈSabbatwegÇ weit gehen. Bereits das Abrei§en von €hren galt als verbotene Erntearbeit (vgl. Mk 2,24). Nur wenn ein Leben auf dem Spiel stand, war es erlaubt, am Sabbat zu heilen. Jesus aber forderte die Frommen bewu§t heraus, heilte am Sabbat und zeigte ihnen damit, was Gott wirklich will (Mk 2,27; 3,4).

3 ( Sabbatjahr) So wie der Mensch an jedem siebten Tag seine Arbeit ruhen lassen mu§, soll im alten Israel das Land in jedem siebten Jahr einen >Sabbat< halten, d. h. unbebaut bleiben und brachliegen (3. Mose 25,1-7). Eine BegrŸndung wird dafŸr nicht gegeben. Israelitische Sklaven sollen in diesem Jahr die Freiheit erhalten (2. Mose 21,2-6; nach 3. Mose 25,39-43 in jedem 49. Jahr) und es sollen alle Schulden erlassen werden (5. Mose 15,1-3). Diese weitgehende Forderung wurde offenbar vielfach nicht beachtet (3. Mose 26,34; 2. Chr 36,21), von der nachexilischen Gemeinde jedoch neu Ÿbernommen (Neh 10,32).

4 ( Sabbatweg) (Apg 1,12) Die Strecke, die nach der Sabbatsatzung zur Zeit Jesu ein Jude am Sabbat von seinem Wohnort aus gehen durfte: 2000 Ellen, etwa 1 km.

5 ( Sack) KleidungsstŸck, das aus dunklem Ziegen- oder Kamelhaar gewoben war und mit einem Strick um den Leib befestigt wurde (2. Sam 3,31; Jes 3,24). Es wurde als Trauergewand (z. T. unter dem zum Zeichen der Trauer zerrissenen Obergewand) getragen. Neben dem Trauergewand in Sackform kommt auch die Form des Lendenschurzes vor (Jer 48,37). Auch als Bu§gewand wurde es getragen in persšnlicher Not und bei allgemeinen Katastrophen sowie als Ausdruck der Trauer Ÿber eine (bewu§te oder nur vermutete) Schuld vor Gott, die als Strafe die betreffende Notlage herbeigefŸhrt haben kšnnte.

6 ( SadduzŠer) Religionspartei im Judentum zur Zeit Jesu, der die vornehmen Priestergeschlechter und Vertreter der weltlichen Aristorkratie angehšrten. Als ÈkonservativeÇ Gegenspieler der -> PharisŠer lehnten sie den Versuch ab, das ganze Leben dem -> Gesetz zu unterwerfen, und erkannten die diesem Zweck dienenden ÈSatzungen der €ltestenÇ (Mk 7,5) nicht an. Sie lehnten alle Lehren ab, die Ÿber das wšrtlich im ÈGesetzÇ, d. h. den fŸnf MosebŸchern, Enthaltene hinausgehen, so z. B. den Glauben an die Auferstehung der Toten und den volkstŸmlichen Engelglauben (Mt 22,23; Apg 23,8). Darin bekundet sich zugleich ein ÈfreisinnigesÇ Denken, dem eine …ffnung fŸr die griechische (hellenistische) Kultur entsprach. Der Name ÈSadduzŠerÇ leitet sich wahrscheinlich von dem Priester Zadok her. Mit dem Untergang des Tempels verschwanden Priestertum und SadduzŠertum.

7 ( Salben, Salbung) Die Salbung wurde durch Einreiben oder Begie§en des Kopfes und Leibes mit …l (Olivenšl) vorgenommen. Sie war ein Zeichen der Lebensfreude und des Wohlstandes; deswegen unterlie§en Trauernde die Salbung. Au§erdem hatte sie ihren besonderen Platz im religišsen Leben. Gottgeweihte GegenstŠnde und Personen wurden von Propheten oder Priestern gesalbt: der heilige -> Stein in Bethel (1. Mose 31,13), die -> StiftshŸtte, der Altar (2. Mose 29,36), Propheten (1. Kšn 19,16), Priester (2. Mose 30,30) und Kšnige (1. Sam 10,1; 16,1.13). Vielleicht stammt die Kšnigssalbung aus dem kanaanitisch-Šgyptischen Raum. Hintergrund mag die Vorstellung sein, da§ durch die Salbung ein VasallitŠtsverhŠltnis hergestellt wird, d. h. der Kšnig ist von Gott als dem hšchsten Kšnig mit Macht betraut. Er ist Èder Gesalbte des HERRNÇ (1. Sam 24,7; Ps 2,2). In spŠterer Zeit wird diese Bezeichnung zum Titel des erwarteten Heilskšnigs aus Davids Geschlecht (Gesalbter = hebr. maschiach; -> Messias).

8 ( Salem) -> Jerusalem.

9 ( Salomohalle) Eine SŠulenhalle an der Ostseite des Šu§eren Vorhofs in dem von Herodes dem Gro§en errichteten Neubau des Jerusalemer -> Tempels. Sie war auch Nichtjuden zugŠnglich und wurde fŸr die religišse Unterweisung benutzt.

10 ( Salzmeer) (1. Mose 14,3) Das Tote Meer.

11 ( Samarien) Nach der Eroberung des Nordreiches Israel durch die Assyrer errichteten diese auf dem alten Reichsgebiet eine Provinz, die nach Samaria, der bisherigen Hauptstadt des Landes, den Namen Samarien erhielt (2. Kšn 17,24).

12 ( Samaritaner, Samariter) Mischbevšlkerung, die die Provinz -> Samarien bewohnte. Sie entstand durch Umsiedlung eroberter Všlkerschaften in dieses Gebiet. Die Einwanderer vermischten sich mit den im Lande ZurŸckgebliebenen. Von den aus der babylonischen Gefangenschaft zurŸckgekehrten JudŠern wurden sie nicht als vollwertige Israeliten anerkannt. Zur Zeit Jesu galten sie bei den Juden als Ketzer, weil sie nur die fŸnf MosebŸcher als heilige Schriften anerkannten und ihnen der Berg Garizim und nicht der -> Zion als der vorgeschriebene eine Ort fŸr den Gottesdienst galt. Sie und ihr Land wurden von den Frommen verachtet und gemieden.

13 ( Sanballat) Statthalter der persischen Provinz Samarien zur Zeit Nehemias.

14 ( Saphir) Da der echte, durchsichtige Saphir vor der ršmischen Kaiserzeit fast unbekannt war, mu§ man damit rechnen, da§ es sich bei den biblischen ErwŠhnungen um Lapislazuli handelt, einen undurchsichtigen blauen, mit Silber- und GoldpŸnktchen besŠten Lasurstein, der im Altertum hochgeschŠtzt war und vielfach kŸnstlerisch verarbeitet wurde.

15 ( Sara (Sarai) Frau -> Abrahams.

16 ( Satan) UrsprŸnglich kommt das Wort aus der israelitischen Rechtspraxis: es bezeichnet den AnklŠger (>Staatsanwalt<), der die Vergehen des Beschuldigten aufzŠhlt. In nachexilischer Zeit kennt man auch einen AnklŠger beim himmlischen Gericht, der vor Gottes Thron die SŸnden der Menschen namhaft macht. Im Buch Hiob (1,6; 2,1) wird er zu den ÈGottessšhnenÇ, d. h. zum himmlischen Hofstaat, gezŠhlt. In neutestamentlicher Zeit ist der Satan schlie§lich zum Gegenspieler Gottes geworden, dem Teufel, der als Herr dieser -> Welt gilt, aber endlich von Gott Ÿberwunden und vernichtet wird. Wenn in Offb 2,13 von der Stadt Pergamon gesagt wird, da§ dort Èder Satan wohntÇ, so ist dabei vielleicht an den dort befindlichen riesigen Zeusaltar gedacht (-> Zeus).

17 ( Satzungen der €ltesten) -> PharisŠer.

18 ( Sauerteig) Als Treibmittel verwendete man beim Brotbacken ein StŸck gegorenen Teig, das man vom letzten Backen aufgehoben hatte. So war stets Sauerteig im Haus; nur aufs -> Passafest mu§te aller Sauerteig entfernt werden (vgl. 1. Kor 5,6-8). Auch fŸr Speisopfer und bei Dankopfern durfte kein Sauerteig verwendet werden. Dahinter steht die Vorstellung, da§ der GŠrproze§ als eine Art FŠulnisproze§ die unversehrte UrsprŸnglichkeit und Reinheit der Gabe verletzt (-> rein). Sauerteig hat die Eigenschaft, >ansteckend< zu sein; darauf beruht das Gleichnis vom Sauerteig (Mt 13,33) und die Warnung in Mk 8,15, sich nicht von der Lehre der -> PharisŠer beeindrucken zu lassen.

19 Saul Der erste israelitische Kšnig, VorgŠnger Davids (1. Sam 8-11).

20 ( SŠulen) Ehrenname fŸr Jakobus, Petrus und Johannes als FŸhrer der Jerusalemer Urgemeinde. Er erinnert an das Bild von der Gemeinde als Tempel Gottes (1. Kor 3,16; Offb 3,12) und kennzeichnet die drei MŠnner als tragende Glieder der Gemeinschaft.

21 ( Saulus) Der jŸdische Name des Apostels Paulus. Paulus ist sein zweiter Name, den er als ršmischer -> BŸrger trug. In der Apostelgeschichte wird von 13,9 an nur noch der Name Paulus verwendet, d. h. von dem Augenblick an, wo Paulus erstmals als der gro§e geisterfŸllte und vollmŠchtige VerkŸnder des Evangeliums in der nicht jŸdischen Welt hervortritt.

22 ( Schalman) Das Ereignis, auf das in Hos 10,14 angespielt wird, ist unbekannt.

23 ( Schatten) (Kol 2,17; Hebr 8,5; 10,1) Im Unterschied zu dem Gegenstand selbst ein schattenhafter Hinweis auf ihn.

24 ( SchŠtzung) Im Jahr 6/7 n. Chr., als JudŠa (mit IdumŠa und Samarien) ršmische Prokuratur wurde, wurden unter -> Quirinius die Bewohner des Landes und ihr Besitz fŸr die Erhebung von Steuern registriert (ÈgeschŠtztÇ). Vielleicht bezieht sich Lk 2,1-3 darauf; vielleicht ist aber auch eine um 8/7 v. Chr. beginnende erste Erfassung gemeint.

25 ( Schaubrote) Das Brot, das nach der Vorschrift von 2. Mose 25,30 stŠndig auf einem Opfertisch im zentralen Heiligtum der Israeliten ausgelegt sein mu§te.

26 ( Schear-Jaschub) Prophetischer Name, den Jesaja offenbar auf Gottes Befehl seinem Sohn gegeben hat (Jes 7,3). Der Sinn ist nicht eindeutig: ÈNur (oder: wenigstens) ein Rest kehrt um (oder: kehrt zurŸck)Ç. Der Gedanke eines >Restes< findet sich auch in Jes 10,21.22; 8,16-18.

27 ( Scheidebrief) Nach jŸdischem Recht konnte ein Mann seine Frau entlassen, wenn er ihrer ŸberdrŸssig war (vgl. 5. Mose 24,1). Er mu§te ihr nur eine Scheidungsurkunde geben. Jesus nimmt energisch gegen diese Praxis Stellung (Mk 10,1-12).

28 ( Schibbolet) Das hebrŠische Wort kann €hre oder Wasserflut bedeuten. In Ri 12,6 dient es als Erkennungszeichen: Die Leute von Ephraim kšnnen kein sch aussprechen!

29 ( Schihor) (1. Chr 13,5; Jes 23,3) Ein Arm des Nils.

30 ( Schilfmeer) Die Israeliten durchquerten nach dem Auszug aus €gypten einen Meeresarm oder See šstlich des Nildeltas. Erst spŠter hat man den Schauplatz am Roten Meer gesucht.

31 ( Schinar) (1. Mose 11,2) Name fŸr die Landschaft -> Babylonien; in Sach 5,11 Name fŸr Babel.

32 ( Schlauch) (Mt 9,17) GefŠ§ zur Aufbewahrung von FlŸssigkeiten, verfertigt aus der Haut eines Tieres, gewšhnlich einer Ziege.

33 ( Schriftgelehrte) Ausgebildete und ordinierte jŸdische Theologen, deren Aufgabedas Studium und die Auslegung des -> Gesetzes war. Da die fŸnf Mose- BŸcher auch als Gesetzessammlung fŸr das bŸrgerliche Leben galten, waren diese Theologen zugleich Juristen. Sie gaben ihr Wissen an ihre SchŸler (>JŸnger<) weiter. Sie traten erst in nachexilischer Zeit auf, als das religišse Gesetz fŸr das Leben der Juden eine immer grš§ere Bedeutung gewann. Ihr gro§es Vorbild war Esra (vgl. Esr 7,6.10.25); erste schriftliche ErwŠhnung finden sie in den MakkabŠerbŸchern (1. Makk 7,12; 2. Makk 6,18). Die meisten Schriftgelehrten der neutestamentlichen Zeit gehšrten der religišsen Gemeinschaft der -> PharisŠer an; die fŸhrenden Schriftgelehrten wurden die HŠupter der pharisŠischen Partei. Die Schriftgelehrten hatten ein engmaschiges Netz von Bestimmungen ausgearbeitet, die sicherstellen sollten, da§ die gšttlichen Gebote (etwa das Ruhegebot am -> Sabbat) auf keinen Fall Ÿbertreten wurden (vgl. Mk 2,23-3,6). Nach Mt 13,52 und 23,34 gab es auch in der christlichen Gemeinde >Schriftgelehrte<, die wohl die Aufgabe hatten, die Gesetzesauslegung Jesu, wie sie u. a. in der Bergpredigt (Mt 5-7) vorliegt, auf die aktuelle Situation der Gemeinden anzuwenden.

34 ( Schuldopfer) -> Opfer.

35 ( Schwagerehe) Pflichtehe. Der Bruder eines kinderlos verstorbenen Mannes mu§te dessen Witwe heiraten, damit die Familie des Bruders nicht ausstirbt; denn der erste in der Schwagerehe geborene Sohn galt als Nachkomme des Verstorbenen (Rut 1-4; 5. Mose 25,5-10).

36 ( Schwingopfer) (2. Mose 29,24.27) Teile des Opfers wurden vor dem Altar ÈgeschwungenÇ, d. h. hinundherbewegt, um sie Gott in betonter (z. T. auch sinnbildlicher) Weise zu Ÿbereignen.

37 ( Schebat) -> Monate.

38 ( Segen und Fluch) Das hebrŠische Denken sieht im gesprochenen Wort eine wirkende Macht. Seine Wirkung hŠngt freilich von Art und Bedeutung der sprechenden Persšnlichkeit ab. Bestimmte Menschen sind mit besonderer Segensmacht begabt. Das kann bei Sterbenden mit der TodesnŠhe zusammenhŠngen (Jakob in 1. Mose 48), es kann Folge einer au§erordentlichen Veranlagung sein (wie bei Bileam in 4. Mose 22-24), aber auch in einer Amtsstellung und Weihe grŸnden wie bei den Priestern, die zum Abschlu§ des Gottesdienstes die Gemeinde segnen (4. Mose 6,22-27). Der Fluch spielte im Rechtsleben eine wichtige Rolle. Er diente als Behelf gegen Rechtsbrecher, die man nicht fassen oder ŸberfŸhren konnte (3. Mose 5,1; Ri 17,2; Spr 29,24). Bei der GesetzesverkŸndung und deren gottesdienstlicher Wiederholung wurden FlŸche ausgesprochen, um die Gemeinde im Tun des Gotteswillens zu erhalten (5. Mose 27).

39 ( Sela) Vielleicht eine Anweisung fŸr die Musiker, die den Psalmengesang begleiteten.

40 ( Seleuziden) Griechisches Geschlecht, das nach dem Tod Alexanders des Gro§en eines seiner Nachfolgereiche beherrschte: die Nachkommen von Seleukus I. (312 -280 v. Chr.). Das Reich der Seleuziden reichte zur Zeit seiner grš§ten Ausdehnung vom Hellespont bis an die indische Grenze. Mit dem Šgyptischen Reich der PtolemŠer kŠmpften die Seleuziden verschiedentlich um Syrien/ PalŠstina. Durch die Politik des Seleuziden Antiochus IV. (175-164 v. Chr.), der die griechische Kultur und Religion als einigendes Band seines Reiches Ÿberall durchzusetzen versuchte, wurden die MakkabŠerkŠmpfe ausgelšst (1. Makk 1-2).

41 ( Serafim) (Jes 6,2) Engelwesen, den Cherubim Šhnlich (-> Cherub).

42 ( Sergius) Paulus Etwa 47 n. Chr. ršmischer Prokonsul (Statthalter ohne MilitŠrhoheit) der Insel Zypern.

43 ( Sichelwagen) (2. Makk 13,2) Der zweirŠdrige, von Pferden gezogene Streitwagen der orientalischen Heere seit der Perserzeit, der an der Wagenachse seitlich und nach unten herausstehende Schwerter hatte. Beim Angriff wurden mit ihm die Feinde wie mit einer Sichel ÈumgemŠhtÇ.

44 ( Silbergroschen, Silberling, SilberstŸck) Der hebrŠische Schekel, der ršmische Denar oder die griechische Drachme. Sie entsprechen nach Mt 20,2 dem Tageslohn eines Arbeiters. Der ÈSilberlingÇ (Mt 26,15) hat mšglicherweise den vierfachen Wert.

45 ( Silo) In der Vorkšnigszeit ein wichtiges Heiligtum, an dem die -> Bundeslade aufbewahrt wurde. Es wurde etwa um 1050 v. Chr., wohl von den Philistern, zerstšrt.

46 ( Siloah) Ein Kanal, der das Wasser der Gihon-Quelle vom Kidron-Tal nach Jerusalem leitete und die Wasserversorgung im Falle einer Belagerung sichern sollte (das hebrŠische Wort bedeutet Kanal). WŠhrend der Šltere Kanal, auf den sich Jes 8,6 bezieht, in seinem grš§eren Teil au§erhalb der Mauern am Abhang des Tales verlief, lie§ Kšnig Hiskia (725-697 v. Chr.) einen 533 m langen Tunnel durch den Fels hauen, der noch heute das Wasser der Quelle zum Siloah-Teich (Joh 9,7) leitet.

47 ( Sinai) Der Berg, an dem Gott sich seinem Volk Israel geoffenbart und seinen -> Bund mit ihm geschlossen hat (2. Mose 19-20) Seine genaue Lage ist nicht bekannt.

48 ( Sinim) (Jes 49,12) Wahrscheinlich Syene (das heutige Assuan) an der SŸdgrenze von €gypten.

49 ( Siw) (1. Kšn 6,1.37) Der achte Monat des althebrŠischen Jahres, Mitte April bis Mitte Mai.

50 ( Siwan) -> Monate.

51 ( Skevas) (Apg 19,14) Einen Hohenpriester Skevas hat es nicht gegeben. Es ist denkbar, da§ die sieben BrŸder einen solchen erfunden haben. Die Wunderheiler jener Zeit liebten es, sich ihrer Verbindung vor allem mit geheimnisvollen jŸdischen AutoritŠten zu rŸhmen.

52 ( Sklave, Sklaverei) Sklaverei gab es in der ganzen Alten Welt in mannigfachen Formen und unter den verschiedensten Bedingungen. In Israel unterschied man zwischen volksfremden Sklaven und solchen aus dem eigenen Volk. Ein Israelit konnte zum Sklaven eines anderen werden, wenn er stark verschuldet war oder sich ihm in einer Notlage freiwillig verkaufte; auch Eltern verkauften ihre Kinder in solch einem Fall. Ein israelitischer Sklave durfte jedoch nicht fŸr entwŸrdigende Dienste gebraucht werden; er mu§te wie ein Lohnarbeiter behandelt und im -> Sabbatjahr freigelassen werden. FŸr als Sklaven verkaufte MŠdchen erlŠ§t das -> Gesetz besondere Schutzbestimmungen (2. Mose 21,7-11). Fremde Sklaven wurden im Krieg erbeutet oder auf dem Sklavenmarkt (z. B. in Tyrus) gekauft. Sie zŠhlten praktisch zur Familie, mu§ten jedoch die niederen Dienste verrichten und konnten auch weiterverkauft werden, was bei den israelitischen Sklaven untersagt war. In der griechisch-ršmischen Welt konnten Sklaven zu bedeutenden Stellungen aufsteigen; aber es gab daneben ein Heer von namenlosen Haus- und Arbeitssklaven. In den frŸhen christlichen Gemeinden war der Anteil dieser Sklaven offenbar hoch. Sie waren innerhalb der Gemeinde den Freien všllig gleichgestellt (Gal 3,28); doch bestehen die Schreiber der neutestamentlichen Briefe darauf, da§ die Sklaven im Alltagsleben ihre Pflichten erfŸllen und an der bestehenden Sozialordnung nicht rŸtteln (Eph 6,5-9; Kol 3,22; 1. Tim 6,1-2). Der Brief des Apostels Paulus an Philemon zeigt jedoch, da§ die BrŸderlichkeit in der Gemeinde ansatzweise auch zu einer gesellschaftlichen Neuorientierung fŸhren kann.

53 ( Skorpion) (5. Mose 8,15; Hes 2,6; Lk 10,19; 11,12) Er zŠhlt zum Stamm der Spinnentiere (Arachnida) und kann mit seinem langen Stachel schmerzhaft stechen. In 1. Kšn 12,11.14 und 2. Chr 10,11.14 Bild fŸr eine mit Stacheln versehene Peitsche.

54 ( Sodom und Gomorra) Kanaanitische StŠdte, die nach 1. Mose 19 wegen ihrer SŸnden vernichtet wurden. Vielleicht am SŸdostufer des Toten Meeres gelegen, sind sie wahrscheinlich schon in der mittleren Bronzezeit durch eine Naturkatastrophe untergegangen. Beide StŠdte gelten als Symbol der Verruchtheit. In Jud 7 wird den Bewohnern Sodoms vorgeworfen, da§ sie sogar mit den -> Engeln, die Lot besuchten, geschlechtlichen Umgang suchten.

55 ( Solam) (3. Mose 11,22) Heuschreckenart.

56 ( SpŠtregen) (5. Mose 11,14; Jak 5,7) Die NiederschlŠge am Ende der Regenzeit, etwa MŠrz / April; wichtig fŸr die Entwicklung der Kšrner des Wintergetreides.

57 ( Speisopfer) -> Opfer.

58 ( Spezerei) GewŸrze verschiedener Art zur Bereitung von Salben, RŠucherwerk und Arzneien.

59 ( Stakte) (2. Mose 30,34) Unbekannter Bestandteil der Weihrauchmischung des Heiligtums. Stakte ist die griechische Wiedergabe des betreffenden hebrŠischen Wortes und bedeutet >Tropfen<.

60 ( Statthalter) (Prokurator) Im Unterschied zu den senatorischen Provinzen, die einem vom ršmischen Senat eingesetzten Prokonsul unterstanden, und zu den imperatorischen Provinzen, die einem vom Kaiser eingesetzten Legaten unterstellt waren, standen JudŠa und Samarien (44-66 n. Chr. ganz PalŠstina) unter einem Prokurator (Statthalter), der in CŠsarea residierte. Die Prokuratur war eingerichtet worden, nachdem es unter der Regierung des Herodessohnes Archelaus (-> Herodes, 3) zu stŠndigen Konflikten mit den Juden gekommen war. Der Prokurator hatte vor allem das Steuerwesen zu Ÿberwachen und in wichtigen FŠllen als Richter zu wirken; er verfŸgte Ÿber eine Truppenmacht. Im Neuen Testament werden erwŠhnt die Prokuratoren Pilatus (26-36 n. Chr.), Felix (52-60) und Festus (60-62).

61 ( Staub (von den FŸ§en schŸtteln) Wenn Juden aus nichtjŸdischem Gebiet nach Israel zurŸckkehrten, pflegten sie den Staub von den FŸ§en zu schŸtteln, um nichts ÈVerunreinigendesÇ (-> rein) in das Heilige Land mitzuschleppen. Im Zusammenhang der JŸngeraussendung (Mt 10,14; Lk 9,5; 10,11) und der urchristlichen Mission (Apg 13,51; Šhnlich 18,6) bedeutet es Abbruch der Beziehungen und †berantwortung an Gottes Gericht.

62 ( steinigen, Steinigung) Die Steinigung war eine Form der Todesstrafe, die bei besonders schweren Vergehen als feierliche Form des Ausschlusses aus dem Gottesvolk angewandt (3. Mose 24; 5. Mose 17; 21,21), aber auch als Lynchjustiz geŸbt wurde. In neutestamentlicher Zeit wurde eine offizielle Steinigung in folgender Form vollzogen: Der zu Steinigende wurde durch einen ÈZeugenÇ (Apg 7,58) von einem Felsen oder einer Mauer rŸckwŠrts hinabgestŸrzt; wenn er noch lebte, lie§ der zweite ÈZeugeÇ einen schweren Stein auf seine Brust fallen.

63 ( Steinmal) -> Mal.

64 ( Steinpflaster) -> Gabbata.

65 ( StiftshŸtte) (2. Mose 33,7) Das heilige Zelt, das ÈZelt der BegegnungÇ zwischen Gott und Mose, das Heiligtum Israels wŠhrend der WŸstenwanderung (2. Mose 25-27; 33-38). Noch zur Zeit Davids wurde die -> Bundeslade in einem Zelt aufgestellt (2. Sam 7,2).

66 ( Stoiker) (Apg 17,18) AnhŠnger der Stoa, der griechischen Philosophenschule, die zur †berlegenheit des Menschen Ÿber die Šu§eren Bedingungen erziehen wollte.

67 ( Sturmbock) (1. Makk 9,67) Belagerungsinstrument, mit dem die Mauern gerammt wurden, um eine Bresche zu schlagen.

68 ( SŸndopfer) (3. Mose 4,1-5,13; 6,17-23; 2. Mose 29,14) -> Opfer.

69 ( Stunde) -> Tageszeiten.

70 ( SŸhnopfer) -> Opfer.

71 ( Synagoge) VersammlungsstŠtte jŸdischer Gemeinden, wo am Sabbatvormittag ein Wortgottesdienst mit Gebet, Schriftlesung, Predigt und abschlie§endem Segen abgehalten wurde. Zur Zeit Jesu durfte jeder in den heiligen Schriften bewanderte jŸdische Mann die Predigt halten (vgl. Lk 4,20; Apg 13,15). Die Verwaltung der Šu§eren und inneren Angelegenheiten einer Synagogengemeinde lag in den HŠnden eines €ltesten-Kollegiums. An Synagogenbeamten gab es den Synagogenvorsteher, der fŸr die ordnungsgemŠ§e Abwicklung des Synagogengottesdienstes zu sorgen hatte, und den Synagogendiener, der ihm dabei zur Hand ging (Lk 4,20). In der Synagoge tagte auch das šrtliche oder Synagogengericht, das aus 23 Mitgliedern bestehen mu§te und Ÿber Juden, die zum christlichen Glauben Ÿbergetreten waren, die Strafe der Auspeitschung verhŠngen konnte (Mk 13,9; Apg 22,19; 2. Kor 11,24).

72 ( Syrer) -> AramŠer.

73 ( Syrien) Der Name ist aus einer VerkŸrzung des Namens Assyrien durch griechische Schriftsteller entstanden. Mit diesem Wort wird das Gebiet um Damaskus vom Euphrat bis zur Nordgrenze PalŠstinas bezeichnet.

74 ( Syrisch-Ephraimitischer Krieg) Mit dem Regierungsantritt Tiglat-Pilesers III. (745 v. Chr.) setzte eine neue Phase assyrischer Expansionspolitik ein. In den eroberten Gebieten mu§te der assyrische Staatsgott als erster der Gštter verehrt werden; die staats- und kulturtragende Oberschicht wurde verpflanzt und durch eine fremde ersetzt. Angesichts dieser Bedrohung machten eine Reihe von syrisch-palŠstinischen Kleinstaaten den Versuch, sich gemeinsam gegen die Assyrer zu behaupten. FŸhrend in dem antiassyrischen BŸndnis waren Syrien und Nordisrael (Ephraim). Da Kšnig Ahas von Juda sich weigerte, dem BŸndnis beizutreten, zogen die verbŸndeten Kšnige Rezin von Damaskus und Pekach von Samaria im Jahr 733 v. Chr. gegen Jerusalem, um ihn abzusetzen und einen Mann ihres Vertrauens als neuen Kšnig einzusetzen. Anstatt nach der Botschaft des Propheten Jesaja auf Gottes Eingreifen zu vertrauen, rief Ahas den Assyrerkšnig zu Hilfe und unterwarf sich ihm durch eine Tributzahlung. Diese Politik war nur kurzfristig erfolgreich. Die VerbŸndeten zogen von Jerusalem ab. Tiglat-Pileser trennte noch im selben Jahr GalilŠa und das Ostjordanland von Nordisrael ab und machte 732 ganz Syrien zur assyrischen Provinz. Juda wurde zum assyrischen Vasallenstaat, in dem der assyrische Staatskult eingefŸhrt werden mu§te (2. Kšn 16,10-18).

75 ( Syrte) (Apg 27,17) Ein Meerbusen des Mittelmeers an der nordafrikanischen KŸste mit gefŠhrlichen SandbŠnken.


20 (- T -)

1 ( Tachpanches) (Jer 2,16) Eine Šgyptische Stadt im šstlichen Nildelta.

2 ( Tageszeiten, Stunden) Im Bereich des israelitischen Kultus und Ritus begann der neue Tag am vorhergehenden Abend (1. Mose 1,5; 3. Mose 11,24), doch empfand man unter dem Einflu§ des natŸrlichen Lebensrhythmus gelegentlich auch den Morgen als Tagesbeginn (Ps 104,22). Im Neuen Testament ist nach weitverbreiteter Sitte des spŠten Altertums der ungefŠhr von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends laufende Tag in 12 Stunden eingeteilt. Demnach entspricht z. B. in Mk 15,34 die neunte Stunde ungefŠhr der Zeit um 3 Uhr nachmittags nach unserer Zeiteinteilung.

3 ( Taler) -> Lot.

4 ( Tammus) (Hes 8,14; Dan 11,37) Sumerischer Hirtengott, der mehr und mehr zum Gott der jŠhrlich sterbenden und wiedererstehenden Vegetation wurde. Der Tammuskult drang im 8./7. Jh. v. Chr. bis nach PalŠstina vor. Beweint wird Tammus wŠhrend des Wartens auf den Regen im Herbst, und zwar von den Frauen, die sinnbildlich anstelle der auf Befruchtung durch den ÈHimmelstauÇ wartenden Erde stehen.

5 ( Tanne) Luther sah in den hohen, immergrŸnen BŠumen der Bibel Tannen, wŠhrend es Zypressen sind; vielleicht ist an einigen Stellen auch der Wacholder gemeint. Auch an den beiden Stellen, an denen immer noch von Tannen die Rede ist (1. Mose 6,14; Hos 14,9), sind Zypressen gemeint.

6 ( Tarsisschiffe) (1. Kšn 10,22; Jes 23,1.14; 60,9; Hes 27,25) Gro§e Handelsschiffe, wie sie etwa nach Tartessus (Tarschisch), der phšnizischen Siedlung in SŸdspanien (Jon 1,3), fuhren.

7 ( Tartan) (2. Kšn 18,17; Jes 20,1) Titel des HeerfŸhrers im assyrischen Heer.

8 ( Taufe) Den einmaligen Vollzug der Taufe durch einen TŠufer - im Gegensatz etwa zu einer Selbsttaufe oder zu wiederholten, mehrmaligen Taufen bzw. kultischen Waschungen (-> rein) - hat die christliche Taufe mit der Taufe gemeinsam, zu der Johannes der TŠufer die Menschen rief (Mt 3). Von allem Anfang an wurde man nur durch die Taufe in die christliche Gemeinde aufgenommen. Der TŠufling sprach vor oder nach der Taufhandlung ein schon sehr frŸh fest geprŠgtes Glaubensbekenntnis. Die Taufe wurde so vollzogen, da§ der TŠufling ganz in Wasser untertauchte (Apg 8,38). Nach einem nachneutestamentlichen Zeugnis war es jedoch bei Wassermangel erlaubt, da§ nur der Kopf dreimal mit Wasser Ÿbergossen wurde. Die Taufe geschah auf den -> Namen Jesu Christi (Apg 2,38; nur nach Mt 28,19 auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes).

9 ( Taumelbecher, Taumelkelch) Der Kelch des Gerichts (Jes 51,17.22; Jer 25,15-17), den Gott im Zorn zu trinken gibt und der die Betroffenen wie Trunkene taumeln lŠ§t (Ps 60,5; Sach 12,2).

10 ( Tebet) -> Monate.

11 ( Teman) (Am 1,12) Eine Landschaft in Edom mit der Hauptstadt Bozra.

12 ( Tempel) Der Tempel Salomos (1. Kšn 6) war ein Langhausbau, der aus drei Teilen bestand: Vorhalle, Heiliges und Allerheiligstes, darin kanaanitischen Tempelbauten entsprechend. Die Vorhalle war ca. 5 m lang und 10 m breit, ihr Eingang von zwei ehernen SŠulen (1. Kšn 7,15-22) flankiert. Das Heilige war 20 m lang, 10 m breit und 15 m hoch. Es enthielt den goldenen RŠucheraltar, die Tische mit den -> Schaubroten und die zweimal fŸnf Leuchter (vgl. die Beschreibung der -> StiftshŸtte in 2. Mose 40).Das >Allerheiligste< war ein WŸrfel von 10 m KantenlŠnge, es hatte keine Fenster, und in ihm befand sich die -> Bundeslade. Der Hohepriester durfte es nur einmal im Jahr betreten (3. Mose 16,11-14; Hebr 9,7), sonst war es fŸr jedermann unzugŠnglich. Der Tempel war von zwei Vorhšfen umgeben: einem inneren, in dem der gro§e Brandopferaltar stand, und einem Šu§eren, dessen Umfassungsmauer den sŸdlich des Tempels gelegenen Kšnigspalast mit einschlo§. Nebukadnezar zerstšrte den ersten Tempel 587 v. Chr. Nach der RŸckkehr der JudŠer aus der -> Gefangenschaft wurde er an der alten Stelle in bescheidenerer Form wieder aufgebaut (Tempelweihe 515 v. Chr.). Kšnig -> Herodes der Gro§e ersetzte diesen Tempel durch einen gro§artigen Neubau, wobei jedoch die Grundma§e des >Heiligen< und des Allerheiligsten unverŠndert blieben. Dabei wurde der innere Vorhof neu gegliedert (Vorhof der Priester, der MŠnner, der Frauen) und der Šu§ere erheblich erweitert und mit gro§artigen SŠulenhallen umgeben. Der Šu§ere Vorhof war fŸr jedermann, auch fŸr Nichtjuden, zugŠnglich. In einem begrenzten Bereich dieses riesigen Platzes hat man sich auch die StŠnde der Geldwechsler vorzustellen und der HŠndler, die Opfertiere zum Kauf anboten (Mt 21,12). Mit dem Tempelvorhang, der beim Sterben Jesu zerri§ (Mk 15,38), dŸrfte der vor dem >Allerheiligsten< gemeint sein. Das Zeichen ist wahrscheinlich im Licht von Mk 15,29 b; 14,58; 13,2 zu verstehen; es bedeutet den Untergang des Tempels. Der Jerusalemer Tempel wurde 70 n. Chr. bei der Eroberung Jerusalems durch Titus zerstšrt und nie wieder aufgebaut.

13 ( Tempeldirne) In den altorientalischen Fruchtbarkeitskulten (-> Baal) war die Prostitution im Zusammenhang mit der Gottesverehrung weit verbreitet. Zu Zeiten gab es auch in Israel unter kanaanitischem Einflu§ Tempeldirnen. Einige Kšnige und Propheten bekŠmpften diese ZustŠnde (2. Kšn 23,7).

14 ( Tempelgroschen) Jeder erwachsene Jude hatte jŠhrlich einmal eine Steuer fŸr den -> Tempel in Jerusalem zu zahlen. Sie wird auf 2. Mose 30,11-16 zurŸckgefŸhrt und betrug etwa den doppelten Tageslohn eines Arbeiters. Nur Priester und z. T. auch -> Schriftgelehrte waren von dieser Steuer befreit. Die MŸnze, die Mt 17,24-27 erwŠhnt wird, entspricht dem Steuersatz fŸr zwei Personen.

15 ( Tempelweihe) (Joh 10,22) Das Fest, das zur Erinnerung an die Wiedereinweihung des Tempels durch Judas MakkabŠus im Jahr 165 v. Chr. jŠhrlich 8 Tage lang gefeiert wurde (vgl. 1. Makk 4,59; 2. Makk 1,9).

16 ( Tenne) -> Dreschschlitten.

17 ( Teufel) -> Satan.

18 ( Theudas) (Apg 5,36) Ein jŸdischer WiderstandskŠmpfer dieses Namens ist 44-46 n. Chr. aufgetreten und durch den ršmischen Prokurator Fadus enthauptet worden.

19 ( Tiberius) Ršmischer Kaiser 14-37 n. Chr.

20 ( Tiefen des Satans) Wahrscheinlich behaupten die falschen Lehrer von Offb 2,24, die >tiefen Geheimnisse der Gottheit< zu erforschen. Johannes bezeichnet ihre Erkenntnis als Teufelswissen.

21 ( Tod, zweiter) (Offb 21,8) Der Tod, aus dem es keine Auferstehung mehr gibt: die ewige Verdammnis am Tag des letzten Gerichts.

22 ( Tofet) (2. Kšn 23,10; Jer 7,31.32; 19,6.11-13) Die StŠtte des Molochkults im Hinnomtal bei Jerusalem (-> Moloch).

23 ( Totenklage) Die Trauer um einen Verstorbenen wurde im Altertum durch laut ausgesto§ene Klagerufe zum Ausdruck gebracht (Jer 22,18). Man beschrŠnkte sich jedoch nicht auf den Ausdruck persšnlicher Trauer, sondern lie§ die Totenklage auch von eigens dafŸr bestellten Personen ausŸben (ÈKlageweiberÇ, Jer 9,16). Ihre normale Dauer betrug sieben Tage, fŸr besonders angesehene Verstorbene drei§ig Tage (5. Mose 34,18).

24 ( Totenreich) Unterirdischer Aufenthaltsbereich der Verstorbenen, die dort in schattenhafter Weise weiterleben (Hes 32,17-32). In der Offenbarung an Johannes (1,18; 20,13) ist die Totenwelt das Reich, in dem der Tod herrscht, der Aufenthaltsort der Toten bis zur Auferstehung.

25 ( Tragakant) Wie Mastix und Ladanum GewŸrzstoff aus dem Harz gewisser BŠume oder StrŠucher, auch zum RŠuchern gebraucht.

26 ( Trankopfer) -> Opfer.

27 ( Trauer (-brŠuche, -brot) Die Trauer um einen Verstorbenen wird im alten Israel au§er durch die -> Totenklage durch eine Anzahl auffallender TrauerbrŠuche zum Ausdruck gebracht. Man zerrei§t die Kleidung, legt den -> ÈSackÇ an, nimmt den Turban ab und lŠ§t Haar und Bart ungepflegt. Auf den Kopf streut man sich Staub oder Asche, schlŠgt sich an Brust oder HŸften, rauft sich das Haar oder schneidet es ab und fŸgt sich Schnittwunden zu. €hnlich ist das Verhalten bei einem UnglŸcksfall. Das ÈTrauerbrotÇ (Jer 16,7; Hes 24,17) soll - als Gabe der Nachbarn und Freunde - nach einer Zeit des Fastens den oder die Trauernden in die Welt der Lebenden zurŸckholen.

28 ( Tršster) Im Johannesevangelium wird der heilige -> Geist der Tršster oder Helfer genannt, der Jesus vertritt, wenn er zum Vater geht (Joh 14,16). Er fŸhrt das Werk Jesu weiter, aber so, da§ in ihm kein anderer als Jesus selbst zur Gemeinde kommt (Joh 14,18; vgl. 15,26).

29 ( Tubal) -> Meschech.

30 ( TŸpfelchen) (Mt 5,18; Lk 16,17) Ein Strich, ein HŠklein an einem Buchstaben.


21 (- U -)

1 ( Ulai) (Dan 8,12) Ein Flu§ in Persien.

2 ( unbeschnitten, Unbeschnittene) Die -> Beschneidung gilt in Israel als Zeichen des -> Bundes mit Gott. >Unbeschnitten< kann deshalb zu einem Schimpfwort werden fŸr Angehšrige von Všlkern, die nicht wie Israel in einem besonderen VerhŠltnis zu Gott stehen. Es kann sogar auf Všlker angewandt werden, die selbst die Beschneidung geŸbt haben (€gypten und Tyrus = Phšnizien in Hes 32). Entstanden ist das Schimpfwort wahrscheinlich in der Auseinandersetzung mit den -> Philistern, die als die nŠchsten Nachbarn den Israeliten lange Zeit schwer zu schaffen machten (vgl. 1. Sam 17,26).

3 ( unrein, Unreinheit) -> rein.

4 ( ungesŠuert) -> Brot, ungesŠuertes; -> Sauerteig. Zum Fest der ungesŠuerten Brote -> Passa.

5 ( Unzucht) Das Wort bezeichnet im Neuen Testament vor allem den Verkehr mit Prostituierten, aber darŸber hinaus in einem umfassenden Sinn Vergehen im Bereich der SexualitŠt. Gelegentlich bezieht es sich auf Ehen innerhalb bestimmter Verwandtschaftsgrade, die nach dem Gesetz Moses verboten waren (so wohl Offb 2,20; Mt 5,32; 19,9). Hierher gehšrt die Vorschrift von Apg 15,20.29, die im Zusammenhang steht mit anderen Vorschriften, die sich sŠmtlich in 3. Mose 17 finden: das Verbot des Gštzenopfers (17,7), das Verbot des Blutgenusses (17,10-12) und des Genusses von ungeschŠchteten Tieren (17,13-16). Alle diese Vorschriften gelten nicht nur fŸr die Israeliten, sondern ebenso fŸr die Fremden, die unter ihnen leben (17,8.10.13.15; 18,26). Nach Apg 15,20 wurden sie auch den Christen aus nicht-jŸdischen Všlkern auferlegt - offensichtlich aus RŸcksicht auf die gesetzestreuen Judenchristen, die sich sonst durch den Umgang mit ihnen verunreinigt hŠtten (-> rein). Im Ÿbertragenen Sinn bezeichnet ÈUnzuchtÇ seit Hosea (1,2; 3,1) den Ungehorsam gegenŸber Gott und die Zuwendung zu anderen Gšttern, die in Kanaan oft zugleich mit sexueller ZŸgellosigkeit verbunden war (-> Baal).


22 (- V -)

1 ( Verlobung) (Mt 1,18; Lk 1,27; 2,5) Die jŸdische Verlobung stellt ein rechtsverbindliches Eheversprechen dar. Die eheliche Gemeinschaft wird erst nach der Heimholung der Braut durch den BrŠutigam (d. h. nach der Hochzeit) aufgenommen.

2 ( verschneiden, Verschnittener) Hofbeamte waren in manchen Teilen der Alten Welt Eunuchen, d. h. kŸnstlich zeugungsunfŠhig gemacht (dazu zŠhlt auch der KŠmmerer in Apg 8,27). Ein solcher Eingriff war fŸr das Empfinden des antiken Menschen vor allem deshalb schwerwiegend, weil er das Fortleben in den Nachkommen unmšglich machte. In Israel war der Eunuch Ÿberdies vom Tempelgottesdienst ausgeschlossen; er durfte allenfalls den Šu§eren Vorhof betreten (5. Mose 23,2). Erst allmŠhlich bahnt sich ein Wandel der Auffassung an (Jes 56,3-5; Weish 3,14).

3 ( Versšhnungstag) -> Feste.

4 ( Vorderasien) In den MakkabŠerbŸchern keine geographische Bezeichnung, sondern das Seleuzidenreich, das 312 v. Chr. aus dem asiatischen Teil des Alexanderreichs entstanden ist. ÈAsienÇ bezeichnet in 2. Makk 10,24 einen nicht nŠher bestimmten Teil des Seleuzidenreichs, vielleicht Zilizien; zum Neuen Testament -> Asien.

5 ( Vorhof) -> Tempel.


23 (- W -)

1 ( Wagen (Streitwagen) Eine zugleich bewegliche und >schwere< Waffengattung. Der Streitwagen war in der Regel mit zwei Mann besetzt, dem Wagenlenker und dem SchŸtzen; gelegentlich kam noch ein Schildhalter dazu. Manchmal waren die Radnaben mit Sicheln bestŸckt, die, wenn sie in ein Heer hineinfuhren, die Gegner zerfetzten.

2 ( Wahrheit) >Wahr< kann im HebrŠischen nicht nur eine Aussage sein, sondern auch eine Person oder Sache. Wahr ist etwas, wenn es hŠlt, was es verspricht; Wahrheit meint ZuverlŠssigkeit, BestŠndigkeit, Treue, haltgebende Wirklichkeit. Diese Art von Wahrheit kommt vor allem Gott zu; in Ršmer 3,7 und 15,8 mu§ das Wort geradezu mit È(Bundes-)TreueÇ Ÿbersetzt werden. Bei Johannes bezeichnet >Wahrheit< die in Jesus zugŠngliche Wirklichkeit Gottes, die fŸr die Menschen Freiheit (Joh 8,31.32), Licht (3,21) und Leben (14,6) bedeutet. Nach Jesu Abschied bleibt die >Wahrheit< durch den -> Geist Gottes zugŠnglich, ja wird jetzt erst recht erschlossen (16,12-15); sie mu§ das Leben der Glaubenden bestimmen (4,23.24; 1. Joh 1,6.8; 2,4).

3 ( Walker) (Jes 7,3) Er bearbeitete Stoffe in einem laugehaltigen Wasser durch Stampfen und Schlagen, bis die HŠrchen sich verfilzten.

4 ( Wallen) a) = Ÿberwallen (Ps 46,4); b) = wallfahren, eine Wallfahrt machen (Ps 42,5).

5 ( Wasser, lebendiges) In 1. Mose 26,19; Jer 2,13 Quellwasser; als Bild bleibenden Lebens gebraucht in Sach 14,8; Joh 4,10; 7,38; vgl. Offb 7,17; 21,6; 22,1.17.

6 ( weben; leben und weben) (1. Mose 1,21; Hes 47,9; Apg 17,28) Sich regen und bewegen.

7 ( Weberbaum) (1. Sam 17,7) So hei§en die Querstangen an den beiden Enden des Webstuhls, an denen die KettfŠden befestigt wurden. Sie konnten eine betrŠchtliche Dicke erreichen.

8 ( Weihrauch) Ein wei§es Baumharz, dessen Verbrennung einen krŠftigen, wŸrzigen Duft verbreitet. Zum >RŠuchern< im Jerusalemer Tempel wurde eine besondere Weihrauchmischung verwendet (2. Mose 30,34-38). Gold, Weihrauch und -> Myrrhe (Mt 2,11) sind Gaben, die eines Kšnigs wŸrdig sind.

9 ( Weise) Das so Ÿbersetzte griechische Wort (magoi = unser >Magier<) bezeichnete zunŠchst die Mitglieder einer persischen Priesterkaste, die sich mit Sternkunde und Astrologie befa§ten, sodann allgemein babylonische und sonstige Astrologen.

10 ( Welt, diese) Die Welt ist Gottes Schšpfung (Joh 1,1-3), und Gott hat die Welt so geliebt, da§ er ihr seinen einzigen Sohn sandte (Joh 3,16). Weil aber die Welt die Finsternis mehr liebt als das Licht (3,19) und das Lebenswasser (4,10) und Lebensbrot (6,35) von sich weist, d. h. Jesus nicht aufnimmt, wird sie zu Èdieser WeltÇ: der finsteren Welt, deren Herrscher der -> Satan ist (12,31), der Welt, die unter dem Gericht Gottes steht (3,19). Da§ >diese Welt< von der Macht des Bšsen beherrscht ist, kommt auch an anderen Stellen des Neuen Testaments zum Ausdruck (Gal 1,4; Eph 6,12). Wer durch Christus von seinen SŸnden befreit und neugemacht worden ist, ist schon jetzt der Macht des Bšsen entrissen und zŠhlt nicht mehr zu >dieser Welt<, auch wenn er noch in ihr lebt. Er zeigt das durch ein gewandeltes Verhalten (Ršm 12,2; 1. Kor 5,9-11); aber er wartet zugleich auf die neue Welt, in der das Gute die einzige Macht ist (2. Petr 3,13).

11 ( worfeln, Worfschaufel) Mit einer Worfschaufel warf man bei Wind das gedroschene Getreide in die Luft, um es von der Spreu zu trennen.

12 ( Wort, Das) (Joh 1,1-4.14) Im griechisch- sprechenden Judentum gab es zur Zeit des Neuen Testaments Vorstellungen Ÿber die >Weisheit< Gottes: Sie galt als erstes Geschšpf und als Mittlerin bei der Schšpfung, denn durch sie wurde die Welt geschaffen (vgl. Spr 8,22-31; Sir 1,4.9). Sie stieg dann zu den Menschen herunter, wurde von ihnen verworfen und kehrte wieder zu Gott zurŸck. In Šhnlicher Weise konnte auch vom >Wort< gesprochen werden. Joh 1,1-18 erinnert an solche Aussagen. Doch wird hier gesagt, da§ das Wort nicht erstes Geschšpf, sondern von allem Anfang an bei Gott war, und im Gegensatz zu jenen Gedanken hei§t es hier, da§ das Wort, das selbst Gott ist, in Jesus Christus wirklicher Mensch wurde. Durch >das Wort< wurde die Welt geschaffen, und durch >das Wort< spricht Gott zu seiner Welt. Ist Jesus >das Wort<, so wird damit bezeugt, da§ in ihm wirklich Gott selbst den Menschen begegnet.


24 (- Y -)

1 ( Ysop) (2. Mose 12,22; 4. Mose 19,18; Ps 51,9; Joh 19,29) Ein Strauch, dessen BŸschel bei der kultischen Reinigung zur Besprengung gebraucht wurden. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Ysopkraut, das auch beim Passafest verwendet wird, nicht um den echten Ysop, der in PalŠstina nicht vorkommt, sondern um Majoran. Wenn in Joh 19,29 an diese Pflanze gedacht ist, mu§ man sich das Kreuz sehr niedrig vorstellen.


25 (- Z -)

1 ( Zebaoth) (2. Sam 5,10; 1. Kšn 22,19; Hos 12,6; Am 3,13) ÈGott ZebaothÇ hei§t ÈGott der HeerscharenÇ. Dabei ist wohl nicht an die Heerscharen Israels (1. Sam 17,45) gedacht, sondern an himmlische Scharen (Engel; Lk 2,13).

2 ( Zehn StŠdte) Zur Zeit Jesu ein Verband von (ursprŸnglich zehn) Ÿberwiegend ostjordanischen StŠdten mit hauptsŠchlich nichtjŸdischer Bevšlkerung. Das Gebiet galt als heidnischer Fremdkšrper im Heiligen Land.

3 ( Zehnter) Der zehnte Teil vom Ernteertrag (Korn, Wein, …l) mu§te als Gabe an Gott und zum Unterhalt der Priester ans Heiligtum abgeliefert werden. SpŠter wurden auch die Armen bedacht. Auch vom Vieh wurde spŠter der Zehnte entrichtet. Dahinter steht wie bei der Gabe der -> Erstgeburt und der -> Erstlinge der Gedanke, da§ aller Ernte- und Viehsegen Gott zu verdanken ist. Weil im 4. und 5. Mosebuch die Zehntgesetze verschiedener Zeiten Ÿberliefert sind (4. Mose 18,20-32; 5. Mose 14,22-29), konnte man im Judentum aus diesem Nebeneinander die Einrichtung eines zweiten und dritten Zehnten ableiten (Tob 1,6-8). Die -> PharisŠer gaben den Zehnten selbst vom Ertrag der kleinsten GartenkrŠuter (Mt 23,23) und von ihren sŠmtlichen EinkŸnften (Lk 18,12).

4 ( Zeloten) Diese jŸdische Partei der >Eiferer< verweigerte aus religišsen GrŸnden die Unterwerfung unter das heidnische Ršmerreich und lehnte es ab, den Ršmern Steuern zu bezahlen (vgl. Mk 12,13-17). Sie erwarteten ein nationalistisches Reich unter einem neuen -> David. Den Anbruch dieses messianischen Reiches versuchten sie durch gewalttŠtige Aktionen herbeizuzwingen. Die Zeloten standen hinter den AufstŠnden gegen Rom, die 70 n. Chr. zur Zerstšrung Jerusalems durch die Ršmer fŸhrten. Unter den JŸngern Jesu war neben dem ehemaligen Zollbeamten, der mit der Besatzungsmacht zusammengearbeitet hatte, auch ein frŸheres Glied dieser Untergrundbewegung. Simon der Zelot (ÈEifererÇ Lk 6,15; Apg 1,13).

5 ( Zeltmacher) (Apg 18,3) Es ist nicht sicher auszumachen, ob Paulus und sein Berufsgenosse Aquila Zelttuch oder Decken, etwa ZiegenhaartŸcher, hergestellt haben. Paulus legt Wert darauf, da§ er sich seinen Unterhalt mit eigener Hand verdient (1. Kor 9).

6 ( Zeus) Oberster Gott der Griechen, bei den Ršmern mit Jupiter gleichgesetzt.

7 ( Zilizien) Landschaft in Kleinasien. Wichtiges Gebiet auf dem Weg nach Syrien. Offensichtlich berŸhmt wegen seiner Pferdezucht (1. Kšn 10,28). Die Hauptstadt war Tarsus.

8 ( Zimbel) (2. Sam 6,5; Ps 150,5) Schlaginstrument in Tellerform. Bestandteil der Tempelmusik.

9 ( Zinne) Mauerzinne. Die Zinne des Tempels (Mt 4,5) war vielleicht ein Balkon an der mŠchtig aufragenden Mauer, die den Tempelplatz trug.

10 ( Zion) UrsprŸnglicher Name der von David eroberten Jebusiterfestung (2. Sam 5,7), der dann so genannten ÈDavidsstadtÇ. SpŠter geht der Name auf den Tempelberg Ÿber und wird schlie§lich zur Bezeichnung fŸr ganz Jerusalem und seine Bewohner.

11 ( Zoan) (Ps 78,12; Jes 19,13; 30,4) Eine Stadt im šstlichen Teil des Nildeltas.

12 ( Zšlesyrien) (1. Makk 10,69; 2. Makk 3,5) Der sŸdliche Teil des Seleuzidenreichs mit Damaskus als Hauptort.

13 ( Zšllner) Zur Zeit des Neuen Testaments wurden in PalŠstina die Zšlle eines Bezirks, wie Marktzšlle, Grenzzšlle usw. verpachtet, wahrscheinlich an den Meistbietenden. Die PŠchter ihrerseits hatten wieder UnterpŠchter angestellt. Auch sie mu§ten einen bestimmten Betrag abliefern, kassierten jedoch den Zoll in die eigene Tasche. Es gab zwar feste Tarife, doch verleitete dieses System zum Betrug. Kein Wunder, da§ die Zšllner Dieben und RŠubern gleichgestellt waren. Da die Zolleinnehmer Ÿberdies im Dienst der heidnischen (ršmischen) Besatzungsmacht standen und durch ihren Beruf viel Kontakt mit Nichtjuden hatten, galten sie als ÈunreinÇ (-> rein). Von den Frommen wurden sie verachtet und geha§t.

14 ( Zuchtmeister) (Gal 3,24.25) Der Sklave, der im vornehmen griechischen Haus mit der Erziehung der Knaben beauftragt war; von Paulus als Bild fŸr den Dienst benutzt, den das fordernde Gesetz Gottes tun sollte.

15 ( Zunge, Zungenrede) Das Wort fŸr Zunge bedeutet in den biblischen Ursprachen zugleich ÈSpracheÇ (1. Mose 11). Als eine Gabe des -> Geistes galt in den ersten Christengemeinden das Reden Èin ZungenÇ (Apg 10,46; 19,6; 1. Kor 14,2): ein Reden oder Beten in der VerzŸckung (Ekstase), in Lauten, die ohne Auslegung nicht verstŠndlich sind. In der Gemeinde von Korinth (1. Kor 14) wurde diese Gabe als ein besonders wertvoller Erweis des Geistes angesehen und von einem Teil der Gemeindeglieder stark ŸberschŠtzt. Eine neue Art geistgewirkten Redens Èin ZungenÇ (= verstŠndlichen Sprachen) bezeugt Apg 2,4. Nach heutigen Erfahrungen geschieht das ÈZungenredenÇ bei vollem Bewu§tsein, jedoch so, da§ der Sprecher sich dem Wirken des Geistes šffnet. Es wird von einer wachsenden Zahl als eine Weise des Gebets und als Mittel persšnlicher Erbauung geschŠtzt.

16 ( Zyperblume) (Hld 1,14; 4,13) Wohlriechende, traubenfšrmige BlŸte, auch zum FŠrben benutzt (Hennatraube).

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